Coronavirus: Südafrikanisches Gericht bestätigt landesweiten Tabak-Bann
Deutschland/Welt - Die Lage rund um das neuartige Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen beruhigt. Das ist laut der Bundesregierung und dem RKI zwar erfreulich, jedoch noch kein Grund zur Entwarnung.
So ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin in vielen Bereichen des täglichen Lebens Pflicht, vor allem beim Benutzen des Öffentlichen Personennahverkehrs und beim Einkaufen.
Doch Schüler können aufatmen: Sie dürfen in weiten Teilen des Landes wieder regelmäßig in die Schule, können aber im Klassenzimmer die Masken abnehmen. Gleiches gilt beispielsweise auch in Cafés und Restaurants, sobald man seinen Platz eingenommen hat.
Um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden, ist es weiterhin wichtig, den Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.
Mittlerweile gibt es in Deutschland insgesamt 194.403 bestätigte Infektionen. Außerdem wurden 8967 Todesfälle und 177.397 Genesene erfasst (Stand 27. Juni, 10 Uhr).
Die USA haben weiterhin weltweit mit Abstand die meisten Fälle - über 2,46 Millionen wurden seit Ausbruch der Lungenkrankheit registriert. 125.039 Menschen sind dort bereits an dieser gestorben (Stand 27. Juni, 10 Uhr).
Weltweit gibt es insgesamt über 9,8 Millionen bestätigte Fälle und 494.408 Todesfälle (Stand 27. Juni, 10 Uhr).
Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker.
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Update, 26. Juni, 18.05 Uhr: Südafrikanisches Gericht bestätigt landesweiten Tabak-Bann
Im Tauziehen um einen seit drei Monaten geltenden landesweiten Tabak-Bann hat Südafrikas Regierung einen juristischen Erfolg erzielt. Ein Gericht in Pretoria verwarf einen Antrag der in der FITA zusammengeschlossenen unabhängigen Tabakproduzenten auf umgehende Abschaffung des Verkaufsverbots, berichtete der südafrikanische TV-Sender eNCA am Freitag.
Im Kampf gegen das Coronavirus hatte Südafrikas Regierung Ende März eine der weltweit strengsten Ausgangssperren verhängt, die auch einen Alkohol- und Tabak-Bann vorsieht. Der Alkohol-Bann wurde Anfang Juni aufgehoben, der von Tabakprodukten blieb bestehen.
Die zuständige Ministerin begründete das damit, dass Raucher für Komplikationen durch Covid-19 gefährdeter seien. Die Gegenseite hatte angeführt, dass Zigaretten zu den wesentlichen Dingen des Lebens zählten, da Raucher von ihnen abhängig seien.
Ein unabhängig von der FITA eingereichter Eilantrag des Tabakkonzerns BAT auf Abschaffung des Banns wurde überraschend von Ende Juni auf den 5. August verschoben, gab der Konzern am Freitag bekannt.
Nachdem Botsuana einen ähnlichen Bann aufgehoben hat, gilt Südafrika nun als einziges Land auf dem Kontinent, das den Verkauf von Tabak verboten hat. Der Kap-Staat hat 118.375 Covid-19-Fälle sowie 2292 Todesfälle gemeldet.
Update, 26. Juni, 18 Uhr: Kaum Anzeichen für Übertragung auf Bevölkerung in Kreis Gütersloh
Im Kreis Gütersloh gibt es nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies und nach der Ausweitung von kostenlosen Tests weiter kaum Anzeichen für eine Übertragung des Virus auf die Bevölkerung. Das teilte der Kreis am Freitagabend mit.
Vom 19. bis 25. Juni seien 55 Fälle ohne Bezug zum Tönnies-Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück bekannt geworden. An Freitag seien 14 Fälle hinzugekommen, hieß es in einer Presse-Mitteilung. Etwa bei Tests in einem Berufskolleg, eines von insgesamt sechs Testzentren, seien 2937 Menschen auf Corona untersucht worden, von denen waren 9 positiv.
Seit Beginn der Corona-Krise sind 2160 Infizierte (Stand 26. Juni, 0 Uhr) im Kreis erfasst worden. Davon gelten 741 als genesen. 1398 sind demnach noch infiziert (Vortag 1331). Von dieser Gruppe sind 1368 Menschen in häuslicher Quarantäne. 30 Patienten werden in den Krankenhäusern stationär behandelt. 5 Patienten liegen nach den Angaben auf Intensivstationen, 2 werden beatmet.
Update, 26. Juni, 17.53 Uhr: Beherbergungs-Verbot für Touristen aus Infektions-Hotspots auch in Sachsen-Anhalt
Einreisende Besucher aus Landkreisen mit einem hohem Corona-Infektionsgeschehen dürfen in Sachsen-Anhalt vorerst nicht in Beherbergungsbetrieben wie Hotels oder Campingplätzen übernachten. Diese Regelung gelte ab dem morgigen Samstag, teilte das Landesverwaltungsamt als zuständige Behörde am heutigen Freitag in Halle mit. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.
Update, 26. Juni, 17.45 Uhr: Deutschland kann sich laut Merkel höhere Verschuldung erlauben
Angesichts der beispiellosen Herausforderung durch die Corona-Pandemie darf Deutschland nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Europa nicht nur an sich selbst denken. Man müsse in diesen Zeiten vielmehr zu einem "außergewöhnlichen Akt der Solidarität bereit" sein, sagte Merkel der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenendausgabe) und fünf weiteren europäischen Zeitungen unmittelbar vor Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli.
Sie rief die EU auf, den "starken europäischen Binnenmarkt zu erhalten und in der Welt geschlossen aufzutreten". Merkel verteidigte den von Deutschland und Frankreich angeschobenen Wiederaufbaufonds. In einer solchen Krise müsse man das Notwendige tun, "und das Notwendige ist in diesem Fall etwas Außergewöhnliches". Deutschland könne sich mit seiner niedrigen Verschuldungsrate eine höhere Verschuldung erlauben.
Es liege im deutschen Interesse, dass der Binnenmarkt stark sei, Europa zusammenwachse und nicht auseinanderfalle. "Was gut für Europa ist, war und ist gut für uns." Allerdings sollte man nicht zu oft die Existenzfrage stellen, sondern seine Arbeit tun.
Die EU-Mitglieder haben hohe Erwartungen an Merkel und die Bundesregierung - insbesondere bei den Verhandlungen über den 750 Milliarden Euro schweren Hilfsfonds und den mittelfristigen Finanzplan von bisher 1,1 Billionen Euro. "Damit Europa bestehen kann, muss auch seine Wirtschaft bestehen." Die Bundeskanzlerin stellte sich den Fragen des Zeitungsverbundes "Europa", dem neben der "Süddeutschen Zeitung" "La Stampa" (Italien), "La Vanguardia" (Spanien), "Le Monde" (Frankreich), "Polityka" (Polen) und "The Guardian" (Großbritannien) angehören.
Nach der Finanz- und Eurokrise sowie der Migrationskrise 2015 sei Europa "noch nicht ausreichend krisenresistent", warnte Merkel. Der Wiederaufbaufonds könne nicht die eigene Wirtschaftsleistung der Mitglieder ersetzen. Die Debatte sollte auch nicht überfrachtet werden, etwa mit dem Wunsch nach Vertragsänderungen oder dem Recht zur Steuerschöpfung.
Update, 26. Juni, 17.36 Uhr: Söder fordert Fokus auf wichtige Zukunftsthemen, nicht nur auf Corona
Angesichts der Corona-Krise hat CSU-Chef Markus Söder dazu aufgerufen, wichtige Zukunftsthemen nicht aus dem Blick zu verlieren. Die Zukunft bestehe "nicht nur aus Corona", sagte der bayerische Ministerpräsident den "Nürnberger Nachrichten" (Samstag).
"Wir haben andere Herausforderungen wie den Klimawandel. Wir erleben Zeiten, in denen demokratische Grundfesten schwer erschüttert werden. Wir sind von den USA und China ökonomisch und technologisch herausgefordert", sagte Söder. Die Frage sei, "ob wir uns nach vorn entwickeln oder wir abgehängt werden". Er fügte hinzu: "Wir werden irgendwann einen Impfstoff gegen Corona haben. Gegen den Klimawandel gibt es keinen Impfstoff, da braucht es mehr. Gegen Rassismus und Antisemitismus gibt es kein Medikament, das sind Daueraufgaben."
Auf die Frage nach der Kanzlerkandidatur der Union sagte Söder, er habe noch nie erlebt, dass jemand zum Kanzler ge- oder berufen werde. "Das ist eine ziemlich ernste Angelegenheit. Ich werde natürlich als CSU-Vorsitzender meinen Beitrag leisten", sagte er. Auf die Nachfrage, ob er also definitiv nicht Kanzlerkandidat werde, bekräftigte Söder erneut: "Mein Platz ist hier. In Bayern."
Es bleibe dabei: "Die CDU wählt ihren Parteivorsitzenden, im Januar werden wir über die Kanzlerkandidatur reden. Alles andere ist Makulatur. Ich habe hier meine Aufgabe. Ich versuche allerdings auch, mitzuhelfen, damit ganz Deutschland eine gute Entwicklung nimmt."
Update, 26. Juni, 17.34 Uhr: Alpaka-Hochzeiten in Deutschland
Wer in Corona-Zeiten heiraten möchte, muss kreativ werden: Eine große Zahl an Gästen ist verboten - für sie können zum Beispiel knuffige Alpakas einspringen. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.
Update, 26. Juni, 17.17 Uhr: Laschet verteidigt Lockdown, hält aber Änderungen für möglich
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den "Lockdown" für die Kreise Gütersloh und Warendorf verteidigt. Man habe "intensiv abgewogen, ob man einzelne Städte aus dem Kreis aus den Regelungen herausnehmen kann, wofür es viele gute Gründe gibt", sagte Laschet den "Westfälischen Nachrichten" (Münster/Samstagsausgabe).
Die Verabredung der Länder mit der Bundesregierung und dem Robert-Koch-Institut sehe aber bewusst Regeln für das gesamte Kreisgebiet vor. "Für die Zukunft wird man da vielleicht über neue Mechanismen nachdenken müssen", so Laschet. Anlass des Lockdowns ist der massive Corona-Ausbruch im Tönnies-Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück.
In den Kreisen Warendorf und Gütersloh gibt es in vielen Gemeinden Unverständnis darüber, dass angesichts sehr geringer Infektionszahlen alle Gemeinden mit insgesamt rund 600.000 Einwohnern in den Lockdown mussten - auch wenn sie räumlich sehr weit vom Schlachtbetrieb entfernt liegen.
Bisher sieht der Pandemie-Plan nur den Lockdown für ganze Kreise oder Großstädte vor, nicht für kleinere Gebiete. Laschet stellte in Aussicht, dass man durch erhöhte Test-Kapazitäten in der kommenden Woche vielleicht eine "neue Entscheidungsgrundlage" bekommen werde.
Update, 26. Juni, 17.07 Uhr: Behörden wollen Alkoholverkauf im Schanzenviertel einschränken
In Erwartung eines feierlustigen Partyvolks und einer Kundgebung von Linksextremisten planen die Hamburger Behörden aus Infektionsschutzgründen eine Einschränkung des Alkoholverkaufs im Schanzenviertel. Nach dpa-Informationen soll die Regelung von Freitagabend, 18.00 Uhr, bis Sonntagmorgen um 8.00 Uhr gelten.
Einzelheiten wurden am Nachmittag noch zwischen dem Bezirksamt Altona und der Polizei abgestimmt. Dem Vernehmen nach soll das Verkaufsverbot für 19 Betriebe gelten, darunter Kioske.
An den vergangenen Wochenenden war es in dem Szeneviertel immer wieder zu großen Ansammlungen gekommen, bei denen viel Alkohol konsumiert und Corona-Regeln nicht eingehalten wurden. Für den späten Freitagabend hatten Linksextremisten zudem zu einer Demonstration am Bahnhof Sternschanze aufgerufen.
Schon am Mittwoch hatte sich die Polizei besorgt gezeigt: "Sollte es zu großen Menschenansammlungen inklusive des Verzehrs von alkoholischen Getränken kommen, werden im Zweifel erneut Alkoholverkaufsverbote ausgesprochen oder sogar Lokale schließen müssen."
Update, 26. Juni, 16.53 Uhr: Grundlegende Veränderungen im Fleischmarkt von Bundesagrarministerin Klöckner gefordert
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) dringt auf grundlegende Veränderungen im Fleischmarkt, um den ständigen Preiskampf und problematische Bedingungen zu unterbinden. "Es wird keine zweite Chance geben für die gesamte Branche", sagte Klöckner nach einem Treffen mit Branchen- und Verbandsvertretern am Freitag in Düsseldorf. Die Corona-Krise mit dem großen Infektionsausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies sei wie ein Brennglas für die Situation.
Klöckner kündigte an, Gesetzesverschärfungen zur Preisgestaltung und Lebensmittelwerbung mit Lockpreisen zu prüfen. Über eine mögliche Tierwohlabgabe als Preisaufschlag für die Verbraucher wolle sie mit den Partei- und Fraktionsspitzen im Bundestag sprechen. Dazu sei ein übergreifender Konsens nötig. Klöckner warb erneut für ein freiwilliges Tierwohl-Logo für Fleisch aus besserer Haltung.
Zu dem Treffen hatten Klöckner, ihre nordrhein-westfälische Kollegin Ursula Heinen-Esser (CDU) und Niedersachsens Ressortchefin Barbara Otte-Kinast (CDU) eingeladen. Daran nahmen Vertreter von Tierhaltern, Schlachtbranche, Handel, Tier- und Verbraucherschützer teil.
Mit Blick auf die Schließung des Tönnies-Werks wegen des Corona-Ausbruchs sagte Heinen-Esser, für eine Zeit von etwa 14 Tagen sei eine solche Situation für Schweinehalter aufzufangen. Sollte es länger dauern oder erneut Probleme in Schlachthöfen wegen der Corona-Krise geben, sei Flexibilität nötig.
Update, 16. Juni, 16.45 Uhr: USA haben Zusammenarbeit laut WHO-Chef formal noch nicht beendet
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben bisher von den USA kein offizielles Schreiben zur Beendigung der Zusammenarbeit erhalten. Die Entscheidung sei zwar angekündigt, ein formales Schreiben sei aber noch nicht eingetroffen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag bei einer Videositzung mit einem Gremium des Europarats. Er nannte den geplanten Schritt Washingtons bedauerlich.
Tedros sagte, es wäre - wenn überhaupt - besser, wenn die USA eine unabhängige Evaluierung der WHO-Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie abwarteten. So könnte Washington in der Bewertung seine Meinung zur Arbeit der Organisation abgeben und sich an Reformen beteiligen.
Die WHO war in der Coronakrise unter starken Druck der USA geraten. US-Präsident Donald Trump hatte ihr vorgeworfen, zu spät über die Gefahr informiert zu haben und von China beeinflusst zu werden. Die USA haben die Zusammenarbeit mit der WHO jüngst beendet und wollen ihre Beiträge in andere globale Gesundheitsprojekte stecken. Tedros betonte, die WHO habe frühzeitig Alarm geschlagen. Das könnten unabhängige Untersuchungen nun rückblickend bewerten.
Aus dem Weißen Haus hieß es auf Anfrage lediglich, dass die USA nicht vorhätten, ihre Entscheidung zu überdenken. Man ermuntere die Organisation und die Mitgliedsstaaten, auf "dringend nötige Reformen" hinzuarbeiten, sagte ein hoher Regierungsbeamter.
Viele Mitgliedsstaaten sprechen sich für eine Untersuchung aus. Bei der WHO-Jahresversammlung im Mai wurde aber auch deutlich, dass die andauernde Pandemie nicht der richtige Zeitpunkt dafür sei.
Tedros warnte, die größte Bedrohung sei derzeit das Fehlen einer globalen Solidarität in der Gesundheitskrise. Die Pandemie könne nicht besiegt werden, wenn die Welt immer stärker gespalten werde. Die WHO rechnet demnach mit einem weltweiten Anstieg der Zahl der Todesfälle in den kommenden Wochen auf rund 500.000. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität sind schon jetzt fast 490.000 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
Die Pandemie sei nicht vorbei, sagte Tedros. In vielen Ländern sei immer noch ein starker Anstieg der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 zu sehen. In anderen Staaten gebe es neue Fälle nach der Lockerung der coronabedingten Beschränkungen, so Tedros.
Update, 26. Juni, 16 Uhr: 31 Milliarden Dollar für Kampf gegen Corona bis 2021 nötig
Um der Welt in der Coronakrise rasch Tests, Impfungen und Medizin zur Verfügung stellen zu können, sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis Ende 2021 rund 31 Milliarden Dollar nötig.
Allein für die Entwicklung von Impfstoffen würden 18 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) gebraucht, teilten Experten eines Fonds unter dem Dach der WHO am Freitag in Genf mit. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.
Update, 26. Juni, 15.50 Uhr: Putenschlachthof in Wildeshausen fährt Betrieb runter
Der Schlachthof Geestland Putenspezialitäten (GPS) in Wildeshausen fährt vor dem Hintergrund einer Quarantäneverfügung für Beschäftigte des Unternehmens schrittweise den Betrieb runter. Der Betrieb soll für zwei Wochen geschlossen werden.
"Es werden keine Puten mehr zur Schlachtung angenommen", hieß es am Freitag in einer Mitteilung des zur Wiesenhof-Gruppe gehörenden Unternehmens. Die Quarantäneverfügung wurde laut GPS am Freitag vom Kreis Oldenburg angeordnet.
Da die Unternehmensgruppe über keinen weiteren Schlacht- und Zerlegebetrieb für Puten in Deutschland verfüge, könnte es in den landwirtschaftlichen Aufzuchtbetrieben nun zu Tierschutzproblemen kommen. "Es müssen gemeinsam und schnellstmöglich Lösungsmöglichkeiten für die Landwirte gefunden werden. Im schlimmsten Fall müssten die Landwirte gesunde Tiere in ihrem Betrieb töten. Dies gilt es jetzt unbedingt zu vermeiden", warnte GPS-Geschäftsführer Norbert Deeken.
Beim niedersächsischen Agrarministerium will das Unternehmen jetzt um Soforthilfe in Form von Sondergenehmigungen für die Schlachtung der Puten in anderen Schlachtereien in Niedersachsen bitten. Am Donnerstag waren im Rahmen von freiwilligen Corona-Tests von den insgesamt 1115 getesteten GPS-Beschäftigten 45 Tests positiv ausgefallen. Die betroffenen Beschäftigten und deren Kontaktpersonen seien umgehend ermittelt worden und bereits in Quarantäne.
Update, 26. Juni 15.30 Uhr: Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Hotspots auch in Hamburg
Für Besucher aus deutschen Corona-Hotspots wie dem Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen gilt ab kommender Woche auch in Hamburg ein Beherbergungsverbot. Eine entsprechende Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung werde der Senat am Dienstag beschließen, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Die Regelung tritt einen Tag später in Kraft. Dann dürfen Menschen, die aus Kommunen nach Hamburg kommen, in denen die von Bund und Ländern vereinbarte Höchstgrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten ist, nicht mehr in der Stadt beherbergt werden. Ausgenommen seien Personen mit negativem Corona-Test.
Zugleich müssen sich Hamburger, die aus deutschen Corona-Hotspots heimkehren, dann bei den Behörden melden und in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben, solange sie nicht nachweisen können, nicht infiziert zu sein. Diese Regelung galt bisher ausschließlich für Einreisende aus dem Ausland, die sich zuvor zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb von 14 Tagen in einem vom Robert Koch-Institut (RKI) eingestuften Risikogebiet aufgehalten haben.
Update, 26. Juni, 15.25 Uhr: Dönerproduzent in Moers mehrere Wochen zu - nur wenige Neuinfizierte
Der Dönerfleischproduzent Öztas in Moers bei Duisburg wird nach einem Corona-Ausbruch an diesem Samstag komplett geschlossen und bleibt mindestens zwei Wochen zu. Das kündigte der Landrat des nordrhein-westfälischen Kreises Wesel, Ansgar Müller, am Freitag an.
Die Zahl der positiv auf das Virus Getesteten im Unternehmen sei bis zum Freitag allerdings nur noch leicht gestiegen, sagte Müller: Sie wuchs von 62 am Donnerstag Gemeldeten um drei Betroffene auf 65 Infizierte Stand Freitag. "Wir haben vorläufig eine etwas entspanntere Situation", sagte Müller. Hinzu kommen 17 Infizierte, die bei einem früheren Test erkannt worden waren.
Alle rund 275 Beschäftigten mit Ausnahme von 17 Urlaubern in dem Unternehmen seien nun durchgetestet, sagte der Gesundheitsdezernent des Kreises, Michael Maas. Nun würden Kontaktpersonen von Infizierten systematisch mit Reihentests untersucht. Dazu würde die Zahl der beauftragten Mitarbeiter verdoppelt. Dabei seien in einem benachbarten Fleischbetrieb von Öztas bereits zwei weitere positive Fälle registriert worden. Der Namen dieses Unternehmen wurde nicht genannt. Rund 250 Infizierte und Angehörige seien in Quarantäne.
Das Unternehmen Öztas kooperiere vorbildlich, sagte Maas. Die Mitarbeiter seien beim Unternehmen fest angestellt und wohnten nicht in Massenunterkünften. Nach Corona-Ausbrüchen bei den Branchengrößen Westfleisch und Tönnies waren die Arbeitsbedingungen dort in den Fokus gerückt.
Update, 26. Juni, 15.19 Uhr: Neuinfektionen unter bulgarischen Erntehelfern in Italien
Im süditalienischen Mondragone hat die Polizei mehrere Gebäude abgeriegelt, weil dort bei bulgarischen Erntehelfern das Coronavirus grassiert. Einige Erntehelfer weigerten sich jedoch, im Sperrgelände zu bleiben, da sie weiterarbeiten wollten. Es kam zu Protesten italienischer Anwohner, wie der Sender RAI berichtete.
In der Nacht wurde laut Berichten der Nachrichtenagentur ANSA ein Auto in Brand gesetzt, das mutmaßlich einem Bulgaren gehört. Vier positiv getestete Bulgaren, die die Zone verlassen hätten, seien aufgespürt worden. 43 Menschen seien in der Stadt rund 50 Kilometer nordwestlich von Neapel infiziert, berichtete der Sender RAI am Freitag. In einem weiteren Fall seien mehr als 60 Mitarbeiter einer großen Lieferfirma in Bologna mit Corona infiziert worden.
An der Unterbringung der Erntehelfer gibt es in Italien Kritik. Die Bulgaren "leben in illegal besetzten Gebäuden und gehören zu den zahllosen Arbeitern, die auf den Höfen im Süden ohne Rechte beschäftigt sind", schrieb dazu etwa der Anti-Mafia-Autor Roberto Saviano in der Zeitung "La Repubblica".
Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza betonte auch mit Blick auf den Ausbruch in Bologna: "Die kleinen Ausbrüche, die in den letzten Stunden gemeldet wurden, zeigen uns, dass die Schlacht nicht gewonnen ist und dass wir in den kommenden Wochen vorsichtig sein müssen."
Italien war eines der Länder, das am schlimmsten vom Coronavirus betroffen war. Seit Ende Februar hat es fast 240.000 Infektionen und fast 35.000 Todesfälle gemeldet.
Update, 26. Juni, 15.10 Uhr: Sterbefälle im Mai im Durchschnitt der Vorjahre
Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland lag im Mai etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Das zeigt eine aktuelle Sonderauswertung zu den Sterbefallmeldungen der Standesämter.
"Die Zahlen im Mai liegen im Bereich des Durchschnitts der Vorjahre", berichtete das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden. Im April war die Zahl der Gestorbenen etwa neun Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre gelegen.
Wie wirkte sich die Corona-Pandemie auf die Zahl der Sterbefälle aus? Zur Beantwortung dieser Frage zählt das Statistische Bundesamt vorläufige Sterbefallmeldungen der Standesämter, bevor die regulären Ergebnisse der amtlichen Sterbefallstatistik vorliegen. Aktuell liegt die Sonderauswertung bis 31. Mai vor. Durch Nachmeldungen können sich die Zahlen noch leicht erhöhen.
Bisheriger Verlauf: Von Januar bis März 2020 ist nach der vorläufigen Auszählung "kein auffälliger Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar". Im April lag die Zahl der Gestorbenen mit derzeit etwa 83.200 gemeldeten Fällen deutlich über dem Durchschnitt. Die Zahlen im Mai liegen nun wieder im Mittel der Jahre 2016 bis 2019.
Nach Kalenderwochen betrachtet sieht man erhöhte Sterbefallzahlen zwischen 23. März und 3. Mai. In der 15. Kalenderwoche (6. bis 12. April) war die Abweichung mit 14 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt am größten. Auch die Zahl der Covid-19-Todesfälle, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet werden, erreichte in dieser Woche ihren Höchststand. Seit der 19. Kalenderwoche (4. bis 10. Mai) pendeln sich die Sterbefallzahlen wieder auf Durchschnittsniveau ein.
Update, 26. Juni, 15 Uhr: Erste Rechnungen für zurückgeholte Touristen verschickt, diese müssen 200 bis 1000 Euro zahlen
Die Bundesregierung stellt den wegen der Corona-Pandemie aus dem Ausland zurückgeholten 67.000 Touristen 200 bis 1000 Euro für die Flüge in Rechnung. Damit sollen 40 Prozent der Gesamtkosten der beispiellosen Aktion von 94 Millionen Euro gedeckt werden.
Die Kostenbeteiligung der Gestrandeten wird gestaffelt: Für Flüge von den Kanarischen Inseln und Nordafrika müssen 200 Euro gezahlt werden, für das südliche Afrika und die Karibik werden 500 Euro fällig, Rückkehrer aus Südamerika und Asien müssen 600 Euro zahlen, und wer aus Neuseeland und Australien zurückgeholt wurde, erhält eine Rechnung über 1000 Euro.
Das Auswärtige Amt gab diese Preise am Freitag nach der Versendung der ersten 1000 Rechnungen bekannt. Das Auswärtige Amt hatte die Aktion am 17. März zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gestartet, nachdem viele Länder wegen der Corona-Pandemie kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten. Insgesamt wurden etwa 240.000 Reisende zurückgebracht. Die Reiseveranstalter brachten die Touristen, die bei ihnen gebucht hatten, selbst kostenlos zurück.
Für Individualtouristen und andere Reisende charterte das Auswärtige Amt selbst Maschinen, die 260 Flüge absolvierten und rund 67.000 Personen aus rund 65 Ländern zurückbrachten. Diese Personen werden nun zur Kasse gebeten. Die Ticketpreise liegen etwa im Bereich günstiger Economy-Tickets für die jeweiligen Regionen.
Unter den 67.000 Passagieren sind etwa 56.000 deutsche Staatsangehörige, 7600 Menschen aus anderen Ländern der EU und 3650 Personen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union.
Update, 26. Juni, 14.56 Uhr: Endrunden im Davis Cup und Fed Cup auf 2021 verlegt
Wegen der weiter anhaltenden Corona-Krise finden die Endrunden im Davis Cup und Fed Cup in diesem Jahr nicht statt. Beide Veranstaltungen werden in das kommende Jahr verlegt, wie der Tennis-Weltverband ITF am Freitag mitteilte.
"Wir sind überzeugt davon, dass das in diesen außergewöhnlichen Zeiten die richtige Entscheidung ist, um die Gesundheit aller Beteiligten zu gewährleisten", sagte ITF-Boss David Haggerty. Deutschland wäre sowohl bei den Damen als auch bei den Herren qualifiziert gewesen. Die deutschen Teams sind nun automatisch auch 2021 in Budapest (Damen) und Madrid (Herren) dabei. Die weltweite Tennis-Tour pausiert derzeit noch bis Anfang August.
Update, 26. Juni, 14.50 Uhr: Bulgarien begrüßt erste ausländische Touristen mit Rosen
In Bulgarien sind mit einem Charterflugzeug aus den Niederlanden die ersten ausländischen Urlauber seit dem Ausbruch der Corona-Krise eingetroffen. Tourismusministerin Nikolina Angelkowa begrüßte am Freitag die fast 190 Feriengäste aus den Niederlanden und Belgien am Flughafen der Touristenhochburg Burgas mit Rosen und Folk-Programm. Das ärmste EU-Land Bulgarien setzt auf den Tourismus, der gut 12 Prozent zur Wirtschaftsleistung beisteuert.
Tourismusministerin Angelkowa hofft trotz Corona auf eine erfolgreiche Sommersaison in diesem Jahr, räumte aber ein, dass sie schwierig sein werde. Angelkowa verwies darauf, dass an Bulgariens südlicher Schwarzmeerküste, wo auch Burgas liegt, das Coronavirus sich wenig ausgebreitet habe. Charterflüge aus den Niederlanden soll es vier Mal wöchentlich geben.
Viele große Hotels in den Badeorten wissen noch nicht, ob und wann sie wieder aufmachen, da viele Charterflüge gecancelt wurden - etwa 150 allein für Juli. Es sei noch unklar, wie es bei den Feriengästen aus den großen Märkten Deutschland, Großbritannien und Russland aussehen wird.
Bulgarien wurde bislang relativ wenig von dem Coronavirus getroffen, doch die nachgewiesenen Fälle stiegen insbesondere in den vergangenen zwei Wochen rasant auf nun 4408 an, bei einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen.
Update, 26. Juni, 14.44 Uhr: Modekette H&M rutscht in rote Zahlen
Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) hat wegen der Corona-Krise im zweiten Geschäftsquartal ein deutliches Minus eingefahren.
Im Berichtszeitraum, der bei H&M von Anfang März bis Ende Mai läuft und damit die bisherige Hochphase der Pandemie in Europa umfasste, belief sich der Verlust nach Steuern auf 4,99 Milliarden schwedische Kronen (477 Millionen Euro). Das teilte der Konzern am Freitag in Stockholm mit. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.
Update, 26. Juni, 14.18 Uhr: Kreis Gütersloh bietet Drive-In-Tests auf Corona in leerem Hangar an
Bürger des Kreises Gütersloh in Nordrhein-Westfalen können sich seit Donnerstagabend auch in einem Drive-In kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Dabei lenken die Autofahrer auf dem Flughafen Gütersloh ihre Fahrzeuge in vier Spuren durch einen stillgelegten Hubschrauber-Hangar.
Die Tests werden kontaktlos im Schichtsystem von mehreren Teams genommen. Der Kreis wird dabei von Soldaten der Bundeswehr unterstützt. Darauf wies der Kreis am Freitag in einer Pressemitteilung hin. In einem Werk des Fleischverarbeiters Tönnies im Kreis Gütersloh hatte es einen großen Corona-Ausbruch gegeben.
Der Kreis hat jetzt in sechs Zentren Kapazitäten für 10.000 Tests am Tag eingerichtet. Auch niedergelassene Hausärzte mit Kassenzulassung machen die kostenlosen Tests in ihren Praxen. Bereits seit Mittwoch bildeten sich vor den Zentren in den Kreisen Warendorf und Gütersloh lange Schlangen von Menschen, die einen Corona-Test machen wollten, um mit einem negativen Ergebnis Sicherheit für einen bevorstehenden Urlaub zu haben.
Einige Urlaubsregionen verbieten Übernachtungen ohne diesen Nachweis.
Update, 26. Juni, 14.14 Uhr: Auch Djokovic-Trainer Ivanisevic positiv auf Corona getestet
Nach dem Tennis-Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic ist nun auch dessen Trainer Goran Ivanisevic positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Das teilte der 48 Jahre alte Wimbledonsieger von 2001 am Freitag in den sozialen Netzwerken mit. «Leider habe ich, nach zwei negativen Rückmeldungen in den vergangenen zehn Tagen, gerade das Ergebnis des dritten Tests bekommen, und das ist positiv», schrieb der frühere Tennisprofi bei Instagram. Er fühle sich gut und zeige keine Symptome, ergänzte er. Er werde die Isolation fortsetzen, die er bereits begonnen habe.
Ivanisevic gehörte neben Djokovic zu den Organisatoren der Adria-Tour, die nach mehreren positiven Corona-Fällen abgebrochen worden war. Neben Djokovic hatten sich auch der Bulgare Grigor Dimitrow, der Kroate Borna Coric und der Serbe Viktor Troicki infiziert. Die Veranstaltung war wegen laxer Hygienemaßnahmen und eines Videos sorglos feiernder Profis heftig kritisiert worden.
Update, 26. Juni, 13.58 Uhr: Finalturnier in Champions League der Handball-Frauen abgesagt
Anders als bei den Männern wird es in diesem Jahr bei den Handball-Frauen keinen Gewinner der Champions League geben. Das Exekutivkomitee der Europäischen Handball-Föderation hat am Freitag die vom 3. bis 6. September in Budapest geplante Endrunde wegen der anhaltenden Corona-Krise abgesagt.
Bei dem Turnier, für das keine deutsche Mannschaft qualifiziert war, sollte der seit März unterbrochene Wettbewerb mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale zu Ende gespielt werden.
"Es besteht nach wie vor Unsicherheit über die Entwicklung in ganz Europa und damit über die Folgen für ein Handballfest vor begeisterten Fans", begründete EHF-Präsident Michael Wiederer die Absage.
Das Final-4-Turnier der Männer - unter anderem mit dem deutschen Rekordmeister THW Kiel - soll am 28./29. Dezember in Köln ausgetragen werden.
Update, 26. Juni, 13.51 Uhr: Urlaubsverbot für Warendorfer in Niedersachsen gilt weiter
Das Urlaubsverbot für Menschen aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Warendorf hat in Niedersachsen auch nach der Unterschreitung des Grenzwerts von 50 Neuinfektionen noch Gültigkeit. Das bestätigte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover am Freitag.
Das Beherbergungsverbot solle erst aufgehoben werden, wenn der nordrhein-westfälische Kreis den Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen zwei Wochen am Stück unterboten hat. Das sei wegen der Inkubationszeit des Coronavirus und Meldeverzögerungen notwendig, heißt es.
Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass das Verbot auch schon in den nächsten Tagen aufgehoben werde, wenn sich das Infektionsgeschehen entsprechend entwickle, betonte der Ministeriumssprecher. Als Teil der Corona-Verordnung ist die Regelung, die auch für Gütersloh gilt, ohnehin zunächst bis zum 5. Juli befristet.
Ausgenommen von dem Verbot sind Touristen, die ihren Urlaub schon vor dem 11. Juni angetreten haben oder ein ärztliches Attest über einen höchstens zwei Tage alten negativen Corona-Test vorlegen können. In Warendorf ist die Kennziffer der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen nach Angaben des Robert Koch-Instituts zuletzt auf 47,9 gesunken.
Die Stadt Cuxhaven teilte am Freitag zudem mit, dass sie das Verbot auch auf ihren Strand anwendet. Der Verwaltungsausschuss habe die örtliche Politik mit breiter Mehrheit aufgefordert, so den Tourismus aus den beiden nordrhein-westfälischen Landkreisen zu minimieren und die Ansteckungsgefahr zu senken.
"Wer gegen die Strandverbote verstößt, muss mit entsprechenden Konsequenzen rechnen", sagte Oberbürgermeister Uwe Santjer
Update, 26. Juni, 13.15 Uhr: Bund ruft zu Solidarität bei regionalen Corona-Ausbrüchen auf
Die Bundesregierung hat zu Solidarität bei regionalen Corona-Ausbrüchen wie rund um Gütersloh und Warendorf aufgerufen und vor einem Anprangern dort lebender Menschen gewarnt. "Jede Region kann plötzlich von einem Ausbruch betroffen sein", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.
Das sollten sich auch Menschen bewusst machen, die nun glaubten, mit dem Finger auf Menschen in den betroffenen Kreisen zeigen zu müssen. "Jeder sollte daran denken, dass jeder sich in der Lage wiederfinden könnte, in der Nachbarschaft eines Ausbruchsherdes zu leben und dann in Mitleidenschaft gezogen zu werden."
Seibert verurteilte es, dass Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf teils beleidigt und Autos zerkratzt worden seien. Das sei ein "völlig inakzeptables und widerwärtiges" Verhalten. "Wir müssen einander gerade in schwierigen Situationen mit Respekt und Sympathie behandeln."
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) danke allen Menschen in der Region, die Beschränkungen mit Geduld hinnähmen und ihnen mit Einsicht folgten. "Sie alle tun damit etwas für die Gemeinschaft." Merkel sei bewusst, dass es für die Menschen eine schwierige Situation sei.
Der Regierungssprecher bekräftigte, dass es sich um einen "massiven Ausbruch" im Tönnies-Schlachtbetrieb handele. Ziel müsse sein, das für die Region bestehende hohe Infektionsrisiko nicht eintreten zu lassen und die Ausbreitung um die Firma zu begrenzen. "Hoffentlich gelingt das. Man muss das sehr ernst nehmen", sagte Seibert.
Update, 26. Juni, 13.09 Uhr: Clevershuttle stellt Betrieb in Berlin, Dresden und München ein
Der zur Deutschen Bahn (DB) gehörende Fahrdienstanbieter Clevershuttle stellt seinen Betrieb in Berlin, Dresden und München ein.
"Ab sofort können Kunden dort keine Fahrten mehr ordern», teilte das Unternehmen am Freitag mit. Zuvor hatte der RBB berichtet. Als Begründung nannte Clevershuttle unter anderem wirtschaftliche Gründe. Der Betrieb in Düsseldorf, Leipzig und Kiel laufe hingegen weiter. Dort seien "starke lokale Partnerschaften geschlossen" worden, die Entwicklung des Geschäfts sei positiv.
Clevershuttle kündigte an, gemeinsam mit der Deutschen Bahn die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter sichern zu wollen. An den drei Standorten soll es demnach Informations- und Beratungsangebote für Jobs bei der Bahn geben, die händeringend Personal suche. Insgesamt sind von dem Rückzug des Unternehmens aus den drei Städten 650 Mitarbeiter betroffen, allein 400 davon in Berlin.
Wegen der angespannten Finanzlage der bundeseigenen DB sieht auch der Bundesrechnungshof Bahn-Beteiligungen wie an Clevershuttle kritisch. Es dürfe kein Bundesgeld in solche neuen Mobilitätsdienste fließen, vielmehr solle die Bahn Aktivitäten einstellen, die sie nicht selbst finanzieren könne, heißt es in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages.
Update, 26. Juni, 13 Uhr: Werder-Coach Kohfeldt appelliert an Fans: "Bleibt zu Hause"
Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt hat vor dem entscheidenden Spiel im Abstiegskampf gegen den 1. FC Köln an die eigenen Anhänger appelliert, wegen der Corona-Beschränkungen nicht zum Weserstadion zu kommen. "Es ist in diesen Zeiten nicht möglich, deshalb bitte ich schweren Herzens, das alle zu Hause bleiben", sagte Kohfeldt am Freitag.
Vor vier Jahren hatten die Werder-Anhänger ihrem Team am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga einen begeisternden Empfang bereitet und die Spieler so noch einmal auf die wichtige Partie gegen Eintracht Frankfurt eingestimmt. Am Samstag wird es diese Bilder aller Voraussicht nach nicht geben. "Es wird eine Fahrt unter uns", sagte Kohfeldt zur Anfahrt zum Stadion am Samstag. "Auch wenn jeder weiß, wie wichtig die Fans für uns sein können und in der Vergangenheit auch immer schon waren."
Werder muss gegen Köln unbedingt gewinnen und ist zudem noch auf Schützenhilfe des 1. FC Union Berlin gegen Fortuna Düsseldorf angewiesen. Nur so haben die Bremer noch eine Chance auf die Relegation. Einen Spieltag vor Schluss hat Werder zwei Punkte und vier Tore Rückstand auf Düsseldorf.
Update, 26. Juni, 12.52 Uhr: Krankschreibungen in zwei NRW-Kreisen vorerst auch per Telefon
Nach dem großen Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb von Tönnies in Westfalen können sich Patienten in der Region vorerst auch nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt krankschreiben lassen. Bei leichten Atemwegserkrankungen ist dafür befristet bis 14. Juli kein Praxisbesuch nötig, wenn die Praxis in den Kreisen Gütersloh und Warendorf liegt.
Das sieht eine regionale Ausnahmeregelung vor, die der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Freitag beschloss. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sind dort nun für bis zu sieben Kalendertage telefonisch zu bekommen, dies kann dann auch telefonisch für noch einmal sieben Tage verlängert werden.
Eine entsprechende bundesweite Sonderregelung war angesichts der allgemein niedrigeren Infektionszahlen Ende Mai ausgelaufen. Ziel der nun beschlossenen Ausnahmeregelung in den Corona-Hotspots sei es wieder, durch verringerte direkte Kontakte das Übergreifen der Infektionen auf weite Teile der Bevölkerung zu vermeiden, sagte der Vorsitzende des Bundesausschusses, Josef Hecken.
Update, 26. Juni, 12.37 Uhr: Virologe Schmidt-Chanasit warnt vor vielen Fans in Stadien
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit macht Sportfans wenig Hoffung, dass sie in der kommenden Saison wieder massenhaft in die Stadien strömen können. Mit Blick auf ein großes Fußballstadion sagte Schmidt-Chanasit der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn wir da 300 Fans reinlassen, das geht natürlich, die kann man auseinandersetzen, da kann man auch noch halbwegs einschreiten."
Bei größeren Zuschauermengen hingegen werde es schwierig, die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln zu gewährleisten, sagt der Mediziner: "Wenn da 10.000 Fans sind – auch wenn das weniger sind als das maximale Fassungsvermögen – wird das alles schwieriger und es sind dann auch immer mehr Leute dabei, die sich eben nicht an die Regeln halten."
Sehr wichtig sei auch die Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten, wenn es zu einem Corona-Ausbruch kommen sollte, betont Schmidt-Chanasit: "Bei riesigen, unkontrollierten Veranstaltungen weiß ich nicht, wer wann wo war. Wenn ich das nachvollziehen kann, ist das eine zusätzliche Sicherheit. Dann kann ich das im schlimmsten Fall noch irgendwie unter Kontrolle bringen, das ist ja das Entscheidende."
Die Wahrscheinlichkeit einer Virus-Übertragung hänge aber nicht nur von der Zahl der Zuschauer ab, sondern auch von ihrem Verhalten, sagt Schmidt-Chanasit: "Es können 300 Leute auf der Tribüne sitzen, eine Maske tragen und zwei Stunden kein Wort sagen – da ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering", erläutert er.
"Auf der anderen Seite sitzen eben eine Stunde Leute vielleicht sogar mit Abstand aber ohne Maske und brüllen eine Stunde – da hilft dann der Abstand von 1,50 Metern auch nur noch sehr begrenzt, weil Tröpfchen eben auch mal weiter fliegen können."
Ein besonderes Risiko herrsche in dieser Hinsicht also bei Sportarten, bei denen Fans sehr emotional mitfieberten.
Update, 26. Juni, 12.18 Uhr: Mini-Hanabi wegen Corona - Japaner begnügen sich mit kleinem Feuerwerk
Der Sommer ist in Japan die Zeit grandioser Feuerwerks-Festivals. Wegen der Corona-Krise mussten mehr als 80 Prozent der im Volk äußerst beliebten "hanabi"-Großveranstaltungen in diesem Jahr abgesagt werden.
Doch so ganz müssen die Menschen auf ihr "hanabi" (Feuerwerk) nicht verzichten: Im Sommer brennen japanische Familien in Parks und auf Kinderspielplätzen gern auch "hanabi" zum Hausgebrauch ab wie Wunderkerzen und andere vergleichsweise harmlose Feuerwerkskörper.
Die Nachfrage danach zieht gerade deutlich an, wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag meldete. Große japanische Feuerwerke sind wahre Meisterwerke, die von traditionellen Feuerwerkern wie ein Kunsthandwerk betrieben und monatelang vorbereitet werden.
"hanabi" hat in Japan eine lange Tradition. Das erste Feuerwerk gab es 1733 am Ufer des Sumida-Flusses in Tokio, nachdem es zu einer Cholera-Epidemie gekommen war. Der Überlieferung nach wollte man mit dem Feuerwerk der vielen Toten gedenken und für ein Ende der Epidemie beten.
Die Erinnerung daran wurde zur Corona-Pandemie wieder wach: Um die Nation in diesen erneut schweren Zeiten aufzumuntern, ließen Feuerwerksmeister in Tokio und anderen Orten kürzlich fünf Minuten lang Feuerwerkskörper in den Himmel steigen. Ihre Aktion hatten sie erst kurz vorher angekündigt, um zu verhindern, dass sich wie sonst bei "hanabi"-Festen üblich große Menschenmengen versammeln.
Update, 26. Juni, 12.05 Uhr: Österreich: Zeugnisübergabe in Corona-Zeiten durch Roboterarm
In der Corona-Krise hat sich eine Schule in Österreich eine sehr spezielle Art der Übergabe von Zeugnissen ausgedacht.
Die Absolventen der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Kaindorf bekamen ihre Reife- und Diplomzeugnisse von einem Roboterarm ausgehändigt, bestätigte Direktor Günter Schweigler am Freitag einen Bericht des ORF. So wurde der Mindestabstand bei der Übergabe des Dokuments eingehalten. Das Verfahren sei bei Schülerinnen und Schülern gut angekommen. Die Idee stamme vom Leiter der Roboter-Werkstatt.
Die auf dem Arbeitsmarkt stark gesuchten Schüler hätten den Roboter entsprechend programmiert, sagte Schweigler. Es habe fast alles reibungslos geklappt. Nur einmal sei ein nicht richtig eingelegtes Zeugnis aus der Mappe gefallen. "Aber das war nicht der Fehler des Roboters, sondern ein menschlicher Fehler."
Update, 26. Juni, 11.53 Uhr: ARD rechnet mit Mehrkosten durch fehlende Sportevents in Corona-Krise
Der Ausfall von großen Sportevents in der Corona-Krise wird für die ARD nach Einschätzung des Vorsitzenden Tom Buhrow voraussichtlich zu Mehrkosten führen.
Buhrow sagte im Interview der «Mitteldeutschen Zeitung» (Freitag) auf die Frage, was der Ausfall von Olympia und der Fußball-EM einspare: "Nichts. Es wird eher teurer: Erstens werden beide Großveranstaltungen im nächsten Jahr nachgeholt." Der ARD-Vorsitzende, der zugleich Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) ist, ergänzte: "Zweitens hatten wir schon in diesem Jahr Kosten für die Vorbereitungen, und wir müssen jetzt etwa 200 Stunden Ersatzprogramm aus dem Boden stampfen."
Seit Beginn der Corona-Krise mussten öffentlich-rechtliche wie private TV-Sender in Deutschland in vielen Fällen ihr geplantes Programm ändern. Ein Problem waren für die Sender auch Drehunterbrechungen von Filmprojekten aufgrund der Corona-Beschränkungen.
Update, 26. Juni, 11.39 Uhr: USA erreichen neuen Höchststand bei Corona-Neuinfektionen
Mit rund 40.000 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA am Donnerstag einen neuen Höchststand erreicht. Damit ist der bisherige Rekordwert von rund 36.400 Neuinfektionen vom 24. April überstiegen, wie aus Zahlen der John-Hopkins-Universität hervorgeht.
Die "Washington Post" hatte zuvor von über 39.327 gemeldeten Neuinfektionen am Donnerstag berichtet. Demnach planen Bundesstaaten wie Texas, Arizona, Florida und New Mexico, angekündigte Lockerungen vorerst nicht umzusetzen. Allein in Texas sei ein neuer Rekord von 6000 neuen Fällen binnen 24 Stunden erreicht worden.
In den USA sind damit über 2,4 Millionen Infektionen mit Sars-CoV-2 bekannt geworden. Über 124.000 Menschen sind mit dem Virus gestorben.
Update, 26. Juni, 11.28 Uhr: Corona-Hilfe wird japanischem Einbrecher zum Verhängnis
Einem Einbrecher auf der Flucht ist in Japan die staatliche Corona-Hilfe zum Verhängnis geworden.
Die kuriose Geschichte lest Ihr >>> hier.
Update, 26. Juni, 10.34 Uhr: Erneut mehr als 50 Corona-Neuinfektionen in Tokio
In Tokio sind erneut mehr als 50 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem Coronavirus bestätigt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag berichtete, wurden 54 Menschen positiv auf das Virus getestet.
Anderen Medienberichten zufolge sollen mehr als 70 Prozent der Betroffenen junge Menschen in ihren 20ern und 30ern sein. Tokio will im Sommer nächsten Jahres die wegen der globalen Pandemie verschobenen Olympischen Spiele ausrichten. Japan hatte vergangenen Monat den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des Notstands war die Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben.
Ausgangssperren wie in Europa sind rechtlich nicht möglich.
Update, 26. Juni, 10.14 Uhr: Modekette H&M schreibt wegen Corona-Pandemie rote Zahlen
Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) hat wegen der Corona-Krise im zweiten Geschäftsquartal ein deutliches Minus eingefahren. Das zweite Quartal des Geschäftsjahres begann Anfang März und lief bis Ende Mai, es umspannt damit die bisherige Hochphase der Corona-Krise in Europa.
Im Berichtszeitraum belief sich der Verlust nach Steuern auf 4,9 Milliarden schwedische Kronen (470 Millionen Euro), wie H&M am Freitag in Stockholm mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte H&M noch einen Gewinn von 4,5 Milliarden schwedische Kronen eingefahren.
Trotz der Belastungen verfügt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge über ausreichend Liquidität: Ende Mai belief sich der Barmittelbestand demnach auf 12,7 Milliarden schwedische Kronen.
Nach Konzernangaben waren Mitte April rund 80 Prozent der H&M-Läden dicht. Zwar konnte das Online-Geschäft im gesamten Quartal fast um ein Drittel zulegen, doch wie bereits bekannt sanken die Gesamterlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um die Hälfte auf 28,66 Milliarden schwedische Kronen (2,7 Mrd Euro). Der Konzern will nun im Laufe des Jahres sein Filialnetz weltweit unter dem Strich um rund 40 Läden verkleinern.
Update, 26. Juni, 9.42 Uhr: Corona-Quarantäne in Göttinger Wohnkomplex beendet
Die coronabedingte Quarantäne für einen Wohnkomplex in Göttingen mit rund 700 Bewohnern ist beendet. Die Verpflichtung sei planmäßig um Mitternacht ausgelaufen, sagte ein Stadtsprecher am Freitagmorgen.
Der Zaun werde auf einer Seite derzeit abgebaut. An einer anderen Straße bleibt der Zaun allerdings noch stehen - dort finden Ein- und Auslasskontrollen statt, um sicherzustellen, dass einzelne Bewohner, für die noch eine Quarantäne-Pflicht gilt, das Gelände nicht verlassen. Bis Dienstag soll es zweimal täglich kostenlose Mahlzeiten geben.
Ziel der Quarantäne war, den Infektionsausbruch mit rund 120 nachgewiesenen Ansteckungen zu begrenzen. Die Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt, sagte die Leiterin des Göttinger Krisenstabs, Petra Broistedt, am Donnerstag. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte das Krisenmanagement der Stadt gelobt.
Insgesamt waren der Stadt zufolge 600 Zweittests durchgeführt worden. Nur vier weitere Menschen hatten demnach ein positives Testergebnis. Dabei habe es sich um Kontaktpersonen von Infizierten im familiären Umfeld gehandelt. Nach Angaben der Stadt leben die Menschen unter prekären Verhältnissen, die Wohnungen sind nur 19 bis 39 Quadratmeter groß - teils sind dort Familien mit vier Kindern untergebracht.
Der Wohnkomplex war angesichts der vielen Infektionen am 18. Juni unter Quarantäne gestellt worden. Zuvor war es bereits in einem anderen Hochhaus in Göttingen, dem Iduna-Komplex, zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen.
Update, 26. Juni, 8.57 Uhr: Saarland beschließt Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Gebieten
Das Saarland hat ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten beschlossen. Ab Montag dürften landesweit keine Gäste mehr untergebracht werden, die aus einem Landkreis mit mehr als 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner kämen, teilte der Regierungssprecher in der Nacht zum Freitag mit.
Der Beschluss sei bei einer Sondersitzung des saarländischen Ministerrates am Donnerstagabend gefallen. Die neue Regelung tritt am 29. Juni in Kraft. Mehrere andere Bundesländer hatten in den vergangenen Tagen Beschränkungen für Reisende aus Corona-Hotspots erlassen, Hintergrund der Debatte war der jüngste Corona-Ausbruch im Raum Gütersloh.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) macht sich beim Umgang mit Reisenden aus Landkreisen mit hohem Infektionsgeschehen für eine "bundesweit einheitliche Verfahrensweise" stark. Am Mittwoch hatte er sich deswegen an den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU), gewandt. Ein "Flickenteppich verschiedener Regelungen" müsse vermieden werden, so Hans.
Update, 26. Juni, 8.40 Uhr: US-Investmentfirma übernimmt insolvente Fluglinie Virgin Australia
Die insolvente zweitgrößte australische Fluggesellschaft Virgin Australia wird von der US-Investmentfirma Bain Capital übernommen.
Das Unternehmen stimmte dem Verkauf an die Amerikaner am Freitag zu, nachdem die Finanzgesellschaft Cyrus Capital Partners ihr Kaufangebot zurückgezogen hatte. Über die Kaufsumme wurde zunächst nichts bekannt. Virgin Airline hatte im April mit rund 16 000 Beschäftigten Insolvenz angemeldet. Damit will sich das Unternehmen finanziell neu aufstellen und gestärkt aus der Covid-19-Krise kommen.
Zuvor hatte es die Airline nicht geschafft, eine Staatshilfe in Höhe von 1,4 Milliarden Australischen Dollar (857 Mio Euro) zu bekommen. Das Unternehmen, das über 130 Flugzeuge verfügt, hat Schulden in Milliardenhöhe.
Virgin Australia mit Sitz in Brisbane ist neben Qantas eine wichtige Linie für den Kontinent.
Update, 26. Juni, 7.25 Uhr: Gästeansturm an den Küsten erwartet - ADAC rechnet mit Staus
An den Stränden wird es voll: In Hamburg, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben die Sommerferien begonnen. Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen folgen Anfang der Woche. Wegen der Corona-Krise machen in diesem Jahr mehr Deutsche als sonst Urlaub im eigenen Land. Das merken auch die Ferienorte an der Nord- und Ostsee. Sie berichten durchgängig von einer sehr guten Buchungslage.
"Bei uns sind die Quartiere fast restlos ausgebucht. Die Vorbuchungen für den Sommer 2020 waren auch vor der Corona-Pandemie schon sehr gut, so dass nur noch wenige kurzfristige Reisende hinzugekommen sind", sagte die Pressesprecherin des Tourismus-Service Grömitz, Jaqueline Felsmann.
Auch an der Nordseeküste sind die Betten zum großen Teil ausgebucht. "Wir hatten vermutlich den stärksten Juni der vergangenen Jahre, und in der kommenden Woche werden wir die 90 Prozent-Marke in Auslastung und Belegung hinter uns lassen", sagte Olaf Raffel vom Büsumer Tourismus Marketing Service TMS.
Um zu großes Gedränge an den Stränden zu verhindern, haben die Ostseebäder Scharbeutz, Sierksdorf, Neustadt, Pelzerhaken und Rettin eine Internetseite entwickelt, auf der sich Tagestouristen vorab über das Platzangebot an den Stränden informieren können. Das System werde spätestens Mitte Juli verfügbar sei, sagte der Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (TALB), André Rosinski.
Auf den Straßen im Norden rechnet der ADAC am Wochenende mit vielen Staus. Betroffen sind nach Angaben des Automobilclubs vor allem die Straßen rund um Hamburg sowie die Autobahn 1 Richtung Fehmarn und die Autobahn 7 Richtung Norden.
Da Reisende bei der Einreise nach Dänemark nachweisen müssen, dass sie mindestens sechs Übernachtungen in dem Land gebucht haben, kann es nach Angaben des ADAC an der Grenze zu Wartezeiten kommen.
Update, 26. Juni, 7.20 Uhr: Box-Legende Roberto Durán mit Corona-Infektion im Krankenhaus
Der frühere Box-Weltmeister Roberto Durán ist in seiner Heimat Panama positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er sei zur Beobachtung in einem Krankenhaus, teilte sein Sohn Robin Durán am Donnerstag (Ortszeit) auf Instagram mit.
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Update, 26. Juni, 7.11 Uhr: Laschet - Haftbarkeit von Tönnies für Corona-Ausbruch wird geprüft
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet lässt die Haftbarkeit des Fleischproduzenten Tönnies für den Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh prüfen.
Zur Frage, ob das Unternehmen haftbar zu machen ist, sagte Laschet dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Freitag): "Es wird derzeit sehr genau geprüft, ob und gegen welche Regeln das Unternehmen verstoßen hat und wo es in Haftung genommen werden kann." Laschet betonte, er sehe Tönnies in der Verantwortung.
Der Ministerpräsident verteidigte seine Regierung gegen die Kritik, zu spät gegen die Arbeitsweise der Fleischfirma vorgegangen zu sein. "Die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen waren bekannt", sagte Laschet dem RND. "Rot-Grün hat die Werkverträge eingeführt, die zum Problem geworden sind. Unser Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich hier als einziger mit wirklichem Nachdruck für eine Änderung eingesetzt." Für eine gesetzliche Änderung habe es jedoch keine Mehrheit gegeben, so Laschet. «Das muss man nüchtern einräumen."
In einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Tagen über 1500 Menschen positiv auf das Virus getestet.
Update, 26. Juni, 7.05 Uhr: Trump: Ohne Tests hätten die USA keine Corona-Fälle
US-Präsident Donald Trump hat die wieder dramatisch ansteigende Zahl von Coronavirus-Infektionen in den USA heruntergespielt. "Wenn wir nicht testen würden, hätten wir keine Fälle", sagte Trump in einem am Donnerstagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des Senders Fox News.
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Update, 26. Juni, 6.40 Uhr: Helmholtz-Zentrum will 2500 Menschen im Kreis Reutlingen testen
Eine große bundesweite Corona-Antikörperstudie will das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) im Kreis Reutlingen starten. Von Mittwoch an sollen innerhalb eines Monats 2500 Einwohner nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und zu Tests eingeladen werden.
"Wir wollen sehen, wie schnell sich die sogenannte Durchseuchung der Gesellschaft entwickelt", sagte Studienleiter Gérard Krause. Antikörper im Blut gelten als Nachweis für eine durchgemachte Infektion.
Eine zweite Testreihe soll im Herbst oder Winter erfolgen. Genauso wie im Kreis Reutlingen will das HZI in rund acht weiteren deutschen Kommunen vorgehen. Die unterschiedlichen Testorte und Testzeitpunkte sollen eine verlässliche Übertragung der Ergebnisse auf die gesamte Bundesbevölkerung ermöglichen. Neben Alter und Geschlecht sollen beispielsweise auch Berufsgruppen abgefragt werden.
Bei den Tests wird das Blut der Teilnehmer auf Antikörper gegen Sars-CoV-2 untersucht, die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge eine Immunität bewirken. Viele Infektionen verlaufen so mild, dass sie nicht erkannt werden. Das Wissen um die tatsächliche Verbreitung des Virus könnte eine wichtige Entscheidungsgrundlage im künftigen Umgang mit der Pandemie sein.
Auch das Robert Koch-Institut ist dabei, Antikörper-Tests in größerem Maßstab in mehreren Kommunen durchzuführen.
Update, 26. Juni, 6.31 Uhr: Japanischer Konzertsaal verleiht wegen Corona-Flaute seine Bühne
Mal Musizieren wie ein großer Maestro: Da wegen der Corona-Pandemie öffentliche Aufführungen und Klavierabende bis auf Weiteres nicht möglich sind, stellt eine Konzerthalle in Japan ihren großen Saal samt Bühne und zweier Flügel privaten Nutzern zur Verfügung.
Gegen eine Gebühr von 3000 Yen (25 Euro) für 50 Minuten können kleine Gruppen von bis zu fünf Musizierenden die Konzerthalle Asuka in der Präfektur Hyogo bis zu drei Stunden lang für sich mieten. Einzige Bedingung: Publikum darf in den Saal mit seinen 800 Sitzen nicht hinein. Streich- und Schlaginstrumente dürfen mitgebracht werden, meldete die Zeitung "Mainichi Shimbun" am Freitag.
Kaum hatten die Veranstalter das ungewöhnliche Mietangebot bekanntgegeben, habe es einen Ansturm an Buchungen gegeben, wie die Tageszeitung weiter berichtete. Die Aktion gelte jede Woche von Freitag bis Sonntag und solle noch bis Mitte Juli laufen, hieß es.
Update, 26. Juni, 6.23 Uhr: Inzwischen mehr als 200.000 Corona-Fälle und 25.000 Tote in Mexiko
In Mexiko ist die Zahl der offiziell registrierten Infektionen mit dem Coronavirus auf mehr als 200.000 und die der Todesopfer auf mehr als 25.000 gestiegen.
Nach Angaben der Regierung vom Donnerstag (Ortszeit) kamen in den vorherigen 24 Stunden 6104 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und 1024 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung hinzu. Im internationalen Vergleich rückte das nordamerikanische Land nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in den USA bei der Anzahl der Infektionen an Frankreich vorbei auf den 11. Platz. Die Zahl der Toten ist die siebthöchste der Welt.
Die wahren Zahlen dürften in Mexiko allerdings noch deutlich höher liegen. Äußerst wenige Menschen werden dort auf das Coronavirus getestet. Nach Statistiken, die von Forschern der englischen Oxford-Universität zusammengetragen wurden, lag die Zahl der täglich durchgeführten Tests in Mexiko zuletzt bei 3,46 pro 1000 Einwohner - in Deutschland waren es 64,6 und in den USA 86,31.
Mehrere lateinamerikanische Länder gehören derzeit zu den Brennpunkten der globalen Pandemie - rund vier Monate, nachdem die ersten Fälle in der Region erfasst wurden. Brasilien steht mit offiziell mehr als 1,2 Millionen Infizierten und rund 55.000 Toten in beiden Kategorien weltweit nur hinter den USA.
In Brasilien wie in Mexiko ist der jeweilige Präsident dafür in die Kritik geraten, die Pandemie nicht ernst genug zu nehmen
Update, 26. Juni, 6.17 Uhr: NRW-Ministerin - Bei Corona-Ausbruch nicht reflexhaft Schulen schließen
Bei regionalen Corona-Ausbrüchen sollten nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer nicht immer "reflexhaft" die Schulen geschlossen werden. Wenn es regionale Infektionen gebe, müsse man darauf "gezielt" reagieren, sagte die FDP-Politikerin dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag).
"Es kann allerdings nicht sein, dass die Entscheidungsträger vor Ort reflexhaft als erste und einzige Maßnahme immer sofort Kitas und Schulen schließen", wenn es im Umfeld von Schulen Corona-Fälle gebe, sagte Gebauer. "Da wünsche ich mir eine differenzierte Betrachtungsweise - und keinen Aktionismus zu Lasten unserer Kinder."
Wegen des Corona-Ausbruchs beim Fleischproduzenten Tönnies sind seit Donnerstag die Schulen im Kreis Warendorf geschlossen. Im benachbarten Kreis Gütersloh sind sie schon seit einigen Tagen zu.
Update, 26. Juni, 6.05 Uhr: Corona-Krise brockt Nike hohen Quartalsverlust ein
Die Corona-Pandemie hat den weltgrößten Sportartikelhersteller Nike tief in die roten Zahlen gebracht. Im abgelaufenen Geschäftsquartal (bis Ende Mai) fiel unterm Strich ein Verlust in Höhe von 790 Millionen Dollar (704 Mio Euro) an, wie der Adidas-Rivale am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Im Vorjahreszeitraum hatte Nike noch 989 Millionen Dollar verdient.
Die Erlöse brachen um 38 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar ein, vor allem aufgrund der vorübergehenden pandemiebedingten Schließung zahlreicher Filialen weltweit. Das digitale Geschäft mit Online-Verkäufen legte indes kräftig zu. Dennoch fielen die Zahlen insgesamt schlechter aus als von Analysten erwartet. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursverlusten.
Update, 25. Juni, 22.30 Uhr: 1,4 Milliarden Dollar Corona-Direkthilfe gingen an Verstorbene
Die US-Regierung hat in der Corona-Krise Direkthilfen in Milliardenhöhe an fast 1,1 Millionen Verstorbene ausgestellt. Die Summe der Zahlungen belaufe sich für die Monate März und April auf annähernd 1,4 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd Euro), erklärte der Rechnungshof des US-Kongresses (GAO) am Donnerstag.
Die Direkthilfen sind Teil eines Konjunkturpakets, das Schecks über 1200 Dollar für Millionen Amerikaner vorsah. Insgesamt seien 160,4 Millionen Zahlungen im Gesamtwert von 269 Milliarden US-Dollar gemacht worden, berichtete die überparteiliche Kontrollbehörde.
US-Medien wie die "Washington Post" hatten schon im April berichtet, dass einige Zahlungen an Verstorbene gingen, während Menschen mit Anspruch auf die Direkthilfe das Geld nicht bekamen.
Die weitgehende Stillstand der Wirtschaft infolge der Corona-Pandemie hat die USA empfindlich getroffen. Deutlich mehr als 40 Millionen Menschen verloren seit Mitte März mindestens zeitweise ihren Job.
Update, 25. Juni, 21.12 Uhr: Laut CDC deutlich mehr Amerikaner mit Corona infiziert als bekannt
In den USA haben sich nach Schätzungen der Gesundheitsbehörde CDC wohl rund zehnmal mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als bislang bekannt. "Für jeden Fall, den wir verzeichnet haben, gab es wahrscheinlich zehn weitere Infektionen", sagte CDC-Direktor Robert Redfield bei einer telefonischen Pressekonferenz am Donnerstag.
Das sei vor allem auf asymptomatische Infektionen zurückzuführen und darauf, dass in den USA in den ersten Monaten des Ausbruchs deutlich weniger getestet worden sei als jetzt. "Mit den Methoden, die wir im April und Mai benutzt haben, haben wir wahrscheinlich rund zehn Prozent der Infektionen verzeichnet."
Die Behörde gibt derzeit für die USA mehr als 2,3 Millionen bekannte Corona-Infektionen an - mehr nachgewiesene Fälle als jedes andere Land der Welt. Mehr als 121.000 Menschen starben laut CDC infolge einer Covid-19-Erkrankung.
Derzeit würden viele Neuinfektionen bei jüngeren Menschen festgestellt. "Die haben wir in der Vergangenheit wahrscheinlich einfach nicht diagnostiziert." Die steigende Zahl der Neuinfektionen vor allem in südlichen Bundesstaaten besorge ihn sehr, sagte Redfield.
Allerdings seien nur rund 110 Landkreise derzeit wirkliche "Hotspots". Er wolle aber nichts herunterspielen, so Redfield. "Das ist eine bedeutendes Ereignis und wir sind natürlich besorgt." Die Hygiene- und Abstandsregeln sollten unbedingt weiter eingehalten werden, vor allem von besonders gefährdeten Menschen mit Vorerkrankungen.
Zu einer Corona-Warn-App gebe es derzeit keine konkreten landesübergreifenden Überlegungen, sagte Jay Butler, der beim CDC für Infektionskrankheiten zuständig ist. Solche Apps hätten "viel Verheißungsvolles, aber auch viele Herausforderungen", sagte Butler. Die Autorität über das Vorgehen bleibe bei den lokalen und regionalen Behörden.
Update, 25. Juni, 21.00 Uhr: Gemeinden des Großraums Lissabon müssen wieder in den Lockdown
Wegen einer Zunahme der Corona-Infektionen müssen weite Teile des Großraums Lissabon am 1. Juli zwei Wochen lang wieder in den Lockdown. Das gab der portugiesische Ministerpräsident António Costa am Donnerstag bekannt.
Die Bewohner der 19 betroffenen Gemeinden im Großraum der Hauptstadt werden demnach nur noch aus dem Haus gehen dürfen, um Einkäufe zu tätigen, zur Arbeit zu fahren oder einen Arzt aufzusuchen. In dieser Zeit werden dort nur Versammlungen von maximal fünf Personen zulässig sein. Die Bezirke im Zentrum Lissabons sind nicht betroffen.
"Die einzige wirksame Form, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, ist, dass die Menschen so lange wie möglich zu Hause bleiben und stets die soziale Distanz sowie alle Schutz- und Hygienestandards einhalten", sagte Costa vor Journalisten.
Die Region Lissabon ist seit Mittwoch mit knapp 18.000 Infektionsfällen erstmals seit Ausbruch der Pandemie der von Corona am schwersten betroffene Teil des Landes. Bisher war es der Norden gewesen. Insgesamt verzeichnete Portugal bisher mehr als 40.000 nachgewiesene Infektionen sowie mehr als 1500 Todesfälle in Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19.
Update, 25. Juni, 20.38 Uhr: Corona-Podcast mit Christian Drosten gewinnt Grimme Online Award
Der Podcast "Das Coronavirus-Update" mit dem Berliner Virologen Christian Drosten hat den Grimme Online Award gewonnen. Die NDR-Produktion wurde am Donnerstagabend von der Grimme-Jury in der Kategorie "Information" mit dem begehrten Preis für herausragende Netz-Angebote ausgezeichnet.
"'Das Coronavirus-Update' demonstriert, dass auch ausführlicher Wissenschaftsjournalismus das Publikum fesseln kann - und erschließt ganz nebenbei neue Hörergruppen für das Medium Podcast", hieß es in der Begründung.
Der NDR hatte den Podcast im Februar gestartet, seitdem hat er sich zu einem großen Erfolg entwickelt. Geduldig geht Drosten dabei auf die neueste Entwicklungen rund um die Coronavirus-Pandemie ein. Aktuell befindet sich der Podcast in der Sommerpause.
Der undotierte Grimme Online Award gilt als wichtigste deutsche Auszeichnung für herausragende Online-Publizistik und wird seit 2001 verliehen. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Gewinner in diesem Jahr nicht bei einer Gala, sondern in einem Livestream gewürdigt.
Update, 25. Juni, 19.43 Uhr: Covid-19-Ausbruch bei Tönnies - Heimgekehrter Bulgare infiziert
Ein nach dem Covid-19-Ausbruch in einer Schlachtfabrik der Firma Tönnies heimgekehrter bulgarischer Mitarbeiter ist nach einem Fernsehbericht mit dem Coronavirus infiziert. Der Test auf das Virus sei positiv ausgefallen, sagte der Bürgermeister des südwestbulgarischen Beliza, Radoslaw Rewanski, am Donnerstag dem Fernsehsender bTV.
Der Mann und seine Familie seien nach ihrer Heimkehr erneut auf das Coronavirus getestet worden, da sie, wie es hieß, die Ergebnisse der Tests in Deutschland nicht gewusst hätten. Bei der Tochter des Infizierten seien dem Bericht zufolge Antikörper gegen das Coronavirus nachgewiesen worden. Die dreiköpfige Familie steht nunmehr in Beliza unter Quarantäne.
Bulgarien will alle aus Deutschland zurückgekehrte Tönnies- Mitarbeiter ausfindig machen, um eine mögliche weitere Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Doch dies wird dadurch erschwert, dass die Behörden an der Grenze nicht erfahren, wer genau woher kommt, falls die Einreisenden das nicht selbst angeben. Zudem müssen Einreisende aus Deutschland in Bulgarien nicht mehr in Quarantäne.
In Bulgarien, das soweit relativ schwach von der Pandemie betroffen wurde, wurden bis Donnerstag insgesamt 4242 Coronavirus-Fälle identifiziert. Es starben 209 Infizierte.
Update, 25. Juni, 19.01 Uhr: Corona-Quarantäne für Göttinger Wohnkomplex läuft aus
Die Stadt Göttingen hebt die Quarantäne für einen ganzen Wohnkomplex an diesem Donnerstag um Mitternacht auf. Das teilte die Stadt am Mittwochabend mit. Oberstes Ziel der Quarantäne sei es gewesen, den Infektionsausbruch lokal zu begrenzen, die Gesamtbevölkerung zu schützen und auch eine Ausbreitung über das Stadtgebiet hinaus zu verhindern.
Die verfügten Maßnahmen hätten Wirkung gezeigt, so Petra Broistedt, Sozialdezernentin und Leiterin des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Göttingen. Aus diesem Grund könne die Gebäudequarantäne wie geplant aufgehoben werden.
Weiter bestehen bleiben aber verfügte Einzelquarantänen etwa von Infizierten oder Kontaktpersonen 1. Grades. Insgesamt wurden den Angaben zufolge 600 Zweittests durchgeführt. Nur vier weitere Personen hatten ein positives Testergebnis. Dabei handelt es sich um Kontaktpersonen von Infizierten im familiären Umfeld.
Vom Freitag bis zunächst 30. Juni (Dienstag) werden am Ein- und Ausgang des Komplexes noch Kontrollen durchgeführt, um sicherzustellen, dass einzelne Bewohner mit Quarantäne-Pflicht das Gebäude nicht verlassen.
Die rund 700 Bewohner durften den Gebäudekomplex nicht oder nur unter Auflagen verlassen, nachdem rund 120 von ihnen positiv getestet worden waren. Nach Angaben der Stadt leben die Menschen unter prekären Verhältnissen, die Wohnungen sind nur 19 bis 39 Quadratmeter groß - teils sind hier Familien mit vier Kindern untergebracht.
Update, 25. Juni, 18.52 Uhr: Lufthansa-Rettung - Aktionäre stimmen Staatseinstieg zu
Die durch die Corona-Krise stark gebeutelte Lufthansa kann mit deutscher Staatshilfe weiterfliegen.
Mehr dazu >>>> hier.
Update, 25. Juni, 18.16 Uhr: Briten stürmen Strände - Lage teils nicht mehr beherrschbar
Trotz Corona-Pandemie sind am Donnerstag Zehntausende Briten an die Küsten im Süden ihres Landes gestürmt. In Bournemouth mussten die Einsatzkräfte sogar einen "ernsten Zwischenfall" auslösen, weil die Lage nicht mehr beherrschbar war.
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Update, 25. Juni, 17.57 Uhr: Dänemark lässt die meisten EU-Bürger wieder ins Land
Dänemark öffnet seine coronabedingt geschlossenen Grenzen ab Samstag wieder für die meisten Menschen aus der EU. Aus allen Ländern der Europäischen Union mit Ausnahme Portugals und des Großteils von Schweden dürfen Touristen dann wieder in Deutschlands nördlichstes Nachbarland reisen, wie aus einer am Donnerstag aktualisierten Auflistung des dänischen Gesundheitsinstituts SSI hervorgeht.
Voraussetzung für die Einreise ist, sechs Übernachtungen in Dänemark gebucht zu haben. Generell darf außerdem nach Dänemark reisen, wer einen triftigen Einreisegrund hat.
Gleichzeitig rät das dänische Außenministerium seinen Bürgern weiter von Reisen nach Irland, Malta, Portugal, Rumänien, Schweden und Großbritannien ab - das hat neben den Infektionszahlen mancherorts auch mit dortigen Einreisebeschränkungen und Quarantäneanforderungen zu tun.
Der Auswahl der Länder liegt ein Modell zugrunde, das auf der jeweiligen dortigen Coronavirus-Situation basiert. Damit die Grenzen für die entsprechenden Bürger als "offen" gelten, muss ihr Land weniger als 20 wöchentliche Neuerkrankte pro 100.000 Einwohner haben.
Für Reisende aus Deutschland verändert sich durch den Schritt nichts: Sie dürfen bereits seit Mitte Juni ebenso wie Touristen aus Norwegen und Island wieder nach Dänemark einreisen, wenn sie mindestens sechs Nächte im Land gebucht haben. Menschen aus Schleswig-Holstein dürfen auch ohne gebuchte Übernachtungen in das benachbarte Land fahren.
Update, 25. Juni, 17.43 Uhr: Wegen Corona - Rentennullrunde droht 2021 im Westen
Seit 2010 hat es das nicht mehr gegeben: eine Nullrunde bei den Renten. Im nächsten Jahr könnte es wegen der Corona-Krise zumindest im Westen dazu kommen, schätzt die Deutsche Rentenversicherung. Auch ein Anstieg der Beiträge nach 2021 zeichnet sich ab.
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Update, 25. Juni, 17.29 Uhr: Boris Johnson wird mit deutscher Corona-Warn-App konfrontiert
Deutschlands App-Sensation war dem britischen Premier Boris Johnson wohl bislang kein Begriff. Im Parlament stellte er die Frage nach einer funktionalen Corona-App und wurde umgehend mit der Realität konfrontiert.
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Update, 25. Juni, 17.04 Uhr: Nun 79 Mitarbeiter bei Dönerfleischproduzent in Moers Corona-positiv
Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter einer Dönerfleischproduktion in Moers bei Duisburg hat sich auf 79 erhöht. Nachdem zunächst 17 Beschäftigte positiv getestet worden waren, kamen bei weiteren Tests nun 62 hinzu, teilte der Kreis Wesel am Donnerstag mit.
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Update, 25. Juni, 16.36 Uhr: Corona könnte Schuldenkrisen in Afrika auslösen
Die Corona-Pandemie könnte in Afrika einer Studie zufolge mehrere Schuldenkrisen auslösen. Die Kosten für die Bedienung von Schulden seien dort auf etwa 40 Milliarden Dollar jährlich gestiegen, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des südafrikanischen Institute for Security Studies, der auch von der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) unterstützt wurde.
Es sei zu erwarten, dass die Schulden in diesem Jahr durchschnittlich um etwa 4,4 Prozentpunkte des Bruttoinlandsprodukts auf dem Kontinent steigen werden. "Ein Aufschub oder Schuldenerlass wären daher wirksame Mittel, um die Anstrengungen afrikanischer Länder bei der Pandemiebekämpfung zu unterstützen und zur Erholung afrikanischer Volkswirtschaften beizutragen", hieß es in der Mitteilung.
Die Weltbank geht davon aus, dass es in Afrika wegen der Corona-Krise zum ersten Mal seit 25 Jahren eine Rezession geben wird. Die führenden Industriestaaten kündigten bereits an, die ärmsten Länder der Welt unter bestimmten Bedingungen mit Schuldenerleichterungen unterstützen zu wollen. Zudem sagte EU-Ratschef Charles Michel jüngst, man müsse einen möglichen Schuldenerlass afrikanischer Länder gemeinsam mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) prüfen.
"Afrika wird von den Folgen der Pandemie extrem hart getroffen", teilte der Europaabgeordnete und HSS-Vorsitzende Markus Ferber mit. "Es liegt auch im eigenen Interesse Europas, Afrika bei seinem Krisenmanagement zu unterstützen." Allerdings biete die Corona-Krise auch Chancen für nachhaltige wirtschaftliche Veränderungen und eine bessere Versorgung der Bürger vor allem in afrikanischen Städten.
Afrika hat mit rund 336.000 Infektionen bislang relativ wenig Corona-Fälle und Prognosen zufolge wird es weniger Todesfälle geben als in anderen Regionen. Dagegen sind schon jetzt die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie vielerorts verheerend.
Update, 25. Juni, 16.21 Uhr: Weitere Corona-Fälle in russischer Premier-Liga
Kurz nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Russlands Premier-Liga hat ein weiterer Fußballverein mehrere Corona-Infektionen in seiner Mannschaft gemeldet. Es gebe bislang acht positive Fälle beim FK Orenburg, teilte der Erstligist am Donnerstag mit.
Betroffen seien sechs Spieler und zwei Vereinsmitarbeiter. Sie seien zurzeit isoliert, hieß es aus der Liga. Der FK Orenburg sollte eigentlich am Samstag gegen FK Krasnodar antreten. Ob das Spiel stattfindet, war zunächst offen.
Zuletzt gab es unter anderen bei Dynamo Moskau Corona-Fälle. Auch der FK Rostow musste schon in Quarantäne. Es gibt bereits Pläne, das am 22. Juli angesetzte Finale zu verschieben. In Russland gibt es täglich mehr als 7000 Neuinfektionen. Insgesamt wurden in der Corona-Krise knapp 614.000 Fälle registriert.
Update, 25. Juni, 15.57 Uhr: Kaufhaus-Ikone Macy's streicht in Corona-Krise weitere 3900 Stellen
Die angeschlagene US-Kaufhauskette Macy's streicht im Rahmen eines neuen Sparprogramms angesichts der Corona-Krise weitere ungefähr 3900 Jobs. Die Maßnahmen seien nötig, um bis zur Erholung von der pandemiebedingten Absatzschwäche die Kosten zu senken, teilte das Unternehmen am Donnerstag in New York mit.
Ende 2019 hatte der traditionsreiche Shopping-Riese insgesamt noch rund 123.000 Mitarbeiter, allerdings tut sich die Kette schon länger schwer und baut laufend Stellen ab. Zahlreiche Beschäftigte wurden zudem wegen Filialschließungen in der Corona-Krise beurlaubt.
Die nun angekündigten Einschnitte sollen im restlichen Geschäftsjahr etwa 365 Millionen und künftig rund 630 Millionen Dollar pro Jahr einsparen. "Wir wissen, dass wir auf absehbare Zeit ein kleineres Unternehmen sein werden und unsere Kostenbasis wird dies weiter widerspiegeln müssen", erklärte Macy's-Chef Jeff Gennette.
Eigentlich hatte das Unternehmen zuletzt verkündet, sich in der Corona-Krise besser zu schlagen als zunächst erwartet. Anfang Juni seien schon wieder 450 US-Filialen geöffnet gewesen, zudem florierte der Online-Verkauf. Macy's betonte auch nun, dass die Wiederaufnahme des Betriebs gut verlaufe. Dennoch dürfte die Erholung sich hinziehen.
Update, 25. Juni, 15.46 Uhr: 58.000 Studenten beantragen staatliche Corona-Nothilfe
Zehntausende Studenten haben bislang in der Corona-Krise Nothilfen beantragt. Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks vom Donnerstag gingen 58.000 Anträge ein. Würden alle bewilligt, käme eine Summe von 24,5 Millionen Euro zusammen.
Insgesamt sind an Hochschulen nach Angaben des Deutschen Studentenwerks 2,7 Millionen Frauen und Männer eingeschrieben, die theoretisch Anspruch auf die staatliche Nothilfen hätten.
Studenten können je nach Kontostand 100 bis 500 Euro pro Monat bekommen. Das Geld müssen sie nicht zurückzahlen. Gezahlt wird die Hilfe für maximal drei Monate (Juni, Juli, August). Der Antrag muss jeden Monat neu gestellt werden.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte am Wochenende gefordert, den Hilfsfonds zu verzehnfachen. Auch Linke und Grüne warnten davor, dass das Geld nicht ausreichen könnte.
Update, 25. Juni, 15.25 Uhr: Sommerurlaub in Corona-Zeiten - Deutsche sind eher skeptisch
Pessimistische Aussichten? Zum Start der Reisesaison erwarten neun von zehn Bundesbürgern ein getrübtes Urlaubsvergnügen.
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Update, 25. Juni, 14.52 Uhr: Pilotprojekt in NRW - Spray soll vor Corona-Viren schützen
Zum Schutz vor Keimen überzieht die Deutsche Bahn Oberflächen in Bussen mit einer speziellen Beschichtung.
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Update, 25. Juni, 14.39 Uhr: EU-Agentur macht Weg frei für Corona-Mittel Remdesivir in Europa
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat erstmals grünes Licht für einen Wirkstoff zur Corona-Therapie in der EU gegeben.
Der Empfehlung zufolge sollen bestimmte Covid-19-Patienten unter Auflagen mit Remdesivir behandelt werden dürfen, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte.
Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen, was aber als Formsache gilt.
Update, 25. Juni, 14.37 Uhr: Steinmeier - Bewegen uns bei Corona noch "auf sehr dünnem Eis"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der weiter bestehenden Gefahren durch das Coronavirus vor leichtsinnigem Verhalten gewarnt. "Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei", sagte er am Donnerstag bei einer Veranstaltung im Schloss Bellevue.
"Die Entwicklung in den Hotspots zeigt, dass wir uns immer noch auf sehr, sehr dünnem Eis bewegen." Jeder, nicht nur er, habe natürlich die Befürchtung, "dass sich die Zahl der Hotspots vermehrt und dass die Ansteckungsrate wieder nach oben geht".
Die Behörden und Landesregierungen seien daher bemüht, die Zahl der Hotspots einzudämmen und Maßnahmen zu treffen, "die die Ausbreitung des Infektionsgeschehens im Griff behalten", sagte Steinmeier.
Zuletzt hatte es einen massiven Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh beim Fleischkonzern Tönnies mit mehr als 1500 infizierten Arbeitern gegeben. Größere Infektionsgeschehen kamen aber auch in anderen Städten wie Göttingen und Berlin vor.
Erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie hatten der Bundespräsident und seine Frau Elke Büdenbender zu einer Veranstaltung in der Gesprächsreihe "Kaffeetafel" eingeladen. Aus Sicherheitsgründen fand diese im Park von Schloss Bellevue statt. Steinmeier und Büdenbender diskutierten mit ihren Gästen über das Thema "Beschränkungen in der Corona-Krise: Schattenseiten und Lichtblicke".
Steinmeier sagte im Anschluss, es sei deutlich geworden, "wie sehr sich die Menschen doch wünschen, dass wir vieles von den guten Erfahrungen, die wir in der Corona-Krise gemacht haben, auch in die Zeit nach Corona hinüberretten".
Update, 25. Juni, 13.44 Uhr: Deutsche Corona-Warn-App auch für viele europäische Nutzer verfügbar
Die Corona-Warn-App aus Deutschland kann nun auch von vielen Besuchern aus dem europäischen Ausland heruntergeladen und verwendet werden. Am Donnerstag erschien die Anwendung in elf europäischen Ländern in den jeweiligen App-Stores, wie das Robert Koch-Institut auf Twitter mitteilte.
Neben den Nachbarn aus den Benelux-Staaten kann die App damit auch von Anwendern aus Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik, Polen, Dänemark, Rumänien und Bulgarien verwendet werden, wenn sie sich in Deutschland aufhalten.
In Deutschland stieg am Donnerstag die Zahl der Downloads leicht auf 13 Millionen an, das entspricht 15,6 Prozent der Bevölkerung.
Um die Eingabe eines Infektionsstatus in der App zu erleichtern, sollen nun mehr Arztpraxen darauf vorbereitet werden, die Testergebnisse digital zu versenden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung kündigte ein neues Formular für Corona-Tests mit jeweils einem individuellen QR-Code an. Die Formulare können entweder als gedruckte Exemplare bestellt oder über die Software in den Arztpraxen ausgedruckt werden. Das Formular gibt es auch in einer Variante für den öffentlichen Gesundheitsdienst.
Über den QR-Code kann ein positives Testergebnis direkt in die App eingegeben werden, ohne bei einer Telefon-Hotline der Telekom eine Freischaltnummer abfragen zu müssen.
Update, 25. Juni, 13.22 Uhr: Erste Liga in Niederlanden startet am 12. September in neue Saison
Im niederländischen Profifußball startet die erste Liga am 12. September in die neue Saison. Das teilte der Fußballverband KNVB nach der Ankündigung weiterer Corona-Lockerungen durch die Regierung am Mittwochabend mit.
Zunächst hat die Nationalmannschaft noch am 4. und 7. September zwei Heimspiele in der europäischen Nations League gegen Polen und Italien, die Eredivisie soll dann am 12. und 13. September wieder beginnen.
Vom 1. September an darf auch wieder vor Publikum gespielt werden. Da dabei ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern gewährleistet sein muss, können aber die Zuschauerränge nur höchstens zu einem Drittel besetzt werden.
"Wir freuen uns sehr über die jüngsten Erleichterungen", sagte Eric Gudde, KNVB-Direktor für Profifußball. "Dass alle Bereiche sich nun frühzeitig vollwertig vorbereiten können, erspart uns viel Verletzungsleid während der Saison." Bereits im April hatte der Verband die laufende Spielzeit für beendet erklärt, ohne einen Meister zu benennen.
Update, 25. Juni, 13.07 Uhr: Bordelle wieder auf: Prostitution in Österreich ab 1. Juli wieder erlaubt
In Österreich ist die zwischenzeitlich wegen der Coronakrise verbotene Prostitution ab 1. Juli wieder erlaubt. Das Betreten von Bordellen und Laufhäusern werde wieder ermöglicht, bestätigte das Gesundheitsministerium am Donnerstag gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
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Update, 25. Juni, 12.32 Uhr: Eiffelturm nach Corona-Zwangspause wieder für Besucher geöffnet
Nach einer über dreimonatigen Zwangspause wegen der Corona-Krise hat der Pariser Eiffelturm am Donnerstag seine Pforten wieder geöffnet.
Besucher können dem Betreiber zufolge zunächst nur über die Treppen den zweiten Stock des Turms erreichen. Die Aufzüge sollen erst vom 1. Juli an wieder öffnen. Es müssen auch Gesundheitsvorschriften eingehalten werden, so herrscht eine Maskenpflicht.
Das 324 Meter hohe Pariser Wahrzeichen war Mitte März wegen der Covid-19-Pandemie geschlossen worden. Der über 130 Jahre alte Turm wurde bisher jährlich von rund sieben Millionen Menschen besucht.
Die "dame de fer" (Dame aus Eisen), wie das Monument in Frankreich auch liebevoll genannt wird, wurde für die Pariser Weltausstellung gebaut und 1889 fertiggestellt.
Update, 25. Juni, 12.02 Uhr: Mehrere NBA-Profis positiv auf Coronavirus getestet
Einen Monat vor dem geplanten Wiederbeginn der Saison gibt es mehrere Coronafälle in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Drei Profis teilten selbst oder über ihre Clubs mit, dass sie positiv getestet worden seien.
Malcolm Brogdon von den Indiana Pacers sowie Jabari Parker und Alex Len von den Sacramento Kings betonten jedoch, dass sie davon ausgehen, im Juli bei der Fortsetzung der Saison auf dem Disney-Komplex in Orlando dabei zu sein.
"Ich wurde kürzlich positiv auf das COVID-Virus getestet und bin derzeit in Quarantäne", sagte Brogdon in dem Statement. "Mir geht es gut und ich mache Fortschritte." Am Dienstag begannen alle 22 Teams, die in Florida dabei sein werden, mit den verpflichtenden Tests. Liga-Offizielle waren bereits davon ausgegangen, dass Corona-Fälle zum jetzigen Zeitpunkt unvermeidlich seien und frühzeitige Tests den Spielern Zeit zur rechtzeitigen Erholung geben würden.
Die ersten Spiele sollen am 30. Juli stattfinden. Die Teams werden zwischen dem 7. Juli und 9. Juli in Orlando erwartet.
Update, 25. Juni, 11.50 Uhr: Secret Service schickt Dutzende Mitarbeiter in Quarantäne
Nach der Wahlkampfkundgebung von US-Präsident Donald Trump im Bundesstaat Oklahoma am Wochenende hat der Secret Service Medienberichten zufolge für Dutzende daran beteiligte Angestellte Selbstisolation angeordnet.
Zuvor seien zwei Mitarbeiter, die in Tulsa zugegen gewesen seien, positiv auf das Coronavirus getestet worden, berichtete der Sender CNN am Mittwochabend (Ortszeit).
Zum Schutz der Privatsphäre und der "operativen Sicherheit" werde der Secret Service keine Zahlen bekannt geben, zitierte die «Washington Post» eine Sprecherin. Die Behörde, die unter anderem für den Schutz des Präsidenten zuständig ist, sei weiterhin in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen, hieß es weiter.
Trump hatte Kritik auf sich gezogen, ein Event mit Tausenden Menschen in einer geschlossenen Arena inmitten der anhaltenden Pandemie abzuhalten. Im Vorfeld hatte er mitgeteilt, dass sich fast eine Million Menschen um Tickets in der Veranstaltung in der rund 19.200 Menschen fassenden Arena beworben hätten.
Tatsächlich blieben Tausende Plätze leer.
Update, 25. Juni, 10.07 Uhr: Der Louvre öffnet wieder: Zugang auf 30 Prozent reduziert
Im vergangenen Jahr haben 9,6 Millionen Menschen den Louvre besichtigt. In Zeiten von Corona darf das Museum, das den Titel des meist besuchten Museums weltweit trägt, nicht mehr als 30 Prozent seiner üblichen Besucherzahl empfangen.
Am 6. Juli öffnet der Pariser Louvre nach mehr als dreieinhalbmonatiger Corona-Zwangspause wieder seine Türen. Das Museum öffnet 70 Prozent seiner Ausstellungsfläche und macht über 35 000 seiner Werke wieder zugänglich, darunter auch seinen Star: die Mona Lisa von Leonardo da Vinci - allerdings hinter langen Zick-Zack-Absperrungen. Nach Schätzungen des Louvre kommen rund 90 Prozent der Besucher in das Pariser Weltmuseum, um das von Leonardo um 1503 gemalte Frauenbildnis zu sehen.
Zu den obligatorischen Corona-Regeln wie dem Tragen von Mund- und Nasenschutz gehört ein vorgeschriebener Parcours, um zu vermeiden, dass sich die Besucher kreuzen. Der Besuch ist nur mit einer Online-Reservierung mit Zeitstempel möglich.
Update, 25. Juni, 9.47 Uhr: EU-Kommission genehmigt Rettungspaket für Lufthansa
Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben das Lufthansa-Rettungspaket der Bundesregierung genehmigt. Die Freigabe unterliegt allerdings der Bedingung, dass die größte deutsche Fluggesellschaft Verpflichtungen zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen einhält, wie die Brüsseler Behörde am Donnerstag mitteilte.
Update, 25. Juni, 9.41 Uhr: Landtagssitzung wegen Corona-Verdachts abgesagt
Der rheinland-pfälzische Landtag hat die für Donnerstag angesetzte Plenarsitzung wegen eines Corona-Verdachtsfalls kurzfristig abgesagt. Nach der Plenarsitzung am Mittwoch sei bekannt geworden, dass eine Abgeordnete des Landtags Kontaktperson eines an Covid-19 erkrankten Menschen sei, teilte der Landtag am Donnerstagmorgen mit.
Update, 25. Juni, 9.34 Uhr: Mehr als 500 Zuschauer bei Pokalfinale in Dänemark erlaubt
Das dänische Fußball-Pokalfinale darf trotz Corona-Krise vor mehr als 500 Zuschauern stattfinden.
Regierung und Parlament erlauben, dass das Endspiel zwischen Aalborg BK und SønderjyskE am 1. Juli in Esbjerg nach demselben Muster wie drei ausgewählte Ligaspiele mit erhöhter Zuschauerkapazität und ausreichendem Abstand zwischen den Fans ausgetragen werden darf. Das teilten der dänische Fußballverband DBU und das Kulturministerium am Donnerstag mit.
Nach Ministeriumsangaben dürfen dann erstmals wieder Fans beider Teams auf den Rängen dabei sein - wie viele Zuschauer genau, das sollen die Behörden in den kommenden Tagen beschließen.
Bei den drei Begegnungen in der dänischen Superliga waren nur Heimfans vor Ort gewesen, darunter 700 bei Horsens gegen Randers, 3000 beim Hauptstadtderby zwischen Bröndby IF und dem FC Kopenhagen sowie 875 bei Lyngby gegen OB.
Update, 25. Juni, 9.28 Uhr: Corona: 70 Millionen Umsatzverlust für Hallen-Sportarten
Frank Bohmann beziffert als Vizepräsident der Vereinigung der Sportsponsoring-Anbieter (VSA) den Umsatzverlust für die drei Hallensportarten Handball, Basketball und Eishockey in der abgelaufenen Saison durch die Corona-Krise auf 70 Millionen Euro.
"Der künftige Schaden lässt sich nur schwer beziffern. Der wird davon abhängen, wann wir den regulären Spielbetrieb wieder aufnehmen dürfen", sagte Bohmann dem Magazin "Horizont". Der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga wies auf die Gefahr hin, "dass es im kommenden Jahr zu Insolvenzen kommen kann". Jeder Club sei in einer absoluten Krisensituation.
Im Handball und im Eishockey war die Saison nach Ausbruch der Pandemie abgebrochen worden. Im Basketball wird derzeit beim Turnier in München der Meister ohne Zuschauer ausgespielt.
Update, 25. Juni, 9.11 Uhr: Weil verteidigt Beschränkungen für Urlauber
Nach dem Corona-Ausbruch im Bereich Gütersloh in Nordrhein-Westfalen hat der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die beschlossenen Beschränkungen für Urlauber aus dieser Region verteidigt. "Das sind schon Zahlen, die sprengen die sonstigen Verhältnisse deutlich", sagte der Regierungschef über die hohen Infektionszahlen in den nordrhein-westfälischen Kreisen Gütersloh und Warendorf.
In Niedersachsen dürfen Touristen aus diesen Kreisen bald nur noch mit ärztlichem Attest in Hotels, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen übernachten. Sowohl in Gütersloh als auch in Warendorf wird der von Bund und Ländern vereinbarte Grenzwert von 50 Neuinfektionen binnen einer Woche je 100.000 Einwohner klar überschritten.
"Das, was bis jetzt geschieht, lässt sich aus meiner Sicht sehr sehr gut begründen", sagte Weil. Mit den Beschränkungen folge Niedersachsen der Beurteilung der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Die Umstellung von einem allgemeinen Lockdown hin zu einer konzentrierten regionalen Bekämpfung habe sich aus seiner Sicht bewährt, sagte Weil.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) erinnerte in der Sendung "NDR Info" an den Schutzauftrag der Landesregierung: "Und wir müssen dafür sorgen, dass das Corona-Virus sich nicht verbreitet. Wir müssen weiterhin vorsichtig bleiben."
Althusmann warnte insbesondere vor einem Corona-Ausbruch in den touristischen Regionen des Bundeslandes, die das gesamte touristische Leben dort zum Erliegen bringen könnten.
Update, 25. Juni, 9 Uhr: Erste Infizierte im Kreis Gütersloh nach kirchlicher Veranstaltung
Die erste Welle von Infizierten im Kreis Gütersloh hat es nach Angaben des Gesundheitsministeriums Ende Mai im Zusammenhang mit einer "kirchlichen Veranstaltung" gegeben. Das sagte Staatssekretär Edmund Heller am Donnerstagmorgen in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im Landtag.
Nach Recherchen des Portals "t-online.de" handelte es sich um einen Gottesdienst, der am 17. Mai stattfand. Bei diesem Gottesdienst seien auch Arbeiter eines Tönnies-Konkurrenten dabei gewesen.
Update, 25. Juni, 8.54 Uhr: Haseloff: Einschränkungen für Urlauber aus Corona-Gebieten möglich
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will in Sachsen-Anhalt Einschränkungen für Urlauber aus Corona-Risikogebieten nicht ausschließen.
"Ich will nicht verhehlen, dass wir am nächsten Dienstag im Kabinett eine neue Verordnung beschließen - und dass wir durchaus auch derzeit sehr stark erwägen, in dieser Verordnung ein sogenanntes Beherbergungsverbot aufzunehmen", sagte Haseloff am Donnerstagmorgen im Interview mit "MDR Aktuell".
Urlauber aus Risikogebieten könnten dann etwa keine Hotelzimmer mehr in Sachsen-Anhalt buchen. Als weitere Möglichkeit führte Haseloff Quarantäne-Regelungen für Urlauber an. Die Frage sei "nicht ob, sondern wie" man entsprechende Regelungen durchsetzen werde.
Haseloff sprach sich außerdem dafür aus, dass sich die Bundesländer im Umgang mit Menschen aus Risikogebieten auf gemeinsame Richtlinien einigen sollten. In den vergangenen Tagen hatten Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein Einschränkungen für Urlauber aus solchen Regionen angeordnet.
Ausgenommen sind in der Regel Menschen, die über einen negativen Corona-Test verfügen und ein ärztliches Attest vorweisen. Als Risikogebiete gelten Regionen, in denen über einen Zeitraum von sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Menschen bekannt wurden.
Hintergrund der Einschränkungen sind mehrere lokale Ausbrüche des Coronavirus, allen voran in einem Schlachtbetrieb der Firma Tönnies in Nordrhein-Westfalen. Dort wurden in den vergangenen Tagen über 1500 Menschen positiv auf das Virus getestet.
Update, 25. Juni, 7.24 Uhr: Nobelpreisträger warnen vor Corona-Gefahren für die Demokratie
Zahlreiche Nobelpreisträger und prodemokratische Organisationen aus aller Welt haben vor den Gefahren der Corona-Krise für die Demokratie gewarnt.
Die Coronavirus-Pandemie bedrohe nicht nur das Leben und die Existenzgrundlage von Menschen weltweit, sondern sei auch eine politische Krise, die die Zukunft der freiheitlichen Demokratie gefährde, schrieben sie in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief. "Die Covid-19-Krise ist ein alarmierender Weckruf und eine dringende Warnung, dass die von uns wertgeschätzten Freiheiten in Gefahr sind und wir sie nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen."
Initiiert wurde das Schreiben vom in Stockholm ansässigen zwischenstaatlichen Demokratie-Institut IDEA und der US-Organisation National Endowment for Democracy. Zu den mehr als 500 Unterzeichnern zählen neben rund 70 Organisationen außerdem 13 Nobelpreisträger wie die Friedensnobelpreisträger Frederik Willem de Klerk, Juan Manuel Santos und Lech Walesa sowie knapp 60 frühere Staats- und Regierungschefs.
Auch der Hongkonger Demokratie-Aktivist Joshua Wong, Schauspieler und Tibet-Aktivist Richard Gere und der ehemalige EU-Parlamentsabgeordnete Elmar Brok finden sich auf der Liste.
Wenig überraschend sei, dass autoritäre Regime die Lage nutzten, um Kritiker zum Schweigen zu bringen und ihre Macht zu festigen, hieß es in dem Schreiben. Aber auch einige demokratisch gewählte Regierungen bekämpften die Pandemie mit Hilfe von Notstandsbefugnissen, die die Menschenrechte einschränkten und die staatliche Überwachung ausweiteten. Parlamente würden übergangen, Journalisten festgenommen und Minderheiten zu Sündenböcken gemacht.
Dabei werde Unterdrückung nicht helfen, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Die Demokratie sei weiterhin das effektivste System, um globalen Krisen zu begegnen.
Update, 25. Juni, 7 Uhr: Trotz Corona - Kunden kehren allmählich in die Innenstädte zurück
Trotz Corona und Maskenpflicht kehren die Kunden allmählich in die Innenstädte zurück. Das zeigen Frequenzmessungen in den Fußgängerzonen, aber auch Umfragen unter Einzelhändlern . "Es geht langsam wieder aufwärts", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil (BTE), Rolf Pangels, der Deutschen Presse-Agentur.
Gestützt wird diese Einschätzung von Zahlen des auf die Messung von Kundenfrequenzen in den Innenstädten spezialisierten Unternehmens Hystreet. "Es gibt mittlerweile einige Städte, in denen die Besucherfrequenzen in den Einkaufsstraßen das Vorkrisenniveau wieder erreicht oder fast erreicht haben", berichtete Hystreet-Geschäftsführer Julian Aengenvoort. Das gilt etwa für Einkaufsstraßen in Aachen, Dresden. Flensburg oder Kiel.
Nach wie vor mit deutlichen Einbußen bei den Kundenzahlen zurecht kommen müssten dagegen Shopping-Meilen, in denen vor der Krise Touristen oder Kunden aus dem benachbarten Ausland eine große Rolle gespielt hätten, berichtete Aengenvoort.
Allerdings dürfe die Belebung in den Fußgängerzonen noch nicht mit einer Rückkehr der alten Kauflust gleichgesetzt werden, mahnte BTE-Hauptgeschäftsführer Pangels. "Die Maskenpflicht schreckt viele Leute noch immer ab", sagt der Branchenkenner. Auch wenn die Straßen wieder voller seien, seien in den Länden nach wie vor 20 bis 25 Prozent weniger Kunden zu finden.
Anzüge hingen nach wie vor wie Blei in den Regalen. Besser laufe es bei Sommerware. "Aber nach unserer Wahrnehmung kaufen die Leute immer noch nur das Nötigste, um schnell wieder aus den Läden rauszukommen", meint er.
Eine Umfrage des Branchen-Fachblatts "Textilwirtschaft" unter stationären Händlern ergab, dass die Umsätze in der vergangenen Woche im Durchschnitt noch acht Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Dennoch betonte die Zeitung: "Es ist das beste Wochenergebnis seit dem Ende des Lockdowns." In der Woche zuvor hatte das Minus noch bei 12 Prozent gelegen, noch eine Woche früher sogar bei 36 Prozent.
Bei einer aktuellen Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH gab rund die Hälfte der befragten Konsumenten an, sie würden ohne Maskenpflicht häufiger in die Geschäfte gehen und dort auch mehr stöbern.
Update, 25. Juni, 6.48 Uhr: Australische Fluglinie Qantas streicht Tausende Stellen
Die australische Fluggesellschaft Qantas hat kurz vor ihrem 100. Geburtstag die Streichung Tausender Stellen angekündigt. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie müssten 6000 Stellen gestrichen werden, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag mit.
Qantas müsse sich für mehrere Jahre mit deutlich niedrigeren Umsätzen neu positionieren, sagte Konzernchef Alan Joyce. "Und das bedeutet, kurzfristig eine kleinere Fluggesellschaft zu werden." Mindestens 100 Maschinen sollen bis zu einem Jahr lang am Boden bleiben. Dazu gehört ein Großteil der internationalen Flotte.
Über die nächsten drei Jahre sollen die Kosten so um 15 Milliarden Australische Dollar (rund 9,1 Milliarden Euro) reduziert werden, hieß es. Qantas begeht im November den 100. Jahrestag seiner Inbetriebnahme.
Update, 6.40 Uhr: Disney verschiebt Öffnung von Vergnügungsparks in Kalifornien
Der US-Unterhaltungsriese Walt Disney hat die für Mitte Juli geplante Wiedereröffnung seiner pandemiebedingt geschlossenen Vergnügungsparks in Kalifornien verschoben.
Der Staat Kalifornien habe noch keine Richtlinien für die Inbetriebnahme von Themenparks vorgelegt, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Sie benötigten Vorlaufzeit, um Tausende von Mitarbeitern zurückzubringen. Daher blieben die Themenparks und Hotels in der Anlage in Anaheim vorerst geschlossen. Ein neues Datum für die Eröffnung wurde nicht genannt.
Anfang Juni hatte der Konzern zunächst angekündigt, Disneyland Resort am 17. Juli zu eröffnen. Das Unternehmen will allerdings weiter daran festhalten, die Shoppingmeile Downtown Disney District ab dem 9. Juli für Besucher zugänglich zu machen.
Im US-Staat Florida ist die Wiedereröffnung des Disney World Resorts für den 11. Juli genehmigt worden. Disneyland Paris soll nach einer coronabedingten Schließung ab dem 15. Juli wieder schrittweise geöffnet werden.
Für den Entertainment-Giganten ist das Geschäft mit Vergnügungsparks, Ferienresorts und Kreuzfahrten eine der wichtigsten Erlösquellen. Die Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie im März haben bereits Kosten in Milliardenhöhe verursacht.
Update, 25. Juni, 6.33 Uhr: 630 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 630 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 192.079 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 25 Juni, 0 Uhr).
8927 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 13 im Vergleich zum Vortag. Etwa 176.800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 24. Juni, 0 Uhr, bei 0,72 (Vortag: 2,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 24. Juni 0 Uhr, auf 1,17 (Vortag: 1,67). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 25. Juni, 6.20 Uhr: Tausende Migranten klagen gegen Corona-Abschieberegelung
Tausende Migranten klagen gegen eine deutsche Abschiebe-Sonderregelung in der Corona-Krise. Das geht aus einer Auskunft des Bundesinnenministeriums an die Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Nach den Dublin-Regeln ist normalerweise jenes Land für Asylanträge zuständig, auf dessen Boden Schutzsuchende zuerst den Boden der Europäischen Union betreten haben. Auch Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein sind Teil des Systems. Wenn diese Menschen in andere europäische Staaten wie Deutschland weiterziehen, können diese sie in der Regel binnen sechs Monaten dorthin zurückschicken - danach werden sie selbst für deren Asylantrag zuständig.
In der Corona-Krise hat Deutschland diese sogenannten Dublin-Überstellungen im März ausgesetzt und erst Mitte Juni wieder aufgenommen. Währenddessen hat das Bundesinnenministerium auch die Sechs-Monats-Frist für vorübergehend außer Kraft erklärt, um die Menschen später überstellen zu können.
Bis zum 1. Juni informierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) laut Ministerium rund 21.700 Asylbewerber über die Aussetzung der Frist. Andernfalls wäre in rund 2600 Fällen die Zuständigkeit für das Asylverfahren an Deutschland übergegangen. 9300 Klagen gegen den Bescheid des Bamf waren Anfang Juni noch anhängig.
Damit weicht Deutschland von der Rechtsauslegung der EU-Kommission ab, die im April deutlich gemacht hatte, dass die Frist von sechs Monaten, nach denen ein Zielland für einen Asylantrag zuständig wird, weiter gelte.
Die flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Luise Amtsberg, kritisierte das Vorgehen des Innenministeriums scharf. Damit zeige sich Deutschland höchst unsolidarisch und torpediere die vertrauensvolle Zusammenarbeit in der EU.
Über die Betroffenen sagte sie: "Diese Menschen müssen jetzt gerichtlich gegen ihre Überstellungen vorgehen - ein bürokratischer Irrsinn." Insbesondere in das von der Corona-Pandemie stark betroffene Italien dürften keine Asylbewerber überstellt werden.
Update, 25. Juni, 6.05 Uhr: Lufthansa und Flugbegleiter-Gewerkschaft einigen sich auf Krisenpaket
Unmittelbar vor der wichtigen Hauptversammlung der Lufthansa haben sich das Unternehmen und die Gewerkschaft Ufo auf ein Krisenpaket für die Flugbegleiter mit Einsparungen von mehr als einer halben Milliarde Euro verständigt. Das teilten Lufthansa und Kabinengewerkschaft Ufo in der Nacht zum Donnerstag mit.
Das Paket umfasst laut UFO einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von über einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023. Die Lufthansa teilte mit, unter anderem würden Vergütungsanhebungen ausgesetzt sowie die Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung zeitweise reduziert.
Die Lufthansa steht an diesem Donnerstag an einer Wegscheide. Die Aktionäre des Unternehmens entscheiden bei der außerordentlichen Hauptversammlung (Beginn 12.00 Uhr) darüber, ob sie den Staat für rund 300 Millionen Euro als Anteilseigner einsteigen lassen wollen oder nicht.
Damit fest verbunden ist das neun Milliarden Euro schwere Rettungspaket, das in den Wochen zuvor mühsam zwischen Frankfurt, Berlin und Brüssel ausgehandelt worden war. Platzt der Staatseinstieg ins Grundkapital, ist auch das übrige Rettungspaket aus stiller Beteiligung und KfW-Kredit erst einmal hinfällig.
Michael Niggemann, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG, bezeichnete den Abschluss als ein wichtiges Signal an die Mitarbeiter, an die Aktionäre und für die außerordentliche Hauptversammlung. «Dadurch wollen wir betriebsbedingte Kündigungen in der Kabine der Lufthansa vermeiden.» Der Ufo-Vorsitzende Daniel Flohr sagte, der angekündigte Personalabbau werde nicht nur ohne Kündigungen in der Kabine auskommen, Ufo und Lufthansa bewiesen nach Jahren heftiger Auseinandersetzungen nun verantwortungsvolle Einigungs- und Handlungsfähigkeit.
Die Lufthansa beschäftigt den Angaben zufolge 22.000 Kabinenmitarbeiter. Die getroffenen Vereinbarungen benötigten noch die Zustimmung der Ufo-Mitglieder.
Update, 24. Juni, 22.20 Uhr: Sambias Gesundheitsminister spricht nach Festnahme zum Parlament
Nur wenige Stunden nach seiner Festnahme wegen Korruptionsverdachts hat Sambias Gesundheitsminister im Parlament die Strategie seines Hauses im Kampf gegen die Corona-Krise erläutert.
Minister Chitalu Chilufya steht im Verdacht, sich in vier Fällen auf kriminelle Weise bereichert zu haben. Nach Zahlung einer Kaution ließ ihn die Polizei jedoch am Mittwoch wieder frei. Sein Prozess ist laut der Justizbehörde des afrikanischen Landes auf den 9. Juli festgesetzt.
In dem Land im südlichen Afrika, in dem nach Angaben der nationalen Statistikbehörde mehr als 65 Prozent der Bevölkerung von weniger als einem Euro pro Tag leben, wurden rund 1500 Infizierungen mit dem Coronavirus gemeldet - 18 Menschen starben an der Lungenkrankheit bisher.
Update, 24. Juni, 21.31 Uhr: Kalifornien verzeichnet starken Anstieg von Coronavirus-Fällen
Der bevölkerungsreichste US-Staat Kalifornien verzeichnet einen starken Anstieg von Corona-Fällen. Gouverneur Gavin Newsom sprach am Mittwoch von 7149 neuen Fällen, die am Dienstag aufgetreten seien. In den letzten 14 Tagen habe die Belegung der Krankenhäuser mit Covid-19-Patienten um fast 30 Prozent zugenommen.
"Wir gefährden das Leben von Menschen", warnte Newsom und rief die knapp 40 Millionen Einwohner auf, wenn möglich Zuhause zu bleiben, Abstand zu halten und Masken zu tragen.
Zur Eindämmung des Coronavirus hatte Newsom vorige Woche eine Maskenpflicht angeordnet. Demnach müssen Kalifornier in der Öffentlichkeit, etwa beim Einkaufen, Busfahren oder am Arbeitsplatz eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen.
In dem Westküstenstaat sind nach Informationen vom Mittwoch über 190.000 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen, es starben bislang in Kalifornien mehr als 5600 Menschen.
Update, 24. Juni, 21.24 Uhr: Spahn - Nicht zuerst über Haftung bei Corona-Ausbrüchen reden
In der Diskussion über eine mögliche Haftung von Unternehmen für Folgekosten von Corona-Ausbrüchen in Schlachthöfen hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zurückhaltend geäußert. "Das sind ja grundsätzliche juristische Fragen auch bei anderen Ausbrüchen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in einem Interview von "RTL Aktuell". "Was mir sehr wichtig ist: Dass wir nicht zuerst über Haftung reden."
Ihm sei wichtig, dass alle sich schnell melden, wenn sie infiziert sind oder es Infektionen im Betrieb gebe. "Wenn die erste Frage die nach der Haftung ist, befördert das nicht unbedingt die Bereitschaft, sich zu melden."
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine mögliche Haftung für Schäden auch im Umkreis ins Gespräch gebracht. "Ich glaube, dass wir prüfen müssen, welche zivilrechtlichen Haftungsmöglichkeiten es gibt in diesem Bereich", sagte Heil am Montag im ARD-"Morgenmagazin".
Es entstünden erhebliche Kosten für die gesundheitliche Behandlung der Menschen, "aber auch für das, was da in der Region los ist". "Ich erwarte von diesem Unternehmen, dass alles getan wird, um den Schaden zu begrenzen, um tatsächlich auch einzustehen für das, was da angerichtet wurde", sagte Heil.
Spahn sagte unter Verweis auf Ausbrüche in Gütersloh, Göttingen und Berlin, man sehe: "Dort wo man es dem Virus zu leicht macht, wo einige sorglos sind, wo Abstände, Hygiene nicht eingehalten wird, da verbreitet sich das Virus wieder ziemlich schnell." Es sei wichtig, "dass wir uns das alle bewusst machen: Auch im Sommer, das Virus ist noch da".
Update, 24. Juni, 21.02 Uhr: Gütersloher dürfen nur mit Attest Urlaub in Niedersachsen machen
Nach dem Corona-Ausbruch im Bereich Gütersloh in Nordrhein-Westfalen hat Niedersachsen wie angekündigt Beschränkungen für Urlauber aus dieser Region beschlossen.
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Update, 24. Juni, 20.50 Uhr: 17 Mitarbeiter von Dönerfleischproduzent positiv getestet
Bei einer Dönerfleischproduktion in Moers bei Duisburg sind 17 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.
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Update, 24. Juni, 20.45 Uhr: Präsident von Honduras mit Sauerstoff behandelt
Knapp eine Woche nach seiner Aufnahme in ein Krankenhaus ist dem an Covid-19 erkrankten Präsidenten von Honduras Sauerstoff zugeführt worden. Eine radiologische Untersuchung des Staats- und Regierungschefs, Juan Orlando Hernández, hatte eine Verschlimmerung seiner Lungenentzündung ergeben, wie das Präsidialamt mitteilte.
Nach einer Sauerstoffbehandlung am Dienstag habe sich sein Zustand deutlich verbessert - Hernández habe weder Fieber noch Atemschwierigkeiten, und die Entzündung sei zurückgegangen.
Der Präsident des mittelamerikanischen Landes soll den Angaben zufolge aber weiter im Militärkrankenhaus der Hauptstadt Tegucigalpa behandelt werden. Der 51-Jährige war am Mittwoch vergangener Woche dort aufgenommen worden.
Am Vorabend hatte er bekanntgegeben, dass er - ebenso wie seine Ehefrau Ana García de Hernández und zwei seiner Mitarbeiter - positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Die First Lady hatte demnach keine Symptome. Sie sei weiterhin zu Hause, hieß es nun.
In Honduras, das rund zehn Millionen Einwohner hat, wurden bislang rund 14.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 405 Todesfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 offiziell registriert. Wegen einer Zunahme neuer Fälle wurden vor wenigen Tagen strenge Ausgangsbeschränkungen wieder eingeführt, die bereits wieder gelockert worden waren.
Der konservative Hernández, der 2018 seine zweite Amtszeit antrat, ist in Honduras umstritten. Ihm werden Wahlfälschung und Korruption vorgeworfen. Sein Bruder wurde vergangenes Jahr vor Gericht in den USA wegen großangelegten Drogenhandels schuldig gesprochen.
Update, 24. Juni, 20.37 Uhr: Unterkunft für Werkvertragsarbeiter unter Quarantäne gestellt
Der niedersächsische Landkreis Diepholz hat ein ehemaliges Kasernengelände, auf dem Werkvertragsarbeiter wohnen, vorsorglich unter Quarantäne gestellt. In den Gebäuden in Wagenfeld seien 200 Menschen untergebracht, die in dem von einem Coronavirus-Ausbruch betroffenen Schlachtbetrieb in Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) arbeiteten, sagte eine Behördensprecherin. In dem Putenschlachthof von Wiesenhof wurden nach Unternehmensangaben bis Mittwoch 35 Arbeiter positiv auf das neuartige Coronavirus getestet.
Der Landkreis-Sprecherin zufolge stehen die Testergebnisse für die in Wagenfeld lebenden Arbeiter noch aus. Subunternehmer hätten mehrere Gebäude auf dem Gelände angemietet, das mehr als 40 Kilometer südlich von Wildeshausen liegt. Die vorsorgliche Quarantäne für das Kasernengelände wurde am Mittwochabend per Allgemeinverfügung angeordnet. Eine Sicherheitsfirma soll die Einhaltung kontrollieren.
"Um das Infektionsgeschehen richtig einordnen zu können, müssen zunächst die Ergebnisse der Testung abgewartet werden. Aufgrund der Testergebnisse des gestrigen Tages halte ich – in diesem besonderen Fall – eine vorsorgliche Quarantäne für erforderlich", sagte Landrat Cord Bockhop (CDU). Anschließend werde über weitere Schritte entschieden. Derzeit sind der Behörde zufolge im Landkreis Diepholz 22 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
Update, 24. Juni, 19.28 Uhr: Corona-Neuinfektionen in den USA erreichen Tageshöchstwert seit April
Die USA haben einen neuen Höchststand an Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Dienstag wurden rund 34.700 neue Infektionen nachgewiesen - der höchste Stand seit Ende April und der dritthöchste Tageswert seit Beginn der Pandemie, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht. Im Vergleich: Am 1. Juni lag der Tageswert bei rund 17.400 Neuinfektionen. Die bisher höchste Zahl (36.400) wurde am 24. April verzeichnet.
Die USA führen mittlerweile deutlich mehr Tests durch als noch vor wenigen Monaten, was US-Präsident Donald Trump wiederholt als Erklärung für die hohen Fallzahlen angeführt hat. Allerdings zeigt die steigende Zahl der Krankenhauseinweisungen, dass sich die Lage in einigen Bundesstaaten wieder zuspitzt. Sorgen bereitet Experten wie dem führenden US-Immunologen Anthony Fauci insbesondere die Entwicklung in Florida, Texas und Arizona.
Ungeachtet der Entwicklung in Arizona war Trump dort am Dienstag vor Publikum aufgetreten. In dem geschlossenen Raum trugen seine Anhänger größtenteils keine Masken und saßen dicht an dicht. Trump wird von seinen Gegnern immer wieder vorgeworfen, die Tragweite des Virus herunterzuspielen. Wenige Monate vor der US-Wahl im November liegt sein Augenmerk darauf, die Wirtschaft des Landes wieder zum Laufen zu bringen.
Die USA haben mit mehr als 2,3 Millionen bekannten Corona-Infektionen mehr nachgewiesene Fälle als jedes andere Land der Welt. Mehr als 121.000 Menschen starben infolge einer Covid-19-Erkrankung.
Update, 24. Juni, 18.53 Uhr: WHO rechnet kommende Woche mit zehn Millionen Corona-Infektionen
In der kommenden Woche könnte nach Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen weltweit auf zehn Millionen steigen. "Wir müssen alles tun, um die Ausbreitung des Virus und weitere Todesfälle zu verhindern", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Bislang seien 9,1 Millionen Corona-Fälle gemeldet worden. Rund 470.000 Menschen seien an oder mit Covid-19 gestorben.
Wichtiges Mittel für die Behandlung von schwer Erkrankten sei die Therapie mit hoch dosiertem medizinischem Sauerstoff. Die Vorräte seien aber knapp. Laut Schätzung der WHO würden aktuell 620.000 Kubikmeter medizinischen Sauerstoffs pro Tag benötigt. "Die Nachfrage übertrifft aktuell das Angebot", so Tedros.
Nur wenige Firmen würden 80 Prozent des Weltmarktes dominieren. Die WHO hatte deshalb zuletzt Sauerstoff-Konzentratoren für besonders betroffene Staaten gekauft. Eine Covid-19-Infektion entzieht dem Körper Sauerstoff und kann zu Organversagen und Tod führen.
Update, 24. Juni, 18.49 Uhr: Briten bevölkern trotz Corona-Krise dicht an dicht die Strände
Am bisher heißesten Tag des Jahres in Großbritannien haben trotz Corona-Pandemie die Menschen dicht an dicht an den Stränden gelegen. Besonders beliebt waren am Mittwoch südenglische Badeorte wie Bournemouth und Brighton. Am Flughafen London-Heathrow wurden am Nachmittag fast 33 Grad gemessen.
Innerhalb Englands sind auch in der Corona-Krise schon lange Tagesausflüge erlaubt. Damit zieht es unter anderem Menschen aus der Millionen-Metropole London an die Küsten. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.
Update, 24. Juni, 18.30 Uhr: Bund schickt Corona-Schutzausrüstung für Kreis Gütersloh
Im Kampf gegen den großen Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh hilft der Bund mit Nachschub an Schutzausrüstung. Nach einer entsprechenden Bitte des dortigen Lagezentrums sollen 20.000 Masken, 10.000 Kittel, 10.000 Handschuhe, 1000 Schutzbrillen und 200 Liter Desinfektionsmittel geliefert werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch vom Bundesgesundheitsministerium erfuhr.
Damit sollen 90 Einsatzkräfte für drei Wochen ausgestattet werden können. Das Material sollte noch am Mittwoch versandt werden.
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Tönnies-Schlachtbetrieb hatten sich mehr als 1550 Beschäftigte infiziert. Die Behörden hatten daraufhin im Kreis Gütersloh und im Nachbarkreis Warendorf das öffentliche Leben massiv eingeschränkt.
Betroffen sind rund 640.000 Menschen. Mit Corona-Massentests in beiden Kreisen will die Landesregierung nun bis Ende der Woche Erkenntnisse über die Verbreitung des Virus erhalten.
Update, 24. Juni, 18.19 Uhr: Drei US-Bundesstaaten erlassen Quarantäne
Inmitten deutlich ansteigender Corona-Infektionszahlen in weiten Teilen der Vereinigten Staaten verhängen die Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut eine zweiwöchige Quarantäne für all diejenigen, die aus Bundesstaaten mit stärkerem Infektionsgeschehen einreisen.
Die Regel werde am Mittwoch um Mitternacht Ortszeit in Kraft treten, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Die Liste der Herkunftsstaaten Reisender, die eine Quarantäne nach sich ziehen, werde je nach Infektionsgeschehen stetig aktualisiert. Derzeit stehen unter anderem Florida und Arizona darauf.
Zuvor hatte Cuomo bereits angekündigt, über eine solche Quarantäne nachdenken zu wollen. New York war mit knapp 800 Toten und Zehntausenden Neuinfektionen pro Tag noch vor einigen Monaten weltweites Epizentrum der Pandemie. Damals erließen andere Bundesstaaten Quarantäne-Vorschriften für einreisende New Yorker.
Dank umfassender Maßnahmen wurde die Verbreitung des Virus in New York aber schließlich eingedämmt. In über 20 anderen Bundesstaaten, vor allem im Süden, steigen die Fallzahlen dagegen gerade deutlich an. Viele von diesen hatten, ermuntert vom Weißen Haus, ihre Wirtschaft wieder geöffnet und Ausgangsbeschränkungen gelockert oder aufgehoben.
Update, 24. Juni, 17.58 Uhr: Minderheiten häufiger von Lockdown-Zwangsmaßnahmen betroffen
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat vor unverhältnismäßigen Zwangsmaßnahmen gegen Minderheiten in der Coronavirus-Pandemie in Europa gewarnt. Einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zufolge stellten die Menschenrechtsaktivisten in zwölf europäischen Ländern überproportionale Gewalt, diskriminierende Personenkontrollen, Quarantänemaßnahmen und Geldbußen gegen Minderheiten fest.
Der Bericht bezieht sich unter anderem auf Vorfälle in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Belgien und mehreren Staaten Südosteuropas. Deutschland war nicht in der Betrachtung enthalten. Die Untersuchung fußt auf Berichten in Medien und von lokalen Menschenrechtsorganisationen im Zeitraum von März bis Juni.
Demnach wurden insbesondere Roma, andere Minderheiten und Flüchtlinge überdurchschnittlich schweren Maßnahmen in der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt. In Bulgarien und der Slowakei bemängelte Amnesty die Zwangsquarantäne für mehrere Roma-Siedlungen.
In dem von vielen Einwanderern bewohnten französischen Département Seine-Saint-Denis nördlich von Paris seien die Geldbußen drei Mal so hoch ausgefallen wie in anderen Teilen Frankreichs, heißt es in dem Bericht. In Belgien verzeichneten Menschenrechtsaktivisten zwischen Mitte März und Ende Mai mehr als 100 Vorwürfe gegen die Polizei wegen angeblichen Fehlverhaltens.
Update, 24. Juni, 17.33 Uhr: Endgültige Absage - Berlin Marathon fällt in diesem Jahr aus
Erstmals seit 1974 wird es in diesem Jahr keinen Berlin Marathon geben. Die Organisatoren sagten am Mittwoch die Traditionsveranstaltung, die am 26. und 27. September stattfinden sollte, wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie ab. "So sehr wir uns bemühen, es ist derzeit nicht möglich, den BMW Berlin-Marathon mit seinem gewohnt berlinerischen Charme zu veranstalten", heißt es auf der Homepage des Events. Zugleich wurden alle Teilnehmer über den Ausfall informiert.
"Des Weiteren ist es ebenso nicht möglich – nach reichlicher Prüfung und diversen Gesprächen, auch mit den Behörden – die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr durchzuführen", schrieben die Veranstalter.
Die Corona-Verordnung in Berlin und zugleich die Unsicherheit, welche Auflagen zu einem späteren Zeitpunkt noch gelten und ob Teilnehmer dann auch international reisen können, gaben den Ausschlag für die Entscheidung. Die Teilnehmer der größten deutschen Laufveranstatlung können nun wählen: Entweder das personalisierte Startrecht wird auf das kommende Jahr (25. und 26. September 2021) übertragen - oder es wird die Teilnehmergebühr rückerstattet.
Der veranstaltende SCC Berlin hatte vor der endgültigen Absage auch noch geprüft, das Rennen als reinen Profilauf auszutragen. "Das würde den Charakter der Veranstaltung nicht widerspiegeln", erklärte SCC-Geschäftsführer Jürgen Lock.
Update, 24. Juni, 17.06 Uhr: Südafrikas Wirtschaft auf Schrumpfkurs - Warnung vor Schuldenkrise
Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft dürfte dieses Jahr um 7,2 Prozent schrumpfen. "Das ist die größte Schrumpfung seit fast 90 Jahren", sagte Finanzminister Tito Mboweni am Mittwoch vor Parlamentariern. Der Kap-Staat erlebt zurzeit verheerende Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft, die sich schon vor der Virus-Krise in der Rezession befand.
Millionen Menschen kämpfen dort ums Überleben, die Armut ist in wenigen Wochen dramatisch angewachsen. Allein für die Antwort auf die Herausforderungen durch die Corona-Krise will der Staat auf den internationalen Kapitalmärkten sieben Milliarden Dollar aufnehmen.
Mboweni bereitete das Land auf Steuererhöhungen und drastische Ausgabenkürzungen vor. Bei der Vorstellung des Nachtragshaushalts warnte er, bis zum Ende des Finanzjahres dürfte die Schuldenlast auf knapp 82 Prozent des Bruttosozialprodukts anwachsen.
Ohne sofortiges Handeln drohe dem Land eine Schuldenkrise, wie sie Deutschland in den 1920er-Jahren erlebt habe, so Mboweni. Dem Staat dürften in diesem Jahr 300 Milliarden Rand (15,4 Mrd Euro) an Steuereinkommen fehlen. Anders als noch in seiner Haushaltsrede im Februar geht er jetzt von einem mehr als verdoppelten Budgetdefizit von 15,7 Prozent aus.
Südafrika mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und enormen sozialen Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und einer unzuverlässigen Stromversorgung. Problematisch ist auch die starke Fokussierung auf den Rohstoffsektor - gerade bremst die Corona-Krise auch die Gold- und Platinproduktion aus.
Update, 24. Juni, 17.00 Uhr: New York Marathon wegen Coronavirus-Pandemie abgesagt
Angesichts der anhaltenden Coronavirus-Pandemie ist nun auch der legendäre New York Marathon abgesagt worden. Das für den 1. November geplante Großereignis - der mit zehntausenden Teilnehmern nach eigenen Angaben größter Marathon der Welt - finde in diesem Jahr nicht statt, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit.
"Die Absage des diesjährigen New York City Marathons ist für alle Beteiligten unglaublich enttäuschend, aber es war eindeutig der Kurs, den wir aus Sicht von Gesundheit und Sicherheit einschlagen mussten", sagte Michael Capiraso, Präsident vom Veranstalter "New York Road Runners".
Angemeldete Läufer würden bis zum 15. Juli benachrichtigt, dann könnten auch die Meldegebühren zurückerstattet werden.
Update, 24. Juni, 16.57 Uhr: Schwedens Top-Epidemiologe bedauert Corona-Scheitern bei Senioren
Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell bereut einen Teil seiner Strategie im Umgang mit dem Coronavirus. Der Schutz vor einer Ansteckung der Älteren in schwedischen Senioreneinrichtungen sei gescheitert und die Todesrate "schrecklich", sagte Tegnell im beliebten "Sommar"-Programm des schwedischen Radios am Mittwoch.
"Wir dachten vermutlich, dass unsere alters-segregierte Gesellschaft uns erlauben würde, eine Situation zu vermeiden wie in Italien, wo verschiedene Generationen viel häufiger zusammenleben. Aber das erwies sich als falsch."
An Schwedens lockerer Corona-Strategie, für die Tegnell federführend verantwortlich war, mehrt sich die Kritik. Denn die Infektions- und Todeszahlen pro Einwohner sind im Vergleich zum restlichen Skandinavien und auch zu Deutschland sehr hoch.
Im Land mit seinen etwas mehr als zehn Millionen Einwohnern wurden laut der staatlichen Gesundheitsbehörde bislang rund 62.300 Menschen positiv auf das Virus getestet. Mehr als 5200 Menschen sind im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben.
Zu Schwedens Sonderweg mit lediglich moderaten Einschränkungen für die Bevölkerung sagte der 64-Jährige, an sich habe das Gesundheitssystem die Pandemie bewältigen können. Aber vor allem die vielen Toten unter den Senioren hätten vermieden werden müssen.
Der Epidemiologe hatte erstmals Anfang Juni Selbstkritik an der Strategie geübt und bedauert, dass das Land zu wenig Maßnahmen im Kampf gegen das Virus ergriffen habe.
Update, 24. Juni, 16.40 Uhr: Italien verwaist - nur wenige Touristen trotz Öffnung
Trotz der Grenzöffnungen lässt der Touristenstrom in Italien auf sich warten. "Es ist nicht so, dass wir keine bedeutende Zahl von Touristen sehen: Wir sehen einfach gar keine Touristen", sagte die Präsidentin des italienischen Tourismusverbandes Federturismo, Marina Lalli, in einer Videokonferenz mit internationalen Medien am Mittwoch.
Besonders ausländische Urlauber fehlten. Die würden vermutlich erst im September oder Oktober zurückkehren, sagte Lalli. Die meisten internationalen Gäste kämen derzeit aus Deutschland und Österreich, vor allem weil da die Anreise unkompliziert sei.
Italien hat seit Anfang Juni seine Grenzen für EU-Bürger und Einwohner des Schengenraums geöffnet. Der Effekt hält sich aber in Grenzen. Vor allem Städte wie Venedig, Rom oder Florenz leiden. Diese sind bei Touristen aus den USA oder aus China beliebt - wann diese wieder nach Italien einreisen können, ist noch unklar.
Update, 24. Juni, 16.31 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten bei Wiesenhof steigt - 35 positiv getestet
Nach dem Start eines Corona-Massentests unter Mitarbeitern einer Putenschlachterei des Wiesenhof-Konzerns in Niedersachsen ist die Zahl der Infizierten auf 35 gestiegen.
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Update, 24. Juni, 16.27 Uhr: Corona-Krise stürzt Millionen von Wanderarbeitern ins Ungewisse
Millionen Wanderarbeiter, die während der Corona-Pandemie ihren Arbeitsplatz verloren haben, stehen vor einer ungewissen Zukunft. Sie würden gedrängt, in ihre Heimatländer zurückzukehren, ohne dort eine Perspektive zu haben, warnte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) am Mittwoch in Genf.
Viele Herkunftsländer seien schlecht gerüstet, um die Rückkehrer aufzunehmen. "Sehr oft bedeutet ein Verlust des Arbeitsplatzes den Verlust von Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen", sagte die ILO-Expertin für Arbeitsrechte, Manuela Tomei.
Bisher sind laut ILO mehr als 1,2 Millionen arbeitende Migranten nach Nepal, Bangladesch, Indien, Indonesien und Myanmar zurückgekehrt. Viele von ihnen waren im Nahen Osten beschäftigt.
Die ILO forderte, dass Länder, die von ausländischen Arbeitskräften profitiert hätten, zusammen mit den Herkunftsländern die Probleme angehen sollten. Insgesamt wird die Zahl der Wanderarbeiter weltweit auf 164 Millionen geschätzt.
Update, 24. Juni, 16.18 Uhr: Corona-Warn-App in Deutschland erreicht 15 Prozent der Bevölkerung
Die Corona-Warn-App des Bundes wird inzwischen von rund 15 Prozent der Menschen in Deutschland verwendet. Am Mittwoch lag die offizielle Downloadzahl bei 12,6 Millionen, teilte das Robert Koch-Institut auf Twitter mit. Nach Einschätzung von Experten ist ab einer Nutzungsquote von 15 Prozent mit einem spürbaren Effekt bei der Eindämmung der Pandemie zu rechnen.
Die Schwelle von 15 Prozent wurde bei 83,2 Millionen Einwohnern in Deutschland bei 12,48 Millionen Downloads überschritten. Forscher der Universität Oxford hatten berechnet, dass eine Beteiligungsquote von 60 Prozent benötigt wird, wenn eine App im Kampf gegen Covid-19 alleine steht. Eine Tracing-App als Teil eines Pandemiekonzeptes inklusive Hygiene, Abstand und Atemschutz zeige dagegen schon bei 15 Prozent einen Effekt.
Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wurde die offizielle deutsche Corona-Warn-App mehr heruntergeladen als die Corona-Apps aller anderen EU-Staaten zusammen.
Update, 24. Juni, 16.05 Uhr: Corona sorgt bei Dreharbeiten in Deutschland für Probleme
Wegen Corona haben sich die Dreharbeiten für Filme und Serien in Deutschland drastisch verändert. Doch mit welchen Kniffs arbeitet die Branche, um in der Krise zu überleben?
Mehr dazu erfahrt Ihr >>> hier <<<.
Update, 24. Juni, 15.54 Uhr: Bund unterstützt ehrenamtliche Initiativen in Corona-Krise
Für Dorfläden, Lebensmittel-Tafeln und anderen ehrenamtliche Initiativen in ländlichen Regionen stellt der Bund fünf Millionen Euro als Hilfe in der Corona-Krise bereit.
Diese Angebote seien für viele Menschen bei der Lebensmittelversorgung existenziell, sagte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch in Berlin. "Wir helfen den Helfern, die wegen der Corona-Krise ins Straucheln geraten sind." Interessenten aus Gemeinden und Städten mit bis zu 50.000 Einwohnern können sich bis zum 12. Juli bewerben.
Beantragt werden können Zuschüsse von bis zu 8000 Euro - zum Beispiel als Unterstützung beim Kauf von Schutzausrüstung, fürs Mieten von Fahrzeugen oder für digitale Ausstattung. Die Förderung richtet sich an Initiativen, Vereine, Religionsgesellschaften und genossenschaftliche Dorfläden und Dorfgaststätten.
Update, 24. Juni, 15.42 Uhr: Heil will zweite Welle der Pandemie mit Zusammenarbeit vermeiden
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Bundes- und Landesbehörden zur Zusammenarbeit aufgerufen, um die Ausbreitung des Coronavirus nach dem Ausbruch in einem Fleischbetrieb der Firma Tönnies zu verhindern. "Das ist etwas, was uns mit großer Sorge umtreibt", sagte Heil nach der Kabinettssitzung in Berlin. "Deshalb müssen wir auch ein Auge auf andere Standorte der Fleischindustrie haben."
Er erwarte, dass die Gesundheits- und Arbeitsschutzbehörden der Länder und Kommunen auch mit dem Zoll als Bundesbehörde kooperieren. Das biete man an. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) habe in den vergangenen Tagen bereits Razzien in diesem Bereich durchführen lassen. "Das muss gemeinsam und konzertiert gelingen, damit wir tatsächlich eine zweite Welle der Pandemie, die sich lokal ausbreiten kann, vermeiden."
Heil bekräftigte sein Vorhaben, in der Fleischindustrie "aufräumen" und bald Gesetzesvorschläge für eine Verschärfung der Regeln in der Branche vorlegen zu wollen. Geplant ist zum Beispiel ein Verbot von Werkverträgen ab dem kommenden Jahr für bestimmte Bereiche.
Update, 24. Juni, 15.35 Uhr: IWF senkt globale Wirtschaftsprognose wegen Corona-Krise erneut
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie mit einer schlimmeren globalen Rezession als noch im April vorhergesagt. Die Weltwirtschaft werde in diesem Jahr um 4,9 Prozent einbrechen, hieß es am Mittwoch in einer neuen IWF-Prognose. Im April hatte der IWF noch ein Schrumpfen von 3 Prozent vorhergesagt. Im Januar, vor der Zuspitzung der Pandemie, rechnete der IWF sogar noch mit 3,3 Prozent Wachstum.
Für die Länder der Eurozone geht der IWF nun von einem dramatischen Wirtschaftseinbruch von 10,2 Prozent aus, fast drei Prozentpunkte mehr als noch im April angenommen. Für Frankreich, Italien und Spanien prognostiziert der IWF in diesem Jahr einen deutlich schlimmeren Einbruch um jeweils mehr als 12 Prozent. In Deutschland soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 7,8 Prozent schrumpfen, wie der IWF mitteilte.
Im April war der IWF noch von 7 Prozent ausgegangen. Für die USA, die weltgrößte Volkswirtschaft, erwartet der IWF nun einen Rückgang um 8 Prozent (April-Prognose: 6,1 Prozent).
Obwohl die Corona-Krise die Wirtschaft mehr in Mitleidenschaft gezogen hat, als noch im April angenommen, rechnet der IWF für kommendes Jahr weiterhin mit einer Erholung. Die globale Wirtschaft soll 2021 um 5,4 Prozent zulegen - das wären 0,4 Prozentpunkte weniger als im April prognostiziert. Die Länder der Eurozone sollen demnach um 6 Prozent wachsen, Deutschlands Wirtschaft um 5,4 Prozent.
Update, 24. Juni, 15.28 Uhr: Tourismusverband will bundeseinheitliche Regelung zu Corona-Hotspots
Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern fordert eine bundeseinheitliche Regelung zum Umgang mit Touristen aus Corona-Hotspots. Geschäftsführer Tobias Woitendorf kritisierte am Mittwoch, dass die Gesundheitsminister wohl erneut keine gemeinsame Regelung gefunden hätten. Woitendorf sagte, dass solche Regelungen nur durchsetzbar, nachvollziehbar und transparent seien, wenn sie bundesweit einheitlich seien. "Dann schafft man Klarheit und entlastet die Gastgeber."
Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hatte zu Wochenbeginn auf der Insel Usedom 14 Touristen aus Corona-Risikogebieten abgewiesen. Damit wurde ein Beherbergungsverbot für Menschen aus Risikogebieten durchgesetzt. Auch Bayern und Niedersachsen planen inzwischen die Einführung solcher Verbote.
Der Corona-Landesverordnung Mecklenburg-Vorpommern zufolge dürfen Menschen nicht aus einem Gebiet einreisen, in dem in den vergangenen sieben Tagen vor der Einreise die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner höher als 50 war. Im Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen stieg die Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 270,2, wie der Kreis mitteilte.
Update, 24. Juni, 15.19 Uhr: Fernsehköchin Sarah Wiener schockiert über die Zustände bei Tönnies
Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies in Nordrhein-Westfalen hat sich die Fernsehköchin Sarah Wiener (57) schockiert über die Zustände in der Fleischfabrik gezeigt.
Mehr dazu >>> hier.
Update, 24. Juni, 15.11 Uhr: Steinmeier will die Zukunft junger Leute offen halten
Die Corona-Krise darf nach Überzeugung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nicht die Lebenschancen junger Menschen schmälern. "Suchen wir den Ausweg aus dieser Krise nicht zulasten der Jungen", sagte Steinmeier am Mittwoch in Berlin bei einem Gespräch mit Auszubildenden und Schülern über ihre Berufsperspektiven in der Corona-Pandemie. Es gehe jetzt um ihre Zukunft - "und diese Zukunft müssen wir ihnen offenhalten".
Ihn beeindrucke die Solidarität, die die junge Generation in der Krise zeige. "Es sind Ihre Lebenspläne, Ihre Träume, Ihre Hoffnungen, die sich jetzt verschieben oder vielleicht auch ganz in Luft auflösen", sagte Steinmeier seinen Gesprächspartnern. Sie hätten trotzdem tiefe Einschnitte auf sich genommen, um die Älteren zu schützen. "Ich bin überzeugt, jetzt ist es an uns, den Älteren, Solidarität zu zeigen."
"Oft werden Sie ja schon als Generation Corona bezeichnet. Ich muss zugeben, dass mir dieser Begriff überhaupt nicht gefällt", sagte Steinmeier. Zum einen sollte nicht eine Generation der nächsten einen Stempel aufdrücken. Zum anderen entschieden die jungen Leute selbst, wie sie die Zukunft anpacken. Er appellierte an sie, trotz aller derzeitigen Widrigkeiten und Unsicherheiten eine Berufsausbildung zu machen.
Update, 24. Juni, 14.56 Uhr: Brasilien meldet 1374 Corona-Tote binnen eines Tages
Brasilien hat 1374 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Brasília am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Dem Portal "G1" zufolge ist es - nach 1470 Toten am 4. Juni - die zweithöchste für einen 24-stündigen Zeitraum registrierte Zahl seit Beginn der Pandemie. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten in Brasilien auf 52.645. Neu-Infizierte kamen 39.436 dazu. Insgesamt haben sich mehr als eine Million Menschen in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas nach den offiziellen Daten mit dem Coronavirus infiziert.
Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 mal so groß wie Deutschland.
Fast ein Drittel der zwischen Montagabend und Dienstagabend neu registrierten Todesfälle gab es mit mehr als 400 im Bundesstaat São Paulo. Der mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens verzeichnete mit 434 neu registrierten Todesfällen, die ein Medien-Konsortium auf Basis der Gesundheitssekretariate der Bundesstaaten erhob, erneut einen traurigen Tagesrekord. Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus waren zuletzt vielerorts gelockert worden.
Update, 24. Juni, 14.50 Uhr: EU-Kommission plant 344 Milliarden Euro für Corona-Hilfen in 2021 ein
Aus dem geplanten 750-Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise in der EU könnten im kommenden Jahr bereits 344 Milliarden Euro genutzt werden. Das geht aus am Mittwoch vorlegten Vorschlägen der EU-Kommission zum europäischen Gemeinschaftshaushalt 2021 hervor. Demnach sollen 211 Milliarden Euro in Form von nicht zurückzahlbaren Zuschüssen und 133 Milliarden in Form von Krediten zur Verfügung stehen.
Der reguläre EU-Haushalt des Jahres 2021 soll nach dem Vorschlag der Brüsseler Behörde Zahlungsverpflichtungen in Höhe von 166,7 Milliarden Euro ermöglichen. Im Vergleich zum Haushalt 2020 entspricht dies einem Minus von 9,7 Prozent. Für die effektiven Auszahlungen in 2021 sieht die Kommission 163,5 Milliarden Euro vor (+ 0,8 Prozent).
Update, 24. Juni, 14.40 Uhr: Experten warnen vor neuer Coronavirus-Welle in Großbritannien
Gesundheitsexperten warnen eindringlich vor einer zweiten Corona-Infektionswelle in Großbritannien. Es bestehe ein "echtes Risiko", schrieben sie in einem am Mittwoch vom "British Medical Journal" veröffentlichten Brief. Sie kritisierten damit die bisher umfangreichste Lockerung der Pandemie-Maßnahmen in England. Premier Boris Johnson hatte sie am Vortag bekanntgegeben.
Es müsse nun schnell gehandelt werden, um noch mehr Todesopfer und Verluste für die Wirtschaft zu verhindern, fordern die Experten in einem offenen Brief an die Parteispitzen. Den Appell unterschrieben unter anderem die Präsidenten medizinischer Fachgesellschaften.
Pubs, Restaurants, Hotels, Museen, Galerien, Kinos, Bibliotheken, Friseursalons und Kirchen dürfen unter bestimmten Auflagen ab 4. Juli wieder in England öffnen. Gleichzeitig hatte Johnson angekündigt, die Abstandsregel von zwei Metern auf einen Meter zu verringern. Die neuen Maßnahmen gelten nur für England. Jeder Landesteil in Großbritannien bestimmt über seine eigenen Maßnahmen.
Großbritannien ist das am schwersten von der Corona-Krise betroffene Land in Europa: Nach offiziellen Statistiken starben 43.000 positiv auf das Virus getestete Menschen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Update, 24. Juni, 14.30 Uhr: Schuldzuweisungen nach Corona-Fiasko des Tennis-Stars Djokovic
Nach dem Corona-Fiasko während der Adria-Tour des serbischen Tennisstars Novak Djokovic stehen die Öffentlichkeiten Serbiens und Kroatiens im Bann einer hitzigen Debatte über die Verantwortung. Inzwischen wurden Djokovic, seine Frau Jelena, der Bulgare Grigor Dimitrow, der Kroate Borna Coric und der Serbe Viktor Troicki positiv auf das Coronavirus getestet.
Djokovic hatte die inzwischen abgebrochene Adria-Tour organisiert und bei Wettkämpfen in Belgrad und im kroatischen Zadar die coronabedingten Hygieneregeln missachtet. Die Belgrader Presse nahm jedoch am Mittwoch den Weltranglisten-Ersten in Schutz und ging zum Gegenangriff auf seine Kritiker über. Djokovic gilt in seiner Heimat als nationales Idol.
Die Zeitung "Kurir" attackierte den Bulgaren Dimitrow, der als erster Turnierteilnehmer positiv getestet worden war. "Er hat riesigen Schaden über unsere Familie gebracht", zitierte sie Djokovics Vater Srdjan. Das Boulevardblatt "Informer" titelte trotzig: "Ruhe, ihr Hassprediger! Ihr könnt Novak bespucken, aber nicht brechen!"
In Kroatien wiederum brachte das Corona-Fiasko den konservativen Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic in Bedrängnis. Der konservative Politiker hatte beim Wettkampf in Zadar im dicht gedrängten Publikum gesessen und am Rande mit Djokovic gesprochen.
Bilder zeigen, wie er die Hand auf das Trikot des serbischen Weltstars legt. Mehr Kontakt habe es nicht gegeben, beteuerte Plenkovic. Ein anschließender Covid-19-Test sei negativ gewesen. Die Opposition verlangt dennoch, dass er sich in Heimquarantäne begibt.
Plenkovic lehnt das ab. Am 5. Juli sind Parlamentswahlen, der Regierungschef muss um einen neuerlichen Regierungsauftrag bangen. Die oppositionellen Sozialdemokraten liegen Kopf an Kopf mit seiner Partei HDZ. Ihnen wäre ein coronabedingtes Wahlkampf-Aus für den Regierungschef nur recht.
Update, 24. Juni, 14.20 Uhr: Streit um "Corona-Rabatt" bremst Prozess um Bierkartell
Im Düsseldorfer Bierkartell-Prozess zeichnet sich eine drastische Verringerung der Bußgelder für die drei Kölsch-Brauereien Gaffel, Früh und Erzquell ab.
Alle Verfahrensbeteiligten stimmten am Mittwoch einem Verständigungsvorschlag des Düsseldorfer Oberlandesgerichts zu, der das Verfahren vereinfachen soll und zugleich deutlich mildere Bußen für die Unternehmen vorsieht, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.
Hatte Bundeskartellamt gegen die Brauereien Gaffel, Früh und Erzquell und ihre Verantwortlichen noch Bußgelder von mehr als 8 Millionen Euro verhängt, so sieht der vom Kartellsenat in Aussicht gestellte Strafrahmen nur noch Bußgelder in einer Gesamthöhe zwischen 625.000 und knapp 1,3 Millionen Euro vor.
Insgesamt hatte das Bundeskartellamt 2013 und 2014 im Zuge des Bierkartell-Verfahrens Geldbußen in Höhe von rund 338 Millionen Euro gegen 11 Brauereien und 14 persönlich Verantwortliche verhängt. Die Brauereien sollen sich bei Preiserhöhungen in den Jahren 2006 und 2008 abgesprochen haben. Die Kölsch-Brauereien hatten gegen die gegen sie verhängten Geldbußen Einspruch eingelegt.
Ein Urteil wird Ende August oder Anfang September erwartet.
Update, 24. Juni, 14.11 Uhr: Ärzte klagen gegen sinkende Vergütung für Corona-Tests
Im Streit um die weitere Umsetzung von Corona-Tests wollen die Ärzte gegen eine deutlich sinkende Vergütung für die Labore vorgehen.
Gegen den Beschluss des zuständigen Gremiums des Gesundheitswesens sei beim Landessozialgericht Berlin-Brandenburg Klage eingereicht worden, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Mittwoch auf Anfrage. Sie vertritt auch Laborärzte. Angestrebt wird demnach auch eine aufschiebende Wirkung, also dass die Senkung nicht schon zum 1. Juli kommt.
Für Tests, die Praxisärzte veranlassen, sollen Labore ab 1. Juli noch 39,40 Euro statt der bisherigen 59 Euro bekommen. Die KBV hatte gegen den Beschluss, der gegen ihre Stimmen fiel, bereits protestiert. Sie beanstandet, die Festsetzung des neuen Preises sei ohne entsprechende Kalkulationsgrundlage erfolgt. Die gesetzlichen Krankenversicherungen hatten dagegen von einem «sachgerechten Preis» gesprochen, der die Entwicklung von vereinzelten Tests zu Massentestungen widerspiegele.
Die Preis-Festsetzung hat auch Auswirkungen auf die Vergütung von Corona-Tests, die Gesundheitsämter inzwischen auch bei Menschen ohne Krankheitsanzeichen deutlich öfter anordnen können.
Update, 24. Juni, 14 Uhr: Corona-Massentests in Schlachthof in Niedersachsen gestartet
Alle Mitarbeiter eines zur Wiesenhof-Gruppe gehörenden Putenschlachthofs im niedersächsischen Wildeshausen werden seit Mittwoch auf das Coronavirus getestet. Davon betroffen sind mehr als 1100 Menschen. Am Dienstag waren bereits Corona-Infektionen bei 23 Mitarbeitern festgestellt worden.
Die Proben würden von einem privaten Labor entnommen, aber "unter enger Aufsicht des Gesundheitsamtes durchgeführt", sagte ein Sprecher des Landkreises Oldenburg. "Es muss jetzt sehr schnell gehen." Im Laufe des Tages erwarte man zudem Ergebnisse von Tests vom Dienstag. Dabei gehe es um etwa 150 direkte Kontaktpersonen der zum Wochenbeginn ermittelten infizierten Mitarbeiter.
Betroffen ist ein mehrheitlich zur PHW-Gruppe (Wiesenhof) gehörender Schlachthof. Das Unternehmen hatte erklärt, in den kommenden Tagen nochmals alle Mitarbeiter testen zu lassen - Anfang Juni hatte es bereits einen ersten Durchlauf gegeben. Der Landkreis stellte die unmittelbaren Kontaktpersonen und Arbeitskollegen unter Quarantäne.
Unterdessen forderte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die sofortige Untersuchung aller Beschäftigten in der niedersächsischen Fleischwirtschaft.
In Teilen der Branche würden die Hygieneregeln locker gehandhabt, wodurch Leiharbeiter, Werkvertragsarbeiter und Stammbeschäftigte in ihrer Gesundheit bedroht seien, sagte der für Oldenburg und Ostfriesland zuständige NGG-Chef Matthias Brümmer. Bislang lehnt Niedersachsen erneute Reihentests ab.
In den vergangenen Tagen sei es oft zum Austausch von Leiharbeitern und Werkarbeitern gekommen, bei denen niemand die Herkunft erklären könne, erklärte Brümmer. "Da entwickelt sich ein gewaltiges Bedrohungspotenzial, das den Fortbestand einer ganzen Branche gefährdet und die Gesundheit der Bevölkerung mit bedroht."
Die Schlachtkonzerne PHW, Tönnies und Westfleisch hatten angekündigt, zum Jahresende in großem Maße auf die umstrittene Werkarbeit verzichten zu wollen. Die beengten Wohnverhältnisse von Werkarbeitern gelten als Grund dafür, dass sich Krankheitserreger unter Beschäftigten der Branche rasch ausbreiten können.
Update, 24. Juni, 13.52 Uhr: Einige "Tatort"-Drehbücher werden Corona-Krise angepasst
Die Corona-Pandemie hat auch Einfluss auf manchen "Tatort"-Dreh.
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) zählte die nächste "Tatort"-Produktion mit Maria Furtwängler und Florence Kasumba - also des Göttingen-Ermittlerteams - auf: "Das ursprünglich vorgesehene Drehbuch kann wegen der Corona-Auflagen nicht umgesetzt werden – hier sind für die Handlung zum Beispiel sehr viele Ensemble-Szenen und Szenen mit direktem Kontakt notwendig.
Daher starten die Dreharbeiten - voraussichtlich im August - mit einer komplett neu geschriebenen Vorlage", heißt es vom Sender auf Anfrage. Das ursprüngliche Drehbuch solle weiterentwickelt und später umgesetzt werden.
Beim Saarbrücker "Tatort" (Arbeitstitel: "Der Herr des Waldes") geht es um eine Schulstunde. "Wir drehen zum Beispiel eine Schulstunde in einer Klasse mit Befragung durch die Kommissare. Im Augenblick denken wir darüber nach, die Szene nach draußen zu verlegen. Dies ist aber noch nicht abschließend entschieden", teilte der Saarländische Rundfunk (SR) mit.
Vom Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) hieß es, dass die verbleibenden Szenen für den Odenthal-"Tatort" (Arbeitstitel: Hetzjagd) wegen Hygienevorgaben modifiziert werden. "So werden Szenen vereinfacht, Handlungsabläufe umgestellt, Komparsen reduziert, neue Drehorte gesucht, damit die Gesundheit aller am Dreh Beteiligten gewährleistet werden kann."
Am Set gelten wegen der Corona-Beschränkungen besondere Regeln. Beim aktuellen Dreh des "Münster"-Tatorts waren die Schauspieler Axel Prahl und Jan-Josef Liefers zum Beispiel mit Masken am Set zu sehen.
Prahl sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es ist für mich eine große Freude, dass es endlich wieder losgeht. Es gibt natürlich vieles, dass man berücksichtigen muss. Das Drehen ist daher etwas anders", sagte er mit Blick auf die Einschränkungen wegen Corona.
Update, 24. Juni, 13.45 Uhr: Touristen dürfen bald wieder auf die Malediven
Ausländische Touristen dürfen ab Mitte Juli wieder auf die Malediven reisen. Das gab der Präsident des Inselstaates am Dienstagabend bekannt.
Es gebe dann kostenlose 30-Tage-Visa direkt bei der Einreise. Dazu benötigen Urlauber demnach eine Hotelbuchungsbestätigung und am Flughafen müssen sie eine Maske tragen.
Bei der Ankunft wird die Temperatur gemessen. Sollten Reisende Covid-19-Symptome zeigen, müssen sie und ihre Begleiter einen entsprechenden Test auf eigene Kosten machen. Zudem gibt es stichprobenartige Tests, die aber kostenlos für die Urlauber sind. Bei einem positiven Resultat, muss man in Quarantäne - in einer staatlichen Einrichtung oder im gebuchten Hotel, sofern dieses entsprechende Einrichtungen hat.
Vorerst dürfen Touristen während des ganzen Aufenthalts die Unterkunft nicht wechseln. Alle Unterkünfte für Reisende müssen der maledivischen Tourismusbehörde einen Sicherheitsplan vorlegen. Vor der Abreise gibt es die Möglichkeit für einen weiteren Virus-Test.
Auf den Malediven sorgt der Tourismus nach Angaben des Landes für ein Drittel der Staatseinnahmen. Ende März hatte das Land aufgehört Touristenvisa auszustellen.
Update, 24. Juni, 13.33 Uhr: Slowakische Präsidentin geht in Corona-Quarantäne
Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova hat sich am Mittwoch in eine präventive Heimquarantäne begeben.
Ein Mitarbeiter des Präsidentenamtes sei in Kontakt mit einem positiv getesteten Corona-Patienten gekommen, sagte Caputovas Sprecher Martin Strizinec der Deutschen Presse-Agentur zur Begründung. Es handle sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, die vorläufig bis einschließlich Freitag gelten solle.
Caputova sollte am Mittwoch den österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen in ihrem Heimatort Pezinok bei Bratislava treffen. Dieser Besuch wurde abgesagt und soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
Die ehemalige liberale Bürgeranwältin ist seit einem Jahr im Amt und nach Umfragen die mit großem Abstand beliebteste Politikerin des EU-Landes. Ihren Wahlsieg 2019 verdankte sie auch der Tatsache, dass sie nach dem Mord am Investigativjournalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten zur Hoffnungsträgerin einer breiten Bewegung gegen Korruption wurde.
Die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei verzeichnete bis Mittwoch nur 1607 bestätigte Corona-Infektionsfälle und 28 coronabedingte Todesopfer. Damit gehört sie zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas.
Update, 24. Juni, 13.22 Uhr: Lockerung der Corona-Beschränkungen: Louvre Abu Dhabi wieder geöffnet
Mehr als drei Monate nach seiner vorübergehenden Schließung in Folge der Corona-Pandemie ist der Louvre Abu Dhabi am Mittwoch wieder für Besucher geöffnet worden. Der Schritt kam im Zuge von Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen, mit denen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) die Corona-Ausbreitung verhindern wollen.
Besucher müssen vorab Tickets buchen sowie Gesichtsmasken und Handschuhe tragen, wie der Louvre Abu Dhabi auf seiner Internetseite mitteilte. Sie dürfen sich demnach höchstens drei Stunden im Museum aufhalten. Abu Dhabis Informationsbüro erklärte, Museen dürften ihre Kapazität nur zu 40 Prozent auslassen.
Der Louvre Abu Dhabi und andere kulturelle Einrichtungen in den VAE waren wegen der Corona-Pandemie Mitte März geschlossen worden. Die Emirate haben bislang mehr als 45 000 Corona-Fälle und mehr als 300 Tote gemeldet. Die Zahl der täglichen Neuinfizierungen war zuletzt kontinuierlich gesunken.
Der internationale Flugverkehr für Besucher der VAE bleibt zunächst weiter ausgesetzt. Das Emirat Dubai will Touristen vom 7. Juli an wieder einreisen lassen.
Update, 13.03 Uhr: Nach Corona-Ausbruch: Relegations-Rückspiel in Verl untersagt
Der Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh bringt auch den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga durcheinander.
Leidtragender ist vor allem der westfälische Regionalligist SC Verl, der sein Relegations-Rückspiel gegen Lok Leipzig nicht wie geplant am 30. Juni daheim austragen darf.
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Update, 24. Juni, 12.25 Uhr: Migranten von "Sea-Watch 3" positiv auf Coronavirus getestet
Wenige Tage nach ihrer Ankunft mit dem Rettungsschiff "Sea-Watch 3" in Sizilien sind 28 von 211 Migranten an Bord positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies berichtete am Mittwoch die italienische Nachrichtenagentur Ansa.
Die Migranten wurden auf dem Quarantäneschiff "Moby Zazà" untergebracht, das vor Porto Empedocle in Sizilien liegt. Auch der Regionalpräsident Siziliens, Nello Musumeci, bestätigte die Infektionen.
Das Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch war am Wochenende in den Hafen in Sizilien eingelaufen. Seit der Corona-Krise müssen die Migranten von Rettungsschiffen in Italien auf anderen Schiffen zwei Wochen in Quarantäne.
Die Menschen waren letzte Woche von drei verschiedenen Booten gerettet worden. Eine Sea-Watch-Sprecherin erklärte, die Hilfsorganisation sei noch nicht offiziell von den Behörden über die Corona-Fälle informiert worden.
Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Trotz Pandemie brechen Migranten von Libyen in Richtung Europa auf. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Menschen auch mit Hilfe der EU zurück ins Bürgerkriegsland Libyen gebracht werden, wo ihnen schwerste Misshandlungen drohen.
Update, 24. Juni, 12.17 Uhr: NRW-Ministerpräsident Laschet rechtfertigt Corona-Krisenmanagement
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat das Krisenmanagement der CDU/FDP-Landesregierung nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik im Kreis Gütersloh verteidigt.
Mit den neuen Einschränkungen in Gütersloh und im Kreis Warendorf mute man den Menschen viel zu, sagte Laschet am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Durch die breite Streuung der Wohnorte und der Tönnies-Belegschaft berge der Ausbruch aber ein "enormes Pandemie-Risiko". Wie weit sich das Virus in der Bevölkerung ausgebreitet habe, könne noch niemand sagen. Die Tests würden am Mittwoch noch einmal massiv ausgeweitet.
Nordrhein-Westfalen sei aber bundesweit "das erste Land", das aus Vorsicht eine Region "komplett zurückführt", sagte der Regierungschef. Angesichts der Kritik, die Landesregierung habe das Leben in den betroffenen Kreisen zu spät heruntergefahren, sagte Laschet: "Es ist eine Abwägung erforderlich." Ihn wundere es immer wieder, wie schnell manche bereit seien, Einschränkungen der Grundrechte vorzunehmen.
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies haben die Behörden das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh und auch im Nachbarkreis Warendorf massiv eingeschränkt. Unter anderem wurden die Kontaktbeschränkungen verschärft, Sport in geschlossenen Räumen sowie zahlreiche Kulturveranstaltungen verboten.
Schulen und Kindertagesstätten sind im Kreis Gütersloh schon seit dem 17. Juni geschlossen. Im Kreis Warendorf geschieht das am Donnerstag.
Update, 24. Juni, 12.02 Uhr: Corona-Prämie für Ausbildungsbetriebe in Not
Kleine und mittelständische Firmen, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Corona-Zeiten ihre Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen, sollen staatliche Prämien bekommen. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen.
Vorgesehen sind außerdem Zahlungen für Unternehmen, die Azubis von anderen Firmen übernehmen, wenn diese pandemiebedingt Insolvenz anmelden müssen. Die Prämie soll helfen, Ausbildungsplätze in der Krise zu erhalten. Die Kosten werden auf 500 Millionen Euro geschätzt.
Mit dem Programm sollen konkret Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern angesprochen werden, so stand es in einem Mitte des Monats bekanntgewordenen Eckpunktepapier.
Wer wegen der Pandemie große Umsatzeinbrüche hat oder seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken musste, aber weiterhin in einem Umfang ausbildet wie in den vergangenen drei Jahren, soll für jeden für das Ausbildungsjahr 2020 abgeschlossenen Ausbildungsvertrag einmalig 2000 Euro bekommen. Für Firmen, die in dieser Lage ihre Plätze sogar aufstocken, ist eine Prämie von 3000 Euro für jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz geplant.
Ebenso viel Geld sollen Unternehmen für jeden Azubi bekommen, den sie von einem pandemiebedingt insolventen Betrieb übernehmen. Zudem will der Staat mit 75 Prozent bei der Zahlung der Ausbildungsvergütung einspringen, wenn Firmen ihre Auszubildenden und Ausbilder auch bei hohem Arbeitsausfall nicht in Kurzarbeit schicken.
Update, 24. Juni, 11.45 Uhr: Niedersachsen erlässt Beherbergungsverbot für Touristen aus "Bereich Gütersloh"
Niedersachsen erlässt nach dem massenhaften Corona-Ausbruch im Bereich Gütersloh in Nordrhein-Westfalen ein Beherbergungsverbot für Touristen aus der Region. "Das Land wird die bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern geltende Regelung im Tourismusbereich anwenden auf Menschen aus dem Bereich Gütersloh", sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Mittwoch in Hannover.
Eine entsprechende Regelung werde gerade erarbeitet. Noch nicht entschieden ist, ob sie generell für Regionen in Deutschland mit einer erhöhten Zahl von Corona-Neufinfektionen gelten soll.
Außerdem wurden Lehrkräfte aus dem Raum Gütersloh und Warendorf, die an niedersächsischen Schulen unterrichten, aufgefordert, zunächst zu Hause zu bleiben.
"Es geht uns nicht um Diskriminierung oder Ausgrenzung von Menschen aus Nordrhein-Westfalen", betonte die Regierungssprecherin. Es gehe nicht darum, Menschen aus Nordrhein-Westfalen abzuweisen. "Wir versuchen angemessen zu reagieren auf die sich da abzeichnende Gefährdung." Es gehe darum, möglichst punktuell zu reagieren und den Wirtschaftsbetrieb in Niedersachsen zu schützen.
Nach dem massiven Corona-Ausbruch rund um die Fleischfabrik Tönnies in Nordrhein-Westfalen hatten Kreis und Stadt Osnabrück in Niedersachsen bereits angeordnet, dass dort ab Mittwoch für Menschen aus Gütersloh und Warendorf deckungsgleich alle Vorschriften gelten, die Nordrhein-Westfalen für diese Regionen festgesetzt hat.
Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wollen Bürger aus Corona-Risikogebieten nur noch unter strengen Auflagen einreisen lassen. In Schleswig-Holstein sollen sie sich künftig nach der Einreise zwei Wochen in Quarantäne begeben. Auf der Insel Usedom waren Urlauber aus dem Kreis Gütersloh schon am Montag aufgefordert worden, Mecklenburg-Vorpommern wieder zu verlassen.
In einer Telefonkonferenz wollen die Gesundheitsminister der Länder an diesem Mittwoch über eine einheitliche Linie im Umgang mit Reisenden beraten.
Update, 24. Juni, 11.28 Uhr: Österreich spricht Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen aus
Nach dem massiven Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh hat Österreich eine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen ausgesprochen.
"In Zusammenhang mit der neuerlichen Ausbreitung des Coronavirus gilt für Nordrhein-Westfalen eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) – vor Reisen nach Nordrhein-Westfalen wird gewarnt", hieß es am Mittwoch auf der Internetseite des österreichischen Außenministeriums.
Für den Rest Deutschlands gilt aus Sicht des Ministeriums ein niedrigeres Sicherheitsrisiko (Stufe 4) mit der Maßgabe: "Von nicht unbedingt notwendigen Reisen in das Land wird abgeraten." Insgesamt gibt es 6 Stufen.
Die höchste gilt, wenn die Reisewarnung ein ganzes Land betrifft. Auf der gleichen "partiellen" Stufe wie NRW stehen in Österreich aktuell unter anderem die chinesische Provinz Hubei und die italienische Lombardei.
Update, 24. Juni, 11.17 Uhr: In Österreich wieder jeder Sport erlaubt - Mehr Besucher in Stadien
In Österreich ist ab 1. Juli wieder jede Art von Sport erlaubt. Die bisherigen Einschränkungen beim Mannschafts- und Kontaktsport entfielen, beschloss die Regierung am Mittwoch in Wien.
Ab September würden unter bestimmten Voraussetzungen Events im
Freien mit bis zu 10.000 Teilnehmern und drinnen mit bis zu 5000 Teilnehmern erlaubt - das betreffe den Sportbereich ebenso wie die Kultur.
Somit sind Besucher in Stadien und bei Konzerten auch wieder erlaubt. Allerdings muss es für die Besucher zugewiesene Sitzplätze geben, auch Abstandsregeln müssten eingehalten werden. Dazu werde auf freiwilliges Tracking gesetzt.
Zu den neuen Lockerungen zählt auch, dass Kellner ab 1. Juli keine Masken mehr tragen müssten. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bat aber darum, "die Maske bitte nicht wegzuwerfen, wir werden sie noch brauchen". Vor allem im Spätherbst könne es wieder eine schwierige Situation geben, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne).
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) forderte dazu auf, mit den Lockerungsschritten sorgsam umzugehen. Das Motto "Genießen und aufpassen" solle beherzigt werden.
Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen in Österreich stabil sei, zeigten internationale Entwicklungen, dass keine Entwarnung gegeben werden könne, meinte Kurz. "Das Virus ist nicht verschwunden. Wir müssen auch in Österreich bei niedrigen Ansteckungszahlen weiter wachsam sein", forderte er.
Update, 24. Juni, 10.50 Uhr: Corona-Ausbruch bei Tönnies: Engpass bei Südtiroler Speck?
Der Corona-Ausbruch beim deutschen Fleischhersteller Tönnies sorgt auch bei Südtiroler Speckherstellern für Unruhe.
Speck und Wurst aus der norditalienischen Provinz könnten unter Umständen knapp werden, sagte Matthias Messner, Direktor des Speckkonsortiums, dem Nachrichtenportal Stol.it (Mittwoch). "Die Situation ist aktuell angespannt und ein Engpass kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden."
Bis Ende Mai stammten knapp sechs Prozent der Fleischmenge für Südtiroler Betriebe von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen. Es handele sich um rund 175.790 Schweineschlegel aus Deutschland, sagte Messner. Derzeit gebe es aber keine Lieferungen mehr aus Rheda-Wiedenbrück.
Die Verbraucher müssten sich keine Sorge um eine Infektion machen. Er verwies auf das Bundesinstitut für Risikobewertung. Das habe bestätigt, dass es keine Hinweise gibt, dass es durch den Verzehr von Lebensmitteln, wie Fleisch und daraus hergestellten Produkten zu einer Infektion des Menschen kommt.
Südtiroler Speck ist eine geschützte geographische Angabe der EU. Er darf nur so heißen, wenn er auf eine bestimmte Art und Weise in Südtirol hergestellt wird. Das Fleisch kommt aber zum großen Teil aus Deutschland oder aus den Niederlanden.
Update, 24. Juni, 10.30 Uhr: Viele Belgier ignorieren Corona-Schutzvorschriften
Zum Umgang der Belgier mit der Corona-Krise meint die Zeitung "De Standaard" am Samstag:
"Eine Form magischen Denkens macht sich breit. Wenn wir uns nicht mehr um Corona scheren, verschwindet das Virus von selbst. Dass es durchschnittlich nur noch fünf Tote pro Tag gibt, bestärkt uns offenbar darin. Die Wissenschaftler erscheinen immer mehr wie einsame Rufer in der Wüste. Es ist unklar, wieso so viele Belgier sorglos sind. (...)"
"Es liegt nicht am Nationalcharakter. Sondern daran, dass das Misstrauen zwischen den Belgiern und ihrer Regierung durch die Corona-Krise noch viel offener zutage getreten ist. Dass die Regierung zu viele Befugnisse an sich zieht, ist hier keine Quelle tiefer Besorgnis.
Die Regierung ist tödlich geschwächt. Eine App bekommt sie frühestens im Herbst zustande. Und für Tests braucht sie noch immer fast vier Tage. Viele Bürger lassen die von der Regierung beauftragten Mitarbeiter, die Infektionsketten verfolgen sollen, in die Irre laufen. Es kann also nicht verwundern, dass die meisten Belgier strenge Anordnungen der Behörden schwungvoll ignorieren."
Update, 24. Juni, 10.14 Uhr: Die Angst vorm Supervirus: Machen Mutationen Sars-CoV-2 gefährlicher?
Eine Analyse aus den USA lässt aufhorchen: Sars-CoV-2 könnte zu einer noch gefährlicheren Variante mutiert sein, heißt es da.
Experten haben daran große Zweifel. So wirklich nötig habe das Coronavirus Veränderungen auch gar nicht - es sei schon ziemlich gut angepasst.
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Update, 24. Juni, 9.45 Uhr: Tennisprofi Struff zu US Open: "Es darf niemand gefährdet werden"
Tennisprofi Jan-Lennard Struff freut sich unter Einschränkungen auf die US Open. "Natürlich müssen die Bedingungen gut sein und auch sicher für jeden, und es darf niemand gefährdet werden" sagte der 30-Jährige der Deutschen Presse-Agentur: "Ich würde natürlich gerne spielen, klar. Ich bin froh, dass es wieder losgeht."
Die US Open sollen vom 31. August bis 13. September unter strengen Hygienevorschriften im von der Coronavirus-Pandemie lange Zeit ganz besonders betroffenen New York stattfinden. Alle Spieler sollen in einem Flughafen-Hotel oder in Häusern in dessen Nähe untergebracht und ständig auf das Virus getestet werden. Zudem soll der Betreuerstab der Profis deutlich reduziert werden.
Sollte der erlaubte Betreuerstab auf eine Person eingeschränkt werden, hätte das aus Sicht von Struff auch Nachteile. "Um es richtig auf professioneller Ebene zu machen, braucht man schon seinen Physiotherapeuten und seinen Tennistrainer", sagte die Nummer 34 der Welt.
"Aber unter diesen Voraussetzungen ist es auch ein bisschen verständlich, dass auf was verzichtet werden muss. Es ist völlig klar, dass man nicht sechs Leute mitnehmen kann, dass ich nicht meine Freundin und meine Familie mitnehmen kann."
Zur umstrittenen Adria-Tour des Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic mit mehreren Coronafällen wollte sich Struff nicht äußern. Die deutsche Nummer zwei hatte an der Vorrunde der Wettkampfserie des Deutschen Tennis Bunds teilgenommen, war für die optimale Vorbereitung auf die US Open dann aber ausgestiegen.
Update, 24. Juni, 8.27 Uhr: Mehr als 50 Corona-Neuinfektionen in Tokio - Höchstwert seit Notstand
In Tokio sind erstmals seit Wochen wieder mehr als 50 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem Coronavirus bestätigt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Mittwoch berichtete, wurden 55 Menschen positiv auf das Virus getestet.
Das ist die höchste Zahl seit dem 5. Mai. Kürzlich hatte die Gouverneurin der Hauptstadt, Yuriko Koike, das Alarmsystem "Tokio Alert" wieder aufgehoben. Doch stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wiederholt auf über 40 Fälle, was die Sorge vor einer zweiten Corona-Infektionswelle schürt.
Tokio will im Sommer nächsten Jahres die wegen der globalen Pandemie verschobenen Olympischen Spiele ausrichten. Japan hatte vergangenen Monat den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des Notstands war die Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben.
Ausgangssperren wie in Europa sind rechtlich nicht möglich.
Update, 24. Juni, 7 Uhr: Fernbusreisen mit Blablabus wieder möglich
Nach rund dreimonatiger Corona-Pause steht Verbrauchern ab diesem Mittwoch eine weitere Reisemöglichkeit zur Verfügung: Das Unternehmen Blablabus nimmt zum Auftakt der Sommerferien unter anderem in Berlin seine Fernbusreisen wieder auf, wie das Unternehmen mitteilte.
Vorerst würden elf deutsche Städte angefahren, darunter bis zu 17 Mal am Tag Hamburg und die Hauptstadt. Ab dem 9. Juli sollen dann weitere Ziele in Deutschland und auch im europäischen Ausland hinzukommen, etwa Amsterdam, Prag und Paris. Um die Hygienevorschriften einzuhalten, ist pro Bus zunächst lediglich jeder zweite Sitz buchbar.
Die Marke Blablabus gehört zum französischen Unternehmen Comuto, das vor allem für die Mitfahr-App Blablacar bekannt ist, über die sich Verbraucher zu Mitfahrgelegenheiten zusammenschließen können. Vor rund einem Jahr ist das Unternehmen auch auf dem Fernbusmarkt eingestiegen und macht dort Marktführer Flixbus Konkurrenz. Der große Wettbewerber ist bereits seit Ende Mai wieder unterwegs.
Update, 24. Juni, 6.50 Uhr: Carsharing-Dienst WeShare verschiebt Expansion
Das Corona-Virus hat auch die Expansionspläne des VW-Carsharingdienstes WeShare durcheinander gebracht. "Es werden sich einige der geplanten Städtestarts von diesem ins kommende Jahr verschieben", sagte Hauptgeschäftsführer Philipp Reth der Deutschen Presse-Agentur.
Welche geplanten Standorte das betreffen wird, soll im 3. Quartal entschieden werden. "Wir haben ein sehr hohes Maß an Planungsunsicherheit", sagte Reth. "Wenn wir noch mal in harte Lockdown-Szenarien reinrutschen sollten, dann würde das erneut einen ganz erheblichen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten in Ballungsräumen haben."
Das zur VW-Tochter Umi gehörende Unternehmen WeShare war vor einem Jahr mit einem stationsungebundenen Leihwagen-Angebot in Berlin gestartet und hatte im Januar angekündigt, den Dienst künftig in sieben weiteren Städten in Deutschland und Europa aufbauen zu wollen.
Dabei handelte es sich um Hamburg, München, Budapest, Prag, Madrid, Paris und Mailand.
Update, 24. Juni, 6.18 Uhr: 587 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 587 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet.
Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 191.449 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Mittwochmorgen meldete (Datenstand 24. Juni, 0 Uhr).
8914 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 19 im Vergleich zum Vortag. Etwa 176.300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 600 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 23. Juni, 0 Uhr, bei 2,02 (Vortag: 2,76). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel zwischen zwei und drei weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 23. Juni, 0 Uhr, auf 1,67 (Vortag: 1,83). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 24. Juni, 6.05 Uhr: Söder verteidigt Urlaubsverbot für Menschen aus Corona-Hotspots
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht in den Beschränkungen für Urlauber aus Corona-Risikogebieten im Freistaat eine unbedingt notwendige Sicherheitsmaßnahme.
Es gehe um die Sicherheit für alle Beteiligten - für die Menschen in Bayern, die Urlauber von überall her und auch für die Menschen aus den betroffenen Landkreisen in Nordrhein-Westfalen, sagte Söder am Dienstagabend in der ARD und im Bayerischen Fernsehen. "Wir möchten nicht, dass der Urlaub in Bayern für viele Leute unsicher wird."
In Bayern dürfen Beherbergungsbetriebe künftig keine Menschen mehr aufnehmen, die aus einem Landkreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt. Ausnahmen soll es nur für Menschen geben, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen könnten. Das hatte das Kabinett am Dienstag beschlossen.
Im Kreis Gütersloh in NRW war nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Tönnies-Fleischwerk in Rheda-Wiedenbrück die sogenannte 7-Tages-Inzidenz auf einen Wert von weit über 200 gestiegen.
Direkte Kritik am Corona-Krisenmanagement der NRW-Landesregierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) übte Söder nicht. Auf die Frage, ob die strikten Beschränkungen für die beiden betroffenen Landkreise zu spät verhängt worden sei, sagte er: "Das kann ich von hier aus nicht beurteilen. Ich glaube, dass die Entscheidung jetzt aber richtig ist."
Er müsse Laschet keinen Rat geben, dieser wisse genau, was er zu tun habe. Söder sagte lediglich, man habe sich schon ein "bisschen gewundert", warum die Menschen in den Corona-Hotspots nicht von Anfang an für eine Woche oder zehn Tage unter sich bleiben mussten.
Söder warnte, das Coronavirus bleibe eine tödliche Herausforderung. "Das ist wie ein Funke, der zu einem Buschfeuer innerhalb von Sekunden werden kann - das hat sich leider bestätigt." Er betonte, Bayern bleibe deshalb auf vorsichtigem Kurs. Wenn Entscheidungen notwendig seien, werde man diese schnell und konsequent treffen.
Update, 23. Juni, 22.34 Uhr: Tönnies soll in Weißenfels die Belegschaft testen
Der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU), hat den Fleischverarbeiter Tönnies dazu aufgefordert, die gesamte Belegschaft in Weißenfels regelmäßig auf das Coronavirus zu testen. "So erhalten wir nicht nur an einem Stichtag einen Überblick, sondern haben ein regelmäßiges Lagebild im Unternehmen", teilte Ulrich am Dienstagabend mit.
Die Aufforderung sei in Abstimmung mit der Landesregierung Sachsen-Anhalt geschehen. Auch wer als Werkvertragsbeschäftigter formal für ein Subunternehmen arbeite, solle getestet werden.
Derzeit seien dem Gesundheitsamt des Burgenlandkreises aber keine Infektionen im Schlachthof in Weißenfels bekannt. "Es wäre eine Katastrophe für die Einwohner und die gesamte Wirtschaft im Burgenlandkreis, wenn wir wie im Kreis Gütersloh alles herunterfahren müssten", so Ulrich weiter.
Der Tönnies-Betrieb in Weißenfels ist nach Unternehmensangaben mit rund 2200 Mitarbeitern der zweitgrößte Tönnies-Schlachtstandort. Bis zum 30. Juni soll der Konzern dem Gesundheitsamt die Kontaktdaten aller Arbeitskräfte übergeben. Die Wohnanschriften seien wichtig, falls eine Quarantäne verhängt werden müsse, erklärte der Landkreis.
In Weißenfels waren im Mai bereits knapp 1200 Schlachthof-Beschäftigte freiwillig auf das Coronavirus getestet worden - alle negativ.
Update, 23. Juni, 22.24 Uhr: Schleswig-Holstein verschärft Corona-Regel für Schlachthöfe
Schleswig-Holstein verschärft wegen der vielen Corona-Fälle in deutschen Schlachthöfen die Kontrollen und Vorschriften in den Betrieben. Künftig müssen neue Beschäftigte in großen fleischverarbeitenden Betrieben zwei negative Tests vorweisen können, bevor sie dort anfangen dürfen zu arbeiten, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Zwischen den für diese Tests erforderlichen Abstrichen müssen mindestens 48 Stunden liegen.
Die Regelung gelte für Betriebe mit mehr als 150 Beschäftigten und für Unternehmen, in denen mehr als 30 Prozent der dort tätigen Personen Leiharbeiter oder Beschäftigte eines Werkunternehmers seien. Betroffen seien auch Leiharbeiter, die innerhalb der vergangenen 14 Tage vor Aufnahme der Tätigkeit in einer anderen Arbeitsstätte tätig gewesen seien. "Liegen keine negativen Tests vor, dürfen sie nicht beschäftigt werden."
Update, 23. Juni, 22.17 Uhr: Nach Lockdown in zwei Landkreisen: Münster erweitert Maskenpflicht
Die Stadt Münster reagiert nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies und dem Lockdown in zwei nahegelegenen Landkreisen mit neuen Regeln zur Maskenpflicht.
"Wer aus dem Großraum Gütersloh und Warendorf kommend Münster besucht, ist ab morgen (Mittwoch, 24. Juni) im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz im gesamten Stadtgebiet zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet", teilte die Stadt am Dienstagabend mit. Jedenfalls dann, wenn man den Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Menschen nicht sicher und durchgehend gewährleisten könne.
Betroffen von der per Allgemeinverfügung angeordneten Maskenpflicht seien Personen mit Wohnsitz im gesamten Kreis Gütersloh und im gesamten Kreis Warendorf.
Ebenso seien Personen im Stadtgebiet Münster zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beziehungsweise Einhalten des Mindestabstandes verpflichtet, die in Münster wohnen und sich regelmäßig im Raum Gütersloh und Warendorf als Berufspendler aufhalten, hieß es. Die Maßnahmen sollen bis 1. Juli gelten.
Update, 23. Juni, 22.08 Uhr: Österreich will wieder Zuschauer in die Stadien lassen
Österreich will offenbar ab dem 1. August wieder Zuschauer in begrenzter Anzahl in die Stadien lassen. Ab dem 1. August sollen bis zu 1250 Fans pro Spiel erlaubt sein. Ab dem 1. September soll dann die Maximalkapazität auf 5000 bis 10.000 Fans pro Spiel angehoben werden.
Das sagte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler der "Kleinen Zeitung". Aktuell finden die Spiele in Österreich wegen der Coronavirus-Pandemie ohne Zuschauer statt.
Demnach soll es eine allgemeine Obergrenze für Veranstaltungen geben, dabei werde auch zwischen Freiluft- und
Hallen-Events unterschieden. Auch die Infrastruktur der Stadien sei entscheidend für die zulässige Höchstgrenze. Die genauen Regeln sollen laut Kogler noch im Juni bekanntgegeben werden.
Update, 23. Juni, 21.19 Uhr: Israel erklärt Corona-Hotspots zur Sperrzone
Israel hat wegen einer gestiegenen Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus mehrere Orte zur Sperrzone erklärt. Sowohl die zentrale Stadt El'ad sowie einzelne Wohnviertel der nördlichen Stadt Tiberias sollen ab diesem Mittwoch sieben Tage lang nur eingeschränkt zugänglich sein, entschied das zuständige Komitee am Dienstag.
Die Entscheidung folgt einer Empfehlung des Gesundheitsministeriums. Erst am Sonntag hatten die Krankenhäuser des Landes wegen der steigenden Infektionszahlen ihre Corona-Stationen wieder geöffnet. Einschränkungen für weitere Orte würden in Erwägung gezogen, teilte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit.
Israel hatte zu Beginn der Corona-Pandemie sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert. Nach einem vergleichsweise glimpflichen Verlauf begann das Land im Mai mit schrittweisen Lockerungen. Seit Ende Mai ist die Anzahl der Neuinfektionen jedoch wieder deutlich gestiegen. Die Regierung mahnt die Bevölkerung immer wieder, Masken zu tragen und Abstandsregeln einzuhalten.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren bis zum Dienstagabend 21.247 Menschen in Israel nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Davon sind 15 860 wieder genesen. Dem Ministerium zufolge starben bisher 308 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung.
Update, 23. Juni, 20.41 Uhr: Bericht: Tönnies-Mitarbeiter nach Bulgarien zurückgekehrt
In Bulgarien sind drei aus Deutschland heimgekehrte Mitarbeiter des Fleischverarbeiters Tönnies unter Quarantäne gestellt worden. Das sagte der Bürgermeister des südwestbulgarischen Beliza, Radoslaw Rewanski, am Dienstagabend dem Fernsehsender bTV. Es handelt sich um den mutmaßlich ersten Bericht in Bulgarien über Heimkehrer nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies.
Die drei Tönnies-Mitarbeiter seien in Deutschland auf das Coronavirus getestet worden, wüssten aber nicht, wie die Tests ausgefallen seien, hieß es. Die Bulgaren sollen nach den Worten des Bürgermeisters bereits am Mittwoch erneut auf das Virus getestet werden. "Uns geht es gut", sagte einer der Männer. "Wir sind zurückgekehrt, weil wir Angst hatten", erklärte er weiter.
Bulgarien hatte jüngst die Quarantänepflicht für Einreisende aus Deutschland aufgehoben. Der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, zeigte sich besorgt, dass rückkehrende Tönnies-Mitarbeiter das Coronavirus in Bulgarien weiter verbreiten könnten. "Es ist möglich, dass durch diese Menschen auch ein zusätzlicher Import des Virus erfolgt", sagte Kuntschew dem Staatsfernsehen BNT.
Update, 23. Juni, 19.05 Uhr: Trotz Corona: Russland feiert mit Militärparade Sieg über Hitler-Deutschland
Mit der größten Militärparade seiner Geschichte erinnert Russland an diesem Mittwoch in Moskau an den 75. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland. Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Atommacht nimmt Präsident Wladimir Putin die Waffenschau samt Aufmarsch der mehr als 13.000 Soldaten auf dem Roten Platz ab.
Es sind auch Hunderte Soldaten von insgesamt 13 Staaten vertreten, darunter vor allem ehemalige Sowjetrepubliken, aber auch Gäste aus China, Indien, der Mongolei und Serbien.
Wegen der Corona-Pandemie haben viele Staatsgäste ihre Reise abgesagt. Deutschland ist mit dem Botschafter vertreten. Auch die Weltgesundheitsorganisation hatte vor einem erhöhten Infektionsrisiko bei Massenveranstaltungen gewarnt. Mehrere russische Städte hatten ihren Paraden wegen der Pandemie abgesagt.
Update, 23. Juni, 18.48 Uhr: Finnland lockert Reisebeschränkungen zum 13. Juli
Finnland will die in der Corona-Krise erlassenen Reisebeschränkungen Mitte Juli für eine Reihe von europäischen Ländern wieder aufheben, darunter voraussichtlich auch Deutschland. Die Möglichkeit zur Einreise hänge dann vom Infektionsgeschehen im jeweiligen Land ab, gaben Innenministerin Maria Ohisalo und Außenminister Pekka Haavisto am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Helsinki bekannt.
Ab dem 13. Juli sollen demnach Reisen aus Ländern wieder möglich sein, die innerhalb einer Zwei-Wochen-Periode weniger als acht neue Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner verzeichnet haben. Nach heutigem Stand fielen darunter neun Staaten des EU- und Schengenraumes, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz - Finnlands wichtigstes Nachbarland Schweden dagegen nicht.
Bereits Mitte Juni hatte Finnland seine Grenzen für Reisende aus dem Baltikum, Norwegen, Dänemark und Island aufgehoben.
Update, 23. Juni, 18.43 Uhr: Fauci besorgt über Zunahme von Corona-Fällen in US-Bundesstaaten
Der führende US-Immunologe in der Corona-Krise, Anthony Fauci, hat sich besorgt über deutlich steigende Fallzahlen von Coronavirus-Infektionen in mehreren US-Bundesstaaten geäußert. Fauci sprach am Dienstag bei einer Anhörung im Repräsentantenhaus von einem "beunruhigenden Anstieg von Infektionen" in Florida, Texas, Arizona und anderen Bundesstaaten.
Die nächsten paar Wochen würden entscheidend dafür, diesem Anstieg entgegenzuwirken. Fauci sagte, es gebe aber auch Erfolge im Kampf gegen das Virus in den USA. So sei es etwa im Bundesstaat New York gelungen, die Fallzahlen zu senken.
Rund die Hälfte der 50 US-Bundesstaaten verzeichnen eine Zunahme von Fällen. Fauci sagte, die gewaltigen Anstrengungen bei der Suche nach einem Impfstoff machten Fortschritte. Er sei weiterhin zuversichtlich, dass ein wirksamer Impfstoff Anfang kommenden Jahres zur Verfügung stehen könne. Es gebe aber keine Garantie dafür.
Fauci sagte, die USA seien schwer von der Pandemie getroffen worden. Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den meisten nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen weltweit. Mehr als 2,3 Millionen Fälle wurden seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Mehr als 120.000 Menschen starben nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2.
Update, 23. Juni, 17.57 Uhr: RKI-Appell: Weiter achtsam bleiben und neue Ausbrüche verhindern
Nach den Corona-Ausbrüchen unter anderem im Landkreis Gütersloh hat das Robert Koch-Institut (RKI) die Menschen in Deutschland zur Vorsicht aufgerufen. "Wir müssen weiterhin achtsam sein", sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Dienstag in Berlin.
Das gelte für weitere Monate. Das Virus sei noch im Land. "Wenn wir ihm die Chance geben, sich auszubreiten, nimmt es sich diese Chance. Das sieht man an den derzeitigen Ausbruchsgeschehen." Diese beträfen fleischverarbeitende Betriebe und Glaubensgemeinschaften und könnten über Kontakte leicht in die Bevölkerung übertragen werden.
Es gelte, weitere Ausbrüche mit solidarischem Verhalten zu verhindern, betonte Wieler: durch Einhalten von Mindestabständen, Hygieneregeln und durch Maskentragen an Orten, wo es geboten sei. "Ich denke nicht, dass die Lockerungen völlig folgenlos bleiben werden." Wieler zeigte sich allerdings optimistisch, dass eine zweite Welle in Deutschland mit den bereits erprobten Werkzeugen verhindert werden kann: "Das liegt echt in unserer Hand."
Vor allem lokale Ausbrüche - insbesondere in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf in NRW, aber auch in Magdeburg, Göttingen und Berlin-Neukölln - treiben nach RKI-Einschätzung die bundesweiten Zahlen in die Höhe.
Update, 23. Juni, 17.53 Uhr: FC Bayern: Sommer-Tour findet trotz Corona statt
Der FC Bayern geht auch in diesem Sommer auf Tour - allerdings wegen der Corona-Pandemie nur virtuell. Nach dem USA-Trip im vergangenen Jahr gibt es in diesem Jahr keine Asien-Reise, dafür will der deutsche Fußball-Meister "Fans weltweit die Möglichkeit geben, die Vorbereitungsphase in Echtzeit miterleben zu können".
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Update, 23. Juni, 17.47 Uhr: Schleswig-Holstein: Quarantäne für Reisende aus Risikogebieten
Reisende aus Corona-Risikogebieten wie dem Kreis Gütersloh in Nordrhein-Westfalen müssen in Schleswig-Holstein künftig in Quarantäne. Sie sollen unverzüglich nach der Einreise ihre Wohnung oder eine andere geeignete Unterkunft beziehen, um sich dort 14 Tage zu isolieren, wie die Regierung in Kiel am Dienstag mitteilte. Man strebe aber ein bundeseinheitliches Vorgehen an - dazu werde es am Mittwoch eine Telefonkonferenz der Gesundheitsminister geben.
Als Grenzwert gelten mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen in einem Gebiet. Die Landesregierung reagierte damit auf die massenhaften Neuinfektionen im Kreis Gütersloh in einem großen Fleischbetrieb. Ab wann genau die Quarantäne-Regelung gelten werden, teilte sie zunächst nicht mit.
Als ungeeignete Quarantäne-Unterkünfte gelten Campingplätze, Jugendherbergen und alle sonstigen Einrichtungen mit sanitären Gemeinschaftseinrichtungen, die von den Betroffenen benutzt werden müssten. Die Verordnung soll am Mittwoch beschlossen werden. In Schleswig-Holstein liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf niedrigem Niveau.
Update, 23. Juni, 17.42 Uhr: Lockdown rund um Tönnies-Fleischfabrik - Urlauber zurückgeschickt
Der massive Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies trifft die Menschen in den westfälischen Kreisen Gütersloh und Warendorf hart. Kurz vor Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen schränken die NRW-Behörden den Alltag von mehr als 640.000 Einwohnern in der Region um die größte deutsche Fleischfabrik erheblich ein. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern wollen Touristen aus Corona-Hotspots nicht mehr im Land übernachten lassen.
Von der Ostseeinsel Usedom musste bereits ein Ehepaar aus Gütersloh abreisen, wie ein Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald berichtete. In Bayern dürfen Beherbergungsbetriebe künftig keine Menschen mehr aufnehmen, die aus einem Kreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt. Ausnahmen gebe es nur für Menschen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen könnten, teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) mit.
Update, 23. Juni, 17.34 Uhr: Arbeitslosenquote in Südafrika steigt auf über 30 Prozent
In Südafrika, der wichtigsten Volkswirtschaft des Kontinents, hat die Arbeitslosenquote erstmals seit mehr als zehn Jahren die 30-Prozent-Marke übersprungen. Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des südafrikanischen Statistikbüros Stats SA stieg sie in den ersten drei Monaten des Jahres auf 30,1 Prozent - ein Prozentpunkt mehr als in den letzten drei Monaten des Vorjahres.
Damit waren im ersten Quartal 2020 offiziell 7,1 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter in Südafrika ohne Job. Die Zahlen enthalten nicht diejenigen, die die Arbeitssuche aufgegeben haben.
Da Südafrikas strenge Corona-Restriktionen erst Ende März in Kraft traten, enthalten diese Zahlen noch nicht die Negativeffekte des landesweiten Lockdowns. Nach unterschiedlichen Schätzungen wird mit millionenfachen Job-Verlusten gerechnet, weil tausende Unternehmen die wochenlangen Einnahmeverluste kaum überstehen könnten.
Südafrikas Wirtschaft befand sich schon vor der Coronakrise in einem Konjunkturtal; zudem sind mehrere Staatsunternehmen in Schieflage und werden nur mithilfe staatlicher Unterstützung am Leben erhalten.
Update, 23. Juni, 17.33 Uhr: Caritas zu Tönnies: Konzern-Erfolg durch Ausbeutung
Der Caritasverband im Kreis Gütersloh hat bei Arbeits- und Corona-Schutzmaßnahmen schwere Vorwürfe gegen den dortigen Schlachtbetrieb Tönnies erhoben. Der Branchenriese in Rheda-Wiedenbrück habe sich "höchst fahrlässig" verhalten, sagte Caritas-Vorstand Volker Brüggenjürgen der Deutschen Presse-Agentur.
Viele der 7000 Beschäftigten in der Produktionsstätte seien Werkvertragsarbeiter, deren teils unzumutbare Arbeits- und beengte Wohnbedingungen schon lange angeprangert würden. Sie hätten die Virusausbreitung begünstigt.
Die Schutzmaßnahmen von Tönnies seien völlig unzureichend gewesen. "Die Leute werden in Transportern zur Arbeit gekarrt. Sie wohnen, essen, arbeiten immer dicht an dicht", sagte Brüggenjürgen. "Man hat die Arbeiter sehenden Auges in dieses Desaster hineingeschickt." Mehr als 1550 Beschäftigte wurden inzwischen positiv getestet.
Der Aufstieg zu einem Konzern mit Milliardenumsatz ist nach Worten Brüggenjürgens nur möglich gewesen, weil Tönnies auf das System mit Werkvertragsbeschäftigten gesetzt habe, die von Subunternehmen deutlich schlechter bezahlt würden als die Tönnies-Stammbelegschaft.
Rund 90 Prozent der Bundesbürger fordern einen radikalen Wandel in der Fleischindustrie. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für das Nachrichtenportal "t-online".
Update, 23. Juni, 17.26 Uhr: Niedersachsen findet keine Auffälligkeiten bei Schlachthof-Kontrollen
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim westfälischen Schlachtbetrieb Tönnies hat Niedersachsen alle mit dem Unternehmen in Verbindung stehenden Fleischbetriebe in dem Bundesland kontrolliert. Hinweise auf Verstöße gegen das niedersächsische Verbot, Personal unter den Schlachtbetrieben auszutauschen, hätten sich nicht bestätigt, sagte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover.
Alle Mitarbeiter seien bereits länger im jeweiligen Betrieb im Einsatz. Auch sei die Wohnsituation der Werkvertragsarbeiter nicht so beengt wie im Kreis Gütersloh. Dies hätten Kontrollen der Wohnungen ergeben.
Die Landkreise Osnabrück, Emsland und Delmenhorst hätten sowohl die Situation in den entsprechenden Schlachtbetrieben als auch die Unterbringung der Beschäftigten unter die Lupe genommen, betonte Schröder. Die niedersachsenweite Testaktion von rund 17.000 Beschäftigten in der Fleischindustrie sei praktisch abgeschlossen, ohne dass über einen mit Nordrhein-Westfalen in Zusammenhang stehenden Infektionsherd in der Stadt Dissen hinaus weiter nennenswert Corona-Infektionen entdeckt wurden, sagte Schröder.
Update, 23. Juni, 17.24 Uhr: Düsseldorfer Altstadt soll kein zweites Ischgl werden
Die Düsseldorfer Altstadt, die "längste Theke der Welt", soll kein zweites Ischgl werden - kein weiterer Hotspot der Corona-Pandemie. Am vergangenen Wochenende waren viele Tausend Feierwütige in die engen Altstadtgassen geströmt und hatten den Verantwortlichen in der Landeshauptstadt Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Polizei und Ordnungsamt mussten größere Ansammlungen auflösen.
Nun soll an den kommenden Wochenenden ein Lagezentrum im Rathaus dafür sorgen, dass die Altstadtgänger die Stadt nicht in den Lockdown treiben. Das hat die Stadt am Dienstag angekündigt. Dies habe sich bereits an Karneval und am Japan-Tag bewährt. Weitere Maßnahmen werden nicht ausgeschlossen.
Update, 23. Juni, 17.23 Uhr: Die Corona-Situation in Bulgarien und Rumänien
Viele der in Ostwestfalen von Corona-Infektionen betroffenen Tönnies-Schlachtereiarbeiter stammen aus Bulgarien und Rumänien. Die beiden osteuropäischen Länder leiden nach absoluten Zahlen weniger unter der Pandemie als andere Staaten Europas. Jedoch wird befürchtet, dass bei steigenden Fallzahlen die Krankenhäuser überlastet werden könnten. Dies wurde bislang durch strenge Schutzmaßnahmen verhindert, die inzwischen aber gelockert wurden.
Die Zahl der Neuinfektionen ist nach den ersten Lockerungen gestiegen. In Rumänien hat sich das Tages-Plus an Infektionen ein paar Tage lang sogar verdoppelt, in Bulgarien wuchs die Zahl vor allem in der Hauptstadt Sofia und in einzelnen Gemeinden im Süden des Landes.
In Rumänien gelten Abstands- und Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen - jedoch steht die Regierung unter Druck einer starken Opposition, die diese Maßnahmen abschaffen will. In Bulgarien wurde die Maskenpflicht gerade wieder eingeführt, nachdem sie am 15. Juni abgeschafft worden war.
In Rumänien sind bisher (Stand: Dienstag) 1539 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gestorben. In dem Land mit rund 18 Millionen Einwohnern hatten sich seit Beginn der Pandemie gut 24.500 Menschen infiziert. In Bulgarien lag die Zahl der Corona-Todesopfer bei 207. Infiziert hatten sich nach offiziellen Angaben in dem Land mit einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen insgesamt 3984 Patienten.
Update, 23. Juni, 17.16 Uhr: Bayern erlässt Beherbergungsverbot für Menschen aus Risikoregionen
Angesichts des massiven Corona-Ausbruchs im Kreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) untersagt Bayern die Beherbergung von Menschen, die von dort und aus anderen schwer betroffenen Landkreisen in das südliche Bundesland einreisen.
Beherbergungsbetriebe in Bayern dürfen künftig keine Gäste mehr aufnehmen, die aus einem Landkreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt. Das teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. Eine Ausnahme gibt es nur für Menschen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können.
Update, 23. Juni, 17.12 Uhr: Nach positiven Corona-Tests: Adria Tour wird nicht fortgesetzt
Nach den positiven Corona-Tests von zahlreichen Tennisspielern wird die umstrittene Adria Tour des ebenfalls positiv getesteten Novak Djokovic nicht fortgesetzt. Die noch geplanten Veranstaltungen in Banja Luka und Sarajevo könnten angesichts der Entwicklungen nicht mehr stattfinden, teilten die Organisatoren am Dienstag mit.
Zuvor hatte Djokovic seinen positiven Test öffentlich gemacht und erklärt, er würde sich nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben. Der Weltranglisten-Erste war in den vergangenen Tagen heftig dafür kritisiert worden, dass auf den Stationen in Belgrad und Zadar keine Hygieneregeln eingehalten worden waren.
Update, 23. Juni, 17.07 Uhr: Corona-Infektionen in Wiesenhof-Schlachthof bei Oldenburg
Mehrere Mitarbeiter eines Schlachthofs der PHW-Gruppe ("Wiesenhof") im niedersächsischen Wildeshausen sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eine am Montag erfolgte Reihentestung sei bei 23 von 50 Mitarbeitern positiv verlaufen, sagte ein Sprecher des Landkreises.
Der PHW-Gruppe zufolge sollen alle mehr als 1100 Mitarbeiter des Schlachthofes auf eine Corona-Infektion getestet werden. PHW hält eine Mehrheitsbeteiligung an dem Schlachthof Geestland Putenspezialitäten.
Zusammen mit dem Unternehmen sollen nun Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Ursachen aufzuarbeiten, sagte Landrat Carsten Harings (parteilos). Schon Anfang Juni waren mehr als 1100 Mitarbeiter getestet worden, dabei wurde ein Infektionsfall entdeckt. Von den aktuell 23 Infizierten waren dem Landkreis zufolge zuvor 22 negativ getestet worden. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 23. Juni, 17.04 Uhr: Laumann über kompletten Lockdown: Wäre nicht "dorfscharf" gegangen
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat den Lockdown für den kompletten Kreis Warendorf unter anderem mit den Bewegungen der Bewohner begründet: "Man kann das nicht dorfscharf machen. Das gesellschaftliche Leben orientiert sich nicht an Dorfgrenzen", sagte Laumann am Dienstag.
Zudem habe die 7-Tages-Inzidenz den Wert von 50 überschritten. "Darauf guckt auch Deutschland. Darauf guckt auch das Ausland. Und ich finde, wenn man das abgemacht hat, muss man sich auch dran halten", so Laumann.
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Dienstmorgen bei einer Pressekonferenz noch gesagt, die geplanten Maßnahmen im Kreis Warendorf sollten "nicht flächendeckend" sein, sondern für Orte gelten, die an den Kreis Gütersloh grenzen.
Update, 23. Juni, 17.03 Uhr: Zahl der Corona-Nachweise im Kreis Gütersloh weiter gestiegen
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück ist die Zahl der nachweislich Infizierten im Kreis Gütersloh weiter gestiegen. Es gebe insgesamt 1952 positive Befunde, am Vortag lag diese Zahl noch bei 1696, wie der Kreis am Dienstag mitteilte. Davon gelten 703 als genesen, 1228 seien noch infiziert. 1201 Menschen aus dieser Gruppe befinden sich in häuslicher Quarantäne, hieß es in der Mitteilung.
Der Kreis wies daraufhin, dass in der veröffentlichten Statistik vorerst nicht mehr nach Tönnies-Mitarbeitern und Personen ohne Bezug zu dem Schlachtbetrieb unterschieden werde. Es sei zu Doppelzählungen in den Wohnungen und auf dem Werksgelände gekommen. Zahlen zu den Reihentests seien in den vergangenen Tagen fehlerhaft veröffentlicht worden.
Update, 23. Juni, 17 Uhr: Nach Corona-Fällen in Fleischfabriken: Änderungen bei Kaufland und Lidl
Nach dem Corona-Skandal in einer Fleischfabrik von Tönnies mit über 1300 Infizierten (TAG24 berichtete) und anderen Orten Deutschlands werden bei der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) die Weichen in Sachen Fleisch neu gestellt.
Wie die Neckarsulmer am Dienstag mitteilen, wolle man bei Lidl und Kaufland ein "wichtiges Zeichen für mehr Verantwortung und bessere Arbeitsbedingungen in der Lieferkette" setzen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 23. Juni, 16.58 Uhr: Corona vertreibt den Shanty-Chor aus "Inas Nacht"
Bei der Late-Night-Show "Inas Nacht" ist er eigentlich nicht wegzudenken, doch am Montagabend wurde die Sendung ohne den Shanty-Chor "De Tampentrekker" aufgezeichnet. Ina Müller (54) musste diesmal auf die Sänger verzichten, da sie alle etwas älter sind und daher zur Corona-Risikogruppe gehören, wie der NDR am Dienstag mitteilte.
Zuvor hatte die "Bild" berichtet, dass "Inas Nacht" zum ersten Mal seit 13 Jahren ohne Shanty-Chor stattfand.
Die Kabarettistin, Sängerin und Moderatorin lädt in ihrer Late-Night-Show Gäste in die Hamburger Hafenkneipe "Zum Schellfischposten". Zurzeit würden vier von insgesamt zwölf Folgen aufgezeichnet - ohne Shanty-Chor und ohne Publikum, teilte der NDR weiter mit. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 23. Juni, 16.50 Uhr: Infektionen mit Coronavirus über Fleischwaren unwahrscheinlich
Eine Infektion mit dem Coronavirus über Fleisch oder andere Lebensmittel ist unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Aktuell seien keine Infektionen mit Sars-CoV-2 durch kontaminierte Fleischwaren bekannt, sagte ein Sprecher des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Theoretisch können Coronaviren laut BfR von einer infizierten Person auf Wurst und Fleisch übertragen werden, wenn Hygieneregeln missachtet werden, etwa durch Niesen, Husten oder unsaubere Hände. Auch eine Übertragung auf Dritte sei denkbar - allerdings müsste das Lebensmittel kurz nach der Kontamination berührt und das Virus beispielsweise über die Hände auf die Schleimhäute von Nase, Augen oder Mund gelangen.
Der Übertragungsweg durch den Verzehr von Fleischwaren spielt nach Angaben des BfR "nach dem jetzigen Stand des Wissens keine Rolle".
Update, 23. Juni, 16.48 Uhr: 44 Corona-Infizierte in Gebäudekomplex in Berlin-Friedrichshain
Bei 44 Bewohnern eines Gebäudekomplexes im Berliner Stadtteil Friedrichshain sind Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Aufgrund "einiger" Coronafälle habe das Gesundheitsamt dort in der vergangenen Woche umfangreiche Testungen bei Kontaktpersonen vorgenommen, teilte eine Sprecherin des Bezirks am Dienstag auf Anfrage mit. Die betroffenen Haushalte wurden unter Quarantäne gestellt. Die Menschen hätten keine Symptome.
Unter den Infizierten seien auch Kinder, hieß es. Schulen, Kitas sowie Jugendfreizeiteinrichtungen sowie Schul- und Kitaaufsicht seien umgehend informiert worden. "An den betroffenen Schulen und Kitas werden nun ebenfalls Testungen angeboten", erklärte die Sprecherin weiter. Die Menschen in Quarantäne würden vom Bezirksamt mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt. Zuvor hatte unter anderem der "Tagesspiegel" (online) über den Fall berichtet.
Zu möglichen Hintergründen der Häufung von Fällen in dem Haus machte der Bezirk zunächst keine weiteren Angaben. Ob vielleicht ein Zusammenhang zu dem aktuellen Corona-Ausbruch in Berlin-Neukölln mit inzwischen knapp 100 bestätigten Fällen besteht, war zunächst nicht bekannt. Dort stehen rund 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne; Querverbindungen auch in andere Bezirke wurden vermutet.
Update, 23. Juni, 16.47 Uhr: Gericht in Brasilien ordnet Maskenpflicht für Präsident Bolsonaro an
Die Verfügung eines Gerichts verpflichtet Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro, in öffentlichen Räumen, Verkehrmitteln und Geschäften im Hauptstadtbezirk Brasília eine Schutzmaske zu tragen. Eine Zuwiderhandlung wird übereinstimmenden brasilianischen Medienberichten vom Dienstag zufolge mit einer Strafe von 2000 Reais (340 Euro) am Tag geahndet. Die Maskenpflicht gilt demnach auch für Angestellte im öffentlichen Dienst.
Die Justiz folgt damit einer Zivilklage, die ein Anwalt aus der Hauptstadt eingereicht hat. Im Hauptstadtdistrikt ist nach einem Dekret des Gouverneurs Ibaneis Rocha das Tragen von Masken in der Corona-Pandemie verpflichtend. "Das Verhalten des Präsidenten der Republik, Jair Messias Bolsonaro, zeigt die klare Absicht, die von der Regierung des Hauptstadtdistrikts auferlegten Regeln zu brechen", zitierte das Portal "G1" aus der Begründung des Gerichts.
Der rechtspopulistische Politiker verharmloste das Coronavirus und lehnte Schutzmaßnahmen ab. Bolsonaro zeigte sich bei diversen Gelegenheiten ohne Maske, löste Menschenansammlungen aus und machte Selfies mit Fans. Am Sonntag vergangener Woche war der damalige Bildungsminister Abraham Weintraub wegen der Teilnahme an einer Demonstration von Regierungsanhängern in Brasília ohne Maske zur Zahlung von 2000 Reais verdonnert worden.
Update, 23. Juni, 16.43 Uhr: Stars wollen New Yorks Highschool-Absolventen online gratulieren
Stars wie der Schauspieler Lin-Manuel Miranda und der Musiker Pitbull wollen den New Yorker Schulabsolventen in der Corona-Krise gemeinsam gratulieren. Die Veranstaltung, an der unter anderem auch die Moderatoren Tina Fey und Andy Cohen teilnehmen wollen, solle am 30. Juni live im Fernsehen und im Internet gezeigt werden, teilte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio am Dienstag mit.
"Den Highschool-Abschluss zu machen ist schon unter normalen Umständen eine herausragende Errungenschaft, aber ich bin besonders beeindruckt von der 'Class of 2020' und all dem, was sie durchgemacht haben, um zu diesem Punkt zu gelangen."
Zum Abschluss der Highschool werden Absolventen in den USA normalerweise bei großen Veranstaltungen gefeiert. Sie tragen traditionell Doktorhut und Talar, bekommen ihre Abschlussurkunden überreicht und viele Familienmitglieder und Freunde sitzen im Publikum. Weil die Millionenmetropole New York von der Coronavirus-Pandemie stark betroffen ist, sind solche Abschlussfeiern dort derzeit nicht möglich. Es gab für Absolventen in den USA bereits mehrere Online-Feiern mit zahlreichen prominenten Gast-Rednern.
Update, 23. Juni, 16.42 Uhr: Maas sieht "bestmögliche Rahmenbedingungen" für Spanien-Urlaub
Bundesaußenminister Heiko Maas hat bei einem Kurzbesuch in Spanien die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie im beliebtesten Urlaubsland der Deutschen gelobt. Er sei zuversichtlich, dass der Urlaub in Spanien "unter den bestmöglichen Rahmenbedingungen" stattfinden könne, sagte er am Dienstag in Valencia.
Gleichzeitig rief er die deutschen Touristen auf, sich an die strikten Regeln zu halten. "Das ist notwendig, um zu verhindern, dass es im Sommer über den ganzen Tourismus in Europa eine zweite Corona-Welle gibt."
Seit Beginn der Corona-Krise Mitte März war Maas das erste Regierungsmitglied aus dem Ausland, das Spanien besucht. Erst am Sonntag war dort nach 14 Wochen den Notstand zur Eindämmung der Corona-Pandemie beendet worden. Die 47 Millionen Bürger des Landes durften sich erstmals wieder im ganzen Land frei bewegen. Zugleich wurden die Grenzen für Besucher geöffnet. Damit entfiel von deutscher Seite auch die Reisewarnung für das beliebte Urlaubsziel.
Update, 23. Juni, 16.37 Uhr: Kreise Gütersloh und Warendorf: Massive Ausweitung von Corona-Tests
In den ostwestfälischen Landkreisen Gütersloh und Warendorf werden die Corona-Tests deutlich ausgeweitet. Wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag in Düsseldorf nach einer Sitzung des Landeskabinetts berichtete, sollen Bewohner und Beschäftigte in den Pflegeeinrichtungen in den kommenden Tagen durchgetestet werden. Gleiches gelte für Mitarbeiter der Krankenhäuser, Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel und Kioskpersonal.
Getestet werden sollen auch die Beschäftigten von Unternehmen und Subunternehmen, die zentrale Gemeinschaftsunterkünfte betreiben oder in einem nennenswerten Umfang Werkvertragsarbeitnehmer beschäftigen.
Alle Bürger der beiden Kreise sollen außerdem die Möglichkeit erhalten, kostenlos einen Test durchführen zu lassen. Die Bevölkerung werde durch Zeitungsannoncen und Lautsprecherdurchsagen zur Testung aufgerufen. "Wir werden auch öffentliche Teststationen über Bundeswehr und Rotes Kreuz errichten", sagte Laumann.
Update, 23. Juni, 16.32 Uhr: Drosten warnt vor zweiter Welle
Der Virologe Christian Drosten befürchtet nach Corona-Ausbrüchen unter anderem in Nordrhein-Westfalen eine unbemerkte Ausbreitung des Coronavirus in die Bevölkerung. Die Verbreitung über die Gegend hinaus zu verhindern, sei jetzt das Entscheidende, sagte der Charité-Wissenschaftler am Dienstag im NDR-Podcast. Generell gebe es aktuell in mehreren Orten, darunter auch in Berlin, eindeutige Anzeichen, dass Sars-CoV-2 wieder komme.
Schon jetzt ist aus Sicht des Virologen große Vorsicht geboten, dass sich keine zweite Welle entwickelt. Er verwies auf die Lage in den Südstaaten der USA, wo sich trotz hoher Umgebungstemperaturen eine "furchtbare Situation" entwickle. Dort sei zu früh gelockert worden.
"Ich bin nicht optimistisch, dass wir in einem Monat noch so eine friedliche Situation haben wie jetzt, was die Epidemietätigkeit angeht" sagte Drosten. "In zwei Monaten, denke ich, werden wir ein Problem haben, wenn wir nicht jetzt wieder alle Alarmsensoren anschalten." Die Bevölkerung müsse einsehen, dass die Gesundheitsbehörden Unterstützung und Konsens bräuchten.
Die Gespräche mit Drosten gehen bis Ende August in eine Sommerpause, wie die Moderatorin ankündigte. In der Zwischenzeit sollen auf dem Podcast-Kanal andere Wissenschaftler zum Thema Corona zu Wort kommen.
Update, 23. Juni, 16.31 Uhr: Goldpreis steigt auf höchsten Stand seit 2012
Gold wird in der Corona-Krise unter risikoscheuen Anlegern immer beliebter. Der Preis des gelben Edelmetalls legte zuletzt beständig zu und am Dienstag wurde der höchste Stand seit etwa siebeneinhalb Jahren erreicht. In der Spitze kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) gut 1767 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit 2012. Das Rekordhoch von 1921 Dollar, erreicht im Jahr 2011, ist allerdings noch ein gutes Stück entfernt.
Beflügelt wird der Preis des Edelmetalls zurzeit gleich von mehreren Seiten. Zum einen investieren Anleger in das auch als Krisenwährung bekannte Metall, weil die Ungewissheit über den Fortgang der Corona-Pandemie hoch ist. Hinzu kommt das angespannte Verhältnis zwischen den beiden Weltmächten USA und China.
Ein weiterer Faktor, der für Gold spricht, ist das anhaltend niedrige Zinsniveau in vielen Ländern auf der Welt. Davon profitieren Anlagen wie Gold, die keine Zinsen abwerfen. Am Dienstag kam ein weiterer Faktor hinzu: ein schwacher US-Dollar. Da Gold meist in der amerikanischen Währung gehandelt wird, macht ein schwacher Dollar das Edelmetall für Anleger in Ländern außerhalb des Dollarraums erschwinglicher. Das lässt die Nachfrage steigen und sorgt somit für Preisauftrieb.
Update, 23. Juni, 16.25 Uhr: Spektakuläre Artistik als Signal in der Coronakrise
Mit spektakulären Kunststücken haben Top-Artisten in den Schweizer Alpen auf die dramatische Situation der Veranstaltungsbranche wegen der Coronakrise aufmerksam gemacht.
Bei der "Glacier 3000 Air Show" zeigte die Stab-Akrobatin Sheila Nicolodi in luftiger Höhe einen Stangentanz. Der Schweizer Drahtseilkünstler Freddy Nock spazierte mit einem undurchsichtigen Helm auf einem Seil der Seilbahn im Skigebiet Glacier 3000 bei Les Diablerets. Außerdem fuhr er mit einem Rad dank eines Balancierstabs auf den Seilen in 175,4 Metern Höhe über dem Boden über eine Distanz von 367 Metern.
Der Akrobatikkünstler Ramon Kathriner trat während der Show auf einem "Todesrad" mit den Schweizer Alpen im Hintergrund auf. Die werktags für Touristen noch geschlossenen Anlagen der Seilbahn wurden so zur Artistikbühne. Ab dem 27. Juni sind die Anlagen laut Website des Unternehmens auch wieder täglich für Touristen geöffnet.
Update, 23. Juni, 16.21 Uhr: Berlin kippt Kontaktbeschränkungen - auch Sachsen-Anhalt lockert
In Berlin und Sachsen-Anhalt gibt es weitere Lockerungen der Corona-Regeln. So fallen für Berliner und Berlinerinnen die wegen der Corona-Pandemie geltenden Kontaktbeschränkungen weg. Das hat der Senat am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beschlossen.
Bisher gilt, dass sich in der Hauptstadt maximal fünf Personen aus mehreren oder nur Mitglieder zweier Haushalte in der Öffentlichkeit treffen dürfen. Die Regelung sollte die Ausbreitung des Coronavirus verhindern helfen. Abstands- und Hygieneregeln sollen weiter gelten.
Auch in Sachsen-Anhalt sollen etwa die Kontaktsperren weiter gelockert werden. Ab Anfang Juli solle nur noch die Empfehlung gelten, sich mit nicht mehr als zehn Menschen zu treffen und möglichst wenige wechselnde Kontakte zu haben, sagte Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag in Magdeburg. Auf Bußgelder solle verzichtet werden.
Update, 23. Juni, 16.08 Uhr: Corona bei Tönnies: Lockdown auch für Nachbarkreis Warendorf
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies verhängen die Behörden einen Lockdown auch für den Nachbarkreis Warendorf. Genau wie im Kreis Gütersloh gebe es Kontaktbeschränkungen, Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen würden verboten, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag. Ab Donnerstag würden zudem Schulen und Kitas im Kreisgebiet geschlossen.
Update, 23. Juni, 15.39 Uhr: Basketball-Finale in München ohne Fans
Das Finale der Basketball-Bundesliga in München wird nicht, wie zuletzt diskutiert, als erste Veranstaltung einer deutschen Profiliga seit der Coronavirus-Pause mit einigen Fans stattfinden.
"Die Staatsregierung hält es gegenwärtig für noch nicht vertretbar, Zuschauer zu Sportevents zuzulassen", teilte das bayerische Innenministerium am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. Das gelte auch für das Final-Rückspiel der BBL am Sonntag, "bei dem die Zulassung einer begrenzten Zuschauerzahl bis vor kurzem zumindest vorstellbar war."
Update, 23. Juni, 15.36 Uhr: Trump weitet vorübergehenden Einwanderungsstopp in die USA aus
Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit infolge der Corona-Pandemie in den USA hat Präsident Donald Trump den Stopp legaler Einwanderung bis zum Jahresende ausgeweitet.
Trump verlängerte am Montag eine im April zunächst für 60 Tage angeordnete Regelung, die im Wesentlichen Ausländer betrifft, die sich um eine Green Card für den dauerhaften Aufenthalt in den Vereinigten Staaten bemühen. Die Verfügung sieht darüber hinaus die Aussetzung von verschiedenen Arbeitsvisa vor.
Die US-Regierung begründete die Maßnahmen mit der weiterhin dramatischen Lage auf dem Arbeitsmarkt infolge der weitgehenden Stilllegung der Wirtschaft zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Wegen der Vorkehrungen haben seit Mitte März mehr als 40 Millionen Menschen wenigstens zeitweise ihren Arbeitsplatz verloren. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stagnierte zwar zuletzt. Eine wirkliche Entspannung ist allerdings trotz der langsamen Öffnung der Wirtschaft noch nicht erkennbar.
Update, 23. Juni, 15.26 Uhr: Tennis-Weltranglisten-Erster Novak Djokovic positiv auf Coronavirus getestet
Erst kritisiert, nun infiziert: Auch der Tennis-Weltranglisten-Erste Novak Djokovic ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit zahlt der Organisator der umstrittenen Adria-Tour nun persönlich den Preis für den leichtsinnigen Umgang mit der Pandemie und die Missachtung gängiger Hygieneregeln bei dem Show-Event mit jetzt vier erkrankten Profis.
Wie der 33 Jahre alte Serbe am Dienstag mitteilte, zeigt er keine Symptome. Das Virus wurde auch bei seiner Frau Jelena festgestellt, jedoch nicht bei den Kindern des Paars.
Am Montagabend hatte nach dem Bulgaren Grigor Dimitrow und dem Kroaten Borna Coric auch sein Landsmann Viktor Troicki einen positiven Test öffentlich gemacht. "Jeder einzelne Fall tut mir extrem leid", schrieb Djokovic. Der Hamburger Alexander Zverev war nach eigenen Angaben negativ getestet worden. Er hatte an beiden Stationen in Belgrad und Zadar in Kroatien teilgenommen und sich in eine selbstverordnete Isolation begeben.
Djokovic kündigte einen weiteren Test in fünf Tagen an, vermied aber nach der heftigen Kritik an laxen Hygienemaßnahmen und Fotos feiernder Tennisprofis mit freiem Oberkörper das klare Eingeständnis eines Fehlers. "Alles, was wir im vergangenen Monat gemacht haben, passierte mit reinem Herzen und ernsthaften Absichten", schrieb er zur Tour.
Update, 23. Juni, 15.20 Uhr: Trump: Zunahme der Corona-Fälle nur den vielen Tests geschuldet
US-Präsident Donald Trump hat die Bedeutung der jüngsten Zunahme bekannter Coronavirus-Infektionen in den USA heruntergespielt. Es gebe mehr Fälle, weil in den USA so viele Tests durchgeführt würden, schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. "Mit weniger Tests hätten wir weniger Fälle", schrieb er.
Die meisten renommierten Experten weisen Trumps Erklärung, wonach die Zunahme der Infektionen vor allem durch eine Zunahme an Tests begründet sein soll, jedoch zurück. In mehreren Bundesstaaten, darunter etwa Texas, Florida und Kalifornien, stieg die Zahl bekannter Infektionen zuletzt rasch an.
Derzeit werden in den USA rund 30.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet - fast so viel wie am Höhepunkt der Corona-Krise im April. Viele Experten machen die Lockerung der Corona-Beschränkungen für die Zunahme verantwortlich.
Trump hatte sich bereits am Samstag dafür ausgesprochen, weniger im Land zu testen, um weniger Corona-Fälle zu haben. Später bezeichnete er das aber als Scherz. Trump wirbt für eine rasche Wiedereröffnung der Wirtschaft und will - wohl auch mit Blick auf die Wahl im November - eine möglichst rasche Rückkehr zur Normalität. Seiner Darstellung nach ist das Coronavirus dabei, nach und nach aus den USA zu verschwinden.
Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den meisten nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen weltweit. Mehr als 2,3 Millionen Fälle sind bekannt, mehr als 120.000 Menschen starben nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2.
Update, 23. Juni, 15.14 Uhr: Chemiebranche stellt zehn Millionen Liter Desinfektionsmittel bereit
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat die deutsche Chemiebranche mehr als zehn Millionen Liter Desinfektionsmittel bereitgestellt. Die Menge, die etwa der Ladung von 300 Tanklastwagen entspreche, sei an über 1000 medizinische und soziale Einrichtungen in Deutschland verteilt worden, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Dienstag in Frankfurt mit.
Organisiert wurde das Desinfektionsmittel über die Internetplattform "Notfalldesinfektion". Wegen der entspannteren Versorgungslage sei die Aktion mittlerweile beendet, teilte der Verband mit, der die Chemie- und Pharmabranche mit rund 464.000 Mitarbeitern in Deutschland vertritt. Auf dem digitalen Marktplatz kooperierten rund 450 Akteure - vom Rohstoffhersteller über Logistiker und Umfüller bis hin zu Endverbrauchern der Gesundheitseinrichtungen.
"Als Desinfektionsmittel knapp wurden in der Krise, hat der VCI mit seiner Initiative maßgeblich mitgeholfen, Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime schnell und unbürokratisch zu versorgen. Mein herzlicher Dank gilt allen Unternehmen, die sich dabei aktiv beteiligt und Produktion flexibel umgestellt haben", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Update, 23. Juni, 15.09 Uhr: New Yorks Gouverneur: Denken über Quarantäne für Einreisende nach
Inmitten deutlich ansteigender Corona-Infektionszahlen in weiten Teilen der Vereinigten Staaten könnten neue Beschränkungen für Reisende innerhalb der USA verhängt werden.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo, in dessen Bundesstaat die Infektions- und Todeszahlen wieder gering sind, denkt über entsprechende Maßnahmen zum Schutz nach: "Wir erwägen ernsthaft eine Quarantäne, nur um sicherzustellen, dass Menschen, die aus Staaten mit höheren Infektionen kommen, unsere Infektionsrate nicht versehentlich erhöhen", sagte Cuomo am Dienstag dem US-Sender NBC. Damit meint der Gouverneur eine gewöhnlich zweiwöchige, verpflichtende Quarantäne, die Einreisenden aus entsprechenden Bundesstaaten auferlegt wird.
New York war mit knapp 800 Toten und Zehntausenden Neuinfektionen pro Tag vor kurzem weltweites Epizentrum der Pandemie. Damals erließen andere Bundesstaaten Quarantäne-Vorschriften für einreisende New Yorker.
Dank umfassender Maßnahmen konnte die Verbreitung des Virus dort schließlich eingedämmt werden. In über 20 anderen Bundesstaaten, vor allem im Süden, aber steigen die Fallzahlen gerade deutlich an. Viele von diesen hatten, ermuntert vom Weißen Haus, ihre Wirtschaft wieder geöffnet und Ausgangsbeschränkungen gelockert oder aufgehoben.
Update, 23. Juni, 15.03 Uhr: Lauterbach zu Gütersloh: Keine Urlaubsreise ohne Corona-Test
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach warnt davor, dass Menschen aus dem Kreis Gütersloh in den Urlaub fahren, ohne zuvor getestet worden zu sein. "Dann besteht die Gefahr, dass das Virus aus Gütersloh wieder verbreitet wird", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post".
Jetzt sei eine intelligente, schnelle und repräsentative Testung notwendig, sagte der studierte Epidemiologe. Dabei sei es nicht wichtig, dass auch der letzte Tönnies-Mitarbeiter gefunden werde. "Man muss sich jetzt um die Bevölkerung kümmern", sagte Lauterbach.
Für den gesamten Kreis Gütersloh mit rund 370.000 Einwohnern verhängte das Land Nordrhein-Westfalen am Dienstag einen Lockdown. Das öffentliche Leben wird ab Mittwoch bis vorerst zum 30. Juni heruntergefahren. Über 1500 Arbeiter von Tönnies waren positiv auf das Corona-Virus getestet worden (Stand Montag).
Update, 23. Juni, 14.55 Uhr: Corona-Lazarett in altem VW-Werk in Südafrika eingerichtet
Als "Zeichen der Solidarität" hat Südafrikas Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Dienstag die Umwandlung einer alten Volkswagen-Fabrik in eine Corona-Klinik gewürdigt. Die medizinische Einrichtung in Port Elizabeth hat Platz für bis zu 3300 Betten sowie medizinische Infrastruktur. Sie sei in Rekordzeit umgebaut worden, sagte Mkhize in Niedersachsens Partnerprovinz am Ostkap.
VW hatte die rund 66.000 Quadratmeter große Fabrik seit Ende 2019 nicht mehr genutzt und war dabei, sie zu verkaufen. Nun wurde sie mit Unterstützung der Bundesregierung in ein Lazarett umgebaut, das von der Regierung betrieben werden soll. VW trug nach eigenen Angaben 28 Millionen Rand (rund 1,4 Millionen Euro) zur Klinik bei.
Südafrika hat mit mindestens 101.590 bestätigten Erkrankungen mehr Covid-19-Fälle als jedes andere Land in Afrika. Bislang sind laut Mkhize mehr als 50 Prozent der Infizierten wieder geheilt. 1991 Menschen sind jedoch in Südafrika an der Krankheit gestorben. Nach Angaben des Ministers wurde die Krankenhausbetten-Kapazität des Landes für Covid-19-Fälle auf mehr als 27.000 gesteigert.
Update, 23. Juni, 14.49 Uhr: FC Toulouse: Vier Spieler positiv auf Coronavirus getestet
Vier Profispieler des französischen Fußball-Clubs FC Toulouse sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die vier Spieler müssten sich nun für 14 Tage in Quarantäne begeben, teilte Team-Arzt Patrick Flamant am Dienstag mit. Zuvor waren dem Verein zufolge die Profi-Mannschaft, Trainer und weitere Angestellte auf das Coronavirus getestet worden. Die Namen der betroffenen Spieler wurden zunächst nicht bekanntgegeben.
Die Spieler dürften generell weder auf noch neben dem Spielfeld Kontakt untereinander haben, erklärte Flamant. Generell müsste ein Sicherheitsabstand zwischen den Personen eingehalten werden. In der vergangenen Woche waren auch beim Erstligisten AS Saint-Étienne fünf Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet worden, davon waren nach Club-Angaben drei Betroffene nicht genauer spezifizierte Spieler.
Die Saison der französische Ligue 1 wurde im April coronabedingt vorzeitig beendet. Der bisherige Erstligist FC Toulouse muss nun in die Zweite Liga absteigen.
Update, 23. Juni, 14.42 Uhr: Lufthansa-Konzern schließt Flugbetrieb der deutschen SunExpress
Der Lufthansa-Konzern schließt den Flugbetrieb der Beteiligung SunExpress Deutschland mit rund 1200 Mitarbeitern. Die verbleibenden Flüge sollen von der türkischen Schwestergesellschaft, Eurowings und anderen Airlines abgewickelt werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
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Update, 23. Juni, 14.30 Uhr: Europol warnt vor Radikalisierung durch Corona-Lockdown
Europol hat vor einer Radikalisierung von Einzeltätern durch strenge Corona-Maßnahmen gewarnt. Die Gefahr von terroristischen Anschlägen steige, heißt es im neuesten Terrorismus-Bericht der Polizeibehörde, der am Dienstag in Den Haag vorgelegt wurde.
Die möglichen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie könnten die Radikalisierung anheizen, schreibt Europol-Chefin Catherine De Bolle (50) im Vorwort des Berichts. «Aktivisten der links- wie auch rechtsextremistischen Seite sowie aus Kreisen des dschihadistischen Terrorismus versuchen, die Pandemie auszunutzen, um ihre Ziele weiter zu propagieren.»
Die Zahl der Anschläge von Separatisten und nationalistischen Gruppen geht dem Bericht zufolge zurück. Dagegen erlebte Europa aber Auswirkungen einer weltweiten Welle von rechtsextremistisch motivierter Gewalt, wie Europol schreibt. Viele rechtsextremistische Gruppen in Europa seien zwar nicht gewalttätig. "Sie tragen aber zu einem Klima der Angst und Feindseligkeit gegenüber Minderheiten bei." Das könne bei Einzelnen die Schwelle zur Gewalt senken, warnt Europol. Auch bei Linksextremisten nehme die Gewaltbereitschaft zu.
Update, 23. Juni, 14.26 Uhr: Tennisstar Novak Djokovic positiv auf Corona getestet
Tennisstar Novak Djokovic (33) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Weltranglisten-Erste am Dienstag mit. "Ich werde mich nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und den Test in fünf Tagen wiederholen", schrieb Djokovic in einem Statement, das in den sozialen Medien geteilt wurde.
Djokovic war für die Organisation seiner Adria-Tour zuletzt heftig kritisiert worden, weil bei den Veranstaltungen in Belgrad und Zadar keine Hygiene- und Sicherheitsregeln eingehalten worden waren. Vor dem 33-Jährigen waren bereits der Bulgare Grigor Dimitrow (29), der Kroate Borna Coric (23) und der Serbe Viktor Troicki (34) positiv getestet worden.
Update, 23. Juni, 14.24 Uhr: Kurzarbeit in Österreich deutlich zurückgegangen
Die durch die Coronakrise sprunghaft angestiegene Kurzarbeit ist in Österreich deutlich zurückgegangen. Mit 812.000 Betroffenen seien rund 326.000 Menschen weniger in Kurzarbeit als in der Vorwoche, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (36, ÖVP) am Dienstag in Wien.
Die Ministerin begründete den Rückgang mit vergleichsweise wenigen Verlängerungsanträgen. Erst 17.000 von insgesamt 110.000 Firmen hätten die Kurzarbeit für weitere drei Monate beantragt. Unternehmen, die mit 1. März Kurzarbeit eingeführt hätten, bleibe noch eine Woche Zeit, diese zu verlängern, so Aschbacher. "Viele Unternehmen sagen aber, es ist nicht mehr notwendig." Auch die Arbeitslosenzahlen gehen aktuell zurück.
Update, 23. Juni, 14.15 Uhr: Schwarzenegger wirbt mit Kaliforniens Gouverneur fürs Maskentragen
Der frühere Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger (72), hat in einem Video mit vier seiner Amtsvorgänger und -nachfolger zum Tragen einer Maske in der Corona-Krise aufgerufen. "Eine Maske zu tragen, schützt die Leute in Ihrem Umfeld. Es ist nicht politisch. Es ist nicht schwach", schrieb der frühere Bodybuilder und Schauspieler am Montag auf Twitter. Darunter postete er das Video, in dem neben ihm auch der amtierende Gouverneur, der Demokrat Gavin Newsom (52), sowie drei weitere ehemalige Amtsinhaber auftreten und teils humoristisch für die Masken werben.
"Das ist noch nicht vorbei", warnte Schwarzeneggers republikanischer Vorgänger Pete Wilson (86) in dem knapp eine Minute langen Clip. Schwarzenegger selbst betonte, das Coronavirus sei nicht weg, nur weil die Einkaufszentren mit 50-prozentiger Auslastung wieder öffnen dürfen.
Update, 23. Juni, 14.13 Uhr: Pubs, Hotels, Kinos: Johnson kündigt trotz Kritik Lockerungen an
Trotz Kritik unabhängiger Wissenschaftler dürfen Pubs, Restaurants, Hotels und viele andere Einrichtungen in England vom
4. Juli an wieder öffnen. Das kündigte der britische Premierminister Boris Johnson (56) am Dienstag im Parlament in London an.
Gleichzeitig werde die Abstandsregel von zwei Metern auf einen Meter reduziert, sofern andere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus getroffen werden. Unter anderem müssen Besucher beim Betreten ihre Kontaktdaten hinterlassen. Auch Kinos, Museen, Bibliotheken, Friseursalons und Gotteshäuser dürfen unter Auflagen wieder aufmachen. Die neue Regelung gilt nur für England. Schottland, Wales und Nordirland legen ihre eigenen Maßnahmen fest.
Auf der anderen Seite gab es scharfe Kritik an den Lockerungen. Die Reduzierung des Mindestabstands in Innenräumen auf einen Meter komme einer Aufhebung der Kontaktbeschränkungen gleich, hieß es in einer Mitteilung der Gruppe unabhängiger Wissenschaftler "Independent Sage". Dafür sei die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit rund 1000 noch zu hoch. Zudem müsse es ein funktionierendes System zur Nachverfolgung von Kontakten geben.
Johnson hatte angekündigt, bereits bis Anfang Juni ein "Weltklasse-System" einzuführen. Inzwischen musste die Regierung aber eingestehen, dass dieses Versprechen nicht eingehalten werden konnte.
Update, 23. Juni, 14 Uhr: Britische Autoindustrie: Jeder sechste Job in Gefahr
Jeder sechste Job in der britischen Autoindustrie ist einer Umfrage zufolge wegen der Corona-Krise in Gefahr. Der Verband der britischen Autobauer und -händler (SMMT) appellierte daher am Dienstag an die Regierung in London, die Branche stärker finanziell zu unterstützen. Eine Mitgliederbefragung hatte ergeben, dass zahlreiche Arbeitnehmer in der Branche in Kurzarbeit seien. Allein im Juni sei die Streichung von mehr als 6000 Stellen angekündigt worden.
Zusätzliche Einbußen fürchtet der SMMT im Falle eines harten Bruchs mit der Europäischen Union nach der Brexit-Übergangsphase. Sie soll nach dem Willen der Regierung in einem halben Jahr enden.
Die Corona-Krise habe alle Kapazitäten verbraucht, sagte SMMT-Chef Mike Hawes auf einer Konferenz der Autoindustrie. "Die Branche verfügt weder über die Ressourcen, die Zeit noch die Klarheit, um sich auf einen weiteren Schock eines harten Brexits vorzubereiten."
Update, 23. Juni, 13.44 Uhr: Tausend statt zwei Millionen: Riad begrenzt Zahl der Hadsch-Pilger
Wegen der Corona-Pandemie begrenzt Saudi-Arabien die Zahl der Pilger bei der muslimischen Wallfahrt Hadsch in diesem Jahr drastisch auf wenige Tausend. "Es könnten Tausend sein oder weniger oder etwas mehr", sagte der saudische Hadsch-Minister Mohammed Salih Bintin am Dienstag in einer virtuellen Pressekonferenz. "Wir erwarten nicht Zehntausende und wir erwarten nicht Hunderttausende." Die Zahl werde von den Anforderungen des Gesundheitsschutzes abhängen.
Im vergangenen Jahr hatten sich mehr als zwei Millionen Muslime an der Wallfahrt in die für Muslime heilige Stadt Mekka beteiligt. Die meisten von ihnen kamen aus dem Ausland.
Bereits am Montagabend hatte die saudische Regierung mitgeteilt, dass an der diesjährigen Wallfahrt nur Gläubige teilnehmen dürften, die sich bereits im Land befänden. Gesundheitsminister Taufik al-Rabia (54) sagte am Dienstag, zugelassen seien ausschließlich Pilger unter 65 Jahren. Sie würden vorab getestet, um sicherzustellen, dass sie nicht infiziert seien. Nach der Hadsch müssten sie in Quarantäne.
Saudi-Arabien hat bisher mehr als 160.000 Infektionen mit dem Corona-Virus und mehr als 1300 Tote gemeldet. Es ist damit das arabische Land mit den meisten Fällen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war zuletzt noch einmal deutlich angestiegen und kletterte in der vergangenen Woche auf fast 5000. Trotzdem lockerte die Regierung zuletzt die Ausgangsbeschränkungen.
Update, 23. Juni, 13.35 Uhr: Bayern erlässt Beherbergungsverbot für Menschen aus Kreis Gütersloh
Angesichts des massiven Corona-Ausbruchs im Kreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) untersagt Bayern die Beherbergung von Menschen, die von dort und aus anderen schwer betroffenen Landkreisen in das südliche Bundesland einreisen. Beherbergungsbetriebe in Bayern dürfen künftig keine Gäste mehr aufnehmen, die aus einem Landkreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt.
Das teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (48, CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. "Das ist eine Schutzmaßnahme, die wir für wirklich notwendig halten", sagte er. Eine Ausnahme gibt es nur für Menschen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können.
Update, 23. Juni, 13.30 Uhr: Manager von infiziertem Tennisstar Dimitrow räumt Versäumnisse ein
Der Manager von Tennisprofi Grigor Dimitrow (29) hat nach der Infektion des Bulgaren mit dem Coronavirus Versäumnisse von dessen Stab bei den Vorsichtsmaßnahmen eingeräumt. "Wir waren nicht so diszipliniert, wie es sein musste", sagte Georgi Stoimenow am Dienstag dem bulgarischen Fernsehsender bTV. Dimitrows Manager ist nicht mit dem Virus infiziert, obwohl er nach eigenen Worten "recht (viel) Zeit" mit dem Tennisprofi verbracht hat.
Nach seinem ersten Match bei der Adria-Tour im kroatischen Zadar gegen den ebenfalls infizierten Kroaten Borna Coric (23) hatte Dimitrow am vorigen Samstag zurückgezogen, anschließend wurde er positiv auf das Coronavirus getestet, wie er am Sonntag mitteilte.
Der Weltranglisten-19. hält sich jetzt in seiner Wahlheimat Monaco auf. Dem 29-Jährigen gehe es nun gut und er erhole sich allmählich, sagte sein Manager. "Gestern hatte er keine der Symptome mehr, die er zuvor hatte", sagte er am Dienstag. Der Halbfinalist der letztjährigen US Open werde allerdings zwei Wochen lang nicht mehr trainieren.
Nach einem Belgrad-Aufenthalt hatte Dimitrow am 16. und 17. Juni Bulgarien besucht, wo er bulgarischen Medien zufolge auch trainiert hat. In seiner Geburtsstadt Haskowo werden nun alle Kontaktpersonen auf das Coronavirus getestet - auch viele Kinder, mit denen er sich dort fotografieren ließ. 19 Menschen wurden nach einem Bericht des bulgarischen Staatsradios unter Quarantäne gestellt.
Update, 23. Juni, 13.27 Uhr: Sachsen-Anhalt will Kontaktbeschränkungen lockern
In Sachsen-Anhalt sollen die coronabedingten Kontaktsperren weiter gelockert werden. Ab Anfang Juli solle nur noch die Empfehlung gelten, sich mit nicht mehr als zehn Menschen zu treffen und möglichst wenige wechselnde Kontakte zu haben, sagte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (58, SPD) am Dienstag in Magdeburg. Auf Bußgelder solle verzichtet werden.
Update, 23. Juni, 13.20 Uhr: EU legt Datum für Sondergipfel zu Corona-Programm fest
Ein EU-Sondergipfel am 17. und 18. Juli soll einen Durchbruch in den Verhandlungen über das 750-Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise bringen. Wie der Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel (44) am Dienstag mitteilte, wollen sich die Staats- und Regierungschefs dafür erstmals seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie wieder persönlich in Brüssel treffen.
Bei einer Videokonferenz am vergangenen Freitag hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und etliche ihrer Kollegen zahlreiche Kritikpunkte am Vorschlag der EU-Kommission für das Konjunkturpaket geäußert. Länder wie die Niederlande wollen zum Beispiel nicht, dass EU-Hilfsgelder in Form von nicht zurückzahlbaren Zuschüssen vergeben werden. Deutschland kritisiert unter anderem die Kriterien für die Mittelvergabe.
Der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission sieht einen schuldenfinanzierten Konjunktur- und Investitionsplan im Umfang von 750 Milliarden Euro vor. Davon sollen 500 Milliarden Euro als Zuschüsse an die EU-Staaten fließen, der Rest als Kredite. Die Schulden sollen bis 2058 gemeinsam aus dem EU-Haushalt abbezahlt werden. Verhandelt wird der Plan zusammen mit dem nächsten siebenjährigen EU-Finanzrahmen, für den die Kommission 1,1 Billionen Euro ansetzt.
Update, 23. Juni, 13.17 Uhr: Kapitän Trimmel bereut Klassenerhalts-Party von Union Berlin
Kapitän Christopher Trimmel (33) bereut die Feierlichkeiten zum Klassenerhalt des Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin in der vergangenen Woche. "Wenn man das verhindern kann, würde ich das nicht mehr machen", sagte der österreichische Nationalspieler in einer Video-Medienrunde am Dienstag. Am vergangenen Dienstag hatten Trimmel und Sheraldo Becker (25) nach dem 1:0 gegen den SC Paderborn in der Stadion-Einfahrt mit den eigenen Fans gejubelt. Dabei wurden die Corona-Abstandsregeln nicht eingehalten. Erst später schritten die Ordner ein und separierten Fans und die anwesenden Union-Spieler.
"Man muss ein bisschen Verständnis zeigen und jetzt aus den Fehlern lernen", sagte Trimmel: "Ich bin froh, dass nichts passiert ist. Ich wurde jetzt sehr, sehr oft negativ getestet." Die Deutsche Fußball Liga hatte Trimmel und Becker zu einer Geldstrafe in insgesamt fünfstelliger Höhe verurteilt. "Ich bin ordentlich bestraft worden von der Liga, damit ist die Sache auch abgeschlossen", sagte Trimmel.
Trimmel und Union drohen noch weitere Konsequenzen, da die Berliner Behörden derzeit prüfen, ob Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet werden. Das Ordnungsamt könnte eine weitere Geldstrafe verhängen, die laut Infektionsschutzgesetz bis zu 25.000 Euro betragen kann. Trimmel beschäftigt sich damit jedoch nicht und verriet weder wie hoch die DFL-Strafe ist, noch ob der Verein die Kosten dafür übernimmt. "Dazu werde ich mich nicht äußern", sagte der 33-Jährige.
Update, 23. Juni, 13.07 Uhr: Studie: Deutschland ist für Pandemien weniger anfällig
Deutschland ist dank seiner Wirtschaftsstruktur und seines Gesundheitssystems deutlich besser aufgestellt, um Pandemien zu bewältigen, als viele andere Ländern Europas. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Wirtschaftauskunftei Creditreform zu den ökonomischen, gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen eines potenziellen Pandemieausbruchs auf die EU-Länder und Großbritannien.
Dabei belegte Deutschland hinter Luxemburg den zweiten Platz unter den Ländern, die dank ihrer Wirtschaftsstruktur, ihres Arbeitsmarktes, des Gesundheitssystems, der Bevölkerungsstruktur und der Kapazitäten für das mobile Arbeiten grundsätzlich am besten in der Lage sind, mit Krankheitswellen wie der Corona-Epidemie fertig zu werden. Die Plätze drei und vier belegten Dänemark und Schweden.
Besonders anfällig für Pandemien sind der Studie zufolge Länder in Südeuropa und an der europäischen Peripherie. Schlecht schnitten vor allem Italien, Kroatien, Malta und Griechenland ab. In Italien - dem Schlusslicht im Pandemie-Ranking - sorgen laut Creditreform der verhältnismäßig hohe Anteil der Älteren an der Bevölkerung, Probleme im Gesundheitssystem, die geringen Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten und vor allem der problematische Arbeitsmarkt für eine hohe Pandemie-Anfälligkeit.
Die Studie bewertete die grundsätzliche Anfälligkeit der Länder für Pandemien, nicht ihren Umgang mit der Corona-Krise. So schnitt Großbritannien in der Studie trotz der aktuellen Probleme im Umgang mit Covid19 recht gut ab und belegte Platz 6 unter den strukturell am besten gegen eine Pandemie gewappneten Volkswirtschaften.
Update, 23. Juni, 13 Uhr: Tui will Werte abstoßen: "Hotels nur in Ausnahmefällen besitzen"
Tui will wegen des Spardrucks in der Corona-Krise bestimmte Unternehmensteile abstoßen - in Frage kommen könnten dabei etwa Hotels. "Wir werden uns von Vermögenswerten trennen oder Partner an Bord holen", sagte Vorstandschef Fritz Joussen (57) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Mögliches Feld für solche Schritte ist die Hotelsparte. "Es sind unsere Marken, wir setzen und kontrollieren die Standards in Bezug auf die Qualität, Lage und Service", erklärte Joussen. "Dazu müssen wir die Hotels nur in Ausnahmefällen besitzen." Auf Mallorca ließen sich Eigentümer schon überzeugen, "ihr Hotel auf unsere Markenplattform zu bringen".
Der Tui-Konzern muss einen harten Sparkurs fahren, weil das Geschäft - wie bei vielen anderen Touristikunternehmen - wegen der Pandemie drei Monate lang fast komplett ruhte. Es läuft derzeit mit ersten Zielen auch am Mittelmeer langsam wieder an. Die Tui-Gruppe will bis zu 8000 Jobs streichen und unter anderem die Flotte ihrer Airline Tuifly um über die Hälfte verringern. Gewerkschaften kritisieren dies scharf.
Zur Überbrückung der Viruskrise bekam Tui einen Staatskredit über 1,8 Milliarden Euro. Das könnte unter Umständen nicht reichen. "Wir arbeiten natürlich mit mehreren Szenarien und tun gut daran, in diesen Szenarien auch über weitere Finanzquellen nachzudenken", sagte Joussen. Tui habe die Kosten um 70 Prozent gesenkt, zudem seien die Reisewarnungen für viele Länder gefallen. "Aber kein Mensch weiß, wie es mit dem Virus weitergeht, wann es Medizin und Impfstoffe gibt."
Update, 23. Juni, 12.50 Uhr: "Wirtschaftsweise" warnen vor verfrühter Debatte um Steuererhöhungen
Die "Wirtschaftsweisen" warnen vor einer verfrühten Debatte um Steuererhöhungen zur Rückführung der gewaltigen neuen Schulden infolge der staatlichen Maßnahmen in der Corona-Krise. "Fatal wäre es natürlich, jetzt schon von Steuererhöhungen zu reden mit dem Verweis auf Konsolidierung. Damit würde man der Erholung, auf die wir jetzt hoffen, einen Schlag mit dem Hammer verpassen", sagte der Frankfurter Ökonom Volker Wieland (54) am Dienstag in einer Videoschalte des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Die Bundesregierung hat ein Paket im Umfang von 130 Milliarden Euro geschnürt, um die von der Corona-Pandemie ausgebremste Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Eine expansive Fiskalpolitik sei in der aktuellen Lage notwendig, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrates, Lars P. Feld (53). In normalen Zeiten sollte Deutschland aber wieder zur Schuldenbremse zurückkehren.
Update, 23. Juni, 12.47 Uhr: Corona-Folgen für Rundfunkbeitrag noch unklar
Die konkreten Folgen der Corona-Pandemie für die Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag sind noch nicht absehbar. "Wir können es aktuell noch nicht einschätzen. Wir wissen, dass es Auswirkungen geben wird", sagte der Leiter des Kundenmanagements und Berichtswesens beim ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice, Bernd Roßkopf, am Dienstag. Den Zeithorizont schätzte er so ein: "Was wir glauben zu wissen, ist, dass es irgendwann im Laufe des nächsten Jahres durchaus auch bei uns ankommen wird."
Eine Prognose, wie viele Freistellungen es von der Beitragszahlung durch die Krise geben könnte, sei noch unklar. Insbesondere von Privatleuten habe es bereits Anfragen gegeben, bei denen nach den Möglichkeiten gefragt worden sei, ob und in welcher Form man sich vom Beitrag befreien lassen kann. "Hier bewegen wir uns noch in einer niedrigen fünfstelligen Größenordnung", sagte Roßkopf zu den Anfragen.
Der Rundfunkbeitrag ist die Haupteinnahmequelle für ARD, ZDF und Deutschlandradio. Der monatliche Beitrag liegt derzeit bei 17,50 Euro. Die Ministerpräsidenten haben beschlossen, dass der Beitrag auf 18,36 Euro steigen soll. Die dafür notwendige Zustimmung in allen Länderparlamenten steht aber noch aus. Die Beitragserhöhung könnte zum 1. Januar 2021 kommen, damit würde der Betrag erstmals seit 2009 wieder steigen.
Update, 23. Juni, 12.45 Uhr: Antikörper-Studie des Robert Koch-Instituts startet in Bad Feilnbach
Das Robert Koch-Institut hat am Dienstag in der oberbayerischen Gemeinde Bad Feilnbach eine Antikörper-Studie zum Coronavirus gestartet. Das RKI will bundesweit in vier stark betroffenen Gemeinden rund 8000 Menschen auf das Virus testen, pro Ort rund 2000.
Bad Feilnbach ist die zweite Kommune nach Kupferzell in Baden-Württemberg, wo die Tests am 19. Mai begonnen hatten. Die Ergebnisse für Kupferzell sollen voraussichtlich Anfang Juli vorliegen.
Die ersten in Bad Feilnbach zufällig ausgewählten Testpersonen sollten am Dienstag zu den Test-Bussen des RKI kommen. Bei ihnen soll ein Rachenabstrich zum Test einer akuten Infektion gemacht sowie Blut abgenommen werden, um mögliche Antikörper zu bestimmen. Das soll zeigen, wie weit sich das Virus bereits in der Bevölkerung verbreitet hat. Studien zufolge deuten Antikörper auf eine Immunität hin. Wie stark und wie lange diese schützen könnte, ist offen.
Die Studienteams werden auch nach dem sozialen Verhalten der Menschen und nach ihrer Mobilität fragen, um herauszufinden, wie sich das Virus verbreitet hat. Erhoben werden zudem eine Reihe weiterer Punkte, etwa, ob die Menschen in der Zeit der Kontaktbeschränkung vermehrt zu Alkohol gegriffen haben.
Bad Feilnbach hatte zu Anfang der Pandemie sehr viele Corona-Fälle verzeichnet. Zuletzt gab es aber keine Neuinfektionen mehr. Der dritte Ort für die Studie solle im Landkreis Straubing-Bogen liegen, hieß es beim RKI. Über den vierten sei noch nicht entschieden.
Eine ähnliche Studie - allerdings nicht vom RKI - hatte es im stark vom Coronavirus betroffenen Gangelt im nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg gegeben. Auch in München läuft eine Studie der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am LMU Klinikum München.
Update, 23. Juni, 12.42 Uhr: Wegen Lockdowns im Kreis Gütersloh: DTB-Serie nach Mülheim verlegt
Wegen des verhängten Lockdowns im Kreis Gütersloh auf Grund des Corona-Ausbruchs beim Fleischverarbeiter Tönnies ist eine der Zwischen- und Bonusrunden des Deutschen Tennis Bundes von Versmold nach Mülheim an der Ruhr verlegt worden.
Das teilte der Verband am Dienstag mit. "Die Absage in Versmold war alternativlos. Die Gesundheit der Spieler und aller Beteiligten steht an oberster Stelle", sagte DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard (62). Die Spiele in Mülheim sollen am Mittwoch beginnen. Parallel finden in dieser Woche noch Spiele in Großhesselohe, Oberhaching und Neuss statt.
Versmold gehört zum Kreis Gütersloh, für den NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Dienstag wieder strenge Corona-Einschränkungen verhängt hatte.
Update, 23. Juni, 12.40 Uhr: Konzert für mehr als 2000 Pflanzen in Barcelona
Das erste Konzert im Opernhaus von Barcelona nach dem Ende des Corona-Notstands hat vor einem völlig lautlosen Publikum stattgefunden. 2292 Pflanzen verliehen dem Parkett und den Rängen im Gran Teatre del Liceu die Atmosphäre eines Dschungels, während vier Musiker ihnen nach einer tiefen Verbeugung Variationen von Giacomo Puccinis "Crisantemi" darboten. Applaus gab es am Montagabend nicht, aber die Pflanzen leuchteten in ihrem schönsten Grün.
Mit der ungewöhnlichen Aktion wollte der Konzeptkünstler Eugenio Ampudia für einen behutsameren Umgang der Menschen mit der Natur und ihren Pflanzen werben, berichtete das spanische Fernsehen. Die Pflanzen sollen anschließend - jede mit einer Bescheinigung des Künstlers - Mitarbeitern des Gesundheitswesens als Dank für ihre aufopfernde Arbeit während des Höhepunkts der Corona-Pandemie geschenkt werden, teilte das Opernhaus mit.
Update, 23. Juni, 12.36 Uhr: Andy Murray zu US Open: "Nur wenn die Kontrollen stimmen"
Der britische Tennisprofi Andy Murray (33) kann sich eine Teilnahme an den US Open unter bestimmten Bedingungen vorstellen. "Bei den US Open hinter geschlossenen Türen zu spielen ist etwas, das ich vorhabe - so lange es sicher ist", schrieb Murray am Dienstag in einer Kolumne für die BBC. "Für mich ist eines der wichtigsten Themen, wie sie die 'Blase' rund um das Turnier kontrollieren", schrieb die frühere Nummer eins der Welt.
Die US Open sollen vom 31. August bis 13. September unter strengen Hygienevorschriften im von der Coronavirus-Pandemie lange Zeit ganz besonders betroffenen New York stattfinden. Alle Spieler sollen in einem Flughafen-Hotel oder in Häusern in dessen Nähe untergebracht und ständig auf das Virus getestet werden. Zudem soll der Betreuerstab der Profis deutlich reduziert werden.
"Man stelle sich die Situation vor, du bist in einem späteren Stadium der US Open und jemand hat die Blase verlassen, die Regeln gebrochen und ist nach Manhattan gegangen. Und dann kommt das Virus in die Blase und du kannst deswegen nicht an einem Viertel- oder Halbfinale der US Open teilnehmen - das wäre extrem frustrierend", schrieb Murray. Von daher müsse klar geregelt sein, wie die Abläufe kontrolliert und wie mögliche Strafen aussehen würden.
Update, 23. Juni, 12.35 Uhr: Menschen im Kreis Gütersloh entsetzt von erneutem Lockdown
Nachdem NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Dienstagmorgen einen regionalen Lockdown für den Kreis Gütersloh verkündet hat, herrschen bei den Menschen vor Ort Entsetzen und Wut.
"Wir hatten schon so viel Ärger durch den ersten Lockdown und jetzt soll das Ganze von vorne losgehen", sagte Kai Drees aus Steinhagen im Kreis Gütersloh der Deutschen Presse-Agentur. Der Gütersloher Pfarrer Stefan Salzmann sprach von viel Unmut in der Bevölkerung: "Ich nehme viel Hilflosigkeit und Unzufriedenheit wahr". Es gebe auch "eine große Wut, dass dieses System Tönnies so lange hat weitergehen können", so der evangelische Pfarrer. Seine Gemeinde sei besorgt, weil es in Teilen der Bevölkerung schon eine erhitzte Stimmung gegen die Werksarbeiter gebe.
Ab diesem Mittwoch sollen im Kreis unter anderem wieder Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen verboten werden. Fitnessstudios werden ebenso geschlossen wie Kinos und Bars. Zudem gelten wieder die Kontaktbeschränkungen wie im März. Schulen und Kitas waren bereits geschlossen worden.
Update, 23. Juni, 12.30 Uhr: IG Metall warnt Maschinenbauer vor Entlassungen
Im deutschen Maschinenbau steigt nach Einschätzung der IG Metall die Gefahr von Entlassungen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage unter mehr als 800 Betriebsräten plant mit 12 Prozent eine wachsende Zahl von Betrieben, ihr Personal zu reduzieren. In über 40 Prozent der Betriebe seien zudem Leiharbeiter abgemeldet worden und bei 37 Prozent befristete Verträge nicht mehr verlängert worden.
Der Vorstand der Gewerkschaft warnte die stark exportorientierte Branche vor der Gefahr, in Folge der Corona-Krise die Facharbeiterbasis zu verlieren. Damit werde die Zukunftsfähigkeit gefährdet, erklärte Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb (58) in Frankfurt.
Sorge bereite auch ein wachsender Investitionsstau. Bereits vor der Corona-Krise sei ein gutes Drittel der Betriebsräte von sinkenden Investitionen in ihren Firmen ausgegangen. In Zeiten der Pandemie rechnet die Gewerkschaft mit einer noch stärkeren Zurückhaltung.
Update, 23. Juni, 12.28 Uhr: Ausstellung am Holocaust-Mahnmal öffnet am 30. Juni
Die Ausstellung am Holocaust-Mahnmal in Berlin öffnet ab dem 30. Juni wieder für Besucher. Dort wird das Angebot an kostenlosen Führungen erweitert, wie Stiftungsdirektor Uwe Neumärker (50) am Dienstag ankündigte.
Die Ausstellung unter dem Stelenfeld zeigt die Dimension der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden sowie die historischen Stätten der Verbrechen.
Auch dort gelten Corona-Abstandsregeln und Hygiene-Vorgaben, außerdem herrscht Nasen- und Mundschutz-Pflicht.
Update, 23. Juni, 12.24 Uhr: KMK-Präsidentin: Regelbetrieb nach Sommerferien ist das Ziel
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (51, SPD) hat erneut bekräftigt, dass die Schulen nach den Sommerferien wieder vollständig öffnen sollen. "Der Regelbetrieb ist kein Wunschdenken. Der Regelbetrieb ist das Ziel, dass wir haben", sagte sie am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung des Nationalen Bildungsberichts.
Die KMK hatte die Rückkehr zum Regelbetrieb ohne Abstandsregel nach den Ferien in der vergangenen Woche beschlossen - mit der Einschränkung: "sofern es das Infektionsgeschehen zulässt."
Hubig zufolge laufen Planungen für drei verschiedene Szenarien, die eintreten könnten, je nachdem, wie sich die Pandemie weiter entwickelt: Regelbetrieb, rollierender Betrieb mit abwechselndem Unterricht in der Schule und zu Hause, so wie momentan üblich, und auch mögliche Komplettschließungen von Schulen. "Für diese drei Szenarien planen wir und geben den Schulen entsprechend Leitlinien an die Hand." Sie hoffe aber, dass sehr maßvoll und sehr verantwortungsvoll mit Schulschließungen umgegangen werde.
Update, 23. Juni, 12.19 Uhr: Mehr als 10.000 Coronavirus-Tests bei ersten Formel-1-Rennen
Rund um die ersten beiden Formel-1-Saisonrennen im österreichischen Spielberg im Juli sollen zwischen 10.000 und 12.000 Coronavirus-Tests durchgeführt werden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Dienstag berichtete, sieht das Konzept vor, dass die Proben zweimal täglich in ein Analyselabor in Ebersberg östlich von München transportiert werden. Dort werde dann sieben Tage in der Woche 24 Stunden ausgewertet.
Innerhalb von 16 bis 24 Stunden nach der Probenentnahme sollen die Resultate feststehen. Entnommen werden die Proben mittels Abstrich aus der Nase. Am Dienstag wurden bereits die ersten beiden Teststationen am Red-Bull-Ring eröffnet.
Nur durch ein strenges Hygienekonzept ist es überhaupt möglich, dass die Motorsport-Königsklasse mit knapp vier Monaten Verspätung starten kann. Fans werden bei den WM-Läufen in der Steiermark am 5. und 12. Juli nicht dabei sein. Auch danach wird es zunächst nur Geisterrennen geben, doch auch diese sind bereits eine Herausforderung.
"Alle, die am Ring arbeiten - das sind in Summe 3000 Leute, die sich in der roten Zone bewegen - dürfen ihren Arbeitsbereich nur mit einem negativen Covid-19-Bescheid betreten, der nicht älter als vier Tage ist", sagte Siegfried Schnabl, Geschäftsführer von Eurofins Genomics Österreich und Osteuropa und verantwortlich für Spielberg, der APA.
Update, 23. Juni, 12.15 Uhr: Appell von Steinmeier und Wirtschaft an Betriebe: weiter ausbilden
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) und die Spitzen von Wirtschaft und Gewerkschaften haben die Unternehmen in Deutschland aufgerufen, auch in der Corona-Krise weiter auszubilden. "Setzen Sie wo immer möglich und trotz schwieriger Rahmenbedingungen Ihr Engagement für die Ausbildung fort, schaffen Sie Ausbildungsplätze, und nutzen Sie dafür auch die von Bund und Ländern in historischen Dimensionen bereitgestellten Hilfsprogramme", heißt es in einem gemeinsamen Appell vom Dienstag. "Es geht um die Zukunftschancen der jungen Generation und Ihre Fachkräfte von morgen."
Hintergrund ist die Befürchtung, dass viele Unternehmen, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, ihre Ausbildungsaktivitäten einstellen oder reduzieren könnten. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (49, CDU) hatte Anfang Mai mitgeteilt, dass ein Minus bei den angebotenen Lehrstellen von knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen sei.
Steinmeier sagte: "Unser deutsches Modell der dualen Ausbildung ist eine große Stärke. Es ist ein großer Schatz. Besinnen wir uns gerade jetzt, in der Krise, auf diesen Schatz." An die jungen Leute appellierte er, sich trotz aller Widrigkeiten in der Corona-Krise um einen Ausbildungsplatz zu bewerben.
Update, 23. Juni, 12.10 Uhr: Maas lobt Spaniens Schutzmaßnahmen für Urlauber
Zwei Tage nach dem Ende des Corona-Notstands und der Einreisesperre in Spanien besucht Bundesaußenminister Heiko Maas (53) das beliebteste Urlaubsland der Deutschen. Vor seiner Abreise nach Valencia lobte er die Maßnahmen zum Infektionsschutz von Touristen. "Spanien hat sich auf den bevorstehenden Sommertourismus besonders gewissenhaft vorbereitet", sagte er. Die deutschen Urlauber rief er auf, die strengen Regeln zu befolgen und ihren Urlaub "mit der gebotenen Vernunft und Vorsicht" zu genießen.
Maas will in der am Mittelmeer gelegenen drittgrößten Stadt Spaniens die Außenministerin Arancha González Laya (51) treffen. Ihre Regierung hatte am Sonntag nach 14 Wochen den Notstand zur Eindämmung der Corona-Pandemie beendet. Die 47 Millionen Bürger des Landes durften sich erstmals seit Mitte März wieder im ganzen Land frei bewegen. Gleichzeitig wurden die Grenzen für Besucher geöffnet. Damit entfiel von deutscher Seite auch die Reisewarnung für das beliebte Urlaubsziel.
Update, 23. Juni, 12.07 Uhr: ATP empfahl Spielern auf der Adria-Tour Vorsichtsmaßnahmen
Nach den Coronafällen auf der Adria-Tour der Tennisprofis hat der Chef der Herren-Organisation ATP daran erinnert, dass es positive Tests auch bei strengen Hygienemaßnahmen geben könne. Der ATP-Vorsitzende Andrea Gaudenzi (46) sagte der "New York Times" allerdings auch, dass die Herren-Tour den Teilnehmern der Adria-Tour und anderer privat organisierter Turniere angemessene Sicherheitsmaßnahmen sowie die Einhaltung der Abstandsregeln empfohlen habe.
Gaudenzi wünschte den Spielern schnelle Genesung und bedauerte die Fälle. "Ich weiß, dass es viel Kritik gab", sagte der 46-jährige Italiener, fügte aber auch hinzu: "Man braucht keine Spieler und Menschen, die sich umarmen, damit jemand positiv getestet wird."
Die Vorkommnisse könnten dazu beitragen, dass folgende Veranstaltungen sicherer würden, weil die Spieler williger seien, sich in einem begrenzten Raum aufzuhalten. "Es ist ein bisschen so, als wenn Du Deinen Kindern sagst, dass sie einen Helm tragen sollen, wenn die das Fahrradfahren lernen", sagte Ex-Profi Gaudenzi. "Sie sagen 'nein, nein, nein', dann fallen sie hin und tragen den Helm."
Die Herren-Tour soll am 14. August mit dem Turnier in Washington wieder beginnen. Ab dem 31. August sind die US Open in New York geplant. Dort sollen strenge Hygieneregeln gelten.
Update, 23. Juni, 12.04 Uhr: Usedom schickt 14 Urlauber aus Corona-Risiko-Gebiet zurück
Auf der Urlaubsinsel Usedom sind am Montag 14 Menschen aus Corona-Risiko-Gebieten aufgefordert worden, vorzeitig abzureisen. Sie müssen sich unverzüglich bei ihrem heimischen Gesundheitsamt melden, sagte Achim Froitzheim, Sprecher des Kreises Vorpommern-Greifswald der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Beim Zahlen der Kurtaxe sei das Problem auffällig geworden.
Am Montag wurde ein Ehepaar aus Gütersloh aufgefordert, die Insel vorzeitig zu verlassen. Ob die zurückgeschickten Urlauber alle aus Gütersloh kommen, sagte der Sprecher zunächst nicht.
Laut Froitzheim sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die 14 Fälle repräsentierten lediglich den Montag. "Dieses Thema betrifft die ganze Urlaubsregion Mecklenburg-Vorpommern. Natürlich schicken wir nur ungern Urlauber zurück, aber das ist unsere Aufgabe, das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen."
Froitzheim verwies auf die geltende Verordnung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Demnach dürfen Personen nicht einreisen oder bleiben, wenn sie aus einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt kommen, in denen in den vergangenen sieben Tagen vor Einreise die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner höher als 50 ist.
Laut Landesverordnung können aber auch Gäste aus Risiko-Regionen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen. Dafür müssen sie ein ärztliches Zeugnis vorlegen, das bestätigt, "dass keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 vorhanden sind."
Update, 23. Juni, 12 Uhr: Murray kritisiert Djokovic für Adria-Tour: "Kein guter Eindruck"
Andy Murray (33) hat den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic (33) für dessen unzureichenden Umgang mit den Corona-Regeln während der Adria-Tour kritisiert. "Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu Novak. In der Nachbetrachtung macht das, was da passiert ist, aber keinen guten Eindruck", sagte die einstige Nummer eins der britischen Tageszeitung "The Times". "Es ist wichtig, dass Top-Athleten auf der ganzen Welt zeigen, dass wir das ernst nehmen und uns darüber im Klaren sind, dass wir Abstandsregeln einhalten."
"Ich hoffe, dass wir daraus lernen, weil letztendlich wird die ATP Tour nicht zurückkommen, wenn wir jede Woche Probleme haben und die Spieler machen, was sie wollen", sagte Murray, der in dieser Woche bei einem Showkampf-Turnier in England erstmals seit sieben Monaten wieder ein Match bestreiten wird.
Bei dem Event unter strengen Hygieneregeln ist auch die britische Nummer eins Daniel Evans (30) dabei. Die Nummer 28 der Welt kritisierte Djokovic ebenfalls scharf. "Ich denke, du solltest keine Spieler-Partys haben und wild durcheinander tanzen", sagte Evans. "Er sollte etwas Verantwortung für das Event zeigen."
Djokovic hat die Vorwürfe bislang zurückgewiesen. Alle in Serbien und Kroatien geltenden Regeln seien eingehalten worden. Auf das Ergebnis seines Corona-Tests wartet der Serbe noch.
Update, 23. Juni, 11.55 Uhr: Verdi will Grütters bei Milliardenpaket unterstützen
Die Gewerkschaft Verdi hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters (58, CDU) Unterstützung bei der Umsetzung des milliardenschweren Hilfspakets für die Kulturszene zugesichert. Einer entsprechenden Bitte komme Verdi gern nach, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag in Berlin.
Bei der Verteilung solle auf bewährte Strukturen zurückgegriffen werden, weil "bewährte Kriterien bereits bestehen". Wo es eine solche Struktur nicht gebe, sollten nicht einzelne Verbände beauftragt werden, um eine Überforderung zu verhindern. Mit den Mittel solle "gezielt guten und gesunde Arbeit gefördert werden", hieß es mit Hinweis auf Tarifbindungen und angemessene Vergütung.
Gleichzeitig machte sich Verdi erneut stark für Soloselbstständige, die keine oder kaum Betriebskosten ansetzen könnten. Hier sei ein Hilfsprogramm notwendig. Bei dieser Gruppe verweist Grütters immer wieder auf den erleichterten Zugang zu sozialen Sicherungssystemen.
Die Bundesregierung hatte in der vergangenen Woche das Hilfspaket in Höhe von einer Milliarde Euro verabschiedet. Mit 250 Millionen Euro sollen Kultureinrichtungen bei der Umsetzung etwa von Hygienekonzepten, Online-Ticket-Systemen oder Belüftungssystemen geholfen werden. Bis zu 480 Millionen Euro sind vorgesehen, um Kulturschaffende aus der Kurzarbeit zu holen und ihr Wirken zu finanzieren. Für die Schaffung digitaler Angebote stehen 150 Millionen Euro bereit. Mit 100 Millionen sollen coronabedingte Einnahmeausfälle ausgeglichen werden.
Update, 23. Juni, 11.52 Uhr: Laschet wirft Tönnies mangelnde Kooperation vor
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) dem Branchenriesen mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. Daher hätten die Behörden die Herausgabe von Daten der Werkarbeiter von Tönnies durchgesetzt.
"Da wurde nicht mehr kooperiert, da wurde verfügt", sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf. Die Kooperationsbereitschaft bei Tönnies "hätte größer sein können". Dass das Unternehmen den Datenschutz angeführt habe, sei kein Argument. Aus Infektionsschutzgründen wäre Tönnies gesetzlich verpflichtet gewesen, die Daten der Beschäftigten zu übermitteln, sagte Laschet.
Update, 23. Juni, 11.50 Uhr: Kein Ausreiseverbot aus Kreis Gütersloh
Für die Bewohner des Kreises Gütersloh gilt kein Ausreiseverbot aus dem Kreisgebiet. Das hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Dienstag betont. "Wir haben keine Ausreiseverbote erteilt", sagte Laschet. Das verhängte Kontaktverbot und die Lockdown-Maßnahmen "gelten immer bezogen auf den Kreis".
Es würden damit die gleichen Regeln gelten, wie während der bundesweiten Kontaktverbote im März. Laschet appellierte aber an die Einwohner in Gütersloh, "jetzt nicht aus dem Kreis heraus in andere Kreise zu fahren". Die für den Kreis Gütersloh verhängten Maßnahmen gelten zunächst bis zum 30. Juni.
Update, 23. Juni, 11.45 Uhr: NRW verhängt regionalen Lockdown: massive Reihentests
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies schränken die NRW-Behörden das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh massiv ein. Erstmals in Deutschland werde ein gesamter Kreis wegen des Corona-Infektionsgeschehens wieder auf die Schutzmaßnahmen zurückgeführt, die noch vor einigen Wochen gegolten hätten, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Dienstag in Düsseldorf. Im Kreis Gütersloh handele es sich um das bisher "größte Infektionsgeschehen" in NRW und in Deutschland.
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Update, 23. Juni, 11.25 Uhr: RKI-Präsident: Mehrere Gründe für Corona-Ausbrüche in Fleischindustrie
Warum es besonders in der Fleischindustrie vermehrt hohe Zahlen von Corona-Infizierten gibt, kann der Präsident des Robert Koch-Instituts derzeit noch nicht sagen. Lothar Wieler (59) verwies bei einer Pressekonferenz des RKI am Dienstag in Berlin zum einen auf die Wohnsituation der Arbeiter in der Fleischindustrie, aber auch auf die niedrigen Temperaturen in den Schlachthöfen.
"Wir gehen davon aus, dass es 'sowohl... als auch' ist", sagte Wieler. In engen Wohnungen habe es das Virus einfacher, dass sei einer der Grundregeln, sagte der RKI-Präsident. Niedrige Temperaturen, um das Fleisch zu kühlen, könnten bei der Übertragung des Corona-Virus ebenso eine Rolle spielen, wie Aerosole, bei der über die Luft Stoffe übertragen werden.
Update, 23. Juni, 11.20 Uhr: Steigende Corona-Fallzahlen: Erneut Maskenpflicht in Bulgarien
Bulgarien hat wegen rasant gestiegener Coronavirus-Fallzahlen erneut eine Maskenpflicht in geschlossenen gemeinschaftlich genutztene Räumen verhängt. Die Menschen müssen ab sofort etwa in Läden, Einkaufszentren, Behörden, Kinos und Theatern einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Diese Pflicht war erst am 15. Juni aufgehoben worden. Die Bulgaren missachteten aber massenhaft die drei Schutzgebote der Regierung, die "drei D": Disziplin, Desinfektion und Distanz. Kontrollen gab es kaum.
Die nachgewiesenen Coronavirus-Fälle stiegen insbesondere in der vergangenen Woche rasant auf nun 3984 an. Ende April hatten sie dank rechtzeitig eingeführten Ausnahmezustands mit einer Reihe von Schutzmaßnahmen noch unter 1500 gelegen. Bislang starben 207 Menschen.
In öffentlichen Verkehrsmitteln, Apotheken und Krankenhäusern bleibt die Schutzmaske Pflicht. Für Sportveranstaltungen gelten nun wieder strengere Corona-Schutzmaßnahmen.
In dem Balkanland sind mögliche heimkehrende Tönnies-Mitarbeiter nach dem Covid-19-Ausbruch in Rheda-Wiedenbrück noch kein Thema. Es gebe keine Informationen über infizierte Bulgaren, berichtete des Staatsfernsehens in Sofia am Montagabend.
Bulgarien will seine Tourismussaison für ausländische Urlauber am 1. Juli öffnen. Doch wegen der aktuell gestiegenen Corona-Fallzahlen wurden im Ausland gebuchte Bulgarienreisen Medien in Sofia zufolge abgesagt. 150 für Juli geplante Charterflüge zur Touristenhochburg am Schwarzen Meer, Burgas, wurden laut amtlichen Angaben gecancelt. Es ist noch offen, ob und wann die großen Hotels in den Badeorten wieder aufmachen.
Update, 23. Juni, 11.17 Uhr: Menschen aus Kreis Gütersloh "nicht stigmatisieren"
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) hat davor gewarnt, Menschen aus dem Kreis Gütersloh unter "Pauschalverdacht" zu stellen. Man dürfe die Bewohner des Kreises "nicht stigmatisieren". Es gebe außerhalb von Tönnies bislang nur 24 Infizierte.
Laschet bezog sich auf Berichte, wonach Menschen aus dem Kreis an Urlaubsorten zur Abreise aufgefordert worden seien. Auf der Insel Usedom war ein Ehepaar aus Gütersloh dazu aufgefordert worden, vorzeitig abzureisen.
Update, 23. Juni, 11.15 Uhr: Laschet kündigt Polizeihilfe für Quarantäne in Gütersloh an
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies will NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) die Quarantäne Tausender Menschen mit Polizeiunterstützung durchsetzen. Die Polizei wird die mobilen Teams "auch in schwierigen Situationen begleiten", sagte Laschet am Dienstag in Düsseldorf.
Zur Not würden die Behörden die Quarantäne-Maßnahmen auch mit Zwang durchsetzen. Dolmetscher für Polnisch, Rumänisch und Bulgarisch seien auch dabei.
Update, 23. Juni. 11.10 Uhr: Messe Frankfurt will 2023 Vor-Corona-Niveau erreichen
Die Frankfurter Messegesellschaft rechnet mit einer schnellen wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise. "Wir wollen 2023 wieder das Umsatzniveau des Geschäftsjahres 2019 erreichen", erklärte Messe-Chef Wolfgang Marzin (56) am Dienstag.
Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 werde man den Betrieb in Frankfurt sowie bei den Auslandsveranstaltungen strukturiert wieder hochfahren. Für Oktober ist die Buchmesse geplant, die mit einem besonderen Schutz- und Hygiene-Konzept stattfinden soll.
Das laufende Geschäftsjahr werde die Gesellschaft trotz massiver Mittelabflüsse meistern, sagte Marzin. In der Krise habe man das Veranstaltungs-Portfolio erweitert und antizyklisch in den Standort investiert. Unter anderem wurde die Modemesse Fashion Week an den Main geholt, die im kommenden Jahr erstmals stattfinden soll.
Der Messe-Chef kündigte weitere Kreditaufnahmen und ein Sparprogramm an. Nach Darstellung des Aufsichtsratschefs und Frankfurter OB Peter Feldmann (61) hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2019 zusätzliche Rückstellungen von 20 Millionen Euro gebildet. Der Gewinn betrug nach endgültigen Zahlen 48 Millionen Euro bei einem Umsatz von 736 Millionen Euro.
Update, 23. Juni, 11.08 Uhr: Zahlreiche Einschränkungen nach Corona-Ausbruch bei Tönnies
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies verbieten die Behörden im Kreis Gütersloh unter anderem wieder Sport in geschlossenen Räumen und zahlreiche Kulturveranstaltungen.
Fitnessstudios würden im Kreisgebiet ebenso geschlossen wie Kinos und Bars, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Dienstag in Düsseldorf.
Update, 23. Juni, 11.03 Uhr: NRW schickt drei Polizei-Hundertschaften in den Kreis Gütersloh
Nach dem Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hat die nordrhein-westfälische Landesregierung drei Einsatzhundertschaften der Polizei in den Kreis Gütersloh geschickt. Die Polizisten sollen die Quarantäne der mehr als 6000 Mitarbeiter von Tönnies kontrollieren, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Dienstag in Düsseldorf.
Die Polizei werde die mobilen Testteams begleiten. Zur Not müssten die Behörden auch mit Zwang die Anordnungen durchsetzen. Es werde auch zusätzliche humanitäre Maßnahmen zur Unterstützung der Betroffenen geben.
Update, 23. Juni, 11.02 Uhr: Zentrum des Corona-Ausbruchs liegt bei Fleischzerteilung
Das Zentrum des Corona-Ausbruchs bei Tönnies liegt nach Aussagen von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in der Fleischzerteilung. In dieser Abteilung gebe es die meisten Infizierten, sagte Laschet am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf.
Bei Nicht-Mitarbeitern von Tönnies im Kreis Gütersloh habe man nur 24 Infizierte, so Laschet.
Update, 23. Juni, 11 Uhr: RKI vertraut bei Ausbrüchen auf Entscheidungen lokaler Behörden
Bei der Bewältigung der Corona-Ausbrüche in Deutschland setzt das Robert Koch-Institut (RKI) großes Vertrauen in die lokalen Behörden. Über Maßnahmen zur Virus-Eindämmung müsse vor Ort entschieden werden, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler (59) am Dienstag in Berlin. Weil Zahlen für sich genommen nicht so aussagekräftig seien, müssten Verantwortliche vor Ort etwa auch beurteilen, ob es sich um einen begrenzten Ausbruch handle oder ob die Gefahr einer Ausbreitung bestehe.
Ute Rexroth, Leiterin des Fachgebiets Surveillance am RKI, sagte, die lokalen Behörden seien sehr wachsam, Fälle würden relativ früh erkannt. Welche Maßnahmen genau getroffen würden, müsse unter Abwägung der Gesamtsituation entschieden werden.
Update, 23. Juni, 10.55 Uhr: Laschet kündigt weitere Einschränkungen für Kreis Gütersloh an
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies schränken die Behörden das öffentliche Leben im Kreis Gütersloh nun doch massiv ein. Erstmals in Deutschland werde ein Kreis wegen des Corona-Infektionsgeschehens wieder auf die Schutzmaßnahmen zurückgeführt, die noch vor einigen Wochen gegolten hätten, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) am Dienstag in Düsseldorf. Im Kreis Gütersloh handele es sich um das bisher "größte Infektionsgeschehen" in NRW und in Deutschland.
Update, 23. Juni, 10.48 Uhr: Auch Kinos und Museen dürfen in England wieder öffnen
Auch Kinos, Museen und Galerien dürfen Medienberichten zufolge ab 4. Juli in England wieder öffnen. Voraussetzung seien aber bestimmte Sicherheitsvorkehrungen Vorabbuchungen von Tickets und Besucher-Wege nur in eine Richtung in den Kultureinrichtungen, berichtete am Dienstag unter anderem die Zeitung "The Guardian".
Premierminister Boris Johnson (56) wollte am frühen Nachmittag weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England ankündigen. Dazu soll auch eine Reduzierung des bisherigen Mindestabstands von zwei Metern und die Öffnung von Restaurants, Pubs und Hotels in England gehören. Jeder Landesteil in Großbritannien legt seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus fest.
Kritiker, darunter Ärzte und Gewerkschaften, halten die Lockerungen für verfrüht. Denn Großbritannien ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf den Ausbruch reagiert zu haben. Bei mehr als 53.000 Todesfällen wurde die Lungenkrankheit Covid-19 als Ursache festgestellt. Es wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.
Update, 23. Juni, 10.35 Uhr: Über 100 Menschen verbarrikadieren sich im britischen Pub
Mehr als 100 Menschen haben trotz Corona-Pandemie einen Pub im britischen Liverpool besetzt und ihren Durst gelöscht. Anwohner beschwerten sich über die Lautstärke und riefen die Polizei. Die Pub-Besucher verbarrikadierten sich und schleuderten den Einsatzkräften Bier entgegen.
Sieben Männer und eine Frau im Alter zwischen 21 und 33 Jahren wurden bei dem Einsatz am Montag festgenommen. Ihnen werden auch Drogendelikte vorgeworfen. Die Polizei sprach von einem "erschreckenden Benehmen".
Die beliebten englischen Pubs sind wegen der Corona-Krise seit drei Monaten geschlossen, sollen aber bald unter Auflagen wieder öffnen dürfen.
Update, 23. Juni, 10.30 Uhr: Kanzleramtsminister: Corona-Warn-App bald im Ausland verfügbar
Kanzleramtsminister Helge Braun (47, CDU) rechnet damit, dass die Corona-Warn-App noch vor der Hauptreisezeit auch in anderen Ländern nutzbar sein wird. "Wir denken, dass wir zum Beispiel Österreich, Schweiz, Italien noch vor der großen Sommerhauptreisezeit anbinden können, weil die ein sehr ähnliches Konzept verfolgen wie wir", sagte Braun am Dienstag in der "Radiowelt am Morgen" des Bayerischen Rundfunks.
Schwieriger sei es etwa mit Frankreich, so Braun weiter. "Weil, dort werden die Daten an den Staat weitergegeben und wir müssen natürlich sicherstellen, dass durch den Kontaktaustausch, den wir zwischen Apps zweier Länder haben, nicht ein niedriges Datenschutzniveau entsteht."
Braun sagte im Bayerischen Rundfunk, dass ältere Smartphones die App nicht benutzen können, liege nicht in der Hand der Politik. Man sei im Kontakt mit den Herstellern, insbesondere Apple und Google. "Da haben wir noch keine Rückmeldung, aber wir sind da dran. Es ist natürlich ärgerlich, wenn man ein fünf Jahre altes Smartphone hat und dann kann man die App nicht mehr nutzen."
Update, 23. Juni, 10.20 Uhr: Familienministerin verteidigt Corona-Politik der Regierung
Familienministerin Franziska Giffey (42, SPD) hat Kritik an der Corona-Politik der Bundesregierung mit Blick auf Familien und Kinder zurückgewiesen. "Wir haben von Anfang an das Thema Familien in den Fokus gestellt", sagte Giffey am Dienstag bei einer Online-Diskussion des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller.
Bei der Schließung von Schulen und Kitas sei es um eine Abwägung gegangen, und es sei die Variante gewählt worden, "bei der nicht so viele Menschen sterben". "Daran müssen wir uns immer erinnern. Und da sind auch Familien darunter, und zu sagen, die haben keine Rolle gespielt, das ist schlichtweg nicht wahr."
Man solle nicht den Fehler machen, die Wirtschaft gegen die Familien zu stellen, sagte Giffey weiter. Sie verwies auf Konjunkturhilfen oder das Kurzarbeitergeld. Diese Maßnahmen kämen Millionen von Müttern, Vätern und Familien zugute. "Die Familien sind ja Menschen, die am Wirtschaftlseben teilnehmen."
Update, 23. Juni, 10.11 Uhr: Schwellenwert für Neuinfektionen auch in Warendorf überschritten
Nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auch im benachbarten Kreis Warendorf der festgelegte Schwellenwert für Neuinfektionen überschritten worden. Laut Robert-Koch-Institut wurden am Dienstag (Stand 0 Uhr) 68,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern für den Kreis Warendorf erfasst. 50 Fälle gelten als Grenze für zusätzliche Schutzmaßnahmen.
Warendorfs Landrat Olaf Gericke (54, CDU) hatte die Neuinfektionen am Montagnachmittag auf die 1243 im Kreisgebiet wohnenden Tönnies-Mitarbeiter zurückgeführt. Sie stehen unter Quarantäne. Ein Lockdown im Kreis sei aber nicht nötig, da die Infektionen nicht auf die übrige Bevölkerung übersprängen, hatte der Landrat gesagt.
Der Landrat hatte an die Bürger appelliert, "weiterhin vorsichtig zu sein und die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten". Zudem würden auch im Kreis Warendorf kostenfreie Corona-Tests ermöglicht für alle, die in besonders betroffenen Orten wohnten oder sich verständlicherweise Sorgen machten - etwa, weil sie Kontakt zu Tönnies-Mitarbeitern hatten. Solche Tests seien an zentralen Standorten möglich und die Kosten würden von Tönnies übernommen.
Update, 23. Juni, 10.10 Uhr: Mit Büchern durch die Krankheit: Martin Meyers Erzählung "Corona"
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Matteo, der in einer kleinen Stadt in Norditalien eine Buchhandlung betreibt. Eines Tages spürt er ein Kratzen im Hals und fürchtet nun, sich auch mit dem Coronavirus angesteckt zu haben. Seit dem Tod seiner Frau hat der alte Mann kaum noch Kontakt zu anderen Menschen, nur seine Nichte steht ihm zur Seite. So ist der totale Rückzug in seine Wohnung für ihn nichts Ungewöhnliches.
Um die Tage der Krankheit möglichst gut zu verbringen, beschließt er, sich mit dem Thema Seuchen in den Erzählungen der Weltliteratur zu beschäftigen. Die Literatur ist sein Fachgebiet, und so weiß Matteo genau, welche Bücher er aussuchen muss. "Corona" begleitet Matteo dabei, wie er in der Bibel über die Plagen liest, Boccaccios "Dekamerone" sowie Texte von Daniel Defoe, dem Schweizer Jeremias Gotthelf, Thomas Mann und Albert Camus liest.
Mehrere Tage währt Matteos Kampf mit der Krankheit, und in jeder Phase findet er Entsprechungen und Echos in den literarischen Texten. "War die Literatur nicht der Spiegel des Lebens?", fragt sich Matteo. Aber im Vordergrund stehen seine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen, die er mit Hilfe der Literatur einordnen kann.
Update, 23. Juni, 10.05 Uhr: Europas Autobranche erwartet 2020 Absatzeinbruch um ein Viertel
Europas Autobranche rechnet wegen der Corona-Krise in diesem Jahr mit einem starken Absatzeinbruch. Die Zahl der Neuzulassungen in der EU dürfte 2020 im Vergleich zum Vorjahr um etwa ein Viertel auf rund 9,6 Millionen Pkw sinken, teilte der europäische Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mit. Damit würden die Verkaufszahlen auf das niedrigste Niveau seit 2013 zurückfallen.
Zwar dürfte sich die Entwicklung nach dem schweren Einbruch zwischen Mitte März und Mai im Rest des Jahres dem Verband zufolge entspannen, hieß es. Den Rückgang der Neuzulassungen um 41,5 Prozent in den ersten fünf Monaten werde die Branche aber wohl nicht mehr aufholen können.
Bereits im Januar, als die Corona-Krise noch nicht abzusehen war, hatte Acea für 2020 zwei Prozent weniger Neuzulassungen vorausgesagt. In dem Verband haben sich die 16 größten europäischen Hersteller von Autos, Lastwagen und Bussen zusammengeschlossen.
Update, 23. Juni, 10 Uhr: Schalke-Fans machen mit Menschenkette mobil: "Gegen die Zerlegung"
Die Fans des FC Schalke 04 machen mobil. Mit einer Menschenkette rund um das Vereinsgelände am Berger Feld und die Veltins-Arena wollen die Anhänger am Samstag (15.30 Uhr) während des letzten Bundesliga-Saisonspiels der Mannschaft in Freiburg gegen Missstände und Fehlentwicklungen beim Traditionsclub demonstrieren.
Das kündigten mehrere Fan-Organisatoren an. "Schalke ist kein Schlachthof! Gegen die Zerlegung unseres Vereins", lautet das Motto der Aktion, die sich gegen die Vereinsführung um den Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies (64) richtet.
Für größten Unmut unter den Schalke-Fans sorgen nicht die sportliche Talfahrt des Teams von Trainer David Wagner (48) in der Rückrunde, sondern der ihrer Meinung nach unfaire Umgang mit Karteninhabern, die ihren Anspruch auf Rückzahlung eines Teils der bereits bezahlten Ticketgelder mit einem Härtefallantrag begründen sollten, sowie die Kündigung von 24 geringfügig Beschäftigen im Fahrdienst der Nachwuchsabteilung Knappenschmiede. Die von Tönnies befeuerte Diskussion um die geplante Ausgliederung der Profi-Abteilung sorgt zusätzlich für Ärger.
Update, 23. Juni, 9.55 Uhr: Respektlosigkeit gegenüber Polizei spitzt sich in Pandemie zu
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beklagt in der Corona-Pandemie eine wachsende Respektlosigkeit gegenüber den Beamten. Die Respektlosigkeit gegenüber Polizei und Rettungskräften halte schon einige Jahre an, sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". "Und wir erleben jetzt offensichtlich durch die Pandemie, wie durch ein Brennglas, dass es sich hier noch weiter zuspitzt."
Zu Anfang der Pandemie seien die polizeilichen Maßnahmen akzeptiert worden, aber je länger die Pandemie mit ihren Auflagen andauere, desto weniger Verständnis gebe es. "Das schlägt auch zum Teil um in Aggression." Die GdP wünsche sich daher mehr Rückhalt: "Die Politik müsste polizeiliches Handeln transparenter darstellen." Nach den jüngsten Ausschreitungen in Stuttgart gebe es deutlichen Rückhalt für die Polizei. "Ich möchte mir wünschen an der Stelle, dass das auch nachhaltig bleibt."
In dem aktuellen gesellschaftlichen "Reizklima" müsse jeder, der sich an der Debatte beteiligt, sorgfältig überlegen, welche Worte er wählt, sagte Radek - "ob das als Journalistin ist, ob das eine Parteivorsitzende ist". Es sei nicht alles hilfreich, was geäußert wurde. Zur Ankündigung des Bundesinnenministers Horst Seehofer (70, CSU), Anzeige gegen eine "taz-"-Autorin zu stellen, sagte Radek: "Ich denke, dass das was die taz gesagt hat, (...) gerade noch durch die Meinungsfreiheit abgedeckt ist. Aber es drückt eine Menschenverachtung aus, die ich nicht akzeptieren möchte, auch nicht als Satire."
Update, 23. Juni, 9.49 Uhr: Corona-Krise bremst Anstieg der Reallöhne
Die Menschen in Deutschland haben wegen der Corona-Krise unterm Strich kaum noch von Lohnzuwächsen profitiert. Die Reallöhne stiegen im ersten Quartal um 0,4 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Dies sei der niedrigste Zuwachs seit Ende 2013. Ohne die Berücksichtigung der Inflation (nominal) lag der Anstieg bei 2,1 Prozent. Im gesamten vergangenen Jahr waren die Reallöhne noch im Schnitt um 1,2 Prozent gewachsen.
Zum Jahresauftakt seien die Löhne insgesamt gestiegen, so die Wiesbaden Statistiker. Ab der zweiten Märzhälfte aber schlug sich verbreitet Kurzarbeit im Geldbeutel der Arbeitnehmer nieder. In einzelnen Branchen wie Gastronomie und Hotellerie sanken so schon die Nominallöhne, da die Arbeitszeit der Beschäftigten stark zurückging.
Update, 23. Juni, 9.40 Uhr: Auch serbischer Tennisprofi Troicki mit Coronavirus infiziert
Ein dritter Teilnehmer der umstrittenen Adria-Tour der Tennisprofis ist mit dem Coronavirus infiziert. Der Serbe Viktor Troicki (34), der an der ersten Station in Belgrad teilgenommen hatte, wurde nach eigenen Angaben positiv auf das Virus getestet. Troicki sagte der serbischen Nachrichtenagentur Telegraf am Montagabend, zunächst sei am vergangenen Freitag bei seiner Ehefrau das Virus festgestellt worden. Seine Tochter und er hätten sich dann am Sonntag testen lassen.
Update, 23. Juni, 8.50 Uhr: Umfrage: Firmen rechnen mit weniger Dienstreisen nach Corona-Krise
In einer Umfrage des Münchner Ifo-Institut gaben 57 Prozent der 7000 befragten deutschen Unternehmen an, dass sie weniger Dienstreisen als Konsequenz der Pandemie für wahrscheinlich halten.
"Die Folgen der Coronakrise werden manche Branchen noch sehr lange begleiten, so Fluggesellschaften, Bahnen, Hotels und Restaurants", kommentierte Ifo-Forscher Stefan Sauer die am Dienstag veröffentlichten Ergebnisse. In der Industrie gehen knapp zwei Drittel von weniger Reisen aus, im Dienstleistungssektor sind es 60 Prozent. Handel und Bau kommen auf 39 und 29 Prozent.
Update, 23. Juni, 8 Uhr: Kommunikation über Videochat und Online-Telefonie weit verbreitet
Auch vor der Corona-Krise haben viele Menschen in Deutschland Videochat und Online-Telefonie genutzt. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der rund 74 Millionen Menschen ab 10 Jahren hierzulande haben im ersten Quartal Video-Telefonate etwa über Skype, Zoom, Facetime, WhatsApp oder Viber geführt, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit.
Mit der Corona-Krise und dem stark verbreiteten Arbeiten von zu Hause haben Videochat und Online-Telefonie zusätzlich einen Aufschwung erlebt.
Update, 23. Juni, 8.14 Uhr: Carolin Kebekus und andere Promis sorgen sich um Spielstätten
Carolin Kebekus (40), Luke Mockridge (31), Gerburg Jahnke (65), Michael Mittermeier (54), Henning Krautmacher (63) von den Höhnern und viele andere Prominente sorgen sich um die Zukunft kleiner Bühnen. Durch die Corona-Krise seien sowohl Spielstätten als auch Kulturschaffende in ihrer Existenz bedroht, warnten die Künstlerinnen und Künstler am Dienstag in einem Video.
"Es ist still geworden um die Theater, denn durch die Corona-Bedingungen ist es leider fast unmöglich, Veranstaltungen ohne Verlust durchzuführen", sagte Carolin Kebekus (40) der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Vielen Bühnen droht daher die Schließung. Daher lautet meine dringende Bitte: Haltet der Kultur die Treue, unterstützt eure Theater, kauft Gutscheine oder Solitickets." An Politiker richtete sie die Forderung: "Gebt der Kultur eine Perspektive, sie braucht dringend neue Finanzhilfen."
Update, 23. Juni, 7.48 Uhr: Lufthansa bietet wieder Linienflüge nach China an
Nach der Zwangspause wegen des Coronavirus-Ausbruchs nimmt der Lufthansa-Konzern wieder Linienflüge auf das chinesische Festland auf. Wie die Fluggesellschaft mitteilte, soll es ab Mittwoch (24. Juni) jeweils einmal pro Woche eine Verbindung von Frankfurt nach Shanghai geben. Ein weiterer Flug ist jeden Freitag von Shanghai nach Frankfurt angesetzt. Laut Lufthansa sind es die ersten regulären Flüge der Gruppe nach Festlandchina seit Ende Januar.
"Die Flüge zwischen Shanghai und Frankfurt sind hoffentlich nur die ersten von weiteren Lufthansa Group Verbindungen in den kommenden Wochen und Monaten zwischen Festlandchina und unseren Heimatmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz", sagte Veli Polat, China-Vertriebschef der Lufthansa, laut Mitteilung.
Für Ausländer ist es weiterhin schwierig nach China einzureisen. Infolge des Coronavirus-Ausbruchs hatte die Volksrepublik Visa und Aufenthaltsgenehmigungen ausgesetzt. Einreisen sind derzeit nur mit Sondergenehmigungen möglich.
Kunden sollten laut Lufthansa bei der Planung ihrer Reise die aktuellen Einreise- und Quarantänevorschriften der jeweiligen Destinationen beachten. Während der gesamten Reise könne es aufgrund der verschärften Hygiene- und Sicherheitsvorschriften zu Einschränkungen kommen, beispielsweise durch längere Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen.
Seit dem 8. Juni sind alle Fluggäste der Lufthansa verpflichtet, während der gesamten Reise eine Mund-Nasen-Bedeckung an Bord zu tragen.
Update, 23. Juni, 6 Uhr: Ausstellung zeigt Cartoons zur Corona-Krise
Eine Ausstellung in der «Havengalerie» in Bremen-Vegesack thematisiert derzeit die Corona-Krise anhand von Cartoons. Zu sehen sind unter dem Titel "Ansteckende Cartoons" 55 Werke von 15 renommierten Zeichnern, darunter Tetsche (74), Til Mette (63), Dorthe Landschulz (44) und Michael Holtschulte (41).
Cartoonisten deckten Systemfehler auf, betonte Organisatorin Dijana Nukic. "Wir verhöhnen die Pandemie nicht." Die neue Normalität präsentiere sich bedrohlich und absurd, aber doch immer wieder lustig. "Ansteckender als das Virus muss das Lachen sein", heißt es in der Beschreibung der seit Ende Mai laufenden Ausstellung, die noch bis 26. Juli zu sehen ist.
Update, 23. Juni, 5.05 Uhr: 503 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die lokalen Behörden haben dem Robert Koch-Institut 503 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 190.862 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am frühen Dienstagmorgen meldete (Datenstand 23. Juni, 0 Uhr).
8895 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 10 im Vergleich zum Vortag. Etwa 175.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 22. Juni, 0 Uhr, bei 2,76 (Vortag: 2,88). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel zwischen zwei und drei weitere Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen sank dieser Wert mit Datenstand 22. Juni, 0 Uhr, auf 1,83 (Vortag: 2,03). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 23. Juni, 5 Uhr: Männer sterben häufiger als Frauen Covid-19, Ursachen unklar
Männer erkranken oft schwerer an Covid-19 und sterben häufiger als Frauen. Nach Daten der Forschungsinitiative Global Health 50/50 aus mehr als 20 Ländern wie auch nach Zahlen des des Robert Koch-Instituts (RKI) für Deutschland infizieren sich Frauen ähnlich häufig wie Männer. Bei den Sterberaten liegt die Verteilung jedoch etwa bei einem Drittel zu zwei Dritteln.
Nach dem Situationsbericht des RKI vom 21. Juni starben in fast allen Altersgruppen mindestens doppelt so viele Männer wie Frauen: Bei den 20- bis 29-Jährigen waren von den neun Todesopfern sechs Männer. Bei den 60- bis 69-Jährigen waren von 845 Toten 624 Männer und bei den 70- bis 79-Jährigen waren von 1998 Toten 1343 männlich. Danach gleicht sich das Verhältnis zunächst an und kehrt sich ab der Altersgruppe der 90 bis 99-Jährigen um. Dort waren von 1618 Gestorbenen nur 556 Männer - möglicherweise aber allein deshalb, weil es mehr hochbetagte Frauen als Männer gibt.
Zu den Gründen für die fast durchweg höhere Sterberate der Männer heißt es beim RKI, es gebe viele offene Fragen. Wissenschaftler nennen bisher nur Theorien. Ungesünderer Lebensstil könnte ein Faktor sein, heißt es. Gerade Männer der älteren Generation, die besonders betroffen ist und in der weniger auf die Lebensweise geachtet wurde, könnten mehr an Vorerkrankungen leiden.
Diskutiert wird auch die unterschiedliche Hormonlage und eine genetisch bedingte stärkere Immunreaktion bei Frauen. Vor allem im Gespräch ist aber der sogenannte ACE2-Rezeptor, über den das Sars-CoV-2-Virus in die Lunge eindringen kann - er kommmt einer Studie zufolge bei Männern in höherer Konzentration vor.
Update, 23. Juni, 4.50 Uhr: Seit Corona-Pause: Deutlich weniger Heimsiege in der Bundesliga
Seit der rund zweimonatigen Corona-Pause sind Heimsiege in der Fußball-Bundesliga statistisch gesehen deutlich seltener geworden. Hatten vor der durch die Pandemie bedingten Unterbrechung 43,3 Prozent der Teams ihre Heimspiele in der höchsten deutschen Spielklasse gewonnen, sind es seit der Wiederaufnahme Mitte Mai nur noch 27,4 Prozent der Mannschaften. Wegen des Virus hat die Bundesliga ihren Spielbetrieb ohne Zuschauer fortgesetzt.
Der Unterschied zwischen Vor- und Nach-Corona-Pause lässt sich auch an den erzielten Toren messen. Insgesamt wurden in der laufenden Bundesliga-Spielzeit 488 Heimtore und 460 Auswärtstore erzielt. Während es in der Phase mit Publikum vor der Unterbrechung ein klares Plus für die Heimtore (391) im Vergleich zu den Auswärtstoren (337) gab, schießen seit dem Wiederbeginn die Auswärtsmannschaften (123) mehr Tore als die jeweiligen Heimteams (97).
Update, 23. Juni, 4.45 Uhr: Schulze: Geht jetzt um sozial-ökologischen Neustart der Wirtschaft
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (51) hat vor Beratungen der EU-Umweltminister die Bedeutung von Klima- und Naturschutz im Kampf gegen die Corona-Folgen betont. "Neben der Bekämpfung der Pandemie geht es jetzt um den sozial-ökologischen Neustart unserer Wirtschaft", sagte die SPD-Politikerin vor der Videokonferenz an diesem Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Sie wolle dazu beitragen, "dass wir in den kommenden sechs Monaten den Weg aus der Krise mit Klima- und Naturschutz verbinden." Deutschland übernimmt am 1. Juli die Ratspräsidentschaft von Kroatien.
Thema beim virtuellen Treffen der 27 Ministerinnen und Minister sind auch die Pläne Deutschlands für das halbe Jahr an der Ratsspitze. "Unser Umweltprogramm hat drei Schwerpunkte: Klimaschutz, Biodiversität und eine nachhaltige Digitalisierung", sagte sie. Schulze pochte außerdem auf eine baldige Einigung auf ein höheres Klimaschutz-Ziel für 2030 der Europäischen Union, auch wenn der UN-Klimagipfel in diesem Jahr wegen der Pandemie ausfalle.
Die Bundesregierung unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, das Ziel von derzeit 40 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 auf 50 bis 55 Prozent anzuheben. Allerdings ist bisher nicht klar, was das für die nationalen Ziele bedeuten würde - das muss aus Sicht von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) neu ausgehandelt werden.
Update, 23. Juni, 4.30 Uhr: Forscher wollen Lockdown-Auswirkungen auf Tierwelt untersuchen
Im März standen wegen der Corona-Pandemie Teile der Menschenwelt für ein paar Wochen still - und auch die Bewegungsmuster etwa von Rehen, Störchen und Enten haben sich anscheinend geändert. Darauf gebe es zumindest erste Hinweise, sagte der Direktor des Konstanzer Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie, Martin Wikelski. Er will nun gemeinsam mit einem internationalen Konsortium von Forschern untersuchen, wie sich der Lockdown auf die Tierwelt ausgewirkt hat. Aufschlüsse darüber versprechen sich die Wissenschaftler von Daten von Mini-Sendern, mit denen Wildtiere weltweit ausgestattet sind.
Erste Ergebnisse der Untersuchung wollen die Forscher bereits in diesem Herbst veröffentlichen. Die coronabedingte Möglichkeit solche Daten zu sammeln, sei einzigartig in der Geschichte der Menschheit und ein "unfassbares wissenschaftliches Geschenk".
Wikelski und sein Team erhoffen sich durch das Forschungsprojekt Erkenntnisse für ein bessere Zusammenleben von Mensch und Tier. "Womöglich werden wir feststellen, dass relativ geringfügige Änderungen unseres Lebensstils und unserer Infrastruktur zu erheblichen Vorteilen für Ökosysteme und Menschen führen", so der Forscher.
Update, 23. Juni, 3.23 Uhr: Neugeborene Drillinge in Mexiko positiv auf Coronavirus getestet
In Mexiko sind Drillinge nach offiziellen Angaben vermutlich mit Coronavirus-Infektionen zur Welt gekommen. Sie waren wenige Stunden nach ihrer Geburt am Mittwoch getestet worden, weil es sich um Frühgeburten handelte, wie die Gesundheitsministerin des Bundesstaates San Luis Potosí, Mónica Rangel, am Montag (Ortszeit) mitteilte.
Bei allen drei Babys - zwei Jungen und ein Mädchen - fiel das Ergebnis den Angaben nach positiv aus. Eines von ihnen habe Symptome der Lungenkrankheit Covid-19. Die Eltern hätten keine Symptome, seien aber isoliert und getestet worden - die Ergebnisse stünden noch aus.
Es sei unmöglich, dass sich die Kinder nach ihrer Geburt angesteckt hätten, sagte Rangel. Man werde untersuchen, ob sich das Virus über die Plazenta übertrage. Es hatte zuvor vereinzelt Berichte aus anderen Ländern über Neugeborene gegeben, die mit dem Erreger Sars-CoV-2 auf die Welt gekommen waren.
In Mexiko wurden inzwischen mehr als 185.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 22.584 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung offiziell registriert. Das nordamerikanische Land gehört derzeit zu den Brennpunkten der globalen Pandemie.
Update, 23. Juni, 3.10 Uhr: Industrie- und Handelskammertag will Klarheit bei Ausbildungsprämie
Vor einem Ausbildungsgipfel bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) am Dienstag hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rasch Klarheit bei der sogenannten Ausbildungsprämie verlangt. Diese könne "eine Motivation für Betriebe sein, auch unter schwierigen Bedingungen ihre Ausbildungsanstrengungen aufrechtzuerhalten", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer (54) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Betriebe müssten nun rasch Informationen über die Details erhalten. "Sonst warten Unternehmen natürlich darauf und schließen zunächst die Ausbildungsverträge nicht ab."
Schweitzer sagte der dpa: "Die Corona-Pandemie hat unsere fast 200.000 IHK-Ausbildungsbetriebe mit ihren Azubis und den ehrenamtlichen Prüfern in eine schwierige Lage gebracht. Kurzarbeit und Umsatzausfälle in vielen Betrieben, geschlossene Berufsschulen und verschobene Prüfungen haben eine Ausbildung unter normalen Umständen vielerorts unmöglich gemacht." Insgesamt 200.000 Abschlussprüfungen hätten zunächst abgesagt werden müssen, seien dann aber in der vergangenen Woche erfolgreich über die Bühne gebracht worden.
"Die in der Allianz für Aus- und Weiterbildung und im Konjunkturpaket beschlossenen Maßnahmen zur Ausbildung sind für von Corona betroffene Betriebe deshalb eine wichtige Unterstützung zur rechten Zeit", sagte Schweitzer. Das gelte außer für die Ausbildungsprämie auch für den Zuschuss während der Kurzarbeit und die finanzielle Anerkennung bei der Übernahme von Azubis aus insolventen Betrieben.
Update, 23. Juni, 0.21 Uhr: Zwei weitere Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam haben Corona
Nach der Kundgebung von US-Präsident Donald Trump (74) im US-Bundesstaat Oklahoma am Wochenende sind zwei weitere Mitarbeiter aus dessen Wahlkampfteam positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die beiden hätten an der Wahlkampfveranstaltung in Tulsa am Samstag (Ortszeit) teilgenommen, aber die ganze Zeit über Atemschutzmasken getragen, erklärte der Kommunikationsdirektor Tim Murtaugh am Montag (Ortszeit) auf Anfrage.
Die Betroffenen müssten in Quarantäne, außerdem würden ihre Kontakte zurückverfolgt, hieß es. Am Samstag waren bereits sechs Mitarbeiter positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden. Sie hatten nicht an der Veranstaltung teilgenommen.
Trump hatte Kritik auf sich gezogen, ein Event mit Tausenden Menschen in einer geschlossenen inmitten der anhaltenden Pandemie abzuhalten. Im Vorfeld teilte er mit, dass sich fast eine Million Menschen um Tickets in der Veranstaltung in der rund 19.200 Menschen fassenden Arena beworben hätten. Tatsächlich blieben Tausende Plätze leer.
Titelfoto: Nardus Engelbrecht/AP/dpa