Homeoffice in Zeiten von Corona und dazu drei Kinder? Schwerstarbeit!
Dresden - "So langsam haben wir uns eingegroovt", sagt Yvonne Etterich (39) und lacht ihren Mann Tim Simon (41) an. Der Journalist von Hitradio RTL arbeitet gegenwärtig im Homeoffice. Hinter den Kulissen zieht er bei der "Morningshow mit Mirko & Claudi" die Strippen. Seine Partnerin managt derweil den Alltag mit Vincent (15) und den Zwillingen Elisa und Selma (5) im Haus am Stadtrand von Dresden. Familienleben - unter besonderen Umständen.
Der Arbeitstag von Tim Simon beginnt um 4.30 Uhr. Auf Zehenspitzen schleicht er dann durchs Haus, um niemanden zu wecken. Bis Mittag hat er den Kopf voll Arbeit und quasi ständig ein Telefon am Ohr.
Ab Nachmittag bereitet er die nächste Sendung vor. "Die Mädels brauchten lange, um diesen Rhythmus zu verstehen. Dass Papa zu Hause und trotzdem nicht ansprechbar ist, mussten sie lernen", erzählt ihre Mutter.
Weil die Kita von Selma und Elisa geschlossen hat, macht Yvonne Etterich Programm: "Wir haben jeden Tag ein Projekt und schon gaaanz viel für Ostern gebastelt." Als Nächstes wollen sie im Garten eine Schaukel bauen, denn auch der Spielplatz ist wegen der Pandemie zur No-go-Area erklärt geworden.
Yvonne Etterich: "Das war ein Drama! Wie erklärt man Fünfjährigen die Gefährlichkeit des Coronavirus?"
Vor allem als "Krankenpflegerin" betreut die Mutter derzeit ihren Sohn. Der Gymnasiast lag eine Woche mit fiebriger Grippe im Bett. Langsam erwachen seine Lebensgeister wieder.
Seine Mutter ahnt: "Für ihn müssen wir rasch auch ein Programm kreieren. Er langweilt sich schon und fängt an, anstrengend zu werden."
So läuft die Arbeit auch im Homeoffice richtig rund
Für viele Sachsen bedeutet der Corona-Schock, dass sie erstmals von daheim aus arbeiten müssen. Einige werden die Vorteile des Homeoffice schnell zu schätzen wissen und passen sich flexibel an.
Andere werden aber auch anfällig für die vielfältigen Ablenkungen sein, die in der Wohnung warten. Hier ein paar Tipps zur besseren Organisation.
- Finde den perfekten Platz, räume gegebenenfalls um. Achte auf ausreichende Beleuchtung, Rückengesundheit und Ergonomie. Man sollte sich hier wohlfühlen und nicht der Sehnsucht nach dem bequemen Sessel nebenan erliegen.
- Lege - wenn möglich - fest, zu welchen Zeiten Du tatsächlich arbeiten willst und halte Dich daran. Selbstdisziplin kann man lernen. Teile den Zeitplan der Familie oder Mitbewohnern mit.
- Bereite Dich wie sonst auch auf die Arbeit vor. Mache Dich früh zurecht. Raus aus Pyjama und Bademantel, eventuell sogar rein in die Arbeitsklamotten, wenn die nicht zu unbequem sind.
- Simuliere vor dem Schaffen eine Art Arbeitsweg. Gehe - falls es keine Ausgangssperre gibt - um den Block oder zum Waldesrand. Zurück in der Wohnung ist man dann auf die Arbeit eingestellt.
- Rücke in Deiner To-do-Liste die komplizierten Aufgaben nach vorn und arbeiten diese ab. So baut sich weniger psychische Belastung auf. Das Erfolgserlebnis lässt die leichteren Arbeiten dann lockerer von der Hand gehen.
- Der Plausch mit den Kollegen fällt leider flach. Rufe gelegentlich an und frage, wie sie vorankommen. Das motiviert und schweißt zusammen.
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Titelfoto: Steffen Füssel