Falsche Impfpässe! Ermittlungen gegen Klinik-Angestellte und Friseure
Hannover - Wegen gefälschter Impfpässe ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover gegen eine Reihe von Verdächtigen, darunter vier ehemalige Klinik-Mitarbeiterinnen und mehrere Friseure.
Insgesamt sind in den vergangenen 14 Tagen rund zwei Dutzend Wohnungen, Geschäftsräume und Fahrzeuge durchsucht worden, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten.
Eine 43-jährige Klinik-Angestellte soll im Dezember ihrem Arbeitgeber einen gefälschten Impfpass vorgelegt haben.
Bei der Durchsuchung ihrer Wohnung stellte sich nun heraus, dass auch die Impfausweise ihrer beiden Kinder den Ermittlungen zufolge gefälscht waren.
Ermittelt wird auch gegen drei 32, 51 und 57 Jahre alte Kolleginnen der Frau wegen gefälschter Impfpässe. Die vier Frauen seien inzwischen nicht mehr in dem Krankenhaus beschäftigt, hieß es.
Seit diesem Mittwoch gilt die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht - Beschäftigte in Pflegeheimen und Krankenhäusern müssen gegen Covid-19 geimpft sein.
Geldstrafen für Besitzer und Ersteller gefälschter Ausweise
In einem Friseursalon in Hannover tauschten sich Mitarbeitende laut Polizei im Januar über den Handel mit gefälschten Impfpässen aus.
Sie ahnten nicht, dass ein 24-jähriger Kunde im Laden Polizeibeamter war. In dem Salon wurden später ein gefälschter Pass sowie zwei Nachweise zum Erstellen von Impfzertifikaten entdeckt.
Wer amtliche Dokumente fälscht, muss mit empfindlichen Geldstrafen oder gar Freiheitsstrafen rechnen.
Es drohten eine Vorstrafe und damit eine Eintragung im Führungszeugnis, warnten Polizei und Staatsanwaltschaft. Verurteilt wurde bereits unter anderem die 59-jährige Inhaberin eines Friseurgeschäfts, die zweimal mit einem "unrichtigen Attest" zur Befreiung von der Maskenpflicht erwischt worden war.
Sie erhielt eine Geldstrafe von 1800 Euro. Eine 26 Jahre alte Arzthelferin, die den Impfpass eines Bekannten aus Gefälligkeit gefälscht hatte, wurde laut Polizei zu einer Geldstrafe von 4200 Euro verurteilt.
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