Coronavirus: Oper sagt Abschieds-Vorstellungen von Ballettchef Schläpfer ab

Die neuesten Meldungen finden Sie in unserem Liveticker >>>hier

Update, 12. Mai, 20.37 Uhr: Oper sagt Abschiedsvorstellungen von Ballettchef Schläpfer ab

Wegen der Corona-Pandemie fallen die letzten Vorstellungen von Ballettchef Martin Schläpfer (60) an der Oper in Düsseldorf aus. Ein Wiedereinstieg in den Repertoire-Betrieb sei in dieser Spielzeit nicht mehr möglich, teilte die Deutsche Oper am Rhein am Dienstag mit. 

"Besonders bedauern wir, dass auch die Abschiedsvorstellungen von Martin Schläpfer und dem Ballett am Rhein von der Absage betroffen sind", erklärte Generalintendant Christoph Meyer (60). Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Schläpfer (60) geht nach Wien, wo er Direktor des Staatsballetts wird.

An der Deutschen Oper am Rhein mit ihren Spielstätten in Duisburg und Düsseldorf wirkte der Schweizer zehn Jahre. Er und sein 45-köpfiges Ensemble wurden mehrfach als "Kompanie des Jahres" ausgezeichnet. Seine Choreographien waren Lieblinge des Publikums. Ab der Spielzeit 2020/21 wird der deutsch-argentinische Choreograph Demis Volpi Ballettchef.

Ballettchef Martin Schläpfer (60). (Archivbild)
Ballettchef Martin Schläpfer (60). (Archivbild)  © dpa/David Young

Update, 12. Mai, 20.30 Uhr: Trumps Corona-Berater: Keine konfrontative Beziehung zum Präsidenten

Der Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci (79) hat betont, zwischen ihm und US-Präsident Donald Trump (73) lägen in der Corona-Pandemie keine Verstimmungen vor. "Es gibt gewiss keine konfrontative Beziehung zwischen mir und dem Präsidenten", sagte Fauci am Dienstag in einer Video-Anhörung des US-Senats. 

Er berate Trump basierend auf wissenschaftlichen Informationen. Der Präsident höre sich das an, respektiere dies und bekomme auch von anderen Seiten Ratschläge.

Andere Experten aus der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses betonten bei der Anhörung im Senat ebenfalls, es gebe keine Konfrontationen mit Trump. Die Fachleute gäben in der Runde offen ihre Einschätzungen ab, und der Präsident höre zu.

In den vergangenen Wochen hatten sich Mitglieder der Arbeitsgruppe - allen voran Fauci, mehrfach bemüßigt gesehen, Trump bei bestimmten inhaltlichen Aussagen zur Corona-Pandemie öffentlich zu widersprechen.

Auch am Dienstag warnte Fauci etwa eindringlich vor einer übereilten Rückkehr zur Normalität in den USA, während Trump Lockerungen vorantreibt. Fauci mahnte ebenso, das Virus werde nicht einfach verschwinden. Trump hatte dies zu Beginn mehrfach behauptet.

Fauci hatte vor Wochen der Webseite des Fachjournals "Science" gesagt, dass Trump ihm zuhöre - "auch wenn wir in manchen Sachen nicht einer Meinung sind". Trump habe seinen eigenen Stil. "Aber in inhaltlichen Fragen hört er auf das, was ich sage."

Trump selbst hatte Fauci trotz inhaltlicher Meinungsunterschiede auch mehrfach ausdrücklich öffentlich gelobt. Er betonte, er schätze die Experten in seinem Coronavirus-Team sehr und werde weiter auf ihren Rat hören.

US-Präsident Donald Trump (73). (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump (73). (Archivbild)  © dpa/AP/Alex Brandon

Update, 12. Mai, 20.25 Uhr: Zwei Migranten auf Lesbos Corona-positiv getestet worden

Zwei Migranten, die in den vergangenen Tagen aus der Türkei zu der griechischen Insel Lesbos übergesetzt hatten, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. 

Das teilte am Dienstag ein Sprecher des griechischen Corona-Krisenstabes mit. Die beiden Menschen leben demnach aber nicht in dem überfüllten Lager von Moria auf Lesbos. Sie seien zusammen mit anderen 68 Migranten am 6. und 10. Mai aus der Türkei gekommen und hätten sich seitdem in einer 14-tägigen Quarantäne in einem provisorischen Camp im Norden der Insel befunden.

Es ist das erste Mal, dass Migranten auf einer der griechischen Inseln Corona-positiv getestet worden sind. Im und um das Lager von Moria wird scharf kontrolliert. Der Ausgang ist begrenzt erlaubt. Die griechischen Behörden haben bereits Isolierstationen aufgebaut, falls das Coronavirus auch in Moria ausbrechen sollte.

Update, 12. Mai, 20.20 Uhr: Schulz zum Bundesliga-Start: "Dünnes Eis"

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz (64) blickt dem Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga am kommenden Wochenende mit großer Sorge und Skepsis entgegen. "Das Ganze kann auch gewaltig schiefgehen", sagte Schulz in einem Interview des "Kölner Stadt-Anzeiger". 

Als Fußballfan freue er sich, wenn der Ball wieder rolle. "Doch auf der anderen Seite muss ich auch die verschiedenen Risiken betrachten. Und die medizinischen gibt es definitiv", sagte der 64-Jährige.

Bei vielen Menschen, gab Schulz zu bedenken, könnte es zudem "so rüberkommen, dass die Bundesliga privilegiert ist, während der überwiegende Teil der Gesellschaft derzeit auf vieles verzichten und so viel schultern muss". Die Quarantäne nach zwei Corona-Fällen bei Dynamo Dresden zeige, "welch dünnes Eis man da betritt".

Wenn das Hygiene-Konzept der Deutschen Fußball Liga funktioniere, wäre das nach Meinung des SPD-Politikers "großartig". Wenn es aber schiefgehe, sagte Schulz, "dann wäre einer der größten und wirtschaftlich stärksten Sportverbände der Welt mit diesem Ansatz gescheitert. Und das hätte dann auch große politische und sportpolitische Auswirkungen." 

Der Spielbetrieb der 1. und 2. Fußball-Bundesliga soll von Samstag an wieder starten.

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz (64). (Archivbild)
Der ehemalige SPD-Vorsitzende Martin Schulz (64). (Archivbild)  © dpa/Bernd von Jutrczenka

Update, 12. Mai, 20.18 Uhr: Bodensee-Regionen fordern Öffnung der Grenzen

Die Regionen rund um den Bodensee machen sich laut dem Vorarlberger Landeschef Markus Wallner (52, ÖVP) für die Öffnung der Grenzen stark. "Die Regionen rund um den See setzen sich verstärkt in Richtung ihrer Bundesregierungen für eine Grenzöffnung ein", sagte Wallner am Dienstag nach einer Videokonferenz mit den Regierungschefs der Internationalen Bodensee-Konferenz (IBK). Die Stimmung in den Regionen sei eindeutig.

Die Länder und Kantone rund um den Bodensee könnten die geltenden Reisebeschränkungen aus mehreren Gründen nicht mehr nachvollziehen, so Wallner, der derzeit IBK-Vorsitzender ist. So seien unter anderem die Infektionszahlen überall vergleichbar niedrig und rückläufig. 

"Das Verständnis von Wirtschaft und Bevölkerung für eine weitere Schließung der Grenzen ist nicht mehr da. Wir brauchen in dieser Vierländerregion mit traditionell starkem Austausch rasch eine Lösung", stellte Wallner fest.

Die 1972 gegründete IBK ist ein kooperativer Zusammenschluss der Regierungen der an den Bodensee angrenzenden und mit ihm verbundenen Länder und Kantone. Mitglieder sind in Deutschland die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern, in der Schweiz die Kantone Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St. Gallen, Appenzell-Außerrhoden, Appenzell-Innerrhoden sowie das Fürstentum Liechtenstein und in Österreich das Bundesland Vorarlberg. Im Kerngebiet der "Regio Bodensee" wohnen etwa 4,1 Millionen Menschen.

Vorarlberger Landeschef Markus Wallner (52, ÖVP). (Archivbild)
Vorarlberger Landeschef Markus Wallner (52, ÖVP). (Archivbild)  © dpa/APA/Georg Hochmuth

Update, 12. Mai, 20.15 Uhr: VW muss Arbeit wieder herunterfahren

Der Verkaufseinbruch in der Autoindustrie wegen der Corona-Krise zwingt Volkswagen, die Arbeit nach dem jüngsten Wiederanlauf stellenweise schon wieder herunterzufahren. 

Im Stammwerk Wolfsburg soll die Produktion des kleinen SUV Tiguan sowie des Touran und des Seat Tarraco demnächst an vier Tagen komplett ruhen. Dies gelte an diesem Freitag (15.05.) sowie für den 20., 25. und 29. Mai, hieß es am Dienstag aus Unternehmenskreisen. 

Auch der neue Golf 8 ist betroffen, hier entfallen an den genannten Tagen aber vorerst nur einzelne Schichten. Zudem soll die Möglichkeit von Kurzarbeit grundsätzlich auf den Zeitraum vom 18. bis 31. Mai erweitert werden.

Etliche der rund 80.000 Beschäftigten, für die in Deutschland eine verringerte Arbeitszeit angemeldet worden war, sind noch nicht zurückgekehrt. 

Volkswagen hatte Ende April zunächst in Zwickau, dann auch am Hauptsitz Wolfsburg und an mehreren weiteren Standorten mit einem vorsichtigen Neustart in der Fertigung begonnen. 

Der gesamten Branche macht jedoch nach wie vor die Vorsicht der Kunden zu schaffen. Lange waren neben der Produktion auch die Autohäuser dicht - nun sind die Lager voll, während viele Verbraucher größere Ausgaben scheuen. Außerdem gab es erhebliche Probleme in den Lieferketten.

Update, 12. Mai, 20.10 Uhr: EU will militärische Krisenhilfe bei Pandemien stärken

Die Verteidigungsminister der EU-Staaten haben in einer Videokonferenz über sicherheitspolitische Lehren aus der Corona-Pandemie bersaten. Die Krise sollte ein zusätzlicher Antreiber für Zusammenarbeit innerhalb der EU sein, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (73) am Dienstagabend im Anschluss. 

Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gebe es eine wachsende Nachfrage nach Unterstützung von Seiten des Militärs. Um diese zu beantworten, könnten auch laufende Projekte der EU-Kooperationsplattform Pesco hilfreich sein.

Eines von ihnen sieht zum Beispiel den Aufbau eines europäischen Sanitätskommandos vor. Über das Kommando sollen medizinische Fähigkeiten bereitgestellt und besser koordiniert werden können.

EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (73). (Archivbild)
EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (73). (Archivbild)  © dpa/European Commission/Dati Bendo

Update, 12. Mai, 19.25 Uhr: Sánchez' Koalitionspartner will "Reichensteuer" gegen Corona

Der Koalitionspartner von Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) fordert in Spanien die Einführung einer "Reichensteuer" zur Finanzierung des Kampfes gegen die Corona-Krise. Der Chef der linken Partei Unidas Podemos (UP), Pablo Iglesias (41), wolle dies noch diese Woche im Ausschuss für Sozialen und Wirtschaftlichen Wiederaufbau beantragen, berichteten die Zeitung "El País" und andere Medien am Dienstag unter Berufung auf UP-Sprecher.

Mit der Besteuerung großer Vermögen wolle man zusätzliche Einnahmen von ungefähr elf Milliarden Euro erzielen, hieß es. Das wäre knapp ein Prozent des spanischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) beziehungsweise mehr als das Doppelte von dem, was der spanische Staat 2019 für Gesundheit ausgab. Eine Stellungnahme der Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) von Sánchez gab es zunächst nicht.

Iglesias hatte seine Pläne bereits am Freitag beim Treffen des Partei-Vorstandes angedeutet. "Es ist ein Konsens, dass Instrumente wie eine Wiederaufbau-Steuer nötig sind, damit diejenigen, die mehr haben, aushelfen und die Staatskassen mit mehr Mitteln ausstatten", sagte er auf der Videokonferenz.

Den Berichten zufolge sollen nach den Plänen der UP diejenigen zur Kasse gebeten werden, die ein Nettovermögen (Bruttovermögen minus Schulden) von mindestens einer Million Euro haben. Geplant seien progressive Steuersätze zwischen 2,0 und 3,5 Prozent. Bisher wird den verschiedenen autonomen Regionen in Spanien die Freiheit eingeräumt, die Vermögensteuer weitgehend selbst zu gestalten. In Madrid zahlt man zum Beispiel zur Zeit keine Vermögensteuer.

Mit knapp 230.000 Infektionsfällen und fast 27.000 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten getroffenen Länder. 

Wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus rechnet Madrid 2020 mit einem Anstieg des Haushaltsdefizits auf rund 116 Milliarden Euro oder gut 10,3 Prozent des BIP. Das wäre der höchste Fehlbetrag seit dem Höhepunkt der Euro-Krise im Jahr 2012.

Pablo Iglesias (41). (Archivbild)
Pablo Iglesias (41). (Archivbild)  © dpa/Europa Press/Pool

Update, 12. Mai, 19.22 Uhr: Neuer Termin für Fußball-WM der Juniorinnen - DFB: "Sehr froh"

Die wegen der Coronakrise verlegten Weltmeisterschaften der Fußball-Juniorinnen haben einen neuen Termin. Die U20-WM findet vom 20. Januar bis zum 6. Februar 2021 in Costa Rica und Panama statt. 

"Ich bin sehr froh darüber, dass wir nun den Termin für die U20-Weltmeisterschaft kennen und damit auch zeitlich ein konkretes Ziel vor Augen haben, auf das wir uns fokussieren und vorbereiten können", sagte Trainerin Kathrin Peter in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bunds am Dienstagabend. Vizeeuropameister Deutschland ist bereits für das Turnier qualifiziert.

Die U17-Weltmeisterschaft wird vom 17. Februar bis zum 7. März 2021 in Indien ausgetragen. Welche europäischen Länder daran teilnehmen werden, steht wegen der Corona-Krise noch nicht fest. Die drei bestplatziertesten Mannschaften der auf unbestimmte Zeit verlegten Europameisterschaft wären qualifiziert.

Beide Weltmeisterschaften sollten ursprünglich dieses Jahr stattfinden.

Update, 12. Mai, 19.18 Uhr: Indien: Corona-Hilfen im Wert von 10 Prozent des BIP

Indien will im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie ein Hilfspaket im Umfang von etwa 10 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes auflegen. Das kündigte Indiens Premier Narendra Modi (69) am Dienstag an.

Konkret gehe es um 20 Billionen Rupien - umgerechnet rund 250 Milliarden Euro, sagte er in einer Fernsehansprache am Abend. Außerdem werde die seit Ende März geltende Ausgangssperre verlängert.

Die strenge Ausgangssperre sollte eigentlich bis Ende dieser Woche dauern. Sie hatte die bereits angeschlagene Wirtschaft im zweitbevölkerungsreichsten Land nach China mit 1,3 Milliarden Einwohnern stark getroffen. Seit vergangener Woche gibt es einige Lockerungen. Die Ausgangssperre solle aber künftig anders aussehen, sagte Modi. Er forderte die Bevölkerung auf, lokal einzukaufen und so die Wirtschaft zu unterstützen.

In Indien gab es zuletzt es nach offiziellen Angaben mehr als 70.000 bekannte positive Coronavirus-Fälle. Knapp 2300 starben demnach bislang an der Lungenkrankheit.

Indiens Premier Narendra Modi (69). (Archivbild)
Indiens Premier Narendra Modi (69). (Archivbild)  © dpa/PTI/Twitter

Update, 12. Mai, 19.15 Uhr: Estland beschließt weitere Corona-Lockerungen für Breitensport

In Estland können die Menschen in der Corona-Krise bald weitere Freiheiten genießen. Die Regierung in Tallinn beschloss am Dienstag die Beschränkungen für die Nutzung von Sporthallen, Fitnessstudios und Schwimmbädern zu lockern - sie können zum 18. Mai unter Auflagen wieder öffnen. 

Auch für Sportwettbewerbe im Freien und öffentliche Veranstaltungen im Sommer wurden neue Beschlüsse gefasst, teilte Regierungschef Jüri Ratas (41) auf Facebook mit.

Sport im Innenbereich soll demnach wieder für Gruppen von bis zu zehn Personen erlaubt sein. Dabei gilt aber wie im Freien weiter die sogenannte 2+2-Regel, wonach nicht mehr als zwei Personen zusammen sein dürfen und sie einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten müssen.

Nach Angaben von Ratas können ab dem 18. Mai auch Wettbewerbe unter freiem Himmel mit bis zu 100 Teilnehmern ohne Zuschauer stattfinden. Damit könnte nach einem Rundfunkbericht auch der ausgesetzte Spielbetrieb der ersten estnischen Fußball-Liga fortgesetzt werden. Der Fußballverband hatte zuvor für den 19. Mai einen möglichen Neustart der aktuellen Spielzeit bei der Regierung ersucht.

Für Juli und August wurde für Open-Air-Veranstaltungen eine maximale Teilnehmerzahl von 1000 festgelegt. Für öffentliche Veranstaltungen in Innenräumen, in denen nur bis zu 50 Prozent der Plätze gefüllt sein dürften, liegt die Grenze bei 500. Damit können auch Kinos und Theater auch im Juli wiedereröffnet werden, sagte Kulturminister Tõnis Lukas (57) dem estnischen Rundfunk.

Estland mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 1746 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 61 Todesfälle. Im Kampf gegen das Virus hatte die Regierung in Tallinn einen bereits einmal verlängerten landesweiten Notstand bis zum 17. Mai ausgerufen. Zur Lockerung der geltenden Auflagen folgt sie einer Exit-Strategie.

Update, 12. Mai, 19.10 Uhr: England-Profi Rose kritisiert Premier-League-Pläne als "Schwachsinn"

Der englische Fußball-Nationalspieler Danny Rose (29) hat sich kritisch und in drastischen Worten zu einem möglichen Re-Start der Premier League geäußert. "Es ist ein verdammter Witz, da will ich nicht lügen", sagte Rose dem Rapper Don EE in einem Live-Chat bei Instagram. "Die Regierung sagt, dass der Fußball zurückkommen soll, weil das die Stimmung der Nation verbessern wird. Ich gebe einen Scheiß auf die Moral der Nation."

Rose, der zur Zeit von Tottenham Hotspur an Liga-Konkurrent Newcastle United verliehen ist, sagte mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie, er sei traurig, dass Menschen krank sind. Und er sorge sich um die Gesundheit der Premier-League-Akteure. "Da stehen Menschenleben auf dem Spiel, verstehst du", sagte der 29-Jährige. "Über ein Comeback des Fußballs sollten wir nicht mal sprechen, solange die Zahlen (der Infizierten) nicht massiv zurückgegangen sind. Das ist Schwachsinn!"

Die britische Regierung hatte nationalen Sportverbänden am Montag mitgeteilt, dass Sportveranstaltungen frühestens vom 1. Juni an hinter verschlossenen Türen zum Zweck der TV-Übertragung stattfinden könnten. Die Clubs der Premier League planen eine Fortsetzung der Fußballsaison ab Mitte Juni.

Update, 12. Mai, 19.05 Uhr: Tschechiens Fußballligen starten wieder - Erstes Spiel am 23. Mai

In Tschechien wird bald wieder Profi-Fußball gespielt. Die erste Begegnung nach mehr als zweimonatiger Corona-Pause soll am 23. Mai zwischen den beiden Erstligisten FK Teplice und FC Slovan Liberec stattfinden. 

Sowohl die Saison der ersten als auch der zweiten Liga soll zu Ende gespielt werden. Dafür sprach sich eine deutliche Mehrheit der Lizenzvereine bei ihrer Sitzung in Prag am Dienstag aus, wie der Ligaverband mitteilte.

Es gelten strenge Hygienevorschriften. Zuschauer sind nicht zugelassen. Der Meister der ersten Liga, die wegen des Sponsors Fortuna-Liga genannt wird, soll nach den Plänen Mitte Juli feststehen. Auf der Sitzung wurde zudem Ligapräsident Dusan Svoboda für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.

Bereits seit Montag dürfen in Tschechien wieder Sportveranstaltungen mit bis zu hundert Personen stattfinden. 

Bis Dienstagnachmittag gab es in dem EU-Mitgliedstaat nach Angaben des Gesundheitsministeriums 8198 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Es wurden 282 Todesfälle mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.

Update, 12. Mai, 19 Uhr: v

Sylt öffnet sich am 18. Mai wieder für Besucher, Tagestouristen sollen aber vorerst nicht auf die Insel gelassen werden. Das fordern alle Sylter Gemeinden, Unternehmer und Sylt Marketing in einem gemeinsamen Schreiben an Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (34, CDU), wie eine Pressesprecherin von Sylt Marketing der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag bestätigte. 

Das Betretungsverbot für Tagestouristen sollte möglichst noch bis Anfang Juni oder besser bis Mitte des Monats verlängert werden und auch für die Inseln Amrum und Föhr gelten. Zuvor hatte NDR 1 Welle Nord darüber berichtet.

Sorge bereitet den Unterzeichnern vor allem das Himmelfahrts- und Pfingstwochenende, wo üblicherweise größere Gruppen anreisen, "die ihren Tagesausflug auf die Insel mit einem erhöhten Konsum von alkoholischen Getränken verbinden und insofern schwerer zu lenken sein werden", heißt es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

Auch die Züge könnten wieder voll werden, deshalb wäre ein Beförderungsverbot von Tagesgästen für die DB Regio sinnvoll.

Sylt: Strandkörbe stehen auf der Promenade in Westerland. (Archivbild)
Sylt: Strandkörbe stehen auf der Promenade in Westerland. (Archivbild)  © dpa/Carsten Rehder

Update, 12. Mai, 18.58 Uhr: Queen und ihre Familie bedanken sich bei Pflegern

Die britische Königin Elizabeth II. (94) und ihre Familie haben sich am internationalen Tag der Pflege bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen für ihren Einsatz in der Corona-Krise bedankt. 

Teilgenommen an der Aktion haben unter anderem Thronfolger Prinz Charles (71) und seine Frau Camilla (72) sowie Prinz William (37) und Herzogin Kate (38). Sie sprachen meist per Videocall nicht nur mit Krankenpflegern in Großbritannien, sondern zum Beispiel auch in Indien, Australien, Sierra Leone und auf den Bahamas.

"Ihr könnt stolz auf eure Arbeit sein, die ihr leistet", sagte Herzogin Kate in einem Zusammenschnitt der Beiträge, der am Dienstag in sozialen Medien verbreitet wurde. Die Queen griff lieber zum althergebrachten Telefon und sprach mit der Präsidentin der Vereinigung von Pflegern und Hebammen der Commonwealth-Länder, Kathleen McCourt. "Das ist ein sehr bedeutender Tag", sagte die Monarchie, die sich mit Ehemann Prinz Philip (98) wegen der Pandemie schon vor Wochen auf Schloss Windsor zurückgezogen hat. 

Update, 12. Mai, 18.54 Uhr: BVB-Nationalspieler Brandt: Vieles wird "von Null losgehen"

Fußball-Nationalspieler Julian Brandt (24) setzt den Wiederbeginn der Bundesliga an diesem Wochenende mit einem Neustart gleich. 

"Samstag wird so vieles von Null losgehen, es gibt kein Heim- oder Auswärtsspiel in der Art mehr, kein Vor- und kein Nachteil. Es ist eigentlich so ein bisschen die Besinnung auf Basissachen, so wie wir mit dem Fußball angefangen haben als kleine Kinder. Ist schon so ein bisschen 'back to the roots'", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund in einem Sky-Interview vor dem Revierderby gegen den FC Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr).

Angesichts der anhaltenden Corona-Krise, wegen der die Clubs Geisterspiele absolvieren, hält Brandt Aussagen zum weiteren sportlichen Saisonverlauf für schwierig. "Ich bin ganz ehrlich: wie die nächsten Wochen aussehen werden, kann ich überhaupt nicht sagen, weil ich glaube es ist vieles möglich, in allen Bereichen", sagte der 24-Jährige. "Am Ende kommt es drauf an, wer diese Situation am besten annimmt und am besten damit umgehen kann. Ist natürlich auch viel vom Kopf her."

Fußball-Nationalspieler Julian Brandt (24). (Archivbild)
Fußball-Nationalspieler Julian Brandt (24). (Archivbild)  © dpa/AFP/Franck Fife

Update, 12. Mai, 18.52 Uhr: Facebook: 50 Millionen Corona-Beiträge mit Warnhinweisen versehen

Facebook hat allein im April 50 Millionen Beiträge mit falschen oder zweifelhaften Beiträgen über das Coronavirus mit Warnhinweisen versehen. Die Maßnahme zeige Erfolg, betonte das Online-Netzwerk am Dienstag: In 95 Prozent der Fälle klickten die Nutzer den Link nicht an, wenn sie die Warnung sähen. 

Die Basis für die Hinweise hätten 7500 Artikel von Faktencheckern geliefert, hieß es weiter. Zudem seien 2,5 Millionen Beiträge entfernt worden, in denen es um den Verkauf von Masken, Desinfektionsmitteln oder Covid-19-Tests gegangen sei.

Der Kurs von Facebook ist, Inhalte mit falschen Informationen über das Coronavirus zu löschen, wenn dadurch Menschen zu Schaden kommen können. Ein vom Online-Netzwerk häufig zitiertes Beispiel dafür ist die Empfehlung, Bleichmittel zu trinken. Falsche oder umstrittene Informationen, die als nicht gefährlich eingestuft werden, versieht Facebook mit einem Warnhinweis.

Update, 12. Mai, 18.50 Uhr: "Ein Alptraum endet" - Besatzung verlässt Kreuzfahrtschiff in Uruguay

Die Besatzung des Kreuzfahrtschiffs "Greg Mortimer", das zahlreiche Coronavirus-Infizierte an Bord hatte, ist in Montevideo an Land gegangen. "Das ist ein Moment großer Freude", twitterte Uruguays Außenminister Ernesto Talvi (62) am Dienstag. 

In Bussen wurde die Schiffsmannschaft zu zwei Hotels in der Hauptstadt des Landes gebracht. "Ein Alptraum endet", zitierte die uruguayische Zeitung "El País" ein Mitglied der Mannschaft. Mehr als einen Monat lang habe er eingeschlossen in seiner Kabine verbracht.

Dem Direktor eines Krankenhauses zufolge wurden 35 Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet. Sie seien aber "stabil und ohne Symptome". Insgesamt waren fast 60 Prozent der mehr als 200 Menschen an Bord der "Greg Mortimer" positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Die meisten Passagiere stammten aus Australien und Neuseeland.

Das Schiff war dem australischen Sender ABC zufolge Mitte März für eine Reise in die Antarktis in See gestochen, lag aber seit dem 21. März nahe Montevideo vor Anker. In dem südamerikanischen Land habe es nicht anlegen dürfen. Im April wurden mehr als 100 Passagiere aus der uruguayischen Hauptstadt Montevideo in die australische Stadt Melbourne ausgeflogen.

Update, 12. Mai, 18.45 Uhr: Libanon legt öffentliches Leben wegen neuen Corona-Fällen wieder lahm

Nach einem starken Anstieg an Corona-Fällen hat der Libanon trotz einer schweren Wirtschaftskrise erneut weitreichende Ausgangsbeschränkungen beschlossen. Innenminister Mohammed Fahmi (62) kündigte am Dienstag in Beirut an, dass das öffentliche Leben von Mittwochabend an für vier Tage weitestgehend lahmgelegt werde. 

Die Menschen müssten zu Hause bleiben und dürften nur auf die Straße, wenn es absolut notwendig sei. Mit wenigen Ausnahmen sollen auch alle Läden und öffentlichen Einrichtungen schließen.

Bereits in den vergangenen Wochen hatten strenge Corona-Auflagen das öffentliche Leben und die Wirtschaft im Libanon weitestgehend lahmgelegt. Weil die offiziellen Zahlen der Corona-Infektionen eine Zeit lang nicht mehr stark stiegen, lockerte die Regierung die Auflagen Anfang Mai.

Geschäfte und Restaurants durften mit Einschränkungen wieder öffnen. Danach füllten sich in der Hauptstadt Beirut auch die Promenade am Meer und die Strände.

Im Libanon wurden nach Angaben der Gesundheitsministeriums bisher 870 Corona-Infektionen registriert, darunter 26 Todesfälle. 

Das Land am Mittelmeer leidet seit Monaten unter einer schweren Wirtschaftskrise und einem drohenden Staatsbankrott. In dieser Woche sollen Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein Rettungsprogramm starten. Seit Monaten kommt es zudem immer wieder zu Protesten gegen die politische Führung und gegen Korruption.

Eine regierungskritische Demonstrantin mit medizinischem Mundschutz schreit während Zusammenstößen mit der Bereitschaftspolizei bei einem Protest gegen die landesweite wirtschaftliche Krise vor dem Wirtschaftsministerium.
Eine regierungskritische Demonstrantin mit medizinischem Mundschutz schreit während Zusammenstößen mit der Bereitschaftspolizei bei einem Protest gegen die landesweite wirtschaftliche Krise vor dem Wirtschaftsministerium.  © dpa/AP/Bilal Hussein

Update, 12. Mai, 18.40 Uhr: Frontex: Wegen Corona sehr wenige unerlaubte Grenzübertritte gemeldet

Die Zahl der unerlaubten Grenzübertritte in die EU auf den Hauptmigrationsrouten ist im April im Vergleich zum Vormonat um 85 Prozent zurückgegangen. Insgesamt wurden im April 900 Fälle registriert, der niedrigste Wert seit Einführung der Statistik im Jahre 2009, wie die EU-Grenzschutzagentur Frontex am Dienstag in Warschau mitteilte. 

Das historische Tief sei ein Effekt der Coronavirus-Epidemie. In deren Folge habe sich aber auch die Meldung solcher Grenzübertritte durch die nationalen Behörden an Frontex verzögert.

Auf der Route über das östliche Mittelmeer - also über die Türkei und Griechenland - gab es den größten Rückgang. Hier waren es 40 Fälle - 99 Prozent weniger als im März. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wurden auf dieser Route mehr als 11.200 illegale Grenzübertritte registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war dies ein Rückgang um 18 Prozent. Die meisten Menschen auf dieser Route stammten aus Afghanistan.

Auf der Westbalkanroute registrierte Frontex mit weniger als 100 unerlaubten Grenzübertritten einen Rückgang um 94 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auch auf der Route über das zentrale Mittelmehr nach Malta und Italien kamen deutlich weniger Menschen. Registriert wurden 250 unerlaubte Grenzübertritte, das waren 29 Prozent weniger als im März.

Update, 12. Mai, 18.28 Uhr: Virologe Drosten über gefährliche Corona-Falschinformationen

Der Berliner Virologe Christian Drosten (48) übt scharfe Kritik an Falschinformationen zur Corona-Pandemie im Internet. In sozialen Medien kursierten zum Beispiel millionenfach abgerufene Videos, die "voller Unsinn" und "falscher Behauptungen" seien, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag im NDR-Podcast. 

Zum Teil seien Ärzte und Professoren dabei, "die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen", ohne je zu den Themen gearbeitet zu haben. Namen nannte Drosten nicht. Hinzu kämen "richtige Verschwörungstheoretiker". Der Virologe schilderte, er bekomme ein Echo zurück in Form von Anschuldigungen, Fragen und Ideen, die Menschen auf Grundlage von Verschwörungstheorien entwickelten.

Die ganze Meldung könnt Ihr >> hier lesen.

Der Berliner Virologe Christian Drosten (48). (Archivbild)
Der Berliner Virologe Christian Drosten (48). (Archivbild)  © dpa/dpa-pool/Michael Kappeler

Update, 12. Mai, 18.23 Uhr: CDU-Generalsekretär kritisiert Grenzkontrollen von Polen

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (34) fordert von Polen eine Ausnahme der Quarantäne-Regelung in der Corona-Krise für medizinisches Personal, das zum Arbeiten nach Deutschland pendelt. "Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, Hebammen müssen genauso behandelt werden wie andere Berufspendler hier in der Grenzregion", sagte Ziemiak am Dienstag bei einem Besuch des Asklepios Klinikums Uckermark in Schwedt/Oder. "Das ist wichtig für die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen."

Die nationalkonservative Regierung in Polen hatte Mitte März im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie die Grenzen für Ausländer geschlossen. Berufspendler müssen nach ihrer Rückkehr nach Polen zwei Wochen in häusliche Isolation. 

Seit 4. Mai gilt eine Lockerung für polnische Bürger, die in Deutschland, der Slowakei, Tschechien oder Litauen arbeiten oder studieren, aber nicht für Personal in Medizin und Pflege. 

Die Brandenburger Landesregierung will in Gesprächen mit Polen erreicchen, dass die Einschränkungen auch für medizinisches Personal aufgehoben werden. Allein im Asklepios Klinikum Uckermark sind 51 Mitarbeiter aus Polen beschäftigt, darunter 42 Ärzte.

Kurzfristig müssten auch die Grenzkontrollen abgeschafft werden, "weil sie schlicht und ergreifend diesem zarten Pflänzchen, was wir hier haben an deutsch-polnischer Zusammenarbeit, schaden", forderte Ziemiak.

Auch auf deutscher Seite waren die Kontrollen an den sonst geöffneten Grenzen zu den Nachbarländern Mitte März wieder eingeführt worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (34).
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (34).  © dpa/Danny Gohlke

Update, 12. Mai, 18.20 Uhr: Bremer Oberverwaltungsgericht lehnt Eilantrag gegen Maskenpflicht ab

Die Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Bremen ein angemessenes Mittel gegen die Ausbreitung des Coronavirus. 

Weitere Hintergründe erfahrt Ihr >> hier.

Update, 12. Mai, 18.15 Uhr: Fauci: Zahl der Corona-Toten in USA wohl höher als bislang bekannt

Der prominente Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci (79) hält es für möglich, dass die Corona-Pandemie in den USA mehr Menschenleben gefordert hat als bislang bekannt. 

Laut einer Aufstellung der Johns Hopkins Universität gibt es USA-weit inzwischen mehr als 1,3 Millionen bestätigte Corona-Infektionen und mehr als 80.000 Todesfälle. Fauci sagte am Dienstag bei einer Anhörung per Video im US-Senat, die tatsächliche Todeszahl sei vermutlich noch höher. So könne es Menschen gegeben haben, die zu Hause an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben seien, ohne dass dies in einer offiziellen Statistik gelandet sei.

Die Corona-Pandemie ist in den USA in vielen Landesteilen nicht unter Kontrolle. US-Präsident Donald Trump (73) treibt die Öffnung der Wirtschaft dennoch voran. Er ermutigt zu Protesten in den Bundesstaaten, die die Schutzmaßnahmen seiner Ansicht nach nicht schnell genug zurückfahren. Dabei erfüllen viele Staaten die Kriterien aus den von Trump selber vorgestellten Richtlinien zur Wiedereröffnung nicht, die unter anderem eine Abnahme der Zahl der Infektionen über 14 Tage vorsehen.

Fauci warnte vor einer vorschnellen Rückkehr zur Normalität. "Das könnte wirklich ernste Konsequenzen haben." Die Bundesregierung habe mit viel Bedacht Richtlinien für die schrittweise Wiedereröffnung von Teilen des öffentlichen Lebens in den Bundesstaaten ausgearbeitet. Wenn einzelne dieser Schritte übersprungen und Restriktionen voreilig gelockert würden, seien weitere Ausbrüche möglich.

Fauci mahnte auch, es sei möglich, dass im Herbst eine zweite Welle komme. Er hoffe, dass man dann durch Testkapazitäten und dergleichen besser darauf reagieren könne. Fauci betonte zugleich, es werde nicht passieren, dass das Virus schlicht verschwinde. Trump hatte dies zu Beginn der Pandemie mehrfach behauptet.

Wegen der Infektion einer hochrangigen Mitarbeiterin des Weißen Hauses hatte sich Fauci vorsorglich in Quarantäne begeben und sagte per Video vor dem Senat aus. Auch andere Teilnehmer der Anhörung waren aus der Ferne zugeschaltet.

Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci (79).
Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci (79).  © dpa/AP/POOL Getty Images North America/Win Mcnamee

Update, 12. Mai, 18.10 Uhr: VfB-Sportdirektor Mislintat: Mit Spielbetrieb Zeichen setzen

Sportdirektor Sven Mislintat (47) sieht es auch als Verantwortung des VfB Stuttgart an, in der Coronavirus-Krise wieder zum Spielbetrieb anzutreten. "Ich glaube, dass es sogar das Gefühl bei fast der ganzen Mannschaft ist, dass man auch ein Zeichen setzen muss für die Gesellschaft", sagte der 47-Jährige am Dienstag. 

"Ich glaube, dass wir mit die am besten versorgten Menschen sind", erklärte er und bezog sich auf die zahlreichen Corona-Tests in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga: "Ich glaube, wenn wir nicht rausgehen, dass es umso schwieriger wird für viele andere Menschen, die eben nicht dieses Privileg haben."

Nach der Erlaubnis der Politik wird der Spielbetrieb in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga an diesem Wochenende wieder aufgenommen. Der schwäbische Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart tritt im ersten Spiel nach der Coronavirus-Zwangspause am Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden an.

Update, 12. Mai, 18.06 Uhr: Liebessehnsucht: Amerikaner versucht Einreise als Müllmann

Aus Sehnsucht nach seiner Freundin hat ein junger US-Amerikaner am Frankfurter Flughafen versucht, trotz Corona-Beschränkungen nach Deutschland einzureisen. 

Der 20-Jährige verkleidete sich nach seiner Ankunft aus Washington als Müllmann - um so die Kontrollstelle zu umgehen. Der Trick fiel jedoch einer aufmerksamen Sicherheitsmitarbeiterin auf, die die Bundespolizei alarmierte. 

Die Beamten nahmen nach eigenen Angaben vom Dienstag den Mann mit zur Wache und schickten ihn am nächsten Tag wieder in seine Heimat zurück. Bei seiner Befragung sagte der 20-Jährige am Sonntag, er habe keine Möglichkeit der legalen Einreise gesehen.

Update, 12. Mai, 18.05 Uhr: Wegen Corona-Hilfsmaßnahmen 118,8 Milliarden weniger Steuereinnahmen

Wegen der Corona-Hilfsmaßnahmen müssen Bund, Länder und Gemeinden in diesem Jahr voraussichtlich mit 118,8 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen. Das geht aus Daten des Finanzministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. 

Konkret wurde Ende April erwartet, dass der Bundeshaushaushalt mit 59,6 Milliarden Euro sowie Länder und Gemeinden mit 59,2 Milliarden Euro belastet werden. In den Zahlen enthalten sind ein erster Zwischenstand der Steuermindereinnahmen sowie Effekte aus Stundungen und Anpassungen von Vorauszahlungen. 

Am Donnerstag soll eine neue Steuerschätzung für 2020 und die Folgejahre vorgelegt werden.

Insgesamt rechnet das Finanzministerium den Unterlagen zufolge inzwischen mit Krisen-Kosten von 453,4 Milliarden Euro allein im Jahr 2020. In einem vergleichbaren Dokument war Anfang April noch von etwa 100 Milliarden weniger die Rede gewesen.

"Jedem sollte anhand der Zahlen klar sein, dass die Möglichkeiten des Staates begrenzt sind", erklärte der FDP-Haushaltspolitiker Karsten Klein (42). Er forderte ein Ausgabenmoratorium für alle konsumtiven Ausgaben, die nicht direkt zur Bewältigung der Krise gedacht seien. 

Außerdem müsse gut geprüft werden, wer von dem geplanten Konjunkturprogramm profitieren solle - es dürften nicht diejenigen sein, "die am lautesten schreien, sondern die es am nötigsten haben".

Update, 12. Mai, 18 Uhr: Ein Roboter als Kellner - "coronasicheres" Bier in Kneipe in Sevilla

Das Bier am Tisch per App bestellen, online bezahlen - und dann vom Roboter an der Theke überreichen lassen. Eine Kneipe in Sevilla will so "coronasicheren" Biergenuss bieten. Der Roboter könne bis zu 600 Gläser Fassbier pro Stunde servieren, sagte der Betreiber des Lokals am Dienstag. Das Verfahren funktioniere völlig kontaktlos.

Was es mit dem "coronasicheren" Bier auf sich hat, erfahrt Ihr >> hier.

Ein Mann nimmt ein Bier, das von einem Roboterarm in der Bar La Gitana Loca in Sevilla serviert wurde.
Ein Mann nimmt ein Bier, das von einem Roboterarm in der Bar La Gitana Loca in Sevilla serviert wurde.  © dpa/Europa Press/María José López

Update, 12. Mai, 17.55 Uhr: Schwulengruppen in Südkorea warnen vor Diskriminierung

Nach einer Häufung von Corona-Infektionen unter Clubgästen in Seoul haben südkoreanische LGBT-Aktivisten vor Diskriminierung gewarnt. Sie seien besorgt, es könne "Gewalt und Diskriminierung" am Arbeitsplatz geben, sobald die Identität Betroffener während der häuslichen Quarantäne oder nach einem positiven Testergebnis bekannt werde, erklärten laut der Zeitung "The Korea Herald" am Dienstag Vertreter von sieben Menschenrechts- und LGBT-Gruppen bei einer Pressekonferenz in Seoul.

In der Millionenmetropole hatten die Behörden mehrere Infektionen auf einen infizierten Mann zurückgeführt, der in der Nacht zum 2. Mai fünf Clubs im bekannten Ausgehviertel Itaewon besucht hatte.

Nachdem bekannt wurde, dass sich darunter Schwulenbars befanden, gab es Anfeindungen gegen Homosexuelle. Es seien Personalien von Infizierten sowie Falschnachrichten in Umlauf gebracht worden, wurden die LGBT-Gruppen vom Rundfunksender KBS zitiert. Wer sich testen lassen wolle, müsse ein Outing befürchten.

Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle in Verbindung mit Clubbesuchern stieg nach Angaben der Gesundheitsbehörden auf 102. Die Behörden hatten erklärt, über 5500 Personen ausfindig machen zu wollen, die zwischen Ende April und Anfang Mai verschiedene Clubs in Itaewon besuchten. Etwa 2000 von ihnen seien nicht erreicht worden.

Seit dem Ausbruch von Covid-19 mussten sich die Gäste am Eingang mit ihrer Smartphone-Nummer eintragen. Die Behörden versicherten, Personendaten würden bei den Virustests anonym behandelt.

Die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention teilten mit, am Montag seien 27 Neuansteckungen in Südkorea erfasst worden. Davon könnten 20 in Verbindung mit Itaewon-Clubs gebracht werden. Die Gesamtzahl der Sars-CoV-2-Fälle im Land kletterte auf 10.936.

Update, 12. Mai, 17.45 Uhr: Merkel nennt Perspektiven für schrittweise Grenzöffnungen

Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat in der Corona-Krise Hoffnung auf eine schrittweise Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern gemacht. 

Veränderungen bei den Grenzkontrollen müssten immer in Kooperation mit den Nachbarn gemacht werden, sagte Merkel am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in einer virtuellen Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. 

Dabei werde es häufig einen zweistufigen Prozess geben. Ihr sei wichtig, dass die Kontrollen nicht "bis ultimo" fortgesetzt würden, wurde Merkel zitiert. 

Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU).
Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU).  © dpa/Bundespresseamt Pool/Jesco Denzel

Update, 12. Mai, 17.40 Uhr: Frankreich will Ende der Einreisebeschränkungen "zu gegebener Zeit"

Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) und sein französischer Kollege Christophe Castaner (54) haben über die Situation an der deutsch-französischen Grenze beraten. Sie seien bei einem Telefongespräch am Dienstagmorgen übereingekommen, die Einreisebeschränkungen "zu gegebener Zeit" aufzuheben, teilte ein Sprecher des französischen Innenministeriums mit. 

Dies solle koordiniert, schrittweise und nach einem gemeinsamen Zeitplan erfolgen. Der von Frankreich zu diesem Zeitpunkt festgelegte Horizont sei der 15. Juni.

Frankreich hatte die Einreisebeschränkungen in der vergangenen Woche bis zum 15. Juni verlängert. Seehofer hatte zuletzt erklärt, es bestehe Einvernehmen in der Bundesregierung, die Kontrollen zunächst bis zum 15. Mai fortzusetzen. Im Laufe der Woche soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Das gemeinsame Ziel sei es, koordinierte Entscheidungen zu treffen, die Gesundheitsfragen berücksichtigen und gleichzeitig das Leben für Grenzgänger und für diejenigen, deren Familienleben auf beiden Seiten der Grenze spielt, zu erleichtern, hieß es in Paris weiter. 

Mehrere Lockerungen seien in Kraft getreten. So dürfen etwa Eltern, die sich die Kinderbetreuung teilen, oder Menschen, deren Eltern in einem Altenheim in Frankreich leben, die Grenzen mit einem Passierschein überqueren, so das französische Innenministerium.

Update, 12. Mai, 17.38 Uhr: Save the Children will wegen Corona Rückholung von Kindern aus Syrien

Die Hilfsorganisation Save the Children fordert wegen der Corona-Pandemie von Deutschland und anderen Ländern, Tausende Kinder aus einem Flüchtlingslager im Nordosten Syriens zurückzuholen. 

Die Minderjährigem müssten in dem völlig überfüllten Lager Al-Hol unter unhygienischen Umständen leben, teilte Save the Children am Dienstag mit. "Die Not der Kinder in Al-Hol ist wegen der Pandemie noch dramatischer geworden." In einem Teil des Lagers werden auch Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgehalten.

Nach Angaben von Save the Children leben dort rund 65.000 Menschen, darunter 43.000 Minderjährige. Unter den mehr als 7000 ausländischen Kindern seien auch etwa 100 Deutsche. Hilfsorganisationen beklagen schon seit langem menschenunwürdige Zustände in Al-Hol. Der IS hatte im vergangenen Jahr seine letzte Hochburg in Syrien verloren.

Die Region wird von den syrischen Kurden kontrolliert. Diese fordern, dass ausländische IS-Anhänger in ihre Heimatländer zurückkehren. Die Bundesregierung verweist jedoch darauf, dass es in Syrien keine deutsche diplomatische Vertretung gebe. Deutschland hat bisher nur mindestens sieben Kinder aus Al-Hol zurückgeholt.

Das Flüchtlingscamp birgt Save the Children zufolge zahlreiche Risiken für Kinder. Es gebe zu wenig Wasser und Nahrung, viele Kinder seien krank. "Aktuell kommt erschwerend hinzu, dass die Bewohner des überfüllten Lagers sich im Falle einer Ausbreitung des Coronavirus nicht an Hygiene- und Abstandsregeln halten könnten", hieß es. Die Folgen eines möglichen Covid-19-Ausbruchs wären verheerend.

In dem Bürgerkriegsland sind bisher nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität 47 Corona-Fälle aufgetreten. Ende April war auch ein erster Fall im Nordosten Syriens gemeldet worden.

Frauen stellen sich für Hilfsgüter im Lager al-Hol (Al-Haul), an. (Archivbild)
Frauen stellen sich für Hilfsgüter im Lager al-Hol (Al-Haul), an. (Archivbild)  © dpa/AP/Maya Alleruzzo

Update, 12. Mai, 17.32 Uhr: Alpenverein: Kletteranlagen öffnen wieder

Kletterer können nach wochenlanger Coronapause ihre Seile ausmotten: In fast allen Bundesländern können Außenbereiche von Kletterhallen bereits wieder öffnen, wie der Deutsche Alpenverein (DAV) am Dienstag mitteilte. Brandenburg ziehe am Freitag nach. Einzelne Bundesländer erlaubten auch das Indoorklettern. Es gelten strikte Zugangs-, Abstands- und Hygieneregeln.

Der DAV habe eine Expertengruppe eingesetzt, um Regeln zur Wiedereröffnung zu erarbeiten, sagte Geschäftsbereichsleiter Bergsport Wolfgang Wabel. "Oberstes Ziel ist es, einen behutsamen und verantwortungsvollen Wiedereinstieg des Sportbetriebs zu gewährleisten."

Klettern sei kein Kontaktsport. Bouldern sei alleine möglich, Seilklettern zu zweit. Künstliche Anlagen können nun auch räumliche Grenzen vorgeben, beim Bouldern etwa dürfe nur ein Sportler auf zehn Quadratmetern trainieren, und beim Seilklettern dürfe nur jede zweite Sicherungslinie genutzt werden. 

Kletterer sollten nur die eigene Ausrüstung nutzen - und Magnesia sowie Liquid Chalk verwenden. Beides soll gewöhnlich mehr Grip für die Hände bringen, wirkt aber auch virenabtötend - also als eine zusätzlich Handdesinfektion.

Update, 12. Mai, 17.30 Uhr: Sachsen-Anhalt bleibt bei Wettkampfverbot und beklagt Druck vom DFB

In Sachsen-Anhalt bleiben sportliche Wettkämpfe und Training unter wettkampfähnlichen Bedingungen bis Ende Mai verboten. Diese Regelung betreffe den Amateursport genauso wie den Berufssport, sagte Sportminister Holger Stahlknecht (55, CDU) am Dienstag nach einer Entscheidungsrunde des schwarz-rot-grünen Kabinetts in Magdeburg.

Damit können auch die Drittliga-Clubs 1. FC Magdeburg sowie Hallescher FC mindestens bis zum 27. Mai nur in Kleingruppen von maximal fünf Sportlern trainieren. Der Wiedereinstieg in den Spielbetrieb der 3. Liga fällt mit dem 26. Mai auch in den Verbotszeitraum in Sachsen-Anhalt.

Stahlknecht und Ministerpräsident Reiner Haseloff (66, CDU) kritisierten zudem das Agieren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) scharf. Er empfinde es als unerträglich, dass der DFB in der Pandemielage Druck auf Politik und Vereine ausübe, sagte Haseloff. 

Die Landesverordnung mit den strengen Sportbeschränkungen sei erlassen worden, um Menschenleben zu schützen. Dass "mit dem Lizenzentzug gedroht wird für den Fall, dass man nicht mitspielt, das kann nicht die Spielregel in unserer Gesellschaft sein." Er werde sich mit seinen Länderkollegen abstimmen, wie sie mit der Lage umgehen.

Holger Stahlknecht (55, CDU). (Archivbild)
Holger Stahlknecht (55, CDU). (Archivbild)  © dpa/Ronny Hartmann

Update, 12. Mai, 17.22 Uhr: Lindner fordert schnellstmögliche Öffnung der Grenzen

Deutschland muss nach Auffassung des FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Christian Lindner (41) die Grenzen zu seinen Nachbarländern schnellstmöglich öffnen. "Das Infektionsgeschehen gibt keinen Anlass mehr für diese Grenzschließungen", sagte Lindner am Dienstag in Berlin. 

Er warf Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) vor, in dieser Frage "halsstarrig" zu sein - dies sei kein Beitrag zur Völkerverständigung. "Wenn es auf der anderen Seite der Grenzen Bereitschaft zur Öffnung gibt, dann darf es auf der deutschen Seite nicht länger eine Blockade geben." Diese gelte auch für die unnötige Quarantänepflicht für Reisende aus dem europäischen Ausland.

Lindner kündigte an, dass seine Fraktion dem zweiten Gesetz zum Schutz der Bevölkerung in einer epidemischen Lage in dieser Woche im Bundestag nicht zustimmen werde. 

Das Eilverfahren zum ersten Gesetz habe die FDP noch mitgetragen. Das zweite Gesetz erteile neue Verordnungsermächtigungen, die die FDP länger diskutieren wolle. Außerdem gebe es zu einigen Punkten Datenschutzbedenken, die möglicherweise eine Verfassungswidrigkeit des Gesetzes begründen. "Deshalb ist aus unserer Sicht ein so eiliges Verfahren nicht angezeigt, wir sollten uns mehr Zeit nehmen", sagte Lindner.

FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Christian Lindner (41). (Archivbild)
FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Christian Lindner (41). (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 12. Mai, 17.15 Uhr: Hans für Lockerung der Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer

Auch der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (42, CDU) macht sich für eine Lockerung der Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer aus europäischen Ländern stark. Er werde dem Ministerrat vorschlagen, "die Quarantäneregelung für das Saarland so zu ändern, dass bei Einreise aus dem Schengen-Raum die bislang 14-tägige Quarantäne entfällt", sagte er am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. 

Dies sei aufgrund der niedrigen Zahl an Neuinfektionen, aber auch aufgrund der geltenden Abstands- und Kontaktbeschränkungen verantwortbar.

Zuvor hatte bereits der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) entsprechende Lockerungen gefordert. Ebenso wie Laschet verwies auch Hans darauf, dass vielen Nachbarländern Deutschlands schrittweise der Lockdown ende, darunter auch in Frankreich, wo die Menschen seit Montag wieder mehr Freiheiten haben.

"Aus diesem Grund müssen wir so schnell wie möglich wieder zurück zu einer Art 'Schengen-Normalität' kommen und auch die Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer lockern", sagte Hans. 

"Was wir jetzt brauchen, ist ein gemeinsames Vorgehen und Lockerungen, die für alle Bürgerinnen und Bürger in der Großregion gleichermaßen gelten." 

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (42, CDU). (Archivbild)
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (42, CDU). (Archivbild)  © dpa/Oliver Dietze

Update, 12. Mai, 17.10 Uhr: Mützenich für Grenzöffnung zu Frankreich, Luxemburg und Niederlanden

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (60) hat sich dafür ausgesprochen, die Grenzen nach Frankreich, Luxemburg und zu den Niederlanden trotz der Corona-Pandemie wieder zu öffnen. Das sei besonders in Regionen mit starkem Besucher- und Pendlerverkehr wichtig, sagte er am Dienstag vor einer Fraktionssitzung in Berlin. 

Konkret nannte er die drei Länder und sagte: "Ich wünsche mir schon, dass die Grenzen auch gerade für diesen Bereich geöffnet werden."

Mitte März hatte Innenminister Horst Seehofer (70, CSU) vorübergehende Kontrollen an mehreren deutschen Grenzen eingeführt. Einreisen darf nur, wer dafür einen triftigen Grund hat - etwa ein Berufspendler oder ein EU-Bürger, der in seine Heimat weiterreisen will. Die Entscheidung, ob die Kontrollen über diesen Freitag hinaus verlängert werden, ist wahrscheinlich am Mittwoch zu erwarten. 

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (60). (Archivbild)
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich (60). (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 12. Mai, 17 Uhr: Auch Buddha trägt in Thailand Maske

Ein riesiger Buddha mit Atemschutzmaske in Bangkok soll helfen, das Bewusstsein für das Coronavirus zu schärfen. Seit rund einem Monat trägt die zehn Meter hohe Statue am Rande der thailändischen Hauptstadt bereits ihre orangefarbene Maske - doch die Aktion der Mönche ist nicht unumstritten.

"Wir haben es getan, damit die Leute, die hier vorbeikommen, sehen, dass sogar Buddha eine Schutzmaske trägt", sagt der Mönch Phra Taweesup Santamano vom Tempel Wat Nithetratpradit. "Da der große Buddha schon von weitem zu sehen ist, trägt er dazu bei, die Menschen daran zu erinnern, Masken anzuziehen, bevor sie ihre Häuser verlassen oder den Tempel betreten", fügte er hinzu.

Die thailändische Regierung hat der Bevölkerung wiederholt ans Herz gelegt, Masken zu tragen und regelmäßig Hände zu waschen. Viele Geschäfte lassen Menschen ohne Maske nicht herein. Um die Verbreitung des Virus zu stoppen, hatte die Regierung zudem nahezu alle religiösen Veranstaltungen gestrichen. Für Spendengaben sind die Tempel aber offen. Eine Pflicht, dort Masken zu tragen, gibt es nicht.

Die einstimmige Entscheidung der Mönche im Tempel Wat Nithetratpradit, ihrem Buddha eine Maske anzuziehen, kommt nicht überall gut an: "Einige sagen, es sei respektlos, den Mund des Buddha zu bedecken", erklärt Taweesup. "Aber wir wollen eine Botschaft vermitteln, und ich glaube, das ist uns gelungen." 

Er hat auch selbst Masken an Gläubige verteilt - und mit einem "Zauberspruch" beschriftet. Es seien lediglich drei Worte gewesen, verrät Taweesup: "Covid, raus hier!"

In Thailand hat es nach offiziellen Angaben bisher 3017 Coronavirus-Infektionen und 56 Todesfälle gegeben.

Auch Buddha trägt in Thailand Maske.
Auch Buddha trägt in Thailand Maske.  © dpa/Wat Nithetratpradit Temple/-

Update, 12. Mai, 16.55 Uhr: Nach Tests: Keine weiteren Corona-Fälle bei Dynamo Dresden

Bei der vierten Covid-19-Testreihe stellte sich kein weiterer Coronavirus-Fall heraus.

Die beiden am Sonnabend aus dem Profi-Kader getesteten Spieler sind momentan symptomfrei, genau wie der eine Woche zuvor positiv getestete Dynamo-Spieler.

Weitere Informationen erhaltet Ihr >> hier.

Derzeit gibt es keine weiteren Corona-Fälle bei Dynamo Dresden. (Archivbild)
Derzeit gibt es keine weiteren Corona-Fälle bei Dynamo Dresden. (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Robert Michael

Update, 12. Mai, 16.52 Uhr: "Schönheitssalons bleiben zu": Gouverneure widersetzen sich Bolsonaro

Mehrere brasilianische Bundesstaaten haben Präsident Jair Bolsonaro (65) bei Richtlinien zur Lockerung der Corona-Maßnahmen die Gefolgschaft verweigert. Ein halbes Dutzend Gouverneure des südamerikanischen Landes positionierte sich am Montagabend (Ortszeit) gegen die Aufnahme von Schönheitssalons, Fitnessstudios und Herrensalons unter die als essenziell eingestuften wirtschaftlichen Aktivitäten, wie das Portal "G1" berichtete. 

Bolsonaro hatte dies zuvor per Dekret verfügt. Schönheit und Körperkultur haben große Bedeutung in Brasilien. Der regelmäßige Besuch im "salão" etwa ist eines der letzten Dinge, auf die eine Brasilianerin verzichten würde.

"Dies ändert nicht die Anordnung, die im (Bundesstaat) Ceará gilt", schrieb dessen Gouverneur Camilo Santana auf Twitter. "Schönheitssalons, Barbershops und Fitnessstudios bleiben geschlossen." 

Santana berief sich auf das Oberste Gericht, nach dem gesundheitspolitische Maßnahmen wie Einschränkungen des öffentlichen Lebens bei den Bundesstaaten und Gemeinden liegen. 

Während der rechtspopulistische Bolsonaro nichts von Einschränkungen hält und eine Rückkehr zur Normalität fordert, haben Bürgermeister und Gouverneure strenge Maßnahmen bis hin zum Lockdown umgesetzt. 

Rund 170.000 Menschen haben sich in dem größten Land in Lateinamerika mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 11.000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben.

Update, 12. Mai, 16.49 Uhr: Herthas Darida: Auch Vorteile vor leeren Rängen

Vladimir Darida (29) von Fußball-Bundesligist Hertha BSC sieht auch Vorteile bei den anstehenden Geisterspielen. "Jeder kann seinen Mitspieler sehr gut coachen, das kann uns helfen", sagte der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler am Dienstag in einer Video-Konferenz der Berliner: "Es wird einfacher als mit Zuschauern", meinte er zur internen Kommunikation auf dem Spielfeld.

Nach einem Testspiel untereinander im Olympiastadion sagte Darida auch: "Es war ein Unterschied, aber nicht so groß, dass man sagt, man kann so nicht spielen."

Darida zeigte sich zuversichtlich, dass der Tabellen-13. aus der Hauptstadt nach der wochenlangen Zwangspause durch die Coronavirus-Pandemie an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei der TSG 1899 Hoffenheim einen erfolgreichen Start in den Rest der Saison mit dem neuen Trainer Bruno Labbadia (54) schafft. "Jeder versteht, was er will. Wenn wir es gut machen, kann es sehr gut funktionieren", meinte Darida.

Vladimir Darida (29) von Fußball-Bundesligist Hertha BSC. (Archivbild)
Vladimir Darida (29) von Fußball-Bundesligist Hertha BSC. (Archivbild)  © dpa/Daniel Karmann

Update, 12. Mai, 16.45 Uhr: Schwedische Fußballligen legen Konzept für Profibetrieb vor

Regelmäßiges Temperaturmessen für die Profis und Begegnungen vorerst ohne Publikum: Die Fußballligen in Schweden haben der nationalen Gesundheitsbehörde einen umfassenden Corona-Plan zum Neustart des Spielbetriebs Mitte Juni vorgelegt. 

Der schwedische Profifußball habe den Wunsch, den Betrieb in den obersten beiden Ligen Allsvenskan und Superettan am 14. Juni wiederaufzunehmen, teilte die Interessenvereinigung der beiden Ligen (SEF) am Dienstag mit. Um das möglich zu machen, brauche man aber die Genehmigung der Gesundheitsbehörde. Mit einer Entscheidung dazu wird im Laufe der Woche gerechnet.

Weil es sich bei den Vereinen um professionelle Organisationen mit medizinischem Fachpersonal handele, betrachte man es als logisch, den Profifußball auf dem Rückweg in Richtung Normalität im Sport den Anfang machen zu lassen, erklärte die SEF. Nur symptomfreie Spieler und Funktionäre, die an jedem Spieltag unter anderem ihre Körpertemperatur messen und in ein Formular eintragen, sollten zu den Partien anreisen, Auswärtsteams dazu nur in maximal halbvollen Bussen. Corona-Tests der Spieler sind demnach nicht vorgesehen.

Die Spiele sollen darüber hinaus vorerst vor leeren Rängen stattfinden. Ein erhöhter Reiseverkehr oder neue Menschenansammlungen würden so durch den Saisonstart nicht entstehen. Wie aus dem Konzept hervorgeht, sollen Zuschauer später schrittweise wieder ins Stadion kommen können, zunächst nur, indem jeder dritte Sitzplatz besetzt wird. Die Stehplatzbereiche sollen dann zunächst leer bleiben.

Die Ligen in Schweden starten normalerweise im April in ihre neue Saison - daraus wurde aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr aber nichts. Die Schweden haben zwar mit weitaus freizügigeren Maßnahmen als Deutschland und die meisten anderen Länder Europas auf die Pandemie reagiert. Dennoch gilt auch bei ihnen die zentrale Maßgabe des Abstandhaltens, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Derzeit gilt in Schweden deshalb unter anderem ein Verbot öffentlicher Versammlungen mit mehr als 50 Teilnehmern.

Update, 12. Mai, 16.40 Uhr: Lehmann über Coronavirus-Gefahr für Fußballer: "Damit klarkommen"

Der ehemalige Nationaltorwart Jens Lehmann (50) sieht die Gefahr durch das Coronavirus für Fußballprofis weiterhin als eher gering an. "Solange die Symptome nicht ganz so schlimm sind, denke ich, müssen Spieler damit klarkommen", sagte der 50-Jährige in einem am Dienstag veröffentlichten Interview des TV-Senders beINSports: "Wir haben einige Spieler, die infiziert waren, und die meisten haben nicht mal Symptome gezeigt. Deswegen denke ich, für junge, gesunde Menschen mit einem starken Immunsystem ist das nicht so bedenklich."

Lehmann, der selbst mit Sars-CoV-2 infiziert war und gerade neues Aufsichtsratsmitglied bei Bundesligist Hertha BSC geworden ist, hält auch nichts von starken Beschränkungen für das öffentliche Leben. Es müsse weitergehen. "Letztendlich muss man damit leben", sagte der Lehmann, der zuletzt schon mit Aussagen zu Geisterspielen für heftige Reaktionen in den sozialen Medien gesorgt hatte.

"Diese Frage hat mir auch noch keiner beantworten können, warum in einem Stadion wie der Allianz Arena, wo 70.000 Leute reinkommen, warum man da nicht 20.000 reinstecken kann." Bei einem "Abstand von zehn Metern" würden sich Fans im Stadion "wahrscheinlich nie in die Quere kommen", hatte Lehmann im Doppelpass von Sport1 gesagt. 

Eine Forderung nach Spielen vor Fans sei das nicht gewesen, sondern eine einfache - weiter unbeantwortete Frage - sagte Lehmann später.

Jens Lehmann (50). (Archivbild)
Jens Lehmann (50). (Archivbild)  © dpa/Sven Hoppe

Update, 12. Mai, 16.35 Uhr: Brinkhaus mahnt Toleranz bei Corona-Demos an

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51) hat an die Demonstranten gegen die Corona-Einschränkungen appelliert, die Freiheit Andersdenkender zu respektieren. Wenn Leute meinten, sie könnten ihren Protest ausdrücken, indem sie ihre Schutzmasken herunterreißen und dies als persönliches Freiheitsrecht sähen, gehe es immer auch um die Freiheit der anderen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag vor einer Fraktionssitzung per Videoschalte. 

"Wenn ich ohne Maske durch die Gegend laufe, wenn ich Abstände nicht einhalte, wenn ich diesen Coronavirus nicht Ernst nehme, ist es immer so, dass ich andere in ihrem Leben gefährde und entsprechend einschränke."

Bei den Kundgebungen demonstrierten Menschen auch ernsthaft, sagte Brinkhaus. Es seien aber auch Menschen mit abstruser Gedankenwelt unterwegs, und es werde irrational gegen etwas protestiert, das gar nicht da sei. "Da hilft nur Gelassenheit, da hilft Aufklärung, da hilft Transparenz. Und da hilft immer wieder, darüber zu reden", sagte der Fraktionschef. Mit der Frage, wer wie und in welchem Umfang gegen das Virus geimpft werden solle, werde man sich befassen, wenn der Impfstoff da sei.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51, CDU). (Archivbild)
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51, CDU). (Archivbild)  © dpa/Michael Kappeler

Update, 12. Mai, 16.30 Uhr: 260 Arbeiter in Fleischfabrik in Coesfeld positiv auf Corona getestet

Nach dem Corona-Ausbruch in einer Fleischfabrik im westfälischen Coesfeld ist die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Arbeiter auf 260 gestiegen. Mit Stand Dienstmittag waren 1012 der rund 1200 Beschäftigen der Firma Westfleisch getestet worden, 571 mit einem negativen Ergebnis, wie der Kreis Coesfeld am Mittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Am Montag hatte der Kreis 254 infizierte gemeldet. In deutschen Schlachthöfen waren zuletzt vermehrt Corona-Infektionen aufgetreten.

Als Konsequenz aus dem Corona-Ausbruch hatte der Kreis Coesfeld in Abstimmung mit der NRW-Landesregierung einen Großteil der geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen um eine Woche verschoben. Außerdem sollen die bis zu 20.000 Mitarbeiter aller Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen auf das Coronavirus getestet werden.

Update, 12. Mai, 16.28 Uhr: Corona-Screening-Zentrum in EU-Parlament in Straßburg eröffnet

Wo sonst Europa-Abgeordnete während der Sitzungswoche hastig essen, stehen nun mobile Behandlungszimmer für Corona-Massentests. Mindestens bis Ende Juli sollen auf der Fläche der EU-Parlaments-Kantine im Louise-Weiss-Gebäude im französischen Straßburg Menschen auf eine Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 getestet werden, wie eine Parlamentssprecherin am Dienstag sagte.

Ziel sei es, pro Tag bis zu 2000 oder sogar 2500 Tests durchzuführen. Das mobile Screening-Zentrum sei zunächst vor allem für Menschen aus dem elsässischen Département Bas-Rhin an der Grenze zu Baden-Württemberg gedacht, erklärte die Sprecherin. Zu weite Anfahrtswege sollten vermieden werden.

Das EU-Parlament tagt derzeit wegen der Coronavirus-Einschränkungen nicht in Frankreich. Eine erste reguläre Sitzungswoche in Straßburg ist erst wieder im September geplant.

Ob das Testzentrum in der Kantine auch im August geöffnet bleibt, muss der Sprecherin zufolge noch entschieden werden. Der Abbau des Screening-Zentrums mit zehn mobilen Behandlungszimmern und die anschließenden Reinigungsarbeiten dauern demnach drei Tage, bevor die Räume wieder normal genutzt werden können. 

Für einen Test in dem Zentrum muss zuvor ein Termin vereinbart werden. Nur Menschen ohne Symptome, die als Kontaktfälle identifiziert worden, sollen dort untersucht werden.

Das mobile Testzentrum wurde von der zuständigen Präfektur, der Stadt Straßburg, der regionalen Gesundheitsbehörde und dem Europaparlament umgesetzt. Die Region Grand-Est, in der das Département Bas-Rhin liegt, ist von der Coronavirus-Epidemie in Frankreich besonders heftig getroffen. Bis Montagabend wurden allein in der ostfranzösischen Region 3138 Todesfälle registriert. In ganz Frankreich lag die Zahl der Toten bei mehr als 26.600. 

Update, 12. Mai, 16.27 Uhr: Weniger Mini-Jobs durch Corona-Krise

Die Corona-Krise hat zu einem erheblichen Rückgang bei den Minijobs in Deutschland geführt. Ende März seien im gewerblichen Bereich noch knapp 6,38 Millionen Beschäftigte mit 450-Euro-Jobs in Deutschland gemeldet gewesen, fast 220.000 oder 3,3 Prozent weniger als im selben Monat des Vorjahres, berichtet die Minijob Zentrale am Dienstag in Bochum.

Besonders stark war der Rückgang im Gastgewerbe: Hier verloren 11,1 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Job. Im Verarbeitenden Gewerbe gab es 6,3 Prozent weniger Minijobber als im März 2019. Nur in der Land- und Forstwirtschaft und im Baugewerbe stieg die Zahl an.

In den Privathaushalten war der Rückgang der geringfügig Beschäftigten sehr viel geringer. 295.424 Haushaltshilfe waren im März gemeldet, 1,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die Minijob-Zentrale rechnet in den kommenden Wochen mit einem weiteren Rückgang bei den Minijobs. "Es muss berücksichtigt werden, dass vermutlich erst im April die volle Wirkung der Corona-Krise eintritt. Da stand alles still", betonten die Fachleute.

Update, 12. Mai, 16.24 Uhr: Gericht: Mund und Nase in Berliner Öffentlichkeit weiter bedecken

In Berlin müssen Menschen beim Einkaufen und im Nahverkehr auch weiter Mund und Nase bedecken. Diese Pflicht durch die Corona-Verordnung sei kein unverhältnismäßiger Eingriff in Grundrechte, teilte das Verwaltungsgericht in der Hauptstadt am Dienstag mit. Damit wurden Eilanträge mehrerer Antragsteller zurückgewiesen (VG 14 L 76/20 u.a.)

Das Gericht war zwar der Ansicht, dass die Regelung in das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eingreife. Der Eingriff sei aber durch das Ziel gerechtfertigt, Neuinfektionen mit dem Coronavirus vorzubeugen und damit auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krankheit Covid-19 in der Bevölkerung zu verringern.

Update, 12. Mai, 15.20 Uhr: Paris: Corona schon länger an Bord von Flugzeugträger

In der französischen Armee haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 1770 Soldatinnen und Soldaten mit dem Virus infiziert. Darunter seien auch mehr als 1000 Militärs auf dem Flugzeugträger "Charles de Gaulle", sagte Verteidigungsministerin Florence Parly (57) am Dienstag vor einem Ausschuss des Senats, dem Oberhaus des Parlaments.

 Dem Ministerium zufolge gelangte das Virus bereits vor einem Zwischenstopp in Brest in der Bretagne, an dem es viel Kritik gibt, auf das Schiff.

Bisher wurde vermutet, dass dieser Stopp Mitte März für die Ausbreitung verantwortlich sein könnte. Nun wird davon ausgegangen, dass das das Virus bereits zuvor im Mittelmeer auf das Schiff gelangte. Allerdings könnte es in Brest erneut an Bord gekommen sein, so Parly. Mittlerweile seien von den infizierten Mitgliedern der Besatzung alle wieder gesund - bis auf einen Soldaten, der noch im Krankenhaus liege.

Die Verteidigungsministerin betonte, dass das Kommando des Schiffes zwar Fehler gemacht habe, sich aber nichts zu Schulden kommen habe lassen. Es habe ein "übermäßiges Vertrauen" gegeben, das Virus auf dem Schiff unter Kontrolle zu haben. 

In Frankreich gibt es große Kritik daran, dass rund zwei Wochen nach dem Zwischenstopp in Brest die Schutzmaßnahmen auf dem Schiff gelockert wurden und sogar ein Konzert stattfand. Das riesige Kriegsschiff war wegen des Virus Mitte April in seinen Heimathafen im südfranzösischen Toulon zurückgekehrt.

Künftig sollen Frankreichs Militärs vor Einsätzen im Ausland getestet werden, so die Ministerin. Das Verteidigungsministerium schätzt, die tatsächliche Zahl der Infektionen in der Armee sogar bei rund 5400 liegt.

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly (57). (Archivbild)
Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly (57). (Archivbild)  © dpa/AP/Pavel Golovkin

Update, 12. Mai, 15.15 Uhr: Weitere Corona-Lockerungen in Hamburg - Restaurants dürfen öffnen

Nach Wochen der Einschränkungen können auch die Menschen in Hamburg in der Corona-Krise neue Freiheiten genießen. So wird ein Restaurantbesuch wieder möglich. Der Senat beschloss am Dienstag einen ganzen Strauß an weiteren Lockerungen bei Schulen, Kitas, Sport, Geschäften und Altenheimen. 

Dies sei durch eine kluge Strategie und die Menschen möglich geworden, die mit Abstandhalten und Beschränkungen dafür gesorgt hätten, dass die Zahl der Neuinfektionen in Hamburg inzwischen niedrig sei, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (54, SPD).

Ab Mittwoch dürfen sich in der Stadt erstmals seit Wochen wieder bis zu zehn Mitglieder zweier unterschiedlicher Haushalte treffen, ohne dabei einen Mindestabstand von 1,50 Meter einzuhalten. Restaurants sollen Mittwoch ebenfalls wieder öffnen dürfen. Allerdings muss zwischen den Gästen 1,50-Mindestabstand zwingend eingehalten werden, sofern es sich nicht um eine Gruppe aus höchstens zwei Haushalten handelt, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (64, SPD). In jedem Fall müssten die Kontaktdaten der Gäste notiert werden.

Auch die rund 400 Hamburger Hotels können ab Mittwoch wieder touristische Gäste empfangen. Es dürfen aber zunächst maximal 60 Prozent der Zimmer belegt werden. 

Wieder aufmachen dürfen auch Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern. Erlaubt sind außerdem wieder alle Sportarten, die im Freien und mit Abstand betrieben werden.

Weitere Lockerungen bei Schulen und Kitas, die bereits in der vergangenen Woche angekündigt worden waren, wurden ebenfalls beschlossen. So sollen nach den Maiferien alle Schüler zumindest einmal pro Woche wieder in ihren Schulen unterrichtet werden. 

Ab dem 18. Mai sollen außerdem die Kitas wieder schrittweise in den Regelbetrieb gehen. Ebenfalls ab dem 18. Mai dürfen Menschen in Pflegeheimen unter Auflagen wieder von Angehörigen besucht werden.

Update, 12. Mai. 15.03 Uhr: Ministerin: Erwarten Konzept von Greiz am Mittwoch

Der stark von der Corona-Pandemie betroffene Landkreis Greiz in Thüringen soll dem Gesundheitsministerium in Erfurt bis diesen Mittwoch ein Konzept zur Eindämmung der Infektionsgefahr vorlegen. Auf dessen Basis würde über das weitere Vorgehen entschieden, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (51, Linke) am Dienstag. 

Am Mittwoch tritt in Thüringen eine neue Corona-Verordnung in Kraft, die eine Reihe von Lockerungen vorsieht, darunter die Öffnung der Gastronomie und von touristischen Einrichtungen am 15. Mai.

Das Landratsamt Greiz wollte zunächst Empfehlungen des Gesundheitsministeriums abwarten und dann über weitere Schritte zur Eindämmung der Ausbrüche beraten. Als Schwerpunkt des Infektionsgeschehens gelten dort die Pflegeheime. Daher hat Landrätin Martina Schweinsburg (61, CDU) angekündigt, das bisher geltende Besuchsverbot in den Heimen und Kliniken aufrechtzuerhalten.

Fast menschenleer ist die Fußgängerzone der Altstadt. Der Landkreis Greiz ist derzeit eines der besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Gebiete in Deutschland.
Fast menschenleer ist die Fußgängerzone der Altstadt. Der Landkreis Greiz ist derzeit eines der besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Gebiete in Deutschland.  © dpa/dpa-Zentralbild/Bodo Schackow

Update, 12. Mai, 15.57 Uhr: Brinkhaus für europäische Lösung bei Grenzöffnungen

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51, CDU) hat sich vor dem Hintergrund zunehmenden Drucks aus den eigenen Reihen für eine europäische Lösung bei der Grenzöffnung zu den Nachbarländern ausgesprochen. "Es bringt ja nichts, wenn wir auf der einen Seite sagen, wir sind da jetzt mal ganz locker. Und auf der anderen Seite, in die andere Richtung wird zugemacht", sagte Brinkhaus am Dienstag vor einer Sitzung der Abgeordneten von CDU und CSU per Videoschalte. Nötig sei eine gemeinsame europäische Lösung.

"Es geht jetzt nicht darum, dass Deutschland einseitig was macht", sagte Brinkhaus. Es sei nun vielmehr richtig, gemeinsame Gespräche mit Nachbarländern wie Frankreich, der Schweiz und gegebenenfalls mit Österreich zu führen. Hier sei die Fraktion in guten Gespräche auch mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU). In den nächsten Wochen werde sich hier einiges bewegen.

In der Unionsfraktion war zuletzt der Druck für eine Wiederöffnung der Grenzen zu den europäischen Nachbarländern gewachsen. Vor der Sitzung hieß es in Abgeordnetenkreisen, sollten bei dem Treffen keine Öffnungen angekündigt werden, sei mit erheblichen Protesten zu rechnen. In der Fraktion war von einem "Aufstand der Randständigen" die Rede - mit Blick auf jene Abgeordnete, die Wahlkreise in Grenzregionen haben und schon länger für eine Grenzöffnung werben. Den Forderungen aus den Grenzregionen hätten sich jüngst immer mehr Abgeordnete angeschlossen, hieß es.

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51, CDU). (Archivbild)
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (51, CDU). (Archivbild)  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 12. Mai, 15.55 Uhr: EU-Asylagentur warnt vor Krisen in armen Ländern wegen Corona

Obwohl die Zahl der Asylbewerber in Europa wegen der Reisebeschränkungen in der Corona-Krise gesunken ist, warnt die zuständige EU-Agentur vor wieder steigenden Zahlen. Wie die Asylagentur Easo mit Sitz auf Malta am Dienstag mitteilte, besteht in vielen Herkunftsländern von Migranten die Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Pandemie. 

Solche Staaten hätten deutlich schlechtere Gesundheitssysteme als Europa. Wenn die Viruskrankheit bei ihnen um sich greife, bestehe das Risiko von "destabilisierenden Effekten".

Weiter hieß es, globale Entwicklungen hätten zudem eine Machtlücke im Nahen und Mittleren Osten entstehen lassen, die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) genutzt werden könnte. Ein solcher Trend in Kombination mit Nahrungsknappheit könnte auf mittlere Sicht Fluchtbewegungen mit bewirken. 

Im März war die Zahl der Asylanträge in der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, Liechtenstein und in der Schweiz deutlich zurückgegangen. Registriert wurden danach 43 Prozent weniger Anträge als im Februar.

Update, 12. Mai, 15.50 Uhr: Ferienhausbesitzer dürfen ab 18. Mai nach MeVo kommen

Alle auswärtigen Besitzer von Ferienhäusern und Ferienwohnungen in Mecklenburg-Vorpommern dürfen vom 18. Mai an wieder in den Nordosten kommen. Das gab Wirtschaftsminister Harry Glawe (66, CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin bekannt. Den Ferienwohnungsbesitzern solle Gelegenheit gegeben werden, ihre Immobilien für die Gäste herzurichten.

Am 25. Mai öffnet sich das Land dann für Übernachtungsgäste aus ganz Deutschland. Tagestouristen seien noch nicht erfasst, sagte ein Ministeriumssprecher.

Seit dem 1. Mai durften bereits Ferienhausbesitzer mit angemeldetem Zweitwohnsitz wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Mitte März waren wegen der Corona-Pandemie touristische Reisen in den Nordosten verboten worden.

Eine Einreiseverbot soll es allerdings weiterhin für Menschen aus Gebieten mit einer hohen Zahl von Neuinfektionen geben. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales werde täglich eine Liste mit den Gebieten veröffentlichen, die in einer Woche mehr als 50 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner haben, sagte Glawe. Derzeit sind das vier Landkreise in Deutschland. Bei Zuwiderhandlungen drohten 500 Euro Ordnungsgeld.

Wirtschaftsminister Harry Glawe (66, CDU). (Archivbild)
Wirtschaftsminister Harry Glawe (66, CDU). (Archivbild)  © dpa/Stefan Sauer

Update, 12. Mai, 15.47 Uhr: Hockey-Olympiasieger Fürste: Re-Start der Bundesliga ist Chance

Der ehemalige Hockey-Nationalspieler Moritz Fürste (35) sieht den Re-Start der Fußball-Bundesliga als große Chance für Deutschland. "Als Land werden wir schon als die Vorreiter in der Corona-Krise gesehen. Wenn wir es jetzt auch noch schaffen, als Erste eine professionelle Sportliga zu öffnen, dann ist das ein ordentliches Pfund", sagte Fürste im Gespräch mit "Sport1".

Dennoch findet er es schade, dass andere Profi-Sportarten noch nicht wieder spielen dürfen. "Durch die aktuellen Entscheidungen gibt es jetzt nichts anderes als Fußball. Deswegen wird die Schere, die es eh schon gab, noch mal multipliziert", sagte der 35 Jahre alte Hamburger mit Blick auf die Sonderstellung des Fußballs.

Für das deutsche Hockey sieht der Olympiasieger von 2008 und 2012 eine große Gefahr in Zukunft. Es fehle an professionellen Strukturen, um konkurrenzfähig zu bleiben. "Es macht einfach einen Unterschied, ob du dich komplett auf den Sport fokussierst oder nebenher noch eine Menge anderer Sachen machen musst und nicht als Vollprofi unterwegs sein kannst." In den nächsten drei bis zehn Jahren, meinte Fürste, könne Deutschland deshalb den Anschluss an die Weltspitze verlieren.

Update, 12. Mai, 15.40 Uhr: VfB Stuttgart sieht "Restrisiken" bei Saison-Fortsetzung

Der VfB Stuttgart hat Zweifel daran, dass die Saison in den Fußball-Bundesligen zu Ende gespielt werden kann. "Wir glauben, dass wir mit dem Konzept der Taskforce und der DFL gut aufgestellt sind", sagte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat (47) in einer Telefon-Pressekonferenz am Dienstag. 

"Aber ich glaube, dass es in der aktuellen Situation Restrisiken gibt, die weniger im Konzept begründet sind als vor allem in allgemeinen Entwicklungen." Es gebe keine "100-prozentige verlässliche Vorhersage".

Auch VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo (42) sieht das ähnlich. "Wir haben nicht alles in der Hand", sagte der 42-Jährige. "Man hat schon das Gefühl, dass es ein sehr gut ausgearbeitetes Konzept und trotzdem ein fragiles Konstrukt ist." Die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Spielzeit in den Bundesligen soll vom kommenden Wochenende an ohne Zuschauer und unter strengen Auflagen fortgesetzt werden.

Die Mannschaft von Dynamo Dresden befindet sich aufgrund von positiven Corona-Fällen auf Geheiß des dortigen Gesundheitsamtes in Quarantäne und kann nicht wie geplant gegen Hannover 96 spielen. "Das kann jeden treffen. Insofern ist es die gleiche Voraussetzung für alle", sagte Mislintat. "Wir sind am Ende abhängig von den Entscheidungen der Gesundheitsämter."

Trainer Pellegrino Matarazzo (42,l) vom VfB Stuttgart, und Sven Mislintat (47, r), Sportdirektor des VfB Stuttgart. (Archivbild)
Trainer Pellegrino Matarazzo (42,l) vom VfB Stuttgart, und Sven Mislintat (47, r), Sportdirektor des VfB Stuttgart. (Archivbild)  © DPA/Tom Weller

Update, 12. Mai, 15.37 Uhr: Corona-Krise hinterlässt deutliche Bremsspuren im Autohandel

Die Corona-Krise hat den Verbrauchern in Deutschland die Lust am Autokauf verdorben. Mehr als die Hälfte der Autohändler klagte bei einer am Dienstag veröffentlichten Blitzumfrage des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), seit der Wiedereröffnung des Autoläden vor drei Wochen liege die Zahl der Neuwagenverkäufe um 50 Prozent oder mehr unter dem Vorjahresniveau. 

Fast ein Drittel berichtete von Rückgängen zwischen 30 und 50 Prozent. Nicht einmal jeder Zwanzigste Händler meldete Rückgänge von weniger als 10 Prozent.

Etwas besser stellt sich laut ZDK die Lage im Gebrauchtwagenhandel dar. Doch auch hier berichteten gut 38 Prozent der Händler über Einbußen von 50 Prozent oder mehr. ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn drängte angesichts dieser Zahlen auf eine schnelle Entscheidung der Bundesregierung über eine mögliche Kaufprämie: "Nichts ist schlimmer für den Handel als eine wochenlange Hängepartie. Wir brauchen jetzt ein Signal, in welche Richtung es geht."

Update, 12. Mai, 15.30 Uhr: BioNTech erwartet bis Juli erste Testdaten zu Covid-Impfstoff

Das Mainzer Biopharma-Unternehmen BioNTech erwartet für Ende Juni oder Juli erste klinische Daten zu klinischen Tests eines möglichen Impfstoffs gegen die Lungenerkrankung Covid-19. 

Bei den Tests in Europa und den USA gehe es darum, Sicherheit, Wirksamkeit und optimale Dosierung von vier verschiedenen Impfstoffkandidaten zu ermitteln, sagte Vorstandschef Ugur Sahin (54) am Dienstag in einer Telefonkonferenz.

In Europa sind Tests mit insgesamt vier Impfstoffkandidaten an etwa 200 gesunden Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren geplant. Tests mit dem ersten Kandidaten hätten bereits im April begonnen, sagte Sahin. Um die optimale Dosis für weitere Studien zu finden, würden Dosen von 1 bis 100 Mikrogramm verabreicht. 

Für einen zweiten Teil der Studie seien auch Probanden mit einem höheren Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung vorgesehen. In den USA sind zunächst Tests an bis zu 360 gesunden Probanden in zwei Altersgruppen geplant - von 18 bis 55 sowie von 65 bis 85 Jahren.

Zusammen mit dem US-Pharmaunternehmen Pfizer würden Produktionskapazitäten aufgebaut, "um eine mögliche weltweite Impfstoffversorgung" zu gewährleisten, sagte Sahin. Damit werde erwartet, dass bis Ende dieses Jahres Millionen von Impfstoffdosen zur Verfügung gestellt werden könnten, sofern die Zulassungsbehörden die Genehmigung erteilten.

BioNTech stellte am Dienstag die Finanzdaten für das erste Quartal vor. Demnach verfügt das Unternehmen zum Stichtag Ende März über liquide Mittel von 451,6 Millionen Euro. Den Umsatz sei im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent auf 27,7 Millionen Euro gestiegen. 

Der Großteil der Entwicklungskosten für das Covid-19-Impfstoff-Programm werde über Beteiligungen von Pfizer und des chinesischen Partners Fosun Pharma, Kapitalbeteiligungen und Vorauszahlungen finanziert.

Weitere Informationen erhaltet Ihr >> hier.

Ugur Sahin (54), Vorstandsvorsitzender BioNTech. (Archivbild)
Ugur Sahin (54), Vorstandsvorsitzender BioNTech. (Archivbild)  © dpa/Andreas Arnold

Update, 12. Mai, 15.25 Uhr: Thalia Theater nimmt Probenbetrieb wieder auf

Nach wochenlanger coronabedingter Pause hat das Hamburger Thalia Theater seinen Probenbetrieb wieder aufgenommen. "Wir am Theater werden eher langsam den Weg ins alte Leben zurücksuchen", sagte Intendant Joachim Lux (62) am Dienstag. 

"Schauspielerinnen und Schauspieler, die in ihrer Arbeit vom direkten menschlichen Kontakt leben, sind sehr verletzliche Wesen." Deshalb wurden für alle an den Proben beteiligten Personen − ob Schauspieler, Licht- und Tondesigner, Regie und Regieassistenten, Souffleusen oder Inspizienten - Sicherheits- und Hygienemaßnahmen entwickelt.

Die coronabedingt ausgefallenen Inszenierungen sollen im Herbst gezeigt werden. Dazu gehören: Antú Romero Nunes' Inszenierung "Ode an die Freiheit" nach Friedrich Schillers Stücken "Maria Stuart", "Wilhelm Tell" und "Kabale und Liebe", die Theaterfassung des Kino-Medienthrillers "Network" in der Regie von Jan Bosse (51), Leander Haußmanns "Der Geizige" von Molière sowie John Cassavetes' "Opening Night" in der Inszenierung von Charlotte Sprenger. Die vollständigen Pläne für die Spielzeit 2020/2021 sollen im Juni vorgestellt werden.

Update, 12. Mai, 15.23 Uhr: Kretschmann wegen Demos gegen Corona-Regeln "hochgradig beunruhigt"

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71) hat sich mit Blick auf die Infektionsgefahr bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen alarmiert gezeigt. "Ich bin hochgradig beunruhigt über diese Demonstrationen", sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Man werde auf Grundlage eines schriftlichen Berichts des Innenministeriums noch einmal diskutieren, wie man damit umgehe.

Mehrere Tausend Menschen hatten sich am Samstag in Stuttgart und anderen deutschen Städten versammelt, um gegen Corona-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen zu demonstrieren. Die Polizei berichtete am Wochenende von einem friedlichen Verlauf der Demo in Stuttgart. Die Teilnehmer hielten sich demnach weitgehend an die Abstandsregeln.

Kretschmann nannte den Bericht des Innenministeriums am Dienstag aber "sehr, sehr beunruhigend". Demnach hätten sich viele Demonstranten nicht an die Hygienevorschriften gehalten, etwa beim Zu- und Abgang zur Demonstration. 

Er appellierte an die Bürger mit Blick auf Verschwörungstheorien, sich in der Corona-Debatte nicht von selbst ernannten Experten oder ewigen Besserwissern beirren zu lassen.

Update, 12. Mai, 15.20 Uhr: Sachsen hebt die meisten Sperren ab Freitag auf

Der Freistaat Sachsen geht mit seinen neuesten Corona-Lockerungen bundesweit voran: Ab Freitag (15. Mai) gelten im Freistaat so umfangreiche Freiheiten wie in keinem anderen Bundesland. Nahezu alle Sperren sind dann bereits aufgehoben.

Wie es jetzt in Sachsen weitergeht, erfahrt Ihr >> hier

Michael Kretschmer (45, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, will das Kontaktverbot in der Corona-Krise nun etwas lockern.
Michael Kretschmer (45, CDU), Ministerpräsident von Sachsen, will das Kontaktverbot in der Corona-Krise nun etwas lockern.  © dpa/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild

Update, 12. Mai, 15.17 Uhr: Kretschmann wegen Demos gegen Corona-Regeln "hochgradig beunruhigt"

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich mit Blick auf die Infektionsgefahr bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen alarmiert gezeigt. «Ich bin hochgradig beunruhigt über diese Demonstrationen», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Man werde auf Grundlage eines schriftlichen Berichts des Innenministeriums noch einmal diskutieren, wie man damit umgehe.

Mehrere Tausend Menschen hatten sich am Samstag in Stuttgart und anderen deutschen Städten versammelt, um gegen Corona-Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen zu demonstrieren. Die Polizei berichtete am Wochenende von einem friedlichen Verlauf der Demo in Stuttgart. Die Teilnehmer nielten sich demnach weitgehend an die Abstandsregeln.

Kretschmann nannte den Bericht des Innenministeriums am Dienstag aber «sehr, sehr beunruhigend». Demnach hätten sich viele Demonstranten nicht an die Hygienevorschriften gehalten, etwa beim Zu- und Abgang zur Demonstration. Er appellierte an die Bürger mit Blick auf Verschwörungstheorien, sich in der Corona-Debatte nicht von selbst ernannten Experten oder ewigen Besserwissern beirren zu lassen.

Update, 12. Mai, 15.14 Uhr: Gesundheitsämter München und Augsburg: Kein Druck durch Fußball

Die Gesundheitsreferate in München und Augsburg fürchten durch die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga mit dem FC Bayern und dem FC Augsburg keine Mehrarbeit oder einen größeren Druck auf ihre Arbeit. Die Ämter müssen über eine Quarantäne entscheiden, falls ihnen positive Coronavirus-Tests vorliegen.

Sollten Fußballer infiziert sein, kann eine Isolierung des ganzen Teams angeordnet werden. Auf die Frage der Deutschen Presse-
Agentur, ob sie durch den Fußball mehr Arbeit oder Druck fürchten, antworteten beide Gesundheitsämter am Dienstag schriftlich mit "nein".

Am Wochenende hatten die Gesundheitsbehörden in Dresden das ganze Team der SG Dynamo in eine zweiwöchige Quarantäne beordert, weil es positive Tests in der Mannschaft gegeben hatte. Die Sachsen verpassen deshalb die ersten zwei Zweitligaspiele nach der Zwangspause.

Sollte so ein Fall etwa beim Rekordmeister FC Bayern oder bei noch weiteren Mannschaften eintreten, deren Spiele dann ausfallen, droht das ganze Konzept der Bundesliga zu scheitern.

Der FC Augsburg empfängt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) den VfL Wolfsburg zum ersten Spiel nach der Corona-Pause ohne Zuschauer. Die Bayern sind am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) bei Union Berlin zu Gast.

Update, 12. Mai, 15.10 Uhr: Kremlsprecher Peskow mit Coronavirus infiziert

Der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin (67), Dmitri Peskow (52), hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 52-Jährige bestätigte dies der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag. Er werde behandelt, sagte der Vertraute von Putin zu seinem Gesundheitszustand. Details waren nicht bekannt. Peskow arbeitet seit einiger Zeit von zu Hause aus.

Peskow zählt zum engsten Kreis des russischen Präsidenten. Er hatte immer wieder bestätigt, dass Putin gesund sei und auch regelmäßig getestet werde. Putin lenkt die Staatsgeschäfte von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus.

Vor gut zwei Wochen war die Erkrankung von Regierungschef Michail Mischustin (54) bekannt geworden. Auch der Bauminister und die Kulturministerin haben sich infiziert. Mischustin befinde sich jedoch auf dem Weg der Besserung, hieß es.

Update, 12. Mai, 15.05 Uhr: Türkische Stadt stellt "Corona-Bänke" in Parks auf

Die südtürkische Stadt Mersin hat als Vorsichtsmaßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus sogenannte "Corona-Bänke" in Parks und an öffentlichen Plätzen aufgestellt. Sie sind so gestaltet, dass nur zwei Menschen darauf sitzen können: Im Unterschied zu den klassischen Parkbänken ist in der Mitte eine Lücke. Das neue Design solle dazu dienen, die Abstandsregeln einzuhalten, sagte eine Gemeindesprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Im März hatte die nordwesttürkische Stadt Sakarya mit einer ungewöhnlichen Aktion Aufsehen erregt und die Menschen mit Ampeln an die Selbstisolierung erinnert. Stand die Ampel auf Grün, war darauf "Geh nach Hause" (Eve git) zu lesen, bei Rot "Bleib zu Hause" (Evde kal).

Die Türkei hat zahlreiche Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus getroffen, die nun schrittweise wieder gelockert werden. Das Land mit seinen 83 Millionen Einwohnern hat rund 140.000 Coronavirus-Fälle gemeldet, rund 3800 Menschen sind nach offiziellen Angaben mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Personen mit Mundschutz sitzen auf einer "Corona-Bank" in einem Park. Diese sind so gestaltet, dass nur zwei Menschen darauf sitzen können
Personen mit Mundschutz sitzen auf einer "Corona-Bank" in einem Park. Diese sind so gestaltet, dass nur zwei Menschen darauf sitzen können  © dpa/ Stadt Mersin

Update, 12. Mai, 14.45 Uhr: Sachsen zieht Lockerungen vor

Sachsen will die meisten der bereits angekündigten Corona-Lockerungen schon auf diesen Freitag vorziehen. Das kündigte die Regierung am Dienstag nach einer Kabinettssitzung an. Nach der neuen Schutzverordnung sollen dann etwa Theater, Kinos und Freibäder wieder öffnen. Ursprünglich war das für kommenden Montag vorgesehen. In Ausnahmefällen dürfen auch Angehörige in Alten- und Pflegeheime besucht werden. Voraussetzung sind Hygiene-Konzepte.

Kitas und Schulen öffnen aber erst ab Montag. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sprach von einem "historischen Tag". Es gehe um die bundesweit größten Lockerungen. Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nannte die Lockerungen einen "mutigen Schritt": "Aus Mut darf kein Leichtsinn werden", appellierte er an die Vernunft.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und Gesundheitsministerin Petra Köpping.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und Gesundheitsministerin Petra Köpping.  © Eric Münch

Update, 12. Mai, 14.40 Uhr: Italien will Strände so schnell wie möglich wieder öffnen

Viele Regionen in Italien wollen in der Corona-Krise Strände so schnell wie möglich wieder öffnen - aber auch beim Sonnen und Baden soll soziale Distanz gelten. Die Emilia-Romagna will ab kommenden Montag neben Bars, Restaurants und Friseuren auch den Zugang zum Meer wieder öffnen, wie die Region am Dienstag erklärte. 

Eine zu lange Blockade der Wirtschaft hätte "schwerwiegende soziale Auswirkungen", sagte der regionale Tourismusbeauftragte Andrea Corsini. Die Emilia-Romagna mit Adria-Badeorten wie Rimini lebt zum großen Teil vom Tourismus.

Auch Venetien will ab Montag "alles, was möglich ist, öffnen", sagte Regionalpräsident Luca Zaia. Auch Ligurien ist bereit, das bisherige Strandverbot aufzuheben. Strände "sind an der frischen Luft, es gibt Platz", sagte Regionalpräsident Giovanni Toti. Ihm machten mit Blick auf die Ansteckungsgefahr Restaurants und Bars viel mehr Sorgen als Badeanstalten am Meer.

Dabei soll der Zugang zu Strandbädern streng reguliert werden, Buchungen sollen Pflicht werden. Das geht aus einem Dokument des Instituts für Arbeitssicherheit und des nationalen Gesundheitsinstituts hervor. Die Abstände zwischen den Sonnenschirmreihen sollen mindestens fünf Meter betragen. 

Auch im Wasser soll "soziale Distanz" gelten, Gruppensport ist tabu. Sonnenliegen sollen nach dem Besitzerwechsel desinfiziert werden. Selbst freie Strände sollen mit Wachen kontrolliert werden, damit dort nicht zu viele Menschen auf einmal sind. Italien ist eines der weltweit am meisten von Covid-19 betroffenen Länder.

So sieht es in Riccione und Rimini in einem normalen Sommer aus. Nun sollen mindestens fünf Meter Abstand zwischen den Schirmen gehalten werden.
So sieht es in Riccione und Rimini in einem normalen Sommer aus. Nun sollen mindestens fünf Meter Abstand zwischen den Schirmen gehalten werden.  © Matthias Schrader/ picture alliance / dpa

Update, 12. Mai, 14.38 Uhr: Corona-Krise hat Auswirkungen auf die Rente

Die Corona-Pandemie wird auch an den deutschen Renten nicht spurlos vorbeigehen. "Die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt wirken sich auf die gesetzliche Rentenversicherung nur in abgeschwächter Form aus, da auch bei Kurzarbeit und Arbeitslosengeldbezug weiterhin Beiträge entrichtet werden", erläuterte der Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund, Dirk von der Heide, am Dienstag in Berlin. Die für 1. Juli in Aussicht gestellte deutliche Anhebung der Renten um 3,45 Prozent im Westen und um 4,20 Prozent im Osten sei von der Krise nicht betroffen.

Das Ausmaß der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt sei auch noch nicht genau bekannt. So stünden erst in einigen Wochen Daten der Bundesagentur für Arbeit zur tatsächlichen Inanspruchnahme von Kurzarbeit zur Verfügung. "Vorausberechnungen im Bereich der Rentenversicherung sind daher zurzeit mit deutlichen Unsicherheiten behaftet", argumentierte von der Heide weiter.

Die von der "Bild"-Zeitung (Dienstag) veröffentlichten Vorausberechnungen "gehen offensichtlich an der Gesetzeslage vorbei. Anders als dort zitiert kann etwa der Beitragssatz in der Rentenversicherung wegen der im Gesetz festgelegten Haltelinien im Jahr 2025 nicht bei 22 Prozent liegen, sondern ist auf 20 Prozent begrenzt."

Update, 12. Mai, 14.35 Uhr: Statistiken: Mehr als 40.000 Corona-Tote in Großbritannien

In Großbritannien sind nach neuesten Zahlen mehr als 40.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Darin enthalten sind auch Angaben der nationalen Statistikbehörde ONS (Office of National Statistics). Etwa jeder vierte Todesfall wurde aus einem Pflegeheim gemeldet. Großbritannien ist das Land mit den meisten Corona-Opfern in Europa. In den Statistiken des Gesundheitsministeriums sind bislang mehr als 32.000 Todesfälle registriert. Dort werden die Daten aber anders erhoben als beim ONS, so etwa beim Umgang mit Verdachtsfällen.

Forscher warnen zum Teil vor dem direkten Vergleich solcher Zahlen auch zwischen Ländern. Zu unterschiedlich seien die Methoden bei der Erhebung, Bevölkerungszahl, Altersstruktur und andere Faktoren.

Premierminister Boris Johnson hatte am Montag im Parlament ein über 50-seitiges Regierungsdokument mit weiteren Maßnahmen in England in der Coronakrise vorgestellt. Dabei ging es vor allem um Lockerungen der strikten Kontaktbeschränkungen. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland kündigten an, ihren eigenen, strikteren Weg zu gehen.

Kritik an den Lockerungen wies Gesundheitsminister Matt Hancock am Dienstag zurück: "Wir machen einige Baby-Schritte .... aber das sehr, sehr vorsichtig", sagte Hancock dem Nachrichtensender Sky News.

Großbritannien hat relativ spät auf die Pandemie reagiert. Außerdem ist Kritikern zufolge der staatliche Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) kaputt gespart worden. Es mangelt unter anderem an Schutzausrüstungen in Kliniken. Auch das Ziel von täglich 100.000 Tests in Großbritannien wird häufig noch nicht erreicht.

Das St. Thomas Hospital in London.
Das St. Thomas Hospital in London.  © Aaron Chown/PA Wire/dpa

Update, 12. Mai, 14.10 Uhr: Berlin beschließt eigenes Corona-Frühwarnsystem

Das Land Berlin setzt abweichend von den jüngsten Bund-Länder- Vereinbarungen auf ein eigenes Warnsystem in der Corona-Pandemie. 

Dabei sollen die Reproduktionsrate, die Zahl der Neuinfektionen und die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19- Patienten eine Rolle spielen, teilten Regierungschef Michael Müller und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (beide SPD) am Dienstag mit. Werden bei zwei der Indikatoren kritische Marken erreicht, will der Senat bestehende Lockerungen auf den Prüfstand stellen oder geplante weitere Lockerungen gegebenenfalls verschieben.

Update, 12. Mai, 13.48 Uhr: Thüringen erlaubt Versammlungen ohne Teilnehmerbegrenzung

In Thüringen sollen ab Mittwoch Demonstrationen wieder ohne Beschränkungen der Teilnehmerzahl möglich sein. Das sieht eine Verordnung vor, auf die sich das Kabinett geeinigt hat, wie das Landesgesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt erklärte. Bislang sind wegen der Corona-Pandemie Versammlungen unter freiem Himmel nur mit maximal 50 Teilnehmern erlaubt. In geschlossenen Räumen ist die Zahl auf 30 begrenzt. Weiterhin sollen aber strenge Infektionsschutzregeln gelten. Die Verordnung soll am Mittwoch in Kraft treten.

In den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Demonstrationen gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Coronavirus gegeben, bei denen deutlich mehr Menschen als erlaubt beteiligt waren. Für Schlagzeilen hatte dabei Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich gesorgt, der an einer solchen Demonstration in Gera teilnahm und seitdem in der Kritik steht.

Mit der neuen Verordnung lockert die Landesregierung zahlreiche Verbote und Beschränkungen der vergangenen Wochen. Sie sieht unter anderem vor, dass ab Freitag Restaurants und Kneipen wieder öffnen dürfen. Zudem sollen die Kommunen selbst entscheiden, ob sie ab 18. Mai die Notbetreuung in den Kindergärten beenden und wieder zu einem eingeschränkten Regelbetrieb übergehen. Bis spätestens 15. Juni aber sollen alle Thüringer Kindergärten einen solchen Regelbetrieb starten.

"Ich wünsche mir nichts so sehr, als dass ich alle Schulen und Kindergärten in Thüringen öffnen könnte", sagte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Zuständig seien bei den Kindergärten aber die Kommunen.

Holter gab auch bekannt, dass man von den bisher vorgesehenen Einschränkungen bei der Gruppengröße in Kitas und in Schulen abrücke. "Es geht jetzt nicht mehr darum, wie viele Kinder in einer Lerngruppe sind", sagte Holter. In größeren Klassenräumen könnten sich mehr als die bisher vorgesehenen zehn Kinder und Jugendlichen aufhalten. Auch in Kindergärten soll sich die Gruppengröße unter anderem an den räumlichen Bedingungen ausrichten.

In Landkreisen, wo bestimmte Infektionszahlen überschritten werden, können möglicherweise wieder strengere Regeln eingeführt werden.

Auch sollen weiterhin Kontaktbeschränkungen gelten. Konnten die Mitglieder eines Haushaltes sich bislang nur mit einer weiteren Person treffen, sollen künftig Treffen von allen Mitgliedern zweier Haushalte möglich sein.

In Thüringen sind Versammlungen ohne Teilnehmerbegrenzung wieder erlaubt.
In Thüringen sind Versammlungen ohne Teilnehmerbegrenzung wieder erlaubt.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Mai, 13.46 Uhr: Brandenburgs Schlösser und Gärten wieder geöffnet

Weitere Schlösser und Gärten in Brandenburg sind seit Dienstag wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. So könnten die Bildergalerie, die Neuen Kammern und das Chinesische Haus im Park Sanssouci wieder besucht werden, teilte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit.

Auch die Schlösser der Stiftung in Oranienburg, Caputh und Rheinsberg inklusive des Kurt-Tucholsky-Literaturmuseums wurden für Besucher unter strengen Hygienemaßnahmen wieder freigegeben. «Es ist für uns alle eine besondere Situation», sagte der Generaldirektor der Stiftung, Christoph Martin Vogtherr. Umso mehr freue er sich, dass das künstlerische und historische Erbe der Stiftung in Teilen wieder zugänglich sei.

Bereits Anfang Mai waren das Belvedere auf dem Pfingstberg und die Historische Mühle am Schloss Sanssouci geöffnet worden. Die Park- und Gartenanlagen der Stiftung blieben weiterhin zugänglich.

Die Sonne scheint auf das Schloss Sanssouci.
Die Sonne scheint auf das Schloss Sanssouci.  © Christophe Gateau/dpa

Update, 12. Mai, 13.22 Uhr: ARD rechnet wegen Corona mit mehr Befreiungen von Rundfunkbeitrag

Die ARD rechnet damit, dass in Corona-Zeiten die Zahl der Befreiungen vom Rundfunkbeitrag steigen wird. Der ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Tom Buhrow sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": 

"Alle, die in diesen Wochen und Monaten in finanzielle Not geraten, können sich vom Beitrag befreien lassen. Diese Möglichkeit sieht das Gesetz jetzt schon vor und wir rechnen damit, dass die Zahl solcher Befreiungen in der nächsten Zeit steigen wird.» Buhrow ergänzte: «Das heißt: Auch mit der Beitragsanpassung werden wir sehr wahrscheinlich mit weniger Geld auskommen müssen, als die KEF ursprünglich für die Zeit von 2021 bis 2024 vorgesehen hat."

Die KEF ist die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten. Das unabhängige Gremium hatte im Februar eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags von derzeit monatlich 17,50 Euro auf 18,36 Euro zum Jahr 2021 empfohlen. 

Die Ministerpräsidenten der Länder hatten Mitte März einen entsprechenden Beschluss zu einem Entwurf gefasst. Nur Sachsen-Anhalt hatte sich enthalten. Das Ganze ist noch nicht in trockenen Tüchern. Zunächst müssen die Länderchefs das Vertragswerk unterzeichnen. Später müssen die Landtage noch zustimmen. Es braucht Einstimmigkeit.

Die ARD rechnet mit mehr Befreiungen wegen Corona.
Die ARD rechnet mit mehr Befreiungen wegen Corona.  © Guido Kirchner/dpa

Update, 12. Mai, 13.21 Uhr: Autoverkäufe in Russland ein Corona-Krise eingebrochen

Die Autoverkäufe in Russland sind wegen der Corona-Krise um fast drei Viertel zurückgegangen. Im April sei der Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat um 72,4 Prozent auf nur 39.000 Personenwagen und Kleintransporter eingebrochen, teilte die Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) am Dienstag in Moskau mit. Das sei der stärkste Verkaufsrückgang in einem Monat seit Beginn der Aufzeichnungen der Vereinigung, sagte AEB-Autoexperte Thomas Stärtzel.

Die Autoindustrie hat in Russland durch die strengen Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus gelitten. Viele Zulieferer und Hersteller mussten ihre Produktionen für viele Wochen beinahe ganz einstellen. Ab Dienstag wurde die Produktion bei einigen Herstellern wieder aufgenommen, darunter auch bei Russlands größtem Lastwagenproduzenten Kamaz. "Die Verkäufer bereiten sich auf den Neustart vor, ich erwarte mir aber nicht viel bessere Verkaufsergebnisse für den Mai", sagte Stärtzel, der Porsche-Chef in Russland ist.

Die deutschen Autobauer VW und Porsche verkauften nach der AEB-Statistik 68 bzw. 63 Prozent weniger. Der russische Hersteller Avtovaz verzeichnete bei der bekannten Automarke Lada 71 Prozent weniger Verkäufe.

Ende April hatte Kremlchef Wladimir Putin der Autoindustrie Finanzhilfen in Aussicht gestellt. Der russische Automarkt solle etwa durch Rabatte auf Neukäufe angekurbelt werden, und staatliche Unternehmen sollten noch in diesem Jahr anstehende Käufe tätigen.

Update, 12. Mai, 13.12 Uhr: Sachsen-Anhalt und Thüringen mit hohem Anteil an Risiko

Menschen ab 80 Jahren mit mindestens drei Vorerkrankungen gelten als besonders gefährdet für einen schweren Covid-19-Verlauf. In Sachsen-Anhalt und Thüringen zählt jeweils etwa jeder fünfte Bewohner zu dieser Risikogruppe, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Versorgungsatlas-Studie hervorgeht. 

Der Anteil der Risikopatienten an der Bevölkerung variiere regional zum Teil erheblich. Darauf sei beim Pandemie-Management zu achten, heißt es in der Studie, in der auch Daten auf Kreisebene ausgewertet wurden. Am geringsten ist der Anteil dieser Risikopatienten ab 80 in Hamburg und Schleswig-Holstein mit je rund neun Prozent.

Die Autoren weisen darauf hin, dass auch Menschen mit mindestens einer Vorerkrankung in dem Alter bereits ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben. Besonders gefährdet sind außerdem 60- bis 79-Jährige mit mindestens drei Vorerkrankungen. Zu den Erkrankungen, die in die Studie einflossen, zählen unter anderem Hypertonie, Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus (Typ 1 und 2) und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

Der Versorgungsatlas ist ein Studienportal des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung.

Update, 12. Mai, 12.48 Uhr: Online-Handel fasst nach Corona-Delle wieder Tritt

Die Verbraucher in Deutschland kaufen nach dem Abklingen des ersten Corona-Schocks wieder mehr im Internet. Insgesamt lagen die Umsätze im E-Commerce im April mit 6,8 Milliarden Euro um 17,9 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie der Branchenverband bevh am Dienstag mitteilte. Damit hat sich der Online-Handel rasant vom Pandemie-Schock erholt. Noch im März hatte die Corona-Krise auch bei den Online-Händlern die Nachfrage um gut 18 Prozent einbrechen lassen.

Das größte Wachstum gab es im Online-Handel mit Lebensmitteln, wo sich die Umsätze im Vergleich zum April des Vorjahres verdoppelten. Auch bei Medikamenten (plus 87 Prozent), Drogeriewaren (plus 55 Prozent) und Tierbedarf (plus 20 Prozent) stieg die Nachfrage kräftig, obwohl diese Sortimente auch in der Lockdown-Phase kontinuierlich im stationären Handel erhältlich waren.

"Die enormen Steigerungen bei den Gütern des täglichen Bedarfs zeigen vor allem, dass die Verbraucher in Deutschland den Onlinehandel als verlässlichen Versorger, gerade in solch einer Krise, schätzen und nutzen", deutete bevh-Präsident Gero Furchheim die Entwicklung.

Der Online-Handel mit Bekleidung lag im April ebenfalls wieder deutlich über dem Vorjahresniveau, auch wenn das Plus mit 12,4 Prozent geringer ausfiel als im Konsumgüterbereich. Bei Schuhen lag das Plus sogar nur bei 5,4 Prozent. Deutlich unter Vorjahresniveau lagen auch im April im Internet die Umsätze mit Schmuck und Uhren.

Trotz des kräftigen Aufschwungs im April konnten längst nicht alle Sortimente die im März erlittenen Einbußen ausgleichen. Zusammen lagen die Umsätze im Bekleidungshandel im März und April mit 17,4 Milliarden Euro noch um 8,8 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Bei Schuhen fiel das Minus mit 11,3 Prozent noch deutlicher aus. Am heftigsten waren die Einbußen aber bei den Anbietern von Schmuck und Uhren mit 40,3 Prozent.

Update, 12. Mai, 12.34 Uhr: EU-Kommission fordert: Grenzen in Europa vorsichtig öffnen!

Beim Öffnen der Binnengrenzen in Europa setzt die EU-Kommission in der Corona-Krise auf ein vorsichtiges und abgestimmtes Vorgehen der EU-Staaten. Eine sofortige Rückkehr zum eigentlich kontrollfreien Schengenraum fordert die Brüsseler Behörde in ihren Empfehlungen, die sie am Mittwoch vorlegen möchte, nicht. 

Stattdessen schlage man einen flexiblen stufenweisen Plan vor mit dem Ziel, die Kontrollen nach und nach aufzuheben, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur im Entwurf vorliegt. Die Behörde betont auch den Stellenwert des freien Reisens für die schwer von der Pandemie getroffene Tourismusbranche.

Sobald ein Land die Viruszirkulation reduziert habe, sollten die pauschalen Einschränkungen durch gezielte Maßnahmen ersetzt werden, heißt es in den Empfehlungen. Zunächst sollten die Kontrollen zu Ländern mit einer ähnlichen Virus-Situation gelockert werden. Dabei müsse es genügend Test- und Krankenhauskapazitäten geben. Infektionsketten müssten effektiv verfolgt werden können; Abstandsgebote eingehalten werden. In Deutschland war Innenminister Horst Seehofer (CSU) zuletzt wegen der andauernden Grenzkontrollen zu mehreren Nachbarländern deutlich unter Druck geraten.

Die Angehörigen einzelner Staaten dürften bei den Lockerungen nicht bevorzugt oder diskriminiert werden, betont die EU-Kommission. Sollte ein Land Lockerungen in einer bestimmten Region einführen, müssten sie für alle dort lebenden Menschen gelten - unabhängig von ihrer Nationalität.

Update, 12. Mai, 12.28 Uhr: Corona-Umfrage: Familien mit kleinen Kindern haben es schwerer

Familien mit kleinen Kindern fühlen sich einer Umfrage zufolge durch die Corona-Krise mehr belastet als andere Familien. Wie eine seit Anfang März regelmäßig durchgeführte Befragung durch die Universität Erfurt zeigt, empfinden gut 55 Prozent der Eltern mit Kindern unter 14 ihre persönliche Situation momentan als belastend. 

Bei Familien mit älteren Kindern und kinderlosen Paaren sagen das 45 Prozent der Befragten. Partner mit kleineren Kindern geben auch eher an, kleinere oder größere Meinungsverschiedenheiten in den vergangenen Wochen gehabt zu haben, als Paare ohne Kinder unter 14.

Der Aussage, "Es fällt mir schwer, die Kinder unter den notwendigen Änderungen im Alltag einigermaßen zufrieden zu halten", stimmten zudem eher Eltern mit jüngeren Kindern zu.

Das "COVID-19 Snapshot Monitoring (Cosmo)" wird im Auftrag eines Konsortiums durchgeführt, zu dem unter anderem das Robert Koch-Institut und die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung gehören. In der Studie werden pro Woche rund 1000 Menschen online zu ihren Wahrnehmungen in der Pandemie befragt.

"Die Umfrageergebnisse der Cosmo-Studie zeigen, dass der Alltag in der aktuellen Lebenssituation viele Familien vor große Herausforderungen stellt", sagte die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Heidrun Thaiss, am Dienstag. Sie verwies auf Beratungsangebote ihrer Behörde im Internet zur Unterstützung von Familien in belastenden Situationen.

Eine Frau joggt mit ihrer Tochter, die eigentlich in der Kita wäre, auf einem Weg.
Eine Frau joggt mit ihrer Tochter, die eigentlich in der Kita wäre, auf einem Weg.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 12. Mai, 12.22 Uhr: Russland bei Corona-Infektionen jetzt weltweit auf Platz zwei

Mit Beginn erster Lockerungen in Russland ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten stark gestiegen. Nach Angaben der Behörden von Dienstag gibt es mehr als 232.200 nachgewiesene Fälle. Nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins auf Grundlage offiziell gemeldeter Daten liegt das flächenmäßig größte Land der Erde bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen nunmehr auf Rang zwei vor Spanien (228.000). Nur in den USA gibt es noch mehr Erkrankungen.

Am Dienstag kamen den Angaben russischer Behörden zufolge fast 10.900 neue Infektionen hinzu. 43.500 Menschen galten demnach als genesen. Die Behörden erklären den starken Anstieg damit, dass deutlich mehr Menschen auf das Virus getestet werden als zu Beginn der Epidemie. Es wird aber mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.

Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die landesweite arbeitsfreie Zeit als Maßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Virus für beendet erklärt. An diesem Dienstag durfte etwa in Moskau wieder auf Baustellen und in Industriebetrieben gearbeitet werden. Über weitere Lockerungen entscheiden die Gouverneure in den Regionen nun selbst.

In der Hauptstadt gilt seit Dienstag auch eine Schutzmasken- und Handschuhpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Supermärkten. Menschen über 65 Jahre und mit chronischen Erkrankungen müssen weiter zu Hause bleiben. Auch Großveranstaltungen sind verboten. In Russland starben bislang 2116 Menschen nach einer Infektion.

Menschen, die zum Schutz vor Coronaviren Gesichtsmasken und Handschuhe tragen, halten sich fast alle an die Richtlinien zur sozialen Distanzierung, während sie auf der Rolltreppe zur U-Bahn hinuntergehen.
Menschen, die zum Schutz vor Coronaviren Gesichtsmasken und Handschuhe tragen, halten sich fast alle an die Richtlinien zur sozialen Distanzierung, während sie auf der Rolltreppe zur U-Bahn hinuntergehen.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Update, 12. Mai, 12.16 Uhr: Gebäudereiniger fordern wegen hohen Krankenstandes Ende der telefonischen Krankschreibung

Die Gebäudereiniger fordern wegen eines hohen Krankenstandes in der Branche ein rasches Ende der telefonischen Krankschreibung in der Corona-Krise. Diese Möglichkeit für Beschäftigte dürfe "nicht zum Dauerzustand werden", sagte der Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks, Johannes Bungart, am Dienstag in Berlin. "Auf dem vorsichtigen Weg zurück in eine gewisse gesellschaftliche und wirtschaftliche Normalität sollte die Krankschreibung per Telefon im Mai ihr Ende finden."

Einer Umfrage des Verbands unter den Mitgliedsunternehmen zufolge habe sich der Krankenstand bei den Gebäudereinigern seit Beginn der Corona-Krise auf knapp zwölf Prozent nahezu verdoppelt. "Beschäftigte nehmen kleinere Krankheitssymptome zurzeit ernster als in der Vergangenheit, oftmals ist die Kinderbetreuung nicht anders zu gewährleisten", teilte der Innungsverband mit. Doch auch die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung sei ein Grund dafür.

Der zuständige Gemeinsame Bundesausschuss hatte die Regelung Ende April erneut verlängert - diesmal bis zum 18. Mai. Ärzte können demnach Patienten mit Erkältungssymptomen auch per Telefon krank schreiben.

Der Branchenumfrage zufolge verzeichnen rund 90 Prozent der befragten Unternehmen im Gebäudereinigerhandwerk Umsatzeinbußen, rund die Hälfte von ihnen in Höhe von 10 bis 30 Prozent. Knapp ein Drittel von ihnen habe Hilfen vom Staat in Anspruch genommen.

An der Umfrage, die der Verband zwischen dem 16. und dem 30. April durchgeführt hat, hätten rund 600 der 2500 Mitgliedsunternehmen teilgenommen.

Update, 12. Mai, 12 Uhr: Fraport vor jahrelanger Durstrecke und Stellenabbau

Der Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport stellt sich infolge der Corona-Krise auf eine jahrelange Durststrecke im Passagierverkehr ein. Möglicherweise werde 2023 ein "Jahr Null" mit einer neuen Normalität erreicht, sagte Stefan Schulte am Montagabend in einer Videokonferenz mit dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. 

Dann werde es aber wohl immer noch 15 bis 20 Prozent weniger Fluggäste geben als im Jahr 2019. Den Bau des dritten Passagierterminals im Süden des Airports will der Vorstandsvorsitzende aber nicht drosseln. Um einen Stellenabbau kommt der MDax-Konzern aus seiner Sicht aber nicht herum.

Schulte ist mit Blick auf eine schnelle Erholung des Luftverkehrs vorsichtig. "Wir hoffen, dass wir irgendwann im Sommer wieder ein stärkeres Hochfahren des Verkehrs sehen." Derzeit seien die wenigen Flüge schon wieder etwas besser ausgelastet als im April. Allerdings wäre er "schon glücklich", wenn das Passagieraufkommen im Dezember wieder 30 oder 35 Prozent des normalen Niveaus erreiche. Für das kommende Jahr erwartet er gerade einmal die Hälfte, im Jahr darauf rund 80 Prozent des "neuen Jahrs Null" 2023. Dabei dürfte der Urlaubsverkehr stärker wachsen als die Nachfrage von Geschäftsreisenden.

Im vergangenen Jahr hatte Fraport in Frankfurt erstmals mehr als 70 Millionen Passagiere gezählt - ein Rekord, den die Konzernführung ursprünglich deutlich früher erwartet hatte. Den Bau von Terminal 3 hatte das Management deshalb schon früher um mehrere Jahre verschoben. Inzwischen sind die Arbeiten aber weit fortgeschritten. Laut Plan soll der erste Abschnitt im Herbst 2021, der Rest Ende 2023 fertig sein.

Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.
Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.  © Andreas Arnold/dpa

Update, 12. Mai, 11.45 Uhr: Corona-Massentest in Sonneberg gestartet

In der stark von der Corona-Pandemie betroffenen Stadt Sonneberg in Thüringen ist ein Massentest gestartet. Ein Team solle insgesamt Abstriche von etwa 600 Beschäftigten des Gesundheitscampus nehmen, sagte der Sprecher des Landratsamtes, Michael Volk, am Dienstag. 

Der Gesundheitscampus gilt als Schwerpunkt des aktuellen Ausbruchs in der Stadt. Begonnen habe die Aktion schon am Vortag bei 180 Beschäftigten des dortigen Krankenhauses. Den Angaben nach wird in etwa zwei Tagen mit den Ergebnissen gerechnet.

Sonneberg zählt knapp 24.000 Einwohner und ist Sitz des gleichnamigen Kreises. Der gilt aktuell als einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Infektionsrate lag hier zuletzt bei mehr als 70 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Bund und Länder haben eine Quote von 50 als Obergrenze festgelegt. Wird diese überschritten, müssen Beschränkungskonzepte erarbeitet werden. 

Darüber sollte am Dienstag der Krisenstab beraten, wollte zunächst aber Empfehlungen des Gesundheitsministeriums abwarten. Dabei müsse genau erörtert werden, welche Maßnahme sinnvoll und angemessen zur Eindämmung des Corona-Ausbruchs sei, betonte Volk.

In direkter Nachbarschaft zum Gesundheitscampus befinden sich auch ein Dialysezentrum, zwei Seniorenheime sowie Arztpraxen. Ziel sei, die Infektionsketten zu unterbrechen und die Lage zu deeskalieren.

Sonneberg ist ein Ort, der stark von der Corona-Pandemie betroffen ist.
Sonneberg ist ein Ort, der stark von der Corona-Pandemie betroffen ist.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Mai, 11.40 Uhr: Drittligisten erneuern Kritik am DFB: "Wettbewerbsverzerrung"

Einige Drittligisten haben sich mit den Regularien den Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die Fortsetzung des Spielbetriebs noch nicht abgefunden und erneuerten ihre Kritik an den Plänen des Verbandes. 

Geschäftsführer Mario Kallnik vom 1. FC Magdeburg monierte das Vorhaben des DFB, neutrale Spielorte zuzulassen, sollten einige Stadien gesperrt sein. "Das ist für mich klare Wettbewerbsverzerrung und hat mit Fußball nichts mehr zu tun", sagte Kallnik der "Volksstimme" (Dienstag). Magdeburgs Bürgermeister Lutz Trümper schließt derzeit Geisterspiele in der MDCC-Arena wegen der Corona-Eindämmungsverordnung aus.

Gemeinsam mit Ligakonkurrent Hallescher FC haben die Magdeburger deshalb Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht in einem Schreiben um Hilfe gebeten. Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand kündigte im Falle eines positiven Corona-Tests bei einem HFC-Profi laut eines Berichts der "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag) an, dass die komplette Mannschaft für zwei Wochen in Quarantäne muss. Wiegand betonte, dass auch der Erdgas Sportpark für Geisterspiele nicht in Frage komme.

Update, 12. Mai, 11.30 Uhr: 80 Corona-Neuinfizierte in Schlachtbetrieb in Baden-Württemberg

In einer Fleischfirma in Birkenfeld bei Pforzheim (TAG24 berichtete) sind weitere mehr als 80 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER. 

Ein Blick auf das Fleischwerk im baden-württembergischen Enzkreis.
Ein Blick auf das Fleischwerk im baden-württembergischen Enzkreis.  © Björn Fix/Ritschratsch-Klick.de

Update, 12. Mai, 11.25 Uhr: Australiens Finanzminister nach Hustenanfall in Selbst-Isolation

Australiens Finanzminister Josh Frydenberg (48) wurde geraten, sich auf das Virus testen zu lassen, nachdem er während der Vorlage eines auf die Pandemie bezogenen Haushaltsberichts einen "trockenen Mund und Husten" gehabt habe. 

Bis das am Mittwoch erwartete Ergebnis der Untersuchung vorliege, bleibe er in Selbst-Isolation, so Frydenberg.

Mehr Infos >>> hier.

Update, 12. Mai, 11 Uhr: Festnahmen wegen Verdachts auf Betrug mit Atemschutzmasken

Weil sie beim Verkauf von Atemschutzmasken betrogen haben sollen, sind zwei Männer aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz festgenommen worden. Gegen einen 23-Jährigen und einen 49-Jährigen werde wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz am Dienstag mit. 

Die Männer sollen demnach Masken mit einfachem Mund-Nasen-Schutz als höherwertige FFP2-Masken verkauft haben. Die Beschuldigten seien am 6. Mai festgenommen worden und sitzen in Untersuchungshaft. 

Die Staatsanwaltschaft wollte weitere Details zunächst nicht mitteilen. Über den Fall hatte auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Weil sie beim Verkauf von Atemschutzmasken betrogen haben sollen, sind zwei Männer aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz festgenommen worden. (Symbolbild).
Weil sie beim Verkauf von Atemschutzmasken betrogen haben sollen, sind zwei Männer aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz festgenommen worden. (Symbolbild).  © Ole Spata/dpa

Update, 12. Mai, 10.53 Uhr: Auch Spanien schickt aus dem Ausland Einreisende in Quarantäne

Auch im Urlaubsland Spanien müssen aus dem Ausland einreisende Passagiere nun 14 Tage lang in Quarantäne. Die Entscheidung der spanischen Regierung wurde am Dienstag im offiziellen Bulletin veröffentlicht. 

Die Maßnahme gilt ab dem 15. Mai und soll so lange in Kraft bleiben, bis der Mitte März wegen der Corona-Pandemie ausgerufene Alarmzustand aufgehoben wird. Dieser war zuletzt bis zum 24. Mai verlängert worden, könnte aber nach dem Wunsch der linken Regierung noch weiter verlängert werden.

Bislang gab es eine solche Vorschrift nur in bestimmten Fällen, etwa für Menschen, die aus Italien einreisten. Nun will Spanien hingegen anderen europäischen Ländern - darunter Deutschland - mit dieser verschärften Maßnahme folgen. 

"Die günstige Entwicklung der epidemiologischen Situation in unserem Land und der Beginn der Deeskalation machen es notwendig, die Kontrollmaßnahmen zu verstärken", hieß es. So soll ein Wiederaufflammen der Corona-Ausbreitung verhindert werden.

Der Anordnung zufolge müssen Reisende die ersten zwei Wochen nach ihrer Ankunft in ihrer Wohnung oder Unterkunft bleiben. 

Ein Mitarbeiter der militärischen Notstandseinheit (EMU) der Armee gibt einem Mann Anweisungen bei dessen Ankunft am Flughafen El Prat.
Ein Mitarbeiter der militärischen Notstandseinheit (EMU) der Armee gibt einem Mann Anweisungen bei dessen Ankunft am Flughafen El Prat.  © David Zorrakino/Europa Press/dpa

Sie dürfen diese allerdings zum Einkaufen oder etwa für Arztbesuche verlassen - allerdings gilt dabei eine strenge Maskenpflicht. Bestimmte Berufsgruppen sind ausgenommen, darunter Transporteure, Crews von Flugzeugen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, wenn sie nicht mit Covid-19-Patienten in Kontakt waren.

Reiseveranstalter wurden dazu aufgerufen, ihre Kunden beim Ticketkauf über die Quarantänemaßnahmen zu informieren. Fluggäste sollen ein Formular (Passenger Location Card) ausfüllen, mittels dessen sie bei Bedarf von den Behörden ausfindig gemacht werden können.

Update, 12. Mai, 10.43 Uhr: RKI: Reproduktionszahl wohl weiter um 1

Die sogenannte Reproduktionszahl könnte nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in den nächsten Tagen weiter bei etwa 1 liegen. 

Ursache sei, dass sich die Zahl täglicher Neuinfektionen kaum mehr verringere und sich einem Plateau nähere, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Dienstag in Berlin. 

Die aktuelle Reproduktionszahl, kurz R-Wert, bilde jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab, der am Montag gemeldete Wert zum Beispiel die Situation in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai.

Generell unterliege der R-Wert Schwankungen - unter anderem, weil einzelne Ausbrüche den Wert stärker beeinflussen als bei insgesamt größeren Infektionszahlen. Daher werde das RKI künftig einen sogenannten geglätteten R-Wert mitteilen, bei dem solche Schwankungen besser ausgeglichen würden.

Lars Schaade, Vizepräsident vom Robert Koch-Institut (RKI).
Lars Schaade, Vizepräsident vom Robert Koch-Institut (RKI).  © Michael Sohn/AP pool/dpa

Update, 12. Mai, 10.40 Uhr: Bericht: Merkel und Macron planen Lockerungen an der Grenze

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron haben einem Medienbericht zufolge über Lockerungen im deutsch-französischen Grenzverkehr beraten. 

Nach Informationen des "Hauptstadt Briefings" von The Pioneer-Chefredakteur Michael Bröcker vom Dienstag streben beide eine Lösung an, die für die Bürger beider Länder gleichermaßen gilt, bestenfalls sogar darüber hinaus. 

Beide hätten am Montagabend miteinander telefoniert.

Seit Wochen darf nur nach Deutschland einreisen, wer einen wichtigen Grund vorweisen kann. Das sind beispielsweise Lastwagenfahrer, Angehörige medizinischer Berufe oder Berufspendler. 

Außerdem gibt es an den Grenzen zu Dänemark, Frankreich, Luxemburg, der Schweiz und Österreich stationäre Grenzkontrollen. 

Innenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuletzt erklärt, es bestehe Einvernehmen in der Bundesregierung, die Kontrollen zunächst bis zum 15. Mai fortzusetzen. NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU) etwa hatte für Lockerungen plädiert.

Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigte am Dienstag, dass die Kanzlerin und der französische Präsident am Montag über aktuelle europäische Aufgaben gesprochen hätten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron haben einem Medienbericht zufolge über Lockerungen im deutsch-französischen Grenzverkehr beraten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident Emmanuel Macron haben einem Medienbericht zufolge über Lockerungen im deutsch-französischen Grenzverkehr beraten.  © Olivier Matthys/AP/dpa

Update, 12. Mai, 10.25 Uhr: Österreichs Fußball-Bundesliga startet wieder mit Geisterspielen

Die österreichische Fußball-Bundesliga setzt den Spielbetrieb mit Geisterspielen fort. Das teilte der Vorsitzende des Österreichischen Fußball-Bunds, Leo Windtner, am Dienstag in Wien mit. 

"Ja, es geht wieder los". Es sei wichtig, dass jetzt dieser Start komme. "Wenn wir jetzt nicht starten, dann würden wir in einem Jahr die Fußball-Landschaft in Österreich nicht mehr wiedererkennen." 

Der Neustart soll voraussichtlich in der ersten Juni-Woche erfolgen.

Im Spitzensport sei ein Mannschaftsarzt dafür verantwortlich, dass ein Präventionskonzept umgesetzt werde, mit dem das Infektionsrisiko minimiert werde, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Die Fußball-Bundesliga sei das Modell für diese Vorgehensweise.

Ab Freitag werden in Österreich auch über den Fußball hinaus die Einschränkungen für Mannschaftssportarten gelockert. Laut Anschober ist das Betreten sämtlicher Sportstätten im Freien dann wieder zulässig. 

Menschen, die nicht im gleichen Haushalt leben, müssen dabei einen Mindestabstand von zwei Metern einhalten. Für Spitzensportler und in Bereichen, in denen mit der Sportausübung Einkünfte erzielt werden, entfällt dieser Mindestabstand.

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) kündigte zudem bereits an, dass am 29. Mai Lockerungen auch für den Sport in geschlossenen Räumen folgen werden.

Die österreichische Fußball-Bundesliga setzt den Spielbetrieb mit Geisterspielen fort. Der Neustart soll voraussichtlich in der ersten Juni-Woche erfolgen.
Die österreichische Fußball-Bundesliga setzt den Spielbetrieb mit Geisterspielen fort. Der Neustart soll voraussichtlich in der ersten Juni-Woche erfolgen.  © Georg Hochmuth/APA/dpa

Update, 12. Mai, 10.06 Uhr: Hautärzte warnen vor Ekzemen in Corona-Pandemie

Das häufige Händewaschen in der Corona-Pandemie wird nach Einschätzung von Hautärzten dazu führen, dass mehr Menschen juckende Hand-Ekzeme entwickeln. "Seife greift die Hautbarriere an", sagte der Dermatologe Christoph Skudlik der Deutschen Presse-Agentur. 

Der 52-Jährige ist Chefarzt des Instituts iDerm mit Sitz an der Universität Osnabrück und dem BG Klinikum Hamburg. Wer Hautprobleme entwickele, sollte auf jeden Fall zum Facharzt gehen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist die Händedesinfektion mit alkoholischen Präparaten im Gesundheitswesen und in der Pflege "das Mittel der Wahl". Außerhalb dieser Bereiche könnten die Hände auch gründlich gewaschen werden, um den Erreger Sars-CoV-2 zu inaktivieren.

Das häufige Händewaschen in der Corona-Pandemie wird nach Einschätzung von Hautärzten dazu führen, dass mehr Menschen juckende Hand-Ekzeme entwickeln. (Symbolbild).
Das häufige Händewaschen in der Corona-Pandemie wird nach Einschätzung von Hautärzten dazu führen, dass mehr Menschen juckende Hand-Ekzeme entwickeln. (Symbolbild).  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 12. Mai, 9.50 Uhr: "Gelebte Solidarität": Steinmeier würdigt Arbeit von Pflegenden in Corona-Krise

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Arbeit von Ärzten, Krankenschwestern und Pflegerinnen in der Corona-Krise als "gelebte Solidarität" gewürdigt. 

Dabei bezog er ausdrücklich diejenigen mit ein, die schwer kranke Angehörige zuhause pflegen. "Sie gehen dabei oft bis an die eigenen Grenzen und darüber hinaus", sagte Steinmeier in einer am Dienstag veröffentlichten Videobotschaft. 

Zugleich sprach er den seit Wochen von ihren Angehörigen isolierten Menschen in Pflegeheimen Mut zu: "Für die, die auf Hilfe angewiesen sind, die unter Einsamkeit gelitten haben in den letzten Wochen, gibt es Hoffnung: Besuche in den Heimen sind bald wieder möglich."

Diese und manche andere Lockerung sei gemeinsam erreicht worden, "weil die große Mehrheit der Menschen in unserem Land sich an die bisher geltenden strengen Regeln gehalten hat", sagte Steinmeier und appellierte: "Handeln wir weiterhin verantwortungsvoll und umsichtig!"

Diejenigen, die in Heimen und zuhause alte Menschen pflegen, "leisten Enormes für unser Land", sagte Steinmeier. "Sie leben vor, was Solidarität heißt. Dafür danke ich Ihnen aus tiefstem Herzen! Und ich würde mir wünschen, dass wir alle uns auch nach der Krise daran erinnern, was Sie für diese Gesellschaft tun." 

Frank-Walter Steinmeier: "Die Aufmerksamkeit und der Schutz der Älteren unter uns entscheiden über die Menschlichkeit unseres ganzen Landes."
Frank-Walter Steinmeier: "Die Aufmerksamkeit und der Schutz der Älteren unter uns entscheiden über die Menschlichkeit unseres ganzen Landes."  © Christoph Soeder/dpa

Zugleich betonte der Bundespräsident, ältere Menschen seien nicht im Abseits, "sondern in unserer Mitte, im Herz unserer Gesellschaft". Niemand sei ersetzbar oder verzichtbar. 

"Die Aufmerksamkeit und der Schutz der Älteren unter uns entscheiden über die Menschlichkeit unseres ganzen Landes."

Update, 12. Mai, 8.50 Uhr: Laschet: Schätze Merkel trotz Dissens bei Corona-Maßnahmen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet steht trotz der Meinungsunterschiede bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie weiter hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU). "Das ändert nichts an der Wertschätzung", sagte Laschet am Dienstag im "Morning Briefing" des Journalisten Gabor Steingart. 

Die Frage, ob er sich gegen die Kanzlerin gestellt habe, bejahte Laschet. "Ja, aber in einer Sachfrage", antwortete er. "Es war ein Grundgefühl, dass wir noch nie so viele Grundrechte ausgesetzt haben wie jetzt in diesen Entscheidungen."

Laschet hatte sich mit anderen Länderchefs früh für Lockerungen beim Corona-Lockdown eingesetzt."Ich glaube, dass man die Maßnahmen alle machen musste, aber dass wir eine Menge Schäden in der Gesellschaft angerichtet haben und dass man früh auch über diese Schäden sprechen musste", sagte Laschet zu seinen Motiven. Diesen Akzent habe er gesetzt und er werde inzwischen von vielen Ministerpräsidenten-Kollegen geteilt.

Angela Merkel im Gespräch mit Armin Laschet.
Angela Merkel im Gespräch mit Armin Laschet.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 12. Mai, 8.40 Uhr: Ryanair plant ab 1. Juli fast 1000 Flüge täglich

Europas größter Billigflieger Ryanair will seinen Flugbetrieb zum Sommer wieder deutlich hochfahren. Ab 1. Juli sollen 40 Prozent der regulären Flüge wieder stattfinden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Dublin mit. Voraussetzung sei, dass die Regierungen die Reisebeschränkungen für Flüge innerhalb der EU lockern und an den Flughäfen Sicherheitsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz eingeführt würden. 

Täglich würde Ryanair nach eigenen Angaben dann fast 1000 Flüge anbieten und damit 90 Prozent der Strecken abdecken, die die Airline vor der Corona-Krise angesteuert hatte.

Seit Ende März hat Ryanair den Großteil seines Flugbetriebs eingestellt und bietet derzeit täglich nur rund 30 Flüge zwischen Irland, Großbritannien und Kontinentaleuropa an.

Um die Übertragung des Coronavirus zu verhindern, sollen die Passagiere am Flughafen und an Bord laut Ryanair Gesichtsmasken tragen. Zudem sollen sie der Airline bei Flügen im Juli und August am Check-in ihre Kontaktdaten und die Dauer ihres Aufenthalts nennen. Ryanair plädiert zudem dafür, dass die Passagiere schon beim Betreten des Flughafens auf ihre Körpertemperatur überprüft werden.

Maschinen des irischen Billigfliegers Ryanair sind vor dem Passagierterminal des Flughafens Hahn geparkt.
Maschinen des irischen Billigfliegers Ryanair sind vor dem Passagierterminal des Flughafens Hahn geparkt.  © Thomas Frey/dpa

Update, 12. Mai, 8.30 Uhr: Polizei-Gewerkschaft fürchtet Leichtsinnigkeit ausgehungerter Fans

Die gelockerten Corona-Bestimmungen der Bundesregierung könnten "unter 'ausgehungerten' Fußballfans zu einer unbedarften Leichtsinnigkeit führen". Das sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, dem "Kicker" unter Bezug auf den Re-Start der Fußball-Bundesliga am Samstag ohne Beteiligung von Zuschauern. Er hoffe jedoch, dass dem nicht so sein wird, fügte er hinzu.

Positiv stimme ihn, "dass sowohl Fanvereinigungen wie auch die DFL bereits verdeutlicht haben, wie wertvoll es ist, dem Stadion fern zu bleiben. Natürlich wird die Polizei die Situation um die Stadien im Auge haben. An die Fans sei gesagt: Lasst die Mannschaften spielen und haltet euch an die Regeln. Das ist genauso wichtig wie auf'm Platz", unterstrich Radek.

Beim Geisterspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (2:1) kurz vor der Corona-Zwangspause hatten sich vor dem Stadion viele Anhänger versammelt. Auszuschließen sind solche Menschenansammlungen auch an den kommenden Spieltagen nicht. Aktuell gibt es aber keine Hinweise auf Zusammenkünfte vor den Stadien, diverse Fangruppierungen haben sich davon distanziert.

Die Wiederbelebung des Spielbetriebs sei "prinzipiell ein gute Sache", erklärte Radek, doch wiederholte er: "Ich hatte vor gut zwei Wochen davor gewarnt, zu früh Geisterspiele zu veranstalten. Dabei bleibe ich auch. Unsere Erfahrung lehrt, dass sich schon bei anderen Gelegenheiten Menschen in Größenordnungen zusammengefunden haben, die die Corona-Maßnahmen letztlich konterkariert haben."

Jörg Radek, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).
Jörg Radek, stellvertretender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP).  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 12. Mai, 8.20 Uhr: FDP-Vize Lambsdorff gegen pauschale Grenzschließungen

Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff spricht sich gegen eine Quarantäne etwa für Rückkehrer aus Schweden und den Niederlanden aus. "Grenzen und Infektionen haben miteinander gar nichts zu tun", sagte er im ARD-"Morgenmagazin". 

Er finde die Forderung von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) richtig - Laschet hatte dafür plädiert, die Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer aus den europäischen Ländern zu lockern. "Grenzen sollten immer nur dann geschlossen werden, wenn es ein Infektionsgeschehen gibt", betonte Lambsdorff. Pauschale Grenzschließungen seien der falsche Weg.

Derzeit muss sich jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Ausnahmen gibt es etwa für Berufspendler.

Der FDP-Politiker plädierte zudem für einen europäischen Vorrat an Chemikalien, aus denen Arzneimittel produziert werden können. "Damit wir für den Fall der Fälle eine Produktion starten können." Schon vor der Corona-Krise habe es teilweise Versorgungsengpässe in Apotheken gegeben.

Update, 12. Mai, 8.10 Uhr: Corona-Krise lässt Gewinn der Deutschen Post schrumpfen

Trotz der Corona-Krise hat die Deutsche Post im ersten Quartal beim Umsatz besser abgeschnitten als erwartet. Die Erlöse legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 1 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro zu, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Bonn bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte.

Allerdings bekamen die Bonner die Folgen der Virus-Pandemie dennoch deutlich zu spüren. Wie bereits bekannt, sackte das operative Ergebnis (Ebit) um fast die Hälfte auf 592 Millionen Euro ab, die Umsatzrendite fiel um 3,7 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. Das Aus für den Streetscooter verursachte zusätzliche Kosten in Millionenhöhe. Die Produktion des Elektrolieferwagens wird noch in diesem Jahr eingestellt.

Der Überschuss brach unter dem Strich um 60 Prozent auf 301 Millionen Euro ein. Seine Jahresprognose hatte der Logistikkonzern wegen der hohen Unsicherheiten durch die Virus-Krise kürzlich zurückgezogen. Sobald eine verlässlichere Basis gegeben sei, werde das Unternehmen einen neuen Ausblick geben, hieß es nun. Ungeachtet dessen bestätigte die Deutsche Post erneut ihr Mittelfristziel. Demnach soll das Ebit bis 2022 auf 5,3 Milliarden Euro steigen.

Ein Paketzusteller stellt ein Paket in ein Fahrzeug der Deutschen Post DHL.
Ein Paketzusteller stellt ein Paket in ein Fahrzeug der Deutschen Post DHL.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 12. Mai, 8.06 Uhr: Europäische Arzneimittelbehörde erweitert Einsatz von Remdesivir

Zur Behandlung schwerer Coronavirus-Infektionen hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA ihre Empfehlungen für den begrenzten Einsatz des Wirkstoffs Remdesivir ausgeweitet. 

Es könne nun zusätzlich bei bestimmten stationären Patienten angewandt werden, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien, teilte die EMA am Montag mit. 

Eine klinische Studie aus den USA hatte darauf hingewiesen, dass die Verabreichung bei Covid-Patienten die Zeit bis zu einer Genesung um mehrere Tage verkürzen könnte. Den ersten Ergebnissen zufolge führte das Medikament allerdings nur zu einer geringfügig niedrigeren Sterblichkeitsrate. 

Auch fehlen noch gesicherte Angaben zu Nebenwirkungen und dazu, welche Patienten am ehesten von einer Behandlung profitieren könnten.

Die EMA werte vorliegende Daten derzeit im Rahmen der fortlaufenden Prüfung von Remedesivir aus, hieß es. 

Update, 12. Mai, 7.51 Uhr: Ausfälle "von bis zu einer Milliarde nicht auszuschließen": Thyssenkrupp häuft noch mehr Verluste an

Der in der Krise steckende Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp ist im zweiten Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahrs 2019/20 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. 

Die negativen Folgen der Corona-Pandemie belasteten vor allem das Automobil- sowie das Stahlgeschäft, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte. Dazu machten sich Kosten für die Neuausrichtung bemerkbar. 

So summierte sich das Minus im Konzern zwischen Januar und Ende März auf 948 Millionen Euro, nach einem Fehlbetrag von 173 Millionen Euro im Vorjahr. Im ersten Halbjahr fiel damit ein Verlust von 1,3 Milliarden Euro an.

Der Umsatz sank in den drei Monaten per Ende März im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf rund zehn Milliarden Euro. Der Auftragseingang fiel um acht Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. 

Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) musste Thyssenkrupp einen Verlust von 80 Millionen Euro hinnehmen, nach einem Gewinn von 240 Millionen Euro im Vorjahr.

Im bis Ende Juni laufenden dritten Quartal des Geschäftsjahres sei ein Verlust im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich "wahrscheinlich" und "bis zu gut 1 Milliarde Euro nicht auszuschließen".

Die Konzernzentrale von ThyssenKrupp in Essen.
Die Konzernzentrale von ThyssenKrupp in Essen.  © Marcel Kusch/dpa

Update, 12. Mai, 7.37 Uhr: Ströer spürt Folgen der Corona-Krise im zweiten Quartal

Der Werbevermarkter Ströer bekommt im laufenden zweiten Quartal Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. Die Umsatzerlöse entwickelten sich aufgrund der Virus-Pandemie deutlich unter den Vorjahreswerten, teilte das Unternehmen am Dienstag in Köln mit. Besonders stark sei das Segment Außenwerbung betroffen.

Bereits im März hatte das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen seine Prognose fürs Gesamtjahr gestrichen. Zudem verschob Ströer die Hauptversammlung auf die zweite Jahreshälfte und traf bisher keine Entscheidung über die Dividendenhöhe.

Im ersten Quartal kletterte der Umsatz noch um 5 Prozent auf 368 Millionen Euro. Aus eigener Kraft lag das Umsatzwachstum bei 6 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 6 Prozent auf 124 Millionen Euro. 

Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss verdoppelte sich fast auf 19,9 Millionen Euro.

Der Sitz des Medienunternehmens Ströer in Köln.
Der Sitz des Medienunternehmens Ströer in Köln.  © Oliver Berg/dpa

Update, 12. Mai, 7.12 Uhr: ESM-Chef ermuntert zur Nutzung der neuen Corona-Krisenhilfen

ESM-Chef Klaus Regling hat die Eurostaaten ermuntert, die neuen Corona-Krisenhilfen des Eurorettungsschirms zu nutzen. Diese ESM-Kredite seien "verlässlich und billig", sagte der geschäftsführende Direktor des Europäischen Stabilitätsmechanismus der Deutschen Presse-Agentur und weiteren Nachrichtenagenturen in einem Interview.

So hätten etwa die Hälfte der 19 Eurostaaten Zinsvorteile im Vergleich zum Kapitalmarkt. Allein Italien könnte in den nächsten zehn Jahren nach heutigem Stand sieben Milliarden Euro an Zinsen sparen, rechnete Regling vor.

Die Eurogruppe hatte beschlossen, beim ESM vorsorgliche Kreditlinien von bis zu 240 Milliarden Euro für direkte und indirekte Gesundheitskosten in der Pandemie einzurichten. Er erwarte, dass etwa ein Drittel des Rahmens ausgeschöpft werde, also rund 80 Milliarden Euro, sagte Regling.

Die Kreditlinien sollen vor allem Krisenstaaten wie Italien oder Spanien helfen. Doch gab es Vorbehalte, weil der ESM in der Vergangenheit harte Sparprogramme im Gegenzug für Kredithilfen verlangte. Diesmal sei das anders, sagte Regling.

"Es ist eine Krise, die nicht durch falsche Politik ausgelöst wurde. Keine Regierung kann dafür verantwortlich gemacht werden, was jetzt passiert." Folglich gebe es auch keine andere Bedingung, als die Vorgabe, das Geld für Gesundheitsausgaben zu verwenden. 

"Es gibt nichts anderes, auch nicht später", sagte Regling.

Klaus Regling, Direktor des Eurorettungsschirm (ESM).
Klaus Regling, Direktor des Eurorettungsschirm (ESM).  © Yorgos Karahalis/AP/dpa

Ein negatives Signal an die Finanzmärkte sei von der Nutzung der Kreditlinien ebenfalls nicht zu befürchten. "Die Märkte verstehen genau, wie der ESM funktioniert", sagte der ESM-Chef. 

Sie wüssten, dass sich die Länder so günstiger finanzieren könnten. "Das ist gut für den Ruf eines Landes am Markt." Internationale Investoren hätten ihm das bestätigt.

Update, 12. Mai, 7.04 Uhr: Autokonzern in Turbulenzen: Corona-Pandemie bremst Toyota

Der japanische Autokonzern Toyota ist im ersten Kalendarquartal durch die globale Corona-Pandemie ausgebremst worden. Wie der Konzern am Dienstag bekanntgab, sackte der Nettogewinn in den letzten drei Monaten des am 31. März beendeten Geschäftsjahres drastisch um 86,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 63,1 Milliarden Yen (543 Mion Euro). 

Der Umsatz verringerte sich um 8,4 Prozent auf 7,1 Billionen Yen. 

Bezogen auf das gesamte abgelaufene Geschäftsjahr konnte Toyota zwar unter dem Strich einen Gewinnzuwachs von 10,3 Prozent auf 2,08 Billionen Yen verbuchen. 

Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wollte der Konzern wegen der Pandemie jedoch nicht abgeben. Der globale Absatz werde voraussichtlich um 14,9 Prozent auf 8,9 Millionen Fahrzeuge zurückgehen, hieß es weiter.

Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wollte der Konzern wegen der Pandemie jedoch nicht abgeben. (Symbolbild).
Eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr wollte der Konzern wegen der Pandemie jedoch nicht abgeben. (Symbolbild).  © Michel Spingler/AP/dpa

Update, 12. Mai, 6.56 Uhr: Laschet will Lockerung der Quarantäne-Maßnahmen für Rückkehrer

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert, weitere staatliche Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzunehmen. 

Nach dem Ende des Lockdowns in Frankreich müssten in Deutschland die Quarantäne-Maßnahmen für Rückkehrer aus den europäischen Ländern gelockert werden, verlangte Laschet im Gespräch mit der "Rheinischen Post" (Dienstag). 

Er sei bei dem Thema mit seiner Amtskollegin aus Rheinland-Pfalz und dem Kollegen aus dem Saarland einer Meinung.

Jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss sich derzeit für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Für Menschen, die mit einer Ausnahmegenehmigung einreisen - also etwa für Berufspendler - gilt diese Pflicht allerdings nicht. 

Frankreich hatte am Montag seine strengen Ausgangsbeschränkungen gelockert. Die Bewegungsfreiheit bleibt aber eingeschränkt. Wer sich mehr als 100 Kilometer von seinem Wohnort fortbewegen möchte, braucht einen triftigen Grund.

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Am Montag hatte sich auch das CDU-Präsidium für eine zügige Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern ausgesprochen - unter Beibehalten der Sicherheitsstandards.
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Am Montag hatte sich auch das CDU-Präsidium für eine zügige Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern ausgesprochen - unter Beibehalten der Sicherheitsstandards.  © Bernd Thissen/dpa

Mit Blick auf die Lockerungen in Frankreich dringen Laschet, der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und seine rheinland-pfälzische Kollegin Malu Dreyer (SPD) schon länger auf eine Öffnung der Grenzen. 

Es schmerze ihn seit Wochen, dass die Europa-Brücke zwischen Kehl und Straßburg gesperrt sei, sagte Laschet der Zeitung. "Dass Sie ausgerechnet nicht nach Schengen über die Mosel dürfen und dort die Fahnen auf halbmast wehen, ist ebenfalls schmerzhaft."

Am Montag hatte sich auch das CDU-Präsidium für eine zügige Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern ausgesprochen - unter Beibehalten der Sicherheitsstandards. 

Update, 12. Mai, 6.36 Uhr: Finanzexperte fordert Stopp der Rentenerhöhung im Juli

Die geplante Rentenerhöhung im Juli soll nach Ansicht des Finanzwissenschaftlers Bernd Raffelhüschen wegen der Corona-Krise gestoppt werden. 

"Wir brauchen ein Rentenmoratorium bis Ende des Jahre"», sagte Raffelhüschen der "Bild"-Zeitung (Dienstag). Erst dann solle die Bundesregierung entscheiden, ob die Rentenerhöhung doch komme oder ob sie halbiert werden müsse. 

Andernfalls müssten nur die von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und ausfallenden Lohnerhöhungen betroffenen Erwerbstätigen die Last der Corona-Krise tragen.

Die Rente steigt nach einer Verordnung des Sozialministeriums zum 1. Juli in Westdeutschland um 3,45 Prozent, in den neuen Bundesländern um 4,20 Prozent. Grundlage für die Rentenanpassung ist die Lohnentwicklung im vergangenen Jahr. 

Auch die Beitragsentwicklung und das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern spielen eine Rolle. Die Folgen der Corona-Krise für die Wirtschaft sind in den Festlegungen noch nicht berücksichtigt worden. Auf die nun anstehende Rentenerhöhung hat dies demnach keine Auswirkungen.

Die geplante Rentenerhöhung im Juli soll nach Ansicht des Finanzwissenschaftlers Bernd Raffelhüschen wegen der Corona-Krise gestoppt werden.
Die geplante Rentenerhöhung im Juli soll nach Ansicht des Finanzwissenschaftlers Bernd Raffelhüschen wegen der Corona-Krise gestoppt werden.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Update, 12. Mai, 6.11 Uhr: Krankenkassen fordern Staatshilfe wegen Corona-Krise

Wegen Zusatzausgaben und erwarteten Mindereinnahmen durch Corona-Krise die fordern die gesetzlichen Krankenkassen staatliche Unterstützung, um nicht in Finanznöte zu geraten. 

Nach Angaben des Spitzenverbandes der Krankenkassen wurde darüber am Montag bei einem Gespräch mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beraten. Die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer sprach von einer "offenen und konstruktiven Atmosphäre".

Man sei sich einig gewesen, dass "spätestens im Herbst mit dem Bundesfinanzminister über einen höheren Bundesanteil an der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung zu sprechen sein" werde, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

In einem Positionspapier, mit dem die Kassen in das Gespräch gegangen waren, ist die Rede von Steuermitteln. 

Ohne gesetzliche Maßnahmen steuere das Finanzierungssystem der Krankenversicherung spätestens zum Jahreswechsel auf einen existenziell bedrohlichen Liquiditätsengpass zu, heißt es darin. 

Es müssten zeitnah Maßnahmen ergriffen werden. Andernfalls drohten Schließungen "von Krankenkassen mit geringen Reserven" und Beitragssteigerungen für Mitglieder und Unternehmen, "die in einer Rezession unbedingt vermieden werden sollten".

Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister.
Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister.  © Peter Kneffel/dpa

Durch die Corona-Krise sind die Kassen mit Mindereinnahmen durch sinkende Beitragseinnahmen wegen Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit konfrontiert. Auf der anderen Seite entstehen Zusatzausgaben etwa durch die Aufstockung von Intensivbetten oder durch die Übernahme der Kosten auch für symptomunabhängige Coronatests. 

Allerdings sind vorübergehend auch Ausgaben gesunken, weil Operationen und Behandlungen aufgeschoben wurden. Daher ist die genaue Größenordnung der Finanzlücke nach Kassenangaben noch nicht abzuschätzen.

Update, 12. Mai, 5.46 Uhr: Tourismus auf den ostfriesischen Inseln läuft wieder an

Mit den Corona-Lockerungen in Niedersachsen läuft der Tourismus auf den ostfriesischen Inseln langsam wieder an. "Man merkt schon, dass ein kleiner Run da ist", sagte eine Sprecherin der AG Ems, die Fahrten nach Borkum anbietet. 

Auch nach Norderney wurden laut einem Reederei-Sprecher am ersten Tag, an dem wieder Übernachtungen in Ferienwohnungen, -häusern und Campingplätzen erlaubt waren, deutlich mehr Überfahrten registriert.

Unter welchen Voraussetzungen die Touristen kommen dürfen, ist indes unterschiedlich. Während im übrigen Niedersachsen seit Montag gilt, dass neue Gäste nur alle sieben Tage kommen dürfen, sieht die Landesverordnung für die Inseln ein Mindestaufenthalt von sieben Tagen vor. 

Gleichzeitig gesteht die Verordnung den Kommunen auch die Freiheit zu, selbst zu entscheiden, wer die Insel betreten darf.

Langeoogs Bürgermeisterin Heike Horn (parteilos) macht davon Gebrauch und setzt statt Mindestaufenthalt auf die auf dem Festland geltende Wiederbelegungsfrist: "Worum es geht ist ja, dass die Fluktuation eingeschränkt wird. Wenn jetzt jemand drei Tage auf der Insel verbleibt, muss danach die Ferienwohnung vier Tage leer bleiben." 

Norderney und Juist verkünden auf ihren Webseiten hingegen, die Unterkunftsmiete für mindestens eine Woche sei Voraussetzung für Touristen.

Mit den Corona-Lockerungen in Niedersachsen läuft der Tourismus auf den ostfriesischen Inseln langsam wieder an.
Mit den Corona-Lockerungen in Niedersachsen läuft der Tourismus auf den ostfriesischen Inseln langsam wieder an.  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Die sieben Inseln gehen von einer guten Auslastung sowohl über Pfingsten wie auch im Sommer aus, wie die Touristikgesellschaft Ostfriesische Inseln mitteilte. Vereinzelt seien noch freie Unterkünfte vorhanden. Hotels sollen nach den Plänen der Landesregierung mit Einschränkungen ab 25. Mai wieder Urlaubsgäste begrüßen dürfen.

Update, 12. Mai, 4.29 Uhr: Strände in Los Angeles machen nach Corona-Schließung wieder auf

Los Angeles will seine Strände nach fast zweimonatiger Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie wieder für Besucher öffnen. Ab Mittwoch (13. Mai) sollen die Strände für sportliche Aktivitäten, wie Schwimmen oder Joggen, wieder zugänglich sein, teilte der Bezirk Los Angeles am Montag auf Twitter mit. 

Dabei müssen die Menschen aber voneinander Abstand halten und außerhalb des Wassers eine Schutzmaske tragen. Sonnenbaden und Strandzubehör, wie Sonnenschirme und Liegestühle, sind nicht erlaubt.

Im Nachbarbezirk Orange County hatten Strände schon vor einigen Wochen wieder aufgemacht. Nachdem dort aber Tausende Menschen hinströmten und gegen Auflagen verstießen, sprach der kalifornische Gouverneur eine vorübergehende Sperrung aus, die inzwischen wieder aufgehoben wurde.

Für die knapp 40 Millionen Einwohner gelten seit Mitte März umfangreiche Ausgangsbeschränkungen, die nun erst langsam gelockert werden. 

Für die knapp 40 Millionen Einwohner gelten seit Mitte März umfangreiche Ausgangsbeschränkungen, die nun erst langsam gelockert werden.
Für die knapp 40 Millionen Einwohner gelten seit Mitte März umfangreiche Ausgangsbeschränkungen, die nun erst langsam gelockert werden.  © Marcio Jose Sanchez/AP/dpa

Update, 12. Mai, 2.37 Uhr: Wirtschaftsverbände: Hilfe der EU muss "bekanntes Maß sprengen"

Wirtschaftsverbände aus Deutschland, Frankreich und Italien fordern in einer gemeinsamen Erklärung in der Corona-Krise "ein in Friedenszeiten bisher unbekanntes Maß an öffentlicher Unterstützung". 

Die Pandemie werde beispiellose asymmetrische Schäden für Wirtschaft und Gesellschaft verursachen, deshalb müsse die Reaktion der EU "das bisher bekannte Maß sprengen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), des italienischen Spitzenverbands Confindustria und des französischen Verbands Medef, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt und am Dienstag veröffentlicht werden soll.

Um den Schaden für Wirtschaft und Gesellschaft in dieser Krise so gering wie möglich zu halten, brauche es ein starkes Element echter finanzieller Solidarität für die besonders betroffenen Länder, schreiben die Verbände weiter. 

Dazu müsse die Kommission die Finanzmittel im vorübergehenden Gemeinschaftsrahmen deutlich aufstocken, um Unternehmen nachhaltig bei ihrer Gesundung zu unterstützen.

BDI-Präsident Dieter Kempf.
BDI-Präsident Dieter Kempf.  © Jörg Carstensen/dpa

Ein europäischer Wiederaufbaufonds solle darüber hinaus helfen, zusätzliche Stützungsmaßnahmen und gleiche Wettbewerbsbedingungen innerhalb der Union sicherzustellen. Auch Kreditvergaben seien stark auszuweiten. 

Unterschrieben haben die Erklärung der Zeitung zufolge BDI-Präsident Dieter Kempf, Confindustria-Präsident Vincenzo Boccia und Geoffroy Roux de Bézieux von Medef.

Update, 12. Mai, 0.56 Uhr: Trump zu Corona-Infektionen im Weißen Haus: Alles unter Kontrolle

US-Präsident Donald Trump sieht die jüngsten Fälle von Corona-Infektionen im Weißen Haus nicht als Problem. "Wir haben das sehr gut unter Kontrolle", sagte Trump am Montag im Weißen Haus in Washington. 

Dies sei keineswegs ein Beleg dafür, dass das System an Sicherheitsvorkehrungen zusammengebrochen sei. "Das kann passieren." Jeden Tag kämen Hunderte Menschen ins Weiße Haus.

Mehrfach sagte Trump, es gebe lediglich einen Infektionsfall - tatsächlich wurden zwei Mitarbeiter des Weißen Hauses positiv auf das Coronavirus getestet. 

Trump betonte auch, drei Mitglieder der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses hätten sich wegen Kontakts zu der betroffenen Person lediglich vorsorglich in Quarantäne begeben.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass die Sprecherin von US-Vizepräsident Mike Pence, Katie Miller, positiv auf Corona getestet worden war. 

Drei ranghohe Mitglieder der von Pence geleiteten Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses erklärten daraufhin US-Medien zufolge, dass sie sich vorsichtshalber zu Hause isolieren würden: der Immunologe und Trump-Berater Anthony Fauci, der Chef der US-Gesundheitsbehörde (CDC), Robert Redfield, und der Leiter der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA), Stephen Hahn. 

Pence selbst will sich trotz der Infektion seiner Sprecherin Medienberichten zufolge nicht in Quarantäne begeben.

Trump sagte am Montag, den drei Mitgliedern der Corona-Arbeitsgruppe werde es gut gehen und sie würden bald mit der Quarantäne durch sein.
Trump sagte am Montag, den drei Mitgliedern der Corona-Arbeitsgruppe werde es gut gehen und sie würden bald mit der Quarantäne durch sein.  © Alex Brandon/AP/dpa

Update, 12. Mai, 0.10 Uhr: Eskalation? Tesla startet Produktion in Kalifornien entgegen Behördenanweisung

Tesla-Chef Elon Musk will das Hauptwerk in Kalifornien umgehend wieder hochfahren und eskaliert damit seinen Streit mit den Behörden um Corona-Einschränkungen. Er werde selbst an der Produktionslinie sein, schrieb Musk am Montag bei Twitter. 

"Wenn jemand festgenommen wird, werde ich darum bitten, dass es nur ich bin."

Im Alameda County, in dem sich das Tesla-Werk in Fremont befindet, gelten weiterhin Ausgehbeschränkungen, die eine Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollen. Tesla hatte am Wochenende eine Klage dagegen eingereicht - und Musk hatte gedroht, den Firmensitz des Elektroauto-Herstellers von Kalifornien zum Beispiel nach Texas oder Nevada zu verlegen.

Kaliforniens Gouverneur Gavon Newsom hatte kurz vor Musks Tweet eine Wiederaufnahme der Produktion möglicherweise in der kommenden Woche in Aussicht gestellt.

Musk hatte die Coronavirus-Gefahr von Anfang an heruntergespielt und vergangene Woche die Ausgehbeschränkungen im Alameda County als "faschistisch" beschimpft. 

In Fremont werden die mit Abstand meisten Fahrzeuge von Tesla gebaut, während die Produktion in dem neuen zweiten Werk in China gerade erst hochgefahren wird.

Tesla-Chef Elon Musk will das Hauptwerk in Kalifornien umgehend wieder hochfahren und eskaliert damit seinen Streit mit den Behörden um Corona-Einschränkungen.
Tesla-Chef Elon Musk will das Hauptwerk in Kalifornien umgehend wieder hochfahren und eskaliert damit seinen Streit mit den Behörden um Corona-Einschränkungen.  © Ben Margot/AP/dpa

Update, 11. Mai, 23.12 Uhr: Gericht setzt Quarantänepflicht für Einreisende außer Vollzug

Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat die grundsätzliche Quarantänepflicht für Menschen außer Vollzug gesetzt, die aus dem Ausland in das Land einreisen. Das teilte die Justizbehörde am Montagabend mit. 

Der Senat setzte mit dem Beschluss den Paragrafen 5 der Niedersächsischen Verordnung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vom 8. Mai einstweilig außer Vollzug. 

Er unterwirft aus dem Ausland Einreisende grundsätzlich einer Quarantänepflicht. Die Richter gaben dem Eilantrag des Eigentümers einer Ferienhausimmobilie in Schweden statt. Der Beschluss vom 11. Mai ist unanfechtbar, wie es hieß.

Update, 11. Mai, 22.30 Uhr: Innenministerium verhängt Arbeitsverbot gegen Mitarbeiter

Das Bundesinnenministerium hat ein Arbeitsverbot gegen einen Mitarbeiter verhängt, der in seiner offiziellen Funktion die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung gegenüber Ländervertretern massiv kritisiert hat. Es gebe nun ein "Verbot zur Führung der Dienstgeschäfte" nach dem Bundesbeamtengesetz, hieß es am Montag aus dem Ministerium.

Ein Sprecher erklärte: "Es geht nicht darum, dass ein Mitarbeiter eine kritische Meinung äußert, sondern darum, dass er das unter dem Briefkopf des Bundesinnenministeriums tut und dadurch den Anschein erweckt, es handle sich um die Position des Hauses." 

Das Bundesinnenministerium hatte sich schon am Sonntag öffentlich von dem Vorgang distanziert. Zuvor hatte das Online-Portal "Tichys Einblick" Teile des Papiers öffentlich gemacht.

Der Deutschen Presse-Agentur in Berlin liegen zwei Dokumente vor: eine 93-seitige Kurzfassung sowie eine 192 Seiten umfassende Langfassung, die neben Analysen des Mitarbeiters auch Mailverkehr mit Kollegen und Vorgesetzten umfasst. Zu Details dieser internen Kommunikation wollte sich ein Sprecher von Minister Horst Seehofer (70) auf Anfrage mit Verweis auf die laufende Aufklärung nicht äußern.

Der Mitarbeiter schickte am Freitag zunächst eine E-Mail an führende Mitarbeiter des Innenministeriums, darunter einen Staatssekretär. 

Eine interne Analyse seines Referats ergebe "gravierende Fehlleistungen des Krisenmanagements", hieß es darin, "Defizite im Regelungsrahmen für Pandemien" und "Coronakrise erweist sich wohl als Fehlalarm". 

Das gleiche Papier hat er dann eine Stunde später offenbar an Mitarbeiter der Landesinnenministerien verschickt - er verweist nämlich auf die erste Mail: "in der Annahme Ihres Interesses gebe ich Ihnen unten stehende eMail als fachliche Information zur Kenntnis."

Bundesminister Horst Seehofer (70, CSU)
Bundesminister Horst Seehofer (70, CSU)  © dpa/Bernd von Jutrczenka

Update, 11. Mai, 22.20 Uhr: Maskenpflicht für Mitarbeiter im Weißen Haus

Nach dem Bekanntwerden von zwei Corona-Infektionen bei US-Regierungsmitarbeitern ist Medienberichten zufolge das Tragen von Gesichtsmasken nun im Weißen Haus vorgeschrieben. 

Dies gilt für alle öffentlichen Bereiche der Regierungszentrale, jedoch nicht für die Büros, wie mehrere US-Medien am Montag übereinstimmend unter Berufung auf eine interne Dienstanweisung berichteten. 

Die Maßnahme soll dabei helfen, eine weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus im Weißen Haus zu verhindern. Präsident Donald Trump (73) und Vizepräsident Mike Pence (60) werden dem Vernehmen nach aber keine Masken tragen, wie unter anderem die Zeitung "Washington Post" und der Sender ABC berichteten.

Ende vergangener Woche waren zwei Corona-Infektionen im Weißen Haus bekannt geworden. Betroffen war unter anderem die Sprecherin von Vizepräsident Pence, Katie Miller. 

Trump macht seit Tagen Druck, die Corona-Beschränkungen im ganzen Land wieder zu lockern, damit sich die Wirtschaft erholen kann. Die Infektionen im Weißen Haus, wo Top-Mitarbeiter regelmäßig auf das Virus getestet werden, zeigen jedoch, wie schwierig eine Rückkehr zu einem Normalbetrieb werden dürfte. 

Die Coronavirus-Pandemie ist in den USA in vielen Landesteilen längst nicht unter Kontrolle. Das gilt auch für die Region rund um die Hauptstadt Washington.

Präsident der USA Donald Trump (73). (Archivbild)
Präsident der USA Donald Trump (73). (Archivbild)  © dpa/AP/Patrick Semansky

Update, 11. Mai, 22.10 Uhr: Hunderte protestieren in Sachsen gegen Corona-Beschränkungen

In Sachsen haben am Montag Hunderte Menschen an verschiedenen Orten gegen die staatlichen Beschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie protestiert. 

In Dresden kamen 150 Menschen zusammen und liefen gemeinsam durch die Stadt, wie die Polizei mitteilte. Weitere Demonstrationen gab es im Landkreis Meißen, wo etwa 180 Menschen in Großenhain und 150 in Meißen zusammenkamen. Insgesamt protestierten nach Angaben der Polizei in Sachsen mehr als 850 Menschen gegen die Corona-Regelungen.

Die Demonstranten reagierten in den meisten Fällen nicht auf eine Ansprache durch die Einsatzkräfte, weshalb die Polizei Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten einleitete. 

Versammlungsleiter gaben sich nicht zu erkennen. Die Protestaktionen blieben jedoch friedlich und lösten sich nach einiger Zeit wieder auf.

Protestaktion am Montagabend in Bad Schandau.
Protestaktion am Montagabend in Bad Schandau.  © Marko Förster

Update, 11. Mai, 22.04 Uhr: Noch kein Datum für Neustart in Italiens Serie A

Fußballfans und Vereine der Serie A in Italien müssen weiter auf ein Datum zum Neustart der Saison warten. Zudem gelten künftig strenge Quarantäne-Regeln für die ganze Mannschaft, wenn ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wird. 

Sportminister Vincenzo Spadafora (46) sagte am Montagabend im Fernsehen bei Rai 1, er müsse noch mindestens eine Woche und neue Ergebnisse zu den Infektionszahlen im Land abwarten, um über Daten für den Spielstart zu entscheiden. Bisher ist im Profi-Fußball das Einzeltraining wieder erlaubt, am 18. Mai soll das Mannschaftstraining starten dürfen.

Dafür haben die wissenschaftlichen Berater der Regierung nun harte Vorgaben gemacht, wie der Minister erläuterte. Um Ansteckungen mit dem Virus zu vermeiden, gelte für das Training: Wenn ein Spieler positiv getestet wird, muss die ganze Mannschaft 14 Tage in Quarantäne. 

Wenn der Verband diese Vorschrift akzeptiere, könne das Gruppentraining am 18. Mai losgehen, sagte der Minister.

Die Serie A war am 9. März mit zwölf verbleibenden Spieltagen unterbrochen worden. Die italienische Regierung bremst bei ihrer Entscheidung über einen Saison-Neustart seit langem ab. 

Italien ist von der Covid-19-Krankheit mit mehr als 30.700 Corona-Toten besonders hart getroffen.

Update, 11. Mai, 21.55 Uhr: Twitter will Tweets mit falschen Corona-Informationen kennzeichnen

Twitter will härter gegen die Verbreitung falscher Informationen über das Coronavirus vorgehen. Tweets, durch die Menschen zu Schaden kommen könnten, werden gelöscht, weniger gefährliche Angaben mit einem Verweis auf vertrauenswürdige Quellen versehen, wie Twitter am Montag ankündigte. 

Man werde dabei auch Informationen im Blick haben, die zu mehr Ansteckungen führen könnten. Gegen unbestätigte Angaben, die falsch oder korrekt sein könnten, will Twitter nicht vorgehen.

Facebook löscht bereits ebenfalls potenziell gefährliche falsche Behauptungen über das Coronavirus - und schickt Nutzern nachträglich eine Warnung, wenn sie mit solchen Behauptungen in Berührung kamen. 

Bei YouTube werden Videos zu dem Thema mit einem Hinweis zu offiziellen Informationen versehen.

Twitter will Tweets mit falschen Corona-Informationen kennzeichnen. (Symbolbild)
Twitter will Tweets mit falschen Corona-Informationen kennzeichnen. (Symbolbild)  © dpa/Lehtikuva/Martti Kainulainen

Update, 11. Mai, 21.20 Uhr: Regionalchef: Italien erlaubt Regionen schnellere Corona-Lockerungen

Die italienische Regierung gibt den 20 Regionen nach Politiker-Angaben mehr Spielraum für schnellere, gestaffelte Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Über diese Einigung berichtete der Präsident der Region Ligurien, Giovanni Toti (51), am Montagabend auf Twitter. 

Zuvor hatte es eine Videokonferenz zwischen Vertretern der Regionen, Ministerpräsident Giuseppe Conte und anderen Regierungsmitgliedern gegeben.

Italien hatte in der Covid-19-Krise am 4. Mai mit vorsichtigen Lockerungen der strengen Sperren begonnen. Vielen Regionen, in denen es weniger Neuinfektionen als etwa in der Lombardei gibt, ging die Aufhebung von Verboten im Bereich Wirtschaft nicht schnell genug. 

Ab dem 18. Mai könnten die Regionen zum Beispiel Bars und Restaurants öffnen, hieß es in Medienberichten. Allerdings behalte sich Rom ein Eingreifen und einen Stopp vor, wenn die Infektionszahlen wieder anstiegen.

"Ab 18. Mai werden wir in der Lage sein, Aktivitäten entsprechend den territorialen Bedürfnissen zu öffnen", schrieb Giovanni Toti. Die Nachrichtenagentur Ansa gab den für Regionalfragen zuständigen Minister, Francesco Boccia (52), mit der Aussage wieder, dass nun die Phase der Verantwortung der Regionen beginne. 

Nach Medienberichten will die Regierung in Rom in den kommenden Tagen Vorgaben machen, welche Bedingungen für eine Beschleunigung gelten sollen. Bisher sollen Bars, Restaurants und Friseure erst ab dem 1. Juni öffnen.

Allerdings hatten einzelne Regionen wie Südtirol bereits im Alleingang eigene Regeln erlassen. Die Covid-19-Krankheit hat Italien seit Februar immer weiter in die Knie gezwungen. 

Das Land verzeichnet bisher mehr als 30.700 Corona-Tote. Inzwischen sinken die Zahlen der aktuell infizierten Menschen. Die Regierung in Rom wollte bei der Aufhebung von Verboten aber vorsichtiger sein, als von der Wirtschaft und vielen Regionen gefordert.

Updatet, 11. Mai, 21.13 Uhr: Marriott sieht Stabilisierung auf niedrigem Niveau

Der Hotelriese Marriott sieht nach dem Wegbruch des Geschäfts in der Corona-Krise eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau. So sei die Auslastung der Hotelzimmer in China im April auf 25 Prozent gestiegen - von 10 Prozent im Februar, sagte Firmenchef Arne Sorenson (61) am Montag. 

Weltweit sei der Umsatz pro Zimmer im April im Jahresvergleich um 90 Prozent gefallen. Derzeit sei rund ein Viertel der Marriott-Hotels geschlossen.

Im ersten Quartal sank der Marriott-Umsatz nach einem guten Start ins Jahr um sieben Prozent auf rund 4,7 Milliarden Dollar (4,35 Mrd Euro). Der Gewinn schmolz um 92 Prozent auf 31 Millionen Dollar zusammen.

Update, 11. Mai, 21.10 Uhr: Studie: Vermutlich Tausende Tote mehr durch Pandemie in New York

Eine neue Untersuchung der New Yorker Gesundheitsbehörde vermutet mehr als 5000 zusätzliche Corona-Todesopfer in der Millionenmetropole. Die am Montag veröffentlichte Studie deutet auf dann insgesamt etwa 25.000 Todesopfer in der Großstadt an der US-Ostküste hin. 

Sie untersuchte die sogenannte Übersterblichkeit in New York City vom 11. März bis zum 2. Mai - das ist die Abweichung von der angenommenen Totenzahl während des gleichen Zeitraums in einem normalen Jahr.

Für die Zeit zählte die Behörde 32.107 Tote in New York, was einer Übersterblichkeit von 24.172 entspreche. Von dieser Anzahl an Toten, die über der normal zu erwartenden Rate liegt, seien 13.831 Opfer als bestätigte und weitere 5048 schon zuvor als wahrscheinliche Covid-19-Fälle verzeichnet worden. 

Übrig bleibt die Zahl von 5293 Toten (22 Prozent), die nicht zugeordnet waren. Diese könnten "direkt oder indirekt auf die Pandemie zurückzuführen sein", hieß es.

Die Nicht-Erfassung dieser mutmaßlichen Corona-Todesopfer könnte den Experten zufolge unter anderem an Erkrankten liegen, die falsch negativ getestet wurden, außerhalb ärztlicher Kontrolle starben oder deren Tod bislang nicht mit Covid-19 in Verbindung gebracht wurde. 

New York City mit seinen 8,5 Millionen Einwohnern wurde in Nordamerika mit Abstand am härtesten von der Pandemie getroffen. Eine Umfrage des Bundesstaates deutete darauf hin, dass bereits jeder fünfte New Yorker mit dem Virus infiziert worden sein könnte.

Update, 11. Mai, 21 Uhr: Wolfsburgs Ginczek: Spieler bei Entscheidungen fragen

Stürmer Daniel Ginczek (29) vom VfL Wolfsburg wünscht sich eine stärkere Einbindung von Spielern bei wichtigen Entscheidungen in der Fußball-Bundesliga. 

"Ich glaube, dass es in Zukunft wichtig wäre, Spieler reinzunehmen, vielleicht die Kapitäne der Liga", sagte der 29-Jährige am Montag im TV-Sender Sky. Dann könnten zusammen Lösungen gefunden werden. "Weil ich glaube, dass jeder Spieler, gerade Kapitäne, ältere Spieler, etc. viel Erfahrung haben, die sie einbringen könnten in solche Entscheidungen."

Dennoch lobte Ginczek die Deutsche Fußball Liga (DFL) für ihre Arbeit im Vorfeld der Saison-Fortsetzung am kommenden Samstag nach der Corona-Zwangspause. Sie habe "sehr, sehr gute Arbeit geleistet und ein gutes Konzept vorgeschlagen". Bis zum Saisonende sind unter anderem nur Geisterspiele geplant.

Natürlich gehe man irgendwo ein Risiko ein, meinte er mit Blick auf die Gesundheitsgefahr. "Aber ich sage, ich spiele, seit ich drei bin, Fußball. Ich mache das gerne. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht", sagte Ginczek. "Wenn es irgendwo die Möglichkeit gibt, weiterzuspielen, dann werde ich das natürlich machen, will dazu beitragen, dass es funktioniert."

Alle seien froh, auch wenn es unter strengen Auflagen ist, die Bundesliga wieder fortsetzen zu können. "Wir können es kaum erwarten, dass es wieder los geht", sagte der Angreifer. Der VfL Wolfsburg muss am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg antreten.

Stürmer Daniel Ginczek (29) vom VfL Wolfsburg. (Archivbild)
Stürmer Daniel Ginczek (29) vom VfL Wolfsburg. (Archivbild)  © dpa/Peter Steffen

Update, 11. Mai, 20.47 Uhr: Minister schließt für Strandorte Zugangsbeschränkungen nicht aus

Kurz vor Öffnung der Strandorte an Nord- und Ostsee auch für Besucher aus anderen Bundesländern ab 18. Mai schließt der Kieler Tourismusminister Bernd Buchholz (58, FDP) Zugangsbeschränkungen nicht aus. 

Sein Ministerium sei gerade dabei für das Himmelfahrts- und das Pfingstwochenende mit den Landräten und Bürgermeistern in den touristischen Hotspots zu überlegen, ob man Zugangsbeschränkungen erlassen müsse, sagte Buchholz am Montag im Sender NDR 1 Welle Nord. 

"Und nach dem letzten Wochenende sieht das so aus, dass das tatsächlich stattfinden muss." Das werde aber derzeit beraten.

Urlauber, die für diese Zeit eine Unterkunft gebucht haben, seien davon nicht betroffen, betonte Buchholz. Wer gebucht habe und eine Bestätigung habe, der habe gute Chancen, eine schöne Woche oder ein paar Tage Urlaub in Schleswig-Holstein zu machen, wenn das Infektionsgeschehen nicht explodiere, sagte der Minister.

Für die besonders beliebten Strände, wo es richtig eng werde, könnten aber auch für bestimmte Tage Betretungsverbote nicht ausgeschlossen werden. Darüber werde auch mit den Bürgermeistern und Landräten beraten.

Überlegungen für Beschränkungen gebe es auch für den Sommer. Da werde es vielleicht darum gehen, für einige Strandabschnitte Reservierungen vorzunehmen - per App oder mit einem Ticketsystem. Das werde geprüft, um zu verhindern, dass es zu Menschenansammlungen komme. Denn da werde das Virus nun mal am stärksten übertragen, erklärte Buchholz.

Für Gäste aus anderen Bundesländern ist der Norden erst vom 18. Mai an wieder zugänglich. Dann erst dürfen auch Hotels und Gaststätten wieder öffnen.

Kieler Tourismusminister Bernd Buchholz (58, FDP). (Archivbild)
Kieler Tourismusminister Bernd Buchholz (58, FDP). (Archivbild)  © dpa/Gregor Fischer

Update, 11. Mai, 20.35 Uhr: Premier-League-Clubs hoffen auf Saisonfortsetzung in eigenen Stadien

Der Interims-Boss der englischen Premier League, Richard Masters, hat den Fußballclubs Hoffnung gemacht, dass sie die restlichen Saisonspiele zum Teil in ihren eigenen Stadien austragen können. "Jeder würde es bevorzugen, zuhause und auswärts zu spielen, wenn das möglich ist", sagte Masters nach einer Videokonferenz der Liga am Montag. "Wir sind in Gesprächen mit den Behörden und hören auf deren Ratschläge, aber wir repräsentieren in den Gesprächen auch die Sichtweise der Vereine."

Bisher galt es als unausweichlich, dass die ausstehenden Partien bei einem Saison-Restart an neutralen Orten ausgetragen werden. Dagegen hatten sich mehrere Clubs aus der unteren Tabellenhälfte ausgesprochen, weil sie einen Wettbewerbsnachteil befürchten. 

Die britische Regierung hatte nationale Sportverbände zuvor angewiesen, sich auf die Wiederaufnahme von Sportereignissen vorzubereiten. Frühestens ab dem 1. Juni könnten für die TV-Ausstrahlung hinter verschlossenen Türen stattfinden.

Wegen der Coronavirus-Pandemie ruht der Spielbetrieb in der Premier League seit Mitte März. Masters räumt ein, dass man am Montag auch erstmals über eine "Verkürzung" der Saison gesprochen habe. Erklärtes Ziel der Vereine bleibe allerdings, die Saison zu Ende zu spielen. 

Bei dem Meeting wurde auch beschlossen, dass Spielerverträge, die zum 30. Juni enden, für die restliche Dauer der Saison verlängert werden dürfen. Damit folgte die Liga der Empfehlung der FIFA.

Update, 11. Mai, 20.30 Uhr: Under Armour rechnet mit Umsatzeinbruch von 50 Prozent

Der Sportartikel-Anbieter Under Armour ist von der Corona-Krise hart getroffen worden. Für das laufende Vierteljahr stellt sich die US-Firma auf einen Umsatzeinbruch von 50 bis 60 Prozent ein, wie Finanzchef David Bergman am Montag sagte. 

Under Armour rechne mit einer langsamen Rückkehr zur Normalität - und damit, dass Kunden mit Rabatten angelockt werden müssen. Die Aktie fiel nach den Prognosen zeitweise um mehr als zehn Prozent.

Im ersten Quartal fielen die Erlöse von Under Armour bereits um 23 Prozent auf 930 Millionen Dollar (860 Mio Euro). Unterm Strich gab es einen Verlust von 490 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 22,5 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Großteil davon geht auf Kosten eines Firmenumbaus und Wertberichtigungen zurück.

Under Armour galt einst als starker Herausforderer für Branchen-Schwergewichte wie Nike, das Geschäft schwächte sich aber schon im vergangenen Jahr merklich ab.

In der Krise schickte Under Armour im April 6600 Mitarbeiter seiner Einzelhandelsläden und Lager in unbezahlten Urlaub. Die geplanten Kapitalinvestitionen in diesem Jahr wurden von 160 Millionen auf 100 Millionen Dollar gekappt. Eine Prognose für das Jahr 2020 gibt Under Armour nach wie vor nicht ab, weil die Auswirkungen der Pandemie noch nicht eingeschätzt werden könnten.

Update, 11. Mai, 20.25 Uhr: EU-Kommission: Grenzkontrollen schrittweise abschaffen

Die in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen sollten aus Sicht der EU-Kommission nach und nach gelockert werden. 

"Da sich die Gesundheitssituation allmählich verbessert, sollte sich die Abwägung ändern, hin zu einer uneingeschränkten Personenfreizügigkeit", heißt es im Entwurf einer Empfehlung, die die Brüsseler Behörde am Mittwoch vorstellen will und aus dem das "Handelsblatt" zitiert. 

In Deutschland war Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) zuletzt wegen der andauernden Grenzkontrollen zu mehreren Nachbarländern deutlich unter Druck geraten.

Das Öffnen der Grenzen zu verzögern, würde aus Sicht der EU-Kommission "nicht nur das Funktionieren des Binnenmarkts schwer belasten, sondern auch das Leben von Millionen von EU-Bürgern, denen die Vorteile der Freizügigkeit vorenthalten werden", heißt es dem Bericht zufolge. Ein koordiniertes und behutsames Vorgehen sei wichtig.

Zunächst sollten Kontrollen in Regionen gelockert werden, wo die Infektionszahlen auf beiden Seiten der Grenze vergleichbar seien. Ähnlich hatte die Behörde sich bereits in ihrer Corona-Exit-Strategie Mitte April geäußert. Zudem sei von "größter Bedeutung", dass genügend Tests zur Verfügung stünden und die Behörden über Grenzen hinweg bei der Kontaktverfolgung von Erkrankten zusammenarbeiteten.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (56) hatte bereits vergangene Woche mit Blick auf die Grenzöffnungen gesagt: "Wir müssen schrittweise und koordiniert vorgehen. Unser oberstes Ziel ist die Wiederherstellung eines voll funktionsfähigen Schengenraums der Freizügigkeit, sobald die Gesundheitslage dies zulässt." Die Beschränkungen müssten stufenweise aufgehoben werden.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (56). (Archivbild)
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson (56). (Archivbild)  © dpa/AP/Thierry Monasse

Update, 11. Mai, 20.20 Uhr: Präsidentenwahl in Polen in Wahllokalen und per Brief

Polens nationalkonservative Regierungspartei PiS will die wegen der Corona-Epidemie verschobene Präsidentenwahl zum neuen Termin sowohl in Wahllokalen als auch per Brief abhalten. Eine entsprechende Änderung des Wahlrechts präsentierten Abgeordnete der PiS-Fraktion am Montag in Warschau. 

Der Gesetzentwurf sieht außerdem vor, dass alle Kandidaten, die bereits für den kurzfristig abgesagten Wahltermin am 10. Mai an den Start gegangen waren, erneut antreten dürfen, ohne ein zweites Mal die für die Kandidatur nötigen 100.000 Unterschriften sammeln zu müssen.

Um die Präsidentenwahl hatte es wochenlangen Streit gegeben. Die Opposition hatte die Verlegung gefordert, da wegen Corona kein Wahlkampf möglich sei. Die PiS hielt lange Zeit am 10. Mai fest - ihr Kandidat Andrzej Duda (47) liegt in allen Umfragen vorn.

Um das Gesundheitsrisiko bei der Stimmabgabe zu minimieren, wollte die PiS die Abstimmung ausschließlich per Brief abhalten. Da die Briefwahl in Polen ein Novum ist, musste dafür das Wahlgesetz geändert werden. 

Dies wollte eine Gruppe von Abgeordneten in der PiS-Fraktion aber nicht mittragen. In der vergangenen Woche setzten sie durch, dass der Wahltermin am 10. Mai gekippt wurde. Dafür stimmten sie für das Briefwahl-Gesetz.

Nun soll dieses Gesetz noch einmal modifiziert werden. Die gut 30 Millionen Wahlberechtigten sollen nun selbst entscheiden dürfen, ob sie im Wahllokal oder per Brief abstimmen wollen. Wer seine Stimme per Post abgeben möchte, muss dafür - ähnlich wie in Deutschland - einen Antrag stellen.

Wann die Präsidentenwahl genau stattfinden wird, steht noch nicht fest. Hierzu soll erst das Oberste Gericht feststellen, dass die Wahl am 10. Mai ungültig war, weil sie nicht stattgefunden hat. Danach soll die Parlamentspräsidentin einen neuen Wahltermin benennen.

Update, 11. Mai, 19.55 Uhr: CDU-Politiker fordern mehr Freizügigkeit an deutsch-polnischer Grenze

Mehrere CDU-Politiker haben die Regierung in Polen aufgefordert, an der polnisch-deutschen Grenze wieder mehr Freizügigkeit wie vor der Corona-Pandemie zuzulassen. 

"Wir brauchen nicht weniger europäische Zusammenarbeit, sondern mehr europäische Zusammenarbeit", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (34) am Montag am geschlossenen Grenzübergang an der Bundesstraße 104 in Mecklenburg-Vorpommern. 

Zuvor hatte sich der gebürtige Stettiner mit Experten und Kommunalpolitikern beraten. Besonders Schulkinder und Beschäftigte der Gesundheitsbranche litten stark unter weiten Umwegen von täglich bis zu zwei Stunden. Die geringen Corona-Fallzahlen ließen mehr Freizügigkeit zu.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor (27) und Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (65) schlugen die Einrichtung eines sogenannten "kleinen Grenzverkehrs" vor, damit polnische und deutsche Einwohner einer genau bestimmten Region wieder besser Arbeit und Familien erreichten. 

Die Region zwischen Pasewalk, Löcknitz und Stettin (Szczecin) galt bisher als Modellregion für das Zusammenleben von Polen und Deutschen. Polen hatte bis auf die Autobahn 11 bei Pomellen alle Festlandübergänge in Vorpommern wegen der Pandemie geschlossen.

Philipp Amthor (27, CDU, l-r), MdB, Paul Ziemiak (34), Generalsekretär der CDU, Lorenz Caffier (65, CDU), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, und Michael Sack (47, CDU), Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, stehen mit Mund- und Nasenschutz und Regenschirmen am geschlossenen Grenzübergang Richtung Polen. Sie treffen sich zum Erfahrungsaustausch zum Thema "Grenzverkehr in Corona-Zeiten - Auswirkungen auf die Region" am deutsch-polnischen Grenzübergang.
Philipp Amthor (27, CDU, l-r), MdB, Paul Ziemiak (34), Generalsekretär der CDU, Lorenz Caffier (65, CDU), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, und Michael Sack (47, CDU), Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, stehen mit Mund- und Nasenschutz und Regenschirmen am geschlossenen Grenzübergang Richtung Polen. Sie treffen sich zum Erfahrungsaustausch zum Thema "Grenzverkehr in Corona-Zeiten - Auswirkungen auf die Region" am deutsch-polnischen Grenzübergang.  © dpa/Danny Gohlke

Update, 11. Mai, 19.49 Uhr: IWF gewährt Ägypten wegen Corona-Krise 2,7 Milliarden Dollar Hilfe

Der Internationale Währungsfonds (IWF) gewährt Ägypten wegen der Coronavirus-Krise Nothilfen in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro). 

Die Pandemie habe zu "unmittelbaren und schweren" wirtschaftlichen Verwerfungen für Ägypten geführt, darunter "bedeutende Kapitalflucht" und ein Stillstand der wichtigen Tourismusbranche, erklärte der IWF am Montag. 

Die Unterstützung des Fonds solle dem nordafrikanischen Land helfen, die nationale Währung zu stärken sowie dringende Ausgaben für den Gesundheitssektor und Sozialprogramme zu stemmen, hieß es weiter.

Sobald die Krise überstanden sei, müsse Ägypten seinen Staatshaushalt wieder konsolidieren und Strukturreformen zur Stärkung der Privatwirtschaft vorantreiben, mahnte der IWF. Die Organisation hatte Ägypten Ende 2016 im Gegenzug für Reformzusagen ein mehrjähriges Rettungspaket in Höhe von 12 Milliarden Dollar gewährt.

Ägypten ist ein auch bei deutschen Urlaubern beliebtes Reiseziel. Tourismus bringt dem Land wichtige Devisen ein - wegen der Pandemie ist dieses Geschäft aber weitgehend zum Erliegen gekommen.

Der in Washington ansässige IWF unterstützt wegen der Pandemie zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer. Die Finanzierung für Ägypten ist hinter der unlängst angekündigten Unterstützung für Nigeria (3,4 Milliarden Dollar) das bislang zweitgrößte IWF-Hilfspaket für ein einzelnes Land. 

Rund 100 Länder haben sich beim IWF nach Nothilfen oder Krediten erkundigt, dutzende haben solche Mittel bereits beantragt.

Update, 11. Mai, 19.45 Uhr: Nach Corona-Pause: Schweden-Star Ibrahimovic zurück zum AC Mailand

Der schwedische Fußball-Star Zlatan Ibrahimovic (38) hat nach mehreren Wochen seine Heimat wieder verlassen und ist am Montag zu seinem Verein AC Mailand zurückgekehrt. Dort will sich der 38-Jährige wegen der Corona-Pandemie zunächst in Quarantäne begeben. 

Die Clubs der Serie A dürfen vom kommenden Montag an wieder in Kleingruppen trainieren. Die Entscheidung, ob und wann die Saison wieder aufgenommen wird, soll Ende des Monats fallen.

Ibrahimovic hatte sich in den vergangenen Wochen in Schweden fitgehalten und beim Stockholmer Erstliga-Club Hammarby IF mittrainiert. Der Stürmer stammt ursprünglich aus dem südschwedischen Malmö, hält aber 25 Prozent der Anteile bei Hammarby.

Ibrahimovic war Mitte März aus Mailand nach Schweden gekommen, nachdem die Serie-A-Saison wegen der dramatischen Corona-Situation in Italien unterbrochen worden war. In dem skandinavischen Land gelten deutlich freizügigere Regelungen, mit denen die Verbreitung des neuartigen Coronavirus abgebremst werden soll.

Ibrahimovic war Anfang des Jahres nach dem Ende seines Engagements bei LA Galaxy in der amerikanischen Major League Soccer zum AC Mailand gewechselt und hatte einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben. In Schweden wird gehofft, dass er entgegen seiner bisherigen Äußerungen doch noch einmal in der ersten Liga spielen könnte.

Zlatan Ibrahimovic (38). (Archivbild)
Zlatan Ibrahimovic (38). (Archivbild)  © dpa/AP/Luca Bruno

Update, 11. Mai, 19.35 Uhr: Erdogan kündigt viertägiges Ausgehverbot für türkische Städte an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66) hat wegen der Corona-Krise eine weitere viertägige weitgehende Ausgangssperre für mehrere Städte angekündigt. Sie beginne am Samstag und ende am Dienstag, einem Feiertag in der Türkei, sagte Erdogan nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung am Montag.

Zudem würden die Reisebeschränkungen für neun weitere Städte und Provinzen aufgehoben. Damit bleiben 15 Städte, darunter die Millionenmetropole Istanbul und die Hauptstadt Ankara, weitestgehend abgeschottet. 

Erdogan sagte zunächst nicht, welche Städte von der Ausgangssperre betroffen sind. In der Regel gilt die Maßnahme unter anderem in Istanbul, Ankara und Izmir. Senioren ab 65 Jahren, für die seit dem 21. März ein tägliches Ausgehverbot gilt, dürften am Sonntag aber für mehrere Stunden vor die Tür.

Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet und zahlreiche Maßnahmen erlassen, die aber nun schrittweise wieder gelockert werden.

Recep Tayyip Erdogan (66, M), Präsident der Türkei inspiziert die Baustelle eines Krankenhauses für Corona-Infizierten.
Recep Tayyip Erdogan (66, M), Präsident der Türkei inspiziert die Baustelle eines Krankenhauses für Corona-Infizierten.  © dpa/XinHua/-

Update, 11. Mai, 19.25 Uhr: Trump heizt erneut Proteste gegen Corona-Maßnahmen an

US-Präsident Donald Trump (73) hat erneut Proteste gegen Eindämmungsmaßnahmen wegen des Coronavirus angefeuert - dieses Mal traf es den demokratischen Gouverneur des Bundesstaats Pennsylvania. 

"Die großartigen Menschen von Pennsylvania wollen ihre Freiheit jetzt, und sie sind sich dessen völlig bewusst, was das bedeutet", schrieb der Republikaner Trump am Montag auf Twitter. Er warf den Demokraten vor, die Öffnung der Wirtschaft zu verzögern. "Die Demokraten bewegen sich überall in den USA langsam, aus politischen Gründen." Trump treibt die Öffnung der Wirtschaft voran, obwohl die USA weiterhin hohe Fallzahlen haben.

Gouverneur Tom Wolf (71) wies Trumps Äußerungen zurück. Eine zu frühzeitige Öffnung würde Menschenleben gefährden, sagte er am Montag. Es wäre unverantwortlich, so zu tun, "als könnte man einen Zauberstab schwenken" und die Realität des Virus damit außer Kraft setzen. "Das Virus gibt den Zeitplan vor." Die Epidemie hat verheerende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft.

Trump hat in den vergangenen Wochen wiederholt Demonstranten zu Protesten gegen Schutzmaßnahmen ermutigt und zur "Befreiung" von Virginia, Minnesota und Michigan aufgerufen. Ende vergangenen Monats waren bewaffnete Demonstranten ins Parlament in Michigans Hauptstadt Lansing eingedrungen. Die Zeitung "Metro Times" berichtete am Montag, am Donnerstag sei erneut ein bewaffneter Protest in Lansing geplant. 

In privaten Facebook-Gruppen seien Gewaltdrohungen gegen die demokratische Gouverneurin Gretchen Whitmer (48) verbreitet worden.

Update, 11. Mai, 19.20 Uhr: Spielergewerkschafts-Chef: Profis "müssen besser eingebunden werden"

Spielergewerkschafts-Chef Ulf Baranowsky versteht die Kritik von Profis an der aus ihrer Sicht ungenügenden Kommunikation von Verbänden und Vereinen bei der Saison-Fortsetzung in der Fußball-Bundesliga. "Diese Kritik ist nachvollziehbar und berechtigt", sagte der VDV-Geschäftsführer am Montag dem Portal sportbuzzer.de. "Gerade in schwierigen Phasen müssen Spieler besser eingebunden werden, um gute Lösungen für alle zu finden."

Unter anderen hatte sich Abwehrspieler Neven Subotic (31) von Union Berlin kritisch über den Neustart der Bundesliga-Saison am kommenden Samstag trotz der andauernden Corona-Pandemie geäußert. Er bemängelte auch die schwache Position der Spieler, die keinen Einfluss bei der Entscheidung über die Wiederaufnahme des Spielbetriebs hatten.

"Es geht immer um eine vernünftige Güterabwägung bei einer Priorisierung des Gesundheitsschutzes. Wir haben daher mit sehr vielen Spielern ausführlich über die Situation gesprochen, auch mit Neven", sagte Baranowsky. 

Es sei der Spielergewerkschaft wichtig, die besorgten Stimmen aufzunehmen und diese an Clubs, Verbände und Behörden weiterzugeben. "Dadurch konnten manche Kompromisse gefunden werden. Beispielsweise ist es gelungen, den Spielern eine monatelange Dauerisolation in Quarantänelagern zu ersparen", meinte er.

Kritik an Profis, deren Gehaltsverzicht fiele zu gering aus, wies Baranowsky zurück. "Zahlreiche Spieler sind freiwillig ihren Clubs entgegengekommen und haben auf viel Geld verzichtet – teilweise sogar bei Clubs, die überhaupt nicht in finanzieller Not sind", sagte er. Er verwies auf Hilfsaktionen vieler Profis. "Die Bereitschaft zu helfen ist unter Fußballern weit verbreitet."

Update, 11. Mai, 19.15 Uhr: Bundesstaat New York will ab Freitag Corona-Beschränkungen lockern

Der besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffene US-Bundesstaat New York will ab Freitag seine Beschränkungen langsam wieder lockern - allerdings nur in den Regionen, die bestimmte Bedingungen erfüllen. Zu den insgesamt sieben Bedingungen gehörten unter anderem sinkende Infektionszahlen, ausreichend freie Krankenhauskapazitäten und genügend Test- und Nachverfolgungskapazitäten, wie Gouverneur Andrew Cuomo (62) am Montag bei seiner täglichen Pressekonferenz sagte.

Wenn eine Region diese Bedingungen alle erfüllt, darf sie in einen Öffnungsprozess mit drei Phasen eintreten, der von einem regionalen Gremium überwacht wird. In der ersten Phase dürfen beispielsweise nicht systemrelevante Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. Wenn sich die Zahlen wieder verschlechtern, können Lockerungen auch wieder zurückgenommen werden.

Derzeit erfüllten nur drei ländliche Regionen im Norden des Bundesstaates diese Bedingungen, sagte Cuomo weiter. Die Millionenmetropole New York, in der rund die Hälfte der etwa 19 Millionen Einwohner des Bundesstaates wohnt, erfüllt die Bedingungen noch nicht.

Die Zahl der Neuinfektionen insgesamt sank in dem Bundesstaat unterdessen weiter. 161 Menschen starben am Sonntag nach einer Infektion mit dem Virus, wie Cuomo mitteilte. Im März und April waren teilweise bis zu 800 Menschen pro Tag an dem Virus gestorben. 

In dem Bundesstaat haben sich bislang fast 330.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Mehr als 26.000 starben.

Ein Patient wird während der Coronavirus-Pandemie von medizinischem Personal des "Maimonides Medical Center" in New York verlegt. (Archivbild)
Ein Patient wird während der Coronavirus-Pandemie von medizinischem Personal des "Maimonides Medical Center" in New York verlegt. (Archivbild)  © dpa/AP/Mark Lennihan

Update, 11. Mai, 19.11 Uhr: Corona-Verdacht bei Fußballern in Belarus - Zwei Spiele verlegt

Wegen des Verdachts auf Corona-Infektionen bei Spielern hat der Fußballverband von Belarus (Weißrussland) zwei Begegnungen verschoben. Das betreffe die Mannschaften des Erstligisten Minsk und des Zweitligisten FC Arsenal Dserschinsk, wie der Verband am Montag in der Hauptstadt Minsk mitteilte. 

Die Namen der betroffenen Spieler wurden nicht genannt. Die Spiele waren für kommenden Freitag und Samstag angesetzt. Neue Termine gab es zunächst nicht.

In Belarus wird trotz internationaler Kritik weiter Fußball gespielt. Zuletzt gingen die Zuschauerzahlen Berichten lokaler Medien zufolge aber zurück, weil viele Angst haben, sich auf den Tribünen mit dem gefährlichen Virus anzustecken. In dem Land zwischen Russland und Polen sind laut offizieller Statistik mehr als 23.900 Corona-Fälle bekannt - Tendenz steigend. 135 Menschen starben mit dem Virus.

Dem Verband zufolge wurden für Zuschauer die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Demnach stehen in den Stadien mehr Desinfektionsspender bereit. Außerdem werde am Eingang die Temperatur gemessen. Außerdem müssten die Fans auf den Tribünen Abstand voneinander halten.

Update, 11. Mai, 19 Uhr: Galeria Karstadt Kaufhof bereitet Mitarbeiter auf Stellenabbau vor

Die angeschlagene Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bereitet ihre Mitarbeiter auf Standortschließungen und einen weiteren Stellenabbau im Zuge des Anfang April eingeleiteten Schutzschirmverfahrens vor. 

In einem Brief an die Mitarbeiter berichtete die Unternehmensführung am Montag, der gerichtlich bestellte Sachwalter Frank Kebekus und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz hätten klar gemacht, dass es angesichts der Corona-Krise "leider auch zu Standortschließungen und dementsprechend auch zu einem Arbeitsplatzabbau kommen muss". Angaben zur Zahl der bedrohten Filialen oder der gefährdeten Arbeitsplätze machte das Unternehmen nicht. 

In dem zweiseitigen Schreiben betonte die Konzernführung, Galeria Karstadt Kaufhof habe während der Zeit der Komplettschließungen mehr als eine halbe Milliarde Euro an Umsatz verloren. Aufgrund der anhaltenden Kaufzurückhaltung werde sich der Umsatzverlust wahrscheinlich sogar noch auf bis zu eine Milliarde Euro erhöhen. Deshalb seien weitere Sanierungsmaßnahmen nötig, um das Unternehmen nachhaltig gesund aufzustellen.

Bei der Gewerkschaft Verdi sorgte der Mitarbeiterbrief für Empörung. Der Verdi-Fachbereichsleiter Einzelhandel, Orhan Akman, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es ist ein Armutszeugnis, dass den Insolvenzverwaltern und der Unternehmensführung nichts anderes einfällt, als die Axt an die Personalkosten zu legen und Filialen zu schließen." 

Statt neue Kürzungsorgien einzuleiten, solle das Unternehmen lieber Wege finden, Beschäftigten und Filialen eine Zukunft zu bieten, verlangte der Gewerkschafter.

Update, 11. Mai, 18.25 Uhr: Nach Spiel-Absage: Hannover-Trainingslager entfällt vorerst

Nach der Absage des für Sonntag angesetzten Heimspiels gegen Dynamo Dresden wird die Mannschaft von Hannover 96 vorerst nicht zu Quarantäne-Zwecken in ein Hotel ziehen. Die Spieler wohnen weiterhin zu Hause und trainieren in der HDI Arena, teilte der Fußball-Zweitligist am Montag mit.

"Wir ziehen das Programm durch, das wir für die Trainingslager-Situation geplant hatten. Im Ablauf ändert sich eigentlich nichts, nur dass die Jungs zu Hause schlafen", sagte Hannovers Sportdirektor Gerhard Zuber.

Eigentlich sollten die 96er an diesem Sonntag die Saison in der 2. Bundesliga wieder aufnehmen. Allen Spielern des Gegners aus Dresden wurde aber eine 14-tägige häusliche Quarantäne verordnet, da zwei von ihnen positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Zu den Auflagen der Deutschen Fußball Liga für den Neustart in der Ersten und Zweiten Liga gehört, dass alle Teams vorher ein mehrtägiges Trainingslager beziehen müssen, in dem sie von der Außenwelt abgeschottet werden. Hannover 96 wollte dafür am Montag ein Hotel direkt am Maschsee in der Nähe des Stadions einziehen.

Sportdirektor Gerhard Zuber. (Archivbild)
Sportdirektor Gerhard Zuber. (Archivbild)  © dpa/Swen Pförtner

Update, 11. Mai, 18.20 Uhr: Dänische Fußball-Saison wird am 28. Mai fortgesetzt

Nach einer mehr als zweieinhalbmonatigen Corona-Pause startet die erste dänische Fußballliga am 28. Mai in den Rest ihrer Saison. Den Auftakt nach der wochenlangen Unterbrechung wird wie geplant die Nachholpartie zwischen Aarhus GF und Randers FC machen, wie der Ligaverband Divisionsforeningen am Montag mitteilte. 

Am Pfingstwochenende und dem 7. Juni folgen dann die letzten beiden Spieltage der ersten Saisonphase in der Superliga, in deren Anschluss die sechs besten Teams in Dänemark den Meister unter sich ausspielen. Derzeit liegt der FC Midtjylland mit komfortablem Vorsprung vor dem Titelverteidiger FC Kopenhagen an der Tabellenspitze.

Alle Begegnungen werden ohne Zuschauer im Stadion ausgetragen. Zum jütländischen Derby gegen Randers greift Aarhus jedoch zu einer besonderen Maßnahme, um zumindest virtuell ein Publikum ins Stadion zu holen: Heim- wie Auswärtsfans können sich kostenlos eine von 22 Sektionen auf der Tribüne aussuchen, von wo aus sie die Begegnung per Videoübertragung mit anderen im Block verfolgen können. Für die Spieler auf dem Rasen sollen einige der Fans auf Großbildschirmen zu sehen sein. Laut dem Verein handelt es sich um die erste virtuelle Zuschauertribüne weltweit.

Update, 11. Mai, 18.15 Uhr: Italien unterstützt Alitalia mit weiteren drei Milliarden Euro

Die italienische Regierung wird die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia erneut mit rund drei Milliarden Euro unterstützen. Das bestätigte Verkehrsministerin Paola De Micheli (46) am Montag in Rom vor der Auslandspresse. 

Die Summe ist Teil eines neuen Hilfspakets zur Abfederung der Schäden durch die Corona-Krise in Italien. Die Regierung werde es in Kürze beschließen, sagte die Politikerin. Das Hilfspaket soll nach Medienberichten eine Höhe von insgesamt rund 55 Milliarden Euro haben. Ein entsprechendes Dekret sollte am Montagabend oder am Dienstag vorgelegt werden.

Die Regierung in Rom will die seit Jahren insolvente Fluggesellschaft Alitalia im Juni verstaatlichen. Dabei soll eine neue Gesellschaft entstehen, für die die aktuelle Geldspritze gedacht ist.

Alitalia macht seit 2002 keinen Profit mehr. Zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, scheiterten. Das Unternehmen ist seit 2017 insolvent. Der Staat hatte dem Unternehmen mit rund 10.000 Arbeitsplätzen in jüngerer Zeit bereits Überbrückungskredite in Milliarden-Höhe gewährt.

Update, 11. Mai, 18.10 Uhr: Leitfaden für Fernseh-Drehs in Corona-Zeiten in Arbeit

Produzenten und TV-Sender in Deutschland arbeiten an einer Wiederaufnahme von Drehs und Produktionen in Corona-Zeiten. Sendervertreter von ARD, ZDF und ProSiebenSat.1 und RTLzwei luden am Montag auf Initiative der Mediengruppe RTL Deutschland zu einem gemeinsamen "Runden Tisch Fernsehen" bei einer Videokonferenz ein. 

Als Branche stehe man bei der Wiederaufnahme der Produktion vor praktischen Herausforderungen und wirtschaftlichen Risiken, hieß es in einem von RTL mitgeteiltem gemeinsamen Fazit der Teilnehmer.

In der Diskussion war den Angaben zufolge ein Leitfadenentwurf der Allianz deutscher Produzenten zum Arbeitsschutz, der gerade entsteht. Zudem ging es bei dem Treffen auch um die Option eines möglichen Ausfallfonds, wenn künftig Drehs wieder abgebrochen oder verschoben werden sollten.

Update, 11. Mai, 18.05 Uhr: Thüringens FDP-Chef Kemmerich verteidigt Demo-Teilnahme

Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich (55) hat seine Teilnahme an einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen erneut verteidigt. "Warum ich in #Gera war? Weil ich nicht will, dass Teile der Mittelschicht mit ihren Sorgen von der AfD vereinnahmt werden", schrieb Thüringens Ex-Kurzzeitministerpräsident am Montag bei Twitter. Er sei an dem Tag wegen seiner Distanz zu den Rechten "niedergebrüllt" worden, schrieb der 55-Jährige.

Kemmerich gab zu, nicht durchgängig seinen Mundschutz getragen zu haben. "Dies würde ich beim nächsten Mal anders machen", schrieb er.

Update, 11. Mai, 18 Uhr: Sachsen-Anhalts Innenminister besorgt über Corona-Demos

Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (55) blickt mit Sorge auf die Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen. "Wir nehmen das schon sehr ernst, weil es in der Tat extremistische Bestrebungen gibt, die versuchen, das bürgerliche Spektrum an sich zu binden", sagte der CDU-Politiker am Montag der Deutschen Presse-Agentur. 

Der Verfassungsschutz beobachte schon seit einigen Wochen die Entwicklung im Land. Schwerpunkt sei Halle, wo es wiederkehrende Demos mit einem stadtbekannten Rechtsextremen gebe, bei denen sich auch Bürgerliche einreihten. "Wir sehen ein erhebliches Dynamisierungspotenzial."

Mit besonderer Sorge blickten die Sicherheitsbehörden auf jene Demonstranten, die bisher nicht politisch vorgeprägt seien, jetzt aber glaubten, die Corona-Pandemie sei eine Lüge, damit der Staat die Freiheitsrechte eindämmen könne, erklärte Stahlknecht. 

"Aus meiner Sicht sind viele fast schon wahnhaft und schwer vom Gegenteil zu überzeugen." Deutschlandweit gibt es mittlerweile Demonstrationen, bei denen Hunderte oder auch Tausende gegen die Corona-Einschränkungen protestieren.

Update, 11. Mai, 17.55 Uhr: Trump-Berater will Schadenersatz von China wegen Coronavirus

Ein wichtiger Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump (73) hat sich für Entschädigungszahlungen Chinas an die USA wegen der Ausbreitung des Coronavirus ausgesprochen. 

"Ich bin der festen Überzeugung - und ich denke, das amerikanische Volk ist der festen Überzeugung -, dass China diesem Land Billionen Dollar an Schaden zugefügt hat und dass es irgendeine Form von Entschädigungszahlungen geben sollte", sagte Trumps Handelsberater Peter Navarro (70) am Montag dem Sender Fox News. 

Er kritisierte: "Die Kommunistische Partei Chinas hat ein Virus auf die Welt losgelassen, das uns innerhalb von 60 Tagen vorübergehend lahmgelegt hat."

Trump hat China mehrfach vorgeworfen, die Ausbreitung des Virus nicht gestoppt zu haben. China weist die Vorwürfe zurück. Die Pandemie hat die Spannungen zwischen den USA und China verschärft und Sorgen vor einem erneuten Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt entfacht.

Trumps Handelsberater Peter Navarro (70). (Archivbild)
Trumps Handelsberater Peter Navarro (70). (Archivbild)  © dpa/AP/Evan Vucci

Update, 11. Mai, 17.50 Uhr: UN befürchten 500.000 zusätzliche Aids-Tote wegen Corona-Krise

Die Vereinten Nationen befürchten, dass in Afrika durch die Corona-Krise bis 2021 rund 500.000 Menschen zusätzlich an Aids oder damit zusammenhängenden Krankheiten sterben könnten. 

Nach einer Schätzung der WHO und der Organisation UNAIDS würde sich damit die Zahl der Opfer im Vergleich zu 2018 verdoppeln. Es müsse alles getan werden, dass es nicht zu einer sechsmonatigen Unterbrechung der Versorgung der HIV-Infizierten mit einer antiviralen Therapie komme, schrieben die Organisationen am Montag in einem gemeinsamen Appell auf Grundlage diverser Szenarien.

Aktuell seien viele Einrichtungen für HIV-Patienten angesichts des Kampfes gegen das Coronavirus geschlossen oder die Versorgungskette mit Anti-Aids-Medikamenten sei unterbrochen. Halte dieser Zustand an, drohe bei Infizierten der Ausbruch der Immunschwächekrankheit. "Wir müssen das als Weckruf an alle Länder verstehen, ihre wichtigen Gesundheitseinrichtungen aufrecht zu erhalten", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (55).

In Afrika südlich der Sahara leben schätzungsweise knapp 26 Millionen Menschen mit HIV. 16,4 Millionen von ihnen erhalten laut WHO eine antivirale Therapie, die vor dem Ausbruch der Krankheit schützen soll. Vor wenigen Wochen hatte die WHO eine ähnliche Warnung mit Blick auf Malaria veröffentlicht. 

Auch an dieser Infektionskrankheit könnten wegen der mit Covid-19 einhergehenden Mängel in anderen Bereichen wesentlich mehr Menschen sterben als bisher.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (55). (Archivbild)
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (55). (Archivbild)  © dpa/KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Update, 11. Mai, 17.45 Uhr: Frauen-Bundesliga soll fortgesetzt werden - Start für 29. Mai geplant

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will die Bundesliga der Frauen ab dem 29. Mai fortsetzen. Dies teilte der Verband am Montag nach einer Präsidiumssitzung mit. Um die verbleibenden sechs Spieltage absolvieren zu können, bedarf es aber noch einer Genehmigung durch die Politik.

Bund und Länder hatten in der vergangenen Woche zunächst nur die von der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisierten Wettbewerbe Bundesliga und 2. Bundesliga genehmigt und den DFB explizit aufgefordert, ein Konzept für die weiteren Wettbewerbe zu erarbeiten.

In der Frauen-Bundesliga führt derzeit der noch ungeschlagene VfL Wolfsburg vor dem FC Bayern München und der TSG 1899 Hoffenheim. "Da es nach und nach in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens deutliche Lockerungen gibt, halte ich es nach dem Startschuss für die DFL-Ligen auch unter dem Aspekt der Gleichberechtigung für angemessen, dass auch in der Frauen-Bundesliga unter Auflagen der Ball wieder rollen darf", wurde Siegfried Dietrich, der Vorsitzende des DFB-Ausschusses Frauen-Bundesligen, in der Mitteilung zitiert.

Die Liga würde am 29. Mai mit dem 17. Spieltag fortgesetzt werden, das Saisonfinale ist für den 28. Juni 2020 geplant. Im DFB-Pokalwettbewerb der Frauen würde das Viertelfinale am 3. Juni gespielt. Das Halbfinale könnte am 10. und 11. Juni 2020, das Endspiel in Köln am 4. Juli 2020 stattfinden. Der Außerordentliche Bundestag des DFB muss am 25. Mai über die Empfehlungen entscheiden.

Update, 11. Mai, 17.40 Uhr: Frankreich: Autohersteller sollen Produktion zurückholen

Autohersteller sollen nach Vorstellung der französischen Regierung im Gegenzug für öffentliche Hilfen verlagerte Produktion wieder ins Land zurückholen. "Ich denke, dass die französische Automobilindustrie zuviel ausgelagert hat", sagte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire (51) am Montag dem Sender BFMTV.

"Renault braucht öffentliche Unterstützung", sagte Le Maire. Die EU-Wettbewerbshüter hatten Frankreich bereits erlaubt, den Hersteller in der Corona-Krise mit einer Garantie für Kredite bis fünf Milliarden Euro zu unterstützen. Ein großer Konkurrent im Land ist der Peugeot-Hersteller und Opel-Mutterkonzern PSA.

Le Maire erinnerte auch an die europäische Batteriezellenfertigung, für die sich insbesondere Frankreich und Deutschland stark machen. Der Staat bringe viel Geld dafür auf, so Le Maire. Staatschef Emmanuel Macron (42) und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hatten am Jahresbeginn eine Pilotfertigung in Südwestfrankreich auf den Weg gebracht. EU-Länder wollen rechtzeitig zu dem erwarteten Boom von Elektroautos Batteriefabriken aufbauen.

Finanzminister Bruno Le Maire (51). (Archivbild)
Finanzminister Bruno Le Maire (51). (Archivbild)  © dpa/KEYSTONE/Alessandro Della Valle

Update, 11. Mai, 17.35 Uhr: Internationaler Musikwettbewerb der ARD abgesagt

Der Internationale Musikwettbewerb der ARD findet in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt. Die vom 31. August bis 18. September geplante 69. Ausgabe sei "schweren Herzens" abgesagt worden, teilten die Veranstalter am Montag mit. Der Wettbewerb in den Fächern Flöte, Posaune, Streichquartett und Klavier werde auf das Jahr 2022 verschoben.

Eine faire Durchführung sei nicht möglich, hieß es. Es sei völlig ungewiss, ob die Kandidatinnen und Kandidaten Ende August reisen könnten. Dies sei angesichts der Internationalität des Wettbewerbs mit Teilnehmern aus zahlreichen Ländern von vier Kontinenten jedoch Voraussetzung.

Der ARD-Musikwettbewerb für junge Musikerinnen und Musiker gilt als einer der größten Wettbewerbe für klassische Musik weltweit und ist ein Sprungbrett für viele spätere Stars. Er wird in 21, jährlich wechselnden, Fächern abgehalten. Der 70. Musikwettbewerb soll vom 30. August bis 8. September 2021 in den Fächern Klavierduo, Gesang, Horn und Violine stattfinden.

Update, 11. Mai, 17.30 Uhr: Putin erklärt arbeitsfreie Zeit in Russland wegen Corona für beendet

Russlands Präsident Wladimir Putin (67) hat trotz der dramatischen Lage in der Corona-Krise die landesweit verordnete arbeitsfreie Zeit für beendet erklärt. Einige Beschränkungen sollen aber weiter bestehen bleiben. Das kündigte Putin am Montag bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Online-Konferenz an. Die arbeitsfreie Zeit wurde Ende März eingeführt.

Familien mit Kindern versprach Putin weitreichende Finanzhilfen. Demnach soll es etwa für jedes Kind im Alter von drei bis 16 Jahren eine Zahlung von über 10.000 Rubel (125 Euro) geben. Kleinere Unternehmen in Branchen, die von der Krise betroffenen sind, sollen von manchen Steuern befreit werden.

In Moskau arbeiten damit von diesem Dienstag an wieder eine halbe Million Menschen. In der Hauptstadt dürfen etwa Baustellen und Industriebetriebe öffnen. Geschäfte bleiben aber geschlossen. Zudem gilt in vielen Städten eine Handschuh- und Schutzmaskenpflicht in Verkehrsmitteln und Supermärkten. Putin hatte die Regelungen im Einzelnen den jeweiligen Regionen überlassen.

Viele Moskauer müssen allerdings weiter warten, bis sie zum Beispiel zum Friseur gehen können. Es gelten seit Wochen strenge Ausgangssperren. Wer zur Arbeit muss, braucht eine Sondergenehmigung von der Stadt.

Russland verzeichnet eine sehr stark steigende Infektionszahl. Am Montag kamen nach Angaben der Behörden innerhalb eines Tages erneut 11.600 neue Fälle hinzu - ein neuer Tageshöchststand. Die Hälfte davon entfiel auf die Hauptstadt Moskau. Damit sind mittlerweile landesweit 221.344 Menschen mit dem Virus infiziert.

Menschen über 65 Jahre und mit chronischen Erkrankungen müssen in Russland weiter zu Hause bleiben. Der 67 Jahre alte Putin nannte das Selbstisolation. In Deutschland hatte sich die Politik stets gegen eine Diskriminierung älterer Menschen ausgesprochen. Putin bekräftigte auch Zuschläge für medizinisches Personal, nachdem es Beschwerden über nicht ausgezählte Hilfe gegeben hatte.

Die Zahl der Toten in Russland wurde am Montag mit 2009 angegeben. Das ist im Vergleich zu anderen schwer betroffenen Ländern niedrig. Mediziner hatten dies damit erklärt, dass auf den Sterbeurkunden andere Todesursachen wie etwa eine Lungenentzündung angegeben würden - nur eindeutige Covid-19-Todesfälle würden als solche ausgewiesen.

Russlands Präsident Wladimir Putin (67). (Archivbild)
Russlands Präsident Wladimir Putin (67). (Archivbild)  © dpa/AP/Pool Sputnik Kremlin/Alexei Nikolsky

Update, 11. Mai, 17.20 Uhr: Neue Zahlen aus Europa und der Welt

Neue Zahlen aus Europa und der Welt.
Neue Zahlen aus Europa und der Welt.  © TAG24

Update, 11. Mai, 17.10 Uhr: DFB-Pokal soll im Juni fortgesetzt werden - Finale am 4. Juli

Der Spielbetrieb im DFB-Pokal soll in der derzeitigen Corona-Krise im Juni fortgesetzt werden. Vorbehaltlich einer politischen Erlaubnis sind die beiden Halbfinals für den 9. und 10. Juni geplant und das Finale in Berlin für den 4. Juli, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag nach einer Präsidiumssitzung mitteilte.

Update, 11. Mai, 17.08 Uhr: DFB beschließt Neustart der 3. Liga am 26./27. Mai

Die 3. Fußball-Liga soll frühestens am 26./27. Mai fortgesetzt werden. Das beschloss das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) auf seiner Sitzung am Montag, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen. Die Saison war aufgrund der Coronavirus-Pandemie Mitte März unterbrochen worden.

Update, 11. Mai, 17 Uhr: Neuer Pandemie-Plan für England: Schutzmasken für die U-Bahn

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollen Menschen in England künftig in U-Bahnen und Bussen Schutzmasken tragen. Notwendig sei das in allen geschlossenen Räumen, in denen es nicht möglich ist, genügend Abstand zu halten. Dies gelte auch für einige Geschäfte, wie aus einem am Montag in London veröffentlichten, über 50 Seiten umfassenden Regierungsdokument hervorgeht.

Die Menschen sollten aber auf keinen Fall Masken kaufen, die für medizinisches Personal vorgesehen sind, da diese nicht ausreichend vorhanden seien, sagte der medizinische Berater der Regierung, Chris Whitty (54). Selbstgemachte Masken aus Baumwolle, die Mund und Nase bedecken, sowie Schals und Masken für Heimwerker reichen den Angaben zufolge aus.

Einen Teil der Maßnahmen hatte Premierminister Boris Johnson (55) schon am Sonntagabend in einer im Fernsehen übertragenen Rede vorgestellt. Gewerkschaften, die Opposition und Wirtschaftsvertreter hatten die Pläne als zu unkonkret kritisiert. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland wollen einen eigenen - strikteren - Weg gehen.

Künftig haben die Menschen in England mehr Möglichkeiten für Sport im Freien. Sportstudios und Spielplätze dürfen weiterhin nicht genutzt werden. Am 4. Juli sollen Friseurgeschäfte und Kirchen wieder öffnen. 

Update, 11. Mai, 16.55 Uhr: Erste Corona-Tests bei Bundesliga-Schiedsrichtern

Die Bundesliga-Schiedsrichter für das kommende Wochenende haben sich am Montag ersten Tests auf das Coronavirus unterzogen. Eine zweite Reihe ist wie geplant am Tag vor den jeweiligen Spielen des Unparteiischen vorgesehen. "Ist der Befund negativ, dann wird die Ansetzung bestätigt. Ist der Befund nicht negativ, dann muss der Schiedsrichter oder der Schiedsrichter-Assistent vom Spiel zurückgezogen werden und ein anderer Schiedsrichter die entsprechende Position im Schiedsrichter-Team übernehmen", sagte Lutz Michael Fröhlich (62), Chef der Elite-Referees beim Deutschen Fußball-Bund, in einem Interview auf dfb.de.

"Nach Beratung mit den medizinischen Experten gehen wir im Moment davon aus, dass das eher die Ausnahme sein wird. Für diese Ausnahmefälle werden wir eine kleine Anzahl von Personen als Reserve vorhalten, die auch getestet werden und dann gegebenenfalls am Spieltag einspringen könnten", erklärte Fröhlich weiter. Man sei für alle Partien personell nach wie vor so aufgestellt, dass auch einer aus dem angesetzten Team noch eine Spielleitung übernehmen könnte.

Die Schiedsrichter erhalten in dieser Woche noch eine Präsentation speziell zum Thema "Spiele ohne Zuschauer", damit sie sich mit der veränderten Geräuschkulisse bei Geisterspielen vertraut machen können.

Update, 11. Mai, 16.50 Uhr: Niedersachsen sieht Grenze für Corona-Neuinfektionen bei "30 bis 35"

Niedersachsen will den Notfallmechanismus, der bei neuen Corona-Infektionen greift, strenger auslegen als bundesweit vereinbart. Die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen sei "die absolute Obergrenze", sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Montag in Hannover. In Niedersachsen sei man sich einig, dass "die Interventionsgrenze (...) eigentlich bei 30 bis 35" liegen müsse. Mit den Kommunen sei das bereits besprochen.

Allerdings müssten Lockerungen bei Überschreiten der Marke nicht für die gesamte Bevölkerung zurückgenommen werden, wenn sich der Infektionsherd klar verorten lasse. Ministerpräsident Stephan Weil (61, SPD) hatte eine strengere Auslegung schon vergangene Woche angekündigt, allerdings ohne einen neuen Grenzwert zu nennen.

Stephan Weil (61, SPD), Ministerpräsident Niedersachsen. (Archivbild)
Stephan Weil (61, SPD), Ministerpräsident Niedersachsen. (Archivbild)  © dpa/Julian Stratenschulte

Update, 11. Mai, 16.45 Uhr: Bogotá: Männer und Frauen dürfen wieder zugleich vor die Tür

Die kolumbianische Hauptstadt Bogotá hat Anti-Corona-Maßnahmen gelockert, nach denen unter anderem Frauen und Männer nur an unterschiedlichen Tagen das Haus verlassen durften. Die Lockerungen, die von Montag an gelten, hatte Bürgermeisterin Claudia López (50) angekündigt. 

Seit Mitte April waren die Einschränkungen in Kraft gewesen. Aufgrund der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft sollen mehr als zwei Millionen Menschen - Männer und Frauen - in der Acht-Millionen-Metropole nun wieder arbeiten gehen können. "Wir sollten uns alle verhalten, als ob wir das Coronavirus hätten", sagte López, die darauf hinwies, dass das Tragen von Schutzmasken obligatorisch ist.

Kolumbien hatte bis Freitag mehr als 10 000 gemeldete Covid-19-Fälle verzeichnet, 463 Menschen starben bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2. Das südamerikanische Land hatte seine Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus in der vergangenen Woche ein drittes Mal bis zum 25. Mai verlängert. 

Menschen, die wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht mehr arbeiten gehen konnten und deshalb unter Hunger litten, hängten rote Fahnen aus den Fenstern ihrer Wohnungen oder an das Dach ihrer Hütten, um auf ihre Notsituation hinzuweisen und um Hilfe zu bitten.

Bogotás Bürgermeisterin Claudia López (50). (Archivbild)
Bogotás Bürgermeisterin Claudia López (50). (Archivbild)  © dpa/AP/Ivan Valencia

Update, 11. Mai, 16.40 Uhr: Basketball-Saison in der Türkei wird abgebrochen

Für den deutschen Basketball-Nationalspieler Ismet Akpinar (24) von Beşiktaş Istanbul ist die Saison vorzeitig beendet. Der türkische Basketballverband sagte wegen des Ausbruchs des Coronavirus die Saison in allen Ligen ab. 

Zudem werde es keine Meister geben. Wie Verbandspräsident Hidayet Turkoglu (41) mitteilte, sei die Entscheidung nach Konsultationen mit allen Clubs getroffen worden. "Dies war die beste Entscheidung für den Basketball", sagte Turkoglu am Montag.

Die Türkei hat im März sämtliche Sportwettbewerbe eingestellt. Der Fußballverband hatte vergangene Woche angekündigt, den Spielbetrieb ab 12. Juni wieder aufzunehmen.

Update, 11. Mai, 16.38 Uhr: AHL bricht Eishockey-Saison ab

Die American Hockey League (AHL) hat den Rest ihrer Saison wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Die Saison in dem NHL-Unterbau war seit dem 12. März ausgesetzt. Nun hoffe man auf einen Start der kommenden Spielzeit, wenn vielleicht auch ohne Zuschauer. "Die Wiederaufnahme und der Abschluss der Saison 2019-20 sind angesichts der aktuellen Bedingungen nicht möglich", sagte Ligapräsident David Andrews, nachdem sich zuvor der Ligarat in einer Telefonkonferenz für den Saisonabbruch ausgesprochen hatte.

Von dem Saisonabbruch sind unter anderen auch die deutschen Nationalspieler Moritz Seider (19), Manuel Wiederer (23), Lean Bergmann (21) und Nico Sturm (25) betroffen.

Update, 11. Mai, 16.34 Uhr: Corona-Proteste: Ministerin fordert Sanktionen bei Verstößen

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (51, Linke) hat ein konsequenteres Vorgehen der Polizei bei Protesten gegen Anti-Corona-Auflagen gefordert. "Ich erwarte, dass die Polizei für die nächsten Demonstrationen besser vorbereitet ist", sagte Werner der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Erfurt. 

Die Sicherheitsbehörden müssten aus den Erfahrungen der jüngsten Proteste lernen, bei denen Menschen zum Beispiel die Abstände nicht eingehalten hatten oder ohne Mundschutz unterwegs waren.

Verstoßen Teilnehmer nachweislich gegen Hygienevorschriften, hält Werner Sanktionen für angemessen. "Das ist auch eine Gerechtigkeitsfrage, gegenüber all denen, die sich an die Regeln halten", sagte sie.

Update, 11. Mai, 16.25 Uhr: SPD gegen Anreize für Nutzung der Corona-App

SPD-Chefin Saskia Esken (58) hat sich dagegen ausgesprochen, Anreize für die Nutzung der geplanten Corona-App zu geben. Die App solle freiwillig sein - "dazu gehört kein Zwang, keine Anreize, keine Verhaltenssteuerung", sagte Esken am Montag in Berlin. 

"Der Anreiz muss sein, dass wir alle verstehen, dass diese App uns dabei unterstützt, die Pandemie in den Griff zu kriegen." Die Gesellschaft dürfe nicht gespalten werden, indem man bei einem Restaurantbesuch zuerst seine App vorzeigen müsse. "In so einer Welt möchte ich nicht leben", betonte Esken.

Der EU-Politiker Axel Voss (57, CDU) hatte vorgeschlagen, Nutzer der Warn-App sollten mehr Freiheiten bekommen als diejenigen, die sie nicht runterladen wollten. App-Nutzer sollten im grenznahen Bereich als erste wieder reisen dürfen. 

"Wer eine solche App hat, sollte auch zuerst wieder ins Restaurant, ins Kino, ins Theater und ins Freibad dürfen", schlug er in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vor.

Die geplante Warn-App soll voraussichtlich Mitte Juni zur Verfügung stehen. Sie soll helfen, Infektionsketten frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen. Das funktioniert allerdings nur, wenn ein großer Teil der Bevölkerung das freiwillige Programm auf dem Handy auch einsetzt.

SPD-Chefin Saskia Esken (58). (Archivbild)
SPD-Chefin Saskia Esken (58). (Archivbild)  © dpa/Michael Kappeler

Update, 11. Mai, 16.16 Uhr: Zentralrat der Juden: Corona-Demos werden von Rechtsradikalen genutzt

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster (66), hat davor gewarnt, sich bei Demonstrationen gegen coronabedingte Beschränkungen mit Rechtsradikalen gemein zu machen. "Rechtsradikale nutzen die durch die Corona-Krise entstandenen Ängste, um antisemitische Verschwörungsmythen und ihr radikales Weltbild zu verbreiten - im Internet aber auch auf sogenannten Hygiene-Demos", teilte Schuster am Montag mit. 

Wer an einer solchen Demonstration teilnehme, müsse sich bewusst machen, an wessen Seite er demonstriere. "Mit Antisemiten und Rechtsradikalen darf man sich nicht gemein machen."

Gegen die derzeitigen Maßnahmen mit Symbolen zu demonstrieren, die an den Holocaust erinnerten, sei geschmacklos und verhöhne die Opfer der Schoa, teilte er weiter mit. "Dessen sollten sich alle bewusst sein, die aus hehren Motiven mitmarschieren."

Update, 11. Mai, 16.12 Uhr: Politik muss Corona-Maßnahmen besser erklären

Angesichts der Proteste gegen Einschränkungen in der Corona-Krise hat Grünen-Chef Robert Habeck (50) gefordert, den Bürgern die Gründe für Entscheidungen und die Lage besser zu erklären. Erst mit dem vergangenen Wochenende sei auf der politischen Tagesordnung angekommen, was sich "da möglicherweise wieder zusammenbraut", sagte Habeck am Montag in Berlin. 

Schon zuvor hätten Politiker geduldiger erklären müssen, was notwendig ist und warum, und unter welchen Voraussetzungen gelockert werden könne. "Die Politik sollte vielleicht weniger immer nur darüber nachdenken, was im eigenen Bundesland, in welcher Branche, in welchem Bereich noch schnell getan werden muss, und das Große und Ganze damit aus den Augen verlieren."

Menschen hätten selbstverständlich das Recht, gegen staatliche Maßnahmen zu demonstrieren, sagte Habeck. Die Grenze sei, wenn Leib und Leben und Meinungsfreiheit anderer gefährdet seien. Er habe volles Vertrauen, dass die Einsatzkräfte vor Ort die Situation angemessen beurteilten. Rechtsradikale, Verschwörungstheoretiker und Antisemiten missbrauchten die Demonstrationen für ihre Agenda. Die widersprüchlichen Bewegungen trieben die Gesellschaft auseinander.

"Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass die Autorität der Bundeskanzlerin in dem Maße erodiert", sagte er. Wenn die Länder das Krisengeschehen unterschiedlich interpretierten, sei dies nicht besonders effektiv und erwecke nicht den Eindruck von kontrolliertem Handeln. 

"Deswegen ist es wichtig, dass die Bundesregierung und namentlich die Bundeskanzlerin das Heft des Handelns zurück in die Hände bekommt."

Konkret fordern die Grünen, die neue Regel für Corona-Einschränkungen umzubauen in ein Ampel-System mit verschieden Stufen. Die derzeit geltende Regel besagt, dass ab 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche in einem Landkreis wieder strengere Regeln eingeführt werden müssen.

Gesundheitsämter hätten teils angegeben, im Schnitt 35 Infektionen nachverfolgen zu können. Die Grenze von 50 sei daher "erklärungsbedürftig", sagte Habeck.

Grünen-Chef Robert Habeck (50). (Archivbild)
Grünen-Chef Robert Habeck (50). (Archivbild)  © dpa/Michael Kappeler

Update, 11. Mai, 16.08 Uhr: Regierung stellt Premier-League-Fortsetzung ab Juni in Aussicht

Die Fortsetzung der Fußballsaison in der englischen Premier League wird immer konkreter. Die britische Regierung wies am Montag nationale Sportverbände an, sich auf die Wiederaufnahme von Sportereignissen vorzubereiten. Premierminister Boris Johnson (55) hatte am Sonntag kleine Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen angekündigt.

Aus einem Papier, das seine Regierung am Montag vorlegte, geht nun hervor, dass im zweiten Schritt - frühestens ab dem 1. Juni - für eine TV-Ausstrahlung kulturelle und sportliche Veranstaltungen hinter verschlossenen Türen stattfinden dürfen.

Zuvor hatte die Zeitung "Telegraph" unter Berufung auf britische Regierungskreise von entsprechenden Plänen berichtet. Voraussetzung dafür seien strenge Sicherheitsvorkehrungen, und dass die Zahl der Corona-Infizierten nicht wieder steige. In dem nun veröffentlichten Papier heißt es, dass große Menschenmengen in Sportstadien voraussichtlich erst "deutlich später" möglich seien. Dazu müsse die Zahl der Infektionen mit Covid-19 zurückgehen.

Schon in der kommenden Woche könnten die Vereine nun mit dem Training beginnen. Am Montag wollten die Premier-League-Clubs in einer Videokonferenz das weitere Vorgehen besprechen. Voraussichtlich wird auch darüber abgestimmt, wie mit Spielerverträgen umgegangen wird, die am 30. Juni - und damit vor dem verspäteten Ende der Fußball-Saison - auslaufen. Die FIFA hatte empfohlen, die Verträge für die notwendige Dauer zu verlängern.

Ein Streit unter den Vereinen droht darüber, wo die verbleibenden 92 Spiele ausgetragen werden. Es galt bisher als wahrscheinlich, dass die Partien auf neutralen Plätzen gespielt werden. Mehrere Clubs aus der unteren Tabellenhälfte wollen das allerdings nicht hinnehmen, weil sie ohne Heimspiele einen Wettbewerbsnachteil befürchten.

Der britische Premierminister Boris Johnson (55). (Archivbild)
Der britische Premierminister Boris Johnson (55). (Archivbild)  © dpa/PA Wire/Pa

Update, 11. Mai, 16 Uhr: Merkel mahnt: In Corona-Krise weiter aufeinander Rücksicht nehmen

Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat eindringlich an die Bürger appelliert, sich an das Abstands- und Maskengebot im Kampf gegen das Coronavirus zu halten. Es werde in der aktuellen neuen Phase der Pandemie notwendig sein, "dass wir bei all den Lockerungen auch wirklich Sicherheit haben, dass die Menschen sich an die Grundgebote halten: Also Abstand, Mundschutz tragen mit Nasenschutz. Aufeinander Rücksicht nehmen", sagte Merkel am Montag nach einer Videokonferenz mit Vertretern des Gesundheitsamts im Harz. Die Kanzlerin fügte hinzu: "Das ist ganz wichtig."

Am Wochenende hatten in mehreren Städten zahlreiche Menschen ohne Abstand zu halten und ohne Mund-Nasen-Schutz gegen die Beschränkungen in der Corona-Krise protestiert.

Merkel sagte, sie habe sich beim Harzer Gesundheitsamt stellvertretend für alle Gesundheitsämter in Deutschland für die Arbeit bedankt. "Der öffentliche Gesundheitsdienst hat in der Bekämpfung der Pandemie eine zentrale Rolle bekommen", sagte sie. Dort werde sich "entscheiden, ob wir bei Neuinfizierten alle Kontakte auch wirklich nachvollziehen können". Dabei sei es "von entscheidender Bedeutung, dass die Gesundheitsämter gut arbeiten. Das tun sie." 

Merkel lobte: "Da arbeiten engagierte Menschen, die werden diese Arbeit schaffen. Und wo Verstärkung notwendig ist, werden wir sie geben, zusammen mit den Ländern."

Die Ämter sollten der Bundesregierung mitteilen, wenn sie verstärkt werden müssten, erinnerte Merkel. Die Gesundheitsämter seien unterstützt worden, etwa mit Mitarbeitern, die bei der Nachverfolgung von Infektionsketten helfen würden. Zudem sei die Bundeswehr bereit, Unterstützung zu leisten.

Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (66, CDU) und Landrat Martin Skiebe (60, CDU) hatten sich zu der Konferenz zugeschaltet. 

Das Harzer Gesundheitsamt hatte vor einer besonderen Herausforderung gestanden, als das Coronavirus in der Zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt ausgebrochen war. Mehr als 120 Menschen steckten sich an. Die Gemeinschaftsunterkunft stand bis Anfang Mai unter Quarantäne.

Update, 11. Mai, 15.56 Uhr: Hunderte Betten für den Fall der Fälle - Covid-19-Klinik fertig

Auf dem Berliner Messegelände ist innerhalb weniger Wochen ein Corona-Reservekrankenhaus entstanden. Zunächst rund 500 Infizierte und Covid-19-Patienten könnten isoliert und behandelt werden, falls die Berliner Kliniken im Lauf der Pandemie an ihre Grenzen stoßen sollten. 

"Denn die Bilder aus Italien, Spanien und New York haben uns gezeigt, dass gut aufgestellte Krankenhaussysteme überlastet werden können", teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (53, SPD) zur offiziellen Eröffnung des neuen Behandlungszentrums am Montag mit. Insgesamt könnten dort bis zu 1000 Reservebetten entstehen.

Unter der Leitung des Ex-Chefs des Technischen Hilfswerks, Albrecht Broemme (66), sind Plätze für Allgemeinpflege sowie für die Beatmung von Patienten eingerichtet worden. Eine zum Baustart am 1. April leere Halle wurde durch Trennwände unterteilt. 

Insgesamt wurden unter anderem sechs Kilometer Sauerstoffleitungen verbaut. Ein CT-Gerät soll helfen, Lungenschäden durch Covid-19 früh zu erkennen. Die mobile Medizintechnik kann später auch für andere Zwecke eingesetzt werden. Eingeplant wurden Baukosten von mehr als 31 Millionen Euro.

Die Klinik geht laut Gesundheitsverwaltung nun in einen Bereitschaftsmodus, Personal stehe auf Abruf bereit. Es bleibe zu wünschen, dass die neuen Räumlichkeiten nicht gebraucht werden, hatte etwa Regierungschef Michael Müller (55, SPD) kürzlich betont.

Tatsächlich ist die Zahl der bestätigten Neuinfektionen in Berlin in den vergangenen Wochen gesunken. Allerdings birgt die Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen aus Expertensicht auch das Risiko wieder zunehmender Ansteckungen. Bei einer großen Zahl von Infizierten innerhalb kurzer Zeit könnte selbst der eigentlich geringe Anteil schwer Erkrankter zu einer Belastungsprobe für das Gesundheitssystem werden. Bei schweren Verläufen kann es sein, dass Patienten mehrere Wochen behandelt werden müssen.

Mitarbeiter gehen durch das Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße (CBZJ) auf dem Berliner Messegelände.
Mitarbeiter gehen durch das Corona-Behandlungszentrum Jafféstraße (CBZJ) auf dem Berliner Messegelände.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 11. Mai, 15.50 Uhr: Davis Cup ohne Zuschauer? Gerard Piqué bangt um Endrunde in Madrid

Der spanische Fußballstar Gerard Piqué (33) vom FC Barcelona bangt um die Finalrunde des Tennis-Davis-Cup in Madrid. Das Turnier, das von Piqués Investmentfirma Kosmos finanziert wird, soll eigentlich Ende November in der spanischen Hauptstadt ausgetragen werden. Nun steht es aber wegen der Corona-Krise in Frage. "Es gibt viel Unsicherheit", sagte der 33-jährige Ehemann von Popstar Shakira (43) im Movistar-Programm "El Partidazo".

Er sei ein wenig pessimistisch, weil ein Davis Cup ohne Zuschauer schwierig wäre, so der Barça-Verteidiger. Ob Fans dabei sein dürfen, müssten die Behörden noch entscheiden. Die nächsten Wochen würden sicher mehr Klarheit bringen.

Gerard Piqué (33) vom FC Barcelona. (Archivbild)
Gerard Piqué (33) vom FC Barcelona. (Archivbild)  © dpa/FC Barcelona via AP/Miguel Ruiz

Update, 11. Mai, 15.44 Uhr: Russischer Regierungschef Mischustin auf Weg der Besserung

Der mit dem Coronavirus infizierte russische Ministerpräsident Michail Mischustin (54) ist nach Angaben eines Regierungssprechers auf dem Weg der Besserung. Seine Ärzte sprachen von einem "positiven Trend", wie der Sprecher am Montag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge sagte.

Mischustins Erkrankung war vor anderthalb Wochen bekannt geworden. Trotz seines Klinik-Aufenthalts arbeite der Regierungschef weiter und stehe in "ständigem Kontakt" mit Kremlchef Wladimir Putin (67). "Mit seinen Kollegen hält er Beratungen über Video-Konferenzen und am Telefon ab", sagte der Sprecher.

Am vergangenen Freitag war Mischustin erstmals wieder bei einer Online-Konferenz mit seinen Kabinettskollegen im Staatsfernsehen zu sehen. Dabei sprach er sich für eine fortlaufende Unterstützung für die Veteranen des Zweiten Weltkriegs aus. Er äußerte sich vor dem Gedenken an das Kriegsende vor 75 Jahren. Das ist einer der wichtigsten Feiertage in Russland. Mischustin hat in der Klinik ein eigenes Büro.

Russland verzeichnet eine sehr stark steigende Infektionszahl. Am Montag kamen nach Angaben der Behörden innerhalb eines Tages erneut 11.600 neue Corona-Fälle hinzu - ein neuer Tageshöchststand. Die Hälfte davon entfiel auf die Hauptstadt Moskau. Damit sind landesweit 221 344 Menschen mit dem gefährlichen Virus infiziert.

Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin (54). (Archivbild)
Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin (54). (Archivbild)  © dpa/AP/Pool Sputnik Government/Dmitry Astakhov

Update, 11. Mai, 15.39 Uhr: DFL-Vize Schneekloth: "Werden auf alle Fälle Saison zu Ende spielen"

Steffen Schneekloth, Vizepräsident der Deutschen Fußball Liga, sieht die Umsetzung des Bundesliga-Konzepts zur Fortführung der Saison nach den Infektionen bei Dynamo Dresden nicht in Gefahr. "Die Spiele werden im Spielplan integriert, dann werden wir die Saison zu Ende spielen", sagte der Präsident von Holstein Kiel am Sonntagabend im "Sportclub" des NDR-Fernsehens. 

"Wir werden auf alle Fälle die Saison zu Ende spielen, und wenn es eben 'ne Woche später ist, ist es 'ne Woche später."

Das beste Konzept lebe von der Umsetzung aller Beteiligten, meinte Schneekloth. Voraussetzung sei, dass die Anforderungen eingehalten werden. "Und wenn das gemacht wird, (...) ist es relativ unwahrscheinlich bei Anwendung dieses Konzepts, dass es noch Infizierungen gibt."

Einige Vereine hätten bereits die vierte Testreihe absolviert "und es sind alle Spieler negativ getestet", sagte der Kieler Jurist. Er gehe davon aus, dass das örtliche Gesundheitsamt in Dresden "nach bestem Wissen entschieden hat und die Gründe für diese Quarantänemaßnahme wohl hatte."

Steffen Schneekloth, Vizepräsident der Deutschen Fußball Liga. (Archivbild)
Steffen Schneekloth, Vizepräsident der Deutschen Fußball Liga. (Archivbild)  © dpa/Andreas Gora

Update, 11. Mai, 15.30 Uhr: Museen in Bayern öffnen wieder

Nach der Schließung von rund acht Wochen wegen Corona öffnen Museen in Bayern allmählich wieder. Sie dürfen wegen der Hygiene- und Abstandsregeln nur eine bestimmte Zahl von Menschen einlassen, Tickets müssen oft vorab im Internet gekauft werden. 

Im Deutschen Museum in München war der Start am Montag verhalten. Das Haus hatte mit bis zu 500 Besuchern gerechnet - diese selbst gesteckte Höchstmarke werde man nicht erreichen, sagte Museumssprecher Gerrit Faust. 

Der erste Interessent habe um 9 Uhr morgens vor der Tür gestanden. "Der hat die ersten 20 Minuten das Deutsche Museum als Besucher für sich alleine gehabt." In den kommenden Tagen werden weitere Häuser öffnen, etwa am Dienstag die Alte Pinakothek in München und das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg. Die Pinakothek der Moderne in München startet am 19. Mai.

Update, 11. Mai, 15.25 Uhr: Corona-Soforthilfe für Behinderten-Arbeitsplätze startet

Die Aktion Mensch legt eine Corona-Soforthilfe zur Sicherung der Arbeitsplätze Behinderter in gemeinnützigen Unternehmen auf. "Mehrere tausend Arbeitsplätze in Inklusionsfirmen sind durch die aktuelle Krise akut gefährdet", teilte die Organisation am Montag in Bonn mit. 

Gut die Hälfte der rund 650 gemeinnützigen Inklusionsfirmen mit mindestens 40 Prozent behinderten Mitarbeitern in Deutschland arbeite in Branchen wie Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung. Sie dürften keine Rücklagen bilden, seien derzeit stark von Umsatzeinbußen betroffen und hätten Probleme, weiterlaufende Fixkosten zu tragen. 

Insgesamt stehen acht Millionen Euro zur Verfügung. Bis zu 20.000 Euro könnten pro Unternehmen gezahlt werden, erklärte die Aktion Mensch.

Update, 11. Mai, 15.20 Uhr: Einkaufszentren in Estland wieder geöffnet

In Estland kehrt das öffentliche Leben weiter zurück: Nach wochenlanger Corona-Zwangspause durften in dem baltischen EU-Land Einkaufszentren samt Restaurants und Cafés mit Verzehr vor Ort am Montag unter Auflagen wieder öffnen. 

Nicht alle Geschäfte nutzen aber estnischen Medienberichten zufolge die Möglichkeit. Auch Freizeiteinrichtungen in den Zentren wie Kinos, Kegelbahnen oder Spielbereiche müssen dicht bleiben.

Besucher sind angehalten, in Geschäften Mund und Nase zu bedecken. Weiter gilt die sogenannte 2 + 2-Regel, wonach nicht mehr als zwei Personen zusammen sein dürfen und sie einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten müssen. In den größten Einkaufszentren in der Hauptstadt Tallinn wird dafür nach Angaben von deren Leitern zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt.

Mit der Öffnung der seit Ende März geschlossenen Einkaufszentren soll die Wirtschaft des Euro-Landes gestützt werden. Nach Schätzungen werden in Estland 40 Prozent des Einzelhandelsumsatzes in den Zentren erzielt. Etwa 20.000 Mitarbeiter sind von deren Schließung betroffen.

Museen und Ausstellungssäle durften ebenfalls unter Hygiene- und Schutzauflagen wieder öffnen. Das Estnische Nationalmuseum in Tartu will nach eigenen Angaben erst am 19. Mai wieder Besucher empfangen. Auch das Kunstmuseum Kumu in Tallinn war am Montag noch geschlossen.

Estland mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 1741 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 61 Todesfälle. Im Kampf gegen das Virus hatte die Regierung in Tallinn einen bereits einmal verlängerten landesweiten Notstand bis zum 17. Mai ausgerufen.

Update, 11. Mai, 15.15 Uhr: Erdogan telefoniert mit Merkel zur Corona-Krise

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66) hat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) zur Corona-Krise telefoniert. Es sei unter anderem um die Zusammenarbeit im Kampf gegen das Virus gegangen und um die Schritte, die nach der Pandemie getroffen werden sollten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag. Die beiden hätten zudem regionale Themen besprochen.

Die Türkei hat zahlreiche Einschränkungen im Kampf gegen das Corona-Virus erlassen und lockert die Maßnahmen nun wieder schrittweise. Am Montag öffneten etwa Friseure, Schönheitssalons und Einkaufszentren nach fast zwei Monaten wieder.

Die Türkei, die auch ein beliebtes Reiseland bei Deutschen ist, bereitet sich zudem auf die Tourismussaison vor. Hotels und Restaurants unterliegen dabei nach Angaben des Tourismusministers Mehmet Nuri Ersoy (52) strengen Auflagen. Zudem sollen Urlauber nach der Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs bei der Einreise in die Türkei auf das Coronavirus getestet werden. Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines hatte ihren Flugstopp zuletzt bis zum 28. Mai verlängert.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66). (Archivbild)
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (66). (Archivbild)  © dpa/XinHua

Update, 11. Mai, 15.10 Uhr: NRW-Gesundheitsminister fordert Hygiene-Konzept für Schlachthöfe

Nach zahlreichen Corona-Infektionen fordert Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (62, CDU) von Schlachthofbetreibern ein schlüssiges Hygienekonzept. Dabei gehe es nicht allein um den Betrieb, sondern auch um die Wohnsituation der Arbeiter und um den Transport von der Wohnung zum Schlachthof, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf. Verantwortung auf Subunternehmer zu verschieben, sei inakzeptabel.

Statt sich damit zu beschäftigen, wie Schlachthof-Schließungen nach Corona-Infektionen vor Gericht kassiert werden könnten, sollten sich die Schlachthofbetreiber lieber mit Hygiene-Konzepten beschäftigen, unterstrich der Minister. 

Update, 11. Mai, 15.05 Uhr: Bund gibt 750 Millionen Euro für Impfstoffentwicklung

Die Bundesregierung hat nach Angaben von Forschungsministerin Anja Karliczek (49) ein 750-Millionen-Euro-Programm für die Herstellung und Entwicklung von Impfstoffen gegen das Coronavirus beschlossen. Mit rund 500 Millionen Euro sollen Studienkapazitäten für die Impfstofferprobung in Deutschland ausgebaut werden, und 250 Millionen Euro sollen in den Ausbau von Produktionskapazitäten im Land gehen, teilte die CDU-Politikerin am Montag in Berlin mit. 

Vorher hatte das sogenannte Corona-Kabinett - ein Kabinettsausschuss mehrerer Bundesminister unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) - über das Thema beraten.

Ziel sei es unter anderem, bevorstehende Impfstoffstudien gleich mit größerer Probandenzahl zu ermöglichen, was aufwendig und kostenintensiv sei, sagte Karliczek. Normalerweise würden Studien mit erfolgversprechenden Substanzen hintereinander und nur mit der notwendigen Probandenzahl durchgeführt und der entsprechende Impfstoffkandidat werde nur in der jeweils notwendigen Menge hergestellt. 

In die Tests könnten nun auf freiwilliger Basis beispielsweise schon frühzeitig medizinisches Personal oder andere Berufsgruppen aus sogenannten systemrelevanten Bereichen einbezogen werden.

Beim Ausbau von Produktionskapazitäten geht es der Ministerin zufolge um Fördergelder beispielsweise für Abfüllunternehmen. Es würden Förderrichtlinien ausgearbeitet, auf die man sich dann bewerben könne, sagte Karliczek. "Denn sobald ein Impfstoff gefunden und zugelassen ist, muss die Produktion hierzulande ebenso wie weltweit rasch und in großem Umfang starten können."

Forschungsministerin Anja Karliczek (49). (Archivbild)
Forschungsministerin Anja Karliczek (49). (Archivbild)  © dpa/Christoph Soeder

Update, 11. Mai, 15 Uhr: Österreichs Sportminister glaubt an baldigen Bundesliga-Start

Sportminister Werner Kogler (58, Grüne) ist zuversichtlich, dass die österreichische Fußball-Bundesliga nach der Coronavirus-Pandemie "Ende Mai, Anfang Juni" ihren Spielbetrieb fortsetzen wird. Das Mannschaftstraining werde wie bekannt ab 15. Mai zugelassen, sagte der 58-Jährige am Montag in Wien. 

Laut Kogler schaut es demnach für die Bundesliga "ganz gut aus". Er habe sich zuletzt bei Gesprächen zwischen dem Gesundheitsministerium, der Bundesliga und dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) sehr eingesetzt. Er gehe davon aus, dass "wir zu einer Lösung in dieser Woche - vielleicht schon bis Mittwoch - kommen." Über den genauen Spielplan müsse dann die Bundesliga selbst entscheiden.

Laut Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA soll es nach einem zweiwöchigen Mannschaftstraining wieder mit durchgehenden englischen Wochen losgehen. Als erstes Spiel ist das verschobene ÖFB-Cup-Finale zwischen Titelverteidiger Red Bull Salzburg und Zweitligist Austria Lustenau geplant.

In der Bundesliga stehen nach Abschluss des Grunddurchgangs jeweils noch zehn Runden in der Meister- sowie Qualifikationsgruppe sowie drei Spiele im Europa-League-Playoff aus.

Sportminister Werner Kogler (58, Grüne). (Archivbild)
Sportminister Werner Kogler (58, Grüne). (Archivbild)  © dpa/APA/Hans Punz

Update, 11. Mai, 14.53 Uhr: Zweite Lockerung in Bulgarien: Museen, Kinos und Bibliotheken öffnen

In Bulgarien sind Besuche von Museen, Galerien, Bibliotheken sowie Kinos wieder erlaubt. Gesundheitsminister Kiril Ananiew (64) unterzeichnete am Montag eine Anordnung, mit der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie weiter gelockert werden. 

Demnach sind auch Kulturveranstaltungen im Freien unter Auflagen gestattet. In Kinos oder bei Veranstaltungen im Freien dürfen beispielsweise nur 30 Prozent der Plätze besetzt werden. Die Einschränkungen wegen Corona haben seit dem 13. März gegolten.

Der Betrieb in Freiluftlokalen sowie auf Terrassen von Restaurants und Cafés ist seit 6. Mai unter Hygieneauflagen erlaubt. Sport im Freien wie etwa Tennis, Radfahren, Leichtathletik und Golf ist schon seit einer Woche wieder zugelassen. Die Tourismusbranche will am 1. Juli die Sommersaison in den Badeorten am Schwarzen Meer eröffnen.

Bulgarien gehört zu den Ländern, die relativ leicht von der Coronavirus-Pandemie betroffen sind. In dem Balkanland wurden bis Montagmorgen 1981 Coronavirus-Fälle identifiziert. Das Land mit einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen konnte durch strenge Schutzmaßnahmen die Fallzahlen begrenzen, damit das Gesundheitssystem funktionsfähig bleibt. 

91 Menschen starben an den Folgen von Covid-19. 641 Patienten gelten als genesen.

Update, 11. Mai, 14.49 Uhr: Israel hilft Fluggesellschaft El Al in Corona-Krise

Israel greift der in der Corona-Krise schwer angeschlagenen Fluggesellschaft El Al unter die Arme. El Al wolle einen Bankkredit von 400 Millionen US-Dollar (rund 370 Millionen Euro) aufnehmen, hieß es am Montag aus dem Finanzministerium. Das Ministerium werde die Garantie für rund 80 Prozent davon übernehmen. Dies sei jedoch an einige Bedingungen an El Al geknüpft.

Um sicherzustellen, dass El Al das Geld zurückzahlen kann, fordert das Finanzministerium einen finanziellen Gesundungsplan. Dafür müsse El Al auch die Zustimmung seiner Mitarbeiter einholen, damit es später keine Streiks gebe, hieß es aus dem Ministerium. Der Plan sehe sowohl Gehaltskürzungen als auch Entlassungen vor.

"Es wird damit gerechnet, dass es eineinhalb bis zwei Jahre dauern wird, bis die Luftfahrt wieder in der Situation wie 2019 ist", sagte ein Vertreter des Ministeriums. "In diesem Zeitraum macht es keinen Sinn, die gleiche Anzahl von Mitarbeitern zu haben." Auf einem sehr umkämpften Markt müsse man auch mit Preiseinbrüchen rechnen. "Das Unternehmen muss ohne Zweifel die Ausgaben den Einnahmen anpassen."

El Al hat angesichts der Corona-Reisebeschränkungen seine Flüge vorerst bis Ende des Monats eingestellt. Viele der insgesamt 6000 Mitarbeiter sind bis Ende Juni in unbezahlter Freistellung. Schon im März hatte das Unternehmen strenge Sparmaßnahmen und die Entlassung von 1000 Mitarbeitern angekündigt.

Update, 11. Mai, 14.45 Uhr: Deutsche und Schweizer Parlamentarier für offene Grenzen

Deutsche und Schweizer Parlamentarier haben sich angesichts der Corona-Krise für Solidarität, Zusammenarbeit und offene Grenzen zwischen beiden Ländern ausgesprochen. 

In einer gemeinsamen Erklärung des Vorsitzenden der Deutsch-Schweizerischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Felix Schreiner (34, CDU), und der Präsidentin der Delegation für die Beziehungen zum Deutschen Bundestag, Céline Widmer (42), vom Montag wird unter Berücksichtigung des Infektionsgeschehens eine "zeitnahe Lockerung der Einreisebeschränkungen" verlangt.

Weiter heißt es: "Die Corona-Krise hat sich in vielerlei Hinsicht auf die Menschen im deutsch-schweizerischen Grenzraum ausgewirkt. Durch die Kontrollen des grenzüberschreitenden Personenverkehrs wird uns bewusst, wie sehr unsere beiden Länder insbesondere in der Grenzregion wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial miteinander verbunden sind."

Schreiner erklärte ergänzend: "Wir dürfen im Kampf gegen die Pandemie nicht nachlassen. Aber wir müssen das in der Grenzregion gemeinsam tun – mit Nachdruck und abgestimmten Regeln, aber ohne Grenzschließung."

Und: "Ein Virus spricht nicht schwyzerdütsch, badisch oder alemannisch, das Risiko ist inzwischen überall gleichermaßen. Gerade deshalb braucht es nun gemeinsame Initiativen und eine vollständige Grenzöffnung." Ziel sei die vollständige Normalisierung der Situation an der deutsch-schweizerischen Grenze, so Schreiner und die Schweizer Nationalrätin Widmer.

Zuvor hatte sich auch das CDU-Präsidium für eine zügige Öffnung der Grenzen zu den Nachbarländern als wünschenswert ausgesprochen, unter Beibehalten der Sicherheitsstandards. Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) war am Wochenende wegen der fortdauernden Grenzkontrollen zunehmend unter Druck geraden. 

Unter anderen hatten NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU), Saar-Regierungschef Tobias Hans (42, CDU) und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (59, SPD) eine schnelle Öffnung gefordert.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU). (Archivbild)
Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU). (Archivbild)  © dpa/POOL/Reuters/ Hannibal Hanschke

Update, 11. Mai, 14.40 Uhr: Grüne: Scheuer muss Rettungspaket für Bahn dem Parlament vorlegen

Die Grünen haben Verkehrsminister Andreas Scheuer (45, CSU) aufgefordert, das geplante Rettungspaket für die Deutsche Bahn umgehend dem Parlament vorzulegen. Der Grünen-Haushaltspolitiker Sven-Christian Kindler (35) sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: "Dass wir als Bundestag aus der Presse erfahren, wie die Bahn angeblich gerettet werden soll, ist ein Unding." Er erwarte, dass Scheuer am Mittwoch im Verkehrsausschuss Rede und Antwort zur Finanzierung der Bahn stehe.

Der Bund plant eine milliardenschwere Eigenkapitalerhöhung bei der Bahn, um wirtschaftliche Folgen infolge der Corona-Krise abzufedern. Außerdem soll die Verschuldungsgrenze angehoben werden. Das geht aus einem Papier hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

"Ich erwarte volle Transparenz und keine Geheimnistuerei", so Kindler. Die notwendige Rettung der Bahn dürfe nicht zulasten der Mitarbeiter und des Angebots gehen. Dass der Bund und die Bahn sich auf notwendige Corona-Hilfen für das Staatsunternehmen einigen, sei "längst überfällig". Die Bahn könne aber die Hälfte der Kosten nicht aus eigener Kraft erwirtschaften, ohne dass sie beim Personal massiv spare, das Angebot reduziere und die Qualität leide. 

Verklausuliert hätten sich Bahnvorstand und Bundesregierung anscheinend bereits auf einen Personalabbau bei der Bahn geeinigt.

Update, 11. Mai, 14.37 Uhr: Kölner Dom wieder für Touristen offen - maximal 200 Besucher

Der Kölner Dom ist nach achtwöchiger Unterbrechung wieder für Touristen zugänglich - allerdings unter Auflagen. Nachdem in der Corona-Krise bereits seit Monatsbeginn wieder Gottesdienste möglich seien, solle der Dom schrittweise wieder mehr Menschen in einer verantworteten Weise zugänglich gemacht werden, sagte ein Dom-Sprecher am Montag in Köln. "Der Dom soll allen offenstehen."

Zu den Auflagen gehört, dass sich maximal 200 Besucher gleichzeitig im Dom aufhalten dürfen. Für Besucher gilt die Mundschutzpflicht. Sie dürfen in dem Gotteshaus nur eine bestimmte Route durchlaufen. Führungen und die Besteigung des Südturms seien noch nicht möglich, sagte der Sprecher. Wegen Bauarbeiten sei außerdem der Chorumgang um den Dreikönigsschrein geschlossen.

Seit dem 15. März war der Kölner Dom wegen der Corona-Pandemie nur für das stille Gebet geöffnet. Normalerweise besuchen den Dom nach Angaben des Domkapitels im Schnitt 16.000 bis 20.000 Menschen täglich. Er ist eines der meistbesuchten Gotteshäuser in Deutschland.

Besucher gehen in den Kölner Dom.
Besucher gehen in den Kölner Dom.  © dpa/Christoph Driessen

Update, 11. Mai, 14.35 Uhr: Corona-Proteste sagen nichts über allgemeine Stimmung aus

Die Demonstrationen gegen die coronabedingten Beschränkungen zeigen aus Sicht der Bundesregierung keine sinkende Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung insgesamt. 

Zu diesen Protesten kämen an manchen Orten einige hundert Teilnehmer, an anderen Orten einige tausend, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert (59) am Montag in der Bundespressekonferenz in Berlin. "Daraus kann man unmöglich hochrechnen auf das Verhalten und die Überzeugungen von 83 Millionen Menschen in Deutschland." Deswegen würde er eine solche Folgerung nicht ziehen.

Seibert betonte, die Bürger hätten in Deutschland das Recht auf friedliche Demonstrationen. "Friedliche Demonstrationen sind auch in dieser Zeit wichtig, um auch divergierende Meinungen öffentlich darstellen zu können. Kritik ist in der Demokratie immer möglich und notwendig." Dies befreie die Teilnehmer aber überhaupt nicht von ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitbürgern. "Und deswegen kann man auch bei solchen Demonstrationen verlangen, dass Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden."

Am Wochenende hatten Tausende Menschen in vielen Städten Deutschlands gegen die Beschränkungen des privaten und öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Corona-Pandemie demonstriert. Die geltenden Abstandsregeln wurden oft missachtet. 

Wie schon in den Wochen davor waren unter den Teilnehmern unter anderem Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, Rechtspopulisten und politisch schwer einzuordnende Menschen. Es kam zu Angriffen auf Polizisten und in einem Fall auch auf Journalisten. Schon bei früherem Protesten waren Fernsehteams attackiert worden.

Diese "hohe Aggressivität" bei manchen Demonstrationen mache der Regierung Sorgen, sagte Seibert. "Gleichgültig aus welcher politischen oder weltanschaulichen Richtung so etwas kommt, es ist streng und scharf zu verurteilen." 

Journalisten wie Polizisten machten ihre Arbeit "in unser aller Auftrag". Seibert betonte: "Wer Polizisten oder Journalisten angreift, der kann sich nicht verstecken hinter dem Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung. Der greift unsere Demokratie an. Und die werden wir verteidigen."

Regierungssprecher Steffen Seibert (59). (Archivbild)
Regierungssprecher Steffen Seibert (59). (Archivbild)  © dpa/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Update, 11. Mai, 14.25 Uhr: Gladbachs Sportchef Eberl: "Konzept steht auf tönernen Füßen"

Borussia Mönchengladbachs Sportchef Max Eberl (46) hat Risiken beim Konzept der Deutschen Fußball Liga zur Fortsetzung der Bundesliga-Saison eingeräumt. "Das Konzept steht auf tönernen Füßen", sagte Eberl am Montag mit Blick auf die jüngsten positiven Corona-Fälle beim Zweitligisten Dynamo Dresden. 

Die Sachsen müssen auf Geheiß des dortigen Gesundheitsamtes zunächst in Quarantäne und können nicht wie geplant am kommenden Wochenende gegen Hannover 96 spielen. In Köln hatte das Gesundheitsamt zuvor entschieden, nur zwei positiv getestete Profis des 1. FC Köln, nicht aber den gesamten Kader in Quarantäne zu schicken.

"Natürlich wäre ein einheitlicher Weg gut", räumte Eberl ein. Der 46-Jährige empfahl allen Proficlubs, ganz eng mit den örtlichen Gesundheitsämtern zusammen zu arbeiten. "Ich habe zuletzt mit Beratern deutlich weniger telefoniert als mit Ämtern", meinte Eberl. 

Auch bei der Borussia hatte es zuletzt einen zunächst positiven Test bei einem Spieler gegeben. Zwei weitere Tests kurz darauf waren aber negativ. "Jetzt ist gottseidank alles im Reinen", meinte Eberl.

Die seit zwei Monaten wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Spielzeit in den Bundesligen soll vom kommenden Wochenende an ohne Zuschauer und unter strengen Auflagen fortgesetzt werden. Unter anderem müssen die Clubs zuvor in ein Quarantäne-Trainingslager gehen. 

Die Borussia bezog dafür erst am Montag einen eigenen Trakt im vereinseigenen Hotel am Borussia-Park. Hintergrund ist, dass die Gladbacher bei den Planungen zur Saison-Fortsetzung zunächst davon ausgegangen waren, dass ihr Spiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag stattfindet. Tatsächlich wurde es aber auf Samstag terminiert. Zudem durfte das Hotel am Stadion erst am Montag wieder neu eröffnen.

"Wir versuchen, die sozialen Kontakte nach außen gen null zu fahren", meinte der Borussen-Manager und kündigte an: "Wir gehen sehr fürsorglich damit um."

Borussia Mönchengladbachs Sportchef Max Eberl (46). (Archivbild)
Borussia Mönchengladbachs Sportchef Max Eberl (46). (Archivbild)  © dpa/dpa/POOL/Arne Dedert

Update, 11. Mai, 14.17 Uhr: Union-Profi Prömel berichtet aus Hotel-Quarantäne

Mittelfeldspieler Grischa Prömel (25) vom 1. FC Union Berlin hat die Vorbereitung auf den Re-Start der Bundesliga am kommenden Wochenende während der Corona-Krise als "sehr speziell" bezeichnet. 

Es gebe alleine beim Essen "tausend Vorgaben", berichtete der 25-jährige Fußball-Profi am Montag aus dem Teamhotel der Eisernen im niedersächsischen Barsinghausen. "Es ist ein bisschen einsam, einsamer als sonst. Die Spieler sind alle auf ihren Einzelzimmern und man freut sich, wenn man mal rauskommt auf den Platz", sagte Prömel.

Das Team von Trainer Urs Fischer (54) bereitet sich fernab des eigenen Stadions An der Alten Försterei auf das Heimspiel gegen den FC Bayern am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) vor. "Alle sind heiß", sagte Prömel und gab einen Einblick in den neuen Alltag. "Jeder duscht bei sich auf dem Zimmer", sagte Prömel und ergänzte: "Jeder muss beim Essenholen Atemschutzmaßnahmen tragen."

Die Profis dürften sich nicht einmal selbst am Büffet bedienen, das übernimmt das Hotelpersonal. "Du musst sagen, was du haben willst. Das ist alles ein bisschen umständlicher, aber das geht in der jetzigen Zeit eben nur so."

Mit einem normalen Trainingslager sei "das nicht zu vergleichen", betonte Prömel, der am Montag seinen Vertrag bei den Eisernen über das Saisonende hinaus verlängerte. Angst, sich selbst mit dem Coronavirus zu infizieren, habe er nicht. "Ich hoffe, dass die Liga zu Ende gespielt wird. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass sich auch Spieler infizieren", sagte Prömel. 

Mit dem Tabellenelften soll unbedingt der Klassenerhalt gelingen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es schaffen", sagte Prömel.

Mittelfeldspieler Grischa Prömel (25) vom 1. FC Union Berlin. (Archivbild)
Mittelfeldspieler Grischa Prömel (25) vom 1. FC Union Berlin. (Archivbild)  © dpa/Andreas Gora

Update, 11. Mai, 14.12 Uhr: Berliner Innensenator: Akzeptanz für Corona-Einschränkungen sinkt

Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD) sieht eine deutliche gesunkene Akzeptanz in der Bevölkerung für die scharfen Corona-Einschränkungen. Zwar gebe es weiterhin viel Verständnis für die Maßnahmen, aber die Akzeptanz sinke leider, sagte Geisel am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. 

Es sei zu sehen, "dass die Berliner der Regeln überdrüssig sind", sagte Geisel. Die Disziplin in der Stadt sei nach wie vor da, aber der "Überdruss" werde spürbar.

Die Polizei sei weiterhin unterwegs, um Menschen auf die Einhaltung der Regeln aufmerksam zu machen. In einer Vielzahl von Fällen funktioniere das, sagte Geisel. In den Geschäften etwa relativ gut. Mit steigendem Alkoholpegel in Parks und an Imbissen werde es allerdings deutlich schwieriger.

Geisel sagte, es gebe derzeit nur noch 749 Menschen in Berlin, bei denen aktuell eine Corona-Infektion registriert sei. Das sei eine verhältnismäßig niedrige Zahl. Allerdings kenne man die Dunkelziffer nicht. 

Die Infektionslage scheine relativ niedrig, aber die Gefahr sei nicht gebannt, weil die Situation "fragil" sei. 

Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD). (Archivbild)
Berlins Innensenator Andreas Geisel (54, SPD). (Archivbild)  © dpa/dpa-zentralbild/Britta Pedersen

Update, 11. Mai, 14.07 Uhr: CDU-Vize Strobl für vorsichtige Lockerungen an Grenzen

Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl (60) hat sich in der Diskussion über rasche Grenzöffnungen für ein langsames, schrittweises und vorsichtiges Vorgehen ausgesprochen. 

"Je mehr sich die Lebensverhältnisse, das Infektionsgeschehen und der Umgang mit der Lage in den Ländern anpassen, umso mehr kann man zu Lockerungen kommen", sagte Strobl der Deutschen Presse-Agentur in Berlin nach einer Videoschalte des CDU-Präsidiums am Montag. "Aber ich mahne weiterhin zur Vorsicht. Die Lage verändert sich nur langsam", betonte er. Das Thema müsse zudem im engen Schulterschluss mit den Nachbarländern angegangen werden.

"Deutschland steht im internationalen Vergleich bei der Bekämpfung der Pandemie sehr gut da, und der Grenzschutz ist dafür ein wichtiger Baustein", unterstrich Strobl. 

Dazu gehöre die Lockerung des Einkaufsverbots für Berufspendler, welches Baden-Württemberg mit Wirkung vom Montag an beendet habe. Dazu gehöre selbstverständlich auch, dass sich Ehepartner, Lebenspartner, Eltern und Kinder besuchen dürften – und zwar nicht nur am Muttertag, ergänzte der baden-württembergische Innenminister.

Update, 11. Mai, 13.50 Uhr: Zug mit Pflegerinnen aus Rumänien in Österreich angekommen

Nach längerem Tauziehen ist am Montag in Österreich der erste Sonderzug mit Ganztags-Betreuungskräften aus Rumänien angekommen. An Bord des Nachtzuges, der Ungarn ohne Ausstiegsmöglichkeit durchquerte, waren rund 80 Pflegerinnen. "Die 24-Stunden-Betreuerinnen sind eine große Unterstützung", sagte Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). Es sei angesichts der Corona-Krise nicht ganz einfach gewesen, alle behördlichen Genehmigungen zu bekommen.

Edtstadler hatte bereits im April eine entsprechende Vereinbarung verkündet, der dann aber die rumänische Seite widersprochen hatte. In jedem Zug gibt es 300 buchbare Plätze für Vermittlungsagenturen und 50 Plätze für Privatpersonen.

Laut Wirtschaftskammer wurden die Betreuerinnen nach ihrer Ankunft auf das Coronavirus getestet. Sie hielten sich dann in einem Hotelzimmer auf. Bei einem negativen Covid-19-Test können sie am Dienstag von den Familien und Agenturen abgeholt werden. Positiv Getestete müssen in Quarantäne bleiben.

In Österreich sind rund 33.000 Menschen auf eine Pflege rund um die Uhr angewiesen. Laut Wirtschaftskammer betreuen etwa 60.000 Pflegekräfte diese Personen. 99 Prozent davon stammten aus dem Ausland, rund die Hälfte der 24-Stunden-Pflegerinnen kommt demnach aus Rumänien.

Update, 11. Mai, 13.40 Uhr: Merkel mahnt erneut zur Vorsicht im Umgang mit Corona-Pandemie

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auch angesichts der Demonstrationen gegen Auflagen in der Corona-Krise erneut zur Vorsicht beim Umgang mit der Pandemie gemahnt. Ihr sei berichtet worden, dass viele Menschen am Wochenende ohne Schutzmasken Einkaufen gewesen seien, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen am Montag in einer Videoschalte des CDU-Präsidiums. Zum Teil sei dieses Verhalten sogar als Mutprobe angesehen worden, kritisierte die Kanzlerin. Das Gebot sei aber immer noch, sich an die geltenden Abstandsregeln zu halten.

Merkel sagte demnach weiter, erst in zwei bis drei Wochen werde man wissen, wie sich die vergangene Woche beschlossenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen auf die Infektionszahlen auswirkten. Sie habe zudem angekündigt, sich an diesem Mittwoch im Bundestag bei der Regierungsbefragung erneut zu den für die Bundesregierung relevanten Maßzahlen zur Einordnung des Pandemiegeschehens zu äußern. Merkel und der Bundesregierung war zuletzt vorgehalten worden, mit unterschiedlichen Kennzahlen für Verwirrung gesorgt zu haben.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hob nach diesen Informationen in der Schalte hervor, Deutschland sei bislang auch deswegen so erfolgreich im Umgang mit der Pandemie gewesen, weil sich die Bürger an die Einschränkungen gehalten hätten. Er forderte die Menschen auf, die Hygienestandards weiterhin einzuhalten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Bundeskanzlerin Angela Merkel.  © Kay Nietfeld/dpa Pool/dpa

Update, 11. Mai, 13.37 Uhr: Waldhof Mannheim fordert neue Abstimmung über Fortsetzung der 3. Liga

Der SV Waldhof Mannheim fordert den Deutschen Fußball-Bund (DFB) vor der Entscheidung über einen Neustart der 3. Liga zu einem Votum unter den Clubs auf.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER. 

Der SV Waldhof Mannheim hat ein neues Votum unter den Drittliga-Clubs über den Neustart der 3. Liga beantragt.
Der SV Waldhof Mannheim hat ein neues Votum unter den Drittliga-Clubs über den Neustart der 3. Liga beantragt.  © Uwe Anspach/dpa

Update, 11. Mai, 13.17 Uhr: ICE nach Paris fährt wieder

Die Bahn hat am Montag den grenzüberschreitenden Zugverkehr nach Frankreich wieder aufgenommen. Auf der Fernverkehrsstrecke von Frankfurt über Saarbrücken bis nach Paris verkehre nun wieder täglich ein ICE-Zugpaar nach und von Frankreich, teilte ein Sprecher der Bahn in Frankfurt mit. Zuvor hatte der Saarländische Rundfunk (SR) darüber berichtet.

In Frankreich trat am Montag die erste Phase der Lockerungen in der Corona-Pandemie in Kraft. So dürfen Franzosen nun ohne Passierschein das Haus verlassen. Geschäfte dürfen unter Auflagen öffnen, Schulen und Kitas schließen schrittweise wieder auf. Eine Einreise in Frankreich ist derzeit nur aus triftigen Gründen wie für die Arbeit oder den Schulbesuch möglich.

Der ICE nach Paris fährt wieder.
Der ICE nach Paris fährt wieder.  © imago images / Aviation-Stock

Update, 11. Mai, 12.54 Uhr: Schweiz mit zweitem Schritt im Lockerung-Fahrplan

 In der Schweiz haben seit Montag alle Geschäfte sowie Restaurants wieder geöffnet. In den Lokalen dürfen nur vier Gäste an einem Tisch sitzen. Ausnahmen gelten für Familien mit Kindern. Die Gäste können auf freiwilliger Basis ihre Personalien angeben, um im Fall eines positiven Coronatests mögliche Kontaktpersonen leichter finden zu können.

Im zweiten Schritt des Lockerungs-Fahrplans in der Corona-Krise begann auch für viele Schüler der Unterricht wieder. Außerdem wurden Museen, Bibliotheken und Fitnesscenter wieder geöffnet. Überall gelten Schutzmaßnahmen wie Mindestabstand.

Auch der öffentliche Verkehr fuhr am Montag wieder weitgehend nach Normalfahrplan. Viele Züge waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Keystone-SDA aber nur mäßig ausgelastet. Die Abstandsregeln konnten dadurch problemlos eingehalten werden. In den Zügen und im Bahnhof trugen Passagiere nur vereinzelt Schutzmasken.

Vorerst geschlossen bleiben Zoos, botanische Gärten und Schwimmbäder sowie Theater, Kinos, Kirchen und Bergbahnen. Weitere Lockerungen sind ab dem 8. Juni geplant - je nachdem, wie sich die Ansteckungszahlen und Erkrankungen mit Covid-19 nach diesem zweiten Schritt entwickeln.

Update, 11. Mai, 12.40 Uhr: Südkorea will neue Corona-Infektionswelle vermeiden

Nach der alarmierenden Häufung von Corona-Infektionen unter Bar- und Diskotheken-Besuchern in der Millionenmetropole Seoul versuchen die südkoreanischen Behörden mit Hochdruck, eine erneute Infektionswelle im Land zu verhindern. Am Montag teilten die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention mit, dass am Vortag 35 Neuinfektionen erfasst worden seien. Das war der höchste Tagesanstieg seit vier Wochen. Die Gesamtzahl kletterte auf 10 909. Die meisten Neuansteckungen wurden in Verbindung mit einem Ausbruch in Clubs im beliebten Ausgehviertel Itaewon in der Hauptstadt in Verbindung gebracht.

Die oberste Priorität sei nun, eine Verbreitung von Infektionen in der größeren Umgebung von Seoul gering zu halten, sagte Premierminister Chung Sye Kyun. Bis zum Nachmittag wurden den Angaben zufolge 86 Infektionsfälle mit nächtlichen Clubbesuchern in Itaewon oder Kontaktpersonen in Verbindung gebracht.

Die Stadt wolle 5517 Menschen ausfindig machen, die zwischen dem 27. April und dem 8. Mai verschiedene Clubs in Itaewon besucht hätten, sagte eine Sprecherin des Büros von Bürgermeister Park Won Soon. Bisher seien mehr als 3000 Personen auf Sars-CoV-2 getestet worden, die entweder selbst die Clubs besucht hätten oder mit ihnen Kontakt gehabt hätten. Um die übrigen Personen auf der Liste zu finden, prüfen die Behörden Kreditkartentransaktionen, Smartphonedaten und werten Videos von Überwachungskameras aus.

Ausgangspunkt für die Aktion war der positive Test bei einem jungen Mann, der bereits infiziert war, als er in der Nacht zum 2. Mai mindestens fünf Nachtclubs und Bars in Itaewon besucht hatte. Die Behörden schätzen, dass zu diesem Zeitpunkt mehr als 1500 Menschen die betroffenen Einrichtungen besuchten. Die Stadt hatte am Wochenende sämtliche Clubs und Diskotheken in Seoul vorläufig schließen lassen.

Update, 11. Mai, 12.38 Uhr: Lockerungen in Paris - Kein Verkehrschaos, aber volle Bahnsteige

Am ersten Morgen nach dem Ende der strengen Ausgangsbeschränkungen ist in Paris ein größeres Verkehrschaos ausgeblieben - allerdings war es auf einigen Bahnsteigen sehr voll.

Auf der Linie 13 seien Montagfrüh nach einem technischen Zwischenfall viele Menschen unterwegs gewesen - ebenso zeitweise am Bahnhof Saint-Lazare, sagte die Präsidentin der Pariser Nahverkehrsgesellschaft, Catherine Guillouard. Die Lage habe sich aber schnell entspannt. Am frühen Morgen war es besonders auf den Bahnsteigen der Vorstadtzüge RER sehr voll und es kam zu Gedränge, wie Bilder zeigten.

Sicherheitspersonal kontrollierte, ob die ab Montag geltende Maskenpflicht eingehalten wird. Ganz vereinzelt liefen Menschen ohne Schutzmaske herum - sie wurden direkt angesprochen. Der Verkehrsdienst Sytadin registrierte auf den Straßen deutlich weniger Staus als normalerweise.

Frankreich hat am Montag mit der schrittweisen Lockerung der strengen Ausgangsbeschränkungen begonnen, die seit Mitte März galten. Die Menschen dürfen nun wieder ohne Passierschein vor die Tür. Frankreich ist von der Coronavirus-Krise hart betroffen, mehr als 26.000 Menschen sind bisher gestorben.

Update, 11. Mai, 12.24 Uhr: Hirschhausen rät in Corona-Krise zu "radikaler Akzeptanz"

Der Arzt, Kabarettist und Moderator Eckart von Hirschhausen empfiehlt, nicht mit den coronabedingten Einschränkungen zu hadern.

"Man sollte sich sagen: Ich bin freiwillig zu Hause, weil ich das für sinnvoll halte und damit andere Menschen schütze. Und ich versuche, das Beste daraus zu machen", sagte der 52-Jährige der dpa. "Es klingt fast buddhistisch, aber der beste Trick ist: radikale Akzeptanz." Je mehr psychische Energie wir damit vertrödelten, der Realität vorzuwerfen, dass wir uns das Ganze anders vorgestellt hätten, desto anstrengender werde es.

Die Bundesregierung sei bisher nicht konsequent genug gegen Verschwörungstheorien und Falschinformationen vorgegangen, kritisierte der TV-Moderator.

"Ich erlebe zwei Welten – eine offizielle und eine komplette Parallelwelt in den sozialen Medien." Dies sei enorm gefährlich, weil sich psychologisch jeder die Informationen suche, die zu seiner Weltsicht passten.

Es gebe eine Verstärkung und Verzerrung zugunsten von Hass, Hysterie und Populismus, beobachtet von Hirschhausen. "Von Menschen, die ich eigentlich für vernünftig gehalten habe, bekomme ich Videos weitergeleitet mit den krudesten Typen und Botschaften."

Der Mediziner drehte Ende April eine Woche im Universitätsklinikum Bonn, um die Menschen hinter den Fallzahlen der Pandemie zu zeigen. Die Dokumentation "Hirschhausen auf Intensiv" wird an diesem Dienstag (12.5., 20.15 Uhr) im WDR Fernsehen gezeigt. Darauf folgt ein Extra des Wissenschaftsmagazins "Quarks" mit dem 52-Jährigen.

Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, lächelt auf einer Pressekonferenz zum Thema Schülerproteste für Klimaschutz. (Archivbild)
Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, lächelt auf einer Pressekonferenz zum Thema Schülerproteste für Klimaschutz. (Archivbild)  © Monika Skolimowska/ZB/dpa

Update, 11. Mai, 12.05 Uhr: RKI: Nach Anstieg von R-Wert Entwicklung weiter beobachten

Der Wiederanstieg der Reproduktionszahl über die kritische Marke von 1 erlaubt laut Robert Koch-Institut (RKI) noch keine weitergehenden Schlussfolgerungen zum Infektionsgeschehen in Deutschland. Es könne "weiterhin noch nicht bewertet werden, ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt", schreibt das Institut in seinem aktuellen Situationsbericht (Stand Sonntag 0 Uhr). Demzufolge wird R nun auf 1,13 geschätzt. Das RKI verweist auf statistische Schwankungen, die durch die insgesamt niedrigeren Zahlen verstärkt würden.

Noch vergangene Woche hatte das RKI den R-Wert auf unter 1 geschätzt, im Bericht vom Freitag auf 0,83. In der Samstagsausgabe stieg er dann auf 1,1. Bei dem Wert gibt das Institut immer auch eine Schwankungsbreite an. Der Anstieg des Wertes mache es erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen "sehr aufmerksam zu beobachten", hieß es.

Die Zahl der neu ans RKI gemeldeten Corona-Fälle betrug laut aktuellem Situationsbericht 667 im Vergleich zum Vortag. Diese Zahl unterliegt aber starken Schwankungen - dabei spielt auch ein Meldeverzug am Wochenende eine Rolle.

Grundsätzlich ist die Reproduktionszahl R einer der zentralen Werte zur Beurteilung des Verlaufs einer Infektionswelle. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter in einem bestimmten Zeitraum im Durchschnitt ansteckt. Je niedriger R ist, desto besser. Liegt R unter 1, steckt ein Infizierter im Schnitt weniger als einen anderen Menschen an - und die Epidemie läuft aus. Liegt R über 1, steckt ein Infizierter im Mittel mehr als einen anderen Menschen an - die Zahl der täglichen Neuinfektionen wird größer.

In den vergangenen Wochen sind nach und nach mehrere Maßnahmen zur Eindämmung von Sars-CoV-2 in den Bundesländern gelockert worden.

Update, 11. Mai, 12 Uhr: BKA: Verschwörungstheoretiker schwenken um auf Corona

Verschwörungstheoretiker haben das Thema Coronavirus nach den Worten des Chefs des Bundeskriminalamts, Holger Münch, "dankend aufgenommen". In den ersten Wochen der Pandemie seien nicht unbedingt mehr solcher Inhalte kursiert, sagte Münch am Montag in Berlin - allerdings habe das Virus eine größere Rolle gespielt.

Mit dem Aufkommen von Demonstrationen hätten vor allem Akteure aus dem rechten Spektrum versucht, die Proteste des bürgerlichen Lagers, das von den Corona-Maßnahmen belastet sei, zu kapern, sagte Münch. "Die Wahrscheinlichkeit, dass das zu einem wirklich ernsthaften Problem werden kann, steigt mit der Abnahme der Akzeptanz der Maßnahmen einerseits oder der Frage, ob wir ein wirklich großes wirtschaftliches Problem gerade für viele Bundesbürger bekommen."

Damit die Proteste kein Besorgnis erregendes Ausmaß annähmen, sei Aufklärung sehr wichtig, sowohl über das Coronavirus als auch über Möglichkeiten zu wirtschaftlicher Unterstützung, sagte Münch. Zwar sei die Unzufriedenheit noch nicht so groß wie in der Flüchtlingskrise. Er halte es aber für möglich, dass es eine ähnliche Entwicklung geben könne.

Update, 11. Mai, 11.50 Uhr: Einkaufszentren und Friseure öffnen unter Corona-Auflagen in Türkei

Nach knapp zwei Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie eröffnen in der Türkei Friseure und Schönheitssalons wieder. Auch Einkaufszentren öffneten am Montag unter Auflagen wieder ihre Tore. Am Eingang wurde die Temperatur der Besucher gemessen und Kunden trugen Masken, wie auf Bildern des Staatssenders TRT zu sehen war. Die Anzahl der Besucher sei begrenzt, zudem erinnerten Lautsprecheransagen an die Einhaltung von Abstandsregeln. Vor einigen Einkaufszentren bildeten sich lange Schlangen, wie auf einem Video der Nachrichtenagentur DHA zu sehen war.

Auch Friseur- und Schönheitssalons unterlagen strengen Auflagen. Auf Bildern war zu sehen, wie Friseure Masken und Schutzschilder aus Plastik trugen. Kunden wurden aufgefordert, ihre eigenen Maniküre-Sets mitzubringen oder diese vor Ort zu kaufen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Anfang Mai eine schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen verkündet. Reisebeschränkungen und Ausgangssperren übers Wochenende gelten nur noch in 24 statt zuvor in 31 Städten und Provinzen. Zudem durften Senioren ab 65 Jahren am Sonntag zum ersten Mal seit dem 21. März für mehrere Stunden vor die Tür. Auch eine weitgehende Ausgangssperre für unter 20-Jährige wurde gelockert.

Nach offiziellen Angaben wurden in der Türkei bislang rund 139.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, von denen rund 92 700 wieder gesund sind. Rund 3800 Menschen sind demnach bislang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Das Land mit seinen rund 83 Millionen Einwohnern hatte am 11. März den ersten Coronavirus-Fall gemeldet. Insgesamt wurden rund 1,4 Millionen Tests durchgeführt.

Update, 11. Mai, 11.35 Uhr: Luxemburg lockert Corona-Einschränkungen

Luxemburg hat seit Montag seine Corona-Regeln gelockert: Die Bürger dürfen wieder ihre Wohnungen ohne triftigen Grund verlassen, müssen sich dabei aber an strikte Abstands- und Hygieneregeln halten. Das teilte die Regierung in Luxemburg mit. Überall dort, wo der Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werde könne, müsse eine Mund-Nasen-Schutzmaske getragen werden - zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder beim Einkaufen.

Im Freien dürfen sich nun bis 20 Personen gemeinsam aufhalten, in privaten Räumen sind Treffen mit maximal sechs weiteren Personen erlaubt. Dies bedeute aber nicht, dass zu Hause Partys gefeiert werden sollten, hieß es. Dafür sei es noch zu früh (#zefréifirparty).

Nach wochenlanger Zwangspause durften zahlreiche Geschäfte sowie Museen und Bibliotheken am Montag wieder öffnen. Kinos und Schwimmbäder blieben geschlossen. Die Zahl der in Luxemburg positiv auf Covid-19 getesteten Menschen beläuft sich (Stand Sonntag) auf 3886. Es gab 101 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Seit Beginn der Krise wurden insgesamt 55.250 Personen getestet.

Update, 11. Mai, 11.30 Uhr: Fußball-Profi-Klubs verlieren durch Geisterspiele 91 Millionen Euro

Die 36 Vereine der Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga verlieren durch die Geisterspiele laut eines "Kicker"-Berichts mehr als 91 Millionen Euro. 

Für die Bundesligisten ergibt sich ein Verlust von 69,661 Millionen Euro, für die Clubs der 2. Liga 22,029 Millionen Euro, wie eine Berechnung des Fachmagazins auf Grundlage der Ticketeinnahmen aus der vergangenen Saison ergab. Bund und Länder haben die Erlaubnis für einen Neustart der Bundesliga ab der zweiten Mai-Hälfte erteilt, die verbleibenden neun Spieltage dürfen allerdings ausschließlich als Partien ohne Zuschauer ausgetragen werden.

Update, 11. Mai, 11.15 Uhr: Nach Corona-Krise nächster Schock: Erdbeben in Italien

ls wenn Italien nicht schon stark von Corona betroffen wäre, erwartete die Menschen vor allem in der italienischen Hauptstadt der nächste Schreck.

Am Montagmorgen gegen 5 Uhr erschütterte Rom ein Erdbeben der Stärke 3,3, wie Italiens Institut für Geologie und Vulkanologie auf der Webseite berichtet.

Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.  

Das Kolosseum in Rom.
Das Kolosseum in Rom.  © destinacigdem/Alberto Lingria/XinHua/dpa

Update, 11. Mai, 11 Uhr: Corona: BKA-Chef mahnt zu Aufmerksamkeit bei Gewalt gegen Kinder

Bei der Polizei gehen nach Auskunft des Bundeskriminalamts (BKA) in der Corona-Krise nicht mehr Hinweise auf Gewalt und Missbrauch in der Familie ein als sonst. Diese Daten seien jedoch mit äußerster Vorsicht zu interpretieren, erklärte BKA-Chef Holger Münch am Montag in Berlin. Das Dunkelfeld sei groß und die Auflagen in der Corona-Pandemie könnten dazu beitragen, dass familiäre Konflikte eskalierten.

Zugleich seien Kinder weniger im Kontakt mit Menschen wie Erziehern, Lehrern oder Kinderärzten, an die sie sich normalerweise wenden könnten, sagte Münch. Es sei möglich, dass die Corona-Auflagen zu einer Zunahme von Gewalt führten, die die Polizei derzeit aber nicht beobachten könne.

Es sei wichtig, dass die Menschen im Umfeld von Kindern trotz physischer Distanz aufmerksam blieben und sich bei einem Verdacht an die Behörden wendeten, sagte Münch.

"Auch sexueller Missbrauch ist eine Pandemie, eine Pandemie mit dramatischem Ausmaß", sagte der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig. Er sei in Sorge, dass der Kampf gegen Missbrauch und der Kinderschutz jetzt auf der politischen Prioritätenliste weiter nach unten rutschen werde. Er appelliere an Politik und Gesellschaft, den Kampf gegen sexuellen Missbrauch und Kinderpornografie nicht herunterzufahren, sondern zu verstärken.

Update, 11. Mai, 10.49 Uhr: Italiens Industrieproduktion bricht wegen Corona-Krise drastisch ein

 In Italien ist die Industrieproduktion im März wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen. Im Monatsvergleich sei die Fertigung um 28,4 Prozent gesunken, teilte das nationale Statistikamt Istat am Montag mit. Damit ist der Einbruch noch stärker ausgefallen, als Analysten es befürchtet hatten.

Deutlich stärker als erwartet war auch der Produktionseinbruch im Jahresvergleich. In dieser Betrachtung meldete die Statistikbehörde für März einen Rückgang um 29,3 Prozent, während die Markterwartung bei 18,3 Prozent lag.

Italien ist von der Corona-Krise besonders stark betroffen. Die industriellen Zentren der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone liegen im Norden des Landes und damit in den Regionen, in denen es die meisten Covid-19-Fälle gibt. Im März verordnete die Regierung in Rom eine weitreichende Schließung der Betriebe, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Allerdings war nicht der gesamte Monat von den Firmenschließungen betroffen. Die April-Daten dürften daher einen noch stärkeren Rückgang im Jahresvergleich zeigen.

Update, 11. Mai, 10.42 Uhr: Österreich hilft Lokalen mit 500 Millionen Euro

Die Gaststätten in Österreich sollen mit einem Hilfspaket von 500 Millionen Euro in der Corona-Krise unterstützt werden. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte am Montag unter anderem die Halbierung der Umsatzsteuer auf alkoholfreie Getränke auf zehn Prozent an. Allein dieser Schritt bringe den Wirten eine Entlastung von 200 Millionen Euro, sagte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).

Außerdem sollen die Pauschalierung sowie die steuerliche Absetzbarkeit von Geschäftsessen verbessert werden. Die 2014 eingeführte Schaumweinsteuer werde abgeschafft. «Die Gastronomie ist Teil der österreichischen Seele», sagte Kurz. Nach einer Beispielrechnung der Regierung zahlt ein Gasthof mit 160.000 Euro Jahresumsatz aktuell 6260 Euro Steuern. Künftig seien es 2390 Euro.

In Österreich dürfen die Lokale und Restaurants am 15. Mai wieder öffnen. Sie müssen aber einen Mindestabstand der Tische sicherstellen. Die Hotellerie soll Ende des Monats folgen. "Wir sind das erste Land in Europa, das dabei ist, gerade wieder hochzufahren", sagte Kurz. Die Ansteckungszahlen mit dem Coronavirus bewegen sich in Österreich seit Mitte April im nur noch zweistelligen Bereich.

Ein Sektglas steht auf einem Tisch in einem Lokal in Salzburg.
Ein Sektglas steht auf einem Tisch in einem Lokal in Salzburg.  © Barbara Gindl/APA/dpa

Update, 11. Mai, 10.34 Uhr: Bund plant Milliardenhilfe für die Deutsche Bahn

Der Bund plant eine milliardenschwere Eigenkapitalerhöhung bei der Bahn, um wirtschaftliche Folgen infolge der Corona-Krise abzufedern. Außerdem soll die Verschuldungsgrenze angehoben werden. Das geht aus einem Papier hervor, das der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet.

Die Deutsche Bahn ist wegen der Belastungen in der Corona-Krise wirtschaftlich unter Druck geraten. Die Bahn hat ihr Angebot zurückgefahren, der größte Teil des Fahrplans wurde aber aufrechterhalten - um eine Grundversorgung aufrechtzuerhalten. Die Fahrgastzahlen aber sind eingebrochen.

In dem Papier von Verkehrs- sowie Finanzministerium wird für den gesamten Konzern aus heutiger Sicht ein liquiditätswirksamer wirtschaftlicher Schaden aus der Corona-Pandemie in Höhe von 11 Milliarden Euro in einem Basisszenario und von bis zu 13,5 Milliarden Euro in einem negativeren Szenario angenommen.

Bund und Bahn wollen nun gegensteuern. Unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Prüfung durch die EU-Kommission ist der Bund laut Papier bereit, 80 Prozent der Schäden aus der Corona-Pandemie für den Konzern durch eine Eigenkapitalerhöhung bei der Bahn auszugleichen - dies seien derzeit geschätzt 6,9 Milliarden bis 8,4 Milliarden Euro.

Außerdem soll die geltende Schuldenobergrenze von derzeit rund 25 Milliarden Euro ausgeweitet werden, die Bahn lag vor der Krise knapp darunter. Damit soll dem bundeseigenen Konzern mehr Spielraum gegeben werden, um Schäden aus der Corona-Krise durch zusätzliche Kredite vom Kapitalmarkt auszugleichen.

Die Deutsche Bahn sichert laut Papier zu, im "Systemverbund Bahn" einen Beitrag in Höhe der Hälfte der entstehenden Lücke mit zu leisten, in Höhe von bis zu 5,1 Milliarden Euro. Der Schwerpunkt liege beim Personal- und Sachaufwand. Bei Investitionen solle nicht gespart werden, Vorhaben könnten aber zeitlich gestreckt werden.

Zwei Züge stehen im Bahnhof von Essen am Gleis
Zwei Züge stehen im Bahnhof von Essen am Gleis  © Caroline Seidel/dpa

Update, 11. Mai, 10.33 Uhr: Scharfe Kritik an Boris Johnson Plänen im Kampf gegen Coronavirus

Die von der britischen Regierung geplanten Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England sind auf scharfe Kritik von Gewerkschaften, Wirtschaftsvertretern und der Opposition gestoßen. Sie forderten von Premierminister Boris Johnson mehr Klarheit im Kampf gegen die Pandemie. Schottland, Wales und Nordirland kündigten an, ihren eigenen - strikteren - Weg zu gehen. Johnson wollte seine Pläne am Montagnachmittag auch im Parlament vorstellen.

Großbritannien hat Statistiken zufolge die meisten Corona-Opfer in Europa; bislang starben etwa 32.000 Infizierte. Noch immer mangelt es an Schutzausrüstungen. Auch das Ziel von 100.000 Tests am Tag wird häufig noch nicht erreicht. Angesichts der schwierigen Situation werden viele Ärzte und Pfleger von den Briten wie Helden gefeiert.

Nach Ansicht des Chefs der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, hinterlässt Johnsons Rede vom Sonntagabend "mehr Fragen als Antworten". Der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei (SNP) im Parlament, Ian Blackford, sprach von "Verwirrung". Die britische Handelskammer betonte, dass die Unternehmen klare Anweisungen bräuchten, wie sie ihre Mitarbeiter schützen sollten. Die Nationale Gewerkschaft für Erziehung verurteilte den Plan, dass einzelne Jahrgangsstufen in Schulen ab Juni starten könnten, als "rücksichtslos". Die meisten Lehrer lehnen das Umfragen zufolge ab.

Wer nicht von zu Hause arbeiten könne, solle unter Beachtung der Abstandsregeln wieder zur Arbeit gehen, hatte Johnson in seiner im Fernsehen übertragenen Rede angekündigt. Öffentliche Verkehrsmittel sollten dabei möglichst gemieden werden. Von Mittwoch an sind unter anderem wieder Sonnenbäder im Freien erlaubt. Auch Reisen innerhalb Englands, etwa an die Küste, werden wieder zugelassen. Johnson stellte zudem ein System von fünf Warnstufen vor, mit denen die Situation in Großbritannien bewertet werden soll.

Außenminister Dominic Raab sagte am Montag dem Sender Sky News, dass Friseure und Restaurants frühestens im Juli öffnen dürften. Die Briten müssen mindestens bis dahin auch auf ihr Pint im Pub verzichten.

Englands Premierminister Boris Johnson.
Englands Premierminister Boris Johnson.  © Pa Video/Downing Street Pool/PA Wire/dpa

Update, 11. Mai, 10.07 Uhr: Japan will über teilweise Aufhebung des Notstandes entscheiden

Die japanische Regierung will diese Woche über eine vorzeitige Aufhebung des Corona-Notstands in einigen Provinzen entscheiden. Man entscheide am Donnerstag nach Beratungen mit Experten darüber, ob eine teilweise Aufhebung möglich ist, sagte Regierungschef Shinzo Abe am Montag im Parlament. Japan sei auf dem "stetigen Weg", die Coronavirus-Krise hinter sich zu lassen.

Notstand bedeutet in Japan keine harte Ausgangsbeschränkungen wie in Europa. Die Bürger sind nur gebeten, möglichst zu Hause zu bleiben. Selbst wenn der Notstand von der Regierung aufgehoben wird, sollen die Bewohner möglichst nicht über die Provinzgrenzen hinaus reisen und große Menschenansammlungen meiden.

Der Notstand gilt eigentlich noch bis zum 31. Mai. Die Regierung hat die 47 Präfekturen des Landes dabei in zwei Gruppen eingeteilt. Für 13 Provinzen, darunter der Großraum Tokio sowie Osaka und Kyoto, gilt "besondere Vorsicht". Für die übrigen Provinzen gilt dies nicht.

Japan zählte bis Montag mehr als 16.500 Infektionsfälle und über 640 Tote, wie der TV-Sender NHK berichtete. Der Trend der Neuinfektionen zeigt nach amtlichen Angaben inzwischen nach unten. In der stark betroffenen Hauptstadt Tokio wurden am Montag laut NHK lediglich 15 weitere Fälle bestätigt. Damit liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Tokio erstmals seit Ende März unter der Marke 20.

Update, 11. Mai, 9.47 Uhr: Corona-Infektionszahlen in Coesfeld am Wochenende weiter gestiegen

Im Kreis Coesfeld sind die Infektionszahlen nach einem Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb weiter gestiegen. Am Sonntag seien im Kreisgebiet 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als am Samstag, sagte ein Kreissprecher. 

Laut Robert-Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen im Kreis bei knapp 96 und damit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Viele der von Montag an landesweit geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen etwa für Gaststätten und Geschäfte werden damit im Kreis um eine Woche verschoben, wie der Kreis ankündigte.

Unter den Betroffenen im Kreis Coesfeld sind 230 Infizierte aus dem Westfleisch-Werk. 952 der rund 1200 Mitarbeiter seien dort bereits getestet worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Der Standort bleibe weiter geschlossen. Am Sonntag hatte es unter anderem auch Massentests in einem Westfleisch-Betrieb in Hamm gegeben. Rund 1000 Mitarbeiter seien dort getestet worden, die übrigen sollten am Montag folgen, sagte der Westfleisch-Sprecher. Ergebnisse zu den Tests in Hamm gab es am Montag zunächst noch nicht.

Der Westfleisch-Betrieb in Coesfeld.
Der Westfleisch-Betrieb in Coesfeld.  © Guido Kirchner/dpa

Update, 11. Mai, 9.39 Uhr: Stadt Jena verweigert Ausnahmegenehmigung für Drittligist Carl Zeiss

Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena hat in naher Zukunft weiterhin keine Chance auf ein geregeltes Mannschaftstraining. Wie die "Ostthüringer Zeitung" (Montag) berichtet, lehnte die Stadt eine Ausnahmeregelung ab und werde absehbar bei dieser Linie bleiben. Der Plan des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sieht hingegen vor, dass die Drittligisten spätestens am 15. Mai das Mannschaftstraining aufnehmen und die Liga am 26. Mai den Spielbetrieb wieder aufnimmt. In Thüringen sind Mannschaftstraining und Wettkämpfe bis 25. Mai verboten.

"Aus meiner Sicht haben die Aussagen des Verbandes gegenüber den Vereinen einen erpresserischen Anstrich, zumal diese an behördliche Anordnungen gebunden sind. Der DFB rennt dem Gedanken hinterher, mit der Brechstange schlauer zu sein als die Epidemie", sagte Benjamin Koppe (CDU), Leiter des Pandemiestabes der Stadt Jena. "Warum hat niemand die Spieler gefragt, wie sie darüber denken?"

Der DFB will auf seinem Bundestag zudem beantragen, Spiele zur Not in neutralen Stadien austragen zu lassen. Das Problem des Mannschaftstrainings wäre damit allerdings nicht gelöst.

Jena-Teamchef René Klingbeil.
Jena-Teamchef René Klingbeil.  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 11. Mai, 9.13 Uhr: Frühbucher und Stammgäste sollen bei Hotels Vorrang haben

Wenn Hotels coronabedingt nicht alle Urlauber aufnehmen können, sollten Frühbucher und Stammgäste laut dem Tourismusbeauftragten der Bundesregierung bevorzugt behandelt werden. "Vor Ort muss geschaut werden, welche Gäste wirklich längerfristig gebucht haben", sagte Thomas Bareiß im RTL/ntv-"Frühstart" am Montag. Bislang seien die Hotels aber nur zu 70 oder 80 Prozent ausgebucht.

Derzeit führe er Gespräche mit den Tourismusministern Italiens und Griechenlands, sagte Bareiß. Gemeinsam entwickele man Reise- und Sicherheitskonzepte. Er hoffe auf eine schrittweise Grenzöffnung, «so dass wir dann im Sommer Urlaub machen - nicht nur in Deutschland, sondern dass Urlaub auch in Europa möglich ist».

Update, 11. Mai, 9.05 Uhr: KSC-Profi kritisiert die DFL: "Ohne Rücksicht auf Verluste!"

Mittelfeldspieler Marc Lorenz vom Karlsruher SC sieht die Pläne zur Fortsetzung des Spielbetriebs im deutschen Profifußball äußerst kritisch. Im Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) fehlen dem 31-Jährigen "die Vorbereitung und das Gespür für die Gesundheit der Spieler. Ich glaube, da wird gar nicht darauf geachtet", sagte der Zweitliga-Profi den "Badischen Neuesten Nachrichten" (Montag). "Die Spieler werden nach 60 Minuten platt sein. Da helfen auch die beschlossenen fünf Auswechslungen nichts. Dann wird die Übermüdung kommen und dann die schweren Verletzungen."

Nach der Unterbrechung der Spielzeit wegen der Coronavirus-Pandemie sollen die Karlsruher am Samstag (13 Uhr) gegen den SV Darmstadt 98 den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Im Idealfall soll die Saison bis Ende Juni beendet werden, da dann die Verträge etlicher Profis auslaufen. 

"Es ist für mich ein Durchdrücken ohne Rücksicht auf Verluste. Es gibt viele, die um einen neuen Vertrag spielen. Wenn sich einer das Kreuzband reißt, verpflichtet den keiner mehr. Gesundheit ist unbezahlbar", sagte Lorenz.

Marc Lorenz (links) kritisiert die DFL scharf.
Marc Lorenz (links) kritisiert die DFL scharf.  © Uli Deck/dpa

Update, 11. Mai, 8.43 Uhr: Drittligist Hallescher FC soll bei Stadionsperre in Leipzig oder Berlin spielen

Fußball-Drittligist Hallescher FC soll bei einer Stadionsperre nach Leipzig oder Berlin ausweichen. Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung". 

In Sachsen-Anhalt sind Wettkämpfe bis 27. Mai untersagt, die 3. Liga soll bereits am 26. Mai wieder starten. Deshalb will das DFB-Präsidium auf seinem Bundestag am 25. Mai den Antrag stellen, notfalls in neutralen Stadien zu spielen. Für den HFC ist die Auswahl laut des Berichts schon getroffen worden, die genauen Stadien wurden nicht genannt. In Leipzig ist allerdings nur die Red Bull Arena drittligatauglich.

"Dem DFB ist es egal, ob wir auf dem Mond oder in Weißrussland spielen", sagte Präsident Jens Rauschenbach. Weißrussland ist das einzige europäische Land, in dem der Fußballbetrieb trotz der Coronavirus-Pandemie planmäßig und mit Zuschauern abläuft. Der HFC trainiert seit Sonntag in Kleingruppen. Mannschaftstraining ist ebenfalls bis zum 27. Mai untersagt.

HFC-Präsident Jens Rauschenbach macht klar: Dem DFB ist es egal, ob wir auf dem Mond oder in Weißrussland spielen!"
HFC-Präsident Jens Rauschenbach macht klar: Dem DFB ist es egal, ob wir auf dem Mond oder in Weißrussland spielen!"  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 11. Mai, 8.42 Uhr: Gesundheitsnotstand in Frankreich nicht rechtzeitig zu Corona-Lockerungen in Kraft

In Frankreich ist das Gesetz zur Verlängerung des Ausnahmezustands im Gesundheitsbereich nicht rechtzeitig mit Beginn der schrittweisen Lockerungen in Kraft getreten. Der Verfassungsrat will erst an diesem Montag über das Gesetz entscheiden, teilten Premierminister Édouard Philippe und der Präsidentenpalast in der Nacht zu Montag mit. Das Inkrafttreten zweier Bestimmungen wird daher vorbehaltlich der Zustimmung des Verfassungsrates nach hinten verschoben.

Dabei handelt es sich um die Regelung, dass Menschen in Frankreich für Reisen mit mehr als 100 Kilometer Entfernung vom Wohnort einen triftigen Grund und eine Bescheinigung brauchen. Außerdem betroffen ist die Regelung, dass die Metro in Paris zu Stoßzeiten nur mit Bescheinigung genutzt werden darf. Für diese Bestimmung gilt allerdings am Montag und Dienstag ohnehin noch eine Toleranzfrist.

Premier und Präsident Emmanuel Macron appellierten nun "an das französische Verantwortungsbewusstsein" diese Bestimmungen dennoch einzuhalten. Das Parlament hatte am Samstag endgültig der Verlängerung des Gesundheitsnotstands zugestimmt. Mit dem Gesetz soll der Fahrplan der Regierung zur schrittweisen Lockerung der strengen Corona-Maßnahmen rechtlich abgesichert werden. Außerdem kann die Regierung Beschlüsse schnell per Dekret umzusetzen - so geschehen nun mit dem Inkrafttreten der Lockerungen und weiterer Bestimmungen dazu. Macron und der Präsident des Senats hatten es an den Verfassungsrat zur Prüfung weitergegeben.

Ab diesem Montag dürfen die Menschen in Frankreich nun wieder ohne Passierschein auf die Straße. Die Geschäfte öffnen wieder, außer Bars und Restaurants. Sport oder Spaziergänge sind ohne örtliche oder zeitliche Beschränkung erlaubt, einige Schülerinnen und Schüler sollen ab dieser Woche wieder zur Schule. Die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen Covid-19 galten seit Mitte März.

Präsident Emmanuel Macron appellierte an das "französische Verantwortungsbewusstsein".
Präsident Emmanuel Macron appellierte an das "französische Verantwortungsbewusstsein".  © Ludovic Marin/POOL AFP/AP/dpa

Update, 11. Mai, 8.14 Uhr: Stoiber sieht Neustadt im Fußball als "Lichtblick"

Für Bayern Münchens Aufsichtsratmitglied und Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber ist der Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga "ein Lichtblick in der momentanen Zeit". Die Menschen würden dies womöglich als Antwort auf die Coronavirus-Krise wahrnehmen. "Wir haben uns für den Alltag gerüstet - und jetzt kehrt auch der Fußball zurück", sagte Stoiber dem "Kicker" (Montag).

Der 78-Jährige verwies darauf, dass die Bundesliga "die größte Unterhaltungsindustrie Deutschlands" sei. Dennoch müsse die ablehnende Haltung in großen Teilen der Gesellschaft die Branche aber "wachrütteln". So hatte sich in Umfragen zuletzt rund die Hälfte der Befragten gegen Geisterspiele ausgesprochen. "In dieser Phase hat der Fußball auch eine soziale Verantwortung, insbesondere gegenüber den neuen Helden der Krise - ob die Kranken- und Altenpflegerinnen, Kassiererinnen oder Paketboten. Da darf man schon mal hinterfragen, ob die enorm hohen Ablösesummen, egal ob sie der Markt hergibt oder nicht, in diese aktuelle Zeit passen", sagte Stoiber.

Der langjährige Politiker kann sich in Zukunft keine "großen Millionensummen" auf dem Transfermarkt mehr vorstellen. Auch der FC Bayern werde "nach wie vor keine verrückten, keine unvernünftigen Dinge machen". Auch beim deutschen Rekordmeister werd es enger, betonte Stoiber: "Bayern München genießt aber im Konzert der europäischen Topvereine einen guten Ruf, der besonders auf seiner wirtschaftlichen und finanziellen Solidität basiert."

Trotz aller europäischen Ziele habe die Bundesliga aber immer Priorität. "Der FC Bayern braucht die Liga. Geht es der Liga schlecht, kann der FC Bayern nicht glücklich sein", sagte Stoiber. "Wir sind einer von 18, allein können wir nicht spielen. Was soll der FC Bayern allein?"

Edmund Stoiber ist Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern München.
Edmund Stoiber ist Aufsichtsratsmitglied beim FC Bayern München.  © Angelika Warmuth/dpa

Update, 11. Mai, 7.58 Uhr: Neuseeland lockert Ausgangssperren

Neuseeland will in dieser Woche die Ausgangssperren weiter lockern, die Grenzen jedoch vorerst geschlossen lassen. Die weitere Lockerung werde am Donnerstag beginnen, sagte Premierministerin Jacinda Ardern. Dann können die meisten Geschäfte und öffentlichen Plätze wieder öffnen.

Neuseeland hatte seine Ausgangssperren bereits am 29. April vorsichtig gelockert. Ardern rief jedoch ihre Mitbürger am Montag dazu auf, keine unnötigen Risiken einzugehen. "Wir müssen uns weiter so verhalten, als wäre das Virus weiterhin unter uns", sagte sie.

Schulen sollen ab 18. Mai wieder ihre Tore öffnen, während Bars das am 21. Mai dürfen. "Wir mögen einige Schlachten gewonnen haben, aber wir haben nicht den Krieg gewonnen", fügte die Regierungschef hinzu. Bei Treffen zu Hause, bei Hochzeiten und Bestattungen dürfen nicht mehr als zehn Menschen zusammenkommen. Andere soziale Veranstaltungen, egal ob drinnen oder draußen, werden bis auf weiteres auf 100 Teilnehmer beschränkt.

Bis Montag zählte Neuseeland 1479 Infektionsfälle. 21 Menschen starben in Folge des Erregers.

Update, 11. Mai, 7.45 Uhr: Corona-Krise könnte Impfbereitschaft fördern

Viele Menschen warten sehnsüchtig auf eine Impfung gegen das neue Coronavirus. Doch es gibt auch gegenteilige Ansichten: Bei den Protest-Demonstrationen am Wochenende gegen die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie waren auch Impfgegner mit dabei. Nach Ansicht des Experten Bernd Harder von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften könnte die Corona-Krise Impfskeptiker aber mittelfristig dazu bewegen, künftig mehr auf Schutzimpfungen zu vertrauen. "Weil sie sehen, wie eine Welt ohne Impfen aussehen könnte."

Update, 11. Mai, 7.32 Uhr: Gehaltskürzungen von 40 bis 50 Prozent im Fußball nötig

Der Sportmanagement-Spezialist Christoph Breuer hält angesichts der Corona-Krise eine deutliche Reduzierung der Spielergehälter in der Fußball-Bundesliga für notwendig. "Auf der Kostenseite lässt sich ohne höhere Mathematik feststellen, dass Gehaltskürzungen eher bei 40 bis 50 Prozent liegen müssten als bei den öffentlich gehandelten 10 bis 20 Prozent, wenn sie die Mindereinnahmen durch Geisterspiele vollständig kompensieren sollen", schrieb der Professor der Deutschen Sporthochschule Köln in der "FAZ" (Montag). Damit meint er die "ausstehenden Gehälter nach Aussetzen des Spielbetriebs".

Breuer schrieb außerdem: "Kurzarbeit lohnt nur für Geschäftsstelle und Fan-Shop, nicht aber für den Spielbetrieb." Das liege daran, dass die öffentlichen Zuwendungen pro Arbeitnehmer gedeckelt und die Gehälter der Profiabteilung dafür zu hoch seien.

Update, 11. Mai, 7.12 Uhr: Formel-1-Notplan wackelt wegen Quarantäne-Zwang in England

Die Formel 1 sorgt sich wegen der neuen Corona-Maßnahmen des britischen Premierministers Boris Johnson um ihren Not-Kalender. Weil alle Flugreisenden nach ihrer Ankunft auf der Insel bald in eine zweiwöchige Quarantäne gehen sollen, wackelt der Plan für die Geisterrennen in Silverstone Mitte Juli.

Eigentlich will die Formel 1 nach ihrem Neustart mit zwei WM-Läufen vor leeren Rängen in Österreich am 5. und 12. Juli nach England weiterziehen und dort am 19. und 26. Juli fahren. Sollte aber eine Selbst-Isolation nach der Einreise nötig sein, wären diese Termine nicht zu halten.

Lewis Hamilton aus Großbritannien vom Team Mercedes in Aktion auf der Silverstone- Rennstrecke. (Archivbild)
Lewis Hamilton aus Großbritannien vom Team Mercedes in Aktion auf der Silverstone- Rennstrecke. (Archivbild)  © Martin Rickett/PA Wire/dpa

Britische Medien berichteten nach Johnsons Ankündigung vom Sonntag, diese Quarantäne "bald" umzusetzen, von detaillierten Gesprächen der Formel-1-Bosse mit Regierungsbehörden über mögliche Ausnahmen.

So will die Rennserie alle Teams und Mitarbeiter intensiven Corona-Tests unterziehen und so womöglich dem Zwang zu einer Selbst-Isolation entgehen. Die Verhandlungen sollen in der kommende Woche fortgesetzt werden, wenn weitere Details der Johnson-Maßnahmen bekannt werden.

Nach dem Saisonauftakt in Australien Mitte März wurden neun weitere Grand Prix bis Ende Juni abgesagt oder verschoben. Ab Juli will die Formel 1 bis Anfang September eine Reihe von Geisterrennen in Europa fahren, womöglich auch in Hockenheim. Danach soll es weitere Läufe auf anderen Kontinenten geben, ehe die Saison Anfang Dezember in Bahrain und Abu Dhabi enden soll. Der konkrete Notkalender soll in Kürze vorgestellt werden.

Update, 11. Mai, 6.50 Uhr: Japaner lockte Spielsüchtige im Corona-Notstand mit illegalem Poker

Ein Japaner hat die vorübergehende Schließung legaler Spielhallen wegen der Corona-Pandemie ausgenutzt und Spielsüchtige nachts mit verbotenen Pokerrunden angelockt.

Wie der japanische Fernsehsender NHK am Montag meldete, freute sich der 37-Jährige seit vergangenem Monat jede Nacht über regen Kundenzulauf, nachdem die Behörden legale Pachinko-Hallen zur Schließung aufgefordert hatten. Am Ende flogen die Pokerrunden in einem Hochhaus der Hauptstadt jedoch auf. Der Betreiber wurde wegen illegalen Glücksspiels festgenommen.

Wie ungern viele Japaner auf das Spielen verzichten, zeigte sich auch daran, dass sich einige der legalen und im ganzen Land anzutreffenden Pachinko-Spielhallen zunächst über die Schließungsaufrufe der Behörden hinwegsetzten. Daraufhin griffen die Behörden zu einem ungewöhnlichen Mittel und veröffentlichten die Namen der Spielhallen.

Die auch für ihre grelle Beleuchtung und laute Hintergrundmusik bekannten Pachinko-Hallen sind in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt extrem populär. Metallkugeln werden in der Hoffnung in Automaten geschüttet, dass sie ein Trefferloch finden. Dabei sitzen die Spieler dicht nebeneinander auf langen Stuhlreihen. Es gibt Sachpreise, die dank rechtlicher Schlupflöcher in Bares getauscht werden können. Dies wird offiziell nicht als Glücksspiel geführt.

Update, 11. Mai, 6.39 Uhr: Stadt Rosenheim wieder über Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen

In der bayerischen Stadt Rosenheim ist erneut die Marke von 50 Coronavirus-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten worden. Der Wert habe am Sonntag bei 50,5 gelegen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Sonntag in Erlangen mit.

Die Stadt Rosenheim hatte bereits am 7. Mai den Grenzwert gerissen, den Bund und Länder am vergangenen Mittwoch festgelegt hatten. Die aktuell erneut gestiegenen Fallzahlen seien durch eine Reihentestung in einer Asylbewerberunterkunft zu erklären, teilte das Landesamt mit.

Damit sind jetzt fünf Orte in Deutschland bekannt, in denen die vereinbarte Obergrenze überschritten wird: neben der Stadt Rosenheim die Landkreise Greiz und Sonneberg in Thüringen, Coesfeld in Nordrhein-Westfalen und Steinburg in Schleswig-Holstein.

Der Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gilt als Grenze, bei deren Überschreitung strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorsehen sind - in der betreffenden Region.

Im Landkreis Rosenheim und dem Landkreis Traunstein sind die Kennziffern mit 29,5 und 37,8 Neuinfektionen ebenfalls vergleichsweise hoch. Im Fall Traunstein liege das an erhöhten Fallzahlen in Pflegeheimen, erklärte das Landesamt.

In diesem Landkreis sei eine lokale Allgemeinverfügung mit Besuchsverbot für Krankenhäuser, Altenheime und Asylunterkünften bis zum 15. Mai erlassen worden. Das Landesamt wolle künftig eine Frühwarngrenze bei 35 Fällen pro 100 000 Einwohnern einziehen, um die betroffenen Kommunen warnen zu können und dort rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten.

Update, 11. Mai, 6.14 Uhr: Pence geht trotz Corona-Kontakt nicht in Quarantäne

US-Vizepräsident Mike Pence will sich trotz der Bestätigung einer Coronavirus-Infektion bei seiner Pressesprecherin Medienberichten zufolge nicht vorsorglich in Quarantäne begeben. Er werde am Montag im Weißen Haus an seinem Arbeitsplatz sein, teilte sein Büro am Sonntag (Ortszeit) laut dem Sender CNN mit. Tägliche Coronavirus-Test seien bei ihm negativ ausgefallen.

Am Freitag war bekanntgeworden, dass Pence' Sprecherin Katie Miller positiv auf Corona getestet worden war. Drei ranghohe Mitglieder der von Pence geleiteten Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses erklärten daraufhin US-Medien zufolge, dass sie sich vorsichtshalber zuhause isolieren würden.

Betroffen waren der Immunologe und Trump-Berater Anthony Fauci, der Chef der US-Gesundheitsbehörde (CDC), Robert Redfield, und der Leiter der Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA), Stephen Hahn. Sie arbeiten nun von zuhause aus und sollten zum Beispiel am Dienstag über Videolink in einer Anhörung des Senats Rede und Antwort stehen.

Am Donnerstag hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dass ein Mitarbeiter Trumps mit dem Coronavirus infiziert sei. Der Präsident sei seitdem negativ auf das Virus getestet worden und bei bester Gesundheit, betonte ein Sprecher. Die Corona-Tests im Weißen Haus würden nun täglich und nicht nur wöchentlich vorgenommen.

Mike Pence, Vizepräsident der USA, während eines Treffens mit führenden Vertretern der Landwirtschaft und der Lebensmittelversorgung.
Mike Pence, Vizepräsident der USA, während eines Treffens mit führenden Vertretern der Landwirtschaft und der Lebensmittelversorgung.  © Charlie Neibergall/AP/dpa

Update, 11. Mai, 5.30 Uhr: Leipzig-Coach Nagelsmann rechnet mit Champions League erst im August

Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig rechnet eine Woche vor dem Re-Start in die Bundesliga mit der Rückkehr der Champions League erst im Spätsommer.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mitte Juli weitergespielt wird", sagte der 32-Jährige in einem Interview dem "Kicker" (Montag). Er begründete das damit, dass die Profis dann sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr wegen der EM keine Sommerpause hätten und ausgesaugt würden. "Ich gehe von der Fortsetzung im August aus, und dann spielt man eben mit der neuen Mannschaft. Das ist zwar etwas komisch, aber immer noch besser, als wenn man gar nicht spielt", sagte Nagelsmann.

Wegen der Corona-Krise ist die Königsklasse derzeit wie nahezu alle Fußball-Wettbewerbe unterbrochen. Zuletzt gespielt wurden Partien im Achtelfinale, insgesamt vier Rückspiele stehen noch aus. Leipzig hat sich bereits gegen Tottenham Hotspur durchgesetzt.

Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann gibt ein Interview.
Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann gibt ein Interview.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

In der Bundesliga will Nagelsmann die ausstehenden Spiele wie ein Turnier betrachten. "Man hatte eine kurze Pause, dann eine lockere und jetzt eine schärfere Vorbereitung. Diese neun Spiele sind wie eine EM, und die wollen wir gewinnen", sagte er. RBL hat auf Rang drei fünf Punkte Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern München.

"Wenn die Bayern eine Top-Verfassung haben, wird normalerweise die Meisterschaft über sie entschieden, erst recht bei diesem Vorsprung", sagte Nagelsmann. "Wir versuchen trotzdem, dieses Neun-Spiele- Turnier zu gewinnen und damit die theoretische Voraussetzung zu schaffen, ganz weit vorn zu landen."

Update, 11. Mai, 5.14 Uhr: Stickstoffdioxidwerte flächendeckend gesunken

Der Rückgang des Autoverkehrs in der Corona-Krise hat die Schadstoffwerte an den Berliner Straßen sinken lassen. "Die Immissionswerte sind an allen Messstellen gesunken", teilte die Senatsverkehrsverwaltung der Deutschen Presse-Agentur in einer vorläufigen Bilanz des sogenannten Shutdowns mit. "Auch im Vergleich mit zwei Vorjahren ergibt sich eine deutlich geringere Belastung."

Verglichen mit den Vormonaten sanken die Stickstoffdioxidwerte an den Messstellen der Hauptverkehrsstraßen in der Innenstadt ab Mitte März um gut ein Viertel. Auch in Wohngebieten und am Stadtrand sank die Belastung.

"Der Rückgang des Verkehrs ist ein großräumiges, nicht nur auf Berlin oder einzelne Straßen beschränktes Phänomen", erklärte die Behörde. "So verringerte sich auch die weiträumige Hintergrundbelastung außerhalb der Stadt."

Noch sei es zu früh, den Wettereinfluss vollständig herauszurechnen, schreibt die Behörde. "Allerdings ist der Effekt des Shutdown relativ groß." Trotz Wetterschwankungen sei seit Mitte März deutlich zu erkennen, dass die Belastung sinkt.

Update, 11. Mai, 4.46 Uhr: Kreditversicherer erwartet riesige Insolvenzwelle

Auf die Corona-Krise folgt nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes eine tiefe Rezession und eine riesige Insolvenzwelle. Weltweit dürften die Insolvenzen in diesem Jahr um 20 Prozent steigen, heißt es in einer Analyse der Allianz-Tochter.

Haupttreiber seien die USA mit einem Anstieg von 25 Prozent und Europa mit 19 Prozent mehr Insolvenzen. Für Deutschland erwartet Euler Hermes mindestens zehn Prozent mehr Pleiten gegenüber dem Vorjahr, ohne staatliche Maßnahmen noch wesentlich mehr. "2020 bricht die Weltwirtschaft voraussichtlich doppelt so stark ein wie in der Finanzkrise", sagte Ludovic Subran, Chefvolkswirt von Allianz und Euler Hermes. "Die Verluste sind so hoch wie die Wirtschaftskraft (BIP) von Deutschland und Japan zusammen."

Ein Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung um 3,3 Prozent oder neun Billionen US-Dollar sei zu erwarten. "Das hinterlässt Spuren wie bei einem Meteoriteneinschlag, die nicht von heute auf morgen wieder verschwinden."

Die deutschen Unternehmen würden durch die staatlichen Hilfen stabilisiert, sagte Deutschland-Chef Ron van het Hof. "Die Kehrseite dieser Medaille ist allerdings, dass die Schuldenlast für viele Unternehmen deutlich größer sein wird als vorher. Damit die Unternehmen davon nicht erdrückt werden, müssen in einem zweiten Schritt Lösungen gefunden werden, wie sie diese Schulden anschließend wieder abbauen können."

In der Eurozone gebe es schon jetzt schätzungsweise 13.000 sogenannte "Zombie-Unternehmen" mit Gesamtumsätzen von rund 500 Milliarden Euro, die sich nur durch die andauernde Niedrigzinsphase über Wasser halten könnten. "Doch durch Corona könnte es für viele eng werden", sagte van het Hof.

Update, 11. Mai, 4.09 Uhr: Ziemiak warnt vor Unterwanderung der Proteste gegen Corona-Regeln

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat vor einer Unterwanderung der Proteste gegen die staatlichen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus gewarnt. "Wir lassen nicht zu, dass Extremisten die Corona-Krise als Plattform für ihre demokratiefeindliche Propaganda missbrauchen", sagte Ziemiak der "Augsburger Allgemeinen" (Montag).

Zwar nehme die CDU als Volkspartei die Sorgen der Bürger immer ernst. Und die Partei sei auch dankbar, dass die große Mehrheit der Deutschen die Einschränkungen mit viel Verständnis mittrage. "Aber klar ist auch, dass wir konsequent gegen diejenigen vorgehen, die jetzt die Sorgen der Bürger mit Verschwörungstheorien anheizen und Fake-News in Umlauf bringen."

In einer Reihe deutscher Städte waren am Wochenende Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Einschränkungen in der Corona-Krise zu protestieren - oft unter Missachtung des Verbots großer Versammlungen und der Abstandsregeln.

Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär, spricht bei einem Statement in der CDU Zentrale zum Ausgang der Bürgerschaftswahlen in Hamburg.
Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär, spricht bei einem Statement in der CDU Zentrale zum Ausgang der Bürgerschaftswahlen in Hamburg.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 11. Mai, 4.01 Uhr: Corona bringt Zeitplan für Munitionsbergung an A9 durcheinander

Die Räumung von Weltkriegsmunition im Fluss Wilde Luppe an der Autobahn 9 bei Leipzig verzögert sich. Die Corona-Krise habe auch bei den Kampfmittelräumern die Abläufe durcheinander gewirbelt, sagte Jürgen Scherf, Sprecher des Polizeiverwaltungsamtes in Dresden.

Es sei nicht damit zu rechnen, dass die explosiven Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg wie geplant im Mai aus dem Fluss an der Landesgrenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt geholt werden. Wann es stattdessen soweit sein wird, sei noch offen.

Die Planungen dazu laufen weiter. Die Kampfmittelspezialisten überlegen laut Scherf, einen Splitterschutz aus Containern auf dem Standstreifen der Autobahn zu errichten. So soll eine tagelange Sperrung der vielbefahrenen Autobahn vermieden werden.

Die Fachleute gehen davon aus, dass nach Ende des Krieges in der Wilden Luppe Munition versenkt wurde. Das sei damals ein übliches Vorgehen gewesen.

Update, 11. Mai, 3.53 Uhr: Besuche in Pflegeheimen sind von Montag an wieder gestattet

Von Montag an dürfen wieder Besucher in Alten- und Pflegeeinrichtungen in Sachsen-Anhalt. Es gibt jedoch Beschränkungen: Heimbewohner dürfen nur einen Besucher pro Tag für eine Stunde empfangen. Zudem müssen die Besucher einen Mund-Nasen-Schutz tragen, der von der Einrichtung gestellt wird. Damit soll das Ansteckungsrisiko minimiert werden.

Für die Bewohner waren die knapp sieben Wochen ohne Besuch eine schwere Zeit. "Demente Menschen haben das oftmals nicht verstanden und nur Einsamkeit empfunden", teilte Christoph Stolte, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland, mit. Dennoch sei das Besuchsverbot richtig gewesen. "Ausreichende Schutzausrüstung war in keiner Einrichtung vorhanden."

Jetzt kämen durch die Einhaltung der Hygieneregeln jedoch neue Herausforderungen auf die Heime zu. "Es gibt generell zu wenig Personal", sagte Stolte. "Wir gehen davon aus, das zusätzliches Personal unkompliziert finanziert wird. Ohne die Anerkennung dieser Corona bedingten Mehrkosten wird es kaum gehen."

Update, 11. Mai, 3.40 Uhr: Corona-Lockerungen gehen in die nächste Runde

Mit der neuen Woche ergeben sich für die Menschen in Bayern wieder mehr Freiheiten: Alle Geschäfte, Museen und Zoos dürfen öffnen. Diejenigen Schüler, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen oder die vierte Klasse besuchen, dürfen - oder müssen - zudem zurück an die Schulen.

Ein normaler Schulalltag ist aber noch nicht in Sicht: Der Corona-Fahrplan der Staatsregierung sieht vor, dass in aller Regel ein wöchentlicher Wechsel zwischen Präsenzunterricht in der Schule und Unterricht zu Hause stattfindet.

Ab Montag dürfen auch größere Läden mit mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche öffnen und Dienstleister wie Nagel- und Kosmetikstudios oder Fahrschulen den Betrieb wieder aufnehmen. Solange sich Kunden und Betriebe an Maskenpflicht, Hygiene- und Abstandsregeln halten, kann also nach Herzenslust geshoppt werden.

Bei Museen etwa sollten sich Besucher vorher über die Öffnungszeiten informieren, denn viele Museen haben montags regulär zu. Das Haus der Kunst und das Deutsche Museum beispielsweise aber haben ab Montag geöffnet.

Tickets sollte man in der Regel vorher online kaufen. Das gilt zum Beispiel auch für einen geplanten Besuch im Zoo. Denn überall wird nur eine bestimmte Anzahl an Menschen reingelassen.

Update, 11. Mai, 3.30 Uhr: Innenpolitiker sprechen über Demos und Gewalt während Corona-Krise

Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen stehen auch bei den Berliner Innenpolitikern zum wiederholten Mal auf der Tagesordnung. Am Montag (10.30 Uhr) befassen sich der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses und Innensenator Andreas Geisel (SPD) mit den zahlreichen Eindämmungsmaßnahmen und ihrer Durchsetzung unter anderem durch die Polizei. Erwartet wird auch ein Ausblick auf die nächsten Wochen angesichts der derzeitigen Lockerungen. Außerdem geht es erneut um das Problem der sogenannten häuslichen Gewalt, also Aggressionen und Gewaltausbrüche in Familien, die sich vor allem gegen Frauen und Kinder richten. Auch über den 1. Mai und die Menschenansammlungen in Kreuzberg soll gesprochen werden.

Update, 11. Mai, 3.08 Uhr: Wilhelma öffnet wieder - mit Maskenpflicht und Online-Tickets

Die Stuttgarter Wilhelma öffnet sich nach fast zweimonatiger Corona-Schließung am Montag wieder für Besucher. Allerdings sind Teile des zoologisch-botanischen Gartens, der zu den größten Europas zählt, für das Publikum noch gesperrt, darunter die Gewächshäuser, das Amazonien-Haus und alle weiteren Gebäude. Auch der Streichelzoo und die begehbaren Volieren sind nicht zugänglich. Mehr dazu >> hier.

Ein Schriftzug des Zoologisch-Botanischen Gartens Wilhelma ist hinter einem Gittertor zu sehen.
Ein Schriftzug des Zoologisch-Botanischen Gartens Wilhelma ist hinter einem Gittertor zu sehen.  © Marijan Murat/dpa

Update, 11. Mai, 2.11 Uhr: Erste Fitnessstudios in Nordrhein-Westfalen öffnen schon in der Nacht

In Nordrhein-Westfalen haben nach ihrer Corona-Pause in der Nacht zu Montag die ersten Fitnessstudios wiedereröffnet.

Ganz kurz nach Mitternacht wurden etwa im Kölner Stadtteil Kalk die ersten Sportler wieder an die Geräte gelassen. Die Kette McFit sperrte dort ebenso wie an anderen Standorten in NRW um 0.01 Uhr die Türen auf. "Ich glaube, das haben alle herbeigesehnt", sagte McFit-Gründer Rainer Schaller. Er betonte zugleich, dass es wichtig sei, die von der Politik vorgegeben Auflagen einzuhalten.

NRW hatte in der vergangenen Woche den Weg für eine Wiedereröffnung der Fitnessstudios am Montag freigemacht. Es gelten aber strenge Auflagen. Zwischen den genutzten Geräten muss genügend Abstand sein, Duschen bleiben zum Beispiel geschlossen.

McFit verband die Wiedereröffnung mit einem Gewinnspiel, bei dem unter den ersten Studio-Besuchern eine USA-Reise verlost wurde. Mehr als 100 Sportler warteten in Köln-Kalk auf den Einlass.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisierte die Aktion - das Signal sei das falsche. So entstehe der Eindruck, als sei die Corona-Pandemie bereits überwunden, sagte er am Sonntag. "Das wiegt gerade die jungen Leute in einer falschen Sicherheit."

Blick in ein leeres Fitnessstudio.
Blick in ein leeres Fitnessstudio.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 11. Mai, 1.15 Uhr: Linke will weitere Corona-Pressekonferenzen des Robert Koch-Instituts

Die Linken im Bundestag haben das Robert Koch-Institut (RKI) scharf für den Beschluss kritisiert, die regelmäßigen Pressekonferenzen zur Corona-Lage einzustellen.

"Die Entscheidung des RKI setzt ein falsches Signal", sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). "Wir sind in einer gefährlichen Phase des Übergangs. Über die Auswirkungen der jetzt beschlossenen Lockerungen müssen Bevölkerung und Medien regelmäßig umfassend von der Bundesebene unterrichtet werden, auch per Pressekonferenz."

RKI-Vizepräsident Lars Schaade hatte am Donnerstag gesagt, man wolle die Briefings künftig anlassbezogen veranstalten.

Per Verteiler und auf der RKI-Webseite würden weiterhin Informationen bereitgestellt. "Wir stehen natürlich auch weiter für Presseanfragen zur Verfügung", hatte Schaade gesagt. Sollten die Fallzahlen wieder steigen, könne es auch wieder Briefings geben. Das RKI, das dem Bundesgesundheitsministerium untersteht, hatte sich zunächst täglich den Fragen von Medienvertretern gestellt. Zuletzt fanden die Briefings zweimal pro Woche statt.

Aus Sicht von Bartsch sollte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dafür sorgen, dass die Entscheidung rückgängig gemacht wird. "Ansonsten sollte er selbst Bevölkerung und Medien zweimal in der Woche über das Infektionsgeschehen informieren", forderte der Linken-Politiker.

Update, 11. Mai, 0.35 Uhr: Südwest-Grüne fordern Öffnung der Grenzen

Die Südwest-Grünen im Bundestag fordern in einem Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Öffnung der Grenzen zu den Nachbarn.

"Wir sollten den innereuropäischen Grenzverkehr grundsätzlich wieder zulassen und regeln, wer aus Gründen des Gesundheitsschutzes nicht einreisen darf", erklärte Harald Ebner, Sprecher der baden-württembergischen Grünen im Bundestag. "Die Ausnahmen, die jetzt gelten, sorgen für ein heilloses Durcheinander, das die Grenzbeamten und die Menschen überfordert."

In dem Schreiben vom Sonntag, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, fordert die Landesgruppe, die Grenzkontrollen infolge der Corona-Krise zusammen mit dem jeweiligen Nachbarland durchzuführen. Als Sofortmaßnahme sollte auch nicht verheirateten oder eingetragenen Lebenspartnern sowie Grenzpendlern der Übertritt wieder gestattet werden.

Grenzschließungen als Mittel zur Eindämmung der Pandemie seien als erste Reaktion nachvollziehbar gewesen. Doch auch in Zeiten der Krise müsse unter Wahrung des Infektionsschutzes der Grenzübertritt innerhalb eines vereinten Europas möglich sein.

Horst Seehofer (CSU), Bundesminister für Inneres, Heimat und Bau, äußert sich bei einer Pressekonferenz im Bundesministerium für Inneres, Heimat und Bau.
Horst Seehofer (CSU), Bundesminister für Inneres, Heimat und Bau, äußert sich bei einer Pressekonferenz im Bundesministerium für Inneres, Heimat und Bau.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Wegen der andauernden Grenzkontrollen gerät Seehofer zunehmend unter Druck. Mehrere Ministerpräsidenten verlangen, die Grenzen etwa zwischen Deutschland und Frankreich endlich wieder zu öffnen.

Auch Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) bekräftigte seine Forderung nach einer Abschaffung der Kontrollen. "Notwendig ist nun ein Wechsel weg von ständigen Kontrollen hin zu Stichproben - und zwar gemeinsam mit der französischen Polizei", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag).

Seehofer ließ bisher keinen Willen erkennen, den Forderungen sofort nachzugeben. Aus seinem Haus hieß es, innerhalb der Bundesregierung bestehe Einvernehmen, die Kontrollen fortzusetzen - zunächst bis Freitag.

Titelfoto: dpa/David Young

Mehr zum Thema Coronavirus: