Emirate geben Corona-Impfstoff für Helfer frei
Deutschland/Welt - Das Coronavirus hat die Welt weiterhin fest im Griff. In Deutschland und weiteren Ländern steigen die Infektionszahlen wieder. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben nun einen Corona-Impfstoff zur eingeschränkten Notfallverwendung freigegeben.
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Update, 14. September, 21.41 Uhr: Emirate geben Corona-Impfstoff zum Notfallgebrauch für Helfer frei
Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einen Corona-Impfstoff zur eingeschränkten Notfallverwendung freigegeben. Der Impfstoff werde vorerst "für diejenigen zur Verfügung stehen, die am meisten mit Covid-19-Patienten zu tun haben", sagte Gesundheitsminister Abdul Rahman Mohammed Al-Owais am Montag.
Sie seien durch ihre Arbeit am stärksten gefährdet, sich mit dem Virus zu infizieren. "Die Notfallverwendung des Impfstoffs entspricht voll und ganz den Vorschriften und Gesetzen, die eine schnellere Überprüfung der Genehmigungsverfahren ermöglichen", fügte der Minister hinzu.
Die VAE führen seit Mitte Juli klinische Versuche der Phase III für einen Impfstoff des chinesischen Pharmaunternehmens Sinopharm durch. Die dritte Phase ist die letzte, bevor die Herstellung des Impfstoffes genehmigt wird. Al-Owais sagte, die Endphase der in den VAE durchgeführten Versuche habe gezeigt, dass der Impfstoff "sicher und wirksam ist und zur Bildung von Antikörpern gegen das Virus geführt hat".
Das Mittel basiert nach Aussage des Gesundheitsunternehmens G42 aus Abu Dhabi zu Beginn der entscheidenden Testphase auf abgetöteten Coronaviren. Rund 31.000 Menschen mit 125 Nationalitäten hatten nach Angaben der Leiterin der klinischen Studie an den Tests teilgenommen. Es seien nur einfache und erwartete Nebenwirkungen beobachtet worden, ähnlich denen anderer Impfstoffe.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 80.000 Coronavirus-Infektionen gezählt. Die täglich registrierten Fällen stiegen im August wieder an.
Update, 14. September, 20.55 Uhr: Jordanien schließt Schulen, Moscheen und Restaurants
Im Kampf gegen das Coronavirus werden in Jordanien Restaurants, Moscheen, Straßenmärkte und die meisten Schulen für zwei Wochen geschlossen bleiben. Diese "präventiven Maßnahmen" sollen ab Donnerstag gelten und dazu beitragen, eine totale Abriegelung zu vermeiden, wie ein Regierungssprecher am Montag in Amman sagte. In den vergangenen Tagen hatte Jordanien jeweils mehr als 200 neue Infektionen und mehrere Todesfälle gemeldet.
In dem Königreich sind insgesamt mehr als 5300 Corona-Fälle registriert. Mindestens 26 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Bereits im März hatte Jordanien strikte Ausgangssperren verhängt, die aber nach und nach wieder gelockert wurden. Seit Mitte August hat sich die Zahl neuer Fälle fast verdoppelt.
Die meisten Schülerinnen und Schüler sollen ab Donnerstag online unterrichtet werden. Cafés und Restaurants dürfen dann nur noch liefern oder Essen zur Mitnahme zubereiten. Die Regierung werde außerdem diejenigen bestrafen, die große Versammlungen abhielten, sagte der Sprecher in einer Fernsehansprache. Das gelte auch für Hochzeiten und Beerdigungen, die für den Anstieg der Coronavirus-Fälle mitverantwortlich sein sollen.
"Trotz früherer Warnungen haben wir Rücksichtslosigkeit und Selbstgefälligkeit erlebt, die leider zu Dutzenden Fällen in verschiedenen Provinzen des Königreichs geführt haben", sagte der Regierungssprecher. Wer gegen die neuen Regeln verstoße, müsse daher mit einer 14-tägigen Haftstrafe rechnen.
Update, 14. September, 20.25 Uhr: Slowakei stuft Nachbarn Tschechien als Corona-Risikoland ein
Die Slowakei hat ihre ehemalige Schwesterrepublik Tschechien zum Corona-Risikoland erklärt. Wie Außenamts-Staatssekretär Martin Klus nach einer Sitzung des nationalen Corona-Krisenstabes am Montagabend auf Facebook mitteilte, müssen Einreisende aus dem Nachbarland künftig einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder eine mindestens fünftägige Heimquarantäne antreten. Die Vorschrift trete am Freitag in Kraft.
Tschechien und die Slowakei waren bis zum 1. Januar 1993 ein gemeinsamer Staat. Bis heute gibt es zwischen beiden Ländern enge wirtschaftliche und familiäre Bindungen.
Für die Nachbarländer Österreich und Ungarn gab die Kommission die Empfehlung aus, nicht notwendige Reisen dorthin zu vermeiden. Ob die Grenze zum größten Nachbarland Ukraine geschlossen wird, wie vielfach erwartet, sei noch nicht entschieden worden, erklärte Klus.
Die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei verzeichnete bis Montag nur 5580 bestätigte Corona-Infektionsfälle und 38 coronabedingte Todesopfer. Damit gehört sie zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas. Zuletzt sind die täglichen Neuinfektionen aber rasant angestiegen.
Update, 14. September, 20.20 Uhr: Britische königliche Paläste streichen mehr Stellen
Die Corona-Pandemie zwingt die britischen Royals weiter zum Sparen: Wegen fehlender Einnahmen sind nach Angaben der königlichen Paläste knapp 150 weitere Stellen gefährdet. Mit "tiefem Bedauern" müsse man mitteilen, dass 86 Vollzeitstellen - und damit 145 Betroffene - infolge der Pandemie ihre Jobs verlieren könnten, hieß es in einer Mitteilung der Historic Royal Palaces von Montag.
Die Stiftung verwaltet neben dem Tower of London etwa den Kensington-Palast und den Kew-Palast und hat bislang mehr als 1100 Beschäftigte. Die finanziellen Mittel der Stiftung lagen den Angaben zufolge mit zehn Millionen Pfund (umgerechnet rund 10,8 Millionen Euro) in diesem Jahr fast 90 Prozent unter den Erwartungen, da viele Veranstaltungen ausfielen und Eintrittsgelder ausblieben.
Zuvor waren bereits Stellenstreichungen beim Royal Collection Trust bekannt geworden, der weitere Schlösser und Kunstwerke im Besitz der britischen Royals verwaltet, unter anderem den Buckingham-Palast. Bis zu 300 der 600 Hausangestellten der Queen könnten Medienberichten zufolge von den Maßnahmen betroffen sein.
Update, 14. September, 19.57 Uhr: Kanzleramtschef: Rasche Einigung zu Fan-Rückkehr in Stadien möglich
Nach monatelanger Corona-Zwangspause ist eine Fan-Rückkehr in die Fußballstadien schon zum Bundesliga-Start an diesem Wochenende in greifbare Nähe gerückt. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) bezeichnete dies am Montag nach Gesprächen mit den Bundesländern als mögliches Szenario.
"Die Annäherung ist schon sehr weit fortgeschritten", sagte Braun auf einer Klausur der CSU-Fraktion im Landtag in München. Dies hänge aber von den entscheidenden Gesprächen der Länder an diesem Dienstag ab. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte ein möglichst einheitliches Vorgehen aller Länder und einheitliche Regeln an.
Die Chefs der Staatskanzleien der Länder wollen an diesem Dienstag (16.00 Uhr) erneut über Zuschauer in Stadien und Sporthallen beraten.
Braun erklärte, absolute Verbote seien immer schwierig. Wenn jemand vorweisen könne, dass er ein ausgefeiltes Hygienekonzept habe, dann sei es meistens schwer, ein absolutes Verbot durchzusetzen. Braun betonte allerdings: "Es geht aber nicht nur darum, dass man im Stadion sitzt, mit sauberem Abstand, sondern es gibt den Weg zum Fußball, es gibt den Weg vom Fußball zurück." Das müsse alles mit bedacht werden. Angesichts der wieder etwas höheren Infektionszahlen müsse man hier sehr vorsichtig agieren. "Das heißt nicht Nein zu einem Testbetrieb, aber wirklich vorsichtig rangehen", forderte er.
Spahn, der per Video-Schalte zur CSU-Klausur zugeschaltet war, mahnte die Einhaltung von Hygieneregeln und Mindestabständen auch vor und nach den Spielen an. Entscheidend sei, auch die An- und Abreise der Fans so zu organisieren, dass keine unnötigen Infektionsrisiken entstünden. Wenn die Hygienekonzepte dies sicherstellten, dann könne man über eine langsame Rückkehr von Zuschauen nachdenken. Der Minister fügte aber hinzu: "Was ich wichtig finde, ist, dass wir vom Ansatz her einheitlich vorgehen und nicht jeder seins macht."
Update, 14. September, 19.03 Uhr: Airbus-Chef warnt Belegschaft vor Entlassungen
Airbus-Chef Guillaume Faury hat die Belegschaft Berichten zufolge vor einer schwereren und länger als erwartet andauernden Krise gewarnt. Es sei "unwahrscheinlich, dass das freiwillige Ausscheiden aus dem Unternehmen" ausreiche, um 15.000 Arbeitsplätze abzubauen, zitierte unter anderem die französische Wirtschaftszeitung "La Tribune" am Montag aus einem Brief an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Airbus bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass am Freitag ein entsprechender Brief Faurys an die Belegschaft gegangen sei - machte aber keinerlei Angaben zum Inhalt. Der Brief sei Teil des ständigen Dialogs zwischen Management und Mitarbeitern, hieß es lediglich. Airbus hatte wegen der Corona-Krise die Produktionspläne gekappt und den Abbau von weltweit 15.000 der rund 90.000 Jobs in der Verkehrsflugzeugsparte angekündigt. Auch mehrere Tausend Stellen in Deutschland sind von dem Sparplan betroffen.
Corona hatte den Luftfahrt- und Rüstungskonzern tief in die roten Zahlen gerissen. Weil die Zahl der Flugzeugauslieferungen einbrach, stand im zweiten Quartal unterm Strich ein Verlust von mehr als 1,4 Milliarden Euro.
"Die Halbjahresergebnisse, die wir Ende Juli veröffentlichten, zeigten, dass unsere Kosten während dieser Krise unsere Einnahmen bei weitem überschritten hatten", soll es nun den Berichten nach in dem Brief von Faury heißen. Man müsse daher bei Produktion, Einkäufen, Projekten, Investitionen und leider auch der Belegschaft Anpassungen
Update, 14. September, 18.54 Uhr: Traditionelle Thanksgiving-Parade in New York nur online
Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die traditionelle Thanksgiving-Parade in New York in diesem Jahr nur online stattfinden. Das Spektakel solle diesmal "neu gedacht" werden, teilten die Organisatoren der Kaufhauskette Macy's am Montag mit. "Es wird nicht dieselbe Parade werden, die wir kennen", sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio. Aber auch bei der Online-Version würden die Menschen "den Geist und die Freude dieses Tags spüren" können.
Normalerweise werden zum Feiertag Thanksgiving im November jedes Jahr riesige Heliumballons mehr als drei Kilometer durch die Straßen der Millionenmetropole getragen. Rund 8000 Tänzer, Fahnenträger, Musiker und Verkleidete nehmen an der Parade teil. Mehr als drei Millionen Zuschauer stehen am Streckenrand, etwa 50 Millionen Menschen schauen das seit mehr als 90 Jahren stattfindende Spektakel im Fernsehen an.
Der Bundesstaat und vor allem die Millionenmetropole New York waren im Frühjahr ein Zentrum der Coronavirus-Pandemie. Inzwischen haben sich die Zahlen aber auf niedrigem Niveau stabilisiert. Zuletzt waren in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern noch rund 450 infizierte Menschen im Krankenhaus, weniger als ein Prozent der Zehntausenden täglichen Tests fiel positiv aus.
Update, 14. September, 18.29 Uhr: Polizei löst illegale Partys im Treptower Park auf
Zu laute Musik und kein Corona-Abstand: Die Berliner Polizei hat am Wochenende im Treptower Park wieder mehrere illegale Partys aufgelöst. Dabei hätten Beamte bei mehreren Einsätzen bis Sonntagfrüh 25 Gruppen zum Gehen aufgefordert, teilte die Polizei am Montag mit. Mitarbeiter des Ordnungsamtes hätten dabei auch Verstärker, Boxen und Mischpulte sichergestellt.
Allein gegenüber dem Kraftwerk Rummelsburg hätten sich rund 80 Menschen versammelt, in der Nähe des Karpfenteichs seien es knapp 60 gewesen. Der Treptower Park sei in den vergangenen Wochen zu einem beliebten Treffpunkt der illegalen Partyszene geworden. Die Beschwerden wegen Lärmbelästigungen hätten zuletzt stark zugenommen, teilte die Polizei weiter mit.
Update, 14. September, 18.21 Uhr: Paarweises Tanzen auf Familienfeiern wird im Norden wieder erlaubt
Das paarweise Tanzen auf Familienfeiern wird in Schleswig-Holstein unter Vorgaben ab Samstag wieder erlaubt. "Das Infektionsgeschehen macht es jetzt möglich, dass wir auch hier wieder mehr ermöglichen. Es ist richtig und wichtig, dass Tanzen stattfinden kann", sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Montag. Der Abstand zu anderen Tänzern muss aber gewahrt bleiben. Die Obergrenze bei privaten Feiern drinnen bleibt zudem bei 50 Personen.
Auf seiner Klausurtagung in Leck (Kreis Nordfriesland) beschloss das Kabinett zudem eine ganze Reihe weiterer Lockerungen im Freizeitbereich, die ebenfalls ab Samstag gelten. Die maximale Teilnehmerzahl auf Märkten und Messen wird von 750 auf 1500 Personen (außen) und von 250 auf 750 Personen (innen) erhöht. Erlaubt ist aber nur ein Teilnehmer je sieben Quadratmeter Fläche.
Gelockert werden auch die Regelungen für Whirlpools, Saunen oder vergleichbare Einrichtungen wie Infrarotkabinen. Es entfällt die Vorgabe, dass diese nur einzeln oder von Mitgliedern eines Haushaltes genutzt werden dürfen. Abstandsgebot und Kontaktverbot gelten aber weiter. Dampfbäder hingegen dürfen weiter nur einzeln oder von Mitgliedern eines gemeinsamen Haushalts genutzt werden.
Schon bekannt war, dass Prostitution in Schleswig-Holstein wie auch in Hamburg ab diesem Dienstag wieder unter strengen Auflagen zulässig ist - allerdings nur in angemeldeten Prostitutionsstätten. "Wir wollen verhindern, dass die in der Prostitution Tätigen aufgrund wirtschaftlicher Notlagen in Abhängigkeitsverhältnisse geraten und im Verborgenen größeren Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind", sagte Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU).
Update, 14. September, 18.18 Uhr: Baden-Württemberg will weniger Intensivbetten für Corona-Patienten frei halten
In Baden-Württemberg sollen künftig weniger Intensiv- und Beatmungsplätze für Corona-Patienten frei gehalten werden, um wieder mehr Platz für andere Patienten zu schaffen. Das geht aus einem Konzept der Landesregierung hervor, das mit Experten erarbeitet wurde und am Mittwoch von der Corona-Lenkungsgruppe des Landes verabschiedet werden soll, wie "Heilbronner Stimme" und "Mannheimer Morgen" berichten. Die bisherige Freihaltequote der Intensiv- und Beatmungsplätze von 30 bis 35 Prozent soll demnach wegen der aktuell geringen Belegung auf zehn Prozent reduziert werden.
Aktuell werden in den baden-württembergischen Kliniken 212 Covid-19-Patienten behandelt, 32 von ihnen werden beatmet. "Dieses Niveau hat sich seit Wochen nicht verändert und es macht daher Sinn, die Freihaltequote bei den Intensivbetten zu reduzieren", sagte Matthias Einwag von der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft den Zeitungen. Dann könnten mehr Patienten operiert werden, die schon lange auf eine Operation warteten.
Update, 14. September, 17.58 Uhr: München prüft Alkoholverbot auf der Theresienwiese wegen Corona
Normalerweise fließt Ende September beim Oktoberfest das Bier in Strömen - jetzt könnte es ausgerechnet auf der Theresienwiese ein Alkoholverbot geben. Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 14. September, 17.09 Uhr: Queen "inspiriert" von Pandemie-Fotos ihrer Landsleute
Die Queen hat sich zur Eröffnung einer Foto-Ausstellung mit Bildern aus Großbritannien in Corona-Zeiten beeindruckt von ihren Landsleuten gezeigt. Sie sei "inspiriert gewesen, wie die Fotos die Widerstandsfähigkeit der Briten in einer so herausfordernden Zeit" zeigten, schrieb die Monarchin am Montag zur Eröffnung der Ausstellung. Die Foto-Sammlung "Hold Still" ist seitdem online auf der Webseite der National Portrait Gallery zu sehen.
Ins Leben gerufen hatte das Projekt Herzogin Kate (38), die Anfang Mai gemeinsam mit dem Museum die Briten dazu aufgerufen hatte, ihre Aufnahmen aus den Zeiten der Pandemie einzuschicken. Innerhalb von sechs Wochen kamen rund 31.000 Fotos zusammen. Prinz Williams Frau ist selbst Hobby-Fotografin. Sie sagte, sie sei überwältigt davon gewesen, welche emotionalen Geschichten die Bilder erzählten. Gemeinsam mit einer Jury wählte sie 100 der eingesandten Fotos aus. Vorerst ist diese Auswahl nur online zu sehen - allerdings soll sie zu einem späteren Zeitpunkt auch in mehreren Städten als echte Ausstellung gezeigt werden.
Die Fotos zeigen etwa ein Kind, das sich während der Kontaktbeschränkungen einen Oma-Ersatz aus Papier gebastelt hat, eine herzliche Umarmung oder einen verkleideten Postboten als "Held des Alltags". Momente der Einsamkeit, aber auch der Hilfsbereitschaft und Kreativität finden ihren Platz in der Sammlung.
Update, 14. September, 16.25 Uhr: Gratis-Coronatests für Urlauber aus Nicht-Risikogebieten enden
Die Möglichkeiten zu kostenlosen Corona-Tests für alle Reiserückkehrer nach Deutschland werden zum Ende der Ferienzeit eingeschränkt. Reisende, die nicht aus einem Risikogebiet mit hohen Infektionszahlen kommen, haben ab diesem Dienstag keinen Anspruch mehr auf kostenlose Tests.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Montag: "Für die Urlaubszeit war es wichtig, möglichst alle Reisende auf das Corona-Virus zu testen. Mit Blick auf Herbst und Winter konzentrieren wir die Tests jetzt wieder stärker aufs Inland."
Welche Länder für deutsche Urlauber als Risikogebiete gelten, legt die Bundesregierung regelmäßig fest - sie sind auf der Internetseite des bundeseigenen Robert Koch-Instituts (RKI) aufgelistet. Bund und Länder hatten die Änderungen bei den Tests Ende August vereinbart. "Für Einreisende aus Risikogebieten gilt vorerst weiterhin die Testpflicht sowie die Erfordernis der Quarantäne bis zum negativen Testergebnis", sagte Spahn. Tests für sie bleiben vorerst kostenlos.
Die Quarantäne-Regeln für Rückkehrer aus Risikogebieten sollen nach einem Beschluss von Bund und Ländern noch geändert werden - möglichst zum 1. Oktober. Die Pflicht zur 14-tägigen Quarantäne soll demnach künftig frühestens durch einen Test ab dem fünften Tag nach Rückkehr entfallen können.
Update, 14. September, 16.18 Uhr: Strengere Regeln bei Alkohol und Feiern in Bordeaux wegen Corona
Im Kampf gegen das Coronavirus haben die Behörden in Bordeaux strengere Regeln verhängt. Private Treffen im Freien seien auf zehn Personen beschränkt, kündigte die Präfektin Fabienne Buccio am Montag an. Sie forderte Familien außerdem auf, Familienfeiern wie Hochzeiten auf ebenfalls maximal zehn Personen zu beschränken. Tanzpartys, Flohmärkte oder Nachbarschaftsfeste seien nicht erlaubt, Schulausflüge abgesagt. Die Behörden haben außerdem den Konsum von Alkohol auf öffentlichen Plätzen in der Stadt verboten.
Die Begrenzung für öffentliche Veranstaltung im Département Gironde an der Atlantikküste liege nun bei 1000 statt 5000 Menschen, so die Präfektin Buccio. "Die Situation ist nicht alarmierend, aber besorgniserregend", sagte sie mit Blick auf Krankenhäuser. Man müsse das Bewusstsein der Bevölkerung schärfen. Wenn nötig, werde man noch härtere Maßnahmen ergreifen.
Frankreichs Premier Jean Castex hatte die Städte Bordeaux, Marseille und das französische Überseegebiet Guadeloupe aufgefordert, strengere Regeln einzuführen. Grund dafür ist, dass die Corona-Lage in diesen Regionen besonders ernst ist. Frankreich hat am Wochenende mehr als 10.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet - die Lage ist aber regional unterschiedlich. Die Regierung hatte zuletzt vor allem auf regionale Maßnahmen gesetzt und an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen im Land appelliert.
Update, 14. September, 15.44 Uhr: Branchenverband will mit Politik über Konzept für Club-Öffnung reden
Der Bundesverband deutscher Diskotheken- und Tanzbetriebe will mit einem speziellen Konzept die Wiedereröffnung von Clubs in Corona-Zeiten ermöglichen. Darin sind Abstands- und Hygieneregeln, Kapazitätsbeschränkungen und angepasste Lüftungen inklusive spezieller Filter vorgesehen, um eine Übertragung von Covid-19 zu verhindern. "Wir wissen nicht, wieviele Betriebe den Herbst und Winter überleben", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Dehoga Bundesverbandes, Ingrid Hartges, der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
Als weitere Punkte schlägt der BDT die Erfassung von Gästedaten, berührungslose Temperaturmessungen und eine Maskenpflicht überall dort vor, wo die Einhaltung des Mindestabstands nicht möglich ist. Wer selbst Covid-19-Symptome zeigt oder innerhalb der vergangenen zwei Wochen Kontakt zu Erkrankten hatte, müsste nach dem Konzept draußen bleiben. Die Umsetzung könnten demnach die Security-Mitarbeiter in den Diskotheken und Clubs übernehmen.
In den kommenden Wochen wollen der BDT und die Landesverbände des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes mit den Ministerien der Bundesländer über das Konzept ins Gespräch kommen. Bereits im April hatte der Verband vor einer Pleitewelle unter den damals bundesweit 1430 Betrieben mit rund 38.000 Beschäftigten gewarnt.
Update, 14. September, 15.32 Uhr: Expertengremium: Billionenverluste durch Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung eines von WHO und Weltbank gegründeten Gremiums nie da gewesene zerstörerische Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Die Kosten der Pandemie beliefen sich auf mehr als elf Billionen US-Dollar (umgerechnet etwa 9,3 Billionen Euro), bezifferten die Mitglieder des Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) in einem am Montag veröffentlichten Bericht.
Dem 15-köpfigen Expertenteam, das von der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank einberufen worden war, gehört unter anderem der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci an, der das Weiße Haus berät. Auch Norwegens ehemalige Ministerpräsidentin und Ex-WHO-Chefin, Gro Harlem Brundtland, ist Mitglied des GPMB.
Dem Pandemiebericht zufolge sind die gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen von Covid-19 "katastrophal". Die Langzeitfolgen werden noch über Jahrzehnte zu spüren sein, wie es heißt. Die Weltbank rechnet in einer konservativen Schätzung in den nächsten Jahren mit einem Verdienstverlust der jüngeren Generation als Folge pandemiebedingter Bildungsdefizite in Höhe von etwa zehn Billionen US-Dollar.
Die Weltgemeinschaft habe trotz zahlreicher Warnungen versagt, sich entsprechend auf den Fall einer Pandemie vorzubereiten, bemängeln die Experten. Davor hatten sie in ihrem Vorjahresbericht eindringlich gewarnt und die weltweiten Vorsichtsmaßnahmen für "völlig unzureichend" erklärt. Das Coronavirus habe die Welt in einem Zustand von Unordnung getroffen und der Menschheit einen irreparablen Schaden zugefügt, heißt es im Bericht.
Um die Auswirkungen der derzeitigen Pandemie abzumildern und einer künftigen vorzubeugen, fordern die Experten die Weltgemeinschaft auf, in Maßnahmen zur Vorbeugung zu investieren. "Es würde 500 Jahre dauern, um so viel in die Prävention zu investieren wie die Welt aufgrund von Covid-19 verliert." Außerdem ruft das Gremium zu einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit auf. "Niemand ist sicher, bis alle sicher sind." Eine Pandemie sei ein weltweites Ereignis und erfordere entsprechende Handlungsmaßnahmen.
Die Experten raten auch dazu, Organisationen wie die Vereinten Nationen (UN) und die WHO zu stärken sowie in Gesundheitssysteme zu investieren. Für besonders entscheidend im Umgang mit der Pandemie halten sie darüber hinaus eine verantwortungsvolle politische Führung und einen ebensolchen Umgang der Menschen miteinander. Jedem Einzelnen komme die Verantwortung zuteil, Sicherheitsmaßnahmen während einer Pandemie zu befolgen und die Schwächsten zu schützen.
Update, 14. September, 15.30 Uhr: New Yorker Fashion Week unter Corona-Bedingungen gestartet
Mit deutlich reduzierten Zuschauerzahlen und in den allermeisten Fällen nur digital ist in New York die Fashion Week gestartet. Am Sonntag waren bei der Auftaktpräsentation von Designer Jason Wu auf einer Dachterrasse in Manhattan laut CNN gerade einmal 30 Besucher zugelassen.
"Harlem's Fasion Row", eine Intiative für mehr schwarze Designer in der Modebranche, zeigte die Kreationen am Sonntag ausschließlich online. Ohnehin erlaube es das Netz-Format, mehr aufstrebenden Modemachern Raum zu geben, hatte Steven Kolb erklärt, der Vorsitzende der die Fashion Week ausrichtenden US-Modedesignervereinigung (Councils for Fashion Designers of America, CFDA).
Unter anderem wollen Anna Sui, Carolina Herrera und Marchesa ihre neuen Kreationen in New York präsentieren. Den Abschluss bildet am Donnerstag Stardesigner Christian Siriano. Für Montagabend war auch die Aufführung einer neuen Dokumentation über Designer Pierre Cardin vorgesehen.
Im Mai hatte die CFDA angekündigt, die Fashion Week in ihrem ursprünglichen Format ausfallen zu lassen. Stattdessen werden nun die Shows auf der Online-Plattform Runway360 präsentiert. Nicht alle der sonst üblicherweise vertretenen Designer sind in New York in diesem Jahr am Start. Unter anderem haben Marc Jacobs, Michael Kors und Ralph Lauren ihre Teilnahme abgesagt.
Wegen Corona werden auch die Fashion Week London vom 17. September an, sowie die Shows in Mailand und Paris Ende des Monats ebenfalls zu großen Teilen online präsentiert.
Update, 14. September, 15.27 Uhr: Grütters sieht Kultur in Europa vor "größter Herausforderung"
Die Corona-Krise setzt die europäische Kulturszene aus Sicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters besonders unter Druck. "In der Kultur schlägt das Herz Europas. Der gesamte Kulturbereich in Europa - und damit auch Europa selbst - stehen vor der größten Herausforderung der letzten Jahrzehnte", sagte die CDU-Politikerin laut Mitteilung am Montag in Berlin während eines Treffens der EU-Kulturminister im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.
Künstlerinnen und Künstler, Kultureinrichtungen und Unternehmen der Kulturwirtschaft seien nicht nur diejenigen, die durch das notwendige Herunterfahren des öffentlichen Lebens besonders hart betroffen seien. "Sie sind auch diejenigen, die besonders langfristig betroffen sind. Der Kultur- und Kreativsektor braucht deshalb unsere konzertierte Unterstützung."
"Wir sind uns einig darin, dass der Kultur- und Kreativsektor bei den europäischen Aufbauhilfen angemessen berücksichtigt werden muss", sagte Grütters. Zudem seien "Pandemie-Regelungen mit Augenmaß" notwendig, um die Kultur in Europa am Leben zu erhalten. Gesundheitsschutz habe immer Vorrang, "allerdings gibt es inzwischen aus ganz Europa eine Reihe von Beispielen, die uns zeigen, dass eine Rückkehr zur lebendigen kulturellen Teilhabe auch in Zeiten der Pandemie möglich ist".
Die in Berlin besprochenen Ansätze sollen nun auf Fachebene weiter vertieft werden. Zudem ist eine weitere Sitzung der EU-Kulturministerinnen und -minister am 1. Dezember in Brüssel geplant.
Update, 14. September, 15.24 Uhr: Stadt Würzburg überschreitet Corona-Grenzwert erneut
Kurz nach dem Start ins neue Schuljahr sind im besonders vom Coronavirus betroffenen Würzburg etliche Gymnasiasten in Quarantäne geschickt worden. Am Röntgen-Gymnasium fällt der Unterricht wegen bestätigter Coronavirus-Infektionen und mehrerer Verdachtsfälle bis vorerst Mittwoch aus. Am Wirsberg-Gymnasium müssen vier Klassen und zwei Oberstufen-Kurse zu Hause bleiben, bis die Schüler einen negativen Corona-Test vorlegen können, wie das Büro der Ministerialbeauftragten für Gymnasien in Unterfranken mitteilte. Für die Grund- und Mittelschulen sowie Realschulen meldeten die Behörden bis Montagnachmittag zunächst keine Einschränkungen.
Würzburg ist seit Beginn der Pandemie vor allem wegen vieler Infektionen in Altenheimen in den Fokus geraten. Zuletzt hatte die Stadt immer wieder den wichtigen bundesweit vereinbarten sogenannten Corona-Inzidenzwert überschritten. Am Montag meldete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) für Würzburg 69,60 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage (Stand: 14. September, 8.00 Uhr).
Wegen der hohen Infektionszahlen müssen sich in Würzburg Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet doppelt testen lassen. Zudem dürfen seit Montag nur noch maximal fünf Menschen zusammen draußen unterwegs sein, die nicht zu einem Hausstand gehören oder enge Verwandte sind. Das Feiern auf öffentlichen Plätzen und Anlagen ist untersagt.
In Bayern sind nach LGL-Angaben bisher 62.145 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bislang im Freistaat 2644 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten 54 510 Menschen.
Update, 14. September, 15.13 Uhr: Boxerin Scheurich: Vorwürfe gegen Verband nach Corona-Infektion
Boxerin Sarah Scheurich hat wegen der Corona-Infektion der fast kompletten deutschen Nationalmannschaft im österreichischen Trainingslager Vorwürfe gegen den deutschen Verband erhoben. Sie sei vor Anreise nicht informiert worden, dass es im selben Hotel in Längenfeld bereits bei der Vorbereitung des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 einen positiven Fall gegeben habe, sagte die Schwerinerin dem NDR-Sportclub am Sonntag. Tatsächlich seien die Mannschaftvertreter jedoch darüber informiert worden, sagte Leistungssportreferent Martin Volke.
Scheurich sieht sich getäuscht, weil Sportdirektor Michael Müller in der Öffentlichkeit mit den Worten zitiert wurde: "Es war klar, dass so etwas kommt. Wenn es dieses Mal gut gegangen wäre, hätte es uns vielleicht beim nächsten Mal erwischt." Die 27 Jahre alte Mittelgewichtlerin erwiderte daraufhin: "Sollte das wahr sein, grenzt es an Körperverletzung. Das heißt ja: Man schickt uns in ein Trainingslager und rechnet damit, dass wir uns infizieren."
Müller bestreitet, dass die Aussage so gefallen ist. "Ich weise Falschmeldungen mit aller Schärfe zurück", sagte der Sportdirektor am Montag. Von den 16 Sportlern und sieben Betreuern, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sollen nach Ablauf der zehn- bis 14-tägigen Isolation im Hotel die Ersten am Dienstag zurückreisen können. Die Letzten müssen bis Samstag warten. Entscheidend ist der Gesundheitszustand, der in sogenannten Wohlfühlprotokollen täglich dokumentiert werden muss. Verantwortlich ist das Gesundheitsamt Tirol. Scheurich geht es wieder besser. "Geschmacks- und Geruchssinn sind überhaupt nicht da, sonst ist es eigentlich okay", sagte die deutsche Meisterin.
Update, 14. September, 15.02 Uhr: Leverkusen sagt Karnevalsumzüge ab
Die Stadt Leverkusen hat alle Umzüge der kommenden Karnevalssession abgesagt. Man wolle die Gesundheit der Bevölkerung nicht gefährden, hieß es in einer Mitteilung von Stadt und Karnevalsvereinen am Montag. Auch Prinzenproklamation, Rathaussturm und andere öffentliche Großveranstaltungen der Vereine werde es im kommenden Jahr wegen der Corona-Gefahr nicht geben. Frohsinn und närrisches Treiben seien in der aktuellen Zeit weder vermittelbar noch verantwortungsbewusst, sagte Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD).
Seit Wochen wird angesichts der Corona-Pandemie über die kommende Session debattiert. Zahlreiche Politiker, darunter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), aber auch der Vize-Ministerpräsident von NRW, Joachim Stamp (FDP), haben sich für eine Absage des Karnevals ausgesprochen.
Update, 14. September, 14.49 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen "Superspreaderin" von Garmisch
Nach einem schweren Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen ermittelt die Staatsanwaltschaft München II gegen eine mutmaßliche "Superspreaderin". Dabei gehe es um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, sagte Oberstaatsanwältin Andrea Mayer am Montag. "Was im Raum steht, ist ein mögliche Verletzung der Quarantänevorschriften." Der "Münchner Merkur" hatte zuerst darüber berichtet.
Eine 26-jährige US-Amerikanerin, die in Garmisch-Partenkirchen lebt, soll trotz Krankheitsanzeichen durch verschiedene Kneipen gezogen sein und dabei mehrere Menschen angesteckt haben. Nach Angaben des Landratsamts hatte sich testen lassen. Bis zum Ergebnis hätte sie in Quarantäne bleiben müssen. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass deutsches Recht gilt.
Die Frau arbeitete in einem Hotel für US-Streitkräfte und deren Familien. Die Ferienunterkunft wurde am Montag für zwei Wochen geschlossen, nachdem mehrere Beschäftigte positiv getestet wurden, wie das Hotel auf seiner mitteilte.
Update, 14. September, 14.37 Uhr: Tschechien lockert Quarantäneregeln trotz steigender Corona-Zahlen
Trotz steigender Corona-Fallzahlen lockert Tschechien seine Quarantänebestimmungen. Wer mit einem Infizierten in Kontakt gekommen ist und keine Symptome zeigt, muss nicht mehr automatisch in häusliche Isolierung, wenn beide Seiten einen Mundschutz getragen haben. Diese Kontaktpersonen müssten vom Dienstag an nur noch ihren Gesundheitszustand beobachten, gab Gesundheitsminister Adam Vojtech am Montag bekannt. Ausgenommen von der Quarantäne-Pflicht für Kontaktpersonen werden zudem Menschen, die in den letzten 90 Tagen eine Covid-Erkrankung überstanden haben. Sie hätten eine Immunität aufgebaut, hieß es zur Begründung.
Tschechien, das zu Beginn der Pandemie noch als Musterschüler gegolten hatte, kämpft derzeit mit einem rasanten Anstieg der Fallzahlen. Vojtech machte keine konkreten Angaben zur Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Sie liege "sicherlich nicht über 2", sei aber "hoch", sagte der Politiker der populistischen Partei ANO. Er betonte, dass die Krankenhäuser ausreichend freie Kapazitäten für Corona-Patienten hätten.
Die Zahl der jemals Infizierten stieg mit Stand vom Montag auf rund 36.200, davon knapp 14.440 aktive Fälle. In Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung starben 456 Menschen. Die deutsche Bundesregierung hatte die Hauptstadtregion Prag vorige Woche zum Risikogebiet erklärt und vor Reisen dorthin gewarnt.
Update, 14. September, 14.36 Uhr: Tagesausflug nach Prag - Schulklasse aus Vorpommern in Quarantäne
Wegen eines Tagesausflugs nach Prag ist eine komplette Schulklasse des Gymnasiums in Ueckermünde (Landkreis Vorpommern-Greifswald) in Quarantäne geschickt worden. Die 22 Schüler und zwei Lehrer waren auf Klassenfahrt in Dresden und kamen Ende vergangener Woche zurück, wie eine Sprecherin des Landkreises am Montag erklärte.
Im Zuge der Klassenfahrt habe der Tagesausflug in die tschechische Hauptstadt stattgefunden. Da Prag vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft worden sei, seien die Jugendlichen und die beiden Pädagogen Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet. Sie seien gleich bei ihrer Ankunft am vergangenen Freitag getestet worden. Das Ergebnis sei bei allen negativ. Ein zweiter Test folge am Donnerstag.
Update, 14. September, 14 Uhr: Maske jetzt auch am Südpol: Forscher starten die Antarktis-Saison
Erstmals seit Beginn der Corona-Krise sind am Montag wieder Wissenschaftler vom neuseeländischen Christchurch aus in die Antarktis gestartet. Vorausgegangen war eine fast sechswöchige Quarantäne.
Wegen starker Stürme in der Region musste der für August geplante Start des Flugzeugs der US Air Force immer wieder verschoben werden, wodurch sich die zunächst für zwei Wochen geplante Isolation der rund 100 Forscher und Mitarbeiter verlängert hat.
Nach ihrer Ankunft in der amerikanischen McMurdo-Station - der größten Forschungs- und Logistikstation am Südpol - müssen die Forscher nun zwei Wochen lang eine Maske tragen. Die strikten Vorsichtsmaßnahmen haben einen Grund: Die Antarktis ist bis heute der einzige Corona-freie Kontinent der Erde.
"Wir nehmen das sehr genau, um sicherzustellen, dass nichts passiert", zitierte der Sender TVNZ Tony German, den Vertreter des US-Antarktis-Programms in Neuseeland. Auch werden die Programme in dieser antarktischen Sommersaison (etwa September bis März) wegen der Pandemie auf ein Minimum reduziert.
In der McMurdo-Station würden voraussichtlich nicht mehr als 450 Menschen arbeiten, ein Drittel der gewöhnlichen Zahl, hieß es. Sie sollen hauptsächlich Wartungsarbeiten durchführen und die Station für das nächste Jahr vorbereiten. "Aber die Show muss weitergehen", betonte German.
Update, 14. September, 13.45 Uhr: Dänisches Bettenlager: Corona-Krise hilft Möbelhändler Jysk
Trotz der Schließung vieler Geschäfte während der Corona-Krise hat der dänische Einrichtungshändler Jysk in den vergangenen zwölf Monaten deutlich mehr Möbel und andere Produkte verkaufen können.
Der Umsatz des Unternehmens, dessen Läden in Deutschland und Österreich den Namen Dänisches Bettenlager tragen, erzielte im von September 2019 bis August 2020 laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz in Höhe von 4,1 Milliarden Euro, wie der Konzern am Montag mitteilte.
Das entsprach einem Anstieg von 7,6 Prozent im Vergleich zum vorigen Geschäftsjahr und dem höchsten Umsatz der Unternehmensgeschichte. Wie hoch das Ergebnis des Geschäftsjahres 2019/20 ausfallen wird, soll in den kommenden Monaten feststehen.
Viele Jysk- und Dänisches-Bettenlager-Filialen mussten wegen der Corona-Pandemie wie andere Einzelhändler im Frühjahr geschlossen bleiben. Dass der Umsatz im Geschäftsjahr dennoch gesteigert werden konnte, lag laut Jysk-Chef Jan Bøgh an den guten Verkaufszahlen vor dem Virusausbruch und einem bedeutenden Anstieg der Zahl der Kunden, nachdem die Geschäfte wiedereröffnet werden konnten.
Da viele Europäer ihren Sommer aufgrund der Krise und geschlossener Grenzen zu Hause verbracht hätten, hätten sich viele entschlossen, ihr für Reisen vorgesehenes Geld lieber für Möbel auszugeben. Auch der Online-Handel wuchs.
Update, 14. September, 13 Uhr: Immobilienexperten: Corona könnte Wachstum der Großstädte bremsen
Die Coronakrise könnte aus Sicht von Immobilienexperten dazu führen, dass statt in Großstädte wieder mehr Menschen in Umlandgemeinden und gut angebundene Mittelstädte ziehen.
"Wenn ich Home office und mobiles Arbeiten habe, spielen Pendeldistanzen nicht mehr so eine große Rolle", erklärte die Geografin Carolin Wandzik am Montag bei der Vorstellung eines Branchengutachtens. Sie gehe davon aus, dass die Zuwanderung in die Metropolen ihren Höhepunkt überschritten habe. Der Leiter des EHI Retail Institute, Michael Gerling, sagte, er erwarte "eine gewisse Renaissance der Speckgürtel um die Städte".
Nach dem Herbstgutachten des Verbands Zentraler Immobilien-Ausschuss hat die Corona-Krise bisher keine Auswirkung auf die Wohnungsmärkte.
"Die Mieter zahlen ihre Mieten weiterhin pünktlich." Bundesweit stagnierten die Angebotsmieten, in den meisten Metropolen stiegen sie weiter. Das sei schon vor der Krise so gewesen, sagte Mit-Autor Harald Simons. Wegen niedriger Zinsen stiegen die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen, obwohl immer weniger Menschen in die Städte zögen.
Vor großen Problemen stehen Vermieter von Läden, Hotels und Gaststätten. Die Öffnungsbeschränkungen im Frühjahr führten zu einem historischen Einbruch, sagte Verbandspräsident Andreas Mattner. "Beim Lockdown kam vielleicht noch ein Drittel der Miete rein."
Beim Wandel der Innenstädte wirke Corona wie ein Brandbeschleuniger. Die Lücken in den Fußgängerzonen zu füllen sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Update, 14. September, 12.35 Uhr: Berlusconi nach Corona-Infektion aus dem Krankenhaus entlassen
Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi ist nach seiner Corona-Infektion aus dem Krankenhaus entlassen worden. "Danke, dass ich hier sein darf. Es war die gefährlichste Prüfung meines Lebens", sagte der 83-Jährige nach dem Verlassen der Klinik San Raffaele in Mailand am Montag.
Berlusconi trug Anzug und Krawatte und einen Mund-Nasen-Schutz, winkte seinen Anhängern zu und gab eine kurze Erklärung ab. "Auch dieses Mal bin ich davongekommen", sagte der Oppositionspolitiker. Berlusconi wurde wegen seiner Infektion mit dem Virus insgesamt zehn Tage im Krankenhaus behandelt.
"Die Anteilnahme, die ich gespürt habe, hat mir geholfen auch die schwierigen Momente zu überstehen, von denen es in den ersten drei Tagen viele gab", sagte ehemalige Regierungschef. Er rief dazu auf, sich an alle Hygiene- und Abstandsregeln zu halten. Covid-19 sei eine "schwere und tückische Krankheit" warnte Berlusconi, der wegen seines Alters und seiner Vorerkrankungen als Risikopatient gilt. Ob der Unternehmer vollständig von seiner Erkrankung genesen ist oder zu Hause weiter behandelt werden soll, blieb zunächst offen.
Bereits vergangene Woche hatte der dreimalige Regierungschef von seinem Kampf gegen die "höllische Krankheit" berichtet. "Es ist die schlimmste Erfahrung meines Lebens", sagte er. Der Chef der Partei Forza Italia hatte aus seinem Krankenhausbett auch telefonisch am Wahlkampf für die Regionalwahlen mitgewirkt, die in Teilen Italiens am kommenden Sonntag und Montag stattfinden.
Update, 14. September, 11.45 Uhr: Umfrage: Schulen schlecht vorbereitet auf mögliche neue Schließungen
Die Schulen in Deutschland sind einer Umfrage zufolge nur schlecht auf mögliche neue Schließungen wegen der Corona-Pandemie vorbereitet.
Wie eine repräsentative Befragung durch den Digitalbranchenverband Bitkom zeigt, geben die Bürger den Schulen im Durchschnitt gerade mal die Schulnote 4,3 bei der Frage, wie sie die Vorbereitungen auf einen "möglichen neuen Lockdown" mit Blick auf die Aufrechterhaltung des Unterrichts beurteilen.
Von Eltern schulpflichtiger Kinder gibt es nur ein "mangelhaft" (4,6). Der Stand der Digitalisierung (Geräte, Internetanbindung oder digitale Unterrichtsinhalte) an den Schulen wird lediglich mit "ausreichend" bewertet (4,2 Eltern, 4,2 alle Befragten).
Digitalisierungsgegner gibt es der Umfrage zufolge so gut wie keine: Nur drei Prozent aller Befragten sagen, digitale Technologien wie Computer oder Tablets sollten in Schulen nichts zu suchen haben. Eine große Mehrheit ist dafür, dass Computer, Smartboards oder Tablets in allen Schulen Standard sein sollten (88 Prozent, Eltern 93 Prozent).
Die allermeisten finden es wichtig, dass Schulen technisch besser ausgestattet und an schnelles Internet angeschlossen werden, dass alle Schüler mit Laptops oder Tablets ausgestattet werden und Lehrer regelmäßig in digitalen Kompetenzen weitergebildet werden.
Update, 14. September, 11.25 Uhr: Nach sechs Monaten Corona-Pause: Italiens Schulen öffnen wieder
Begleitet von Debatten um die Corona-Ausbreitung und organisatorischen Problemen ist ein Großteil der 8,5 Millionen Schüler in Italien wieder in die Klassen zurückgekehrt. Für etwa zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen begann am Montag nach über sechs Monaten Pause wieder der Unterricht.
Das Land hatte seine Schulen wegen der Corona-Pandemie am 5. März geschlossen, in keinem anderen europäischen Land waren sie länger dicht. Wegen der Ausbreitung des Virus gelten zum Schulstart strenge Vorsichts- und Schutzmaßnahmen.
Außerhalb des Unterrichts und in den Klassenräumen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann, müssen Schüler über sechs Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Allerdings stockt die von der Regierung versprochene Maskenlieferung ebenso wie die angekündigte Bereitstellung von 2,4 Millionen Einzeltischen. Zudem fehlt es an Lehrern und geeigneten Räumen, Unterricht soll daher teilweise auch draußen stattfinden. Eltern sind zudem dazu aufgerufen, bei ihren Kindern vor Schulstart jeden Morgen Fieber zu messen.
"Es wird Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten geben, vor allem am Anfang", hatte Regierungschef Giuseppe Conte in einer Facebook-Ansprache gesagt. "Ihr müsst euren Teil dazu beitragen und die Vorsichtsmaßnahmen befolgen, die es euch ermöglichen, eure Gesundheit zu schützen und die der Menschen, die ihr liebt und die euch lieben", appellierte Conte an die Kinder und Jugendlichen und lobte die Lehrer für ihre "außergewöhnlichen Anstrengungen".
Die Öffnung der Schulen und die nötigen Schutzmaßnahmen waren auch wegen der zuletzt wieder steigenden Corona-Infektionszahlen in Italien wochenlang kontrovers diskutiert worden. Es hatte auch Forderungen nach einer weiteren Verschiebung der Rückkehr gegeben, in einigen Regionen beginnt die Schule erst in der kommenden Woche.
Update, 14. September, 8.45 Uhr: Lockdown-Bestimmungen in Melbourne leicht gelockert
Die Behörden in der australischen Millionen-Metropole Melbourne haben einen seit sechs Wochen geltenden strikten Corona-Lockdown am Montag leicht gelockert.
Aufatmen können vor allem allein lebende Bürgerinnen und Bürger, die bislang von fast jeglichem persönlichen Kontakt mit anderen Menschen abgeschnitten waren. Sie dürfen ab sofort einen sogenannten Bubble Buddy bestimmen - einen Freund oder Verwandten, der zu Besuch kommen darf und mit dem so eine Art Corona-Blase gebildet wird.
Zudem wurde die seit Anfang August geltende nächtliche Ausgangssperre um eine Stunde verkürzt und die Zeit für sportliche Aktivitäten von einer auf zwei Stunden pro Tag verlängert. Jedoch dürfen sich die Menschen dabei weiterhin nur im Umkreis von fünf Kilometern von ihrer Wohnung bewegen.
Der Lockdown in der Hauptstadt des Bundesstaates Victoria gilt als einer der härtesten der Welt. Obwohl am Montag in der Region nur noch 35 neue Infektionsfälle verzeichnet wurden, sollen die Einschränkungen voraussichtlich nicht vor Ende Oktober aufgehoben werden. Die Regierung in Canberra hatte die strengen Regeln zuletzt kritisiert. Premierminister Scott Morrison befürchtet massive wirtschaftliche Einbußen.
Die zweite Corona-Welle war in Melbourne Ende Juni ausgebrochen. Anfang Juli war ein neuer Lockdown ausgerufen worden, seither liegt das Leben für die fünf Millionen Einwohner weitgehend still. Weil die Zahl der neuen Fälle zeitweise trotzdem bei mehr als 700 binnen 24 Stunden lag, wurden die Regeln im August weiter verschärft.
Update, 14. September, 7.33 Uhr: Umfrage in zwölf Ländern: Corona beschleunigt Abkehr vom Bargeld
Die Corona-Krise beschleunigt nach einer Verbraucherstudie die allmähliche Abkehr der Europäer vom Bargeld. Demnach bezahlen in 10 europäischen Ländern im Schnitt nur noch 36 Prozent der Verbraucher am liebsten bar, wie die Finanzexperten der Unternehmensberatung PwC Strategy& in ihrer am Montag in München veröffentlichten Untersuchung schreiben.
Vor einem Jahr waren es mit 43 Prozent noch deutlich mehr. Häufiger bezahlt wird stattdessen sowohl mit Debitkarten - in Deutschland als Girocard bekannt - und mit mobilen Bezahlapps.
Allerdings gibt es nach wie vor sehr große Unterschiede innerhalb Europas: In Österreich (57 Prozent) und Deutschland (56 Prozent) gibt es nach wie vor klare Mehrheiten, denen Bares am liebsten ist - auch wenn es vor einem Jahr noch jeweils deutlich über 60 Prozent waren.
Am anderen Ende der Skala steht Schweden, wo nur noch 15 Prozent bevorzugt mit Scheinen und Münzen zahlen. Auch in den Niederlanden und Frankreich wird Bargeld laut Umfrage nur noch von Minderheiten bevorzugt, in beiden Ländern jeweils von etwa einem Fünftel der Bevölkerung.
Europaweit sagten 44 Prozent der befragten 3500 Verbraucher, dass sie inzwischen häufiger mit Karten zahlen - bei einer kleineren Gruppe von 15 Prozent gab es die gegenläufige Bewegung: Sie zahlen öfter bar.
Die Berater fragten in diesem Jahr erstmals in 12 Ländern, für die Vergleichszahlen mit 2019 wurden allerdings nur die Antworten der Bürger aus den zehn Ländern ausgewertet, die schon vor einem Jahr befragt worden waren. Das sind neben Deutschland, Österreich und der Schweiz: Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Polen, die Niederlande und Schweden. Neu hinzugekommen sind Irland und die Türkei.
Update, 14. September, 7.20 Uhr: Ausgabenexplosion bei der Bundesagentur für Arbeit
Kurzarbeiter- und Insolvenzgeld sind für viele Beschäftigte und Unternehmen in der Krise eine große Hilfe. Und sie reißen große Löcher in den Haushalt der Bundesagentur für Arbeit.
Mehr dazu >>> hier.
Update, 14. September, 6.29 Uhr: Söder vergleicht Kritik an Corona-Tests mit Kritik am FC Bayern
Nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird bei der Kritik an der Corona-Teststrategie im Freistaat ein besonders hoher Maßstab angelegt.
"Der Freistaat Bayern wird wie der FC Bayern gesehen: Wenn die Bayern einmal Unentschieden spielen, ist das gleich eine absolute Katastrophe und alle diskutieren wochenlang, ob der Verein in einer Krise steckt", sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen" (Montag).
"Kein Land testet so viel, so schnell und so günstig wie Bayern", verteidigte er die Corona-Strategie des Landes. Die Fehler dabei seien ärgerlich, könnten aber bei insgesamt mehr als drei Millionen Tests passieren. Wenn in anderen Bundesländern ähnliche Fehler passierten, sei das anscheinend bereits vorher eingepreist.
Die weiß-blauen Mund-Nase-Schutzmasken, die Söder seit Monaten trägt, werden unterdessen ein Fall fürs Museum. "Mittlerweile fragen Museen an, ob sie eine weiß-blaue Maske bekommen können", sagte er der Zeitung. Bereits getragene Masken gebe er aber nicht ab. "Es gibt nur frische Bayern-Masken", sagte der CSU-Chef.
Update, 14. September, 6.15 Uhr: Buchmessen-Chef rechnet 2020 mit Millionenverlust
Die Buchmesse wird nach der eingedampften Ausgabe dieses Jahres nie mehr dieselbe sein. "Die Messe wird sich dauerhaft verändern", sagte Buchmessen-Direktor Juergen Boos der Deutschen Presse-Agentur.
Mehr zu diesem Thema >>> in unserem Artikel.
Update, 13. September, 22.20 Uhr: Corona-Test negativ: Bailey soll am Montag nach Leverkusen fliegen
Offensivspieler Leon Bailey von Bayer Leverkusen ist in seiner Heimat Jamaika negativ auf das Coronavirus getestet worden und darf am Montag voraussichtlich nach Deutschland fliegen. Der 23-Jährige hatte vor drei Wochen an der Geburtstagsfeier des mit dem Coronavirus infizierten Sprint-Olympiasiegers Usain Bolt (34) teilgenommen und sich danach in Selbstisolation begeben.
Ursprünglich wollte Bailey kurz darauf nach Deutschland fliegen, um den Rest der Quarantäne in Leverkusen zu verbringen. Die jamaikanischen Behörden hatten seinen Privatflug nach Bayer-Informationen jedoch kurz vor dem Start nach Deutschland aufgrund von coronabedingten örtlichen Hygieneverordnungen verhindert.
Leverkusen gewann am Sonntag das erste Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal mit 7:0 gegen Viertligist Eintracht Norderstedt und startet am Sonntag mit einem Auswärts-Spiel beim VfL Wolfsburg in die Bundesliga-Saison. Ob Bailey dann im Kader stehen kann, ist offen. Über den Fitness-Zustand des Spielers hat sein Verein keine Informationen.
Update, 13. September, 22.15 Uhr: Gymnasium in Würzburg wegen Corona-Fällen geschlossen
Wegen zwei bestätigter Coronavirus-Infektionen und mehrerer Verdachtsfälle bleibt ein Gymnasium in Würzburg bis vorerst Mittwoch geschlossen. Das teilte das Landratsamt am Sonntagabend mit.
Eine Lehrkraft und ein Schulkind hätten sich nachweislich infiziert. Alle rund 850 Schüler und Mitarbeiter des Röntgen-Gymnasiums würden Anfang kommender Woche getestet. Auf dem Parkplatz des Würzburger Dallenbergbades werde ein mobiles Testzentrum errichtet.
Update, 13. September, 21.25 Uhr: Sonsbecker Bürgermeister trotz Corona-Quarantäne wiedergewählt
Der Sonsbecker Bürgermeister Heiko Schmidt (CDU) ist trotz seiner Corona-Quarantäne in den letzten Tagen vor den Kommunalwahlen mit sehr großem Vorsprung im Amt bestätigt worden. Der 43-jährige erhielt 76,38 Prozent der Stimmen, wie die Gemeinde am Sonntagabend mitteilte.
Schmidt hatte sich vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben müssen, nachdem ein Bekannter positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Damit konnte er im Wahlkampf-Endspurt nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen.
Er habe aber die digitalen Möglichkeiten genutzt, Mails geschrieben und Interviews gegeben, hatte Schmidt kürzlich gesagt. Der Bürgermeister in der ländlichen Gemeinde mit knapp 9000 Einwohnern war vor sechs Jahren mit einer klaren Mehrheit von fast 66 Prozent gewählt worden. Dieses Ergebnis konnte er nun noch einmal steigern. Sein Kontrahent von der SPD, Marc-Marius Baumgart, kam auf 13,41 Prozent.
Update, 13. September, 20.45 Uhr: Israels Regierung beschließt erneuten landesweiten Lockdown
Israels Regierung hat angesichts steigender Neuinfektionen mit dem Corona-Virus die Verhängung eines zweiten landesweiten Lockdowns beschlossen. Das Kabinett stimmte am Sonntagabend gegen den Widerstand einiger Minister für neue drastische Ausgangsbeschränkungen. Diese sollen am Freitagnachmittag um 13 Uhr (MESZ) in Kraft treten, vor Beginn der jüdischen Feiertage, und zunächst für drei Wochen gelten.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, angesichts steigender Infektionszahlen hätten Klinikleiter "die rote Fahne erhoben". Es seien sofortige Maßnahmen notwendig. "Unser Ziel ist es, den Anstieg zu stoppen."
Schulen und Kindergärten sollen den Angaben zufolge geschlossen werden. Die Menschen dürfen sich außer in Ausnahmefällen nur bis zu 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Auch Hotels, Restaurants und Einkaufszentren sowie Freizeiteinrichtungen sollen nach Medienberichten geschlossen bleiben.
Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche sind weiter erlaubt. Behörden und Privatunternehmen sollen unter Einschränkungen arbeiten. Außerdem gelten Versammlungsbeschränkungen: Bis zu 20 Menschen dürfen sich im Freien und bis zu zehn Menschen in Innenräumen versammeln.
Der strengreligiöse Wohnungsminister und frühere Gesundheitsminister Jakov Litzman von der Partei Vereinigtes Tora-Judentum erklärte aus Protest gegen die Maßnahmen seinen Rücktritt. Litzman ist ein wichtiger Koalitionspartner Netanjahus.
Die Anzahl der Neuinfektionen in Israel ist zuletzt dramatisch gestiegen. An vier Tagen in Folge wurden in der abgelaufenen Woche jeweils Rekordwerte verzeichnet. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie hat inzwischen 150.000 überschritten, 1108 Menschen sind nach einer Infektion gestorben.
Es gab aus wirtschaftlichen Gründen starken Widerstand gegen neue Corona-Beschränkungen. Denn die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes bereits schwer zugesetzt. Die Arbeitslosigkeit lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent.
Update, 13. September, 18.30 Uhr: Corona-Fall an Grundschule in Potsdam - 32 Kontaktpersonen ermittelt
An einer Schule in Potsdam gibt es einen Corona-Fall. Eine Schülerin wurde positiv auf das Virus getestet. Das Testergebnis sei am Samstag an das Gesundheitsamt übermittelt worden, teilte die Stadt am Sonntag mit.
Insgesamt wurden demnach 32 Kontaktpersonen des Mädchens ermittelt, darunter Schüler und deren Eltern sowie Lehrer der betroffenen Grundschule "Max Dortu". Sie müssen in Quarantäne und sollen am Dienstag auf das Coronavirus getestet werden.
Die Schülerin hatte zuletzt am Donnerstag die Schule besucht. Die Ergebnisse aus dem Labor des Klinikums Ernst von Bergmann werden am Mittwoch erwartet.
Update, 13. September, 18.25 Uhr: 7500 Fans: Hansa Rostock mit größter Pokalkulisse des Wochenendes
Es war die größte Fan-Menge, die am Wochenende ein Spiel der ersten DFB-Pokalrunde im Stadion verfolgen durfte. Bei der 0:1 (0:1)-Niederlage des Drittligisten FC Hansa Rostock gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart saßen 7500 Zuschauer im Rostocker Ostseestadion. Die im bundesweiten Vergleich hohe Zuschauerzahl war durch ein strenges Hygiene-Konzept möglich geworden.
So mussten die Fans an den Zugangstoren vorbereitete Formulare abgeben und damit erklären, dass sie in den vergangenen Wochen keinen Kontakt mit Corona-Infizierten hatten und frei von entsprechenden Symptomen sind. Zusätzlich wurde mit digitalen Fieberthermometern die Körpertemperatur der Ankommenden gemessen.
Die Fans erhielten nur mit personalisierten Tickets Zutritt, Stehplätze wurden nicht angeboten. Gäste-Fans waren nicht zugelassen, zudem herrschte absolutes Alkoholverbot. Die Einhaltung der Regeln wurden durch Sicherheitsmitarbeiter kontrolliert, die Mundschutz und Einweghandschuhe tragen.
Auf dem gesamten Gelände des Ostseestadions war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht. Er durfte aber abgenommen werden, sobald sich die Fans auf ihren Plätzen befanden. Den Zuschauern wurden auf den Tribünen entsprechende Plätze zugewiesen, die die Einhaltung der Abstandsregeln möglich machen. Auf der Südtribüne des Ostseestadions hielten sich einige Ultra-Fans allerdings nicht an die vorgegebenen Plätze.
Schon an diesem Montag wird die Rostocker Bestmarke beim Duell des Drittliga-Rivalen Dynamo Dresden gegen den Zweitliga-Vertreter Hamburger SV allerdings übertroffen werden. Im Rudolf-Harbig-Stadion werden rund 10.000 Fußball-Fans erwartet.
Update, 13. September, 17.45 Uhr: Mit Corona-Symptomen in Mehrbettzimmern im Krankenhaus
Obwohl zwei Patienten Corona-Symptome hatten, sind sie im Krankenhaus Vilshofen in Mehrbettzimmern untergebracht worden. Erst nachdem Tests eine Infektion nachwiesen, habe man beide Patienten isoliert, hieß es in einer Mitteilung des Krankenhauses am Sonntag. Infiziert habe sich bisher niemand.
Die Patienten wurden vergangene Woche trotz der verdächtigen Symptome nicht auf der Corona-Verdachtsstation untergebracht. Tests habe man ebenfalls nicht zeitnah durchgeführt. Wie es zu dem Vorfall kam, werde noch untersucht.
"Unser bis dato sehr effizientes Hygienekonzept wurde in diesen Fällen von einzelnen Beschäftigten offenbar nicht umgesetzt", teilten die Verantwortlichen des Krankenhauses mit. Man bedauere den Vorfall. Josef Mader, der Geschäftsführer der Landkreis Passau Gesundheitseinrichtungen, teilte weiter mit, dass das Krankenhaus Sofortmaßnahmen ergriffen habe.
Den Angaben nach wurde das Krankenhauspersonal sofort getestet, bisher habe sich niemand infiziert. Das Gesundheitsamt soll weitere Kontaktpersonen ermitteln und klären, ob es Ansteckungen gab.
Update, 13. September, 17.35 Uhr: Corona-Infizierter im Weimarer Land gestorben, Kontaktverfolgung schwierig
Im Weimarer Land ist ein weiterer Corona-Infizierter gestorben. Zudem wurden dort übers Wochenende fünf neue Infektionen bestätigt, wie das Landratsamt am Sonntag mitteilte.
Die Ergebnisse zahlreicher Tests von Kontaktpersonen stünden noch aus, so dass mit einem weiteren Anstieg der Neuinfektionen gerechnet werden müsse, hieß es. Ausgangspunkt ist offensichtlich eine Busreise nach Tschechien.
Es wird vermutet, dass sich die Teilnehmer dort in einem Hotel mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt haben. Da sie sozial sehr aktiv seien, sei es schwer, alle Kontaktpersonen zu erreichen, erklärte Landrätin Christiane Schmidt-Rose (CDU). Daher werden mögliche Kontaktpersonen gebeten, sich beim Gesundheitsamt zu melden.
Update, 13. September, 17.30 Uhr: Minister: Gestiegenes Interesse an Naturlandschaften in Corona-Zeiten
Naturparks und Biosphärenreservate in Brandenburg haben gerade in der Corona-Pandemie nach Worten von Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) großen Zulauf. "Gerade in der Corona-Krise wird deutlich, wie groß der Bedarf der Stadtbevölkerung an Ausgleichsräumen, an Erholung und Regeneration in naturbelassenen und intakten Landschaften ist", sagte der Minister am Sonntag anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Ausweisung von Naturlandschaften als Großschutzgebiete.
Viele Großschutzgebiete verzeichneten in dieser Zeit hohe Besucherzahlen und gestiegenes Interesse an Naturerlebnissen und -erkundungen vor der Haustür, stellte er fest. Großschutzgebiete in Brandenburg sind unter anderem die Biosphärenreservate Schorfheide-Chorin und Spreewald sowie der Naturpark Märkische Schweiz. In Brandenburg gibt es derzeit einen Nationalpark, drei Unesco-Biosphärenreservate und elf Naturparke.
Vor 30 Jahren wurden 14 Naturlandschaften auf dem Gebiet der ehemaligen DDR als Großschutzgebiete ausgewiesen und bildeten die Grundlage für die heutigen 15 Gebiete in Brandenburg. Damit sei die landschaftliche Vielfalt Brandenburgs auf einem Drittel der Landesfläche repräsentativ gesichert, erklärte Vogel auf der Festveranstaltung.
Durch die engagierte Arbeit der Verwaltungen, der Naturwacht und der vielen für den Naturschutz Engagierten vor Ort hätten diese Gebiete "enorm" an Akzeptanz gewonnen.
Vogel wies auch auf die Bedeutung der Großschutzgebiete als Modellregionen für neue Ansätze der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sowie der Umweltbildung hin. Die Brandenburger Großschutzgebiete böten da viel. Er nannte unter anderem das Engagement für den Erhalt der biologischen Vielfalt mit vielen Projekten zum Schutz von Kulturlandschaften wie auch zur Schaffung von Wildnisgebieten. Zudem würden Angebote als Orte der Erholung und des Naturtourismus geschaffen.
Update, 13. September, 17.15 Uhr: Tausende fordern in Brüssel mehr Geld für Gesundheitswesen
Tausende Ärzte, Krankenschwestern und andere Demonstranten haben am Sonntag in der belgischen Hauptstadt Brüssel mehr Geld für das Gesundheitswesen in der Coronakrise gefordert. Die Polizei zählte 4000 Teilnehmer der Demonstration in der Innenstadt, wie die Nachrichtenagentur Belga meldete. Ziele waren unter anderem eine bessere Personalausstattung und Bezahlung für Gesundheitsberufe.
Auch in Belgien steigen die Infektionszahlen in der Coronakrise wieder. In dem kleinen Land mit nur rund elf Millionen Einwohnern wurden in den vergangenen sieben Tagen offiziell täglich im Durchschnitt 636 neue Fälle registriert, 38 Prozent mehr als in den sieben Tagen davor.
Insgesamt verzeichnete Belgien seit Ausbruch der Pandemie 92.478 Ansteckungen, wie die Behörden am Sonntag mitteilten.
Update, 13. September, 16.15 Uhr: Kein Karnevalsumzug in Kassel wegen Corona
Die Kasseler Narren müssen in der kommenden Saison wegen Corona auf Umzug, Rathauserstürmung und ähnliche Aktivitäten verzichten. Die Gemeinschaft Kasseler Karnevalgesellschaften (GKK) sagte am Sonntag öffentliche Veranstaltungen bis einschließlich Aschermittwoch ab.
Damit wird es am 11.11. auch keine Sessionseröffnung geben. "Gesundheitsschutz geht vor", heißt es in einer Mitteilung. Zudem seien Veranstaltungen wegen coronabedingter Auflagen für viele Vereine wirtschaftlich nicht zu stemmen. Das amtierende Kasseler Prinzenpaar soll bis November 2021 weiter repräsentieren.
Anfang September hatten bereits die Karnevalisten in Fulda und Wiesbaden den weitgehenden Verzicht auf Umzüge und Sitzungen angekündigt.
Update, 13. September, 15.45 Uhr: Bayerns Innenminister fordert Konsequenzen für Superspreaderin
Nach einem heftigen Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen fordert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Konsequenzen für die mutmaßliche Verursacherin. "Sollte sich bestätigen, dass die Frau bewusst trotz eindeutiger Corona-Symptome die Quarantäne ignoriert hat, muss sie mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen", sagte Herrmann dem "Münchner Merkur" (Montag-Ausgabe).
"Gegen so eine Rücksichtslosigkeit sollte ein klares Signal und ein mahnendes Beispiel gesetzt werden, dass jeder mit empfindlichen Sanktionen rechnen muss, der in dieser besonderen Situation der Pandemie gegen die Regeln verstößt und andere vorsätzlich in Gefahr bringt."
Das Landratsamt geht davon aus, dass der Ausbruch auf eine sogenannte Superspreaderin zurückzuführen ist. Die 26-Jährige soll durch verschiedene Kneipen in der Marktgemeinde am Fuße der Zugspitze gezogen sein und dabei mehrere Menschen angesteckt haben. Nach Angaben der Behörde hat sie auf der Kneipentour schon Symptome gehabt und auf die Ergebnisse ihres Corona-Tests gewartet. In Bayern kann bei Verstößen gegen Quarantäne-Auflagen ein Bußgeld von 2000 Euro verhängt werden.
Update, 13. September, 15.10 Uhr: Werder Bremen darf Bundesliga-Heimspiel vor 8500 Zuschauern austragen
Fußball-Bundesligist Werder Bremen darf sein erstes Saison-Heimspiel am kommenden Samstag gegen Hertha BSC vor 8500 Zuschauern austragen. Der Bremer Senat erlaubte dem Club am Sonntag, die Kapazität des Wohninvest Weserstadions zu 20 Prozent zu nutzen, teilte Werder im Anschluss an diese Entscheidung mit.
Zwar erwartet der Senat, dass in den nächsten Tagen eine bundesweit einheitliche Regelung zur Rückkehr der Fans in die Stadien festgelegt wird. Mit ihrer Entscheidung wolle die Bremer Politik dem Club aber ermöglichen, sich schon einmal mit einem Vorlauf von mehreren Tagen auf ein erstes Spiel vor Zuschauern vorbereiten zu können.
"Das ist eine sehr gute Nachricht für den SV Werder Bremen. Wir freuen uns über dieses Ergebnis nach einem sehr konstruktiven Austausch mit der Bremer Politik und den Bremer Behörden und bedanken uns für die Weitsicht, uns die Vorbereitungszeit auf die Partie nächste Woche zu ermöglichen", sagte Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald. "Wir freuen uns auf das erste Heimspiel mit Zuschauern seit Ende Februar. Die Fans haben gefehlt. Und auch wenn es jetzt erst ein Anfang ist, so ist es doch ein wichtiges Signal, dass wir uns trauen können, nach Wegen zu suchen, um mit der Pandemie zu leben."
Update, 13. September, 13.20 Uhr: Konsequenzen für Superspreaderin nach Corona-Ausbruch unklar
Nach dem heftigen Corona-Ausbruch im oberbayerischen Garmisch-Partenkirchen ist noch unklar, mit welchen Konsequenzen die mutmaßliche Verursacherin rechnen muss. "Das muss geprüft werden. Dazu kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden", sagte der Sprecher des zuständigen Landratsamtes, Stephan Scharf, am Sonntag.
Das Landratsamt geht davon aus, dass der Ausbruch auf eine sogenannte Superspreaderin zurückzuführen ist. Die junge Frau soll durch die Kneipen gezogen sein, obwohl sie Symptome hatte und in Quarantäne bleiben sollte. Nach Behördenangaben wartete sie ihr Testergebnis aber nicht ab. In Bayern kann bei Verstößen gegen Quarantäne-Auflagen ein Bußgeld von 2000 Euro verhängt werden.
In einem Hotel, in der die Frau arbeitet, wurden nach Angaben Scharfs bis Samstag 24 Menschen positiv getestet. Insgesamt belief sich die Zahl der Neuinfektionen bis Samstag auf 37. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 54 und damit über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen. "Die müssen sich natürlich nicht alle bei ihr angesteckt haben", betonte Scharf. Das Landratsamt rechnet aber mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Zahlen und hat darum Einschränkungen angeordnet.
Alle Gaststätten in Garmisch-Partenkirchen müssen um 22 Uhr schließen. Nur noch maximal fünf Personen dürfen sich im öffentlichen Raum gemeinsam treffen - das gilt auch für alle Gastronomiebetriebe. Für Privatveranstaltungen wird die Teilnehmerzahl auf höchstens 50 Personen in geschlossenen Räumen oder bis zu 100 Personen unter freiem Himmel beschränkt.
Update, 13. September, 13.11 Uhr: 16 Boxer aus deutschem Nationalteam mit Corona infiziert
Von den 18 Boxern der deutschen Nationalmannschaft im österreichischen Trainingslager sind 16 mit dem Corona-Virus infiziert. Diese aktuelle Zahl gab der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) am Sonntag bekannt.
Tags zuvor gab es die Information, dass alle Sportler betroffen seien. Das Team bereitet sich im Längenfeld im Ötztal auf den internationalen Cologne Cup in Köln (14. bis 18. Oktober) vor. Die Sportler sind derzeit in ihren Zimmern isoliert.
Die Heimreise soll nach Auswertung der täglichen Wohlfühlprotokolle durch das Gesundheitsamt bis zum Ende der kommenden Woche erfolgen. In Deutschland werden die Sportler an ihren Olympia- und Bundesstützpunkten intensiv untersucht. Erst danach wird entscheiden, wann sie sich wieder Höchstbelastungen zumuten dürfen.
Update, 13. September, 13 Uhr: Mehr als 1500 neue Corona-Fälle in Tschechien - Kritik an Regierung
Der Trend zunehmender Corona-Infektionen ist in Tschechien ungebrochen. Am Samstag kam die Rekordzahl von 1541 bestätigten Fällen hinzu. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums vom Sonntag hervor.
Besonders betroffen ist Prag, das von Deutschland zum Risikogebiet erklärt wurde. Dort ist jeder von diesem Montag an verpflichtet, sich beim Betreten von Geschäften und Gaststätten zusätzlich zur Maskenpflicht die Hände zu desinfizieren.
Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib warf der Regierung im Fernsehen CT vor, verkannt zu haben, dass nach den Sommerferien eine Infektionswelle kommen werde. Die Schulen seien zu "Covid-Tauschbörsen" geworden. Anders als in fast allen Innenräumen gilt in den Klassenzimmern keine Maskenpflicht.
Gesundheitsminister Adam Vojtech erklärte, niemand habe erwartet, dass der Anstieg der Infektionen so schnell und so massiv ausfallen werde wie in den zurücklegenden 14 Tagen. Die ergriffenen Maßnahmen würden erst mit einer gewissen Verzögerung Wirkung zeigen.
Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern zählt mehr als 13.700 aktiv Infizierte. Seit Beginn der Pandemie starben 453 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Im benachbarten Polen, das fast viermal so viel Einwohner hat, meldeten die Behörden am Sonntag nur 502 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Update, 13. September, 12.46 Uhr: Frankreich: Mehr als 10.500 neue Corona-Fälle in 24 Stunden
Frankreich hat die Schwelle von 10.000 Corona-Infektionen an einem Tag überschritten. Die Gesundheitsbehörde Santé Publique France erklärte, in den 24 Stunden bis Samstag 14 Uhr seien 10.561 Neuinfektionen gemeldet worden. Am Vortag waren es noch 9406 neue Fälle gewesen und Premierminister Jean Castex hatte dazu aufgerufen, wegen der Verschlechterung der Lage die Regeln für Hygiene, Abstand und Masken strikt einzuhalten.
Frankreich war nach Ausbruch der Pandemie eines der am stärksten betroffenen Länder in Europa mit bisher 30.910 Toten. Die Anzahl der Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 stieg in dem beliebten Urlaubsland in den zurückliegenden Wochen stark. Zuvor war sie einen Gutteil des Sommers relativ niedrig gewesen nach einem 55-tägigen Lockdown, der vom 17. März bis 11. Mai gegolten hatte.
Castex wies die Behörden in Marseille und Bordeaux sowie im Überseegebiet Guadeloupe in der Karibik an, bis Montag neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus vorzulegen.
Die Zeitung "Le Journal du Dimanche" veröffentlichte am Sonntag einen Appell von sechs prominenten Ärzten, Kontakte mit Familien und Freunden so gering wie möglich zu halten und private Treffen zu vermeiden.
"Nach und nach verlieren wir den Überblick über die Neuinfektionen", schrieben die sechs - darunter die Spezialistin für Infektionskrankheiten, Anne-Claude Crémieux, und der Professor für öffentliche Gesundheit, Philippe Amouyel. Je kleiner ein Raum sei, je mehr Leute sich darin befänden und je schlechter die Lüftung, umso größer sei das Risiko einer Ansteckung, warnten sie.
Update, 13. September, 10.49 Uhr: Kurz: Österreich erlebt "Beginn der zweiten Welle" der Pandemie
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. "Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle", erklärte der Regierungschef der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
"Waren es vor zwei Wochen noch rund 350 Ansteckungen pro Tag, lagen wir gestern bereits bei über 850." Bald werde man die Marke von 1000 neuen Fälle pro Tag erreichen. Als "besonders dramatisch" beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden.
Kurz warnte vor einem harten Herbst und Winter: "Daher sind wir jetzt alle aufgerufen und gefordert, mit gleicher Disziplin und Rücksicht wie im Frühjahr auch die Herausforderungen der kommenden Monate gemeinsam zu meistern." Er bat die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten.
Rund 5400 Menschen gelten aktuell in Österreich als an Covid-19 erkrankt, mehr als 3000 von ihnen in Wien. Mit 869 registrierten Neuinfektionen in 24 Stunden wurde am Samstag der höchste Anstieg seit Ende März gemessen, allerdings bei deutlich mehr Tests und weniger schweren Fällen. Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg jedoch binnen einer Woche um ein Drittel auf 209; von ihnen waren 42 auf der Intensivstation.
Update, 13. September, 10.30 Uhr: Charité: Weniger schwere Corona-Erkrankungen in Berlin
Trotz der steigenden Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist die Zahl der Intensivpatienten in der Berliner Charité überschaubar. "Wir haben aktuell zehn Patienten in unseren Intensivstationen", sagte der Vorstandschef von Deutschlands größter Uni-Klinik, Heyo Kroemer, der "Berliner Morgenpost" (Sonntag). "Diese zehn Patienten sind aber alle schon seit der ersten Infektionswelle bei uns. Wir sehen bisher keine neuen Intensivfälle."
Die gängigste Erklärung sei, dass die Neuinfizierten im Durchschnitt jünger seien als in der ersten Welle. "Ein weiteres Argument könnte sein, dass es inzwischen mehr Erfahrungen gibt, wie Corona-Patienten zu behandeln sind", sagte Kroemer. "Die älteren Menschen sind offenbar durch konsequentes Maskentragen und Kontaktvermeidung besser geschützt als im Frühjahr. Aber voll inhaltlich verstanden ist das nicht."
Trotz dieser Entwicklung ist Kroemer skeptisch, ob das für weitere Lockerungen der Corona-Auflagen spreche. "Diese Abwägung ist wirklich schwer zu treffen", sagte er. "Wenn wir uns hinsichtlich der Infektionszahlen anderer Länder wie etwa die USA anschauen, wie viele Menschen dort in den Krankenhäusern liegen und sterben, dann kann man zu der Überzeugung kommen, dass der Mittelweg, den wir in Deutschland gehen, nicht unvernünftig ist."
Update, 13. September, 8.15 Uhr: Urlaub 2021 - "Reisen an sich wird günstig sein"
Pauschalurlauber können nach dem Corona-Krisenjahr auf günstige Preise 2021 hoffen. "Reisen an sich wird 2021 günstig sein", sagte Ingo Burmester, Zentraleuropa-Chef von DER Touristik. Der Preis für Pauschalreisen werde zu 80 Prozent von den Kosten für Flug und Hotel bestimmt. Vor allem in Destinationen, die nicht so gefragt seien, dürften die Kosten sinken. "Das werden wir an unsere Kunden weitergeben."
Branchenprimus Tui spricht von "attraktiven" Preisen. "Die Erfahrung dieses Sommers zeigt, dass das Geschäft kurzfristiger geworden ist. Da aber für den Sommer 2021 vor allem viele Flugkapazitäten reaktiviert werden können, wird genug Angebot zur Verfügung stehen, und das zu attraktiven Preisen."
Bei Schauinsland-Reisen bleiben die Preise stabil, wie der Leiter Touristik, Andreas Rüttgers, sagte. Durch Sonderaktionen werde es meist sogar günstiger. FTI-Group-Geschäftsführer Ralph Schiller sieht "sehr stabile" Preise.
Die Folgen der Corona-Pandemie haben die Branche in eine tiefe Krise gestürzt. Das Neugeschäft brach ein, bereits gebuchte Pauschal-Trips wurden wegen Reisewarnungen abgesagt. Anzahlungen der Kunden mussten zurückgezahlt werden, sofern Urlauber nicht umbuchten oder Gutscheine akzeptierten.
Aktuell stammt ein Teil der Buchungen für den Sommer 2021 aus Übertragungen aus diesem Jahr. Daneben gebe es aber auch zum jetzigen Zeitpunkt schon viele Neubuchungen, vor allem für die Zielgebiete, die in diesem Jahr sehr beliebt gewesen seien, sagte FTI-Group-Manager Schiller. Dazu zählte er Deutschland und die Nachbarländer, die mit dem eigenen Auto oder der Bahn erreicht werden können, sowie Griechenland.
Bei Tui heißt es: "Die Buchungen für den Sommer 2021 liegen deutlich über den Zahlen des Vorjahres, einerseits haben Gäste ihren Urlaub aus diesem Sommer übertragen, andererseits gibt es auf Grund der günstigen Marketinginitiativen in den letzten Wochen auch viele Neubuchungen."
Dass es im kommenden Sommer in den klassischen Zielgebieten für Pauschalurlauber eng werden könnte, ist aus Sicht der Branche eher unwahrscheinlich. Ein Grund sei, dass viele Menschen in Deutschland nach wie vor von Kurzarbeit betroffen seien, argumentierte beispielsweise Rüttgers von Schauinsland-Reisen.
Update, 13. September, 8 Uhr: Bisher rund 68.000 Anträge von Thomas-Cook-Kunden auf Auszahlung
Wegen geplatzter Reisen beim insolventen Reiseanbieter Thomas Cook sind bislang rund 68.000 Anträge auf eine Ausgleichszahlung im Bundesjustizministerium eingegangen. In 5000 Fällen sei bereits Geld ausgezahlt worden, teilte das Ministerium auf eine Anfrage des tourismuspolitischen Sprechers der Grünen, Markus Tressel, mit.
Bei 18.000 weiteren Anträgen fehlten derzeit noch erforderliche Angaben, die die Antragsteller nachreichen müssten. Das Verfahren zur Prüfung und Auszahlung sei leider nicht trivial, teilte das Ministerium mit.
"Die Entschädigung der Thomas-Cook-Kunden darf jetzt nicht an bürokratischen Hürden scheitern", sagte Tressel der dpa. Der Bund müsse eine Informationskampagne starten, um auch das Offline-Antragsverfahren bekannter zu machen, forderte er. "Außerdem muss die Antragsfrist über den 15. November hinaus verlängert werden, damit alle Betroffenen die Chance haben, sich zu melden."
Die deutsche Thomas Cook, die in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten war, hatte am 25. September vergangenen Jahres Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte schrittweise alle gebuchten Reisen abgesagt, auch wenn sie bereits ganz oder teilweise bezahlt worden waren.
Die Bundesregierung entschied im Dezember, betroffenen Pauschalreisenden jenen Teil ihrer Ausgaben zu erstatten, den weder die Zurich-Versicherung noch Dritte ausgleichen. Voraussetzung ist allerdings, dass Kunden ihre Ansprüche zuvor beim Insolvenzverwalter gemeldet und bei der Versicherung geltend gemacht haben.
Update, 13. September, 7. September, 7.45 Uhr: Direktvertrieb schlägt sich wacker in der Coronakrise
Ob Putzmittel, Hundefutter oder Plastikboxen: Firmen, die ihre Waren direkt an den Kunden verkaufen, haben ihre Geschäftserwartungen in Coronazeiten heruntergeschraubt. Die Direktvertriebsbranche rechnet aber damit, 2020 den Vorjahresumsatz zumindest halten zu können, wie aus einer Studie der Universität Mannheim im Auftrag des Bundesverbandes Direktvertrieb Deutschland (BDD) hervorgeht.
2019 lag der Branchenumsatz bei 18,6 Milliarden Euro. Ursprünglich hatten die Firmen ein Plus von 7 Prozent erwartet. Für die Analyse hatte es zwei Befragungen gegeben - die erste kurz vor dem Corona-Pandemieausbruch und die zweite im Mai und Juni 2020.
Das Nullwachstum wäre ein "respektables Ergebnis", schreibt Studienautor Florian Kraus und verweist auf strenge Verkaufsbeschränkungen in Corona-Zeiten - die klassische Produktvorführung mit einem Verkäufer und Freunden daheim war von März bis Juni de facto nicht möglich. Seither kommen Verkäufer unter Einhaltung von Hygienevorschriften wieder zum Kunden.
Der Direktvertrieb widersetze sich dem starken Abwärtstrend anderer Wirtschaftszweige, heißt es in der Studie. Sollten sich die Prognosen der Unternehmen bestätigen, käme die seit Jahren auf Wachstumspfad befindliche Branche mit einem blauen Auge davon.
Noch im Mai hatte der Verband mit Umsatzeinbußen im zweistelligen Prozentbereich für 2020 im Vergleich zu 2019 gerechnet. Inzwischen hat sich die Stimmung in der Branche verbessert. Ein Grund ist die höhere Nachfrage nach Produktpräsentationen im Internet, etwa auf Facebook, Twitter oder Instagram. Auch Videokonferenzen - "Online-Partys" - sind gefragt.
In der Branche arbeiteten 2019 hierzulande den Angaben zufolge 933.000 Menschen als Vertriebspartner, das waren 15.000 mehr als ein Jahr zuvor. Bis Ende 2020 könnte die Zahl auf 971.000 steigen. Zu den bekanntesten Direktvertriebsfirmen gehören der Haushaltsgerätehersteller Vorwerk und die Plastikboxen-Firma Tupperware. Weitere Beispiele sind der Schlankheitsprodukte-Anbieter Nahrin und die Kosmetikfirma Younique.
Update, 13. September, 7.28 Uhr: Patientenschützer: Bundestag bei Corona-Impfstrategie einbeziehen
Bei Festlegungen für die Verteilung eines möglichen Corona-Impfstoffes sollte aus Sicht von Patientenschützern der Bundestag einbezogen werden.
Es sei klar, dass ein Impfstoff nicht sofort für alle zur Verfügung stehen werde, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. "Also bedarf es einer Priorisierung, die nicht allein Beamten oder Wissenschaftlern überlassen werden darf."
Um Transparenz und Verteilungsgerechtigkeit zu schaffen, solle der Bundestag ethische Leitlinien festlegen. "Nur die Abgeordneten verfügen hier über die demokratische Legitimation." Das Parlament sollte dafür sorgen, dass Pflegebedürftige, ihre Angehörigen sowie pflegerisches und medizinisches Personal eine Priorität erhielten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte bereits darauf verwiesen, dass die Impfkommission Vorschläge erarbeite, bei denen einiges schon absehbar sei. "Zunächst werden diejenigen geimpft, die beruflich bedingt einem Risiko ausgesetzt sind – Pflegende, Ärztinnen und Ärzte. Und dann kommen Risikogruppen wie Hochbetagte oder Menschen mit Vorerkrankungen", sagte er "Focus Online" (Freitag).
Er sei optimistisch, dass nach einigen Monaten genügend für alle vorhanden sein könnte - wenn es dann einen Impfstoff gebe. Spahn bekräftigte: "Es wird keine verpflichtende Impfung geben."
Update, 13. September, 7.16 Uhr: Virologe Streeck: Nicht nur auf reine Ansteckungszahlen schauen
Der Virologe Hendrik Streeck regt eine Debatte über Umfang und Dauer der staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie an. "Ich plädiere für einen Strategiewechsel", sagte der Direktor des Institutes für Virologie und HIV-Forschung an der Universität Bonn der "Welt am Sonntag".
"Wir dürfen uns bei der Bewertung der Situation nicht allein auf die reinen Infektionszahlen beschränken", sagte er. Zwar steige die Zahl der positiv getesteten Menschen in Deutschland und Europa signifikant an. "Gleichzeitig sehen wir aber kaum einen Anstieg der Todeszahlen."
Der Wissenschaftler ergänzte, gesellschaftlich betrachtet seien Infektionen mit keinen Symptomen nicht zwangsweise schlimm. "Je mehr Menschen sich infizieren und keine Symptome entwickeln, umso mehr sind - zumindest für eine kurzen Zeitraum - immun. Sie können zum pandemischen Geschehen nicht mehr beitragen." Streeck sagte, man könne "das Leben ja nicht pausieren lassen".
Update, 13. September, 7.07 Uhr: Ab Frühjahr sollen alle sieben TUI-Schiffe wieder fahren
Der Kreuzfahrtanbieter TUI Cruises will nach dem langsamen Wiederbeginn ab dem Frühjahr wieder Fahrten auf allen Schiffe seiner Flotte anbieten. "Wir hoffen, spätestens im Frühjahr 2021 wieder mit allen sieben Schiffen unterwegs zu sein, mit etwas weniger Auslastung und den passenden Gesundheitskonzepten", sagte Unternehmenschefin Wybcke Meier der Zeitung "Welt am Sonntag".
Nach dem Stillstand von Kreuzfahrten wegen der Corona-Pandemie hatte TUI Cruises fast die ganze Flotte in der Nordsee geparkt. Seit Ende Juni dieses Jahres bietet das Unternehmen wieder Reisen in Nord- und Ostsee an. An diesem Wochenende soll ein weiteres Schiff in Griechenland wieder Gäste aufnehmen. TUI betreibt die Schiffe "Mein Schiff" mit den Nummern eins bis sechs und die "Mein Schiff Herz".
"Was die Finanzen anbetrifft, haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und werden daher auch diese Phase mit weniger Schiffen und geringerer Auslastung überstehen", sagte Meier der Zeitung. Noch seien rund 60 Prozent aller Mitarbeiter in Kurzarbeit. In der Wintersaison wolle das Unternehmen Reisen zu weiteren Zielen anbieten, selbst wenn für diese derzeit noch Reisewarnungen oder -Hinweise der Bundesregierung gelten. Sie sei zuversichtlich, dass im Winter Reisen zu den Kanaren möglich sein werden.
Die Reederei Aida Cruises will nach mehrfachen Verschiebungen jetzt ab Anfang November wieder Kreuzfahrten anbieten.
Update, 12. September, 22.35 Uhr: Atlético-Trainer Simeone mit Coronavirus infiziert
Der argentinische Startrainer Diego Simeone von Atlético Madrid ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Das teilte der Club am Samstagabend nach einer Testreihe am Freitag mit. Der 50-Jährige befinde sich derzeit zu Hause und halte sich an die Quarantäne-Vorgaben.
"Glücklicherweise zeigt er keine Symptome", schrieb Atlético.
Update, 12. September, 19.30 Uhr: Festnahmen am Rande der Corona-Demo
Am Rande der Corona-Demonstration auf der Münchner Theresienwiese hat es am Samstag mehrere Festnahmen von Menschen aus dem linken Spektrum gegeben.
Wie viele Menschen festgenommen wurden und was die Hintergründe waren, war zunächst unklar.
Update, 12. September, 18.30 Uhr: Drei bayerische Städte überschreiten Grenze für Corona-Neuinfektionen
Drei bayerische Städte haben den Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Betroffen seien die Stadtgebiete Rosenheim, Würzburg und Kaufbeuren, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Samstag mit.
Die meisten Neuinfektionen gab es im oberbayerischen Rosenheim: Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag hier am Samstagmorgen mit 63,17 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner über der von Bund und Ländern vereinbarten Schwelle. Im schwäbischen Kaufbeuren waren es 61,51 Neuinfektionen, im unterfränkischen Würzburg 60,99.
In Rosenheim und Würzburg gelten bereits verschärfte Beschränkungen. Die Stadt Kaufbeuren gab am Mittwoch bekannt, dass ein Ansteigen der 7-Tage-Inzidenz auf zu diesem Zeitpunkt noch 45,05 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in erster Linie auf einen Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim zurückzuführen sei. Allgemeine Beschränkungen sollte es am Mittwoch zunächst nicht geben.
Insgesamt sind laut dem LGL in Bayern bisher 61.689 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind im Freistaat bislang 2643 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten 54.210 Menschen.
Update, 12. September, 18.25 Uhr: Corona-Demo: Polizei kündigt Anzeigen gegen Maskenverweigerer an
Die Polizei hat im Zuge der Corona-Demonstration in München am Samstag über 120 Anzeigen aufgenommen. Über 100 Menschen seien angezeigt worden, weil sie auf der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen keinen Mund-Nasen-Schutz trugen, wie die Polizei mitteilte. Mehr als 20 weitere Menschen wurden wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz angezeigt.
Wie viele Menschen festgenommen wurden, teilten die Beamten zunächst nicht mit. "In den meisten Fällen konnten die betroffenen Personen nach der Anzeigenbearbeitung wieder entlassen werden", hieß es von der Polizei.
Update, 12. September, 17.40 Uhr: Tests von aussichtsreichem Corona-Impfstoff nach Stopp fortgesetzt
Nach dem kurzzeitigen Stopp der klinischen Prüfung sind die Tests zu einem aussichtsreichen Corona-Impfstoff-Kandidaten der Universität Oxford und des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca in Großbritannien fortgesetzt worden. Man habe die Testreihe forgesetzt, nachdem die britische Gesundheitsbehörde erklärt habe, dass die Sicherheit gewährleistet sei, teilte AstraZeneca am Samstag mit. In anderen Ländern stehen die notwendigen Genehmigungen noch aus.
Rund eine Woche zuvor waren die Tests, die neben Großbritannien auch in den USA, Brasilien und weiteren Staaten stattfanden, weltweit gestoppt worden, nachdem ein Teilnehmer gesundheitliche Probleme gezeigt hatte. Das sei ein routinemäßiger Ablauf, der bei großen Testreihen immer wieder auftrete, teilte der Hersteller mit. Wie schon zuvor machte AstraZeneca auch am Samstag keine Angaben zur Erkrankung des Patienten.
Die Sicherheit der Testteilnehmer habe oberste Priorität, teilte das Unternehmen mit. Man arbeite daher überall mit den nationalen Behörden zusammen und setze die Tests nur fort, wenn diese dort als sicher freigegeben würden. Bei der Überprüfung geht es letztlich darum, festzustellen, ob die gesundheitlichen Probleme des Studienteilnehmers vom Impfstoff ausgelöst wurden.
Das Vakzin AZD1222 zählte bisher zu den aussichtsreichen Kandidaten unter den potenziellen Corona-Impfstoffen. In den USA hatte bereits die wichtige Testphase III der klinischen Prüfung mit mehreren Zehntausend Teilnehmern begonnen. Darin wird untersucht, ob eine Vakzine tatsächlich gegen Infektionen hilft. Mit dem Biontech-Konkurrenten AstraZeneca hat die EU-Kommission bereits einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 400 Millionen Impfstoff-Dosen geschlossen.
Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Tests des Impfstoff offenbar nicht zum ersten Mal gestoppt wurden, sondern bereits zuvor, als im Juli eine Teilnehmerin erkrankt war. Die Universität Oxford bestätigte, dass die Impfstudie sowohl in Großbritannien als auch in den USA, Brasilien und Südafrika unterbrochen wurde. Ein Zusammenhang mit dem Impfstoff wurde jedoch ausgeschlossen.
Update, 12. September, 17.20 Uhr: Gericht stoppt Darlehen für kolumbianische Fluglinie Avianca
Ein Gericht in Kolumbien hat ein Darlehen der kolumbianischen Regierung von umgerechnet bis zu 310 Millionen Euro für die insolvente Fluggesellschaft Avianca gestoppt. Das Gericht stellte fest, dass es weder Klarheit über die Bedingungen gebe, unter denen das Darlehen gewährt worden sei, noch über die Garantien hinter diesem Darlehen, berichteten kolumbianische Medien am Freitagabend (Ortszeit). Avianca hatte wegen des massiven Umsatzrückgangs infolge der Corona-Krise im Mai Insolvenz angemeldet.
Die Holding und mehrere Tochterunternehmen beantragten eigenen Angaben zufolge Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts. Wegen der Reisebeschränkungen in der Pandemie musste Avianca Mitte März seinen regulären Betrieb weitgehend einstellen. Die Rettungsaktion muss ohnehin noch von dem Richter, der in New York mit dem Fall betraut ist, bewertet und autorisiert werden.
Das Darlehen, mit dem der Betrieb aufrechterhalten werden sollte, ist in Kolumbien auf heftige Kritik gestoßen, auch weil eine große Summe Geld an eine insolvente Fluggesellschaft gehen soll, während viele Menschen in dem südamerikanischen Land in der Corona-Pandemie finanzielle Unterstützung benötigen.
Avianca ist eine der wichtigsten Fluggesellschaften Lateinamerikas. Sie fliegt zahlreiche Ziele in der Region, in Nordamerika und Europa an. Zuletzt gab es auch eine Direktverbindung von Bogotá nach München. Die Vorgängerfirma von Avianca wurde 1919 als Kolumbianisch-Deutsche Gesellschaft für Lufttransporte von einem deutschen Auswanderer gegründet. Damit gilt Avianca als eine der ältesten Fluglinien der Welt.
Update, 12. September, 17.10 Uhr: Polizei: 10.000 Teilnehmer bei Corona-Demo in München
Zur Corona-Demonstration in München sind am Samstag doppelt so viele Teilnehmer gekommen wie von den Veranstaltern angekündigt. "Wir gehen derzeit von 10.000 Teilnehmern aus", sagte eine Sprecherin der Münchner Polizei. Die Hauptkundgebung musste knapp eine Stunde nach Beginn unterbrochen werden, weil Abstandsregeln nicht eingehalten wurden und Teilnehmer keine Masken trugen. Die Organisatoren der Demo, die Initiative "Querdenken 089", hatten 5000 Teilnehmer angemeldet.
Auch an dem vorangegangenen Demonstrationszug durch die Münchner Innenstadt hatten deutlich mehr Menschen teilgenommen als zugelassen waren. Nach Polizeiangaben waren es in der Spitze 3000 statt der erlaubten 500. Weil die Zahl so deutlich überschritten worden sei und viele Teilnehmer keine Maske getragen hätten, hatte die Polizei den Zug gestoppt. Kurz darauf brachen die Veranstalter den Zug ab und baten die Teilnehmer, sich zur Hauptkundgebung auf der Theresienwiese zu versammeln.
Dort forderten Redner auf der Bühne unter anderem die Aufhebung der Immunität von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Außerdem müsse Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
Update, 12. September, 17 Uhr: Demonstration gegen "Festung Europa" in Leipzig beginnt
Begleitet von einem massiven Aufgebot der Polizei hat am Samstag in Leipzig eine Demonstration der linken Szene gegen die europäische Flüchtlingspolitik und die chinesische Regierung begonnen. Nach Schätzungen von Beobachtern folgten etwa 300 statt der angekündigten 800 Teilnehmer dem Aufruf der Kampagne "Nationalsozialismus ist keine Alternative".
Sie hatte trotz der coronabedingten Absage des EU-China-Gipfels zu der Demonstration unter dem Motto "Storm the fortress - break all borders!: Gegen die Festung Europa und das autoritäre Regime Chinas" aufgerufen. Der Gipfel sollte ursprünglich vom 13. bis 15. September in Leipzig stattfinden.
Initiatoren des Protestzuges hatten angekündigt, von ihnen werde keine Eskalation ausgehen. Wegen der Ausschreitungen bei Demonstrationen in der vergangenen Woche ist die Polizei dennoch mit einem Großaufgebot präsent. Die Leipziger Beamten werden von Kräften aus Bremen, Baden-Württemberg, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterstützt. Beamte der Bereitschaftspolizei Sachsen und Bundespolizisten kommen hinzu.
Die Polizei wollte keine Angaben über die Größe des Aufgebotes machen. Spezialfahrzeuge wie Wasserwerfer stehen in der Innenstadt bereit. Auch Hubschrauber sind im Einsatz. Die Polizei ist auch in Stadtteilen präsent, durch die der Demonstrationszug nicht führen soll - so in der Südvorstadt, die an den linksalternativen Stadtteil Connewitz grenzt.
Der Demonstration wurden verschiedenen Auflagen erteilt. Dazu gehören das Tragen eines Mundschutzes sowie die Einhaltung eines Abstandes von 1,50 Metern nach der Corona-Schutzverordnung des Landes.
Am vergangenen Wochenende hatten in Leipzig in drei Nächten hintereinander Randalierer, die von der Polizei dem linksextremen Spektrum zugeordnet wurden, die Stadt unsicher gemacht.
Update, 12. September, 16.10 Uhr: Ein Tag vor dem Pokalspiel: Positive Corona-Tests beim SV Waldhof
Einen Tag vor dem DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg sind beim Fußball-Drittligisten SV Waldhof Mannheim zwei positive Befunde nach Corona-Tests aufgetreten. Die Befunde seien innerhalb der Testgruppe festgestellt worden, teilte der Club am Samstagnachmittag mit. Das Gesundheitsamt Mannheim ordnete für die gesamte Mannschaft, das Trainerteam und einige Mitarbeiter bis auf Weiteres eine häusliche Quarantäne an, wie es weiter hieß.
Was diese Maßnahme für das an diesem Sonntag (18.30 Uhr) geplante Pokalspiel gegen Freiburg bedeutet, blieb zunächst offen. Dazu sei der SV Waldhof neben dem Gesundheitsamt derzeit auch mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Abstimmung. Über die weiteren Schritte solle noch informiert werden.
Bei einer Testreihe am vergangenen Dienstag waren alle Personen der Testgruppe noch negativ getestet worden. Alle Personen seien symptomfrei.
Update, 12. September, 15.14 Uhr: Polizei: 3000 Teilnehmer bei Corona-Demonstrationszug
An dem Corona-Demonstrationszug durch die Münchner Innenstadt haben nach Polizeiangaben am Samstag deutlich mehr Menschen teilgenommen als zugelassen waren. "Es waren in der Spitze 3000 Teilnehmer", sagte ein Sprecher der Polizei - genehmigt waren 500.
Weil die Zahl so deutlich überschritten worden sei und viele Teilnehmer keine Maske getragen hätten, hatte die Polizei den Zug gestoppt. Kurz darauf brachen die Veranstalter der Initiative "Querdenken 089" den Zug ab und baten die Teilnehmer, sich zur Hauptkundgebung auf der Theresienwiese zu versammeln.
Alle verfügbaren Einsatzkräfte der Polizei wurden dorthin verlagert, wie ein Sprecher sagte. Zwischenfälle oder Festnahmen gab es zunächst nicht.
Update, 12. September, 15.12 Uhr: Protest gegen Corona-Politik in Wiesbaden friedlich gestartet
In Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden haben Gegner der staatlichen Corona-Regeln am Samstagnachmittag eine Protestaktion friedlich gestartet. Das sagte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage.
Genaue Teilnehmerzahlen zu dem Zug in der Wiesbadener Innenstadt nannte die Polizei zunächst nicht. Man rechne mit einer Teilnehmerzahl im hohen dreistelligen Bereich, hieß es indes am Vortag. Die Protestaktion ist nach Angaben der Stadt für bis zu 3000 Personen angemeldet worden.
Die Stadt hatte die Demonstration sowie eine Mahnwache unter Auflagen für den Veranstalter genehmigt. Dieser soll eigene Ordner für den reibungslosen Ablauf stellen. Die Protestierenden müssen eine Maske tragen und einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten.
Die bisherigen Proteste in Wiesbaden gegen die staatlichen Corona-Regeln waren bislang ohne größere Probleme verlaufen. Ähnliche Aktionen soll es am Samstag auch in München und Hannover geben.
Update, 12. September, 14.50 Uhr: 111 weitere Corona-Infektionen in Hessen
Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist in Hessen um 111 Fälle gestiegen. Damit gibt es mittlerweile zusammengezählt 16.714 bestätigte Fälle im Land, wie das Sozialministerium am Samstag (Stand: 14.00 Uhr) in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 in Hessen stieg im Vergleich zum Freitag um eine Person auf 538.
Der Landkreis Groß-Gerau zählte die meisten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Ministerium am Samstag bei 30,1 Fällen.
Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 20 gelten in Hessen unter anderem eine erhöhte Aufmerksamkeit und ein erweitertes Meldewesen. Ab einem Wert von 35 greifen dann erweiterte Maßnahmen, der Planungsstab des Sozialministeriums wird dabei mit eingebunden.
Update, 12. September, 14.42 Uhr: Schulze: Corona-Demonstranten sind unsolidarisch
Die Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, hat die Teilnehmer der Corona-Demonstration in München am Samstag scharf kritisiert: Die Demonstranten und Demonstrantinnen zeigten "unglaublich unsolidarisches Verhalten", schrieb sie auf Twitter.
Zuvor hatte die Polizei den Demonstrationszug der Initiative "Querdenken 089" zunächst gestoppt, weil viele Teilnehmer nach Polizeiangaben keine Masken trugen. Inzwischen wurde der Demonstrationszug von den Veranstalter selbst abgebrochen.
Update, 12. September, 14.36 Uhr: Veranstalter bricht Corona-Demonstrationszug in München ab
Die Initiatoren einer Kundgebung gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen in München haben ihren Demonstrationszug durch die Stadt am Samstag vorzeitig abgebrochen.
Zuvor hatte die Polizei den Zug gestoppt, weil mehr als die zugelassenen 500 Teilnehmer dabei waren und nach Polizeiangaben kaum jemand eine Maske trug. Die Polizei sprach von "vielen Hundert" Teilnehmern, konnte aber noch keine konkreteren Zahlen nennen.
Eine Hauptkundgebung auf der Theresienwiese sollte aber noch wie geplant um 16 Uhr stattfinden. Die Polizei war mit 1400 Kräften im Einsatz.
Update, 12. September, 14.31 Uhr: Proteste gegen Corona-Maßnahmen in Hannover
Mehrere hundert Demonstranten haben in Hannover mit ihren Protesten gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen begonnen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Sie erwartet bei dem Aufmarsch und einer anschließenden Versammlung bis 20.00 Uhr rund 2000 Menschen. Um 13.30 Uhr gab sie 350 Teilnehmer an.
Eine Rednerin sprach von einer "Fake-Pandemie". "Sie nehmen uns unsere Menschenrechte ab", sagte sie mit Bezug auf die Bundesregierung. Zudem würden Steuergelder verprasst. Eine private Initiative hatte den "Walk to freedom" (Gang zur Freiheit) angezeigt.
Gleichzeitig gibt es mehrere Gegendemonstrationen, etwa von der Linken Jugend und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Ihr Motto lautet: "Für Gesundheitsschutz und gegen Verschwörungstheorien".
Die Demonstrationen werden nach Einschätzung der Polizei zu Verkehrsbeeinträchtigungen führen. Die Beamten informieren fortlaufend über Twitter und haben ein Bürgertelefon eingerichtet.
Update, 12. September, 14.05 Uhr: OB Wiegand: Zunächst keine neuen Corona-Infektionen in Halle
In Halle sind nach sieben Corona-Neuinfektionen am Freitag bei umfangreichen Testungen von Kontaktpersonen zunächst keine weiteren Fälle festgestellt worden. Am Freitag seien 367 Abstriche genommen worden, der Großteil bei Kontaktpersonen von Infizierten, aber auch bei 22 Reiserückkehrern, sagte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Samstagmittag. 170 Tests seien negativ ausgefallen, bei 197 sei das Ergebnis noch offen.
Unter anderem war am Freitag bekannt geworden, dass ein Lehrer einer Sekundarschule in Halle positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde. Die Ergebnisse der Tests seiner Kontaktpersonen müssten nun abgewartet werden. Voraussichtlich lasse sich Sonntagmittag sagen, ob ab Montag der Unterricht wieder aufgenommen werden könne. Einschränkungen gab es laut Wiegand auch im Bürgerservice in Halle.
Update, 12. September, 13.51 Uhr: Linken-Vorstand regelt Internetparteitage
Angesichts der andauernden Corona-Pandemie hat der Vorstand der Linkspartei Regeln für Internet-Parteitage aufgestellt. "Wir sollten uns nicht leichtfertig von Präsenzparteitagen verabschieden", sagte Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler am Samstag in Berlin. Debatte und Meinungsbildung mit Emotionen und spontanen Reaktionen ließen sich nicht einfach ins Internet verlegen. "Die gegenwärtige Situation macht aber deutlich, dass wir eine Lösung für den Fall brauchen, dass Präsenzparteitage nicht möglich sind."
Falls ein Parteitag wegen einer Pandemie nicht stattfinden kann, darf der Vorstand ihn nach der Neuregelung bis höchstens ins nächste Kalenderjahr verschieben - oder einen Internetparteitag
einberufen, sofern das noch zu ändernde Parteiengesetz dies zulässt. Wenn nur einzelne Regionen von der Pandemie betroffen sind, dürfen dortige Delegierte an einem normalen Linke-Parteitag elektronisch teilnehmen. Beschlüsse von Internetparteitagen müssen auf dem nächstmöglichen Versammlungsparteitag der Linken bestätigt werden.
Diese Regeländerungen müssen von dem coronabedingt bereits verschobenen nächsten Parteitag Ende Oktober noch beschlossen werden. Sie würden ermöglichen, dass eine noch ausstehende Gesetzesregelung auf die Linkspartei sofort angewandt und Onlineparteitage möglich werden könnten.
Die CDU/CSU-Fraktion hat einen Vorschlag zur Änderung des Parteiengesetzes vorgelegt, um zunächst befristet bis Ende 2021 digitale Parteitage zu ermöglichen. Ein entsprechender Entwurf soll kommende Woche im Innenausschuss behandelt werden, die Befassung im Bundesrat ist für den 9. Oktober geplant, wie der "Spiegel" am Freitag berichtete. Die Änderung sieht demnach vor, dass Parteitage mit Abstimmungen über Sachthemen komplett digital stattfinden können. Bei Personenwahlen müsse die Abstimmung analog erfolgen.
Update, 12. September, 13.49 Uhr: Scholz für rasche Öffnung neuer EU-Finanzquellen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz fordert rasch neue Geldquellen für die Europäische Union, um die Milliardenschulden für das Corona-Aufbauprogramm gemeinsam wieder abtragen zu können. Die Entscheidung für dieses 750-Milliarden-Programm als Antwort auf die Krise habe Konsequenzen, sagte der SPD-Politiker am Samstag zum Abschluss eines informellen Treffens mit seinen EU-Kollegen in Berlin. "Das Ergebnis wird sein, dass wir relativ bald eine Entscheidung für Eigenmittel treffen müssen."
Für das 750-Milliarden-Programm will die EU erstmals im großen Stil gemeinsam Schulden aufnehmen und dann bis 2058 aus dem Haushalt tilgen. Zur Finanzierung hatten die Staats- und Regierungschefs die Einführung einer Abgabe auf nicht recyceltes Plastik schon zum 1. Januar 2021 verabredet. Weitere neue EU-Eigenmittel sollen folgen, so Einnahmen aus einem erweiterten europäischen Emissionshandel, aus CO-2-Zöllen, aber womöglich auch aus Digital- und Finanzmarktsteuern. Die EU-Kommission soll dazu konkrete Vorschläge ausarbeiten.
Scholz zeigte sich zuversichtlich, dass eine Einigung gelingt und dass die EU damit enger zusammenwächst. "Wir werden dort Fortschritte erleben, die lange als unmöglich schienen", sagte der Minister.
Update, 12. September, 13.46 Uhr: Gesamtes Box-Nationalteam im Trainingslager mit Corona infiziert
Das komplette deutsche Nationalteam der Amateurboxer hat sich im Trainingslager im österreichischen Längenfeld mit dem Coronavirus infiziert. Das betrifft 18 Sportler sowie sieben Trainer und Betreuer. "Glücklicherweise gibt es keinen ernsten Fall. Einige hatten leichte Symptome wie Halsschmerzen, andere gar nichts", sagte Sportdirektor Michael Müller der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Nach 14-tägiger Quarantäne dürfen die Sportler und Betreuer in der nächsten Woche wieder in die Heimat reisen. Das wird gestaffelt über mehrere Tage geschehen, weil Tests und Auswertungen an mehreren Tagen vorgenommen wurden. Schon Tage vor der Anreise hatten sich die Teammitglieder zwei Tests unterziehen müssen. Beide Male hatte es ausnahmslos negative Ergebnisse gegeben.
Die Sportler sollen nach Rückkehr in die Heimat an den Olympia- und Bundesstützpunkten gründlich untersucht werden, bevor sie ihre Vorbereitung auf den internationalen Cologne Cup (14. bis 18. Oktober) fortsetzen dürfen. Derzeit absolvieren alle Boxer lockeres Training im Mannschaftshotel in Längenfeld, weil keiner über Symptome klagt. Das Gesundheitsamt Tirol betreut das Team und verfolgt Kontaktketten.
"Wir haben einen eigenen Hoteltrakt, einen eigenen Essenraum, einen eigenen Seiteneingang. Die Boxer haben ausschließlich miteinander trainiert", sagte Müller, der auch wenige Tage in Längenfeld war, aber früher abgereist ist. "Ich habe mich zu Hause natürlich gleich testen lassen: negativ. Jetzt bin ich in freiwilliger Isolation und lasse mich in der nächsten Woche nochmals testen", betonte der Sportdirektor.
Update, 12. September, 13.29 Uhr: Demo gegen Corona-Maßnahmen in München zunächst gestoppt
Die Polizei hat in München einen Demonstrationszug gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag zunächst gestoppt. "Die Teilnehmer halten sich nicht an die Infektionsschutzauflagen, es wird nur vereinzelt Mund-Nasen-Schutz getragen", teilte die Polizei auf Twitter mit. "Derzeit laufen Gespräche mit der Versammlungsleitung."
Der Zug war am Odeonsplatz gestartet und hat die Theresienwiese als Ziel, wo am Nachmittag die Hauptkundgebung stattfinden soll. Die Polizei war mit 1400 Kräften im Einsatz.
Der Demonstration war eine juristische Auseinandersetzung um Form und Größe der Veranstaltung vorausgegangen. Erst in der Nacht zum Samstag kippte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof eine von der Stadt ausgesprochene Teilnehmerbeschränkung auf 1000 Protestierende. Die Veranstalter hatten 5000 für die Abschlusskundgebung und 500 für den Demonstrationszug angemeldet.
Update, 12. September, 13.24 Uhr: Neun weitere Corona-Infektionen in Brandenburg nachgewiesen
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Brandenburg ist innerhalb eines Tages um neun Fälle gestiegen. Das geht aus Angaben des Gesundheitsministeriums von Samstag hervor. Von Donnerstag auf Freitag waren es noch 20 Neuinfektionen.
Insgesamt liegt die Zahl der Erkrankten im Zusammenhang mit Covid-19 in ganz Brandenburg damit aktuell bei 156. Die Neuinfektionen konzentrieren sich nicht auf eine einzelne Region. Jeweils zwei neue Fälle hat es in Cottbus, Potsdam und im Landkreis Havelland gegeben, jeweils einen in den Kreisen Teltow-Fläming, Ostprignitz-Ruppin und Potsdam-Mittelmark.
Den Angaben zufolge haben sich seit März in Brandenburg 4029 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 3700 Menschen gelten als genesen, zwei mehr als am Vortag. Die Zahl derjenigen, die bislang in Zusammenhang mit dem Virus starben, liegt landesweit unverändert bei 173.
Update, 12. September, 13.01 Uhr: Österreich meldet mit 869 neuen Corona-Fällen Rekord-Wiederanstieg
Der Anstieg der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus liegt in Österreich am Samstag nach einem erneuten Sprung so hoch wie zuletzt Ende März. Die Behörden meldeten am Samstag 869 neue Fälle seit dem Vortag, nachdem zuletzt am Donnerstag ein Rekord-Wiederanstieg von 664 Neuinfektionen erreicht worden war. Noch vor einer Woche hatten die Zahlen meist bei etwa 300 bis 400 neuen Fällen am Tag gelegen.
Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-Patienten liegt noch deutlich unter den Werten des Frühjahrs, stieg aber binnen einer Woche um rund ein Drittel. Am Samstag lagen 209 Infizierte im Krankenhaus, 42 davon auf der Intensivstation.
Insgesamt gelten nun landesweit über 5300 Menschen als erkrankt, mehr als 3000 davon in der Hauptstadt Wien. Dort wird allerdings betont, dass die Werte mit März schwer vergleichbar seien. Anders als damals würden durch systematisches Testen aller Kontaktpersonen auch viele Erkrankte entdeckt, die keine Symptome zeigten, sagte ein Sprecher des Gesundheitsstadtrats der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Am Freitag hatte die österreichische Regierung bereits neue Maßnahmen verkündet. Ab Montag soll unter anderem wieder eine Maskenpflicht in allen Geschäften und für Kellner in Lokalen gelten, Veranstaltungen werden auf 3000 Gäste unter freiem Himmel und 1500 in Innenräumen beschränkt.
Update, 12. September, 12.48 Uhr: Übertragungsfehler ließ Corona-Zahlen auf Mallorca niedrig erscheinen
Wegen einer fehlerhaften Übertragung von Corona-Daten der Balearen an das spanische Gesundheitsministerium in Madrid sind die Infektionszahlen einem Pressebericht zufolge tagelang zu niedrig ausgewiesen worden.
So wurde die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner für die vergangenen sieben Tage aufgrund der Übertragungsfehler mit deutlich unter 50 angegeben, obwohl sie tatsächlich wesentlich höher lag, wie die "Mallorca Zeitung" am Samstag unter Berufung auf Eugenia Carandell, Direktorin im balearischen Gesundheitsministerium, berichtete. Nach den Daten der lokalen Gesundheitsbehörde ergebe sich eine Zahl von 120 bis 170 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Für ganz Spanien wird der Wert derzeit mit etwa 113 angegeben.
Die Grenze von 50 ist ein entscheidendes Kriterium für die Bundesregierung , eine Region oder ein Land als Risikogebiet einzustufen oder die Einschätzung auch wieder aufzuheben. Die Balearen mit der beliebten Urlauberinsel Mallorca sind seit Mitte August Risikogebiet und das Auswärtige Amt warnt vor Reisen dorthin wie auch in den Rest Spaniens.
Am Vortag war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in ganz Spanien auf einen neuen Rekordwert von 12.183 geklettert. Es sei der höchste Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie, schrieb die Zeitung "El País". Das Gesundheitsministerium in Madrid teilte mit, es handele sich um 4708 positive Testergebnisse der vergangenen 24 Stunden sowie nachgemeldete Fälle.
Update, 12. September, 12.42 Uhr: Polizei wegen Corona-Demos mit Großaufgebot in Hannover
Wegen angekündigter Proteste gegen die staatliche Corona-Politik ist die Polizei mit einem Großaufgebot in Hannover. Am Samstagmittag parkten etwa ein Dutzend Polizeiwagen vor dem niedersächsischen Landtag, rund 15 Beamten standen direkt vor der Tür des Parlamentsgebäudes. Auch an anderen Orten der Landeshauptstadt war die Polizei in großer Stärke präsent, darunter auch die Reiterstaffel.
Rund eine halbe Stunde vor Beginn der ersten Kundgebung der Gegner der staatlichen Corona-Maßnahmen hatten sich rund 200 Demonstranten am Waterlooplatz eingefunden. Sie wollen durch die Stadt bis zum Georgsplatz ziehen. Erwartet werden laut Polizei bis zum Abend insgesamt rund 2000 Teilnehmer.
Zudem sind mehrere Gegendemonstrationen angemeldet. Die zunächst für 12.00 Uhr geplante Versammlung der Gruppe "Aufstehen-Gegen-Rassismus" auf dem Opernplatz sollte später angefangen.
Update, 12. September, 12.29 Uhr: Ruhani: Erneuter Lockdown im Iran wäre "Kapitulation" vor Corona
Ein von Gesundheitsexperten im Iran geforderter erneuter Lockdown wäre nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani eine "Kapitulation" vor der Corona-Pandemie. "Der Gesundheit wegen nun alles abzuschließen und zu verbieten wäre nicht rational (...). Ständig nur Lockdown wäre eine Art Kapitulation vor Corona", sagte Ruhani am Samstag. Er plädierte im Staatsfernsehen erneut für eine Öffnung des Landes unter Einhaltung der Hygienevorschriften als die einzig realistische Lösung während der Pandemie.
Ruhani steckt seit Monaten wegen der Corona-Krise in einer Zwickmühle. Einerseits muss er auf die Warnungen der Gesundheitsexperten, auch innerhalb seiner eigenen Regierung, hören, andererseits kann er auch die Wirtschaft nicht ignorieren. Wegen der US-Sanktionen steckte der Gottesstaat schon vor dem Corona-Ausbruch Ende Februar in einer Wirtschaftskrise. Die Pandemie hat diese noch weiter verschärft. Die nationale Währung Rial büßte Devisenmaklern zufolge zwei Drittel ihres Werts ein. Fast alle Wirtschaftsbranchen sind von der Corona-Krise betroffen.
Die weiterhin hohen Fallzahlen bestätigen jedoch die Warnungen der Gesundheitsexperten. Binnen 24 Stunden waren im Iran zuletzt erneut 116 Patienten infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben, es gab 2139 registrierte Neuinfektionen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag liegt die aktuelle Zahl der Corona-Toten bei über 23.000, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei fast 400.000.
Update, 12. September, 12.22 Uhr: Experte: Großbritannien könnte Kontrolle über Coronavirus verlieren
Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen in Großbritannien hat ein führender britischer Gesundheitsexperte Alarm geschlagen. "Man muss sagen, wir fangen an, die Kontrolle über das Virus zu verlieren", sagte der Chef des staatlichen Forschungs- und Innovationsinstituts UKRI, Mark Walport, dem Sender BBC am Samstag. Am Freitag hatte es in Großbritannien mehr als 3500 bestätigte Neuinfektionen gegeben - so hoch lagen die Zahlen zuletzt Mitte Mai.
Entgegen der zuletzt von Premierminister Boris Johnson forcierten Kampagne, die Briten sollten in ihre Büros zurückkehren, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, riet der ehemalige Regierungsberater Walport, wenn möglich weiter zuhause zu arbeiten. Da Schüler zurück in den Schulen und Studenten in den Universitäten seien, sei es umso wichtiger, in anderen Bereichen die Kontakte zu reduzieren.
Die britische Regierung hat in dieser Woche wieder strengere Maßnahmen beschlossen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen: So dürfen sich in England ab Montag nur noch maximal sechs Leuten treffen. In regionalen Corona-Hotspots wie der Stadt Birmingham gelten noch strengere Regeln. Zudem kündigte die Regierung ein sehr ambitioniertes Testprogramm und die Einführung einer Corona-App Ende September an. Allerdings hatte es bei vorherigen Testläufen massive Probleme gegeben.
Update, 12. September, 12 Uhr: Auch wegen Corona: Juventus Turin mit Minus von 71,4 Millionen Euro
Italiens Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat die vergangene Saison auch wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem Verlust von 71,4 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vorjahreszeitraum lag der Wert noch bei minus 39,9 Millionen Euro, wie der Serie-A-Club nach einer Sitzung des Verwaltungsrates am Freitagabend mitteilte. Der Umsatz des Serienmeisters sank um 48 auf 573,4 Millionen Euro. Dies sind im Vergleich zur Saison 2018/19 etwa acht Prozent weniger.
Als Hauptgrund führte der Verein von Superstar Cristiano Ronaldo die Unterbrechung des Spielbetriebs wegen der Coronavirus-Pandemie an. Durch eine Vereinbarung mit den Spielern um Ex-Weltmeister Sami Khedira für einen Gehaltsverzicht sei es in der vergangenen Saison gelungen, 90 Millionen Euro einzusparen. Dies konnte den hohen Verlust jedoch nur teilweise abfedern.
Sportlich feierte Juve, das ab dieser Saison von Italiens Ex-Nationalspieler Andrea Pirlo trainiert wird, in der abgelaufenen Saison zwar den neunten Meistertitel in Serie. Allerdings scheiterte das Team im Achtelfinale der Champions League an Olympique Lyon und verlor das Pokalfinale gegen SSC Neapel.
Update, 12. September, 11.46 Uhr: Auch Spiele der Hockey-Damen des HTHC fallen aus
Nach der Absage der für das Wochenende angesetzten Hockey-Bundesligapartien der HTHC-Herren aufgrund dreier Corona-Fälle im Team fallen auch die Partien der HTHC-Damen aus. In der Mannschaft von Trainer Christian Blunck sind rund ein Dutzend Spielerinnen seit Freitagabend in Quarantäne.
Daher wurden die Spiele beim Titelverteidiger Club an der Alster am Samstag (14.00 Uhr) und beim Großflottbeker THGC am Sonntag (15.45 Uhr) gestrichen. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.
Update, 12. September, 11.39 Uhr: Messe Berlin braucht Millionen-Finanzspritze
Die Messe Berlin GmbH braucht wegen der Corona-Krise eine weitere Finanzspritze vom Land. "Wir haben im ersten Nachtragshaushalt 25 Millionen Euro bekommen, im zweiten sind 60 Millionen vorgesehen", sagte ein Sprecher der Messe am Samstag. "Wir brauchen die Liquiditätshilfen dieses Jahr." Beim Messegeschäft hat es als Folge der Corona-Pandemie erhebliche Einbrüche gegeben.
Die Reisemesse ITB gehörte im März zu den ersten, die komplett abgesagt wurden, die auf drei Tage verkürzte Technikmesse IFA Anfang September war diesmal nur für Fachbesucher und Medienvertreter geöffnet. Zuvor hatte die "B.Z." (Samstag) über das Thema berichtet. Über den zweiten Nachtragshaushalt muss das Berliner Abgeordnetenhaus in diesem Herbst noch abstimmen.
Update, 12. September, 11.31 Uhr: Bayerischer Staatssekretär: Zweiter Lockdown "nicht sehr wahrscheinlich"
Der Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) befürchtet im Kampf gegen Corona keinen zweiten Lockdown. Er halte ihn - Stand jetzt - "für nicht sehr wahrscheinlich", sagte er dem Bayerischen Rundfunk.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Holetschek Ende August vom Verkehrs- ins Gesundheitsministerium versetzt, wo er die in die Kritik geratene Ministerin Melanie Huml (CSU) unterstützen soll.
Trotz aller Kritik nach den Pannen bei Corona-Tests für Reisende attestiert er den Behörden im Freistaat und auch Ministerin Huml "ausgezeichnete Arbeit". Allerdings seien die Gesundheitsämter bundesweit lange auf Kante genäht gewesen, bemängelt Holetschek. Künftig brauche es im öffentlichen Gesundheitsdienst mehr Personal.
Update, 12. September, 11.28 Uhr: Jantschke zur Zuschauer-Rückkehr: "Fußball kann Vorreiter sein"
Fußball-Profi Tony Jantschke vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach glaubt, dass der Fußball in Sachen Zuschauer-Rückkehr auch ein Beispiel für Kulturveranstaltungen oder Konzerte sein kann. "Was der richtige Weg ist, kann aber niemand sagen. Deswegen möchte ich auch kein Politiker sein. Ich bin gespannt, wie die Tests ablaufen. Es geht ja nicht nur um Fußball, sondern auch um Konzerte und Kulturveranstaltungen", sagte der 30-Jährige der "Rheinischen Post" (Samstag). Der Fußball könne in der Corona-Krise "ein Vorreiter" sein.
Zum Saisonauftakt mit den Spielen im DFB-Pokal an diesem Wochenende und der Bundesliga eine Woche später sind in einzelnen Bundesländern unter Berücksichtigung besonderer Hygiene-Konzepte teilweise wieder größere Zuschauer-Kulissen erlaubt. Er selbst habe sich mit den Corona-Regeln arrangiert. "Die Pandemie ist ja inzwischen Normalität. Darum probiere ich, mich an die Regeln zu halten mit dem Abstandhalten und dem Masketragen", ergänzte der Abwehrspieler. Er treffe sich auch mal mit einem Freund, "würde aber nicht auf Großveranstaltungen gehen. Wir haben ja eine große Verantwortung auch gegenüber der ganzen Mannschaft."
Jantschke hofft, dass nach den entsprechenden Signalen aus der Landespolitik auch in NRW bald mehr als die derzeit erlaubten 300 Fans ins Stadion dürfen. "Schon mit den 300 Menschen ist es ein ganz anderes Flair, das haben wir im Testspiel gegen Greuther Fürth gemerkt."
Update, 12. September, 11.23 Uhr: New Yorker Künstlerin bedankt sich in Corona-Krise bei Müllabfuhr
Mit einer überall in der Millionenmetropole verbreiteten Botschaft hat sich eine New Yorker Künstlerin in der Corona-Pandemie bei den Mitarbeitern der Müllabfuhr bedankt. "Dear Service Worker, 'Thank you for keeping NYC alive!' For ... forever" (auf Deutsch etwa: Lieber Service-Angestellter. Danke dafür, dass du New York am Leben hältst. Für ... immer), steht seit kurzem auf der Fassade des Queens Museums. Außerdem taucht die Botschaft auch auf Leinwänden am Times Square in Manhattan und in der U-Bahn auf.
Der Dank von Künstlerin Mierle Laderman Ukeles richtet sich dem Museum zufolge an alle öffentlichen Angestellten der Stadt, aber ganz besonders an die der Müllabfuhr. Dort ist die 80-Jährige seit Jahrzehnten als "Artist-in-Residence" angestellt. Bekannt wurde sie Ende der 70er Jahre mit einer Aktion, für die sie jedem der rund 8500 Mitarbeiter der New Yorker Müllabfuhr die Hand schüttelte und sagte: "Thank you for keeping New York City alive!"
Update, 12. September, 11.20 Uhr: Fredi Bobic warnt: "Clubs mit großen Namen könnten insolvent gehen"
Fredi Bobic hat vor den Auswirkungen der Corona-Krise für den Fußball gewarnt und befürchtet, dass die Zahl der arbeitslosen Profifußballer steigen wird. "Je länger die Pandemie andauert, desto spannender wird es", sagte der Sportvorstand von Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt im Interview des Nachrichtenportals "t-online" (Samstag). Die finanziellen Auswirkungen seien unabsehbar. "Clubs mit großen Namen könnten insolvent gehen", sagte der 48-Jährige.
Einen Millionenmarkt für Spieler wie Leroy Sané, Kai Havertz oder Timo Werner werde es immer geben. "Aber mal abgesehen von diesen Stars der Branche: Es wird künftig mehr arbeitslose Profifußballer geben." Viele Profis würden "eine Gehaltsklasse zu hoch für ihre fußballerische Qualität" spielen.
Daher wünscht sich Bobic eine "Reglementierung bezüglich der Profigehälter" durch eine Gehaltsobergrenze. Es würde "vieles vereinfachen, weil man genau wüsste, dass ein 21-Jähriger nur bis zu einer bestimmten Summe verdienen darf. Auch die Provisionsbasis der Spielerberater würde ich gesetzlich verankern", schlägt Bobic vor. Allerdings glaubt er selbst nicht, dass das funktioniert. "Weil das nur der Gesetzgeber umsetzen kann und ein Verband das alleine nicht schafft."
Update, 12. September, 11.18 Uhr: Thüringen: Kommunen bekommen 13 Millionen Euro Corona-Hilfen für Geflüchtete
In Thüringen sollen die Kommunen vom Land mehr als 13 Millionen Euro für Corona-Präventionsmaßnahmen für Geflüchtete erhalten.
"Die Aufnahme, Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten unter den Bedingungen der Corona-Pandemie hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt, deren Bewältigung uns auch weiterhin beschäftigen wird", erklärte Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) am Samstag.
Das Ministerium stellte demnach dafür 13,35 Millionen Euro bereit. Mit dem Geld sollen unter anderem zusätzliche Einzelunterkünfte finanziert werden, insbesondere für Angehörige von Risikogruppen.
Update, 12. September, 11.16 Uhr: Kunstaktion im "heute journal" ehrt "Helden der Corona-Krise"
Eine Kunstaktion hat am Freitagabend im ZDF-Nachrichtenmagazin "heute journal" für Verblüffung bei Zuschauern gesorgt. Während Claus Kleber die Sendung moderierte, tauchte im Hintergrund für kurze Zeit eine Person in blauer Schutzkleidung und mit roten Gummihandschuhen auf. Sie streckte die Arme in Richtung Kleber, gestikulierte und verschwand schließlich wieder. Zudem wurde Klebers Moderation von einer zweiten Tonspur überlagert.
Die Auflösung erfolgte später in der ZDF-Kultursendung "aspekte": Bei dem geisterhaften Auftritt handelte es sich um ein Projekt des Künstlers Christian Jankowski, der damit "systemrelevante Menschen", etwa Pflegekräfte, sichtbar machen möchte.
Mehr dazu lest Ihr in unserem Artikel zum Corona-Auftritt im "Heute journal".
Update, 12. September, 11.08 Uhr: Merkel betont Möglichkeit zu offener Debatte über Corona-Maßnahmen
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die staatlichen Corona-Beschränkungen erneut verteidigt, aber ausdrücklich die Möglichkeit zu demokratischen Debatten darüber betont. "Bei uns steht jedem frei, diese Entscheidungen der Regierung offen zu kritisieren", sagte sie in ihrer wöchentlichen Videobotschaft (Samstag).
Jeder könne seine Haltung bei friedlichen Demonstrationen zum Ausdruck bringen. "Ein Staat, der Meinungsfreiheit, öffentliche Debatte und Teilhabe nicht unterdrückt, sondern garantiert – darum beneiden uns viele Menschen auf der Welt", sagte Merkel zum "Internationalen Tag der Demokratie" der Vereinten Nationen am kommenden Dienstag.
Beschränkungen bei Kontakten, Besuchsmöglichkeiten und im kulturellen Leben in der Corona-Krise seien "wirklich demokratische Zumutungen". Diese Maßnahmen, über die frei berichtet und breit öffentlich debattiert werde, hätten aber gewirkt. "Sie haben uns geholfen, eine unkontrollierte Ausbreitung der Pandemie zu verhindern."
Die Kanzlerin betonte mit Blick auf andere Staaten, dass Demokratie, Rechtsstaat und Freiheit leider keine Selbstverständlichkeit seien. "Wir sehen in der Welt, wie auch autoritäre Systeme wirtschaftlich erfolgreich sein können und uns auf vielen Gebieten herausfordern – dies aber auf Kosten elementarer Grundrechte."
Merkel bekräftigte ihre Sorge über die Entwicklung in Belarus. "Dort wird der Einsatz für Demokratie buchstäblich mit Füßen getreten. Unser Herz schlägt mit den friedlich Demonstrierenden. Es ist bewundernswert, mit welchem Mut und mit welcher Entschlossenheit sie für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit auf die Straße gehen."
Update, 12. September, 10.52 Uhr: HSV darf nicht 5000 Zuschauer ins Stadion lassen
Der Hamburger SV ist mit seinem Antrag auf Zulassung von 5000 Zuschauern im Eröffnungsspiel der 2. Fußball-Bundesliga am 18. September gegen Fortuna Düsseldorf chancenlos.
Eine Begründung lieferte Innensenator Andy Grote. "Es ist keine gute Idee, wenn jeder für sich eine Entscheidung verkündet und an einem Bundesligawochenende in 18 Stadien 18 unterschiedliche Regeln gelten. Das ist auch nicht die Verabredung der Ministerpräsidentenkonferenz", sagte der SPD-Politiker dem "Hamburger Abendblatt" (Samstag). "An die fühlen wir uns gebunden. Wenn man etwas beschließt, muss man sich auch daran halten."
Aufgrund unterschiedlicher Infektionslagen in den verschiedenen Regionen Deutschlands und unterschiedlicher Corona-Auflagen in den Bundesländern gibt es derzeit keine einheitliche Regelung. In Hamburg dürfen aktuell nur 1000 Menschen ins Fußballstadion. Zum neuntägigen Herrentennisturnier in der Hansestadt dürfen jedoch täglich 2300 Zuschauer ins wesentlich kleinere Tennisstadion.
Update, 12. September, 10.47 Uhr: US-amerikanische Touristin als Superspreaderin in Garmisch
Der heftige Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen soll auf eine US-amerikanische Touristin zurückgehen.
Die junge Frau soll in mehreren Lokalitäten unterwegs gewesen sein, obwohl sie Symptome hatte, wie der Sprecher des Landratsamtes, Stephan Scharf, am Samstag sagte. Sie wäre damit eine sogenannte Superspreaderin.
Mehr dazu lest Ihr in unserem Artikel über die Superspreaderin in Garmisch.
Update, 12. September, 10.43 Uhr: Intendant der Deutschen Oper begrüßt neues Hygienekonzept für Theater
Der Intendant der Deutschen Oper in Berlin, Dietmar Schwarz, findet das neue Hygienekonzept der Kultursenatsverwaltung gut. Danach darf der Mindestabstand in Theatern, Konzert- und Opernhäusern mit fest eingebauter maschineller Belüftung und festen Sitzplätzen von 1,5 Meter auf 1 Meter verringert werden. Allerdings gilt während der gesamten Veranstaltung Maskenpflicht.
"Ich begrüße das neue Konzept sehr", zitiert die "Berliner Morgenpost" (Samstag) den Intendanten. "Die Ein-Meter-Regel ist für uns ganz entscheidend, wir müssten sonst wohl im November oder Dezember das Haus wieder zumachen", sagte Schwarz. "Für 430 Zuschauer die große Bühne zu öffnen und zu bespielen, ist über längere Zeiträume wirtschaftlich nur schwer zu vertreten."
Mit der neuen Verordnung, die mit der Veröffentlichung durch die Kultursenatsverwaltung bereits in Kraft getreten ist und nicht mehr vom Senat beschlossen werden muss, wären in der Deutschen Oper 770 Besucher bei 1800 Plätzen pro Vorstellung möglich.
Update, 12. September, 10.31 Uhr: Mehr als 1400 neue Corona-Fälle in Tschechien - Kritik an Regierung
Der Trend zunehmender Corona-Infektionszahlen in Tschechien hält ungebrochen an. Am Freitag kamen 1447 bestätigte Fälle hinzu, mehr als je zuvor an einem Tag. Das gab das Gesundheitsministerium in Prag am Samstag bekannt. Es gab mehr als 12.200 aktive Fälle. Seit Beginn der Pandemie starben 450 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib übte im tschechischen Fernsehen CT scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Regierung. Sie habe verschlafen, dass es mit dem Schulbeginn nach den Sommerferien zu einer Infektionswelle kommen werde, sagte der studierte Mediziner. Die Schulen seien zu "Covid-Tauschbörsen" geworden. In Tschechien gilt landesweit in fast allen Innenräumen eine Maskenpflicht, nicht aber in den Klassenzimmern der Schulen.
Niemand habe erwartet, dass der Anstieg so schnell und so massiv ausfallen werde wie in den zurücklegenden 14 Tagen, entgegnete Gesundheitsminister Adam Vojtech. Der Politiker der populistischen Partei ANO betonte, dass die ergriffenen Maßnahmen erst mit einer gewissen Verzögerung Wirkung zeigen würden.
Die deutsche Bundesregierung hatte die besonders betroffene Hauptstadtregion Prag am Mittwoch zum Risikogebiet erklärt und vor Reisen dorthin gewarnt. Wer aus einem Risikogebiet einreisen will, muss sich testen lassen. Das hat in Tschechien nach Medienberichten zu einem Ansturm auf die Corona-Testzentren geführt. Mancherorts sei die Kapazität bereits ausgeschöpft.
Update, 12. September, 10.28 Uhr: Wolfsburg-Coach über Belastung: "Über Monate eine Sieben-Tage-Woche"
Trainer Oliver Glasner vom VfL Wolfsburg macht sich wegen der enormen Belastung seines Teams in der corona-bedingten Ausnahmesaison im Profifußball große Sorgen. "Aktuell ist es so, dass die Spieler über Monate jeden Tag zur Arbeit gehen, eine Sieben-Tage-Woche haben. Und wenn du jeden Tag auf 'On' bist, dann bist du irgendwann nicht mehr leistungsfähig, das gilt ja nicht nur für den Fußball, das gilt für jeden Beruf, in jeder Position", sagte der Österreicher in einem "Sportbuzzer"-Interview (Samstag).
Neben ihren Spielen im DFB-Pokal und in der Bundesliga wollen die Wolfsburger ab der nächsten Woche auch noch in drei Qualifikationsrunden die Gruppenphase der Europa League erreichen. Sollten sie das schaffen, hätten sie bis Weihnachten insgesamt neun internationale Spiele mehr als die meisten anderen Bundesliga-Clubs.
Nach Einschätzung von Glasner ist die Belastung für den Kopf der Spieler dabei größer als für den Körper. "Wir sind es im Fußball gewohnt, zwei Monate Vorbereitung zu haben, dann neun Monate Wettkampf mit Winterpause, dann einen Monat Urlaub. Wenn Sie das einem Leichtathleten erzählen, wird der Sie fragen: Wie soll das gehen? Der bereitet sich unter Umständen dreieinhalb Jahre auf Olympia vor", sagte der 45 Jahre alte VfL-Coach.
Update, 12. September, 10.07 Uhr: Einreise nach Sardinien nur mit negativem Corona-Test möglich
Die italienische Ferieninsel Sardinien verschärft wegen der Ausbreitung des Coronavirus ab Montag ihre Einreisebestimmungen. Ankommende Passagiere sind "aufgerufen", einen negativen Corona-Test vorzuweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Das geht aus einer neuen Verordnung hervor, die der Präsident der Region, Christian Solinas, am Freitagabend unterzeichnete. Alternativ können Einreisende auch online erklären, selbst einen Corona-Schnelltest mit negativem Ergebnis durchgeführt zu haben.
Wer ohne negatives Testergebnis anreist, kann sich übergangsweise innerhalb von 48 Stunden auf der Insel testen lassen, muss aber bis zum Ergebnis in häuslicher Quarantäne bleiben. Es gibt einige Ausnahmen, etwa für das Personal in Flugzeugen. Darüber hinaus müssen Einreisende vor ihrer Ankunft online ein Formular ausfüllen und übermitteln. Zudem gilt ab Montag auch im Freien eine Maskenpflicht, wenn der Abstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann.
Mit der neuen Verordnung reagiert die beliebte Ferieninsel im Mittelmeer auf die zuletzt steigenden Corona-Zahlen. Während Sardinien im Juli kaum neue Infektionen verzeichnete, stiegen im August mit der Ankunft Tausender Touristen auch die Fallzahlen. Am Freitag meldete Sardinien 65 neue Fälle und die Gesamtzahl von aktuell 1337 Infizierten. Unter anderem waren im Nachtlokal des ehemaligen Formel-1-Managers Flavio Briatore im Badeort Porto Cervo auf der Insel Ende August etwa 60 Corona-Fälle gemeldet worden.
Update, 12. September, 9.45 Uhr: Elf neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist um elf auf 4218 Fälle gestiegen. Das geht aus den am Samstagmorgen von der Landesregierung veröffentlichten Zahlen hervor.
Am Vortag waren 10 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 im Norden gestorben sind, blieb bei 161.
In Krankenhäusern wurden am Freitag acht Corona-Patienten behandelt und damit ebenso viele wie am Tag zuvor. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 3900 als genesen.
Update, 12. September, 9.19 Uhr: Steigende Infektionszahlen: Keine Tour-Fans auf dem Grand Colombier
Aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen werden bei der 107. Tour de France am Sonntag auf dem Grand Colombier keine Zuschauer zugelassen. Die Maßnahme der Präfektur im Département Ain betrifft dabei den Schlussanstieg der 15. Etappe zum 1501 Meter hohen Gipfel sowie den vorherigen Anstieg zum Col de la Biche.
Die Region gehört zu den 42 Départements, die inzwischen zur Roten Zone aufgrund der hohen Corona-Infektionen erklärten wurden. In Frankreich wurden am Donnerstag und Freitag jeweils fast 10.000 Neuinfektionen registriert. Durch die Einstufung als Rote Zone haben die Behörden vor Ort die Möglichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, die das öffentliche Leben einschränken.
Auch Lyon ist von der Corona-Pandemie aktuell wieder schwer betroffen. In der Großstadt werden im Zielbereich der 14. Etappe am Samstag keine Zuschauer zugelassen.
Update, 12. September, 9 Uhr: Haußmann: Abstandsregeln auf der Bühne beflügeln die Fantasie
Für den Regisseur Leander Haußmann haben die Abstandsregeln auf der Theaterbühne wegen der Corona-Pandemie auch Vorteile. "Abstand auf der Bühne zu halten, muss nicht unbedingt schlecht sein", sagte der auch als Filmemacher ("Sonnenallee") bekannte 61-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
"Uns kommt das eigentlich eher zugute, es beflügelt die Fantasie", sagte der Regisseur vor der Premiere seiner Inszenierung von Molières "Der Geizige oder Die Schule der Lügner" am Samstag im Hamburger Thalia Theater.
Aufgrund der Kurzarbeit am Theater sei ein Bühnenbild nicht möglich gewesen. "Dann muss man eben sagen: Okay, wir sind nackt. Wir haben nichts außer uns und der Situation", meinte der Regisseur.
Update, 12. September, 8.27 Uhr: Jan Fedders Auto wird zugunsten des in Corona-Zeiten in Not geratenen Michels versteigert
Jan Fedders Ford Explorer und letzter "Großstadtrevier"-Wagen wird zugunsten des Hamburger Michels beim Onlinedienst ebay-Charity versteigert. "Als ich hörte, dass der Michel durch Corona in Not ist und zur Aufrechterhaltung des Betriebes den Spendenaufruf 'Rettungsringe für den Michel' gestartet hat, habe ich mich entschieden, zu helfen", sagte seine Witwe Marion Fedder.
Der Wagen habe in Jan Fedders Leben eine große Rolle gespielt. Liebevoll der "Bronko" genannt, sei er nicht nur am Filmset des "Großstadtreviers", sondern auch privat sein Favorit gewesen.
Die Auktion startet bei ebay-Charity am Samstag (10.00 Uhr) und endet am 21. September (10.00 Uhr). Als Polizist Dirk Matthies hatte Jan Fedder in der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier" jahrzehntelang für Recht und Ordnung auf dem Kiez in Hamburg gesorgt. Er war am 30. Dezember 2019 im Alter von 64 Jahren gestorben.
Update, 12. September, 7.45 Uhr: Zukunftsforscher: Corona bewirkt Renaissance der Ehe
Die Corona-Krise bewirkt nach Ansicht des Zukunftsforschers Horst W. Opaschowski eine Rückbesinnung auf Ehe und Familie. "Von einem Niedergang der Familie als Lebensform kann in Corona-Zeiten keine Rede mehr sein", sagte Opaschowski (79) der Deutschen Presse-Agentur. Es deute sich eine Trendwende an. In repräsentativen Umfragen sei der Anteil der Befragten, die sich nach der "Ehe mit Trauschein und Kindern" sehnten, seit 2013 Jahr für Jahr gesunken, und zwar von 75 auf 63 Prozent Anfang 2019. Im März 2020 seien es wider Erwarten 64 Prozent gewesen.
In Deutschland leben nach Angaben von Opaschowski 18 Millionen Menschen in Ein-Personen-Haushalten, gewollt oder ungewollt. 1991 seien es erst zwölf Millionen gewesen. In Krisenzeiten fühlten sich Singles in ihren eigenen vier Wänden alleingelassen. Das sogenannte Social Distancing (räumliche Abstandhalten) in der Öffentlichkeit verstärke dieses Gefühl. Familienleben biete dagegen nicht nur Beziehungsreichtum, sondern auch gegenseitige Hilfe.
Im Krisenjahr 2020 favorisiere die Mehrheit der Deutschen die Ehe als standesamtlich beglaubigte Lebensgemeinschaft. 69 Prozent der befragten Frauen und 65 Prozent der Männer hätten sich entsprechend geäußert. Unter den Westdeutschen seien mit 68 Prozent mehr Ehebefürworter als unter den Ostdeutschen mit 61 Prozent. Die stärkste Zustimmung finde der Bund fürs Leben in der Generation der 40- bis 64-Jährigen mit 72 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr gut 416.000 Ehen in Deutschland geschlossen. Das waren deutlich weniger als 2018, als mit rund 449.000 der höchste Wert seit 1999 erreicht wurde. Zu der hohen Zahl trug auch die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare im Oktober 2017 bei.
Update, 12. September, 7 Uhr: Gastgewerbe fordert Klarheit über Feiern zu Weihnachten und Silvester
Das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern hat die Landesregierung aufgefordert, schnell Klarheit über Möglichkeiten für Weihnachtsfeiern zu Corona-Zeiten zu schaffen. Diese Veranstaltungen seien nach dem von der Pandemie beherrschten Jahr von zentraler Bedeutung, sagte der Präsident des Branchenverbandes Dehoga in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, der Deutschen Presse-Agentur.
Das Jahresend-Geschäft, vor allem mit den Firmenweihnachtsfeiern und den Silvester-Arrangements, sei extrem wichtig. Wenn diese Möglichkeiten, Umsatz zu erzielen, auch noch wegfielen, würde sich die Lage dramatisch verschlechtern: "Das ist nicht mehr zu kompensieren." Das liege auch daran, dass zu Silvester viele Gäste aus anderen Bundesländern nach Mecklenburg-Vorpommern kämen.
Das Gastgewerbe hatte wegen der corona-bedingten Schließung und späteren strengen Reglementierungen von März bis Ende Juni deutliche Einbußen verbucht. Knapp die Hälfte der Betriebe sieht sich laut Dehoga durch die Corona-Krise in ihrer Existenz gefährdet.
Aktuell werden Jahresend-Veranstaltungen laut Schwarz gebucht und geplant: "Bei den Buchungen gehen die Gäste davon aus, dass dann auch tatsächlich etwas passiert." Leider sei alles noch mit vielen Fragezeichen versehen. Gäste und Betreiber bräuchten dringend Planungssicherheit. Zudem seien die potenziellen Gäste wegen dieser Unsicherheit bei Buchungen noch zurückhaltend.
Update, 12. September, 6.38 Uhr: E-Scooter-Verleiher in Hamburg: Gutes Geschäft in Corona-Zeiten
E-Scooter-Verleiher haben in Hamburg in Zeiten von Corona nach eigenen Angaben ein gutes Geschäft gemacht. Einer dpa-Umfrage zufolge bewegen sich die Nutzungszahlen der Anbieter Bird, Hive, Lime, Tier und Voi mindestens auf dem Vorjahresniveau - teils sogar darüber. Bis auf das deutsche Start-up Tier gaben alle Anbieter an, ihre Roller wegen der Corona-Krise zeitweise von der Straße genommen zu haben.
Laut Verkehrsbehörde kommen die fünf großen Anbieter der Hansestadt aktuell jeweils auf rund drei Ausleihen pro Roller und Tag. Im ganzen Hamburger Stadtgebiet gibt es demnach insgesamt rund 5000 Roller. Bird, Voi, Tier und Lime gaben zudem an, dass ihre Kunden immer längere Routen zurücklegten.
Nach Zahlen des amerikanischen Start-ups Lime nehmen längere E-Scooterfahrten weltweit zu. Die Dauer längerer Fahrten ist demnach um 34 Prozent von 9,72 Minuten auf 13,1 Minuten gestiegen. Bei den Touren handele es sich verstärkt um Freizeitfahrten, sagte Lime-Manager Jashar Seyfi.
Hive, der Neuling auf dem heiß umkämpften Hamburger Scootermarkt, gab auf dpa-Anfrage an, dass seine Roller hauptsächlich für Kurzstrecken innerhalb des Innenstadt-Bereichs genutzt würden.
Update, 12. September, 6.25 Uhr: Klopp wünscht sich Zuschauer "eher früher als später" zurück
Meistertrainer Jürgen Klopp wirbt für eine Rückkehr der Fans in den englischen Fußballstadien. Die Premier League solle sich dabei auch ein Beispiel an der Bundesliga nehmen, sagte der Coach des FC Liverpool vor dem Saisonstart gegen Leeds United am Samstag britischen Medien zufolge.
"Wenn Frankreich und Deutschland die Leute zurückbringen können und es passiert nichts, dann sollte es für uns auch möglich sein", erklärte Klopp. Fußball sei Teil des Lebens für viele Menschen. "Ich hoffe, es wird eher früher als später passieren", sagte der 53-Jährige.
Wegen der Sicherheitsbestimmungen rund um das Coronavirus wird in der Premier League bis auf Weiteres noch vor leeren Rängen gespielt. Klopp zeigte Verständnis dafür, dass zunächst sichere Bedingungen für die Zuschauer in den Arenen geschaffen werden müssen. Er könne nicht entscheiden, ob dies gelingen könne. "Wir sind alle Menschen, und Menschen wollen auch ein bisschen Spaß haben", sagte Klopp.
Update, 12. September, 6.05 Uhr: Hunziker: Corona-Zeit in Italien wie ein "schrecklicher Horrorfilm"
Die Fernsehmoderatorin Michelle Hunziker (43) hat den Lockdown während der Corona-Pandemie in Italien als "sehr schwere Zeit" erlebt. "Uns hat es wirklich schwer erwischt. Auch Bergamo, die ganze Lombardei, war ein ganz schrecklicher Horrorfilm", sagte die in der Schweiz geborene Hunziker im Interview des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND/Samstag).
Das Ex-Model ist mit dem Modeunternehmer Tomaso Trussardi verheiratet und lebt mit ihm in Mailand. "Diese Zeit werde ich so schnell nicht vergessen", sagte Hunziker über die Pandemie, von der die Gegend um Mailand besonders stark betroffen war.
Die 43-Jährige ist in Italien ein TV-Star, war früher auch "Wetten, dass..?"-Co-Moderatorin und ist seit Samstag in der neuen RTL-Musikrateshow "Big Performance" zu sehen.
Update, 12. September, 5.33 Uhr: RKI meldet 1630 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1630 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 258.480 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 12.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9347. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Bis Samstagmorgen hatten etwa 231.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Erstmals seit Juni hat zuletzt die Zahl vom Robert Koch-Institut (RKI) wöchentlich erfasster Corona-Tests wieder abgenommen. In der Woche vom 31. August bis 6. September wurden demnach gut eine Million Tests gezählt - etwa 50.000 weniger als in der Vorwoche. Es ist das erste Mal seit der Woche vom 22. bis 28. Juni, dass die Testzahl wieder abnimmt.
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore liegen die Zahlen sogar noch etwas höher. Demnach gab es hierzulande bereits 259.735 Infektionen und 9348 Todesfälle in Folge einer Corona-Erkrankung.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Freitag bei 1,00 (Vortag: 0,9). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,11 (Vortag: 1,04). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Update, 12. September, 5.20 Uhr: Deutsches Nationaltheater verzichtet auf Geld aus Corona-Hilfsfonds
Das Deutsche Nationaltheater in Weimar will keine Mittel aus dem neun Millionen Euro schweren Corona-Fonds des Landes Thüringen für die Theater und Orchester. Generalintendant Hasko Weber sagte den Zeitungen der Funke Medien Thüringen (Samstag): "Ich glaube, dass die Bedürftigkeiten in anderen künstlerischen Bereichen und Einrichtungen gerade viel akuter sind."
Laut hausinterner Prognose könne das Theater in der jetzt anlaufenden Saison wirtschaftlich stabil agieren. Darin seien sowohl die Effekte der Kurzarbeit als auch alle coronabedingten Einsparungen und Ausgaben enthalten, sagte Weber.
Anfang September hatte das DNT mitgeteilt, wegen der Corona-Auflagen könnten nur sehr wenige Zuschauer gleichzeitig Aufführungen im Haus verfolgen. Es würden daher deutliche Verluste beim Ticketverkauf erwartet. "Infolge des stark reduzierten Platzangebotes rechnen wir nur mit einem Bruchteil der Einnahmen im Vergleich zum Normalbetrieb", sagte die Pressesprecherin des Theaters, Susann Leine.
Den Corona-Verordnungen des Landes zufolge musste das DNT wie auch andere öffentlich geförderte Theater für mehrere Monate den Spielbetrieb in geschlossenen Räumen einstellen. Nach den neuesten Vorgaben darf Publikum nun auch wieder Vorstellungen auf den Bühnen in den Häusern verfolgen - wenn Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Zudem müssen Besucher zur Nachverfolgung in einem Infektionsfall ihre Kontaktdaten hinterlassen.
Update, 12. September, 5.12 Uhr: Umfrage: Trotz Corona-Krise weniger Sorgen vor Klinikaufenthalt
Bedenken gegen Krankenhausaufenthalte sind laut einer Umfrage trotz der Corona-Krise deutlich seltener geworden. Prinzipielle Ängste oder Sorgen vor einer Behandlung haben nach eigenen Angaben nun 17 Prozent der Befragten, nachdem es vor einem Jahr noch 29 Prozent gewesen waren, wie die Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse ergab. Dagegen äußerten nun 83 Prozent Vertrauen in Klinik-Ärzte, im vergangenen Jahr waren es 68 Prozent.
Häufigster Grund für Besorgnisse ist laut der Umfrage eine mögliche Ansteckung mit einem Krankenhauskeim - dies sagten 14 Prozent aller Befragten und 83 Prozent der Befragten, die generell Befürchtungen haben. Eine Ansteckung mit dem Coronavirus nannten demnach 9 Prozent aller Befragten und 52 Prozent der generell Besorgten.
Wegen der Corona-Pandemie waren seit dem Frühjahr viele planbare Operationen abgesagt worden. Kliniken beobachteten auch generell, dass weniger Patienten etwa für Behandlungen von Herzinfarkten und Schlaganfällen in Notaufnahmen kamen - als Hintergrund werden auch Befürchtungen vor einer Corona-Infektion angenommen. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge 1001 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren vom 6. bis 11. August vom Institut Forsa befragt.
Update, 12. September, 5 Uhr: Stuttgarter Vesperkirche zeigt in Corona-Zeiten Flagge
Arme Menschen in Stuttgart müssen auch in Corona-Zeiten nicht auf ein warmes Essen der Vesperkirche verzichten. "Wir gehen an den Start, aber in reduzierter Form", sagte die verantwortliche Diakoniepfarrerin Gabriele Ehrmann der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Nach bisheriger Planung wird die Leonhardskirche, Urmutter der Vesperkirchen im Land, vom 17. Januar bis 6. März wegen der Corona-Abstandsregeln nur 240 Menschen täglich die Tür öffnen. Sonst sind es rund 600.
Sie sollen in vier Tranchen von jeweils 60 Männern und Frauen in dem Gotteshaus frühstücken oder mittagessen können. Jeder soll eine Stunde verweilen können, zwischendrin wird gelüftet und desinfiziert. "Das ist besser als gar nichts", betonte Ehrmann. Die 1995 erstmals ausgerichtete Vesperkirche ist die älteste im Land und dauert auch mit sieben Wochen am längsten.
Andere Gemeinden seien aus Platzmangel gezwungen, die Vesperkirche ausfallen zu lassen oder ganz auf Lunchpakete umzustellen, sagte Ehrmann. Nur drei oder vier der über 30 evangelischen Vesperkirchen im Land planten nach derzeitigem Stand, Aufenthaltsmöglichkeiten anzubieten.
Auf Lunchpakete und einen Lieferdienst der kooperierenden katholischen Gemeinde setzt auch Ehrmann. Sie rechne damit, unter dem Strich wieder 600 Bedürftige täglich satt zu machen. Sonstige Angebote seien auf Sparflamme gesetzt: Eine medizinische Basisversorgung wird weiter bestehen, auf den kostenlosen Friseurdienst und die Fußpflege wird aber wohl verzichtet. Die endgültigen Entscheidungen werden nach Ehrmanns Worten mit Gesundheits- und Ordnungsamt abgestimmt.
Das Essens-Angebot in der Innenstadtkirche kostet um die 350.000 Euro; davon sind 180.000 Euro Lebensmittelkosten, zu denen die Nutzer nur wenige Prozent beitragen. "Jeder gibt, so viel er kann", erläutert Ehrmann. Die weiteren Ausgaben entfallen auf Lager-, Transport-, Wäsche- und Toilettenkosten. Die Mittel kommen von treuen Spendern und aus Kollekten. Von den ehrenamtlichen Helfern - sonst 900 an der Zahl - haben sich aus Angst vor Ansteckung einige abgemeldet. Die Pfarrerin zeigte sich aber zuversichtlich, genügend Personal zu bekommen.
Update, 12. September, 4.58 Uhr: Sächsischer Volkshochschulverband rechnet wegen Corona mit Verlusten
Den Volkshochschulen in Sachsen droht durch die Corona-Pandemie eine wirtschaftliche Schieflage. Es müsse mit deutlichen Einnahmeverlusten gerechnet werden, sagte der Geschäftsführer des Sächsischen Volkshochschulverbandes, Ulrich Klemm, in Chemnitz.
Das Kultusministerium habe zwar mit "Ausfallmitteln einen Teil der bisherigen Verluste übernommen, so dass im ersten Halbjahr "keine unmittelbar existenzgefährdende Situation" eingetreten sei. Im zweiten Halbjahr sowie 2021 gebe es jedoch "viele finanzielle und strukturelle Unsicherheiten". Es werde auch 2021 zu Ausfällen kommen, weitere finanziellen Hilfen seien notwendig.
Update, 12. September, 4.36 Uhr: Brandenburgs Volkshochschulen erweitern Digitalangebot wegen Corona
Die Folgen der Corona-Krise stellen Brandenburgs Volkshochschulen (VHS) zum neuen Herbstsemester vor Herausforderungen - treiben aber auch die Digitalisierung voran. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur.
"Einige Kursleitende haben sich mit der Nutzung der Lernplattform vhs.cloud vertraut gemacht und ihre Kurse online fortgesetzt. Dafür haben sie auch viele interessierte Teilnehmer gewinnen können", sagte die Vorstandsvorsitzende des Volkshochschulverbands in Brandenburg, Carola Christen.
Schwieriger sei es mit Kreativangeboten wie Handarbeitskursen gewesen. Die Corona-Vorgaben, aber auch die Zwangspause, brachten den VHS im Land aber erhebliche Verluste.
Update, 12. September, 4.22 Uhr: Bayerische Regierung verspricht Kommunen weitere Corona-Hilfen
Die bayerische Staatsregierung hat weitere Hilfen für die Kommunen im Fall von Steuerausfällen im kommenden Jahr in Aussicht gestellt. "Der Freistaat lässt seine Kommunen in der Krise nicht im Stich", sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagausgabe).
Das Ministerium geht aber nach der aktuellen Steuerschätzung davon aus, dass die kommunalen Steuereinnahmen bereits im kommenden Jahr fast wieder das Niveau von 2019 erreichen. Dem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" zufolge verzeichnen viele Rathäuser derzeit einen weniger starken Rückgang bei den Gewerbesteuereinnahmen als erwartet.
Demnach korrigieren viele Unternehmen wegen eines Sondereffekts ihre Gewerbesteuerzahlungen kaum nach unten, um Umsatzeinbrüche erst kommendes Jahr geltend zu machen und dann von sechs Prozent Zinsen auf zu viel bezahlte Abgaben zu profitieren. Dies sei angesichts der aktuell schwierigen Lage für manche Firmen eine willkommene Mehreinnahme, heiße es in Kreisen der Kommunen.
Update, 12. September, 4.11 Uhr: Mehr als 100 Beschwerden gegen Erfassung von Gästedaten
Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht in Ansbach hat nach Angaben eines Sprechers rund 100 Beschwerden gegen die Erfassung der Gästedaten in der Gastronomie wegen der Corona-Krise erhalten. Dem Datenschutz-Landesbeauftragten Thomas Petri in München lagen zudem nach eigenen Angaben weitere Beschwerden im mittleren zweistelligen Bereich vor.
Beim größten Teil der Beschwerden geht es nach Angaben des Landesamtes darum, dass in manchen Restaurants Listen für mehrere Gäste verwendet wurden. Dadurch könnte dann der Gast, der seine Daten einträgt, die Angaben der Personen sehen, die zuvor gekommen seien, erklärte Alexander Filip vom Landesamt. "Dies ist datenschutzrechtlich unzulässig." Die Datenschützer empfehlen, dass die Betriebe für jeden Tisch ein eigenes Blatt verwenden, um Probleme zu vermeiden.
Update, 12. September, 4.08 Uhr: Sachsen: Weniger Besucher in Freibädern - Betreiber dennoch zufrieden
Mit dem Sommer geht die Freibadsaison in Sachsen zu Ende. Corona und die damit verbundenen Hygieneauflagen sowie das Wetter haben in diesem Jahr für weniger Besucher gesorgt. Dennoch sind die Betreiber im Großen und Ganzen zufrieden. Die Menschen hätten das Badespaß-Angebot angesichts eingeschränkter Freizeitmöglichkeiten gern angenommen, ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. In einigen Bädern wurde die etwas ruhigere Zeit auch für Investitionen genutzt.
In Leipzig seien etwa 140.000 Badelustige in die fünf Freibäder und das Kinderfreibecken Robbe an der Schwimmhalle Nord gekommen, sagte Katja Gläß, Sprecherin der Wasserwerke. Angesichts der Zugangsbeschränkungen sei das eine zufriedenstellende Zahl. Rekordwerte aus den beiden zurückliegenden Sommern, im Jahr 2019 kamen etwa 217.000 Besucher, hätten die Betreiber wegen Corona ohnehin nicht erwartet. Auch in dieser Saison sei investiert worden. So flossen insgesamt rund 210.000 Euro, davon entfiel etwa die Hälfte in einen neuen Kunstrasen im Sommerbad Schönefeld.
"Es ist ein akzeptables Ergebnis trotz Corona", sagte Lars Kühl, Sprecher der Dresdner Bäder GmbH. Erfreulich sei, dass sich die Besucher weitestgehend an die Hygienevorgaben gehalten hätten. Um engen Kontakt an den Eingängen zu minimieren und einen reibungslosen Zugang zu ermöglichen, sei in allen Freibädern kurzfristig ein Online-Ticket-System eingeführt worden. Es sei gut von den Besuchern angenommen worden. Das Erreichen des ursprünglichen Saisonzieles von 340.000 Besuchern sei pandemiebedingt utopisch gewesen, so könne sich das Ergebnis von 230.000 Gästen sehen lassen.
In Chemnitz besuchten gut 58.000 Wasserhungrige die drei Freibäder der Stadt, an schönen Tagen mussten Wartezeiten von 15 bis 20 Minuten an den Einlässen in Kauf genommen werden. Die Monate Juni und Juli waren witterungsbedingt sehr durchwachsen, nur 25.300 Gäste kamen, wie die Stadt mitteilte. Die Bilanz der Freibadsaison 2020 sei wegen der Corona-Pandemie, aber auch wegen der Witterungslage wesentlich schlechter ausgefallen als im Vorjahr mit insgesamt 108.000 Besuchern.
Die Stadt Bautzen zeigte sich mit der Saison zufrieden. Die 20.000 Besucher hätten entspannte und erholsame Stunden im Spreebad verbracht, sagte Diana Liebsch, Sprecherin der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt. Im vergangenen Jahr seien es 31.000 gewesen. Mit Blick auf die Saison 2021 seien in die Anlage 12.000 Euro vor allem in Baumpflanzungen investiert worden.
Update, 12. September, 4.05 Uhr: Bund Deutscher Karneval: Absagen von rund 20 Prozent der Vereine
Rund 20 Prozent der Vereine im Bund Deutscher Karneval (BDK) haben wegen der Corona-Pandemie große Veranstaltungen der nächsten Session bereits abgesagt. "Es ist legitim zu sagen: 'Das ist uns zu gefährlich'", sagte der BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess im saarländischen Bexbach der Deutschen Presse-Agentur. Jeder Verein sei sich der Verantwortung bewusst, die er für Feiernde habe. Hinzu komme eine Reihe von Vereinen, die sich noch entschieden hätten und noch abwarteten. Der BDK zählt rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften.
Bei den aktuellen Corona-Regeln zu Abstand und Hygiene sei "klar, dass Großveranstaltungen nicht so stattfinden können wie wir sie kennen", sagte Fess. Daher plädierte er erneut für "neue, alternative Formen" des Karnevals auch als Kulturveranstaltungen: Zum Beispiel ein kleines Programm auf dem Parkplatz vor einem Seniorenheim, bei dem die Bewohner vom Balkon aus zuschauen könnten, oder Umzüge, bei denen Wagen bei einzelnen Stationen nacheinander Halt machten.
"Wir haben auch eine gesellschaftliche und soziale Verpflichtung im Ort, in den Kommunen und im Land", sagte Fess. Das Wesen des Karnevals sei auch, die Menschen "aus ihrem Alltag herauszureißen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern". Und das gehe auch in kleinem Rahmen. "Hier ist Kreativität und Ideenreichtum gefragt." Karneval sei eben nicht nur "Enge, Alkohol, Küsschen und Schunkeln in Kostümen", wie manche meinten.
Es sei wichtig, dass es in der Session 2020/21 dennoch organisierte Veranstaltungen gebe, sagte der BDK-Präsident. "Wenn es gar nichts gibt, besteht die Gefahr des wilden Treibens, das man dann gar nicht mehr im Griff hat." Klar sei, dass die Session nicht abgesagt werde. Es gehe bei den Absagen um öffentliche Großveranstaltungen. Die Vereine planten weiterhin interne, kleinere Veranstaltungen.
Update, 12. September, 4 Uhr: Mehrere Dutzend Verstöße gegen Quarantäneauflagen in Hessen
Hessische Gesundheitsämter haben inzwischen mehrere Dutzend Verstöße gegen Corona- Quarantäneauflagen registriert. Das geht aus einer Antwort des Sozialministeriums von Mitte August auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Landtag in Wiesbaden hervor. Acht Menschen hätten zwangsweise untergebracht werden müssen, nachdem Gespräche und Appelle an die Vernunft erfolglos geblieben seien.
Demnach hat eine Umfrage unter den Gesundheitsämtern ergeben, dass allein in den Landkreisen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie 44 Verstöße gegen Quarantäneauflagen der Gesundheitsämter bekannt wurden.
Allerdings stammten die Informationen zu einigen Fällen aus der Bevölkerung und hätten nicht ausreichend verifiziert werden können. Nach Angaben des Ministeriums verhängten die Landkreise zweimal Bußgelder in Höhe von 528,50 Euro und dreimal in Höhe von 500 Euro.
In Frankfurt haben sich nach Angaben des Gesundheitsamtes 15 Menschen den Quarantänevorgaben widersetzt, wie das Ministerium mitteilte. Aus den anderen kreisfreien Städten hätten keine Zahlen vorgelegen.
Update, 12. September, 2.54 Uhr: Richter: Münchner Corona-Demo darf nicht so stattfinden wie geplant
Die für Samstag in München geplante Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen darf nicht so stattfinden wie von den Veranstaltern geplant. Das entschied der Bayerische Verwaltungsgerichtshof am frühen Samstagmorgen - und bestätigte damit in Teilen das erstinstanzliche Urteil und die Vorgaben der Stadt. Allerdings wurde ein bislang verbotener Aufzug mit bis zu 500 Teilnehmern vom Odeonsplatz zur Theresienwiese erlaubt. Im Übrigen wurde die Beschwerde der Organisatoren aber zurückgewiesen.
Damit darf die Demo nicht wie vom Veranstalter geplant auf dem Odeonsplatz, sondern kann nur auf der Theresienwiese mit nur 1000 Teilnehmern stattfinden. Die Organisatoren der Demo, die Initiative "Querdenken 089", hatten zuvor gegen Beschlüsse des Verwaltungsgerichts München Beschwerde eingelegt. Gegen die Entscheidungen des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs sind eigenen Angaben zufolge keine Rechtsmittel gegeben.
"Querdenken 089" hatte eine Demonstration mit 5000 Teilnehmern auf dem Odeonsplatz unter dem Motto "Frieden, Freiheit und Gesundheit" angemeldet. Die Stadt untersagte diese. Stattdessen erlaubte sie die Demo unter strikten Auflagen auf der Theresienwiese - allerdings aus Infektionsschutzgründen nur mit 1000 Teilnehmern. Ein geplanter Demonstrationszug durch die Stadt wurde ebenfalls untersagt.
Gegen diese Auflage hatten die Veranstalter geklagt. Das Verwaltungsgericht München hatte dann die Entscheidungen der Stadt bestätigt (M 13 E 20.4261 und M 13 E 20.4258). Ein Argument dafür: Die absehbaren Verstöße gegen das gesetzlich zwingend erforderliche Abstandsgebot begründeten eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit, erklärten die Richter.
In Berlin hatte es zuletzt am Rande mehrerer Demonstrationen gegen die Corona-Politik Auseinandersetzungen von Demo-Teilnehmern und der Polizei gegeben. 300 bis 400 Menschen hatten Absperrungen überrannt und kurzzeitig die Treppen vor dem Reichstagsgebäude besetzt. Das Vorgehen der Demonstranten hatte bei Politikern für Empörung gesorgt.
Update, 12. September, 1.37 Uhr: Immunologe Fauci: Rückkehr zur Normalität nach Corona erst Ende 2021
Der renommierte Immunologe Anthony Fauci erwartet für die USA eine Rückkehr zu normalen Lebensumständen erst Ende 2021 - selbst wenn es bereits in wenigen Monaten eine Coronavirus-Impfung geben sollte. So lange dürfte es dauern, bis genug Menschen für einen "Schutzschirm der Immunität" geimpft sind, sagte Fauci am Freitag zur Begründung. Zugleich rechnet er bei Corona-Impfstoffen lediglich mit einer Effizienz von 70 bis 75 Prozent.
"Ich wäre überrascht, wenn wir eine Impfung wie gegen Masern bekämen, die in 97 bis 98 Prozent der Fälle wirkt - und bei der man nur die Bevölkerung zu impfen braucht, um Masern verschwinden zu lassen", sagte Fauci dem Nachrichtensender CNN. "Ich denke nicht, dass das passieren wird. Ich würde eine zu 70 oder 75 Prozent effiziente Impfung akzeptieren." Das mache dann aber auch weiterhin zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich.
Die Menschen müssten sich noch auf einige Zeit darauf einstellen, Masken zu tragen, Abstand zu halten und Ansammlungen zu meiden, betonte Fauci. Zum einen werde es bis ins kommende Jahr dauern, bis die benötigten hunderte Millionen Impfdosen hergestellt seien. Zum anderen werde man Monate brauchen, um diese zu verabreichen. Zugleich rechnet Fauci mit einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität: "Es wird nicht so sein, als würde man einen Schalter umlegen." Aber so etwas wie ins Theater zu gehen oder in einem Restaurant bei voller Auslastung zu essen, werde dauern.
Faucis Äußerungen stehen stärker als sonst im Kontrast zu Aussagen von US-Präsident Donald Trump, zu dessen Beratern er gehört. Trump hatte diese Woche erklärt, die USA seien dabei, die Corona-Krise hinter sich zu lassen. Auf die Diskrepanz angesprochen, verwies Fauci auf die Statistik, laut der es in den USA weiterhin täglich rund 40.000 Neuerkrankungen und 1000 Todesfälle gibt.
Update, 12. September, 1 Uhr: Datenschutzbeauftragter rügt zu laxen Umgang mit Corona-Kontaktdaten
Der Bundesdatenschutzbeauftragte rügt einen zu laxen Umgang mit Corona-Kontaktdaten in der Gastronomie. In einigen Restaurants und Cafés würden einfachste Datenschutz-Regeln missachtet, sagte Ulrich Kelber (SPD) der Funke Mediengruppe (Samstag). "Es gibt offene Listen an den Eingängen, alle Beschäftigten des Betriebes können Einblick nehmen, die Daten der Gäste werden viel zu lange aufbewahrt und es fehlen technische Sicherungsmaßnahmen."
Kelber sagte: "Wer möchte, dass die Leute in diese Listen nicht Micky Maus reinschreiben und als Telefonnummer 123456, der sollte die Datenerhebung auf ihre Kernfunktion - den Infektionsschutz - zurückführen." Zum Beispiel könnten Umschläge auf den Tischen liegen, die sofort verschlossen werden. "Und nach 14 Tagen werden die Daten gelöscht, indem die verschlossenen Umschläge in den Reißwolf kommen."
Der Datenschutzbeauftragte riet Bürgern indirekt dazu, Restaurants zu meiden, die unsachgemäß mit Corona-Kontaktdaten umgehen. "Ich halte mich persönlich an Gesetze und trage keine falschen Daten ein. Aber ich habe Gastronomen auch schon gesagt: Wenn die Daten in einer Form erhoben werden, die nicht legitim ist, kann man mit mir als Gast nicht rechnen."
Aus Kelbers Sicht hätte es den Sicherheitsbehörden gut angestanden, ihren Zugriff auf Kontaktdaten - wenn überhaupt - auf wenige, besonders eklatante Fälle zu beschränken. "Wer diese Daten auch bei Fahrerflucht nach einem Blechschaden benutzt, zerstört Vertrauen. Der Staat kann nicht versprechen, diese Daten zum Infektionsschutz zu verwenden - und dann greift die Polizei im großen Stil darauf zurück."
Update, 11. September, 22.35 Uhr: Spaniens Kronprinzessin nach Corona-Fall in Schulklasse in Quarantäne
Die Tochter des spanischen Königs Felipe VI., Kronprinzessin Leonor von Spanien, muss nach einem Corona-Fall in ihrer Schulklasse in Madrid in Quarantäne. Ebenso wie die 14-Jährige müssten auch ihre jüngere Schwester, Infantin Sofia (13), sowie alle anderen Kinder der Klasse der Schule Santa María de los Rosales zwei Wochen zu Hause bleiben, berichteten spanische Medien am Freitag unter Berufung auf den Königspalast Zarzuela in Madrid.
Den Berichten zufolge hatte sich eine Mitschülerin der Kronprinzessin im familiären Bereich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt. Leonor steht in der spanischen Thronfolge auf dem ersten Platz.
Die Schule hatte für die 14-Jährige in Madrid erst vergangenen Mittwoch nach rund sechsmonatiger Corona-Unterbrechung einschließlich der in Spanien mehr als zweimonatigen Sommerferien wieder begonnen. Am Freitagmorgen hatte Königin Letizia beide Kinder mit dem Auto zur Schule gefahren.
In Spanien war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen am Freitag auf einen neuen Rekordwert von 12.183 geklettert. Es handele sich um den höchsten Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie, schrieb die Zeitung "El País".
Das Gesundheitsministerium in Madrid teilte mit, es handele sich um 4708 positive Testergebnisse der vergangenen 24 Stunden sowie nachgemeldete Fälle. Das Robert Koch-Institut hat Spanien schon seit längerem als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in das beliebte Urlaubsland.
Update, 11. September, 22.13 Uhr: Mehrere Corona-Infektionen bei deutscher Box-Olympiamannschaft
Mehrere Sportler der deutschen Box-Olympiamannschaft haben sich bei einem Trainingslager im österreichischen Sölden mit dem Coronavirus infiziert. Am Dienstag hätten mehrere Sportler erste Erkältungssymptome gezeigt, berichtet der "Spiegel" (Samstag-Ausgabe).
Am Mittwochabend sei dann klar gewesen, dass die Sportler mit Corona infiziert seien. Möglicherweise sogar die komplette Mannschaft. Mehr dazu >>> hier.
Update, 11. September, 21.40 Uhr: Garmisch-Partenkirchen erhöht Sicherheitsmaßnahmen
Weil die Zahl der Corona-Infektionsfälle im Landkreis Garmisch-Partenkirchen eine kritische Marke überstiegen hat, sind die Sicherheitsmaßnahmen für die Gemeinde für sieben Tage erhöht worden. Wie das Landratsamt am Freitag weiter mitteilte, werden Menschen, die am Dienstagabend bestimmte Bars besucht haben, aufgerufen, sich zu melden und testen zu lassen. An jenem Abend hätten bisherigen Erkenntnissen zufolge hochinfizierte Personen die Lokale besucht, aber nicht alle Kontaktpersonen ließen sich nachvollziehen.
Seit diesem Freitag müssen alle Gaststätten in der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen (Bayern) täglich um 22 Uhr schließen, wie es weiter hieß. Nur noch maximal fünf Personen dürfen sich im öffentlichen Raum gemeinsam treffen - das gilt auch für alle Gastronomiebetriebe.
Für Privatveranstaltungen wird die Teilnehmerzahl auf höchstens 50 Personen in geschlossenen Räumen oder bis zu 100 Personen unter freiem Himmel beschränkt. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus überstieg am Freitag die kritische Marke von 50 Personen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.
Wegen der aktuellen Lage ist das Testzentrum in Garmisch-Partenkirchen auch am Samstag und Sonntag jeweils von 15 bis 20 Uhr geöffnet. Vor allem junge Menschen seien aufgerufen, sich testen zu lassen, hieß es. Sie seien besonders von den Neuinfektionen betroffen.
Update, 11. September, 20.15 Uhr: Spanien meldet Rekordanstieg bei Corona-Infektionen
In Spanien ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen am Freitag auf den Rekordwert von 12.183 geklettert. Es handele sich um den höchsten Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie, schrieb die Zeitung "El País". Das Gesundheitsministerium in Madrid teilte mit, es handele sich um 4708 positive Testergebnisse der vergangenen 24 Stunden sowie nachgemeldete Fälle.
In den vergangenen 14 Tagen seien insgesamt 112.364 Neuinfektionen registriert worden, also durchschnittlich gut 8000 pro Tag. Das Robert Koch-Institut hat Spanien schon seit längerem als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in das beliebte Urlaubsland.
Während die Infektionsfälle weiter stiegen, starben wesentlich weniger Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus als noch zur Hochzeit der Pandemie. Seit dem Vortag seien 48 Menschen mit Covid-19 gestorben, teilte das Ministerium mit. Die Zahl der Corona-Todesfälle in Spanien erhöhte sich damit auf insgesamt 29.747. Im April hatte es an manchen Tagen fast 1000 Corona-Todesfälle innerhalb von 24 Stunden gegeben.
Gesundheitsminister Salvador Illa betonte, die Zahl der Corona-Tests sei inzwischen mit teilweise bis zu 100.000 pro Tag fünf mal höher als im April. Bei 11,8 Prozent aller Getesteten sei das Virus Sars-CoV-2 festgestellt worden. In Madrid, wo es derzeit die meisten Corona-Fälle gibt, lag dieser Wert sogar bei fast 20 Prozent.
Spanien kommt inzwischen auf mehr als 566.000 Corona-Infektionen - so viele wie kein anderes westeuropäisches Land. Es gelten zahlreiche Einschränkungen im öffentlichen wie im privaten Bereich. So sind in Madrid nur Treffen von höchstens zehn Personen erlaubt, wenn diese nicht demselben Haushalt angehören. Zudem ist die zugelassene Höchstzahl der Teilnehmer bei Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Veranstaltungen reduziert worden. Das Nachtleben ist in ganz Spanien stark eingeschränkt. Überall gilt Maskenpflicht - auch im Freien. Besonders betroffene Gebiete wurden abgeriegelt, so etwa ein Arbeiterstadtteil von Palma de Mallorca.
Update, 11. September, 19.10 Uhr: DFL-Präsidium lässt in Ausnahmefällen Stehplätze zu
Bei den Spielen der Bundesliga und der 2. Bundesliga dürfen an den ersten sechs Spieltagen in Ausnahmefällen auch Stehplätze in den Fußball-Stadien besetzt werden. Eine entsprechende Ergänzung der Spielordnung während des corona-bedingten Sonderspielbetriebs hat das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Freitag vorgenommen.
Der beschlossene Passus nehme Bezug auf die Entscheidung der DFL-Mitgliederversammlung von Anfang August, in der sich die Clubs mehrheitlich darauf verständigt hätten, ihre Heimspiele bis zum 31. Oktober freiwillig ohne Stehplatzbesucher durchzuführen.
Die vorgenommene Ergänzung sieht nun vor, dass Stehplätze besetzt werden dürfen, wenn die festgelegte zulässige maximale Zuschauerzahl nicht ohne Stehplätze erreicht werden kann. Damit sollen mögliche wirtschaftliche Nachteile für Vereine vermieden werden, die nicht ausreichend Sitzplätze haben, um die maximal erlaubte Zuschauerzahl ins Stadion zu lassen.
Betroffen davon könnte unter anderem der 1. FC Union Berlin sein. Der Bundesligist hatte "mit Blick auf die infrastrukturellen Besonderheiten im Stadion An der Alten Försterei und die Vorgaben der lokal zuständigen Behörden ein entsprechendes Anliegen beim DFL-Präsidium hinterlegt", teilte der Ligaverband mit.
Update, 11. September, 19.05 Uhr: Bundespolizei ermahnt täglich mehr als 3000 Reisende ohne Maske
Beamte der Bundespolizei ermahnen pro Tag bundesweit zwischen 3000 und 4000 Reisende zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. "Die Bundespolizei unterstützt die zuständigen Gesundheitsämter seit Wochen in großem Umfang bei der Durchsetzung der Maskenpflicht auf Bahnhöfen und in Zügen", sagte Bundespolizei-Präsident Dieter Romann am Freitag. In den allermeisten Fällen stoße sie bei den Reisenden auf Verständnis.
Für Ordnungswidrigkeitsverfahren und die Durchsetzung der Covid-19-Eindämmungsverordnungen sind die Landesbehörden zuständig. Die Deutsche Bahn kann Maskenverweigerer zum Verlassen ihrer Züge auffordern. Um ihr Hausrecht durchzusetzen, kann die Bundespolizei hinzugezogen werden.
Die Bundespolizei wies darauf hin, dass dieses Verfahren nicht nur in Fernzügen, sondern in allen Zügen der Deutschen Bahn Anwendung finde, sowie in Zügen anderer Verkehrsunternehmen, die auf den Bahnanlagen der Eisenbahnen des Bundes verkehren. Notfalls könne auch mit gebührenpflichtigen Platzverweisen und der Übermittlung der Personalien an die Gesundheitsämter reagiert werden.
Die Verkehrsminister der Länder hatten am Mittwoch erklärt, die Beschäftigten von Bus- und Bahn-Unternehmen könnten keine "Hilfssheriffs" werden. In einem Beschluss stellt die Verkehrsministerkonferenz nach Beratungen fest, dass die Durchsetzung der Maskenpflicht grundsätzlich Aufgabe des Staates sei, nicht alleine der Unternehmen.
Update, 11. September, 18.45 Uhr: Gastwirt ergaunert Corona-Soforthilfe - Haftbefehl
Mit vielen gefälschten Anträgen hat ein Gastwirt aus Rottweil knapp eine halbe Million Euro Corona-Soforthilfe beantragt. Der Mann sitzt nun in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Rottweil und das Landeskriminalamt am Freitag mitteilten.
Der 32-Jährige habe immer wieder Liquiditätsengpässe erfunden und von März bis Juli in 18 Fällen Soforthilfe in Höhe von 488.000 Euro beantragt. Dabei habe er ständig seinen Namen und den seiner Gaststätte sowie Unternehmensdaten geändert und mehrere Konten eröffnet, um an die staatlichen Hilfsgelder zu gelangen.
Selbst nachdem die Rottweiler Kripo seine Wohnung durchsuchte, habe er noch einen Antrag gestellt. Nur ein Teil der beantragten Summe sei an ihn ausgezahlt worden.
Update, 11. September, 18.33 Uhr: Corona-Ausbruch in Berliner Pflegeheim
In einem Pflegeheim in Berlin-Schöneberg haben sich 15 Bewohner und sechs Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Einige von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden, wie ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit am Freitag sagte. Der Betreiber der Einrichtung habe in Absprache mit dem Gesundheitsamt entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet - wie die Quarantäne der positiv Getesteten.
Weil sich den Angaben zufolge einige Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne befinden, werde derzeit auch eine Verlegung der Heimbewohner geprüft, um ihre Versorgung zu gewährleisten. Das betroffene Pflegeheim wollte sich auf dpa-Anfrage nicht dazu äußern.
Die Berliner Feuerwehr schrieb am Freitagnachmittag auf Twitter, dass insgesamt sieben Personen aus zwei Pflegeheimen mit akuten Atemwegserkrankungen in Kliniken gebracht wurden. Nähere Informationen zu dem zweiten Pflegeheim gab es im Laufe des Nachmittags nicht.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat es bundesweit etliche Covid-19-Ausbrüche in Pflegeheimen und Todesfälle bei Bewohnern gegeben.
Update, 11. September, 18.30 Uhr: Fußballstadien in Rheinland-Pfalz dürfen zehn Prozent der Plätze besetzen
Bei Fußballspielen in Rheinland-Pfalz dürfen nach einer neuen Corona-Verordnung zehn Prozent der Plätze mit Zuschauern besetzt werden, wenn ein gesondertes Hygiene-Konzept vorliegt. Dabei sollten möglichst nur Sitzplätze vergeben werden, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Kabinettssitzung am Freitag in Mainz. Die letzte Entscheidung liege beim Gesundheitsamt vor Ort.
Bundesweit gebe es in dieser Frage noch unterschiedliche Meinungen, erklärte Dreyer. Ein Teil der Länder könne sich auch eine Belegung der Stadien bis 20 Prozent vorstellen. "Zehn Prozent finden wir angemessen, damit zu starten." Wenn es bundesweit eine Verständigung auf 20 Prozent gebe, werde die neue Verordnung kurzfristig entsprechend angepasst.
Update, 11. September, 18.25 Uhr: Weihnachtsdörfer und -städte statt Märkten auf engem Raum
Die traditionellen Weihnachtsmärkte sollen in diesem Jahr nach einem Beschluss der rheinland-pfälzischen Landesregierung auf größere Räume ausgeweitet werden. "Wir können uns vorstellen, dass es kleine Weihnachtsdörfer gibt mit Kontakterfassung und Personenbegrenzung", sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Kabinettssitzung am Freitag in Mainz.
Ebenso könne es eine Weihnachtsstadt geben mit auf mehrere Straßen verteilten Ständen und Fahrgeschäften. Dies sei auch ein Signal an die unter der Corona-Krise besonders leidenden Schausteller, sagte Dreyer.
Die Idee der Weihnachtsstadt mache es möglich, in der dunkler werdenden Jahreszeit trotz Abstand und Alltagsmaske ein Weihnachtsgefühl mitzunehmen, sagte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), der auch Vorsitzender des Städtetags Rheinland-Pfalz ist.
Update, 11. September, 18.20 Uhr: Corona in Frankreich - Premier appelliert an Verantwortung
Angesichts steigender Corona-Zahlen hat Frankreichs Premierminister Jean Castex besonders schwer getroffene Regionen aufgefordert, bis Montag neue Maßnahmen im Kampf gegen das Virus vorzulegen. Dazu zählen die Städte Marseille und Bordeaux sowie das Überseegebiet Guadeloupe, wie Castex am Freitagabend nach einer Sitzung des Verteidigungsrats in Paris sagte. Zugleich mahnte er, Abstandsregeln einzuhalten. "Das Virus zirkuliert mehr und mehr in Frankreich. Das Morgen hängt von Ihnen ab, von uns."
Viele Franzosen hatten die Verhängung strengerer Regeln erwartet - etwa regionale Ausgangsbeschränkungen oder Schließungen von Restaurants. Stattdessen appellierte Castex nun vorrangig an das Verantwortungsbewusstsein seiner Landsleute.
Castex kündigte an, dass die Quarantänezeit für Corona-Kontaktpersonen von 14 auf 7 Tage verkürzt wird. Außerdem gelten nun insgesamt 42 Départements als Risikogebiete. Zuvor waren es knapp 30. Das heißt, dass die Behörden vor Ort die Möglichkeit haben, Maßnahmen zu ergreifen, die das öffentliche Leben einschränken. Zu diesen sogenannten roten Zonen zählen etwa der Großraum Paris und weite Teile der Mittelmeerküste.
Frankreich ist von der Epidemie schwer getroffen. Am Donnerstag wurden binnen 24 Stunden knapp 10.000 neue Infektionen verzeichnet. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Allerdings gibt es - wie in vielen anderen Ländern - auch deutlich mehr Tests als zu Beginn. Castex räumte ein, dass die Wartezeiten auf einen Test zu lang seien. Künftig werde es Termine für besonders dringliche Fälle geben.
Update, 11. September, 18.10 Uhr: Proteste gegen Corona-Maßnahmen am Samstag in mehreren Städten
In mehreren deutschen Städten wollen am Samstag erneut Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstrieren. In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist nach Angaben der Stadt eine Protestaktion mit bis zu 3000 Teilnehmern angemeldet worden.
In Hannover wollen sich den 2000 Gegnern der staatlichen Corona-Auflagen etwa 1600 Gegendemonstranten gegenüberstellen - etwa vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) unter dem Motto "Für Gesundheitsschutz und gegen Verschwörungstheorien".
In München darf eine geplante Demonstration nicht so stattfinden wie von den Veranstaltern geplant. Das Verwaltungsgericht München bestätigte am Freitagnachmittag die Entscheidungen der Stadt, wonach die geplante Demo unter strikten Auflagen auf der Theresienwiese erlaubt ist - allerdings nur mit 1000 Teilnehmern. Ein geplanter Demonstrationszug durch die Stadt wurde ebenfalls untersagt.
Gegen die Beschlüsse des Verwaltungsgerichts können die Veranstalter nun Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einlegen. Ein Sprecher kündigte am Freitagabend an, dies zu tun und im Zweifel auch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einzuschalten.
Update, 11. September, 17.51 Uhr: Verwaltungsgericht bestätigt Einschränkungen für Münchner Corona-Demo
Die für Samstag in München geplante Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen darf einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts München zufolge nicht so stattfinden wie von den Veranstaltern geplant. Das Gericht entschied am Freitagnachmittag mit zwei Beschlüssen, dass zwei Versammlungen, die von der Initiative "Querdenken 089" angemeldet wurden, nur in dem von der Landeshauptstadt München festgelegten Umfang stattfinden dürfen. Damit bestätigte das Gericht die Entscheidungen der Stadt.
"Querdenken 089" hatte eigentlich eine Demonstration mit 5000 Teilnehmern auf dem Münchner Odeonsplatz angemeldet unter dem Motto "Frieden, Freiheit und Gesundheit". Die Stadt untersagte diese. Stattdessen erlaubte sie die Demo unter strikten Auflagen auf der Theresienwiese - allerdings aus Infektionsschutzgründen nur mit 1000 Teilnehmern. Ein geplanter Demonstrationszug durch die Stadt wurde ebenfalls untersagt. Gegen diese Auflage hatten die Veranstalter geklagt.
Gegen die Beschlüsse des Verwaltungsgerichts können die Veranstalter nun Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof einlegen.
In Berlin gab es zuletzt am Rande mehrerer Demonstrationen gegen die Corona-Politik Auseinandersetzungen von Demo-Teilnehmern und der Polizei. 300 bis 400 Menschen hatten Absperrungen überrannt und kurzzeitig die Treppen vor dem Reichstagsgebäude besetzt. Das Vorgehen der Demonstranten hatte bei Politikern für Empörung gesorgt.
Update, 11. September, 17.49 Uhr: Presserat spricht Rüge gegen "Bild" zu Drosten-Studie aus
Ein Artikel über eine Studie des Virologen Christian Drosten hat der "Bild"-Zeitung eine Rüge des Deutschen Presserates eingebracht. Der Beschwerdeausschuss sieht in dem im Mai erschienenen Bericht mehrere Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht laut Pressekodex, an dessen ethischen Standards sich die Medienbranche orientiert.
Ein "Bild"-Sprecher teilte am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: "Die wie immer zu erwartende Kommentierung des Presserates nehmen wir zur Kenntnis. Der Kern der Berichterstattung von 'Bild' zu der Studie, die große gesellschaftliche Auswirkungen auf das Leben der Menschen in unserem Land hatte, bleibt davon unberührt."
Der "Bild"-Bericht "Fragwürdige Methoden: Drosten-Studie über ansteckende Kinder grob falsch" befasste sich mit einer Studie des Virologen zur Ansteckungsgefahr durch Kinder in der Corona-Pandemie. Sie war zu dem Zeitpunkt noch nicht von unabhängigen Experten geprüft worden, Drosten hatte den Entwurf der Studie im Internet veröffentlicht.
Der Presserat erklärte zu dem "Bild"-Artikel, dass nach Auffassung der Ausschussmitglieder unter anderem die Formulierung in der Überschrift, die Studie sei "grob falsch", im Text dann von den zitierten Expertenmeinungen nicht gedeckt sei. Der Presserat monierte unter anderem auch, dass nicht erwähnt worden sei, dass es sich bei der Studie um den Stand einer Vor-Veröffentlichung handelte.
Der Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Presse, also von Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien. Zu den Sanktionen, die der Presserat verhängen kann, zählen ein Hinweis, eine Missbilligung und die Rüge als härteste Folge. Eine öffentliche Rüge - wie jetzt in diesem Fall - bedeutet, dass die betroffene Redaktion in einer ihrer nächsten Ausgaben diese veröffentlichen muss.
Update, 11. September, 17.45 Uhr: Gastwirt soll Corona-Hilfen ergaunert haben - gefälschte Anträge
Mit einer Vielzahl gefälschter Anträge und Namen soll ein 32 Jahre alter Gastwirt aus Rottweil versucht haben, Corona-Soforthilfe in Höhe von 488.000 Euro zu ergaunern. Dies ergaben Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Rottweil und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, wurde der Mann am Donnerstag festgenommen und sitzt nun in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 32-Jährigen vor, von März bis Juli in 18 Fällen unrechtmäßig Geld durch Corona-Soforthilfen beantragt zu haben. Dafür soll er nicht nur ständig seinen Namen und den Namen der Gaststätte geändert haben, sondern auch mehrere Konten eröffnet haben, auf die die Hilfen überwiesen wurden. Seinen letzten Antrag stellte er demnach zwei Tage nachdem die Polizei seine Wohnung durchsucht hatte. Es wurde nur ein Teil des Geldes ausgezahlt.
Update, 11. September, 17.36 Uhr: Rheinland-Pfalz lockert Corona-Regeln für Veranstaltungen
Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat am Freitag beschlossen, die Corona-Regeln für den Besuch von Veranstaltungen zu lockern.
Künftig dürfen bis zu 250 Menschen Veranstaltungen in Innenräumen besuchen, im Freien liegt die neue Höchstgrenze bei 500 Menschen, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Kabinettssitzung am Freitag in Mainz mitteilte.
Bisher waren Veranstaltungen im Freien mit maximal 350 Teilnehmern zulässig, in Innenräumen mit höchstens 150 Anwesenden. Die Neuregelung ist Teil der 11. Corona-Bekämpfungsverordnung. Die zurzeit gültigen Bestimmungen laufen am kommenden Dienstag aus.
Update, 11. September, 17.15 Uhr: 286 neue Corona-Infektionen im Südwesten
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Baden-Württemberg ist auf mindestens 44.896 gestiegen. Das sind 286 Menschen mehr als am Vortag, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes vom Freitag (Stand: 16.00 Uhr) hervorgeht.
Als genesen gelten 39.307 Menschen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag weiterhin bei 1867. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,02 angegeben. Der Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.
Update, 11. September, 17.04 Uhr: Sieben Corona-Tester an bayerischen Flughäfen selbst positiv getestet
Sieben der an den drei bayerischen Flughäfen eingesetzten Corona-Tester haben sich bisher selbst mit dem Virus infiziert. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Freitag mit. Je drei Mitglieder des Testpersonals der Firma Ecolog aus München und Nürnberg seien positiv auf das Virus getestet worden, genauso wie ein Mitarbeiter, der am Memminger Flughafen eingesetzt worden war. Ecolog bestätigte dies am Abend.
Alle sieben seien aus dem Dienst genommen worden, ihre Kontaktpersonen seien in Quarantäne, teilte Ecolog mit. Weil die Corona-Tester während ihrer Arbeit ausreichend Schutzkleidung getragen hätten, habe auch keine Gefahr für die Getesteten bestanden, teilte das LGL weiter mit.
Die Mitarbeiter werden routinemäßig alle 72 Stunden auf das Coronavirus getestet. Ecolog habe die Frequenz inzwischen von sich aus auf 24 Stunden erhöht.
Der Bayerische Rundfunk hatte zuvor berichtet, dass ein Mitarbeiter des Testzentrums am Flughafen Nürnberg positiv getestet worden sei und dass dessen Kollegen in dem Zentrum nach Bekanntwerden des Problems weitergearbeitet hätten.
Die von der Staatsregierung in München neu geschaffenen Testzentren sind seit geraumer Zeit ein politischer Zankapfel. Zehntausende Urlaubsheimkehrer hatten sich etwa in den Zentren an den Autobahnen auf das Virus testen lassen und hatten ihr Ergebnis erst mit erheblicher Verspätung oder gar nicht bekommen.
Update, 11. September, 16.59 Uhr: Rheinland-Pfalz sendet Schutzmasken für Moria - Trabert reist erneut nach Lesbos
Nach dem Großbrand im griechischen Flüchtlingslager Moria will Rheinland-Pfalz die Betroffenen mit 125.000 Mund-Nasen-Schutz-Masken und 12.500 Liter Desinfektionsmittel versorgen. Um die Ausrüstung so schnell wie möglich zu den Menschen zu bringen, organisierte die Landesregierung in Zusammenarbeit mit dem Flugdienst Condor einen kurzfristigen Charterflug, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.
"Angesichts der schrecklichen Notlage der Menschen in Moria bedarf es einer unmittelbaren Hilfe für die Menschen vor Ort", erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Kabinettssitzung am Freitag. Nicht zuletzt seien Hilfen nötig, um die Ausbreitung der Corona-Pandemie unter den Flüchtlingen einzudämmen. Nach Einschätzung des Mainzer Sozialmediziners Gerhard Trabert sind mehrere hundert Menschen unter den Flüchtlingen auf Lesbos mit dem Coronavirus infiziert.
Trabert will an diesem Samstag erneut auf die Insel fliegen. "Die Situation vor Ort ist einfach zu schlimm, und ich versuche jetzt, konkret als Arzt zu helfen", sagte er am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
In seinem Engagement für mehr als 12.000 Geflüchtete auf der Ägäis-Insel Lesbos sieht sich Trabert von Dreyer unterstützt. Nach einem Gespräch am Donnerstag erklärte er in einer schriftlichen Mitteilung, Dreyer unterstütze die Forderung, "dass schwer körperbehinderte Flüchtlinge aus Lesbos jetzt sofort nach Deutschland gebracht werden".
Auch setze sie sich konkret für die Aufnahme eines 26-jährigen Syrers mit einer Querschnittlähmung ein. Der auf der Flucht verletzte Abdulkarim stehe exemplarisch für die vielen Flüchtlinge von Moria, die mit schweren körperlichen Behinderungen besonders gefährdet seien, sagte Trabert. Die Staatskanzlei äußerte sich nicht zum Inhalt des Gesprächs.
Update, 11. September, 16.57 Uhr: Kaiserslautern will mit Partnern die Pandemie-Entwicklung berechnen
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und einem Prognosemodell will die Stadt Kaiserslautern die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie in der Region vorherberechnen. Bislang seien Kommunen ein "Spielball einer kaum zu prognostizierenden Entwicklung" gewesen, sagte Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) am Freitag. "In einem solchen Szenario Entscheidungen zu treffen, kommt einem Glücksspiel gleich." Dies wolle die Stadt ändern. "Wir werden versuchen, dem Virus ab sofort in die Karten zu schauen", sagte Weichel einer Mitteilung zufolge.
Für ein Prognosemodell arbeitet die Kommune mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) an der Universität Trier und dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM in Kaiserslautern zusammen.
Ein Tool des DFKI berechnet dabei etwa, wie Menschen bei der Arbeit, in Schulen oder in der Freizeit zusammentreffen und sich anstecken. Die Ergebnisse sollen bei der Einschätzung helfen, welche Maßnahmen angemessen sind. Erstmals werde ein solches Modell an eine konkrete Stadt angepasst, sagte Ingo Timm vom DFKI. "Im nächsten Schritt ist eine Anpassung auch an andere Kommunen in Rheinland-Pfalz denkbar."
Ergänzend simuliert ein Tool des ITWM die Ausbreitung der Infektionen auf Basis eines mathematischen Modells. Das Geschehen werde dabei für verschiedene Altersgruppen abgebildet, hieß es. Das Tool könne die mittelfristige Entwicklung der Infektionen, die Dunkelziffer, die Zahl der schweren Verläufe und der notwendigen Klinikbetten und der Sterbefälle prognostizieren.
Die Stadt hofft, mit dem System das Infektionsgeschehen sowie die in Betracht kommenden Schließungs- und Öffnungsmaßnahmen in der Wirkung abzuschätzen. "Dieses präzise Vorhersagemodell wird uns künftig eine große Entscheidungshilfe sein", meinte Oberbürgermeister Weichel.
Update, 11. September, 16.55 Uhr: Hessens Ministerpräsident Bouffier begrüßt Fan-Rückkehr
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier begrüßt die schrittweise Fan-Rückkehr beim Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt zum Saisonauftakt. "Unter Anwendung klarer Regeln haben wir auch in Zeiten der Pandemie ein weiteres Stück Normalität zurückgewonnen. Zuschauer können sich jetzt wieder auf Fußball im Stadion freuen", sagte der CDU-Politiker.
Die Eintracht hatte am Freitag vom zuständigen Gesundheitsamt der Mainmetropole die Genehmigung erhalten, dass die ersten beiden Heimspiele gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld am 19. September und die TSG 1899 Hoffenheim am 3. Oktober jeweils vor 6500 Zuschauern ausgetragen werden dürfen. In Hessen gilt eigentlich eine Beschränkung von maximal 250 Personen für Großveranstaltungen im Freien.
"Nun hängt es auch von der Durchsetzung der Hygiene-Regeln im Stadion und der Disziplin der Besucher ab, ob dies auch über die beiden ersten Heimspiele hinaus fortgesetzt werden kann. Das ist auch mein dringender Appell an alle Fans des Fußballs", sagte Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne).
Update, 11. September, 16.51 Uhr: Reitturnier Munich Indoors wegen Corona-Pandemie abgesagt
Die Munich Indoors der Spring- und Dressurreiter fallen wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus. Das Reitturnier war ursprünglich vom 20. bis 22. November vorgesehen.
"Es ist unheimlich schade, aber die Restriktionen bezüglich Sportveranstaltungen bleiben mindestens bis zum 31. Oktober bestehen. Das macht es uns unmöglich, eine solide Planung für die Munich Indoors aufzustellen", sagte Veranstalter Volker Wulff in einer Mitteilung vom Freitag. Die Organisatoren hoffen, dass die nächste Auflage des Turniers vom 18. bis 21. November 2021 in der Münchner Olympiahalle stattfinden kann.
Wegen Corona waren in diesem Jahr fast alle bedeutenden Reit-Veranstaltungen abgesagt worden. Wie viele Hallenturniere überhaupt in diesem Herbst und Winter stattfinden können, ist noch offen.
Update, 11. September, 16.42 Uhr: Steuereinnahmen in Niedersachsen brechen drastisch ein
Niedersachsen stellt sich wegen der Corona-Krise weiter auf einen drastischen Einbruch der Steuereinnahmen ein. Für dieses Jahr wird mit rund zehn Prozent weniger Einkünften gerechnet als vor Beginn der Pandemie geschätzt worden war.
Insgesamt erwartet das Finanzministerium 2020 Einnahmen von 27,1 Milliarden Euro, wie am Freitag in Hannover mitgeteilt wurde. Kurz nach Beginn der Corona-Krise im Mai war noch mit wesentlichen größeren Rückgängen für das laufende Jahr gerechnet worden.
Dafür müssen die Erwartungen für die kommenden Jahre weiter nach unten korrigiert werden, vor allem für 2021. "Die Auswirkungen der Pandemie stellen weiterhin eine nie erlebte, historisch einmalige Belastung für das Land Niedersachsen und seine Bürgerinnen und Bürger dar", sagte Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU).
Update, 11. September, 16.38 Uhr: Berlin nimmt wegen der Corona-Krise deutlich weniger Steuern ein
Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie nimmt Berlin in diesem und im folgenden Jahr deutlich weniger Steuern ein als ursprünglich erwartet. Wie schon in der Mai-Steuerschätzung prognostiziert seien die Auswirkungen von Pandemie und Kontaktbeschränkungen auf die Steuerentwicklung gravierend, wie die Finanzverwaltung am Freitag mitteilte. Allerdings habe sich die Prognose nach der neuen Steuerschätzung nicht noch weiter verschlechtert.
Nach den aktuellen Zahlen kann Berlin mit Einnahmen aus Steuern und Allgemeinen Bundesergänzungszuweisungen von rund 21,7 Milliarden im laufenden Jahr und rund 23,1 Milliarden für 2021 rechnen. Gegenüber den Daten aus dem Mai ist das ein Plus von rund 613 Millionen Euro in 2020 und ein Minus von rund 406 Millionen Euro im Jahr 2021. Gegenüber dem ursprünglichen Haushalt 2020/2021 betragen die Mindereinnahmen rund 2,431 Milliarden Euro (2020) und rund 2,054 Milliarden Euro (2021).
"Es ist erfreulich, dass sich die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland etwas besser darstellt, als dies im Frühjahr auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie erwartet worden war", kommentierte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) die Daten. "Wir sehen aktuell in den Wirtschaftsprognosen und in der Steuerschätzung eine etwas bessere Entwicklung in diesem Jahr, also einen weniger tiefen Einbruch als bisher erwartet." Für das Folgejahr werde aber eine etwas schwächere Entwicklung erwartet.
Update, 11. September, 16.33 Uhr: Baden-Württemberg: Lehrer müssen im Lehrerzimmer Maske tragen
Unmittelbar vor dem Schulstart hat das baden-württembergische Kultusministerium am Freitag darauf hingewiesen, dass die Pädagogen auch im Lehrerzimmer eine Maske tragen müssen. Die Corona-Verordnung der Landesregierung schreibe vor, dass an den weiterführenden und beruflichen Schulen alle Personen – und damit auch Lehrkräfte - auf den sogenannten Begegnungsflächen eine Mund-Nasen-Bedeckung nutzen müssten, teilte ein Sprecher in Stuttgart mit.
Das Lehrerzimmer sei eine Begegnungsfläche, wie auch Flure, Treppenhäuser, Toiletten oder Pausenhöfe. Dabei wird unterstellt, dass dort ein Mindestabstand zwischen den Lehrkräften nicht dauerhaft verlässlich eingehalten werden kann. "Ausgenommen von der Maskenpflicht sind lediglich die Unterrichtsräume." Zuvor hatte das "Badische Tagblatt" darüber berichtet.
Update, 11. September, 16.31 Uhr: Reimann erteilt Ruf nach Klinikzentralisierung eine Absage
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) hat der Forderung nach einer Konzentration der Krankenhauslandschaft in Niedersachsen eine Absage erteilt. Gerade in der Corona-Krise habe sich der Vorteil und die Notwendigkeit eines flächendeckenden guten Krankenhausnetzes gezeigt, sagte Reimann am Freitag bei einem Gesundheitsforum in Hannover.
Zwar höre sie den Ruf von Ökonomen und Krankenkassen nach einer Zentralisierung und Spezialisierung der Kliniken. "Der Ruf nach Zentralisierung stößt in einem Flächenland wie dem unseren an Grenzen." Es seien nicht nur die Großversorger und Zentralkliniken gewesen, die die Corona-Patienten behandelt hätten, gab die Ministerin zu bedenken.
Außerdem hänge die Qualität eines Krankenhauses nicht allein von seiner Größe ab. Der flächendeckende Zugang zur Krankenhausversorgung sei ebenfalls ein Qualitätskriterium. Dennoch werde Niedersachsen die Förderung für die Krankenhäuser nicht nach dem Gießkannenprinzip vornehmen sondern auf die Zukunftsfähigkeit der Häuser setzen.
Update, 11. September, 16.26 Uhr: Corona-Fälle: Gymnasium in Lebach schließt bis 18. September
Nach mehreren Corona-Fällen ist ein Gymnasium in Lebach bis zum 18. September komplett geschlossen worden. Die rund 900 Schüler, Lehrer und Beschäftigten des Geschwister-Scholl-Gymnasiums seien in Quarantäne geschickt worden, teilte der Landkreis Saarlouis am Freitag mit. Das Gesundheitsamt Saarlouis habe sich zu dem Schritt entschlossen, weil Infektionsketten - in und außerhalb der Schule - derzeit nicht sicher nachvollzogen werden könnten.
Vorsorglich würden alle rund 900 Personen am nächsten Montag und Dienstag auf das Coronavirus getestet, teilte der Kreis weiter mit. Bis die Ergebnisse bekannt seien, werde Eltern und Angehörigen, die im Gesundheits-, Pflege- oder Erziehungsbereich arbeiten, ebenfalls Quarantäne empfohlen. Das gelte auch für Geschwisterkinder. Das Lebacher Gymnasium sei seit Beginn des neuen Schuljahres die erste Schule im Saarland, die wegen der Corona-Pandemie vorübergehend komplett schließe, sagte die Sprecherin des Kreises.
Insgesamt seien derzeit drei bestätigte Infektionen bekannt, darunter zwei Lehrer. Eine Lehrkraft unterrichtete mehrere Klassenstufen, wie es hieß. Zurzeit gebe es keine Hinweise, dass die Lehrkraft sich in der Schule infiziert habe.
Update, 11. September, 16.22 Uhr: Acht weitere Corona-Neuinfektionen in MV nachgewiesen
In Mecklenburg-Vorpommern sind am Freitag acht weitere Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Damit stieg die Zahl der landesweit registrierten Infektionen auf 1054, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Jeweils zwei Fälle wurden demnach in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald registriert, jeweils einer in der Stadt Rostock und im Landkreis Vorpommern-Rügen.
Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorbenen Menschen blieb bei 20 - diese Zahl hat sich seit mehr als drei Monaten nicht verändert.
989 der Infizierten gelten - ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer - als genesen. Das sind den Angaben zufolge fünf mehr als noch am Vortag. 134 Menschen mussten oder müssen landesweit in Krankenhäusern behandelt werden, 22 davon auf Intensivstationen. Diese beiden Zahlen veränderten sich gegenüber dem Vortag nicht.
Update, 11. September, 16.02 Uhr: Gericht: Lageberichte zu Corona nicht zu beanstanden - keine Änderung
Die täglichen Corona-Berichte des Robert Koch- Instituts (RKI) sollen bei einer Berlinerin Urängste geweckt haben, das Infektionsgeschehen fand sie übertrieben dargestellt. Die Frau zog vor das Verwaltungsgericht in der Hauptstadt und wollte dem RKI Äußerungen verbieten lassen. Die Verwaltungsrichter wiesen den Eilantrag nun als unzulässig zurück. Die Lageberichte zur Pandemie mit Zahlen zu Infizierten, Gestorbenen und Genesenen könnten nicht von Einzelpersonen gerichtlich beanstandet werden, teilte das Gericht am Freitag mit (Beschluss der 14. Kammer vom 10. September - VG 14 L 382/20).
Die Antragstellerin hatte moniert, durch die Berichte werde ihre Menschenwürde "mit den Füßen getreten", sie könnte durch diese traumatisiert werden. Sowohl die Regierenden als auch die Gerichte machten die RKI-Bewertungen "zum Maß aller Dinge", so die Antragstellerin.
Das Gericht stellte klar, ein Anspruch auf Unterlassung bestimmter Äußerungen bestehe unter keinem denkbaren rechtlichen Aspekt. Eine Verletzung von Grundrechten komme auch nicht in Betracht. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht biete allenfalls Schutz vor einer personenbezogenen Berichterstattung, an der es in den RKI-Berichten fehle.
Eine Verletzung der Menschenwürde setzt laut Gericht voraus, dass der Einzelne zum Objekt staatlichen Handelns gemacht werde. Dafür habe die Antragstellerin aber keine Argumente genannt. Im Gegenteil zielten die Informationen des RKI gerade auf den subjektiven Schutz der Bürger ab. Eine körperliche Beeinträchtigung, insbesondere die behauptete posttraumatische Belastungsstörung als Folge der RKI-Veröffentlichungen habe die Antragstellerin nicht glaubhaft gemacht, hieß es. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.
Update, 11. September, 15.55 Uhr: Niedersachsen erhöht Corona-Hilfe für Luftfahrtindustrie
Das Land Niedersachsen erhöht die coronabedingten Finanzhilfen für die Luftfahrtindustrie. Mit dem Sonderprogramm Luftfahrtindustrie stehen 20 Millionen Euro bis 2022 für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sowie integrierte Technologieprojekte bereit, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Damit verdoppele das Land die für die rund 260 niedersächsischen Luftfahrtunternehmen bereits geplanten Fördermittel auf insgesamt 40 Millionen Euro.
Die Luft- und Raumfahrtbranche sei mit über 30 000 Beschäftigten in Niedersachsen eine Schlüsseltechnologie mit hohem Innovationspotential und von besonderer strategischer Bedeutung für das Land. Es sei von höchster Wichtigkeit, dass die Luftfahrtindustrie gut durch die Krise komme und den Neustart der niedersächsischen Wirtschaft mit vorantreibe, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusman (CDU).
Update, 11. September, 15.49 Uhr: Anderen helfen: Uniklinik Magdeburg sucht genesene Corona-Patienten
Das Universitätsklinikum Magdeburg sucht genesene Corona-Patienten für eine Plasmaspende. "Es gibt nicht sehr viele Medikamente, die gegen das SARS-CoV-2-Virus wirksam sind", sagte der Ärztliche Direktor der Uniklinik, Hans-Jochen Heinze, am Freitag in Magdeburg.
Die Hoffnung ist deshalb, Patienten mit dem Blutplasma Genesener behandeln zu können. Das Plasma enthält die Abwehrstoffe, die im Verlauf der Coronavirus-Infektion gebildet werden. Sie sollen akut Erkrankten verabreicht werden und dazu beitragen, dass diese schneller wieder gesund werden, beziehungsweise nicht so schwer erkranken.
Insgesamt wurden nach Klinikangaben 17 mögliche Spender bereits identifiziert, denen bereits Plasma entnommen wurde. Es würden jedoch mehr Spender benötigt, hieß es.
Update, 11. September, 15.47 Uhr: Rhein-Neckar Löwen spielen vorerst ohne Zuschauer
Die Rhein-Neckar Löwen werden alle Heimspiele in der Mannheimer SAP Arena bis Ende Oktober ohne Zuschauer austragen. Laut der aktuellen Corona-Verordnung in Baden-Württemberg dürfte der Handball-Bundesligist bis dahin zwar maximal 500 Zuschauer pro Spiel in die mehr als 13.000 Menschen fassende Arena lassen. Das würde sich wirtschaftlich aber nicht lohnen.
"Kosten und Aufwand, ein solches Szenario mit wenigen Zuschauern in der SAP Arena umzusetzen, sind für uns nicht zu stemmen", sagte Löwen-Geschäftsführerin Jennifer Kettemann laut einer Club-Mitteilung vom Freitag.
Die 38-Jährige forderte die Politik auf, die Proficlubs schnellstmöglich zu unterstützen und spätestens zum 1. November individuelle Lösungen für die Clubs und deren Hallen zu präsentieren. Schon jetzt würde die SAP Arena über ein Hygiene-Konzept verfügen, welches Veranstaltungen mit mehreren tausend Zuschauern unter Einhaltung strikter behördlicher Vorgaben ermöglichen würde, sagte Kettemann.
Update, 11. September, 15.44 Uhr: Kurienkardinal Tagle positiv auf Coronavirus getestet
Der philippinische Kurienkardinal Luis Antonio Tagle ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vatikansprecher Matteo Bruni bestätigte am Freitag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Ansa. Tagle, der im Vatikan Kardinalpräfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ist, wurde demnach am Donnerstag bei seiner Ankunft in der philippinischen Hauptstadt Manila positiv getestet.
Der 63-Jährige ist der erste Chef einer Vatikan-Behörde, bei dem das neuartige Corona-Virus nachgewiesen wurde. Tagle zeigt nach Angaben von Bruni keine Symptome und soll sich in Isolation begeben. Es werde nun ermittelt, wer in den vergangenen Tagen in Kontakt mit dem Kardinal war. Ein Test am Montag in Rom sei noch negativ ausgefallen.
Papst Franziskus hatte nach einer längeren Corona-Pause vergangene Woche erstmals wieder Gläubige bei seiner Generalaudienz im Vatikan begrüßt. Der 83-Jährige war am Mittwoch öffentlich mit Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel aufgetreten.
Update, 11. September, 15.42 Uhr: Spahn rechnet mit Prioritätensetzung bei Corona-Impfstoff
Beim Einsatz eines möglichen Corona-Impfstoffes dürften aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zunächst Prioritäten nötig sein. In der Anfangsphase werde wahrscheinlich nicht genug Impfstoff für alle da sein, sagte der CDU-Politiker "Focus Online" (Freitag).
Deswegen erarbeite die Impfkommission Vorschläge, bei denen einiges schon absehbar sei. "Zunächst werden diejenigen geimpft, die beruflich bedingt einem Risiko ausgesetzt sind – Pflegende, Ärztinnen und Ärzte. Und dann kommen Risikogruppen wie Hochbetagte oder Menschen mit Vorerkrankungen."
Er sei optimistisch, dass nach einigen Monaten genügend für alle vorhanden sein könnte - wenn es dann einen Impfstoff gebe. Spahn bekräftigte: "Es wird keine verpflichtende Impfung geben."
Update, 11. September, 15.37 Uhr: Tausende Entschädigungsanträge in Thüringen noch nicht bearbeitet
In Thüringen sind Tausende Anträge auf Entschädigung wegen Verdienstausfalls in der Corona-Krise noch nicht bearbeitet worden. Bislang gingen 11.897 Anträge ein, von denen erst über 2915 entschieden wurde, wie aus Zahlen des Landesverwaltungsamtes in Weimar hervorgeht, über die der MDR am Freitag zuerst berichtete.
Von den rund 12.000 Anträgen bezogen sich 9135 auf Verdienstausfälle wegen einer Quarantäne und 2762 auf Verdienstausfälle wegen der Kinderbetreuung. Von den bereits bearbeiteten Anträgen wurden 509 abgelehnt, 454 wurden den Antragstellern zurückgenommen und 1952 wurden positiv beschieden.
Die Thüringer CDU-Fraktion forderte Umschichtungen von Personal innerhalb des Landesverwaltungsamtes und einfachere Regeln für die Genehmigung und Auszahlung der Entschädigungen. "Die zum Teil monatelangen Bearbeitungszeiten sind inakzeptabel und deuten auf chaotische Verhältnisse im Landesverwaltungsamt hin", erklärte der wirtschaftspolitische Sprecher der Thüringer CDU-Fraktion, Martin Henkel.
Ähnliche Forderungen kamen von den Liberalen. FDP-Fraktionschef Thomas Kemmerich lobte die Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter. "Die Landesregierung darf aber sowohl Mitarbeiter als auch betroffene Unternehmen nicht im Stich lassen", erklärte Kemmerich.
Update, 11. September, 15.26 Uhr: Hohe Corona-Fallzahl in Solingen - Stadt in Kontakt mit Landesbehörde
Erstmals in Nordrhein-Westfalen ist eine Kommune wegen einer hoher Corona-Fallzahlen dem Schwellenwert der sogenannten Corona-Bremse nahe gekommen. In Solingen registrierten die Gesundheitsbehörden in den letzten sieben Tagen insgesamt 34,5 neue Fälle pro 100.000 Einwohner. Seit Anfang September gilt in NRW, dass sich ab 35 Fällen pro 100.000 Einwohner die betroffenen Kommunen mit dem Landeszentrum Gesundheit und der zuständigen Bezirksregierung über konkrete Gegenmaßnahmen abstimmen müssen.
Kontakt gab es aber schon: "Das Landeszentrum Gesundheit steht bereits mit der Stadt Solingen und der Bezirksregierung Düsseldorf im Kontakt zur weiteren Sachverhaltsaufklärung zu den Hintergründen dieses Anstiegs", erklärte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag in Düsseldorf.
Die Fallzahl in der 160.000-Einwohner-Stadt war in den vergangenen zwei Tagen erst um 19, dann noch einmal um 16 gestiegen. Zwölf positive Tests seien allein auf eine private Feier im benachbarten Leichlingen zurückgegangen, hatte die Stadt am Donnerstag mitgeteilt. Neun weitere Fälle stammten aus einer Seminargruppe für ein Freiwilliges Soziales Jahr, die sich im Westerwald getroffen habe.
Daraus erkläre sich ein Großteil der Infizierten, sagte Stadtsprecher Thomas Kraft am Freitag. Das Geschehen sei lokalisierbar, anlassbezogen und nachvollziehbar. "Natürlich wird jetzt mit erhöhter Aufmerksamkeit geschaut, ob sich die Entwicklung fortsetzt oder nicht." Im Gesundheitsamt habe es bis Freitagmittag aber keinen Hinweis darauf gegeben, dass es einen weiteren größeren Anstieg gebe. Besondere Schutzmaßnahmen würden zunächst nicht ergriffen.
Die seit Anfang September gültige Neufassung der Coronaschutzverordnung NRW sieht ab einem Schwellenwert von 35 die Abstimmung über "passgenaue Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens" vor. Eine weitere Stufe wird bei einer sogenannten 7-Tage-Inzidenz von 50 erreicht. "Dann müssen unter Beteiligung des Gesundheitsministeriums weitere Maßnahmen abgestimmt und umgesetzt werden", hatte das Ministerium Ende August mitgeteilt.
Update, 11. September, 15.23 Uhr: Künftig mehr als 300 Menschen bei NRW-Sportveranstaltungen möglich
Bei Sportveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen sollen von der kommenden Woche an mehr als 300 Zuschauer erlaubt werden. Das teilte die Staatskanzlei nach einem Sport-Gipfel von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Freitag mit zahlreichen Funktionären verschiedener Sportarten mit. Dabei ging es auch um den Spitzensport jenseits der Fußball-Bundesliga. "Bevor wir über Zuschauer bei der Fußball-Bundesliga entscheiden, brauchen wir ein klares Signal für den Breitensport", hatte Laschet im Vorfeld gesagt.
Eine genaue Zahl von Zuschauern gab die Landesregierung zunächst nicht bekannt. "Bei regionalen Ligen und bei regionalen, nationalen sowie internationalen Sportwettkämpfen wird es wieder möglich sein – unter Beachtung notwendiger Hygiene- und Schutzmaßnahmen und der Kapazitäten der Sportstätte – mehr Zuschauerinnen und Zuschauer in Stadien und Sporthallen zuzulassen", hieß es in der Mitteilung.
Es sei in den Gespräche deutlich geworden, "dass die Sportarten sehr unterschiedliche Bedarfe für einen wirtschaftlich vertretbaren Betrieb haben", deshalb arbeite die Landesregierung nun an einem "stimmige Gesamtkonzept, das die unterschiedlichen Kapazitäten der Sportstätten berücksichtigt und bereits mit der nächsten Novelle der Corona-Schutzverordnung am kommenden Dienstag in geltendes Recht umgesetzt werden soll."
Zudem beschloss die Landesregierung ein weiteres Hilfspaket in Höhe von 15 Millionen Euro für Vereine, die durch die Corona-Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten geraten sind.
Update, 11. September, 15.15 Uhr: Kretschmann wirbt für Einhaltung der Corona-Regeln zum Schulstart
Vor dem Beginn des neuen Schuljahres hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Schüler aufgefordert, wegen der Corona-Krise die Hygieneregeln einzuhalten. Denn auf einen Impfstoff müsse man erst einmal noch warten, sagte Kretschmann am Freitag in Stuttgart. Wie lange genau, wisse niemand, aber mindestens bis nächstes Jahr. "Deshalb müssen wir auch im neuen Schuljahr weiter vorsichtig sein."
Für die Schüler bedeute das: "Ab der 5. Klasse müsst ihr in der Schule außerhalb des Unterrichts eine Maske tragen. Das macht keinen Spaß, aber es hilft, die Ausbreitung des Virus zu verhindern." Die Schüler könnten noch mehr tun: etwa regelmäßig die Hände waschen und häufig lüften. "Und Abstand zu Schülerinnen und Schülern aus anderen Klassen und Erwachsenen halten, wo es möglich ist", sagte Kretschmann weiter.
Er warb gleichfalls um Verständnis für die Lehrer durch die Schüler. "Und denkt bitte dran, dass es auch für eure Lehrerinnen und Lehrer gerade keine einfache Situation ist. Seid deshalb bitte nicht zu streng mit ihnen. Jetzt geht es darum, dass wir alle zusammenhalten und mithelfen, damit möglichst wenige Menschen krank werden." Am Montag startet in Baden-Württemberg das neue Schuljahr.
Update, 11. September, 15.05 Uhr: Schüler scheitern mit Eilantrag gegen Maskenpflicht in der Schule
Zwei Eisenacher Schüler sind mit einem Eilantrag gegen eine Maskenpflicht in den Gängen und Fluren ihrer Schule vor dem Verwaltungsgericht in Meinigen gescheitert. Die beiden Gymnasiasten wollten erreichen, dass sie sich nicht an die im Hygieneplan ihrer Schule vorgeschriebene Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung halten müssen.
Die Richter wiesen den Widerspruch am Donnerstag zurück, wie das Verwaltungsgericht Meinigen am Freitag mitteilte. Demnach fehle das notwendige Rechtsschutzbedürfnis. Denn wenn die Schüler mit ihrem Eilantrag Erfolg gehabt hätten, hätten sie aufgrund anderer Anti-Corona-Maßnahmen weiterhin Masken tragen müssen.
Diese Verpflichtung ergebe sich auf der entsprechenden Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie des Bildungsministeriums, hieß es in einer Mitteilung des Gerichts. Dort ist unter anderem geregelt, dass in Schulgebäuden immer dann Masken getragen werden sollen, wenn der Mindestabstand nicht einhalten werden kann - insbesondere beim Raumwechsel in den Pausen. Eine Maskenpflicht im Unterricht gibt es dagegen nicht. Der Gerichtsbeschluss ist noch nicht rechtskräftig.
Update, 11. September, 14.53 Uhr: Eishockey-Bundestrainer lädt zu Notfall-Lehrgang wegen Corona ein
Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm befürchtet aufgrund der unterschiedlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Nachteile für Deutschland im internationalen Vergleich. Vom 27. bis 20. September ruft Söderholm daher seinen Perspektivkader zusammen, um konkurrenzfähig zu bleiben. "Mit Blick auf die konkurrierenden Nationen und den Fakt, dass sie sich schon sehr viel intensiver auf die Saison vorbereiten können, ist der Lehrgang von enormer Bedeutung", sagte der 42-Jährige am Freitag.
Demnach sei die internationale Konkurrenz bereits seit Ende August im regelmäßigen Testspielbetrieb. "Wir brauchen im deutschen Eishockey auch klare Signale für die Leistungsfähigkeit der Nationalmannschaft, sonst drohen wir, international den Anschluss zu verlieren, und das wäre nach der Entwicklung in den letzten Jahren sehr bedauerlich", sagte Söderholm, der seit dem Deutschland Cup im November 2019 keine Maßnahme mehr mit der A-Nationalmannschaft absolvieren konnte.
"Inzwischen ist es so, dass für jede verlorene Maßnahme, die Bedeutung der nächsten Maßnahme steigt. Der Konkurrenzkampf wird ausgeprägter und ohne Spiele wird das Training zur Bühne, um sich zu empfehlen", sagte der Finne. Trotz der corona-bedingten Einschränkungen will der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) im November wieder den traditionellen Deutschland Cup in Krefeld durchführen.
Das Aufgebot für den Lehrgang Ende September in Füssen will Söderholm in rund zehn Tagen veröffentlichen. "Wir befinden uns in der direkten vorolympischen Saison, darin besteht die Brisanz und daher müssen wir diese Zeit nutzen. Diese Saison wird auch für die Nationalmannschaft so herausfordernd wie wohl noch keine zuvor und wir brauchen eine intensive, enge Zusammenarbeit zwischen Nationalteam, den Vereinen und Spielern", sagte DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel.
Update, 11. September, 14.50 Uhr: Corona-Hilfe für Kinoproduktionen und hochwertige Serien startet
Die vom Bund angekündigten finanziellen Corona-Hilfen für die Produktion von Kinofilmen und hochwertigen Serien können abgerufen werden. Der Ausfallfonds in Höhe von 50 Millionen Euro trat am Freitag in Kraft, wie das Haus der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), in Berlin mitteilte. Das Geld soll bei coronabedingten Produktionsausfällen helfen und eine Wiederaufnahme der Produktion von Kinofilmen und High-End-Serien ermöglichen.
Der Ausfallfonds greift bei vom Bund geförderten Projekten, wie es weiter hieß. Er läuft bis Ende Juni 2021. Bei Ausfällen springt der Fonds mit bis zu 1,5 Millionen Euro ein. Grütters zufolge haben auch einige Länder zugesagt, sich finanziell am Fonds zu beteiligen.
Der Verband Allianz Deutscher Produzenten erklärte zum Start, mit dem Fonds sei "zumindest ein Teil der Filmwirtschaft entlastet". Zugleich bekräftigte der Verband seine Forderung nach einem weiteren Fonds. Da mit dem jetzigen ausschließlich Kinofilme und High-End-Serien abgesichert werden, seien Unternehmen in Fernseh- und Auftragsproduktionen weiter dem finanziellen Risiko eines Corona-bedingten Drehausfalls ausgesetzt.
"Ein Bereich, der immerhin drei Viertel der gesamten Branche ausmacht und für eine Mehrheit der Produktionsfirmen in Deutschland das zentrale finanzielle Standbein ist". Immer mehr Bundesländer machen sich indes für einen solchen von Ländern getragenen Fonds stark, die Diskussion darüber läuft derzeit noch.
Update, 11. September, 14.49 Uhr: Myanmar schottet Rangun wegen steigender Corona-Zahlen ab
Für Myanmars größte Stadt Rangun gelten nach einem Anstieg der Corona-Zahlen seit Freitag strikte Reisebeschränkungen. Die Einwohner dürfen nach Regierungsangaben bis mindestens 1. Oktober nicht mehr aus der Metropole mit mehr als fünf Millionen Menschen ausreisen, auch innerhalb der Stadt soll der Verkehr auf ein Minimum begrenzt werden.
Alle Inlandsflugverbindungen mit der Stadt wurden eingestellt, teilte die Luftfahrtbehörde im früheren Birma mit. Die Zahl der Neuinfektionen war im August gestiegen, nachdem das südostasiatische Land zuvor vergleichsweise glimpflich durch die Pandemie gekommen war.
"Wir wissen, wie viele Menschen von diesen Entscheidungen betroffen sind", sagte die Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. "Aber wenn wir jetzt nicht handeln, könnten sie und ihre Familien sich anstecken."
Nach Angaben der Regionalregierung in Rangun ist die Zahl der lokal übertragenen Neuinfektionen in der Stadt allein seit dem 24. August um mehr als 650 gestiegen. In ganz Myanmar lag die Zahl der bisher bestätigen Fälle bei knapp 2300, 14 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
Update, 11. September, 14.39 Uhr: Kältehilfe für Obdachlose startet zum 1. Oktober - Corona-Einfluss
In wenigen Wochen werden in Berlin wieder die Unterstützungsangebote für Obdachlose ausgeweitet. Die Kältehilfe startet am 1. Oktober mit 500 Übernachtungsplätzen, wie die Sozialverwaltung am Freitag, dem Tag der Wohnungslosen, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das Angebot werde im Laufe der darauffolgenden Wochen weiter erhöht. Nach aktuellem Stand sollen am 1. November 879 Notübernachtungsplätze bereitstehen, hieß es. Vor einem Jahr hatte es ab November bereits mehr als 1000 davon gegeben.
"Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass einige Anbieter und soziale Träger aufgrund der geltenden Hygieneregeln ihre Angebote der Kältehilfe nicht mehr im bisher vollen Umfang anbieten können. Manche Einrichtungen bleiben deswegen geschlossen", erklärte die Sozialverwaltung. Man wolle aber wie in den Vorjahren auch unter Corona-Bedingungen die bisherige Kapazität von mehr als 1000 Notübernachtungsplätzen in der Stadt anbieten, hieß es. "Es sind weitere Unterkünfte in Planung, ebenso führen wir Gespräche mit sozialen Trägern, die die obdachlosen Menschen dort betreuen."
Die Kältehilfe wird in Berlin von kirchlichen und sozialen Trägern mit Hilfe von Ehrenamtlichen organisiert und üblicherweise vom Land über die Bezirke sowie mit Spenden finanziert. In diesem Jahr gibt es noch Fragezeichen: "Damit wir die Bezirke bei der Kältehilfe unterstützen können, sind wir jedoch darauf angewiesen, dass die Abgeordneten als Haushaltsgesetzgeber die zusätzlichen Mittel mit dem Nachtragshaushalt freigeben", so die Sozialverwaltung. Ein zweiter Nachtragshaushalt wird derzeit diskutiert
Update, 11. September, 14.34 Uhr: EU unterstützt Blutplasma-Forschung zur Behandlung von Covid-19
Die EU will die Forschung zu Blutplasmatransfusionen zur Behandlung von Covid-19 vorantreiben. Die Kommission hat dafür vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wie sie am Freitag mitteilte. Forschungskommissarin Marija Gabriel nannte die Behandlungsform "sehr vielversprechend". Man brauche aber mehr Informationen über Wirksamkeit und Sicherheit. Ernstzunehmende Nebenwirkungen sollten ausgeschlossen werden.
Bei der Behandlung wird Blutplasma genesener Covid-19-Patienten an Erkrankte gegeben. Durch die Abwehrstoffe im Plasma, die im Verlauf der Erkrankung gebildet wurden, sollen akut Kranke schneller wieder gesund werden, beziehungsweise ihre Symptome abgemildert werden. In klinischen Studien wollen Forscher nun herausfinden, wie wirksam und sicher die Methode ist, wie das Plasma getestet und ausgewählt werden soll und welche Patienten Transfusionen erhalten sollten.
Das von der Kommission unterstützte Projekt wird von der Europäischen Blutallianz geleitet und schließt zwölf Forschungseinrichtungen verschiedener europäischer Länder mit ein. Auch Deutschland ist an dem Vorhaben beteiligt.
Update, 11. September, 14.30 Uhr: 103 weitere Corona-Infektionen in Hessen festgestellt
In Hessen ist die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen binnen eines Tages um 103 Fälle gestiegen. Damit gibt es mittlerweile zusammengezählt 16.603 bestätigte Fälle im Bundesland, wie das Sozialministerium am Freitag (Stand: 14.00 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 in Hessen blieb mit 537 unverändert.
Der Landkreis Groß-Gerau zählte die meisten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Ministerium am Freitag bei 25,4 Fällen. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 20 gelten in Hessen unter anderem eine erhöhte Aufmerksamkeit und ein erweitertes Meldewesen.
Update, 11. September, 14.24 Uhr: Söder: Zu viel Unvernunft im Umgang mit Corona
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich über zu viel Unvernunft in der Bevölkerung im Umgang mit dem Coronavirus beklagt. "Meine Sorge ist, ehrlicherweise, dass wir zwar medizinisch besser gewappnet sind, aber dass wir uns im Moment tatsächlich mit mehr Unvernunft umgeben", sagte Söder am Freitag beim Besuch des Nürnberger Südklinikums. "Ich mache mir schon Sorgen", fügte Söder hinzu.
"Zu glauben, dass um uns herum die Zahlen explodieren und auch die Krankenhäuser langsam wieder volllaufen und zu glauben, das hätte mit uns nichts zu tun - das ist zumindest etwas blauäugig", sagte der Ministerpräsident mit Blick auf drastisch gestiegene Infektionszahlen in Ländern wie Frankreich.
Entscheidend sei, dass eine exponentielle Kurve auf alle Fälle vermieden werden müsse, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden. Corona bleibe beherrschbar, solange das Infektionsgeschehen auf dem bisherigen Niveau bleibe und lokal eingedämmt werden könne. Frühes und schnelles Testen bleibe deshalb eine Chance, die Verbreitung der Infektion zu verhindern. "Wir brauchen für Corona einen langen Atem."
Update, 11. September, 14.20 Uhr: Gut 10.000 Kitas in Corona-Kita-Register angemeldet
Mehr als 10.000 Kitas und Tagespflegepersonen haben sich seit der Einrichtung des Kita-Registers zur Erforschung der Corona-Bedingungen in der Kinderbetreuung inzwischen in das Verzeichnis eingetragen.
Das teilte das Deutsche Jugendinstitut (DJI) am Freitag mit. In dem Internet-Portal können sich seit dem 11. August Betreuungseinrichtungen und Tagesmütter anmelden, um dann an regelmäßigen Befragungen zum Infektionsgeschehen und den Kapazitäten in ihrer Einrichtung teilzunehmen.
An der ersten Befragungsrunde zwischen dem 11. August und dem 3. September nahmen demnach rund 6800 Kitas und Tagespflegestellen bundesweit teil.
Die Einrichtungen wurden gebeten, auf einer Skala von 1 (leicht) bis 6 (schwer) anzugeben, wie schwierig es für sie zum aktuellen Zeitpunkt ist, eine bedarfsgerechte Betreuung zu gewährleisten. Im Schnitt gaben die Teilnehmer eine Note 2,3.
Von Gruppen- oder Kita-Schließungen wegen Corona-Fällen oder Verdachtsfällen berichteten weniger als ein Prozent der befragten Einrichtungen. Etwa zwei Prozent der Fachkräfte in den am Register teilnehmenden Einrichtungen arbeiteten nach Angaben des Jugendinstituts wegen Corona zunächst nicht mehr mit Kindergruppen. Weitere zwei Prozent könnten ihrer Tätigkeit zurzeit gar nicht mehr nachgehen, hieß es.
Mit dem Kita-Register soll die seit der stufenweisen Wiederöffnung der Kitas laufende "Corona-Kita-Studie" unterstützt werden. Diese wird vom Familien- und Gesundheitsministerium finanziert und vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut umgesetzt. Die Studie erforscht die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen.
Update, 11. September, 13.50 Uhr: Eurogruppe: Finanzhilfen in Corona-Krise nicht zu früh zurückfahren
Die Eurogruppe rechnet damit, dass wegen der Corona-Krise auch über 2020 hinaus Finanzhilfen nötig sein werden.
"Es wird Zeit und Arbeit brauchen, um den Schaden rückgängig zu machen, den die Krise verursacht hat", sagte Eurogruppenchef Paschal Donohoe am Freitag nach Beratungen in Berlin.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, betonte, Hilfen seien nötig, bis die Krise vorbei sei. Die Entwicklung laufe in den unterschiedlichen Staaten ungleichmäßig und asymmetrisch. "Keiner von uns kann sich derzeit Selbstzufriedenheit leisten", betonte Lagarde.
Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni warnte davor, die europäischen Hilfen zu früh zurückzufahren. Die Wirtschaftsleistung der meisten europäischen Staaten werde Prognosen zufolge auch Ende 2021 noch nicht wieder auf Vorkrisenniveau sein.
"Ein vorzeitiger Entzug der Unterstützung würde die fragile Erholung gefährden", sagte Gentiloni. Zugleich erwarte er aber eine Verlagerung von Notfallmaßnahmen hin zu fundamentaleren Verbesserungen.
Update, 11. September, 12.40 Uhr: Eintracht Frankfurt zum Saisonauftakt vor 6500 Fans
Eintracht Frankfurt darf den Saisonauftakt in der Fußball-Bundesliga gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld vor 6500 Zuschauern bestreiten. Die Hessen erhielten am Freitag vom zuständigen Gesundheitsamt der Mainmetropole die entsprechende Genehmigung für die Partie am 18. September in der heimischen Arena.
Zuvor hatte bereits Ligarivale RB Leipzig grünes Licht für Heimspiele vor bis zu 8500 Fans erhalten. Eine bundeseinheitliche Freigabe für die teilweise Zuschauer-Rückkehr in die Stadien wird nicht vor Ende Oktober erwartet.
Die Zulassung für die Frankfurter von 6500 Besuchern gilt in der gleichen Größenordnung auch für das zweite Saison-Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am 3. Oktober. In Hessen gilt eigentlich eine Beschränkung von maximal 250 Personen für Großveranstaltungen im Freien.
"Die Lage hat sich nicht groß entspannt, aber sie hat sich stabilisiert", sagte Vorstandsmitglied Axel Hellmann über die Coronavirus-Pandemie und sprach mit Blick auf das 33 Seiten umfassende Hygienekonzept von einer der "größten und komplexesten Herausforderungen, die wir in der Zeit bei der Eintracht vergegenwärtigen mussten".
Die Tickets für die beiden Bundesligaspiele sollen ausschließlich online unter den Dauerkarteninhabern und Vereinsmitgliedern verlost werden. Die erworbenen Eintrittskarten können übertragen werden, die Kontaktdaten des neuen Besitzers müssen aber bei der Eintracht hinterlegt werden.
Update, 11. September, 12.25 Uhr: Österreich verschärft Maskenpflicht
Nach einem starken Anstieg der Corona-Ansteckungszahlen verschärft Österreich die landesweiten Maßnahmen wieder. Von Montag an muss ausnahmslos in allen Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie die Regierung am Freitag in Wien mitteilte.
Das gilt auch für Beschäftigte in Lokalen. Außerdem dürfen Speisen und Getränke in Innenbereichen nur noch an Sitzplätzen serviert werden.
Bei Veranstaltungen sind draußen nur noch 3000 Besucher statt derzeit bis zu 10 000 erlaubt. In Innenräumen sind nur noch 1500 statt 5000, ohne zugewiesene Plätze nur 50 Gäste zugelassen. Kinder müssen in der Schule außerhalb ihrer Klassenzimmer Maske tragen.
"Ich weiß, dass viele es noch nicht glauben, aber es wird wieder ernst. Die Zahlen sind in den letzten Wochen stetig angestiegen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag.
"Wir haben in anderen Ländern erlebt, wie schnell es gehen kann." Kurz kündigte an, die Maßnahmen bei Bedarf nachzuschärfen.
Am Freitag wurden in Österreich 580 neue Fälle gemeldet, am Vortag waren es 664. Vor zwei Wochen hatte die Zahl täglicher Neuinfektionen noch etwa halb so hoch gelegen. Fast 5000 Menschen gelten als erkrankt, mehr als die Hälfte davon in Wien.
Die vergangene Woche eingeführte Corona-Ampel bewertet die meisten Regionen abseits der Ballungsräume mit der niedrigsten Stufe Grün. Kriterien sind auch die Auslastung von Krankenhäusern und die Zahl der Tests.
Update, 11. September, 11.40 Uhr: Bildungsministerin: Ausbildungsmarkt in Corona-Krise geschrumpft
Durch die Corona-Krise hat sich die Lage am Ausbildungsmarkt nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek weiter verschlechtert.
"Der Ausbildungsmarkt ist geschrumpft: Acht Prozent weniger Ausbildungsplätze, aber eben auch acht Prozent weniger Bewerberinnen und Bewerber", sagte die CDU-Politikerin am Freitag bei der Debatte über den Berufsbildungsbericht im Bundestag.
Es stünden zwar auch in der Krise nach wie vor mehr Plätze zur Verfügung, als besetzt werden könnten. Weniger Auszubildende heute bedeuteten aber auch weniger Fachkräfte morgen.
Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt war schon vor Corona problematisch, wie der bereits Anfang Mai vom Bundeskabinett beschlossene Berufsbildungsbericht zeigt. Sowohl das Angebot an Lehrstellen, als auch die Zahl der Bewerber war 2019 weiter gesunken.
In der Krise werden Unternehmen nun mit Azubiprämien unterstützt, wenn sie trotz wirtschaftlicher Probleme ihre Lehrstellen nicht abbauen oder sogar aufstocken.
Update, 11. September, 10.35 Uhr: Arzt: Corona hätte Berlusconi im März oder April getötet
Der mit dem Coronavirus infizierte italienische Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi wäre nach Ansicht seines Arztes bei einer ähnlichen Corona-Infektion im März oder April an der Krankheit gestorben.
"Die Viruslast beim Nasen-Rachen-Abstrich von Berlusconi war dermaßen erhöht, dass das im März oder April sicherlich nicht so einen glücklichen Ausgang wie jetzt gehabt hätte", sagte Professor Alberto Zangrillo am Donnerstagabend im TV-Sender La7.
"Ob es ihn umgebracht hätte? Absolut ja, sehr wahrscheinlich ja, und er weiß das."
Der 83-Jährige wird seit gut einer Woche wegen einer Infektion mit dem Coronavirus im Mailänder Krankenhaus San Raffaele behandelt und ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Italien war im Frühjahr besonders stark von der Coronavirus-Pandemie getroffen worden. Die Intensivstationen im Norden des Landes hatten weder genug Betten noch Beatmungsgeräte.
Berlusconi sei in einem "mehr als zufriedenstellenden" Zustand, sagte Zangrillo, der an eine baldige Genesung seines Patienten glaubt. Der Politiker und Unternehmer Berlusconis gilt wegen seines Alters und einiger Vorerkrankungen als Risikopatient. Am Mittwoch hatte er sich erstmals wieder zu Wort gemeldet und von seinem Kampf gegen die "höllische Krankheit" berichtet.
"Es ist die schlimmste Erfahrung meines Lebens", sagte er über seine Infektion mit dem Coronavirus.
Update, 11. September, 9.40 Uhr: Fehler in neustem iOS kann Risikobewertung der Corona-App verfälschen
Nutzer der Corona-Warn-App des Bundes bekommen auf iPhone-Modellen mit der neusten Betriebssystem-Version iOS 13.7 unter Umständen ein höheres Risiko angezeigt, als sie tatsächlich hatten.
Mehr Infos >>> hier.
Update, 11. September, 9.35 Uhr: Söder über Bayerns Teststrategie: "Das hat ja voll funktioniert"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die umstrittene bayerische Corona-Teststrategie für einen großen Erfolg.
"Das hat ja voll funktioniert", sagte er dem Nachrichtenportal "The Pioneer" über die Massentests für Reiserückkehrer an Flughäfen, Autobahnen und Bahnhöfen. 6000 positive Fälle seien identifiziert worden.
"Die wären ohne die Maßnahmen unerkannt gewesen und hätten zu einer großen Verbreitung geführt." Es sei zwar immer mal wieder zu Verzögerungen bei der Mitteilung der Testergebnisse gekommen.
"Aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass gerade die bayerische Bevölkerung da schon sehr dankbar war, dass es diese Möglichkeiten gibt."
Update, 11. September, 8.50 Uhr: Israels Corona-Zahlen steigen - Lockdown kommende Woche erwartet
Die Corona-Zahlen in Israel steigen immer weiter. Das Gesundheitsministerium teilte am Freitag mit, am Vortag seien 4038 neue Fälle registriert worden.
Damit wurde den vierten Tag in Folge der jeweils höchste Ein-Tages-Wert im Land seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Donnerstagabend hatte das Corona-Kabinett angesichts des Anstiegs erneut striktere Ausgangsbeschränkungen beschlossen.
Der Drei-Phasen-Plan muss allerdings am Sonntag noch von der israelischen Regierung gebilligt werden.
Er sieht zunächst landesweite Ausgangsbeschränkungen vor. Die Menschen dürfen sich dann nicht weiter als 500 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Schule und Kindergärten sollen geschlossen werden, ebenso wie Restaurants und Geschäfte.
Gebete sollen nur im Freien erlaubt werden. Nach Medienberichten soll diese Phase zwei Wochen dauern und vor dem jüdischen Neujahrsfest am Freitag beginnen.
In einer zweiten Phase sollen Fahrten zwischen Wohnorten und Versammlungen eingeschränkt werden. Restaurants und Geschäfte sowie Einkaufszentren sollen geschlossen bleiben, ebenso wie Schulen und Kindergärten. Schüler von der fünften Klasse an sollen in der ganzen Zeit Fernunterricht über Zoom erhalten.
Nur ein Teil der Angestellten darf zur Arbeit gehen, die Menschen sind angewiesen, möglichst aus dem Homeoffice zu arbeiten.
Auch diese Phase soll laut Medienberichten zwei Wochen dauern. Anschließend ist eine Rückkehr zu den bisher geltenden Beschränkungen geplant, falls die Infektionszahlen wie erhofft sinken.
Das Finanzministerium soll ein Hilfspaket ausarbeiten, um wirtschaftliche Schäden für Unternehmer und Bürger abzufedern. Die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes bereits schwer zugesetzt.
Die Arbeitslosigkeit in Israel lag im Sommer bei mehr als 20 Prozent.
Update, 11. September, 7.40 Uhr: Kassenärzte-Verbandschef: Corona-Panikmodus ausschalten
Der Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hält eine Lockerung der Corona-Regeln für möglich, etwa für Stadien.
"Man kann den Panikmodus ausschalten", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider".
Es gebe derzeit keine Corona-Hotspots mit explosionsartig steigenden Infektionszahlen, die Zahlen der Intensivpatienten und der Sterbefälle seien auf niedrigem Niveau. "Die Zahlen geben Anlass, Corona-Maßnahmen zu überdenken, ohne leichtsinnig zu werden."
Konkret bezog sich Gassen auf Veranstaltungen. "Mir leuchtet nicht ein, warum in einem Stadion für bis zu 60 000 Menschen nicht Veranstaltungen mit 5000 bis 8000 Menschen Platz finden können, wie es Ende August in der Waldbühne in Berlin ja erfolgreich praktiziert wurde." Entscheidend sei hierbei lediglich, wie man Nadelöhre mit engen Kontakten vermeide, damit das Ansteckungsrisiko minimiert werde.
Die Gefahr einer zweiten Welle könne man aktuell nicht seriös bewerten, erklärte Gassen. "Ich weiß nicht, ob es eine echte zweite Welle oder eher mehre kleinere 'Dauerwellen' geben wird."
Update, 11. September, 6.55 Uhr: Frankreich: Zahl Corona-Infizierter erreicht Rekordwert - fast 10 000
In Frankreich steigt die Zahl der Corona-Infizierten weiter und hat einen neuen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurden am Donnerstag 9843 neue Fälle von Covid-19 verzeichnet, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Gesundheitsministerium meldete.
Dies sei die höchste Zahl in Frankreich seit Beginn der Pandemie. Frankreich ist mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern eines der am stärksten von Corona betroffenen Länder in Europa.
An diesem Freitag will die Regierung über weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beraten. Der wissenschaftliche Beirat forderte die Regierung zum Handeln auf.
Viele Ärzte befürchten, dass die Intensivstationen im Herbst - wie bereits im März - überlastet sein könnten. Derzeit sind bereits große Versammlungen verboten. In einigen Städten sind Masken auf öffentlichen Plätzen und sogar auf den Straßen vorgeschrieben.
Das bisherige Maximum war Ende März mit rund 7500 neu erfassten Fällen binnen eines Tages vermeldet worden. Allerdings ist wie in vielen Ländern auch die Zahl der Tests immens gestiegen.
Wie in anderen Staaten Europas stecken sich derzeit auch in Frankreich verstärkt junge Erwachsene mit Sars-CoV-2 an, nach Behördenangaben hauptsächlich bei Feiern und Urlaubsreisen. Als Risikogebiete gelten vor allem der Großraum Île-de-France mit der Hauptstadt Paris und die Region Côte d’Azur.
Update, 11. September, 6.30 Uhr: Corona-Hilfen für Privatradios starten
Die angekündigten staatlichen Corona-Hilfen für Privatradios in Deutschland sollen rasch ausgezahlt werden. Das teilte das Haus der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU), der Deutschen Presse-Agentur mit.
In der Krise kämpfen Medienhäuser mit ausbleibenden Werbeerlösen - private Hörfunkveranstalter sind davon teils stark betroffen gewesen. Werbung ist eine wichtige Ertragssäule.
Im Juni hatte der Bund ein Hilfspaket - es nennt sich "Neustart Kultur" - in Höhe von rund einer Milliarde Euro auf den Weg gebracht. Dazu zählt auch die Unterstützung der privaten Hörfunkveranstalter mit bis zu 20 Millionen Euro.
Grütters sagte der dpa anlässlich des Starts der Hilfen für die privaten Radioanbieter: "Die zahlreichen lokalen und regionalen, aber auch die überregionalen Anbieter privaten Hörfunks, die sich nahezu ausschließlich über Werbeeinnahmen finanzieren, haben den gesamtwirtschaftlichen Einbruch ja deutlich zu spüren bekommen."
Kleine lokale Anbieter etwa sahen sich demnach mit Umsatzrückgängen von bis zu 90 Prozent konfrontiert. In Deutschland gibt es nach Verbandszahlen rund 270 private Radiosender, darunter etwa 160 Lokalradios.
So soll das Ganze ablaufen: Zeitlich begrenzt, bedarfsorientiert und anteilig in Höhe von maximal 50 Prozent werden bestimmte Verbreitungskosten - insbesondere DAB+ und UKW - vom Bund bezuschusst. "Um so die Hörfunkveranstalter unter Wahrung ihrer Programmfreiheit - das ist wichtig - zu entlasten", betonte Grütters.
Nach Angaben des Hauses der Staatsministerin wurden die Einzelheiten der Förderung zwischen Bund und Ländern - Medien sind weitgehend Ländersache in Deutschland - jüngst verbindlich geregelt. Antragsverfahren laufen bei Landesmedienanstalten demnach bereits an und die Bundesmittel sollen innerhalb des Jahres 2020 ausgezahlt werden.
Update, 11. September, 5 Uhr: Flucht aus New York: Corona lässt Manhattans Wohnungsmarkt einbrechen
Die Corona-Krise macht es für Wohnungsbesitzer in der US-Metropole New York immer schwieriger, Mieter zu finden. Obwohl die Preise in Manhattan während der Pandemie rapide gesunken sind, gab es zuletzt so viele unvermietete Apartments wie seit Jahren nicht mehr.
Die Leerstandsquote stieg im August verglichen mit dem Vorjahr von 1,95 auf 5,1 Prozent, wie ein neuer Marktbericht des Immobilienvermittlers Douglas Elliman Real Estate am Donnerstag (Ortszeit) zeigte.
Die Anzahl offener Inserate lag demnach mit 15 025 Wohnungen fast dreimal so hoch wie vor einem Jahr. Es ist der höchste Wert, der seit Beginn der Datenreihe vor 14 Jahren gemessen wurde.
Analyst Jonathan Miller, der die Studie erstellt hat, macht die Corona-Pandemie für den kräftigen Anstieg verantwortlich. Ohne die kulturellen Vorzüge wie die berühmte Gastronomie oder Kunstszene verliere Manhattan stark an Reiz, erklärte der Marktexperte im New Yorker Immobilien-Blog "The Real Deal" mit Blick auf den monatelangen Lockdown.
Wenn dieser Faktor fehle, sinke die Bereitschaft, viel Geld für relativ wenig Wohnraum auszugeben, und viele Menschen wanderten aus. Laut Auswertungen von Handy-Daten haben im Zuge der verheerenden Corona-Welle im März Hunderttausende New York City verlassen.
Update, 11. September, 4.35 Uhr: Prognose: Deutschland profitiert von neuem Schlüssel für Corona-Hilfen
Deutschland wird nach einer Prognose der EU-Kommission ein Gewinner des neuen Verteilungssystems für die Milliardenbeträge aus dem europäischen Corona-Konjunkturprogramm sein.
Nach den der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Zahlen könnte die Bundesrepublik 7,27 Prozent der Zuschüsse aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität bekommen.
Dies entspricht rund 22,7 Milliarden der insgesamt 312,5 Milliarden Euro. Nach dem ursprünglich geplanten Verteilungsschlüssel hätte Deutschland nach Zahlen der Kommission nur 6,95 Prozent der Mittel erhalten, also rund eine Milliarde Euro weniger.
Auf das Konjunkturprogramm hatten sich die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten im Juli bei einem Sondergipfel nach viertägigen Verhandlungen und massivem Streit geeinigt. Es umfasst neben der Aufbau- und Resilienzfazilität noch weitere Gelder für Zuschüsse in Höhe von 77,5 Milliarden Euro.
Zudem können über die Aufbau- und Resilienzfazilität auch noch Kredite in Höhe von 360 Milliarden Euro vergeben werden. Insgesamt ist das Paket damit 750 Milliarden Euro schwer.
Update, 11. September, 2.40 Uhr: Doppel-Champion Soares war vor US Open an Covid-19 erkrankt
Der brasilianische US-Open-Sieger im Doppel, Bruno Soares, war kurz vor dem Turnier an Covid-19 erkrankt. Das machte der 38-Jährige am Donnerstag (Ortszeit) nach seinem Finalerfolg mit Mate Pavic öffentlich.
Das Duo aus Kroatien und Brasilien hatte zuvor die an Nummer acht gesetzten Wesley Koolhof/Nikola Mektic (Niederlande/Kroatien) mit 7:5, 6:3 bezwungen.
"Ich hatte heftige zwei Wochen, als ich Corona hatte. Ich konnte daher nicht viel trainieren, bevor wir hierherkamen", sagte Soares in der Pressekonferenz. Beim unmittelbar vor den US Open angesetzten Masters-Turnier hatten Pavic/Soares in der ersten Runde verloren.
Für ihren souveränen Sieg in 90 Minuten bei dem Grand-Slam-Turnier in New York erhalten Pavic und Soares ein gemeinsames Preisgeld von 400 000 US-Dollar. Koolhof und Mektic bekommen 240 000 Dollar.
Update, 11. September, 1 Uhr: Fitnessgeräte-Anbieter Peloton profitiert in Corona-Krise
Der Fitnessgeräte-Spezialist Peloton rechnet nach einem kräftigen Schub für sein Geschäft in der Corona-Krise mit weiterem schnellen Wachstum. Im laufenden Geschäftsjahr will Peloton den Umsatz mehr als verdoppeln.
Die Firma, die vor allem für ihre vernetzten Fitness-Bikes mit großen Bildschirmen bekannt ist, fuhr im vergangenen Quartal auch erstmals schwarze Zahlen ein.
In der Corona-Krise trainierten mehr Menschen zuhause, während Fitness-Studios nicht genutzt werden konnten. Peloton profitierte davon. In dem Ende Juni abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal sprang der Umsatz im Jahresvergleich von gut 152 Millionen Dollar auf rund 486 Millionen Dollar hoch.
Peloton verbuchte einen Gewinn von 89,1 Millionen Dollar nach roten Zahlen von 47,4 Millionen ein Jahr zuvor. Die Firma konnte angesichts der starken Nachfrage ihre Werbeaktivitäten stark zurückfahren.
Zum Geschäftsmodell von Peloton gehören neben dem Verkauf der Bikes und Laufbänder auch Abo-Gebühren für digitale Angebote.
Update, 11. September, 0.20 Uhr: Trump: Habe Amerikaner nicht über Corona-Risiko belogen
US-Präsident Donald Trump hat dementiert, die Amerikaner über die Gefahr durch das Coronavirus belogen zu haben. "Ich habe nicht gelogen", sagte Trump am Donnerstag im Weißen Haus auf eine entsprechende Frage eines Reporters.
"Ich habe gesagt, wir müssen ruhig bleiben, wir dürfen nicht in Panik geraten." Die Frage sei "eine Schande". In Interviews des Investigativjournalisten Bob Woodward hatte er im März gesagt, er habe die Gefahr durch das Virus heruntergespielt.
Die entsprechenden Passagen waren am Mittwoch in US-Medien veröffentlicht worden. Die Aussagen haben Trump kurz vor der Präsidentschaftswahl im November in Bedrängnis gebracht.
Trump argumentierte am Donnerstag, hätte Woodward gedacht, dass seine Aussagen problematisch seien, hätte er damit sofort an die Öffentlichkeit gehen sollen, statt monatelang damit zu warten. Trump wich kritischen Fragen nach der Verharmlosung der Gefahr aus, indem er auf das seiner Ansicht nach erfolgreiche Krisenmanagement seiner Regierung verwies. "Wir haben phänomenale Arbeit geleistet", sagte er. Bald werde es einen Impfstoff geben.
Trump stellte die Lage in den USA als besser dar als in Europa. "Wenn man sich die Europäische Union im Moment ansieht, dann haben sie Ausbrüche, wie man sie noch nie zuvor gesehen haben, und offen gesagt sind ihre Zahlen auf einem Niveau, das viel schlimmer ist als die Zahlen hier", sagte er. Als Beispiele nannte er Italien, Frankreich und Spanien.
Dort haben die Infektionszahlen zwar wieder zugenommen, auch in den USA sind sie aber weiterhin auf einem hohen Niveau.
Trump zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass die USA die Krise bald überwinden würden. Einen weiteren "Shutdown" schloss er aus. Seinem Herausforderer bei der Wahl am 3. November, Joe Biden, warf er vor, die Pandemie für politische Zwecke zu missbrauchen.
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind nach Statistiken der Universität Johns Hopkins in Baltimore mehr als 191 000 Menschen in den USA nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der täglichen Neuansteckungen lag am Mittwoch bei mehr als 34 000. In absoluten Zahlen haben die USA weltweit die meisten Corona-Toten zu beklagen, nicht aber relativ zur Einwohnerzahl.
In dieser Kategorie liegen die USA an siebter Stelle. In der EU hat demnach nur Spanien mehr Tote pro 100 000 Einwohner zu beklagen.
Update, 10. September, 23.35 Uhr: Oracle profitiert von mehr Heimarbeit in Corona-Krise
Der pandemiebedingte Trend zur Heimarbeit hat dem SAP-Rivalen Oracle im jüngsten Geschäftsquartal Anschub gegeben.
In den drei Monaten bis Ende August kletterte der Nettogewinn im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar (2,0 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Redwood Shores mitteilte. Vorstandschefin Safra Catz sprach von einem "fantastischen" Vierteljahr für Oracle.
Die Erlöse wuchsen, angetrieben vom starken Cloud-Geschäft, um 2 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar. Viele Firmen benötigen in der Corona-Krise zusätzliche IT-Dienste, um ihre von zu Hause aus arbeitenden Mitarbeiter zu unterstützen. Als Cloud-Partner des boomenden Videodienstes Zoom profitiert Oracle davon stark.
Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen klar, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursgewinnen.
Update, 10. September, 22.40 Uhr: NRW-Sportvereine beraten mit Laschet über Hilfen und Zuschauer
Bei einem Sport-Gipfel mit Ministerpräsident Armin Laschet soll am Freitag (9.00 Uhr) über weitere finanzielle Hilfen und die Ermöglichung von Amateursport vor Zuschauern in Nordrhein-Westfalen beraten werden.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Regierungskreisen. Zuvor hatte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hatte Ende März beschlossen, Sportvereine und -verbände bei den Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützen. Die "Soforthilfe Sport" mit zehn Millionen Euro richtet sich an Sportvereine, die sich in einer existenziellen Notlage befinden. Jetzt soll es weiter gehen.
"Bevor wir über Zuschauer bei der Fußball-Bundesliga entscheiden, brauchen wir ein klares Signal für den Breitensport", sagte Laschet. Die Amateurvereine seien das "Rückgrat unseres Sportlands" - viele seien durch die Corona-Beschränkungen aber finanziell unter Druck geraten.
"Die vielen Ehrenamtlichen verdienen Anerkennung für ihre wichtige Arbeit und eine klare Perspektive für das Vereinsleben – durch finanzielle Hilfen und einen geeigneten rechtlichen Rahmen für den Betrieb mit Zuschauern. Dafür werden wir sorgen", sagte Laschet.
Update, 10. September, 22.22 Uhr: Israels Corona-Kabinett beschließt neue Ausgangsbeschränkungen
Angesichts immer weiter steigender Corona-Infektionszahlen will Israel erneut striktere Ausgangsbeschränkungen verhängen. Das Corona-Kabinett entschied am Donnerstagabend nach Medienberichten, dass mit Beginn des jüdischen Neujahrsfests in einer Woche 14-tägige landesweite Ausgangssperren herrschen sollen.
Danach sollen Schulen und Kindergärten für weitere zwei Wochen geschlossen bleiben. Die Regierung muss diese Schritte aber am Sonntag noch billigen und entscheiden, wann genau die Maßnahmen in Kraft treten sollen.
Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel erstmals die 4000er-Marke überschritten. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert im Land seit Beginn der Pandemie verzeichnet.
In 40 besonders betroffenen Ortschaften gelten seit Dienstagabend bereits nächtliche Ausgangssperren. Nach Medienberichten gibt es jedoch viele Verstöße gegen die Vorschriften. Betroffen von den hohen Corona-Infektionszahlen sind vor allem arabische und strengreligiöse jüdische Wohnorte. Die meisten Corona-Kranken gibt es in Jerusalem.
Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.
Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei 145.673 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 1075 Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben. Das Land hat rund neun Millionen Einwohner. 977 Corona-Patienten werden gegenwärtig im Krankenhaus behandelt, etwa die Hälfte von ihnen sind Schwerkranke.
Update, 10. September, 21.44 Uhr: Deutsche und Schweden sind in Finnland wieder willkommen
Die finnische Regierung hat angekündigt, die coronabedingten Beschränkungen bei der Einreise wieder zu lockern. Innenministerin Maria Ohisalo sagte am Donnerstagabend: "Ab Samstag nächster Woche ist es möglich, von Schweden und Deutschland nach Finnland zu reisen, ohne in Quarantäne zu müssen."
Man habe sich darauf geeinigt, die Grenze von 8 auf maximal 25 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den vergangenen zwei Wochen heraufzusetzen. Einzelheiten sollten am Freitag bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden.
Update, 10. September, 21.38 Uhr: Zahl der Corona-Neuinfektionen in Tunesien steigt auf Rekordhoch
Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist in Tunesien auf ein Rekordhoch gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Tunis meldete am Donnerstag 465 neue Fälle an einem Tag. Drei weitere Menschen seien in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Entwicklung hatte Besorgnis insbesondere mit Blick auf die für nächste Woche geplante Rückkehr der Schüler in die Schulen erregt.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war in den vergangenen Wochen in Tunesien stetig gestiegen. Im März hatte das nordafrikanische Land als Maßnahme gegen eine Ausbreitung des Coronavirus strikte Ausgangssperren verhängt, die Grenzen geschlossen und internationale Flüge ausgesetzt. Mit der Lockerung der Maßnahmen und der Öffnung der Grenzen am 27. Juni nach fast dreimonatiger Schließung stiegen die Zahlen rapide an. Insgesamt registrierten die Behörden bislang 5882 Corona-Fälle und 99 Tote in Verbindung mit Covid-19.
Tunesien leidet unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Corona-Pandemie hat die Lage weiter verschärft. Maßnahmen wie etwa das Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit sind mittlerweile wieder Pflicht, eine Rückkehr zu großangelegten Sperrungen soll es aber nicht geben.
Update, 10. September, 21.20 Uhr: Madrids Ärzte wollen wegen Corona-Krise die Arbeit niederlegen
Wegen einer Corona-Überlastung wollen die Ärzte in Madrid die Arbeit niederlegen. Die größte Mediziner-Gewerkschaft der Region um die spanische Hauptstadt hat zu einem "unbefristeten und kompletten" Streik ab dem 28. September aufgerufen. Der Ausstand sei bereits für die Arbeiter des Bereichs der medizinischen Grundversorgung angemeldet worden, weitere Sektoren würden sich aber in den kommenden Wochen anschließen, hieß es.
Schon seit Jahren leide man an einem Mangel an personellen und wirtschaftlichen Ressourcen, beklagte die Gewerkschaft in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung. "Die Pandemie hat in den vergangenen Monaten aber zu einer für uns inakzeptablen Verschlimmerung der Lage geführt." Die Madrider Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso sei der mehrfach geäußerten Bitte um ein Treffen zur Besprechung der Probleme nicht nachgekommen.
Madrid war im Frühjahr von der Pandemie im Corona-Hotspot Spanien besonders schwer getroffen worden - und ist jetzt wieder die von den Neuausbrüchen am stärksten betroffene Region des Landes. Von den 4137 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, die das spanische Gesundheitsministerium am Donnerstagabend für ganz Spanien meldete, entfielen 1509 auf Madrid - das sind mehr als 35 Prozent.
Spanien kommt insgesamt bereits auf mehr als 550.000 Corona-Infektionen, so viele wie kein Land anderes westeuropäisches Land. Daher gelten zahlreiche Einschränkungen im öffentlichen wie im privaten Bereich. So sind in Madrid seit Montag nur noch Treffen von höchstens zehn Personen erlaubt, wenn diese nicht demselben Haushalt angehören. Zudem ist unter anderem die zugelassene Höchstzahl der Teilnehmer an Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Veranstaltungen deutlich reduziert worden. Das Nachtleben ist in ganz Spanien stark eingeschränkt. Überall gilt eine Maskenpflicht - auch im Freien.
Update, 10. September, 21.14 Uhr: Radiopreis-Beirat vergibt Sonderpreis an Virologen Christian Drosten
Der Virologe Christian Drosten hat für seine Mitwirkung am NDR-Info-Podcast "Coronavirus-Update" den Sonderpreis des Deutschen Radiopreises verliehen bekommen. Dem Leiter der Virologie an der Berliner Charité sei es gelungen, "komplexe naturwissenschaftliche und epidemiologische Zusammenhänge allgemeinverständlich darzulegen", heißt es in der am Donnerstagabend in Hamburg veröffentlichten Begründung des Beirats, der diesen Sonderpreis vergeben hat.
Der Professor habe die Zuhörer mit dem Podcast "auf eine spannende Entdeckungsreise zum Virus" mitgenommen. Drosten habe dabei populär erklärt, ohne populistisch zu werden, habe sich aufgrund neuer Erkenntnisse auch korrigiert und auf Trennung zwischen Politik und Wissenschaft bestanden. Das habe ihn zur "zentralen Stimme in der Pandemie" werden lassen.
Der Podcast "Coronavirus-Update" wird von NDR Info produziert und seit Ende Februar veröffentlicht. Die mehr als 50 Folgen sind dem NDR zufolge bereits mehr als 60 Millionen Mal abgerufen worden.
Der Deutsche Radiopreis ehrt zudem in zehn Kategorien die besten Radiomacher des Landes. Die undotierten Preise werden in den Kategorien bestes Interview, bester Podcast, beste Reportage, beste Comedy, beste Sendung, beste Moderation, bester Newcomer, beste Innovation am Morgen, beste Programmaktion und bestes Nachrichten- und Informationsformat verliehen. Die Auszeichnungen sind am Donnerstagabend in Hamburg verliehen worden.
Update, 10. September, 20.41 Uhr: Sänger Milow eröffnet mit Radiopreis-Gala - ohne Publikum
Der belgische Sänger Milow hat gemeinsam mit den Radiophilharmonikern des Norddeutschen Rundfunks (NDR) die diesjährige Gala zur Verleihung des Deutschen Radiopreises in Hamburg eröffnet. Barbara Schöneberger moderierte die Gala am Donnerstagabend im Schuppen 52 im Hamburger Hafen. Coronabedingt war zur elften Ausgabe des wichtigsten Branchenpreises in diesem Jahr kein Publikum geladen. Im Saal saßen vor allem die Nominierten und ihre Laudatoren.
"Ihr habt in diesem Jahr so viel Großartiges geleistet", sagte Schöneberger zu den Nominierten zu Beginn der Show. "Wann, wenn nicht dieses Jahr, muss er verliehen werden. Und deswegen ist der Radiopreis in diesem Jahr der Fels in der Brandung."
Der Radiopreis wird von etwa 50 Radiostationen live übertragen. Zudem gibt es einen Livestream im Internet, im Fernsehen wird die Gala zeitversetzt in mehreren Dritten Programmen der ARD gezeigt.
Der Radiopreis ehrt in zehn Kategorien die besten Radiomacher des Landes. Die undotierten Preise werden in den Kategorien bestes Interview, bester Podcast, beste Reportage, beste Comedy, beste Sendung, beste Moderation, bester Newcomer, beste Innovation am Morgen und beste Programmaktion und bestes Nachrichten- und Informationsformat verliehen.
Update, 10. September. 19.37 Uhr: ArcelorMittal will 570 Stellen in Luxemburg abbauen
Der weltweit größte Stahlproduzent ArcelorMittal will in Luxemburg rund 570 Arbeitsplätze abbauen. Das Unternehmen begründete dies am Donnerstag mit erheblichen Einbrüchen in der europäischen Auto- und Bauindustrie im zweiten Quartal wegen der Corona-Pandemie. Zuletzt waren im Großherzogtum, wo sich auch der Firmensitz des Konzerns befindet, rund 3900 Menschen beschäftigt. Für das gesamte Jahr erwartet der Stahlkocher einen Rückgang der Autoproduktion in Europa um 26 Prozent. Auch in der Bauindustrie seien nach einem Rückgang um 15 Prozent im zweiten Quartal "wenige Zeichen für einen Aufschwung" zu sehen.
Der luxemburgische Wirtschaftsminister Franz Fayot sprach von einem "düsteren Moment in der Stahlgeschichte des Landes". Die Regierung habe viele Jahre der Stahlindustrie geholfen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Man hoffe, dass auch das Unternehmen sich dem "Sozialmodell Luxemburgs" verpflichtet fühle und dauerhafte Garantien für seine Stahlstandorte in Luxemburg gebe. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 190.000 Menschen.
Update, 10. September, 19.16 Uhr: Organisatoren der Pulitzer-Preise ändern in Corona-Krise Kriterien
Die Organisatoren der renommierten Pulitzer-Preise haben in der Corona-Krise die Teilnahmeregeln für Theater-Autoren geändert. Für die Auszeichnung im kommenden Jahr seien nach wie vor Stücke zulässig, die zwischen Januar und Dezember 2020 aufgeführt wurden, teilten die Organisatoren am Donnerstag in New York mit.
Weil wegen der Pandemie aber ein Großteil der Bühnen schließen musste, seien nun auch Stücke zulässig, deren Aufführungen verschoben oder ganz abgesagt werden mussten - oder solche, die nicht in Theatern, sondern beispielsweise unter freiem Himmel oder im Internet aufgeführt wurden.
Die seit mehr als 100 Jahren vergebenen Pulitzer-Preise gehören zu den renommiertesten Auszeichnungen vor allem im Journalismus, aber auch für Literatur, Musik und Theater. Die Preisträger bestimmt eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist.
Update, 10. September, 19.07 Uhr: Mehr Länder für Ausfallfonds von TV- und Filmproduktionen
Aus den Bundesländern mehren sich die Stimmen für einen Ausfallfonds für Film- und Fernsehproduktionen in der Corona-Pandemie. Berlin erwägt dafür bis zu 10 Millionen Euro und Brandenburg plant voraussichtlich bis zu 6 Millionen Euro, wie das Medienboard Berlin-Brandenburg als Fördergesellschaft der beiden Länder am Donnerstag in Potsdam ankündigte.
Den Ausfallfonds gibt es noch nicht, aber es laufen Überlegungen, einen solchen einzurichten. Das Geld soll Sicherheit für die Film- und Fernsehbranche geben bei möglichen Ausfällen der Produktion und Drehs inmitten der Corona-Pandemie.
Der Chef der Berliner Senatskanzlei, Christian Gaebler, betonte in einer Mitteilung, man arbeite "mit Hochdruck" an einer Lösung, um einen Länderfonds für Filmausfälle einzurichten.
Kürzlich hatte auch ein Sprecher der Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen auf dpa-Nachfrage mitgeteilt: "Nordrhein-Westfalen und weitere Länder haben sich öffentlich bereiterklärt, sich auch an einem Ausfallfonds II für TV-Produktionen zu beteiligen und sich für diejenigen Produktionsunternehmen zu engagieren, die im jeweiligen Land ihren Hauptsitz haben."
Bislang gibt es eine Zusage für die Branche vom Bund - allerdings bezieht sich dieser geplante Ausfallfonds in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro auf Kinoproduktionen und hochwertige Serien. Er würde in diesem und dem nächsten Jahr bei pandemiebedingten Ausfallkosten zum Tragen kommen.
Aus der Film- und Fernsehbranche kam danach die Forderung auf, dass man darüber hinaus einen Ausfallfonds schaffen müsste, der auch Fernsehproduktionen beinhaltet, die die eigentliche Masse in der hiesigen Produktionswirtschaft darstellten.
Der Verband Allianz Deutscher Produzenten wertete die Ankündigung aus Berlin und Brandenburg am Donnerstag als starkes Signal und forderte zugleich, rasch ein Konzept vorzulegen.
Update, 10. September, 19.05 Uhr: Belgische Minderheitsregierung bleibt zwei Wochen länger im Amt
Die aktuelle Minderheitsregierung in Belgien bleibt bis zum 1. Oktober im Amt - und damit zwei Wochen länger als geplant. Zuvor hatte es wegen eines Corona-Falls Probleme bei der Bildung einer neuen Regierung gegeben. Die aktuelle Regierungschefin Sophie Wilmès von den frankophonen Liberalen werde am 1. Oktober und nicht schon am 17. September die Vertrauensfrage im Parlament stellen, berichtete die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf Verhandlungskreise einer möglichen neuen Regierung.
Wilmès' Regierung hat derzeit nur 38 der 150 Sitze in der Abgeordnetenkammer. Angesichts der Corona-Krise hatten sich jedoch im März zehn der zwölf Parteien im Parlament geeinigt, die Regierung bei allen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu unterstützen. Eigentlich wollte Wilmès nächste Woche die Vertrauensfrage stellen. Anschließend hätte eine neue Regierung übernehmen sollen - sofern sie bis dahin denn gefunden worden wäre.
Seit der Parlamentswahl Ende Mai 2019 versuchen belgische Politiker vergeblich, eine stabile Koalition zu bilden. Zuletzt schien die sogenannte Vivaldi-Koalition aus sieben Parteien - Liberale, Sozialdemokrate und Grüne aus beiden Landesteilen sowie die flämischen Christdemokraten - Chancen auf Erfolg zu haben. Einer der beteiligten Vorregierungsbildner infizierte sich jedoch mit dem Coronavirus. Der Zeitplan war deshalb nicht mehr zu halten.
Update, 10. September, 18.36 Uhr: Deutschland und Frankreich für Kooperation bei Konjunkturvorhaben
Deutschland und Frankreich streben eine enge Zusammenarbeit bei Konjunkturvorhaben in der Corona-Krise an. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und sein französischer Amtskollege Bruno Le Maire berieten am Donnerstag bei einem Treffen in Berlin, wie nationale Konjunkturprogramme sich gegenseitig ergänzen könnten.
Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, stehen dabei mögliche gemeinsame Industrie- und Energieinfrastrukturprojekte im Fokus, die die grüne und digitale Transformation der europäischen Volkswirtschaften beschleunigen sollen. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit, Innovationsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit langfristig zu stärken.
Altmaier und Le Maire hatten bereits bei einer Industriestrategie eng zusammengearbeitet sowie beim Aufbau einer europäischen Batteriezellenfertigung.
Möglich ist nun eine enge Kooperation bei der Wasserstofftechnik. Le Maire hatte Sonntag im Sender CNews gesagt, Frankreich wolle langfristig sieben Milliarden Euro in die Wasserstofftechnik investieren, in Deutschland seien neun Milliarden Euro geplant: "Ich hoffe, dass wir es schaffen, beim Wasserstoff ein gemeinsames deutsch-französisches und dann europäisches Vorhaben zu finden." Die Nutzung klimafreundlichen Wasserstoffs soll stark ausgebaut werden, um die Energiewende voranzutreiben.
Die EU plant ein Konjunkturpaket mit einem Volumen von insgesamt 750 Milliarden Euro, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern.
Update, 10. September, 18.01 Uhr: Stadt Würzburg überschreitet Corona-Grenzwert
Die Stadt Würzburg hat einen wichtigen bundesweit vereinbarten Corona-Inzidenzwert überschritten. Die Stadt registrierte am Donnerstag innerhalb der vergangenen sieben Tage 57,87 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag mitteilte. Neben den Städten Memmingen und Rosenheim ist Würzburg derzeit die dritte Stadt in Bayern, die den Corona-Grenzwert überstiegen hat. Laut LGL gab es am Donnerstag 612 Fälle von positiv auf Covid-19 getesteten Menschen in der Stadt Würzburg.
Spitzenreiter bei den Neuinfektionen ist zurzeit das oberbayerische Rosenheim mit einer sogenannten 7-Tage-Inzidenz von 72,64. Wie das LGL berichtete, lag die schwäbische Stadt Memmingen bei 63,87 Fällen hochgerechnet auf 100.000 Einwohner.
Der Wert in Würzburg war in den vergangenen Tagen stetig gestiegen. Laut einer Sprecherin des Landratsamtes, ergibt sich das aktuelle Infektionsgeschehen hauptsächlich durch Reiserückkehrer und deren Kontaktpersonen. Derzeit werde überprüft, inwieweit bekannt gewordene Feiern zu einer Verbreitung geführt haben könnten.
Die Stadt Würzburg hat derweil erste Maßnahmen ergriffen: Auf der Alten Mainbrücke darf von Freitag bis Sonntag in der Zeit von 16 bis 6 Uhr des Folgetages kein Alkohol getrunken werden. Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet müssen sich doppelt testen lassen. Die häusliche Quarantäne wird erst aufgehoben, wenn innerhalb von fünf bis sieben Tagen eine zweite Testung stattgefunden hat, deren Ergebnis negativ ist. Für die Schulen im Stadtgebiet seien momentan keine weiteren Maßnahmen geplant. Das Gesundheitsamt entscheide im Einzelfall.
In Bayern sind nach LGL-Angaben bisher 60.986 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bislang im Freistaat 2642 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen galten 53 620 Menschen.
Update, 10. September, 17.56 Uhr: Steinmeier: Debatte um Corona-Regeln "kultureller Fortschritt"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht die Diskussion um die Corona-Maßnahmen in Deutschland als "kulturellen Fortschritt". Die Debatten der vergangenen Monate hätten gezeigt, dass Politik und Wissenschaft lernfähig seien. "Wir haben nicht mehr einen Virologen oder zwei Virologen, die die Marschrichtung angeben, sondern wir haben einen sehr transparenten Diskussionsprozess", sagte Steinmeier am Donnerstag im Gespräch mit dem peruanischen Autor Mario Vargas Llosa auf dem Internationalen Literaturfestival in Berlin.
Die Corona-Debatten hätten gezeigt, dass Wahrheit "sehr fragil sei" und solange gelte, bis sie durch eine neue Wahrheit widerlegt werde. Die Bürger hätten der Politik zugestanden, aus den Erfahrungen mit der Pandemie zu lernen und Vertrauen in die Entscheidungen der Politik gehabt. "Dieser Lernprozess ist ein kultureller Fortschritt", sagte der Bundespräsident.
Die Einschränkungen durch die Pandemie hätten ihm mehr Zeit zum Lesen verschafft, sagte Steinmeier und nannte dabei unter anderem den Familienroman "Die Effingers" von Gabriele Tergit und die Autobiografie des Liedermachers Wolf Biermann.
Literaturnobelpreisträger Vargas Llosa ("Die Stadt und die Hunde") sagte, in einer Demokratie sei es möglich, auch falsche Entscheidungen der Regierung zu hinterfragen. Auf Beteuerungen etwa von China oder anderer autoritärer Regime, am besten mit den Folgen der Pandemie umzugehen, gebe er nicht viel. "Diktaturen lügen immer. Ob sie die Gesellschaft besser schützen, kann man nicht wissen - eben weil sie lügen", sagte Vargas Llosa.
Die 20. Ausgabe des Festivals (9.-19. September) findet auch in Corona-Zeiten mit Live-Veranstaltungen und Publikum statt. Lesungen und Diskussionsrunden werden auch gestreamt. Gäste des Festivals sind unter anderem David Grossman, Daniel Kehlmann, Nora Bossong und Richard Ford.
Update, 10. September, 17.28 Uhr: Corona-Maßnahmen für deutsche Hockey-Pro-League-Partien gegen Belgien
Die Spiele der deutschen Hockey-Nationalteams der Damen und Herren in der FIH-Pro League gegen Belgien in Düsseldorf finden unter an die Pandemie-Situation angepasste Rahmenbedingungen statt. Nach dem vom Weltverband FIH entwickelten und mit den zuständigen Ämtern abgestimmten Hygiene-Konzept müssen alle an den Spielen am 22. und 23. September Beteiligten 48 Stunden vor Beginn des ersten Spiels einen negativen Coronatest vorlegen. Zudem finden die Partien wie schon angekündigt ohne Zuschauerbeteiligung statt.
Wie der Deutsche Hockey-Bund (DHB) am Donnerstag weiter mitteilte, können die Hockey-Fans die Begegnungen stattdessen live beim Streamingdienst DAZN verfolgen. Kommentator wird Olympiasieger Christian Blunck sein. Auch die Anzahl der Medienvertreter vor Ort wird in Abstimmung mit der FIH und der belgischen
Teamleitung deutlich reduziert, hieß es in der Mitteilung weiter.
Update, 10. September, 16.37 Uhr: Bundestag debattiert über mehr Kindergeld und weniger Steuern
Trotz großer Belastungen für die Staatskasse durch die Corona-Krise sollen Familien und Steuerzahler im kommenden Jahr mehr Geld bekommen. Am Donnerstag hat der Bundestag zum ersten Mal über das sogenannte Familienentlastungsgesetz beraten. Es sieht eine Erhöhung des Kindergeldes vor und höhere Freibeträge, was zu einer steuerlichen Entlastung führt.
Das Kindergeld soll demnach im Januar um 15 auf 219 Euro für das erste und zweite Kind steigen. Für das dritte Kind steigt es auf 225 und für das vierte und jedes weitere Kind auf 250 Euro. Parallel dazu werden dem Gesetzentwurf zufolge Familien mit höheren Einkommen, die nicht vom Kindergeld profitieren, durch höhere Kinderfreibeträge bei der Einkommensteuer entlastet. Außerdem sind durch steigende Grundfreibeträge Entlastungen für alle Steuerzahler geplant. Nach den Beratungen im Bundestag müssen die Änderungen noch durch den Bundesrat.
Update, 10. September, 16.22 Uhr: EU-Kommission: Facebook und Co. müssen mehr gegen Fake News tun
Online-Riesen wie Facebook, Twitter und Google müssen nach einem Bericht der EU-Kommission entschiedener gegen Fake News vorgehen. Vor allem müssten sie Forschern einen besseren Zugang zu bestimmten Daten gewähren, teilte die Brüsseler Behörde am Donnerstag mit.
"Es besteht keine strukturierte Zusammenarbeit zwischen den Plattformen und der Forschungsgemeinschaft." 2018 haben mehrere Tech-Unternehmen sowie Vertreter der Werbebranche im Kampf gegen Fake News einen freiwilligen Verhaltenskodex unterzeichnet.
Dieser habe gezeigt, dass die Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Desinformationen leisten könnten, sagte EU-Kommissionsvize Vera Jourova am Donnerstag. "Die Plattformen müssen jedoch verantwortungsbewusster werden, stärker zur Rechenschaft gezogen werden und transparenter agieren." Zugleich kündigte Jourova erneut an, dass es Zeit sei, über freiwillige Maßnahmen der Unternehmen hinauszugehen. Ende des Jahres will die EU-Kommission dazu zwei Vorstöße machen.
Bereits im Juni legte die Behörde zudem einen Plan gegen Falschnachrichten rund um das Coronavirus vor. Danach sollen Plattformen wie Facebook und Twitter monatlich Berichte über ihre Bemühungen vorlegen. Auch werden die Unternehmen zu einer engen Zusammenarbeit mit unabhängigen Faktenprüfern aufgefordert. Dadurch seien "konkrete und messbare Ergebnisse" erzielt worden, hieß es am Donnerstag. Zuverlässige Quellen würden hervorgehoben, irreführende und falsche Inhalte herabgestuft oder entfernt, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern und Forschenden sei intensiviert worden.
Als Beispiel nennt die EU-Kommission, dass Facebook und Instagram mehr als zwei Milliarden Menschen auf Inhalte von Gesundheitsbehörden wie der Weltgesundheitsorganisation hingewiesen hätten.
Update, 10. September, 15.42 Uhr: Scholz: Auswirkungen der Krise dämpfen langfristig Staatseinnahmen
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) rechnet langfristig mit negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Staatseinnahmen. "Es bleibt eine Herausforderung, die nicht klein ist", sagte Scholz am Donnerstag in Berlin. Die Wachstumsdelle werde sich sehr lange im Steueraufkommen niederschlagen. Bereits im kommenden Jahr sei die Erfüllung der anliegenden Aufgaben nicht ohne erhebliche Kreditaufnahme möglich.
"Das ist nicht schlimm, das ist einfach Keynesianismus", sagte Scholz aber. Damit ist die Vorstellung gemeint, dass der Staat in Krisenzeiten mehr Geld ausgeben sollte, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Update, 10. September, 15.34 Uhr: Dermapharm und Biontech kooperieren bei Corona-Impfstoff
Das Arzneiunternehmen Dermapharm und die Mainzer Biotech-Firma Biontech machen bei der Herstellung eines Covid-19-Impfstoffes gemeinsame Sache. Beide Unternehmen hätten vereinbart, dass ihre Produktionstochtergesellschaften kooperieren, teilte Dermapharm am Donnerstag in Grünwald bei München mit. Die Produktionskapazitäten des SDax-Unternehmens stünden bereits zu Beginn der Impfstoffproduktion den Partnern Biontech und Pfizer zur Verfügung, hieß es weiter.
Das Mainzer Unternehmen und der US-Konzern arbeiten an einem Impfstoff-Kandidaten namens BNT162b2. Im Falle einer raschen Zulassung sollen davon noch dieses Jahr weltweit bis zu 100 Millionen Einheiten produziert werden und dann bis Ende 2021 insgesamt 1,3 Milliarden. Hierfür werde Dermapharm Produktionskapazitäten "für die Formulierung sowie die Abfüllung und Verpackung zur Verfügung stellen und schnellstmöglich erweitern", hieß es in der Mitteilung weiter.
"Wir sind sehr stolz darauf und hochmotiviert, bei der Bekämpfung der Pandemie helfen zu können", sagte Dermapharm-Chef Hans-Georg Feldmeier. Die Zusammenarbeit mit Biontech unterstreiche, wie wichtig es ist, Produktionskapazitäten für Arzneimittel in Deutschland und Europa bereitzuhalten.
Update, 10. September, 15.31 Uhr: Jakarta verschärft Corona-Beschränkungen - Kritik und Aktieneinbruch
In der indonesischen Hauptstadt Jakarta treten von diesem Montag an erneut strikte Corona-Einschränkungen in Kraft. Vorausgegangen war ein erneuter massiver Anstieg der Neuinfektionen in der Metropole mit ihren mehr als zehn Millionen Einwohnern.
Unter anderem sollen Beschäftigte wieder möglichst im Homeoffice arbeiten, auch die Fahrten öffentlicher Verkehrsmittel werden begrenzt, wie Gouverneur Anies Baswedan mitteilte. Zudem dürfen Cafés und Restaurants nur noch Essen zum Abholen zubereiten oder ausliefern. Als Folge der Ankündigung brach der indonesische Aktienindex am Donnerstag ein.
Mehrere Minister der indonesischen Regierung kritisierten die Ankündigung. Vor allem die wichtige verarbeitende Industrie in der Region der Mega-Metropole werde erneut leiden, nachdem ein erster mehrmonatiger Lockdown im Juni gelockert worden war, zitierte die Zeitung "Jakarta Post" den Industrieminister Agus Gumiwang.
Zuletzt hatte die Stadt täglich durchschnitt.ich rund 1000 neue Fälle verzeichnet. Insgesamt haben sich bislang mehr als 43 000 Menschen in Jakarta mit dem Virus infiziert, mehr als 1300 sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Indonesien, der bevölkerungsreichste Staat Südostasiens, gilt als eines der am schwersten betroffenen Länder der Region.
Update, 10. September, 15.12 Uhr: Fast 20 Milliarden weniger Steuereinnahmen 2021 als geplant
Wegen der Corona-Krise müssen Bund, Länder und Kommunen im nächsten Jahr mit fast 19,6 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen als noch im Mai erwartet. Ab 2022 rechnen die Steuerschätzer dann wieder mit Einnahmen auf Vorkrisenniveau, wie das Finanzministerium am Donnerstag in Berlin bekanntgab.
Update, 10. September, 15.08 Uhr: Keine Veränderung bei US-Neuanträgen auf Arbeitslosenhilfe
Die Zahl der wöchentlichen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA bleibt in der Corona-Krise auf einem unverändert hohen Niveau. In der Woche bis einschließlich 5. September stellten 884.000 Menschen einen Neuantrag, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Das waren genauso viele wie in der Woche davor - nachdem die damalige Zahl nun um 3000 nach oben korrigiert wurde. Im August gab es zum Teil noch mehr als eine Million Neuanträge pro Woche.
Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der weltgrößten Volkswirtschaft wider. Vor der Corona-Pandemie hatte die Zahl selten über 100.000 pro Woche gelegen. Die Arbeitslosenquote sank zuletzt von historisch hohen 10,2 Prozent auf 8,4 Prozent für August.
Die Zahl ist auch deswegen von Bedeutung, weil sich Republikaner und Demokraten noch immer nicht auf einen Ersatz für die ausgelaufene zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März geeinigt haben.
Die USA haben die Pandemie noch immer nicht unter Kontrolle gebracht. Mehr als 6,3 Millionen Infektionen wurden bereits nachgewiesen. Mehr als 190.000 Menschen starben inzwischen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2.
Update, 10. September, 15.03: EZB-Prognose: Wirtschaft bricht etwas weniger stark ein als erwartet
Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet in der Corona-Krise mit einem etwas weniger starken Wirtschaftseinbruch im Euroraum in diesem Jahr als zunächst befürchtet. Die Notenbank geht in ihrem Basisszenario aktuell von einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 8,0 Prozent aus und damit von einer beispiellosen Rezession.
Im Juni hatten die Währungshüter noch einen Einbruch von 8,7 Prozent prognostiziert. 2021 wird die Wirtschaft nach der neuesten Vorhersage der Notenbank vom Donnerstag um 5,0 Prozent zulegen (Juni-Prognose: 5,2 Prozent). Im Jahr 2022 erwartet die EZB ein Wachstum von 3,2 (3,3 Prozent).
Die Teuerung dürfte nach Einschätzung der Zentralbank in diesem Jahr wie schon im Juni vorhergesagt bei 0,3 Prozent liegen. Für das Jahr 2021 rechnen die Währungshüter mit einer jährlichen Preissteigerung von 1,0 Prozent (0,8 Prozent) und für das Jahr 2022 weiterhin mit 1,3 Prozent.
Mittelfristig strebt die Notenbank eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben - in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird.
Update, 10. September, 14.14: Assange-Anhörung in London unterbrochen - Mögliche Corona-Infektion
Aus Sorge vor Corona-Infektionen ist die Anhörung des Wikileaks-Gründers Julian Assange vor einem Gericht in London unterbrochen worden. Im Umfeld der Anwälte gebe es möglicherweise eine Infektion, berichteten britische Medien am Donnerstag. "Solange die Situation unsicher ist, sollte die Anhörung vertagt werden, bis das Ergebnis da ist", sagte die zuständige Richterin. Auch eine Fortsetzung des Verfahrens per Video wird diskutiert.
Die Anhörung zum US-Antrag auf Auslieferung des gebürtigen Australiers läuft nach monatelanger Pause seit dieser Woche wieder. Die US-Justiz wirft dem 49-Jährigen vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlichen. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 175 Jahre Haft. Die Wikileaks-Enthüllungen hatten zur Aufdeckung von Kriegsverbrechen durch amerikanische Soldaten geführt.
Assange war 2012 aus Angst vor einer Auslieferung an die USA in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchtet. Damals lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Die Ermittlungen wurden inzwischen eingestellt. Die britische Polizei verhaftete Assange im April 2019, da er mit der Flucht in die Botschaft gegen Kautionsauflagen verstoßen hatte. Er wurde zu einem knappen Jahr Haft verurteilt.
Update, 10. September, 14.13 Uhr: München untersagt Corona-Demo mit 5000 Teilnehmern
Die Stadt München hat eine für Samstag angekündigte Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit 5000 angemeldeten Teilnehmern untersagt. Stattdessen dürfe sie unter strikten Auflagen auf einem deutlich größeren Platz in der Innenstadt stattfinden - allerdings aus Infektionsschutzgründen nur mit 1000 Teilnehmern, wie das Kreisverwaltungsreferat (KVR) am Donnerstag mitteilte. Ein geplanter Demonstrationszug durch die Stadt wurde ebenfalls untersagt.
Es müsse ein Mindestabstand eingehalten werden, hieß es in der Mitteilung des KVR. Außerdem müssen alle Teilnehmer - bis auf die jeweiligen Redner - eine Maske tragen. Schon die Zuwege sollen von der Polizei kontrolliert werden. Nach Angaben eines Sprechers des Münchner Verwaltungsgerichtes wurden Eilanträge gegen die Auflagen angekündigt, die zunächst aber noch nicht bei Gericht eingegangen waren.
Update, 10. September, 14.10 Uhr: Singapore Airlines streicht wegen Corona mehr als 4000 Stellen
Die Singapore-Airlines-Gruppe (SIA) streicht wegen der Corona-Krise 4300 Stellen. Im Geschäftsjahr 2020/21 werde der Konzern weniger als 50 Prozent seiner ursprünglichen, vor der Pandemie geplanten Kapazität anbieten können, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zudem gebe es Prognosen, wonach der Passagierverkehr erst 2024 auf das frühere Niveau zurückkehren werde.
Maßnahmen wie ein Einstellungsstopp, die Nichtbesetzung offener Stellen, ein Vorruhestandsprogramm sowie ein freiwilliges Ausstiegssystem hätten es ermöglicht, bereits rund 1900 Stellen zu streichen. Im gesamten Konzern in Singapur und an den SIA-Stationen in Übersee müssten nun noch 2400 Arbeitsplätze eingespart werden.
Singapore Airlines sei im Vergleich zu anderen großen Gesellschaften in einer anfälligen Position, "da es keinen Inlandsmarkt gibt, auf dem sich zuerst eine Erholung abzeichnet", hieß es in der Mitteilung. In ganz Südostasien sind seit dem Frühjahr die Grenzen für den internationalen Reiseverkehr geschlossen. Einige Länder, wie Indonesien und die Philippinen, sind besonders schwer vom Virus betroffen. Der Flughafen des Stadtstaates Singapur galt bisher als Drehkreuz für den Luftverkehr zwischen Europa, Südostasien und Ozeanien.
"Um in dieser unsicheren Lage lebensfähig zu bleiben, werden die Fluggesellschaften der Gruppe in den kommenden Jahren eine kleinere Flotte für ein im Vergleich zu ihren Aktivitäten vor Covid reduziertes Streckennetz betreiben", hieß es weiter.
Um sich auf diese Zukunft vorzubereiten, sei der Stellenabbau bei Singapore Airlines, SilkAir und Scoot unausweichlich. Die Maßnahme sei das Ergebnis "einer beispiellosen globalen Krise, die die Luftfahrtindustrie erfasst hat", sagte Chief Executive Officer Goh Choon Phong.
Update, 10. September, 12.02 Uhr: Litauen will nur noch zehn statt 14 Tage Corona-Quarantäne
Litauen will Neuankömmlinge und Heimkehrer aus Risikogebieten nur noch zehn statt 14 Tage in Corona-Quarantäne schicken. Dazu solle am 15. September eine neue Regelung in Kraft treten, kündigte Gesundheitsminister Aurelijus Veryga am Donnerstag im Rundfunk an.
Bislang müssen sich Menschen, die aus Ländern mit hohen Infektionsraten in das baltische EU-Land kommen, für zwei Wochen isolieren. Wer sich nach Ankunft auf Corona testen lässt und ein negatives Ergebnis bekommt, soll künftig vier Tage weniger allein bleiben müssen.
Die endgültige Billigung durch die Regierung steht allerdings noch aus. Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 3199 bestätigte Infektionen und 86 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
Update, 10. September, 10.49 Uhr: Wohnviertel in Palma de Mallorca wegen Corona abgeriegelt
Wegen hoher Corona-Zahlen hat die Regionalregierung der Balearen die Abriegelung eines Wohnviertels der Stadt Palma angeordnet.
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Update, 10. September, 10.43 Uhr: Baubranche trotzt Corona-Krise - Umsatzplus im ersten Halbjahr
Die Corona-Krise hat das Wachstum in der Baubranche in Deutschland nicht gestoppt. Im ersten Halbjahr konnten "keine wesentlichen Effekte der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe beobachtet werden", wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag bilanzierte. Die Umsätze der Branche erhöhten sich nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde zum Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,6 Prozent.
Im Juni setzte sich der positive Trend bei Umsatz (plus 11,0 Prozent) und Beschäftigten (plus 1,3 Prozent) fort. Besonders hohe Umsatzzuwächse gab es in dem Monat demnach bei Abbrucharbeiten und vorbereitenden Baustellenarbeiten (plus 23,5 Prozent).
Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik des Bundesamtes erfasst alle Betriebe des Bauhauptgewerbes in Deutschland.
Update, 10. September, 9.52 Uhr: Corona-Ausnahme wirkt - weniger Firmenpleiten im Halbjahr
Trotz der Corona-Krise sind im ersten Halbjahr weniger Firmen in Deutschland in die Pleite gerutscht. Die Amtsgerichte meldeten 9006 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Donnerstag 6,2 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten 2019. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Krise spiegele sich bislang nicht in einem Anstieg der gemeldeten Insolvenzen wider, erklärte die Wiesbadener Behörde. Ein wichtiger Grund für den Rückgang ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Firmen seit 1. März 2020 ausgesetzt ist.
Das Bundeskabinett hatte jüngst beschlossen, die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, bis Jahresende ausgesetzt zu lassen, falls die Überschuldung eines Unternehmens Folge der Corona-Krise ist. Die Lockerungen waren im März zunächst bis September eingeführt worden, um eine Pleitewelle in der Pandemie zu verhindern. Dabei war zunächst auch die Pflicht zur Stellung eines Insolvenzantrags wegen Zahlungsunfähigkeit ausgesetzt worden. Diese zweite Ausnahme fällt nun weg.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im ersten Halbjahr im Handel - einschließlich Kfz-Werkstätten - mit 1485 Fällen. Firmen des Baugewerbes stellten 1462 Anträge, im Gastgewerbe wurden 1004 und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen 974 Insolvenzanträge gemeldet. Im Schnitt waren die Betriebe größer als vor einem Jahr, die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger lagen mit 16,7 Milliarden Euro deutlich über den 10,2 Milliarden Euro des ersten Halbjahres 2019.
Die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren in Deutschland nahm im August wie auch schon in den vorangegangenen Monaten weiter ab. Auf der Grundlage vorläufiger Angaben sank sie um 38,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Update, 10. September, 9.34 Uhr: Dax nimmt Kurs auf Corona-Hoch
Nach dem kräftigen Anstieg zur Wochenmitte hat der Dax seine Kursgewinne am Donnerstag ausgebaut. Der deutsche Leitindex stieg in den ersten Minuten um 0,41 Prozent auf 13.291,02 Punkte. Damit nimmt er allmählich wieder Kurs auf das in der Vorwoche erreichte Hoch seit dem Corona-Crash bei 13.460 Punkten.
Der MDax der mittelgroßen Werte rückte am Donnerstag bislang nur um 0,08 Prozent auf 27.556,03 Zähler vor. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um 0,2 Prozent hoch.
Tags zuvor waren die Stabilisierung an der US-Technologiebörse Nasdaq sowie die Aussicht auf eine etwas optimistischere Europäische Zentralbank (EZB) die Auslöser des kräftigen Kursanstiegs. Am frühen Donnerstagnachmittag werden nun die neuen Projektionen der EZB erwartet.
Dabei wird es auch darum gehen, ob Notenbankchefin Christine Lagarde auf die geänderte geldpolitische Strategie der US-Zentralbank Fed eingehen wird. Ihre lockere Geldpolitik dürfte die EZB laut Ökonomen indes bestätigen.
Update, 10. September, 9 Uhr: Corona-Krise schlägt aufs Handwerk durch - weniger Umsatz
Das Handwerk in Deutschland hat in der Corona-Krise zum ersten Mal seit sieben Jahren einen Umsatzrückgang gegenüber einem Vorjahresquartal verzeichnet. Die Erlöse verringerten sich im zweiten Vierteljahr um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Grund dafür seien auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigen Handwerk sank um 1,7 Prozent.
Fünf der sieben Gewerbegruppen setzten weniger um als im zweiten Quartal 2019. Den stärksten Rückgang gab es im Kraftfahrzeuggewerbe (minus 21,6 Prozent). Das Bauhauptgewerbe (plus 4,7 Prozent) und das Ausbaugewerbe (plus 1,1 Prozent) verzeichneten hingegen Zuwächse.
In allen sieben Gewerbegruppen waren Ende Juni weniger Menschen tätig als ein Jahr zuvor. Den stärksten Rückgang gab es im Lebensmittelgewerbe (minus 5,0 Prozent). Im Bauhauptgewerbe sank die Zahl der Mitarbeiter (minus 0,3 Prozent) am wenigsten.
Zu den Gewerbegruppen des zulassungspflichtigen Handwerks gehören Bau, Ausbau, Handwerke für den gewerblichen Bedarf, Kraftfahrzeuggewerbe, Lebensmittelgewerbe, Gesundheitsgewerbe sowie Handwerke für den privaten Bedarf, zu denen beispielsweise Friseure zählen.
Update, 10. September, 8.15 Uhr: Corona-Zahlen in Israel auf Rekordhöhe - Kabinett tagt
Israel bekommt die Corona-Pandemie nicht unter Kontrolle: Die Anzahl der Neuinfektionen ist erneut sprunghaft gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 3904 neue Fälle registriert worden. Den dritten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Dienstag hatte es 3554 neue Fälle gegeben.
Allerdings ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich höher als zuvor, am Mittwoch waren es 44.717. Durchschnittlich ist jeder elfte Test in Israel positiv. Im Vergleich zu Deutschland hat Israel gegenwärtig doppelt so viele Corona-Neuinfektionen - wobei Deutschland neunmal so viel Einwohner hat.
Das israelische Corona-Kabinett wollte am Donnerstag angesichts der immer weiter in die Höhe schnellenden Zahlen über das weitere Vorgehen entscheiden. Im Raum stehen härtere Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus bis hin zu einem Lockdown über die jüdischen Feiertage. Diese beginnen in gut einer Woche.
In 40 besonders betroffenen Ortschaften gelten seit Dienstagabend bereits nächtliche Ausgangssperren. Nach Medienberichten gibt es jedoch viele Verstöße gegen die Vorschriften. Betroffen von den hohen Corona-Infektionszahlen sind vor allem arabische und streng religiöse jüdische Wohnorte. Die meisten Corona-Kranken gibt es in Jerusalem.
Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.
Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei 142.582 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 1054 Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben. Das Land hat rund neun Millionen Einwohner. 927 Corona-Patienten werden gegenwärtig im Krankenhaus behandelt, etwa die Hälfte von ihnen sind Schwerkranke.
Update, 10. September, 7.11 Uhr: Mit Filter gegen Corona-Verstummung - Experiment für Blechbläser
Die Deutsche Orchestervereinigung hat positiv auf ein Experiment der Bauhaus-Universität Weimar reagiert, mit dem Blechbläser auch in der Corona-Zeit sicher vor Publikum musizieren können sollen. "Die Deutsche Orchestervereinigung unterstützt alle Ansätze der Wissenschaft, die geeignet erscheinen, eine Rückkehr mit Vernunft und Augenmaß zu befördern", teilte Christian Hübsch als stellvertretender Geschäftsführer der Vereinigung mit.
In Zusammenarbeit mit der Staatskapelle Weimar hat die Bauhaus-Uni einen Filter für Blechblasinstrumente entwickelt, der sowohl die Musiker als auch das Publikum schützen soll. Eine Hörprobe des Klangs der gefilterten Instrumente kündigte die Uni für Donnerstag an.
Vor allem große Orchester können unter den geltenden Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kaum in voller Besetzung spielen. Abstandsregeln müssen eingehalten werden, zudem gibt es Bedenken wegen des Aerosol-Ausstoßes, der gerade beim Spielen von Blasinstrumenten entsteht.
Update, 10. September, 6.52 Uhr: Wirtschaft gegen Steuererhöhungen wegen Corona-Krise
Vor der außerordentlichen Steuerschätzung hat sich die Wirtschaft gegen Steuererhöhungen wegen der Corona-Krise ausgesprochen. "Die Steuereinnahmen werden nur dann wieder spürbar ansteigen, wenn auch die wirtschaftliche Erholung an Fahrt gewinnt", sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Eric Schweitzer.
Steuererhöhungen würden Liquidität und Investitionsfähigkeit der Unternehmen weiter schwächen. "Es wäre sehr kurz gesprungen, damit in den kommenden Jahren Löcher in den öffentlichen Kassen stopfen zu wollen", mahnte Schweitzer.
Erfahrungsgemäß zahle es sich für Wirtschaft und Staat aus, Wachstumskräfte zu stärken - etwa durch Konjunkturpakete. Noch immer könnten viele Unternehmen nur eingeschränkt arbeiten, weil Teile der Belegschaft in Kurzarbeit seien. "Viele Betriebe investieren nicht in neue Maschinen und bauen kaum neue Fabrikhallen oder Bürogebäude", sagte Schweitzer. Ihnen könne helfen, wenn sie Verluste in größerem Umfang verrechnen könnten.
Die Steuerschätzer wollen am Donnerstag eine außerordentliche Prognose für die Einnahmen von Bund, Ländern und Kommunen vorlegen. Sie ist die Grundlage für den Bundeshaushalt für das kommende Jahr. Finanzminister Olaf Scholz rechnet damit, dass der Bund erneut Schulden machen muss. Für den Fall eines Siegs bei der Bundestagswahl hatte der SPD-Kanzlerkandidat vor kurzem auch Steuererhöhungen für Besserverdienende angekündigt.
Update, 10. September, 6.06 Uhr: 1892 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1892 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 255 366 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt gab. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9341. Das sind drei mehr als noch am Vortag.
Erstmals seit Juni hat zuletzt die Zahl vom Robert Koch-Institut (RKI) wöchentlich erfasster Corona-Tests wieder abgenommen. In der Woche vom 31. August bis 6. September wurden demnach gut eine Million Tests gezählt - etwa 50.000 weniger als in der Vorwoche. Es ist das erste Mal seit der Woche vom 22. bis 28. Juni, dass die Testzahl wieder abnimmt.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Mittwoch bei 0,88 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,95 (Vortag: 0,98). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Update, 10. September, 4.30 Uhr: Corona versetzt Familien wegen ausbleibender Au-pairs in Stress
Das Ausbleiben fest eingeplanter Au-pairs versetzt nach Angaben der FDP viele Familien in Stress. Grund seien Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie, heißt es in einem FDP-Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt und der an diesem Donnerstag in den Bundestag eingebracht werden soll.
"Familien fühlen sich allein gelassen und suchen verzweifelt nach alternativen Möglichkeiten, um die Kinderbetreuung zu meistern", heißt es in dem FDP-Antrag. Im vergangenen Jahr waren 14.900 Au-pairs nach Deutschland gekommen.
Der sozialpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Pascal Kober, sagte der dpa: "Für viele Familien sind Au-pairs eine unverzichtbare Unterstützung bei der Kinderbetreuung und eine unabdingbare Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf." Er forderte unter anderem eine Ausnahmeregelung für ihre Einreise.
Update, 10. September, 1.24 Uhr: Trump verteidigt Coronavirus-Optimismus: Wollte Panik verhindern
US-Präsident Donald Trump hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, er habe mit einer übertrieben optimistischen Darstellung der Coronavirus-Risiken Leben von Amerikanern gefährdet. "Das Letzte, was man will, ist, dass man Panik im Land auslöst", sagte Trump am Mittwoch. "Wir wollen Zuversicht zeigen, wir wollen Stärke zeigen."
Zuvor waren Mitschnitte aus Trumps Interviews mit dem Journalisten Bob Woodward veröffentlicht worden, in denen der Präsident selbst sagte, er spiele die Situation herunter. Sein Herausforderer im Rennen ums Weiße Haus, der Demokrat Joe Biden, warf Trump daraufhin vorm, dessen Vorgehensweise habe Zehntausende Bürger das Leben gekostet. In den USA starben bisher rund 190.000 Menschen nach einer Coronavirus-Infektion.
Trump verwies zugleich auf Maßnahmen wie die Einschränkung des Reiseverkehrs aus China. "Wenn wir nicht das unternommen hätten, was wir unternommen haben, wären Millionen Menschen gestorben", sagte Trump. Unterdessen kritisieren Experten nach wie vor, dass bei Trumps Wahlkampfauftritten viele Zuschauer keine Masken tragen.
Update, 9. September, 21.55 Uhr: Corona-Krise: New Yorker Restaurants dürfen Innenbereiche öffnen
Restaurants in der Millionenmetropole New York dürfen ihre in der Corona-Krise seit März geschlossenen Innenbereiche Ende des Monats wieder für Gäste öffnen. Ab dem 30. September dürfe wieder innen bestellt und verzehrt werden, teilten Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch mit.
Es gelten aber strenge Auflagen - etwa Kapazitätsbeschränkungen für Gäste auf rund ein Viertel, zwei Meter Abstand zwischen den Tischen, Fiebermessungen am Eingang sowie Abstands-, Masken- und Hygieneregeln.
"Das mag nicht das Essen im Innenbereich sein, das wir alle kennen und lieben", sagte Bürgermeister de Blasio. "Aber es ist ein Fortschritt für Restaurantmitarbeiter und alle New Yorker." Wenn die Infektionszahlen wieder stiegen, müsse neu bewertet werden.
Die Außenbereiche der Gastronomie dürfen bereits seit einigen Wochen wieder geöffnet sein. Auch etwa Kasinos, Einkaufszentren, Fitnessstudios und Museen dürfen seit kurzem unter strengen Auflagen wieder öffnen.
Der Bundesstaat und vor allem die Millionenmetropole New York waren im Frühjahr ein Epizentrum der Pandemie gewesen. Inzwischen haben sich die Zahlen aber auf niedrigem Niveau stabilisiert. Zuletzt waren in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern noch rund 450 infizierte Menschen im Krankenhaus, weniger als ein Prozent der Zehntausenden täglichen Tests fiel positiv aus.
Update, 9. September, 21.22 Uhr: New Yorker Naturkundemuseum AMNH nach Corona-Pause wieder geöffnet
Nach rund sechsmonatiger Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie hat das renommierte New Yorker Naturkundemuseum seine Türen wieder für Besucher geöffnet.
Vor dem Gebäude des American Museum of Natural History (AMNH) auf der Upper West Side von Manhattan, das weltweit unter anderem durch den Hollywoodfilm "Nachts im Museum" bekannt wurde, bildeten sich am Mittwoch direkt nach Öffnung bereits Schlangen. Tickets müssen nun vorab online reserviert werden, außerdem werden weniger Menschen gleichzeitig in die Ausstellungsräume gelassen - und es gelten Hygiene-, Abstands- und Maskenregeln.
Das vor rund 150 Jahren eröffnete Naturkundemuseum informiert normalerweise rund fünf Millionen Besucher pro Jahr über viele Bereiche der Wissenschaft, unter anderem Tiere, Pflanzen, Klimawandel, die Entstehung der Erde, Umweltschutz und das Weltall.
Seit Ende August dürfen Museen in New York, die fast alle seit März geschlossen hatten, unter strengen Auflagen wieder öffnen - tun dies jedoch nur nach und nach. Unter anderem das Metropolitan Museum, das Museum of Modern Art (MoMA) und das Whitney Museum sind bereits wieder offen, andere wollen nachziehen wie das Guggenheim-Museum am 3. Oktober.
Die Corona-Krise trifft die Kulturbranche der Stadt, die im Frühjahr eines der weltweiten Epizentren der Pandemie war, seit Monaten hart.
Update, 9. September, 21.06 Uhr: Reisewarnungen für weitere Gebiete in Europa: Genf und Prag betroffen
Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für weitere Regionen in Europa ausgesprochen. Betroffen sind den Mitteilungen vom Mittwochabend zufolge etwa Genf, Prag, Dubrovnik oder die Insel Korsika.
So wurden bereits bestehende Reisewarnungen für Teile von Frankreich ausgeweitet. Demnach wird nun wegen der hohen Infektionszahlen auch vor Reisen nach Korsika sowie in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d’Azur, Auvergne-Rhônes-Alpes, Occitanie und Nouvelle-Aquitaine gewarnt. Zuvor galten wegen der gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen bereits Reisewarnungen für die Île-de-France mit der Hauptstadt Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur an der Mittelmeerküste.
Ebenso warnt das Auswärtige Amt nun vor Reisen in die Schweizer Kantone Genf und Waadt. Auch die tschechische Hauptstadt Prag steht jetzt mit auf der Liste. Zudem kamen weitere Gebiete in Kroatien hinzu: Dubrovnik-Neretva und Požega-Slawonien. Zuvor waren bereits die Regionen Zadar, Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien betroffen.
Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Die Warnung ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Update, 9. September, 20 Uhr: Auch Royals müssen sparen: Hunderte Jobs im Königshaus bedroht
Die Corona-Pandemie macht auch vor den Finanzen der britischen Royals nicht halt: Die fehlenden Einnahmen könnten mehrere Hundert Angestellte der königlichen Paläste den Job kosten.
"Aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Finanzen des Royal Collection Trust müssen wir die Personalkosten reduzieren", bestätigte eine Sprecherin des Royal Collection Trust am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Stiftung verwaltet die Schlösser und Kunstwerke im Besitz der britischen Royals.
Man habe ein freiwilliges Abfindungsprogramm eingerichtet, das rund 100 Beschäftigte in Anspruch genommen hätten, so die Sprecherin. Außerdem gebe es bei den Löhnen eine Nullrunde und man führe Gespräche über eine Reduzierung der Rentenansprüche. Einem Bericht der "Daily Mail" zufolge könnten bis zu 300 der 600 Hausangestellten der Queen von den Maßnahmen betroffen sein. Die Angestellten arbeiten in den Anwesen des Königshauses, unter anderem im Buckingham-Palast.
Vor Schloss Windsor versammelten sich am Dienstag einige Beschäftigte in ihren Uniformen zu einem stillen Protest. Sie hielten ein Plakat mit der Aufschrift "König Heinrich schnitt Köpfe ab. Nun wollen sie unsere Jobs abschaffen und unsere Renten beschneiden. Loyalität ist keine Einbahnstraße!", wie auf einem Twitter-Foto der Gewerkschaft PCS Union zu sehen ist. In dieser sind viele der Bediensteten des Königshauses organisiert.
Die Corona-Pandemie hat auch die Royals finanziell hart getroffen. Im Mai hatte die Stiftung bereits angekündigt, krisenbedingt mehrere Hundert Kurzzeitjobs zu streichen.
Update, 9. September, 19.45 Uhr: Trump in Interview: Habe Corona-Gefahr heruntergespielt
US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Worten die Coronavirus-Gefahr absichtlich heruntergespielt, um keine Panik auszulösen. Zugleich geht aus am Mittwoch veröffentlichten Interviews mit dem Journalisten Bob Woodward hervor, dass Trump bereits Anfang Februar informiert war, dass das Virus sich über Luft überträgt und eine höhere Sterberate als eine Grippe auslöst.
Öffentlich verwies er in dieser Zeit dagegen auf niedrige Fallzahlen in den USA und behauptete mehrfach, das Virus werde von allein verschwinden.
In den USA starben rund 190.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus - zum Teil auch weil sie Warnungen von Experten und Vorsichtsmaßnahmen wie Masken nicht ernst nahmen.
Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany erklärte in einer ersten Reaktion: "Der Präsident hat die amerikanische Öffentlichkeit nie über Covid belogen." Es habe aber dafür gesorgt, dass die Bevölkerung die Ruhe behalten habe.
Der Sender CNN veröffentlichte kurz zuvor Auszüge aus den aufgezeichneten Trump-Interviews, die Woodward für ein demnächst erscheinendes Buch geführt hatte. Darauf ist unter anderem zu hören, wie Trump am 19. März sagt: "Ich wollte es immer herunterspielen. Ich spiele es auch immer noch gern herunter, weil ich keine Panik erzeugen will."
In einem Gespräch am 7. Februar sagte Trump den Aufnahmen zufolge: "Das ist tödliches Zeug." Menschen müssten nicht erst Kontaktflächen anfassen, um sich anzustecken: "Man atmet einfach Luft ein, und das ist, wie es sich überträgt."
Update, 9. September, 19.27 Uhr: München erlässt Alkoholverbot im Freien fürs Wochenende
An beliebten Feier-Orten im Freien gilt in München am kommenden Wochenende ein zeitlich begrenztes nächtliches Alkoholverbot. Damit wolle man die Zunahme der Corona-Infektionen zum Schutz der Bevölkerung eindämmen, teilte die Stadt am Mittwoch nach einem Beschluss des Stadtrats mit. Das Verbot gilt von Freitagabend bis Sonntagmorgen rund um Party-Hotspots wie die Isarauen oder den Gärtnerplatz.
Zwischen 23 Uhr und 6 Uhr dürfen Feiernde dort Alkohol nicht mehr im öffentlichen Raum trinken. Wer sich nicht daran hält, müsse mindestens 150 Euro Bußgeld zahlen. Auch der Verkauf alkoholischer Getränke ist rund um die Partyzonen verboten - und zwar bereits ab 21 Uhr. Verstöße sollen mindestens 500 Euro kosten. Auch an kommenden Wochenenden könnte laut Stadt je nach der Zahl der Corona-Infizierten eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen werden.
Im ersten Anlauf hatte die Stadt ein Alkoholverbot für Straßen und Parks in ganz München erlassen, um die vielen Partys unter freiem Himmel einzudämmen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof erklärte diese Regelung jedoch für unverhältnismäßig.
Update, 9. September, 18.18 Uhr: Corona-Rekordanstieg in Tschechien - Ausweitung der Maskenpflicht
In Tschechien breitet sich das Coronavirus weiter rasant aus. Bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen wurde ein Rekordwert erreicht: Am Dienstag kamen 1164 Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium in Prag am Mittwoch bekanntgab. Der bisherige Höchstwert innerhalb von 24 Stunden hatte bei knapp 800 gelegen. Die Gesamtzahl der aktiven Fälle stieg damit auf rund 9300. Es wurden bisher insgesamt 441 Todesfälle mit einer Covid-19-Erkrankung in Verbindung gebracht. Tschechien hat nur knapp 10,7 Millionen Einwohner.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte den jüngsten Anstieg bereits am Vortag als "besorgniserregend" bezeichnet. Der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtech gab nun bekannt, dass vom Donnerstag an landesweit eine Maskenpflicht in allen Innenräumen außerhalb der eigenen Wohnung gelte. Betroffen davon sind auch Büros, nicht aber Klassenzimmer. Ausgenommen sind unter anderem Kinder unter zwei Jahren. Bereits zuvor musste in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Mundschutz getragen werden.
"Wir rufen alle Bürger zu maximaler Verantwortung und der Einhaltung grundlegender Hygieneregeln auf", teilte der 33 Jahre alte Minister der populistischen Partei ANO mit. In den sozialen Netzwerken stieß die Ankündigung Vojtechs überwiegend auf Kritik. Dem tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis wurde vorgehalten, dass er erst im Juni erklärt habe, es werde künftig keine flächendeckenden Maßnahmen mehr geben. Eine Corona-Ampel sollte regional begrenzte Verschärfungen ermöglichen.
Die Regierung in Prag hatte Mitte März als eine der ersten eine Maskenpflicht eingeführt und die Grenzen geschlossen, die Maßnahmen aber später wieder zurückgefahren. Nun sagte Regierungschef Babis, der sein Land zu Beginn der Pandemie als einen Musterschüler präsentiert hatte, man stehe vor einem "schweren Herbst".
Beobachter gehen davon aus, dass der jüngste Anstieg auch mit dem Ende der Sommerferien und der Rückkehr zahlreicher Urlauber zusammenhängen dürfte. Zu den beliebtesten Reiseländern der Tschechen zählt traditionell Kroatien, wo die Corona-Zahlen zuletzt ebenfalls gestiegen waren.
In Tschechien wurde erwartet, dass die deutsche Bundesregierung Prag als Risikogebiet ausweisen wird. "Wir müssen damit rechnen", sagte Gesundheitsminister Vojtech.
Update, 9. September, 17.35 Uhr: Tuchel: Von Corona betroffene Profis auf dem Weg der Besserung
Den positiv auf das Coronavirus getesteten Spielern des französischen Meisters Paris Saint-Germain geht es besser. Einige hätten aber Symptome gezeigt, sagte Trainer Thomas Tuchel am Mittwoch während einer Pressekonferenz vor dem Spiel am Donnerstag bei RC Lens.
"Aber wieder ins Training einzusteigen, ist etwas anderes." Er zweifle daran, dass seine angeschlagenen Profis für die Partie am Sonntag im Prinzenparkstadion gegen Olympique Marseille zur Verfügung stünden. In Lens fehlen dem Champions-League-Finalisten sieben Spieler.
Zu den mit dem Coronavirus infizierten Spielern gehörte auch der französische Weltmeister Kylian Mbappé, wie der französische Verband mitgeteilt hatte.
Update, 9. September, 17.20 Uhr: Ein Monat Einreiselockerungen: Immer noch Hürden für Unverheiratete
Auch einen Monat nach Lockerung der Einreiseregeln für unverheiratete Paare in der Corona-Pandemie stehen Betroffene vor vielen Problemen. "Die Anfragen haben sogar zugenommen", resümiert Carmen Colinas vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften.
Es geht um Paare, bei denen ein Partner - der keine deutsche Staatsbürgerschaft hat - in einem Nicht-EU-Staat wohnt, der andere in Deutschland.
Wer den Liebsten oder die Liebste trotz Reisebeschränkungen treffen will, muss nachweisen, dass das Paar sich schon einmal in Deutschland getroffen oder im Ausland zusammengelebt hat. "Darunter fallen nicht alle Paare", sagte Colinas. Hinzu kommen die üblichen Hürden, die in der Corona-Krise noch einmal gewachsen sind. So braucht es für Bürger vieler Staaten ein Visum zur Einreise nach Deutschland.
Wer das haben will, benötigt Geduld: Wegen der Einschränkungen des öffentlichen Lebens könnten einige Visastellen im Ausland "nur erheblich eingeschränkt oder im Notbetrieb" arbeiten, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.
Update, 9. September, 17.09 Uhr: Mainzer Fastnacht voraussichtlich ohne Umzüge und Sitzungen
Nach einer Online-Befragung zur Beteiligung am Karneval in Corona-Zeiten hat sich die Mainzer Fastnachtsgenossenschaft für einen Verzicht auf Straßenumzüge und Sitzungen ausgesprochen. Es könne niemandem empfohlen werden, "Zeit, Geld und Herzblut dafür zu investieren", sagte der Vorstandssprecher der Dachorganisation von 26 Vereinen und Garden, Markus Perabo, am Mittwoch in Mainz.
In der anonymen und nicht repräsentativen Befragung mit einer Beteiligung von rund 10.000 Mainzern gaben nur 33,2 Prozent an, bei einem Fastnachtsumzug dabei sein zu wollen. 18,6 Prozent erklärten, sie wollten auch in Corona-Zeiten eine Fastnachtssitzung besuchen. Den Besuch eines Fastnachtsballs können sich der Umfrage zufolge nur 9,7 Prozent vorstellen.
"Ich kann mir in der aktuellen Situation einen typischen Rosenmontagszug oder andere Züge nicht vorstellen", sagte der Präsident des Mainzer Carneval-Vereins, Reinhard Urban. "Es wird aber keine Absage der Fastnacht in Mainz geben." Als alternative Formate nannten Urban und Perabo Online-Veranstaltungen, karnevalistische Darstellungen ohne große Menschenansammlungen und private Feiern.
"Fastnacht kann man nicht absagen", hatte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) zuvor der Deutschen Presse-Agentur gesagt. "Wir sollten überlegen, was unter den bestehenden Bedingungen trotzdem möglich ist."
Update, 9. September, 16.31 Uhr: Tui ebnet Weg für weitere Corona-Milliardenhilfe
Der weltgrößte Reisekonzern Tui hat die Voraussetzung für eine weitere staatliche Milliarden-Hilfe zur Überbrückung des coronabedingten Geschäftseinbruchs geschaffen. Die Inhaber einer Anleihe hätten der Aussetzung einer vertraglichen Bedingung zugestimmt, die eine künftige Verschuldungsbegrenzung vorgesehen habe, teilte der Konzern am Mittwoch mit. An die Aussetzung war eine zusätzliche Kreditlinie der Förderbank KfW von rund 1,2 Milliarden Euro gebunden.
Der Tourismuskonzern kämpft wegen der Auswirkungen der Corona-Krise mit tiefroten Zahlen. Um die Krise zu überstehen, hat sich Tui nun Staatshilfen im Umfang von drei Milliarden Euro gesichert. Ein im April gewährter Kredit der KfW über 1,8 Milliarden Euro soll um 1,05 Milliarden Euro aufgestockt werden. Überdies sollen 150 Millionen Euro über eine Wandelanleihe an Tui gehen, die der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes zeichnet.
Die Touristikbranche gehört zu den am schwersten von der Pandemie getroffenen Wirtschaftszweigen. Tui braucht das Geld, um die weitere Finanzierung nach rund drei Monaten Geschäftsausfall zwischen Mitte März und Mitte Juni zu sichern. Die verzögerte Sommersaison läuft erst seit Juni. Tui fährt schon einen harten Sparkurs mit Stellenstreichungen und geringeren Investitionen, erwartet aber erst in mittlerer Frist eine Erholung.
Anfang April hatte ein Bankenkonsortium den Weg für den ersten staatlich abgesicherten Großkredit zur Dämpfung der Pandemie-Folgen frei gemacht. Tui ergänzte damit ein bestehendes Darlehensprogramm, blieb jedoch auf der Suche nach Wegen, um die Finanzkraft zu erhöhen. Vorstandschef Fritz Joussen hatte angedeutet, dass die bisherigen Summen trotz paralleler Einsparungen nicht ausreichen könnten.
Die Tui-Gruppe hatte angekündigt, bis zu 8000 Jobs vor allem im Ausland zu streichen. Außerdem soll die Flotte ihrer Airline Tuifly um über die Hälfte verkleinert werden - dabei könnten dem Vernehmen nach 900 Vollzeitstellen wegfallen sowie mehrere Standorte geschlossen werden. Management und Belegschaft beraten nun über Details der Umsetzung.
Update, 9. September, 16.05 Uhr: Zulieferer Schaeffler baut 4400 weitere Stellen ab
Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler will bis Ende 2022 wegen der Krise in der Automobilindustrie 4400 weitere Stellen in Deutschland und Europa abbauen.
Betroffen seien im wesentlichen zwölf Standorte in Deutschland und zwei weitere im europäischen Ausland, teilte Schaeffler am Mittwoch in Herzogenaurach mit.
Update, 9. September, 15.33 Uhr: Ski-WM in Cortina d'Ampezzo soll mit Zuschauern stattfinden
Die Organisatoren der alpinen Ski-WM in Cortina d'Ampezzo planen, die Titelkämpfe vom 8. bis 21. Februar 2021 zumindest vor einer beschränkten Anzahl an Zuschauern auszutragen.
"Wir arbeiten mit den Gesundheitsbehörden zusammen, um mit einem sicheren Konzept Zuschauer zulassen zu können", sagte WM-Chef Valerio Giacobbi bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Es sei schwierig, Zahlen zu nennen. "Aber für den Moment rechnen wir, im Vergleich zu den 120.000 Zuschauern, die wir vor Corona erwartet hätten, mit einer maximalen Kapazität, die in etwa halb so groß ist: 50.000 bis 60.000 Zuschauer insgesamt, also etwa 5000 pro Tag", erklärte Giacobbi.
Der Auftakt der Weltcup-Saison am 17. und 18. Oktober im österreichischen Sölden findet wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer statt, wie die Organisatoren vor mehreren Wochen bekanntgaben. Es soll vor Ort vier Personenkreise geben, die in sich geschlossen bleiben: Rennläufer und Betreuer, Organisation, Medien und eine geringe Anzahl geladener Gäste.
Das sonst übliche Party- und Rahmenprogramm soll ausfallen, hieß es.
Update, 9. September, 14.50 Uhr: Phase-III-Studie für Corona-Impfstoff in Russland gestartet
In der russischen Hauptstadt Moskau haben die Impfungen im Rahmen der Phase-III-Studie für den Corona-Impfstoff "Sputnik V" begonnen. Ersten Freiwilligen sei das Präparat gespritzt worden, sagte die Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa am Mittwoch in Moskau der Agentur Interfax zufolge.
"Heute ist ein wichtiger Tag nicht nur für die Stadt, sondern für das ganze Land." Mehr als 35.000 Moskauer hätten sich bereits als Freiwillige gemeldet. Geimpft werden soll demnach in 20 Kliniken in der Stadt.
Der russische Impfstoff mit dem Namen "Sputnik V" wurde vor rund einem Monat für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben - trotz internationaler Bedenken.
Nach Angaben von Gesundheitsminister Michail Muraschko sollen landesweit 40 000 Menschen an den Tests teilnehmen. Parallel dazu sollten bald auch die Impfungen von Risikogruppen beginnen. Vor allem Klinikpersonal und Lehrern soll demnach das Vakzin gespritzt werden - den Angaben nach freiwillig. Die Impfung besteht dem Ministerium zufolge aus zwei Teilen: Nach der ersten Spritze bekommen die Freiwilligen nach 21 Tagen eine zweite.
Mehrere Politiker in Russland haben sich nach eigener Darstellung bereits impfen lassen, darunter Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Kremlsprecher Dmitri Peskow ließ am Mittwoch offen, ob sich auch Präsident Wladimir Putin impfen lassen wird.
Update, 9. September, 14.28 Uhr: Scholz erwartet Wirtschaft erst 2022 wieder auf Vorkrisenniveau
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) erwartet, dass Deutschland wirtschaftlich erst 2022 wieder auf das Niveau vor der Corona-Krise kommt. "Tatsächlich sind wir noch nicht da angelangt, wo wir sein wollen", sagte der Vizekanzler am Mittwoch im Bundestag.
"Die Prognosen, die wir heute haben, sagen, dass wir Anfang 2022 möglicherweise erst an das Vorkrisenniveau anknüpfen können." Die Bundesregierung werde deshalb auch im kommenden Jahr mit Maßnahmen zur Konjunkturstabilisierung "noch stark gefordert sein".
Es sei wichtig, dass Maßnahmen wie die Kurzarbeit verlängert worden seien, betonte Scholz. "Alles das hilft, damit wir Arbeitsplätze erhalten können und wirtschaftlich diese Krise auch meistern können." Es deute sich an, dass Deutschland "gemeinsam vorsichtig optimistisch sein" könne.
Update, 9. September, 14.14 Uhr: Pauschale Reisewarnung für 160 Länder nur noch bis Ende September
Die pauschale Reisewarnung für fast alle gut 160 Länder außerhalb der EU und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums wird am 30. September enden. Vom 1. Oktober an soll es nach einem Beschluss des Bundeskabinetts dann auf die Lage in den einzelnen Staaten zugeschnittene Bewertungen geben. An der Möglichkeit zu reisen werde sich damit praktisch wohl wenig ändern, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes (AA). Allerdings werde zu einem differenzierten System übergegangen.
"Bis zum 30. September bleibt alles, wie es bisher ist", sagte eine AA-Sprecherin am Mittwoch in Berlin zur Erklärung. "Ab Oktober kehren wir eben zu einem individuellen System für jedes Land zurück." Reisewarnungen für Länder mit Risikogebieten werde es weiter geben. Diese könnten auch aufgehoben werden, wenn es beispielsweise Quarantänebestimmungen gebe. Allerdings könne in einem solchen Fall dringend von Reisen abgeraten werden. Auch könne in anderen Fällen zu "besonderer Vorsicht" geraten werden.
Die pauschale Verlängerung war zuletzt vor allem von der Reisebranche kritisiert worden. Der Reiseverband DRV hatte nach früheren Entscheidungen von einem "falschen Signal" gesprochen. Hauptkritikpunkt war, dass die Reisewarnung bislang pauschal für mehr als 80 Prozent der Länder dieser Welt gilt. Die Reisewarnung erfolgt unabhängig von der Einstufung von Ländern als Risikogebiet. Nur in Europa wird die Lage bislang differenziert betrachtet.
Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Am 17. März hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen eine beispiellose Maßnahme verkündet: Eine Warnung vor touristischen Reisen in alle rund 200 Länder der Welt. Erst im Juni - unmittelbar vor Beginn der Haupturlaubszeit - wurden die Länder der Europäischen Union, des grenzkontrollfreien Schengen-Raums sowie Großbritannien, Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikanstaat ausgenommen.
Update, 9. September, 13.11 Uhr: Corona-Impfstoff: EU will von Biontech bis zu 300 Millionen Dosen
Im Rennen um einen rettenden Impfstoff gegen das Coronavirus hat die EU-Kommission mit der Mainzer Firma Biontech die mögliche Lieferung von bis zu 300 Millionen Einheiten vereinbart. Dies teilte die Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Geplant sei zunächst die Lieferung von 200 Millionen Dosen, mit der Option auf 100 Millionen weitere.
Der Impfstoff ist allerdings noch nicht zugelassen. Derzeit laufen noch klinische Tests. Die EU-Kommission verfolgt die Strategie, mit möglichst vielen Pharmafirmen Vorverträge abzuschließen, um bei einem erfolgreichen Impfstoff rasch Zugriff zu haben. Die Brüsseler Behörde hat schon mit sechs Herstellern entsprechende Gespräche geführt.
Update, 9. September, 11.30 Uhr: Fidesz droht wegen Corona zunächst kein Rauswurf aus EVP
Die Fidesz-Partei des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban muss wegen der Corona-Pandemie zunächst weiterhin nicht mit dem Rauswurf aus der christdemokratischen Parteienfamilie EVP rechnen.
14 Parteien hätten zwar den Ausschluss der rechtsnationalen Partei aus der Europäischen Volkspartei beantragt, sagte EVP-Chef Donald Tusk am Mittwoch bei einer EVP-Fraktionssitzung im Brüsseler Europaparlament, wie mehrere Teilnehmer der Deutschen Presse-Agentur sagten.
Bei der nächsten Vorstandssitzung am 28. September könne darüber aber noch nicht abgestimmt werden, weil diese wegen der Coronavirus-Pandemie nur als Videokonferenz durchgeführt werden könne.
Eine solche Abstimmung sei erst beim nächsten physischen Vorstandstreffen möglich, sagte Tusk den Teilnehmern zufolge. Dieses solle es geben, sobald es die Umstände zuließen.
Die EVP, in der auch CDU und CSU sind, ringt seit Jahren um den Umgang mit der Orban-Partei. Vor eineinhalb Jahren wurde die Fidesz-Mitgliedschaft unter anderem wegen mutmaßlicher Verstöße gegen EU-Grundwerte sowie wegen mehrerer Attacken auf den damaligen EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker auf Eis gelegt.
Bei einer Vorstandssitzung im Februar gab es für einen Rauswurf der Partei dann keine Mehrheit, weshalb die Suspendierung weiterhin unbefristet bestehen blieb. Tusk selbst drang immer wieder auf den Ausschluss des Fidesz.
Update, 9. September, 11.16 Uhr: Auch Italien diskutiert Verkürzung der Corona-Quarantäne
Nach den Überlegungen Frankreichs zur Verkürzung der Quarantänezeit für Corona-Infizierte diskutiert auch Italien eine solche Maßnahme. "Wenn wir die Quarantäne verkürzen sollten, würden sich auch die sozialen und wirtschaftlichen Kosten reduzieren", sagte der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte. Die Verkürzung der Quarantäne von 14 auf sieben Tage sei eine "wichtige Perspektive".
Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran hatte am Dienstag gesagt, dass diese Option in Frankreich geprüft werde. Eine Entscheidung soll in Paris am Freitag getroffen werden.
Der Lungen-Facharzt Luca Richeldi, Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des italienischen Gesundheitsministeriums, sagte: "Das ist eine Entscheidung, die sehr wahrscheinlich auch in Italien in Erwägung gezogen wird, vor allem, weil es großen Einfluss darauf hätte, die Quarantäne-Maßnahmen zu vereinfachen."
Nach Ansicht zahlreicher italienischer Experten ist eine Verkürzung der Quarantänezeit bei einer Corona-Infektion ohne Symptome sinnvoll. "14 Tage Isolation zu empfehlen, hatte zu Beginn der Pandemie Sinn und war richtig, weil wir nichts über dieses Virus wussten", sagte Mario Clerici, Immunologie-Professor an der Universität Mailand, dem "Corriere della Sera" (Mittwoch). "Heute kennen wir das Virus sehr viel besser und eine so lange Quarantäne ist übertrieben, vor allem für die Infizierten ohne Symptome."
Update, 9. September, 11.10 Uhr: Rekordanstieg bei Neuinfektionen in Tschechien
In Tschechien breitet sich das Coronavirus weiter rasant aus. Bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen wurde ein Rekordwert erreicht: Am Dienstag kamen 1164 Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium in Prag am Mittwoch bekanntgab.
Der bisherige Höchstwert innerhalb von 24 Stunden hatte bei knapp 800 gelegen. Die Gesamtzahl der aktiven Fälle stieg damit auf rund 9300. Es wurden bisher insgesamt 441 Todesfälle mit einer Covid-19-Erkrankung in Verbindung gebracht. Tschechien hat nur knapp 10,7 Millionen Einwohner.
Am Dienstag hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den jüngsten Anstieg als "besorgniserregend" bezeichnet. Inzwischen gilt in Tschechien wieder landesweit eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln; in Prag zudem in Geschäften und Einkaufszentren.
Nach Einschätzung des Epidemiologen und Regierungsberaters Roman Prymula dürften sich die Maßnahmen aber erst mit mehrwöchiger Verzögerung bemerkbar machen. "Wir müssen dahingehend wirken, dass es nicht zu einem exponentiellen Anstieg kommt", sagte der Experte der Zeitung "Pravo".
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