Die LUA im Covid-Test-Akkord: Das sind die Corona-Helden vom Amt!
Dresden - Afrikanische Schweine- oder Geflügelpest, schädliche Stoffe in Lebensmitteln oder im Trinkwasser: Der Aufgabenbereich der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) ist riesig. Das alles beherrschende Thema war 2020 aber die Corona-Pandemie. Eine enorme Belastung.
"2020 hatte ich mir nicht so dynamisch vorgestellt", sagte LUA-Präsidentin Gerlinde Schneider (65) bei der Vorstellung des Jahresberichts am Montag in Dresden.
Doch es kam anders: Insgesamt 112.159 Proben mussten die Mitarbeiter des landeseigenen Instituts auf Covid-19 untersuchen (positiv: 14.000).
Das ist etwa ein Drittel aller in Sachsen untersuchten Proben.
Allein in der Woche vom 26. Oktober bis zum 1. November gingen fast 7000 Proben ein. Das ist Rekord!
Darüber hinaus bereitete die LUA alle Meldungen der Gesundheitsämter für das Robert Koch-Institut auf.
"Konkret bedeutet dies, dass jeder in Sachsen gemeldete SARS-CoV-2-Fall über die Computer und Schreibtische der LUA lief", so Gerlinde Schneider.
Wahnsinn! Entsprechend herzlich fiel der Dank von Gesundheitsministerin Petra Köpping (63, SPD) aus. "Sie sind eine zentrale und unverzichtbare Säule des Gesundheitsschutzes in Sachsen", sagte Köpping.
Doch das ist längst nicht alles! Auch in der Sektion Veterinärmedizin gibt es allerhand zu tun
Aber das ist längst nicht alles: In der Sektion Veterinärmedizin wurden in den LUA-Laboren 17 Wild- sowie 5231 Hausschweine auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) untersucht (positiv: 17).
Dazu kamen 324 Geflügelpest-Nachweise seit November 2020.
Im Bereich der amtlichen Lebensmitteluntersuchung wurden insgesamt 17.904 Proben analysiert.
Die Beanstandungsquote betrug 17,2 Prozent. 2019 waren es 16 Prozent - ein deutlicher Anstieg!
Die LUA zieht 2027 voraussichtlich nach Bischofswerda
Und menschlich? Der beschlossene Umzug der LUA nach Bischofswerda liegt den Mitarbeitern schwer im Magen. Bis Ende 2026 soll alles fertig sein.
Noch-Präsidentin Schneider ist dann längst nicht mehr im Amt. Diese Woche ist ihre letzte, Ende August geht sie nach fast 30 Jahren im Institut offiziell in den Ruhestand.
"Ich werde viel wandern und viel Zeit mit den Enkelkindern verbringen", so Schneider. Das klingt nach 'nem Plan.
Inzidenz weiter leicht steigend
Die Corona-Inzidenz in Sachsen stieg am gestrigen Montag den fünften Tag in Folge erneut leicht an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die 7-Tage-Inzidenz für den Freistaat bei 2,2 (Vortag: 2,1).
Konkret wurden sechs neue Fälle gemeldet. Den niedrigsten Wert in der ausrollenden dritten Welle verzeichnete Sachsen am vergangenen Mittwoch mit 1,5. Seitdem steigen die Werte wieder leicht.
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern steht Sachsen aber immer noch gut da. Gestern bezifferte das RKI den Bundesschnitt bei Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche auf 6,4 (Vortag: 6,2).
Sachsenweit haben derzeit die Großstädte Dresden (5,0), Leipzig (3,7) sowie der Landkreis Zwickau mit 3,8 die höchsten Werte. Dagegen liegen die Landkreise Görlitz und Mittelsachsen seit einigen Tagen bei 0.
Laut RKI wurde kein weiteres Todesopfer in Verbindung mit dem Coronavirus in Sachsen gemeldet.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig