Islands Regierung muss fast vollzählig zum Corona-Test
Deutschland/Welt - Nachdem die Infektionszahlen in Zusammenhang mit einer Erkrankung am neuartigen Coronavirus lange Zeit rückläufig waren, steigen sie nun wieder nahezu auf Rekordniveau an.
Zumindest Abstand halten und Maske tragen wird wohl deshalb noch für einige Zeit auf der Tagesordnung stehen.
Alles über den aktuellen Stand und den weiteren Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es >>> hier im Ticker.
Update, 21. August, 16.40 Uhr: Islands Regierung muss fast vollzählig zum Corona-Test
Beinahe die gesamte isländische Regierung muss sich auf das Coronavirus testen lassen. Der Grund: Neun der elf Mitglieder des Kabinetts um Ministerpräsidentin Katrín Jakobsdóttir hatten sich am Dienstag in einem Hotel zum Abendessen getroffen, in dem mittlerweile mehrere Corona-Fälle aufgetaucht sind. Das teilte die isländische Regierung am Freitag mit. Das Risiko einer Ansteckung der Ministerinnen und Minister sei aber sehr gering.
Jakobsdóttir und ihre Minister sollten nun jeweils zweimal auf Corona getestet werden, erstmals am Freitag und dann noch einmal am Montag. Dazwischen sollen sie Kontakte vermeiden und zu Hause bleiben. Nur Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir und Sozialminister Ásmundur Einar Dadason, die beide bei dem Abendessen nicht dabei gewesen waren, sind davon ausgenommen.
Auf Island war das Corona-Geschehen in diesem Sommer fast gänzlich zum Erliegen gekommen, seit einigen Wochen steigen die Infektionszahlen aber wieder. Jeder Reisende muss sich mittlerweile bei der Ankunft auf der Nordatlantik-Insel auf Corona testen lassen, ein zweiter Test steht dann fünf bis sechs Tage später an. In der Zwischenzeit muss man sich in Quarantäne begeben. Wer dieses Prozedere nicht mitmachen will, der muss für 14 Tage in Quarantäne.
Update, 21. August, 16.33 Uhr: Bei zwei positiven Corona-Tests erfolgt der Tour-de-France-Ausschluss
Zwei positive Corona-Fälle bei einem Rennstall innerhalb von sieben Tagen führen bei der Tour de France automatisch zum Ausschluss einer Mannschaft. Das berichten die Sporttageszeitung "L'Equipe" und die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf offizielle Quellen am Freitag. Zu einem Team zählen dabei nicht nur die acht Fahrer, sondern auch Team-Offizielle oder Betreuer. Diese Gruppe von 25 bis 30 Personen soll sich während der am 29. August beginnenden Frankreich-Rundfahrt im Hotel, im Bus sowie im Start- und Zielbereich in einer sogenannten eigenen Blase aufhalten.
Die Teams werden zweimal vor der Tour sowie jeweils an den beiden Ruhetagen auf das Coronavirus getestet. So könnte es gerade an den Ruhetagen zu unliebsamen Überraschungen kommen.
Bei der Rundfahrt werden Zuschauer zugelassen, wenngleich es Einschränkungen gibt. Der Tour-Veranstalter wirbt dabei für das generelle Tragen von Masken sowie einen Abstand von zwei Metern zu den Fahrern. Auf Autogramme oder Selfies soll verzichtet werden.
Update, 21. August, 16.22 Uhr: Corona-Infektion in Profi-Mannschaft von AS Monaco bestätigt
Der Fußball-Club AS Monaco hat eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt. Der Fall sei in der Profimannschaft aufgetreten, teilte der Club um Trainer Niko Kovac am Freitag mit ohne nähere Angaben zu machen. Dem betroffenen Spieler gehe es gut, er werde isoliert. Der Verein aus dem Fürstentum tritt am Sonntag (13.00 Uhr) in seiner ersten Partie der neuen Saison der französischen Ligue 1 gegen Stade Reims an.
Der Auftakt der neuen Spielzeit in Frankreich wurde noch vor Beginn durcheinandergewirbelt. Wegen mehrerer bestätigter Infektionen mit dem Coronavirus musste das ursprünglich für Freitag geplante Spiel zwischen Olympique Marseille und AS Saint-Etienne verschoben werden. Marseille hatte am Dienstag drei weitere Corona-Fälle bestätigt. Damit war die Zahl der Fälle bei den Südfranzosen auf vier gestiegen. Die Saison wird deshalb mit dem Spiel zwischen Girondins Bordeaux und dem FC Nantes (19.00 Uhr) eröffnet.
Update, 21. August, 15.35 Uhr: Bundesbildungsministerin sieht keine Alternative zur Maske
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat eine positive Zwischenbilanz nach dem Start des neuen Schuljahrs in mehreren Bundesländern gezogen. Die Länder hätten sich "sehr, sehr stark darauf vorbereitet", dass der Regelbetrieb wieder gut starte.
"Und ich würde sagen, der Regelbetrieb ist gut gestartet", sagte die CDU-Politikerin am Freitag im Interview bei RTL/ntv. Zur Frage, ob sie Masken in der Schule sinnvoll finde, sagte Karliczek, diese trügen dazu bei, dass überhaupt Regelbetrieb gewährleistet werden könne. "Ich weiß, dass das anstrengend ist. Wir empfinden es alle als anstrengend in dieser Zeit. Aber ich glaube, zur Maske gibt es im Moment keine Alternative."
Update, 21. August, 15.12 Uhr: Staatshilfe für Lufthansa-Tochter Brussels Airlines genehmigt
Belgien darf der in der Corona-Krise in Schieflage geratenen Lufthansa-Tochter Brussels Airlines nach einer Entscheidung der EU-Kommission mit 290 Millionen Euro unter die Arme greifen. Eine entsprechende Staatsbeihilfe genehmigten die EU-Wettbewerbshüter am Freitag in Brüssel. Die Hilfe besteht zum allergrößten Teil aus einem zinsvergünstigten Darlehen.
"Brussels Airlines spielt als Arbeitgeber und Garant für die Anbindung des Landes eine wichtige Rolle in Belgien", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Die belgische Unterstützung sei an die nötigen Auflagen gebunden, um Wettbewerbsverzerrungen zu begrenzen.
Nach Angaben von Brussels Airlines besteht das Hilfspaket zusätzlich aus 170 Millionen Euro der Lufthansa. Bereits zu Wochenbeginn sei das Paket vom deutschen Rettungsschirm für Unternehmen - dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) - genehmigt worden, nun sei die EU-Kommission gefolgt.
Die Bundesregierung hatte den mit Hunderten Milliarden Euro ausgestatteten WSF in der Corona-Krise auf den Weg gebracht, um Unternehmen mit Kapital zu versorgen, die unverschuldet in Schwierigkeiten geraten sind. Die Luftfahrtbranche ist von den Auswirkungen der Pandemie besonders hart getroffen.
Update, 21. August, 14.55 Uhr: Gerichtsbeschluss: Angeklagter muss Maske im Gerichtssaal abnehmen
Angeklagte müssen unter Umständen im Gerichtssaal ihre Mund-Nasen-Masken abnehmen. Das hat das Landgericht Frankfurt am Freitag im Prozess um den Eifersuchtsmord auf einem Reiterhof in Hofheim im Main-Taunus-Kreis entschieden. Es gehe dabei um die Bewertung des Verhaltens des Angeklagten, beispielsweise während einer Zeugenvernehmung, sagte der Vorsitzende Richter (AZ 3590 Js 236977/19).
Der 56 Jahre alte Angeklagte, der seit mehreren Wochen vor der Schwurgerichtskammer wegen Mordes an seiner früheren Lebensgefährtin (22) steht, hatte bislang durchgehend eine Gesichtsmaske getragen. Auf die Aufforderung des Vorsitzenden Richters weigerte er sich zunächst, den Mund-Nase-Schutz abzunehmen. Erst nach Verkündung des Gerichtsbeschlusses nahm er die Maske ab.
Auch nach Ansicht des Staatsanwaltes müsse ein Gericht zumindest einmal die Gelegenheit haben, einem Angeklagten in das Gesicht blicken zu können. Die Verteidigung kündigte indes einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter an.
Update, 21. August, 14.52 Uhr: 1,4 Millionen Kunden warten auf Ticketerstattungen der Lufthansa
Rund 1,4 Millionen Kunden des Lufthansa-Konzerns warten immer noch auf Ticketerstattungen für Flüge, die in der Corona-Krise storniert worden sind. Das teilverstaatlichte Unternehmen ist nach eigenen Angaben vom Freitag aber bei der Abwicklung in den vergangenen Wochen vorangekommen und hat im laufenden Jahr 2,3 Milliarden Euro an 5,4 Millionen Kunden ausgezahlt.
Aus der ersten Jahreshälfte seien noch rund 8 Prozent der Fälle nicht erledigt, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Sie sollen bis Ende August abgearbeitet sein. Die Masse der offenen Verfahren bezieht sich damit auf jüngere Stornierungen.
Nach EU-Recht sind Fluggesellschaften bei von ihnen veranlassten Stornierungen zur Rückzahlung des Ticketpreises innerhalb von sieben Tagen verpflichtet. Nach dem Zusammenbruch des Luftverkehrs im März hatte Lufthansa automatische Erstattungsprozesse abgestellt und auf Einzelfallprüfungen bestanden. Wie andere Gesellschaften auch versuchte sie zudem, die Kunden mit Gutscheinen zu befriedigen. Das Vorgehen löste scharfe Kritik von Verbraucherschützern und Anzeigen bei den Luftaufsichtsbehörden aus.
Update, 21. August, 14.51 Uhr: Stamp: Sämtliche Karnevalsumzüge wegen Corona absagen
Der nordrhein-westfälische FDP-Chef und stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp hat sich dafür ausgesprochen, alle Karnevalsumzüge in der kommenden Session abzusagen. Ausgelassenes Feiern sei angesichts der derzeitigen Corona-Lage nicht möglich, sagte Stamp am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Update, 21. August, 14.45 Uhr: FDP will mit Azubi-Pakt Ausbildung in Corona-Zeiten stärken
Die FDP will mit einem "Azubi-Pakt 2030" die berufliche Ausbildung in Corona-Zeiten stärken. Sie forderte am Freitag zudem eine durchgreifende Reform der Unternehmensbesteuerung, eine Erhöhung der Investitionsquote des Bundes sowie den Abbau von Bürokratie, um gravierende Schäden für die deutsche Wirtschaft durch die Pandemie zu verhindern. "Nach der Infektionswelle droht im Herbst eine Insolvenzwelle", warnte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer in Berlin.
"Es besteht tatsächlich die Gefahr, dass die Massenarbeitslosigkeit nach Deutschland zurückkehrt", sagte der FDP-Politiker. Es müsse einen Dreiklang aus "entlasten, investieren und entfesseln" geben.
Mit der derzeitigen Zahl von Ausbildungsverträgen könne man sich nicht zufrieden geben, betonte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Volker Wissing. "Wir brauchen einen richtigen Schub in diesem Bereich." Konkret schlägt die FDP vor, die Berufsausbildung bis Ende 2021 vollständig steuer- und abgabenfrei zu machen. Die Ausbildungsbetriebe könnten einen Teil der dadurch bedingten Ersparnisse an die Auszubildenden als zusätzliche Entlohnung weitergeben.
Dies mache eine Ausbildung für junge Leute attraktiver, sagte der designierte FDP-Generalsekretär Wissing. Er schlug außerdem vor, junge Leute schon in der Schule gezielter mit Berufen in Kontakt zu bringen, beispielsweise durch Sommerferiencamps. Außerdem seien in den Betrieben Coaches nötig, um zu verhindern, dass Azubis bei Anfangsschwierigkeiten ihre Ausbildung abbrechen.
Update, 21. August, 14.41 Uhr: Zahl der Morde in Brasilien steigt während Corona stark an
Während der Corona-Krise hat die Gewalt in Brasilien im ersten Halbjahr 2020 wieder zugenommen. Die Zahl der Tötungsdelikte stieg in den ersten sechs Monaten um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 22.680, wie das Nachrichtenportal G1 am Freitag berichtete. Für den so genannten Gewaltmonitor wertet das Medienunternehmen Globo gemeinsam mit der Universität von São Paulo und dem Brasilianischen Forum für öffentliche Sicherheit regelmäßig die staatlichen Kriminalitätsstatistiken aus.
Damit wurde der positive Trend gestoppt. In den vergangenen Jahren waren die Tötungsdelikte in Brasilien deutlich zurückgegangen. 2019 fiel die Zahl der Morde um 19 Prozent auf 41.635 - das war der niedrigste Stand seit Beginn der systematischen Erhebung im Jahr 2007. Dennoch ist Brasilien weiterhin eines der gewalttätigsten Länder der Welt.
Der erneute Anstieg fällt nun ausgerechnet mit der Corona-Krise zusammen, in der das öffentliche Leben zumindest teilweise eingeschränkt war. Zwar stemmte sich die Bundesregierung von Präsident Jair Bolsonaro gegen weitreichende Ausgangssperren und Produktionsstopps, allerdings erließen mehrere Bundesstaaten wie Rio de Janeiro und São Paulo ab Mitte März durchaus Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie.
Die Zunahme der Gewalt dürfte nach Einschätzung von Experten vor allem mit Konflikten in der Unterwelt zu tun haben. Auf Phasen der Waffenruhe zwischen kriminellen Organisationen folgen immer wieder Machtkämpfe um Einflussgebiete, während derer die Zahl der Tötungsdelikte wieder steigt.
Update, 21. August, 14.15 Uhr: Grüne fordern wegen Corona zusätzliche Schulbusse auf Staatskosten
Zum besseren Schutz vor Corona-Infektionen fordern die Grünen im bayerischen Landtag nach dem Ende der Sommerferien den Einsatz von mehr Schulbussen. "Die meisten Kinder und Jugendlichen fahren mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Und in Zeiten von Corona sind überfüllte Schulbusse unzumutbar", sagte der Abgeordnete Martin Stümpfig am Freitag in München.
Aus diesem Grund seien zusätzliche Busse für den Schulbetrieb, zur Entzerrung und auch zur Unterstützung der flexiblen Unterrichtsmodelle nötig.
Die Staatsregierung müsse daher ihren Anteil an den Beförderungskosten von bisher 60 Prozent erhöhen, sagte Stümpfig. Die Kosten für zusätzliche Busse blieben sonst alleine an der jeweiligen Kommune hängen. "Somit hängt die Gesundheit der Schulkinder von der Finanzkraft der Kommunen ab. Hier braucht es ein deutliches finanzielles Engagement - und zwar ab jetzt, damit es ab 8. September nicht zu einem Schulwegfiasko kommt", betonte Stümpfig.
Update, 21. August, 13.50 Uhr: Regelstudienzeit soll um ein Semester verlängert werden
Die Regelstudienzeit soll in Mecklenburg-Vorpommern wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie an den Hochschulen und Universitäten um ein Semester verlängert werden. Ein entsprechender Entwurf befände sich in der Ressortabstimmung, sagte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Freitag. Dies solle Studenten etwa helfen, damit sie ein Semester länger Bafög erhalten können.
"Wenn Studierende aufgrund der Einschränkungen im Sommersemester 2020 ihr Studium um ein Semester verlängern müssen, sollen sie finanziell keine Nachteile erleiden", erläuterte Martin. Für viele lasse sich eine Verlängerung der Studienzeit nicht vermeiden.
Bislang bekämen Studenten nur weiterhin Bafäog, wenn festgestellt werden konnte, dass sie ihr Studium nicht planmäßig beenden konnte. Diese Einzelfallprüfung soll den Angaben zufolge durch die geplante Neuregelung entfallen.
Update, 21. August, 13.27 Uhr: Rund 270 Hinweise auf Missbrauch bei Kurzarbeitergeld im Südwesten
Die Behörden im Südwesten gehen zurzeit rund 270 Hinweisen auf mögliche Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit der Zahlung von Kurzarbeitergeld nach. Das sagte eine Sprecherin der baden-württembergischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Stuttgart auf Anfrage.
Inzwischen sei man auf einzelne "sehr konkrete" mutmaßliche Betrugsfälle gestoßen, zu denen man aber aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Angaben machen könne. Die Sprecherin betonte, bei den bisher bekannten möglichen Missbrauchsfällen sei kein Schwerpunkt auf bestimmte Branchen erkennbar. Die Hinweise seien meist anonym abgegeben worden.
Angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatten viele Betriebe Kurzarbeit eingeführt. Nach aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur haben seit März rund 125.000 Unternehmen im Südwesten zumindest zeitweise Kurzarbeit für insgesamt mehr als zwei Millionen Beschäftigte angemeldet.
Update, 21. August, 13.25 Uhr: Polen verzeichnet Höchstwert bei nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen
Polen hat so viele neue Corona-Fälle registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Am Freitag verzeichneten die Behörden 903 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, wie das Gesundheitsministerium in Warschau mitteilte. Der Schwerpunkt der nachgewiesenen Neuinfektionen lag mit 168 erneut in Schlesien. Der bisherige Rekordwert wurde am 8. August erfasst, er betrug 843 Neuinfektionen.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, es gebe keine großen Epidemieherde, die ihren Einfluss auf die Werte hätten. Vielmehr gebe es eine Häufung von Fällen in zwei Pflegeheimen in Schlesien, in mehreren kleineren Betrieben in Südpolen sowie in der Region um Poznan (Posen) nach Hochzeitsfeiern. Er appellierte an die Bürger, sich auch bei Feiern an die Schutzmaßnahmen zu halten.
In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bislang 60.281 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 1938 Menschen starben demnach in Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.
Update, 21. August, 13.20 Uhr: Wegen Corona: Frankfurter Landgericht sucht nach Ausweichquartieren
Das Landgericht Frankfurt ist wegen der coronabedingten Abstands- und Hygieneregeln auf der Suche nach auswärtigen Verhandlungssälen. Spätestens, wenn im kommenden Jahr ein großes Steuerstrafverfahren gegen etliche Angeklagte mit entsprechend großem öffentlichen Interesse beginnen werde, könne nicht mehr in den angestammten Justizgebäuden im Frankfurter Gerichtsviertel verhandelt werden, sagte Gerichtspräsident Wilhelm Wolf am Freitag.
Darüber hinaus kämen Zivilprozesse mit mehr als 40 Beteiligten auf die Justiz zu, bei denen in den derzeitigen Sälen die Abstände ebenfalls nicht einzuhalten seien.
Neben diversen Bürgerhäusern komme als Ausweichort auch die Haftanstalt in Frankfurt-Preungesheim in Betracht. In der damals eigens umgebauten Kantine war bereits vor mehr als 30 Jahren das Hochsicherheitsverfahren gegen einen Flugzeugentführer geführt worden.
Update, 21. August, 13.15 Uhr: Corona-Pandemie breitet sich aus - höchster Wert in Germersheim
Die dritte Woche in Folge ist das Ausmaß von Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz gestiegen. Die Zahl der bestätigten Fälle nahm bis Freitag im Vergleich zum Vortag um 66 auf 8541 zu, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte (Stand 10.10 Uhr). In der zurückliegenden Woche kletterte die Zahl um 5,8 Prozent. Ende Juni und Anfang Juli waren es noch 0,9 Prozent.
Aktuell sind 940 Menschen im Bundesland infiziert. Die Zahl der Todesfälle blieb seit gut einer Woche unverändert bei 242.
Die meisten Infektionen in den vergangenen sieben Tagen wurden am Freitag mit 30 Fällen auf 100.000 Einwohner im Kreis Germersheim gezählt. Hauptgrund seien Ansteckungen von Reiserückkehrern, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung. Danach folgen der Landkreis Alzey-Worms mit 22 und die Stadt Worms mit 20 Fällen. Im Kreis Bad Kreuznach registrierte das Gesundheitsamt 18 Fälle auf 100.000 Einwohner, in der Stadt Trier 17.
Knapp neun von zehn Menschen, bei denen eine Infektion mit dem Virus bestätigt wurde, sind bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums wieder genesen - das sind 7359 oder 86,2 Prozent der bestätigten Infizierten. Dieser Anteil ist in den vergangenen Tagen stetig zurückgegangen.
Update, 21. August, 13.10 Uhr: Bayern rechnet mit hoher Nachfrage von Unternehmen für Corona-Fonds
Der Bayern-Fonds zum Schutz von Unternehmen in finanzieller Schieflage wegen der Corona-Krise dürfte nach Einschätzung der Staatsregierung auf große Nachfrage stoßen. Er rechne damit, dass sich "nicht nur einige Dutzend" Unternehmen um Bürgschaften für Kredite oder Beteiligungen bemühen würden, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Freitag in München. Die Zahl könnte demnach in die "Hunderte" gehen.
Primär dürften die Unternehmen aus der Exportbranche stammen, da diese besonders unter der aktuellen Situation leide, betonte Aiwanger. "Einige Handvoll Unternehmen haben bereits informell angefragt."
Trotz umfangreicher Prüfungen der Anträge müsse aber allen klar sein, dass es immer ein Restrisiko gebe und "Steuergelder" auch in den Sand gesetzt werden könnten. Die Unternehmen würden das Geld des Freistaates aber auch nicht kostenlos bekommen, sondern müssten Gebühren zahlen, ferner seien die Hilfen zeitlich befristet. Nach spätestens fünf bis sechs Jahren müssten die Unternehmen wieder in den freien Markt entlassen werden.
Update, 12. August, 12.30 Uhr: Studie zu Tirschenreuth: mindestens 8 Prozent mit Corona-Antikörpern
Im Corona-Hotspot Tirschenreuth in der Oberpfalz haben sich nach ersten Erkenntnissen mindestens acht Prozent der Bevölkerung mit dem neuen Virus infiziert. Das sagte einer der beiden Leiter einer Studie in dem Landkreis, Professor Ralf Wagner vom Institut für Mikrobiologie der Uniklinik Regensburg, am Freitag.
Nach den vorläufigen Ergebnissen wird geschätzt, dass abhängig von den drei eingesetzten Testsystemen zwischen acht und neun Prozent der Studienteilnehmer Sars-CoV-2-spezifische Antikörper aufweisen.
Die Zahl der Infizierten, bei denen keine Antikörper nachweisbar sind, sei Gegenstand weiterer Untersuchungen, erklärte Wagner. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind bei nachweislich mit Corona infizierten Menschen häufig keine Antikörper zu finden.
Die Wissenschaftler der Universitätskliniken Regensburg und Erlangen beziehen sich in ihrer Analyse auf Blutproben, die vom 29. Juni bis 17. Juli von mehr als 4200 Menschen abgenommen wurden. Die Region in der Oberpfalz ist besonders stark von der Ausbreitung des neuen Coronavirus betroffen. Für die Studie wollten die Forscher bei 3600 der rund 72.000 Einwohner des Landkreises Blut abnehmen - es beteiligten sich mehr Menschen, sodass nun mehr Proben vorliegen.
Nach dem ersten Test sollen nun nach jeweils vier bis sechs Monaten eine zweite und dritte Blutentnahme folgen. Das soll Erkenntnisse zur Durchseuchung im Landkreis bringen. Zugleich sollen Fragen zur Immunität und für die Impfstoffforschung geklärt werden.
Die Fallzahl pro 100.000 Einwohner liegt im Landkreis Tirschenreuth nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (Stand: 20. August, 8 Uhr) bei 1573,71. Das ist mit großem Abstand der höchste Wert im Vergleich der kreisfreien Städte und Landkreise in Bayern.
Update, 12. August, 12.25 Uhr: Schwesig stellt Lockerung des Tagestourismus in Aussicht
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat eine Öffnung des Tagestourismus in Aussicht gestellt. Wenn die Infektionszahlen weiterhin stabil seien und Schulen und Kitas weiter gut liefen, "kann ich mir vorstellen, dass wir auch den Tagestourismus öffnen", sagte Schwesig der "Ostsee-Zeitung" (Freitag-Ausgabe).
Die Landesregierung rechne damit, dass von September an weniger Übernachtungsgäste im Bundesland sind. "Wir werden am Dienstag beraten, ob wir im Gegenzug den Tagestourismus öffnen können", erläuterte Schwesig. Am Dienstag berät die Landesregierung in Schwerin unter anderem mit Gewerkschaften und kommunalen Vertretern über mögliche Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen.
Der individuelle Tagestourismus ist weiterhin untersagt. Touristen aus allen Bundesländern dürfen etwa nicht für einen Tag mit dem Auto oder der Bahn in den Nordosten kommen. Es muss mindestens eine Übernachtung in einer Beherbergung gebucht werden. Bei einem Verstoß droht ein Bußgeld von bis zu 2000 Euro. Der Tagestourismus mit Reisebussen ist hingegen bereits wieder erlaubt.
Mit Blick auf die finanzielle Entwicklung des Bundeslandes in der Corona-Krise sagte die Politikerin: "Wenn die Steuerschätzung im September vorliegt, werden wir schauen, in welchen Bereichen wir noch einmal investieren müssen. Da haben für mich Bildung, Infrastruktur und Kommunen Vorrang."
Update, 12. August, 12.20 Uhr: Corona-Gefahr: Kein Public Viewing in Bonn auf öffentlichen Flächen
Wegen der Corona-Ansteckungsgefahr dürfen Gastwirte in Bonn bei den Fußball-Finalspielen am Freitag und am Sonntag kein Public Viewing auf öffentlichen Flächen anbieten.
Bei Fußballübertragungen sei es in den vergangenen Tagen immer wieder zu größeren Menschenansammlungen vor Gaststätten gekommen, bei denen weder Mindestabstände eingehalten noch Alltagsmasken getragen wurden, begründete die Stadt Bonn am Freitag eine entsprechende Verfügung. Sie gilt vom 21. bis zum 24. August - also für die Finalspiele der Europa League (Freitag) und der Champions League (Sonntag).
Ausnahmen gelten für Gaststätten mit eigenen Außenflächen, wenn auf diesen Flächen die Gastwirte die Einhaltung der Coronaschutzverordnung kontrollieren. Dasselbe gilt für Übertragungen in Kneipen.
Update, 21. August, 12.15 Uhr: Merkel und Länderchefs beraten nächsten Donnerstag über Corona
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am kommenden Donnerstag über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin mitteilte, ist für 11 Uhr eine Videokonferenz geplant.
Zuletzt hatten die Regierungschefs und die Kanzlerin im Juni über ein möglichst einheitliches Vorgehen gesprochen. Diskutiert wird im Moment vor allem über vermehrte Ansteckungen bei Familienfeiern und über eine Verbreitung des Virus durch Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten.
Seibert sprach mit Blick auf die täglich gemeldeten Zahlen der Neuansteckungen von einer beunruhigenden Entwicklung. "Da ist eine Dynamik, die uns Sorgen machen muss." Jeder müsse achtsam bleiben und sich an die Regeln halten. "Private Feiern mit hundert und mehr Menschen, bei denen sich niemand an diese Regeln hält, sind unverantwortlich." Viele der derzeitigen Ausbrüche gingen genau auf solche Feiern und Partys zurück.
Seibert rief Reiserückkehrer aus Risikogebieten außerdem dazu auf, sich an Test- und Quarantäneregeln zu halten. "Wir haben viele schlimme Erfahrungen, die andere Länder in dieser Pandemie machen mussten, vermeiden können. Wir dürfen jetzt nicht nachlässig werden und das Erreichte damit in Gefahr bringen."
Update, 21. August, 12.10 Uhr: Weniger Eheschließungen im Frühling
In diesem Frühling haben in Nordrhein-Westfalen deutlich weniger Menschen geheiratet. Im Wonnemonat Mai gab es 7007 Eheschließungen - 28 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Düsseldorf mitteilte.
Im April gaben sich 6771 Paare das Ja-Wort - ein Rückgang um 38 Prozent. Im März waren es 7 Prozent weniger.
Im März waren in NRW wegen der Corona-Schutzmaßnamen auch für Hochzeitsfeiern drastische Einschränkungen in Kraft getreten.
Update, 21. August, 12.05 Uhr: 700 Fans können Finale Fürstenwalde kontra Babelsberg sehen
700 Zuschauer sind beim Brandenburger Pokalfinale dabei. Die beiden Regionalligisten Union Fürstenwalde und der SV Babelsberg 03 stehen sich am Samstag (14.45 Uhr) in Luckenwalde gegenüber. Laut der gültigen Anticorona-Verordnung des Landes dürfen sich bis zu 1000 Teilnehmer im Werner-Seelenbinder-Stadion aufhalten. Dazu gehören neben den Mannschaften noch Polizei, Feuerwehr, Notärzte, Ordnungspersonal und das Organisationsteam. Beide Vereine haben ein Kontingent von jeweils 350 Tickets bekommen, teilte der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) mit.
Besonderer Anreiz für beide Teams ist die erste Runde im DFB-Pokal, in der auf den Brandenburger Pokalsieger Bundesligist VfL Wolfsburg wartet. "DFB-Pokal ist jedes Mal aufs Neue geil. Man hat die Chance, im wahren Leben gegen einen Bundesligisten zu spielen, gegen den man sonst nur auf der Playstation zockt", sagte Babelsberg-Stürmer Daniel Frahn in der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".
Jeder Teilnehmer an der ersten Pokalrunde (11. bis 14. September) kann sich zudem auf eine Prämie von mehr als 100.000 Euro freuen. In der Vorsaison hatte der Deutsche Fußball-Bund je 175.500 Euro an die Vertreter aus den Landesverbänden ausgeschüttet, allerdings verteilen die Verbände einen Teil davon noch auf andere Vereine.
Für Babelsberg ist es bereits die 15. Final-Teilnahme. Union Fürstenwalde bestreitet sein zweites Pokal-Endspiel auf Landesebene. Gewinnen die Babelsberger, würden sie mit dann zehn Titeln zum Brandenburger Rekord-Pokalsieger aufsteigen. Bisher steht der Potsdamer Verein in dem seit 1991 ausgespielten Wettbewerb wie Ex-Bundesligist Energie Cottbus mit neun Siegen zu Buche.
Ein Favorit ist beim aktuellen Brandenburger Endspiel kaum auszumachen, da sich beide Teams nach der wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Liga-Spielzeit personell stark verändert haben. Am ersten Spieltag der neuen Saison holten sich die Babelsberger in der Regionalliga Nordost beim Drittliga-Absteiger Carl Zeiss Jena ein 1:1. Fürstenwalde verlor beim Berliner AK 2:3.
Update, 21. August, 11.55 Uhr: Litauen: Mundschutzpflicht bei Veranstaltungen und in Gastronomie
In Litauen ist das Tragen eines Mundschutzes bei Veranstaltungen im Freien und in geschlossenen Räumen am Freitag zur Pflicht geworden. In dem baltischen EU-Land müssen Besucher von Sport-, Kultur-, Unterhaltungs- und anderen Veranstaltungen künftig Mund und Nase bedecken. Auch in Cafés, Restaurants, Bars und anderen gastronomischen Betrieben gilt von nun an eine Mundschutzpflicht - die Maske darf nur zum essen und trinken abgenommen werden.
Dies teilte das Gesundheitsministerium in Vilnius mit. Selbstgenähte Masken oder ein Schutz aus einem Schal oder einem Tuch werden dabei ebenfalls akzeptiert.
Weiterhin bestehen auch Beschränkungen bei der Teilnehmerzahl: Bei Versammlungen und Veranstaltungen unter freiem Himmel sind bis zu einer von 1000 Personen erlaubt, im Innenbereich können sie von bis zu 600 Personen besucht werden. Dabei gelten Abstandsregeln und Hygienevorschriften.
Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 2564 bestätigte Infektionen und 83 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Nachdem zuletzt zunehmend mehr Neuinfektionen vermeldet wurde, ist die Regierung im Kampf gegen das Virus wieder zu strengeren Schutzmaßnahmen zurückgekehrt. So galt seit dem 1. August bereits eine Maskenpflicht in öffentlichen Räumen und im Nahverkehr.
Update, 21. August, 11.50 Uhr: Stadt Offenbach überschreitet kritischen Infektionswert
In der Stadt Offenbach ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern über den kritischen Wert von 50 gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag lag der Wert Stand 0 Uhr bei 52. Die Stadt bestätigte die Überschreitung der kritischen Marke. Derzeit tage der Verwaltungsrat zum weiteren Vorgehen, sagte eine Sprecherin. Für den Nachmittag ist eine Pressekonferenz geplant.
Offenbach hatte wegen steigender Infektionszahlen bereits Einschränkungen erlassen. So wurde die Maskenpflicht ausgeweitet, unter anderem müssen Schüler auch während des Unterrichts eine sogenannte Alltagsmaske tragen. Zudem gilt seit Anfang August ein Grill- und Picknickverbot im öffentlichen Raum, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden.
Nach dem Eskalationskonzept des Landes Hessen ist ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen ein "konsequentes Beschränkungskonzept" vorgesehen. Zudem soll es eine enge Zusammenarbeit mit dem Planungsstab sowie dem jeweils koordinierenden Krankenhaus des Versorgungsgebiets geben. Gegebenenfalls kann es auch zu Einschränkungen der Mobilität kommen.
Update, 21. August, 11.45 Uhr: Medienbericht: Tausende Bußgeldverfahren wegen Corona-Regelverstößen
In deutschen Großstädten laufen nach einem Medienbericht mehr als 20.000 Bußgeldverfahren wegen Verstößen gegen Corona-Regeln. Wie eine Umfrage der Zeitungen der Funke-Mediengruppe in zehn Städten ergab, hat allein Hamburg bereits rund 10.000 Bußgeldbescheide erstellt und mehr als 890.000 Euro eingenommen. In München seien nach Auskunft der dortigen Verwaltung bislang rund 9500 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen zugeleitet und Einnahmen von mehr als 950.000 Euro erzielt worden.
In Frankfurt am Main wurden dem Bericht zufolge bei gut 2500 eingeleiteten Ordnungswidrigkeitsverfahren Bußgelder in Höhe von über 650 000 Euro verhängt. In Köln versandte das Ordnungsamt 1525 Corona-Bußgeldbescheide über fast 364.000 Euro.
Die große Mehrheit der Menschen halte sich an die Regeln, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy. Aber man beobachte auch, dass sich ein Teil über die notwendigen Corona-Beschränkungen hinwegsetze. Ordnungsbehörden und Polizei nähmen ihre Kontrollpflicht sehr ernst. "Sie verstärken ihre Kontrollen und verhängen Bußgelder, wo dies machbar und notwendig ist."
Update, 21. August, 11.30 Uhr: Irischer Minister wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln zurückgetreten
Nach nur fünf Wochen im Amt ist der irische Landwirtschaftsminister Dara Calleary wegen Missachtung der Coronavirus-Maßnahmen zurückgetreten. Er hatte gemeinsam mit etwa 80 Personen an einem Dinner einer Golf-Gesellschaft teilgenommen.
Callearys Besuch der Veranstaltung sei ein Fehler gewesen, sagte der irische Regierungschef Micheál Martin am Freitag in Dublin. Mehrere andere irische Politiker sollen ebenfalls bei dem Treffen am Mittwochabend in einem Hotel in Clifden im Westen Irlands dabei gewesen sein. Zu den Gästen zählte auch EU-Handelskommissar Philip Hogan, wie irische Medien übereinstimmend am Freitag berichteten.
Der 47-jährige Calleary schrieb in einer Mitteilung zu seinem Rücktritt: "Ich hätte diese Veranstaltung nicht besuchen sollen. Ich möchte mich bei allen dafür uneingeschränkt entschuldigen."
In Irland dürfen sich maximal 50 Personen in geschlossenen Räumlichkeiten treffen. Vielerorts nehmen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus seit einigen Wochen im Land wieder zu.
Update, 21. August, 11.25 Uhr: Tönnies scheitert mit Unterlassungsklage gegen SPD-Politiker Stegner
Schleswig-Holsteins SPD-Fraktionschef Ralf Stegner darf sich weiter frei über die Zustände in den Betrieben von Clemens Tönnies äußern. Das Landgericht Hamburg hat einen Antrag der Tönnies Holding auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen den Politiker am Dienstag zurückgewiesen, sagte Gerichtssprecher Kai Wantzen am Freitag in Hamburg.
Darin sollte Stegner verpflichtet werden, kritische Äußerungen über die Zustände in den Schlachthöfen zu unterlassen. Unter anderem hatte Stegner in einer Talkshow der "Bild"-Zeitung gesagt: "Die Gesetze werden missachtet dort. Das ist ja gar keine Frage."
In dem Urteil des Landgerichts Hamburg heißt es, Tönnies werde durch die Äußerung von Stegner nicht in seinen Rechten verletzt, weil es sich dabei um eine Meinungsäußerung handele. "Hierbei kommt zum Tragen, dass der Arbeitsschutz unstreitig im Mai 2020 Verstöße gegen die damals geltende Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen festgestellt hat", heißt es in dem Urteil.
Stegner zeigte sich am Freitag erleichtert über das Urteil: "Wenn Herr Tönnies sich mit dem gleichen Eifer um eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten in seinen Schlachthöfen kümmern würde, wie er seine Kritiker juristisch verfolgen lässt, müsste die Politik wahrscheinlich nicht mehr mit gesetzlichen Regelungen gegen Ausbeutung, menschenunwürdige Unterbringung und andere Auswüchse des Subunternehmerunwesens vorgehen, wie es der Bundesarbeitsminister jetzt tun muss."
Deutschlands größter Schlachtkonzern Tönnies hatte den Betrieb am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück nach einer hohen Zahl von Corona-Infizierten unter den Mitarbeitern für rund vier Wochen stoppen müssen. Mittlerweile wird wieder in zwei Schichten geschlachtet.
Update, 21. August, 11.20 Uhr: Schweden prüft Ausnahmen von Versammlungsbeschränkungen
Wegen der Auswirkungen der Corona-Krise auf Kultur- und Sportveranstaltungen will die schwedische Regierung Ausnahmen von den geltenden Versammlungsbeschränkungen auf den Weg bringen. Man prüfe, inwieweit Ausnahmen von der bestehenden 50-Teilnehmer-Regel für Veranstaltungen mit sitzendem Publikum ab Oktober möglich seien, sagte Schwedens Innenminister Mikael Damberg am Freitag auf einer Pressekonferenz in Stockholm.
Schweden befinde sich in einer besseren Lage als noch im Frühjahr, die Grenze von maximal 50 Teilnehmern für öffentliche Versammlungen sei aber weiter wichtig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu minimieren. Sie bleibe deshalb bestehen.
Zugleich schlug Kulturministerin Amanda Lind ein neues Krisenpaket in Höhe von 2,5 Milliarden Kronen (240 Millionen Euro) zur Unterstützung des Sports und der Kultur vor. Lind steht seit Wochen öffentlich unter Druck, weil Veranstalter von Kultur- und Sportveranstaltungen von der 50-Teilnehmer-Grenze besonders stark betroffen sind.
Schweden war in der Corona-Krise einen Sonderweg mit verhältnismäßig lockeren Beschränkungen gegangen. Schulen, Restaurants und Geschäfte blieben durchgehend offen, unter anderem wurde aber ein Verbot für Versammlungen mit mehr als 50 Personen eingeführt. Im Vergleich zu Deutschland und dem Rest Skandinaviens hat das EU-Land hohe Infektions- und Todeszahlen zu verkraften gehabt, seit Juni sind diese aber stark gesunken. Insgesamt sind bislang knapp 86.000 Infektionen in Schweden nachgewiesen worden, mehr als 5800 Menschen mit Corona-Infektion sind gestorben.
Update, 21. August, 10.20 Uhr: Engpässe bei Corona-Tests in Deutschland
Die immens gestiegene Zahl von Corona-Tests in Deutschland führt zu Kapazitätsproblemen. In der Woche vom 10. bis 16. August hätten die teilnehmenden Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Proben angegeben, heißt es im aktuellen "Epidemiologischen Bulletin" des Robert Koch-Instituts (RKI). 41 Labore hätten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien genannt.
Die Probleme könnten zu Verzögerungen bei der Abklärung möglicher Sars-CoV-2-Infektionen führen - und damit auch bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen durch die Gesundheitsämter. "Es erscheint deshalb geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren", so das RKI.
Die Zahl veranlasster Tests war zuletzt immens gestiegen, unter anderem wegen der Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Waren es nach RKI-Daten in der Woche vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000, lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests noch bei rund 364.000 gelegen.
Verbrauchsmaterialien und Reagenzien würden in den Laboren unter anderem wegen begrenzter Haltbarkeit nur für kurze Zeiträume bevorratet, hieß es vom RKI. Zudem bestehe bei einigen Produkten eine starke Abhängigkeit von einzelnen Herstellern. Bei weiter steigender Testzahl und aufgrund von Lieferengpässen bei weltweit steigender Nachfrage könnten sich die freien Kapazitäten der Labore in den nächsten Wochen reduzieren.
Beim Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) war die massive Ausweitung der Corona-Testangebote schon früh auf Bedenken und Kritik gestoßen. Angesichts begrenzter Kapazitäten sei gezieltes statt anlassloses Testen nötig. Es komme nicht darauf an, jeden Politikerwunsch zu erfüllen, hatte der erste Vorsitzende Michael Müller vergangene Woche gesagt.
Am Ende drohten Ressourcen für die Versorgung Erkrankter, in Kliniken und Pflegeheimen sowie bei der Aufdeckung von Infektionsketten zu fehlen. Der Verband hatte erklärt, dass bei Tests im medizinischen Umfeld eine Dauer bis zum Ergebnis von 24 bis 48 Stunden eingehalten werde, es werde priorisiert.
Derzeit sind 250 Labore für die RKI-Testlaborabfrage oder in einem der anderen übermittelnden Netzwerke registriert und übermitteln überwiegend wöchentlich. Da es Nachmeldungen zu Tests der vergangenen Wochen geben kann, können sich die ermittelten Zahlen nachträglich jeweils ändern.
Update, 21. August, 10.17 Uhr: Après-Ski-Partys in den Alpen sollen wieder steigen
Nach der Abfahrt einen Glühwein trinken und zu dem einen oder anderen Schlager-Hit abfeiern? Das soll im Grunde in der kommenden Saison möglich sein. Aber es wird Änderungen geben.
Après-Ski gehört zum Winter, wie der Sandstrand zum Sommer. Damit das auch in der kommenden Saison möglich ist, erarbeitet die Ski-Tourismus-Branche des österreichischen Bundeslandes Kärnten ein entsprechendes Konzept, berichtete der ORF. Der Fernsehsender erfuhr von Wolfgang Löscher, Geschäftsführer der Kärntner Skipass Vertriebs und Marketing GmbH, dass es auch da Abstandsregeln geben werde. Demnach sei Skifahren jedoch prinzipiell möglich.
Alles zu den geplanten Maßnahmen lest Ihr >>> hier.
Update, 21. August, 10.12 Uhr: 1427 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1427 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen hervor (Datenstand 21.8., 0 Uhr). Am Vortag war mit 1707 neuen Nachweisen der höchste Wert seit Ende April erreicht worden.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 230.048 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9260. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet. Bis Freitagmorgen hatten etwa 205.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Donnerstag bei 1,04 (Vortag: 1,03). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Update, 21. August, 10.10 Uhr: Sprinter Reus: Keine freiwillige Corona-Impfung für Olympia-Teilnahme
Sprinter Julian Reus vom Erfurter LAC würde sich für eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2021 in Tokio nicht freiwillig gegen das Coronavirus impfen lassen. "Ich sehe gegenwärtig keinen Grund dafür. Ich gehöre nicht zur Risikogruppe und halte die Regeln ein", sagte Reus in einem Interview der "Thüringer Allgemeine" (Freitag-Ausgabe).
Der 32-Jährige erklärte, dass er grundsätzlich kein Gegner von Impfungen sei: "Ich bin da neutral. Impfen nur, wenn es medizinisch nötig ist. Gegen Grippe lasse ich mich beispielsweise nicht impfen."
Reus betonte, dass er die Reise nach Tokio selbst dann antreten würde, wenn die Vorbereitung durch Corona wieder beeinträchtigt würde. "Wenn ich mich qualifiziere, fahre ich auch hin", sagte der deutsche Rekordhalter über die 100 Meter. Nach der verkürzten Saison freue er sich jetzt erstmal auf seinen Familienurlaub am Bodensee.
"Danach beginnt die lange Vorbereitung Richtung Tokio. Ich kann in diesem Jahr keine Punkte für das Ranking der Olympia-Qualifikation holen. Die Möglichkeit besteht wegen der unterschiedlichen Bedingungen in der Welt erst wieder in der Hallen-Saison. Darauf bereite ich mich ab Herbst intensiv vor", sagte Reus.
Update, 21. August, 9.30 Uhr: Ministerpräsident Günther: Keine Aussage zu Fan-Rückkehr im Sport
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hält sich mit Aussagen über die Öffnung von Stadien und Hallen für Sportveranstaltungen in Corona-Zeiten zurück. "Ich vermag heute noch nicht zu sagen, zu welchem Zeitpunkt das möglich ist", sagte der CDU-Politiker in einem Interview der "Kieler Nachrichten" (Freitag-Ausgabe). "Denken Sie an Fußballspiele - da geht es emotional zu, da lässt sich Nähe bei Gefühlsausbrüchen nur schwer verhindern. Wir sind über den Start der Bundesliga-Saison hinaus sehr zurückhaltend."
Wenn, dann wäre so etwas nur mit eingeschränkter Kapazität möglich, meinte der Regierungschef weiter. "Wir stimmen uns darüber in Kürze mit den anderen Ministerpräsidenten ab." Günther und seine Kolleginnen und Kollegen wollen aller Voraussicht nach am kommenden Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel tagen und auch über das Vorgehen zur Rückkehr von Zuschauern in die Bundesliga-Stadien sprechen.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte auf eine Teil-Rückkehr der Fans in die Stadien schon zum Saisonstart der Bundesliga und der 2. Bundesliga am 18. bis 21. September gehofft und ein Konzept dafür erarbeitet. Die Gesundheitsminister der Länder hatten gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein Zuschauer-Comeback allerdings vorerst bis zum 31. Oktober ausgeschlossen.
Update, 21. August, 9.25 Uhr: Zahl der Verkehrstoten ist in Corona-Monaten deutlich gesunken
Historischer Tiefstand bei den Unfalltoten im ersten Halbjahr: Noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung sind so wenige Menschen bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt worden.
Das durch die Corona-Pandemie geringere Verkehrsaufkommen habe sich deutlich auf das Unfallgeschehen im Straßenverkehr ausgewirkt, erklärte das Statistische Bundesamt am Freitag. In den ersten sechs Monaten starben demnach 1281 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen. Nach vorläufigen Ergebnissen der Behörde waren das 195 Menschen oder 13,2 Prozent weniger als im 1. Halbjahr 2019. Die Zahl der Verletzten ging um 18,7 Prozent auf knapp 148.100 zurück.
Insgesamt verzeichnete die Polizei in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 18,3 Prozent weniger Unfälle auf als im 1. Halbjahr 2019. Die Zahl sank auf rund 1,1 Millionen, hieß es. Damit erreichte die Zahl aller Fälle den zweitniedrigsten Wert seit der deutschen Vereinigung. Nur im 1. Halbjahr 1998 gab es weniger Unfälle.
Bei knapp 954 600 Unfällen im ersten Halbjahr 2020 blieb es bei Sachschäden - ein Rückgang um 18,6 Prozent. Bei rund 118.700 Unfällen gab es Verletzte oder Tote.
Update, 21. August, 9.20 Uhr: Mehr Soldaten helfen bei Corona-Tests am Bremer Flughafen
Am Bremer Flughafen helfen seit Freitag zusätzliche Soldaten, die Kapazitäten bei Corona-Tests zu erhöhen und Wartezeiten zu reduzieren.
Erforderlich wurde die Maßnahme durch die Erweiterung der Corona-Risikogebiete, wie das Landeskommando Bremen mitteilte. Es gebe einen erheblichen Anstieg bei den erforderlichen Testungen von Reiserückkehren.
Die 32 neuen Helfer kommen demnach von den Standorten der umliegenden Region. Nach Angaben der Bundeswehr leisten damit 48 Soldaten Dienst am Bremer Airport im Kampf gegen die Corona-Krise.
Update, 21. August, 9.15 Uhr: Bericht: Corona-Fälle an 37 Berliner Schulen
Wegen Corona-Fällen befinden sich nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" an 37 Schulen der Stadt derzeit Teile von Schülern oder Schulpersonal in Quarantäne. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Auflistung der Senatsschulverwaltung. Erfasst seien darin allgemeinbildende Schulen, für Berufsschulen gebe es noch keine offiziellen Zahlen.
Die Aufstellung basiere auf Meldungen, die bis Donnerstag Nachmittag bei der Schulaufsicht eingegangen seien. In den meisten Fällen sei pro Einrichtung nur ein Schüler, eine Erzieherin oder eine Lehrkraft infiziert, bisher gebe es keine bestätigten Fälle von Ansteckungen innerhalb einer Schule.
Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) sagte der Zeitung: "Fast zwei Wochen nach Schuljahresstart können wir erkennen, dass die Schulen selbst kein Hotspot sind." Infektionen würden in aller Regel von außen in die Schulen getragen.
Update, 21. August, 7.50 Uhr: Verstoß gegen Corona-Regeln: Unbekannte spuckt zwei Frauen an
Zwei Frauen sind im saarländischen St. Ingbert von einer Unbekannten angespuckt worden.
Die 27-Jährige und die 30-Jährige verweilten am Donnerstagabend auf einer der Liege- und Ruhebänke im Stadtpark, als eine Frau auf sie zukam und sie bespuckte, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Tatverdächtige sei daraufhin mit ihrem Begleiter geflüchtet.
Neben einem Verstoß gegen die Corona-Verordnungen ermittelt die Polizei nun wegen Beleidigung und sucht nach sachdienlichen Hinweisen.
Update, 21. August, 7.30 Uhr: Reise-Unternehmer testet Risiko-Gebiet Mallorca: "An Sachsens Seen ist aktuell mehr los"
Die Warnung des Auswärtigen Amtes vor Reisen nach Mallorca trifft viele Urlauber hart, belastet die Reise-Branche. Ein Verbot besteht jedoch nicht. Reise-Profi Lutz-Peter Schöne (54) ließ sich nicht abhalten: Der Dresdner flog auf die Insel und testete den Urlaub im Risiko-Gebiet.
Die Reisewarnung kam einen Tag vorm Abflug. Da sein Anbieter (LMX-Touristik) die Pauschalreise (vier Nächte) in den Norden der Insel nach Sóller nicht absagte, konnte Schöne mit seiner Partnerin fliegen.
"Am Flughafen Leipzig waren nur wenige Leute. Alle hielten Abstand. Im Flieger waren wegen vieler Stornierungen nur rund 40 von 148 Plätzen belegt", berichtet Schöne. Mundschutz musste im Airport und Flieger getragen werden. Sein Tipp: "Stoffmasken werden schnell feucht. Ich hatte mehrere mit, aber am bequemsten war der dünne Einmal-Mundschutz."
Seinen Erfahrungsbericht lest Ihr >>> hier.
Update, 21. August, 7.25 Uhr: MP Kretschmer feiert Sachsen-Sause mit 2000 Gästen, doch Fußballfans müssen draußen bleiben
Der Freistaat feiert am 5. September seinen 30. Geburtstag mit 2000 Gästen im Stadion des FC Erzgebirge Aue. Doch die Fans der Veilchen müssen bei den Fußballspielen vorerst draußen bleiben. Ist das nicht ungerecht?
Karten für Heimspiele der Veilchen? Pustekuchen! Das erste Heimspiel am 27. September gegen Fürth wird wegen der Corona-Pandemie wohl ohne Fans angepfiffen. Wer dagegen beim Festkonzert zum 30. Gründungsjubiläum des Freistaats am 5. September im Erzgebirgsstadion dabei sein will, hat bessere Karten. Die Homepage für den Vorverkauf ist ab Montag freigeschaltet.
Mehr zu dieser Skurrilität der sächsischen Politik gibt's >>> hier.
Update, 21. August, 7.20 Uhr: KSC-Sportchef Kreuzer: "Transfermarkt der komplizierteste seit Jahren"
Die Kaderplanung beim Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC gestaltet sich wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie weiter schwierig.
"Der Transfermarkt diesen Sommer ist der komplizierteste seit Jahren", sagte Sportchef Oliver Kreuzer (54) der Deutschen Presse-Agentur. "Aber das gilt nicht nur für uns. Viele Clubs müssen sparen, die internationalen Ligen sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu Ende gegangen, überall gibt es Unwägbarkeiten. Ich könnte mir aber vorstellen, dass im September nochmal ein bisschen Schwung reinkommt."
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Update, 21. August, 7.15 Uhr: Wladimir Kaminer spricht Corona-Klartext: Herber Schlag für "Russendisko"-Erfolgsautor
Schriftsteller Wladimir Kaminer (53, "Russendisko") hat durch die Corona-Pandemie finanzielle Einbußen erlitten, lässt sich durch die Krise aber auch nicht die Laune verderben.
"Ich habe viele Einnahmen verloren. Das war für alle ein herber Einschlag", sagte Kaminer der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Warum er dennoch nicht die Krise als große Katastrophe sieht, lest Ihr >>> hier.Update, 21. August, 6.55 Uhr: Verfassungsschutz: Scientology nutzt Corona für eigene Kampagne
Die Scientology-Organisation (SO) versucht nach Einschätzung des Hamburger Verfassungsschutzes, die Corona-Pandemie für eine eigene angebliche Gesundheitskampagne zu nutzen. "Bei der Kampagne könnte zunächst auf ein sinnvolles Engagement geschlossen werden", sagte Verfassungsschutzsprecher Marco Haase auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Doch dahinter stehe die verfassungsfeindliche Scientology-Organisation und "sie versucht über das aktuell breit diskutierte Thema Corona und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen mit Menschen in Kontakt zu kommen".
So seien in Hamburg zuletzt an Restaurants und Geschäfte Heftchen unter dem Titel "Wie Sie die Ausbreitung von Krankheiten durch Isolation verhindern" verteilt worden. Die Broschüre sei eingebettet in eine größere Kampagne samt Internetauftritt unter dem Titel "Stay Well" ("Bleib gesund").
Wer solche Heftchen, Broschüren oder Flyer bekomme oder weitere Hinweise zur Scientology-Organisation geben wolle, könne sich per E-Mail (SO@Verfassungsschutz.hamburg.de) an den Verfassungsschutz wenden. Jeder Hinweis werde vertraulich behandelt.
"Seit jeher versucht die SO, gesellschaftlich breit diskutierte oder akzeptierte Themen zu instrumentalisieren, zum Beispiel das Engagement gegen den Missbrauch von Drogen", sagte Haase. So stecke hinter dem Verein "Sag Nein zu Drogen - sag Ja zum Leben" ebenfalls Scientology. Zudem werbe die seit 1997 bundesweit von den Verfassungsschutzbehörden beobachtete Organisation mit Flyern für ihren TV-Sender "Scientology TV" und einen "Persönlichkeitstest".
Scientology werde beobachtet, weil in einer von der Organisation angestrebten Gesellschaftsordnung zentrale Grundwerte wie die Menschenwürde sowie das Recht auf Gleichbehandlung eingeschränkt oder außer Kraft gesetzt würden. Die Zahl der Anhänger in Deutschland stagniert laut Verfassungsschutz bei 3500. Der Hamburger Scientology-Organisation wurden Ende 2019 etwa 300 Anhänger zugerechnet - nach 650 im Jahr 2010.
Update, 21. August, 6.52 Uhr: Umfrage: Corona-Testpanne hat Staatsregierung geschadet
Die Panne bei den Corona-Tests für heimkehrende Urlauber hat das Ansehen der Staatsregierung aus Sicht einer Mehrheit der Teilnehmer einer Umfrage geschädigt. 59 Prozent der Befragten sahen das beim "17:30 Sat.1 Bayern Wählercheck" so, den der Fernsehsender am Freitagnachmittag zeigen will. 37 Prozent sahen das genau anders und 4 Prozent antworteten mit "weiß nicht" oder machten keine Angaben.
Zehntausende Menschen mutmaßlich aus ganz Deutschland hatten tagelang auf das Ergebnis ihrer Corona-Tests gewartet, die sie zum Beispiel an den Teststationen an Autobahnen gemacht hatten. Darunter waren auch mehr als 900 positiv Getestete.
Dennoch waren drei Viertel (75 Prozent) der Befragten der Meinung, das Krisenmanagement der Regierung in Bayern sei besser als in anderen Bundesländern. Nur 4 von 100 Befragten gaben an, im Freistaat laufe es "alles in allem schlechter". Ein Fünftel (20 Prozent) sieht indes keine großen Unterschiede. Im Vergleich zu den Umfragen im Juli und April/Mai dieses Jahres verbesserte sich die Stimmung jeweils in Teilen. Das Hamburger Umfrage-Institut GMS hatte diesmal laut Mitteilung vom 17. bis 20. August im Auftrag von "17:30 Sat.1 Bayern" 1005 Menschen repräsentativ am Telefon befragt.
Verantwortlich für die Tests für Reiserückkehrer ist Gesundheitsministerin Melanie Huml. Sie hatte Regierungschef Markus Söder (beide CSU) zweimal ihren Rücktritt angeboten - er lehnte jedoch ab.
Jeweils rund 45 Prozent der Befragten halten das für richtig beziehungsweise falsch. Dabei überwiegt bei den Anhängern der Regierungsparteien CSU und Freie Wähler die Zustimmung. Wer eher eine der Oppositionsparteien wählen würde, antwortete in der Umfrage hingegen, Söder hätte Humls Rücktrittsangebot annehmen sollen.
Folgen für die Verhältnisse im Land hat das Ganze aber verglichen mit anderen Umfragen der letzten Zeit kaum: Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, würden 47 Prozent für die CSU stimmen (Landtagswahl 2018: 37 Prozent), 18 Prozent für die Grünen (18), 9 Prozent für die SPD (10), 7 Prozent für die AfD (10), 6 Prozent für die Freien Wähler (12). Alle anderen Parteien würden es nicht in den Landtag schaffen.
Update, 21. August, 6.48 Uhr: Corona-Krise beschert Bandagen-Hersteller Bauerfeind Einbußen
Nach erheblichen Umsatzeinbußen in der Corona-Krise verzeichnet der Bandagen-Hersteller Bauerfeind wieder bessere Geschäfte. "Im Inland sind wir nach sehr schwierigen zwei Monaten auf dem Weg zurück in die Normalität", sagte Vorstandschef Rainer Berthan im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Das gleiche gelte für einige andere europäische Länder. Andere Regionen wie die USA bereiteten dagegen weiter Sorge. "Ich gehe insgesamt nicht davon aus, dass wir im zweiten Halbjahr die Verluste aus dem ersten Halbjahr ausgleichen können", betonte der 56-Jährige.
Berthan hatte zu Jahresbeginn den Vorstandsvorsitz des mehr als 90 Jahre alten Familienunternehmens mit 2100 Mitarbeitern weltweit übernommen. Es stellt Kompressionsstrümpfe, Bandagen, Orthesen und Einlagen her und zählt zu den größten Familienunternehmen in Ostdeutschland. Der Jahresumsatz beläuft sich eigenen Angaben zufolge auf etwa 300 Millionen Euro, zum Gewinn macht das Unternehmen keine Angabe.
Auf die Corona-Krise wurde bei Bauerfeind mit Kurzarbeit reagiert - so wie auch bei anderen Unternehmen der Branche, wie eine Umfrage des Verbandes Eurocom zum Stand Ende April ergab. Neuere Zahlen liegen laut Verbandsgeschäftsführerin Oda Hagemeier noch nicht vor. Damals meldeten die Unternehmen Umsatzrückgänge von durchschnittlich einem Drittel. Begründet wurde das unter anderem damit, dass Operationen in Kliniken verschoben wurden und Patienten aus Angst vor einer Ansteckung Arztpraxen und Sanitätshäuser mieden.
Inzwischen arbeitet Bauerfeind wieder im normalen Betrieb, wie Berthan sagte. Auch soll der voriges Jahr neu gegründete Standort Gera wie geplant weiterentwickelt werden und die Mitarbeiterzahl dort steigen. Und Berthan will die Internationalisierung der Bauerfeind AG forcieren: "Da beschäftigen uns die Märkte in Asien sehr. Und wir werden die Angebote in den Ländern, wo wir schon tätig sind, erweitern."
Update, 21. August, 6.45 Uhr: DAK: Krankenstand auch während Corona stabil
Trotz der Corona-Pandemie ist der Krankenstand in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,1 Prozent gesunken. Das ist das Ergebnis des DAK-Gesundheitsreports, für den Daten von 300.000 der bundesweit insgesamt 5,6 Millionen DAK-Mitglieder ausgewertet wurden. Beim Südwestableger der Barmer Ersatzkasse wurde fürs Land ebenfalls ein leichter Rückgang festgestellt. Allerdings hat bei beiden der Statistik zufolge die Zahl der Atemwegserkrankungen zugenommen.
Mehr als die Hälfte aller Fehltage im ersten Halbjahr gehen auf drei Krankheitsarten zurück, heißt es in dem DAK-Report, der der dpa vorliegt. An erster Stelle stehen Erkrankungen des Atmungssystems, die für 21 Prozent aller Krankheitstage verantwortlich zeichneten. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent angestiegen.
Das Niveau der Atemwegsprobleme liegt jedoch laut DAK immer noch unter dem des schweren Grippejahres 2018, was DAK-BW-Chef Siegfried Euerle auch auf die umfangreichen Hygienemaßnahmen zurückführt. Auch die Barmer Ersatzkasse verzeichnet bei Atemwegserkrankungen einen Anstieg; es lasse sich nicht ausschließen, dass die Zahl durch Nachmeldungen noch steige.
Der ursprüngliche Spitzenreiter beim Krankschreibungsgrund - Muskel- und Skelett-Erkrankungen wie beispielsweise Rückenschmerzen - ging derweil um 6 Prozent zurück. An dritter Stelle kamen mit einem Rückgang von 5 Prozent die psychischen Leiden.
Als Erfolg wertet man bei der DAK die Krankmeldung per Telefon. Entgegen der Erwartungen sei ein nachhaltiger Anstieg der Arbeitsunfähigkeit trotzdem ausgeblieben, obwohl die telefonische Krankschreibung noch bis Ende Mai möglich gewesen sei, sagte DAK-Chef Euerle. "Das zeigt, dass einfache Lösungen für das Krankschreibungs-Geschehen sehr sinnvoll sind."
Man müsse nicht nur bei Covid-19, sondern bei vielen Erkrankungen generell die Ansteckungsgefahr bedenken. Die DAK begrüße deshalb Lösungen wie die Video-Sprechstunde.
Update, 21. August, 6.42 Uhr: Ministerin dringt auf Ausweitung der Corona-Überbrückungshilfe
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) dringt beim Bund auf eine Ausweitung der sogenannten Corona-Überbrückungshilfe für Unternehmen. Die Vorgaben sollten so geändert werden, dass die schwer von der Krise getroffene Messe- und Veranstaltungswirtschaft stärker von der Hilfe profitieren könne, heißt es in einem Schreiben an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Hoffmeister-Kraut bittet darin unter anderem, dass das vom Bund aufgelegte Zuschussprogramm künftig auch für Unternehmen geöffnet wird, die mehr als 249 Mitarbeiter beschäftigen. Zwar unterstütze sie grundsätzlich die Fokussierung auf kleine und mittlere Unternehmen. "Allerdings bringt die anhaltende Sondersituation der Messe- und Veranstaltungswirtschaft auch größere Unternehmen in akute Schwierigkeiten, so dass eine Abkehr von diesem Fördergrundsatz gerechtfertigt erscheint, etwa unter der Voraussetzung eines besonders gravierenden Umsatzrückgangs", schreibt die Ministerin.
Auch müssten der Förderzeitraum bis Ende Dezember verlängert, die maximale Fördersumme von derzeit 150.000 Euro erhöht und die EU-Beihilfe-Obergrenze angehoben werden. "Nur so kann gewährleistet werden, dass die stark betroffene und für uns wichtige Messe- und Veranstaltungswirtschaft die Krise überstehen kann", heißt es weiter.
Bei einer Demonstration am vergangenen Mittwoch hatten Hoffmeister-Kraut und auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) der Branche per Videobotschaft Hilfe zugesichert. Das Land hatte die Überbrückungshilfe zuvor schon in Eigenregie aufgestockt und zahlt auf Antrag auch einen fiktiven Unternehmerlohn aus, der im Bundesprogramm nicht enthalten ist.
Update, 21. August, 6.40 Uhr: Grimm-Benne: Land besetzt zusätzliche Azubi-Stellen trotz Corona
Sachsen-Anhalt hat mehr als 150 zusätzliche Ausbildungsplätze für angehende Kita-Erzieherinnen geschaffen. Trotz Corona konnten alle Plätze vergeben werden, wie Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das besondere sei, dass die praxisintegrierte Ausbildung auch vergütet werde. Das Programm startete zum 1. August.
Es ist Teil des sogenannten Gute-Kita-Gesetzes, das der Bund und Sachsen-Anhalt genau vor einem Jahr unterschrieben haben. Damit wurde unter anderem auch das bisher fällige Schulgeld für angehende Erzieherinnen abgeschafft.
Der Bund stellt bis 2022 insgesamt 140 Millionen Euro zur Verfügung, um die Qualität der Kita-Betreuung zu verbessern. Sachsen-Anhalt setzt das Geld in verschiedenen Bereichen ein. So müssen Familien seit Januar nur noch für die Betreuung des ältesten Kindes zahlen, auch wenn es bereits den Schulhort besucht.
Bis vor kurzem mussten angehende Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen und Sozialassistentinnen Schulgeld bezahlen, um sich ausbilden zu lassen. In Sachsen-Anhalt werden Fachkräfte allerdings gesucht. Daher übernimmt das Land seit dem vorigen Schuljahr die Kosten.
Nach anfänglichen Verzögerungen habe die Auszahlung inzwischen sehr gut geklappt, sagte Grimm-Benne. "Unsere Ausbildungsoffensive hat gut funktioniert." Zusätzlich finanziere das Land interessierten Quereinsteigern aus anderen Berufen auch das nötige Praktikum von 600 Stunden, bevor sie in die eigentliche Ausbildung starten können.
Es sei richtig gewesen, sich beim Verteilen der Bundesmittel auf diesen Bereich zu konzentrieren, sagte die Sozialministerin. Es würden mehr Kinder betreut, als alle Prognosen vorhergesagt hätten. Das Land gebe immer mehr Geld, um den Betreuungsschlüssel von Kindern je Erzieher zu verbessern. "Aber Nachwuchspersonal kommt nicht so schnell nach. Deswegen haben viele Erzieherinnen das Gefühl, dass das alles auf ihre Knochen geht." Das sei gerade in den Ballungsgebieten mitunter auch so, weil zusätzliches Personal schwer zu finden sei. Ändern werde sich das erst, wenn mehr Erzieherinnen und Erzieher ihre Ausbildung beenden.
Update, 21. August, 6.35 Uhr: Epidemiologe: Keinerlei Spielraum für Rückkehr zu Großveranstaltungen
Der Leipziger Epidemiologe Markus Scholz rät angesichts steigender Infektionen in der Corona-Pandemie von einer Rückkehr zu Großveranstaltungen ab. "Die zweite Welle zeichnet sich deutlich ab, da wir nun über mehrere Wochen einen Anstieg der aktiven Infektionszahlen feststellen", sagte Scholz der Deutschen Presse-Agentur. "Ich sehe daher aktuell keinerlei Spielraum für weitere Lockerungen – auch und gerade nicht für Großveranstaltungen."
Dabei gebe es mehrere Risiken, die beachtet werden müssten. "Die Menschen gehen umher, holen sich Getränke, gehen auf die Toilette – da finden dann sehr viele Kontakte statt, die bei einer großen Personenanzahl kaum nachzuvollziehen sind", sagte Scholz, der an der Universität Leipzig forscht. Auch die Hygienekonzepte, die etwa festgelegte Wege oder eine Maskenpflicht vorsähen, ließen sich bei großen Menschenansammlungen kaum durchsetzen.
Was andere Virologen dazu sagen, erfahrt Ihr >>> hier.
Update, 21. August, 6.28 Uhr: Landespflegekammer-Chef sieht Corona-Bonus kritisch
Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz sieht den Corona-Bonus für Pflegekräfte in Altenheimen kritisch. Mit der Prämie für die stark belasteten Pflegekräfte sei die Diskussion über eine bessere Bezahlung des Berufsstands verpufft. "Das war ein strategischer Fehler", sagte Markus Mai der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
Zudem seien nur die Kräfte in der Altenpflege in den Genuss des vom Land um 500 Euro auf bis zu 1500 Euro aufgestockten Bonus gekommen. Die Pflegekräfte in den Krankenhäusern sei bei der Prämie komplett vernachlässigt worden.
Die Landesregierung habe versucht, die Einrichtungen bei der Corona-Prämie mit ins Boot zu holen, sagte Mai. Das gehe im Sozialsystem aber nicht wie bei einem Unternehmen, weil die Einnahmen gedeckelt seien. "Wir haben noch nicht einmal genug Geld, um die erforderlichen Investitionen zu tätigen", sagte Mai. "Wir sind ja nicht mal für die Hitze ausreichend gerüstet - sowohl in Pflegeheimen als auch in Krankenhäusern."
Für einen neuen Höhepunkt von Corona-Fällen gebe es noch keine fertigen Konzepte, sagt Mai. "Wir sind immer noch in einem Lernmodus." Jeder Akteur im Gesundheitswesen habe zu Beginn der Pandemie gut gearbeitet und die Landesregierung dies auch gut koordiniert. Das gemeinsame Vorgehen könne jetzt aber noch besser werden.
Pflegekammer, Gesundheitsministerium, Krankenhausgesellschaft, Ärztekammer, Psychotherapeuten, Apotheker, Pflegegesellschaft und die anderen Akteuren im Gesundheitswesen müssten sich nun zusammensetzen und überlegen, "Was machen wir, wenn die Infektionen wieder deutlich steigen?"
Update, 21. August, 6.25 Uhr: Mittelstand: Zweiter Corona-Lockdown muss unbedingt verhindert werden
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat eindringlich vor einem zweiten Corona-Lockdown gewarnt. Ein erneutes Herunterfahren von öffentlichem Leben und Geschäftsleben wie im Frühjahr würde erheblich größere Schäden in der Wirtschaft und vor allem im Mittelstand zur Folge haben als beim ersten Mal, heißt es in einem "Brandbrief" an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder. Dieser wird in der kommenden "Focus"-Ausgabe veröffentlicht und lag der Deutschen Presse-Agentur vor.
Viele Betriebe hätten ihre finanziellen Reserven aufgebraucht und müssten bei einem zweiten Lockdown die "Hände heben" heißt es. Ein "überzogener Infektionsschutz" dürfe nicht wieder Vorrang vor dem Schutz von Wirtschaft und Wohlstand haben.
Die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen in Deutschland, Europa und der Welt gebe dem Mittelstand Anlass zu größter Sorge. Das "Schreckgespenst" eines zweiten Lockdowns gehe umher. Vor allem der Mittelstand sei alarmiert, habe er doch zusammen mit den Selbstständigen die Hauptlast des ersten Lockdowns im Frühjahr zu tragen gehabt, heißt es.
"Ganze Branchen wie die Gastronomie, die Hotellerie, der Tourismus oder der Messebau kämpfen seither um das Überleben. Und nicht zuletzt die Kunst- und Kreativszene ist existenziell betroffen. Für den Herbst erwarten Experten eine Insolvenzwelle nie gekannten Ausmaßes."
Bei einem zweiten Lockdown wäre auch der Staat finanziell überfordert, so der Verband. Er sieht die ökonomische Zukunftsfähigkeit Deutschlands in Gefahr, Millionen Arbeits- und Ausbildungsplätze stünden auf dem Spiel.
Die Politik hatte milliardenschwere Programme beschlossen, um Jobs zu sichern. Wirtschaftsverbände fordern aber Nachbesserungen. Auch aus der Politik gibt es Forderungen, das Kurzarbeitergeld sowie staatliche Überbrückungshilfen für Firmen zu verlängern.
Update, 21. August, 6.20 Uhr: Rückkehr an die Schulen - besonders Busverkehr problematisch
Wenige Tage nach Beginn des neuen Schuljahres an den rheinland-pfälzischen Schulen hat das Bildungsministerium trotz erster Quarantänefälle ein positives erstes Fazit gezogen. "Nach Rückmeldungen aus der Schullandschaft in Rheinland-Pfalz ist der Start von den Schulleitungen vor Ort sehr verantwortungsvoll und erfolgreich umgesetzt worden", hieß es aus dem Ministerium.
Der Philologenverband und der Landeselternbeirat beurteilten die Rückkehr an die Schulen indes kritischer. Vor allem der Schulbusverkehr bereitet Sorgen. In Rheinland-Pfalz waren bereits mehr als 100 Schüler wegen einzelner Corona-Fälle in Quarantäne geschickt worden.
Als "durchwachsen" bezeichnete Landeselternsprecher Reiner Schladweiler den Schulstart. Die Busse seien überfüllt, manchmal fehlten die Masken, an den Haltestellen stünden Schüler eng an eng. Auch der Philologenverband warnte vor Gedränge in Bussen, aber auch in den Schulen selbst. Zumindest weiterführende Schulen seien "Großveranstaltungen", sagte Schwartz. "Da darf man sich nichts vormachen."
Das Land hatte am Donnerstag angekündigt, Kreise und Kommunen bei der Bestellung zusätzlicher Fahrzeuge für den Schülerverkehr zu unterstützen.
Update, 21. August, 6.15 Uhr: Ramon Roselly: "Noch nicht einmal einen Auftritt vor Publikum gehabt"
Schlagerstar Ramon Roselly (26) will nach seinem Sieg bei "Deutschland sucht den Superstar" endlich vor Menschen singen. "Ich habe ja im Grunde genommen noch nicht einmal einen Auftritt vor Publikum gehabt", sagte Roselly aus Nordsachsen der Deutschen Presse-Agentur.
Grund sei die Corona-Pandemie mit all ihren Beschränkungen. Roselly kennt zwar Live-Auftritte im Fernsehen und Autokinokonzerte, aber noch kein Konzert vor Publikum. Das soll sich ändern: Am morgigen Samstag gibt er ein Konzert im Sommer-Varieté des Zirkus Charles Knie im niedersächsischen Einbeck - mit 300 Besuchern ist es ausverkauft.
Unter dem finanziellen Druck des Corona-Lockdowns hatte der Zirkus etwas Neues gewagt - "Charles Knie's Circus-Land", ein Freizeitpark auf dem Gelände des Winterquartiers in Einbeck. Außerdem veranstaltet der Zirkus an sechs Abenden ein Sommer-Varieté mit Rebecca Siemoneit-Barum. Die Schauspielerin ist im Circus Barum aufgewachsen, der 2008 aufgab und 2012 sein Winterquartier an den Zirkus Charles Knie verkaufte.
Update, 21. August, 6.10 Uhr: Labore investieren in Corona-Pandemie in Personal und Technik
In der Pandemie haben viele Labore kräftig in neue Technik zur Auswertung von Corona-Tests investiert und ihren Umsatz gesteigert. "Dem ein oder anderen Labor dürfte Corona einen Gewinnzuwachs bringen", sagte Theo Stein, stellvertretender Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Laborärzte (BDL). Die Lage sei jedoch uneinheitlich: Während sich einige Labore auf Corona-Tests spezialisiert hätten, verfügten rund 30 Prozent von ihnen nicht über die notwendige Technik.
Gerade am Anfang der Corona-Pandemie mussten Labore demnach teilweise Kurzarbeit anmelden. Grund dafür sei gewesen, dass Arztpraxen zum Teil 50 bis 70 Prozent weniger Patienten behandelt hätten, sagte Stein. Staatliche Hilfen würden die Verluste zum Teil ausgleichen.
Um Tests auf das Coronavirus durchführen zu können, hätten viele schon frühzeitig zusätzliches Personal eingestellt und sechs- bis siebenstellige Beträge in die notwendige Ausrüstung investiert, heißt auch vom Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM).
Allein in den Monaten März bis April seien die Testkapazitäten um das Neunfache gesteigert worden. Die Ausweitung der Teststrategie unter anderem durch die Bundesregierung habe den Bedarf demnach weiter erhöht - innerhalb von wenigen Wochen um mehr als 40 Prozent. Die Auslastung der Labore sei rasch auf 67 Prozent der kurzfristig verfügbaren Maximal-Test-Kapazität gestiegen, so der ALM.
Kritisch bewertet der Verband die niedrigere Vergütung von Corona-Tests. Der Bewertungsausschuss unter anderem aus Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hatte die Preise zum 1. Juli neu festgelegt. Seitdem erhalten Labore für Corona-Tests, die von niedergelassenen Ärzten im Rahmen der Krankenbehandlung veranlasst werden, rund 39 Euro statt 59 Euro wie zuvor. Die Absenkung begründete der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen mit der Entwicklung von einzelnen zu Corona-Massentests.
Update, 21. August, 6.05 Uhr: Polizei warnt vor Blanko-Attesten gegen Masken-Pflicht
Die Bundespolizei weist darauf hin, dass ein selbstausgefülltes Attest aus dem Internet nicht von der Pflicht befreit, an Bahnhöfen und in Bussen und Bahnen eine Maske zu tragen. Immer wieder legten Menschen bei Verstößen Online-Atteste vor, die sie angeblich von der Pflicht befreiten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, teilte die Bundespolizeiinspektion Münster am Donnerstag mit.
Ein Arzt habe das Blanko-Attest auf seiner Homepage angeboten, Nutzer hätten ihm zufolge nur ihren Namen und ihre Adresse eintragen müssen. Dem widerspricht die Polizei: Mit dem Gebrauch unrichtiger Gesundheitszeugnisse mache man sich strafbar. Dazu komme eine Anzeige, da Mund und Nase nicht bedeckt seien.
Update, 21. August, 6 Uhr: Gastro-Verband Dehoga: Im Herbst Verbot von Heizpilzen aussetzen
Deutsche Gastronomen fordern die bundesweite Zulassung der teils verbotenen Heizpilze, um im Herbst und Winter mehr Gäste in ihren Außenbereichen bedienen zu können. "Die Kommunen, die derzeit ein Verbot von Heizpilzen haben, sollten es in diesem Herbst und Winter aussetzen", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges, dem "Tagesspiegel".
"Wirte, die keine andere Möglichkeit haben, sollten in diesem Winter Gas-Heizpilze und Elektro-Wärmestrahler verwenden dürfen", sagte Hartges. Als ein Argument für den Einsatz gilt, dass Wirte ihre Gäste dann auch im Herbst und Winter draußen platzieren können und sich Abstandsregeln besser einhalten lassen.
Vielerorts sind die sogenannten Heizpilze aus Umweltschutzgründen verboten. Der tourismuspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Marcel Kling, sagte der Zeitung dazu: "Heizpilze sind umweltpolitisch problematisch, einen verantwortlichen Einsatz in diesem Ausnahmejahr 2020 sollten wir aber zulassen."
Update, 21. August, 5.55 Uhr: Corona-Tests: Landespolitiker fordern Kostenübernahme durch Reisende
In der Diskussion um verpflichtende Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten haben sich Vertreter mehrerer Bundesländer mittelfristig für eine Kostenübernahme durch die Reisenden ausgesprochen. Die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer sagte in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner" am Donnerstagabend, sie habe "großes Verständnis" für die derzeit kostenlose Verfahrensweise, weil schnelles Handeln gefordert gewesen sei.
"Aber ich finde dezidiert, wir brauchen eine neue Strategie in den Herbst rein, wenn wieder Ferien sind", sagte die SPD-Politikerin. Darüber wolle sie bei der Bund-Länder-Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der kommenden Woche sprechen.
Die "Volksseele" koche zu Recht, wenn jemand bewusst ins Risikogebiet Mallorca fahre und sich bei der Rückkehr auf Kosten der Allgemeinheit testen lasse, sagte Dreyer. Sie plädiere für Rückkehrer aus solchen Regionen für verpflichtende Quarantäne und selbst bezahlte Tests einige Tage nach Rückkehr. Wer den Test nicht bezahlen wolle, müsse 14 Tage in Quarantäne bleiben.
Auch der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte, ein Bezahlverfahren wäre derzeit bei den Massentests aus Kapazitätsgründen nicht möglich gewesen. Mittelfristig müssten aber bei den Kosten einer Reise in ein Risikogebiet auch die Testkosten eingerechnet werden. Nicht alles im Zusammenhang mit Corona dürfe in der Solidargemeinschaft landen.
Seit Anfang August besteht eine Testpflicht für Reiserückkehrer aus internationalen Risikogebieten. Aktuell können sich die Reisenden kostenlos testen lassen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat diese Regelung wiederholt verteidigt. Sollten die Test kostenpflichtig werden, würden manche Reisende möglicherweise versuchen, sie zu vermeiden, argumentiert der Minister. Vertreter verschiedener Parteien haben sich indes dafür ausgesprochen, Reiserückkehrer aus Risikogebieten zumindest an den Testkosten zu beteiligen.
Update, 21. August, 5.50 Uhr: Lagerfeuer-Musik in Corona-Krise - Sänger Oerding begeistert Fans
Mit gefühlvollen Klängen an einem Lagerfeuer hat Sänger Johannes Oerding am Donnerstagabend rund 1000 Fans bei einem Konzert in Hamburg begeistert. Wegen der Corona-Pandemie war einiges anders als sonst an der Freilichtbühne im Stadtpark: Es durften deutlich weniger Zuschauer kommen, sie mussten in Stuhlreihen sitzen und auf Hygieneregeln achten.
Mehrmals betonte der 38-Jährige, wie sehr er sich freue, dass er endlich wieder spielen dürfe. Er habe die Musik, die Fans und sogar die Fotografen sehr vermisst, sagte er gut gelaunt. Bis Mitte September will Oerding insgesamt 15 Konzerte in der Reihe "Lagerfeuer Acoustics" im Stadtpark geben. Der Großteil ist nach Angaben des Veranstalters ausverkauft.
Der schwarz gekleidete Sänger - wie gewohnt mit Hut - spielte mit seiner Band Hits wie "Leuchtschrift" oder "Hundert Leben". Das ein oder andere Mal hatte Oerding einen Texthänger, gab zu, etwas nervös zu sein. Bei "Unter einen Hut" holte er sich beim Text die Unterstützung einer Zuschauerin. Immer wieder erhoben sich die Fans von ihren Stühlen, klatschten und tanzten ein wenig. Die Stimmung war gut - wenn auch alles ruhiger war als man es sonst kennt.
Bei "Traurig aber wahr" sang der Musiker mit Mundschutz, um den Konzertbesuchern in der ersten Reihe nah sein zu können.
Dabei dichtete er mehrere Zeilen auf die Corona-Pandemie zugeschnitten um. Ein besonders schöner Moment kurz vor Abschluss des zweistündigen Konzertes: Bei "An guten Tagen" leuchteten plötzlich Lichterketten in den Bäumen. "Das war dieses Jahr der schönste Tag", rief Oerding seinen jubelnden Fans zu.
Update, 20. August, 22.28 Uhr: Tech-Werte weiter in Rekordlaune - Dow hinkt hinterher
Die fortgesetzte Rally der Technologiewerte hat der Wall Street am Donnerstag wieder Gewinne beschert. Nachdem am Mittwoch Gewinnmitnahmen das Bild bestimmt hatten, behaupteten sich die Tech-Indizes diesmal im Plus und erreichten einmal mehr historische Höchststände - beflügelt von Rekordhochs bei Apple und Tesla. Angesichts schwacher Konjunkturdaten schaffte der Dow Jones Industrial nur ein kleines Plus.
Der Index schloss lediglich 0,17 Prozent höher bei 27.739,73 Punkten. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,32 Prozent auf 3385,51 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Nasdaq 100 um 1,40 Prozent auf 11.477,05 Punkte. Er erreichte ebenso wie der Auswahlindex Nasdaq Composite ein Rekordhoch. Dieser ging rund 1 Prozent höher aus dem Handel.
Die Lage am US-Arbeitsmarkt bleibt angesichts der Corona-Krise angespannt. In der Woche bis zum 15. August gab es mehr als eine Million Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und damit mehr als von Experten erwartet worden war. Zudem sank der regionale Frühindikator für die Region Philadelphia stärker als erwartet. Es war der zweite Rückgang in Folge. Die Erholung der US-Wirtschaft wird durch die hohe Zahl an Neuinfektionen belastet.
Update, 20. August, 21.37 Uhr: Frankfurter Bahnhofsviertelnacht in diesem Jahr nur digital
Die alljährliche Bahnhofsviertelnacht im August hat ihren festen Platz im Veranstaltungskalender der Mainmetropole: Im Corona-Jahr 2020 allerdings ist alles ganz anders - daher findet die Bahnhofsviertelnacht diesmal digital statt. So können auch Couch-Potatoes einen "Spaziergang" durch den kleinsten Stadtteil Frankfurts machen.
Auf der Webseite www.bahnhofsviertel-ffm.de wurden am Donnerstag von 18 Uhr an rund 50 Gastronomen, Unternehmer, Künstler und Einrichtungen aus dem Quartier vorgestellt, die sonst bei der Bahnhofsviertelnacht ihre Türen für Gäste öffnen.
Im vergangenen Jahr kamen rund 45.000 Menschen in das Rotlicht– und Szeneviertel. "Das Bahnhofsviertel ist ein Stadtteil mit einem besonderen Flair, er ist bunt, vielfältig und einzigartig", sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). "Auch online können wir rund um den Hauptbahnhof vieles entdecken und uns für die Zeit nach der Pandemie inspirieren lassen."
In dem gut einstündigen Video werden außer Szenewirten und Künstlern auch soziale Einrichtungen wie die Bahnhofsmission und das Weser5 Diakoniezentrum vorgestellt, die in den vergangenen Monaten besonders die Auswirkungen der Corona-Krise auf arme Menschen, Wohnungslose und Drogenabhängige beobachtet haben.
"Wir haben die Corona-Zeit bis jetzt als eine Zeit erlebt, in der wir sehr viel Solidarität erfahren haben", sagte etwa Jürgen Mühlfeld, Leiter des Diakoniezentrums, und berichtete von Flugbegleiterinnen, die während ihrer Kurzarbeit das Zentrum unterstützt hätten.
Die Bahnhofsviertelnacht ist für ihn eine Möglichkeit der Begegnung in einem Viertel der Kontraste: "Mein Bahnhofsviertel ist vielfältig und bunt. Ein Ort, wo Arm und Reich sich begegnet: Obdachlose und Banker, Drogenabhängige und Touristen."
Handwerker und Gastronomen, Geschäftsinhaber und Kreative teilen in der digitalen Bahnhofsviertelnacht eine Hoffnung: Dass es 2021 wieder eine ganz normale Bahnhofsviertelnacht geben wird, mit Menschengedränge und einer langen Nacht zwischen Lebensmitteln aus aller Welt in der Münchner Straße und dem Rotlicht der Elbestraße.
Update, 20. August, 20.34 Uhr: Merkel und Macron: Brauchen Kooperation im Kampf gegen Corona
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich erneut für ein koordiniertes Vorgehen der EU gegen die Corona-Pandemie stark gemacht. In diesem Kampf müsse Europa eng zusammenarbeiten und mit Zahlen und Fakten ähnlich umgehen, sagte Merkel am Donnerstag bei einem Treffen in der Residenz des französischen Präsidenten Fort de Brégançon am Mittelmeer. Grenzen dürften nicht wieder geschlossen werden. Deshalb sollten alle Länder mitmachen.
Deutschland habe jetzt eine Reisewarnung für bestimmte Regionen in Kroatien herausgegeben, sagte die Kanzlerin. Umgekehrt müsse Deutschland mit ähnlichen Schritten anderer Länder rechnen, wenn es in der Bundesrepublik Risikogebiete gebe. Macron sagte, angesichts wieder steigender Infektionszahlen dürfe man die Fehler vom Anfang der Pandemie nicht wiederholen und etwa die Grenzen schließen. Man brauche ähnliche Regeln: Masken tragen, testen und gegebenenfalls isolieren.
Nach Macrons Einschätzung gibt es derzeit drei vielversprechende Impfstoffentwicklungen. Möglicherweise stehe schon in den nächsten Monaten ein Impfstoff zur Verfügung.
Update, 20. August, 20.17 Uhr: Corona-Zahlen steigen: Marokko riegelt Großstadt-Viertel ab
Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen will Marokko einige Großstädte erneut weitgehend abriegeln. Von Freitag an würden Bezirke der Städte Casablanca, Marrakesch und Beni Mellal gesperrt, teilte die Regierung am Donnerstag nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur MAP mit.
Nur noch im Notfall dürfen Menschen ihren Wohnort verlassen. Zudem sollen Strände und Parks geschlossen bleiben. Die Übertragung von Fußballspielen in Cafés werde eingestellt. Auch nächtliche Ausgangssperren sind möglich.
Bereits im Juli war es zur Abriegelung mehrerer großer Städte in dem nordafrikanischen Land gekommen. In Marokko wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 46.313 Corona-Infektionen registriert, darunter 743 Todesfälle. Am Donnerstag verzeichnete das Land 1325 neue Infektionen.
Update, 20. August, 19.54 Uhr: DGB-Landeschef spricht sich für Vier-Tage-Woche aus
Niedersachsens DGB-Chef Mehrdad Payandeh kann sich das Modell der Vier-Tage-Woche fürs Land gut vorstellen. "Das ist ein vernünftiger Vorschlag in einer, sagen wir, so unruhigen Zeit, in der wir uns befinden", sagte der Vorsitzende des DGB-Bezirks Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt bei Radio ffn.
Das Gleiche gelte für die Verlängerung der Kurzarbeit. Unorthodoxe Vorschläge seien auch in der Vergangenheit hilfreich gewesen, "wenn wir das Ziel hatten, Beschäftigung zu halten und auch im Eigeninteresse, unsere Fachkräfte nicht zu verlieren".
Die IG Metall hatte die Vier-Tage-Woche ins Gespräch gebracht, um Jobs in der Metall- und Elektroindustrie zu retten. Aus dem Lager der Metallarbeitgeber kam allerdings schon deutlicher Widerspruch.
"Wenn sie den Vier-Tage-Ansatz nehmen, dann können sie den einen Tag, der übrig bleibt, für Weiterqualifizierung, Umqualifizierung nutzen", sagte Payandeh dem Sender. Es gebe viele Chancen, die man damit verwirklichen könne.
Update, 20. August, 19.39 Uhr: Weitere Corona-Fälle in Italien: Nun beim FC Turin und SSC Neapel
Die Zahl der Corona-Fälle beim Start in die Saisonvorbereitung in der Serie A ist auf mindestens acht gestiegen. Am Donnerstag gab der FC Turin bekannt, dass zwei Spieler positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden. Die Namen gab der Club nicht bekannt.
Der SSC Neapel veröffentlichte unterdessen eine Stellungnahme mit Namen: Bei den Neapolitanern wurde Andrea Petagna (25) positiv getestet. Tags zuvor hatten die AS Rom zwei und Cagliari Calcio drei positive Fälle vermeldet. Die neue Saison in der italienischen Fußball-Meisterschaft soll am 19. September beginnen.
Update, 20. August, 19.31 Uhr: Dieburger Schule nach zwei Corona-Fällen am Freitag geschlossen
Nur wenige Tage nach Beginn des neuen Schuljahrs in Hessen bleibt die Dieburger Goetheschule am Freitag geschlossen. Zwei Schüler seien positiv auf Covid-19 getestet wurden, teilten Schulleitung und Gesundheitsamt Darmstadt/Darmstadt-Dieburg am Donnerstagabend mit. Da diese in der vergangenen Woche zahlreiche Kontakte hatten, sei die Kontaktnachverfolgung sehr aufwendig, hieß es. Die Schließung der Schule sei eine Vorsichtsmaßnahme, um sicherzustellen, dass alle möglichen Kontakte nachverfolgt und alle notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet werden könnten.
"Es gibt formal gesehen noch kein Ausbruchsgeschehen an der Schule", sagte Jürgen Krahn, der Leiter des Gesundheitsamts. Informationen, ob und für wen der Unterricht am Montag wieder startet, sollen am Sonntag auf der Homepage der Schule veröffentlicht werden.
In Bad Vilbel ist unterdessen ein Kind in einer Kindertagesstätte nach einem Fall in der Familie positiv auf Corona getestet worden. Da das Kind keine Symptome hatte, habe es vor dem Test weiterhin die Kita besucht, berichtete ein Sprecher der Stadt.
Nachdem alle Kontakte bis Montag rückwirkend nachvollzogen worden seien, müssten nun alle Erzieher und Kinder der Ü3-Betreuung und der Hortbetreuung von Freitag an bis einschließlich 3. September unter Quarantäne gestellt werden. Zudem werde sich das gesamte Kitapersonal sowie alle Kinder einem Test unterziehen müssen, da durch die Rückkehr in den Regelbetrieb auf dem Außengelände der Kita wieder gruppenübergreifend gespielt worden sei.
Update, 20. August, 19.27 Uhr: 80 Corona-Neuinfektionen in Berlin
Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen in Berlin ist seit Mittwoch um 80 gestiegen. Einen Tag zuvor lag dieser Wert bei 69. Damit wurden seit dem Frühjahr 10.562 Fälle bestätigt, wie die Gesundheitsverwaltung am Donnerstag mitteilte. Die Corona-Ampel steht bei allen drei Indikatoren weiter auf Grün.
Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden zur Zeit 31 Menschen, 15 von ihnen auf einer Intensivstation. Alle anderen Infizierten sind zu Hause in Quarantäne. 226 erkrankte Patientinnen und Patienten sind bislang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die meisten waren über 60 Jahre alt.
Nach dem Corona-Ampel-System müssten Maßnahmen erörtert und vorbereitet werden, wenn zwei der drei Indikatoren gelb sind. Stehen zwei von drei Indikatoren auf Rot, sind Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen umzusetzen.
Betrachtet werden die Entwicklung der Reproduktionszahl (aktuell 0,76), die Fallzahlen pro Woche je 100.000 Einwohner (14,4) und die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Fällen (1,2 Prozent).
Update, 20. August, 19.09 Uhr: Jeder zweite Corona-Fall im Südwesten derzeit aus Ausland importiert
Die Zahl der aus dem Ausland in den Südwesten importierten Corona-Fälle steigt signifikant: Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg vom Donnerstag wurden seit der Aufhebung der Reisewarnung für die EU-Länder und weiteren europäischen Staaten am 15. Juni insgesamt 1402 Sars-CoV-2-Fälle übermittelt, deren Ansteckung mutmaßlich im Ausland stattgefunden hat.
In den vergangenen zwei Wochen wurde demnach jeder zweite Corona-Fall - 873 Fälle - im Südwesten wohl aus dem Ausland importiert. An der Spitze der wahrscheinlichen Infektionsländer standen der Behörde zufolge in diesen zwei Wochen Kroatien (242) und der Kosovo (200), gefolgt von Bosnien und Herzegowina, der Türkei und Bulgarien.
Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten stieg in Baden-Württemberg auf mindestens 39.496. Das sind 266 mehr als am Vortag (Stand: 16.00 Uhr). "Auffällig sind dabei der Anteil an Fällen in den jüngeren Altersgruppen und ein sehr hoher Anteil an Fällen, die sich voraussichtlich im Ausland infiziert haben", so die Behörde. Etwa 35.Update, 20. August, 19.03 Uhr: 734 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um drei auf 1863.
Update, 20. August, 19.03 Uhr: Zahl der Corona-Fälle im Saarland um zwölf gestiegen
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist am Donnerstag im Saarland im Vergleich zum Vortag um zwölf Fälle auf insgesamt 3023 bestätigte Fälle gestiegen.
Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend berichtete, liegt die Zahl der bestätigten Todesfälle weiterhin bei 174. Von den positiv bestätigten Fällen seit dem ersten Auftreten des Virus im Saarland gelten insgesamt 2734 Patienten inzwischen als geheilt. Von den mit dem Virus erkrankten Menschen werden (Stand vom 17. August) vier stationär in Krankenhäusern behandelt – drei von ihnen intensivmedizinisch.
Update, 20. August, 18.56 Uhr: Großbritannien: Reisende aus Österreich müssen in Quarantäne
Reiserückkehrer aus Österreich und Kroatien müssen wegen steigender Corona-Zahlen in diesen Ländern in Großbritannien für zwei Wochen in Quarantäne gehen. Das gelte auch für Menschen, die aus dem Karibik-Staat Trinidad und Tobago einreisten, teilte Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag bei Twitter mit.
Er berief sich auf jüngste Daten aus diesen Ländern. "Falls Sie nach 4.00 Uhr am Samstag von diesen Zielen im Vereinigten Königreich ankommen, müssen Sie sich für 14 Tage isolieren." Hingegen werde Portugal wieder zu den Ländern hinzugefügt, aus denen die quarantänefreie Einreise möglich sei, so Shapps.
"Seien Sie sich bewusst, dass sich die Dinge wie bei allen Luftbrücken-Ländern schnell ändern können", betonte der Minister. "Reisen Sie nur, wenn Sie - falls erforderlich - mit einer unerwarteten 14-tägigen Quarantäne einverstanden sind (Ich spreche aus Erfahrung!)". Die Regierung hatte eine 14-tägige Selbstisolation für Spanien-Reisende verhängt, während Shapps mit seiner Familie in dem Land Urlaub machte.
Kroatien hatte zuletzt einen steilen Neuanstieg an Corona-Fällen registriert. Am Donnerstag meldeten die Behörden einen Rekordwert von 255 Fällen innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Auch in Österreich stieg die Zahl der Neuinfektionen zuletzt deutlich.
Großbritannien hatte zuvor sogenannte Luftbrücken mit Dutzenden Ländern und Überseegebieten eingerichtet, die nach Ansicht der Regierung in London die Pandemie im Griff haben. Wer aus diesen Staaten einreist, muss nicht in Quarantäne. Die Listen werden regelmäßig aktualisiert. Da jeder Landesteil in Großbritannien über seine eigenen Pandemie-Maßnahmen bestimmt, können die Listen in einigen Fällen auch etwas voneinander abweichen.
Großbritannien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät reagiert zu haben. Für die unter der Corona-Krise stark leidenden Fluggesellschaften ist die Pflicht zur Selbstisolation ein heftiger Schlag. Sie fürchten nun neue Einbrüche bei den Fluggastzahlen und damit noch mehr Verluste.
Update, 20. August, 18.48 Uhr: Airbnb verfügt weltweites Partyverbot in gemieteten Wohnungen
Der Apartment-Vermittler Airbnb hat ein weltweites Party-Verbot in allen über die Plattform gemieteten Wohnräumen verfügt. Ein Grund sei, dass einige Nutzer dazu neigten, dort das für Bars und Clubs typische Verhalten auszuleben, erklärte Airbnb am Donnerstag. Man habe auch eine einheitliche Regelung angestrebt, weil es regional unterschiedliche und sich verändernde Vorschriften gebe. Außerdem wurde die maximale Zahl der Gäste - auch in größeren Häusern - auf 16 begrenzt.
Bei Verstößen drohten der Rauswurf von der Plattform und rechtliche Konsequenzen, erklärte Airbnb. Das Unternehmen ließ aber offen, wie die Einhaltung der Regeln überwacht werden soll.
Airbnb betonte zugleich, dass der Dienst bereits zuvor Schritte in diese Richtung zur Eindämmung der Risiken in der seit rund einem halben Jahr andauernden Corona-Krise unternommen habe. Unter anderem sei die Möglichkeit gestrichen worden, nach "Event-freundlichen" Standorten zu suchen.
Außerdem konnten Nutzer im Alter unter 25 Jahren, die noch keine positiven Bewertungen bei Airbnb hatten, nicht mehr ganze Häuser buchen. Schon vor dem flächendeckenden Verbot seien Parties in 73 Prozent der Angebote von den Vermietern verboten worden.
Update, 20. August, 18.44 Uhr: DFB-Mediziner Meyer: In kleinen Schritten Zuschauer zulassen
DFB-Chefmediziner Tim Meyer rät in der Debatte um die Rückkehr von Zuschauern in die Fußballstadien zu einer vorsichtigen Öffnung. "Ein kontrollierter, verantwortbarer Zuschauerzustrom ist für die Gesellschaft auch was Gutes", sagte der Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Donnerstag in einem Online-Seminar der Technischen Universität München.
"In ganz vorsichtigen, kleinen Schritten sollte man dies probieren, weil es für die Gesellschaft Spannungen nehmen könnte", erklärte Meyer. Auch für Veranstaltungen mit Zuschauern abseits des Fußballs, zum Beispiel in der Kultur, könnte dies einen Nutzen geben. Der 52-Jährige verwies aber auch darauf, dass die Gesundheitsminister der Bundesländer zuletzt eine Rückkehr der Fans in die Bundesliga-Stadien zumindest bis zum 31. Oktober geschlossen abgelehnt hatten.
Meyer war als Leiter einer Taskforce für das weltweit beachtete, strenge Hygienekonzept verantwortlich, mit dem die Saison der Bundesliga und 2. Liga sportlich zu Ende gespielt werden konnten. Die Überlegungen für die nächste Saison seien noch nicht komplett abgesegnet: "Wir hoffen, dass das in den kommenden Tagen passiert."
Der leitende deutsche Olympia-Arzt Bernd Wolfarth nannte die Zahl der Infektionen im deutschen Leistungssport in den vergangenen sechs Monaten sehr überschaubar. Ein erhöhtes Risiko für Leistungssportler sei nicht zu erkennen. Die Absage der Olympischen Spiele in Tokio und ihre Verschiebung in das kommenden Jahr nannte er eine alternativlose Entscheidung, die auch nicht zu spät gefallen sei.
Meyer berichtete, es gebe weiterhin jeden Freitag einen informellen Austausch mit Kollegen des Fußball-Weltverbandes FIFA, der Europäischen Fußball-Union UEFA und des Internationalen Olympischen Komitees. Scherzhaft sprach er vom "Rotwein zum Wochenende".
Update, 20. August, 18.05 Uhr: US-Notenbank sorgt für Unsicherheit im deutschen Aktienmarkt
Warnende Worte der US-Notenbank haben am Donnerstag die Anleger am deutschen Aktienmarkt verunsichert. Auch die Sorgen um anziehende Corona-Infektionszahlen und der brodelnde Handelsstreit zwischen China und den USA belasteten.
Der Dax konnte zwar im späten Handel wieder etwas Boden gutmachen, zum Börsenschluss blieb aber noch ein Abschlag von 1,14 Prozent auf 12.830,00 Punkte. Für den MDax ging es um 0,71 Prozent auf 27.208,02 Punkte bergab.
Am Vorabend hatte die US-Notenbank Federal Reserve die wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund der Corona-Pandemie hervorgehoben und eine langsamere Erholung für die weltgrößte Volkswirtschaft prognostiziert. Aufhorchen ließ die Börsianer dabei auch eine Änderung der Wortwahl: Einige Mitglieder der US-Notenbank hatten sich zugleich dafür ausgesprochen, "irgendwann" für mehr Klarheit beim künftigen Zinspfad zu sorgen. Im letzten Protokoll hatte es noch geheißen, dass dies auf einem der nächsten Treffen geschehen solle.
Update, 20. August, 17.53 Uhr: Jugendherbergen bangen wegen Corona weiter ums Überleben
Die Jugendherbergen im Norden rechnen trotz des Wiederanlaufens der Schulen im Regelbetrieb in diesem Jahr mit einem Millionenverlust. Trotz Sparmaßnahmen und Kurzarbeit werde wohl ein Minus im mittleren einstelligen Millionenbereich auflaufen, teilte der DJH-Landesverband Nordmark am Donnerstag in Hamburg mit. "Wir sind weiterhin dringend auf Soforthilfen ohne Rückzahlungsverpflichtung angewiesen, um das Überleben der Jugendherbergen im Norden zu sichern", erklärte Landesverbands-Geschäftsführer Stefan Wehrheim.
Die 45 Jugendherbergen in Schleswig-Holstein, Hamburg und dem nördlichen Niedersachsen hatten demnach in diesem Jahr mit rund 1,1 Millionen Übernachtungen gerechnet. Tatsächlich würden es wegen der Corona-Pandemie voraussichtlich nur 300.000. Die sonst so wichtigen Klassenfahrten - bis zu 50 Prozent der Gäste seien Schulklassen - seien nahezu für das gesamte Jahr weggebrochen, denn auch im Herbst fänden wegen behördlicher Anordnungen kaum Fahrten statt.
"Unsere Gemeinnützigkeit, verbunden mit den strengen Vorgaben der Abgabenordnung zur Rücklagenbildung, unsere Zugehörigkeit zum Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendhilfe, die dafür angemessene, kostendeckende Preispolitik und die ständige Reinvestition in die Struktur unserer Häuser ermöglichen uns keine großen wirtschaftlichen Reserven", erklärte die Verbandsvorsitzende Angela Braasch-Eggert. Die Sonder-Darlehen seien eine Erleichterung. Doch das reiche nicht.
Die Buchungslage für das nächste Jahr sei mit rund 450.000 Übernachtungen zwar gut. Allerdings seien darunter auch Nachholtermine aus 2020. Inzwischen seien 34 Jugendherbergen wieder geöffnet, acht blieben aber noch bis zum Frühjahr geschlossen. Andere öffneten nur zeitweise etwa für Gruppen oder Kinderfreizeiten. "Alles hängt von dem weiteren Pandemie-Verlauf ab. Uns ist bewusst, dass sich innerhalb kürzester Zeit alles wieder komplett ändern kann", sagte Wehrheim.
Update, 20. August, 17.45 Uhr: Ministerium schätzt Corona-Lage in Sachsen als stabil ein
Das sächsische Gesundheitsministerium schätzt den Anstieg der Corona-Neuinfektionen im Land derzeit als stabil auf niedrigem Niveau ein. Am Donnerstag wurden 19 neue Fälle gemeldet. Gut die Hälfte davon wurden mit je fünf Infektionen in den Städten Leipzig und Dresden registriert.
Seit Beginn der Pandemie infizierten sich in Sachsen laut Ministerium 5784 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus, 224 starben. Bundesweit wurde am Donnerstag der höchste Wert an Neuinfektionen seit Ende April registriert. Die Gesundheitsämter meldeten insgesamt 1707 neue Fälle.
Update, 20. August, 17.38 Uhr: Nun also doch nicht: Tschechien macht teilweise Rückzieher bei Maskenpflicht
Tschechien macht bei der Wiedereinführung der landesweiten Maskenpflicht vom 1. September an einen teilweisen Rückzieher. In Geschäften, Gaststätten, Kneipen und beim Friseur muss nun doch keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden - obwohl dies erst am Montag so beschlossen worden war. Dies teilte Gesundheitsminister Adam Vojtech von der populistischen Partei ANO am Donnerstag mit. Er sprach von einem "Kompromiss".
Zuvor hatte es in den sozialen Medien heftige Kritik an den neuerlichen Einschränkungen gegeben. Verpflichtend werden Masken indes - wie geplant - landesweit wieder in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Behörden sowie in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen sein. In manchen Regionen gilt das schon jetzt.
Das Parlament in Prag verabschiedete zudem eine Änderung des Wahlgesetzes: Damit Bürger, die sich in Corona-Quarantäne befinden, wählen können, sollen "Drive-in-Wahllokale" für Autofahrer eingerichtet werden. Der Stimmzettel kann dann aus dem Fahrzeug abgegeben werden. Hintergrund ist, dass es in Tschechien keine Briefwahl gibt. Anfang Oktober finden Regional- und Teilwahlen zum Senat statt.
Update, 20. August, 17.31 Uhr: Festnahmen bei Corona-Demonstration im Regierungsviertel von Den Haag
Bei einer Demonstration gegen Corona-Auflagen in den Niederlanden hat die Polizei im Regierungsviertel in Den Haag am Donnerstag mehrere Teilnehmer festgenommen. Mindestens ein Polizist sei verletzt worden, teilte die Polizei mit. Mehrere Demonstranten hätten sich "provozierend und aggressiv gegenüber Beamten" verhalten. Regierungsgebäude und Parlament wurden abgeriegelt. An der Kundgebung nahmen nach Schätzungen etwa 50 Menschen teil. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
Update, 20. August, 17.12 Uhr: Auch Estland führt Corona-Warn-App ein
Estland hat eine eigene Smartphone-App zur besseren Nachverfolgung von Corona-Infektionen eingeführt. Die Anwendung namens "Hoia" steht seit Donnerstag zum Download bereit, wie die Regierung in Tallinn mitteilte. Mit der auf Estnisch, Russisch und Englisch verfügbaren App sollen in dem EU-Land Nutzer frühzeitig gewarnt werden, wenn sie sich in der Nähe von Menschen befunden haben, die mit dem Coronavirus infiziert sind.
Die Nutzung der zusammen mit Gesundheitsbehörden und Firmen aus der estnischen IT-Szene entwickelten App ist freiwillig. Aus Privatsphären-und Datenschutzgründen werden die Daten zu den Kontakten nicht zentral erfasst. Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 2227 bestätigte Infektionen und 63 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
Update, 20. August, 17.08 Uhr: Belgien begrenzt enge Kontakte auf fünf Personen
Belgien verlängert seine strikten Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise um einen Monat. Noch bis Ende September gelte eine "soziale Blase" von fünf Personen, zu denen Belgier außerhalb des eigenen Haushalts engeren Kontakt haben dürften, sagte Premierministerin Sophie Wilmès am Donnerstag. Alle müssten wachsam bleiben, betonte die liberale Politikerin.
Zugleich lockerte der Nationale Sicherheitsrat in Brüssel einige Einschränkungen. So soll das Einkaufen ab Montag wieder grundsätzlich zu zweit und ohne Zeitbeschränkung erlaubt sein. Zuletzt war dies wegen steigender Infektionszahlen nur alleine und für maximal 30 Minuten erlaubt. Zudem werden wieder doppelt so viele Zuschauer wie bisher zu Veranstaltungen zugelassen - in geschlossenen Räumen bis zu 200, im Freien bis zu 400. Bei Beerdigungen werden 50 Gäste erlaubt.
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen hatte Belgien die Corona-Regeln Ende Juli wieder stark verschärft. Dies habe sich als wirksam erwiesen, sagte Wilmès nun. "Aber das Virus zirkuliert noch immer." Die 45-Jährige sprach von einer "Tendenz der Stabilisierung". Die Reproduktionsrate liege bei 0,9 - eine infizierte Person steckt im Schnitt also weniger als eine weitere an. Allerdings sind die Infektionszahlen innerhalb des Elf-Millionen-Einwohner-Landes sehr verschieden. Insbesondere die Hauptstadt Brüssel war zuletzt zum Corona-Hotspot geworden. Dort gilt deshalb überall im öffentlichen Raum eine Maskenpflicht.
Update, 20. August, 16.40 Uhr: Alpine Ski-Weltcups im Herbst in Nordamerika abgesagt
Wegen der Coronavirus-Pandemie sind die alpinen Ski-Weltcups in Nordamerika frühzeitig abgesagt worden. Das gab der Weltverband Fis am Donnerstag bekannt. Betroffen sind davon die Ende November und Anfang Dezember geplanten Damen-Wettkämpfe in Killington (USA) und Lake Louise (Kanada) sowie die Herren-Rennen ebenfalls in Lake Louise und in Beaver Creek (USA). Geplant sei, so viele Rennen wie möglich in Europa nachzuholen, hieß es.
In den nächsten Wochen will die Fis die entsprechenden Planungen vorantreiben, um Ende September dann einen neuen Kalender verabschieden zu können. Val d'Isère in Frankreich hat sich bereits angeboten, ein zusätzliches und damit zweites Herren-Wochenende im Dezember auszutragen. Bei den Damen soll St. Moritz in der Schweiz eine der Lake-Louise-Abfahrten übernehmen. In Courchevel in Frankreich sind dafür weitere Technik-Events geplant.
"Die Nordamerika-Rennen waren immer zwei spezielle Wochen für die ganze Weltcup-Tour und wir sind enttäuscht, dass wir keine Möglichkeit gefunden haben, sie in diesem Jahr im Kalender unterzubringen", sagte Fis-Generalsekretärin Sarah Lewis.
Update, 20. August, 16.20 Uhr: Nothilfe für Studenten wird um einen Monat verlängert
Die ursprünglich nur für Juni, Juli und August geplante finanzielle Nothilfe für Studenten in der Corona-Zeit wird um einen Monat verlängert. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) begründete das am Donnerstag in einer Mitteilung damit, dass an vielen Hochschulen das Sommersemester noch laufe und Prüfungen nachgeholt würden. "Mir ist es wichtig, dass die Studierenden in pandemiebedingten Notlagen sich auf ihre Prüfungen konzentrieren können."
Die für die Ausgabe der Mittel zuständigen Studentenwerke haben nach Angaben ihres Ministeriums inzwischen 94.500 Nothilfe-Anträge bewilligt. Im Schnitt seien die Empfänger mit rund 430 Euro unterstützt worden.
In der Corona-Krise waren zwei Möglichkeiten für Studenten in finanzieller Not geschaffen worden: Insgesamt 100 Millionen Euro, die nicht zurückgezahlt werden müssen, stehen für diejenigen bereit, die mit Kontoauszügen nachweisen können, dass sie in einer Notlage sind, etwa weil regelmäßige Zahlungen aus Jobs nicht mehr eingegangen sind.
Der Staat zahlt dann 100 bis maximal 500 Euro pro Monat. Die zweite Säule ist der KfW-Studienkredit, den es auch vor der Krise schon gab, der nun aber seit Mai bis März 2021 zinsfrei gestellt ist. Nach früheren Angaben des Ministeriums wird er seitdem deutlich stärker in Anspruch genommen.
Update, 20. August, 15.22 Uhr: Gerichtsbeschluss: Maskenpflicht in Schulen in NRW bleibt
In Nordrhein-Westfalen bleibt es bei der Maskenpflicht im Schulunterricht. Das Oberverwaltungsgericht in Münster lehnte am Donnerstag einen Eilantrag von drei Schülern aus dem Kreis Euskirchen ab, die gegen die Vorschrift geklagt hatten. Die Verpflichtung, auch während des Unterrichts grundsätzlich eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen, sei verhältnismäßig, entschieden die Richter. Es sei auch nicht feststellbar, dass das Tragen der Alltagsmaske Gesundheitsgefahren für die Schüler berge.
Zum Schutz vor Corona-Infektionen müssen seit Beginn dieses Schuljahres alle Schüler der weiterführenden und berufsbildenden Schulen einen Mund-Nasen-Schutz auch in der Klasse am Platz tragen. Ausgenommen sind nur die Grund- und Förderschüler der Primarstufe. Für alle gilt aber eine Maskenpflicht auf dem Schulgelände und auf den Fluren.
Das Oberverwaltungsgericht verwies in seiner Entscheidung darauf, dass im Unterricht die Masken zeitweise abgenommen werden können, wenn dies aus pädagogischen Gründen erforderlich erscheine. Zudem könnten die Schulleitungen aus medizinischen Gründen Ausnahmen von der Maskenpflicht erteilen.
Update, 20. August, 15.15 Uhr: Neuer Sprecher der Corona-Taskforce stellt sich auf enormes Arbeitspensum ein
Der neue Sprecher der Corona-Taskforce im Gesundheitsministerium, Marcus da Gloria Martins, stellt sich auf ein enormes Arbeitspensum ein. Gerade mit Blick auf eine mögliche zweite Welle und erneute Einschränkungen im Alltag sei die größte Herausforderung, bei Menschen Akzeptanz und Einsicht zu schaffen, sagte der 47-Jährige am Donnerstag in München.
Am Mittwoch war der bisherige Leiter der Kommunikationsabteilung im Münchner Polizeipräsidium ins Ministerium abgeordnet worden. "Da kann man nicht Nein sagen, wenn man Sie fragt", sagte da Gloria Martins unter Verweis auf das wichtigste Thema dieser Tage. Auch wenn das Virus und seine Folgen im Moment nicht so präsent seien, sei seine Aufgabe nun, den Menschen zu vermitteln, "dass das Thema noch lange nicht rum ist". Man dürfe aber auch keine Panik schüren.
Update, 20. August, 14.55 Uhr: US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wieder über Millionen-Marke
Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist nach einem kurzzeitigen Rückgang wieder über die Millionen-Marke gestiegen. In der Woche bis einschließlich 15. August stellten gut 1,1 Millionen Menschen einen Neuantrag, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In der Woche davor war die Zahl erstmals seit Eskalation der Corona-Krise unter die Millionen-Schwelle gefallen. Der Wert der Vorwoche wurde nun nachträglich von 963.000 auf 971.000 korrigiert.
Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der weltgrößten Volkswirtschaft wider. Vor der Pandemie hatte die Zahl selten über 100.000 pro Woche gelegen. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei für die USA historisch hohen 10,2 Prozent.
Die anhaltend hohe Zahl ist auch deswegen von Bedeutung, weil Republikaner und Demokraten über einen Ersatz für die ausgelaufene zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März streiten. Präsident Donald Trump verfügte per Anordnung Zahlungen von 400 Dollar pro Woche, ein Viertel davon soll aber von den zum Teil finanzklammen Bundesstaaten eingebracht werden.
Update, 20. August, 14.55 Uhr: Pandemie lässt Ressourcen-Verbrauch der Menschen stark sinken
Die Corona-Pandemie hat nach Schätzungen von Wissenschaftlern den Verbrauch natürlicher Ressourcen durch die Menschheit um fast zehn Prozent schrumpfen lassen. Das teilte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gemeinsam mit dem Global Footprint Network am Donnerstag mit.
Der sogenannte Earth-Overshoot-Day (auf deutsch "Erdüberlastungstag") fällt dieses Jahr auf den 22. August, mehr als drei Wochen später als 2019. Das Datum markiert den Tag, an dem die Menschheit die Ressourcen verbraucht hat, welche die Natur in einem Jahr wiederherstellen kann.
"Die mit der COVID-19-Pandemie verbundenen weltweiten Maßnahmen und deren Folgen haben den ökologischen Fußabdruck der Menschheit schrumpfen lassen", teilte die Gesellschaft mit. "Das zeigt: Es ist möglich, den Ressourcenverbrauch innerhalb kurzer Zeit zu verändern."
Zurzeit verbrauche die Menschheit aber immer noch 60 Prozent mehr Ressourcen, als die durch die Natur regenerierbar seien, teilte das Global Footprint Network mit, das den Erdüberlastungstag organisiert. "Das diesjährige plötzliche Schrumpfen des ökologischen Fußabdrucks darf nicht mit Fortschritt verwechselt werden", sagte Laurel Hanscom, Geschäftsführerin von Global Footprint Network. "Wir sind gegen erzwungene Reduzierungen, die Leid verursachen."
Update, 20. August, 14.51 Uhr: Dänischer Schlachthof nimmt Betrieb nach Corona-Ausbruch wieder
Nach fast zweiwöchigem Produktionsstopp wegen einer Reihe von Corona-Fällen nimmt ein größerer Schlachthof in Dänemark wieder seinen Betrieb auf. Die Arbeit in dem Betrieb in der Kleinstadt Ringsted werde wie geplant am Freitag wieder hochgefahren, teilte der Fleischverarbeiter Danish Crown am Donnerstag mit. Zugleich meldete das Unternehmen, dass bei Tests von 576 Mitarbeitern des Betriebs am Montag zwei neue Corona-Fälle erkannt worden seien. Die Mitarbeiter sollen auch weiterhin mehrmals auf das Coronavirus untersucht werden.
Seit Ende Juli sind in dem Schlachthof rund 150 Infektionen nachgewiesen worden. Insgesamt hat der Betrieb in Ringsted um die 850 Angestellte. Am Montag vergangener Woche war er geschlossen worden, um so die Infektionsketten innerhalb des Personals zu durchbrechen.
Beim deutschen Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen hatte es nach einem Corona-Massenausbruch eine fast vierwöchige Zwangspause am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück gegeben. Mitte Juli war ein Anlaufen der Produktion wieder erlaubt worden. Der Vorfall hatte eine Debatte über die Arbeits- und Lebensbedingungen der dort angestellten Arbeiter ausgelöst.
Update, 20. August, 14.18 Uhr: Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Teile Kroatiens aus
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Auswärtiges Amt für Teile des Urlaubslandes Kroatien eine Reisewarnung ausgesprochen. Das teilte das Ministerium am Donnerstag in Berlin mit. Die Reisewarnung gilt demnach seit Donnerstag für zwei südliche Verwaltungsbezirke, die sogenannten Gespanschaften Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien. Zuvor hatte das bundeseigene Robert Koch-Institut (RKI) die Regionen als Corona-Risikogebiete eingestuft.
"In den Gespanschaften Šibenik-Knin und Split-Dalmatien liegen die Inzidenzen derzeit bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage", betonte das Auswärtige Amt. Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Update, 20. August, 14.14 Uhr: EU sichert sich potenziellen Corona-Impfstoff von Curevac
Die EU sichert sich den Zugriff auf bis zu 405 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffs des Tübinger Biotech-Unternehmens Curevac. Man habe Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen abgeschlossen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Laut Curevac geht es um einen Vorvertrag über 225 Millionen Dosen sowie eine Option auf 180 Millionen weitere. Diese würden bereitgestellt, sobald sich der Impfstoff, an dem das Unternehmen derzeit arbeitet, als wirksam und sicher erwiesen habe.
"Jede Gesprächsrunde, die wir mit der pharmazeutischen Industrie abschließen, bringt uns unserem Ziel, das Virus zu besiegen, näher", sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
Ähnliche Vorgespräche über Hunderte Millionen Dosen hatte die EU-Kommission zuvor bereits mit Janssen Pharmaceutica NV sowie mit Sanofi-GSK abgeschlossen. Einen Schritt weiter sind die Verhandlungen mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca. Ein Rahmenvertrag für den Kauf von 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen liegt bereits vor. Die Impfstoff-Dosen sind für die EU-Staaten gedacht, können aber auch an andere, weniger wohlhabende Länder sowie andere europäische Länder gespendet werden.
Dabei bestätigte die EU-Kommission auf Anfrage, dass Deutschland und andere EU-Staaten nicht mehr parallel über einen eigenen Verträge mit AstraZeneca verhandeln. Ursprünglich hatte eine sogenannte Impfstoffallianz aus Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden mit AstraZeneca einen Vertrag über mindestens 300 Millionen Impfdosen geschlossen. Diese Verhandlungen seien auf Anfrage der vier Staaten jedoch von der EU-Kommission übernommen worden, hieß es nun aus der Brüsseler Behörde.
Die Impfoffstrategie der EU sieht Vorverträge und Abnahmegarantien vor, um sich Zugriff auf ausreichende Mengen von Impfstoffen zu sichern, die noch in der Entwicklung sind. So sollen Herstellungskapazitäten aufgebaut werden - obwohl die Hersteller noch nicht sicher sind, dass ihre Mittel wirklich funktionieren werden.
Update, 20. August, 14.10 Uhr: Auswärtiges Amt lockert Teil-Reisewarnung für Rumänien
Das Auswärtige Amt hat seine Teil-Reisewarnung für Rumänien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gelockert. Demnach ist die wirtschaftlich und touristisch wichtige Region Timis nahe der westrumänischen Stadt Timisoara (Temeswar) von der Warn-Liste gestrichen worden, ebenso der südwestliche Kreis Mehedinti und die südliche Region Ialomita. Gewarnt wird dafür seit Donnerstag vor Reisen in die bisher als unbedenklich geltende zentralrumänische Touristenregion Valcea.
Weiterhin auf der Warn-Liste stehen die Hauptstadt Bukarest, der Touristenmagnet Brasov (Kronstadt) sowie 13 weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken des Landes. Nicht als Risikozone gelten nach wie vor die Schwarzmeerstrände. Jederzeit können einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden.
Eine prinzipielle Quarantänepflicht für Einreisende gibt es nicht. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt Maskenpflicht - in manchen Orten auch im Freien - sowie Distanzpflicht in der Gastronomie, an den Stränden und bei Veranstaltungen im Freien. Seit Tagen liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 landesweit bei mehr als 1200, am Donnerstag betrug das Tagesplus 1346 Fälle.
Update, 20. August, 13.35 Uhr: Bundeswehr auf mehr Unterstützung bei Corona-Tests eingestellt
Die Bundeswehr ist auf eine größere Unterstützung bei Corona-Tests von Reiserückkehrern vorbereitet. Derzeit seien etwa 300 Männer und Frauen im Einsatz, um die zivilen Behörden auf Flughäfen oder an Autobahnraststätten zu unterstützen, sagte Generalleutnant Martin Schelleis, der den Unterstützungseinsatz koordiniert und führt, am Donnerstag in einer Telefonschalte mit Journalisten.
Binnen 48 Stunden könnten weitere 750 Soldaten für diese Hilfe eingesetzt werden, sagte er. Von Freitag an würden in Köln 49 Soldaten die Arbeit des Gesundheitsamtes unterstützen.
Aktuell hätten vier Bundesländer - Schleswig-Holstein, Sachsen, Thüringen und Niedersachsen - keinen Unterstützungsbedarf bei der Testung von Reiserückkehrern gemeldet. Insgesamt habe die Bundeswehr in der Corona-Krise bisher etwa eine Million Arbeitsstunden an Unterstützungsleistungen erbracht.
Update, 20. August, 13.33 Uhr: Ifo-Institut: Fahrradhändler als Gewinner der Corona-Krise
Die deutschen Fahrradhändler gehören nach einer Umfrage zu den größten Gewinnern der Corona-Pandemie. Fast alle Fahrradhändler sind mit ihrem gegenwärtigen Geschäft zufrieden, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts hervorgeht – von 100 möglichen Punkten vergaben sie 95.
Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Befragungen, sprach von einem "regelrechten Boom" in der Branche.
Die Bewertungsskala, die der Umfrage zugrunde liegt, reicht von -100 bis 100; Pluswerte drücken überwiegende Zufriedenheit in einer Branche, Minuswerte überwiegende Unzufriedenheit aus.
Update, 20. August, 13.30 Uhr: Studie: Knapp jeder Dritte in Neu Delhi hat Corona-Antikörper im Blut
Ein Corona-Antikörper-Test im Auftrag der indischen Regierung hat ergeben, dass hochgerechnet knapp jeder dritte Mensch (29,1 Prozent) in der Hauptstadt Neu Delhi diese Antikörper im Blut hat.
Untersucht worden seien Proben von 15.000 Personen, sagte der Gesundheitsminister der Stadt, Satyendar Jain, am Donnerstag. In Indien gibt es weltweit nach Brasilien und den USA am drittmeisten bekannte Coronafälle - insgesamt mehr als 2,8 Millionen Fälle. Und die Zahl der bekannten Neuansteckungen nimmt weiter rasch zu - zuletzt um knapp 70.000 in 24 Stunden.
Die hohen Antikörper-Werte sowie die Tatsache, dass die Zahl der bekannten Neuansteckungen in der Hauptstadt inzwischen etwas tiefer ist als noch vor mehreren Wochen, könnten ein Hinweis auf ein Zubewegen auf eine mögliche Herdenimmunität sein, hieß es schon von Regierungsmitarbeitern. Doch Forscher wollen in der Hauptstadt zunächst mehr Antikörper-Test machen, hieß es.
Update, 20. August, 13.20 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Luxemburg auf
Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Luxemburg wegen der Corona-Pandemie aufgehoben. Das geht aus den Hinweisen der Bundesregierung für den Staat hervor, die am Donnerstag aktualisiert wurden.
Luxemburg sei von der Lungenkrankheit Covid-19 vergleichsweise stark betroffen, aber kein Risikogebiet mehr, heißt es dort. "Nach zeitweiliger Überschreitung der Inzidenz von 50 Fällen pro 100 000 Einwohner auf sieben Tage, sind die Zahlen nun rückläufig und liegen unterhalb dieses Grenzwertes."
Update, 20. August, 13.15 Uhr: WHO Europa mahnt zu Corona-Wachsamkeit - Warnung vor Grippesaison
Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO sieht keinen Grund für ein Nachlassen im Kampf gegen das Coronavirus und warnt zugleich vor der anstehenden Grippesaison.
Auch wenn sich "das Epizentrum der Pandemie" mittlerweile auf den amerikanischen Kontinenten befinde, verzeichne man auch in anderen Weltregionen einen starken Anstieg der Infektionszahlen, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.
Die europäische Region sei dabei besonders früh und hart von der Pandemie getroffen worden und weise einen anderen Trend als der Rest der Welt auf.
Das Risiko eines Wiederauflebens des Virus sei dabei niemals weit entfernt gewesen, sagte Kluge. In den vergangenen beiden Monaten sei die Zahl der Neuinfektionen in der Region jede Woche stetig gestiegen.
In der ersten August-Woche habe es 40.000 registrierte Fälle mehr gegeben als in der ersten Juni-Woche, als die Fallzahlen am niedrigsten gewesen seien. Die gute Nachricht sei, dass man heute mehr über die Übertragungswege des Virus wisse. "Wir sind nicht zurück im Februar. Wir wissen, wie man gegen das Virus vorgeht. Wir sind klüger geworden."
Zugleich nahe mit dem Herbst auch die nächste Grippesaison, mahnte Kluge. Es sei wichtig, die Grippe ebenso wie Corona genau im Blick zu behalten und auch Grippeschutzimpfungen für Risikogruppen zu fördern. "Das ist in diesem Jahr noch wichtiger, während wir unsere Krankenhäuser und unser Gesundheitspersonal, das ohnehin schon mit Covid-19 fertig werden muss, vor Überlastung schützen müssen", so Kluge.
Update, 20. August, 13.10 Uhr: Arbeitgeber gegen Koppelung von Kurzarbeitergeld an Weiterbildung
Deutschlands Arbeitgeber wehren sich gegen eine Koppelung von längerem Kurzarbeitergeld an Weiterbildungsangebote der Unternehmen. "Die Lufthoheit über die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter muss bei den Betrieben liegen", sagte Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, der "Rheinischen Post".
Beim Koalitionsausschuss am 25. August wollen die Spitzen des Regierungsbündnisses voraussichtlich auch über eine Verlängerung der Höchstbezugsdauer des Kurzarbeitergeldes beraten - von 12 auf 24 Monate. Im Gespräch ist, damit Qualifizierung der Beschäftigten zu verbinden.
Update, 20. August, 13.04 Uhr: Länder setzen Arbeitsgruppe für einheitliche Bußgelder ein
Die Länder wollen einheitliche Bußgelder für Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen prüfen. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag nach einer Schaltkonferenz der Staatssekretäre von Bund und Ländern aus den Verkehrs- und Innenressorts. Bisher gelten in den Ländern unterschiedliche Regelungen.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (45, CSU) hatte die Bundesländer am Mittwoch aufgefordert, einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht einzuführen. Weil immer wieder einzelne Kunden Masken ablehnen, haben erste Länder Bußgelder verhängt.
Update, 20. August, 13 Uhr: Konjunktursorgen belasten den deutschen Aktienmarkt
Steigende Corona-Infektionszahlen und warnende Worte der US-Notenbank zur Wirtschaftslage haben am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt belastet.
Der Dax verlor bis zur Mittagszeit 1,23 Prozent auf 12 817,07 Punkte. Der MDax sank um 0,90 Prozent auf 27 154,91 Punkte. Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 fiel um 1,4 Prozent.
Update, 20. August, 12.55 Uhr: Niederlande schenkt Migrantenlager Moria Gesundheitszentrum
Das notorisch überfüllte Migrantenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat seit Donnerstag ein neues Gesundheitszentrum. In Spezialzelten können 62 Menschen behandelt werden. Darunter gibt es vier Isolierstationen für Menschen, die am Coronavirus erkranken könnten.
Die Anlage sei von der Niederlande gestiftet worden, teilte das griechische Migrationsministerium bei einer kleinen Feier vor dem Lager am Donnerstag mit.
In Moria harren zurzeit etwa 13.000 Menschen aus. Das Lager hat eine Aufnahmekapazität für 2700 Menschen. Bislang sind in Moria keine Coronafälle festgestellt worden. Dies ist nach Aussagen eines Sprechers der Organisation Ärzte der Welt aber nur eine Frage der Zeit.
Update, 20. August, 12.50 Uhr: Forschungsinstitut IMK sieht Anzeichen für robustes Wachstum
Die deutsche Wirtschaft könnte nach Einschätzung des gewerkschaftsnahen Wirtschaftsforschungsinstituts IMK erstmals nach Ausbruch der Corona-Krise im laufenden Quartal wieder robust wachsen.
Das IMK-Frühwarnsystem sehe "keine akute Rezessionsgefahr" mehr, teilte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung am Donnerstag in Düsseldorf mit. Zuvor hatte der IMK-Konjunkturindikator eine "erhöhte konjunkturelle Unsicherheit" angezeigt.
Die Konjunkturaufhellung bedeute aber noch keine Überwindung der Krise. "Angesichts der Tiefe des vorherigen Einbruchs handelt es sich bisher nur um eine teilweise Erholung", sagte IMK-Direktor Prof. Sebastian Dullien.
Das Bruttoinlandsprodukt werde der IMK-Prognose zufolge im Gesamtjahr 2020 um mehr als 6 Prozent schrumpfen. "Auch im kommenden Jahr werden wir das Vorkrisenniveau der gesamtwirtschaftlichen Aktivität noch nicht wieder erreichen", betonte Dullien. Damit bleibe das Risiko von Unternehmenspleiten und Arbeitsplatzverlusten bedeutsam.
Update, 20. August, 12.40 Uhr: Dreyer: Kein Karneval "wie wir ihn kennen"
Nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (59, SPD) wird die Fastnacht im Land wegen der Corona-Pandemie nicht in gewohnter Form daherkommen können. "
Es wird Karneval, wie wir ihn kennen, dieses und nächstes Jahr nicht geben", sagte sie am Donnerstag in Mainz. In den nächsten 14 Tagen solle darüber beraten werden, wie das Brauchtum unter Hygienebedingungen trotzdem stattfinden könne.
Die Narren in Hochburgen wie Mainz hatten kürzlich betont, nichts von einer Komplettabsage zu halten. Fastnacht sei ein Feiertag wie Ostern, das könne ja nicht einfach ausfallen, sagte etwa der Sprecher des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), Michael Bonewitz. "Man muss halt überlegen, was man macht stattdessen?" Der MCV organisiert unter anderem den Mainzer Rosenmontagszug. Derzeit arbeiten der Verein und die Stadt an einem Konzept.
Update, 20. August, 12.30 Uhr: Coronavirus breitet sich in trockenen Räumen stärker aus
Die Ausbreitung des Coronavirus wird nach Angaben eines Forscherteams aus Leipzig und Indien auch von der Luftfeuchtigkeit beeinflusst. "Liegt die relative Luftfeuchtigkeit der Raumluft unter 40 Prozent, dann nehmen die von Infizierten ausgestoßenen Partikel weniger Wasser auf, bleiben leichter, fliegen weiter durch den Raum und werden eher von Gesunden eingeatmet", erläuterte Ajit Ahlawat vom Institut für Troposphärenforschung (Tropos) in Leipzig am Donnerstag.
Das Team aus Physikern des Tropos und des CSIR-National Physical Laboratory in New Delhi hatten zehn internationalen Studien, die zwischen 2007 und 2020 den Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf das Überleben, die Ausbreitung und Infektion mit den Erregern der Grippe und verschiedenen Coronaviren untersucht haben, ausgewertet.
Im Ergebnis empfehlen die Forscher neben den bisher üblichen Maßnahmen wie Abstand und Masken auch die Raumluft zu kontrollieren. Eine relative Feuchte von 40 bis 60 Prozent könne die Ausbreitung der Viren und deren Aufnahme über die Nasenschleimhaut reduzieren.
Update, 20. August, 12.20 Uhr: Polizei warnt vor neuer Masche des Corona-Telefonbetrugs
Kriminelle haben einen Senior in Niedersachsen mit einer Coronavirus-Masche eingeschüchtert und ihm einen Beutel mit Goldmünzen gestohlen. Die Polizei warnt nun vor einer neuen Masche des Trickbetrugs.
Unbekannte geben sich am Telefon als Bankmitarbeiter aus und behaupten, der Angerufene habe sich bei seinem letzten Besuch in der Bank mit dem Coronavirus infiziert, wie die Polizei Wolfsburg am Donnerstag mitteilte. Weil auch das Bargeld des Bankkunden angeblich kontaminiert sei, müsse dies gereinigt werden. Der Angerufene solle es zum Desinfizieren durch einen Bankmitarbeiter in einer Tüte verpackt vor die Tür stellen.
Ein 81-Jähriger aus Helmstedt befolgte die Anweisung des Betrügers und deponierte Goldmünzen vor der Haustür. Der Täter stahl den Beutel.
Update, 20. August, 12.10 Uhr: Rheinland-Pfalz will Bußgelder für Corona-Verstöße deutlich erhöhen
Angesichts der wieder gestiegenen Zahl der Corona-Infektionen will Rheinland-Pfalz die Bußgelder für Verstöße gegen Schutzvorschriften deutlich erhöhen. Das kündigte die Staatskanzlei in Mainz am Donnerstag nach einem Treffen mit Vertretern der Kommunen an.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (59, SPD) sagte, sie sei für bundeseinheitliche Bußgeldbeträge. Wenn es aber in einer Runde der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) dazu keine Einigung gebe, sollen bei fehlendem oder nicht korrekt getragenem Mund-Nase-Schutz in Rheinland-Pfalz statt bisher zehn künftig 50 Euro fällig werden.
Dreyer (SPD) sagte: "Bei Menschen, die sich rücksichtslos verhalten und andere gefährden, sind wir klar und konsequent: Wer gegen die Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstößt, dem droht ein Bußgeld. Und dieses Bußgeld werden wir erhöhen."
Sie sagte weiter, es sei angesichts zweier Tage in Folge mit mehr als 100 Neuinfektionen im Land nicht die Zeit für Lockerungen. Die derzeit geltende zehnte Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes, die bislang bis Ende August galt, soll den Angaben zufolge daher zunächst weiter bis 15. September gelten. Dann werde wieder auf die Situation geschaut.
Update, 20. August, 11.59 Uhr: Deutschland schickt Corona-Hilfe nach Mexiko
Die Bundesregierung unterstützt das von der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Mexiko mit Experten und Material. Dabei würden auch 100.000 Tests zur Covid-19-Diagnostik zur Verfügung gestellt, teilte das Entwicklungsministerium am Donnerstag in Berlin mit. Eine Expertengruppe, zu der Mediziner der Charite Berlin gehören, sei in dem Land eingetroffen.
"Lateinamerika ist mit über sechs Millionen Infizierten besonders betroffen. Mexiko steht mit 530.000 Infektionen weltweit auf Platz 7 sieben der Länder mit den meisten Fällen. Wir müssen alles tun, um ein weiteres Ausbreiten einzudämmen", erklärte Entwicklungsminister Gerd Müller (64, CSU).
Deutsche Präventionsteams der "Schnell Einsetzbaren Expertengruppe Gesundheit" (SEEG) unterstützen demnach dabei, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Expertengruppe Gesundheit sei bereits in Namibia, Benin, Kolumbien, Ecuador und Peru im Einsatz gewesen. Sie habe die Afrikanische Union mit der Bereitstellung von 1,4 Millionen Corona-Tests unterstützt.
Update, 20. August, 11.45 Uhr: Corona-Pandemie beschert Gaming-Branche einen Boom
Die Nutzer von Computer- und Videospielen verbringen seit dem Ausbruch der Coronakrise deutlich mehr Zeit an der Spielekonsole oder anderen Gaming-Geräten.
Das hat eine Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom ergeben, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurde. Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) der Befragten sagt, seither mehr zu spielen – durchschnittlich sieben Stunden pro Woche zusätzlich zum früheren Umfang. Das entspreche fast der doppelten Spielezeit wie vor den Beschränkungen durch die Corona-Pandemie.
Nicht nur die Spieldauer, sondern auch die Ausgaben fürs Gaming sind im Zuge der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Lagen die durchschnittlichen Ausgaben vor Corona pro Monat bei 15 Euro, liegen sie der Umfrage zufolge nun bei durchschnittlich 24 Euro.
Gaming sei kein Nerd- oder Nischenphänomen, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Olaf May. Der Umfrage zufolge spielt fast jeder Zweite (46 Prozent) zumindest gelegentlich Video- oder Computerspiele. Diese Zahl ist im Vergleich zu den Vorjahren erneut leicht gestiegen: 2019 waren es noch 43 Prozent, 2018 42 Prozent.
Update, 20. August, 11.30 Uhr: Besuchsrecht bei Kindern gilt auch in Corona-Zeiten
Das gerichtlich geregelte Besuchsrecht für ein gemeinsames Kind getrenntlebender Eltern darf nicht einfach mit dem Verweis auf eine Corona-Infektionsgefahr verweigert werden.
Nach einem Beschluss des Oberlandesgerichtes Frankfurt (OLG) darf der gerichtlich festgelegte Umgang des Kindes mit dem anderen Elternteil nicht ohne eine Entscheidung des Familiengerichts unter Hinweis auf die Kontaktbeschränkungen versagt werden. Dies teilte das Oberlandesgericht am Donnerstag mit (Az. 1 WF 102/20). Der Beschluss sei nicht anfechtbar.
Update, 20. August, 11.22 Uhr: Corona-Pandemie verringert ökologische Schäden für dieses Jahr
Die Corona-Pandemie hat den ökologischen Fußabdruck der Menschheit in diesem Jahr schrumpfen lassen. Damit hat sich auch das Datum des sogenannten Erdüberlastungstags nach hinten verschoben.
Nach wissenschaftlichen Berechnungen sind nun an diesem Samstag (22. August) weltweit bereits alle erneuerbaren Ressourcen der Erde für dieses Jahr aufgebraucht, teilten das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und mehrere Umweltschutzorganisationen mit.
Bis Ende Dezember wird die Menschheit deshalb "auf Pump" über ihre Verhältnisse leben.
Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Erdüberlastungstag weltweit allerdings drei Wochen später. Eine solche Verbesserung gab es seit Jahren nicht mehr. Allerdings ist dieser positive Umwelttrend mit fast zehn Prozent weniger Ressourcenverbrauch eine direkte Folge des wirtschaftlichen Corona-Lockdowns in den meisten Ländern.
Die wichtigsten Faktoren waren dabei nach PIK-Angaben der Rückgang des Holzschlags und der CO2-Emissionen. Die Menschheit verbraucht nach den Kalkulationen der Forscher derzeit aber immer noch 60 Prozent mehr Ressourcen als durch die Natur regenerierbar sind.
Update, 20. August, 11.13 Uhr: Tui spricht mit Betriebsräten über Schließung von Reisebüros
Tui verhandelt mit dem Betriebsrat über die Schließung zahlreicher Reisebüros in Deutschland. Genaue Zahlen zu den betroffenen Standorten und Mitarbeitern nannte das Unternehmen am Donnerstag noch nicht. «Die Gespräche laufen jetzt», sagte ein Sprecher in Hannover. Nach Informationen des Touristik-Fachblatts «fvw» soll es um bis zu 60 von etwa 450 Tui-Büros in der Bundesrepublik gehen, die bis Ende September des kommenden Jahres dichtgemacht werden könnten.
Wegen der häufigeren Nutzung von Online-Buchungen haben viele stationäre Reisebüros schon seit längerem zu kämpfen, ebenso bei anderen Anbietern. Dies wurde durch die eingebrochene Nachfrage zu Beginn der Corona-Krise noch einmal verschärft. Die Tui hatte aber bereits zuvor angekündigt, ihren Vertrieb grundlegend umzubauen.
Konzernchef Fritz Joussen setzt vor allem auf digitale Plattformen und einen stärkeren Direktkontakt zu den Kunden, auch über neue Apps. "Heute gilt 'online first', das ist ziemlich klar", meinte er jüngst bei der Vorstellung der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal.
Update, 20. August, 10.35 Uhr: China-Geschäft hilft Elektrobranche in der Corona-Krise
Wachsende Exporte nach China haben der deutschen Elektroindustrie in der Corona-Krise geholfen. Während die Geschäfte mit wichtigen Abnehmerländern wie USA, Frankreich und die Niederlande im Juni schrumpften, war die Volksrepublik ein Lichtblick: Die Exporte nach China stiegen in dem Sommermonat kräftig um gut 15 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum und im ersten Halbjahr um 6,5 Prozent.
Die Pandemie hatte China früher getroffen als Europa, in Fernost erholt sich bereits die Wirtschaft.
Das bewahrte die Exporte der Elektrobranche vor noch größeren Rückgängen, wie der Branchenverband ZVEI am Donnerstag mitteilte. Mit 15,6 Milliarden Euro lagen die Ausfuhren im Juni um 6,4 Prozent unter Vorjahr. "Der jüngste Rückgang fiel zwar deutlich geringer aus als in den beiden vorangegangenen Monaten, in denen er sich jeweils auf ein Fünftel belaufen hatte", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann in Frankfurt.
Jedoch sei der Juni 2019 ein schwacher Monat gewesen, was den diesjährigen Wert besser aussehen lasse. Im gesamten ersten Halbjahr sanken die Exporte um 8,7 Prozent auf 96,5 Milliarden Euro.
Update, 20. August, 10.23 Uhr: Fortuna Düsseldorf: Ein weiterer Spieler darf Quarantäne beenden
Beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf hat ein weiterer Profi die Quarantäne beenden dürfen und ist am Donnerstagmorgen ins Training der Mannschaft zurückgekehrt.
"Nach erneuter Rücksprache mit dem örtlichen Gesundheitsamt und weiteren eingehenden Ermittlungen darf ein weiterer Spieler die vereinsinterne, vorsorgliche Quarantäne verlassen", teilten die Rheinländer am Donnerstag mit.
Am Mittwoch waren noch fünf Spieler betroffen gewesen, zwei Infizierte und drei als direkte Kontaktpersonen eingestufte.
Update, 20. August, 8.42 Uhr: Schäuble bei Ruf nach mehr Einheitlichkeit in Corona-Krise skeptisch
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (77) sieht Forderungen nach einem wieder einheitlichen Vorgehen der Bundesländer in der Corona-Pandemie skeptisch. "Die Bevölkerung möchte einheitliche Lösungen, aber wenn sie die bekommt, schüttelt sie oft den Kopf", sagte der CDU-Politiker der Bielefelder Zeitung "Neue Westfälische".
"Wir müssen immer wieder erklären, dass der föderale Wettbewerb ein Ringen um die beste Lösung ist. Damit sind wir im Ergebnis gutgefahren. Wenn es einer übertreibt, stellt sich bald heraus, dass er auch nur mit Wasser kocht." Schäuble fügte aber hinzu: "Die Länder müssen sich nicht nur in der Corona-Krise untereinander abstimmen. Das haben sie im Wesentlichen gut hinbekommen."
Der Bundestagspräsident sagte voraus: "Die Spuren der Pandemie werden länger und tiefgreifender sein, als wir uns das heute vorstellen können." Die Verbreitung des Virus habe zu Veränderungen geführt, mit denen niemand gerechnet habe.
Es sei "nur menschlich, wenn wir die bislang völlig unbekannte Gefahr der Pandemie betrachten, dass wir uns innerlich immer noch dagegen sträuben, die Bedrohung zu akzeptieren".
Die meisten Menschen glaubten noch, irgendwie werde es schon wieder wie vorher. Schäuble unterstrich zugleich: "Unsere Demokratie ist viel besser, als wir oft über sie reden. Politik und Gesellschaft, wir alle haben gut reagiert. Die Debatte funktioniert und das Parlament funktioniert."
Update, 20. August, 8.20 Uhr: Online-Geschäft zieht Einzelhandelsumsatz ins Plus
Der starke Versand- und Onlinehandel hat den Umsatz des deutschen Einzelhandels in der ersten Jahreshälfte zu einem Zuwachs verholfen. Die preisbereinigten Umsätze lagen in diesem Jahr um 0,8 Prozent höher als in der ersten Jahreshälfte 2019, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete. Einschließlich der Preiserhöhungen legte der Umsatz nominal um 1,5 Prozent zu.
In der Corona-Krise kauften die Menschen deutlich mehr im Internet ein, so dass dort die realen Umsätze um 16,0 Prozent anzogen. Ebenfalls stark lief das Geschäft von Baumärkten (+14,2 Prozent) und an Verkaufsständen unter anderem auf Märkten (+15,1 Prozent).
Herbe Verluste verzeichneten hingegen Einzelhändler mit Textilien (-29 Prozent), Schuhen (-25 Prozent), Uhren und Schmuck (-23,8 Prozent) sowie Büchern (-18,3 Prozent). Diese Sortimente werden besonders in den Innenstädten angeboten. Auch Bäcker und Geschäfte für Unterhaltungselektronik verkauften deutlich weniger Ware als im vergangenen Jahr.
Update, 20. August, 8.10 Uhr: FC Bayern: Champions League trotz Corona eine Goldgrube
115,69 Millionen Euro! Auf so viel Prämiengeld käme der FC Bayern München eigentlich bei einem Finalerfolg gegen Paris. Wegen Corona gibt es wohl Abschläge - und dennoch bleibt die Königsklasse eine Goldgrube.
Der Finaleinzug beim Champions-League-Turnier in Lissabon ist für den FC Bayern mitten in der Coronavirus-Krise auch von finanzieller Bedeutung.
Mit den Einnahmen aus dem Endspiel an diesem Sonntag gegen Paris Saint-Germain könnte der umsatzstärkste deutsche Fußballklub die 100-Millionen-Euro-Marke in der Königsklasse übertreffen oder zumindest in die Nähe kommen.
Die ganze Meldung findet Ihr >>> hier.
Update, 20. August, 7.50 Uhr: Veranstalter CTS Eventim macht kaum noch Geschäft
Den Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim hat die Corona-Krise im zweiten Quartal voll getroffen. Zwischen April und Ende Juni sackte der Umsatz wegen ausgefallener Festivals, Konzerte und anderen Veranstaltungen um fast 97 Prozent auf 13,9 Millionen Euro ab, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte.
Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg sprach von der schwierigsten Phase der Unternehmensgeschichte. Der Konzern gibt wegen der Covid-19-Pandemie weiter keine Prognose für das laufende Jahr ab, sieht seine Wettbewerbsposition nach Ende der Beschränkungen aber nach eigenen Angaben als sehr gut.
Update, 20. August, 7.33 Uhr: Zwei Tennisprofis wegen Corona-Falls im Umfeld in Quarantäne
Die Tennisprofis Guido Pella (30) und Hugo Dellien (27) dürfen wegen eines positiven Corona-Tests in ihrem Umfeld nicht beim Masters-Series-Turnier in New York teilnehmen. Das machten der 30 Jahre alte Argentinier Pella und der drei Jahre jüngere Dellien aus Bolivien in den sozialen Netzwerken öffentlich.
Zuvor hatten die Veranstalter der "Western and Southern Open", die wegen der Coronavirus-Pandemie von Cincinnati nach New York verlegt worden waren, am Mittwoch (Ortszeit) mitgeteilt, dass zwei Profis ausgeschlossen wurden, allerdings keine Namen genannt.
Bei einer Testreihe im Vorfeld der US Open war vor wenigen Tagen von 1400 Getesteten eine Person positiv auf das Coronavirus gemeldet worden. Die Nachverfolgung habe ergeben, dass zwei Profis in engerem und längerem Kontakt mit der Person gestanden hätten, hieß es. Beide zeigten keine Symptome, befänden sich aber in Quarantäne.
Laut Pella und Dellien handelt es sich bei dem positiv auf Covid-19 Getesteten um ihren Fitnesstrainer. Das Trio habe sich in der vergangenen Woche in Miami gemeinsam auf die Rückkehr der Tennis-Tour vorbereitet.
Update, 20. August, 6.15 Uhr: Kampf gegen Keime: München installiert Rolltreppen mit UV-Licht
Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testen keimfreie Rolltreppen. Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet.
Die erste Rolltreppe mit dieser Technik ist seit dem 14. August in Betrieb. Ursprünglich war der Test schon um den Jahreswechsel herum geplant. Mit der Ausbreitung des Coronavirus bekommt er nun eine ganz neue Relevanz.
Weitere Hintergründe erfahrt Ihr >>> hier.
Update, 20. August, 5.38 Uhr: Höchstwert seit Ende April: 1707 registrierte Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1707 neue Corona-Infektionen. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen hervor.
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000 (übermittelt von 181 Laboren).
Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verändern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests bei rund 364.000 (übermittelt von 178 Laboren) gelegen - also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.
Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."
Update, 20. August, 4.58 Uhr: Auch Fernsehfastnacht "Mainz bleibt Mainz" noch ungewiss
Auch die TV-Sendung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" hängt wegen der Corona-Pandemie in der Warteschleife. Ob die wohl bekannteste Fernsehfastnachtssitzung 2021 über die Bühne geht, ist nach Angaben des übertragenden Senders Südwestrundfunk noch ungewiss.
Die Verantwortlichen befänden sich dazu in Gesprächen, sagte eine SWR-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. "Da gibt es noch keine abschließende Entscheidung für oder gegen."
Derzeit wird diskutiert, ob Fastnachts- und Karnevalsveranstaltungen wegen der Corona-Infektionsgefahren überhaupt stattfinden können.
Update, 20. August, 4.48 Uhr: Ellenbogen statt Hand: Neue Toilettentüren für Flugzeuge in Japan
Als Vorsichtsmaßnahme gegen das Coronavirus hat eine japanische Fluggesellschaft neue Türgriffe für Kabinentoiletten entwickeln lassen: Statt die Türen wie bisher mit bloßer Hand zu öffnen, reicht dazu jetzt der Ellenbogen, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Tokio mitteilte.
Bei einer Branchenbefragung unter Kunden hatte laut des japanischen TV-Senders NHK eine große Mehrheit vor kurzem angegeben, sich Sorgen über Infektionen zu machen, wenn sie einen Sitzplatz oder eine Toilette benutzt.
Den Kontakt mit Gegenständen wie Türklinken oder Geländer zu vermeiden, die viele andere Menschen zuvor berührt haben, zählt allgemein zu den Maßnahmen, das Ansteckungsrisiko zu senken. Auch wenn noch unklar ist, wie lange Corona-Viren auf Flächen überleben können.
Die neuen Türgriffe würden derzeit am Tokioter Flughafen Haneda getestet, hieß es. Wenn sie sich als praktikabel erweisen, erwäge man sie nach Befragung von Kunden in Flugzeugen einzuführen.
Update, 20. August, 4.35 Uhr: Senatorin Warren: Trump ist "kläglich" in Corona-Krise gescheitert
Die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren (71) hat US-Präsident Donald Trump (74) auf dem Parteitag der Demokraten für die schweren Verlauf der Corona-Pandemie in den USA verantwortlich gemacht.
"Diese Krise ist schlimm - und es hätte nicht so sein müssen", sagte sie am Mittwochabend (Ortszeit) zugeschaltet aus Springfield (Massachusetts). "Die Ignoranz und Inkompetenz von Donald Trump waren schon immer eine Gefahr für unser Land." Das Coronavirus sei Trumps größter Test gewesen. "Er ist kläglich gescheitert", sagte Warren. Am 3. November werde er dafür zur Verantwortung gezogen.
Warren wollte Trump bei der Wahl im November selbst herausfordern - mittlerweile unterstützt sie den nominierten Kandidaten Joe Biden (77). Sie liebe einen "guten Plan" und Biden habe "einige richtig gute Pläne", sagte die linke Senatorin.
Update, 20. August, 4.27 Uhr: Greenpeace-Studie: Homeoffice bringt den Klimaschutz voran
Telefon und Videokonferenz statt tägliche Autofahrten ins Büro: Wenn mehr Menschen öfter im Homeoffice arbeiten, spart das einer Greenpeace-Studie zufolge ordentlich Treibhausgase.
Der CO2-Ausstoß im Verkehr könnte um 5,4 Millionen Tonnen pro Jahr sinken, wenn zwei von fünf Arbeitnehmern an zwei Tagen pro Woche von zu Hause aus arbeiten, ergab eine Studie des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) im Auftrag der Umweltschutz-Organisation.
Mehr zur Studie findet Ihr >>> hier.
Update, 20. August, 4.05 Uhr: Deutsche Reisewarnung würde kroatische Tourismusbranche hart treffen
Die kroatische Tourismusbranche fürchtet eine Reisewarnung der Bundesregierung für das beliebte Reiseland an der Adria. Eine Reisewarnung aus Deutschland "würde uns am härtesten treffen", sagte der Direktor der kroatischen Zentrale für Tourismus in Frankfurt, Romeo Draghicchio, der Deutschen Presse-Agentur. "Die Deutschen sind unsere Urlaubsgruppe Nummer eins."
Angesichts mehrerer Corona-Fälle unter Reiserückkehrern aus Kroatien in den vergangenen Tagen hatten ranghohe Politiker eine Reisewarnung gefordert. Das Robert Koch-Institut stuft Kroatien bisher nicht als Corona-Risikogebiet ein.
"Kroatien liegt auch jetzt ziemlich deutlich unter dem Wert von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen", sagte Draghicchio. "Zurzeit sind wir ungefähr bei 25 bis 27." Er betonte, angesichts von 1,2 Millionen Urlaubern aus Deutschland seit der Aufhebung der allgemeinen Reisewarnung Mitte Juni machten erkrankte Reiserückkehrer nur 0,03 Prozent der Corona-Fälle unter rückkehrenden deutschen Kroatien-Urlaubern aus.
"Die Lage hat sich etwas geändert in den letzten Tagen, die Zahl der Neuerkrankungen ist etwas höher", räumte Draghicchio ein. Zugleich betonte er: "Aber wir glauben, dass die Lage noch im Griff ist." Er zeigte sich zuversichtlich, dass mithilfe neuer Maßnahmen die Zahlen bald wieder sinken.
Österreich und Italien haben bereits eine Reisewarnung für Kroatien verhängt. Am (heutigen) Donnerstag will das Nachbarland Slowenien ebenfalls eine Warnung aussprechen.
Update, 20. August, 4 Uhr: Nach Corona-Panne baut Söder das bayerische Kabinett um
Nach der zigtausendfachen Panne bei den Corona-Tests von Urlaubsrückkehrern baut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53) sein Kabinett um.
Zur Verbesserung des Pandemie-Krisenmanagements wechselt der bisherige Bau- und Verkehrsstaatssekretär Klaus Holetschek (55, CSU) ab diesem Donnerstag unbefristet ins Gesundheitsministerium. Der Jurist soll die zuletzt in die Kritik geratene Ministerin Melanie Huml (44, CSU) im Kampf gegen das Virus unterstützen, wie die Deutsche Presse-Agentur in München aus Regierungskreisen erfuhr.
Im Nachgang der Panne, die auch Söder selbst viel Kritik, Spott und Häme einbrachte, hatte Huml zweifach ihren Rücktritt angeboten. Doch Söder beließ sie ihm Amt. Mit der Versetzung von Holetschek zieht er aber dennoch eine personelle Konsequenz, um das Krisenmanagement im Gesundheitsministerium zu verbessern.
Update, 20. August, 0.42 Uhr: Saarländischer Ministerpräsident Tobias Hans gegen Karnevalsabsage
Trotz Corona-Pandemie hält der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (42) nichts von einer Absage aller Karnevalsfeiern. "Man kann den Karneval ja nicht absagen, davon bin ich fest überzeugt, aber die Art und Weise, wie wir es machen, die wird anders sein", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Maischberger - Die Woche".
"Karneval, so wie wir ihn im letzten Jahr erlebt haben, wird es nicht mehr geben. Das unterschreibe ich, das wird anders aussehen." So habe er auch Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) verstanden. Schunkeln mit 1,5 Meter Abstand sei schwierig. Aber er traue den Vereinen zu, "Konzepte zu entwickeln, die die Menschen schützen, so dass wir dennoch Freude haben werden".
Update, 20. August 0.01 Uhr: Steuereinnahmen erholen sich nach Corona-Einbruch etwas
Nach dem coronabedingten starken Einbruch haben sich die Steuereinnahmen des Staates im Juli wieder etwas erholt. Sie lagen nur noch 0,3 Prozent unter den Werten von Juli 2019, wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums hervorgeht.
Grund für die besseren Zahlen sei unter anderem, dass viele im Frühjahr gestundete Steuerzahlungen nun fällig wurden. Grundsätzlich belaste die Corona-Krise das Steueraufkommen aber weiterhin, heißt es in dem Bericht. So sei die Lohnsteuer unter anderem durch Kurzarbeit erheblich zurückgegangen.
Update, 19. August, 22.24 Uhr: Spahn bekräftigt: Kita und Schule haben Vorrang vor Karneval
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat erneut den Vorrang von Schulen und Kitas in der Corona-Krise vor dem Karneval oder privaten Feiern betont. Auch Wirtschaft und Handel müssten vorrangig unterstützt werden, denn es gehe um den Erhalt von Arbeitsplätzen, mit denen auch das Gesundheitssystem finanziert werde, sagte Spahn am Mittwoch in Kiel bei einem Besuch des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.
Er wisse um die Bedeutung des Karnevals für Millionen Menschen in Deutschland. "Aber wenn wir vor der Frage stehen, ist die Kita möglich oder der Karneval, dann bin ich sehr sicher, dass ein Großteil der Gesellschaft da eine klare Antwort zu hat." Und es brauche Planungssicherheit. "Es ist doch besser, jetzt darüber zu reden - auch mit den Ländern, die besonders betroffen sind, und den Vereinen - als eine Woche vorher."
Spahn zeigte sich auch zuversichtlich, dass Bund und Länder eine einheitliche Regelung finden für Privatfeiern in Corona-Zeiten. Bisher gibt es in den Ländern sehr unterschiedliche Regelungen, teils fast ohne Beschränkungen oder auch mit maximal 50 Personen in Räumen wie in Schleswig-Holstein. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) begrüßte es, dass die nächste Konferenz der Ministerpräsidenten das Thema aufgreifen werde.
"Schützenfest nicht zu feiern, fällt dem Münsterländer schwer", sagte Spahn, der selber aus der Region kommt. Aber in einer Jahrhundertpandemie wie dieser könne man auch eine Zeit ohne Schützenfest oder persönliche Feiern auskommen. Jeder müsse für sich abwägen: "Was ist jetzt das, was Priorität hat und worauf kann man vielleicht in so einer Pandemie auch verzichten?" Das Virus habe es leicht dort, "wo wir gesellig werden miteinander".
"Ich bin nicht der Spielverderber oder der Spaßverderber, das ist das Virus", sagte Spahn. Er verwies auch auf den Alkoholkonsum: "Ich habe selbst lange genug gekellnert, auf Hochzeiten insbesondere, um zu wissen, dass nach dem dritten Bier das halt so wird wie es wird."
Im Klinikum lobte Spahn die Leistungen der Pflegekräfte und Ärzte in der Pandemie und dankte ihnen. Zugleich räumte er ein, dass Lob allein nicht genüge, sondern die Krankenhäuser auch ausreichende finanzielle Mittel haben müssten.
Spahn kündigte für September einen Gesetzentwurf an, der den Krankenhäusern in einer Art Gesamtjahresschau finanziell helfen solle. Dabei solle einfließen, wie die Finanzlage der einzelnen Klinik sei, was an Erlösen erwirtschaftet werden konnte und was eine Klinik ohne Corona-Krise wahrscheinlich erwirtschaftet hätte. Die Differenz daraus solle finanzierbar gemacht werden. "Da wollen wir hin und im September einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen", sagte Spahn.
Die 16 Wissenschaftsminister der Länder hatten am 5. August einen Brandbrief an den Bundesgesundheitsminister geschickt mit der Bitte, den Uni-Kliniken finanziell zu helfen.
Update, 19. August, 21.31 Uhr: Drei Spieler des FC Basel mit positivem Corona-Test
Der Schweizer Fußball-Erstligist FC Basel hat drei Corona-Fälle vermeldet. Bei einer Testreihe am Mittwoch seien die Profis Arthur Cabral, Eric Ramires und Eray Cömert positiv getestet worden, teilte der Club mit.
"Diese drei Spieler, denen es trotzdem soweit gut geht, sowie vorsichtshalber auch Samuele Campo, der mit ihnen in Kontakt stand, haben folglich das Training nicht aufgenommen und begeben sich für zehn Tage in Quarantäne." Das Quartett werde damit mindestens das Pokal-Halbfinale am kommenden Dienstag im St. Jakob-Park gegen den FC Winterthur verpassen.
Update, 19. August, 20.55 Uhr: Dragqueen Olivia Jones will Lebensfreude nach St. Pauli zurückholen
Theater statt Tanz - mit einem neuen Konzept will Hamburgs Dragqueen Olivia Jones (50) die Lebensfreude auf St. Pauli zurückholen. "Wir haben wieder geöffnet", rief sie begleitet von einem Konfettiregen am Mittwoch vor ihrem Club an der Großen Freiheit.
In Absprache mit den Behörden werde streng auf die Corona-Hygieneregeln geachtet. "Wir haben eine Desinfektions-Transe am Eingang", gab die Entertainerin im Paillettenkleid mit bunter Federperücke bekannt. Statt der üblichen 150 Gäste könnten nur jeweils 50 die Vorstellungen in Olivias Show Bar besuchen. Ein Schild neben der Bühne warnt: "Bitte nicht laut mitsingen". Auch Tanzen ist tabu.
Die beinahe halbjährige Corona-Pause habe Gelegenheit zur Vorbereitung gegeben: "Ich hatte noch nie so viel gut frisierte Perücken." Die Krise habe ihr Team zusammengeschweißt. Bei den Probevorstellungen habe sie ein vergnügungshungriges Publikum erlebt. "Es gibt eine Explosion der Lebensfreude." Das Programm umfasst Transvestiten-Comedy, Burlesque- und Männerstrip-Vorstellungen. Im Lokal dürfen Besucher die Maske absetzen und Alkohol trinken. Das Alkoholverbot in dem Vergnügungsviertel gelte nur für den Straßenverkauf, betonte die Künstlerin und Clubbetreiberin.
Die Dragqueen trug zeitweise eine mit Glitzerstreifen verzierte Maske. "Ist das heiß unter der Maske", stöhnte sie - und fügte hinzu: "Aber sehr gut, ich sehe aus wie eine Tempeltänzerin." Zum Schluss der Vorstellung ermahnte sie das Publikum: "Achtet darauf, dass ihr euren Schnutenpulli wieder aufsetzt!"
Update, 19. August, 20.21 Uhr: Schülerin von Gesamtschule in Potsdam mit dem Coronavirus infiziert
Eine Schülerin einer Gesamtschule in Potsdam ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Stadt am Mittwochabend mit. In einem ersten Schritt würden alle Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule aufgefordert, ab sofort zu Hause zu bleiben.
Am Donnerstag werde das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen weiter differenzieren und darauf abgestimmt weitere Maßnahmen ergreifen. Die Schülerin, bei der das Virus nachgewiesen wurde, hatte bis einschließlich Montag die Schule besucht.
Zuvor war bei einem Schüler im Potsdamer Montessori-Schulzentrum Corona nachgewiesen und ein weiterer Schüler positiv getestet worden. Die Tests aller weiteren 20 Kontaktpersonen des ersten infizierten Schülers seien hingegen negativ ausgefallen, hatte die Stadt am Samstag mitgeteilt.
Nach der Infektion eines Schülers in der Marienschule im Stadtteil Babelsberg gilt dort für 80 Menschen, die mit dem Schüler in Kontakt waren, eine 14-tägige Quarantäne.
Update, 19. August, 19.45 Uhr: 69 Corona-Neuinfektionen in Berlin - bisher rund 18.000 Tests an Flughäfen
Die Zahl der registrierten Corona-Infektionen in Berlin ist seit Dienstag um 69 gestiegen. Einen Tag zuvor lag dieser Wert bei 76. Damit wurden seit dem Frühjahr 10.462 Fälle bestätigt, teilte die Gesundheitsverwaltung am Mittwoch mit. Besonders die wöchentliche Fallzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner stieg in den vergangenen Wochen - von 3,5 auf nun 14,4. Die Corona-Ampel steht bei allen drei Indikatoren weiter auf Grün.
Eine Ursache für mehr registrierte Fälle könnten Urlaubsrückkehrer und die Tests an Flughäfen bei Passagieren aus Risikogebieten sein. Seit dem Start der Flughafentestungen Ende Juli wurden rund 18.000 Menschen getestet, davon waren rund 250 positiv, wie die Charité am Mittwoch mit.
Im Krankenhaus isoliert und behandelt werden zur Zeit 33 Menschen, 15 von ihnen auf einer Intensivstation. Alle anderen Infizierten sind zu Hause in Quarantäne. 224 erkrankte Patientinnen und Patienten sind bislang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die meisten waren über 60 Jahre alt.
Nach dem Corona-Ampel-System müssten Maßnahmen erörtert und vorbereitet werden, wenn zwei der drei Indikatoren gelb sind. Stehen zwei von drei Indikatoren auf Rot, sind Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen umzusetzen.
Betrachtet werden die Entwicklung der Reproduktionszahl (aktuell 0,80), die Fallzahlen pro Woche je 100.000 Einwohner (14,4) und die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Fällen (1,2 Prozent).
Update, 19. August, 19.16 Uhr: Karnevalsverband Mecklenburg-Vorpommern gegen pauschale Faschings-Absage
Der Karneval-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern hat sich gegen eine pauschale Absage von Faschingsveranstaltungen während der Corona-Pandemie ausgesprochen. Die anstehende Session zum jetzigen Zeitpunkt abzusagen, sei viel zu früh, sagte der Verbandspräsident Lutz Scherling dem Radiosender "Ostseewelle" am Mittwoch.
Karneval könne nicht einfach abgesagt werden. "Das wäre genauso als würde man sagen, Weihnachten und Ostern findet dieses Jahr nicht statt", sagte der Karnevalist. Ihm sei jedoch klar, dass es in Corona-Zeiten keinen gewöhnlichen Karneval geben könne. Vereine seien aufgefordert, kreative Lösungen zu finden.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich wegen der Corona-Pandemie skeptisch geäußert, ob im kommenden Winter der Karneval stattfinden kann. "Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es", wurde Spahn von der "Rheinischen Post" zitiert.
Update, 19. August, 19.05 Uhr: Bayerischer Fußball-Verband fordert Zulassung von Fans zu Amateurspielen
In der Debatte um eine Wiederzulassung von Fans zu Amateurspielen drängt der Bayerische Fußball-Verband die Politik zu einer Lockerung der Corona-Regeln. In einem Brief an das Innenministerium in München fordert der BFV, dass ab September ähnlich wie bei anderen Open-Air-Kulturveranstaltungen wieder Zuschauer anwesend sein dürfen. Das berichtete die "Passauer Neue Presse" am Mittwoch. In Bayern sind anders als in anderen Bundesländern noch keine Zuschauer bei Amateurpartien erlaubt.
Der Verband hoffe demnach, dass bei entsprechenden Vorkehrungen in kleineren Stadien bis zu 400 Fans zugelassen werden. "Was für die Kultur seit längerem Anwendung findet, muss nun auch im Sport möglich sein", heißt es laut "PNP" in dem Schreiben, das von Verbandschef und DFB-Vizepräsident Rainer Koch unterzeichnet ist. Der BFV äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Zeitungsbericht.
Im bayerischen Amateur-Fußball mit den insgesamt mehr als 4500 Vereinen dürfen seit Ende Juli wieder Freundschaftsspiele ausgetragen werden. Anders als in anderen Verbänden war die Saison 2019/20 wegen der Corona-Pandemie nicht abgebrochen, sondern lediglich unterbrochen worden. Im September soll die Spielzeit fortgesetzt werden.
Weil für viele kleinere Clubs die Eintrittsgelder einen erheblichen Teil der Einnahmen ausmachen, drängen diese vor allem den Verband, sich bei der Politik für eine Zulassung von Fans einzusetzen.
Update, 19. August, 18.50 Uhr: Entspannung in Mamming: Wenig neue Corona-Infektionen
Nach dem wochenlangen Corona-Alarm im Landkreis Dingolfing-Landau können die Verantwortlichen in der Region durchatmen: Bei einem weiteren Reihentest der in Quarantäne befindlichen 218 Menschen wurden nur zwei positive Fälle gefunden, teilte das Landratsamt am Mittwoch mit.
Auf einem Gemüsehof und in einer Konservenfabrik in Mamming waren in den vergangenen Wochen rund 250 Corona-Infektionen bei Erntehelfern festgestellt worden, Mamming wurde zum bundesweiten Corona-Hotspot.
"Jeder Infizierte ist natürlich einer zu viel, aber die sehr niedrige Zahl zeigt, dass durch die konsequenten Maßnahmen die Infektionskette auch innerhalb der Mitarbeiter der betroffenen Betriebe durchbrochen werden konnte", sagte Landrat Werner Bumeder (CSU). Der Landkreis falle damit auch wieder deutlich unter die kritische 7-Tage-Inzidenz von 50. Der rote Punkt auf der Deutschlandkarte des Robert Koch-Instituts sei verschwunden.
Aktuell seien nach dem Corona-Ausbruch im Landkreis noch 53 Personen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, in Quarantäne. Davon seien 41 Fälle den beiden Betrieben in Mamming zuzuordnen. Unter den restlichen zwölf seien mehrere Reiserückkehrer. Im Landkreis hätten sich inzwischen fast 9000 Menschen testen zu lassen. Lediglich elf Tests an den Teststationen seien positiv gewesen.
Update, 19. August, 18.39 Uhr: Luken dicht: Fähre bleibt wegen Corona-Verdacht vorerst in Tunesien
Die tunesische Schifffahrtsgesellschaft hat die geplante Abfahrt einer Fähre aus dem Hafen der Hauptstadt Tunis aufgrund eines Corona-Verdachts innerhalb der Besatzung vorerst abgesagt. Das Schiff hätte am Mittwoch mit 920 Passagieren in Richtung Italien aufbrechen sollen, teilte die Behörde am Dienstag mit.
Bei gleich vier Mitgliedern der Besatzung bestehe jedoch der Verdacht einer Coronavirus-Infektion. Wann das Schiff gen Genua aufbrechen soll, blieb zunächst unklar. Bis die Corona-Tests der vier Besatzungsmitglieder negativ zurückkommen, soll das Schiff nach Angaben eines Zollbeamten aber im Hafen von Tunis vor Anker liegen. Die Besatzung sei ins Krankenhaus gebracht worden.
Die Fährstrecke zwischen der italienischen Hafenstadt Genua und der tunesischen Hauptstadt ist vor allem bei in Europa lebenden Tunesiern beliebt. Tunesien hat seine Grenzen seit dem 27. Juni wieder vollständig geöffnet. Auch internationale Flüge waren nach einer dreimonatigen Sperre und einem selbsterklärten Sieg über das Virus wieder aufgenommen worden. In dem nordafrikanischen Land, das auch bei Urlaubern aus Europa beliebt ist, wurden zuletzt vermehrt neue Corona-Infektionen gemeldet.
Update, 19. August, 18.23 Uhr: 19 weitere Menschen im Saarland mit Corona infiziert
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen im Saarland ist um weitere 19 gestiegen. Insgesamt gibt es nun 3011 bestätigte Fälle, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Saarbrücken mitteilte.
Insgesamt 2716 Infizierte gelten als genesen. Drei an Covid-19 Erkrankte müssen intensivmedizinisch behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle blieb unverändert bei 174. Berücksichtigt wurden alle Daten, die von den Gesundheitsämtern bis 17.00 Uhr eingepflegt wurden.
Update, 19. August, 18.18 Uhr: 259 neue Corona-Infektionen im Südwesten
Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist in Baden-Württemberg auf mindestens 39.230 gestiegen. Das sind 259 mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht.
Etwa 35.633 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich nicht und lag weiter bei 1860. Die Reproduktionszahl wurde mit 1,17 angegeben. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.
Update, 19. August, 18.09 Uhr: Bisher 1,4 Millionen Euro Corona-Hilfe bewilligt
Bei der vom Berliner Senat bereitgestellten Corona-Hilfe für finanziell angeschlagene Sportvereine aufgrund der Coronavirus-Pandemie sind bisher 1,4 Millionen Euro bewilligt und eine Million Euro ausbezahlt worden. "Bisher ist es auskömmlich und wir hoffen, dass es so bleibt", sagte Friedhard Teuffel, Direktor des Landessportbundes Berlin (LSB) bei einer Online-Diskussion am Mittwoch.
Im Mai hatte Innen- und Sportsenator Andreas Geisel (SPD) eine finanzielle Unterstützung über acht Millionen Euro bewilligt, davon zwei Millionen Euro für die Berliner Profivereine.
Auch Gabriele Freytag, Abteilungsleiterin Sport in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, sieht die Belastungen des Sports auch abseits der Finanzen zunächst gut abgefedert, "auch weil sich viele Leute gut engagiert haben."
Trotz der fehlenden Leistungen der Vereine blieben große Austrittswellen bisher aus. «Als Vereinsmitglied versteht man sich als Teil einer Gemeinschaft», sagte Teuffel. Der LSB-Direktor blickt aber auch skeptisch auf den 30. September und 31. Dezember. Zu diesen Tagen kann eine Mitgliedschaft gekündigt werden.
Auch für Volleys-Manager Kaweh Niroomand war das Berliner Corona-Paket mehr als eine große Hilfe. "Ohne den Topf hätten wir zumachen müssen", sagte der Macher des deutschen Double-Siegers. Mit großen Sorgenfalten blickt Niroomand aber auf die kommende Spielzeit, wenn weiterhin Zuschauer- und auch TV-Einnahmen fehlen. "Wir sind zu einer Risikostrategie gezwungen", sagte Niroomand, der ein totales Aus verhindern möchte: "Ein Neuaufbau wäre viel schwerer."
Niroomand hofft auf die finanzielle Unterstützung vom Bund, die Ende Juni beschlossen wurde. Danach erhalten die Topligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball sowie auch die 3. Fußball-Liga eine Nothilfe von insgesamt 200 Millionen Euro.
Update, 19. August, 18.05 Uhr: Aufruf an Ärzte: Corona-Testangebot ausbauen
Angesichts wieder steigender Zahlen von Corona-Neuinfektionen auch in Brandenburg sollen ambulant tätige Ärzte vermehrt Tests anbieten. Gesundheitsministerium und Kassenärztliche Vereinigung (KVBB) vereinbarten eine Aufstockung der vom Bund vorgesehenen staatliche Vergütung von pauschal 15 Euro pro Test für aus dem Ausland einreisende Personen um 10 Euro aus Landesmitteln, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte.
Zudem gebe es bei angeordneten Testungen vor Ort eine Pauschale von 25 Euro pro Abstrich und eine Wegegebühr. Der Rahmenvertrag befindet sich nach den Angaben in der Endabstimmung. Die Mittel sollen aus dem Corona-Rettungsschirm des Landes finanziert werden.
Mehr Testkapazitäten seien notwendig, um neue Infektionsketten schneller erkennen und unterbrechen zu können, betonte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Grüne). In einem Flächenland wie Brandenburg könne aber nicht in jedem Ort ein Testzentrum eingerichtet werden.
Die vielen Praxen, die bereits heute intensiv testen und Covid-19-Patienten versorgen, dürften aber nicht überfordert werden, sagte Peter Noack, Vorsitzender der KVBB. Sorgen bereiteten nicht nur die aktuell steigenden Infektionszahlen, sondern auch der Beginn der Erkältungs- und Grippe-Saison.
Update, 19. August, 17.55 Uhr: Krankenkassen machen im ersten Halbjahr Plus
Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben im ersten Halbjahr ein Plus von 1,3 Milliarden Euro verbucht. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mit. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) begründete das laut einer Mitteilung damit, dass Patienten in der ersten Jahreshälfte weniger zum Arzt und ins Krankenhaus gegangen seien. Deshalb seien die Ausgaben der 105 Krankenkassen vor allem in den Monaten April bis Juni gesunken.
"Aber das ist nur eine Momentaufnahme. Wie sich das weitere Jahr entwickelt, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Krankenkassen und den Gesundheitsfonds haben wird, werden wir erst im Herbst einschätzen können", sagte Spahn weiter.
Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der Krankenkassen, sprach von einem "extremen Rückgang der Krankenhausausgaben" im Frühjahr. Dies sei ein Sondereffekt, der sich so wohl kaum wiederholen werde. Wegen Corona seien viele Operationen abgesagt worden.
Konkret nahmen die Kassen im ersten Halbjahr rund 129,9 Milliarden Euro ein und gaben rund 128,6 Milliarden Euro aus. Dass die Finanzlage dennoch angespannt ist, zeigen die Zahlen zum Gesundheitsfonds, der von den Beiträgen der Versicherten und Bundeszuschüssen gespeist wird.
Aus dem Fonds erhalten die Kassen festgelegte Zuweisungen. Nach Ministeriumsangaben verbuchte er in den Monaten Januar bis Juni ein Defizit von 7,2 Milliarden Euro. Als Ursachen werden unter anderem konjunkturbedingte Mindereinnahmen genannt. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich auch auf die Beitragseinnahmen aus.
Update, 19. August, 17.47 Uhr: Dax legt wieder zu - Industrie erholt sich weiter
Dank robuster Konjunkturdaten hat der Dax am Mittwoch seine Vortagesverluste wieder wettgemacht. Der deutsche Leitindex schloss 0,74 Prozent höher bei 12.977,33 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,33 Prozent auf 27.402,47 Punkte zu. Die Anzeichen für eine Erholung der hiesigen Industrie nach dem Einbruch in der Corona-Krise mehren sich, wie der Anstieg des Auftragsbestandes zeigte.
Trotz des neuerlichen Versuchs des Dax, sich aus seiner engen Handelsspanne zu befreien, bewerten Marktbeobachter das Potenzial für begrenzt. Während es an den US-Börsen Rekorde zu beklatschen gebe, herrsche in Deutschland Sommerpause, schrieb etwa Marktexperte Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Stanzl sieht den Leitindex zudem aus technischer Sicht angeschlagen, nachdem dieser mehrfach daran scheiterte, die Marke von 13.000 Punkten nachhaltig zurückzuerobern.
Update, 19. August, 17.39 Uhr: Schäuble rät Abgeordneten Masken-Tragen in Bundestagsgebäuden
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble will angesichts steigender Corona-Zahlen die Hygieneregeln für die Abgeordneten verschärfen - allerdings auf freiwilliger Basis. Er sei nach Prüfung der Lage zu dem Schluss gekommen, "das Tragen von Masken in allen Liegenschaften des Deutschen Bundestages ab dem 1. September 2020 dringend zu empfehlen", heißt es in einem Schreiben des CDU-Politikers an alle Fraktionen vom Mittwoch. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Das Schreiben liegt auch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.
Schäuble vertritt darin zugleich die Ansicht, dass in den Büros, im Plenarsaal und in Sitzungsräumen auf das Maske-Tragen verzichtet werden könne, sobald man seinen Platz mit dem nötigen Abstand eingenommen habe oder das Wort ergreife. Er weist darauf hin, dass Mund-Nase-Bedeckungen zunehmend genutzt würden, um eine Übertragung des Corona-Virus zu vermeiden oder zumindest das Risiko zu verringern.
"Ich habe daher die Frage prüfen lassen, ob - nicht zuletzt wegen der Vorbildwirkung gegenüber der Öffentlichkeit - auch in den Liegenschaften des Deutschen Bundestages auf eine verstärkte Nutzung von Masken gedrängt werden sollte, zumal mit Beginn der Sitzungszeit im September auch zahlreiche Urlaubsrückkehrer wieder zur Arbeit erscheinen werden."
Unter den 709 Abgeordneten des Bundestags hatte es zum Beginn der Corona-Pandemie mehrere Infektionen gegeben. Im Plenarsaal gelten strenge Abstandsregeln. So bleiben zwischen den Abgeordneten jeweils zwei Plätze frei. Da dadurch die Zahl der Sitze nicht ausreicht, können Abgeordnete auch auf den Besucher- und Pressetribünen Platz nehmen.
Update, 19. August, 17.35 Uhr: Althusmann erwartet stärkeren Corona-Abschwung - keine Risiko-Reisen
Die wirtschaftlichen Corona-Folgen drohen sich nach Einschätzung von Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann nochmals zu verschärfen. Der CDU-Politiker sagte dem NDR, er gehe für das Land inzwischen von einer um 8 bis 10 Prozent geringeren Wirtschaftsleistung in diesem Jahr aus. Das wäre ein stärkerer Abschwung als in etlichen bisher angenommenen Szenarien. So gingen etwa die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern (IHKN) für 2020 von einem Minus von bis zu 8 Prozent aus.
Althusmann mahnte im Sommerinterview des Senders in Hannover, man müsse nun aufpassen, dass infolge der Rezession bei betroffenen Beschäftigten aus Kurzarbeit nicht Langzeitarbeitslosigkeit werde: "Es kommt die größte Insolvenzwelle auf Deutschland und damit auf Niedersachsen zu, die wir wahrscheinlich in den letzten Jahrzehnten erlebt haben." Bis zu 5000 Betriebe im Land könnten pleitegehen. "Wir werden wahrscheinlich nicht jedes Unternehmen retten können."
Erste "Silberstreifen" zeigten sich aber auch in manchen Branchen wie der Autoindustrie und beim Bau von Kreuzfahrtschiffen. Kleinere Autozulieferer, Gastronomen, Schausteller oder die Messewirtschaft hätten es dagegen nach wie vor schwer.
Der niedersächsische Vize-Regierungschef bekräftigte seine Aufforderung an Urlauber, auf nicht nötige Reisen in Risikogebiete mit erhöhten Corona-Infektionszahlen zu verzichten. "Ich finde, die Botschaft muss jetzt eigentlich lauten: Bitte meidet doch in diesem Jahr die Hochrisikogebiete und bringt uns in Deutschland nicht noch in eine stärkere Gefahr." Er hatte bereits angeregt, über eine Kostenbeteiligung oder Bezahlung von Coronatests durch Reisende nachzudenken. Wer sich bewusst ins Risiko begebe, könne die Finanzierung des Tests nicht an die Allgemeinheit abtreten.
Update, 19. August, 17.29 Uhr: Koalitionsfraktionen wollen Diäten wegen Corona einfrieren
Die Brandenburger Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Grüne wollen die Erhöhung der Abgeordnetendiäten wegen Corona in diesem Jahr einfrieren. Eine Erhöhung werde derzeit nicht für angebracht gehalten, begründeten die Fraktionen am Mittwoch in einer Mitteilung. In der kommenden Landtagssitzung wollen sie den Antrag zur Änderung des Abgeordnetengesetzes für dieses Jahr einbringen.
Laut gesetzlicher Bestimmungen und auf Grundlage der Daten des Landesamtes für Statistik könnten die Diäten in diesem Jahr um etwa 4 Prozent steigen.
Die Koalition unternehme alles, um die persönlichen Einschnitte der Menschen abzufedern und aufzufangen, sagte Daniel Keller, parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion. "Wir wollen aber auch einen persönlichen Beitrag leisten und uns solidarisch zeigen", sagte er.
Viele Menschen sorgten sich immer noch um ihre Existenz, sagt Steeven Bretz, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion. Das Parlament sei mit diesem Schritt insgesamt gut beraten. "Angesichts von Kurzarbeit, sinkenden Löhnen und Jobverlust ist es nur folgerichtig, dass wir keine Erhöhung der Diäten vornehmen", betonte die parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion Bündnis 90/Grüne, Sahra Damus.
Update, 19. August, 17.28 Uhr: Leichter Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Sachsen
In Sachsen sind am Mittwoch 15 neue Coronafälle gemeldet worden. Das Sozialministerium stuft die Infektionslage im Freistaat weiterhin als stabil ein. Sechs der neuen Fälle wurden in Leipzig registriert, die übrigen verteilten sich einzeln über verschiedene Landkreise sowie Dresden und Chemnitz.
Seit Beginn der Pandemie infizierten sich in Sachsen 5761 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus, 224 starben.
Bundesweit wurde am Mittwoch der höchste Wert an Neuinfektionen seit rund drei Monaten registriert. Die Gesundheitsämter meldeten insgesamt 1510 neue Fälle. Das ist in etwa das Niveau von Anfang Mai.
Update, 19. August, 17.11 Uhr: Corona-Fälle steigen - Wieder Lockdown in Nepals Hauptstadt
In Nepals Hauptstadt Kathmandu gibt es erneut einen strikten Lockdown, nachdem Corona-Fälle wieder zugenommen haben. Somit müssten die meisten Geschäfte schließen und die Bevölkerung solle ihre Häuser nur verlassen, wenn dies absolut notwendig sei, teilten die Behörden am Mittwoch mit.
Der Lockdown soll eine Woche dauern. Wer sich nicht an die Regeln hält oder keine Maske an öffentlichen Orten trägt, kann mit einer Geldstrafe von 100 Rupien - das ist etwa der Betrag einer Mahlzeit für eine vierköpfige Familie mit Reis und Linsen - oder bis zu einem Monat Gefängnis bestraft werden.
Der Lockdown wurde angekündet, nachdem Nepal seine höchste Zunahme bekannter Covid-Neuansteckungen an einem Tag überhaupt hatte - insgesamt mehr als 1000. Insgesamt gibt es in Nepal mehr als 28.000 bekannte Covid-Fälle.
Update, 19. August, 17.08 Uhr: Knapp 200 Fans dürfen zur Beachvolleyball-Meisterschaft an der Ostsee
Knapp 200 Fans pro Tag werden live in Timmendorfer Strand vom 4. bis 6. September die deutschen Meisterschaften der Beachvolleyballer verfolgen können. Das gab der Deutsche Volleyballverband (DVV) am Mittwoch bekannt. Ab Freitag, 12.00 Uhr, wird der Verkauf der personalisierten Eintrittskarten über die Homepage des Verbandes freigeschaltet.
Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie wurde das Hygienkonzept kurzfristig noch geändert, vorher waren bis zu 600 Fans vorgesehen. "Die Situation ist weiter ernst. Wir wollen auf keinen Fall etwas riskieren", hatte DVV-Sportdirektor Niclas Hildebrand erklärt.
In Hamburg findet an diesem Wochenende das letzte Männer-Turnier der nationalen Beach-Serie statt. Parallel wird das letzte Qualifikationsturnier für die nationalen Meisterschaften ausgetragen. Dabei sind Fans noch nicht zugelassen.
Update, 19. August, 17.03 Uhr: Studie: Viele Jugendliche während Corona-Zeit psychisch belastet
Viele junge Menschen haben nach einer Mannheimer Studie während der Corona-Krise unter großen Sorgen, Ängsten oder depressiver Stimmung gelitten. 57 Prozent von 666 befragten 16- bis 25-Jährigen waren belastet, 38 Prozent mittel bis schwer, wie das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) am Mittwoch mitteilte.
Der Umgang mit der Isolation von Freunden und Verwandten sei ausschlaggebend für den Grad der Belastung. "Unsere Daten zeigen: Mit zunehmendem Grad der sozialen Isolation wurde das Risiko einer psychischen Belastung immer größer", erklärte ZI-Mitarbeiter Christian Rauschenberg und Erstautor der Studie.
Ein kausaler Zusammenhang ließ sich auch aus Vergleichen mit Resultaten aus anderen ähnlichen Befragen ohne Krisenhintergrund herstellen, wie Ulrich Reininghaus, Leiter der ZI-Abteilung Public Mental Health erläuterte. Zudem lasse sich im Vergleich zu internationalen Studien feststellen, das junge Menschen von den Einschränkungen stärker belastet seien als ältere. Die Online-Befragung wurde vom 7. bis 16. Mai vorgenommen.
Rauschenberg sagte, zugleich habe sich gezeigt, dass von der Pandemie gestresste junge Menschen digitalen Hilfs-Anwendungen gegenüber offen seien. Besonders belastete Männer und Frauen nutzten solche Gesundheits-Apps bereits. "Es ist wichtig zu wissen, dass junge Menschen bereit sind, sich digitale Unterstützung zu suchen, wenn es ihnen mental nicht gut geht." Meist seien die Wirkungsweise und die Sicherheit solcher Apps jedoch nie wissenschaftlich untersucht worden.
Reininghaus sagte: "Da geht es teils zu wie im wilden Westen." Als Beispiel nannte er eine App für Depressive mit Anleitung zum Suizid. Deshalb müssten dringend digitale Anwendungen für eine bessere psychische Gesundheit während sozialer Isolation auf wissenschaftlicher Basis entwickelt werden.
"Wir sehen uns da in der Pflicht." Das Institut experimentiere gerade an einer App, die mit Vorstellungen von sicheren Orten, angenehmen Bildern oder mitfühlenden Nachrichten an sich selbst arbeite. Probanden für diese EMIcompass-App würden noch gesucht. Bis die Allgemeinheit davon profitieren könne, werde es allerdings noch mindestens drei Jahre dauern.
Update, 19. August, 16.57 Uhr: Betrüger nutzen Corona-Krise für ihre Maschen
Die Polizei Trier hat vor zwei neuen Betrugsmaschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gewarnt. Betrüger hätten es am Telefon sowohl auf Gastronomen als auch auf Bankkunden abgesehen, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Unbekannte gaben demnach vor, im Auftrag von Behörden Gaststätten und Betriebe über geltende Corona-Bestimmungen aufzuklären. Am Ende einer solchen angeblichen Schulung versuchten die Betrüger, den Betrieben kostenpflichtige Leistungen zu verkaufen.
"Die Polizei weist darauf hin, dass Kontrollen und Beschulungen in diesem Zusammenhang durch die zuständigen Veterinärämter erfolgen", hieß es am Mittwoch. "Im Zweifel erkundigen Sie sich dort und gehen Sie nicht auf solche telefonischen Angebote ein."
Zudem registrierte die Polizei Trier Anrufe von vermeintlichen Bankmitarbeitern. Die Betrüger erzählten ihren Opfern laut Polizei, dass Online-Konten aufgrund neuer Regelungen überprüft werden müssten. Sie bitten die Kunden dann um die Konto- und die TAN-Nummer.
Update, 19. August, 16.47 Uhr: Nun auch Maskenpflicht an Schleswig-Holsteins Schulen
Kurskorrektur an der Förde: Jetzt führt auch Schleswig-Holstein eine Maskenpflicht an den Schulen ein. Dies verkündete Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch in Kiel, nachdem es bisher nur eine dringende Empfehlung gab. Die Maskenpflicht gilt ab Montag auf dem Schulgelände, aber nicht im Unterricht. Die "dringende Empfehlung" im Norden galt bisher ab der 7. Klasse. Jetzt gilt die Maskenpflicht für alle Jahrgänge.
Noch am vergangenen Freitag, nach der ersten Schulwoche, hatte Prien eine Maskenpflicht als nicht geboten eingestuft. Die Erfahrungen der ersten Woche hätten gezeigt, dass der dringenden Empfehlung des Ministeriums in den Schulen weitestgehend gefolgt werde. Prien hatte aber auch erklärt, angesichts des weiteren Infektionsgeschehens eine mögliche Pflicht zu prüfen.
Von den nahezu 800 Schulen in Schleswig-Holstein sind seit Schuljahresbeginn am 10. August zuletzt in etwa 15 Schulen einzelne Schülergruppen (Kohorten) wegen Corona-Fällen oder Verdachtsfällen vorsorglich nicht im Präsenzunterricht unterrichtet werden.
Zuvor hatte das Verwaltungsgericht in Schleswig entschieden, dass ein Kieler Schüler, der gegen das Tragen einer Maske im Unterricht Widerspruch eingelegt hatte, die Mund-Nasen-Bedeckung vorerst nicht aufziehen muss. Der Widerspruch habe aufschiebende Wirkung, weswegen die Verpflichtung ihm gegenüber vorläufig nicht durchgesetzt werden könne, stellte das Verwaltungsgericht am Mittwoch fest. Für andere Schülerinnen und Schüler hat die Entscheidung den Angaben zufolge keine unmittelbaren Auswirkungen. (Az.: 9 B 23/20)
Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hatte direkt danach erklärt, der Beschluss des Verwaltungsgerichts werde ausgewertet. Bei ihrem Statement am Nachmittag in Kiel erklärte sie den Kurswechsel bei der Maskenpflicht nun mit dem Beschluss.
Update, 19. August, 16.36 Uhr: Karneval wegen Corona auf der Kippe? – Unmut bei Karnevalisten
Steht der Karneval in diesem Jahr wegen des Coronavirus vor dem Aus? Nachdem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine derartige Überlegung ins Spiel gebracht hat, regt sich in Sachsen-Anhalt Unmut.
"Da muss man überlegen, ob eine bundeseinheitliche Regelung tatsächlich anzuwenden wäre. Die Infektionszahlen in Sachsen-Anhalt geben ja eigentlich eine solche Überlegung gar nicht her", sagte der Präsident der 1. Köthener Karnevalsgesellschaft KuKaKö, Ronald Mormann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Wir gehen sogar davon aus, wenn die Fallzahlen nicht drastisch steigen, dass es im September noch weitere Lockerungen geben wird."
Laut Mormann ist die Anzahl der Besucher, die zur Eröffnung der Session am 11.11. auf dem Markt in Köthen erwartet werden, von der derzeit gültigen Corona-Verordnung Sachsen-Anhalts gedeckt, wo Feiern im Freien mit bis zu 1000 Teilnehmern gestattet seien. So könne es aus Sicht der Köthener nichts geben, "was uns diese Veranstaltungsform verwehrt." Bei KuKaKö werde die Session wie geplant vorbereitet. "Und wenn dann tatsächlich abgesagt wird, dann kann man zwar die ganzen Eintrittskarten nicht verkaufen, aber dann steht eben wieder alles auf Anfang für das nächste Jahr", so Mormann.
"Der Karneval findet statt, aber in welcher Form, das können wir heute noch nicht sagen", sagte der Präsident des Karneval Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Dirk Vater. "Es ist ja im letzten halben Jahr so viel Kreatives entstanden, warum soll beim Karneval nicht auch etwas Kreatives entstehen?" So wird der Bund Deutscher Karneval nach den Angaben von Vater am 11. November, 11.11 Uhr eine Eröffnung mit 11 Programmpunkten und in 11 Minuten in digitaler Form anbieten.
In Sachsen-Anhalt sind im Karneval-Landesverband derzeit nach dessen Angaben 190 Vereine mit rund 17.600 Karnevalisten organisiert.
Update, 19. August, 16.27 Uhr: Gastwirt muss wegen Soforthilfe-Betrug 9000 Euro zurückzahlen
Wegen Betrugs bei der Corona-Soforthilfe hat das Amtsgericht Arnsberg einen Gastwirt schuldig gesprochen und zur Kasse gebeten. Der 48-Jährige muss 9000 Euro zurückzahlen, die er zu Unrecht an Subventionen in der Corona-Krise erhalten hatte, und zudem etwa 1350 Euro Strafe.
Er hatte schon vor der Pandemie mit seinem Musiklokal in finanziellen Schwierigkeiten gesteckt und seine Rechnungen nicht begleichen können. Dies hatte er bei der Antragsstellung verschwiegen, wie eine Gerichtssprecherin zu der Entscheidung am Mittwoch sagte.
Ein weiteres Verfahren an dem Gericht wurde eingestellt - allerdings muss der Beschuldigte erst die erhaltenen Gelder vollständig zurückzahlen und außerdem 70 Sozialstunden ableisten. Der 25-Jährige Student war im Nebenjob als DJ tätig und hatte ebenfalls zu Unrecht 9000 Euro aus dem Corona-Soforthilfeprogramm erhalten. Er berief sich am Mittwoch vor Gericht darauf, die Bedingungen bei der Antragsstellung missverstanden zu haben. Er hat zudem einen Großteil des Geldes bereits zurückgezahlt.
Es gebe zur Zeit eine Reihe von ähnlichen Verfahren allein am Amtsgericht Arnsberg, sagte die Sprecherin. Nur wenn die Beschuldigten, wie in den am Mittwoch entschiedenen Fällen, gegen den schriftlichen Richterspruch Einspruch einlegten, komme es überhaupt zu einer Verhandlung.
Update, 19. August, 16.16 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen in Kroatien gestiegen
Das Urlaubsland Kroatien hat so viele Corona-Neuinfektionen registriert wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. 219 Infektionen seien in den vergangenen 24 Stunden erfasst worden, teilte der nationale Krisenstab am Mittwoch in Zagreb mit. Der bisherige Höchstwert wurde in dem EU-Land an der Adria demnach am 14. August registriert und lag bei 208 Neuinfektionen. Kroatien hat rund 4,19 Millionen Einwohner und derzeit 1520 registrierte aktive Fälle.
In den letzten zwei Monaten hatte der Wert der Neuansteckungen zwischen etwa 30 und 100 geschwankt. Seit vergangener Woche verzeichnen die örtlichen Behörden einen Anstieg.
Kroatien ist für viele Reisende in Europa eine beliebte Urlaubsdestination. Zuletzt kehrten viele deutsche Touristen von dort zurück, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Unter ihnen waren hauptsächlich junge Menschen, die angaben, dass sie an Strandpartys teilgenommen hatten.
Österreich hatte bereits mit einer Reisewarnung auf das verstärkte Infektionsgeschehen in Kroatien reagiert. Auch in Italien müssen sich Einreisende und Urlaubs-Rückkehrer aus dem Land auf das Coronavirus testen lassen. Medienberichten zufolge erwog auch das Nachbarland Slowenien, seine Bürger vor Reisen nach Kroatien zu warnen, wie die slowenische Nachrichtenagentur STA am Mittwoch meldete.
Update, 19. August, 16.11 Uhr: Drei weitere Corona-Neuinfektionen in MV nachgewiesen
In Mecklenburg-Vorpommern sind am Mittwoch wie an den beiden Vortagen drei weitere Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Damit stieg die Zahl der landesweit registrierten Infektionen auf 981, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte.
Zwei Fälle wurden demnach in der Hansestadt Rostock registriert und einer im Landkreis Nordwestmecklenburg. Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen blieb bei 20 - diese Zahl hat sich seit mehr als drei Monaten nicht verändert.
889 der Infizierten gelten - ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer - als genesen. Das sind den Angaben zufolge fünf mehr als noch am Vortag. 132 Menschen mussten oder müssen landesweit in Krankenhäusern behandelt werden, 22 davon auf Intensivstationen. Diese beiden Zahlen veränderten sich gegenüber dem Vortag nicht. In der vergangenen Woche wurden nach Lagus-Angaben 13 362 Corona-Tests genommen, 41 oder 0,31 Prozent waren davon positiv.
Update, 19. August, 16.09 Uhr: Corona-Infizierter auf Feier in Bodenwöhr: Bislang alle Tests negativ
Nach einer Feier in Bodenwöhr mit einem Corona-Infizierten sind bislang alle weiteren Testergebnisse negativ. Nach Angaben des Landratsamtes Schwandorf lagen am Mittwochvormittag von 114 ermittelten engen Kontaktpersonen 42 Testergebnisse vor. Insgesamt hatten sich bis Dienstag 95 Menschen testen lassen. Die übrigen Kontaktpersonen sollen bis Mittwochmittag getestet werden.
Ein nach einer Italien-Reise positiv auf das Coronavirus getesteter Mann hatte am Freitag an einer Geburtstagsfeier mit rund 100 Gästen teilgenommen - noch bevor er sein Ergebnis erhalten hatte, wie ein Landratsamtssprecher sagte. Der Mann hatte sich am Donnerstag an der Grenze bei Kiefersfelden kostenlos testen lassen.
Alle ermittelten engen Kontaktpersonen - auch die mit negativem Test - befinden sich derzeit in Quarantäne. "Es ist geplant, alle Kontaktpersonen vor Entlassung aus der Quarantäne nächste Woche noch einmal zu testen", teilte das Landratsamt mit. Zunächst war man von rund 120 Kontaktpersonen ausgegangen.
Update, 19. August, 16.01 Uhr: Streit um nicht aufgesetzte Maske führt zu Einsatz der Bundespolizei
Ein Streit um eine nicht aufgesetzte Maske hat in einer Straßenbahn von Hildesheim nach Hannover zu einem Faustschlag ins Gesicht, einem beschädigten Handy und einem Einsatz der Bundespolizei geführt.
Ein 19 Jahre alter Fahrgast trug in der Nacht zu Mittwoch seine Maske unter dem Kinn, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Ein 55 Jahre alter Mitreisender forderte den jungen Mann auf, den Mund-Nasen-Schutz richtig aufzusetzen. Als dieser ihn ignorierte, fotografierte der 55-Jährige den Jüngeren mit seinem Handy.
Dieser wurde wütend und schlug dem Mann das Handy aus der Hand. Der 55-Jährige versetzte dem 19-Jährigen daraufhin einen Faustschlag ins Gesicht. In Hannover holten Bundespolizisten die beiden Männer aus dem Zug und leiteten Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung ein. Videoaufnahmen aus der S-Bahn wurden gesichert.
Update, 19. August, 16 Uhr: Anstieg der Neuinfektionen in Hessen - mehrere Städte über erstem Schwellenwert
Gleich mehrere Städte in Hessen liegen über einem ersten im Land festgelegten Corona-Schwellenwert. Konkret gibt es in Offenbach, Frankfurt, Wiesbaden und Kassel mehr als 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Vorne rangierte am Mittwoch bei dieser sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Sozialministeriums die Stadt Offenbach mit 32,2 (Stand: 14.00 Uhr). Laut Kommune kamen seit Dienstag vier Neuinfizierte dazu. Frankfurt und Wiesbaden liegen dahinter, mit Werten von 24,7 beziehungsweise 24,0 sowie Kassel mit 21,3. Kein einziger Kreis blieb vergangene Woche ohne Neuinfektion.
Nach dem aktuellen Präventions- und Eskalationskonzept der Landesregierung werden ab einer Zahl von 20 Neuinfektionen eine erhöhte Aufmerksamkeit sowie ein erweitertes Meldewesen angeordnet, sowie nach Bedarf weitere Maßnahmen. Ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sind erweiterte Maßnahmen sowie die Einbindung des Planungsstabs Covid-19 des Sozialministeriums vorgesehen.
Offenbach hatte bereits verschärfte Maßnahmen verhängt - unter anderem häufigere Kontrollen, um "Maskenverweigerer" zu erreichen, sowie ein Grill- oder Picknickverbot auf öffentlichen Flächen. Die Stadt führt die anhaltend hohen Corona-Zahlen auf Reiserückkehrer zurück. Viele kämen vom Balkan, aber auch aus Spanien und den Niederlanden sowie der Türkei, also teils aus Risikogebieten, erklärte ein Sprecher. Die Stadt Frankfurt will am (morgigen) Donnerstag über weitere Maßnahmen informieren.
Insgesamt gab es in Hessen seit Dienstag 167 Coronavirus-Infektionen. Insgesamt wurden im Land damit bislang 13.842 Fälle gemeldet. Das Land zählt insgesamt 528 Tote.
Update, 19. August, 15.52 Uhr: Bonns Basketballer Saibou klagt gegen Kündigung - Gütetermin steht
Basketball-Profi Joshiko Saibou und sein bisheriger Verein Telekom Baskets Bonn setzen ihren Streit vor Gericht fort. Eine Sprecherin des Arbeitsgerichts Bonn bestätigte auf dpa-Anfrage, dass der Spieler Klage gegen seine fristlose Kündigung eingereicht hat. Zuvor hatte der "Express" am Mittwoch darüber berichtet. Das Gericht setzte zunächst einen Gütetermin fest, der am 26. August (14.00 Uhr) beim Arbeitsgericht Bonn stattfinden soll.
Ziel ist es, zwischen den Streitparteien eine gütliche Einigung herbeizuführen. Ein Urteil ergeht dort nicht. Kommt es nicht zu einer Einigung, wird in einem sogenannten Kammertermin verhandelt. Saibou habe die Kündigung durch den Basketball-Bundesligisten zuvor in der Öffentlichkeit als "Schlag ins Gesicht der Meinungsfreiheit" bezeichnet, heißt es in einer Mitteilung des Gerichts.
Die Baskets hatten den 30-Jährigen wegen "Verstößen gegen Vorgaben des laufenden Arbeitsvertrags als Profisportler" fristlos gekündigt, nachdem dieser an einer Demonstration gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Berlin teilgenommen hatte. Bei der Demonstration in Berlin war auch Saibous Freundin, die Weitspringerin Alexandra Wester, dabei. In sozialen Netzwerken waren beide auf Fotos ohne Mund-Nasen-Schutzmaske zu sehen.
"Nach einer Woche der Vergegenwärtigung habe ich mich entschieden, gegen das Vorgehen der Telekom Baskets zu klagen. Ich habe ein reines Gewissen bezüglich meines Verhaltens auf der Demonstration und auch bezüglich des Gebrauchs meines Grundrechts, der Meinungsfreiheit", hatte der Basketball-Star der dpa in der vergangenen Woche erklärt.
Update, 19. August, 15.49 Uhr: Israelisches Ministerium: Mehr als 50 Corona-Tote zu wenig erfasst
In Israel sind im Juli und August nach offiziellen Angaben 53 Corona-Tote zu wenig erfasst worden. Einen genauen Grund dafür nannte das Gesundheitsministerium am Mittwoch nicht. Minister Juli Edelstein nehme den Vorfall sehr ernst. Er ordnete demnach eine Untersuchung an, die binnen einer Woche aufklären soll, wie es zu dem Fehler kommen konnte. Den Angaben zufolge handelte es sich bei den nicht erfassten Toten um ältere Menschen.
Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, nach raschen Lockerungen im Mai schnellte die Zahl der Erkrankungen jedoch in die Höhe. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen betrug an Werktagen zuletzt etwa 1650. In den kommenden Tagen dürfte die Gesamtzahl der Menschen, bei denen der Erreger Sars-CoV-2 bislang nachgewiesen wurde, die Marke von 100.000 überschreiten.
Nach Zahlen vom Mittwochmittag starben in Israel bislang 719 mit dem Virus infizierte Menschen. Dies ist im internationalen Vergleich wenig. Allerdings stieg zuletzt auch die Zahl der schwererkrankten Menschen. Dies schürt Sorgen vor einer Überlastung des Gesundheitssystems im Herbst und Winter.
Zum Vergleich: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus stieg in Deutschland zuletzt auf den höchsten Wert seit mehr als drei Monaten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen meldeten die Gesundheitsämter 1510 neue Corona-Infektionen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion lag dem RKI zufolge bei 9243. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel.
Update, 19. August, 15.42 Uhr: Termin für Start der Regionalliga Nord noch offen
Der Saisonstart der Regionalliga Nord ist nach Angaben des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) noch ungewiss. "Aufgrund der aktuellen Lage werden seitens der Spielleitung und der Vereine Möglichkeiten erörtert, wie in die neue Spielzeit gestartet werden kann", teilte der NFV am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Verlässliche Aussagen könnten noch nicht gemacht werden. Möglicherweise könne nach dem Staffeltag am Samstag in Lüneburg zu Beginn der kommenden Woche eine Tendenz zu erkennen sein.
Nach Informationen von NDR 90,3 verzögert sich ein Saisonstart wegen der derzeit fehlenden Spielbetriebsgenehmigung für die Hamburger Clubs. Am Dienstag hatte der Senat der Hansestadt eine für Donnerstag gewünschte Ausnahmegenehmigung abgelehnt.
Für die Erteilung einer solchen Ausnahmegenehmigung fehlten schlicht die Voraussetzungen, erklärte der Sportstaatsrat der Hansestadt, Christoph Holstein (SPD), laut NDR. Derzeit können nur Bundesligisten oder Teams in einem nationalen Pokalwettbewerb in Hamburg trainieren und spielen. Die anderen Vereine dürfen nur maximal mit zehn Personen auf dem Platz stehen.
Von dem Verbot in Hamburg sind die zweiten Mannschaften des Hamburger SV und des FC St. Pauli betroffen. Ebenso Altona 93 und FC Teutonia 05. Diese vier Teams spielen in der Nord-Staffel der Regionalliga Nord. Angedacht war bislang ein Saisonstart Anfang September.
Nach Informationen des "Hamburger Abendblatts" plant der Senat, "den Vollkontaktsport mit der neuen, vom 1. September an gültigen Corona-Verordnung für bis zu 50 Personen freizugeben".
Update, 19. August, 15.42 Uhr: Ein Dutzend neue Infektionen mit Coronavirus in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt sind innerhalb eines Tages ein Dutzend neue Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Zudem wurde aus dem Salzlandkreis ein erster Todesfall im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gemeldet, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Magdeburg mitteilte.
Seit Beginn der Corona-Pandemie steckten sich damit 2149 Sachsen-Anhalter nachweislich mit Sars-CoV-2 an, die Zahl der verstorbenen Patienten, die positiv auf Corona getestet worden waren, liegt jetzt bei 65.
Aus Magdeburg wurden wie schon am Tag zuvor vier positive Tests gemeldet. Drei Neuinfektionen gab es in Halle, zwei im Altmarkkreis Salzwedel und je eine in den Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Börde und Stendal. 1984 ehemals Infizierte gelten als genesen.
Update, 19. August, 15.34 Uhr: Deutliche Zunahme des kontaktlosen Bezahlens per Girocard
Die Corona-Krise hat dem kontaktlosen Bezahlen einen kräftigen Schub gegeben. Wer mit der Girocard an der Ladenkasse zahlt, erledigt dies inzwischen in jedem zweiten Fall quasi im Vorbeigehen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden nach Angaben von Euro Kartensysteme rund 46 Prozent der 2,59 Milliarden Girocard-Transaktionen auf diesem Wege getätigt. Aktuell liege der Anteil der Kontaktloszahlungen bei 50 Prozent, teilte die Frankfurter Einrichtung am Mittwoch mit. Ende des ersten Halbjahres 2019 waren es demnach noch rund 25 Prozent.
"Kontaktlos" bedeutet, dass der Kunde seine Kreditkarte oder Girocard nicht in ein Gerät einschieben muss. Die Daten werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Karte vor das Lesegerät gehalten wird. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig.
Auch viele kleinere Läden bieten diese Bezahlmöglichkeit inzwischen an, immer häufiger werden geringere Beträge kontaktlos bezahlt. In Zeiten des grassierenden Coronavirus gilt diese Bezahlmethode als besonders hygienisch.
In Deutschland sind nach Angaben der Kreditwirtschaft bereits 75 Millionen der gut 100 Millionen Girocards mit der Kontaktlosfunktion ausgestattet. Der Handel ermöglicht das schnelle Bezahlen schon an fast 755.000 Terminals.
Update, 19. August, 15.33 Uhr: NRW startet Verfahren für Rückzahlung von Corona-Hilfen neu
Nach einer Reihe von Nachbesserungen im Berechnungsverfahren will die nordrhein-westfälische Landesregierung noch vor den Herbstferien die Abfragen an die Empfänger von Corona-Soforthilfen wieder aufnehmen. Doch sollen die Betroffenen Zeit bis Ende März bekommen, um zu viel gezahlte Hilfen zurückzuzahlen, wie der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Mittwoch mitteilte.
Die nordrhein-westfälischen Behörden hatten im Zuge der Pandemie mehr als 430.000 Anträge von Solo-Selbstständigen und kleinen Unternehmen auf Corona-Soforthilfen genehmigt und insgesamt 4,5 Milliarden Euro ausgezahlt. Dabei zahlte NRW im Gegensatz zu anderen Ländern zunächst ohne große Prüfung jeweils den zulässigen Höchstbetrag aus. Anfang Juli begann das Land dann gemäß den Bundesvorgaben damit, von den Empfänger Auskünfte über ihren tatsächlichen Finanzbedarf einzuholen und die Rückzahlung zu viel gezahlter Gelder zu verlangen.
Doch stießen die Abrechnungsvorgaben des Bundes bei Unternehmen, Kammern und Verbänden zum Teil auf hefige Kritik. Nordrhein-Westfalen setzte deshalb Mitte Juli das Rückmeldeverfahren zunächst aus.
Inzwischen seien in Gesprächen mit dem Bund aber deutliche Verbesserungen bei den Abrechnungsmöglichkeiten erzielt worden, sagte Pinkwart. So seien nunmehr auch Personalkosten von den Einnahmen absetzbar. Anfangs war der Bund hier davon ausgegangen, dass dieser Bereich durch das Kurzarbeitergeld ausreichend abgedeckt worden sei. Auch gestundete Zahlungen etwa für Mieten oder Kredite können nun bei der Berechnung des Soforthilfe-Anspruchs angerechnet werden. Darüber hinaus gebe es bei Zahlungseingängen im Förderzeitraum, die sich auf längerfristig erbrachte Leitungen beziehen, mehr Flexibilität bei der Bewertung, sagte Pinkwart.
Update, 19. August, 15.22 Uhr: Jecker Senior aus Unna will Corona trotzen: Mini-Umzug findet statt
In der Debatte um eine coronabedingte Karnevalsabsage bleibt der Macher des selbst ernannten "kleinsten Karnevalsumzuges der Welt" standhaft. Trotz Corona will Helmut Scherer am Rosenmontag zum 65. Mal mit seinem närrischen Handwagen durch Unna ziehen und sich selbst und anderen eine Freude machen. "Da kann kein Ordnungsamt, kein Gesundheitsminister oder sonst wer mir was wollen. Diesen Zug werde ich durchziehen", sagte der 85-Jährige am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Scherer hatte den Umzug vor mehr als sechs Jahrzehnten gestartet und es seither zu einiger Bekanntheit gebracht.
"Ich möchte den Karneval hochhalten - denn er trägt auch mich. Ohne Karneval wäre ich sicherlich nicht mehr so fit im Kopf", sagte Scherer. Bei seinen Miniatur-Umzug soll sich im kommenden Jahr alles um Corona drehen: Auf dem Wagen wird ein Patient sitzen, der aus einem großen Bierfass schaut. "Ich gehe natürlich als Virologe mit langem weißem Kittel". Nur über den frechen Spruch auf dem Wägelchen denke er noch nach. "Auch Corona müssen wir mit Humor begegnen."
Er hat auch die Hoffnung für einen Straßenkarneval nicht aufgegeben. "Vielleicht ist es ja bis dahin abgeklungen", sagte er. Für ihn und alle in den Hochburgen im Rheinland wäre eine Absage vielleicht nachvollziehbar, aber doch tragisch, wie er sagte. "Wenn die großen Umzüge ausfallen, ist das sehr schmerzhaft."
Seit vielen Jahren veranstaltet Scherer zudem an Weiberfastnacht einen Kinderkarnevalsumzug. Hier ist er selbst vorsichtiger: "Da richte ich mich ganz nach dem, was in Köln entschieden wird. Kinder können ja keinen Abstand halten", sagte er.
Update, 19. August, 15.19 Uhr: Toulouse führt Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet ein
Toulouse hat im Kampf gegen das Coronavirus als erste französische Großstadt eine Maskenpflicht für das gesamte Stadtgebiet angekündigt. Ab Freitag sei das Tragen einer Schutzmaske zwischen 07.00 Uhr morgens und 03.00 Uhr nachts in den Straßen der ganzen Stadt verpflichtend, teilte die zuständige Präfektur am Mittwoch auf Twitter mit. Die Regelung gelte auch für Fahrrad- und Rollerfahrer sowie andere Fortbewegungsmittel im Freien, erklärte Präfekt Étienne Guyot bei einer Pressekonferenz.
Die Ansage sei klar, so Guyout: "Ich verlasse mein Zuhause, ich setze eine Maske auf." Die Maskenpflicht gilt ab einem Alter von elf Jahren. Die Einhaltung solle auch verstärkt kontrolliert werden, sagte Guyout.
In Toulouse wohnen rund 500.000 Menschen; dort gab es bisher eine Maskenpflicht in Teilen der Stadt. Die Zahl der Neuinfektionen war nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde ARS zuletzt wieder gestiegen. Es seien vermehrt wieder Cluster aufgetreten, erklärte Behördenleiter Pierre Ricordeau. Toulouse sei eine Zone, in der das Virus aktiv zirkuliere. Auch in weiteren französischen Städten gilt teilweise eine Maskenpflicht im Freien, darunter beispielsweise in der Hauptstadt Paris und in der Küstenmetropole Nizza.
Frankreich war von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. Bisher wurden rund 30.500 Todesfälle verzeichnet. Auch Paris gilt wegen der steigenden Anzahl der Corona-Neuinfektionen wieder als Zone, in der das Virus aktiv zirkuliert. Dort gilt die Maskenpflicht im Freien unter anderem für die Seine-Ufer.
Update, 19. August, 15.12 Uhr: Union-Präsident: Test-Konzept wirksamer als andere Maßnahmen
Union-Chef Dirk Zingler hält das neu vorgestellte Hygienekonzept des Berliner Bundesligisten für ein Fußball-Erlebnis im Stadion für wirkungsvoller als andere Anti-Corona-Maßnahmen. "Wir schicken 20.000 nicht infektiöse Menschen zum Stadion", sagte der Präsident des 1. FC Union am Mittwoch. Das würde auch die An- und Abreise betreffen und den Einlass.
"Das sicherste Konzept sind die Tests. Wir sind überzeugt, dass der Wirkungsgrad unserer Hygienemaßnahmen höher ist als der Wirkungsgrad von Abstand und Maske." Union will die Ticket-Vergabe mit einem präventiven Corona-Test aller Zuschauer am Tag vor dem Spiel verknüpfen.
Zingler widersprach dabei auch Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller, der das Union-Konzept zwar als "wirklich spannend und toll" bezeichnete, es aber als derzeit nicht realistisch einstufte. Kein Wissenschaftler könne zusichern, dass man 24 bis 48 Stunden nach einem negativen Testergebnis keinen anderen Menschen anstecken könne, meinte Müller. Das aber sei die Grundlage der gegenwärtigen gesamten deutschen Testpraxis, erwiderte Zingler: "Dann musste man die Teststrategie grundsätzlich in Frage stellen."
Ohnehin geht der Union-Chef davon aus, dass sein Club vor Zuschauern in die neue Bundesliga-Saison starten wird, auch wenn es aus der Politik dazu zuletzt kritische Stimmen gegeben hatte. "Das sind Meinungen", sagte Zingler. Die Berliner Corona-Eindämmungsverordnung lasse ab dem 1. September wieder Veranstaltungen im Freien mit 4999 Menschen zu, wenn ein Hygienekonzept vorliegt. Die Frage bei Union sei nur, "ob mit Abstand oder mit präventiven Tests". Bei einem Testspiel am 5. September sollen die organisatorischen Abläufe mit bis zu 3000 Besuchern geprobt werden. Für die Genehmigung sei nur das Gesundheitsamt Treptow-Köpenick zuständig, erklärte Zingler.
Update, 19. August, 15.10 Uhr: Erste Corona-Testung negativ an Schule in Schönberg
Nach dem Corona-Fall an der Regionalen Schule in Schönberg (Landkreis Nordwestmecklenburg) sind alle ersten Corona-Tests negativ ausgefallen. Bei 110 Kindern, sechs Lehrern und einer Betreuungskraft seien die am Montag genommenen Tests negativ, teilte der Landkreis am Mittwoch mit.
Am Donnerstag sollen alle erneut getestet werden. Wenn auch diese alle negativ seien, könne die Quarantäne womöglich zum Wochenende aufgehoben werden, hieß es weiter. Die Eltern sollen bis spätestens Samstag über die weiteren Testergebnisse informiert werden.
Ein zwölfjähriges Kind war in der vergangenen Woche positiv getestet worden. Für die Schüler der fünften und sechsten Klassen wurde daraufhin eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet.
Update, 19. August, 15.09 Uhr: Thüringer Verband will Karneval noch nicht abschreiben
Der Präsident des Verbandes der Thüringer Karnevalsvereine, Michael Danz, will die kommende Karnevalssaison noch nicht aufgeben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte wegen der Corona-Pandemie in Frage gestellt, ob im Winter Karneval stattfinden kann.
"Wir stellen uns gegen solche pauschalen Absagen", sagte Danz am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei eine "Ohrfeige für alle, die sich bereits jetzt intensive Gedanken machen, wie es funktionieren kann".
Viele Vereine arbeiteten bereits an Konzepten. Auch sein Verband überlege, wie Infektionsschutzregeln etwa hinter der Bühne und auf den Umzugswagen eingehalten werden könnten, betonte Danz.
"Wenn man es verbietet, feiern die Menschen am Ende vielleicht trotzdem - dann aber unorganisiert", warnte er. Zudem seien die Vereine auf die Veranstaltungen angewiesen, um finanziell über die Runden zu kommen. Ein Verbot träfe seiner Ansicht nach aber auch Gastwirte.
"Wir wissen, dass der Karneval nicht so stattfinden kann wie die vergangenen Jahre. Aber es sind durchaus Alternativen denkbar", sagte Danz. Er könne sich unter anderem ein Ausschankverbot von Schnaps vorstellen sowie klare Zuschauer-Wege, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden.
Update, 19. August, 15.02 Uhr: Trotz Pannen: Bayern verteidigt Corona-Teststrategie
Trotz der erheblichen Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen hat die bayerische Staatsregierung ihre Pandemie-Strategie gegen Kritik der Opposition verteidigt. "Ja, es sind Fehler passiert. Ja, wir hatten Anlaufschwierigkeiten", sagte die viel kritisierte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Mittwoch in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im bayerischen Landtag. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass Bayern sich in der Pandemie mehr engagiere als alle anderen Länder und dass die Probleme nach Bekanntwerden abgestellt wurden.
Huml nutzte die Aussprache auch, um sich erneut persönlich gegen den Vorwurf des verschleppten Krisenmanagements zu wehren. Sie habe umgehend gehandelt und die Öffentlichkeit informiert, als klar wurde, dass das Problem am Mittwoch vor einer Woche nicht schnell zu lösen war, betonte sie.
Ursache für die Verzögerungen bei am Ende mehr als 44.000 Ergebnissen seien zum einen fehlende Daten der Getesteten, auch bei der anfangs notwendigen händischen Übertragung der Ergebnisse in ein Computersystem, sowie die hohe Zahl an Tests an den Autobahnen, was die ehrenamtlichen Helfer vor große Herausforderungen gestellt habe.
An den acht Corona-Teststationen für Reiserückkehrer in Bayern sind laut Huml bisher 2339 infizierte Menschen identifiziert worden. Insgesamt habe es an den Teststationen an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen 175.411 Tests gegeben (Stand: Dienstagabend).
Huml betonte aber, dass die bayerische Corona-Teststrategie insgesamt weiter vorbildlich sei. Auch ein "schneller Start war von entscheidender Bedeutung", sagte sie zu den Testangeboten für Urlaubsrückkehrer. Bayern habe "gehandelt und nicht nur abgewartet".
Auch Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) verteidigte die bayerische Corona-Strategie. "Zwei, drei, vier Wochen Verzug wären nicht verantwortbar gewesen", sagte er. Herrmann kritisierte zugleich andere Bundesländer mit Außengrenzen, darunter Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, die in der Urlaubszeit keinerlei Tests für Heimkehrer angeboten hätten.
Update, 19. August, 14.57 Uhr: Laborverband: Große Zahl von Corona-Tests nicht auf Dauer möglich
Experten haben erneut auf eine begrenzte Testkapazitäten in der Corona-Pandemie hingewiesen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) können in Deutschland, zwar mittlerweile rund 1,2 Millionen Proben pro Woche untersucht werden. Diese Zahl beschreibe aber nur die maximale Kapazität, sagte der Vorstandsvorsitzende der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), Michael Müller, der Wochenzeitung "Zeit" (Donnerstag). "Die können wir nur kurzfristig zur Verfügung stellen, nicht dauerhaft."
Müller warnte vor einer falschen Priorisierung der Kapazitäten. "Die Politik möchte immer, dass wir noch viel mehr testen", sagte Müller. "Man muss sich aber fragen, ob das sinnvoll ist." So würden Testkapazitäten zum einen etwa dort verbraucht, wo es nicht unbedingt der Eindämmung der Pandemie diene. Zum anderen gebe es immer wieder falsche Ergebnisse, bei denen ein Test trotz Infektion negativ ist und Menschen unwissentlich andere infizieren.
Die ALM-Labore führen eigenen Angaben zufolge rund 90 Prozent aller Corona-Tests durch. Die Testkapazität liege aktuell bei rund einer Million Tests. Die Auslastung der ALM-Labore zog laut einer Mitteilung vom Dienstag zuletzt deutlich an und liegt nun bei 75 Prozent.
Zuletzt waren die Testangebote in Deutschland deutlich ausgeweitet worden. Seit Anfang August besteht etwa eine Testpflicht für Reiserückkehrer aus internationalen Risikogebieten. In vielen Bundesländern stehen zudem Lehrern, Erziehern und Kindertagespflegern regelmäßige Tests ohne konkreten Anlass zu.
Update, 19. August, 14.51 Uhr: Tiefkühlkost in Corona-Zeiten beliebt - Iglo-Mutter steigert Umsatz
In Corona-Zeiten greifen die Menschen beim Einkauf verstärkt zu Tiefkühlprodukten. Der europäische Iglo-Mutterkonzern Nomad Foods (London) verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 ein Umsatzwachstum in Europa von 10,8 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro, wie Iglo Deutschland am Mittwoch mitteilte.
Allerdings seien in Folge der Pandemie auch die betrieblichen Aufwendungen um 7 Prozent gestiegen. Die Gruppe erhöhte ihre Jahresprognose und erwartet nun ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich.
"Tiefkühlkost hat sich während der Covid-19-Pandemie als eine der langlebigsten Verbraucherkategorien erwiesen", erklärte der Chef von Nomad Foods, Stéfan Descheemaeker. Iglo-Deutschland-Sprecher Alfred Jansen sagte, der eigentliche Boom sei zunächst durch die Hamsterkäufe während des zweimonatigen Lockdowns ausgelöst worden. "Der Folgeeffekt spielt aber auch eine Rolle", fügte er hinzu. Neue Kunden hätten die Produkte entdeckt und kauften sie weiterhin.
Der Branchenverband Deutsches Tiefkühlinstitut hatte im Juni unter Berufung auf eine repräsentative Marktstudie berichtet, die Corona-Zeit habe ein Drittel der Befragten veranlasst, den Konsum von Tiefkühlprodukten zu verstärken. Besonders beliebt im Tiefkühlsortiment seien Gemüse und Kräuter, gefolgt von Fisch und Pizza.
Die lange Haltbarkeit der Produkte erleichtere die Vorratshaltung, was den Kunden häufige Einkäufe erspare, erklärte eine Sprecherin des Tiefkühlinstituts. Außerdem schätzten Berufstätige im Homeoffice die schnelle und einfache Zubereitung der Mahlzeiten.
Update, 19. August, 14.49 Uhr: Lufthansa und Piloten einigen sich auf kurzfristigen Krisenplan
Die Lufthansa und ihre Piloten von der Vereinigung Cockpit haben sich auf einen kurzfristigen Krisenplan geeinigt. Betriebsbedingte Kündigungen seien damit frühestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres möglich, wie das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das Unternehmen reduziert seine Aufstockungen beim Kurzarbeitergeld und Zuschüsse zu den Betriebsrenten. Auch wird eine bereits vereinbarte Tariferhöhung auf das kommende Jahr verschoben.
Mit dem Abschluss verschaffen sich die Tarifparteien Luft für weitere Verhandlungen zur langfristigen Bewältigung der Corona-Krise. In einem umfassenden Krisenpaket könnten die Kosten des Personalüberhangs beispielsweise durch eine entsprechende Arbeitszeit- und Gehaltsabsenkung für den Zeitraum der Krise kompensiert werden, erläuterte die Lufthansa.
Entsprechende Verhandlungen zur Vermeidung von betriebsbedingten Kündigungen waren in den vergangenen Wochen ohne Ergebnis geblieben. Innerhalb der VC hatte es Konflikte zwischen der Tarifkommission, dem Vorstand und Piloten anderer Lufthansa-Konzerngesellschaften gegeben, die erst mit Hilfe einer Mediation beigelegt worden waren.
Lufthansa mit weltweit rund 138.000 Beschäftigten hat nach dem Corona-Einbruch seinen weltweiten Personalüberhang auf rund 22.000 Vollzeitstellen beziffert, von denen rund 11.000 auf Deutschland entfallen. Der Konzern rechnet mittelfristig mit einer um 100 Jets verkleinerten Flotte.
Für die Flugbegleiter hat deren Gewerkschaft Ufo Eckpunkte einer Spar-Vereinbarung unterschrieben, deren Volumen rund 2600 Stellen entsprechen soll. Die Gespräche zum Bodenpersonal mit der Gewerkschaft Verdi hat Lufthansa hingegen abgebrochen, weil ihr die angebotenen Sparmaßnahmen nicht ausreichend erschienen.
Update, 19. August, 14.46 Uhr: Mehr als 100 neue Corona-Fälle in Rheinland-Pfalz
Mehr als 100 neue Corona-Fälle an einem Tag in Rheinland-Pfalz: Die Zahl neuer Infektionen erreichte am Mittwoch den höchsten Stand seit vier Monaten, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Mainz mitteilte. Die Gesundheitsämter registrierten 105 neue Fälle, insgesamt sind es nun 8369 (Stand 10.14 Uhr). Aktuell sind 849 Menschen im Bundesland mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle blieb unverändert bei 242.
Die meisten Infektionen in den vergangenen sieben Tagen gibt es in Speyer mit 24 Fällen auf 100.000 Einwohner. Danach folgen der Landkreis Bad Kreuznach mit 22 und die Stadt Ludwigshafen mit 19 Fällen.
Knapp neun von zehn Menschen, bei denen eine Infektion mit dem Virus bestätigt wurde, sind bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums wieder genesen - das sind 7278 oder 87,0 Prozent der bestätigten Infizierten. Dieser Anteil ist in den vergangenen Tagen stetig zurückgegangen.
Update, 19. August, 14.41 Uhr: Herrmann: Urlaubsrückkehrer sind die aktuelle Corona-Herausforderung
Urlaubsrückkehrer sind derzeit nach Einschätzung des Corona-Koordinators der bayerischen Regierung, Florian Herrmann (CSU), eine der größten Herausforderungen in der Pandemie-Bekämpfung.
Nach bisherigen Erkenntnissen betrage die Positiv-Rate der Tests bei Urlaubsrückkehrern 1,3 Prozent. Normalerweise liege der Durchschnitt zwischen 0,4 und 0,6 Prozent, sagte der Staatskanzleichef am Mittwoch bei einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses des bayerischen Landtags in München.
Herrmann machte erneut deutlich, wie wichtig ein frühes Testen von Urlaubsrückkehrern war. "Zwei, drei, vier Wochen Verzug wären nicht verantwortbar gewesen", sagte Herrmann. Er kritisierte Bundesländer mit Außengrenzen, darunter Nordrhein-Westfalen und Brandenburg, die in der Urlaubszeit keinerlei Tests für Heimkehrer angeboten hätten.
Die in den Testzentren vorgekommene Panne sei bedauerlich. Es sei aber auch richtig, dass 1200 Infizierte nicht hätten identifiziert werden können, wenn es die Testzentren nicht so schnell gegeben hätte. Wenn nicht getestet werde, halte er das für den größeren Grundfehler, sagte Herrmann mit Blick auf die Praxis in anderen Bundesländern.
Herrmann nannte Saisonarbeiter und den in wenigen Wochen bevorstehenden Schulbeginn in Bayern als weitere, bevorstehende Herausforderungen. "Das Problem ist, dass wir mitten in einer hochakuten Pandemie stecken", sagte Herrmann. Corona sei keineswegs vorbei, im Gegenteil. "Dieses Virus ist mitten unter uns und es hängt von unserem Verhalten ab, ob dieses Virus schweren Schaden anrichten kann oder nicht."
Update, 19. August, 14.39 Uhr: Corona-Infektion in Wittenberge - Tests von 500 Menschen gestartet
An einer Grundschule und einer Kindertagesstätte in Wittenberge (Prignitz) haben die Corona-Tests für insgesamt mehr als 500 Kinder und Beschäftigte begonnen. Am Vormittag wurden bereits 130 Menschen an mobilen Teststationen vor den Einrichtungen getestet, wie der Kreis am Mittwoch mitteilte. Sie werden demnach von 16 Mitarbeitern betreut - dazu gehörten Ärzte, Angestellte des Gesundheitsamtes und des Rettungsdienstes sowie Mitarbeiter des Brand- und Katastrophenschutzes.
Die Elblandgrundschule und die AWO-Kita "Haus der kleinen Strolche" waren am Dienstag vorsorglich geschlossen worden, weil eine Familie mit ihren Kindern, die die Einrichtungen besucht hatte, positiv auf das Virus getestet worden war.
Auch ein Gymnasium in Frankfurt (Oder) musste schließen, weil es sowohl unter den Schülern als auch unter den Lehrern jeweils einen positiven Corona-Fall gab. Alle 860 Schüler des Karl-Liebknecht-Gymnasiums seien am Dienstagmorgen nach Hause geschickt worden, bestätigte Schulleiter Torsten Kleefeld. Mehr als 300 Menschen sollen nach Angaben der Stadt in den kommenden Tagen getestet werden.
An einer Lübbenauer Grundschule (Oberspreewald-Lausitz) sollten am Mittwoch alle Lehrkräfte sowie 68 Kinder aus drei Schulklassen, in denen eine Lehrerin unterrichtet hatte, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden war, vor Ort einem mobilem Schnelltest unterzogen werden. Die Schule bleibt nach Angaben des Kreises vorerst bis zum Wochenende geschlossen.
Update, 19. August, 14.38 Uhr: Langsame Erholung in Sachsens Tourismusbranche nach Corona-Einbruch
Sachsens Tourismusbranche klettert langsam aus dem Corona-Tief. Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte, gab es im Juni 1,2 Millionen Übernachtungsbuchungen. Das seien zwar 42 Prozent weniger als im Vorjahresmonat gewesen. Doch im Mai lag das Buchungsniveau mit 608.579 noch bei der Hälfte. Auch die Anzahl der Gästeankünfte habe sich im Juni im Vergleich zum Mai auf etwa 435.000 mehr als verdoppelt. Im Vergleich zum Juni 2019 betrug der Rückgang 48 Prozent.
Die gesamte Tourismusbranche erlitt dieses Jahr aufgrund der Corona-Beschränkungen massive Verluste. Insgesamt buchten 1,91 Millionen Gäste im ersten Halbjahr 5,26 Millionen Übernachtungen. Das seien nur halb so viele Gäste und 44 Prozent weniger Übernachtungen gegenüber Januar bis Juni 2019 gewesen.
Während manche Einrichtungen besonders starke Verluste verzeichneten, erholen sich andere schneller vom Corona-Einbruch. Einen besonders starken Anstieg an Übernachtungszahlen habe es auf Campingplätzen gegeben. Hier lagen die Übernachtungen im Juni 2020 mit 48.000 Ankünften und 144.000 Übernachtungen laut Statistikamt nicht mehr deutlich unter den Vorjahreswerten. Jugendherbergen und Hütten sowie Erholungs- und Ferienheime verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen Verluste zwischen 75 und 80 Prozent.
Update, 19. August, 14.32 Uhr: Maskenverweigerer rastet bei Einkauf aus und verursacht Unfall
Ein 61 Jahre alter Mann hat die Filialleiterin eines Lebensmitteldiscounters in Speyer beleidigt und anschließend einen Verkehrsunfall mit etwa 20.000 Euro Schaden verursacht. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Der Mann kaufte demnach am Dienstagnachmittag ohne Mund- und Nasenschutz bei dem Lebensmitteldiscounter ein. Als er von der Filialleiterin auf die Maskenpflicht hingewiesen und gebeten wurde, eine solche aufzuziehen, weigerte er sich. Daraufhin wurde er laut Polizei des Marktes verwiesen.
Hierüber regte sich der Mann derart auf, dass er der Filialleiterin seine Einkäufe "vor die Füße warf", wie es hieß, sie beleidigte und wutentbrannt das Geschäft verließ. Anschließend fuhr er beim Ausparken mit seinem Auto in einen hinter dem Parkplatz gelegenen Abwassergraben. An dem Fahrzeug entstand nach Polizeiangaben ein Schaden von etwa 20.000 Euro. Das Auto musste mit einem Kran aus dem Graben geborgen und abgeschleppt werden. Den Mann erwartet nun ein Strafverfahren wegen Beleidigung.
Update, 19. August, 14.29 Uhr: Neues Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof soll im September starten
Das neue Corona-Testzentrum am Hamburger Hauptbahnhof soll im September starten. Das bestätigte die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH), die das Zentrum betreiben wird, am Mittwoch. An der Station sollen sich Bus- und Bahnreisende, die am Hauptbahnhof oder am Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) aus dem Ausland in Hamburg ankommen, kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können.
Das neue Testzentrum soll auf dem Parkplatz des Museums für Kunst und Gewerbe am Steintorplatz entstehen und bis zu 2000 Tests pro Tag ermöglichen. Zuvor hatten das "Hamburger Abendblatt" und der NDR berichtet.
Die KVH werde jetzt ihre Pläne dafür beim zuständigen Bezirksamt Mitte einreichen und die Sondernutzung des Geländes beantragen, sagte ihr Vorstand Walter Plassmann dem "Abendblatt". "Wir wollen acht Counter in sechs kombinierten Containern mit einem Wartebereich in einem Zelt aufbauen. Die Personalien sollen elektronisch aufgenommen werden - und nicht auf Papier, wie es in Bayern zunächst gemacht wurde. Ich gehe davon aus, dass wir in etwa zwei Wochen starten können. Wir beantragen die Nutzung zunächst bis Ende Oktober."
Das neue Testzentrum war bereits vor mehr als zwei Wochen angekündigt worden, die Suche nach einem geeigneten Standort dauerte dann aber doch länger als gedacht. Die KVH betreibt in Hamburg bereits zwei Testzentren in den Stadtteilen Altona und Farmsen-Berne.
Update, 19. August, 14.29 Uhr: Corona-Entwarnung bei finnischer Regierungschefin Marin
Erneute Entwarnung in Finnland: Ministerpräsidentin Sanna Marin ist nicht mit dem Coronavirus infiziert. Ihr Corona-Test sei negativ ausgefallen, teilte die 34 Jahre alte Regierungschefin am Mittwoch via Twitter mit. Da ihre Atemwegsbeschwerden anhielten, werde sie aber weiterhin aus der Distanz arbeiten. Die Symptome seien jedoch mild.
Bereits im April hatte sich Marin zum Arbeiten in ihren Dienstwohnsitz Kesäranta zurückgezogen. Grund war damals ein Corona-Fall im Umfeld eines Mitarbeiters gewesen. Bereits damals war Marin negativ auf das Coronavirus getestet worden.
Update, 19. August, 14.26 Uhr: DJ mit Corona infiziert - Rund 15 Partygäste in Quarantäne
Nachdem ein mit dem Coronavirus infizierter DJ in einem Club im oberbayerischen Waldkraiburg aufgelegt hat, müssen rund 15 Partygäste in Quarantäne. Der Mann hatte sich nach einem Kroatienurlaub am Freitag freiwillig testen lassen, wie das Landratsamt Mühldorf am Inn am Mittwoch mitteilte. Am Montag bekam er das positive Testergebnis, am Samstagabend hatte er bereits auf einer privaten Feier mit 95 Gästen Musik aufgelegt.
"Die engen Kontaktpersonen lassen sich in diesem Fall identifizieren, da die Teilnehmer befragt werden können, ob sie Kontakt zu einem der DJs hatten", schrieb das Landratsamt in der Mitteilung. Die übrigen Gäste seien gebeten worden, in den nächsten zwei Wochen ihre Kontakte zu reduzieren und sich gegebenenfalls freiwillig testen zu lassen.
Die engeren Kontaktpersonen sollen nach Angaben einer Sprecherin mehrfach getestet werden. Am Mittwochnachmittag lagen noch keine Ergebnisse vor.
Update, 19. August, 14.11 Uhr: Mehrere türkische Bürgermeister mit Corona infiziert - bislang ein Toter
In der Türkei haben sich mehrere Kommunalpolitiker mit dem Corona-Virus infiziert. Der Bürgermeister eines Ortes in der Nähe vom zentralanatolischen Konya sei nach der Covid-Diagnose im Krankenhaus gestorben, teilte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwoch via Twitter mit. Die Bürgermeister von Alanya und Antalya hatten zuvor ebenfalls über Twitter publik gemacht, positiv auf das Virus getestet worden zu sein.
Für die Provinz Antalya, in der auch die Städte Antalya und Alanya liegen, hatte die Bundesregierung zuletzt die Reisewarnung aufgehoben.
In der Türkei sind die offiziellen Zahlen der täglichen Neuinfektionen in den vergangenen Wochen wieder gestiegen. Die türkische Ärztevereinigung zweifelte die offiziellen Corona-Fallzahlen dennoch an. "Sie spiegeln nicht die Wirklichkeit wieder", sagte Sinan Adiyaman der Deutschen Presse-Agentur Anfang August. Die Türkei befinde sich anders als offiziell vermittelt auf einem neuen Höhepunkt der Infektionszahlen.
Update, 19. August, 14.04 Uhr: Ski-Weltcup in Österreich startet ohne Zuschauer
Der Auftakt des alpinen Ski-Weltcups am 17. und 18. Oktober im österreichischen Sölden findet wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer statt. "Es wird keine Zuschauer geben, weil dieser Schutz wichtig ist und es der Wunsch der Fis und des ÖSV war", sagte der Chef des Organisationskomitees, Jakob Falkner, der "Tiroler Tageszeitung" (Mittwoch). Es soll vor Ort vier Personenkreise geben, die in sich geschlossen bleiben: Rennläufer und Betreuer, Organisation, Medien und eine geringe Anzahl geladener Gäste. Das sonst übliche Party- und Rahmenprogramm soll ausfallen, hieß es.
Der Weltcup-Start war Anfang August um eine Woche vorverlegt worden, um den Bereich des Rettenbachgletschers weitestgehend exklusiv nutzen und Teilnehmer, Offizielle und Mitarbeiter von Touristen trennen zu können. Die Saison wird sowohl bei den Männern als auch den Frauen mit einem Riesenslalom eröffnet.
Update, 19. August, 14 Uhr: Estland möchte neues Schuljahr "so normal wie möglich" beginnen
Estland will am 1. September trotz der Corona-Krise mit Präsenzunterricht in das neue Schuljahr starten. Der Schulbeginn in dem baltischen EU-Land solle "so normal wie möglich" erfolgen, sagte Bildungsminister Mailis Reps am Mittwoch in Tallinn.
Nach den pandemiebedingten Schulschließungen und der Umstellung auf Fernunterricht im vergangenen Schuljahr soll wieder ein geregelter Unterricht angeboten werden. "Es besteht keine Notwendigkeit, mit digitalem Lernen fortzufahren", sagte Reps. Weiterhin seien aber Schutzmaßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus von entscheidender Bedeutung, hieß es in einer Mitteilung ihres Ministeriums.
Sollte erneut ein Übergang auf Fernunterricht nötig werden, soll dieser fallweise in einem bestimmten Gebäude, einer bestimmten Schule oder einer bestimmten Gegend erfolgen. "Die Regierung möchte in jedem Fall vermeiden, die Bildungseinrichtungen anzuweisen, komplett auf Fernunterricht umzustellen", sagte Reps.
Jede Bildungseinrichtung in Estland und deren Leiter müssten Vorkehrungen treffen, um die Corona-Risiken zu minimieren. Dazu wurde vom Bildungsministerium ein Katalog mit Ratschlägen ausgearbeitet. Estland mit 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 2207 bestätigte Infektionen und 63 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
Update, 19. August, 13.49 Uhr: Nach Explosion im Hafen von Beirut: Corona-Fälle steigen immens an
Die Zahl der Corona-Fälle ist im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark gestiegen. Das Land registrierte nach Angaben der Regierung in den vergangenen sieben Tagen mehr als 2600 Infizierungen. In den ersten sechs Monaten der Pandemie seien zuvor insgesamt nur rund 5000 Fälle aufgetreten, hieß es am Mittwoch aus dem libanesischen Gesundheitsministerium. Die Zahlen seien vor allem in der Hauptstadt Beirut und im Norden hoch.
Durch den Transport sehr vieler Verwundeter ohne Schutzmaßnahmen in Krankenhäuser sei das Coronavirus nach der Explosion unter dem medizinischen Personal und anderen Menschen verbreitet worden, hieß es weiter. Zudem seien bei der Detonation auch Corona-Patienten verwundet worden und im Chaos in Kontakt mit anderen gekommen.
Bei der Explosion vor mehr als zwei Wochen waren mindestens 180 Menschen getötet und rund 6000 verletzt worden. Dabei wurden auch zwei Kliniken zerstört, die Corona-Patienten behandelten. Proteste gegen die Regierung nach der Explosion hätten ebenfalls zur Verbreitung des Coronavirus beigetragen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium weiter.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war am Montag mit 456 auf ein Rekordhoch gestiegen. Insgesamt registrierte das Land am Mittelmeer bislang mehr als 9700 Fälle und mehr als 100 Tote gezählt.
Als Reaktion auf den starken Anstieg beschloss die Regierung am Dienstag erneut strikte Ausgangsbeschränkungen, die am Freitag in Kraft treten und zwei Wochen gelten sollen. Unter anderem gibt es von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr eine Ausgangssperre. Der Libanon hatte schon vor der Pandemie unter einer schweren Wirtschaftskrise gelitten. Die Verbreitung des Coronavirus und die Explosion verschärfen die Lage.
Update, 19. August, 13.42 Uhr: Feiern trotz Corona: Polizei löst große Hausparty in Manchester auf
Die britische Polizei hat in Manchester eine wegen der Coronavirus-Pandemie illegale Hausparty mit etwa 200 Gästen aufgelöst. Um zu dem Fest zu gelangen, waren etliche Besucher über den Gartenzaun geklettert. Als die Polizei die Feier beenden wollte, warfen die Gäste Gegenstände auf die Einsatzkräfte. Die Party war von einer 27 Jahre alten Frau organisiert worden. "Dies war ein besonders abscheulicher Bruch der Covid-19-Restriktionen", sagte ein Vertreter der Stadt.
Die Polizei veröffentlichte jetzt im Kurznachrichtendienst Twitter ein mit einer Wärmebildkamera aufgenommenes Video, auf dem das Ausmaß der Party vom Samstagabend zu erkennen ist. Die illegale Party hat Folgen: Die 27-Jährige darf drei Monate lang keinen Besuch mehr in den Räumlichkeiten empfangen. Bei Verstößen droht ihr dem Richter zufolge eine Gefängnisstrafe. Die Frau musste zudem 100 Pfund Strafe (etwa 111 Euro) zahlen. Sie berichtete lokalen Medien, dass ihr die Party aus dem Ruder gelaufen sei.
Update, 19. August, 13.23 Uhr: Deutlich höhere Nachfrage an Fischkonserven
In der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Fischkonserven deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr 2020 habe es eine Vielzahl von "Extremkäufen" gegeben, berichtete der Vorsitzende des Fischinformationszentrums, René Stahlhofen, am Mittwoch in Hamburg. Das zeige sich beispielsweise bei den Einkäufen von Fischkonserven, die in den Monaten Februar und März einen Nachfrageschub von bis zu 46 Prozent verzeichnet hätten. Auch in den Wochen danach sei die Nachfrage nach lang haltbaren Fischprodukten weiter hoch gewesen.
Die zeitweise Schließung von Restaurants, Kantinen oder Imbissbuden in der Pandemie wirkte sich auch auf die Absatzkanäle der Fischwirtschaft aus. Der Außer-Haus-Verkauf werde in diesem Jahr nach aktueller Schätzung einen Rückgang um 110.500 Tonnen auf 165.750 Tonnen (Fanggewicht) zu verkraften haben, teilte das FIZ mit. Gleichzeitig werde eine Zunahme der Einkäufe über den Lebensmitteleinzelhandel um 124.312 Tonnen auf 953.062 Tonnen erwartet. Insgesamt rechnet das FIZ mit einem kleinen Zuwachs im Pro-Kopf-Fischkonsum von 1,5 Prozent auf 13,5 Kilogramm.
Update, 19. August, 13.20 Uhr: Corona-Infizierter war im Europa-Park Rust - Mahnung zur Vorsicht
Im Europa-Park Rust war ein an Covid-19 erkrankter Besucher unterwegs. Wie das Gesundheitsamt Ortenaukreis und der Freizeitpark am Mittwoch mitteilten, hielt sich die "wahrscheinlich ansteckende Person" am Montag vor einer Woche (10. August) zwischen 9.30 Uhr und 16.00 Uhr dort auf. Zwischen 13.00 Uhr und 13.30 Uhr habe diese im Restaurant "Bamboe Baai" im Themenbereich Holland gegessen. Das Infektionsrisiko sei wegen der eingehaltenen Hygienevorschriften sehr gering. Dennoch rät das Gesundheitsamt, wachsam zu bleiben.
Die Behörde wurde vom Landkreis Esslingen über den Covid-19-Fall informiert. Die engen Kontaktpersonen wissen demnach Bescheid. Alle Besucher mit Online-Ticket am 10. August wurden per Mail angeschrieben. Angesichts von täglich etwa 15.000 Besuchern im Park könnten die Behörden unmöglich jede Person einzeln telefonisch kontaktieren, hieß es.
Wer an diesem Tag im Park war, kann dem Amt zufolge normal weiterarbeiten, die Kinder dürften in den Kindergarten. Bis zum 24. August sollten jedoch vorsorglich die Kontaktpersonen möglichst gering gehalten werden. Zudem sollten sich Betroffene bei typischen Krankheitssymptomen für Covid-19 - wie Husten, erhöhte Temperatur, Halsschmerzen, Geruchs- oder Geschmacksstörungen - telefonisch an ihren Hausarzt wenden.
Update, 19. August, 13.16 Uhr: Corona-Fall in der Mannschaft: Mainz 05 sagt Testspiel gegen VfB ab
Wegen eines Corona-Falls in der Mannschaft hat der FSV Mainz 05 sein Testspiel an diesem Mittwoch gegen den VfB Stuttgart abgesagt. "Ein Profi von Mainz 05 hat sich mit Covid19 infiziert. Der am Dienstag durchgeführte Test ergab ein positives Resultat", teilte der Fußball-Bundesligist via Twitter mit. "Alle übrigen Tests fielen negativ aus. Der Spieler wurde isoliert & befindet sich in Quarantäne."
Den Namen des Spielers nannten die Rheinhessen nicht. Für den VfB ist es bereits das zweite wegen Corona abgesagt Testspiel innerhalb weniger Tage: Vergangenen Freitag sollte der Aufsteiger bei Olympique Marseille antreten, der wegen des Verdachts auf einen positiven Fall im eigenen Aufgebot kurzfristig auf die Partie verzichtete.
Update, 19. August, 13.10 Uhr: Mehr als 20.000 Corona-Tote im Iran
In weniger als einem Monat sind im Iran mehr als 500 Patienten nach einer Corona-Infektion gestorben. Damit ist die Zahl der Corona-Toten laut Gesundheitsministerium auf über 20.000 gestiegen. Die aktuelle Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen liegt bei über 350.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari am Mittwoch im Staatsfernsehen. Bußgelder, insbesondere gegen Masken-Verweigerer, sollen laut Lari die Steigerung der Fallzahlen nun stoppen.
Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums hat die Bevölkerung nach den Lockerungen die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernstgenommen. Daher gibt es diesbezüglich auch Differenzen zwischen Wissenschaftlern und Politikern. "Die gibt es in der ganzen Welt, hier im Iran auch", sagte Aliresa Sali, der Corona-Beauftragte für die Hauptstadt Teheran.
Derzeit beziehen sich laut Sali die Differenzen vor allem auf religiöse Zeremonien mit großer Menschenansammlung, Wiedereröffnung der Schulen sowie akademische Aufnahme- und Abschlussprüfungen. Präsident Hassan Ruhani will Normalität, aber genau davor warnen die Experten. Sali ist der Auffassung, dass die Politik auf die Wissenschaft hören sollte. Die Gesundheit der Menschen sei schließlich wichtiger als die politisch-wirtschaftlichen Aspekte, so der Spezialist für Neurochirurgie.
Update, 19. August, 13.07 Uhr: Zuviel Party: Griechenland verschärft Corona-Beschränkungen weiter
Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen Einschränkungen auch für die Urlaubsregion der Halbinsel Chalkidiki und die Jetset-Insel Mykonos angeordnet. Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte werden von diesem Freitag an bis zum 31. August untersagt. Zudem sind Versammlungen von mehr als neun Personen verboten. Alle Bars und Tavernen müssen um 24.00 Uhr schließen.
Maskenpflicht gilt auch im Freien, wie der griechische Zivilschutz am Donnerstag mitteilte. Die Regierung in Athen verhängte diese neuen Einschränkungen, nachdem am Vortag ein Rekord von 269 Neuinfektionen registriert worden waren. Zahlreiche Fälle davon wurden in den beiden Urlaubsregionen festgestellt.
Bereits vergangene Woche hatte die griechische Regierung die Schließung der Tavernen und Bars aller Art in Athen, Piraeus und Thessaloniki sowie auf den Inseln Paros und Antiparos um Mitternacht angeordnet. Zudem sind Versammlungen von mehr als 50 Personen im ganzen Land verboten.
Griechenland weist - gemessen an seiner Bevölkerung von gut 10,5 Millionen Einwohnern - eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. In den vergangenen Tagen war die Zahl von Infizierten jedoch schlagartig gestiegen.
Als Grund gilt, dass viele Urlauber - größtenteils junge Menschen - nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub Verwandte und Freunde in den Ballungszentren angesteckt haben. Behörden hatten beobachtet, dass Urlauber ohne den nötigen Abstand und ohne Mundschutz dicht beieinander bis spät in die Nacht in Bars und Discos feierten.
Update, 19. August, 13.04 Uhr: Kramp-Karrenbauer fordert schnelle Entscheidung über Karneval in Corona-Zeit
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat eine rasche Entscheidung über Karnevalsfeiern in Corona-Zeiten gefordert. Es sei "sehr notwendig, dass die Verantwortlichen in den Ländern und auch im Bund mit den (Karnevals-)Verbänden reden. Denn für alle Beteiligten muss aus meiner Sicht sehr schnell Klarheit geschaffen werden", sagte Kramp-Karrenbauer am Mittwoch im Fernsehsender "Welt". Sie fügte hinzu: "Im Karneval steckt unglaublich viel Herzblut, Engagement" - und auch viel finanzielles Engagement.
Zuvor hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) skeptisch geäußert, ob wegen der Corona-Pandemie im kommenden Winter Karneval stattfinden könne. Auch der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, sieht das kritisch. "Der Straßenkarneval, der Kneipenkarneval, das sind so Elemente, die wir uns nicht vorstellen können", sagte er auf WDR 2.
Kramp-Karrenbauer sprach sich angesichts der Länderzuständigkeit für Bildungs- und Schulfragen für eine noch stärkere Abstimmung zwischen Bund und Ländern aus. Sie begrüße, dass es eine verstärkte Abstimmung gebe innerhalb der Kulturministerkonferenz und auch mit dem Bundesbildungsministerium.
Der Bildungsföderalismus habe sich in vielen Teilen bewährt. "Aber jetzt in der Krise geht es eben vor allen Dingen darum, so eng wie möglich sich abzustimmen und zusammen zu arbeiten." Hier habe man in den vergangenen Monaten vieles gelernt. "Und ich bin fest überzeugt, dass man für die nächsten Monate manches auch noch besser und besser abgestimmt machen kann."
Kramp-Karrenbauer forderte angesichts der steigenden Zahl von Infizierten in Deutschland und Europa, alles daran zu setzen, "dass wir Menschenleben schützen und retten". Priorität müsse sein, dass Kitas und Schulen besucht werden könnten. "Wir können es uns nicht noch Mal erlauben, dass Kinder ein halbes Jahr ohne Unterricht sind oder nicht wirklich gut unterrichtet werden." Zudem müsse die Wirtschaft einigermaßen gut durch die nächsten Monate kommen, denn es gehe um Arbeitsplätze. Dazu solle jeder beitragen, indem er sich diszipliniert verhalte und etwa eine Maske auf der Straße oder am Arbeitsplatz trage.
Update, 19. August, 13.02 Uhr: Gericht: Schüler muss vorerst keine Maske in der Schule tragen
Ein Kieler Schüler, der gegen das Tragen einer Maske im Unterricht Widerspruch eingelegt hat, muss die Mund-Nasen-Bedeckung vorerst nicht aufziehen. Der Widerspruch habe aufschiebende Wirkung, weswegen die Verpflichtung ihm gegenüber vorläufig nicht durchgesetzt werden könne, stellte das Verwaltungsgericht in Schleswig am Mittwoch fest. Für andere Schülerinnen und Schüler hat die Entscheidung den Angaben zufolge keine unmittelbaren Auswirkungen. (Az.: 9 B 23/20)
In Schleswig-Holstein gibt es die Empfehlung, Masken auch im Unterricht zu tragen. Das Gericht hatte die im Hygienekonzept der Schule enthaltene Verpflichtung, eine entsprechende Bedeckung zu tragen, als Verwaltungsakt eingestuft. Die Verpflichtung greife in relevanter Weise in das Grundrecht der Schüler auf allgemeine Handlungsfreiheit ein. Gegen diesen Verwaltungsakt habe der Schüler Widerspruch eingelegt, dem kraft des Gesetzes aufschiebende Wirkung zukomme. Zu der Frage, ob die Anordnung der Maskenpflicht und der damit verbundene Grundrechtseingriff selbst rechtmäßig, insbesondere verhältnismäßig sei, hat sich das Gericht nicht geäußert. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.
Update, 19. August, 12.57 Uhr: Festnahmen in Paris nach Jubelfeier der Fans über den PSG-Sieg
Kein Abstand, keine Masken - dafür Randale: Die Pariser Polizei hat nach der 0:3-Niederlage von RB Leipzig im Halbfinale der Champions League gegen den französischen Fußballmeister Paris Saint-Germain dutzende Menschen festgenommen. Bilder und Videos zeigen zahlreiche PSG-Fans, die sich am Dienstagabend zum Feiern auf der Prachtstraße Champs-Élysées versammelt hatten - dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Laut Innenminister Gerald Darmanin hat es 36 Festnahmen gegeben.
Nach Angaben der Polizeipräfektur vom Mittwoch wurden Stadtmöbel zerstört, weitere Täter sollen per Videoaufnahmen ermittelt werden. Außerdem habe es sich um eine nicht genehmigte Versammlung gehandelt. Es seien verschiedene Gegenstände geworfen sowie Ordnungskräfte angegriffen und beleidigt worden, zitierte die Zeitung "Le Parisien" eine Polizeiquelle.
Auf den Champs-Élysées gilt Maskenpflicht. Die Behörden dürfen Versammlungen von mehr als zehn Personen in der Hauptstadt verbieten, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden. Zahlreiche Fans hielten sich trotz steigender Corona-Neuinfektionen am Abend nicht an die Regeln. Sportministerin Roxana Maracineanu appellierte an das Verantwortungsbewusstsein der Fans, Siege französischer Mannschaften zu Hause zu feiern.
Erst Ende vergangener Woche hat die französische Regierung Paris als aktive Corona-Zone eingestuft, weil die Zahl der aktiven Fälle in der Stadt hoch ist. Als Konsequenz daraus müssen die Menschen in weiten Teilen der Hauptstadt eine Corona-Schutzmaske tragen.
Update, 19. August, 12.10 Uhr: Bund stützt Musikfestivals und Veranstalter von Livemusik
m Rahmen des Milliardenpakets zur Stützung für die Kulturszene in der Coronakrise fördert der Bund Musikfestivals und Livemusik-Veranstalter mit bis zu 80 Millionen Euro. Insgesamt seien rund 150 Millionen Euro für die Musikbranche vorgesehen, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Weitere Hilfen für Clubs und Livemusik-Spielstätten, Musikverlage und Musikfachhandel seien geplant.
"Seit Beginn der Corona-Krise finden nahezu keine Konzerte mehr statt, auch der Festival-Sommer musste fast komplett ausfallen", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Dadurch seien viele kleine und mittelständische Unternehmen der Live-Branche in ihrer Existenz bedroht. Ziel der Förderung sei es, "die immense Vielfalt unseres Musiklebens in den Metropolen, den Städten und auf dem Land abzusichern".
Musikfestivals können bis zu 250.000 Euro erhalten, Veranstalter von Livemusik-Programmen bis zu 800.000 Euro.
Update, 19. August, 11.56 Uhr: Verband verlangt Pilotprojekt mit Corona-Tests für USA-Flüge
Der Luftverkehrsverband BDL hat ein Pilotprojekt mit Corona-Schnelltests vorgeschlagen, um wieder Passagierverkehr zwischen Europa und den USA zu ermöglichen. Die Tests sollten auf beiden Seiten des Atlantiks gegenseitig anerkannt werden und höchstens 48 Stunden alt sein, sagte BDL-Präsident Peter Gerber am Mittwoch. Bislang gibt es zwischen der EU und den USA scharfe Einreiseverbote mit Ausnahmen nur für wenige Personengruppen.
Laut Verband haben sich die US-Behörden offen für die Vorschläge und ihre schnelle Umsetzung gezeigt, während es in Europa eine eher zögerliche Haltung gebe. In Deutschland sollten Flüge von München und Frankfurt aus ermöglicht werden, sagte der Lufthansa-Manager Gerber. An den beiden Drehkreuzen seien bereits ausreichende Testkapazitäten vorhanden. In den USA gehe es um die Flughäfen in Boston, Chicago, Los Angeles und Newark bei New York.
"Die Langstrecke muss wieder möglich werden", betonte Gerber. "Die Reiseblockaden müssen verschwinden." Aus seiner Sicht seien die Testverfahren bereits schneller, einfacher und kostengünstiger geworden. Letztlich könnten die Verfahren auch den Reiseprozess wieder angenehmer machen. "Wenn alle getestet sind, wird auch das Fliegen ohne Masken wieder möglich."
Update, 19. August, 11.52 Uhr: Chemiebranche plant wegen Corona-Krise weniger Forschungsausgaben
Die deutsche Chemie- und Pharmabranche will wegen der Corona-Pandemie weniger Geld in Forschung und Entwicklung investieren. Wegen der Unsicherheiten über die wirtschaftliche Entwicklung werde die Branche dieses Jahr ihren Rekord-Forschungsetat von 2019 von rund 13 Milliarden Euro nicht erreichen, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch mit. Damit ende ein langjähriger Aufwärtstrend: Zuvor stiegen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung neun Jahre in Folge. 2019 waren die Forschungsetats um mehr als drei Prozent gewachsen, die Chemie- und Pharmabranche lag auf Platz drei nach Auto- und Elektroindustrie.
Nun planten noch rund 60 Prozent der Unternehmen, ihre Forschungsprojekte wie vorgesehen umzusetzen. Knapp 30 Prozent würden einzelne Projekte zumindest um einige Monate verschieben, sehr wenige Projekte würden ganz gestrichen. Bei externen Forschungsaufträgen halte sich die Branche in der Krise vermehrt zurück. Das gehe aus einer aktuellen Mitgliederumfrage hervor, so der VCI.
Die Bedingungen für Forschung und Innovation am heimischen Standort müssten sich verbessern, forderte der Verband in Frankfurt. "Der Forschungsstandort Deutschland steht nicht erst seit der Corona-Pandemie unter starkem Druck", sagte Thomas Wessel, VCI-Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung.
So müsse die steuerliche Forschungsförderung zügig und unbürokratisch umgesetzt werden und internationales Niveau erreichen, um Investitionen in Forschung und Entwicklung aus dem Ausland anzuziehen. Zudem müsse die Bundesregierung ihren geplanten Zukunftsfonds für Start-ups schnell etablieren und Biotechnologie in Deutschland stärken, die eine entscheidende Rolle bei der medizinischen Bekämpfung der Corona-Pandemie spiele.
Update, 19. August, 11.33 Uhr: Viele Kinder ohne Untersuchung eingeschult
Wegen einer Überlastung der Gesundheitsämter in der Corona-Pandemie sind nach Angaben Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD) die meisten Erstklässler in diesem Schuljahr ohne die eigentlich obligatorischen Schuleingangsuntersuchungen in die Schule gekommen.
"Die meisten haben es nicht geschafft, die Schuleingangsuntersuchungen durchzuführen", sagte Ute Teichert, Vorsitzende des BVÖGD, im Interview mit RTL und ntv. Nur in ganz wenigen Bundesländern sei versucht worden, die Untersuchungen in der Lockerungsphase nachzuholen.
In den Schuleingangsuntersuchungen beurteilen Ärztinnen und Ärzte der Gesundheitsämter, ob ein Kind die körperlichen und sozialen Voraussetzungen erfüllt, um im Schulalltag bestehen zu können. Erkennen die Ärzte einen Förderbedarf, melden sie das im Regelfall den Schulen.
Lehrerinnen und Lehrer müssten nun sehen, wie sie im Unterricht mit eventuellen Defiziten der Erstklässler umgehen, sagte Teichert. Die Gesundheitsämter würden die ausgefallenen Untersuchungen kaum aufholen können, zumal sie derzeit mit den Reiserückkehrern beschäftigt seien.
Update, 19. August, 11.22 Uhr: FDP-Politiker fordert weitere Einreise-Lockerungen für Paare
Der FDP-Politiker Otto Fricke fordert, dass die coronabedingten Einreisebeschränkungen für binationale Paare ohne Trauschein aufgehoben werden. "Ich hätte mir gewünscht, dass die Bundesregierung der Liebe eine größere Chance gegeben hätte, denn Liebe kann man nicht beweisen, aber man kann an sie glauben", sagte der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur.
Will ein Partner aus einem Nicht-EU-Staat einreisen, müssen binationale Paare derzeit nachweisen, dass ihre Beziehung dauerhaft angelegt ist - entweder durch einen früheren gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland.
Fricke forderte, es müsse ausreichen, wenn sie ihre Beziehung nachvollziehbar glaubhaft machten. "Vielleicht horcht der Innenminister ja noch mal auf sein Herz, statt nur auf die Ministerialbürokratie", sagte er.
Die Bundesregierung verteidigte die Regelung in der Antwort auf eine schriftliche Frage von Fricke: Die Kriterien sollten gewährleisten, "dass die Einreisemöglichkeit tatsächlich nur von Partnern in langfristigen nichtehelichen Beziehungen genutzt wird, nicht hingegen für Einreisen zu anderen, derzeit nicht zulässigen Zwecken". Besuchsreisen aus Ländern außerhalb der EU und einiger ausgewählter Staaten sind derzeit nicht gestattet.
Update, 19. August, 11.20 Uhr: Erst wenige Überbrückungshilfen bewilligt
Aus dem Milliardentopf für Corona-Überbrückungshilfen an besonders betroffene Firmen ist bisher nur wenig bei Unternehmen angekommen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wurden zum Stichtag 18. August rund 34.200 Anträge mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 651 Millionen Euro gestellt.
Bewilligt wurden demnach rund 11.100 Anträge mit einem Volumen in Höhe von 212 Millionen Euro. Die Zahl der gestellten Anträge steige täglich an. Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass bewilligte Gelder von den Ländern umgehend ausgezahlt werden.
Für die Überbrückungshilfen stellt der Bund insgesamt bis zu 25 Milliarden Euro bereit. Damit soll vor allem kleinen und mittelständischen Firmen geholfen werden, die in der Corona-Krise weiter erhebliche Umsatzeinbußen haben. Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von insgesamt 150.000 Euro. Die Überbrückungshilfen werden für die Monate Juni bis August gewährt. In der Politik wird aber über eine Verlängerung der Hilfen diskutiert.
Die Überbrückungshilfen waren ein zentraler Bestandteil des Konjunkturpakets der schwarz-roten Koalition. Das Programm war Anfang Juli gestartet. Auf einer Online-Plattform konnten sich Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer registrieren, die für Firmen die Anträge einreichen müssen. Die Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer prüfen die geltend gemachten Umsatzeinbrüche und die fixen Kosten. Mit diesem Verfahren soll sichergestellt werden, dass es nicht wie bei Corona-Soforthilfen zu Betrugsfällen kommt.
Update, 19. August, 10.38 Uhr: Deutscher Luftverkehr erholt sich langsam
Die Corona-Pandemie hat im ersten Halbjahr tiefe Spuren in der deutschen Luftverkehrswirtschaft hinterlassen. Nach Einschätzung des Branchenverbandes BDL vom Mittwoch ist jeder zweite der rund 1,1 Millionen direkt und indirekt mit der Fliegerei verbundenen Jobs akut bedroht. Noch härter seien die Folgen für Beschäftigte in Spanien und Großbritannien.
Der internationale Passagierverkehr war Mitte März wegen der Pandemie-Reisebeschränkungen abrupt zusammengebrochen und danach nur sehr schleppend wieder angelaufen. Im April und Mai ruhte der Verkehr fast vollständig. Insgesamt fehlten laut BDL an den deutschen Flughäfen im ersten Halbjahr rund 66 Prozent der Passagiere. Die Ticketpreise für die wenigen verbliebenen Flüge lagen dabei rund 9 Prozent über dem Niveau aus dem Vorjahr bei gleichzeitiger geringerer Auslastung der Maschinen.
Im Frachtgeschäft gab es geringere Einbrüche, allerdings fehlten die Beilademöglichkeiten in den Passagierflugzeugen. Die beförderte Menge sei global um 15 Prozent gesunken. Die deutschen Frachtflughäfen mit Frankfurt, Leipzig und Köln an der Spitze schnitten mit einem Rückgang um nur 10 Prozent besser ab und hielten ihre Stellung im europäischen Markt.
Weltweit wurden Airlines staatlich gestützt. Die Lufthansa hat als größter Anbieter in Mitteleuropa neun Milliarden Euro Staatshilfe erhalten. Die Flughäfen befänden sich in einer kritischen Situation und benötigten Unterstützung, so der Verband. Die im August erfolgte Genehmigung der EU-Kommission für deutsche Beihilferegeln ermögliche Liquiditätshilfen sowie direkte Zuschüsse für Einnahmeausfälle.
Update, 19. August, 10.36 Uhr: Auftragsbestand in der Industrie steigt
Die Anzeichen für eine Erholung der deutschen Industrie nach dem Einbruch in der Corona-Krise mehren sich. Der Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe lag im Juni bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 1,4 Prozent höher als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Der Bestand an Inlandsaufträgen stieg um 5,2 Prozent. Bei den Auslandsorders verringerte er sich dagegen um 0,3 Prozent. Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Bestellungen, die noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.
Im Vergleich zum Februar, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im Juni allerdings um 1,3 Prozent niedriger.
Auch andere Konjunkturdaten deuteten zuletzt auf eine Erholung der Industrie hin. So war der Auftragseingang im Juni unerwartet kräftig gestiegen. Im Monatsvergleich legte das Ordervolumen nach jüngsten Angaben der Statistiker um 27,9 Prozent zu. Auch die Industrieproduktion zog im Juni an.
Update, 19. August, 10.01 Uhr: Zum Schutz: Mehrheit der Deutschen für Vier-Tage-Arbeitswoche
Drei von fünf Deutschen (61 Prozent) stehen laut einer Umfrage einer Vier-Tage-Woche zum Schutz von Arbeitsplätzen in der Corona-Krise offen gegenüber. 21 Prozent der Befragten stimmen dem von der Gewerkschaft IG Metall vorgeschlagenen Modell voll und ganz zu, weitere 40 Prozent unterstützen es eher, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov ergeben hat. Demnach liegt die Zustimmung bei Frauen (65 Prozent) etwas höher als bei Männern (58 Prozent).
Bei Anhängern der SPD ist die Unterstützung demnach mit 47 Prozent am höchsten. Ähnlich fällt sie bei Wählern der Union (44 Prozent) und der Grünen (43 Prozent) aus. Von den Wählern der FDP unterstützen 37 Prozent eine Vier-Tage-Woche, bei den Linken sind es 33 Prozent. Am geringsten ist die Zustimmung bei den AfD-Anhängern (29 Prozent).
Die IG Metall hatte die Vier-Tage-Woche ins Gespräch gebracht, um Jobs in der Metall- und Elektroindustrie zu retten. "Die Vier-Tage-Woche wäre die Antwort auf den Strukturwandel in Branchen wie der Autoindustrie. Damit lassen sich Industriejobs halten, statt sie abzuschreiben", sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann. Er sprach von "einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können".
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch), reduzierte Arbeitszeit bei teilweisem Lohnausgleich könne eine geeignete Maßnahme sein.
Update, 19. August, 9.35 Uhr: Finnland führt wieder Reisebeschränkungen für Deutsche ein
Finnland führt seine Beschränkungen für Reisende aus Deutschland und einigen weiteren europäischen Ländern wieder ein. Wie die finnische Regierung am Mittwoch mitteilte, gelten die Reisebeschränkungen wegen der steigenden Corona-Zahlen von diesem Montag (24. August) an wieder für Deutschland, Griechenland und Malta sowie Norwegen, Dänemark und Island. Das bedeutet, dass Finnland für diese Länder wieder Grenzkontrollen einführt und Reisende aus diesen Staaten aufgerufen werden, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen und Kontakte mit anderen Menschen zu vermeiden.
Menschen aus den finnischen Grenzgebieten zu Schweden und Norwegen können sich dagegen künftig freier über die Grenze bewegen, auch wenn die Infektionszahlen dieser Länder die finnischen Schwellenwerte überschreiten. Details dazu blieben zunächst jedoch offen.
Zuvor hatte Finnland die Beschränkungen bereits für eine ganze Reihe europäischer Länder wieder eingeführt, darunter Belgien und die Niederlande. Entscheidend für die Finnen ist, dass in dem entsprechenden Land innerhalb einer Zwei-Wochen-Periode weniger als acht neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner verzeichnet wurden.
Schaut man auf die Vergleichswerte des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), dann liegen Deutschland und die weiteren Länder über diesem Grenzwert. Finnland hat dagegen europaweit eine der niedrigsten Zahlen an Neuinfektionen.
Update, 19. August, 9.28 Uhr: Scheuer für einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen Maskenpflicht
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die Bundesländer aufgefordert, einheitliche Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht einzuführen. Es wäre wünschenswert, eine einheitliche Linie bei den Ländern zu haben, sagte Scheuer am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Der Minister appellierte außerdem an Fahrgäste in Bussen und Bahnen, die Regeln einzuhalten. Dies gehe aber nur mit Kontrollen.
Scheuer stellt zusammen mit Verkehrsverbänden und kommunalen Spitzenverbänden am Mittwoch eine Kampagne vor, damit wieder mehr Fahrgäste den öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Es gehe darum, das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen, sagte Scheuer.
Fünf Monate nach Beginn der Corona-Beschränkungen fahren die Deutschen weiterhin deutlich weniger Bus und Bahn als zuvor. Im Nahverkehr erreicht die Fahrgastzahl derzeit etwa 60 Prozent des Vorkrisenniveaus, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mitteilte.
Update, 19. August, 9.18 Uhr: Quarantänezentrum für Flüchtlinge bleibt in Betrieb - trotz Leerstand
Das Corona-Quarantänezentrum in Althütte (Rems-Murr-Kreis) für infizierte Flüchtlinge aus Erstaufnahmeeinrichtungen bleibt trotz aktuellen Leerstands in Betrieb. Der Mietvertrag sei um sechs Monate bis Ende März 2021 verlängert worden, teilte das Regierungspräsidium Stuttgart am Mittwoch mit, das die Einrichtung für das Land betreibt.
"Erfreulicherweise wurden in der Landes-Erstaufnahme seit über acht Wochen keine neuen Infektionen gemeldet. Wir wollen jedoch sicherstellen, dass auch im Falle etwaiger neuer Corona-Fälle in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes eine schnelle Möglichkeit zur Isolation gegeben ist", sagte Regierungspräsident Wolfgang Reimer.
In der Unterkunft ist je nach Belegung Platz für 30 bis 60 Menschen, die positiv getestet wurden und in Quarantäne müssen, aber keine oder nur geringe Symptome zeigen. Seit dem Start im April wurden dort den Angaben zufolge insgesamt 44 mit dem Coronavirus Infizierte entweder einzeln oder mit ihren Familien untergebracht. Seit Mitte Juni ist die Einrichtung leer und im "Stand-by-Modus".
Update, 19. August, 9.16 Uhr: Kurzarbeit in Bayern besonders verbreitet
Im Zuge der Corona-Krise wird in Bayern die Kurzarbeit besonders stark genutzt. Der Freistaat hatte zuletzt laut dem Münchner Ifo-Institut die höchste Kurzarbeitsquote in Deutschland. Im Juli seien dort schätzungsweise 21 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit gewesen, teilte das Institut am Mittwoch auf Grundlage exklusiver Umfragezahlen mit.
Die Wirtschaftsforscher kommen dabei für Bayern auf rund 1,2 Millionen Kurzarbeiter - das sind auch absolut mehr als im deutlich bevölkerungsreicheren Nordrhein-Westfalen mit 1,1 Millionen. Dort waren laut Ifo-Institut 16 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit. Es folgen Hessen mit ebenfalls 16 Prozent und Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie Schleswig-Holstein und Hamburg mit 15 Prozent.
Weniger betroffen waren Sachsen mit 14 Prozent und Rheinland-Pfalz sowie das Saarland mit 13 Prozent. Am wenigsten Kurzarbeit gab es in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit 12 Prozent. Insgesamt schätzt das Ifo-Institut die Zahl der Kurzarbeiter im Juli bundesweit auf etwa 5,6 Millionen Menschen.
Update, 19. August, 8.45 Uhr: Gastgewerbeumsatz bricht im ersten Halbjahr ein, starkes Plus im Juni
Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat die Geschäfte des Gastgewerbes um Juni deutlich belebt. Der satte Umsatzsprung von mehr als 60 Prozent reichte allerdings nicht, um die starken Rückgänge in Folge der Krise auszugleichen. Im ersten Halbjahr brach der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereinigt um Preiserhöhungen (real) um 39,7 Prozent ein, nominal verbuchte die Branche ein Minus von 38,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.
Im Juni stiegen die Erlöse gegenüber dem Vormonat real und nominal um jeweils knapp 64 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz aber um jeweils gut 42 Prozent niedriger.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus hatte die Politik ab Mitte März Übernachtungen von Touristen in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben untersagt. Ab dem 22. März waren Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices geschlossen. Seit Mitte Mai wurden die Einschränkungen dann nach und nach wieder gelockert. Die Geschäfte belebten sich bereits im Mai etwas.
Update, 19. August, 8.32 Uhr: Bundesweite Strategie für Corona von Intensivmediziner gefordert
Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat angesichts steigender Infektionszahlen für ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Corona-Pandemie plädiert. "Wir werden mit dem Coronavirus weit ins Jahr 2021 leben. Das heißt, man muss jetzt mal anfangen, in größeren Maßstäben zu denken", sagte Uwe Janssens der Deutschen Presse-Agentur. Es brauche eine Gesamtstrategie, um auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.
"Wir müssen aus diesem Modus rauskommen, 16 Bundesländer bestimmen selbst, wie sie mit dieser Pandemie umgehen", sagte Janssens. Etwa sei es dringend notwendig die Regelungen zum Tragen von Schutzmasken in Schulen und zu Obergrenzen bei Feiern und Veranstaltungen zu vereinheitlichen. "Wie kann es etwa sein, dass in einem Bundesland bei Großveranstaltungen bis zu 1000 Menschen zugelassen sind und in Nordrhein-Westfalen nur 150 auf Geburtstagsfeiern", fragte Janssens. Ein einheitliches Vorgehen sei nötig, da größere Menschenansammlungen mögliche Hotspots für die Verbreitung des Coronavirus darstellten.
Ähnlich äußerte sich zuvor auch der Ärzteverband Marburger Bund und forderte bundesweit einheitliche Vorgaben für Feste und Feierlichkeiten. "Um Ansteckungsrisiken auch im Herbst und Winter zu verringern, sollten sich die Länder bald auf einheitliche Regeln für private und öffentliche Feiern aller Art verständigen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna am Dienstag der Funke Mediengruppe. Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften.
Update, 19. August, 8.11 Uhr: Hautärzte empfehlen Handcreme-Spender in Schulen
Zum besseren Schutz empfindlicher Kinderhände empfehlen Hautärzte, in Schulen eher Desinfektionsmittel zu verwenden, statt die Hände häufig mit Seife zu waschen. Sonst steige das Risiko für Ekzeme.
Außerdem sollten in den Schulen Spender mit Handcreme aufgestellt werden, rät die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DGG). "Handhygiene an Schulen ist besonders in Pandemiezeiten wichtig. Aber die Hygienepläne müssen um Maßnahmen ergänzt werden, die helfen, die Haut von Schülern und Lehrern gesund zu erhalten", so DDG-Sprecher Peter Elsner.
Update, 19. August, 7.53 Uhr: Australischer Premier möchte Corona-Impfpflicht
Der australische Premierminister Scott Morrison will eine Corona-Impfpflicht für alle Bürger, sobald es einen Wirkstoff gibt. Die Impfung solle für die 25 Millionen Menschen im Land "so obligatorisch wie möglich sein", sagte er am Mittwoch dem Radiosender 3AW.
Ausnahmen seien nur aus medizinischen Gründen möglich, "aber das sollte die einzige Grundlage sein", so Morrison. "Wir sprechen von einer Pandemie, die die Weltwirtschaft zerstört und Hunderttausende auf der ganzen Welt das Leben gekostet hat." Eine offizielle Entscheidung über eine solche Regel gibt es aber noch nicht.
Den Plänen zufolge soll die Impfung für alle Australier kostenlos sein. Die Regierung hatte zuvor eine Vereinbarung mit einem Pharmakonzern in Großbritannien geschlossen und sich einen möglichen Covid-19-Impfstoff gesichert, der derzeit von der Oxford University entwickelt wird. "Natürlich wird es erst einen freiwilligen Aufruf geben, und ich bin sicher, dass es für die Impfung lange Warteschlangen geben wird", sagte der Oberste Gesundheitsbeamte Paul Kelly.
In Australien wurden bisher fast 24.000 Infektionsfälle bestätigt, knapp 450 sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Victoria mit der Millionenstadt Melbourne, wo seit Wochen erneut ein strikter Lockdown gilt.
Update, 19. August, 7.07 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern orderte Millionen Schutzmasken
Zum Schutz vor dem Coronavirus hat Mecklenburg-Vorpommern bislang etwa 6,6 Millionen Schutzmasken im Bundesland verteilt. Diese seien an Landkreise, kreisfreie Städte, die Kassenärztliche Vereinigung, die Kassenzahnärztliche Vereinigung und an die Behörden der Landesverwaltung ausgehändigt worden, teilte das Innenministerium in Schwerin auf Anfrage mit.
Etwa 4,5 Millionen der Masken waren den Angaben zufolge sogenannte OP-Masken, die grundsätzlich nur einmal verwendet würden. Diese dienen vor allem dem Schutz anderer Menschen. 1,4 Millionen FFP2 und FFP3-Masken wurden demnach bislang vom Land verteilt, diese schützen auch den Träger selbst. Laut Ministerium wurden bislang etwa 700.000 Mund-Nasen-Bedeckungen ausgehändigt, diese könnten auch mehrfach getragen und gewaschen werden.
Das Ministerium bezifferte die Kosten für die Anschaffungen auf mehr als 33 Millionen Euro. Insgesamt knapp elf Millionen Masken befinden sich noch im sogenannten Katastrophenschutzlager. Mehrere Millionen Masken wurden demnach vom Bund an MV geliefert.
Update, 19. August, 6.15: Höchstwert seit Mai: RKI registriert 1510 Neuinfektionen
Das Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1510 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen hervor.
Höher lag die Zahl zuletzt am 1. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."
Update, 19. August, 5 Uhr: Deutsche Industrie fordert Ausweitung der Corona-Tests
Die deutsche Industrie hat die Bundesregierung und die Länder wegen ihrer Strategie bei den Corona-Tests heftig kritisiert. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) forderte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch) eine Erhöhung der Testkapazitäten.
"Damit in den kommenden Monaten wirtschaftliche Aktivität möglich bleibt, muss insgesamt viel großflächiger und einheitlicher getestet werden", sagte Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Die Bundesregierung hinke ihrem eigenen Anspruch, die Kapazitäten auf 4,5 Millionen Tests pro Woche zu steigern, "meilenweit hinterher".
Die Verbandsvertreterin warnte vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen. "Es darf nicht sein, dass Betrieben der Produktionsstopp droht, weil sich ihre Beschäftigten in Quarantäne begeben müssen aufgrund mangelnder Testkapazitäten, langwieriger Befundübermittlung per Fax und Telefon sowie lückenhafter Absprachen mit überlasteten Hausärzten und Gesundheitsbehörden", so Plöger. Bund und Länder müssten ihre gemeinsame Handlungsfähigkeit beweisen. "Die Stabilisierung der wirtschaftlichen Aktivität ist in Gefahr."
Die BDI-Vertreterin warnte vor steigenden Infektionszahlen und kritisierte ein aus ihrer Sicht "noch immer nicht flächendeckend vorhandenes Testangebot" für Reiserückkehrer.
Update, 19. August, 4.20 Uhr: Milliardenbeiträge für die Corona-Forschung fehlen
Für das weltweite Solidaritätsprojekt zur Erforschung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Coronavirus und die Krankheit Covid-19 fehlt jede Menge Geld. Im Rahmen des im Mai gestarteten Projekts ACT Accelerator wurden erst 2,5 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro) fest zugesagt, sagte eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Deutschen Presse-Agentur in Genf. Die WHO hatte den Bedarf auf 31,3 Milliarden Dollar für zwölf Monate geschätzt.
Das Projekt ist für die drei Säulen Entwicklung und Verteilung von Tests, Medikamenten und Impfstoffen sowie die gerechte Verteilung und Stärkung der Gesundheitssysteme in ärmeren Ländern gedacht. Die 2,5 Milliarden Dollar sind für Projekte in den drei Säulen zugesagt. Über den Einsatz einer weiteren Milliarde Dollar Spendengelder werde mit Gebern noch verhandelt, sagte die WHO-Sprecherin. "Wir gehen aber davon aus, dass nur ein relativ kleiner Anteil schlussendlich an ACT-A-Partner gehen wird", so die WHO. ACT steht für "Access to Covid-19-Tools" (etwa: Zugang zu Covid-19-Instrumenten).
Abgesehen davon haben Länder nach WHO-Angaben zusammen 14 Milliarden Dollar für andere Töpfe zur Corona-Bekämpfung sowie nationale Forschungsprogramme bereitgestellt.
Das ACT Accelerator-Projekt war im Mai bei einer Geberkonferenz in Brüssel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzlerin Angela Merkel gestartet worden. Merkel hatte 525 Millionen Euro für die Entwicklung eines Impfstoffes und von Medikamenten zugesagt.
Update, 19. August, 0.30 Uhr: Riechverlust aufgrund von Corona: Studie könnte Therapieansatz liefern
Wissenschaftler glauben herausgefunden zu haben, warum viele Covid-19-Patienten vorübergehend nichts mehr riechen können. Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 19. August, 0.01 Uhr: Irland verschärft Corona-Auflagen
Die irische Regierung hat die Corona-Auflagen wegen gestiegener Infektionszahlen in einigen Regionen verschärft. Regierungschef Micheál Martin sagte am Dienstag, Irland habe durch seine anfänglichen Maßnahmen das Virus unter Kontrolle gebracht, die Lockerungen hätten die Infektionszahlen wieder steigen lassen. Künftig sollen sich noch sechs Menschen treffen können, bisher lag die Grenze bei 50 Menschen.
Bei Hochzeiten sollen aber weiter bis zu 50 Menschen zusammenkommen können. Bei Sportveranstaltungen wurde die maximale Zuschauerzahl von 200 auf 15 gesenkt. Die neuen Regeln gelten mindestens bis 13. September.
Das irische Gesundheitsministerium meldete am Dienstag 190 Neuinfektionen, die Gesamtzahl der Infizierten stieg auf 27.499. 1775 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung
Update, 18. August, 22.32 Uhr: RKI - Anteil der Corona-Nachweise mit Infektion im Ausland gestiegen
Fast 40 Prozent der zuletzt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen haben sich im Ausland angesteckt. Das geht aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Dienstagabend hervor.
Von den bekannten Corona-Neuinfektionen in Meldewoche 33, bei denen es eine Angabe zum wahrscheinlichen Infektionsland gab, lag der Anteil der Ansteckungen im Ausland bei 39 Prozent. Zum Vergleich: In der Meldewoche 32 hatten sich 34 Prozent wahrscheinlich im Ausland infiziert, in der Meldewoche 31 waren es 21 Prozent. Am häufigsten wurden - auf vier Wochen betrachtet - der Kosovo, die Türkei, Kroatien, Bulgarien und Bosnien und Herzegowina als wahrscheinliche Infektionsländer genannt.
Allerdings gab das RKI nicht an, wie groß der Anteil der Tests von Reiserückkehrern an allen Tests war. Diese Angabe ist notwendig, um zu beurteilen, wie groß der Anteil der eingeschleppten Infektionen tatsächlich ist. Es könnte beispielsweise sein, dass Rückkehrer im Schnitt häufiger getestet werden als der Rest der Bevölkerung.
Update, 18. August, 21.55 Uhr: Brasilien erlaubt weiteren Test für Corona-Impfstoff
Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, hat einen weiteren Test für einen Corona-Impfstoff zugelassen. Die Anvisa erlaubte dem Unternehmen Janssen-Cilag, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, Tests für eine Impfung gegen Covid-19 in Brasilien vorzunehmen, wie aus einer Erklärung der Behörde am Dienstag hervorging.
Nach einem Bericht der brasilianischen Nachrichtenagentur Agência Brasil sollen in Brasilien 7000 Freiwillige an der Phase-III-Studie teilnehmen.
Damit hat die Anvisa fast ein halbes Dutzend Tests dieser Art erlaubt, viele davon in der entscheidenden dritten Testphase, um die Wirksamkeit von Corona-Wirkstoffen zu überprüfen. Dazu gehören die des britischen Pharma-Unternehmens AstraZeneca, entwickelt von Forschern der Universität Oxford; des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac sowie des Mainzer Biopharma-Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Pfizer.
In Brasilien mit rund 210 Millionen Einwohnern breitet sich das Virus immer noch rasant aus. Mehr als 3,3 Millionen Menschen haben sich mit Corona infiziert, mehr als 105.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil sehr wenig getestet wird. Vielerorts steigt die Kurve der Infektionszahlen noch an, was für die entscheidende Phase der Impfstoff-Tests ein Vorteil ist.
Dass Brasilien über exzellente Forschungseinrichtungen wie das Instituto Butantan und die Fundação Oswaldo Cruz (Fiocruz) verfügt, die in São Paulo (Sinovac) und Rio de Janeiro (AstraZeneca) die Federführung der Tests haben, hat das Land schon in der Vergangenheit gezeigt.
Brasilien war bei Gesundheitskrisen etwa durch HIV oder Zika ein Vorreiter unter den Schwellenländern.
Update, 18. August, 21.08 Uhr: Thüringen lockert Anti-Corona-Maßnahmen - Theater dürfen öffnen
Fast ein halbes Jahr nach dem ersten Thüringer Corona-Fall lockert die Landesregierung weitere Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie.
So können ab Ende August die staatlichen Theater unter Auflagen wieder für Publikum öffnen und neue Spielpläne starten. Das sieht eine neue Corona-Grundverordnung vor, die am Dienstag von Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) unterzeichnet wurde und am 30. August in Kraft tritt. In den Theatern sollen künftig Infektionsschutzregeln wie das Abstandhalten gelten, zudem wird es Hygienekonzepte geben.
Mehr Freiheiten sieht die neue thüringische Grundverordnung auch bei Besuchen in Pflegeheimen vor. Bisher waren Besuche auf täglich maximal zwei Besucher pro Bewohner und auf zwei Stunden begrenzt. Diese Einschränkung entfällt - solange die Infektionszahlen in dem jeweiligen Landkreis niedrig bleiben.
Überschreiten sie die Schwelle von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, sollen automatisch wieder die strengeren Besuchsregeln gelten. Wird in einem Pflegeheim ein Corona-Fall bekannt, sollen Besuche gänzlich verboten sein - außer es kann für eine räumliche und personelle Trennung in der Einrichtung gesorgt werden.
Bundesweit waren zuletzt die Zahlen der Neuinfektionen wieder gestiegen - auch in Thüringen. Dennoch geht die rot-rot-grüne Minderheitsregierung mit der neuen Grundverordnung nun weitere Schritte zur Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen.
Update, 18. Update, 20.05 Uhr: Niederländischer Premier Rutte: Keine großen Partys mehr zu Hause
Angesichts steigender Neu-Infektionen mit dem Coronavirus sollen Niederländer zu Hause keine größeren Feste mehr feiern.
Sechs Gäste seien das Maximum, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag. Geburtstage, Partys, Hochzeiten oder der Umtrunk mit den Nachbarn seien jetzt die Gelegenheiten mit den meisten Infektionen, sagte der Premier. "Wir geben jedem den sehr dringenden Rat: Feiert keine Feste zu Hause mit größeren Gruppen."
Niederländer sollten stattdessen mit Gruppen in Gaststätten feiern, wo der Sicherheitsabstand von 1,5 Meter eingehalten werden könnte. "Kein körperlicher Kontakt, keine Polonaise, Glückwünsche auf Abstand", sagte Rutte.
In den Niederlanden waren in der vergangenen Woche rund 400 Neu-Infektionen festgestellt worden. Insgesamt hatten sich rund 63.000 Menschen bisher mit dem Virus infiziert, rund 6100 Menschen starben nachweislich in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
Update, 18. August, 18.21 Uhr: Zutritt nur mit Warn-App - Campingplatz macht dicht für Corona-Leugner
Der Campingplatz Krummhörn in Ostfriesland (Niedersachsen) nimmt nur noch Gäste auf, welche die Corona-Warn-App der Bundesregierung auf dem Handy haben.
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Update, 18. August, 18.15 Uhr: Ein Corona-Fall bei Massentest in Vorbereitung auf US Open
Bei einer Testreihe im Vorfeld der US Open in New York ist von 1400 Getesteten eine Person positiv auf das Coronavirus gemeldet worden.
Diese sei kein Tennis-Profi, berichtete die Nachrichtenagentur AP am Dienstag mit Verweis auf den US-Verband. Die Testreihe hatte am vergangenen Donnerstag begonnen, an diesem Donnerstag startet das Vorbereitungsturnier "Western and Southern Open", das wegen der Pandemie von Cincinnati nach New York verlegt worden war. Am 31. August beginnen die US Open.
Dem Turnier bis zum 13. September werden in diesem Jahr allerdings zahlreiche Topspieler fernbleiben. Zuletzt hatte die Weltranglisten-Zweite Simona Halep abgesagt, bei den Frauen fehlen damit bislang sechs Spielerinnen aus den Top Ten der Weltrangliste. Bei den Herren tritt der spanische Topstar Rafael Nadal aufgrund von Sicherheitsbedenken in der Coronavirus-Krise nicht an, der Schweizer Roger Federer hat seine Saison verletzungsbedingt beendet.
Auch die deutsche Nummer zwei Julia Görges wird in New York fehlen. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber steht auf der Meldeliste, hatte zuvor aber erklärt, ihre Reise nach New York lange offen zu lassen.
Update, 18. August, 18 Uhr: Estland erlaubt Corona-Test statt Selbstisolation
Estland wird in der Corona-Pandemie zum 1. September seine Einreisebestimmungen ändern. Einreisende aus Staaten mit einer Infektionsrate von mehr als 16 Fällen pro 100.000 Einwohner sollen dann bei Ankunft in dem baltischen EU-Land wählen können, ob sie sich 14 Tage in Quarantäne begeben oder einen Corona-Test durchführen lassen.
Dies beschloss die Regierung in Tallinn am Dienstag.
Bislang galt in Estland bei der Einreise aus Risikogebieten eine Quarantänepflicht, die nun von einem zweistufigen Testverfahren ergänzt werden soll. "Dies ist eine verlässige Alternative, die unvermeidliches Reisen ermöglicht und die öffentliche Gesundheit schützt", schrieb Außenminister Urmas Reinsalu auf Facebook.
Reisende sollen nach Regierungsangaben bei Ankunft einen ersten Test ablegen können und müssen sich frühestens nach einer Woche erneut testen lassen. Bei einem negativen Ersttest kann die betreffende Person zur Arbeit oder etwa in Geschäfte gehen. Unnötige Kontakte seien dabei zu vermeiden, hieß es in einer Mitteilung der Staatskanzlei.
Estland hatte Anfang Juni seine Grenzen für Bürger aus europäischen Ländern mit niedrigen Coronavirus-Ansteckungsraten geöffnet.
Update, 18. August, 17.50 Uhr: Haseloff - Reiserückkehrer könnten künftig zwei Corona-Tests brauchen
Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnte laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bald ein zweifacher Test vorgeschrieben werden, um eine Infektion mit dem Coronavirus auszuschließen.
Derzeit werde geklärt, welche technischen, rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für einen zweiten Test notwendig seien, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Magdeburg. Bei Gesprächen zwischen Bund und Ländern am Montag sei man sich einig gewesen, dass die jetzigen Testmodalitäten als Momentaufnahme medizinisch nicht belastbar seien.
Vielmehr gebe erst ein zweiter Test nach fünf bis sieben Tagen Sicherheit. Bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz kommende Woche könnten daher neue Regeln festgelegt werden, so Haseloff.
Seit Anfang August müssen Reiserückkehrer aus Risikogebieten nicht mehr zwingend zwei Wochen in häuslicher Quarantäne bleiben, sondern können innerhalb von drei Tagen einen Corona-Test machen. Ist er negativ, gelten keine weiteren Auflagen. Die Kosten für den Test übernimmt der Bund. Auch Menschen, die aus Ländern zurückkehren, die nicht als Risikogebiet gelten, können sich kostenlos testen lassen.
Update, 18. August, 17.33 Uhr: Kurzfristige Anmeldungen für Corona-Konzertexperiment möglich
Für das Corona-Konzertexperiment mit Popsänger Tim Bendzko sind noch kurzfristige Anmeldungen möglich.
Wer noch teilnehmen will, kann sich am Donnerstag oder Freitag am Veranstaltungsort in der Arena Leipzig registrieren lassen. Mit der Möglichkeit zu den Nachmeldungen reagiere man auf großes Interesse und entsprechende Anfragen, teilten die Organisatoren am Dienstag mit.
In der regulären Anmeldezeit hatten sich für das Experiment am Samstag 2210 Menschen zwischen 18 und 50 Jahren registrieren lassen. Angepeilt hatten die Forscher ursprünglich 4200 Teilnehmer.
Das Konzertexperiment "Restart-19" ist ein gemeinsames Projekt der Länder Sachsen-Anhalt und Sachsen. Ziel der Forscher der Universitätsmedizin Halle ist, ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit dem das Risiko eines Corona-Ausbruchs nach Großveranstaltungen berechnet werden kann. Derzeit sind große Kultur- und Konzertveranstaltungen untersagt.
Update, 18. August, 17.21 Uhr: Kretschmann und Söder fordern, dass Kroatien Risikogebiet werden muss
Angesichts der stark steigenden Zahlen von infizierten Reiserückkehrern aus dem Kroatien-Urlaub fordern Baden-Württemberg und Bayern das osteuropäische Land zum Risikogebiet zu erklären.
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Update, 18. August, 17.12 Uhr: Corona bringt Zeitplan europäischer Kulturhauptstädte durcheinander
Die Coronavirus-Pandemie bringt den Zeitplan für die europäischen Kulturhauptstädte der kommenden Jahre durcheinander.
Die diesjährigen Titelträger Rijeka in Kroatien und Galway in Irland hätten ausnahmsweise die Möglichkeit, ihren Titel noch bis zum 30. April 2021 zu behalten, teilte die EU-Kommission am Dienstag mit. Beide Städte verdienten eine faire Chance, wieder auf die Beine zu kommen um ihre Widerstandsfähigkeit und Kreativität zu präsentieren, sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas.
Auch Novi Sad (Serbien), Elefsina (Griechenland) und Timisoara (Rumänien) sollen nach dem Vorschlag der EU-Kommission mehr Zeit für die Vorbereitung bekommen. Ursprünglich wären sie im kommenden Jahr Kulturhauptstädte Europas. Stattdessen schlägt die EU-Kommission nun vor, dass Novi Sad den Titel erst 2022 trägt, die anderen beiden Städte noch ein Jahr später. Am übrigens Plan soll sich nichts ändern. Das Europaparlament und die EU-Staaten müssen dem Vorschlag der EU-Kommission jedoch noch zustimmen.
Die Initiative der Kulturhauptstadt besteht seit 1985 und soll laut EU-Kommission unter anderem die Vielfalt der Kulturen in Europa hervorheben. Zudem soll sie den Beitrag der Kultur zur Entwicklung von Städten unterstützen und Europäern das Gefühl geben, einem gemeinsamen Kulturkreis anzugehören.
Update, 18. August, 17 Uhr: Walmart profitiert von hoher Nachfrage in Corona-Krise
Der größte US-Einzelhandelskonzern Walmart hat in den vergangenen Monaten von der Corona-Krise profitiert. Vor allem der Online-Handel und das Lebensmittelgeschäft liefen gut.
Der Umsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 5,6 Prozent auf 137,7 Milliarden US-Dollar (116,1 Mrd Euro), wie der Konzern am Dienstag in Washington mitteilte. Auf vergleichbarer Fläche lag das Wachstum in den USA sogar bei 9,3 Prozent.
Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn betrug 6,48 Milliarden Dollar - ein Zuwachs um 79 Prozent. Dieser ist allerdings größtenteils auf die milliardenschwere Wertsteigerung zurückzuführen, die sich Walmart dank des Börsengangs des chinesischen Alibaba-Konkurrenten JD.com in Hongkong gutschrieb. Das operative Ergebnis im Konzern stieg um 8,5 Prozent auf 6,1 Milliarden Dollar.
Weniger gut entwickelte sich das internationale Geschäft, hier wirkten sich Wechselkurseffekte negativ aus. Dazu bremsten Schließungen in Indien, Afrika und Mittelamerika einen Teil des Geschäfts aus. Die Jahresprognose hatte der Konzern wegen der Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bereits nach dem ersten Quartal ausgesetzt.
Update, 18. August, 16.35 Uhr: Jens Spahn will wegen Corona Fasching bundesweit ausfallen lassen
Schlechte Nachrichten für alle Karneval-Fans: Gesundheitsminister Jens Spahn will wegen der Corona-Pandemie die Karnevalsaison 2020/2021 ausfallen lassen.
Das sagte er in einer Telefonschalt-Konferenz des Gesundheitsausschusses des Bundestags am Dienstag, berichtet die Rheinische Post.
"Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es", so der Gesundheitsminister.
Die Corona-Fallzahlen sind in Deutschland wieder angestiegen. Nun wird überlegt, die Schutzmaßnahmen erneut zu verschärfen.
Update, 18. August, 16.25 Uhr: Ministerin wusste deutlich früher von Corona-Testpanne in Bayern
Die Corona-Testpanne an Autobahnen war Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) deutlich früher bekannt als bisher von ihr dargestellt.
Bereits am Montag der vergangenen Woche wurde das Ministerium per Email darüber informiert, dass Zehntausende Reiserückkehrer auf ihre Testergebnisse warten, darunter mehrere Hundert Infizierte. Huml bestätigte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung".
Öffentlich gemacht hatte Huml die Testpanne selbst aber erst bei einer Pressekonferenz am vergangenen Mittwoch. Dabei sagte sie auch, dass sie selbst erst am gleichen Morgen vom Ausmaß der Panne erfahren habe.
Darauf angesprochen erklärte Huml am Dienstag, dass es ihr hier nicht um eine "Verschleierung" gegangen sei, vielmehr sei ihr in der Mail am Montag auch ein Lösungsansatz bis zum folgenden Dienstag präsentiert worden, wie das Problem behoben werden könne. Nachdem sich diese "Hoffnung" aber bis zum Mittwoch nicht bestätigte, "haben wir sofort gehandelt und die Öffentlichkeit informiert."
Dem Bericht zufolge erhielten unter anderem Humls Ministerbüro und ihr Amtschef am Montag um 12.30 Uhr die besagte Email aus dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Darin berichtet das Laborunternehmen Eurofins, das die Corona-Tests für Reiserückkehrer an drei bayerischen Autobahnen auswertet, von massiven Problemen.
Konkret ist die Rede von mehr als 40.000 Proben und 338 positiven Fällen, die noch nicht übermittelt werden konnten, zitiert die Zeitung aus den ihr vorliegenden Emails. Als Huml am Mittwoch dann öffentlich über die Panne informierte, waren die Zahlen auf 44.000 Proben und mehr als 900 Positivbefunde gestiegen.
Update, 18. August, 16.17 Uhr: Corona-Fall bei FC Liverpool während Trainingslager in Österreich
Beim Trainingslager des englischen Fußballmeisters FC Liverpool in Österreich ist ein Corona-Fall aufgetreten.
Ein Mitglied des Teams, das seit Samstag in Saalfelden nahe der bayerischen Grenze trainiert, wurde positiv auf das Coronavirus getestet. "Der Betroffene befindet sich momentan im Hotel in Quarantäne", sagte eine Sprecherin des Bundeslands Salzburg der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Dienstag.
Ob es sich um einen Spieler der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp handelt, blieb zunächst offen. Zuerst hatte die "Kronen Zeitung" über den Fall berichtet.
Nach Angaben der Behörden ist außerdem eine Kontaktperson in Quarantäne, die durch Kontaktnachverfolgung ermittelt worden sei. Das Quartier des FC Liverpool sei mit Notfallplänen versorgt worden. Der Verein äußerte sich am Dienstag zunächst nicht. Auf Twitter postete der Club am Dienstag weitere, undatierte Fotos vom Training der Spieler in Österreich.
Die englische Mannschaft trainiert seit Samstag im Alpenort Saalfelden, wo sie abgeschottet von der Öffentlichkeit untergebracht ist. Das Trainingslager ist für zehn Tage angesetzt und sollte ursprünglich in Frankreich stattfinden, wurde aber aufgrund von Corona-Beschränkungen kurzfristig nach Österreich verlegt.
Update, 18. August, 15.39 Uhr: Laschet - Bei schärferen Corona-Beschränkungen Kinder schonen
Falls die Corona-Infektionszahlen weiter steigen, sind nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) möglicherweise wieder schärfere Beschränkungen nötig.
Diese sollten dann aber nicht für Kinder und nicht im Bildungsbereich gelten, sagte Laschet am Dienstag nach einer gemeinsamen Sitzung des Landeskabinetts mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Düsseldorf. Grundsätzlich gelte das Prinzip: Wenn die Infektionszahlen sinken, sollten die Freiheitsbeschränkungen zurückgefahren werden, wenn sie steigen, seien schärfere Maßnahmen nötig.
Laschet sagte weiter, Bund und Länder hätten in den vergangenen Monaten vor einer Bewährungsprobe gestanden, die ohne Vorbild sei. Man habe in den Ländern möglicherweise unterschiedliche Akzente gesetzt, aber grundsätzlich habe es ein gutes Miteinander im Kampf gegen das Coronavirus gegeben. Zudem habe die Kanzlerin die Positionen immer wieder zusammenführen können. Die derzeitige Reisetätigkeit führe wieder zu einem Anstieg der Infektionszahlen.
Die wirtschaftlichen Einbrüche durch die Corona-Krise seien schwerwiegender als in der Finanzkrise. Man habe sich im Kabinett abgestimmt, dass die Hilfsprogramme des Bundes schnell im Land umgesetzt werden können. Gerade in NRW befinde sich ein wichtiger Anteil von Firmen, die den Industriestandort ausmachten, sagte Laschet.
Update, 18. August, 15.32 Uhr: Berliner Regierungschef für einheitliche Corona-Regeln bei Feiern
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) befürwortet bundesweit einheitliche Regeln für Feste und Feiern während der Corona-Krise.
"Es ist seit Monaten bekannt, dass ich immer ein Freund von einheitlichen Verfahren und Regeln bin. Ob es geht, muss man sehen", sagte Müller am Dienstag nach der Sitzung des Senats. "Ich würde es gut finden, wenn es zumindest eine weitgehende Abstimmung gibt, aber wir haben da ja Erfahrungen gesammelt, dass es nicht immer klappt."
Der Ärzteverband Marburger Bund hat im Kampf gegen das Coronavirus bundesweit einheitliche Vorgaben für Feste und Feierlichkeiten gefordert.
Update, 18. August, 15.23 Uhr: Gegen Stadion-Teilöffnung: Nürnberg-Fans vor Boykott des Neustarts
Die Ultras des 1. FC Nürnberg wollen einen Start der Zweitligasaison in nur zum Teil gefüllten Stadien boykottieren.
"Die Spielzeit 2020/2021 darf erst dann ausgetragen werden, wenn die Stadien zu 100 Prozent ausgelastet werden können, weil sie als soziale Begegnungsstätten nicht mit dem Konzept des "Social Distancing" zusammenpassen", hieß es in einer Stellungnahmen am Montagabend. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hofft, von November an zumindest wieder wenige Zuschauer unter Corona-Hygieneauflagen in die Arenen zu lassen. Das lehnt die aktive Fanszene der Franken ab.
Die Anhänger des "Clubs" kritisierten Planungen, bei einer möglichen Öffnung der Stadien keine Stehplätze und Gästefans zuzulassen sowie womöglich nur noch Eintrittskarten an registrierte Besucher zu verkaufen.
"Personalisierte Tickets sowie Beschränkungen von Kontingenten für Gästefans sind selbstverständlich grundsätzlich abzulehnen", hieß es auf der Internetseite der Fan-Vereinigung.
Update, 18. August, 14.56 Uhr: Schüler mit Corona infiziert - Lehrer und Klasse in Quarantäne
Bei einem Schüler sei das Virus nachgewiesen worden, folglich müssten seine Klasse und zwei Lehrer bis Ende des Monats in Quarantäne, teilte der Wetteraukreis am Dienstag in Friedberg mit.
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Update, 18. August, 14.49 Uhr: WHO warnt vor nationalen Alleingängen beim Kampf gegen Corona
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an alle Länder der Welt appelliert, mehr Geld in die gemeinsame Initiative Covax für die Entwicklung eines Impfstoffs zu investieren.
"Wir müssen Covid-19-Nationalismus verhindern", sagte ihr Chef Tedros Adhanom Ghebreyesusm am Dienstag in Genf. "Wir brauchen Solidarität für eine gemeinsame Lösung in der Covid-19-Pandemie." Es nütze nichts, die ganze eigene Bevölkerung zu impfen, wenn in anderen Ländern besonders Bedürftige wie Pflegepersonal ungeschützt blieben.
Tedros erinnerte an die Anfänge der Pandemie, als Länder den Export von Schutzkleidung und Masken stoppten, um für die eigene Bevölkerung genug Material sicherzustellen. «Ressourcennationalismus hat die Pandemie verschärft», sagte er.
Bis Ende Juli hatten einige Dutzend Länder Interesse an einer Covax-Kooperation gezeigt. Das Programm umfasst zur Zeit neun Impfstoffkandidaten. Sobald ein Präparat sich als effektiv und sicher herausgestellt hat, sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen hergestellt werden. Damit sollen in allen Ländern weltweit Pflegekräfte und durch Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen geschützt werden - etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in den teilnehmenden Ländern.
Zahlreiche Länder investieren aber auch in meist heimische Impfstofffirmen und haben sich über Vorverträge größere Mengen gesichert, sollte die Firma einen erfolgreichen Impfstoff entwickeln. Deutschland gehört auch dazu.
Update, 18. August, 14.33 Uhr: Computerspiele helfen vielen Nutzern durch die Pandemie
Computer- und Videospiele haben laut einer Umfrage aus der Spiele-Branche vielen Gamern die Zeit in der Corona-Pandemie erleichtert.
Wie der Verband der deutschen Games-Branche (game) am Dienstag in Köln mitteilte, gaben 28 Prozent der Spieler an, dass ihnen Computer- und Videospiele geholfen hätten, besser durch die Pandemie zu kommen. 27 Prozent haben demnach in der Corona-Pandemie häufiger mit Familien und Freunden zusammengespielt. 43 Prozent der Befragten glaubten, dass Games helfen könnten, solche Krisen besser durchzustehen.
Der Verband veröffentlichte die von ihm in Auftrag gegebene Umfrage des Instituts YouGov vor dem Start der Computer- und Videospielmesse Gamescom in der kommenden Woche (27. bis 30. August). Ihr Leitthema lautet "Spielend in die Zukunft". Damit sollen die positiven Auswirkungen betont werden, die Spiele auf die Gesellschaft haben.
Update, 18. August, 14.32 Uhr: Frankreich führt Maskenpflicht in Unternehmen ein
In Frankreich soll künftig Maskenpflicht in Unternehmen gelten. Überall, wo sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen können, werde die Maske verpflichtend - ausgenommen seien Einzelbüros, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Betroffen von der neuen Regelung seien etwa Besprechungsräume, Freiflächen, Korridore, Umkleideräume oder Gemeinschaftsbüros.
Angesichts steigender Corona-Fallzahlen stehe der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer und die Kontinuität der wirtschaftlichen Tätigkeit auf dem Spiel, erklärte Arbeitsministerin Élisabeth Borne. Sie hatte die Pläne zuvor den Sozialpartnern vorgestellt.
Das Arbeitsministerium wies zudem darauf hin, dass Arbeiten von zu Hause aus empfohlen werde. Die Telearbeit trage dazu bei, das Infektionsrisiko zu verringern und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einzuschränken. Man werde nun mit den Sozialpartnern an der praktischen Umsetzung der neuen Regeln arbeiten, hieß es weiter aus dem Ministerium.
Zuvor galt lediglich die Empfehlung, Masken am Arbeitsplatz zu tragen, wenn ein Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Medienberichten zufolge soll die Maßnahme spätestens ab dem 1. September gelten. Demnach sollen die Unternehmen für die Kosten der Masken aufkommen.
Update, 18. August, 14.24 Uhr: Eurowings lässt gegen Bezahlung den Mittelplatz frei
Die Lufthansa-Tochter Eurowings bietet in der Corona-Krise nun doch einen freien Mittelplatz gegen Bezahlung an. Ab 18 Euro pro Strecke können Passagiere dafür sorgen, dass in den typischen Dreier-Reihen der Mittelplatz neben ihnen während des gesamten Fluges frei bleibt. Man werde den Service ab September auf allen Strecken online buchbar machen, kündigte Eurowings-Chef Jens Bischof am Dienstag an. Bislang müssen sich die Kunden noch an das Service-Center wenden. Rund 5000 Gäste hätten die Möglichkeit bereits genutzt.
Der freie Mittelplatz war als Maßnahme diskutiert worden, in Corona-Zeiten für mehr Abstand zwischen den Passagieren zu sorgen. Die Fluggesellschaften mit der Eurowings-Mutter Lufthansa an der Spitze hatten eine solche Vorgabe aber als zu teuer und unnötig abgelehnt. Die Luft werde in Flugzeug-Kabinen schnell umgewälzt und zudem mit Hochleistungsfiltern gereinigt, lauteten die Argumente.
Eurowings hatte den freien Mittelsitz bereits vor Corona in der höchsten Buchungsklasse eingeschlossen. Beim Ferienflieger Condor ist es beim Check-In für 39,90 Euro möglich, einen freien Mittelsitz zu reservieren.
Update, 18. August, 14.21 Uhr: Südkorea verbietet nach Corona-Anstieg Gottesdienste in Kirchen
Nach dem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen verbietet Südkorea in der Hauptstadtregion Gottesdienste in den Kirchen. Gottesdienste können vorerst wieder nur gestreamt werden. Hintergrund sind massenhafte Infektionen unter Kirchenmitgliedern. Nachdem die Behörden die Regeln zur Vermeidung sozialer Kontakte für Seoul und die angrenzende Provinz Gyeonggi bereits verschärft hatten, verkündete Ministerpräsident Chung Sye Kyun am Dienstag die neuen Maßnahmen.
Die Fallzahlen erhöhten sich mittlerweile explosiv, "was eine Kette von Infektionen in Kirchen, an Arbeitsplätzen und in Krankenhäusern" auslöse, sagte Chung. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden waren am Montag landesweit 246 neue Fälle mit Sars-Cov-2 festgestellt worden. Es war der fünfte Tag nacheinander mit einem dreistelligen Anstieg. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle erhöhte sich auf mehr als 15.700. Der Großteil der neuen Fälle konzentrierte sich auf Seoul, Gyeonggi und die westliche Küstenstadt Incheon.
In Verbindung mit der Sarang-Jeil-Kirche im Norden von Seoul, in der es zu einem neuen Infektionscluster gekommen war, kamen 138 Infizierte hinzu. Bisher wurden 457 Mitglieder positiv auf das Virus getestet.
Die Behörden kündigten zudem ein Verbot für alle Versammlungen von mehr als 50 Menschen in Innenräumen sowie von 100 oder mehr unter freiem Himmel an.
Update, 18. August, 14.18 Uhr: RKI prüft korrigierte Corona-Studie zum Ansteckungszeitraum
Das Robert Koch-Institut (RKI) will eine korrigierte Corona-Studie aus China zum zeitlichen Verlauf der Ansteckungsgefahr "gründlich überprüfen". Das teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage mit. Dabei geht es unter anderem darum, ab wann ein Mensch das Virus weitergeben kann. Dieser Wert spielt bei der Kontaktverfolgung eine Rolle: Wie weit zurück sollten die Kontakte eines nachweislich Infizierten überprüft werden, wer muss eventuell in Quarantäne?
Das RKI schreibt auf seiner Seite, dass vermutlich ein beträchtlicher Anteil der Ansteckungen auf Kontakte zu Infizierten in den ein bis zwei Tagen vor deren Symptombeginn zurückgehe. Dabei beruft sich das RKI auch auf die nun korrigierte Untersuchung.
Ein Team um Gabriel Leung von der Universität Hongkong hatte bereits im April im Fachblatt "Nature Medicine»"über den zeitlichen Verlauf der Ansteckungsgefahr berichtet. Nun haben diese Forscher ihre Angaben in einigen Punkten korrigiert. Unter anderem schreiben sie nun: "Unsere Analyse legt nahe, dass die Freisetzung von Viren fünf bis sechs Tage vor dem Auftreten erster Symptome beginnen könnte." Zuvor war in dieser Passage von "zwei bis drei Tagen" die Rede gewesen.
Auf seiner Seite schreibt das RKI, dass als Kontaktperson gilt, wer "ab dem 2. Tag vor Auftreten der ersten Symptome" mit einem Infizierten zu tun hatte. Dieser Angabe lägen "verschiedene Studien und eigene Erfahrungen" zugrunde, teilte die RKI-Sprecherin weiter mit. Man habe bislang "mit den 2 Tagen vor Symptombeginn gute Erfahrungen gemacht".
Update, 18. August, 13.52 Uhr: Bulgarischer Fußball-Profi Despodow in Corona-Quarantäne
Der bulgarische Fußball-Profi Kiril Despodow ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie sein italienischer Verein Cagliari Calcio am späten Montagabend mitteilte. Er sei zu Hause im Urlaub und befinde sich dort in Quarantäne, berichtete der Serie-A-Club.
Der Verein von der Insel Sardinien erwartet den 23-jährigen bulgarischen Nationalspieler, der ohne Symptome sein soll, zu einem Camp vor dem Start der neuen Saison zurück. Diese soll in Italien am 19. September beginnen. Der offensive Mittelfeldspieler kam im Januar 2019 nach Cagliari. Er war in der Saison 2019/20 als Leihspieler für den österreichischen Verein Sturm Graz im Einsatz.
Update, 18. August, 13.41 Uhr: Sachsen will Bußgeld bei Verstoß gegen die Maskenpflicht einführen
Sachsen will vom 1. September an bei Verstößen gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von 60 Euro einführen. Das kündigte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung an. Das Kabinett solle dies in der kommenden Woche beschließen.
Man habe viele Beschwerden erhalten, dass sich ein Teil der Bevölkerung nicht an das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften hält, sagte Köpping. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Menschen mit einem Attest und Schwerbehinderte. Die neue Corona-Schutzverordnung gilt vom 1. September bis 31. Oktober. Sachsen erwägt dabei auch, dass Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern wieder möglich sind.
Update, 18. August, 13.40 Uhr: Corona-Infektion in Wittenberge - Landkreis schließt Schule und Kita
Nachdem ein Mann aus Wittenberge (Prignitz) positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, hat der Landkreis vorsorglich eine Grundschule und eine Kita geschlossen. Zunächst wurde nur der Mann positiv auf das Virus getestet. Am Dienstag teilte der Kreis mit, die Familie sei mit ihren Kindern positiv auf Covid-19 getestet worden. Daraufhin habe der Kreis die komplette Schließung der Elblandgrundschule und der AWO-Kita "Haus der kleinen Strolche" angeordnet, die die Kinder besucht hatten.
Am Mittwoch sollen alle Kinder und Mitarbeiter der Schule und der Kita, insgesamt mehr als 500 Menschen, getestet werden. Nachdem das Gesundheitsamt am Samstag von der Infektion des Mannes erfahren hatte, ordnete es Quarantäne für mehr als 60 Schul- und 15 Kita-Kinder sowie zwei Erzieherinnen an.
Update, 18. August, 13.01 Uhr: Weitere Corona-Fälle im Camp auf griechischer Insel Chios
Im Migrantenlager von Vial auf der griechischen Insel Chios sind in den vergangenen Tagen fünf Menschen positiv auf das Coronaviris getestet worden. Es handelt sich um vier Migranten und eine Mitarbeiterin des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO), wie die halbamtliche Nachrichtenagentur ANA-MPA am Dienstag berichtete.
Der erste Coronafall war am 14. August registriert worden, ein Migrant aus dem Jemen. Nun wurden weitere drei Migranten positiv getestet, die mit dem Jemeniten zusammenlebten. Das Camp von Vial, in dem rund 3000 Menschen leben, ist seitdem unter Quarantäne. Keiner darf es verlassen, nur wenige Angestellte dürfen es betreten. Es werden umfangreiche gesundheitliche Kontrollen durchgeführt. Die Menschen werden mit Lebensmitteln und Wasser von den Behörden versorgt, wie die Gesundheitsbehörde EODY mitteilte.
Update, 18. August, 12.56 Uhr: Braunkohlegegner und Corona-Kritiker demonstrieren vor Merkel-Besuch
Kurz vor der Ankunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) haben Braunkohlegegner und Kritiker der Corona-Schutzmaßnahmen getrennt am Ständehaus in Düsseldorf demonstriert.
Rund 20 Menschen machten lautstark mit Trillerpfeifen und Megafon ihrem Unmut über die Schutzmaßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus Luft. Sie kritisierten unter anderem die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen.
Rund 50 Umweltaktivisten und Mitglieder der Initiative "Alle Dörfer bleiben" protestierten gegen die laufende Umsiedlung von Anwohnern aus mehreren Dörfern im Braunkohlerevier Garzweiler. Die Dörfer sollen dem Braunkohletagebau weichen. Deutschland steigt bis spätestens 2038 schrittweise aus der Kohle aus. Die Aktivisten und Dorfbewohner zweifeln die energiewirtschaftliche Notwendigkeit an, noch Kohle unter den Dörfern abbaggern zu müssen.
Merkel wollte am Dienstag erstmals an einer Sitzung des nordrhein-westfälischen Kabinetts teilnehmen. Anschließend besucht sie mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) das Unesco-Welterbe Zeche Zollverein in Essen.
Update, 18. August, 12.52 Uhr: Auswirkungen von Corona auf CO2-Ausstoß noch unsicher
Die Auswirkung der Corona-Krise auf die deutsche Klimabilanz ist nach Einschätzung der Bundesregierung noch nicht im Detail absehbar. Um wie viel der klimaschädliche Treibhausgas-Ausstoß zurückgegangen ist, sei "derzeit noch mit Unsicherheiten behaftet und lässt sich noch nicht genau vorhersagen", heißt es im Klimaschutzbericht für das Jahr 2019, den das Bundeskabinett am Mittwoch beschließen soll. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Wenn die Emissionen 2020 "voraussichtlich deutlich niedriger ausfallen", könne das Ziel, 40 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 auszustoßen, erreicht werden.
Dieses 2020-Ziel hatte die Politik eigentlich schon abgeschrieben. Neben den für Wirtschaft und Jobs dramatischen Folgen der Pandemie leistet auch der Emissionshandel der EU, in dem die Energiewirtschaft und Teile der Industrie mit Verschmutzungsrechten handeln, "einen höheren Minderungsbeitrag als noch vor einem halben Jahr erwart", heißt es im Bericht.
Die Minderungswirkung der Einzelmaßnahmen im Klimaschutzprogramm 2020 wird darin mit 37,5 bis 47,96 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten beziffert, einer Einheit, in die alle Treibhausgase umgerechnet werden - das alleine würde nicht reichen, um das 2020-Ziel zu schaffen.
Wie Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) bereits im Frühjahr bekannt gegeben hatte, wurden in Deutschland 2019 fast 54 Millionen Tonnen Treibhausgase weniger ausgestoßen als im Vorjahr, das war ein Rückgang von 6,3 Prozent. Insgesamt waren es demnach 805 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente und 35,7 Prozent weniger als 1990.
Um das 2020-Ziel zu schaffen, müsste der Ausstoß auf etwa 750 Millionen Tonnen sinken. Über die Umsetzung und Wirkung des im vergangenen Herbst beschlossenen Klimaschutzprogramms 2030 wird erst im kommenden Jahr im Klimaschutzbericht 2020 berichtet.
Update, 18. August, 12.50 Uhr: Eröffnungsspiel der französischen Ligue 1 wegen Corona verschoben
Nach weiteren Corona-Fällen bei Olympique Marseille ist das Eröffnungsspiel gegen AS Saint-Etienne verschoben worden. Das eigentlich für Freitag geplante Spiel solle nun am 16. oder 17. September nachgeholt werden, teilte die französische Fußball-Liga am Montag mit. Olympique Marseille hatte am Vormittag drei weitere Corona-Fälle bestätigt. Damit war die Zahl der Fälle bei den Südfranzosen auf vier gestiegen.
Laut französischer Fußball-Liga darf ein Team sieben Tage kein Mannschaftstraining ausüben, wenn mehr als drei Spieler oder Betreuer mit einer Corona-Erkrankung gemeldet sind. Bereits am vergangenen Freitag hatte Marseille auf ein Testspiel gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart verzichtet, nachdem ein erster Verdachtsfall bekannt geworden war.
Update, 18. August, 12.11 Uhr: Lufthansa kann Hilfe anderer Staaten annehmen
Der angeschlagene Lufthansa-Konzern kann neben Staatshilfen aus Deutschland auch öffentliche Mittel anderer Länder bekommen. Der in der Corona-Krise eingerichtete Wirtschaftsstabilisierungsfonds habe das Unternehmen am Montag darüber informiert, dass es die Finanzierungszusagen aus Österreich, der Schweiz und Belgien annehmen darf, teilte das Bundesfinanzministerium am Dienstag in Berlin mit.
Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds umfasst ein Volumen von bis zu 600 Milliarden Euro und stellt deutschen Unternehmen Hilfe in der Corona-Krise zur Verfügung. Die Lufthansa Gruppe sei ein europäischer Luftfahrtkonzern mit den Heimatmärkten Österreich, Belgien, der Schweiz und Deutschland, erklärt das Finanzministerium.
"Die Stabilisierungsmaßnahme der Bundesregierung hat daher von Beginn an eine Möglichkeit zur Beteiligung der anderen Länder vorgesehen. Auch bei den Gesprächen mit der Europäischen Kommission wurde diese Möglichkeit bewusst offengehalten."
Die Bundesregierung begrüße das Engagement der anderen Länder, so das Finanzministerium. "Auf diese Weise kann die Stabilisierungsmaßnahme der Bundesregierung bereits nach weniger als zwei Monaten von 9 Milliarden Euro auf knapp 7 Milliarden Euro deutlich reduziert werden."
Update, 18. August, 11.38 Uhr: Pakistan mit entscheidender Testphase für Corona-Impfstoff aus China
In Pakistan geht ein chinesischer Corona-Impfstoff in die entscheidende Phase der Erprobung. Bereits 10.000 Freiwillige hätten sich für die klinischen Tests der Phase III registriert, sagte Hasan Abbas Zaheer, leitender Koordinator, am Dienstag. Nur ganz wenige Impfstoffe sind weltweit bislang in dieser Testphase, bei der gezeigt werden soll, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt. Noch konnte das aber für keinen Impfstoff gezeigt werden.
Die Studie wird von Pakistans Institut für Gesundheit (NIH) überwacht. Entwickelt wurde das Programm von der chinesischen Firma CanSino und dem Pekinger Institut für Biotechnologie. Die Studie wird zudem in China, Russland, Chile und Argentinien durchgeführt. In den kommenden Tagen sollen die ersten Probanden in Pakistan mit dem Wirkstoff "Ad5-nCoV" geimpft werden. Nach ein paar Monaten wollen die Behörden ihre Ergebnisse dann mit den Chinesen teilen. Auch Saudi Arabien hatte zuletzt angekündigt, klinische Test der Phase 3 mit dem chinesischen Impfstoff durchführen zu wollen.
In China arbeiten eine ganze Reihe von Unternehmen an einem Corona-Impfstoff. Jedoch gibt es bislang kein Präparat, das sämtliche erforderlichen Tests für eine Marktzulassung durchlaufen hat. Der jetzt in Pakistan zu testende Impfstoff war bereits Ende Juni von Chinas Regierung zur eingeschränkten Nutzung für das Militär freigegeben worden. "Ad5-nCoV" sei strikt auf den militärischen Gebrauch begrenzt und könne ohne weitere Genehmigungen nicht in der breiteren Bevölkerung eingesetzt werden, hieß es. Bis zuletzt gab es keine Informationen dazu, ob und in welchem Umfang der Impfstoff bei Soldaten bereits eingesetzt wurde.
Als erstes Land überhaupt hatte Russland vergangene Woche einen Impfstoff für die breite Anwendung in der Bevölkerung zugelassen. Dafür gab es Kritik: Wichtige Tests stehen noch aus, weder die Wirksamkeit noch die Nebenwirkungen lassen sich derzeit fundiert beurteilen.
Update, 18. August, 11.34 Uhr: Norwegischer Ölfonds mit Milliardenminus im Corona-Halbjahr
Der norwegische Pensionsfonds als größter staatlicher Fonds der Welt hat im ersten Halbjahr umgerechnet fast 18 Milliarden Euro eingebüßt. Der Verlust in der von der Corona-Pandemie geprägten ersten Jahreshälfte belief sich auf 3,4 Prozent, was einem Minus von 188 Milliarden norwegischen Kronen (17,9 Mrd Euro) entsprach, wie die norwegische Zentralbank am Dienstag mitteilte.
Der Fonds hatte somit am 30. Juni einen Wert von 10,4 Billionen Kronen (990 Mrd Euro). 69,6 Prozent davon waren in Aktien angelegt, 2,8 Prozent in nicht börsennotierte Immobilien und 27,6 Prozent in festverzinslichte Wertpapiere. Im Aktien-Portfolio des Fonds brachten Investitionen in Technologie-Konzerne die größte Rendite (14,2 Prozent), während Öl- und Gaskonzerne (minus 33,1 Prozent) sowie Finanzunternehmen (minus 20,8 Prozent) am schlechtesten abschnitten.
Die Monate Januar bis Juni seien am Aktienmarkt von starken Schwankungen geprägt gewesen, sagte der stellvertretende Zentralbankchef Trond Grande. "Das Jahr hat mit Optimismus begonnen, aber die Aussichten auf dem Aktienmarkt haben sich schnell geändert, als das Coronavirus angefangen hat, sich weltweit zu verbreiten."
Die starken Einbrüche auf den Aktienmärkten im ersten Quartal seien jedoch durch massive geld- und finanzpolitische Reaktionen begrenzt worden, sagte Grande. Obwohl die Maßnahmen und die schrittweise Wiederöffnung verschiedener Länder für erneute Zuversicht unter Investoren gesorgt hätten und die Märkte sich im zweiten Quartal erholt hätten, erlebe man weitere Unsicherheit.
Norwegens gemeinhin als Ölfonds bezeichneter Pensionsfonds fungiert als Versicherung für künftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er wird mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gefüttert, von der Zentralbank im Auftrag des Finanzministeriums verwaltet und investiert in rund 9200 Unternehmen weltweit, darunter Großkonzerne wie Microsoft, Apple und Amazon.
Update, 18. August, 11.17 Uhr: Finnische Regierungschefin Marin lässt sich auf Corona testen
Die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin lässt sich wegen Krankheitssymptomen auf das Coronavirus testen. Sie habe leichte Symptome in den Atemwegen und werde bis auf Weiteres aus der Distanz arbeiten, teilte die 34-Jährige über Twitter mit. An einem Sommertreffen der sozialdemokratischen Fraktion sowie Verhandlungen der Regierung werde sie am Dienstag deshalb nicht persönlich teilnehmen.
Bereits im April hatte sich Marin zum Arbeiten in ihren Dienstwohnsitz Kesäranta zurückgezogen. Grund war damals ein Corona-Fall im Umfeld eines Mitarbeiters. Marin war daraufhin negativ auf das Coronavirus getestet worden.
Update, 18. August, 10.49 Uhr: Nach positiven Corona-Tests: Fortuna Düsseldorf wieder im Training
Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf ist nach einer coronabedingten Zwangspause am Dienstag wieder ins Training eingestiegen. Bei der nicht-öffentlichen Einheit am Vormittag musste Trainer Uwe Rösler allerdings nach wie vor auf fünf Profis verzichten: Zwei zuvor positiv auf Corona getestete Spieler sowie drei weitere Akteure, die vom Gesundheitsamt als Kontaktpersonen identifiziert worden waren.
Die Fortuna hatte zuvor drei Tage nicht trainieren können, nachdem es am Freitagabend positive Coronatests bei zwei Profis gegeben hatte. Die betreffenden Spieler befinden sich seitdem wie auch die Kontaktpersonen im Fortuna-Kader in Quarantäne. Die Fortsetzung des Trainings ist nun möglich, da am Montag bei entsprechenden Testungen keine weiteren positiven Befunde hinzukamen. Die Ergebnisse hatte der Club erst am späten Montagabend erhalten.
"Wir als Fortuna Düsseldorf haben nun sehr deutlich spüren müssen, dass das Corona-Virus weiterhin unseren Alltag bestimmt", sagte Sportvorstand Uwe Klein. "Daher hoffe ich, dass die beiden Spieler weiterhin einen milden Krankheitsverlauf nehmen und sich keine weiteren Personen infizieren." Wann die Kontaktpersonen der positiv getesteten Spieler wieder ins Training einsteigen können, entscheidet das Gesundheitsamt.
Update, 18. August, 10.20 Uhr: Boom für Videotelefonie bei Senioren
Videotelefonie ersetzt in der Coronakrise nicht nur viele Dienstreisen, sondern wird auch immer häufiger von älteren Menschen in Deutschland entdeckt. Vier von zehn Onlinern ab 65 Jahren (40 Prozent) nutzen sie mittlerweile, Anfang des Jahres waren es erst drei von zehn (31 Prozent). Das ergab eine repräsentative Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom, die am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde.
Die Online-Nutzung der Senioren wird auch durch Gesundheitsthemen angekurbelt. 38 Prozent der Internetnutzer ab 65 Jahren lassen sich inzwischen Erinnerungen für Arzttermine per SMS oder Email schicken, weitere 53 Prozent können sich dies vorstellen. 37 Prozent vereinbaren solche Termine heute bereits online. Jeder Fünfte kommuniziert digital mit seinem Arzt per E-Mail (21 Prozent) oder Messenger (19 Prozent).
Deutlich geringer fallen allerdings die Zahlen bei aufwendigeren E-Health-Anwendungen aus: Eine telemedizinische Überwachung nutzen heutzutage nur sechs Prozent der Onliner unter den Senioren. Der Bitkom sieht hier allerdings noch ein großes Potenzial. Die Hälfte der Befragten gab an, dies in Zukunft machen zu wollen.
Auch digitale Gesundheitsleistungen, die erst in den kommenden Jahren verfügbar sein werden, stoßen der Umfrage zufolge bei älteren Internetnutzern auf großes Interesse. So kann sich mehr als jeder Zweite (53 Prozent) vorstellen, die elektronische Patientenakte zu nutzen, 40 Prozent das E-Rezept. "Die Digitalisierung im Gesundheitswesen kann die medizinische Versorgung verbessern und die Infektionsgefahr für die durch Corona besonders gefährdeten älteren Menschen erheblich reduzieren ", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. "Viele Senioren zeigen eine beeindruckende Offenheit gegenüber digitalen Gesundheitslösungen."
Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich für viele ältere Menschen das Bild von der Digitalisierung gewandelt. Zwei von fünf Senioren (40 Prozent) sagen, dass sie der Digitalisierung seitdem positiver gegenüberstehen. Ein Viertel (23 Prozent) sieht die Digitalisierung hingegen negativer.
Der Anteil der älteren Internetnutzer hat sich innerhalb dieses Jahres hingegen kaum verändert: Nach wie vor ist jeder Zweite ab 65 Jahren online (Juli: 49 Prozent, Januar: 48 Prozent). Zum Vergleich: Im Jahr 2014 waren es erst 38 Prozent. "Digitale Technologien haben sich während der Corona-Pandemie in vielen Bereichen bewährt", sagte Berg. "Der Schritt ins digitale Neuland fällt Senioren aber immer noch schwer - es braucht noch mehr Hilfsangebote."
Update, 18. August, 10.04 Uhr: Sechs deutsche Soldaten im Irak mit Coronavirus infiziert
Beim Einsatz der Bundeswehr im Nordirak sind sechs deutsche Soldaten mit dem Coronavirus infiziert worden. "Die Soldaten befinden sich in isolierter Unterbringung in separaten Containern", teilte das Einsatzführungskommando am Dienstag den Obleuten im Bundestag mit.
Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Die Soldaten sollten demnach "zeitnah" nach Deutschland zurückgeflogen werden. Solange würden die Krankheitsverläufe vor Ort in Erbil vom Sanitätspersonal beobachtet. Auch die Kontaktpersonen der Soldaten wurden getestet. Die Bundeswehr ist im Nordirak als Teil des internationalen Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ("Counter Daesh/Capacity Building Iraq") stationiert.
Update, 18. August, 10.01 Uhr: Japans Kaiserfamilie sagt Sommerurlaub wegen Corona-Pandemie ab
Japans Kaiser Naruhito und seine Familie verzichten wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr auf ihren geplanten Sommerurlaub außerhalb Tokios. Wie das kaiserliche Haushofamt am Dienstag bekanntgab, sagte der Monarch den geplanten Aufenthalt in Sommerresidenzen in den Präfekturen Tochigi und Shizuoka ab. Auf diese Weise will die Kaiserfamilie verhindern, dass sich das Virus ausbreitet, denn viele Passanten hätten wie immer versucht, einen Blick auf Familie zu erhaschen.
Tokios Gouverneurin Yuriko Koike hatte die Bevölkerung der Hauptstadt des Landes aufgerufen, von Reisen außerhalb Tokios abzusehen. Grund ist ein deutlicher Anstieg der Infektionszahlen. Am Dienstag wurden innerhalb eines Tages 207 Neuinfektionen bestätigt. Damit liegt die Zahl der Neuinfektionen erstmals seit 16 Tagen wieder über 200 Fälle.
Tokio war von der Zentralregierung von einer kürzlich gestarteten Förderkampagne zur Ankurbelung des Binnentourismus ausgenommen worden. Japans rechtskonservative Regierung will damit die Wirtschaft ankurbeln, doch viele Bürger halten diese Maßnahme für verfrüht. Auch außerhalb Tokios ist die Zahl der Infektionen wieder angestiegen.
Update, 18. August, 9.52 Uhr: Familienverband mahnt zu Zurückhaltung bei privaten Feiern
In der Diskussion über Familienfeiern in Corona-Zeiten unterstützt der Deutsche Familienverband Forderungen nach Einschränkungen. "Die Pandemie ist längst nicht überstanden", sagte Bundesgeschäftsführer Sebastian Heimann der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn Feste bei steigenden Infektionszahlen munter losgehen, wird es kein Ende der Pandemie geben. Das darf nicht sein." Solidarisch sein bedeute, sich für das Gemeinwohl einschränken zu können. Das gelte auch für Familienfeiern.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte erneute Gespräche mit den Bundesländern über die zugelassene Größe von Familienfeiern ins Spiel gebracht. Die Länder haben dazu unterschiedliche Regelungen. Wo Menschen gesellig werden, verbreite sich das Virus besonders schnell, hatte Spahn gesagt.
Der Ärzteverband Marburger Bund fordert bundesweit einheitliche Vorgaben und Obergrenzen für Gäste. Wenn die Infektionszahlen wieder stark stiegen, seien 150 Gäste bei einer Familienfeier oder einer Party in Innenräumen zu viel, sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).
Update, 18. August, 9.48 Uhr: Ex-Radprofi Voigt sieht Auch Corona-Krise als Grund für Stürze
Der langjährige Radprofi Jens Voigt sieht auch in der Coronavirus-Krise einen der Gründe für die jüngste Sturzserie von Top-Fahrern. "Der Druck steigt", sagte der 48-Jährige der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Durch Corona wurden 200 Renntage in 100 Kalendertage gequetscht. Die Fahrer haben dadurch nur in den Monaten August, September und Oktober Zeit, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Sie können es sich nicht leisten zu sagen: Ich warte zwei Monate ab und fahre dann meine ausgewählten Rennen."
Zudem hätten die Fahrer nicht die Zeit gehabt, sich in kleineren Wettfahrten an das hohe Renntempo zu gewöhnen. "Die Radprofis gehen dann bergab ein Risiko ein, für das sie noch gar nicht bereit sind", sagte Voigt. Generell sieht er im Radsport ein äußerst großes Risiko: "Er ist tatsächlich gefährlicher als die Formel 1."
Update, 18. August, 9.09 Uhr: Marks & Spencer streicht Tausende Stellen
Der britische Einzelhandelsriese Marks & Spencer streicht etwa 7000 Stellen im Zuge der Corona-Krise. Die Maßnahmen sollen in den kommenden drei Monaten vorgenommen werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in London mit.
Marks & Spencer ist vor allem für seine Kaufhäuser in City-Lagen bekannt und war bereits vor der Pandemie angeschlagen. Die Nachfrage nach Bekleidung und Haushaltswaren in den Geschäften sei im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen. Man habe durch die Corona-Krise gelernt, flexibler zu handeln, teilte Unternehmenschef Steve Rowe am Dienstag mit. Anfang des Jahres hatte das Unternehmen noch etwa 78.000 Mitarbeiter.
Update, 18. August, 9.05 Uhr: Ämter erteilen im Juni deutlich mehr Baugenehmigungen
Die Bauämter in Deutschland haben im Juni deutlich mehr Wohnungen genehmigt. Die Zahl der genehmigten Einheiten stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22,4 Prozent auf 34.300, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Der ungewöhnlich starke Anstieg erkläre sich aus einigen Großprojekten sowie aus Aufholeffekten nach zwischenzeitlichen Arbeitsbeschränkungen in der Corona-Pandemie. Im gesamten ersten Halbjahr seien bislang 7,0 Prozent mehr Wohnungen genehmigt worden als ein Jahr zuvor.
Die Baubranche ist bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Gerade in Ballungsräumen ist die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin hoch. Das Statistische Bundesamt weist jedoch immer wieder darauf hin, dass Genehmigungen nicht zwangsläufig schnell zu fertiggestellten Wohnungen führen: Die Zahl der nicht begonnenen und nicht abgeschlossenen Bauvorhaben nehme seit einigen Jahren zu.
2019 wurden 293.000 Wohnungen fertig, der höchste Wert seit 2001. Die Zahl der Genehmigungen war mit 360.600 aber deutlich höher. Ende vergangenen Jahres lag der sogenannte Bau-Überhang von genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen auf dem Rekordwert von 740.400 Einheiten. Das war der höchste Stand seit 1998. Im gegenwärtigen Tempo würde die Bauwirtschaft also mehr als zwei Jahre benötigen, um den Überhang abzuarbeiten.
Update, 18. August, 8.34 Uhr: Krise lässt Zahl der Erwerbstätigen und Arbeitsvolumen sinken
Die Corona-Krise hat im zweiten Quartal dieses Jahres den Arbeitsmarkt in Deutschland kräftig durcheinandergewirbelt. Die Zahl der Erwerbstätigen ging im Vergleich zum Vorquartal um 1,4 Prozent auf 44,7 Millionen Menschen zurück, so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Für die Jahreszeit wäre in normalen Zeiten ein Anstieg um ein knappes Prozent zu erwarten gewesen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.
Noch stärker als die Zahl der Arbeitnehmer und Selbstständigen sank das Arbeitsvolumen, also die von allen zusammen geleistete Arbeitszeit. Sie verringerte sich nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vor allem wegen der intensiv genutzten Kurzarbeit im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,0 Prozent auf 13,3 Milliarden Stunden. Auf jeden Einzelnen entfielen 297,3 Arbeitsstunden. Das waren 8,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Update, 18. August, 8.23 Uhr: Infizierter Urlauber besucht Party - 120 Menschen in Quarantäne
Nach einem bestätigten Corona-Fall in Bodenwöhr im Landkreis Schwandorf müssen nun 120 Kontaktpersonen in Quarantäne. Die Kontakte seien im privaten Bereich geschehen, teilte das Landratsamt auf seiner Seite mit. Laut "Mittelbayerischer Zeitung" hatte ein nach einer Italienreise positiv getesteter Mann an einer Geburtstagsparty mit rund 100 Gästen teilgenommen, noch bevor er sein Ergebnis erhalten hatte. Die anderen 20 Menschen seien weitere Kontaktpersonen des Mannes.
Der Mann hatte sich laut Zeitung bei der Rückkehr am Donnerstag an der Grenze bei Kiefersfelden kostenlos testen lassen und am Sonntag sein Ergebnis erhalten - da hatte er aber schon kräftig gefeiert. Seinem Gastgeber hatte er laut Zeitung gesagt, ihm sei an der Grenze zugesagt worden, bei einem positiven Ergebnis binnen 24 Stunden informiert zu werden. Weil ein Anruf ausblieb, habe er an der Feier teilgenommen.
Mit der bestätigten Infektion des Mannes war die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus im Landkreis am Sonntag von 523 auf 524 gestiegen. Das allerdings spiegele nicht die ganze Tragweite des Falls wider, erläuterte das Landratsamt dazu. Alle Kontaktpersonen sollen nun getestet werden.
Update, 18. August, 8.09 Uhr: Forscher wollen Suche nach Corona-Medikament bündeln
Der rheinland-pfälzische Pharmakonzern Boehringer Ingelheim will gemeinsam mit über 30 weiteren Firmen und Forschungseinrichtungen die Suche nach einem Medikament gegen die von dem neuen Coronavirus verursachte Krankheit Covid-19 beschleunigen.
Das Ingelheimer Unternehmen leitet nach eigenen Angaben vom Dienstag die Arbeiten zur Entwicklung sogenannter virusneutralisierender Antikörper. Insgesamt gehören dem auf fünf Jahre angelegten Konsortium CARE (Corona Accelerated R&D in Europe) 37 Mitglieder aus der EU, China, Großbritannien, der Schweiz und den USA an.
Ein Schwerpunkt der Forschung soll auf der Entwicklung von Antikörpern liegen, die das Virus neutralisieren, sowie auf kleinen Molekülen, die direkt gegen das Virus wirken sollen. Erforscht werden soll auch, ob sich bereits vorhandene Produkte und Medikamentenkandidaten gegen Covid-19 umfunktionieren lassen. Das Forschungsnetzwerk wird den Angaben zufolge mit 77,7 Millionen Euro aus Mitteln der EU sowie mit Geld- und Sachbeiträgen aus der Pharmabranche unterstützt.
Update, 18. August, 6.45 Uhr: RKI meldet 1390 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1390 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen hervor. Damit liegt die Zahl wieder deutlich über der Schwelle von 1000. Am Sonntag und Montag war der Wert nur knapp halb so hoch. Das war zu erwarten, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.
Update, 18. August, 6.34 Uhr: New Yorks Gouverneur Cuomo nennt Corona "europäisches Virus"
Bei einer Attacke auf US-Präsident Donald Trump wegen seines Umgangs mit der Corona-Krise hat der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, das Virus als "europäisches Virus" bezeichnet. Die gegenwärtige Regierung sei "dysfunktional und inkompetent", sagte Cuomo in einer am Montagabend (Ortszeit) im Rahmen des Parteitags der Demokraten ausgestrahlten Rede. "Sie konnte das Virus nicht abwehren, sie hat es tatsächlich nicht einmal kommen sehen. Das europäische Virus hat den Nordosten infiziert, während das Weiße Haus noch auf China fixiert war."
Cuomos Bemerkung schien eine Anspielung auf Trump zu sein, der das Coronavirus immer wieder als "China-Virus" bezeichnet, aus Sicht seiner Gegner hat das eine stigmatisierende Wirkung. Das Virus wurde erstmals in Wuhan in China nachgewiesen. Einige Studien besagen, dass der Ausbruch in New York von europäischen Reisenden ausgegangen sein könnte, die nicht wussten, dass sie infiziert waren.
Update, 18. August, 5.30 Uhr: Corona-Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen stark erhöht
Die Gefahr einer Corona-Infektion ist in geschlossenen Räumen nach bisherigen Erkenntnissen im Vergleich zu an der frischen Luft extrem erhöht. Konkrete Zahlen dazu gibt es bislang aber noch nicht. Das lasse sich auch nicht so genau beziffern, erklärte eine Sprecherin des Robert Koch-Instituts.
Der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole in der Medizin, Gerhard Scheuch, verwies aber auf eine Studie aus China, nach der von 318 untersuchten Ausbrüchen mit drei oder mehr Infektionsfällen Anfang des Jahres nur ein einziger im Freien stattgefunden hatte. In fast 80 Prozent der Fälle steckte der Erkrankte andere Menschen zu Hause an, schreiben die Forscher. Ansteckungen gab es auch in Verkehrsmitteln und etwa beim Einkaufen.
Hintergrund ist, dass als wichtiger Übertragungsweg von Sars-CoV-2 sogenannte Aerosole, Mischungen winziger Teilchen in der Luft, gelten. Daneben gibt es aber auch andere Möglichkeiten der Virenübertragung, etwa als Schmierinfektion. Und auch bei Aerosolen lassen sich schwer pauschale Aussagen treffen. So macht es beispielsweise einen Unterschied, ob der Raum über offene Fenster, eine eingebaute Lüftungsanlage oder gar nicht belüftet wird. Eine weitere Rolle kann spielen, ob ein paar Menschen still in einem Raum vor sich hinarbeiten oder mehrere - etwa in einer Bar - laut sprechen, grölen oder singen.
Update, 18. August, 5 Uhr: Patientenschützer fordern Corona-Pflichttests in der Pflege
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert Corona-Pflichttests in der Pflege. Während Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verbindliche Tests für Reiserückkehrer anordne, fehlten "bis heute verpflichtende Präventiv-Tests für Pflegebedürftige, Angehörige und Altenpflegekräfte", sagte der Vorsitzende der Stiftung, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Altenpflege müsse vor einer zweiten Infektionswelle geschützt werden. Brysch warf dem Gesundheitsminister vor, bisher kaum Initiative zu zeigen, Pflegebedürftige dort zu schützen, wo sie lebten. "Allein über 818.000 Menschen leben in Pflegeheimen. Sie alle wieder zu isolieren, darf gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert werden."
Update, 18. August, 4.30 Uhr: Argentinier protestieren während Corona-Quarantäne gegen Regierung
Trotz strikter Ausgangsbeschränkungen sind in Argentinien Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Alberto Fernández auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Buenos Aires protestierten zahlreiche Demonstranten am Montag gegen die seit 150 Tagen andauernde Quarantäne gegen die Ausbreitung des Coronavirus, eine geplante Justizreform, Korruption, die Entlassung von Häftlingen und die angespannte Sicherheitslage. Auch in zahlreichen anderen Städten des südamerikanischen Landes gingen die Menschen bei den bislang größten Protesten seit Beginn der Corona-Krise auf die Straße.
Im Großraum Buenos Aires gelten seit Mitte März recht strenge Ausgangbeschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Zwar gelang es der Regierung mit der harten Linie zunächst tatsächlich, die Zahl der Infizierten und Opfer im regionalen Vergleich niedrig zu halten.
Wegen der langen Dauer der Quarantäne ließ die Disziplin der Bevölkerung zuletzt allerdings nach. Mittlerweile haben sich rund 300.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 5000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bislang gestorben. Zudem haben die Restriktionen die ohnehin schon schwer angeschlagene Wirtschaft des Landes weiter abgewürgt.
Update, 18. August, 4 Uhr: Kanadischer Finanzminister Morneau zurückgetreten
Mitten im Kampf zur Bewältigung der Corona-Krise ist der kanadische Finanzminister Bill Morneau zurückgetreten. Darüber habe er Premier Justin Trudeau informiert, sagte Morneau am Montagabend Medienberichten zufolge. Die nächste Phase der wirtschaftlichen Erholung werde Jahre dauern, dazu werde ein neuer Finanzminister benötigt. Er selbst wolle für das Amt des nächsten Generalsekretärs der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung in Europa (OSZE) kandidieren. Trudeau dankte Morneau, der knapp fünf Jahre im Amt war, für dessen Arbeit.
Zuletzt hatte es Berichte über ein Zerwürfnis zwischen Morneau und Trudeau wegen unüberbrückbarer Differenzen in der Wirtschaftspolitik zur Bewältigung der Corona-Krise gegeben. Darüber hinaus war Morneau wegen eines Skandals rund um eine Wohltätigkeitsorganisation unter Druck.
Die OSZE mit Sitz in Wien hat zahlreiche Aufgaben, die von Wahlbeobachtung und Schutz von Minderheiten und Pressefreiheit bis hin zur Beobachtermission in der umkämpften Ostukraine reichen.
Update, 18. August, 3.17 Uhr: Offizieller Teil des Demokraten-Parteitags beginnt
Die US-Demokraten haben am Montagabend (Ortszeit) offiziell ihren Parteitag eröffnet. Sie wollen dabei Joe Biden zum Präsidentschaftskandidaten küren, der am 3. November gegen Amtsinhaber Donald Trump antritt. Die Nominierung Bidens ist für Dienstag (Mittwochfrüh MESZ) geplant. Der Parteitag steht unter dem Motto "Amerika vereinen". Durch den Montagabend, der einer TV-Show glich, führte die Schauspielerin Eva Longoria.
Traditionell sind die Parteitage Mega-Events im US-Wahlkampf. Wegen der Corona-Pandemie kommen die Demokraten aber nicht wie ursprünglich geplant in Milwaukee (Wisconsin) zusammen, sondern tagen weitgehend online. Die Redner sprechen nicht wie üblich vor Zehntausenden Menschen, sondern sie haben ihre Ansprachen teils vorab aufgezeichnet, um technische Probleme zu vermeiden.
Zum Auftakt am Montagabend (Ortszeit) sollten Reden der ehemaligen First Lady Michelle Obama und des linken Senators Bernie Sanders gezeigt werden.
Am Dienstag soll Biden von den Delegierten nominiert werden. Für Mittwoch steht ein Auftritt von Ex-Präsident Barack Obama auf dem Programm, zudem wird sich Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris äußern. Biden soll am Donnerstag, dem letzten Abend des Parteitags, seine Nominierungsrede halten.
Biden will US-Präsident Donald Trump am 3. November seinen Platz im Weißen Haus streitig machen. Umfragen sehen Biden derzeit in Führung, allerdings haben diese wegen des komplizierten Wahlsystems in den USA nur eine begrenzte Aussagekraft.
Update, 18. August, 2.26 Uhr: Mehrere tausend Zuschauer sollen zum NFL-Start im Stadion sein
Etwa 17.000 Zuschauer sollen zum Start in die NFL-Saison in das Heimstadion von Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs dürfen. Der Titelverteidiger veröffentlichte am Montag (Ortszeit) seine Bedingungen für den Ticketverkauf und will das Arrowhead Stadium in Kansas City für die drei ersten Heimspiele mit ungefähr 22 Prozent auslasten. Das betrifft den für den 10. September geplanten Auftakt gegen die Houston Texans sowie die Partien gegen die New England Patriots und die Las Vegas Raiders.
Zunächst haben nur Dauerkarteninhaber Zugriff auf die Tickets, die gruppiert werden. Die Zuschauer müssen im Stadion eine Maske tragen. Das Zusammenkommen vor dem Spiel auf dem Parkplatz, das in den USA sehr beliebte Tailgating (Parkplatz-Party auf Heckklappe eines Autos) mit Grillen und Trinken, soll erlaubt sein - allerdings nur direkt hinter dem eigenen Fahrzeug und mit Menschen aus der eigenen Ticket-Gruppe. Die Chiefs wollen ihren Kartenverkauf nach Beratung von Gesundheitsexperten je nach Verlauf der Corona-Pandemie anpassen.
Die USA sind unverändert stark von der Pandemie betroffen und stehen trotz einer Verbesserung zuletzt seit etwa einem Monat über der Marke von 50.000 neuen Infektionen täglich. In Kansas liegt die Zahl der betroffenen Personen derzeit bei etwa 500 Fällen pro Tag, in Missouri sind es deutlich über 1000 Menschen, die jeden Tag positiv auf das Coronavirus getestet werden.
Update, 18. August, 1 Uhr: Einheitliche Gäste-Obergrenze für Feiern vom Marburger Bund gefordert
Der Ärzteverband Marburger Bund fordert im Kampf gegen das Coronavirus bundesweit einheitliche Vorgaben für Feste und Feierlichkeiten. "Um Ansteckungsrisiken auch im Herbst und Winter zu verringern, sollten sich die Länder bald auf einheitliche Regeln für private und öffentliche Feiern aller Art verständigen", sagte die Vorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).
Wichtig seien etwa Obergrenzen für Gäste und Konzepte fürs Lüften. "Je größer die Zahl der Feiernden gerade in geschlossenen Räumen ist, desto wahrscheinlicher ist ein Mensch dabei, der die anderen ansteckt", warnte Johna. Wenn die Infektionszahlen wieder stark stiegen, seien 150 Gäste bei einer Familienfeier oder einer Party in Innenräumen zu viel.
Gerade die Jüngeren müssten daran erinnert werden, Ansteckungsrisiken zu vermeiden. Viele seien sorglos, weil sie auf die hohe Quote der Genesenden in Deutschland schauten. "Doch sie vergessen dabei, dass darunter auch Menschen erfasst werden, die an schweren Langzeitschäden leiden, zum Beispiel an chronischer Erschöpfung oder Herzmuskelentzündungen. Sie haben Covid-19 überlebt, sind aber nicht gesund", warnte die Medizinerin. "Es gibt Schätzungen, dass der Anteil der an Covid-19 erkrankten Patienten mit Folgeschäden im oberen einstelligen Bereich liegt."
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