Deshalb fordert die AfD-Fraktion einen Impfstopp

Berlin - Die AfD-Bundestagsfraktion leitet aus den Diagnosedaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) einen Zusammenhang zwischen erhöhten Sterbefällen und den Corona-Schutzimpfungen zu Beginn des Jahres 2021 ab.

Martin Sichert (42, AfD) sieht einen Zusammenhang zwischen Corona-Impfungen und einer erhöhten Anzahl von Sterbefällen im ersten Quartal 2021.
Martin Sichert (42, AfD) sieht einen Zusammenhang zwischen Corona-Impfungen und einer erhöhten Anzahl von Sterbefällen im ersten Quartal 2021.  © Michael Kappeler/dpa

In seiner Präsentation stellte Martin Sichert (42), gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, die abgefragten Daten der KBV vor.

Die AfD erkenne hier "drastische Veränderungen von Krankheiten und Todesursachen seit 2021". Insgesamt wären im Jahr 2021 knapp 2,5 Millionen Patienten mit Impfnebenwirkungen beim Arzt gewesen.

Hauptaugenmerk lag dabei auf den Erhebungen zu den Todesursachen "Plötzlich eingetretener Tod", "Sonstige ungenau oder nicht näher bezeichnete Todesursachen" und "Todeseintritt innerhalb von weniger als 24 Stunden nach Beginn der Symptome, ohne anderweitige Angabe". Im ersten Quartal 2021 seien deutlich mehr Sterbefälle unter den genannten Kategorien zu verbuchen gewesen.

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Während Sichert hieraus die Forderung ableitet, die Corona-Impfungen auszusetzen, bis es ausgeschlossen werden könne, dass diese ausschlaggebend für die erhöhten Sterbefälle sind, betont die KBV, dass sich aus diesen Daten kein Zusammenhang herleiten lasse.

Zusätzlich kritisiert die AfD, dass diese Daten seit Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr ausgewertet worden seien.

Kassenärztliche Bundesvereinigung widerspricht der AfD

Andreas Gassen (60) findet, dass die Daten der KBV die Thesen der AfD nicht widerspiegeln.
Andreas Gassen (60) findet, dass die Daten der KBV die Thesen der AfD nicht widerspiegeln.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Nach KBV-Angaben handle es sich bei "der dargestellten Zunahme der Todesfälle in den Quartalen I-IV 2021 und Quartal I 2022 größtenteils um eine pandemiebedingte Übersterblichkeit", die ohne die Impfungen "wahrscheinlich weit höher gewesen" wären.

Andreas Gassen (60), der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, erklärt: "Diskussionen und Debatten müssen sein, aber nicht so, indem in Zahlen etwas hinein interpretiert wird, was sie einfach nicht hergeben."

In dem bereitgestellten Datensatz finden sich alle ausgestellten Diagnosen der Ärzte im Zeitraum ab dem ersten Quartal 2016. Kategorisiert werde nach Erkrankungen und nach Todesursachen bei Sterbefällen. Ob Patienten geimpft waren oder nicht, ergebe sich aus diesen Daten allerdings nicht. Ebenfalls fehlen die Angaben aus den Kliniken und zu den Privatversicherten.

Ob Patienten geimpft waren oder nicht, ergebe sich aus diesen Daten allerdings nicht. Ebenfalls fehlen die Angaben aus den Kliniken und zu den Privatversicherten.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa, Bernd von Jutrczenka/dpa

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