Einigung auf Pandemie-Abkommen: "Haben Geschichte geschrieben!"
Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein "historisches" Maßnahmenpaket zur Bekämpfung künftiger Pandemien verkündet.

Als das Coronavirus den Globus fest im Griff hatte, bildete die "World Health Organization" eine Taskforce mit dem Ziel, die Welt auf künftige Pandemien besser vorzubereiten. Seit 2021 verhandelten die Mitgliedsstaaten, am Mittwoch wurde ein Durchbruch vermeldet.
"Die Nationen dieser Welt haben heute in Genf Geschichte geschrieben", jubelte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus (60) in einer Mitteilung.
Am Ende des Abschlusstreffens in der Schweiz wurde sich auf konkrete Maßnahmen zur Pandemie-Prävention geeinigt, darunter die Erleichterung von länderübergreifendem Technologie-Transfer und die Gründung einer weltweit agierenden Notfall-Arbeitsgruppe.
Warum diese Einigung geschichtsträchtig sei, erklärte der WHO-Generaldirektor wie folgt: "Bei der Erzielung eines Konsenses über das Pandemie-Abkommen haben sie nicht nur ein Generationenabkommen getroffen, um die Welt sicherer zu machen, sondern auch gezeigt, dass der Multilateralismus lebendig und gut ist und dass in unserer gespaltenen Welt Nationen immer noch zusammenarbeiten können, um eine gemeinsame Basis und eine gemeinsame Antwort auf gemeinsame Bedrohungen zu finden."
Trotz des starken Fokus auf die enge Vernetzung der Nationen betonte die Weltgesundheitsorganisation, wie wichtig die Souveränität der einzelnen Staaten sei. In ihrem Entwurf sei verankert, dass die WHO niemals nationale Gesetze ändern oder einen Lockdown anordnen dürfe.

Ob das erarbeitete Pandemie-Abkommen in dieser Form tatsächlich in die WHO-Verfassung aufgenommen wird, soll auf der Weltgesundheitsversammlung am 19. Mai entschieden werden.
Titelfoto: Bildmontage: Andy Wong/AP/dpa, Carsten Koall/dpa