Impfgegner-Demo wegen Corona abgesagt! Szene-Star provoziert Behörden
München - Am 21. März sollte auf dem Münchner Odeonsplatz die Großdemo "Freie Impfentscheidung" stattfinden. Aus Angst vor einem Verbot durch die Behörden, wurde diese nun abgesagt, bzw. verschoben.
Damit möchte sich der in der Szene der Impfkritiker und -gegner bekannte Stuttgarter Autor und Redner Hans U. P. Tolzin jedoch nicht zufriedengeben. Der gelernte Molkereifachmann gab auf seiner Seite impfkritik.de bekannt, dass er an diesem Tag ohnehin in München sei und nun ab 11.30 Uhr - dem geplanten Start der Demo - auf dem Odeonsplatz Sehenswürdigkeiten besichtigen wolle.
Wie sehr es ihm dabei tatsächlich um die Kunst und Kultur der Stadt geht, lassen die weiteren Textpassagen vermuten: "Sofern es der Zufall will, werde ich vielleicht auch ein paar Flyer dabei haben. Vielleicht werde ich auch das eine oder andere lustige Liedchen vor mich hin trällern", kündigt der Autor an und gibt zudem zu verstehen, dass er "möglicherweise" an einem orangefarbenen T-Shirt zu erkennen sei.
"Falls ich zufällig jemandem begegne (man weiß ja nie), der ebenfalls ein orangenes T-Shirt trägt und auch gerne ein Liedchen trällert, könnte man gegenseitig unterhaken und ein Stück des Weges zusammentun" so seine weiteren subtilen Pläne für diesen Tag.
Um sein Vorhaben noch mehr zu untermauern, erklärt Tolzin, dass er gar keine bestimmten Einkaufsziele habe und viel mehr durch die Fußgängerzone streifen möchte. Zudem teilt er mit, dass er aller Voraussicht nach gegen 13 Uhr Hunger bekommen könnte und bereits dafür eine Gaststätte gefunden hat, auf der unter anderem auch die Möglichkeit gegeben wäre, "etwas Wichtiges zum Zeitgeschehen berichten" zu können.
Er fordert über die Internetseite dazu auf, ihm per E-Mail mitzuteilen, ob man auch "zufällig" gegen 13 Uhr Hunger bekäme und sich für ein "nettes Miteinander" interessiere. Man müsse nur "20 bis 30 Euro für den Verzehr einplanen, damit wir die Räumlichkeit kostenlos bekommen." Und Tolzin wüsste gerne, wie viele kommen - damit "ich weiß, wie viele Tische wir zusammenrücken müssen".
Das Orga Team vom Netzwerk Impfentscheid Deutschland begründet die Absage, beziehungsweise, die Verschiebung der geplanten Großdemo wegen des Coronavirus unter anderem damit: "Wir haben Bedenken bezüglich der behördlichen Massnahmen gegen die ausländischen Redner, aber natürlich auch gegen die an der Demo mitwirkenden. Es droht die Quarantäne als behördliche Freiheitsberaubung". (Rechtschreibungen übernommen)
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