Sachsen-Anhalt: So viele Menschen haben durch Corona bereits ihren Job verloren!

Halle (Saale) - Die Pandemie hinterlässt an Sachsen-Anhalts Arbeitsmarkt deutliche Spuren. Besonders das Gastgewerbe, die Hotel- und Veranstaltungsbranche, der Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung sind betroffen.

Geschlossene Geschäfte in der Innenstadt von Halle. Die Coronakrise hat in Sachsen-Anhalt bereits deutliche Spuren hinterlassen.
Geschlossene Geschäfte in der Innenstadt von Halle. Die Coronakrise hat in Sachsen-Anhalt bereits deutliche Spuren hinterlassen.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Die Corona-Krise hat in Sachsen-Anhalt zu einem deutlichen Rückgang von Stellenangeboten geführt. Während Arbeitgeber unmittelbar vor Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 rund 4900 freie Stellen meldeten, waren es im April nur noch etwa 2000. Das war ein Rückgang von etwa 59 Prozent, wie die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit mitteilte.

Besonders deutlich waren die Rückgänge binnen eines Monats im Einzelhandel (-92 Prozent) und im Gastgewerbe (-88 Prozent).

Über das gesamte Jahr gesehen sei die Zahl der neuen Stellenangebote in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahr um knapp 19 Prozent zurückgegangen. So meldeten Arbeitgeber rund 45.000 freie Jobs, 2019 waren es noch knapp 56.000. Bis auf die Monate Oktober und November lagen die Stellenmeldungen 2020 den Angaben nach in allen anderen Monaten unter dem Niveau der Vorjahresmonate.

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Hintergrund ist, dass Firmen eher am Stammpersonal festhalten als neue Mitarbeiter einstellen oder dies es auch gar nicht können, weil Geschäfte, Lokale und Beherbergungsbetriebe wegen der Pandemie schließen mussten.

Stellenmarkt entwickelte sich unterschiedlich

Zwar seien zuletzt wieder vermehrt neue Stellen gemeldet worden, dennoch gibt es seit Beginn der Krise weniger Jobangebote, vor allem in den Branchen, die von langen Einschränkungen betroffen sind.
Zwar seien zuletzt wieder vermehrt neue Stellen gemeldet worden, dennoch gibt es seit Beginn der Krise weniger Jobangebote, vor allem in den Branchen, die von langen Einschränkungen betroffen sind.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Bis heute gebe es weniger Jobangebote vor allem in den Branchen, die von langen Einschränkungen und wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns besonders betroffen sind. Dazu zählten neben dem Gastgewerbe die Hotel- und Veranstaltungsbranche, der Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung.

Im weiteren Verlauf der Corona-Krise habe sich der Stellenmarkt auch unterschiedlich entwickelt. "Zwischenzeitlich war nicht alles zu, neue Aufträge gingen zum Beispiel in der Industrie und Baubranche ein, Mitarbeiter wurden wieder gesucht, Fachkräfte sowieso", erklärte ein Sprecher der Regionaldirektion.

Hinzu kam die jahreszeitliche Belebung am Arbeitsmarkt mit einer stärkeren Nachfrage an Arbeitskräften für Tätigkeiten im Freien. Im Februar dieses Jahres wurden den Arbeitsagenturen rund 3900 neue Stellen gemeldet, fast 44 Prozent mehr als im Januar. Zuwächse gab es am Bau, in der Landwirtschaft sowie im Bereich Verkehr und Lagerei.

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Dennoch haben in Sachsen-Anhalt den Angaben zufolge in der Corona-Pandemie seit März 2020 rund 15.000 Menschen ihren Job verloren, konnten nicht vermittelt werden oder eine Weiterbildung antreten.

Zuletzt waren in Sachsen-Anhalt (Stand 11. Februar 2021) rund 92.000 Menschen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote lag im Februar bei 8,3 Prozent (Deutschland: 6,3 Prozent).

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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