Coronavirus: WHO rät, Familienfeiern zu Weihnachten gegen Corona-Risiko abwägen

Berlin - Das Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. Die Zahl der Infektionen steigt, ebenso wie die der Todesfälle. Für Dezember wurde erneut eine Verlängerung des Teil-Lockdown angekündigt. Immerhin: Es gibt positive Nachrichten zu Impfstoffen, durch die erste Impfungen wohl bald durchgeführt werden können. Zu den aktuellen Meldungen gelangt Ihr >> hier.

Update, 30. November, 20 Uhr: Dorint-Hotels reichen Verfassungsbeschwerde wegen Corona-Hilfen ein

Die Hotelgruppe Dorint hat Eilanträge beim Bundesverfassungsgericht gegen die aus ihrer Sicht unzureichende Entschädigung für die Corona-Maßnahmen gestellt. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Köln: Der Schriftzug auf dem Dach des Dorint Hotels an der Messe.
Köln: Der Schriftzug auf dem Dach des Dorint Hotels an der Messe.  © Oliver Berg/dpa

Update, 30. November, 19.05 Uhr: Vier Corona-Fälle beim FSV: Nachholspiel Verl gegen Zwickau abgesagt

Das für Dienstag angesetzte Nachholspiel von Fußball-Drittligist FSV Zwickau beim SC Verl musste vom Deutschen Fußball-Bund wegen mehrerer positiver Corona-Befunde bei den Sachsen erneut abgesagt werden. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Update, 30. November, 18.57 Uhr: Lettland: Staatsspitze stimmt auf weitere Corona-Beschränkungen ein

Angesichts steigender Infektionszahlen hat die Staatsspitze Lettlands die Bevölkerung auf weitere Corona-Beschränkungen eingestimmt.

Die Regierung beabsichtige, den Anfang November verhängten Notstand bis zum 11. Januar zu verlängern. Damit soll die unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus in dem baltischen EU-Land eingedämmt werden.

Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete im Herbst einen rasanten Anstieg der Infektionsrate. Die Regierung in Riga hat deshalb zum zweiten Mal einen rund einmonatigen Notstand bis zum 6. Dezember aufgerufen. Wie bereits im Frühjahr sind dadurch das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränkt.

Update, 30. November, 18.43 Uhr: WHO: Familienfeiern zu Weihnachten gegen Corona-Risiko abwägen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der jüngsten Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie zur Vorsicht gemahnt. Zwar sei vergangene Woche erstmals seit September die Zahl der Neuinfektionen vor allem dank der jüngsten Maßnahmen in Europa zurückgegangen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.

Er rief dazu auf, sich sehr genau zu überlegen, wie und ob man Weihnachten im Familienkreis feiern wolle. "Das Zusammensein mit Freunden und der Familie ist es nicht wert, sie oder sich selbst einem Risiko auszusetzen", meinte Tedros.

Zur umstrittenen Frage, ob Skiurlaube sicher oder gefährlich seien, äußerte sich die WHO eher ausweichend. Es gehe nicht um die eigentliche Aktivität, es gehe darum, ob etwa beim Transport jegliche Menschenansammlungen vermieden werden könnten, hieß es. Die Risiken müssten beherrscht werden können. In diesen Wochen sei eine der wichtigsten Fragen: Sollte ich wirklich reisen?

Update, 30. November, 18.40 Uhr: Türkei verschärft Corona-Ausgangssperren - Ärzte warnen vor "Tsunami"

Angesichts stark steigender Fallzahlen verschärft die Türkei ihre Corona-Restriktionen deutlich. Ausgangssperren würden ab Freitag das gesamte Wochenende gelten, kündigte der türkische Präsident Erdogan am Montag an.

Das Verbot beginnt demnach freitags um 21 Uhr und endet montags um 5 Uhr. Supermärkte seien aber zu bestimmten Zeiten geöffnet. Unter der Woche werde täglich eine abendliche Ausgangssperre von 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens gelten. Ältere Menschen ab 65 Jahren und Jüngere unter 20 Jahren dürften keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. Es würden zudem keine Neujahrsfeiern abgehalten. An Beerdigungen dürften nur bis zu 30 Personen teilnehmen.

Die Zahl der Neuinfektionen war in der Türkei zuletzt, wie in vielen anderen Ländern, stark gestiegen.

Update, 30. November, 18.32 Uhr: NRW kauft van Laack-Masken: Welche Rolle spielt Laschet-Sohn?

Ein überraschender Kontakt zwischen dem Mode-Hersteller van Laack und der Düsseldorfer Staatskanzlei ruft die Opposition in Nordrhein-Westfalen auf den Plan: Laut van Laack-Inhaber Christian von Daniels hatte der Sohn des Ministerpräsidenten, Mode-Blogger Johannes "Joe" Laschet, die Tür für einen großen Deal mit Kitteln und Masken geöffnet.

van Laack-Inhaber Christian von Daniels arbeitet seit Jahren mit Fashion-Blogger "Joe" Laschet zusammen. Der "Rheinischen Post" sagte er in einem Interview: "Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht." Ministerpräsident Armin Laschet habe dann tatsächlich angerufen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Armin Laschets (59, CDU) Sohn Johannes "Joe" Laschet (l., 31) arbeitet als Fashion-Blogger seit Jahren mit van Laack-Inhaber Christian von Daniels zusammen (Archivfoto).
Armin Laschets (59, CDU) Sohn Johannes "Joe" Laschet (l., 31) arbeitet als Fashion-Blogger seit Jahren mit van Laack-Inhaber Christian von Daniels zusammen (Archivfoto).  © Henning Kaiser/dpa

Update, 30. November, 18.25 Uhr: Zu Beethovens 250. Geburtstag: Bonner Barenboim-Konzert online

Die Feier zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven in seiner Geburtsstadt Bonn wird ein Online-und Fernseh-Ereignis. Das Konzert von Dirigent Daniel Barenboim mit seinem West-Eastern Divan Orchestra in der Oper Bonn werde am 17. Dezember auf 3Sat, im WDR-Fernsehen sowie im Radio übertragen und gestreamt.

Das teilte die Beethoven Jubiläums GmbH am Montag in Bonn mit. Ursprünglich war ein reguläres Konzert geplant. Aufgeführt wird Beethovens fünfte Sinfonie, außerdem spielt Barenboim das dritte Klavierkonzert.

"Uns geht es darum, trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, ein Zeichen aus Beethovens Geburtsstadt Bonn zu senden", sagte Malte Boecker, Geschäftsführer der Beethoven Jubiläumsgesellschaft.

Der Dirigent Daniel Barenboim (78) im Juli 2019 während des "Festival Barenboim" in Buenos Aires.
Der Dirigent Daniel Barenboim (78) im Juli 2019 während des "Festival Barenboim" in Buenos Aires.  © Fernando Gens/telam/dpa

Update, 30. November, 18.21 Uhr: Mehrheit der Länder erlaubt Hotelübernachtungen über Weihnachten

Trotz Kritik von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) will die Mehrheit der Bundesländer über die Festtage Hotelübernachtungen für Familienbesuche erlauben.

Nach Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wollen nun auch Baden-Württemberg und Sachsen solche Übernachtungen über die Weihnachtstage zulassen. Merkel kritisierte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern am Montag bei einer Schaltkonferenz des CDU-Präsidiums vor allem die Pläne besonders von der Corona-Pandemie betroffener Länder, über Weihnachten Hotelübernachtungen zu erlauben.

Es sei nicht kontrollierbar, ob nur Gäste in den Hotels übernachteten, die tatsächlich Verwandte besuchten, begründete Merkel ihre Kritik.

Update, 30. November, 18.18 Uhr: Weihnachtsdekoration im Weißen Haus enthüllt

62 Weihnachtsbäume, knapp 125 Kilo Lebkuchenteig und Tausende Lichter: Im Weißen Haus ist die diesjährige Weihnachtsdekoration enthüllt worden.

First Lady Melania Trump (50) schrieb am Montag auf Twitter, die Dekoration würdige die "Erhabenheit" Amerikas. Es ist das letzte Weihnachten, das die Familie von US-Präsident Donald Trump (74) in der Regierungszentrale in der US-Hauptstadt Washington verbringt, ehe dessen Amtszeit am 20. Januar endet.

Der offizielle Weihnachtsbaum des Weißen Hauses passt mit seinen knapp 5,5 Metern gerade so unter die Decke des "Blue Room". Zwischen gelben Schleifen und Girlanden wird er von Anhängern geziert, die Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Teilen des Landes gestaltet haben.

Ein großer Weihnachtsbaum steht im festlich dekorierten Blauen Raum (Blue Room) des Weißen Hauses.
Ein großer Weihnachtsbaum steht im festlich dekorierten Blauen Raum (Blue Room) des Weißen Hauses.  © Patrick Semansky/AP/dpa

Update, 30. November, 18.15 Uhr: Verschärfte Corona-Regeln für Dezember treten in Kraft

Die verschärften Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern treten ab Dienstag in den meisten Bundesländern in Kraft. So sollen etwa private Zusammenkünfte von zuvor zehn auf maximal fünf Personen aus dem eigenen und einem weiteren Haushalt begrenzt werden. Kinder bis 14 Jahre werden nicht mitgezählt. Auch die maximale Kundenzahl in großen Geschäften wie Supermärkten wird stärker begrenzt.

Der seit November geltende Teil-Lockdown wird bis zum 20. Dezember verlängert. Restaurants, Theater und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen, private Hotelübernachtungen sind weiterhin verboten.

Update, 30. November, 18.10 Uhr: Nürnberger Christkind musiziert zu Weihnachten

An Weihnachten geht es beim Nürnberger Christkind sehr musikalisch zu. "Ich und meine Geschwister spielen alle mindestens zwei Instrumente", sagte die 18-jährige Benigna Munsi am Montag. Für sie gehöre es an den Feiertagen einfach dazu, gemeinsam Weihnachtslieder zu spielen.

Normalerweise hat das Christkind in der Adventszeit einen vollen Terminkalender mit zahlreichen Auftritten. Wegen der Corona-Krise sind diese aber alle abgesagt. Stattdessen kann man das Christkind zweimal die Woche telefonisch erreichen. "Die meisten rufen an, damit ihnen jemand zuhört", sagte Munsi nach ihrer ersten Telefonsprechstunde am Montagnachmittag.

Das Nürnberger Christkind, Benigna Munsi, steht in ihrem Gewand im Nürnberger Rathaus.
Das Nürnberger Christkind, Benigna Munsi, steht in ihrem Gewand im Nürnberger Rathaus.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 30. November, 18.03 Uhr: Wegen Pandemie nicht genug Bambus: Kanadischer Zoo gibt Pandas zurück

Weil wegen der Coronavirus-Pandemie nicht ausreichend Bambus als Futter herangeschafft werden konnte, hat ein kanadischer Zoo zwei Pandabären früher als geplant nach China zurückgegeben.

"Er Shun" und "Da Mao" seinen mit einem Frachtflieger der Lufthansa über Frankfurt/Main ins chinesische Chengdu gebracht worden, teilte der Zoo in der zentralkanadischen Stadt Calgary am Montag mit. Dort seien sie nun in einem Zoo untergebracht.

Die Pandas kamen 2013 nach Kanada und hatten zunächst fünf Jahre in einem Zoo in Toronto verbracht. Bis 2023 hätten sie laut Vereinbarung zwischen Kanada und China in Calgary bleiben sollen. Wegen der Pandemie sei es in den vergangenen Monaten aber logistisch sehr schwierig gewesen, ausreichend Bambus für die beiden Tiere zu besorgen, teilte der Zoo mit.

Update, 30. November, 17.59 Uhr: Kein Weihnachtssingen in der Alten Försterei

Auch das Weihnachtssingen im Stadion An der Alten Försterei mit Tausenden Besuchern am Tag vor Heiligabend fällt in diesem Jahr aus. Das bestätigte der 1. FC Union Berlin am Montag in einer Mitteilung auf seiner Homepage.

"Statt Lichterglanz und Gesang" bleibe es still und dunkel am 23. Dezember. Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der weiteren Ausbreitung des Coronavirus sind derartige Ansammlungen nicht möglich. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

2020 gibt es kein Weihnachtssingen im Stadion an der Alten Försterei in Berlin.
2020 gibt es kein Weihnachtssingen im Stadion an der Alten Försterei in Berlin.  © Soeren Stache/dpa

Update, 30. November, 17.57 Uhr: Belgien öffnet Geschäfte wieder

Nach gut vierwöchiger Zwangspause dürfen die Geschäfte im stark von der Corona-Pandemie getroffenen Belgien am Dienstag wieder öffnen. Dabei müssen sie allerdings strikte Hygienevorgaben erfüllen. Die meisten Einschränkungen bleiben trotz deutlich rückläufiger Infektionszahlen bestehen.

So sollen auch über Weihnachten strenge Kontaktbeschränkungen gelten. Restaurants, Kneipen und Cafés bleiben geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. Geschäfte dürfen hingegen wieder öffnen.

Update, 30. November, 17.51 Uhr: Polizisten wünschen sich von Merkel in der Corona-Krise klare Regeln

Polizisten haben Angela Merkel (66, CDU) von Schwierigkeiten im Dienst seit Beginn der Corona-Krise berichtet. Ein Polizeibeamter aus Berlin konstatierte in einem Online-Gespräch mit der Kanzlerin am Montag eine Zunahme der Gewaltbereitschaft bei Menschen, die gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie protestieren.

"Wichtig sei eine gewisse Verlässlichkeit der Verordnung und Normen", betonte er. Denn selbst Bürger, die prinzipiell bereit seien, sich an Regeln zu halten, seien oft nicht genau im Bilde darüber, was aktuell gilt. Gerke Stüven, Leiterin des Polizeikommissariats Wildeshausen, sagte, dass es "für uns als Polizei schwierig ist, mit Appellen und Empfehlungen zu arbeiten". Die Beamten brauchten einen "rechtssicheren Handlungsraum", da sie ansonsten nicht berechtigt seien, zur Durchsetzung von Kontaktbeschränkungen, etwa dem Betreten von Grundstücken.

Merkel sagte, manche Menschen hätten in der Corona-Krise "Sorgen, dass sich das ewig hinzieht" und dass dauerhaft Rechte eingeschränkt werden sollten. Sie könne versichern: "Das ist nicht so."

Update, 30. November, 17.44 Uhr: Sängerin Rita Ora entschuldigt sich für Corona-Party im Teil-Lockdown

Popsängerin Rita Ora (30) hat sich für ihre trotz des in England geltenden Teil-Lockdowns gefeierte Geburtstagsparty entschuldigt.

"Ich hatte ein kleines Fest mit einigen Freunden, um meinen 30. Geburtstag zu feiern", schrieb die Sängerin am Montag in einer Instagram-Story. Scotland Yard bestätigte, am Samstagabend zu einer Adresse im Londoner Stadteil Notting Hill gerufen worden zu sein, wo gegen die geltenden Corona-Regeln verstoßen worden sei.

Sie schäme sich sehr, weil sie eigentlich aus erster Hand wisse, wie hart Menschen arbeiteten, um die Pandemie zu bekämpfen. Ein britischer Regierungssprecher wies am Montag darauf hin, Corona-Beschränkungen gälten für alle - auch für Prominente.

Rita Ora feierten ihren 30. Geburtstag trotz Teil-Lockdown mit ein paar Freunden.
Rita Ora feierten ihren 30. Geburtstag trotz Teil-Lockdown mit ein paar Freunden.  © Gerald Matzka/dpa

Update, 30. November, 17.35 Uhr: Massentests beginnen im Corona-Hotspot Hildburghausen

Im Corona-Hotspot Hildburghausen können sich erstmals in Deutschland alle Kindergarten- und Schulkinder sowie ihre Erzieher auf das Virus testen lassen.

Die Aktion beginnt am Dienstagvormittag in einem Kindergarten. Etwa ein Drittel der Kinder aus den städtischen Kindergärten und die Mehrheit der Erzieherinnen und Erzieher wolle sich an dem freiwilligen Schnelltest beteiligen, sagte Bürgermeister Tilo Kummer (Linke) der Deutschen Presse-Agentur.

Wegen der Ende November explosionsartig gestiegenen Infektionszahlen gilt im gesamten Kreis Hildburghausen seit dem vergangenen Mittwoch ein harter Lockdown.

Deutschlandweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen ist derzeit der Landkreis Hildburghausen in Thüringen.
Deutschlandweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen ist derzeit der Landkreis Hildburghausen in Thüringen.  © Martin Schutt/dpa

Update, 30. November, 17.18 Uhr: Pinguine in London schauen im Lockdown Weihnachtsfilme

Das Londoner Sea Life Aquarium hat seine Pinguine während des Teil-Lockdowns in England mit Weihnachtsfilmen bei Laune gehalten.

"Es ist großartig zu sehen, wie sehr unsere Pinguine die Weihnachtsfilme genießen, die wir ihnen zeigen", sagte die Aquaristin des Unterwasserzoos, Leah Pettitt, der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Offenbar gucken auch Pinguine gerne gemeinsam Filme.
Offenbar gucken auch Pinguine gerne gemeinsam Filme.  © Yui Mok/PA Wire/dpa

Update, 30. November, 17.08 Uhr: Im Corona-Hotspot Sachsen werden Regeln weiter verschärft

Wegen der besonders hohen Corona-Infektionsraten in Sachsen werden die Kontaktregeln dort noch einmal verschärft. In weiten Teilen des Landes gelten von Dienstag an nicht nur die von Bund und Ländern beschlossenen Beschränkungen auf fünf Personen aus zwei Hausständen, sondern die Menschen dürfen dann ihre Wohnung nur noch mit triftigem Grund verlassen.

Zu den strengeren Maßnahmen werden die Kommunen von der neuen sächsischen Corona-Schutzverordnung verpflichtet, die ab 1. Dezember gilt. Sie sieht vor, dass Kreise und kreisfreie Städte Maßnahmen ergreifen müssen, wenn an fünf Tagen hintereinander der Wert von 200 Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner überschritten wird.

Update, 30. November, 16.48 Uhr: Spahn dringt auf niedrigere Corona-Zahlen vor Weihnachten

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt darauf, mit den weiteren Alltags-Beschränkungen den Anstieg der Corona-Zahlen noch im Dezember umzukehren. Er wolle eigentlich schon sehen, "dass wir vor Weihnachten niedrigere Zahlen haben", sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin.

Das gelte für die Infektionszahlen genauso wie auf den Intensivstationen. Nachdem mittlerweile schon relativ lange - seit zwei bis drei Wochen - eine Seitwärtsbewegung zu sehen sei, gelte es, die Neuinfektionen tatsächlich herunterzubringen. Genau dem dienten die weiteren Maßnahmen von Bund und Ländern. Nur damit könne es gelingen, auf den Intensivstationen zu einer Entlastung zu kommen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) betonte, er nehme die Situationen auf den Intensivstationen sehr ernst. Intensivmediziner berichteten, dass sie mit der Zahl der Covid-Patienten Stand heute zwar umgehen könnten, aber eben nur unter großem Stress für alle Beteiligten.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) betonte, er nehme die Situationen auf den Intensivstationen sehr ernst. Intensivmediziner berichteten, dass sie mit der Zahl der Covid-Patienten Stand heute zwar umgehen könnten, aber eben nur unter großem Stress für alle Beteiligten.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 30. November, 16.42 Uhr: Luxusmarke Escada insolvent

Teile des insolventen Modeunternehmens Escada SE werden geschlossen. Zwar übernimmt der bisherige Investor Regent Teile des Betriebs, wie die Kanzlei des Insolvenzverwalters Christian Gerloff am Montag bestätigte.

Für Teile des Unternehmens bedeutet die jetzt geschlossene Vereinbarung allerdings das Aus: "Die nicht übernommenen Aktivitäten, darunter sieben der acht eigenen Escada-Stores in Deutschland, werden Ende Februar 2021 eingestellt", heißt es von Gerloff. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Die Firmenzentrale des Modeunternehmens Escada in Aschheim bei München.
Die Firmenzentrale des Modeunternehmens Escada in Aschheim bei München.  © Tobias Hase/dpa

Update, 30. November, 16.31 Uhr: Mobiles Arbeiten soll dauerhaft kommen

In der Corona-Krise sollen Beschäftigte im Homeoffice durch Steuerentlastungen vor Mehrkosten geschützt werden. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Geht es nach Hubertus Heil (48, SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, sollen Arbeitnehmer nach einem neuen Gesetzentwurf leichter regelmäßig von einem Ort ihrer Wahl aus arbeiten können.
Geht es nach Hubertus Heil (48, SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, sollen Arbeitnehmer nach einem neuen Gesetzentwurf leichter regelmäßig von einem Ort ihrer Wahl aus arbeiten können.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 30. November, 16.27 Uhr: Downing Street: Weihnachtsmann muss keine Maske tragen

Der Weihnachtsmann muss in Großbritannien keine Maske tragen. Das stellte ein Sprecher der Downing Street, des britischen Regierungssitzes, am Montag klar: "Wir wissen, dass es für Kinder ein magisches Erlebnis ist, den Weihnachtsmann zu treffen, weshalb er Sicherheitsmaßnahmen ergreifen wird, um in corona-konformer Weise auftreten zu können", sagte der Sprecher.

Kinder dürfen daher in diesem Jahr in sogenannten "Santa's Grottos", also bei Auftritten von Weihnachtsmännern etwa in Kaufhäusern, nicht wie üblich auf deren Schoß sitzen. Die Abstandsregeln gelten also auch für Santa Claus.

Der am ersten Tag des Teil-Lockdowns vorgestellte neue Weihnachtsmann des Kaufhauses Selfridges trägt aufgrund der Corona-Pandemie eine rote Gesichtsmaske. Der Weihnachtsmann muss in Großbritannien aber keine Maske tragen. Das stellte ein Sprecher der Downing Street nun klar.
Der am ersten Tag des Teil-Lockdowns vorgestellte neue Weihnachtsmann des Kaufhauses Selfridges trägt aufgrund der Corona-Pandemie eine rote Gesichtsmaske. Der Weihnachtsmann muss in Großbritannien aber keine Maske tragen. Das stellte ein Sprecher der Downing Street nun klar.  © Jonathan Brady/PA Wire/dpa

Update, 30. November, 16.24 Uhr: Impfstoffhersteller Curevac schreibt weiter rote Zahlen

Der deutsche Biotechanbieter Curevac, der an einem Corona-Impfstoff arbeitet, schreibt weiter rote Zahlen. Im dritten Quartal lag der Nettoverlust bei 36,8 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 18,4 Millionen Euro), wie das Unternehmen am Montag in Tübingen mitteilte.

Curevac ist bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus einer von mehreren Hoffnungsträgern weltweit. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Der Biotechanbieter Curevac aus Tübingen schreibt weiter rote Zahlen. Der Biotechanbieter Curevac aus Tübingen schreibt weiter rote Zahlen.
Der Biotechanbieter Curevac aus Tübingen schreibt weiter rote Zahlen. Der Biotechanbieter Curevac aus Tübingen schreibt weiter rote Zahlen.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 30. November, 16.06 Uhr: Apotheker warnen vor Lieferengpässen bei Arzneien

Apotheker warnen vor Lieferengpässen bei rezeptpflichtigen Arzneien in Deutschland. Im ersten Halbjahr sei die Zahl der nicht verfügbaren Mittel, die Krankenkassen per Rabattvertrag für ihre Versicherten vorgesehen hatten, auf 12,1 Millionen Packungen gestiegen.

"Nicht nur Blutdrucksenker, Magensäureblocker oder Schmerzmittel, sondern auch Medikamente gegen Depressionen, Epilepsie oder Parkinson sind von Lieferengpässen betroffen", sagt ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold. Die EU-Kommission Lücken will nach der Corona-Pandemie Lücken in der europäischen Arzneimittelversorgung schließen. Zugleich sollen neue Medikamente möglichst für alle Bürger zugänglich und erschwinglich bleiben. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Etliche Medikamente sind von den Lieferengpässen betroffen. (Symbolbild)
Etliche Medikamente sind von den Lieferengpässen betroffen. (Symbolbild)  © Oliver Berg/dpa

Update, 30. November, 15.53 Uhr: Langläufer Kläbo sagt aus Sorge vor Corona Starts bei Weltcups ab

Der dreifache Skilanglauf-Olympiasieger Johannes Kläbo hat wegen der Gefahren der Corona-Pandemie seine Teilnahme an den Weltcup-Rennen in Davos und Dresden abgesagt. Er werde bis zum Jahresende nicht mehr im Weltcup dabei sein, gab der 24 Jahre alte Norweger am Montag laut Norwegischem Rundfunk NRK bekannt.

"Ich bin der Meinung, dass Skilaufen und Wettkämpfe im Zusammenhang mit der Pandemie, die derzeit auf der ganzen Welt tobt, von geringer Bedeutung sind", sagte Kläbo, der am vergangenen Wochenende zwei Weltcup-Rennen im finnischen Ruka gewonnen hatte und das Gesamtklassement anführt. Und weiter: "Ich halte es in diesen Zeiten für völlig falsch, zu internationalen Zielen zu reisen."

Update, 30. November, 15.42 Uhr: Dutzende Theater beteiligen sich an Aktionstag

Als Zeichen in der Corona-Pandemie haben sich am Montag Dutzende Häuser an einem Aktionstag der im Deutschen Bühnenverein organisierten Theater und Orchester beteiligt. In Dresden etwa spielten Bläser der Dresdner Philharmonie auf dem Turm der Kreuzkirche. Das Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses hat einen visuellen Gruß aufgenommen, der Montagabend auf die Fassade des Schauspielhauses projiziert werden sollte.

Das Berliner Grips Theater hat einen Hit aus seinem Dauerbrenner "Linie 1! im Internet veröffentlicht. Mitarbeiter des Hans Otto Theaters in Potsdam bildeten eine Menschenkette vor dem Haus. Die Vorpommersche Landesbühne in Anklam stellte ein Video auf seine Internetseite, in dem die "Weihnachtsgans Auguste", die Gäste auf einen virtuellen Theaterrundgang mitnimmt.

Der Aktionstag soll laut Bühnenverein "in dieser gesellschaftlich so herausfordernden Zeit" ein "Zeichen von Zuversicht, künstlerischer Energie und Verbundenheit zu ihrem Publikum in die Kommunen senden".

Update, 30. November, 15.36 Uhr: Müller weist Kritik an mangelnder Beteiligung an Corona-Hilfen zurück

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat die Kritik zurückgewiesen, die Länder würden sich nicht genügend an den Kosten der Corona-Hilfen beteiligen.

"Der Bund hat wahnsinnig viel gemacht und unterstützt, hohe dreistellige Milliardenbeträge - und die Länder ganz genauso", sagte Müller, der derzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist, am Montag in einem Live-Interview des "Spiegels" (Online). "Allein der Stadtstaat Berlin kommt auf Milliarden. Jetzt kann man sich ausrechnen, was in Bayern und in NRW und Baden-Württemberg in den großen Ländern los ist."

Auch Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) wies Brinkhaus' Forderung zurück. "Die Länder gehen bereits jetzt an die Grenze des finanziell überhaupt Verantwortbaren", sagte sie laut einer Mitteilung in Potsdam.

Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (55, SPD).
Berlins Regierender Bürgermeister, Michael Müller (55, SPD).  © Odd Andersen/AFP/POOL/dpa

Update, 30. November, 15.22 Uhr: Bayern lehnt Forderung nach mehr Corona-Hilfen durch Bundesländer ab

Bayern lehnt die Forderung von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus nach mehr Corona-Hilfen durch die Länder ab. "Der Bund steht in der Verantwortung – dieser muss er auch gerecht werden und für erforderliche Hilfsmaßnahmen aufkommen. Bayern steht, wie viele andere Länder auch, an den Grenzen seiner Leistungsfähigkeit", sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München.

Bund und Länder seien eine Schicksalsgemeinschaft, betonte Füracker. Bayern unterstütze bereits jetzt seine Wirtschaft, das Gesundheitswesen, seine Kommunen, Verbände, Vereine und Institutionen, aber auch die Bürger, mit Summen im zweistelligen Milliardenbereich.

Update, 30. November, 15.13 Uhr: Weihnachtsbaum aus Slowenien im Vatikan aufgestellt

Auf dem Petersplatz in der Vatikanstadt ist am Montagmorgen der traditionelle Weihnachtsbaum aufgestellt worden. Die 28 Meter hohe Fichte stamme aus Slowenien, wie der Vatikan Ende Oktober mitgeteilt hatte.

Für den 11. Dezember ist eine Zeremonie zur Illumination geplant, und die Krippe soll eingeweiht werden - laut Heiligem Stuhl unter den dann gegebenen Einschränkungen der Corona-Pandemie. Papst Franziskus will die Stifter des Baumes an diesem Tag zu einer Privataudienz empfangen.

Wegen Pandemie und Ansteckungsrisiko sagte der Pontifex seinen traditionellen Besuch an der Marienstatue in Roms Innenstadt am 8. Dezember ab. Der Besuch war anlässlich des Hochfestes Mariä Empfängnis nahe der Spanische Treppe geplant - einem beliebten zentralen Treffpunkt für Touristen.

Ein Kran richtet die 28 Meter hohe Tanne auf dem Petersplatz im Vatikan auf.
Ein Kran richtet die 28 Meter hohe Tanne auf dem Petersplatz im Vatikan auf.  © Gregorio Borgia/AP/dpa

Update, 30. November, 15.01 Uhr: Nach Mehrwertsteuersenkung - Inflation bleibt im November unter Null

Die Inflation in Deutschland ist im November bereits zum vierten Mal unter die Nullmarke gerutscht. Gedämpft von der Mehrwertsteuersenkung und stark gefallenen Energiepreisen lagen die Verbraucherpreise 0,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit.

Damit ist das Leben für Verbraucher im Mittel etwas billiger geworden. Zum Oktober diesen Jahres sanken die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent, hieß es nach den vorläufigen Ergebnissen.

Volkswirte gehen davon aus, dass die Inflation in Deutschland im nächsten Jahr wieder anzieht, wenn der Sondereffekt der Mehrwertsteuersenkung ausläuft.

Update, 30. November, 14.57 Uhr: Friseur Klier droht Insolvenz

Deutschlands größte Friseur-Kette in Not! Frisör Klier steht kurz vor der Insolvenz. Zahlreichen Filialen droht nach Informationen von Bild das Aus.

Ausgelöst werden die Probleme vor allem auch durch die Corona-Krise. Während des ersten Lockowns im Frühjahr mussten alle Filialen dichtgemacht werden. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.

Mehrere Klier-Filialen müssen offenbar schließen.
Mehrere Klier-Filialen müssen offenbar schließen.  © 123RF/Corinna Lormies

Update, 30. November, 14.43 Uhr: Scholz: Kosten für Homeoffice-Pauschale überschaubar

Die geplante Homeoffice-Pauschale für Arbeitnehmer, die von zu Hause arbeiten, wird nach Angaben von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) keine großen Mehrkosten verursachen.

Scholz sprach am Montag vor einer Videokonferenz mit den Finanzministern der Eurogruppe von einer "kleinen geringfügigen Pauschale" im Jahressteuergesetz. "Das wird überschaubar sein, was die Dimension betrifft, die das mehr kostet." Scholz verwies auf einen Einspareffekt an anderer Stelle: Beschäftigte, die zu Hause arbeiten und von der steuerlichen Homeoffice-Pauschale profitieren, könnten auf der anderen Seite dann auch keine Kosten für den Weg zur Arbeit steuerlich geltend machen.

Olaf Scholz (62, SPD), Bundesminister der Finanzen.
Olaf Scholz (62, SPD), Bundesminister der Finanzen.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 30. November, 14.20 Uhr: Kein Alkohol mehr und frühe Sperrstunde: Wales verschärft Maßnahmen

Pubs, Bars und Restaurants in Wales dürfen ab Freitagabend (4.12.) keinen Alkohol mehr verkaufen und müssen bereits um 18 Uhr die Türen schließen.

Regierungschef Mark Drakeford kündigte am Montag in Cardiff erneut schärfere Corona-Maßnahmen für seinen Landesteil an, von denen auch Kinos, Bowlingzentren und andere Freizeiteinrichtungen betroffen sind. Mitte Dezember soll überprüft werden, wie sich die Infektionslage entwickelt hat und ob Lockerungen möglich sind.

Update, 30. November, 14.07 Uhr: Rom stimmt die Italiener auf Ausgangssperren zu Silvester ein

Italiens Regierung hat weitere finanzielle Hilfen für Unternehmen und Berufsgruppen beschlossen, die besonders unter den Corona-Beschränkungen leiden.

Für sie würden noch einmal acht Milliarden Euro bereitgestellt, teilte die Mitte-Links-Regierung in der Nacht zum Montag mit. Vorgesehen sind etwa Steuererleichterungen für Unternehmen mit bestimmten Umsatzgrößen sowie für Restaurants, Reiseveranstalter und Hotels. Zugleich zeichnete sich am Montag ab, dass die nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr für die 60 Millionen Italiener auch noch an Silvester gelten dürfte.

Update, 30. November, 14 Uhr: Intensivmediziner beklagen "absolute Ausnahmesituation" in Kliniken

Intensivmediziner appellieren eindringlich an die Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus einzuhalten.

"Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation, die wir in der Geschichte der Intensivmedizin so noch nie erlebt haben", sagte Gernot Marx von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Jede Gruppe, die sich aktuell nicht treffe, trage vielleicht dazu bei, dass ein paar mehr Menschen überlebten.

Die vereinbarten Lockdown-Maßnahmen hätten aus der Sicht von Marx noch schärfer ausfallen müssen. Denn die Corona-Pandemie führe ihn und seine Kollegen derzeit an die Belastungsgrenze.

Update, 30. November, 13.54 Uhr: Nach Corona-Randale: Kroatischer Staatssekretär tritt zurück

Der kroatische Staatssekretär im Ministerium für Kriegsveteranen, Stjepan Sucic, ist nach Angriffen gegen Polizisten im Einsatz zur Durchsetzung von Corona-Regeln zurückgetreten. "Ich entschuldige mich für mein unangemessenes Verhalten in Vukovar und möchte weder für die Regierung noch für das Ministerium eine Belastung darstellen", erklärte er am Montag in einer Stellungnahme für die Medien.

Sucic hatte sich am vergangenen Freitag in der ostkroatischen Stadt Vukovar nach der coronabedingten Sperrstunde in einer Kneipe aufgehalten. Als Polizisten kamen, um die Personalien der Gäste festzustellen, weigerte sich Sucic zusammen mit dem Leiter des örtlichen Gedenkzentrums für die Opfer eines Massakers im Krieg 1991, den Ausweis zu zeigen.

Zeugen zufolge sollen die beiden Staatsbeamten die Polizisten unflätig beschimpft und ihnen unter Berufung auf ihre Regierungsämter mit "Konsequenzen" gedroht haben. Um sie auf die Polizeiwache abzuführen, musste ein Einsatzkommando anrücken. Der Leiter des Gedenkzentrums soll noch im Lokal tätlichen Widerstand geleistet haben. Sucic wiederum soll auf der Polizeiwache randaliert und eine Glastür zerschlagen haben.

Der Fall sorgte in Kroatien für großes Aufsehen. Das EU-Land ist von der Corona-Pandemie hart betroffen. Regierung und regionale Verwaltungen haben aber bislang eher milde Maßnahmen getroffen, darunter eine Maskenpflicht in Innenräumen und vorgezogene Sperrstunden für Gaststätten. In Vukovar gilt die Sperrstunde ab 00.00 Uhr, der Polizeieinsatz erfolgte um 00.35 Uhr. Beide Beamte wurden wegen Randalierens angezeigt und auf freien Fuß gesetzt.

Update, 30. November, 13.48 Uhr: Aues Handballtrainer Swat wegen Covid-19-Erkrankung in Klinik

Trainer Stephan Swat wird dem Handball-Zweitligisten EHV Aue wegen einer Covid-19-Erkrankung für längere Zeit nicht zur Verfügung stehen.

Wie der Verein am Montag mitteilte, wurde der 43-Jährige bereits in der vergangenen Woche in das Auer Helios Klinikum gebracht. "Der EHV Aue hofft, dass der Genesungsprozess problemlos, gut und schnell verläuft. Seine Mannschaft und sein Verein drücken ihm die Daumen, dass er das Krankenhaus bald verlassen kann und sich schnell wieder erholt", heißt es in der Mitteilung.

Update, 30. November, 13.17 Uhr: Moderna will Zulassung für Corona-Impfstoff in EU beantragen

Der US-Pharmakonzern Moderna will als erstes Unternehmen die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragen. Der Antrag auf eine bedingte Zulassung solle noch am Montag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur Ema gestellt werden, teilte das Unternehmen am selben Tag mit.

Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr im aktuellen TAG24-Artikel.

Der US-Pharmakonzern Moderna will als erstes Unternehmen die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragen.
Der US-Pharmakonzern Moderna will als erstes Unternehmen die Zulassung für einen Corona-Impfstoff in der EU beantragen.  © Moderna/PA Media/dpa

Update, 30. November, 12.35 Uhr: Lockdown an der Zugspitze: Sonne, Neuschnee - leere Pisten

Strahlendes Wetter, perfekte Wintersportverhältnisse - doch die Lifte stehen still. Auf Deutschlands höchstgelegenem Skigebiet an der Zugspitze (2962 Meter) sind am Montag Pistenraupen unterwegs. Die Bügel der Schlepplifte hängen - doch sie bleiben leer: In diesem Jahr werde es absehbar keinen Skibetrieb mehr geben, erläuterte die Bayerische Zugspitzbahn.

In Bayern dürfen Skilifte, Seilbahnen und die dazugehörige Gastronomie während des Lockdowns bis zum 20. Dezember nicht öffnen. Man rechne mit einer Verlängerung der Maßnahmen bis 10. Januar, hieß es bei der Zugspitzbahn. Die Weihnachtsferien machen rund ein Drittel des Wintergeschäfts aus.

"Nicht nur uns trifft diese Entscheidung hart: Auch Hotellerie, Gastronomie, Skischulen und Skiverleihe im Ort sind direkt betroffen", betonte Matthias Stauch, Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn. Man sei gut vorbereitet für den Winter. Der Betrieb im Sommer habe gezeigt, dass Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gut funktionierten.

An der Zugspitze sollten nach dem ursprünglichen Plan schon seit 13. November Skifahrer und Snowboarder ihre Schwünge ziehen. Im niedriger gelegenen Skigebiet Garmisch-Classic war mit der Beschneiung begonnen worden. Das weitere Vorgehen sei dort aber offen, sagte die Sprecherin der Zugspitzbahn, Verena Altenhofen. "Wenn wir wirklich erst so spät starten dürfen, müssen wir abwägen, ab wenn wir die Schneekanonen laufen lassen." Dennoch gebe man die Saison noch nicht verloren. "Eine letzte Hoffnung bleibt."

Liftbügel eines Schlepplifts hängen im geschlossene Skigebiet auf der Zugspitze in der Luft. Die Skigebiete sind vorbereitet aber wegen der Corona-Pandemie ist Skifahren nicht möglich.
Liftbügel eines Schlepplifts hängen im geschlossene Skigebiet auf der Zugspitze in der Luft. Die Skigebiete sind vorbereitet aber wegen der Corona-Pandemie ist Skifahren nicht möglich.  © Angelika Warmuth/dpa

Update, 30. November, 12.28 Uhr: Südwest-Ministerin für höhere Abschlagszahlungen bei Corona-Hilfen

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert vom Bund höhere Abschlagszahlungen für Unternehmen, die wegen des coronabedingten Teil-Lockdowns auf die außerordentlichen November- und Dezemberhilfen angewiesen sind.

Nach bisherigen Regelungen sollen betroffene Betriebe je Monat einen Abschlag in Höhe von bis zu 50 Prozent ihrer beantragten Summe erhalten, maximal aber 10.000 Euro.

Hoffmeister-Kraut sagte dazu am Montag der Deutschen Presse-Agentur: "Ich appelliere an den Bund, die bisher vorgesehene Abschlagszahlung für die außerordentliche Wirtschaftshilfe deutlich zu erhöhen. Die von den aktuellen Einschränkungen hart getroffenen Betriebe brauchen jetzt sehr schnell Liquidität, um ihre weiter laufenden Kosten decken zu können."

Im November und Dezember unterstützt der Bund Firmen und Solo-Selbstständige, die vom Teil-Lockdown betroffen sind, mit Zuschüssen von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahresmonat. Insgesamt sind dafür derzeit rund 30 Milliarden Euro veranschlagt. Die Novemberhilfen können seit vergangener Woche beantragt werden. Betroffene können in ihren Anträgen angeben, ob sie eine Abschlagszahlung wollen. Hierbei handelt es sich um einen Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung.

Die Hilfen sollen alle Betriebe, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen bekommen, die Anfang November den Geschäftsbetrieb einstellen mussten - sowie Firmen, die "nachweislich und regelmäßig" 80 Prozent ihrer Umsätze mit direkt von den Schließungen betroffenen Unternehmen erzielen. Das sind etwa Lieferanten der Gastronomie.

Update, 30. November, 12.11 Uhr: Widerstand gegen Corona-Maßnahmen in Johnsons Tory-Partei wächst

In der konservativen Tory-Partei wächst der Widerstand gegen die Corona-Politik des britischen Premiers und Parteichefs Boris Johnson.

Es gebe eine "große Frustration" auf den Hinterbänken der Partei über die weiteren Corona-Beschränkungen, gab Umweltminister George Eustice am Montag im "Sky News"-Interview zu. Bis zu 100 Abgeordnete könnten Vorbehalte gegenüber dem Stufensystem haben, das ab Mittwoch mit regionalen Maßnahmen den nationalen Teil-Lockdown in England ersetzen soll.

In den allermeisten Regionen des Landes darf etwa die Gastronomie weiterhin nur unter strengen Auflagen oder gar nicht öffnen und strenge Kontaktbeschränkungen bleiben ebenfalls erhalten. Bei der Abstimmung über die Maßnahmen im Parlament am Dienstag könnte der Premier daher auf die Stimmen der Opposition angewiesen sein. Die Unterstützung der Labour-Partei gilt jedoch als sicher.

Der Teil-Lockdown im November hat die Zahl der Neuinfektionen in England zwischen dem 13. und 24. November um 30 Prozent gegenüber den vorherigen Wochen sinken lassen, wie aus einer aktuellen Untersuchung des Imperial College London und des Marktforschungsinstituts Ipsos Mori hervorgeht. Kritiker der Maßnahmen pochen daher auf weitere Lockerungen. Schottland, Wales und Nordirland entscheiden über ihre eigenen Corona-Maßnahmen.

Update, 30. November, 11.54 Uhr: Corona-Hilfen sind nicht unbegrenzt weiterführbar

Aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sind die im November und Dezember gewährten Corona-Hilfen nicht auf Dauer finanzierbar.

"Wir können ganz sicherlich nicht auf unbegrenzte Zeit sehr umfassende Pakete wie jetzt die Umsatzrückvergütung weiterführen", sagte Altmaier am Montag im Deutschlandfunk.

Im November und Dezember unterstützt der Bund Firmen, die vom Teil-Lockdown betroffen sind, mit Zuschüssen von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahresmonat. Insgesamt sind dafür derzeit rund 30 Milliarden Euro veranschlagt.

Die Kritik, dass die Politik an falscher Stelle unterstütze, wies Altmaier zurück: "Es gibt nicht für alle Beteiligten gleichermaßen eine gerechte Antwort auf die Situation". Wenn es darum gehe, Hunderttausenden Hilfe zuteilwerden zu lassen, finde man immer Beispiele, wo jemand zu wenig Hilfe bekomme und jemand zu viel. Hierbei handle es sich jedoch um Sonderfälle.

Auch Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte sich zuvor geäußert und erklärt, dass man bis Januar zielgenauere Hilfen ausarbeiten müsse. "Der Umsatz kann auf Dauer nicht das zentrale Kriterium sein."

Update, 30. November, 11.44 Uhr: Passau Deutschlands Corona-Hotspot

Die niederbayerische Stadt Passau liegt nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zusammen mit dem Thüringer Landkreis Hildburghausen als Corona-Hotspot bundesweit an der Spitze.

Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - lag am Montag demnach bei 579,5.

Nur ganz knapp dahinter rangiert den Daten zufolge der bisherige Spitzenreiter, der Thüringer Landkreis Hildburghausen. Hier betrug die Sieben-Tage-Inzidenz 579,1. Eine RKI-Sprecherin bestätigte die Zahlen.

In Passau dürfen die Menschen ihre Wohnung seit Samstag nur noch aus triftigem Grund verlassen. Die Zahlen des RKI sind an Sonntagen und Montagen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Nur wenige Menschen sind in der Fußgängerzone von Passau unterwegs.
Nur wenige Menschen sind in der Fußgängerzone von Passau unterwegs.  © Lino Mirgeler/dpa

Update, 30. November, 11.03 Uhr: Merkel-Kritik an Hotelöffnungen über Weihnachten

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Pläne verschiedener besonders von der Corona-Pandemie betroffener Länder kritisiert, über Weihnachten in Großstädten Hotelübernachtungen für Familienbesuche zu erlauben.

Merkel habe sich am Montag in einer virtuellen Sitzung des CDU-Präsidiums zu dem Beschluss von Bund und Ländern bekannt, die strengen Corona-Kontaktbeschränkungen über die Festtage zu lockern, berichteten Teilnehmer am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zugleich wurde sie mit der Bemerkung zitiert, es habe ihr die Fantasie gefehlt, zu ahnen, dass besonders betroffene Länder die Hotels öffnen wollten.

Es sei nicht kontrollierbar, ob nur Gäste in den Hotels übernachteten, die tatsächlich Verwandte in der Region besuchten, begründete Merkel demnach ihre Kritik. Nach diesen Informationen bezog sich die Kanzlerin auf solche Regelungen in Großstädten wie Berlin. Es sei nicht zu erklären, dass zugleich etwa die Krankenschwestern an der Berliner Charité über Weihnachten durcharbeiten müssten. Ausdrücklich habe sie in diesem Zusammenhang nicht von Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern gesprochen, berichteten mehrere Teilnehmer. In einigen Flächenländern seien sinkende Inzidenzwerte zu erkennen.

Nach Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Schleswig-Holstein und Berlin hatte am Samstag auch Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, über die Festtage Hotelübernachtungen für Familienbesuche zu erlauben - entgegen einer Empfehlung aus dem Kanzleramt.

Update, 30. November, 10.45 Uhr: Teil-Lockdown drückt Nachfrage nach Arbeitskräften

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat wegen des Teil-Lockdowns wieder etwas nachgelassen.

Der Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit stieg im November im Vergleich zum Vormonat zwar noch leicht um 1 auf 99 Punkte. Die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zeigten sich aber in einer Abflachung des Anstiegs, teilte die Bundesagentur am Montag mit. Mit 21 Punkten weniger liegt der BA-X noch immer deutlich unter dem Vorjahreswert.

Demnach sind zurzeit weniger neue Stellen zu besetzen, weil weniger Beschäftigte ihren Arbeitsplatz wechseln und die Unternehmen weniger Personalbedarf haben. Außer im öffentlichen Dienst gab es im November nach Angaben der Bundesagentur in allen Branchen eine geringere Nachfrage nach Arbeitskräften. Vor allem in der Zeitarbeit, im Handel, im Gastgewerbe und der Industrie ging die Zahl der meldeten Stellen zurück.

Der Stellenindex beruht auf den Stellengesuchen, die bei der Arbeitsagentur gemeldet sind. Als Referenzwert dient der Durchschnitt des Jahres 2015, der mit 100 angegeben wurde. Im April lag der Stellenindex erstmals unter dem Referenzwert.

Update, 30. November, 10.15 Uhr: Bankenverband: Aufschwung nach Corona braucht gezielte Unterstützung

Nach dem coronabedingten Absturz der deutschen Konjunktur braucht es nach Ansicht des Bankenverbandes BdB gezielte wirtschaftspolitische Impulse für 2021.

"Die staatlichen Programme für Unternehmen waren und sind als Akuthilfe wichtig. Doch jetzt kommt es darauf an, die richtigen wirtschaftspolitischen Impulse zu setzen, um die gesunden Unternehmen für die Zukunft zu stärken", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, am Montag.

Um den Aufschwung nach der Pandemie zu unterstützen, fordert der Verband unter anderem, den steuerlichen Verlustvortrag für Firmen auszubauen. Unternehmen könnten dann Verluste aus dem Corona-Jahr in die nächsten Jahren steuerlich geltend machen, wenn die Geschäfte wieder besser laufen. Eine großzügigere Gestaltung des Verlustvortrags würde Unternehmen entlasten, die nun "Luft zum Investieren" bräuchten, erklärte der BdB.

Zudem müssen aus Sicht des Verbandes die Investitionen in Forschung und Entwicklung hochgefahren werden: "Hier brauchen wir eine steuerliche Förderung und vorteilhafte Finanzierungsbedingungen." Staatliche Mittel sollten gezielter eingesetzt werden, bekräftigte Ossig: "Der Aufbruch aus der Krise sollte mit dem so notwendigen Umbau der Wirtschaft verbunden werden. Die Hilfen müssen dabei gezielt Investitionen in Zukunftstechnologien in den Feldern Nachhaltigkeit und Digitalisierung unterstützen."

Update, 30. November, 10 Uhr: "Corona-Pandemie" ist "Wort des Jahres" 2020

"Corona-Pandemie" ist von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) zum "Wort des Jahres" 2020 gekürt worden.

Auf dem zweiten Platz landete "Lockdown", wie die Gesellschaft am Montag in Wiesbaden mitteilte.

Bei der Aktion wählt eine Jury regelmäßig zehn Wörter und Wendungen aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Die Begriffe stammen aus einer Sammlung von mehreren Tausend Belegen aus verschiedenen Medien und Einsendungen von Außenstehenden.

Im vergangenen Jahr wurde "Respektrente" zum "Wort des Jahres" gekürt, 2018 war es "Heißzeit".

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat den Begriff als "Wort des Jahres" 2020 gekürt.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat den Begriff als "Wort des Jahres" 2020 gekürt.  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 30. November, 9.53 Uhr: Revolte nach Corona-Ausbruch in Gefängnis auf Sri Lanka - 8 Tote

Bei einer Revolte in einem Hochsicherheitsgefängnis auf Sri Lanka sind mindestens acht Menschen gestorben und mehr als 60 verletzt worden.

Nach einem Corona-Ausbruch in dem Gefängnis hätten die Gefangenen bessere Einrichtungen, die das Abstand-Halten besser zulassen, sowie regelmäßige Corona-Tests gefordert, sagte ein Beamter, der für die Gefängnisse des Landes zuständig ist, der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Die Lage sei am Sonntag eskaliert, Gefangene hätten Gefängniswärter angegriffen, versucht zu fliehen, Gebäude und Dokumente angezündet sowie zwei Wächter zeitweise als Geiseln genommen. Vor dem Gefängnis hätten sich zudem Angehörige der Gefangenen versammelt, was die Situation zusätzlich angespannt habe. Die Polizei habe das Feuer eröffnet und die Situation in der Nacht auf Montag unter Kontrolle gebracht. Sechs der Verletzten seien Gefängniswächter.

Kürzlich gab es auch in anderen gewöhnlich überbelegten Gefängnissen auf Sri Lanka Proteste, bei denen Insassen mehr Schutz vor Corona-Infektionen forderten. Nach offiziellen Angaben sind in dem Land zurzeit mehr als 1100 Gefangene mit Corona infiziert.

Update, 30. November, 9.32 Uhr: Keine Corona-Lockerungen zwischen den Jahren in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg werden die Corona-Maßnahmen unmittelbar nach den Weihnachtstagen wieder verschärft.

Die grün-schwarze Landesregierung will die Kontaktbeschränkungen lediglich vom 23. bis zum 27. Dezember aufweichen, bestätigte ein Regierungssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Darauf habe sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit seinen Kabinettskollegen verständigt. Über die Weihnachtstage sollen aber Hotelübernachtungen für Familienbesuche in Baden-Württemberg ermöglicht werden.

Die Corona-Maßnahmen werden im Dezember bundesweit verschärft - außer in der Weihnachtszeit. Bund und Länder hatten sich vergangene Woche für Treffen "im engsten Familien- oder Freundeskreis" vom 23. Dezember bis 1. Januar auf eine Obergrenze von zehn Personen plus Kinder bis 14 Jahren verständigt. Kretschmann war dieser Zeitraum zu lang. Die Landesregierung will am Montag die neuen Regeln verkünden. In Kraft treten soll die neue Verordnung nach Angaben des Staatsministeriums dann am Dienstag.

Auch in Berlin hat der Senat entschieden, die von Bund und Ländern verabredeten Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen für private Treffen über die Feiertage in Berlin nicht umzusetzen.

Update, 30. November, 8.55 Uhr: Corona-Krise dämpft Anstieg der Tarifverdienste

Die Corona-Krise und die Lohnzurückhaltung von Gewerkschaften haben den Anstieg der Tarifverdienste kräftig gedämpft. Im dritten Quartal kletterten sie um 1,2 Prozent zum Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Das sei der geringste Anstieg der Tarifverdienste seit dem zweiten Quartal 2011. Berücksichtigt wurden tarifliche Grundvergütungen und in Tarifabschlüssen festgelegte Sonderzahlungen wie Einmalzahlungen, Jahressonderzahlungen oder tarifliche Nachzahlungen.

Obwohl die Tarifverdienste nur wenig zulegten, hatten die betroffenen Arbeitnehmer real mehr Geld in der Tasche: Im dritten Quartal sanken die Verbraucherpreise zugleich um 0,1 Prozent. Der große Einsatz von Kurzarbeit in der Pandemie habe indes keinen Einfluss auf die Tarifindizes, betonten die Statistiker. Änderungen der tatsächlich bezahlten Arbeitszeit fließen in den Tarifindex nicht ein.

Deutlich unterdurchschnittlich stiegen im dritten Quartal die Tarifverdienste einschließlich Sonderzahlungen in der Industrie (+0,5 Prozent). Das lag vor allem daran, dass für die Metall- und Elektrobranche für dieses Jahr mit Rücksicht auf die Corona-Krise keine prozentualen Tariferhöhungen vereinbart wurden. Im Grundstücks- und Wohnungswesen (+0,8 Prozent) sowie im Baugewerbe (+1,0 Prozent) wurde zudem in den Tarifverhandlungen vereinbart, dass die Tariferhöhungen erst im kommenden Jahr in Kraft treten.

Der geringe Anstieg der Tarifverdienste in den Bereichen Erziehung und Unterricht (+0,9 Prozent) und Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung (+1,0 Prozent) sei vor allem auf hohe Nachzahlungen zurückzuführen, erklärte die Wiesbadener Behörde. Ohne Sonderzahlungen lag der Anstieg bei 3,2 Prozent (Erziehung und Unterricht) beziehungsweise 2,5 Prozent (Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung). Überdurchschnittlich stark stiegen die Tarifverdienste unter anderem in der Land- und Forstwirtschaft (+3,0 Prozent). In der Wasserversorgung und Entsorgung (+1,0 Prozent) war das Plus dagegen eher gering.

Update, 30. November, 8.38 Uhr: Weitere Kritik an Brinkhaus-Forderung zu Corona-Finanzhilfen

Die Kritik an der Forderung von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) nach einer stärkeren Beteiligung der Länder an den Corona-Hilfen wächst. Widerstand kommt nun auch aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Länder leisteten bereits einen erheblichen finanziellen Beitrag zur Bekämpfung der Krise, sagte Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD) dem MDR. "Allein für unseren Freistaat Thüringen haben wir zunächst 700 Millionen Euro für direkte Hilfen in der Pandemie bereitgestellt. Hinzu kommen noch Bürgschaftsrahmen."

Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) kritisierte im MDR, es werde der Eindruck erweckt, die Länder hätten sich bisher nicht beteiligt. Das Gegenteil sei der Fall. Sachsen habe einen Corona-Bewältigungsfonds von fast sieben Milliarden Euro aufgelegt. Für das Land sei es selbstverständlich, die kommunale Ebene zu unterstützen, und zwar noch deutlich vor der Zusage des Bundes, dort ebenfalls zu helfen.

Die Bekämpfung der Pandemie dürfe nicht vom Geldbeutel der Länder abhängen, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) dem Sender. "Reiche Länder könnten sich dann mehr Schutz und mehr Entschädigung leisten als arme. Das kann niemand ernsthaft wünschen."

Brinkhaus fordert, dass sich die Bundesländer stärker einbringen. "Natürlich haben auch die Länder Lasten getragen, aber das ist aus der Balance geraten. Und wenn es jetzt um die Weiterzahlung von Hilfen geht, im Januar und in den Februar hinein, dann erwarten wir, dass die Länder sich an diesen Hilfen beteiligen", bekräftigte er am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Mehrere Ministerpräsidenten haben dies bereits abgelehnt.

Update, 30. November, 8 Uhr: Baby kommt mit Covid-19-Antikörpern auf die Welt

Bilden Babys im Leib der Mutter etwa Corona-Antikörper? Sieht man den Fall um Celine Ng-Chan aus Singapur, verdichten sich die Anzeichen, dass dies tatsächlich so sein könnte!

Mehr Informationen zu dem skurrilen Fall aus Singapur erfahrt Ihr im aktuellen TAG24-Artikel.

Tragen Neugeborene etwa bereits Corona-Antikörper in sich, wenn sich ihre Mutter während der Schwangerschaft infiziert hat? (Symbolfoto)
Tragen Neugeborene etwa bereits Corona-Antikörper in sich, wenn sich ihre Mutter während der Schwangerschaft infiziert hat? (Symbolfoto)  © Donal Husni/ZUMA Wire/dpa

Update, 30. November, 7.40 Uhr: Kanzleramtschef Braun schließt weitere Corona-Hilfen nicht aus

Zusätzlich zu den Milliarden für die von der Corona-Krise schwer getroffene deutsche Wirtschaft stellt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) weitere Hilfen in Aussicht.

"Bei Bedarf müssen wir neue Impulse setzen", sagte Braun dem "Handelsblatt"(Montag). Allerdings sollen die Hilfen nicht in der jetzigen Form fortgesetzt werden. Am Montag wollen sich auch die Wirtschaftsminister der Länder bei einer Online-Konferenz mit den Folgen der Pandemie beschäftigen.

Im November und Dezember unterstützt der Bund Firmen, die vom Teil-Lockdown betroffen sind, mit Zuschüssen von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus dem Vorjahresmonat. Insgesamt sind dafür derzeit rund 30 Milliarden Euro veranschlagt.

"Der Umsatz kann auf Dauer nicht das zentrale Kriterium sein", sagte Braun. "Bis Januar müssen wir zielgenauere Hilfen ausarbeiten." Künftig werde die Hilfe stärker an den Fixkosten ausgerichtet wie bereits bei den ab Januar geltenden Überbrückungshilfen. Eine Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hatte ergeben, dass die sogenannten November- und Dezemberhilfen um zehn Milliarden Euro höher ausfallen als notwendig. Sofern die Hilfen unverändert fortbestehen, erhalten manche von dem Teil-Lockdown betroffenen Betriebe nun mehr Geld, als wenn sie geöffnet hätten.

Update, 30. November, 7 Uhr: Samuel Koch leidet unter Corona - Grundvertrauen in Kanzlerin Merkel

Samuel Koch, seit zehn Jahren wegen eines Unfalls bei "Wetten, dass..?" querschnittsgelähmt, vertraut in der Corona-Krise Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrer Regierung.

"Ich habe ein Grundvertrauen in die Entscheidungsträger", sagte der Schauspieler und Autor der Deutschen Presse-Agentur in Mannheim. Er sei überzeugt, dass Merkel nach bestem Wissen und Gewissen agiere. Er habe aber auch Verständnis für die Gegner der Corona-Maßnahmen. "Es ist wichtig, dass man kritisch ist, einige Maßnahmen sind nicht zu Ende gedacht."

Er selbst leide unter der Krise, da er als Schauspieler nicht auftreten kann und Lesungen seiner Bücher absagen musste. Der heute 33-Jährige war am 4. Dezember 2010 in der TV-Show "Wetten, dass..?" verunglückt und sitzt seitdem im Rollstuhl.

Koch plädiert dafür, in der Pandemie "die ein oder anderen verschüttet gegangenen Eigenschaften wieder auszugraben - Langmut, Geduld, Disziplin - und vielleicht erst auf die Knie und dann, wenn nötig, auf die Barrikaden zu gehen".

In Zeiten des Social Distancing könne man auch Gemeinschaft anders stattfinden lassen als sonst. "So haben wir gerade ein köstliches Dinner mit Freunden in Berlin über Videotelefonie gemacht." Koch hat mehrere Bücher verfasst über sein Leben und die Fähigkeit, dieses trotz eines Schicksalsschlags zu meistern. In seinem neuen Podcast verpasst er seinen Zuhörern "Vitamine für das emotionale Immunsystem".

Der Wunsch, Wettkönig bei "Wetten, dass..?"" zu werden, hat ihn beinahe das Leben gekostet. Samuel Koch (33) verletzte sich vor zehn Jahren bei einem Salto über ein fahrendes Auto schwer. Seitdem sitzt er im Rollstuhl.
Der Wunsch, Wettkönig bei "Wetten, dass..?"" zu werden, hat ihn beinahe das Leben gekostet. Samuel Koch (33) verletzte sich vor zehn Jahren bei einem Salto über ein fahrendes Auto schwer. Seitdem sitzt er im Rollstuhl.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 30. November, 5.40 Uhr: 11.169 Fälle: Corona-Neuinfektionen leicht über Vorwochenwert

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Innerhalb eines Tages sind 11.169 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Montagmorgen bekannt gab.

Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Montag hatte die Zahl bei 10.864 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden zudem 125 neue Todesfälle. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf insgesamt 16.248.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.053.869 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 30.11., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 739.100 Menschen inzwischen genesen.

Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 0,95 (Vortag: 0,96). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 95 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Update, 30. November, 5 Uhr: Mehr Hausarbeit durch Corona-Pandemie

Mehr als 40 Prozent der Menschen in Deutschland klagen über eine Zunahme der Hausarbeit durch die Corona-Pandemie. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Minijob-Zentrale hervor. Es gebe mehr schmutziges Geschirr, da häufiger zuhause gegessen werde, und es müsse auch häufiger geputzt werden, klagten viele Befragte.

Besonders belastet durch die Pandemie waren demnach Familien mit Kindern. Hier klagten sogar drei Viertel der Befragten über Mehrarbeit - nicht zuletzt wegen der häufigeren Kinderbetreuung in den eigenen vier Wänden.

Immerhin neun Prozent der Befragten gab aber auch an, ihnen sei aufgrund der Corona-Pandemie bewusster geworden, dass Hausarbeit Spaß mache. Dabei waren es häufiger Männer als Frauen, die diese Erfahrung machten.

Rund 15 Prozent der Befragten stellten angesichts der Mehrbelastung allerdings auch fest, dass sie Unterstützung im Haushalt benötigen. Unter den Eltern braucht nach eigener Einschätzung sogar jeder Vierte Entlastung bei der Kinderbetreuung. Ein Viertel der Befragten gab an, ihr Respekt gegenüber Haushaltshilfen und Reinigungskräften sei angesichts der jüngsten Erfahrungen gestiegen.

Dennoch halten viele Schwarzarbeit im Hauhalt immer noch für ein Kavaliersdelikt. Immerhin 38 Prozent der Befragten meinten, die Beschäftigung einer Haushaltshilfe ohne Anmeldung sei in Ordnung oder zumindest teilweise in Ordnung. Zum Vergleich: Beim Schwarzfahren in Bus und Bahn fanden das nur 17 Prozent. Nach Einschätzung von Dominik Ense vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln werden tatsächlich sogar 90 Prozent der Haushaltshilfen schwarz beschäftigt.

Mehr als 40 Prozent der Menschen in Deutschland klagen über eine Zunahme der Hausarbeit durch die Corona-Pandemie.
Mehr als 40 Prozent der Menschen in Deutschland klagen über eine Zunahme der Hausarbeit durch die Corona-Pandemie.  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Update, 30. November, 3.30 Uhr: Bund plant Nationale Gesundheitsreserve an 19 Standorten

Als Konsequenz aus der Corona-Krise will der Bund an 19 Standorten in Deutschland eine Nationale Gesundheitsreserve mit wichtigem Material wie Schutzmasken aufbauen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Diese Pandemie lehrt uns, dass wir mehr vorsorgen müssen." Mit den Plänen soll sich am Montag das Corona-Kabinett befassen. Demnach soll die Reserve bis Ende 2021 vor allem mit schon beschafften Masken gefüllt werden, dann mit Material aus inländischer Produktion. Ständig vorgehalten werden soll der Bedarf des Gesundheitswesens und des Bundes für einen Monat.

Die Reserve solle im Kern aus Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräten und Medikamenten bestehen, erläuterte Spahn. "So unterstützen wir im Notfall besonders diejenigen, die in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen arbeiten. Am Material soll gute Gesundheitsversorgung nicht scheitern."

Update, 30. November, 3.22 Uhr: Tom Beck nach Corona-Infektion: Duschgels riechen alle anders

Schauspieler und Sänger Tom Beck (42) spürt rund sieben Monate nach seiner Corona-Infektion noch die Folgen.

"Der Geruchssinn ist in manchen Dingen wirklich noch weg. Ich würde sagen, 95 Prozent der Sachen riechen für mich genauso wie vorher, vier Prozent anders und ein Prozent rieche ich gar nicht", sagte Beck der Deutschen Presse-Agentur.

Der in Berlin lebende Musiker, der im Mai sein viertes Studioalbum "4B" veröffentlichte, strauchelt vor allem bei Duschgels. "Die riechen alle irgendwie anders. Vielleicht kommt das auch irgendwann wieder. Aber ich finde es wirklich erschreckend und erstaunlich, wie sich die Infektion bis heute auswirkt."

Der gebürtige Nürnberger ("Alarm für Cobra 11") hatte sich im April während der Produktion der Musikshow "The Masked Singer" infiziert, die er später als Faultier gewann. Die ProSieben-Sendung, in der Prominente unter einer Verkleidung singen, musste damals zwei Wochen pausieren.

Tom Beck (42) hatte sich im April während der Produktion der Musikshow "The Masked Singer" infiziert.
Tom Beck (42) hatte sich im April während der Produktion der Musikshow "The Masked Singer" infiziert.  © Henning Kaiser/dpa

Update, 30. November, 2.44 Uhr: Tokio will Corona-Mehrfachtest für ausländische Olympioniken

Ausländische Athleten sollen bei den wegen der Corona-Pandemie aufs nächste Jahr verschobenen Olympischen Spielen in Tokio nach einem Medienbericht mehrfachen Tests unterzogen werden.

Wie die japanische Tageszeitung "Nihon Keizai Shimbun" am Montag berichtete, sieht ein Entwurf der Olympia-Macher zum Test-Verfahren unter anderem vor, dass aus dem Ausland kommende Athleten innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise nach Japan, dann erneut bei der Einreise nach Japan sowie dann noch einmal 96 bis 120 Stunden danach auf das Coronavirus getestet werden. Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass keine Infektionen übersehen werden. Außerdem seien mehrfache Coronatests an den Trainingslagern, beim Betreten des olympischen Dorfes sowie vor den Wettkämpfen angedacht, hieß es.

Nach dem Betreten des olympischen Dorfes wird die Gesundheit der Athleten überwacht, wozu dem Bericht zufolge auch regelmäßige Tests gehören sollen. Aus Sorge vor Corona-Fällen im olympischen Dorf wollen die Organisatoren dort nur einen möglichst kurzen Aufenthalt erlauben. "Wir wollen nicht die Zahl der Sportler senken, aber wir müssen sicherstellen, dass das Dorf der sicherste Ort in Tokio ist", sagte John Coates, der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), kürzlich. Daher sollen die Athleten vier bis fünf Tage vor Beginn ihrer Wettkämpfe ins Dorf einziehen und bereits ein bis zwei Tage nach Abschluss ihrer Disziplinen nach Hause reisen.

Das genaue Verfahren für die Untersuchungsproben sowie die Häufigkeit der Corona-Tests solle weiter mit dem IOC sowie den internationalen Sportorganisationen abgestimmt werden, berichtete das Blatt weiter. Angesichts wieder gestiegener Infektionszahlen auch im Gastgeberland halten sich hartnäckige Zweifel, ob die Spiele wirklich ausgetragen werden können. Japan und das IOC halten jedoch an den Tokio-Spielen fest.

Update, 30. November, 2.27 Uhr: Ärztepräsident: Mehr Corona-Schnelltests einsetzen

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich dafür ausgesprochen, Corona-Schnelltests häufiger einzusetzen.

Priorität müssten dabei Einrichtungen des Gesundheitswesens haben, etwa Seniorenheime oder Krankenhäuser. "Später ist vorstellbar, vor größeren Veranstaltungen, wenn diese wieder zugelassen werden, Schnelltests durchzuführen", sagte Reinhardt dem "Mannheimer Morgen" (Montag).

Die Gefahr eines explosionsartigen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen über die Weihnachtsfeiertage sieht Reinhardt nicht. "Dass Weihnachten zu einem bundesweiten Superspreading-Event wird, halte ich für unwahrscheinlich." Wenn die Menschen sich an die Infektionsschutzbestimmungen hielten, seien die zeitlich begrenzten Lockerungen vertretbar und aus psychosozialen Gründen sogar geboten.

Update, 30. November, 2 Uhr: Familienfirmen wollen in Corona-Krise Arbeitsplätze halten

Die große Mehrheit der Familienfirmen will nach einer neuen Umfrage in der Corona-Krise möglichst keine Arbeitsplätze abbauen. Und 40 Prozent der Unternehmer wollen krisenbedingte Verluste oder Geldmangel im Betrieb mit ihrem Privatvermögen auffangen, wie die am Montag veröffentlichte Befragung von 136 größeren Familienfirmen durch die Universität Duisburg-Essen ergab.

Auftraggeber war die Stiftung Familienunternehmen in München. Dabei geht es teils um die Sicherstellung der Liquidität, teils um die Erhöhung des Eigenkapitals, aber auch um die Aufstockung des Kurzarbeitergelds für die Mitarbeiter.

Die Corona-Befragung war Teil einer größer angelegten Untersuchung zum sozialen und gesellschaftlichen Engagement von Familienunternehmen. Abgesehen von der Umfrage analysierten die Mitarbeiter des Lehrstuhls für interne Revision auch die öffentlich zugänglichen Dokumente der 500 größten deutschen Familienbetriebe, von denen knapp zwei Drittel jährliche Umsätze von mehr als 50 Millionen Euro erzielen.

Demnach geben gut 80 Prozent der Familienunternehmen Geld für gute Zwecke aus, mehrheitlich in der eigenen Heimatregion. Abgesehen davon betreiben knapp 60 Prozent der untersuchten Unternehmen auch innerbetriebliche Fürsorge, etwa in Form von Notfallfonds für Mitarbeiter.

Fast die Hälfte (48 Prozent) der 500 größten Familienunternehmen betreibt demnach eigene Stiftungen, die meist gemeinnützigen Zwecken dienen. Diese Stiftungen kümmern sich mehrheitlich um Bildung und Forschung (61,8 Prozent) sowie soziale Zwecke (45 Prozent), wobei viele Stiftungen in mehr als einem Bereich tätig sind.

Die Beweggründe für gesellschaftliches Engagement sind demnach nicht nur selbstlos: "Neben altruistischen Gedanken spielt auch das Eigeninteresse an motivierten und dem Unternehmen verbundenen Mitarbeitern eine Rolle", schreiben Professor Marc Eulerich und seine Mitarbeiter. "Das Eigeninteresse schmälert aber nicht das Engagement."

Die Definition des Familienunternehmens war in der Untersuchung weit gefasst. Eulerich und seine Mitarbeiter zählten dazu Firmen, in denen ein Privatunternehmer wesentlichen Einfluss ausübt. Dazu zählen auch Aktiengesellschaften, an denen ein Privatunternehmer ein Viertel oder mehr der Anteile hält.

Ein Mitarbeiter von Hornbach läuft durch einen Baumarkt. Die große Mehrheit der Familienfirmen will nach einer neuen Umfrage in der Corona-Krise möglichst keine Arbeitsplätze abbauen.
Ein Mitarbeiter von Hornbach läuft durch einen Baumarkt. Die große Mehrheit der Familienfirmen will nach einer neuen Umfrage in der Corona-Krise möglichst keine Arbeitsplätze abbauen.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 30. November, 1.45 Uhr: Virologe Kekulé für privates Corona-Meldesystem

Der Virologe Alexander Kekulé hat ein privates Corona-Meldesystem für Veranstaltungen ab 20 Personen vorgeschlagen. "Alle Veranstalter, auch die privaten, sollten in die Pflicht genommen werden, die Teilnehmer zu registrieren", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Sei ein Teilnehmer positiv, könne der Veranstalter alle anderen warnen. "Dadurch könnte man ein paralleles Meldesystem einziehen, das auf privater Ebene viel, viel schneller ist und das eine höhere Bereitschaft zur Mitwirkung hätte", sagte Kekulé.

Mit Blick auf Weihnachten sagte Kekulé, es gebe "die ernstzunehmende besondere Gefahr, dass sich viele Menschen infizieren, die über 70 Jahre alt sind. Und diese haben, wenn sie sich infizieren, ein Sterberisiko von fast zehn Prozent." Aber dieses Risiko sei zu steuern. Die in der vergangenen Woche von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen beinhalteten die Möglichkeit, dass bis Weihnachten die Infektionszahlen deutlich gesunken seien. "Die Politik wettet hier auf fallende Zahlen. Wenn es sehr viel anders kommt, haben die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin ein Kommunikationsproblem."

Mit einer Impfung der gesunden Allgemeinbevölkerung rechnet Kekulé nach eigener Aussage im Zeitraum April bis Juni. "Im Sommer könnte die Seuche dann verschwinden und im Herbst hoffentlich nicht wiederkommen. Das ist mein optimistisches Szenario."

Update, 30. November, 1.01 Uhr: WHO erwartet Tausende zusätzliche Malaria-Tote wegen Corona-Pandemie

Wegen der Corona-Pandemie könnte es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge in diesem Jahr Zehntausende zusätzliche Todesfälle durch Malaria geben.

Je nachdem wie stark die Malaria-Gesundheitsdienste wegen der Pandemie unterbrochen worden seien, könne es zwischen 20.000 und 100.000 mehr Malaria-Tote geben als erwartet, die meisten davon Kinder, sagte Pedro Alonso, der Leiter des Malaria-Programms bei der WHO. Einem am Montag veröffentlichten WHO-Bericht zufolge starben 2019 rund 409.000 Menschen weltweit an Malaria, die meisten davon in Afrika.

Die Zahl der Malaria-Fälle ist dem Bericht zufolge von 238 Millionen im Jahr 2000 auf 229 Millionen 2019 zwar leicht gesunken. Allerdings sei die Zahl der Fälle in den vergangenen vier Jahren fast unverändert geblieben. "Wir brauchen ein erneutes Engagement im Kampf (...) gegen Malaria", sagte die WHO-Leiterin für Afrika, Matshidiso Moeti. Der Erreger der lebensbedrohlichen Infektionskrankheit wird durch den Stich einer Mücke übertragen.

Die Experten kritisierten, dass Malaria nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit und Finanzmittel bekomme wie das Coronavirus. "Es sollte für Empörung sorgen, dass eine behandelbare und vermeidbare Krankheit jedes Jahr zu fast 400.000 Toten führt", sagte Moeti.

Allerdings könne man von der Corona-Pandemie wichtige Lehren ziehen, sagte Peter Sands, der Leiter des Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria. Zum einen sei das Sammeln von genauen Daten über den Verlauf eines Ausbruch extrem wichtig, um gezielt handeln zu können. Zum anderen müsse man anerkennen, dass nicht nur das Coronavirus sondern auch Malaria schwere wirtschaftliche Folgen für die betroffenen Länder habe. Und schließlich benötigt es Sands zufolge deutlich mehr finanzielle Mittel. Die jährlichen globalen Ausgaben für den Kampf gegen Malaria seien rund drei Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro). Dies sei für eine Krankheit, "die mehr als 400.000 Menschen tötet, eigentlich eine schockierend niedrige Summe", sagte Sands.

An oder mit Corona sind bislang laut WHO rund 1,45 Millionen Menschen gestorben. Ohne die drastischen Maßnahmen wären es Experten zufolge ein Vielfaches davon.

Ein Mitarbeiter bereitet in einer Malaria-Klinik in Tai Muang, Thailand, eine Blutprobe für einen Test vor.
Ein Mitarbeiter bereitet in einer Malaria-Klinik in Tai Muang, Thailand, eine Blutprobe für einen Test vor.  © Narong Sangnak/EPA/dpa

Update, 30. November, 0.20 Uhr: Braun: Die Pandemie verliert im nächsten Jahr ihren Schrecken

Kanzleramtsminister Helge Braun blickt in der Corona-Krise optimistisch auf das kommende Jahr. "Die Pandemie verliert im nächsten Jahr ihren Schrecken", sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt" (Montag).

"Wir müssen als Gesellschaft den Dezember und die Monate bis zum März durchhalten mit Einhaltung der AHA-Regeln und der Reduzierung unserer Kontakte. Wo das nicht reicht, sind Einschnitte unvermeidbar. Dann kommen der Frühling und hoffentlich auch der Impfstoff."

Es sei gelungen, das exponentielle Wachstum der Infektionszahlen auf einem Niveau zu stoppen, das das Gesundheitssystem fordere, aber gerade noch nicht überfordere. 400 Tote pro Tag seien aber zu viel. "Deshalb hätte ich im Oktober gerne weiter gehende Beschlüsse gefasst."

Update, 30. November 0.01 Uhr: Laschet: Neue Corona-Konzepte ab Januar - sonst geht der Staat kaputt

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat neue Konzepte in der Corona-Pandemie ab Januar gefordert: "Noch ein weiteres Jahr wie dieses halten
Gesellschaft und Wirtschaft nicht durch", so Laschet zur "Rheinischen Post" (Montag).

Ab Januar müssten "kluge Konzepte langfristige Perspektiven für ein Leben mit der Pandemie ermöglichen", so der Landeschef: "Mit der Zulassung des Impfstoffs sind diese Konzepte auch realistisch."

Laschet ergänzte gegenüber der "Rheinischen Post": "Wir können nicht auf Dauer alles schließen, und der Staat bezahlt Monat für Monat Milliarden-Ausfälle. Ab dem neuen Jahr wird ein neues Modell nötig sein. Dauerhafte Schließungen und anschließende Ausgleichszahlungen machen den Staat auf Dauer kaputt."

Update, 29. November, 22.15 Uhr: Söder zu Corona-Regeln: Viele suchen immer wieder ein Schlupfloch

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat kritisiert, dass einige Bürger in der Corona-Pandemie immer wieder nach Schlupflöchern der geltenden Regelungen suchten. "Mein Eindruck ist: Es suchen ja sehr viele immer wieder nach einem Schlupfloch, nach einer Paralleldiskussion", sagte der CSU-Chef am Sonntagabend in der ARD-Sendung Anne Will. "Wenn wir uns jetzt mal darauf konzentrieren, wie wir so gut wie möglich die Zahlen senken und es so konsequent anwenden wie es nur geht, dann denke ich, ist Weihnachten entspannt." Größere Sorge als Weihnachten bereiteten ihm ohnehin Silvester und Skiaktivitäten.

In den kommenden zwei Wochen werde man sehen, wie sich die Zahlen entwickeln. Eine Teil-Entwarnung könne man geben. Es gebe kein exponentielles Wachstum mehr nach oben. Umgekehrt gebe es aber auch keine Abwärtsbewegung. "In den nächsten zwei Wochen müssen wir dann noch mal ein Update machen, wie wir stehen, und im Zweifelsfall aus dem Verlängern und Vertiefen ein Mehr an Vertiefen machen", so Söder.

Update, 29. November, 20.15 Uhr: Brinkhaus will Länder stärker an Corona-Hilfen beteiligen

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat seine Forderung verteidigt, dass die Bundesländer künftig bei Corona-Hilfen mehr zahlen sollten. "Natürlich haben auch die Länder Lasten getragen, aber das ist aus der Balance geraten. Und wenn es jetzt um die Weiterzahlung von Hilfen geht, im Januar und in den Februar hinein, dann erwarten wir, dass die Länder sich an diesen Hilfen beteiligen", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin.

Der Bund übernehme hohe Lasten im Sozialbereich, bei der Krankenhausfinanzierung und in vielen anderen Bereichen. "Und wir setzen da jetzt auf die Solidarität der Länder, und ich bin auch optimistisch, dass wir da zusammen etwas hinbekommen werden."

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat seine Forderung verteidigt, dass die Bundesländer künftig bei Corona-Hilfen mehr zahlen sollten.
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat seine Forderung verteidigt, dass die Bundesländer künftig bei Corona-Hilfen mehr zahlen sollten.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 29. November, 18.46 Uhr: US-Experte Fauci warnt vor Zuspitzung der Corona-Krise im Dezember

In den USA ist dem renommierten Immunologen Anthony Fauci zufolge bis Jahresende mit einer weiteren Zuspitzung der Corona-Pandemie zu rechnen. Es sei nicht zu spät, gegenzusteuern, aber wegen der Feiertage und mehr Reisen sei mit einer weiteren Zunahme der Neuinfektionen zu rechnen, sagte Fauci am Sonntag dem Fernsehsender NBC.

Experten wie Fauci hatten bereits mit Blick auf den Feiertag Thanksgiving am Donnerstag im ganzen Land mit einer Zunahme der Ansteckungen wegen vieler Reisen und Familientreffen gerechnet. Gleiches gelte für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage, sagte Fauci. Der prominente Immunologe ist auch ein Mitglied der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses.

Laut Anthony Fauci ist bis Jahresende mit einer weiteren Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA zu rechnen.
Laut Anthony Fauci ist bis Jahresende mit einer weiteren Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA zu rechnen.  © Susan Walsh/AP/dpa

Update, 29. November, 17.25 Uhr: Zahl der Neuinfektionen unter Vorwochenniveau

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) am Wochenende vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Innerhalb eines Tages sind 14.611 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Sonntagmorgen bekannt gab. Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 15.741 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden zudem 158 neue Todesfälle. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde.

Update, 29. November, 16.59 Uhr: Schleswig-Holstein beschließt neue Corona-Lockerungen

Schleswig-Holsteins Landesregierung hat am Sonntag eine neue Landesverordnung zur Eindämmung des Coronavirus beschlossen. Lockerungen gelten ab Montag bei körpernahen Dienstleistungen sowie Tier- und Wildparks im Freien, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Grund für die Anpassung der Verordnung waren Beschlüsse der Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch. Wegen der im bundesweiten Vergleich niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 im Norden geht das Land aber einen Sonderweg.

Die Landesregierung hält bis einschließlich Weihnachten und Silvester an ihrer Zehn-Personen-Kontaktregel fest. Damit dürfen sich maximal zehn Menschen aus zwei Hausständen öffentlich treffen. Im privaten Bereich sollen es maximal zehn Personen sein, die Empfehlung beträgt zwei Haushalte - Kinder jeweils inklusive.

Ab Montag dürfen Nagel-, Kosmetik- sowie Massagestudios unter Hygieneauflagen ihre Dienste anbieten. Möglich wird dann auch der Besuch von Tierparks, Zoos und Wildparks. Diese dürfen Außenbereiche wieder öffnen. Die Landesregierung weitet aber die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung aus. Sie muss beispielsweise auch in Bahnhöfen oder Bahnhofsvorplätzen und an Haltestellen getragen werden.

Update, 29. November, 15.35 Uhr: Eisenmann: Hotelübernachtungen zu Weihnachten erlauben

Baden-Württembergs Kultusministerin und CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann will über die Weihnachtstage Hotelübernachtungen für Familienbesuche auch in Baden-Württemberg ermöglichen. "Es gibt nicht wenige Familien, die kein Gästezimmer in ihrem Haus oder in ihrer Wohnung haben", sagte Eisenmann den Zeitungen "Heilbronner Stimme" und "Mannheimer Morgen" (Montag).

"Gerade für eine Familie mit zwei Kindern, die an Weihnachten Oma und Opa in deren kleiner Wohnung besucht, wäre es angenehmer und entspannter, wenn sie in einem Hotelbett statt auf dem Sofa oder mit dem Schlafsack auf dem Boden im Wohnzimmer schlafen dürften."

Die Landesregierung solle dringend erörtern, ob im Südwesten Hotelübernachtungen aus familiärem Anlass vom 23. bis zum 27. Dezember zugelassen werden könnten.

Susanne Eisenmann (CDU), Ministerin für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg und Spitzenkandidatin der CDU Baden-Württemberg zur Landtagswahl 2021.
Susanne Eisenmann (CDU), Ministerin für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg und Spitzenkandidatin der CDU Baden-Württemberg zur Landtagswahl 2021.  © dpa/Sebastian Gollnow

Update, 29. November, 15.30 Uhr: Mehr als 1000 Schüler und Schülerinnen in Halle in Quarantäne

In Halle sind derzeit mehr als 1000 Schüler und Schülerinnen in Quarantäne. Insgesamt gebe es in der knapp 240.000 Einwohner großen Stadt mehr als 30.700 Kinder und Jugendliche in den Schulen, sagte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Sonntag. Das bedeute, dass fast 97 Prozent aller Schüler und Schülerinnen den Unterricht weiter besuchen könnten. "Das ist eine gute Zahl", so Wiegand. Die Entscheidung, die Schulen weiterhin geöffnet zu lassen, sei richtig gewesen.

Insgesamt wurden am Sonntag 25 Neuinfektionen in Halle gemeldet. Der Corona-Kennwert lag weiterhin im hohen Bereich von 84,82 Infizierten pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tagen. Zudem wurden am Sonntag zwei weitere Corona-Tote gemeldet. Am Samstag starben eine 80 Jahre alte Frau und am Sonntag ein 79 Jahre alter Mann in Zusammenhang mit dem Virus.

Mit großen Abständen zueinander stehen die Stände auf dem Wochenmarkt in Halle/Saale.
Mit großen Abständen zueinander stehen die Stände auf dem Wochenmarkt in Halle/Saale.  © dpa/zb/Hendrik Schmidt

Update, 29. November, 15.25 Uhr: Corona-Zahlen in Passau steigen weiter - Inzidenz von 538

Die Zahl der Corona-Infektionen in Passau ist weiter gestiegen. Am Sonntag meldete das Landesamt für Gesundheit (LGL) einen Inzidenzwert von knapp 538 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Seit dem Wochenende gelten in der niederbayerischen Stadt strenge Ausgangsbeschränkungen. Diese hatte der Oberbürgermeister, Jürgen Dupper (SPD), am Freitag verkündet, nachdem der Inzidenzwert auf fast 440 Neuinfektionen gestiegen war.

Die Menschen in Passau dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Die Stadt verordnete Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen.

Die Beschränkungen sollen zunächst für eine Woche gelten, jedoch frühestens bei einem Rückgang der Infektionszahlen auf eine Corona-Inzidenz von 300 wieder gelockert werden.

Nur wenige Menschen sind in der Fußgängerzone von Passau unterwegs.
Nur wenige Menschen sind in der Fußgängerzone von Passau unterwegs.  © dpa/Lino Mirgeler

Update, 29. November, 15.20 Uhr: Wien beginnt Corona-Massentests am 4. Dezember

Die freiwilligen Corona-Massentests beginnen in Wien am 4. Dezember, zwei Tage später als ursprünglich geplant. Das sagte der Stadtrat für Gesundheit, Peter Hacker (SPÖ), am Sonntag. Die Berufsfeuerwehr hat drei größere Testzentren eingerichtet, die zusammen jeden Tag 150.000 Tests durchführen können.

Die anderen Bundesländer starten auch am kommenden Freitag oder in den Tagen danach mit ihrem Testangebot. Damit sollen Menschen, die nichts von ihrer Infektion wissen, gefunden und Infektionsketten unterbrochen werden. Die Regierung hat die 8,9 Millionen Einwohner zu reger Teilnahme an den Antigen-Schnelltests aufgerufen.

Die Testung sämtlicher 200.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie der Betreuungskräfte in Kindergärten soll je nach Bundesland entweder im Zuge der allgemeinen Massentests oder separat am 5. und 6. Dezember stattfinden. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) appellierte in einem Brief an die Lehrer, teilzunehmen: "Sie bekommen nicht nur eine Momentaufnahme über Ihren Infektionsstand, sondern leisten einen wesentlichen Beitrag für einen sicheren Schulbetrieb."

Medizinisches Personal führt einen Corona-Antigentest durch.
Medizinisches Personal führt einen Corona-Antigentest durch.  © dpa/APA/Georg Hochmuth

Update, 29. November, 14.40 Uhr: Trotz Smog und Corona: Halbmarathon in Neu Delhi

In Neu Delhi riecht es dieser Tage oft nach Rauch - die Luft ist so ungesund, dass Ärzte vom Sport im Freien abraten. Außerdem kommen in der indischen Millionenmetropole seit Wochen täglich rund 5000 bestätigte Corona-Neuinfektionen und 100 registrierte Tote dazu. Trotzdem gab es am Sonntag einen jährlichen großen Halbmarathon durch die Hauptstadt des Landes mit den zweitmeisten registrierten Corona-Fällen nach den USA.

Um die Corona-Gefahr zu reduzieren, habe es am Eingang des Geländes Thermometer und Geräte zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut gegeben, teilten die Veranstalter mit. Auch gab es Corona-Tests für die Profi-Athleten. Neben den Profis seien auch mehr als 13.000 Amateur-Läufer gerannt. Dieses Jahr liefen sie statt auf einer vorgegebenen Route coronabedingt einen selbst gewählten Weg. Sie luden davor eine App des Veranstalters herunter, die dann Strecke und Zeit gemessen hat.

Zurzeit sehen einige Forscher Hinweise, dass Luftverschmutzung Corona verschlimmern könnte. Coronaviren würden sich etwa an Feinstaubpartikel andocken und so in die Lungen gelangen, sagte Arvind Kumar vom Sir Ganga Ram Hospital kürzlich dem indischen Nachrichtenportal "Scroll".

Die Luft ist in Neu Delhi im Winter stets besonders schlecht. Zu den Abgasen der vielen Autos, der Industrie, dem Staub von Baustellen, Müllverbrennung und Feuerwerk bei Festen kommt hinzu, dass im Winter viele Bauern ihre Ernte-Reste auf den Feldern verbrennen.

Teilnehmer des Halbmarathons laufen vor dem "India Gate" Denkmal auf der Strecke.
Teilnehmer des Halbmarathons laufen vor dem "India Gate" Denkmal auf der Strecke.  © dpa/AP/Altaf Qadri

Update, 29. November, 14.35 Uhr: Gesundheitssenatorin: hohe Infektionszahlen führen zu Auslastung

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hat vor einer Überlastung der Krankenhäuser in der Corona-Krise gewarnt. "Die anhaltend hohen Infektionszahlen führen zu einer zunehmenden Auslastung der Intensivbetten für immer mehr schwerstkranke Covid-19-Patient*innen", twitterte die SPD-Politikerin am Sonntag über den Account ihrer Behörde.

Zuvor war die Corona-Ampel zum ersten Mal seit der Einführung im Mai auch beim Kriterium Intensivbetten-Belegung auf Rot gesprungen. 25,3 Prozent der Betten auf Intensivstationen sind laut dem Corona-Lagebericht der Gesundheitsverwaltung vom Sonntag für Samstag mit Covid-19-Patienten belegt. Als Marke, ab der die Ampel auf Rot steht, wurden 25 Prozent festgelegt.

"Wir haben in Berlin vorsorglich frühzeitig die Kapazitäten gesteuert, sodass Schlimmeres bis jetzt verhindern werden kann", sagte Kalayci. In der Krankenhauslandschaft spitze sich die Lage auch zu, weil Personal coronabedingt ausfalle. Die Gesundheitssenatorin appellierte, den Mitarbeitenden in den Krankenhäusern Überlastung zu ersparen. "Deshalb ist es Gebot der Stunde, auf jeden Kontakt zu verzichten, der nicht zwingend erforderlich ist."

Kalayci forderte die Menschen auf, "am besten überall" eine Maske zu tragen und Abstand zu halten.

Dilek Kalayci, Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.
Dilek Kalayci, Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.  © DPA/Annette Riedl

Update, 29. November, 14.30 Uhr: Geburtstagsparty in Offenbach mit 30 Gästen

Etwa 30 Menschen haben in Offenbach eine Geburtstagsparty gefeiert und dabei gegen die Corona-Verordnung verstoßen. Gäste aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet hätten in der Nacht zu Samstag "gefeiert, getanzt, Alkohol getrunken und keinerlei Schutzmaßnahmen getroffen", teilte die Stadt Offenbach am Sonntag mit. Die Stadtpolizei sei wegen einer Ruhestörung in der Nachbarschaft gerufen worden.

Während der Kontrolle hätten einige Teilnehmer versucht zu fliehen, von den meisten seien jedoch die Personalien festgestellt worden. Sie erwartet laut Stadt jeweils ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und Bußgelder in bis zu vierstelliger Höhe. Die Räume des Veranstalters wurden versiegelt.

Update, 29. November, 13.40 Uhr: Zwei Corona-Fälle bei Heidenheim - Spiel gegen HSV findet statt

Das Zweitliga-Spiel 1. FC Heidenheim gegen den Hamburger SV ist am Sonntagnachmittag trotz zweier Corona-Fälle im Team der Gastgeber angepfiffen worden. Wie der FCH kurz vor Spielbeginn mitteilte, seien der Ersatztorwart Kevin Ibrahim und Abwehrspieler Jonas Föhrenbach am Freitag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die beiden Fußballprofis befänden sich daher in häuslicher Quarantäne, ihnen gehe es gut.

Alle anderen Spieler sowie das gesamte Trainer- und Funktionsteam der Heidenheimer seien dagegen negativ getestet worden. Das sei auch bei einem weiteren Corona-Schnelltest am Sonntagmorgen so gewesen. Daher konnte das Heimspiel gegen den Aufstiegskandidaten HSV stattfinden.

Update, 29. November, 13.35 Uhr: Berlin überschreitet Corona-Warnwert für Belegung von Intensivbetten

Erstmals seit Einführung des Ampelsystems zur Bewertung der Corona-Lage in Berlin ist der Warnwert für Intensivbetten überschritten worden. Mehr als ein Viertel dieser Betten in der Hauptstadt ist jetzt mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus dem am Sonntag aktualisierten Lagebericht der Gesundheitsverwaltung für Samstag hervorgeht. Damit steht die Corona-Ampel in Berlin nun bei zwei Indikatoren auf Rot.

Die Corona-Ampel berücksichtigt insgesamt drei Indikatoren: die Reproduktionszahl (kurz R-Wert), die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen und die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten. Für jedes Kriterium wurden Grenzwerte definiert. Werden diese mindestens drei Mal in Folge überschritten, wechselt die entsprechende Ampelfarbe auf Gelb oder Rot.

Ein Zimmer auf der neu umgebauten Intensivstation der Charité Campus-Klinik für COVID-19-Patienten.
Ein Zimmer auf der neu umgebauten Intensivstation der Charité Campus-Klinik für COVID-19-Patienten.  © dpa/ZB/Britta Pedersen

Update, 29. November, 13.15 Uhr: Karliczek sieht bei Corona-Impfungen noch viel Aufklärungsbedarf

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sieht in der Bevölkerung beim Thema Corona-Impfungen noch viel Aufklärungsbedarf. "Dazu gehört, immer wieder zu verdeutlichen, dass die Zulassungsbehörden keinerlei Abstriche an den Standards machen, die für die Zulassung eines Impfstoffes gelten", sagte Karliczek am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Sie versicherte: "Die zugelassenen Impfstoffe werden daher wirksam und vor allem sicher sein."

Es sei erfreulich, dass sich rund die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger impfen lassen wollten. "Es wäre allerdings schön, wenn die Bereitschaft noch etwas steigen würde." Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung nötig, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen.

Karliczek bekräftigte aber, dass es keinen Impfzwang geben werde. "Es bleibt dabei: Die Impfung wird freiwillig sein."

Die Bevölkerung müsse von den Vorteilen einer Corona-Impfung überzeugt werden. "Je höher die Impfquote im Laufe der Zeit, desto eher ist es möglich, die vielen Einschränkungen aufzuheben und zu unserem normalen Leben zurückzukehren", sagte die Ministerin weiter. Die Impfung habe nicht nur einen Vorteil für jede Person selbst, die Impfung sei auch ein Dienst an der Gemeinschaft. "Ich bin zuversichtlich, dass dies immer mehr Menschen auch so sehen werden."

Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Anja Karliczek (CDU), Bundesministerin für Bildung und Forschung.  © dpa/Michael Kappeler

Update, 29. November, 13 Uhr: Kroatische Staatsbeamte missachten Corona-Regeln und randalieren

Zwei hohe Staatsbeamte haben in der ostkroatischen Stadt Vukovar gegen geltende Corona-Maßnahmen verstoßen und nach dem Einschreiten der Polizei randaliert. Wie das Internet-Portal jutarnji.hr am Samstagabend meldete, richtete sich der Behördeneinsatz in der Nacht zuvor gegen eine Kneipe, die entgegen der Corona-Auflagen spät nachts geöffnet war und Alkohol ausschenkte.

Wie das Portal berichtete, nahm die Polizei einen Staatssekretär aus dem Veteranenministerium sowie den Leiter eines Gedenkzentrums für Massakeropfer aus dem Krieg 1991 mit auf die Wache. Die beiden sollen sich den Amtshandlungen der Polizisten widersetzt haben.

Der Leiter des Gedenkzentrums soll sich gegen die vorläufige Festnahme körperlich gewehrt haben. Er wurde unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen abgeführt. Der Staatssekretär hatte sich im Lokal geweigert, den Polizisten seinen Ausweis zu zeigen. Er soll auf der Polizeiwache Inventar beschädigt haben. Beide Staatsbeamte wurden schließlich wegen Randalierens, Sachbeschädigung und Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt und auf freien Fuß gesetzt.

Die Polizei in Kroatien ermittelt gegen die beiden Staatsbeamten.
Die Polizei in Kroatien ermittelt gegen die beiden Staatsbeamten.  © 123RF/Goran Jakuš

Update, 29. November, 12.20 Uhr: RKI: Münster als erste Großstadt in NRW unter Infektionskennziffer 50

Ein erster orangefarbener Fleck auf der sonst roten NRW-Karte des Robert-Koch-Instituts (RKI): Münster hat am Sonntag erstmals seit Ende Oktober mit 41,5 wieder eine Sieben-Tage-Inzidenz unter dem Grenzwert von 50 ausgewiesen.

Den höchsten Wert erreichte am Sonntag laut RKI Solingen mit 261,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Der NRW-weite Wert lag am Sonntag bei 146,0. In Münster fällt der gesunkene Wert mit einem gerichtlichen Streit um die Maskenpflicht für Lehrer zusammen.

Die Kennzahl 50 war im Oktober noch wichtig, da damals regionale Maßnahmen noch an diesen Wert gekoppelt waren. So mussten ab dieser Zahl Veranstaltungen verkleinert oder Sperrstunden für die Gastronomie verhängt werden. In der aktuellen Coronaschutz-Verordnung wird dazu kein Unterschied mehr gemacht, da durch den "Lockdown Light" Veranstaltungen praktisch komplett verboten und Restaurants - bis auf das Mitnahme-Geschäft - geschlossen sind.

Nur wenige Fahrräder fahren über den Prinzipalmarkt in Münster.
Nur wenige Fahrräder fahren über den Prinzipalmarkt in Münster.  © dpa/Rolf Vennenbernd

Update, 29. November, 12.15 Uhr: NRW-Kabinett tagt mit Spahn in Düsseldorfer Stadion

Das nordrhein-westfälische Kabinett wird am Dienstag gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Düsseldorfer Fußballstadion "Merkur Spiel-Arena" tagen. Das bestätigte ein Sprecher der Staatskanzlei am Sonntag. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte den Plan zuvor beim Deutschlandfunk angesprochen. Laut Staatskanzlei werden Laschet, Spahn und die Landesminister in einem der großen Konferenzräume innerhalb der Arena zusammen kommen.

Das Stadion soll laut Stadt bald auch als Impfzentrum dienen. Auch dafür sollen Räume in der Arena genutzt werden, so dass dort weiter Fußball gespielt werden kann. "Der Anforderungskatalog des Landes, der für das Impfzentrum bis zu 2400 Impfungen pro Tag vorsieht, wird mit diesem Standort besonders gut erfüllt", hatte die Leiterin des städtischen Corona-Krisenstabs, Helga Stulgies, am Freitag gesagt.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit.
Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit.  © dpa/Michael Kappeler

Update, 29. November, 12.10 Uhr: Hildburghäuser Bürgermeister: "Corona-Regeln sind kein Spiel"

Der Hildburghäuser Bürgermeister Tilo Kummer (Linke) hat appelliert, das Versammlungsverbot in der besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Region ernstzunehmen. "Sonst ist alles für die Katz", sagte Kummer am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf Aufrufe im Netz zu weiteren Corona-Protesten in der kommenden Woche. Es sei nicht hinnehmbar, wenn Menschen es offenbar als Spiel ansehen, die Regeln zu brechen.

Im Südthüringer Corona-Brennpunkt Kreis Hildburghausen gilt seit Sonntag ein striktes Versammlungsverbot. Sämtliche Veranstaltungen und Versammlungen sind laut einer neuen Verordnung untersagt. Damit zieht der Landkreis auch die Lehren aus einem unangemeldeten Corona-Protest am vergangenen Mittwoch. Dabei waren mehrere Hundert Menschen teils ohne Maske und Mindestabstand singend durch die Straßen der Kreisstadt gezogen.

Nach den neuen Regeln können jetzt nur noch im Einzelfall und auf Antrag Versammlungen genehmigt werden, wenn sie infektionsschutzrechtlich vertretbar sind und vier Tage vorher angemeldet wurden. Unangemeldete Zusammenkünfte sind nun verboten. Bereits seit vergangenem Mittwoch gilt für die rund 63.000 Einwohner der Region ein harter Lockdown mit strengen Ausgangsbeschränkungen; Kitas und Schulen wurden geschlossen.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag im Kreis am Sonntag nach Angaben des Gesundheitsamtes bei 588 (Vortag: 595). Das Robert Koch-Institut weist für den Kreis Hildburghausen eine Inzidenz von rund 579 aus. Der Wert - der zwischenzeitlich sogar bei 630 lag - ist damit an diesem Wochenende erstmals seit längerem wieder gesunken. Dennoch leuchtete der Südthüringer Kreis an der bayerischen Landesgrenze auf der Corona-Deutschland-Karte des RKI am Sonntag neben der Stadt Passau pink.

"Landratsamt Hildburghausen" steht auf einer Tafel vor dem Gebäude.
"Landratsamt Hildburghausen" steht auf einer Tafel vor dem Gebäude.  © dpa/zb/Martin Schutt

Update, 29. November, 11.55 Uhr: Menschen in Passau halten sich an Ausgangsbeschränkungen

Die Menschen in Passau halten sich an die seit Samstag geltenden Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Laut Polizei sind in der Nacht zum Sonntag keine Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz festgestellt worden. Nachdem der Inzidenzwert am Freitag auf fast 440 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gestiegen war, hatte Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) strenge Maßnahmen verkündet.

Die Menschen in der niederbayerischen Stadt dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Die Stadt verordnete Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen.

Die Beschränkungen sollen zunächst für eine Woche gelten, jedoch frühestens bei einem Rückgang der Infektionszahlen auf eine Corona-Inzidenz von 300 wieder gelockert werden.

Schilder weisen am Ludwigsplatz auf die bestehende Alkoholverbotszone und die Maskenpflicht in Passau hin.
Schilder weisen am Ludwigsplatz auf die bestehende Alkoholverbotszone und die Maskenpflicht in Passau hin.  © dpa/Lino Mirgeler

Update, 29. November, 11.50 Uhr: Tschechien lockert Corona-Maßnahmen zum Weihnachtsgeschäft

Tschechien lockert zum Weihnachtsgeschäft seine strengen Corona-Regeln. Von Donnerstag an dürfen alle Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants wieder öffnen. Das gab die Regierung nach einer Sondersitzung des Kabinetts am Sonntag bekannt. Es gelten strenge Hygieneregeln und eine Begrenzung der Kundenzahl in Geschäften auf eine Person je 15 Quadratmeter.

Bislang sind nur lebensnotwendige Einkäufe erlaubt. Die Lockerungen waren ursprünglich bereits für Montag erwartet worden. Im Laufe der Woche werde mit einer "weiteren deutlichen Verbesserung der Situation" gerechnet, begründete Gesundheitsminister Jan Blatny die Verzögerung. Die Maskenpflicht selbst im Freien bleibt bestehen.

Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern hatte noch vor kurzem eine der höchsten Infektionsraten in Europa zu beklagen. Zuletzt entspannte sich die Lage etwas. Am Sonntag wurden 2667 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet. Seit Pandemiebeginn gab es insgesamt 518 649 bestätigte Infektionen und 8054 Todesfälle.

Mit dem Übergang von Stufe vier auf drei im Corona-Warnsystem Pes (tschechisch für Hund) ab Donnerstag sind weitere Erleichterungen verbunden. Die nächtliche Ausgangssperre entfällt. Es dürfen sich bis zu 50 Personen im Freien und zehn in Innenräumen versammeln. An Gottesdiensten dürfen in der Adventszeit maximal 30 Gläubige teilnehmen. Museen und Galerien können mit Einschränkungen öffnen, Theater und Kinos bleiben aber geschlossen.

Der Weihnachtsbaum im Zentrum der Stadt Olomouc leuchtet hell.
Der Weihnachtsbaum im Zentrum der Stadt Olomouc leuchtet hell.  © dpa/CTK/Ludìk Peøina

Update, 29. November, 11 Uhr: Verletzte nach Demo gegen Corona-Ausgangssperre in Lüttich

Hunderte Menschen haben im belgischen Lüttich trotz Versammlungsverbots gegen die nächtliche Corona-Ausgangssperre demonstriert. Bei Auseinandersetzungen seien vier Polizisten und drei Demonstranten verletzt worden, meldete das Internetportal L'Avenir.net am Sonntag. Die Polizei habe 17 Personen in Gewahrsam genommen. In Belgien sind wegen der Pandemie öffentliche Versammlungen von mehr als vier Personen verboten.

Ein eineinhalbstündiges Video der Demonstration zeigt vor allem junge Leute mit Maske und Abstand hinter einem Transparent, das "solidarische Gesundheitsmaßnahmen" gegen die Corona-Krise fordert. Gegen Ende ist zu sehen, wie Polizisten den Protestzug auf einer Brücke stoppen.

Update, 29. November, 10.55 Uhr: Zwei bulgarische Biathleten positiv auf Corona getestet

Zwei bulgarische Biathleten sind beim Weltcup-Auftakt in Kontiolahti positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Weltverband IBU am Sonntag mitteilte, ordnete die finnische Gesundheitsbehörde für die Betroffenen Quarantäne an. Zuvor war nach Angaben des russischen Verbandes nach den unter Quarantäne stehenden Anton Babikow und Jewgeni Garanitschew auch Damen-Trainer Michail Schaschilow positiv getestet worden. Auch er musste wie sein negativ getesteter Co-Trainer und Zimmerkollege Mykola Zagurskyy in die Isolation.

Positive Corona-Fälle gab es zuvor bereits bei Teammitgliedern aus Italien, Polen, Lettland und Frankreich. Die gesamte rumänische Mannschaft und - mit nur einer Ausnahme - das komplette Team aus Moldau musste in Quarantäne. Die Slowaken konnten wegen mehrerer Corona-Fälle gar nicht erst anreisen.

Der bereits vor mehreren Wochen positiv getestete Thüringer Philipp Horn ist nach einem "indifferenten" Befund trotz erteilter Starterlaubnis als Vorsichtsmaßnahme nach Hause geflogen.

Zwei Biathleten werfen während des Trainings bei der Biathlon-Weltmeisterschaft Schatten auf den Schnee.
Zwei Biathleten werfen während des Trainings bei der Biathlon-Weltmeisterschaft Schatten auf den Schnee.  © dpa/ZB/Ralf Hirschberger

Update, 29. November, 10.50 Uhr: Kardinal Marx mahnt zur Aufmerksamkeit in der Adventszeit

Mit Blick auf die Adventszeit in der Corona-Krise ruft Kardinal Reinhard Marx zu Wachsamkeit und Aufmerksamkeit füreinander auf. "Wir schauen auf die alten Menschen und auf alle, die allein leben", meint der Erzbischof von München und Freising in einem Hirtenwort zum ersten Advent. "Wir sehen, wie viele Menschen sich um ihre Zukunft sorgen. Wir erkennen, wie wir selbst und andere an Leib und Seele verletzt werden können."

Marx fordert Gläubige zu einem "Netzwerk des Gebets" auf. Dazu gehöre auch "Zeichen des Miteinanders zu geben – vielleicht durch einen Brief oder eine Mail, ein Telefonat, durch Kontakte über die sozialen Medien." Trotz der Pandemie gebe es auch dieses Jahr viele Möglichkeiten, christliches Brauchtum mit Leben zu füllen. "Advent und Weihnachten fallen nicht aus."

Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising.
Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising.  © dpa/Matthias Balk

Update, 29. November, 10.45 Uhr: Sachsen bei Inzidenzwert bundesweit Schlusslicht

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Sachsen ist innerhalb eines Tages um fast 1400 angestiegen. Seit Beginn der Pandemie sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntag 53.804 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden, 882 Menschen starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche (Inzidenzwert) stieg landesweit auf 226,16. Das ist im Vergleich der Bundesländer der höchste Wert. Die Landkreise Görlitz und Bautzen verzeichneten nach eigenen Angaben jeweils einen Inzidenzwert von rund 400. Sie gehören damit bundesweit zu den Corona-Hotspots.

Die vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Zahlen können teils von denen der Städte und Landkreise und auch von denen des Robert Koch-Instituts abweichen. Das liegt nach Angaben der Behörden an den unterschiedlichen Meldezeiten der Neuinfektionen.

Sachsen ist zu weiten Teilen dunkel-, teilweise schon tiefrot gefärbt.
Sachsen ist zu weiten Teilen dunkel-, teilweise schon tiefrot gefärbt.  © Screenshot/RKI

Update, 29. November, 10 Uhr: Geburtstagsparty in Schmalkalden aufgelöst

Die Polizei hat in Schmalkalden (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) eine Corona-Party mit 33 Gästen aufgelöst.

Die größtenteils Jugendlichen und Heranwachsenden hatten in der Nacht zum Samstag lautstark Geburtstag gefeiert, wie die Polizei am Sonntag berichtete. Daraufhin hatten sich mehrere Nachbarn beschwert. Alle Feiernden wurden nach Erhebung der Personalien des Platzes verwiesen. Sie erwartet nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Sanierte Fachwerkhäuser prägen das Bild der historischen Altstadt Schmalkaldens.
Sanierte Fachwerkhäuser prägen das Bild der historischen Altstadt Schmalkaldens.  © dpa/zb/Martin Schutt

Update, 29. November, 9.50 Uhr: Mehr als 150 Festnahmen bei Anti-Lockdown-Protesten in London

Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen hat die Polizei in London mehr als 150 Menschen festgenommen. Die Demonstranten seien unter anderem wegen Missachtung der geltenden Corona-Regeln oder Angriffen auf Polizisten festgenommen worden, teilte die Polizei nach der Demonstration am Samstag mit.

Im aktuellen Teil-Lockdown sollen die Bürger in England ihr Zuhause nur aus triftigen Gründen wie Arbeit, Einkauf oder der Pflege Angehöriger verlassen. Demonstrationen gehören nicht zu den erlaubten Ausnahmen. Teilnehmer zogen - zumeist ohne Abstand und Masken - am Samstag durch die Londoner Innenstadt.

Auf ihren Plakaten stand etwa "Stop Controlling Us" ("Hört auf, uns zu kontrollieren") oder "No More Lockdowns" ("Keine Lockdowns mehr"). Es kam mehrfach zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Die Polizei verhaftet einen Mann während einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen.
Die Polizei verhaftet einen Mann während einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen.  © dpa/PA Wire/Victoria Jones

Update, 29. November, 9.15 Uhr: Erste-Hilfe-Kurse auch in Corona-Krise gut nachgefragt

Trotz eingeschränkter Ausbildungsmöglichkeiten ist das Interesse an Erste-Hilfe-Kursen in Thüringen während der Corona-Pandemie weiterhin groß. Wurden in der Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr keine Lehrgänge angeboten, so ist derzeit die Teilnehmerzahl aufgrund der Hygieneauflagen begrenzt. Das ergab eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), den Johannitern und dem Malteser Hilfsdienst in Thüringen.

"Die Art und Durchführung unserer Kurse hat sich verändert - und auch der Aufwand ist wesentlich größer geworden", sagte Markus Mühr vom Malteser Hilfsdienst in Erfurt. Die Nachfrage sei aber weiterhin da. Allerdings könnten wegen der räumlichen Begrenzung jetzt nur noch maximal 13 Teilnehmer anstatt wie vorher bis zu 20 pro Kurs ausgebildet werden. Beim DRK und der Johanniter-Unfall-Hilfe mussten die Teilnehmerzahlen ebenfalls reduziert werden. Kurse in Schulen und Betrieben gibt es vorerst nicht mehr oder nur sehr reduziert.

Der Johanniter-Regionalverband Mittelthüringen verzeichnete von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rund zehn Prozent weniger Kurse und etwa 20 Prozent weniger Teilnehmer. Eine ungebrochen hohe Nachfrage an den Kursen verzeichnet das DRK. Trotz erschwerter Bedingungen werde versucht, ein praxisnahes Training zu gewährleisten. "Auch in Zeiten der Corona-Pandemie ist Erste Hilfe weiterhin möglich", betonte DRK-Landesarzt Prof. Dr. Reinhard Fünfstück.

Allerdings gelten laut den Johannitern und Maltesern bei den Übungen Einschränkungen zum Schutz der Teilnehmer wie der Ausbilder. So werde beispielsweise die Wundversorgung nur an der eigenen Person geprobt und die Atemspende bei einer Reanimation nur am Phantom demonstriert, hieß es. Auch die stabile Seitenlage werde lediglich an der Übungspuppe und über virtuelle Medien vermittelt.

Betriebliche Ersthelfer üben mit der Reanimationpuppe "Little Anne" bei einem Erste-Hilfe-Lehrgang in einem Schulungszentrum des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Erfurt.
Betriebliche Ersthelfer üben mit der Reanimationpuppe "Little Anne" bei einem Erste-Hilfe-Lehrgang in einem Schulungszentrum des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Erfurt.  © dpa/zb/Martin Schutt

Update, 29. November, 9.10 Uhr: Kubicki warnt vor langfristiger nationaler Gesundheitskrise

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat die Bundesregierung aufgefordert, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auch wirtschaftspolitische und sozialpsychologische Aspekte einzubeziehen. "Diese Erwägungen spielen derzeit keine Rolle", sagte der Bundestagsvizepräsident der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Und offensichtlich werden andere Gesundheitsaspekte ebenfalls sehr unterbeleuchtet." Es sei fatal, wenn nicht die Expertise von Menschen herangezogen werde, die sich mit anderen Dingen beschäftigen als Infektionskrankheiten.

Kubicki wies darauf hin, dass in Frankreich die Zahl der Krebsscreenings um 86 bis 100 Prozent gesunken sei. In Deutschland würden deutlich weniger Herzinfarkte diagnostiziert als vor der Pandemie. "Hier bahnt sich eine langfristige Gesundheitskrise nationaler Tragweite an. Hinzu kommen die wirtschaftlichen, sozialen, bildungspolitischen Auswirkungen", warnte der FDP-Politiker.

Das große Problem sei, dass die Unterordnung aller Belange unter den Infektionsschutz jetzt ausdrücklich im Infektionsschutzgesetz verankert sei. "Die Koalition hat gemeinsam mit den Grünen diese Vernachlässigung anderer Schäden in Gesetzesform gegossen und damit bewusst in Kauf genommen."

Wolfgang Kubicki (FDP), Bundestagsvizepräsident.
Wolfgang Kubicki (FDP), Bundestagsvizepräsident.  © dpa/Christoph Soeder

Update, 29. November, 9.05 Uhr: Verstöße gegen Corona-Maßnahmen in Cloppenburg

In Cloppenburg mussten die Einsatzkräfte in der Nacht zu Sonntag wegen mehrerer Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen ausrücken. Ein 18-Jähriger habe dabei die Beamten beleidigt und versucht die Einsatzkräfte zu schlagen, teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit.

Eine Gruppe aus fünf jungen Menschen hatte sich auf einem Schulgelände getroffen. Sie sollen alkoholisiert gewesen sein. Bei der Befragung der Gruppe verhielt sich der 18-Jährige aggressiv und ging auf die Beamten los. Er wurde in Gewahrsam genommen.

In der Nacht wurde zudem eine private Feier von sechs Personen aus mehr als zwei unterschiedlichen Haushalten in Cloppenburg aufgelöst. Dies lief laut Polizei friedlich ab.

Ein Polizeiauto steht an einem Einsatzort (Symbolbild).
Ein Polizeiauto steht an einem Einsatzort (Symbolbild).  © dpa/Sebastian Gollnow

Update, 29. November, 8.30 Uhr: Das Coronavirus in der Welt

Die Corona-Zahlen der zehn am stärksten betroffenen Länder.
Die Corona-Zahlen der zehn am stärksten betroffenen Länder.  © DPA

Update, 29. November, 8.10 Uhr: Forscher rät zu kreativem Umgang mit Weihnachten in der Pandemie

Der Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung, Klaus Lieb, empfiehlt, in Zeiten der Pandemie einen kreativen Umgang mit dem Weihnachtsfest. "Weihnachten ist ein wichtiges Familienevent, aber wenn dabei die Gefahr droht, sich und andere zu gefährden, sollte man es noch einmal in Frage stellen und das Treffen verlegen, wie Hochzeiten derzeit auch", sagte Lieb der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die meisten Menschen antworteten auf die Frage, was ihnen im Leben am wichtigsten ist, "Gesundheit" - und nicht "das Weihnachtsfest".

Ein Treffen im ganz kleinen Kreise könne in diesem Corona-Winter ausreichen und es könne zugleich nach kreativen Geschenkideen und Möglichkeiten der Begegnung gesucht werden. Per Video zusammenkommen dasselbe kochen und dann gleichzeitig essen und trinken etwa könne auch in der Adventszeit Spaß machen.

Im Zentrum der Resilienzforschung steht die Frage, warum Stress manche Menschen krank macht, andere unter gleichen Bedingungen aber gesund bleiben. Das renommierte Forschungsinstitut will das Verständnis von Resilienz mit Langzeitstudien vertiefen und hat zahlreiche internationale Studien zum Lockdown ausgewertet.

Klaus Lieb, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung (LIR).
Klaus Lieb, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung (LIR).  © dpa/Leibniz-Institut für Resilienzforschung/LiR

Update, 29. November, 7.55 Uhr: Wie fangen wir die Corona-Leugner wieder ein?

Verschwörungsmythen verteufeln Migration, Impfen oder 5G und leugnen Klimawandel, Mondlandung, Holocaust sowie neuerdings auch das Coronavirus. In den USA gab es bereits Fälle von Corona-Kranken, die noch auf dem Sterbebett sagten, das Virus sei nicht real.

Krude Theorien treiben inzwischen Keile zwischen Familien, Freundeskreise und Arbeitskollektive. Doch was kann und muss man tun, wenn plötzlich Verschwörungsideologen im eigenen, vertrauten Umfeld auftauchen und langsam Freundschaften zerfressen?

Lest hier das TAG24-Interview mit dem sächsischen Soziologen Benjamin Winkler (35).

Wer sind wirklich "besorgte Bürger" - die Corona-Demonstranten oder ihre Familien und Freunde, die deren Radikalisierung miterleben müssen?
Wer sind wirklich "besorgte Bürger" - die Corona-Demonstranten oder ihre Familien und Freunde, die deren Radikalisierung miterleben müssen?  © Bildmontage: imago images/Jochen Eckel, imago images/Reichwein

Update, 29. November, 7.50 Uhr: Stadtmission: Tagsüber fehlen Wärmestuben für Obdachlose

Die Berliner Stadtmission fordert in der Corona-Pandemie mehr Aufwärm-Möglichkeiten für Obdachlose am Tag. "Fast überall heißt es nur noch weg, weg, weg, raus, raus", sagte Sprecherin Barbara Breuer. Allein zwischen acht Uhr abends und acht Uhr morgens greife das System der Kältehilfe mit Notübernachtungen. Am Tag gebe es für Obdachlose dagegen fast nur noch das Draußen. Berlin müsse im ersten Corona-Winter kreativer werden.

Wie viele andere soziale Träger habe die Stadtmission tagsüber Essensausgaben oder ihre Kleiderkammer wegen der Abstandsregeln von drinnen nach draußen verlegen müssen, berichtet Breuer. "Für die Alten und Kranken muss das die Hölle sein."

"Wir sind dabei, weitere Angebote für obdachlose Menschen zu schaffen, in denen sie sich auch tagsüber aufhalten können", sagte Stefan Strauß, Sprecher der Senatssozialverwaltung. Zurzeit liefen dazu Gespräche mit der Senatsfinanzverwaltung und den Bezirken.

Ein Frau im Rollstuhl spricht mit Mitarbeitern der Bahnhofsmission am Berliner Ostbahnhof.
Ein Frau im Rollstuhl spricht mit Mitarbeitern der Bahnhofsmission am Berliner Ostbahnhof.  © dpa/zb/Jens Kalaene

Update, 29. November, 7.45 Uhr: Rostocker Uni-Rektor: Hochschule braucht Anwesenheit der Studenten

Für Hochschule und Studium ist und bleibt nach Einschätzung des Rektors der Universität Rostock, Wolfgang Schareck, die persönliche Anwesenheit von Studierenden unverzichtbar.

"Es heißt immer, dass alles Wissen im Netz verfügbar ist. Erarbeite es dir, dann wirst du das gleiche Wissen erlangen. Das stimmt definitiv nicht", sagte Schareck der Deutschen Presse-Agentur nach den Erfahrungen von neun Monaten Corona-Pandemie.

Bei der Entwicklung der Kompetenz zur Selbstorganisation, eine Grundvoraussetzung für Akademiker, sei der enge und persönliche Austausch mit Dozenten und Kommilitonen notwendig.

Der Rektor der Universität Rostock, Wolfgang Schareck.
Der Rektor der Universität Rostock, Wolfgang Schareck.  © dpa/Danny Gohlke

Update, 29. November, 7.40 Uhr: Hamburger Kollektiv bringt obdachlose Menschen in Hotel unter

Ein Hamburger Bündnis gemeinnütziger Organisationen bringt obdachlose Menschen bis März in einem Hotel unter, um sie vor dem Coronavirus und der Winterkälte zu schützen. "Wir haben aus der ersten Corona-Welle im März diesen Jahres gelernt. Daher warten wir nicht mehr, bis sich Verantwortliche in Hamburg um den angemessenen Schutz für Obdachlose kümmern und handeln selbst", sagte Nikolas Migut, Initiator der Aktion "Hotels for Homeless" und Gründer des Vereins Strassenblues. Weitere Unterstützer sind CaFée mit Herz, GoBanyo, Hamburger Gabenzaun, Hanseatic Help, JesusCenter und Pfand gehört daneben.

Seit dem 9. November wohnen inzwischen 20 obdachlose Menschen in einem einfachen Hotel in der Nähe der Sternbrücke im Schanzenviertel. Sie sind in kleinen Einzelzimmern untergebracht, Ehrenamtliche kümmern sich auch um Essen, Hygieneartikel, Wäschegeld und eine persönliche Betreuung.

"Wir möchten den Menschen langfristig eine Perspektive geben, die sie zurück ins System und aus der Obdachlosigkeit führen soll", sagte Migut. Er wünscht sich, dass das Projekt Modellcharakter hat und in ähnlicher Form von der Stadt Hamburg übernommen wird. "Wir machen das jetzt einfach mal und zeigen, wie es gehen könnte."

Dafür hat der Verein Strassenblues aus eigenen Mitteln 50.000 Euro eingesetzt und inzwischen weitere 30.000 Euro Spenden gesammelt. Aber es gibt noch genug Obdachlose, die ebenfalls unterkommen möchten. Jeweils rund 4000 Euro werden benötigt, um einen obdachlose Menschen für fünf Monate vor Corona und Kälte zu schützen und in einem Hotel-Einzelzimmer unterzubringen.

Volker Mähl sitzt in einem Hotelzimmer in Hamburg-Altona. Mähl ist obdachlos und einer von zwanzig Menschen, für die die Initiative "Hotels for Homeless" ein Hotelzimmer für die Wintermonate organisiert hat.
Volker Mähl sitzt in einem Hotelzimmer in Hamburg-Altona. Mähl ist obdachlos und einer von zwanzig Menschen, für die die Initiative "Hotels for Homeless" ein Hotelzimmer für die Wintermonate organisiert hat.  © dpa/Daniel Reinhardt

Update, 29. November, 7.35 Uhr: Drei Länder fordern Steuerentlastungen für Unternehmen

Baden-Württemberg, Bayern und Hessen machen sich für steuerliche Entlastungen für Unternehmen stark. Bei der Wirtschaftsministerkonferenz an diesem Montag wollen sie vorschlagen, den sogenannten Verlustrücktrag zu erweitern. Damit ist gemeint, dass mit Verlusten eines Jahres die Steuerlast gesenkt werden kann, indem sie mit positiven Einkünften etwa des Vorjahres verrechnet wird. Die Höchstbetragsgrenzen hierfür wurden zuletzt schon einmal erhöht.

"Durch die Wirtschaftskrise in Folge der Pandemie sind viele gesunde Unternehmen unverschuldet in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, was besonders zulasten von wichtigen Zukunftsinvestitionen geht", sagte die baden-württembergische Ressortchefin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) der Mitteilung zufolge. "Wir müssen unsere Unternehmen in die Lage versetzen, wieder langfristige Perspektiven zu entwickeln und diese auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten finanzieren zu können."

Die Möglichkeiten der steuerlichen Verlustverrechnung wurden mit dem Zweiten Corona-Steuerhilfegesetz von Ende Juni erweitert. Der steuerliche Verlustrücktrag wurde für die Jahre 2020 und 2021 auf fünf Millionen beziehungsweise zehn Millionen Euro (bei Zusammenveranlagung) angehoben. Zudem wurde ein Mechanismus eingeführt, um den Verlustrücktrag für 2020 unmittelbar finanzwirksam schon mit der Steuererklärung 2019 nutzbar zu machen.

Dem Vorschlag der drei Länder zufolge soll die Obergrenze der Verlustverrechnung auf 50 Millionen Euro angehoben werden. Zudem solle der Rücktragzeitraum auf zwei Jahre - aktuell wären dies die Jahre 2019 und 2018 - ausgedehnt werden, hieß es weiter. Das empfehle auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung in seinem aktuellen Jahresgutachten. In Anbetracht der gravierenden Haushaltsdefizite infolge der Corona-Pandemie verursache ein großzügigerer steuerlicher Verlustrücktrag zudem vergleichsweise geringe Steuerausfälle, so Ministerin Hoffmeister-Kraut weiter.

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg.
Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg.  © DPA/Christoph Schmidt

Update, 29. November, 7.30 Uhr: Suche nach Fachkräften aus dem Ausland durch Corona beeinträchtigt

Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung von Fachleuten die Anwerbung ausländischer Fachkräfte erschwert. Probleme gab es unter anderem wegen zeitweiliger Einreisestopps und der Schließung von Botschaften, hieß es auf Anfrage unter anderem von der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung (ThAFF), der Industrie- und Handelskammer Südthüringen und von Pflegeanbietern.

"Komplett unterbrochen war die Anwerbung von Fachkräften aber nie, auch nicht im Inland", sagte der zuständige ThAFF-Teamleiter Andreas Knuhr. Viele Absprachen und Beratungen mit Partnern im Ausland seien online gelaufen.

In Thüringen sind neben Industrie- und Handwerksbetrieben vor allem Pflegeeinrichtungen auf Beschäftigte aus dem Ausland angewiesen. Grund ist der Fachkräftemangel in vielen Branchen.

Eine Krankenschwester begleitet einen älteren Mann mit Rollator auf dem Weg zu seinem Zimmer.
Eine Krankenschwester begleitet einen älteren Mann mit Rollator auf dem Weg zu seinem Zimmer.  © dpa/Christian Charisius

Update, 29. November, 7.25 Uhr: Krankenkasse: Nach Corona-Schutz weniger andere Infektionskrankheiten

Die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie haben nach einer Analyse der AOK Nordost im Herbst andere Infektionskrankheiten stark ausgebremst. Für die Kasse gilt das als Beleg, dass sich viele Menschen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern an die Regeln im Teil-Lockdown halten. Auch wenn die Corona-Zahlen vielerorts noch immer viel zu hoch liegen - bei Grippe oder Bronchitis zeigen sich in der Statistik Effekte, die für die Kasse nicht allein mit Zufällen zusammenhängen können.

So waren von Ende September bis Mitte November im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen 50 Prozent weniger AOK-Versicherte im Nordosten wegen Grippe krankgeschrieben, wie die Kasse am Sonntag mitteilte. Allerdings haben sich wahrscheinlich auch mehr Menschen gegen Influenza impfen lassen. Dazu gibt es für die Region noch keine Zahlen.

Alltagsmasken, häufiges Hände waschen und Distanzgebote halten augenscheinlich aber auch andere Infektionskrankheiten häufiger in Schach als früher: So sanken die Krankschreibungen wegen Magen-Darm-Infekten und Lungenentzündungen nach AOK-Angaben um ein gutes Drittel. Bei akuter Bronchitis gingen sie sogar um mehr als die Hälfte zurück.

Dieser Trend war in den ersten Wochen des Teil-Lockdowns in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern noch ausgeprägter als in der Hauptstadt. Eine mögliche Erklärung ist, dass in Berlin auch mit Kontaktbeschränkungen immer noch mehr Menschen aufeinandertreffen als in Flächenländern, zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr.

Insgesamt umfasst die AOK-Analyse mehr als 63.000 Krankschreibungen aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Rund jeder vierte Einwohner dieser Bundesländer ist nach AOK-Angaben bei ihr versichert. Für die Vergleichzeiträume zog die Kasse Daten aus den Jahren 2017, 2018 und 2019 heran.

Im Gesundheitsamt füllt eine Mitarbeiterin eine Impfbescheinigung über die gerade erfolgte Grippeschutzimpfung aus.
Im Gesundheitsamt füllt eine Mitarbeiterin eine Impfbescheinigung über die gerade erfolgte Grippeschutzimpfung aus.  © DPA/ZB/Bernd Wüstneck

Update, 29. November, 7.20 Uhr: Lufthansa Cargo rechnet mit hohem Anteil bei Impfstoffverteilung

Die Lufthansa will bei der globalen Verteilung von Corona-Impfstoffen kräftig mitmischen. Aller Voraussicht nach würden größere Mengen in Mitteleuropa hergestellt, sagte der Chef der Frachttochter Lufthansa Cargo, Peter Gerber, der Deutschen Presse-Agentur. "Für diesen Fall ist klar, dass die Lufthansa Cargo eine wichtige Rolle spielt."

Weil bei den Impfstoffen bereits im Dezember mit ersten Zulassungen gerechnet wird, laufen bereits die Verhandlungen. Gerber rechnet mit einem Höhepunkt der Transportaufträge zwischen Mai und Oktober 2021. "Die Ausschreibungen laufen bereits. Auf diese haben wir uns natürlich gemeldet und ich gehe davon aus, dass es da in Kürze zu den ersten Abschlüssen kommen wird."

Eine Boeing 777 der Lufthansa Cargo rollt nach der Landung auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens an Frachtgut vorbei.
Eine Boeing 777 der Lufthansa Cargo rollt nach der Landung auf dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens an Frachtgut vorbei.  © DPA/Arne Dedert

Update, 29. November, 7.15 Uhr: In vielen Notunterkünften in Hessen wird es bereits "richtig eng"

In vielen Notunterkünften in Hessen wird es angesichts der zunehmend kalten Nächte nach Angaben eines Sprechers der Hessischen Diakonie bereits "richtig eng". "In der Regel haben die Einrichtungen noch Notplätze, sagte Stefan Gillich, Leiter der Abteilung Existenzsicherung, Armutspolitik, Gemeinwesendiakonie, der Deutschen Presse-Agentur. In den Einrichtungen der Diakonie Darmstadt etwa gelte: "Ab 17 Uhr wird keiner weggeschickt."

Hygienekonzepte und Abstandsregeln wegen der Corona-Pandemie schränkten auch den Spielraum der kommunalen, kirchlichen und sonstigen Einrichtungen ein, die Notschlafstellen anbieten, sagte Gillich. Ein großes Problem sei, dass viele Menschen nicht in die Notunterkünfte gingen - teils aus Angst vor einer Corona-Infektion, teils, weil sie es nicht in einem Raum mit anderen aushielten. Teilweise gebe es Kommunen, die angesichts der Lage in den Notunterkünften für zusätzliche Unterbringung in Pensionen und Hotels sorgten.

"Eine Unterbringung im Vierbettzimmer geht unter Corona-Regeln gar nicht mehr", betonte Elfi Ilgmann-Weiß vom Frankfurter Verein für soziale Heimstätten zur Lage in der Notunterkunft im Ostpark. In der B-Ebene der U-Bahn-Station Eschenheimer Tor stehen wie schon in den beiden Vorjahren 150 Übernachtungsplätze zur Verfügung - unter Einhaltung von Mindestabständen und mit einem mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Hygienekonzept. Luftfilter und CO2-Ampeln wurden angeschafft. Notversorgung leisten die Mitarbeiter des Kältebus, der Nacht für Nacht im Stadtgebiet Obdachlose aufsucht, die unter freiem Himmel schlafen.

Elfie Ilgmann-Weiß, Sozialarbeiterin, legt einem Obdachlosen, der in einer Bushaltestelle schläft, eine Decke über.
Elfie Ilgmann-Weiß, Sozialarbeiterin, legt einem Obdachlosen, der in einer Bushaltestelle schläft, eine Decke über.  © dpa/Andreas Arnold

Update, 29. November, 7.10 Uhr: Polizei löst Party mit 25 Gästen in Saarbrücken auf

Die Polizei in Saarbrücken hat eine Party mit rund 25 Menschen aufgelöst und die Feiernden wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln angezeigt. Die Feier sei im Keller eines illegal betriebenen Wettbüros im Stadtteil Malstatt entdeckt worden, teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit.

Die Gäste tranken Alkohol, rauchten zum Teil Shisha und spielten Karten. Als die Beamten am Samstagabend die Identität der Menschen aufnehmen wollten, habe eine zunehmend angeheizte Stimmung geherrscht. Daher riefen die Polizisten Verstärkung. Auf die Feiernden kommt nun ein Bußgeld zu.

Die Polizei war in Saarbrücken im Einsatz (Symbolbild).
Die Polizei war in Saarbrücken im Einsatz (Symbolbild).  © dpa/Harald Tittel

Update, 29. November, 7.05 Uhr: Bouffier verteidigt Lockerung: Menschen wollen sich Weihnachten sehen

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier verteidigt die Entscheidung von Bund und Ländern, trotz erhöhten Corona-Risikos der Bevölkerung zu Weihnachten und Silvester mehr Kontakte zu gestatten. Der Staat brauche für seine Maßnahmen ein gewisses Maß an Akzeptanz, sagte der CDU-Politiker der Funke-Mediengruppe (Sonntag). "Viele Menschen wollen sich gerade um die Weihnachtszeit mal wieder sehen. Wenn wir darauf nicht eingehen, werden wir große Probleme bekommen."

Wenn an Weihnachten gelockert werde, dann aus guten Gründen. Aber das Risiko steige. "Wir bauen darauf, dass die Menschen sich trotz der Lockerungen vernünftig verhalten", sagte er. Auf die Frage, ob das Ziel zu erreichen sei, bis Weihnachten auf weniger als 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu kommen, sagte er, dies werde nicht einfach. "Ich kann auch nicht ausschließen, dass wir das Ziel nicht erreichen."

Ablehnend reagierte Bouffier auf Forderungen aus der Bundespolitik, die Länder müssten sich stärker an den Folgekosten der Krise beteiligen. "Die Länder zahlen sehr viel - schon die ganze Zeit. Hessen allein hat zwölf Milliarden Euro bereitgestellt. Der Ruf, die Länder sollen mal was tun, ist sachlich völlig unbegründet. Und den Stil finde ich unsäglich." Als Beispiel nannte er, dass die Gewerbesteuerausfälle der Kommunen ersetzt werden, zur Hälfte vom Bund und den Ländern. "Das sind Milliarden!", sagte er.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hantiert mit seiner Mund-Nasen-Bedeckung.
Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hantiert mit seiner Mund-Nasen-Bedeckung.  © dpa/Boris Roessler

Update, 29. November, 7 Uhr: Lambrecht: Entschädigungen bis zum Ende der Corona-Auflagen geboten

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hält staatliche Entschädigungszahlungen an die Wirtschaft für rechtlich geboten, bis die einschneidenden Corona-Auflagen aufgehoben werden. "Wir gehen alle davon aus, dass wir möglichst bald einen Impfstoff haben werden. Solange wir allerdings weitere so gravierende Einschränkungen erleben, solange muss es aus meiner Sicht auch Hilfen geben", sagte Lambrecht der "Welt am Sonntag". "Dies mildert die Schwere der Eingriffe ab und trägt dadurch auch zur Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen bei."

Lambrecht räumte allerdings ein, dass auch die finanziellen Möglichkeiten des Bundes nicht grenzenlos seien. "Die Bekämpfung der Pandemie ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, die von Bund und Ländern gemeinsam zu stemmen ist", so die SPD-Politikerin. Lambrecht stellte sich damit an die Seite von Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU), der ebenfalls eine finanzielle Beteiligung der Länder gefordert hatte.

Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz.
Christine Lambrecht (SPD), Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz.  © dpa/ZB/Britta Pedersen

Update, 29. November, 6.55 Uhr: Bundespräsident macht Mut: "Pandemie wird uns Zukunft nicht nehmen"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Bevölkerung zum Beginn der Adventszeit Mut zugesprochen. Obwohl wegen der Corona-Krise zunächst weiter Verzicht gefragt sei, könne Deutschland voller Zuversicht sein, schrieb das Staatsoberhaupt in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". Denn die Fortschritte der medizinischen Forschung gäben Hoffnung, dass die Pandemie nicht dauerhaft den Alltag beherrsche. "Die Pandemie wird uns die Zukunft nicht nehmen", schrieb er.

Steinmeier lobte das Verhalten der Bevölkerung in der Krise seit dem Frühjahr. "Rücksicht und Solidarität der überwältigenden Mehrheit der Deutschen zeigen, dass unsere Gesellschaft zusammenhält, auch wenn die Zeiten rauer sind." Die vielfältige Unterstützung für diejenigen, die von der Krise besonders hart getroffen seien, bewiesen, dass die Demokratie der Krise nicht ohnmächtig gegenüberstehe, schrieb der Bundespräsident.

Aktuell sei aber aus Gründen des Infektionsschutzes Verzicht gefragt auf vieles, was die dunklen Tage normalerweise zum Leuchten bringe: "Der Besuch des Weihnachtsmarktes, das Beisammensein mit lieben Menschen, Weihnachtsfeiern im Verein, gemeinsames Singen... Der Verzicht auf all das fällt schwer - auch mir persönlich!"

Die Adventswochen seien in diesem Jahr stiller. "Aber auch wenn wir Abstand zueinander halten, können wir uns nahe sein", schrieb Steinmeier und appellierte: "Zeigen wir den Menschen um uns herum Aufmerksamkeit und Zuneigung, schenken wir Hoffnung und öfter mal ein freundliches Wort, greifen wir zum Telefon oder schreiben wir - ganz altmodisch - mal wieder einen Brief!"

Er wünsche allen Menschen hierzulande Zuversicht und Zusammenhalt. "Bleiben wir beieinander und geben wir acht aufeinander: jetzt in den Zeiten von Corona und auch in der Zeit danach!"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzt sich einen Mund- Nasenschutz auf.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzt sich einen Mund- Nasenschutz auf.  © dpa/ZB/Britta Pedersen

Update, 29. November, 6.50 Uhr: Kroatiens Regierungschef Plenkovic in Quarantäne

Kroatiens Regierungschef Andrej Plenkovic ist wegen eines positiven Corona-Tests seiner Frau seit Samstag in Quarantäne. Ein erster Test des Ministerpräsidenten sei jedoch negativ ausgefallen, berichtete die Zeitung "Jutarnji List" unter Berufung auf eine Mitteilung der Regierung. Nach leichten Symptomen habe sich Ana Maslac-Plenkovic am Samstagvormittag testen lassen. Der Test sei positiv ausgefallen, ihrem Mann sei daraufhin automatisch eine zehntägige Quarantäne auferlegt worden.

Wegen steigender Zahlen infizierter Menschen sind in Kroatien in dieser Woche verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft getreten. Unter anderem wurden Restaurants und Cafes geschlossen, dazu soll die Maskenpflicht künftig genauer kontrolliert werden. Zudem plant die Regierung für die Missachtung der Regeln drastische Strafen, von hohen Geldbußen bis hin zu Gefängnisstrafen.

In Kroatien wurden in den vergangenen 24 Stunden 3987 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert, teilte die Gesundheitsbehörden am Samstag mit. Aktuell seien im Land mit seinen knapp vier Millionen Einwohnern 25.357 Menschen infiziert. Mit 55 gemeldeten Toten stieg die Gesamtzahl auf nunmehr 1655.

Andrej Plenkovic, Premierminister von Kroatien.
Andrej Plenkovic, Premierminister von Kroatien.  © dpa/Reuters Pool via AP/Johanna Geron

Update, 29. November, 6.45 Uhr: 14.611 Fälle - Corona-Neuinfektionen unter Vorwochenniveau

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) am Wochenende vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Innerhalb eines Tages sind 14.611 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Sonntagmorgen bekannt gab.

Der bisherige Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 15.741 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden zudem 158 neue Todesfälle. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde.

Ein Mitarbeiter zeigt in einer Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test.
Ein Mitarbeiter zeigt in einer Corona-Abstrichstelle einen Abstrich für einen Corona-Test.  © DPA/Tom Weller

Update, 28. November, 20.59 Uhr: Auch Hotels im Nordosten an Weihnachten für Familienbesuch geöffnet

Nach mehreren anderen Bundesländern hat auch Mecklenburg-Vorpommern entschieden, dass Hotels über die Feiertage Übernachtungen für Familienbesuche anbieten dürfen.

Konkret dürften Hotels und Pensionen vom 23. Dezember bis 1. Januar für Gäste öffnen, die ihre Familie besuchen, drei Übernachtungen seien erlaubt, teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Samstagabend nach einem Treffen der Landesregierung mit Vertretern von Wirtschaft, Kommunen und Verbänden mit.

Mecklenburg-Vorpommern öffnet neben Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen und Berlin über die Festtage die Hotels für Familienbesuche.
Mecklenburg-Vorpommern öffnet neben Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hessen und Berlin über die Festtage die Hotels für Familienbesuche.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 28. November, 19.20 Uhr: Positive Testergebnisse im Trainer- und Betreuerteam von Union Berlin

Vier Mitarbeiter aus dem Trainer- und Betreuerteam des Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin sind in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Wie der Verein am Samstag nach der Partie gegen Eintracht Frankfurt (3:3) mitteilte, konnten alle Betroffenen frühzeitig vom Team isoliert werden und befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.

Alle anderen Mitarbeiter und die Spieler der Lizenzspielerabteilung wurden negativ getestet und unterliegen keinen weiteren Einschränkungen, gab der Club bekannt.

Update, 28. November, 18.51 Uhr: Kampf gegen Corona: Niederländische Geschäfte früher dicht

Im Kampf gegen die Corona-Epidemie greifen Rotterdam und weitere niederländische Großstädte durch und lassen Geschäfte früher schließen.

In der Hafenmetropole Rotterdam durften Läden in der Innenstadt am Samstag bereits um 17.00 Uhr keine neuen Kunden mehr einlassen und mussten dann um 18.00 Uhr endgültig schließen. Ausgenommen waren Lebensmittelgeschäfte. Wie der Sender NOS berichtete, dürfen Geschäfte in Rotterdam üblicherweise bis 20.00 Uhr Kunden empfangen.

Update, 28. November, 17.58 Uhr: Länderübergreifende Demo gegen Corona-Beschränkungen ist vorbei - und geht doch weiter

Eine Demonstration der Gegner von Corona-Einschränkungen in Frankfurt (Oder) ist nach dem offiziellen Ende mit einem Spaziergang nach Polen weitergegangen.

Die Veranstalter riefen am Samstag dazu auf, die Besucher aus Polen über die Oder-Brücke zurück in die Stadt Słubice zu begleiten. Zwei Gruppen mit mehreren hundert Teilnehmern gingen über die Frankfurter Stadtbrücke und - wenn sie nicht aus Polen kamen - wieder zurück.

Die Polizei in Deutschland und Polen ließ die Gruppen passieren, einige Teilnehmer trugen allerdings keine Corona-Maske.

Aus dem polnischen Slubice gehen Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen über den Grenzübergang Stadtbrücke nach Frankfurt (Oder).
Aus dem polnischen Slubice gehen Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen über den Grenzübergang Stadtbrücke nach Frankfurt (Oder).  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 28. November, 17.44 Uhr: Mehr als 60 Festnahmen bei Anti-Lockdown-Protesten in London

Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen hat die Polizei in London mehr als 60 Menschen festgenommen. "Wir gehen davon aus, dass diese Zahl noch steigt", twitterte die Polizei am Samstagnachmittag. "Wir fordern die Menschen auf, nach Hause zu gehen."

Im aktuellen Teil-Lockdown sollen die Bürger in England ihr Zuhause nur aus triftigen Gründen wie Arbeit, Einkauf oder der Pflege Angehöriger verlassen. Demonstrationen gehören nicht zu den erlaubten Ausnahmen. Teilnehmer zogen - zumeist ohne Abstand und Masken - am Sonntag durch die Londoner Innenstadt. Auf ihren Plakaten stand etwa "Stop Controlling Us" ("Hört auf, uns zu kontrollieren") oder "No More Lockdowns" ("Keine Lockdowns mehr"). Es kam mehrfach zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Ein Mann wird während einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen von Polizisten weggeführt. Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen hat die Polizei in London mehr als 60 Menschen festgenommen.
Ein Mann wird während einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen von Polizisten weggeführt. Bei Protesten gegen die Corona-Beschränkungen hat die Polizei in London mehr als 60 Menschen festgenommen.  © Stefan Rousseau/PA Wire/dpa

Update, 28. November, 16.05 Uhr: Hunderte demonstrieren an polnischer Grenze gegen Corona-Maßnahmen

Hunderte Gegner von Corona-Einschränkungen aus Deutschland und Polen haben am Samstag in Frankfurt (Oder) demonstriert.

Zu der Demo hatte die Initiative "Querdenken" aus Duisburg aufgerufen. Auf Deutsch und Polnisch wurde "Frieden" und "Freiheit" gerufen. Aus Słubice auf polnischer Seite kamen Hunderte nach Frankfurt (Oder), einige schwenkten polnische Flaggen.

Die Polizei rief über Lautsprecher und über Twitter - in Deutsch und Polnisch - dazu auf, sich an die Corona-Vorgaben zu halten. Sie erweiterte das Demo-Gelände an der Oderpromenade, damit mehr Abstand möglich war.

Zwei Gegendemonstrationen waren angemeldet, darunter eines von dem Bündnis "Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)" unter dem Motto "Maskenball statt Corona-Leugner*innen!".

Ein Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen trägt einen gelben Schutzanzug und ein Schild mit der Aufschrift "Totale Hygiene" und geht über den Grenzübergang Stadtbrücke ins polnische Slubice.
Ein Teilnehmer einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen trägt einen gelben Schutzanzug und ein Schild mit der Aufschrift "Totale Hygiene" und geht über den Grenzübergang Stadtbrücke ins polnische Slubice.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 28. November, 15.53 Uhr: Brexit: Unterhändler verhandeln wieder persönlich über Handelspakt

Nach einer vorsorglichen Corona-Quarantäne hat der EU-Unterhändler Michel Barnier am Samstag die Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt mit Großbritannien in London fortgesetzt.

"Die Gespräche laufen seit heute wieder persönlich", sagte eine britische Regierungssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Man sei in der "Endphase" und erwarte tägliche Gespräche. Auf britischer Seite leitet Chefunterhändler David Frost die Runde.

Update, 28. November, 15.48 Uhr: CSU-Generalsekretär über AfD: Superspreader von geistigem Schmutz

Mit scharfen Worten hat CSU-Generalsekretär Markus Blume die AfD kritisiert, die am Wochenende ihren Bundesparteitag in Kalkar (Nordrhein-Westfalen) abhält.

"Die AfD ist ein Superspreader von politischem und geistigem Schmutz in Deutschland", sagte Blume der "Welt" (Samstag). Parteitage könnten in Zeiten der Corona-Pandemie "ohne physische Präsenz aller Delegierten an einem Ort" abgehalten werden. Mit dem Präsenzparteitag missbrauche die AfD das grundgesetzlich geschützte Parteienprivileg, um die Demokratie vorzuführen

Update, 28. November, 14.30 Uhr: Nach Corona-Protest: Versammlungsverbot im Kreis Hildburghausen

Der bundesweite Corona-Hotspot-Landkreis Hildburghausen hat ein Versammlungsverbot verhängt. Demnach sind ab Sonntag sämtliche Veranstaltungen und Versammlungen im Kreisgebiet untersagt. Das geht aus einer neuen Verordnung hervor, die der Landkreis am Samstag erließ. Nur im Einzelfall könnten auf Antrag Versammlungen genehmigt werden, wenn sie infektionsschutzrechtlich vertretbar seien und vier Tage vorher angemeldet würden.

Damit reagierte er auf einen Corona-Protest am vergangenen Mittwoch, bei dem unangemeldet mehrere Hundert Menschen teils ohne Mund-Nasen-Schutz und Mindestabstand singend durch die Straßen zogen. Die Polizei löste die Ansammlung schließlich auch mit Hilfe von Pfefferspray auf. Die neue Verordnung untersagt nun unangemeldete Versammlungen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche in Hildburghausen am Samstag bei 595 (Vortag: knapp 630).

"Kreisstadt Hildburghausen" steht auf einem Schild am Ortseingang.
"Kreisstadt Hildburghausen" steht auf einem Schild am Ortseingang.  © dpa/zb/Martin Schutt

Update, 28. November, 13.40 Uhr: Corona-Infektion von elf Pflegemitarbeitern in Neubrandenburg

Elf Pfleger des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums in Neubrandenburg sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Davon arbeiten neun auf einer Station im Nicht-Infektionsbereich, wie die Klinik am Samstag mitteilte.

Alle betroffenen Mitarbeiter und deren Kontaktpersonen ersten Grades befinden sich in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt in Quarantäne. Die Betreuung der Patienten ist nach Angaben des Klinikums weiter gesichert. Zahlreiche Mitarbeiter und Patienten sollen getestet werden.

Update, 28. November, 13.35 Uhr: AfD-Chef Meuthen sieht in Deutschland keine "Corona-Diktatur"

Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat die Mitglieder seiner Partei aufgefordert, sich klar von Krawallmachern und Provokateuren in den eigenen Reihen zu distanzieren. Mit Blick auf die von AfD-Abgeordneten eingeladenen dreisten Besucher im Bundestag mahnte er am Samstag auf einem Bundesparteitag in Kalkar: "Wir werden nicht mehr Erfolg erzielen, indem wir immer aggressiver, immer derber, immer enthemmter auftreten."

Da derartige Vorkommnisse auch auf viele AfD-Wähler abschreckend wirkten, sei es falsch, sich mit Parteimitgliedern zu solidarisieren, die sich "in der Rolle des Provokateurs gefallen".

Die Politik der Bundesregierung in der Corona-Pandemie und der Kurs von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) seien zwar nicht angemessen "und schon gar nicht verhältnismäßig", sagte Meuthen. Dies dürfe man auch mit deutlichen Worten kritisieren. "Aber ist es wirklich klug, von einer 'Corona-Diktatur' zu sprechen?", fragte Meuthen die mehr als 500 Delegierten im Saal. "Wir leben in keiner Diktatur, sonst könnten wir diesen Parteitag auch heute wohl kaum so abhalten", fügte er hinzu.

Den Begriff "Corona-Diktatur" hatte Gauland im Bundestag benutzt. Man könne über diesen Begriff streiten, sagte der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, in Kalkar. Meuthen habe mit seiner Rede aber insgesamt, wie die Reaktionen im Saal gezeigt hätten, "vor den Kopf gestoßen". In Meuthens Rede habe es "zu viel Verbeugung vor dem Verfassungsschutz" gegeben, kritisierte Gauland anschließend in einem Interview mit dem TV-Sender Phoenix. Teile dieser Rede halte er für "spalterisch".

Jörg Meuthen, Bundessprecher, schaut beim Bundesparteitag der AfD (Alternative für Deutschland) in den Saal.
Jörg Meuthen, Bundessprecher, schaut beim Bundesparteitag der AfD (Alternative für Deutschland) in den Saal.  © dpa/Rolf Vennenbernd

Update, 28. November, 13.30 Uhr: Demonstration gegen Corona-Maßnahmen an polnischer Grenze begonnen

Begleitet von einem Großaufgebot der Polizei hat am Samstag in Frankfurt (Oder) an der Grenze zu Polen eine Demonstration von Gegnern der Corona-Einschränkungen begonnen. Zu der Demo der Initiative "Querdenken" aus Duisburg waren nach Angaben der Polizei 1500 Teilnehmer angemeldet.

Die Veranstalter wollen gemeinsam mit Gästen aus Polen ein "Zeichen für Frieden und Freiheit" setzen. Zwei Gegendemonstrationen sind vorgesehen. Ein Sprecher der Stadt Frankfurt (Oder) rief die Bürger in der "Märkischen Oderzeitung" dazu auf, zuhause zu bleiben.

Die Polizei hatte darauf hingewiesen, dass bei Demos der Mindestabstand eingehalten und Maske getragen werden muss. Die Teilnehmer der Demo von Corona-Gegnern standen an der Bühne teils dicht beieinander, ein Großteil trug keine Maske. "Querdenken"-Gründer Michael Ballweg, der als Redner erwartet wurde, betonte vor der Demonstration: "Wir rufen von der Bühne dazu auf, dass die Vorgaben, die genannt sind, eingehalten werden."

In Słubice auf der polnischen Seite waren nur vier Kundgebungen mit je fünf Teilnehmern erlaubt. Die Beamten gingen davon aus, dass auch Teilnehmer aus Polen nach Frankfurt (Oder) kommen.

Teilnehmer einer Demonstration der Initiative "Querdenken 234 Bochum" halten einen Banner.
Teilnehmer einer Demonstration der Initiative "Querdenken 234 Bochum" halten einen Banner.  © dpa/Fabian Strauch

Update, 28. November, 13.27 Uhr: Spielverschiebungen plagen tschechische Fußball-Liga

Die tschechische erste Fußball-Liga wird weiter von Corona-Problemen geplagt. Die gesamte Mannschaft des Hauptstadtvereins Bohemians Prag 1905 ist von den Behörden unter Quarantäne gestellt worden. Grund sei eine "hohe Zahl" an Corona-Infektionen, teilte ein Sprecher am Samstag mit. Das für Sonntag geplante Ligaspiel gegen den FK Jablonec musste verschoben werden.

Schon bei der 1:2-Niederlage gegen SK Dynamo Ceske Budejovice (Budweis) am Mittwoch hatten acht Stammspieler sowie Bohemians-Trainer Ludek Klusacek gefehlt. Auch das Sonntagsspiel zwischen Banik Ostrava und Slovan Liberec wird später nachgeholt. Grund sind mehrere Corona-Fälle bei dem Team aus der mährisch-schlesischen Industriestadt Ostrava (Ostrau).

Fans sind mit einer Leiter auf eine Mauer geklettert, um ihre Teams anzufeuern. Aufgrund der begrenzten Zuschauerzahl dürfen nur wenige Dutzend Fans das Erstligaspiel zwischen Bohemians Prag 1905 und FK Jablonec von der Tribüne aus verfolgen.
Fans sind mit einer Leiter auf eine Mauer geklettert, um ihre Teams anzufeuern. Aufgrund der begrenzten Zuschauerzahl dürfen nur wenige Dutzend Fans das Erstligaspiel zwischen Bohemians Prag 1905 und FK Jablonec von der Tribüne aus verfolgen.  © dpa/AP/Petr David Josek

Update, 28. November, 13.25 Uhr: Drei Spieler vom FC Kopenhagen positiv auf Coronavirus getestet

Drei Fußball-Profis des dänischen Spitzenclubs FC Kopenhagen sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Darunter ist auch der 21-jährige Jungnationalspieler Jonas Wind, der für die dänische Nationalmannschaft erst vor anderthalb Wochen in der Nations League beim 2:4 in Belgien den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielt hatte.

Außerdem sind die Tests von Stürmer Mikkel Kaufmann und Innenverteidiger Victor Nelsson sowie der von Teammanager Per Wind - Jonas Winds Vater - positiv ausgefallen. Wie der Verein am Samstag mitteilte, befinden sich alle vier nun in Isolation. Der Rest der Mannschaft und des Trainerstabs wurde negativ getestet.

Jonas Wind von Dänemark in Aktion mit Marcus Danielson (hinten) von Schweden.
Jonas Wind von Dänemark in Aktion mit Marcus Danielson (hinten) von Schweden.  © dpa/Ritzau Scanpix/Liselotte Sabroe

Update, 28. November, 13.20 Uhr: Experten: Corona-Lage und Wintersport in Italien nicht vereinbar

Angesichts der Corona-Infektionszahlen in Italien haben Experten des Gesundheitsministeriums die Aussicht auf Wintersport und ein normales Weihnachten getrübt. Es werde ein anderes Weihnachten werden, sagte der Präsident des Gesundheitsrates, Franco Locatelli, am Samstag. Die aktuellen Zahlen seien zudem "nicht mit einer Öffnung des Wintersportbetriebs vereinbar". Auch ein Silvester und Neujahr wie gewohnt seien in diesem Jahr unvorstellbar.

Laut des aktuellen Lageberichts signalisieren die Corona-Daten, dass die Maßnahmen der vergangenen Wochen zwar Wirkung zeigen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei aber immer noch signifikant hoch. In vielen Regionen gelte weiter ein hohes Risiko.

Der Anstieg der Fallzahlen-Kurve etwa würde zurückgehen, sagte der Chef des nationalen Gesundheitsinstituts ISS, Silvio Brusaferro. Auch der Reproduktionswert für den aktuell bemessenen Zeitraum vom 4. bis 17. November sank von zuletzt durchschnittlich 1,2 auf 1,08. "Ein R-Wert etwas über eins bedeute jedoch immer noch ein Ansteigen der Fälle", kommentierte Brusaferro. Der R-Wert gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter durchschnittlich ansteckt. Die Zahl müsse deutlich unter 1 liegen, was eine Verminderung der Neuinfektionen bedeute und das Gesundheitssystem entlaste.

Skifahrer sind bei Sonnenschein auf einer Skipiste unterwegs.
Skifahrer sind bei Sonnenschein auf einer Skipiste unterwegs.  © dpa/Angelika Warmuth

Update, 28. November, 13.15 Uhr: Bundeswehr bereit für Einsatz in Impfzentren

Die deutsch-französische Brigade ist für einen Einsatz im Zuge der Massenimpfung gegen das Coronavirus bereit. "Wenn in den kommenden Wochen die Impfkampagne beginnt, steht die Bundeswehr selbstverständlich zur Verfügung, auch wenn wir da momentan noch keine konkreten Befehle haben", sagte Kommandeur Peter Mirow der "Badischen Zeitung" (Samstag) in Müllheim (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Derzeit unterstützten 570 Soldaten in 37 von 44 Landkreisen und kreisfreien Städten in Baden-Württemberg die Gesundheitsämter und seien fast ausschließlich in der Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten eingesetzt. 800 Soldaten stünden seit März bereit, sagte Mirow. "Wir können aber noch mehrere Hundert weitere Soldaten zur Verfügung stellen, die kurzfristig einsatzbereit sind."

Direkte Kritik am Tempo der Behörden äußerte der Kommandeur nicht. "Vielleicht von meiner Seite nur so viel: Es stehen seit März 800 Soldaten bei uns bereit und wie bereits erwähnt sind 570 im Einsatz. Im Freiburger Gesundheitsamt begann unser Einsatz am 6. Oktober."

Die Soldaten fühlten sich sehr wohl, weil sie als willkommene Hilfe wahrgenommen würden, sagte Mirow der Zeitung weiter. "Sie sehen sich als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Kampfes gegen die Pandemie." Allerdings räumte der Kommandeur auch ein, dass sie die Aufgabe nicht bis in alle Ewigkeit machen wollten. "Dafür sind die Soldaten nicht Soldaten geworden, um im Büro zu sitzen und telefonisch Kontaktnachverfolgung zu betreiben."

Soldaten unterstützten ein Gesundheitsamt bei der Corona-Kontaktnachverfolgung.
Soldaten unterstützten ein Gesundheitsamt bei der Corona-Kontaktnachverfolgung.  © dpa/zb/Stefan Sauer

Update, 28. November, 13.05 Uhr: Streit um Corona-Impfungen - Stiftung kritisiert Merkel und Spahn

Die Aussicht auf die ersten Corona-Impfstoffe heizt die Debatte darüber an, wer in Deutschland zuerst geimpft werden soll. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warf Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, falsche Erwartungen zu wecken. Irritierend seien zudem Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die geplante Reihenfolge zu ändern, sagte Vorstand Eugen Brysch am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Der Deutsche Ethikrat, die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina und die am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelte Ständige Impfkommission hatten am 9. November empfohlen, dass Ältere und Vorerkrankte in die vorrangig zu priorisierende Personengruppe gehören sollen. Dies solle besonders in Pflegeheimen mit vielen Kontakten gelten. Zu einer zweiten bevorzugten Gruppe sollen demnach Gesundheits- und Pflegebeschäftigte gehören. Darüber hinaus seien unter anderem Polizisten, Feuerwehrleute und Lehrer prioritär zu schützen. Erwartet wird, dass es zunächst zu wenige Impfdosen gibt.

Merkel hatte in ihrer Regierungserklärung am Donnerstag nun aber gesagt: "Wir haben verabredet, dass diese Impfstoffe dann den Menschen angeboten werden, die im medizinischen, pflegerischen Bereich arbeiten, und sie als Erste Zugriff darauf haben."

Brysch warnte nun davor, dass der Impfstoff doch nicht zunächst für Pflegebedürftige, schwer und chronisch Kranke zur Verfügung steht. "Die Hochrisikogruppe darf ihren ersten Platz nicht verlieren", forderte er. "Deshalb muss der Bundestag unverzüglich eine eindeutige Priorisierung für Personen und Berufe festlegen."

Brysch wies auf die noch offenen Fragen zur Wirkung der Seren hin. "Die Impfstoffe helfen, die Erkrankung möglichst zu verhindern", sagte er. "Ob ein Serum die Infektion verhindern kann, ist reine Spekulation." Gesundheitsminister Spahn solle nicht den Eindruck verbreiten, dass die Impfungen so vor dem Virus schützen würden, als werde danach ein Schalter im Körper umgelegt.

Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz.
Eugen Brysch, Vorsitzender der Deutschen Stiftung Patientenschutz.  © dpa/Deutsche Stiftung Patientenschutz/-

Update, 28. November, 12.15 Uhr: Landkreistag: Corona-Konzept für Schulen verantwortungslos

Der Thüringische Landkreistag hat das Corona-Konzept des Bildungsministeriums für die Schulen kritisiert. Dass den Schulleitern während der Corona-Pandemie mehr Verantwortung übertragen werden solle, sei "verantwortungslos", sagte die Präsidentin des Thüringischen Landkreistages, Martina Schweinsburg (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.

Mit der entsprechenden Anordnung unterlaufe das Bildungsministerium zudem die Arbeit der Gesundheitsämter, die fachlich für derartige Entscheidungen zuständig seien, monierte Schweinsburg.

Die Schulleiter sollen der Anordnung zufolge bei Corona-Infektionen selbstständiger entscheiden, welche Schutzmaßnahmen sie ergreifen. Dazu zählt unter anderem auch eine Maskenpflicht im Unterricht.

Blick in einen Tagungssaal des Thüringischen Landkreistages. (Archivbild)
Blick in einen Tagungssaal des Thüringischen Landkreistages. (Archivbild)  © dpa/zb/Martin Schutt

Update, 28. November, 12 Uhr: Brandenburger Hotelbranche kritisiert unterschiedliche Corona-Regeln

Die Hotelbranche in Brandenburg hält die unterschiedlichen Corona-Vorgaben in der Berliner Hauptstadtregion für falsch. Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Brandenburg, Olaf Schöpe, sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: "Das finde ich völlig widersinnig." Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) sprächen oft von einem gemeinsamen Wirtschaftsraum, es gebe aber keine einheitlichen Corona-Maßnahmen.

Grundsätzlich sind touristische Übernachtungen derzeit verboten, in Berlin darf der Weihnachtsbesuch aber in Hotels übernachten, in Brandenburg nicht. In Berlin sollen sich auch an Weihnachten nur bis zu fünf Menschen treffen können, in Brandenburg vom 23. bis 27. Dezember voraussichtlich bis zu zehn Menschen - davon ausgenommen sind jeweils Kinder bis 14 Jahren.

Das Brandenburger Kabinett hatte am Freitag die neuen Corona-Regeln beschlossen. Ab 1. Januar bis vorerst 21. Dezember dürfen sich nur bis zu fünf statt zehn Menschen von zwei Hausständen treffen. Zudem gilt eine Maskenpflicht in Schulen schon ab der siebten Klasse. In Hotspots mit über 200 neuen Infektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche sind strengere Regeln möglich wie ein Wechsel von Schul- und Heimunterricht oder ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen.

Ein Zimmermädchen macht Betten in einem Zimmer.
Ein Zimmermädchen macht Betten in einem Zimmer.  © dpa/Jan-Philipp Strobel

Update, 28. November, 11.55 Uhr: Mehr als 1300 positive Coronatests in Großbritannien ungültig

In Großbritannien ist mehr als 1300 Menschen fälschlicherweise ein positives Corona-Testergebnis ausgestellt worden. 1311 Bürgern aus mehr als 100 Kommunen, die sich zwischen dem 19. und 23. November hätten testen lassen, sei ein positives Ergebnis ausgestellt worden, das jedoch ungültig sei, teilte die britische Gesundheitsbehörde am Freitagabend mit.

Es habe Probleme mit den verwendeten Chemikalien gegeben. Die Betroffenen würden benachrichtigt und sollten sich einem weiteren Test unterziehen.

Es ist nicht die erste Panne des britischen Test- und Nachverfolgungssystems: Im Oktober waren Tausende positive Fälle zunächst nicht in die Statistik eingegangen, da sie nicht korrekt in eine Excel-Tabelle übertragen worden waren.

Mittlerweile zählt Großbritannien mehr als 1,5 Millionen bestätigte Corona-Infektionen. Bei mehr als 72.000 Todesfällen ist Covid-19 auf dem Totenschein erwähnt.

Medizinstudenten von der Universität St. Andrews arbeiten an einer Teststation für Corona-Massentests.
Medizinstudenten von der Universität St. Andrews arbeiten an einer Teststation für Corona-Massentests.  © dpa/AP/PA/Jane Barlow

Update, 28. November, 11.52 Uhr: Corona-Fall beeinträchtigt Zeitungsdruck

Ein Corona-Fall hat den Druck der Tageszeitung "Thüringer Allgemeine" beeinträchtigt. Die Zeitung erschien daher am Samstag in veränderter Struktur, wie Chefredakteur Jan Hollitzer die Leser auf Seite eins informierte.

Aufgrund eines Corona-Falls in der Druckerei hätten mehrere Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt werden müssen. Dadurch hätten nicht alle Maschinen bedient werden können. Für den Druck mussten daher verschiedene Lokalteile zusammengelegt werden.

Die reguläre Ausgabe sei aber als E-Paper abrufbar.

Update, 28. November, 11.50 Uhr: Belgien kritisiert deutsche Corona-Weihnachtsregeln

Belgiens Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke hat die in Deutschland geplanten Lockerungen der Corona-Regeln über Weihnachten kritisiert. "Wenn es etwas gibt, was das Virus mag, dann sind das Feste, vor allem mit wechselnden Teilnehmern, das müssen wir unbedingt vermeiden", sagte Vandenbroucke am Freitagabend nach einem Bericht der Agentur Belga. "Deshalb finde ich, dass unsere Nachbarländer nicht das tun, was angebracht wäre."

Ministerpräsident Alexander De Croo hatte von Reisen in rote Zonen im Ausland abgeraten und Kontrollen an den belgischen Grenzen angekündigt, ob Einreisende das vorgeschriebene Formular ausgefüllt haben. Anschließend soll stichprobenartig geprüft werden, ob die geforderte Quarantänezeit eingehalten wird. "Wir sehen, dass sich die Zahlen in unserem Land gut entwickeln", sagte De Croo. "Das Letzte, was wir wollen, ist, das Virus wieder nach Belgien zu importieren."

Belgien hatte sich trotz sinkender Corona-Zahlen entschieden, bis mindestens Mitte Januar und auch über Weihnachten strikte Kontaktbeschränkungen aufrecht zu erhalten. Haushalte dürfen nur eine weitere Person einladen. Nur Alleinstehende dürfen an den Feiertagen zwei Freunde oder Verwandte gleichzeitig empfangen - die sogenannten Knuffelcontacte. In Deutschland sollen an Weihnachten bis zu zehn Personen zusammen feiern dürfen, plus Kinder.

Das kleine Belgien hatte zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Fallzahlen in Europa und verhängte deshalb Anfang November scharfe Auflagen. Am Freitag einigten sich Regierung und Regionen auf geringfügige Lockerungen: Ab Dienstag dürfen alle Geschäfte wieder öffnen, statt nur Lebensmittelhändler und Läden mit unbedingt notwendigen Waren. Auch Museen und Schwimmbäder dürfen wieder aufmachen. Lokale, Kinos und Veranstaltungssäle bleiben jedoch geschlossen, ebenso Friseure und andere Geschäfte mit Körperkontakt. Über Neujahr gilt ein landesweites Böllerverbot.

Frank Vandenbroucke, Vize-Premierminister von Belgien und Minister für Gesundheit und Soziales.
Frank Vandenbroucke, Vize-Premierminister von Belgien und Minister für Gesundheit und Soziales.  © dpa/BELGA/Pool/Johanna Geron

Update, 28. November, 11.10 Uhr: Schweizer Skiregion Engadin wirbt um Merkel: "Bei uns sind Sie sicher"

Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geforderte Schließung der Skianlagen in ganz Europa empört die Schweizer. Unverständnis äußern auch Touristiker in der Region Engadin im Kanton Graubünden, wo die CDU-Politikerin seit vielen Jahren jeden Winter ein paar Tage ausspannt und Langlauf gemacht hat. Dort, in Pontresina, war sie auch Ende vergangenen Jahres, einige Wochen bevor die Corona-Pandemie über die Welt hereinbrach. "Frau Merkel, bei uns sind Sie sicher!" titelte die Boulevardzeitung "Blick" am Samstag.

Die Schweizer Regierung lehnt eine Schließung der Skigebiete ab. Das Land versucht, die Pandemie mit weniger einschneidenden Maßnahmen in den Griff zu bekommen als andere Länder. Vielerorts sind Geschäfte und Restaurants nach wie vor geöffnet. Die Regierung setzt vor allem auf Eigenverantwortung. Einige Kantone haben allerdings eigene Lockdowns verhängt.

"Frau Merkel muss keine Angst haben", sagte Hotelier Thomas Walther aus Pontresina der Zeitung. "Unsere Hygienekonzepte haben sich seit dem Sommer bestens bewährt. In Berlin leben Sie vermutlich viel gefährlicher!" Markus Moser, Geschäftsführer der Skigebiete Corvatsch, Diavolezza und Lagalb, sagte der Zeitung, die berüchtigten Corona-Ansteckungen im österreichischen Skiort Ischgl seien Anfang des Jahres nicht beim Skisport, sondern bei den Partys passiert.

Die Schweizer Infektionszahlen sind deutlich höher als in Deutschland. In der Kalenderwoche 47 (16. bis 22. November) lagen sie bei 348 Fällen pro 100.000 Einwohner, verglichen mit zuletzt 136 in Deutschland. Die Situation hat sich aber schon deutlich gebessert: In der Kalenderwoche 45 (26. Oktober bis 1. November) verzeichnete das Bundesamt für Gesundheit 642 Infektionen pro 100.000 Einwohner.

Der Kanton Graubünden, in dem Merkel häufig Urlaub macht, meldete 316 Infektionen pro 100.000 Einwohner in der Kalenderwoche 47, nach 295 in der Woche davor.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt im Bundestag eine Regierungserklärung zur Bewältigung der Corona-Pandemie ab.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt im Bundestag eine Regierungserklärung zur Bewältigung der Corona-Pandemie ab.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 28. November, 11.05 Uhr: AfD-Chef Chrupalla attackiert Corona-Politik der Regierung

Mit einer Attacke auf die Corona-Politik der Bundesregierung hat der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla den Bundesparteitag in Kalkar eröffnet. Er warf der Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, eine "reine Konkurspolitik" zu betreiben. Existenzen würden vernichtet, die Pleitewelle rolle bereits, der Pandemie-Kurs werde viele Menschen den Arbeitsplatz kosten.

Chrupalla verteidigte, dass die AfD in der Corona-Pandemie einen zweitägigen Präsenzparteitag abhält. Solche Präsenzparteitage seien unverzichtbar in der Demokratie, sagte er. "Wenn wir uns von einem Virus in die Schranken weisen lassen, hat die Demokratie schon verloren." Zugleich appellierte Chrupalla an die rund 600 Delegierten, das Hygienekonzept einzuhalten. "Tragt Eure Masken, haltet Abstand", sagte er. Die Delegierten sollten den Parteitag "nicht durch leichtsinniges Verhalten beschädigen".

An der Großveranstaltung auf dem Messegelände inmitten der Corona-Pandemie hatte es scharfe Kritik gegeben. Für die Delegierten gilt eine permanente Maskenpflicht. Die AfD blieb mit einer Klage gegen diese Auflage erfolglos. Das Ordnungsamt will kontrollieren, ob das behördlich genehmigte Hygienekonzept umgesetzt wird. Die Stadt Kalkar hat angekündigt, den Parteitag andernfalls abzubrechen.

Tino Chrupalla, Bundesprecher, und Alice Weidel, stellvertretende Bundessprecherin, unterhalten sich beim Bundesparteitag der AfD.
Tino Chrupalla, Bundesprecher, und Alice Weidel, stellvertretende Bundessprecherin, unterhalten sich beim Bundesparteitag der AfD.  © dpa/Rolf Vennenbernd

Update, 28. November, 11 Uhr: Merkel spricht Bürgern Mut zu

Kanzlerin Angela Merkel spricht den Bürgerinnen und Bürgern Mut zu. "Wir haben ein großes Stück des Weges zurückgelegt", sagte die CDU-Politikerin in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast zur Corona-Krise.

Seit dem Beginn der Verbreitung des Coronavirus habe sich viel getan, sagte Merkel. Noch zu Jahresanfang habe man es mit einem völlig unbekannten Virus zu tun gehabt. "Heute wissen wir so viel mehr über die Wege der Infektion, über die Möglichkeiten sich zu schützen, über Symptome und Behandlungswege." Impfstoffe würden in Rekordzeit entwickelt. "Wir können annehmen, dass ein oder mehrere Impfstoffe nicht am Sankt Nimmerleinstag, sondern in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen können." Das liege am "großartigen Forschergeist" der Menschen, erklärte Merkel.

"Wenn diese Pandemie überhaupt irgendetwas Gutes hat, dann ist es dies: Sie zeigt, wozu wir Menschen imstande sind, wenn wir unser Herz in die Hand nehmen, wenn wir mit Ausdauer und mit Kreativität handeln - und ganz wichtig: Wenn wir über Grenzen hinweg zusammenarbeiten." Es seien aber nicht nur Wissenschaftler gefragt. "Nein, wir alle können etwas tun. Jede und jeder Einzelne kann etwas tun", sagte die Kanzlerin und verwies auf Hygieneregeln wie Maskentragen, Abstandhalten oder Lüften.

Die milliardenschweren Corona-Hilfen seien vor der Krise unvorstellbar gewesen, sagte Merkel. "Aber wir tun es, weil niemand etwas dafür kann, dass die Pandemie ihn oder sie in Not gebracht hat."

Merkel appellierte an die Menschen im Land, sich auch in der Advents- und Weihnachtszeit an die Sicherheitsregeln zu halten. "Weil wir erleben werden, dass es sich lohnen wird. Weil wir so gemeinsam stärker sein werden als das Virus."

Update, 28. November, 10.50 Uhr: Corona-Masken bescheren Modehersteller Van Laack Umsatzsprung

Der rasche Einstieg in die Produktion von Mund-Nasen-Masken hat dem Mönchengladbacher Modehersteller von Laack einen massiven Wachstumsschub beschert. "Im aktuellen Geschäftsjahr wird sich der Umsatz dank mehr als 100 Millionen verkaufter Masken und zwölf Millionen Kittel mindestens verdoppeln", sagte Firmenchef Christian von Daniels der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).

Van Laack produziert aktuell nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Stoffmasken im Monat, die anschließend in mehr als 30.000 Verkaufsstellen vertrieben werden - von Griechenland bis Portugal. In der Spitze, also etwa im Mai, seien im Monat sogar eine Million Masken produziert worden, sage der Firmenchef.

Viele andere Modehersteller hätten die Chancen, die das Produkt Mund-Nasen-Schutz biete, verschlafen, meinte er. "Allein im ersten Halbjahr 2020 haben die Deutschen pro Kopf 53 Euro für Masken ausgegeben, im gesamten Jahr 2019 waren es im Schnitt aber nur 26,50 Euro für Hemden. Damit will ich sagen: Die Maske ist als Produkt total unterschätzt worden in der Branche."

Gleichzeitig stärke die Präsenz von van Laack im Maskengeschäft die Attraktivität der Marke insgesamt. "Die Marke van Laack erlebt einen Hype wie nie zuvor. Das sehen wir ja in unserem Online-Shop, wo wir ja nicht nur die Masken verkaufen, sondern auch Mode. Allein im Oktober lag das Umsatzplus dort 80 Prozent über dem Vorjahr."

Dass das Geschäft mit den Corona-Masken nicht ewig so weiter laufen wird, ist dem Unternehmer bewusst. "Es wäre aber wünschenswert, wenn diese Form von Hygiene auf einem gewissen Niveau erhalten bleiben würde – und die Maske als Accessoire in der Handtasche der Dame oder der Aktentasche des Herrn ihren Platz findet", meint er.

Ein Masken-Set von Van Laack.
Ein Masken-Set von Van Laack.  © PR

Update, 28. November, 10.45 Uhr: So könnte die Fußball-EM nächstes Jahr ablaufen

Die Europäische Fußball-Union plant für die Europameisterschaft im nächsten Jahr mit vier verschiedenen Corona-Szenarien für ihre zwölf Spielorte.

Wie die UEFA am Freitagabend nach einem Bericht von sportschau.de bestätigte, basiert das erste Szenario auf der Annahme, das Coronavirus soweit im Griff zu haben, dass im Sommer in vollen Stadien gespielt werden kann. Die anderen drei Varianten stellt TAG24 hier genauer vor.

München bleibt Gastgeber der auf 2021 verschobenen Fußball-Europameisterschaft und richtet wie geplant insgesamt vier Spiele aus.
München bleibt Gastgeber der auf 2021 verschobenen Fußball-Europameisterschaft und richtet wie geplant insgesamt vier Spiele aus.  © dpa/Matthias Balk

Update, 28. November, 10.40 Uhr: Pflegebonus in Höhe von 500 Euro wird im Dezember ausgezahlt

Beschäftigte in der Altenpflege in Sachsen bekommen noch in diesem Jahr einen zusätzlichen Pflegebonus in Höhe von 500 Euro. "Ohne das unermüdliche Engagement der Beschäftigten in stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten wäre die Corona-Pandemie nicht zu bewältigen", teilte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Samstag mit.

Im Freistaat Sachsen versorgen und betreuen im Bereich der stationären und ambulanten Pflege rund 70.000 Beschäftigte mehr als 200.000 Pflegebedürftige. Die Gesamtkosten des Landesanteils am Pflegebonus werden aktuell auf 30 Millionen Euro beziffert.

Intensivpfleger sind in der Corona-Intensivstation des Universitätsklinikums Dresden mit der Versorgung von Patienten beschäftigt.
Intensivpfleger sind in der Corona-Intensivstation des Universitätsklinikums Dresden mit der Versorgung von Patienten beschäftigt.  © dpa/zb/Robert Michael

Update, 28. November, 10.35 Uhr: Inzidenz-Wert in Hildburghausen unter Marke von 600

Im Thüringer Corona-Hotspot-Landkreis Hildburghausen ist der Inzidenz-Wert wieder unter die Marke von 600 gefallen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche am Samstag bei 595 (Vortag: knapp 630).

Der Wert ist damit erstmals seit längerem nicht weiter gestiegen, sondern hat sich etwas abgeschwächt. Dennoch leuchtet der Südthüringer Kreis an der bayerischen Landesgrenze auf der Corona-Karte des RKI weiterhin als einzige Region in Deutschland pink.

Im Kreis Hildburghausen gelten seit Wochenmitte strenge Ausgangsbeschränkungen, alle Schulen und Kindertagesstätten sind geschlossen. Derzeit laufen die Vorbereitungen für eine bundesweit einzigartige Testaktion, bei der ab frühestens kommenden Dienstag die Infektionshäufigkeit unter den Kindergarten- und Schulkindern kontrolliert werden soll.

Ziel der freiwilligen Tests ist eine baldige Rückkehr der Kitas und Schulen in den eingeschränkten Regelbetrieb. Dafür stehen 11.000 Antigen-Tests bereit. Die Bundeswehr leistet nach eigenen Angaben ab Montag mit mehr als 20 Soldaten Amtshilfe.

Ein Hinweisschild zur Maskenpflicht auf dem Wochenmarkt steht am Marktplatz der Stadt Hildburghausen.
Ein Hinweisschild zur Maskenpflicht auf dem Wochenmarkt steht am Marktplatz der Stadt Hildburghausen.  © dpa/zb/Bodo Schackow

Update, 28. November, 9.40 Uhr: Ärzte für Impfzentren gesucht

Rund zwei Wochen vor dem geplanten Start der Impfzentren werden für die Massenimpfung gegen das Coronavirus im Südwesten freiwillige Ärzte gesucht. Johannes Fechner aus dem Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg sagte dem Südwestrundfunk, 600 Ärzte und Ärztinnen würden benötigt.

"Das ist eine große Herausforderung, weil die Ärzte ja in ihren Praxen auch genug zu tun haben." Aber auch Zahnärzte könnten impfen. Zudem setzt Fechner auf Pensionäre. "Da ist eine große Bereitschaft da", sagte er dem Sender. Manche hätten sich schon angeboten. Daher gab Fechner sich zuversichtlich, das nötige Personal zusammenzubekommen - das habe im Frühjahr beim Aufbau der Abstrichstellen auch geklappt.

Erste Lieferungen eines Impfstoffes soll es nach den Erwartungen des Landessozialministeriums im Laufe des kommenden Monats geben. Die Impflogistik soll bis zum 15. Dezember aufgebaut sein. Dafür werden acht oder neun sogenannte Zentrale Impfzentren eingerichtet. Mobile Impfteams sollen Menschen zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen versorgen. Ab Mitte Januar 2021 sollen zusätzlich etwa 50 Kreisimpfzentren in Betrieb gehen. Sie sollen je zwei eigene mobile Teams einsetzen und nach den Planungen bis Ende 2021 arbeiten. Niemand wird gezwungen, sich impfen zu lassen.

An einer Frau wird im Ulmer Impfzentrum eine Impfung simuliert.
An einer Frau wird im Ulmer Impfzentrum eine Impfung simuliert.  © dpa/Stefan Puchner

Update, 28. November, 8.45 Uhr: Strenge Ausgangsbeschränkungen in Passau haben begonnen

Angesichts der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen gelten in Passau seit Samstag strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Maßnahmen sollen zunächst eine Woche dauern, wie Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) am Freitag ankündigte.

Passauer dürfen ihre Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen, beispielsweise um zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen zu gehen. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Die Stadt verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 - mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen. Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss vorher einen Schnelltest machen und damit nachweisen, dass er nicht infiziert ist.

Passau hatte am Freitag einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen erreicht. Frühestens bei dem Rückgang der Infektionszahlen auf eine Inzidenz von 300 könnten die Beschränkungen wieder gelockert werden, sagte Dupper am Freitag.

Personen gehen in der Innenstadt Passaus vor zusammengestellten Stühlen und Tischen eines Restaurants.
Personen gehen in der Innenstadt Passaus vor zusammengestellten Stühlen und Tischen eines Restaurants.  © dpa/Lino Mirgeler

Update, 28. November, 8.20 Uhr: Corona-Kontrolle in Erfurt eskaliert - Polizisten angegriffen

Bei der Kontrolle von Corona-Regeln sind in der Erfurter Innenstadt mehrere Polizisten angegriffen worden. Wie die Polizei am Samstagmorgen mitteilte, wurde ein Beamter verletzt. Die Polizisten hatten demnach in der Nacht zum Samstag eine Gruppe von etwa 25 Menschen kontrolliert, die Alkohol tranken und weder eine Mund-Nasen-Bedeckung trugen noch den nötigen Abstand einhielten. Die Menschen waren laut einem Sprecher aggressiv und unbelehrbar.

Als die Beamten die Gruppe über die aktuellen Maßnahmen aufklären wollten, wurden sie von zwei Menschen angegriffen. Die Polizisten wehrten die Attacke ab und riefen Verstärkung. Im Anschluss floh ein Großteil der Gruppe. Laut dem Sprecher waren 28 Beamte vor Ort.

Die zusätzlichen Einsatzkräfte verhinderten nach Angaben der Polizei Schlimmeres. Sieben Menschen zwischen 18 und 37 Jahren wurden festgehalten. Sie seien alle polizeibekannt. Da sie sich gewehrt und die Polizisten beleidigt hatten, kommen auf sie nun mehrere Anzeigen zu. Es werde unter anderem wegen des tätlichen Angriffs auf Beamte und wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Mit mehreren Fahrzeugen patrouilliert die Thüringer Polizei in der Bahnhofstraße.
Mit mehreren Fahrzeugen patrouilliert die Thüringer Polizei in der Bahnhofstraße.  © dpa/zb/Martin Schutt

Update, 28. November, 8.17 Uhr: "Stop" oder "Go" für Glühwein-Taxi?

Die Geschäftsidee ist denkbar einfach: "Bei Anruf Glühwein". Das dampfende Getränk wird geliefert in einem hell erleuchteten und festlich geschmückten Glühwein-Taxi. "Ein Stück Weihnachten zu jedem nachhause bringen", das wollten die Erfinder aus Nordhorn (Kreis Grafschaft Bentheim), die ihre Idee anfangs mit festen Fahrtrouten auch auf die Straße brachten, bis sie von den Behörden gestoppt wurden.

Aufgrund der geltenden niedersächsischen Corona-Landesverordnung darf der weihnachtsgerecht umgebaute Kleintransporter der Firma Bon Café Events derzeit nicht ausliefern. "Wir verstehen das nicht", sagte Geschäftsführer und Eventgastronom Hayk Avetisyan, der die Idee für das Glühwein-Taxi hatte. "Jeder Bäcker bietet Coffee-to-Go an und jeder Kiosk Bier-to-Go. Wo ist da der Unterschied?"

Der 32-Jährige startete Anfang November mit dem Glühwein-Taxi, das zunächst auf verschiedenen Fahrtrouten unterwegs war, die vorher in den sozialen Netzwerken angekündigt wurden. "Die Nachfrage war enorm, Hunderte Anrufe gingen bei uns ein", so Avetisyan. "Waaaaaahnsinn! Wir sind überwältigt und erhalten viele Anfragen von euch aus ganz Deutschland", postete er noch am 16. November. Zwei Tage später kam das Aus.

Der Grund war, dass das Taxi an festen Standorten die Getränke ausgab und dann zum nächsten festen Standort weiterfuhr. Das widersprach der Gewerbeordnung. Die Betreiber sahen das noch ein. Sie passten das Konzept an und bieten jetzt einen reinen Lieferservice nach Anruf und Bestellung für den einzelnen Kunden an. Es gibt auch Suppen und Heiße Cocktails. Avetisyan hofft auf eine Genehmigung des neuen Konzepts. "Wir sitzen auf der Ware, unter anderem rund 2500 Liter Glühwein. Jeder Tag zählt, denn es fehlen Einnahmen."

Der Kreis Grafschaft Bentheim verwies auf Anfrage auf die Corona-Landesverordnung vom 30. Oktober. Danach sind Gastronomiebetriebe für Publikumsverkehr und Besuche geschlossen, "ausgenommen der Außer-Haus-Verkauf und die Abholung von Speisen zum Verzehr". "Der reine Außer-Haus-Verkauf von alkoholischen wie nichtalkoholischen Getränken (Glühwein-Taxi) ist damit nicht erfasst, der Schwerpunkt liegt auf (zubereiteten) Speisen", schreibt der Landkreis, der zur Klarstellung betonte, dass die Kreisverwaltung nicht die Genehmigungsbehörde sei, Verstöße aber ahnden müsse.

Vier Frauen stoßen mit Glühwein an.
Vier Frauen stoßen mit Glühwein an.  © dpa/Patrick Seeger

Update, 28. November, 8.15 Uhr: Tafeln haben weniger ehrenamtliche Helfer wegen Corona

Zeit schenken, Lebensmittel einsammeln und diese an Menschen verteilen - all das machen bei den Tafeln in Deutschland meist Ehrenamtliche, oft ältere Menschen. Und gerade die blieben 2020 aufgrund der Corona-Pandemie öfter zu Hause: "Mehr als zwei Drittel unserer Freiwilligen sind im Rentenalter und gehören damit zur Corona-Risikogruppe", sagte der Tafel-Deutschland-Vorsitzende Jochen Brühl der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben daher zur Zeit einen Rückgang der aktiven Ehrenamtlichen zu verzeichnen."

Aber auch viele der Menschen, die bislang das Angebot der Tafeln genutzt hätten, blieben zu Hause. "Das sind vor allem ältere und vorerkrankte Menschen sowie unsere indirekten Kundinnen und Kunden", sagte Brühl. Unter letzteren versteht Brühl Menschen, die sonst andere soziale Angebote wie Obdachlosenheime oder Frauenhäuser aufsuchen würden.

Andererseits kämen verstärkt Menschen, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten seien, etwa Menschen in Kurzarbeit oder Menschen, die ihren Job verloren hätten. Einen eindeutigen Trend gebe es aber nicht: "Etwa ein Drittel der insgesamt 950 Tafeln verzeichnen bis zu 20 Prozent mehr Kundinnen und Kunden, ein weiteres Drittel hat weniger Kundinnen und Kunden, und beim letzten Drittel der Tafeln ist die Kundenzahl insgesamt etwa gleichgeblieben", so der Vorsitzende.

Damit die Infektionsgefahr möglichst gering ist, haben viele Tafeln ihre Lebensmittelausgabe nach draußen verlegt. Diese Tafeln hätten zwar in der Tendenz mehr Kundinnen und Kunden, einige Menschen vermieden aber wohl den Tafelbesuch aus Scham und Angst, gesehen zu werden. Außerdem entfielen gerade viele Angebote, die dem Kontakt und Austausch dienten, wie gemeinsame Kochkurse, Integrations- und Kinder- und Jugendprojekte.

Ehrenamtliche Mitarbeiter der "Hannöverschen Tafel" bereiten die Ausgabe der Lebensmittel in einer kirchlichen Einrichtung am Mühlenberger Markt vor.
Ehrenamtliche Mitarbeiter der "Hannöverschen Tafel" bereiten die Ausgabe der Lebensmittel in einer kirchlichen Einrichtung am Mühlenberger Markt vor.  © dpa/Hauke-Christian Dittrich

Update, 28. November, 8.12 Uhr: Rund 250 Hinweise von Kinderschutz-Hotline an Jugendämter gegeben

In den ersten zehn Monaten des Jahres sind bereits gleich viele Informationen wie im gesamten Vorjahr von der Kinderschutz-Hotline des Landes Mecklenburg-Vorpommern an die Jugendämter weitergegeben worden. Dabei gehe es um 254 sogenannter Meldungen, teilte das Sozialministerium in Schwerin auf Anfrage mit. Eine Meldung erfolge, wenn zumeist unverzüglicher Handlungsbedarf bestehe. Dabei gehe es etwa um Vernachlässigung, körperliche Misshandlung und Suchterkrankungen der Eltern.

Besonders deutlich war demnach der Unterschied im September. Dort wurden den Angaben zufolge 44 Meldungen gezählt, im Vorjahresmonat waren es noch 21. In sechs von zehn Monaten lag die Zahl der monatlichen Meldungen im Vergleich zum Vorjahresmonat demnach höher. In 401 Fällen von Januar bis Oktober ging es demnach um Auskünfte, dort gehe keine Informationen ans Jugendamt. Zu diesem Bereich gehören etwa Fragen zur Corona-Pandemie und die Kitabetreuung. Im Vorjahreszeitraum gab es demnach etwas weniger dieser Auskünfte.

"Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um Kinder vor physischer und seelischer Gewalt zu schützen, aber auch um Hilfe für Menschen in Krisensituationen zu organisieren. Die 24 Stunden erreichbare Hotline ist ein wichtiger Beitrag dazu", sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD).

Die Kinderschutz-Hotline ist beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) angesiedelt und rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0800 1414007 erreichbar. Das Landessozialministerium stellt nach eigenen Angaben jährlich rund 130.000 Euro für das Angebot zur Verfügung.

Ein Mädchen hält einen Telefonhörer vor einer Informationstafel der Kinderschutz-Hotline.
Ein Mädchen hält einen Telefonhörer vor einer Informationstafel der Kinderschutz-Hotline.  © dpa/ZB/Jens Büttner

Update, 28. November, 8.10 Uhr: Reimann: Corona-Lage auf Intensivstationen stabil und kontrollierbar

Neben den Neuinfektionen ist in Niedersachsen nun auch der Anstieg der Zahl von Corona-Patienten in den Kliniken ausgebremst worden. "Die Zahl der Covid-Patientinnen und –Patienten in den niedersächsischen Krankenhäusern hat sich in den letzten Tagen bei rund 1000 stabilisiert", sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) der dpa in Hannover. "Auch auf den Intensivstationen ist die Lage derzeit stabil und kontrollierbar."

Zugleich bedeute die Pandemie aber eine große zusätzliche Belastung für das medizinisch-pflegerische Personal. "Ich bedanke mich im Namen der gesamten Landesregierung bei allen, die durch ihre Arbeit und unter großem Einsatz helfen, Patientinnen und Patienten zu behandeln und Menschenleben zu retten", sagte Reimann.

Gleichzeitig appellierte die Gesundheitsministerin an alle, sich weiterhin an die Hygiene- und Abstandsregeln zu halten und die sozialen Kontakte so weit wie irgend möglich zu beschränken. "Wir alle können dazu beitragen, dass die Zahl der Patientinnen und Patienten in unseren Krankenhäusern nicht weiter steigen."

Unterdessen wird das Gesundheitsministerium allen Krankenhäusern auch weiterhin das Vorhalten von Kapazitäten auf Intensiv- und Normalstationen für die Behandlung von Covid-Patienten vorschreiben. Durch die neue Bundesregelung werde die Zahlung eines finanziellen Ausgleichs für freigehaltene Betten an den 7-Tages-Inzidenzwert (mindestens 70 über sieben Tage) im jeweiligen Kreis oder in der jeweiligen kreisfreien Stadt gekoppelt, sowie an die zur Verfügung stehenden Intensivkapazitäten (weniger als 25 Prozent), erklärte das Ministerium.

Carola Reimann (SPD), Sozialministerin Niedersachsen.
Carola Reimann (SPD), Sozialministerin Niedersachsen.  © dpa/Julian Stratenschulte

Update, 28. November, 8.07 Uhr: Trotz Corona-Auflagen: Kommunen bei Obdachlosenhilfe gut aufgestellt

Trotz der Einschränkungen durch die Coronakrise gibt es in den Thüringer Kommunen ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten für Obdachlose. Die Städte Erfurt, Eisenach, Weimar, Sonneberg und Nordhausen sehen sich für den Winter gut gerüstet, wie sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilten.

In der Landeshauptstadt nutzen einer Sprecherin der Stadt zufolge aktuell rund 130 Menschen die Notübernachtungen oder sonstigen städtischen Unterbringungsmöglichkeiten. In Jena sind der Stadt zufolge aktuell 56 Menschen in Notunterkünften untergebracht. In beiden Städten gibt es noch freie Plätze.

Vor dem Kältebus einer Obdachlosenhilfe greifen Bedürftige nach Kaffeetassen mit weihnachtlichen Motiven.
Vor dem Kältebus einer Obdachlosenhilfe greifen Bedürftige nach Kaffeetassen mit weihnachtlichen Motiven.  © dpa/Bernd Wüstneck

Update, 28. November, 8.05 Uhr: 21.695 neue Corona-Infektionen in Deutschland gemeldet

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21.695 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden übermittelt. Das meldete das RKI am frühen Samstagmorgen.

Am vergangenen Samstag hatte die Zahl bei 22.964 gelegen. Der Höchststand war am Freitag vor einer Woche (20.11.) mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 379 neue Todesfälle.

In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen auch erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Sars-CoV-2 Infektion gestorben sind, stieg auf insgesamt 15.965. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.028.089 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 28.11., 0 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 711.000 Menschen inzwischen genesen.

Eine Aufnahme zeigt mehrere Coronaviren unter einem Elektronenmikroskop.
Eine Aufnahme zeigt mehrere Coronaviren unter einem Elektronenmikroskop.  © dpa/AP/NIAID-RML

Update, 28. November, 8 Uhr: Bayern bereitet Corona-Impfungen vor

Mit Rechenmodellen und viel Logistikarbeit bereitet sich der Freistaat auf die große Impfaktion gegen das Coronavirus vor. "Sobald ein Impfstoff zugelassen ist, wollen wir so schnell wie möglich mit dem Impfen beginnen", betonte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Wie lange es allerdings dauern werde, alle Impfwilligen zu impfen, sei derzeit nicht seriös abschätzbar.

Für die geplanten Impfzentren in allen bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten geht das Gesundheitsministerium davon aus, dass zwei jeweils fünfköpfige Teams binnen vier Stunden 100 Menschen impfen können. "Pro solchem Team ist ein Arzt notwendig", sagte Huml der Deutschen Presse-Agentur. Die übrigen Teammitglieder seien medizinisches Fachpersonal sowie Verwaltungskräfte.

Für die mobilen Impfteams, die direkt zu Risikogruppen etwa in Pflegeheimen fahren sollen, sind mindestens jeweils ein Arzt oder eine Ärztin, eine Verwaltungskraft und eine medizinische Assistenz vorgesehen. "Pro Impfzentrum gibt es mindestens ein mobiles Impfteam", erläuterte Huml. Sie gehe aber davon aus, dass letztlich noch weitere mobile Teams zum Einsatz kommen. "Die genauen Planungen laufen noch."

Inzwischen haben sich rund 2500 Vertragsärztinnen und -ärzte bereit erklärt, sich an den Impfungen zu beteiligen. Weitere werden gesucht - doch die Tendenz ist steigend. Vor knapp drei Wochen waren es nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns noch 1850.

In Bayern gibt es 96 Landkreise und kreisfreie Städte, die gehalten sind, bis Mitte Dezember jeweils ein Impfzentrum einzurichten. Diese sollen möglichst in der Nähe der jeweiligen Testzentren oder von Krankenhäusern liegen oder in geeigneten Gebäuden wie Turnhallen, Messehallen, Mehrzweckhallen oder auch den Rettungswachen der Hilfsorganisationen eingerichtet werden.

In einem Impfzentrum in Ulm werden Abläufe erprobt.
In einem Impfzentrum in Ulm werden Abläufe erprobt.  © dpa/Stefan Puchner

Update, 28. November, 7.55 Uhr: Brinkhaus bezweifelt Lockerung von Corona-Auflagen über Silvester

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) befürchtet, dass die jüngsten Beschlüsse zur Eindämmung des Coronavirus noch einmal verschärft werden müssen. "Da steckt viel Gutes drin. Aber ich habe Zweifel, dass sie ausreichen, um die Corona-Welle nachhaltig zu brechen", sagte Brinkhaus der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). So sei es zum Beispiel sehr ehrgeizig, schon jetzt für Weihnachten und Silvester Lockerungen zu versprechen.

Fraglich sind aus Sicht von Brinkhaus vor allem, ob die geplanten Lockerungen über die Feiertage auch für Silvester gelten sollten. Weihnachten sei vielen Menschen sehr wichtig, als Fest der Familie, als christliches Hochfest. "Silvester ist vor allem Party - das ist auch wichtig, aber nicht so wichtig wie Weihnachten. Wir dürfen nicht durch eine ausgelassene Partynacht einreißen, was zwei Monate lang hart erarbeitet wurde", sagte er. Auch bei der Strategie für die Schulen sei noch Luft nach oben: "Womöglich muss man im Dezember noch einmal nachschärfen."

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schließt auch eine Verlängerung des Lockdowns bis ins Frühjahr nicht aus. "Wir haben drei bis vier lange Wintermonate vor uns", sagte Altmaier der "Welt". "Deshalb kann man leider keine Entwarnung geben: Es kann sein, dass die Beschränkungen auch in den ersten Monaten 2021 bestehen bleiben."

Altmaier räumte ein, dass sich der Bund bei den Ländern mit seiner Linie nicht durchsetzen konnte. "Dass sich die Bundesregierung noch wirksamere Maßnahmen gewünscht hätte, ist kein Geheimnis", sagte er. Man müsse nun genau beobachten, ob die Zahl der Infektionen tatsächlich deutlich sinke oder ob es Nachschärfungen geben müsse. "Es ist eine Bewährungsprobe für den Föderalismus, dass wir in solchen Fragen gemeinsame Lösungen finden", unterstrich Altmaier.

Ralph Brinkhaus (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Ralph Brinkhaus (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 28. November, 7.45 Uhr: Spenden für Kleiderkammern gestiegen

Vor Beginn der kalten Jahreszeit sind die Kleiderkammern der Wohlfahrtsorganisationen in Sachsen gut gefüllt. Die Spenden an Textilien seien gestiegen, sagte die Sprecherin des Diakonischen Werkes in Sachsen, Sigrid Winkler-Schwarz, in Radebeul in einer dpa-Umfrage bei Kleiderkammern.

"Offenbar haben viele Menschen die freie Zeit während der Corona-Krise genutzt, ihre Schränke durchzusehen und Kleidung auszusortieren", sagte sie.

Das DRK in Sachsen betreibt nach eigenen Angaben noch 57 Kleiderkammern. Obwohl es immer schwieriger werde, diese kostendeckend zu betreiben, wolle das DRK an ihnen festhalten, sagte Sprecher Kai Kranich.

Kleidung liegt in den Regalen einer Kleiderkammer.
Kleidung liegt in den Regalen einer Kleiderkammer.  © dpa/ZB/Ralf Hirschberger

Update, 28. November, 7.40 Uhr: NRW-Einzelhandel fordert mehr staatliche Hilfen

Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen fordert rasche staatliche Hilfen für die durch den Teil-Lockdown hart getroffenen Händler im bevölkerungsreichsten Bundesland. Insbesondere im innerstädtischen Mode- und Schuhhandel sei die Lage "wirklich extrem existenzbedrohend", sagte der Präsident des Handelsverbandes NRW, Michael Radau, der Deutschen Presse-Agentur. Die Geschäfte kämpften nicht selten mit Umsatzrückgängen von 50 oder 60 Prozent.

Radau warnte, er sehe die Gefahr, dass manche Innenstädte im nächsten Winter nicht mehr wiederzuerkennen seien und dass sich Discount-Läden oder Leerstände an Stellen breit machten, wo man das nie erwartet hätte.

Die jüngste Entscheidung von Bund und Ländern, neue Zugangsbeschränkungen für Geschäfte mit mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche einzuführen habe die Lage definitiv nicht verbessert, betonte der Branchensprecher. Diese Maßnahme werde nur dazu führen, dass noch mehr Einkäufe ins Internet verlagert würden.

In dieser Situation müsse der Staat eine "adäquate Kompensation" für die durch seine Maßnahmen verursachten Umsatzrückgänge im Handel leisten, verlangte Radau.

Menschen gehen durch die Kölner Fußgängerzone Hohe Straße.
Menschen gehen durch die Kölner Fußgängerzone Hohe Straße.  © dpa/Oliver Berg

Update, 28. November, 7.35 Uhr: Tim Raue: Insolvenzen werden rieseln wie Nadeln vom Weihnachtsbaum

Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue (46) rechnet mit schweren Folgen der verlängerten Corona-Zwangspause. "Dass die Regierung uns Hilfsmaßnahmen ankündigt, klingt gut, aber was wir bekommen werden, wird dem Gewinn der Vorjahre nicht annähernd nahe kommen", sagte Raue der Deutschen Presse-Agentur. "Verluste und Insolvenzen werden im Januar so reichlich rieseln wie die trockenen Nadeln vom Weihnachtsbaum."

Als Unternehmer sei die Lage enorm belastend. "Täglich um die Existenz zu kämpfen, ist große Scheiße." Mit Blick auf eine mögliche Wiederöffnung sagte Raue: "Wir versuchen so flexibel wie möglich zu handeln, und wenn man es uns erlaubt, werden wir umgehend auf den Restaurantbetrieb zurückstellen."

Der auch aus dem Fernsehen bekannte Koch betreibt in Kreuzberg mit seiner Geschäftspartnerin Marie-Anne Raue das nach ihm benannte Restaurant. Dieses wurde gerade vom Gastroführer "Gault&Millau" mit 19,5 Punkten als beste Berliner Adresse gelistet. Als Berater betreut Tim Raue die "Brasserie Colette" in Berlin, München und Konstanz, die "Villa Kellermann" in Potsdam und die "Hanami by Tim Raue Restaurants" auf einigen Schiffen der TUI-Flotte.

Der seit Anfang November geltende Teil-Lockdown wird in Berlin bis zum 22. Dezember verlängert. Gaststätten und zahlreiche Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Museen, Theater und Schwimmbäder bleiben weiter geschlossen.

2-Sterne-Koch Tim Raue hält Essen in einer Tragetasche und eine Speisekarte in den Händen.
2-Sterne-Koch Tim Raue hält Essen in einer Tragetasche und eine Speisekarte in den Händen.  © dpa/Jörg Carstensen

Update, 28. November, 7.30 Uhr: Sachsen-Anhalter machen wegen Corona-Pandemie weniger HIV-Tests

Der Landesverband der Aids-Hilfen in Sachsen-Anhalt ist angesichts schlechter Testbedingungen zu Corona-Zeiten wegen einer möglichen Ausbreitung von HIV besorgt. "In diesem Jahr sind weniger Menschen zu Tests gegangen", sagte der Landesgeschäftsführer der Aids-Hilfen, Sven Warminsky, in Magdeburg. So seien wegen der Corona-Pandemie die Gesundheitsämter geschlossen gewesen oder ausgelastet.

Normalerweise könnten sich Menschen in den Behörden kostenlos auf HIV testen lassen. Außerdem fielen coronabedingt viele Präventionsangebote aus. Allein Ende 2019 lebten nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts etwa 1100 Menschen mit HIV oder Aids in Sachsen-Anhalt. Am 1. Dezember wird weltweit der Welt-Aids-Tag begangen.

Ein Arzt nimmt in einer Einrichtung des Aids-Hilfe e.v. an dem Finger eines jungen Mannes Blut ab.
Ein Arzt nimmt in einer Einrichtung des Aids-Hilfe e.v. an dem Finger eines jungen Mannes Blut ab.  © dpa/ZB/Britta Pedersen

Update, 28. November, 7.25 Uhr: Hoteliers verlangen Öffnung für Familienbesuche über Weihnachten

Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat den Freistaat aufgefordert, Hotelübernachtungen bei Familienbesuchen über Weihnachten zuzulassen - wie es auch in anderen Bundesländern geplant sei. "Unsere Betriebe sind ja nicht geschlossen worden, weil der Aufenthalt bei uns gefährlich ist, sondern weil sich die Menschen möglichst wenig bewegen sollten", sagte Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer von Dehoga Bayern, dem Münchner Merkur (Samstag).

"Deshalb halten wir es für zielführend, wenn Verwandtschaftsbesuche mit Geschäftsreisen gleichgestellt werden", sagte Geppert der Zeitung. Dies gelte vor allem für Weihnachten. "Wenn die Menschen ihre Verwandten besuchen, könnten sie dann in einem Betrieb mit funktionierendem Hygienekonzept übernachten."

Eine Hoffnung für die ganze Branche sei diese Ausnahmeregelung allerdings nicht. "Kein Betrieb würde nur für drei Tage aufsperren, das wäre zu kurz gesprungen", sagte Geppert. Dafür sei der Aufwand viel zu hoch. Allerdings könnten die Hotels, die derzeit Geschäftsreisende empfangen, über Weihnachten Menschen auf Heimatbesuch begrüßen. Die Betriebe bräuchten vor allem Planungssicherheit. "Wir gehen aber davon aus, dass man einen solchen Weg auch im Freistaat gehen kann."

Ein Zimmerschlüssel hängt in der Tür eines Hotelzimmers.
Ein Zimmerschlüssel hängt in der Tür eines Hotelzimmers.  © dpa/Swen Pförtner

Update, 28. November, 7.20 Uhr: Lage in der Taxi-Branche spitzt sich dramatisch zu

Die Lage in der Taxibranche spitzt sich nach Verbandsangaben wegen des Teil-Lockdowns in der Corona-Krise dramatisch zu. "Derzeit verlieren wir massenhaft Unternehmen, etliche Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz und damit ihre wirtschaftliche Existenz", heißt es in einem Brief von Vorstand und Präsidium des Bundesverbands Taxi und Mietwagen an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD).

Allein in Berlin seien 2020 bereits mehr als 1000 Taxis dauerhaft abgemeldet worden. Bis zum Februar gab es laut Verband rund 8100 Taxis in Berlin. Ohne zusätzliche Hilfen rechnet der Verband in dem Brief bis Ende 2021 bundesweit mit einem Verlust von 12.000 Unternehmen und etwa 80.000 Arbeitsplätzen - bei bisher rund 55.000 Firmen mit etwa 250.000 Jobs.

Das Schreiben lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Darin heißt es, die Branche unterstütze die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und arbeite mit strikten Hygienekonzepten. Das Taxi- und Mietwagengewerbe lebe aber von der Mobilität der Menschen. "Derzeit kann es davon aber nicht mehr leben."

Wirtschaftliche Hilfen der Politik kämen aus verschiedenen Gründen beim Taxigewerbe nicht an, heißt es. So werde beim staatlichen Programm der Überbrückungshilfen die Fahrzeugfinanzierung nicht als Kosten anerkannt, obwohl dies einer der wichtigsten Faktoren der Unternehmen sei. Die fehlende Berücksichtigung von Unternehmerlohn sei für die Kleinunternehmen im Gewerbe dramatisch, weil der Unternehmer in der Regel selbst Taxi fahre.

Die Taxibranche bekomme außerdem keine Novemberhilfen - diese richten sich vor allem an direkt betroffene Firmen etwa aus der Gastronomie, die wegen behördlicher Anordnungen dicht machen mussten.

Ein Taxi des Taxi-Vermittlers Free Now (ehemals MyTaxi) fährt über eine Straße.
Ein Taxi des Taxi-Vermittlers Free Now (ehemals MyTaxi) fährt über eine Straße.  © dpa/Daniel Reinhardt

Update, 28. November, 7.15 Uhr: Umfrage: Mehrheit befürwortet Schließung von Skigebieten

Eine große Mehrheit in Deutschland würde laut einer Umfrage eine europaweite Schließung von Skigebieten befürworten. 73,8 Prozent der Befragten gaben bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag) an, es sei "eindeutig" oder "eher richtig", zur Eindämmung der Corona-Pandemie alle europäischen Skigebiete vorerst zu schließen. 19,5 Prozent der Befragten hielten dies für "eher" oder "eindeutig falsch".

In Bayern, wo Skigebiete bis 20. Dezember nicht öffnen dürfen, sprachen sich der Umfrage zufolge rund zwei Drittel der Befragten (68,6 Prozent) "eindeutig" oder "eher" für eine europaweite Schließung aus. Etwa ein Viertel der Befragten (25,4 Prozent) hielt das für "eher" oder "eindeutig falsch".

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach sich für ein Verbot aus. "Ski-Regionen wollen natürlich, dass die Saison nicht ausfällt. Aber ein zweites Ischgl können wir uns in diesem Winter nicht erlauben, sonst besteht die Gefahr, dass wir europaweit in einer Lockdown-Situation landen, aus der wir nicht mehr hochkommen", sagte Hans dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). "Am besten wäre ein europaweites Skiverbot zumindest bis zum 10. Januar, dem Ende der Winterferien."

Hans begrüßte zudem die bayerische Regelung, wonach auch Tagestouristen, die zum Skifahren nach Österreich reisen, anschließend zehn Tage in Quarantäne müssen.

Skifahrer mit Mund-Nasen-Schutz sind mit der Luftseilbahn "Rotair" auf den Titlis unterwegs.
Skifahrer mit Mund-Nasen-Schutz sind mit der Luftseilbahn "Rotair" auf den Titlis unterwegs.  © dpa/KEYSTONE/Alexandra Wey

Update, 28. November, 7.10 Uhr: Zoos im Teil-Lockdown - Tiere reagieren auf Stille

Corona erzwingt die Schließung der Zoos in Rheinland-Pfalz: Manche Tiere reagieren wohl auf den Besuchermangel. Im Zoo Landau beachten die Affen die Mitarbeiter anscheinend mehr, wie die Kuratorin Christina Schubert vermutet. "Auch nach den Dingen in anderen Gehegen halten sie Ausschau." Normalerweise reagierten Affen und Besucher gegenseitig aufeinander. Auch Alexandra Japes, Kuratorin im Zoo Neuwied, berichtet, dass hier nun etwa für die Schimpansen das Auftauchen eines ihnen unbekannten Menschen besonders aufregend sei: "Dann kommen sie schneller als sonst."

Die Tierpfleger im Zoo Neuwied hätten jetzt mehr Zeit, um zum Beispiel mit Schimpansen zu trainieren, "Sachen zurückzugeben". Besucher hätten ihnen früher schon so manches wie etwa Schirmmützen zugeworfen. Die Mitarbeiter könnten derzeit mit Affen auch besser für den Krankheitsfall üben, sich etwa in Ohren und Mund schauen lassen.

Im Zoo Landau haben seltene Affen, die Weißscheitelmangaben, laut der Biologin Schubert "Probleme damit, wenn wir Corona-Masken tragen. Wenn wir sie ansprechen, können sie unsere Mimik nicht mehr erkennen. Ich habe den Eindruck, dass sie das irritiert."

Ein Schimpanse klettert auf einem herbstlich kahlen Baum im Zoo Neuwied.
Ein Schimpanse klettert auf einem herbstlich kahlen Baum im Zoo Neuwied.  © dpa/Thomas Frey

Auch der Tierpark Rheinböllen berichtet von Verhaltensänderungen seiner Bewohner. "Wenn das Rot- und Damwild und die Mufflons jemanden nicht kennen wie zum Beispiel den Tierarzt, sind sie jetzt recht interessiert und kommen zu ihm", sagt die Biologin Henrieke Böß.

Manche Tierarten scheinen mangels Besucher scheuer zu werden. Im Zoo Landau haben sich die Humboldt-Pinguine laut der Kuratorin Schubert "schon an die Ruhe gewöhnt. Die erschrecken dann bei Menschen, die sie nicht so kennen." Man müsse sich inzwischen bei ihnen "erst anmelden, also mit dem Schlüssel klappern oder pfeifen. Sonst schrecken sie auf und fliehen ins Wasser."

Im Zoo Neuwied stolzieren die Pfauen als sogenannte Freigänger zwischen leeren Bänken und Tischen - kein Besucher stärkt sich hier mit einem Imbiss. "Die wundern sich wohl, dass sie keine Krümel mehr auf dem Boden finden", sagt die Biologin Japes. "Jetzt fressen sie ihr gesundes Körnerfutter." Seit zwei Wochen hat der Zoo Neuwied auch die neue Sibirische Tigerin Kimba - eine Überraschung für den dortigen männlichen Artgenossen Ivo und für künftige Besucher.

Pinguine watscheln im Zoo Neuwied durch ihr Gehege.
Pinguine watscheln im Zoo Neuwied durch ihr Gehege.  © dpa/Thomas Frey

Update, 28. November, 7.05 Uhr: Verband: Ordnungsämter haben "nicht ansatzweise genug Personal"

Auch Ordnungsämter brauchen im Kampf gegen die Pandemie nach Angaben des Städte- und Gemeindebundes NRW dringend mehr Geld und mehr Personal. "Bund und Land müssen die kommunalen Ordnungsämter in gleichem Maße unterstützen wie die Arbeit der kommunalen Gesundheitsämter, umgerechnet 200 Millionen Euro jährlich für NRW", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Bernd Jürgen Schneider, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ordnungsämter würden im Kampf gegen das Coronavirus eine "Schlüsselrolle" einnehmen und seit Monaten "am Anschlag" arbeiten. Es sammelten sich viele Überstunden an. "Um dieses Pensum dauerhaft leisten zu können, haben die Ordnungsämter nicht ansatzweise genug Personal", betonte Schneider. "Manche Gemeinden bräuchten doppelt so viele Leute." Kurzfristig könnte die knappe Besetzung etwas gestreckt werden. "Aber macht man das zu sehr, reißt die Decke."

Laut Städte- und Gemeindebund müssen die Ordnungsämter in der Corona-Krise unter anderem Quarantänemaßnahmen umsetzen und die Maskenpflicht oder Auflagen für den Hygieneschutz kontrollieren.

Ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt patrouilliert in der Fußgängerzone an Passanten vorbei, die Mund-Nase-Bedeckung tragen.
Ein Mitarbeiter vom Ordnungsamt patrouilliert in der Fußgängerzone an Passanten vorbei, die Mund-Nase-Bedeckung tragen.  © dpa/Friso Gentsch

Update, 28. November, 7 Uhr: Kinder wünschen sich vom Nikolaus: "Dass Corona weggehen soll"

Die Corona-Krise ist dieses Jahr auch in den Briefen von Kindern an den Nikolaus das Top-Thema. Es gebe kaum ein Schreiben, in denen die Pandemie nicht erwähnt sei, sagte Sabine Gerecke vom Nikolauspostamt in St. Nikolaus im Saarland der Deutschen Presse-Agentur. Auf Wunschzetteln stehe meist ganz oben: "Dass Corona weggehen oder das Virus verschwinden soll". Oder: "Dass die Kinder mit der ganzen Familie Weihnachten feiern und auch wieder die Oma besuchen wollen", berichtete Gerecke als Leiterin der Aktion.

Seit mehr als 50 Jahren schreiben Kinder "An den Nikolaus" in dem kleinen Ort in der Gemeinde Großrosseln nahe der französischen Grenze. Nach Angaben der Deutschen Post ist es das älteste Nikolauspostamt in Deutschland. Die Partnerschaft zwischen dem Festausschuss und der Post besteht seit 1967.

Es seien bereits mehr als 9000 Briefe aus aller Welt eingegangen. "Das sind schon so viele wie sonst kurz vor Nikolaus", sagte Gerecke. Täglich kämen um die 1000 neue Schreiben dazu. Die Briefe werden von rund 40 ehrenamtlichen Helfern beantwortet und ab dem 4. Dezember bis zum 24. Dezember verschickt.

Es gebe auch viele Briefe, in denen die Kinder es bedauerten, dass der Nikolaus wegen Corona nicht vorbeikommen dürfe. Andere schrieben: "Bitte vergiss Deine Maske nicht, dann darfst du auch kommen" oder "Nikolaus bleib gesund!". In diesem Jahr sind der Nikolaus und seine Helfer in einer eigenen Nikolaushütte am Nikolausplatz zu finden.

An den Nikolaus adressierte Briefe liegen im Nikolaus-Postamt.
An den Nikolaus adressierte Briefe liegen im Nikolaus-Postamt.  © dpa/Oliver Dietze

Update, 28. November, 6.55 Uhr: Bätzing für bundesweiten Corona-Gedenktag

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, schlägt die Einführung eines bundesweiten Corona-Gedenktages vor. "Es wäre ein Tag für das Gedenken an die vielen Corona-Toten. Aber vor allem ein Zeichen der Zuversicht dafür, dass wir die Pandemie und andere Krisen mit vereinten Kräften überwinden können", sagte der Limburger Bischof den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Als denkbaren Termin nannte er den Beginn der geplanten Impfungen gegen das Coronavirus.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte Anfang September eine offizielle Gedenkstunde für die Corona-Opfer in Deutschland ins Gespräch gebracht, um die Hinterbliebenen in ihrer Trauer nicht alleinzulassen.

Bätzing nannte als Begründung für seinen Vorstoß auch die Erlebnisse der vergangenen Monate: "Wir haben in dieser Zeit wichtige Erfahrungen gemacht: Wie gefährdet menschliches Leben ist, wie wichtig Solidarität ist, wie sich Einschränkungen anfühlen und wie wertvoll Freiheit ist."

Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.  © DPA/Arne Dedert

Update, 28. November, 6.50 Uhr: Bereits mehr als 13 Millionen bestätigte Corona-Infektionen in den USA

In den USA sind seit dem Beginn der Pandemie bereits mehr als 13 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden.

Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. Die Zahl der bekannten Infektionen nahm damit innerhalb von nur sechs Tagen um eine Million zu. Mehr als 264.000 Menschen starben der Universität zufolge bislang im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Krankheit Covid-19 auslösen.

In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es mehr bestätigte Infektionen und Todesfälle als in jedem anderen Staat. Zuletzt meldeten die US-Behörden im Schnitt pro Tag mehr als 160.000 Neuinfektionen. Für Donnerstag, den landesweiten Feiertag Thanksgiving, waren nur 110.000 Infektionen gemeldet worden. Experten begründeten dies mit feiertagsbedingten Verzögerungen der Meldungen, nicht durch eine plötzliche Verbesserung der Infektionslage.

Freiwillige Helfer schneiden Kürbiskuchen in Portionen, um sie für ein Thanksgiving-Essen für Obdachlose und Bedürftige der Gemeinde in Behälter zu füllen.
Freiwillige Helfer schneiden Kürbiskuchen in Portionen, um sie für ein Thanksgiving-Essen für Obdachlose und Bedürftige der Gemeinde in Behälter zu füllen.  © dpa/AP/The Brownsville Herald/Denise Cathey

Update, 28. November, 6.45 Uhr: Rotterdams Bürgermeister schließt Geschäfte im Zentrum

Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb hat wegen Überfüllung des Stadtzentrums Geschäfte vorzeitig schließen lassen. Das sei am Abend in Absprache mit den Ladenbesitzern geschehen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Freitag.

Wegen der Verkaufsaktion "Black Friday" seien viele Menschen zum Shoppen gekommen. Appelle, nicht das Zentrum der niederländischen Hafenmetropole aufzusuchen, hätten nicht geholfen. Wie der Sender NOS berichtete, dürfen Geschäfte unter den Corona-Bestimmungen in der Regel bis 20 Uhr geöffnet haben.

Die niederländische Regierung hatte Mitte des Monats die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vorsichtig gelockert. Seit Mitte Oktober gilt ein Teil-Lockdown.

Blick auf Rotterdam.
Blick auf Rotterdam.  © 123RF/Dmitry Rukhlenko

Update, 27. November, 22.24 Uhr: Slowakei verlangt Corona-Tests von allen Einreisenden

Angesichts zuletzt wieder leicht steigender Corona-Neuinfektionszahlen will die Slowakei ihre Einreisebestimmungen nachschärfen.

Wie Gesundheitsminister Marek Krajci am Freitag vor Journalisten erklärte, sollen ab 7. Dezember alle Einreisenden einen negativen Corona-Test vorweisen oder verpflichtend in Quarantäne gehen müssen. Die Infektionszahlen seien in allen Nachbarländern höher als in der Slowakei, führte Krajci zur Begründung an.

Medizinisches Personal (l) entnimmt einer Frau einen Nasenabstrich im Rahmen eines Corona-Massentests. Ab dem 7. Dezember muss jeder, der in die Slowakei einweisen will, einen negativen Corona-Test nachweisen.
Medizinisches Personal (l) entnimmt einer Frau einen Nasenabstrich im Rahmen eines Corona-Massentests. Ab dem 7. Dezember muss jeder, der in die Slowakei einweisen will, einen negativen Corona-Test nachweisen.  © Radovan Stoklasa/TASR/dpa

Update, 27. November, 22.13 Uhr: Wiener Neujahrskonzert wohl ohne Publikum

Das traditionsreiche Wiener Neujahrskonzert wird im kommenden Jahr aufgrund der Corona-Pandemie wohl ohne Zuhörer im goldenen Saal des Wiener Musikvereins stattfinden.

"Also ich denke, es wird ein Neujahrskonzert geben, aber ich fürchte ohne Publikum", sagte Kulturminister und Vize-Kanzler Werner Kogler der "Tiroler Tageszeitung" (Samstag-Ausgabe). Die Wiener Philharmoniker hatten zuletzt betont, zur Not auch vor leeren Rängen zu spielen. Maestro Riccardo Muti (79) soll das Konzert am 1. Januar bereits zum sechsten Mal dirigieren.

Riccardo Muti, italienischer Dirigent, wird das Neujahrskonzert 2021 in Wien wohl vor leeren Rängen aufführen.
Riccardo Muti, italienischer Dirigent, wird das Neujahrskonzert 2021 in Wien wohl vor leeren Rängen aufführen.  © Hans Punz/APA/dpa

Update, 27. November, 20.23 Uhr: Belgien lässt alle Läden wieder öffnen

Trotz eines Rückgangs der Corona-Zahlen lockert Belgien seine Pandemieauflagen nur geringfügig. So dürfen ab 1. Dezember alle Läden unter strikten Hygienevorgaben wieder öffnen - statt wie bisher nur Lebensmittelläden und Geschäfte mit unbedingt notwendigen Waren.

Dies teilte Ministerpräsident Alexander De Croo am Freitagabend mit. Die allermeisten Auflagen bleiben aber bestehen, voraussichtlich zunächst bis Mitte Januar. Auch über Weihnachten gelten strenge Kontaktbeschränkungen.

Update, 27. November, 20.21 Uhr: Barça und Spieler im Grundsatz einig: 122 Millionen Gehaltsverzicht

Beim kriselnden FC Barcelona haben die Vertreter des Clubs und der Fußballprofis eine Grundsatzvereinbarung über einen Gehaltsverzicht im Gesamtumfang von 122 Millionen Euro wegen der Corona-Krise erzielt.

Das teilte der Verein am Freitagabend mit. Den Katalanen fehlen durch die Corona-Pandemie rund 300 Millionen Euro.

Updatem 27. November, 19.45 Uhr: Italien lockert Corona-Maßnahmen in mehreren Regionen

Nach mehreren Wochen mit strengen Corona-Maßnahmen für viele Regionen Italiens hat die Regierung in einigen Gebieten die Regeln gelockert.

Die wirtschaftsstarke Lombardei mit der höchsten Bevölkerungszahl werde ab Sonntag von der Roten Zone zur Orangen, veranlasste Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag. Damit wird dort der geltende Teil-Lockdown gelockert und Geschäfte können wieder öffnen. Zur Orangen Zone wechseln demnach auch die Regionen Piemont im Norden und Kalabrien im Süden.

Update, 27. November, 19.21 Uhr: WHO sieht Corona-Impfung bei bis zu 70 Prozent der Bevölkerung für notwendig

Eine Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung ist nach Ansicht von Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Corona-Pandemie nötig.

Es gebe einige Studien, die zeigten, dass diese Anzahl notwendig sei, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, sagte die oberste Impf-Expertin der WHO, Katherine O’Brien. "So wären viele Menschen immun und würden andere schützen", so O’Brien am Freitagabend in Genf. Erst bei einer solchen Durchimpfungsrate könne sich das Virus nicht mehr gut verbreiten.

Doch die Zahl der geimpften Menschen alleine sei nicht der entscheidende Faktor, wie die Experten bei großen Masern-Ausbrüche in einigen afrikanischen Ländern im Vorjahr beobachten konnten. "Es geht immer darum, wo genau das Virus ist und wie groß der Schutzwall dagegen in der Gesellschaft ist", so O’Brien.

Die Bundesregierung hat einer Impf-Verpflichtung bereits mehrfach eine klare Absage erteilt. "Ich gebe ihnen mein Wort: Es wird in dieser Pandemie keine Impfpflicht geben", betonte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Bundestag - ausdrücklich auch in Richtung anderer Behauptungen.
Die Bundesregierung hat einer Impf-Verpflichtung bereits mehrfach eine klare Absage erteilt. "Ich gebe ihnen mein Wort: Es wird in dieser Pandemie keine Impfpflicht geben", betonte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Bundestag - ausdrücklich auch in Richtung anderer Behauptungen.  © Stefan Puchner/dpa

Update, 27. November, 18.30 Uhr: Aktuelle Corona-Fallzahlen in Deutschland

Die aktuellen Corona-Fallzahlen in Deutschland.
Die aktuellen Corona-Fallzahlen in Deutschland.  © TAG24 Grafik

Update, 27. November, 18.22 Uhr: Videoschalten vor Gericht in Frankreich zum Teil rechtswidrig

Frankreichs oberstes Verwaltungsgericht hat die Zuschaltung von Angeklagten per Video am Ende von Strafprozessen ohne deren Zustimmung für rechtswidrig erklärt

Dabei würden die Rechte der Verteidigung und das Recht auf ein faires Verfahren verletzt, entschied der Staatsrat am Freitag in Paris. Das gilt insbesondere für die Schlussplädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung sowie das sogenannte letzte Wort von Angeklagten. Wegen der Corona-Pandemie hatte die Regierung Videoschalten per Verordnung zugelassen, um die Kontinuität von Prozessen zu gewährleisten.

Update, 27. November, 18.16 Uhr: Corona-Tests für gefährdete Gruppen sollen ausgebaut werden

Angesichts weiter hoher Infektionszahlen soll der Einsatz von Corona-Tests vor allem für gefährdete Gruppen ausgebaut werden - auch mit Schnelltests. Ziel sei, "umfassender und einfacher" insbesondere Personengruppen ohne Symptome zu testen, "bei denen aber dennoch eine Infektion naheliegend erscheint", heißt es in einem neuen Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums.

Das gelte zudem für Menschen mit hoher Gefahr, dass sie oder andere in ihrem Umfeld bei einer Infektion besonders gefährdet wären. Für Rückkehrer aus Risikogebieten im Ausland sollen Tests nicht mehr gratis sein.

Die Neuregelungen sollen am kommenden Dienstag (1. Dezember) in Kraft treten. Konkret soll unter anderem klargestellt werden, dass man für Tests nach einer Warnung über die Corona-App nicht gesondert vom Arzt oder Gesundheitsamt als "Kontaktperson" festgestellt werden muss.

Die Verordnung soll zudem aufschlüsseln, in welchen Konstellationen man als Kontaktperson gilt und sich nach ärztlicher Anordnung auch ohne Symptome testen lassen kann - etwa bei engem Kontakt von mindestens 15 Minuten zu einem Infizierten in den letzten zehn Tagen.

Update, 27. November, 17.57 Uhr: Corona-Lockdown in Frankreich wird gelockert

Die strikten Corona-Maßnahmen in Frankreich werden am Samstag angesichts sinkender Infektionszahlen gelockert. Auch nichtlebensnotwendige Geschäfte dürfen ihre Türen dann wieder öffnen - allerdings nur unter Auflagen. So müssen pro Kunde acht Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen.

Zwar darf das Haus weiterhin nur aus triftigen Grünen und mit ausgefüllter Bescheinigung verlassen werden, doch ab dem Wochenende ist mehr Zeit im Freien erlaubt. Wer spazieren oder Sport treiben will, darf das nun drei Stunden pro Tag in einem Radius von 20 Kilometern vom Wohnort. Bisher lagen die Grenzen bei einer Stunde und einem Radius von einem Kilometer.

Den Gesundheitsbehörden zufolge hat Frankreich den Höhepunkt an Neuinfektionen in der zweiten Corona-Welle bereits überstanden. Am Donnerstag wurden etwa 13.500 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Anfang November waren es teils deutlich mehr als 60.000 Fälle gewesen. In dem Land mit 67 Millionen Einwohnern starben seit Ausbruch der Pandemie mehr als 50.000 Infizierte.

Bayonne: Restaurant- und Barbesitzer stellen Bierfässer vor das lokale Verwaltungszentrum, um gegen die landesweite Abriegelung zu protestieren.
Bayonne: Restaurant- und Barbesitzer stellen Bierfässer vor das lokale Verwaltungszentrum, um gegen die landesweite Abriegelung zu protestieren.  © Bob Edme/AP/dpa

Update, 27. November, 17.38 Uhr: Corona-Gegner aus Deutschland und Polen demonstrieren an Grenze

An der Grenze zu Polen in Frankfurt (Oder) werden am Samstag zahlreiche Gegner der Corona-Einschränkungen bei einer Demonstration erwartet. Unter dem Motto "Wir setzen gemeinsam ein Zeichen für Frieden und Freiheit" plant die Initiative "Querdenken" aus Duisburg (13.00 Uhr) eine Kundgebung mit Corona-Gegnern aus Deutschland und Polen.

Nach Angaben der Polizei sind 1500 Teilnehmer angemeldet. Sie wollen am Platz unterhalb der Oderbrücke protestieren. Als Redner ist der "Querdenken"-Gründer Michael Ballweg aus Stuttgart angekündigt.

Die Beamten bereiten sich mit einem Großaufgebot auf die Demonstration an der Grenze zu Polen vor. Die Beamten werden von Bereitschaftspolizisten und der Bundespolizei unterstützt.

Bisher sind laut Polizei zwei Gegendemonstrationen angemeldet, darunter eine unter dem Motto "Maskenball statt Corona-Leugner" mit bis zu 150 Teilnehmern.

Update, 27. November, 17.01 Uhr: Brinkhaus äußert sich zu Corona-Maßnahmen

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus sorgt sich, dass die beschlossenen Corona-Maßnahmen die Pandemie nicht eindämmen werden. "Ich hoffe wirklich, dass es reicht. Aber ich habe die Befürchtung, dass es nicht reichen wird", sagte er dem SWR.

Dass es für die Hotspots, also die Orte mit besonders hohen Infektionszahlen, keine bundeseinheitliche Strategie gebe, sei betrüblich. "Das auf die lokalen Gesundheitsämter zu delegieren, führt zu Überforderung."

Auch gebe es noch kein überzeugendes Konzept im Bereich Schule und keine bundesweit einheitliche Regelung, was die Pflegeheime angehe, kritisierte der CDU-Politiker.

Ralph Brinkhaus spricht im Bundestag nach der Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zur Bewältigung der Corona-Pandemie.
Ralph Brinkhaus spricht im Bundestag nach der Regierungserklärung der Bundeskanzlerin zur Bewältigung der Corona-Pandemie.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 27. November, 16.54 Uhr: Disney streicht noch mehr Stellen - Anleger reagieren unbeeindruckt

Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney ächzt weiter unter der Corona-Krise und weitet seinen Jobabbau aus - Anleger bleiben jedoch zunächst gelassen. Die Aktien des Micky-Maus-Konzerns verzeichneten am Freitag leichte Kursgewinne im frühen US-Handel.

Disney hatte zuvor in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC bekanntgegeben, in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2021 rund 32.000 Mitarbeiter zu entlassen. Damit wurde ein bereits im September angekündigter Stellenabbau um 4000 Arbeitsplätze ausgeweitet.

Laut Disney waren Anfang Oktober zudem etwa 37.000 Beschäftigte beurlaubt. Vor allem die Vergnügungsparks und Kreuzfahrten leiden massiv unter der Pandemie. Im jüngsten Geschäftsquartal fiel in der Sparte ein Betriebsverlust von 1,1 Milliarden US-Dollar (0,9 Mrd Euro) an. Insgesamt hatte Disney hier vor der Krise noch mehr als 100.000 Beschäftigte.

Update, 27. November, 15.59 Uhr: Sting und Zucchero singen gegen Corona-Frust

Gute Freunde halten gerade in tristen Zeiten zusammen: So jedenfalls sehen es die Musiker Sting (69/"Englishman in New York") und Zucchero (65/"Senza una Donna"). Der Brite und der Italiener haben ein zweisprachiges Lied aufgenommen, das "September" heißt.

Sie seien seit 30 Jahren befreundet, erzählten sie der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" vom Freitag. Ihr Video zum Lied ist seit dieser Woche im Netz. Der Song soll auf den nächsten Alben der Popstars jeweils drauf sein. "Das Lied wurde als Reaktion auf diese Pandemie geboren", erzählte Sting. "Wir dachten dabei noch, dass wir den September als den Moment betrachten, in dem alles enden würde, der Regen würde kommen, um alles wegzuspülen."

Der Liedermacher Zucchero lebt im Norden der Toskana in Pontremoli, Ex-Police-Mitglied Sting besitzt in der Toskana einen Landsitz mit Weingut. Zucchero sagte, der Wunsch auf ein schnelles Ende der Corona-Krise sei zwar nicht in Erfüllung gegangen. Aber: "Ich hoffe, dass man nicht bis September 2021 warten muss." Das Lied ist ein Zusatz auf seiner Neuedition des Albums "D.O.C." (2019), die am 11. Dezember erscheint. Sting will es in einer Sammlung veröffentlichen, die auf 2021 verschoben wurde.

Sting, britischer Musiker, beim International Music Award (IMA) 2019.
Sting, britischer Musiker, beim International Music Award (IMA) 2019.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 27. November, 14.53 Uhr: Indien steckt in tiefer Corona-Rezession

Indien steckt inmitten der Corona-Pandemie in einer tiefen Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Demokratie der Welt schrumpfte im Sommerquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent, wie das Statistikbüro des Landes am Freitag mitteilte.

Im Quartal davor betrug der Rückgang binnen Jahresfrist 23,9 Prozent. Dabei handelte es sich um den größten Rückgang für das zweitbevölkerungsreichste Land seit Beginn der Publikation vierteljährlicher Daten im Jahr 1996.

Indien rangiert - nach Weltbank-Daten für 2019 - auf Platz 6 der weltweit größten Volkswirtschaften. Das Land gehörte einst zu den am schnellsten wachsenden, schwächelte aber bereits vor der Pandemie. Dann brachte im Frühjahr ein zunächst strikter Lockdown die wirtschaftlichen Aktivitäten zwischenzeitlich nahezu zum Erliegen und machte Millionen Menschen arbeitslos. Viele hatten Angst zu verhungern.

Mumbai: Gesundheitspersonal entnimmt in einem Bahnhof Nasenabstrichproben von Passagieren, um einen Corona-Test durchzuführen.
Mumbai: Gesundheitspersonal entnimmt in einem Bahnhof Nasenabstrichproben von Passagieren, um einen Corona-Test durchzuführen.  © Rafiq Maqbool/AP/dpa

Update, 27. November, 14.18 Uhr: Scholz: Mindestens 15 Milliarden Euro für Dezemberhilfen

Die Dezemberhilfen für Firmen, die von der Verlängerung des Teil-Lockdowns betroffen sind, sollen ein Volumen von mindestens 15 Milliarden Euro haben. Es könne auch noch mehr werden, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Freitag in Berlin. Eine "Welle von Unternehmenspleiten" wäre aber viel schwieriger, als nun viel Geld auszugeben. Bereits für die Novemberhilfen rechnet der Bund mit einem Finanzvolumen von 14 bis 15 Milliarden Euro.

Die Dezemberhilfen sollen nach dem Modell der Novemberhilfen funktionieren, wie Scholz deutlich machte. Das bedeutet, dass Umsatzausfälle für Firmen und Selbstständige zu einem großen Teil ausgeglichen werden sollen. Details würden nun mit der EU-Kommission besprochen, sagte Scholz.

Update, 27. November, 14.04 Uhr: Geheimdienst: Nordkoreanische Hacker wollen an Impfdaten in Südkorea

Nordkoreanische Hacker habe nach Geheimdienstangaben versucht, an Daten von Entwicklern von Corona-Impfstoffen in Südkorea heranzukommen. Die Attacken hätten jedoch abgewehrt werden können, teilten südkoreanische Abgeordnete am Freitag mit, die vom staatlichen Nachrichtendienst NIS über die Hackeraktivitäten unterrichtet wurden. Der NIS habe nicht mitgeteilt, welche Unternehmen das Ziel gewesen seien, zitierte die Nachrichtenagentur Yonhap das Mitglied des Geheimdienstausschusses, Ha Tae Keung.

Mitte November hatte bereits das Softwareunternehmen Microsoft berichtet, russische und nordkoreanische Hacker hätten Cyberattacken gegen Impfstoffhersteller in einer Reihe von Ländern begonnen, darunter Frankreich, Südkorea und die USA. Die meisten Attacken seien jedoch ohne Erfolg geblieben.

Update, 27. November, 14.02 Uhr: Thailand schließt Vertrag mit Astrazeneca

Thailand hat am Freitag einen Vertrag mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca über die Lieferung von 26 Millionen Impfdosen des Mittels AZD1222 unterzeichnet. Das Anti-Corona-Mittel soll dem südostasiatischen Land mit seinen 69 Millionen Einwohnern Mitte 2021 zur Verfügung stehen, berichtete die Zeitung Bangkok Post. Geplant ist zudem ein Forschungsfonds, um das Mittel auch in Thailand produzieren zu können.

Ministerpräsident Prayut Chan-o-cha hatte am Donnerstag betont, er hoffe, das Land dann auch wieder für den Massentourismus öffnen zu können.

Undatiertes Handout-Foto, herausgegeben von der Universität Oxford, zeigt eine Ampulle mit Corona-Impfstoff, der von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt wurde.
Undatiertes Handout-Foto, herausgegeben von der Universität Oxford, zeigt eine Ampulle mit Corona-Impfstoff, der von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt wurde.  © John Cairns/University Of Oxford/PA Media/dpa

Update, 27. November, 13.53 Uhr: Doping-Arzt Mark S. will Kühlschränke für Corona-Impfstoff freigeben

Der Erfurter Mediziner Mark S. will zwei bei einer Doping-Razzia sichergestellte Spezialkühlschränke für den Kampf gegen das Coronavirus freigeben. Das sagte der angeklagte Arzt am Freitag bei einer Verhandlung vor dem Landgericht München II.

Der Thüringer hatte die Kühlschränke vor Jahren zum Einfrieren von Sportlerblut gekauft. Sie wurden eingezogen, als das Dopingnetzwerk Anfang 2019 im Rahmen der "Operation Aderlass" aufflog, und sind nicht in Betrieb. Der Arzt hat jahrelang Blutdoping betrieben und organisiert.

Update, 27. November, 13.52 Uhr: EU-Kommission: Weihnachtsmann kommt trotz Corona-Beschränkungen

Der Weihnachtsmann kommt trotz Corona-Auflagen - da müssen sich Europas Kinder nach Ansicht der Europäischen Kommission keine Sorgen machen.

"Wir können das versichern", sagte EU-Kommissionsvize Margaritis Schinas am Freitag nach einem Gespräch mit hochrangigen Religionsvertretern.

Eine beleuchtete Weihnachtsmannfigur sitzt auf Vordach eines Wohnhauses.
Eine beleuchtete Weihnachtsmannfigur sitzt auf Vordach eines Wohnhauses.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 27. November, 13.30 Uhr: Mehrheit der Bevölkerung findet Lockdown-Fortsetzung gut

Die von Bund und Ländern beschlossene Verlängerung des Teil-Lockdowns findet einer Umfrage zufolge breite Unterstützung bei der Bevölkerung. Dass die Kontakte weiter eingeschränkt werden, unterstützen 71 Prozent der Menschen in Deutschland, wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-Politbarometer ergab. 27 Prozent lehnen das den Angaben zufolge ab.

Die Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen über Weihnachten finden 58 Prozent der Befragten richtig, 39 Prozent halten das für falsch. Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen bleiben weiter geschlossen - das ist den Angaben zufolge für 61 Prozent der Menschen der richtige Schritt, 36 Prozent sprechen sich dagegen aus.

Update, 27. November, 13.26 Uhr: Söder: Viele haben Ernst der Corona-Lage immer noch nicht verstanden

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eindringlich vor einer Verharmlosung des Coronavirus gewarnt. "Viele haben den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden", sagte Söder am Freitag in einer Regierungserklärung im Landtag in München. Das Virus bleibe aber "potenziell tödlich und hochgefährlich". Und jeder Todesfall sei nicht nur eine statistische Größe, sondern bedeute ein Schicksal für eine Familie. "Jeder einzelne hätten sich auch auf Weihnachten gefreut."

Doch die Zahl der Todesfälle nehme dramatisch zu, warnte der Ministerpräsident. Am Ende des Jahres werde es heuer sechs Mal so viele Tote durch Corona geben wie im Straßenverkehr.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 27. November, 13.13 Uhr: Polizeieinsatz nach Aufruf zu Blockade von Corona-Teststation

Im thüringischen Landkreis Hildburghausen, aktuell bundesweit Corona-Hotspot Nummer eins, ist die Polizei zu einem Einsatz an der regionalen Corona-Teststation ausgerückt. Die Polizei habe am Donnerstagabend über die Versammlungsbehörde des Landkreises Kenntnis über einen Aufruf in sozialen Medien zur Blockade der Abstrichstelle erlangt, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.

Die Polizei sei daraufhin vor Ort gewesen, eine Blockade habe aber nicht festgestellt werden können. Wer dahinter steckt, sei zunächst unklar.

Update, 27. November, 13.11 Uhr: Corona-Lage an Schulen insgesamt weiter relativ entspannt

Trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen ist die Lage an den Schulen nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) weiter relativ entspannt. Es gibt allerdings einen leichten Anstieg bei der Zahl geschlossener oder nur eingeschränkt arbeitender Schulen.

Von den rund 30.000 abgefragten Schulen im Land waren demnach zum Ende der vergangenen Woche 118 geschlossen, 12 mehr als in der Vorwoche. Eingeschränkten Präsenzbetrieb gab es an 3702 Schulen - dort waren etwa einzelne Klassen oder Lerngruppen im sogenannten Distanzunterricht, also zu Hause. In der Woche zuvor waren es 3320 Schulen.

Update, 27. November, 13.08 Uhr: Putins große Pressekonferenz wegen Corona erstmals nur per Video

Wegen der Corona-Pandemie wird Kremlchef Wladimir Putin seine große Jahrespressekonferenz erstmals nur im Videoformat abhalten. Am 17. Dezember werde der russische Präsident auf Fragen von Journalisten antworten, teilte der Kreml am Freitag mit. Wegen der epidemiologischen Situation wird Putin aus seiner Vorstadtresidenz in Nowo-Ogarjowo zugeschaltet. Die Medienvertreter können in einem Pressezentrum in Moskau arbeiten.

Der 68 Jahre alte Putin nimmt seit Monaten wegen der Pandemie nur äußerst selten Termine außerhalb der Residenz wahr.

Wladimir Putin, Präsident von Russland.
Wladimir Putin, Präsident von Russland.  © Aleksey Nikolskyi/Kremlin Pool/Planet Pix via ZUMA Wire/dpa

Update, 27. November, 12.53 Uhr: Corona-Lockerungen in Frankreich - Öffnungen in Tschechien unklar

Wiederöffnung von Geschäften, mehr Zeit für Spaziergänge, Gottesdienste in kleinem Rahmen - Frankreich will seine strikten Beschränkungen in der Corona-Krise lockern. Die Entschärfung an diesem Samstag folgt auf knapp einen Monat strengster Ausgangsbeschränkungen. Premierminister Jean Castex mahnte jedoch, es sei zu früh, um von einem Ende des Lockdowns zu sprechen. Ob es in Tschechien ebenfalls wie geplant zu Ladenöffnungen kommt, ist noch umstritten.

Das Verlassen des Hauses ist in Frankreich weiterhin nur aus triftigem Grund erlaubt - etwa, um zur Arbeit oder einkaufen zu gehen. Dabei ist eine Bescheinigung mitzuführen.

Unter strikten Hygienevorschriften können in Frankreich am Samstag auch Geschäfte wieder öffnen, die als nicht unbedingt erforderlich für den täglichen Bedarf gelten.

In Tschechien wird über mögliche Lockerungen innerhalb der Regierung gestritten. Bis zuletzt war nicht klar, ob alle Geschäfte wie ursprünglich anvisiert am Montag fürs Weihnachtsgeschäft wieder öffnen dürfen. Klarheit soll eine Sondersitzung des Kabinetts am Sonntag bringen. Regierungschef Andrej Babis drückte auf die Bremse: "Die Situation ist immer noch nicht gut - die Zahlen sinken zwar, aber nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten."

Update, 27. November, 12.24 Uhr: Passau verhängt Ausgangsbeschränkungen

Die bayerische Stadt Passau verhängt angesichts der stark gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen strenge Ausgangsbeschränkungen. Mehr Infos dazu gibt's >>> hier.

Bayern, Passau: Eine Fußgängerbrücke führt hinter herbstlich gefärbten Blättern über den Inn.
Bayern, Passau: Eine Fußgängerbrücke führt hinter herbstlich gefärbten Blättern über den Inn.  © Armin Weigel/dpa

Update, 27. November, 12 Uhr: Mehrere Regionen in Europa von Corona-Risikoliste gestrichen

Die Bundesregierung stuft ab Sonntag einzelne weitere Regionen in Europa als Corona-Risikogebiete ein, hebt diesen Status gleichzeitig aber erstmals für noch mehr Regionen wieder auf. Die Peloponnes in Griechenland und drei Regionen in Irland werden von der Risikoliste gestrichen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag im Internet bekanntgab.

Neu hinzu kommen Westgriechenland, eine Region in Estland und die zu Portugal gehörende Inselgruppe Azoren.

Update, 27. November, 11.50 Uhr: Im Corona-Hotspot Hildburghausen alle Intensivbetten belegt

Im bundesweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Landkreis Hildburghausen in Thüringen sind derzeit alle Intensivbetten belegt. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) mit Stand Freitagmorgen hervor.

Das DIVI-Register listet für den Landkreis, in dem es ein Allgemeinkrankenhaus der Grundversorgung und eine Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie gibt, insgesamt acht Intensivbetten auf. Sie waren am Freitag allesamt belegt, davon zwei mit Covid-19-Patienten. Diese mussten invasiv beatmet werden.

Update, 27. November, 11.22 Uhr: Infektionszahlen in Corona-Hotspot-Kreis Hildburghausen steigen weiter

Im deutschlandweit schlimmsten Corona-Hotspot-Kreis Hildburghausen hat sich das Infektionsgeschehen noch einmal verschärft. Mehr Infos dazu gibt's >>> hier.

Leere Tische und Stühle stehen vor Cafes am Marktplatz der Stadt Hildburghausen.
Leere Tische und Stühle stehen vor Cafes am Marktplatz der Stadt Hildburghausen.  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild

Update, 27. November, 11.05 Uhr: Brand auf Intensivstation: Fünf Corona-Patienten sterben in Indien

Bei einem Brand in einem Krankenhaus in Indien sind fünf Corona-Patienten ums Leben gekommen und sechs weitere verletzt worden. Das Feuer sei in der Nacht zu Freitag auf der Intensivstation ausgebrochen, sagte ein Polizeimitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur. Innerhalb einer Stunde sei das Feuer unter Kontrolle gebracht worden und rund 30 überlebende Patienten seien in ein anderes Krankenhaus gebracht worden. Ein elektrischer Kurzschluss könnte den Brand in der westindischen Stadt Rajkot ausgelöst haben, sagte der örtliche Feuerwehrchef dem indischen Fernsehsender NDTV.

Elektronische Probleme lösen in Indien häufig Feuer aus. Es hat bereits in mehreren Corona-Krankenhäusern gebrannt. Indien hat mit 9,3 Millionen bestätigten Corona-Infektionen die zweitmeisten Fälle nach den USA weltweit.

Update, 27. November, 10.55 Uhr: Hotelübernachtung bei Weihnachtsbesuch auch in Niedersachsen möglich

Hotelübernachtungen für Weihnachtsbesuche sollen auch in Niedersachsen möglich sein. Für den Besuch von Verwandten und auch engen Freunden zu Weihnachten soll es möglich sein, sich im Hotel einzuquartieren, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag in Hannover. Die neue Corona-Verordnung des Landes befinde sich noch in der Endabstimmung.

Klar sei aber, dass der Besuch von Verwandten zu Weihnachten keine touristische Übernachtung sei.

Update, 27. November, 10.40 Uhr: Schleswig-Holstein erlaubt Hotelübernachtungen bei Familienbesuchen

Wer in Schleswig-Holstein über Weihnachten Verwandte besuchen will, darf dafür im Hotel übernachten. Dies kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag in einer Sondersitzung des Landtags an. Vom 23. bis 27. Dezember seien jeweils maximal zwei Übernachtungen erlaubt. Darauf hatte sich die Jamaika-Koalition am Donnerstagabend verständigt und dies auch mit den Oppositionsfraktionen abgestimmt.

Auch Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen geben eine Hotelübernachtungsmöglichkeit bei Familienbesuchen - gegen den Wunsch von Kanzleramtschef Helge Braun.

Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen: Ein Schild weist auf die Hotelroute hin.
Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen: Ein Schild weist auf die Hotelroute hin.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 27. November, 10.30 Uhr: Inzidenzwert bei 440 - Passau deutscher Corona-Hotspot Nummer zwei

Die bayerische Stadt Passau hat einen Corona-Inzidenzwert von knapp 440 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen erreicht. Sie ist damit nach dem Landkreis Hildburghausen in Thüringen derzeit Deutschlands Corona-Hotspot Nummer zwei.

Aus diesem Grund plant die Kommune verschärfte Maßnahmen, wie es auf der Homepage der Stadt heißt. Wie die aussehen, sollte im Laufe des Freitags bekanntgegeben werden.

Update, 27. November, 10.17 Uhr: Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat im Gazastreifen einen Höchststand erreicht. Wie das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Gebiet am Freitag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 922 Fälle gemeldet - so viele wie nie zuvor an einem Tag. Der bisherige Rekordwert vom vergangenen Samstag betrug 891. Dem Ministerium zufolge wurden 2863 Tests gemacht, von diesen fielen etwa 32 Prozent positiv aus.

Aktive Fälle gibt es derzeit 7993, davon werden 98 als schwer erkrankt eingestuft. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion starben im Gazastreifen bislang 86 Menschen.

Update, 27. November, 9.45 Uhr: Youtuber Jake Paul hält Corona für "Scherz"

Jake Paul (23) ist für seine Skandal-Auftritte und fragwürdigen Äußerungen bekannt. Nun setzt er noch eins drauf und outet sich als Corona-Skeptiker. Mehr Infos dazu gibt's >>> hier.

Jake Paul (23) gibt im Netz gern mit seinem Vermögen an.
Jake Paul (23) gibt im Netz gern mit seinem Vermögen an.  © instagram.com/jakepaul/

Update, 27. November, 8.38 Uhr: Deutlich weniger Firmengründungen in Corona-Krise

In Deutschland sind in der Corona-Krise deutlich weniger neue Unternehmen gegründet worden. Von Januar bis September sank die Zahl der Neugründungen von Betrieben, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen ließ, auf 88.200. Das waren 6,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Als Gründe nannte die Wiesbadener Behörde die Einstellung des Besucherverkehrs in der Pandemie sowie Personalengpässe in den Gewerbeämtern. Aber auch die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit habe Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit scheuen lassen.

Update, 27. November, 6.30 Uhr: Haushalt 2021 steht - Fast 180 Milliarden neue Schulden

Die große Koalition will im kommenden Jahr fast 180 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen und deutlich mehr Geld als geplant in Gesundheit, Verkehr und Infrastruktur investieren. Das ergaben die abschließenden Beratungen des Haushaltsausschusses am frühen Freitagmorgen in Berlin. Der Bundeshaushalt für 2020 sieht nun Ausgaben von insgesamt rund 498,6 Milliarden Euro vor - kaum weniger als im laufenden Jahr, als wegen der Pandemie spontan milliardenschwere Hilfsprogramme finanziert wurden.

Mehrere Anpassungen hatte Scholz bereits selbst vorgenommen. Er musste Kosten für Impfstoffe gegen das Coronavirus und weitere Milliardenhilfen für die vom erneuten Teil-Lockdown betroffene Wirtschaft einplanen. Der Finanzminister stockte die geplanten Zusatzkredite kurz vor der finalen Ausschusssitzung noch einmal von 96 auf 180 Milliarden Euro auf. Die letzte Anpassung über 20 Milliarden wurde nach den Bund-Länder-Beratungen vom Mittwoch nötig, als unter anderem neue Wirtschaftshilfen für den Dezember vereinbart worden waren.

Update, 27. November, 5.58 Uhr: Kanzleramtschef richtet Corona-Appell an Bürger

Die Bundesregierung setzt in der Vorweihnachtszeit auch auf die Eigenverantwortung der Bürger, um persönliche Kontakte zu reduzieren und die Corona-Pandemie besser in den Griff zu bekommen. Weihnachten sei als "Fest der Privatheit" eine "gewisse Unbekannte" in der Risikoabschätzung, sagte Kanzleramtschef Helge Braun am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Ob wir Weihnachten so vorbereiten und so leben im Familienkreis, dass es zum Ansteckungsproblem wird, oder wir eben genau das Gegenteil erreichen - das haben wir wirklich alle selber in der Hand."

Kontakte auf ein "absolutes Minimum" zu reduzieren sei die Voraussetzung dafür, Verwandte sicher treffen zu können, sagte der CDU-Politiker. "Keiner möchte gerne seine liebsten Angehörigen und Verwandten anstecken." Deshalb komme es sehr auf das Verhalten eines jeden in der Vorweihnachtswoche an.

Update, 27. November, 5.34 Uhr: Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Deutschland

Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Corona-Infektionen in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.806 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden (Stand: 27.11., 00.00 Uhr). Damit stieg die Zahl der seit Beginn der Pandemie bekanntgewordenen Fälle auf 1.006.394, wie das RKI am Freitagmorgen bekanntgab. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.648 ans RKI übermittelten Fällen zuletzt ein Höchststand bei den täglichen Neuinfektionen erreicht worden.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 426 auf insgesamt 15.586. Das ist Rekord seit Beginn der Pandemie. Am Mittwoch war mit 410 Fällen jüngst ein Spitzenwert in diesem Bereich festgestellt worden. Das RKI schätzt, dass rund 696.100 Menschen inzwischen genesen sind.

Mitarbeiterinnen der Pflege in Schutzausrüstung betreut einen Corona-Patienten.
Mitarbeiterinnen der Pflege in Schutzausrüstung betreut einen Corona-Patienten.  © Fabian Strauch/dpa

Update, 27. November, 3.29 Uhr: Japanische Kaiserfamilie sagt Neujahrsauftritt wegen Corona ab

Japans Kaiser Naruhito und seine Familie werden wegen der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen auf ihren traditionellen Neujahrsauftritt vor dem Volk verzichten. Wie das Haushofamt am Freitag bekanntgab, wolle man mit dieser Entscheidung eine Ausbreitung des Virus verhindern. Es ist das erste Mal seit 1990, dass der Neujahrsauftritt des Monarchen auf seinem Balkon ausfällt. Damals war die Trauer um den Tod von Kaiser Hirohito, den Großvater des heutigen Tenno, der Grund dafür gewesen.

Bei dem normalerweise am 2. Januar stattfindenden Auftritt grüßen der Kaiser und Mitglieder seiner Familie hinter Glasscheiben des Chowa-Den-Palastes Zehntausende Untertanen zu Neujahr. Es ist eine der seltenen Gelegenheiten für das Volk, dem Palast so nah zu kommen.

Update, 27. November, 0.10 Uhr: Haseloff zu Corona-Finanzen: "Bund in besonderer Verantwortung"

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die Forderung nach einer Beteiligung der Länder an der Finanzierung der Corona-Hilfen zurückgewiesen. "Wer den Eindruck vermittelt, Länder und Kommunen beteiligten sich nicht ausreichend an der Finanzierung der Corona-Folgekosten, handelt nicht fair", sagte Haseloff der Düsseldorfer Rheinischen Post (Freitag).

Sachsen-Anhalt habe einen Nachtragsetat beschlossen, finanziere die höhere Grundsicherung, die Wirtschaftsförderung und die Krankenhäuser.

Update, 27. November, 0.05 Uhr: CDU: Regierung mitverantwortlich für Corona-Lage in Hildburghausen

Die Thüringer CDU sieht eine Mitschuld der Landesregierung an der dramatischen Corona-Entwicklung im Landkreis Hildburghausen. "Zur Verschärfung hat die zögerliche Reaktion des rot-rot-grünen Bildungsministeriums beigetragen, das nötige Schließungen trotz dringlicher Bitten aus dem Landkreis zu lange blockiert hat", sagte Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt der Düsseldorfer Rheinischen Post (Freitag).

Hildburghausen: Keine Passanten sind in der Fußgängerzone der Stadt unterwegs.
Hildburghausen: Keine Passanten sind in der Fußgängerzone der Stadt unterwegs.  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Der Landkreis und seine Schulen seien bei der Anwendung des Stufenkonzeptes "komplett alleine gelassen worden", kritisierte Voigt.

Titelfoto: Richard Brocken/ANP/dpa

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