Australien zählt so viele Corona-Tote wie noch nie binnen 24 Stunden
Seit einiger Zeit hält das Coronavirus die ganze Welt in Atem. Nach dem zweimonatigen Lockdown wurden immer mehr Lockerungen beschlossen, die ein fast normales Leben wieder ermöglichen. Doch immer noch herrscht das Abstandsgebot und die Maskenpflicht. TAG24 berichtet im Ticker über aktuelle Neuigkeiten rund um die Corona-Krise.
Update, 26. Juli, 19.49 Uhr: USA ringen um neues Corona-Hilfspaket - Pelosi spricht von "Notfall"
Nach dem Auslaufen zusätzlicher Arbeitslosenhilfe des Bundes für Millionen Amerikaner inmitten der Corona-Pandemie dauert das Ringen um ein neues Hilfspaket an. Finanzminister Steven Mnuchin sagte dem Sender Fox News am Sonntag, das Weiße Haus und die Republikaner würden ihren Vorschlag an diesem Montag in den Kongress einbringen.
"Wir sind darauf vorbereitet, schnell zu handeln." Die Demokraten werfen den Republikanern vor, ein neues Paket verzögert und damit Leid für amerikanische Familien verursacht zu haben. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, sagte dem Sender CBS: "Dies ist ein Notfall."
Am Wochenende lief die Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem früheren Hilfspaket im März aus. Sie wurde von mehr als 16 Millionen Menschen bezogen und zusätzlich zur Arbeitslosenhilfe der Bundesstaaten gewährt. Kurz zuvor endete bereits eine Maßnahme des Bundes, die Mieter im Fall von Säumigkeit vor Räumungen schützte.
Am vergangenen Donnerstag war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Corona-Pandemie erstmals seit mehr als drei Monaten wieder gestiegen. In der Woche bis einschließlich 18. Juli stellten nach Angaben des Arbeitsministeriums mehr als 1,4 Millionen Menschen einen entsprechenden Antrag.
Der Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, sagte Fox News am Sonntag, in dem Vorschlag für ein neues Hilfspaket sei keine Wochenpauschale von 600 Dollar mehr vorgesehen. Stattdessen solle bis zu 70 Prozent des letzten Gehalts gezahlt werden. Die bisherige Regelung habe dazu geführt, dass viele Menschen mehr staatliche Unterstützung bezogen hätten als sie im Fall einer Rückkehr zur Arbeit verdient hätten.
Das neue Hilfspaket soll nach Angaben der Republikaner ein Volumen von rund einer Billion Dollar (860 Milliarden Euro) haben. Die Demokraten - deren Zustimmung im Kongress notwendig ist - halten das für unzureichend.
Die Corona-Pandemie hat die USA weiter im Griff. Jeden Tag werden Zehntausende Neuinfektionen verzeichnet. Auch die Zahl der Todesopfer ist zuletzt wieder gestiegen. In der vergangenen Woche wurden an vier Tagen in Folge mehr als 1000 Tote registriert.
Update, 26. Juli, 19.34 Uhr: Ermittlungen gegen Lombardei-Präsidenten wegen Schutzkittel-Deals
Wegen angeblichen Betrugs bei einem Geschäftsabschluss über Schutzkittel laufen Ermittlungen gegen den lombardischen Präsidenten Attilio Fontana. In der Zeitung "La Stampa" (Sonntag) bezeichnete Fontana von der rechten Lega die Anschuldigungen gegen ihn als absurd.
Das liefernde Unternehmen wird von Fontanas Schwager kontrolliert. Fontana gibt an, nichts davon gewusst zu haben, dass seine Region im April zugestimmt habe, für mehr als 500.000 Euro Krankenhauskittel von der Firma zu kaufen. Die Lombardei war besonders heftig vom Corona-Ausbruch in Italien betroffen.
Auch Fontanas Ehefrau ist finanziell an dem Unternehmen beteiligt. Als Medien das Thema aufgriffen, entschied Fontanas Schwager im Mai, das Material der Lombardei zu spenden, anstatt es zu verkaufen. Fontana versuchte daraufhin, 250.000 Euro von einem persönlichen Bankkonto in der Schweiz zu überweisen, um den finanziellen Verlust seines Verwandten auszugleichen. Die Überweisung fiel den Behörden als verdächtig auf, so dass Fontana sie schließlich zurückzog.
"Was ist das Verbrechen?", sagte Fontana in der Zeitung. "Normalerweise gibt es Ermittlungen, weil jemand illegal Geld genommen hat." Er hingegen werde als erster Politiker in die Geschichte eingehen, gegen den ermittelt werde, weil er versucht habe, Geld zu geben.
Update, 26. Juli, 17.50 Uhr: Linken-Chef Riexinger: Soziale Schieflage - Reiche sollen zahlen
Linken-Chef Bernd Riexinger hat sich zur Abfederung der Folgen der Corona-Krise für eine Vermögensabgabe ausgesprochen.
"Die Bundesregierung macht ja die Erzählung: Wir haben das Land gut durch die Krise gebracht und die Menschen. Das stimmt einfach nicht. Wir haben eine soziale Schieflage", sagte Riexinger am Sonntag im Sommerinterview des ARD-"Berichts aus Berlin".
Zum Beispiel hätten die Erwerbslosen gar keinen Schutz bekommen. Die mittleren Verdienste müssten oft mit 60 Prozent Kurzarbeitergeld vorlieb nehmen.
"Es sollte jetzt zum ersten Mal so sein, dass in einer großen Krise nicht die Rentner und Rentnerinnen, nicht die Erwerbslosen und nicht die Beschäftigten bezahlen, sondern die, die von den letzten Jahrzehnten profitiert haben, gewaltiges Vermögen angesammelt haben."
Update, 26. Juli, 17.42 Uhr: Lindner will Testpflicht für Rückkehrer - Kosten sollen diese selbst tragen
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat für Rückkehrer aus Risiko-Urlaubsgebieten eine Corona-Testpflicht verlangt - und die Kosten sollten die Reisenden selbst tragen. "Verbindliche Tests für Menschen an Flughäfen dürfen kein Tabu sein", sagte Lindner am Sonntag im Sommerinterview der ZDF-Sendung "Berlin direkt".
Und: "Wer sich in ein Risikogebiet freiwillig begibt als Tourist, der wird damit in Kauf nehmen müssen, dass er für diesen Test auch bezahlt." Dies sei für ihn "eine Frage der Eigenverantwortung".
Der FDP-Chef forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, im Eiltempo eine Strategie für den Umgang mit Urlaubsrückkehrern zu entwickeln. Nötig sei eine nationale Teststrategie.
"Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen einer zweiten Infektionswelle wären nicht verantwortbar." Das Risiko einer solchen zweiten Welle bestehe - vor allem auch durch den Sommerreiseverkehr. "Wir können nicht bei jedem voraussetzen, dass sie oder er die Hygiene- und Abstandsregeln, an die wir uns in Deutschland gewöhnt haben, auch tatsächlich befolgt hat."
Update, 26. Juli, 16.21 Uhr: Israels Regierung billigt Einmalzahlung für Bürger in Corona-Krise
Die israelische Regierung hat am Sonntag eine Einmalzahlung für viele Bürger gebilligt, um deren Finanznöte während der Corona-Krise zu lindern. Das Hilfspaket habe einen Umfang von umgerechnet rund 1,6 Milliarden Euro, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Fast jeder Israeli soll demnach eine Zahlung von rund 190 Euro erhalten. Eltern sollen zudem knapp 40 Euro für jedes Kind bekommen, für bis zu drei Kinder.
Sozialhilfempfänger sollen eine größere Summe erhalten. Die Maßnahme muss in den kommenden Tagen noch dem Parlament zur abschließenden Billigung vorgelegt werden. Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als 160.000 Euro sollen dagegen keine Einmalzahlung erhalten.
Kritiker hatten den Schritt als populistisches Vorgehen Netanjahus eingestuft, um Proteste gegen seine Corona-Politik zu verringern. Angesichts der wachsenden Finanzkrise Israels handelt es sich aus ihrer Sicht um gefährliche Verschwendung. Netanjahu hatte dagegen am 15. Juli erklärt, Ziel der Maßnahme sei es, "die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen". Netanjahu hatte zuvor bereits ein milliardenschweres Hilfspaket zur Linderung des finanziellen Drucks während der Corona-Krise vorgestellt.
Die Folgen der ersten Corona-Einschränkungen vom Frühjahr haben der Wirtschaft des Landes schwer zugesetzt. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei mehr als 20 Prozent. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hatte zuletzt einen Höchstwert erreicht. Netanjahu steht für sein Krisenmanagement zunehmend in der Kritik, es kommt fast täglich zu wütenden Demonstrationen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 61.388 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 464 Infizierte sind gestorben.
Update, 26. Juli, 15.34 Uhr: "Das kann sich bitter rächen": Grüne und SPD kritisieren Staatsregierung nach Corona-Masseninfektion
Nach der Corona-Masseninfektion von 174 Erntehelfern auf einem niederbayerischen Gemüsehof geben Grüne und SPD der Staatsregierung eine Mitverantwortung. Die Oppositionsfraktionen warfen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seinem Kabinett am Sonntag vor, die Kontrolle der Unterkünfte von Saisonarbeitern zu vernachlässigen.
"Das kann sich bitter rächen, wenn solche lokalen Infektionsgeschehen ausgreifen und regionale Lockdowns angeordnet werden müssen", sagte Jürgen Mistol, der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen.
Das sieht die SPD ganz ähnlich: "Wir haben nach dem Corona-Ausbruch in dem Wiesenhof-Schlachthof Mitte Mai bereits ein Sonderkontrollprogramm auch für Bauernhöfe mit Erntehelfern gefordert", sagte Umweltexperte Florian von Brunn. "Gerade die Hygienebedingungen am Arbeitsplatz und die Wohnverhältnisse müssen aus unserer Sicht scharf kontrolliert werden. Das ist offensichtlich nicht passiert." Der Ausbruch sei "mit Ansage" gekommen.
Die Behörden haben den Bauernhof in Mamming mit sämtlichen 480 Mitarbeitern unter Quarantäne gestellt. Ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot.
Update, 26. Juli, 15.05 Uhr: Australien zählt so viele Corona-Tote wie noch nie binnen 24 Stunden
Trauriger Corona-Rekord in Australien: Erstmals seit Beginn der Pandemie sind innerhalb von 24 Stunden zehn Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das sagte der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Sonntag vor Journalisten.
Dort seien alle neuen Todesfälle registriert worden. Außerdem seien am Samstag 459 Neuinfektionen in Victoria - wo auch die Millionenmetropole Melbourne liegt - hinzugekommen.
Andrews ließ eine mögliche Verlängerung des vor knapp drei Wochen verhängten Lockdowns für den Bundesstaat im Südosten des Landes offen. Eigentlich soll dieser Mitte August auslaufen.
Der Politiker forderte die Bevölkerung auf, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen. "Hier geht es nicht um Menschenrechte", sagte Andrews. "Es gibt zehn Familien, die in den nächsten Tagen jemanden beerdigen werden. Tragen Sie eine Maske. Das ist nicht zu viel verlangt."
Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. Zuletzt sind die Zahlen aber wieder gestiegen, insbesondere die Metropole Melbourne und der Bundesstaat Victoria sind zu einem neuen Zentrum der Pandemie geworden. Seit Beginn der Pandemie sind die Infektionen in Australien bei landesweit 25 Millionen Einwohnern nach Angaben der Johns-Hopkins Universität auf mittlerweile rund 14.400 gestiegen. Die Zahl der in Verbindung mit Covid-19 gestorbenen Menschen lag demnach bei 155.
Update, 26. Juli, 14.18 Uhr: Tui streicht Flüge von Großbritannien aufs spanische Festland
Der Reiseveranstalter Tui streicht wegen der Quarantänepflicht von Montag an seine Flüge von Großbritannien aufs spanische Festland. Die Kanarischen Inseln und die Balearen würden aber weiter angeflogen, sagte ein Tui-Sprecher am Sonntag der dpa in Hannover.
Die Flüge von Großbritannien aufs spanische Festland würden voraussichtlich bis zum 9. August gestrichen. Es handele sich um sieben bis acht Flüge pro Woche. "Rückflüge von Spanien nach Großbritannien finden ganz normal statt", sagte der Sprecher. Für deutsche Reisende gebe es keine Auswirkungen.
Großbritannien hatte eine zweiwöchige Quarantänepflicht für Rückkehrer aus Spanien beschlossen. Dem Tui-Sprecher zufolge setzen sich Reiseveranstalter in Gesprächen mit der britischen Regierung für regionale Reisekorridore ein. "Auf den Inseln ist eine ganz andere Lage als in Nordspanien", betonte der Sprecher.
Update, 26. Juli, 13.44 Uhr: Hunderte Techno-Fans feiern in Tschechien trotz Corona
Trotz der Corona-Pandemie ist in Tschechien eine dreitägige Technoparty gefeiert worden. Zum Abschluss am Sonntag kamen noch einmal rund 900 Menschen auf einem Feld rund 60 Kilometer südlich von Prag zusammen, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.
Bei Kontrollen an den Zufahrtswegen seien vier Autofahrer unter Drogeneinfluss erwischt worden. Am Samstag hatten sich sogar rund 2000 Teilnehmer versammelt, darunter auch Hunderte Ausländer aus Nachbarländern wie Deutschland und Österreich.
Die Polizei ließ die Partygänger gewähren, obwohl die Aktion nicht bei den Behörden angemeldet war. «"Niemand will ein zweites CzechTek", sagte Innenminister Jan Hamacek zur Begründung im Sender Prima. Im Jahr 2005 war die Technoparty CzechTek gewaltsam aufgelöst worden. Dabei wurden Dutzende Menschen verletzt.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen lag in Tschechien am Samstag mit 131 wieder niedriger als an den Vortagen, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag bekannt gab. Bisher starben 368 Menschen. Unterdessen schloss Ministerpräsident Andrej Babis einen zweiten Lockdown aus. "In erster Linie müssen wir an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen appellieren", sagte der Gründer der populistischen Partei ANO der Zeitung "Pravo".
Update, 26. Juli, 13.15 Uhr: Iranischer Vizeminister: Corona-Lage im Land "gar nicht gut"
Der iranische Vizegesundheitsminister Iradsch Harirchi hat ein düsteres Bild wegen der Corona-Krise gezeichnet und die Bevölkerung auf viele weitere Todesopfer eingestellt. "Fast das ganze Land ist wegen Corona im Rot-Status (Alarmzustand), und die Lage ist gar nicht gut", sagte Harirchi am Sonntag laut Nachrichtenagentur Isna. Wenn die Bürger die Hygienevorschriften nicht einhielten, werde das Land weiterhin im Durchschnitt 200 Todesfälle am Tag registrieren müssen.
Harirchi und seine Kollegen im Gesundheitsministerium stehen den von Präsident Hassan Ruhani eingeführten Lockerungen kritisch gegenüber. Diese haben aus ihrer Sicht dazu geführt, dass die Bevölkerung die Vorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst nimmt.
Die Folge war ein dramatische Anstieg der Zahlen bei Toten und Neuinfizierten. Alleine in den letzten 24 Stunden starben erneut 216 Patienten, die sich mit dem Virus infiziert hatten. Die Zahl der Todesopfer liegt aktuell bei 15.700, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei 291.172, so das Gesundheitsministerium am Sonntag laut Nachrichtenagentur IRNA.
Für hitzige Diskussionen im Land sorgt derzeit auch das Beharren des Klerus, trotz der Corona-Krise die Aschura-Trauerfeiern Ende August zu veranstalten. Bei Aschura-Feiern anlässlich der Ermordung des dritten schiitischen Imams Hussein im Jahr 680 versammeln sich immer wieder Menschenmassen.
Ansammlungen von Menschen werden laut Gesundheitsexperten definitiv zu vielen neuen Infektionen führen. Präsident Ruhani will die Zeremonie trotzdem erlauben - angeblich könne er sich gegen den Klerus nicht durchsetzen, heißt es in Teheran.
Update, 26. Juli, 12.04 Uhr: Briten müssen nach Rückkehr aus Spanien-Urlaub in Quarantäne
Tausende Briten müssen nach ihrem Sommerurlaub in Spanien in eine zweiwöchige Quarantäne. "Wir haben die Entscheidung so schnell getroffen wie wir konnten", sagte der britische Außenminister Dominic Raab am Sonntag dem Nachrichtensender Sky News. Man habe damit auf einen "großen Anstieg an Covid-19-Fällen" auf dem spanischen Festland reagiert.
Mit der schnellen Einführung der Quarantänepflicht für die Rückkehrer sollen eine zweite Infektionswelle und neue Ausgangsbeschränkungen verhindert werden, wie Raab betonte. Großbritannien ist das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land in Europa.
Spanien gehört zu den Ländern, in denen die Briten am liebsten Ferien machen. Auch der britische Verkehrsminister Grant Shapps soll Medien zufolge zu den betroffenen Spanien-Urlaubern gehören.
Für die unter der Corona-Krise stark leidenden Fluggesellschaften ist die Pflicht zur Selbstisolation ein heftiger Schlag. Sie fürchten nun neue Einbrüche bei den Fluggastzahlen und damit noch mehr Verluste.
Großbritannien hatte zuvor sogenannte Luftbrücken mit mehr als 70 Ländern und Überseegebieten eingerichtet, die nach Ansicht der Regierung in London die Pandemie im Griff haben. Wer aus diesen Staaten einreist, muss nicht in Quarantäne. Die Listen werden regelmäßig aktualisiert. Da jeder Landesteil in Großbritannien über seine eigenen Pandemie-Maßnahmen bestimmt, können die Listen in einigen Fällen auch etwas voneinander abweichen.
In ganz Spanien mit seinen rund 47 Millionen Einwohnern wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid binnen 24 Stunden mehr als 900 neue Infektionen registriert. Fast die Hälfte der Fälle wurden aus Katalonien und der Nachbarregion Aragón gemeldet.
Mit mehr als 270.000 nachgewiesenen Infektionen und über 28.400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. Während die Zahlen dank drastischer Maßnahmen stark fielen, gehen sie seit dem Ende des Notstands am 21. Juni langsam wieder nach oben.
Update, 26. Juli, 10.50 Uhr: FC Bayern glaubt an reale Sommer-Tour 2021
Der FC Bayern will im nächsten Jahr wieder auf eine richtige Sommer-Tour gehen. Nachdem das Fan- und Marketingevent dieses Mal wegen der Corona-Krise nur virtuell stattfindet, plant der deutsche Fußball-Rekordmeister 2021 wieder einen Trip nach Asien oder in die USA.
Das sagte Jörg Wacker, Vorstand für Internationalisierung und Strategie, dem "Münchner Merkur" am Wochenende: "Vor drei Monaten hieß es: Bis Ende des Jahres gibt es keine Fußballspiele, schon gar nicht mit Zuschauern. Heute sieht die Lage anders aus. Und weil ich grundsätzlich ein positiv denkender Mensch bin, gehe ich davon aus, dass wir 2021 wieder eine reale Tour haben werden."
Statt einer Interkontinentalreise organisieren die Münchner neun Tage lange Social-Media-Veranstaltungen für Spieler, Fans und ehemalige Bayern-Akteure. Am Samstag hatte es zum Auftakt ein Elfmeterschießen gegeben mit Thomas Müller und Robert Lewandowski, bei dem die beiden Offensivasse von Ex-Spielern und Fans herausgefordert wurden. Unter anderem nahmen Franck Ribéry, Arjen Robben und Xabi Alonso teil.
Update, 26. Juli, 10.43 Uhr: Deutschlands erste CSD-Parade fast wie vor Corona im Wendland
Nach Absagen oder neuen Formaten für Christopher Street Days (CSD) ist im Wendland die bundesweit erste Parade fast wie vor der Corona-Pandemie gestartet. Nach Angaben der Polizei reihten sich am Samstag rund 200 Menschen - und damit nur etwas weniger als in den Vorjahren - in den bunten Zug von Waddeweitz über mehrere Dörfer.
Der Landkreis Lüchow-Dannenberg hatte das unter Einhaltung der Abstandsregeln und dem Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken genehmigt. Ordner der Veranstalter kümmerten sich um die Einhaltung.
Die im Vergleich zu den traditionell riesigen CSD-Paraden in Köln oder Berlin kleine Teilnehmerzahl und mehr Platz auf weiter Fläche spielten den Organisatoren in die Karten. Aufgrund des Verbots von Großveranstaltungen wurden laut CSD Deutschland die übrigen Paraden bisher abgesagt, verschoben oder in kleineren beziehungsweise neuen Formaten wie Online-Streams und Auto-Demos durchgeführt.
"Man könnte sagen, dass in diesem Jahr die kleinen in den Fokus rücken. Die, die man sonst nicht wahrnimmt", sagte Vorstand Falko Jentsch. Er freue sich, dass so die Vielfalt der rund 90 CSDs in Deutschland abgebildet werde.
Mit den Christopher Street Days wird an Ereignisse Ende Juni 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals in Manhattan die Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street und lösten einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen gegen die Willkür aus.
Update, 26. Juli, 10.32 Uhr: Heil will nach Fleischindustrie auch andere Branchen prüfen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will nach den nun geplanten strengen Vorschriften gegen Missstände in der Fleischindustrie auch andere Branchen überprüfen.
"Wir werden uns Branche für Branche angucken und dann für die jeweilige Branche geeignete Maßnahmen ergreifen, wenn es nötig ist", sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Nach dem massenhaften Corona-Ausbruch beim Fleischriesen Tönnies in Nordrhein-Westfalen will das Bundeskabinett an diesem Mittwoch ein Gesetz von Heil beschließen. Großschlachtereien sollen bei Schlachtung, Zerlegung und Fleischverarbeitung kein Fremdpersonal mehr einsetzen dürfen. Dazu soll der Einsatz von Werkvertrags- sowie Leiharbeitnehmern dort verboten werden.
Update, 26. Juli, 9.44 Uhr: Corona-Masseninfektion in Niederbayern - 174 Erntehelfer angesteckt
Nach einer Corona-Masseninfektion auf einem großen Bauernhof im niederbayerischen Mamming stehen fast 500 Menschen unter Quarantäne und dürfen den Betrieb nicht mehr verlassen. Ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot.
Insgesamt 174 Erntehelfer wurden bei der Reihenuntersuchung positiv auf den Corona-Erreger Sars-Cov2 getestet, wie das Landratsamt Dingolfing-Landau am Samstagabend mitteilte.
"Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen wir zum Schutz der Bevölkerung leider diesen Schritt gehen", erklärte Landrat Werner Bumeder. Zuvor hatten sich in dem Betrieb bereits sieben Mitarbeiter infiziert - dies war der Anlass des Reihentests.
Der CSU-Politiker appellierte an die Bürger, Ruhe zu bewahren: "Nach unseren Informationen handelt es sich um einen geschlossenen Personenkreis." Auf dem Hof wurden infizierte von nicht infizierten Mitarbeitern getrennt. Darüber hatten zuerst örtliche Medien berichtet.
Update, 26. Juli, 7 Uhr: Corona-Nebenwirkung: New Yorks Straßen mit europäischem Lebensgefühl
Wegen der Corona-Pandemie hat New York City seine Restaurant-Szene vielerorts auf die Gehwege und Straßen verlegt - daraus ist in der Millionenmetropole eine Street-Dining-Atmosphäre entstanden.
Einige Straßen in Manhattan oder Queens sind dieser Tage gesäumt von neuen Außenterrassen aus Holz. Die sind manchmal bunt angemalt oder mit Blumen verziert und meistens gut besucht. "Gratulation Amerika - Du hast gerade Europa erfunden", schrieb ein Journalist kürzlich auf Twitter zu einem Foto der Smith Street in Brooklyn und beschrieb das neue Sommerflair damit ziemlich gut.
Normalerweise gehören die Straßen in den USA den Autos, doch in Zeiten geringeren Verkehrs und einem Bedürfnis nach mehr Platz zwischen den Menschen sind viele Straßen zu Fußgängerzonen umfunktioniert worden. Vor allem am Wochenende erinnern sie eher an Straßenfeste mit ein wenig mehr Abstand.
"Wir haben echt gelitten, aber jetzt zieht das Geschäft wieder an", sagt der Manager eines Restaurants im Viertel Greenpoint in Brooklyn. Jeden Tag sei seine neue Terrasse nun voll.
Doch die Sorge vor einem Corona-Rückfall schwingt weiterhin mit: Nach der erfolgreichen Bekämpfung des Virus und deutlich niedrigeren Zahlen in New York wächst die Sorge, dass Besucher aus anderen Teilen der USA dem Infektionsgeschehen in der Metropole einen neuen Schub geben könnten. Bislang jedoch sieht es so aus, als könnte die New Yorker Europa-Atmosphäre noch ein bisschen anhalten.
Update, 26. Juli, 7 Uhr: Tourismus hofft auf Signal aus Berlin - Kritik an Reisewarnung
Die deutsche Reisebranche fordert in der Corona-Krise klare Perspektiven für Reisen in Länder außerhalb Europas. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum pauschal vor Reisen in 160 Länder außerhalb von Europa gewarnt wird", sagte der Präsident des Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, der Deutschen Presse-Agentur.
Als Beispiel verwies er auf Tunesien. Das nordafrikanische Land stehe nicht auf der Liste der Risikogebiete des Robert Koch-Instituts, die Einreise aus Deutschland sei ohne Einschränkung möglich ebenso wie die Einreise für Tunesier in die EU. "Da stellt sich die Frage, warum die bestehende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes nicht aufgehoben wird."
Fiebig forderte individuelle Reisehinweise für einzelne Länder statt einer pauschalen Reisewarnung. "Viele mittelständische Spezial-Reiseveranstalter insbesondere im Fernreisebereich sind massiv in ihrer Existenz bedroht. Sie können seit Mitte März keinerlei Reisen anbieten und haben – solange die pauschale Reisewarnung besteht – auch keine Perspektive", sagte Fiebig. Wo es aufgrund der Corona-Pandemie weiter notwendig sei, könne die Branche sehr gut mit einer Reisewarnung leben.
Viele außereuropäische Reiseziele fallen in der Pandemie wegen Einreisebeschränkungen und Reisewarnungen weg. Das Auswärtige Amt hatte seine weltweite Reisewarnung bis Ende August verlängert. Sie gilt auch für die Türkei - ein insbesondere bei Pauschalurlaubern beliebtes Reiseziel.
Für den Großteil der europäischen Länder gilt die Reisewarnung dagegen nicht mehr. Seitdem werden nach einer Auswertung von Anfang Juli Ziele am westlichen Mittelmeer wieder stärker nachgefragt. Dennoch lag die Gesamtzahl der Buchungen dem DRV zufolge noch deutlich unter denen des Rekordvorjahres. Die Eingänge stünden nur für etwa ein Viertel des Vorjahres.
Update, 26. Juli, 5.39 Uhr: 305 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 305 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 205.269 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen meldete (Datenstand 26.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9118 mit dem Virus infizierte Menschen - seit dem Vortag kamen jedoch keine neuen Todesfälle hinzu. Bis Sonntagmorgen hatten 190.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore fallen die Zahlen sogar noch etwas höher aus. Demnach gab es in Deutschland bereits 206.278 Infizierte und 9124 gemeldete Covid-19-Tote.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 25.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,24 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 25.7., 0.00 Uhr, bei 1,25 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 26. Juli, 5 Uhr: Impfung stärkste Waffe gegen Corona - Langzeitschutz fraglich
Nach ermutigenden Ergebnissen mit ersten Corona-Impfstoffen sehen Wissenschaftler darin die stärkste Waffe. Wahrscheinlich werde dabei ein mehrfaches Impfen nötig sein, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing. "Es könnte auch bei einem Covid-19-Impfstoff sein, dass man wie bei der Influenza-Schutzimpfung regelmäßig wieder geimpft werden muss."
Ein wirksamer Impfstoff bleibe die große Hoffnung im Kampf gegen Covid-19. "Die einzige Illusion, die man nehmen muss, ist, dass eine Impfung gegen Covid-19 ein Leben lang hält", sagte Wendtner weiter. "Es ist nicht ungewöhnlich, dass Impfungen nicht jahrelang halten, sondern regelmäßig aufgefrischt werden müssen."
Bei Influenza etwa halte die Immunisierung einige Monate an - das sei genug, um gut gewappnet zu sein für die alljährliche Grippezeit im Winter. Auch bei Corona sei ein gewisser Sommereffekt zu sehen - Wärme und UV-Strahlung dämmten das Virus etwas ein.
"Man sollte sehen, was eine Impfung für uns alle bewirken kann", sagte Wendtner, und mit Blick auf länger anhaltende Folgen: "Jeder, der Covid-19 durchgemacht hat, ist ein warnendes Beispiel für Impfgegner."
Einen zugelassenen Impfstoff erwarten Experten frühestens im Lauf des kommenden Jahres. "Es ist also auch weiterhin Geduld und Verständnis für die wichtigen Schutzmaßnahmen eines jeden Einzelnen gefragt", so Wendtner. An der München Klinik Schwabing waren im Januar die bundesweit ersten Corona-Patienten behandelt worden.
Update, 26. Juli, 4.50 Uhr: Ärztepräsident fordert Stärkung des Gesundheitsdienstes
Als Lehre aus der Corona-Krise pocht Ärztepräsident Klaus Reinhardt auf Verbesserungen für die Gesundheitsämter. "Die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig ein funktionierender öffentlicher Gesundheitsdienst für den Schutz der Bevölkerung ist", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Doch seit 20 Jahren ist hier radikal und ohne Rücksicht auf Verluste gespart worden."
Es sei allerhöchste Zeit, dass die Gesundheitsämter digital vernetzt und personell besser ausgestattet würden. "Von circa 5000 Ärztinnen und Ärzten im Öffentlichen Gesundheitsdienst 1970 ist bis 2019 die Hälfte abgebaut worden", erläuterte Reinhardt. "Die Kommunen haben das eingespart." Viele dieser Aufgaben hätten Arztpraxen und Kliniken übernommen. Ein jetzt von der Bundesregierung angekündigter Pakt zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes sei dringend erforderlich.
Reinhardt wies auf Probleme in der medizinischen Versorgung auch in anderen Bereichen hin. "Im Gesundheitswesen haben während der Corona-Krise zu viele Menschen aus Angst vor einer Infektion gar nicht oder zu spät ärztliche Hilfe gesucht", sagte er. "Das betrifft zum Beispiel Früherkennungsuntersuchungen, die Krebsdiagnostik oder die Behandlung chronischer Erkrankungen." Reinhardt: "Alle bisherigen Hinweise deuten darauf hin, dass die Kollateralschäden der Pandemie für den Gesundheitsstand der Bevölkerung ein relevantes Problem sind."
Nun sollte das Gesundheitswesen im Normalbetrieb weiterlaufen. "Wir müssen erst dann wieder in den Krisenmodus umschalten, wenn es zu einem Wiederaufflammen der Pandemie kommt." In den Kliniken würden im Moment eher zu viele Kapazitäten für Covid-19-Patienten frei gehalten. "Das liegt zum Teil auch an Fehlanreizen, also an staatlich bewilligten Geldern für das Vorhalten von Intensivbetten", sagte Reinhardt.
"Einige Geschäftsführer von Kliniken halten es offensichtlich für lukrativer, Betten für Corona-Fälle frei zu halten, als sie für ärztliche Behandlungen freizugeben." Die Politik müsse nachsteuern.
Update, 26. Juli, 4.08 Uhr: Nordkorea riegelt Grenzstadt nach Corona-Verdachtsfall ab
Nordkorea hat nach eigenen Angaben wegen eines Verdachtsfalls mit dem Coronavirus die an Südkorea grenzende Stadt Kaesong komplett abgeriegelt.
In dem Fall handle es sich um einen früheren Überläufer, der am 19. Juli illegal die militärische Demarkationslinie zwischen beiden Staaten nach Nordkorea überquert habe, berichteten die Staatsmedien am Sonntag. Er stehe im Verdacht, sich infiziert zu haben.
Bei einem Dringlichkeitstreffen des Politbüros der Arbeiterpartei habe Machthaber Kim Jong Un für das betroffene Gebiet den Notstand ausgerufen. Sollte das Virus bei der Person nachgewiesen werden, wäre es offiziell der erste Corona-Infektionsfall in dem isolierten Land. Nordkorea hatte bisher erklärt, es sei von Infektionen verschont geblieben.
Update, 26. Juli, 3.30 Uhr: IfW wirft Regierung unzureichende Corona-Hilfen vor
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat der Bundesregierung unzureichende Hilfen für Unternehmen in der Corona-Krise vorgeworfen. "Die Politik hat sich verzettelt", sagte der Leiter des Prognosezentrums am IfW in Kiel, Stefan Kooths, der Deutschen Presse-Agentur. "Das Konjunkturprogramm hat 57 Positionen. Aus stabilisierungspolitischer Sicht ist es nicht zweckmäßig, weil es nicht dort ansetzt, wo die Unternehmen die größten Probleme haben."
Sachgerecht wären aus Kooths Sicht vor allem Eigenkapitalhilfen in Form von Zuschüssen. "Jeder Monat ohne ausreichende Umsätze frisst sich ins Eigenkapital der Unternehmen." Dabei gebe es große Unterschiede. So sei die Bauwirtschaft wenig betroffen, Gastronomie oder Messebauer hingegen stark, und beim verarbeitenden Gewerbe einige Unternehmen gar nicht, andere enorm. "Die einzelnen Branchen sollten die Kosten nicht nach zufälliger Betroffenheit tragen müsse", forderte Kooths. "Vielmehr sollte es einen Lastenausgleich geben." Auch Teile des Exports seien weggebrochen.
Kooths kritisierte, dass die Koalition etwa mit der Mehrwertsteuersenkung auf Anreize für den Massenkonsum setze. Denn tatsächlich gebe es Kaufkraft - zurückgestaut durch die Shutdown-Maßnahmen. "Die coronabedingte Zusatzersparnis beträgt rund 130 Milliarden Euro in diesem Jahr." Das sei die Höhe der sonst üblichen Konsumausgaben, "die wegen der Kontaktbeschränkungen nicht getätigt werden konnten".
Als Fehler kritisierte es der IfW-Konjunkturchef, dass die Anzeigepflicht für Insolvenzen bis September ausgesetzt wurde. Noch seien die Insolvenzzahlen auf sehr niedrigem Niveau. Die Unternehmen seien gut aufgestellt in die Krise gegangen. "Aber mit jedem Monat schwindet die Stabilität." Nun fehle der Seismograph für die Folgen und ein mögliches Abflauen der Krise. "Ab Oktober steht daher eine Insolvenzwelle zu befürchten."
Angesichts von Sorgen in der Bevölkerung, ob sich der Staat die teuren Hilfsmaßnahmen leisten kann, sagte Kooths: "Rein fiskalisch kann sich Deutschland die Konjunkturmaßnahmen in diesem und im kommenden Jahr leisten. Aber teilweise werden die staatlichen Mittel verpulvert und nicht mit maximaler Stabilitätswirkung eingesetzt."
Der Staat dürfe jetzt nicht ausreizen, was er sich leisten könne. "Denn wir dürften es nicht mit der letzten makroökonomischen Krise zu tun haben", sagte Kooths. "Wir sollten uns weiter gewappnet halten und Spielräume bewahren. Ich warne davor, die Grenzen jetzt vollständig auszutesten."
Update, 26. Juli, 1.01 Uhr: Bundesbankchef zu EU-Gipfel: Gemeinschaftsverschuldung bedenklich
Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht die Aufnahme gemeinsamer Schulden der EU-Staaten zur Bewältigung der Corona-Krise kritisch. "Gemeinschaftsverschuldung für umfangreiche Transfers halte ich grundsätzlich für bedenklich", sagte Weidmann den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online: Sonntag, Print Montag). "Zumindest sollte das Paket nicht als Sprungbrett für großangelegte EU-Verschuldung zur regulären Haushaltsfinanzierung dienen."
Es sei aber wichtig, dass sich die EU in der Krise als handlungsfähig erwiesen habe. "Solidarität in Europa – auch finanzielle – halte ich in dieser Situation für richtig", sagte Weidmann. "Damit die Mittel sinnvoll und effizient verwendet werden, braucht es Kontrollmechanismen."
Die EU-Staaten hatten sich beim jüngsten Gipfel sehr schwer mit der Einigung getan und vier Tage und Nächte gerungen. Der Weg für den Gesamtdeal wurde frei, nachdem die sogenannten sparsamen Staaten akzeptiert hatten, dass gemeinsame Schulden aufgenommen werden und Geld als Zuschuss an EU-Staaten geht. Im Gegenzug willigten Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien ein, die Summe dieser Zuschüsse von 500 Milliarden auf 390 Milliarden Euro zu verringern.
Update, 26. Juli, 1 Uhr: Weidmann für zeitlich begrenzte Corona-Hilfen
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat der Politik geraten, die Corona-Hilfen zeitlich zu begrenzen. "Wichtig ist, dass Hilfsmaßnahmen befristet sind. Dann laufen sie im weiteren Verlauf automatisch aus, und die Staatsfinanzen stabilisieren sich wieder", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montag).
"Auch für die staatlichen Beteiligungen an Firmen gilt: Sie können jetzt nötig sein. Aber der Staat sollte sich nach der Krise wieder zügig zurückziehen. Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer."
Die Politik solle auch "das Kurzarbeitergeld regelmäßig überprüfen", forderte Weidmann. Zwar sei es sinnvoll, mit diesem Instrument einen vorübergehenden Wirtschaftseinbruch zu überbrücken. "Das Kurzarbeitergeld sollte aber nicht Strukturen verfestigen, die keine Zukunft mehr haben, etwa wenn Geschäftsmodelle überholt sind."
Update, 26. Juli, 0.10 Uhr: Karliczek: Schule lief in der Corona-Krise «eher mittelmäßig»
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat Defizite im Schulunterricht der vergangenen Monate eingeräumt. Beim digitalen Lernen zu Hause habe es enorme Unterschiede gegeben: "Es gab Schulen, an denen Lehrer während der Krise so gut wie gar keinen direkten Kontakt zu den Schülern hatten", sagte die CDU-Politikerin der "Bild am Sonntag". "Dann ist es klar, dass die Kinder
Lernrückstände aufbauen."
Karliczek räumte ein, Deutschland sei seit Langem in der Schulbildung nur gutes Mittelmaß. Und auch in den Pandemiezeiten sei Schule im Großen und Ganzen "eher mittelmäßig" gelaufen. "Wir müssen besser werden - jetzt in der Corona-Zeit und vor allem danach. Wir brauchen einen neuen Aufbruch im Schulwesen", sagte die Ministerin.
Scharfe Kritik an der geplanten Rückkehr zum Regelunterricht nach den Sommerferien kommt von Elternvertretern. "Es ist völlig blauäugig, jetzt so zu tun, als sei Corona nach den Ferien einfach vorbei", sagte der Vorsitzende des Bundeselternrates, Stephan Wassmuth, der "Bild am Sonntag".
Dass die Schulen jetzt wieder in den Regelbetrieb wechseln sollten, liege nur daran, dass es zu wenig Personal und zu wenige Räume gebe. "Wir brauchen endlich einen qualifizierten Fernunterricht, damit Eltern nicht wieder in die Rolle der Lehrer gedrängt werden."
Auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sieht die Schulen nicht für eine Rückkehr zum Normalbetrieb gerüstet. "Alle bisherigen Konzepte können nicht davon ablenken, dass die Schulen weder auf den Normalbetrieb noch auf den Fernunterricht gut vorbereitet sind. Hier wird der Öffentlichkeit Sand in die Augen gestreut", sagte er dem Blatt.
So sei es völlig unklar, wie die Hygienekonzepte der Länder umgesetzt werden sollten. "Die Isolierung von Lerngruppen wird spätestens in der Oberstufe mit ihrem Kurssystem nicht mehr funktionieren, die Lüftungskonzepte scheitern schon allein daran, dass nicht alle Klassenräume Fenster haben, die man öffnen kann."
Update, 26. Juli, 0.05 Uhr: Corona-Impfstoff: Karliczek erwartet keine Engpässe
Die Bundesregierung geht davon aus, dass es im Fall der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus keine Engpässe bei der Bereitstellung in Deutschland geben wird. "Wir sind dabei, die Produktionskapazitäten in Deutschland zu erhöhen», sagte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) der "Bild am Sonntag".
"Wenn ein Impfstoff gefunden ist, wird jeder Deutsche, der es will, auch geimpft werden können. Das müssen wir schaffen und das werden wir schaffen."
Die Ministerin dämpfte allerdings Erwartungen an eine schnelle Impfstoffentwicklung. "Ein zugelassener Impfstoff, der für die breite Masse der Bevölkerung geeignet ist, wird wahrscheinlich frühestens Mitte nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Bei der Entwicklung eines Impfstoffes kann es immer Rückschläge geben", sagte sie.
Weltweit suchen Forscher unter Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Zuletzt hatten mehrere Forscherteams vielversprechende Zwischenergebnisse veröffentlicht.
Update, 25. Juli, 22.08 Uhr: Tausende demonstrieren gegen Netanjahus Corona-Politik
Tausende Israelis haben am Samstagabend an mehreren Orten des Landes gegen Arbeitslosigkeit, Korruption und den Umgang von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit der Corona-Pandemie demonstriert.
Die Protestierenden schlugen Trommeln, bliesen in Hörner und riefen Netanjahu zum Rücktritt auf. Demonstriert wurde unter anderem vor der privaten Villa des Regierungschefs in der Küstenstadt Caesarea, nahe seiner offiziellen Residenz in Jerusalem und in einem Park in Tel Aviv.
In Jerusalem und Tel Aviv hat es zuletzt mehrfach Demonstrationen gegen Netanjahu gegeben. Die Kundgebungen begleiten den Korruptionsprozess gegen den Regierungschef. Zuletzt wurde Netanjahu auch wegen seiner Handhabung der Corona-Krise kritisiert. Vorgehalten werden ihm unter anderem vorschnelle Lockerungen und eine mangelnde Vorbereitung auf eine zweite Corona-Welle.
Update, 25. Juli, 22 Uhr: Silvesterparty in Rio wegen Corona abgesagt
Die Silvesterparty an der Copacabana ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die Feier mit bis zu drei Millionen Besuchern in der Bucht von Rio de Janeiro könne in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden, berichteten Medien am Samstag unter Berufung auf die städtische Tourismusagentur Riotur.
Bürgermeister Marcelo Crivella werde in den kommenden Tagen einen Plan für den Jahreswechsel vorlegen. Denkbar sei beispielsweise eine virtuelle Feier. Sollte bis dahin kein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen, könnte auch der Karneval 2021 abgesagt werden.
Die Silvesterparty in Rio de Janeiro ist eine der berühmtesten der Welt und zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen in die Hafenstadt. Das Feuerwerk wird von Flößen in der Atlantikbucht abgefeuert, am Standstrand Copacabana treten auf verschiedenen Bühnen zahlreiche Musiker, Bands und DJs auf.
Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 85.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Update, 20.33 Uhr: See bei Heilbronn wegen Corona für Badegäste gesperrt
Nach einem enormen Besucherandrang mit zahlreichen Verstößen gegen die Corona-Regeln am vergangenen Wochenende ist der Breitenauer See bei Obersulm nahe Heilbronn seit Freitag gesperrt.
Bis auf Weiteres sind das Baden und Wassersport verboten, die Liegewiesen und Parkplätze gesperrt. Die Polizei, die den See am Samstag verstärkt kontrollierte, stellte zunächst keine Verstöße gegen die Sperrung fest. Nach Polizeiangaben waren letztes Wochenende etwa 10.000 Menschen zum Breitenauer See gekommen.
Der Mitteilung zufolge hielten viele Gäste die Vorgaben der Corona-Verordnung nicht ein - vor allem im Badebereich und in den Warteschlagen vor den Toiletten, dem Kiosk und dem Bootsverleih.
Update, 25. Juli, 18.52 Uhr: 781 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 781 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet.
Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.964 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 25.7, 0 Uhr).
In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9118 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von Sieben im Vergleich zum Vortag. Bis Samstagmorgen hatten 189.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Update, 25. Juli, 17.38 Uhr: Christopher Street Day in Berlin: Wegen Corona im Internet
Mit einem Livestream im Internet statt Straßenumzug ist der 42. Christopher Street Day in Berlin am Samstagnachmittag erstmalig online gestartet. Wegen der Corona-Pandemie wurde im Haus der Statistik am Alexanderplatz ein Studio mit Livebühne aufgebaut. Rund 30 Organisationen und Vertreter verschiedener Gruppen beteiligten sich an dem Multimedia-Event unter dem Motto "Don't hide your Pride!".
"Wir dürfen in unserer Stadt, in unserem Land nicht akzeptieren, dass es Übergriffe gibt", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) vor einem Regenbogen-Banner am Roten Rathaus. "Es gibt Trans- und Homophobie, es gibt Ausgrenzung, es gibt Gewalt." Die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth (Grüne), forderte "gleiche Rechte und nicht nur ein bisschen gleiche Rechte". Die Unterdrückung von Homosexuellen in osteuropäischen Ländern dürfe nicht vergessen werden.
Während im Nachmittagsprogramm hauptsächlich Initiativen und ihre Ziele vorgestellt wurden, war für den Abend ein Unterhaltungsprogramm mit Musik geplant. Auf Youtube, wo die Veranstaltung ausgestrahlt wurde, liefen unterdessen Kommentare im Sekundentakt ein. "Total ungewohnt nicht direkt dabei zu sein", schrieb eine Zuschauerin.
Einige kleinere Demos gab es trotzdem. Der "Dyke-Marsch" mit rund 1000 angemeldeten Teilnehmerinnen zog vom Neptunbrunnen am Alexanderplatz zum Brandenburger Tor. Die Demonstrierenden trugen bunte Verkleidungen mit Regenbogenfahnen. "Es ist alles friedlich", sagte eine Polizeisprecherin am Nachmittag.
Update, 25. Juli, 17.06 Uhr: Zahl der Infektionen in österreichischem Tourismus-Hotspot steigt
Die Zahl der Corona-Infektionen in mehreren Tourismusbetrieben in St. Wolfgang in Oberösterreich ist auf mindestens 26 gestiegen. Bei den Betroffenen handelt es sich Medienberichten vom Samstag zufolge um Mitarbeiter, bei Urlaubern sei das Virus zunächst nicht nachgewiesen worden.
Die meisten Infizierten sind demnach Praktikanten. Ob sie sich in ihren Unterkünften oder beim Ausgehen angesteckt haben, sei unklar. Zwei Bars seien geschlossen worden. Weitere Tests liefen.
Der Ausbruch weckt Erinnerungen an den österreichischen Ski- und Partyort Ischgl in Tirol, der in der Anfangsphase der Pandemie ein Zentrum der Corona-Ausbreitung in ganz Europa war. Insgesamt sind in Österreich aktuell etwa 1500 Menschen mit dem Virus infiziert. Schwerpunkte bei den Neuinfektionen sind die Bundesländer Wien und Oberösterreich.
Update, 25. Juli, 16.45 Uhr: Positiver Corona-Test bei Wolfsburgs Kevin Mbabu
Wegen eines positiven Corona-Tests muss der VfL Wolfsburg in der Vorbereitung erst einmal auf Abwehrspieler Kevin Mbabu verzichten. Mehr dazu >>> hier.
Update, 25. Juli, 16.40 Uhr: Australian Open planen mit weniger Tennis-Fans und strenger Hygiene
Die Australian Open der Tennisprofis bereiten sich angesichts der Coronavirus-Pandemie schon jetzt mit einem strengen Hygienekonzept und Beschränkungen auf die geplante nächste Austragung im Januar 2021 vor.
Turnierchef Craig Tiley sagte der Nachrichtenagentur AP am Samstag, die Profis und ihr Betreuerstab sollten sich in einer sogenannten Blase aufhalten. Zudem soll genug Abstand zwischen den Zuschauerplätzen geschaffen werden, Fans aus Übersee würden wahrscheinlich gar nicht nach Melbourne reisen können, das sich gerade in einem Lockdown befindet. Die kommende Auflage des Grand-Slam-Turniers soll am 18. Januar beginnen.
Die Entscheidungen über die Rahmenbedingungen seien in dieser Woche gefallen, erklärte Tiley. Spieler, die aus anderen Kontinenten einreisen wollen, müssen sich darauf einrichten, sich in Australien zunächst in Quarantäne zu begeben. Profis und ihre Begleitteams machen nach Tileys Angaben insgesamt rund 2500 Personen aus.
Während in diesem Jahr die Rekordzahl von 821.000 Fans das Turnier besuchte, wird sich dies laut Tiley reduzieren. Das liegt zum einen daran, dass auf den großen Plätzen nur die Hälfte der Zuschauerkapazität zur Verfügung stehen soll, und zum anderen an den erwarteten Reisebeschränkungen. "Die fünfzehn Prozent aus Übersee werden wohl nicht hier sein", sagte der Turnierchef.
Die Reisebeschränkungen betreffen auch die australischen Spieler, die einen Start bei den US Open planen, die am 31. August in New York beginnen sollen. Ob sie tatsächlich stattfinden, ist noch fraglich. Tiley lobte die Bemühungen der dortigen Organisatoren und will Lehren aus den US Open und den French Open ziehen, sollten beide Grand-Slam-Turniere in diesem Jahr noch ausgetragen werden.
Update, 25. Juli, 16.29 Uhr: WHO meldet neuen Rekord an gemeldeten Corona-Neuinfektionen
Noch nie seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb von 24 Stunden so viele Neuinfektionen gemeldet worden wie am Freitag. Insgesamt waren es 284.196 Fälle, wie die WHO am Freitagabend mitteilte. Mit Abstand die meisten Infektionen verzeichneten die USA mit knapp 70.000 neuen Fällen und Brasilien mit fast 68.000. In Indien waren es fast 50.000, in Südafrika 13.000.
Weltweit waren der WHO zufolge seit dem Beginn der Epidemie Ende des vergangenen Jahres bis Freitag 15,3 Millionen Infektionen gemeldet worden. Über 630.000 Menschen starben nachweislich mit einer Coronavirus-Infektion.
WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte zu der Entwicklung, man sehe intensive Übertragungen "in einer relativ kleinen Gruppe von Ländern". Demnach entfallen fast die Hälfte aller bisherigen Fälle auf nur drei Länder - die USA, Brasilien und Indien haben zusammen fast 7,5 Millionen Fälle. Fast zwei Drittel aller Infektionen gehen demnach auf zehn Länder zurück.
Auch in Deutschland war die Zahl der registrierten Neuinfektionen zuletzt deutlich gestiegen. Das Robert Koch-Institut hatte am Donnerstag und Freitag jeweils rund 800 neue Fälle registriert und die Entwicklung "sehr beunruhigend" genannt.
Update, 25. Juli, 16.17 Uhr: Vierter Tag in Folge mit mehr als 1000 Corona-Toten in den USA
Die USA haben am vierten Tag in Folge mehr als 1000 Tote in der Corona-Pandemie verzeichnet.
Die Johns-Hopkins-Universität (JHU) registrierte am Freitag 1156 Tote infolge einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der Neuansteckungen lag ein weiteres Mal bei mehr als 70.000 innerhalb von 24 Stunden, wie aus der JHU-Statistik am Samstag hervorging: Die Forscher verzeichneten am Freitag 73.715 Infektionen mit dem Virus.
Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA insgesamt mehr als 4,1 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Mehr als 145.000 Menschen kamen ums Leben. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den USA war im Frühjahr zurückgegangen, nahm seit Juni aber wieder alarmierend zu. Die täglichen Todeszahlen liegen zwar weiterhin unter denen vom bisherigen Höhepunkt der Krise im Frühjahr, steigen aber an.
Update, 25. Juli, 15.47 Uhr: Kieler Gesundheitsminister demonstriert für Liebe ohne Corona-Grenzen
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hat am Samstag am deutsch-dänischen Grenzübergang Ellund für Liebe ohne Corona-Grenzen demonstriert.
Zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Gyde Jensen und dem Europaabgeordneten Moritz Körner (beide FDP) forderte er Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, auch unverheirateten Lebenspartnern aus Nicht-EU-Staaten die Einreise endlich zu erlauben.
"Am Anfang war das Abschotten (...) mit Sicherheit notwendig", sagte Garg. Doch inzwischen sei ein derart rigides Vorgehen unverhältnismäßig. Vorbild sei Dänemark, das den Familienbegriff weit auslege und allen Paaren aus Drittstaaten mit negativem Corona-Test keine coronabedingten Grenzen mehr setze. Deutschland lasse dagegen nur verheiratete Paare und eingetragene Lebenspartner einreisen.
Garg hat, wie er den "Kieler Nachrichten" sagte, seinen in New York lebenden Lebenspartner seit fünf Monaten nicht mehr treffen können. "Das ist mit Abstand die längste Zeit am Stück in den acht Jahren, seitdem wir zusammen sind."
Update, 25. Juli, 14.53 Uhr: Minister Spahn lässt Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer prüfen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lässt prüfen, ob es für Reiserückkehrer aus dem Ausland auch eine Corona-Testpflicht geben könnte. Zunächst setze er auf die Eigenverantwortung der Reisenden, auf verstärkte Informationskampagnen und mehr Testmöglichkeiten, sagte Spahn am Samstag im Deutschlandfunk.
"Wir prüfen auch, ob es rechtlich möglich ist, das ist ja ein Eingriff in die Freiheit, jemanden zum Test zu verpflichten", fügte er hinzu. Die Gerichte schauten sehr genau, dass jeder rechtliche Eingriff verhältnismäßig sei.
Spahn und die Gesundheitsminister der Bundesländer hatten am Freitag beschlossen, dass sich alle Reisenden aus Risikogebieten nach ihrer Rückkehr in Deutschland künftig kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Wer keinen negativen Test hat, muss wie bisher für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern, darunter nahezu die gesamte EU, können sich freiwillig innerhalb von 72 Stunden testen lassen.
"Wir werden es möglich machen, dass jeder Reiserückkehrer sich testen lassen kann", erläuterte Spahn. "Ich bin sehr dafür, dass bei Reiserückkehrenden sich im Zweifel einer zu viel testen lässt als einer zu wenig, aber im Kern gilt das Gleiche wie auch zu Hause im Urlaub: Aufeinander aufpassen, darum geht's."
Zu der zuletzt wieder gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen in Deutschland meinte Spahn, das habe "vor allem zu tun eben mit Reiseaktivitäten, Reiserückkehrern aus bestimmten Regionen – zum Teil dem Westbalkan, der Türkei". Dabei sehe man, dass auch die Landreisen "entsprechende Risiken mit sich bringen, wenn wir es nicht erkennen".
"Was wir im Moment haben, sind viele kleinere Ausbrüche", sagte Spahn. Die Frage sei nun, "ob daraus jetzt eine Welle wird oder ob es uns gemeinsam gelingt, sie rechtzeitig zu brechen, also Infektionsketten schnell zu erkennen und schnell zu unterbrechen. Dafür braucht es eben gezieltes, aber auch umfangreiches Testen."
Update, 25. Juli, 14.42 Uhr: Brasiliens Präsident Bolsonaro negativ auf Coronavirus getestet
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat seine Infektion mit dem Coronavirus eigenen Angaben zufolge überwunden. Ein neuer Corona-Test sei negativ ausgefallen, schrieb der Staatschef am Samstag auf Twitter. Wann der Test gemacht wurde, war zunächst unklar.
Bolsonaro hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, dass er sich mit dem Coronavirus infiziert habe. Seitdem führte er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne in der Präsidentenresidenz in Brasília. Mehrere Tests in den vergangenen Wochen waren positiv ausgefallen.
Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Über 85.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird.
Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus mehrfach als "leichte Grippe" und lehnte Einschränkungen und Schutzmaßnahmen ab. Eigenen Angaben zufolge nahm er das umstrittene Malariamittel Hydroxychloroquin ein, dessen Wirksamkeit gegen das Virus Sars-CoV-2 bislang nicht nachgewiesen ist.
Update, 25. Juli, 14.41 Uhr: Schon 28 Corona-Fälle bei spanischem Zweitligisten Fuenlabrada
Der Corona-Ausbruch beim spanischen Fußball-Zweitligisten CF Fuenlabrada nimmt immer größere Ausmaße an.
Wie der Club aus der Nähe von Madrid am Samstag mitteilte, gibt es zwölf weitere Fälle, damit steigt die Zahl der positiv Getesteten auf nunmehr 28 an. Wegen der Fälle war am Montag die Partie zwischen Deportivo La Coruña und Fuenlabrada abgesetzt worden.
Update, 25. Juli, 14.20 Uhr: Vietnam: Erster lokaler Coronafall nach fast 100 Tagen
Fast 100 Tage lang haben Behörden in Vietnam keine lokale Infektion mit dem Coronavirus gemeldet - nun bestätigten Ärzte erstmals wieder einen solchen positiven Fall.
Mehrfache Tests bei einem 57 Jahre alten Mann aus der Großstadt Da Nang seien positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung "VnExpress" am Samstag unter Berufung auf örtlich Behörden. Damit wurde in dem südostasiatischen Land 99 Tage keine lokale Ansteckung mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen.
Der Mann sei bereits am Montag in ein Krankenhaus gekommen, die Ärzte waren zunächst aber von einer Lungenentzündung ausgegangen, hieß es. Mittlerweile habe sich der Zustand des Erkrankten verschlechtert. Er sei an ein Beatmungsgerät angeschlossen worden. Dutzende Menschen, die in engem Kontakt mit ihm standen, seien negativ getestet worden. Laut Medienberichten gibt es aber Menschen, die Symptome zeigten.
Das Krankenhaus, in dem der Mann zunächst behandelt worden war, dürfe derzeit keine Patienten aufnehmen oder entlassen. Der Flughafen sei für internationale Flüge gesperrt worden. Man bereite sich nun in der Küstenstadt auf groß-angelegte Tests vor. Wo sich der Mann angesteckt habe, sei unklar. Er habe das Land monatelang nicht verlassen.
Vietnam konnte die Zahl der registrierten Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie bisher auf gut 400 begrenzen. Nach Behördenangaben ist dort bislang niemand in Zusammenhang mit einer Infektion gestorben. Bei den Corona-Fällen aus jüngster Zeit handelte es sich um Vietnamesen, die aus dem Ausland zurückgekehrt waren.
Update, 25. Juli, 14 Uhr: Tschechische Regierung schließt zweiten Lockdown aus
Trotz steigender Infektionszahlen hat der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis einen zweiten landesweiten Lockdown ausgeschlossen. "In erster Linie müssen wir an das Verantwortungsbewusstsein der Menschen appellieren", sagte Babis am Samstag der Onlineausgabe der Zeitung "Pravo".
"Während wir am Anfang schrecklich diszipliniert waren und Masken getragen haben, gehen wir jetzt ins andere Extrem über", kritisierte der Gründer der populistischen Partei ANO.
Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie in Europa hatte Tschechien im Zuge des Lockdowns vorübergehende Ausgangsbeschränkungen erlassen und die Grenzen für mehrere Monate geschlossen.
Zuletzt war die Zahl der täglichen Neuinfektionen wieder über die Marke von 200 gestiegen. Am Freitag kamen 281 Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Insgesamt gab es bisher 15.081 bestätigte Fälle. 369 Menschen starben.
Ungeachtet dessen kamen auf einem Privatgrundstück südlich von Prag mehr als 2000 Menschen zu einer Technoparty zusammen. Die Aktion war bei den Behörden nicht angemeldet. Die Polizei beobachte die Lage, unter anderem auch unter Einsatz eines Hubschraubers, teilte eine Sprecherin mit. Das Gesundheitsamt will prüfen, ob alle Hygienevorschriften eingehalten werden.
Update, 25. Juli, 14 Uhr: Spaniens Ex-Weltmeister Xavi positiv auf Coronavirus getestet
Der frühere spanische Fußballstar und jetzige Trainer des katarischen Clubs Al-Sadd, Xavi Hernandez, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Dies teilte der 40-Jährige am Samstag auf der Homepage des Vereins aus der Hauptstadt Doha mit. Xavi musste sich in häusliche Quarantäne begeben und konnte deshalb am Abend beim Spiel gegen Al-Khor nicht auf der Bank sitzen.
Er sei "vor einigen Tagen" positiv auf Covid-19 getestet worden, teilte der Weltmeister von 2010 und langjährige Mittelfeldspieler des FC Barcelona mit. "Zum Glück geht es mir gut, aber ich werde isoliert sein, bis ich Entwarnung bekomme", sagte der Al-Sadd-Coach, der keine Krankheitssymptome aufweist.
Erst Anfang Juli war der Vertrag von Xavi für die Saison 2020/2021 verlängert worden. Unter seiner Regie holte Al-Sadd den Pokal und den Supercup im Golf-Emirat. Vor seiner Trainertätigkeit war der 133-malige Nationalspieler selbst noch für den Club aufgelaufen.
Update, 25. Juli, 13.49 Uhr: Salzburger Festspiele: "Wir werden auf der ganzen Welt beobachtet"
Die Salzburger Festspiele sehen sich als Vorreiter für eine mögliche breite Öffnung des internationalen Kulturlebens nach dem Corona-Lockdown. "Wir tragen eine große Verantwortung: Wenn es bei uns gutgeht, dann ist der Weg auch für andere gebahnt", sagte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wir werden von der Kulturszene auf der ganzen Welt beobachtet."
Die Salzburger Festspiele finden in reduzierter Form vom 1. bis 30. August statt. Bis zu 1000 Besucher sollen in einer Vorstellung sitzen, auf Pausen wird verzichtet. Rabl-Stadler zeigte sich von der Wirksamkeit des Sicherheitskonzepts überzeugt.
"Ich sehe uns als Hoffnungsträger, nicht als Risikoträger", sagte sie. Es sei möglich, dass es einzelne Corona-Fälle während der Festspiele geben werde. "Aber wir tun alles, um eine Ausbreitung zu verhindern."
Nicht die Theater seien Corona-Hotspots, sondern private Partys. "Ich mache mir große Sorgen, wie es in der Gastronomie zugeht, auch in Salzburg", sagte die Präsidentin weiter. "Dafür kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen."
Update, 25. Juli, 13.19 Uhr: Ruhani dämpft Hoffnungen auf baldiges Ende der Corona-Krise in Iran
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Corona-Krise in dem Land gedämpft. Die Menschen sollten nicht annehmen, dass das Problem kurzfristig und in ein paar Wochen gelöst sei, sagte Ruhani am Samstag.
Solange kein wirksamer Impfstoff hergestellt worden sei, werde Corona auch bleiben. "Wir sollten längerfristig denken und uns jetzt schon auf das nächstes Jahr vorbereiten", sagte der Präsident nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA.
Ruhani verteidigte auch seine Lockerungspolitik: "Einschränkungen sind ja auch problematisch, da sie negative finanzielle Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben."
Die von Ruhani seit Mai eingeführten Lockerungen haben nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums dazu geführt, dass die Bevölkerung die Vorschriften und die Pandemie nicht mehr ernst nimmt.
Die Fallzahlen sind in den vergangenen Wochen wieder angestiegen. Alleine in den letzten sieben Tagen gab es über 1500 Corona-Tote im Iran. Die Zahl der Todesopfer liegt aktuell bei 15.484, die der bisher nachgewiesenen Infektionen bei 288.839, so das Gesundheitsministerium am Samstag.
Update, 25. Juli, 12.43 Uhr: Erster NFL-Profi verzichtet wegen Corona-Pandemie auf neue Saison
Als erster NFL-Profi wird der Kanadier Laurent Duvernay-Tardif wegen der Coronavirus-Pandemie nicht zur neuen Saison im American Football antreten. Der 29-Jährige von Super-Bowl-Sieger Kansas City Chiefs kündigte am Freitag (Ortszeit) an, dass er von einer entsprechenden Option Gebrauch machen werde.
Auf diese Möglichkeit hatten sich zuvor Liga und Spielergewerkschaft verständigt. Duvernay-Tardif verzichtet dadurch auf mehrere Millionen Dollar, weil er anstelle seines Gehaltes lediglich eine Entschädigung von 150.000 Dollar erhalten soll.
Duvernay-Tardif verfügt über ein abgeschlossenes Medizinstudium und will Arzt werden. In seiner Heimat hatte er in den vergangenen Monaten in einem Krankenhaus gearbeitet und sich um Corona-Patienten gekümmert. Bei Twitter schrieb er am Freitag (Ortszeit), die Entscheidung sei eine der schwersten seines Lebens gewesen, er müsse aber seinen Überzeugungen folgen.
"Während der Pause an vorderster Front zu sein, hat mir eine andere Perspektive auf die Pandemie gegeben und den Stress, den sie für die einzelnen Menschen und unser Gesundheitssystem bedeutet", schrieb Duvernay-Tardif.
Wenn er ein Risiko für seine eigene Gesundheit eingehen wolle, dann tue er dies, um Patienten zu helfen. Er könne sich nicht erlauben, das Virus möglicherweise zu übertragen, indem er einfach den Sport ausübe, den er liebe, fügte der Offensive Lineman hinzu.
Update, 25. Juli, 12.42 Uhr: USA: Keine neuen Visa für reine Online-Studienkurse
Wegen der Corona-Pandemie wollen die USA neue Studierende aus dem Ausland, deren Kurse ausschließlich online stattfinden, im kommenden Semester nicht ins Land lassen. Ihnen wird kein Einreisevisum ausgestellt, wie aus einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung der Einwanderungsbehörde ICE hervorgeht.
Die Bestimmung betrifft Ausländer, die im Herbst mit dem Studium in den Vereinigten Staaten anfangen wollen. Wer bereits immatrikuliert ist, sei nach Angaben der Einwanderungsbehörde nicht betroffen.
Wegen der Pandemie wollen viele US-Universitäten in der nächsten Zeit nur oder teilweise virtuell unterrichten. Vergangene Woche hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump eine Ankündigung zurückgenommen, bereits studierende Ausländer, die ausschließlich Online-Kurse belegen, zur Ausreise zu zwingen. Nach massiver Kritik - unter anderem der Elite-Universitäten Harvard und MIT - lenkte Washington ein und zog die geplante Visa-Regelung zurück.
Nach Angaben des Instituts für Internationale Bildung studierten im akademischen Jahr 2018/2019 knapp 1,1 Millionen Ausländer in den USA, darunter mehr als 9000 Deutsche.
Einer Übersicht des "Chronicle for Higher Education" zufolge, für die mehr als 1200 Universitäten in den USA befragt wurden, planen derzeit zwölf Prozent der Hochschulen, im Herbst nur Online-Vorlesungen abzuhalten. 34 Prozent wollen Online-Kurse und Präsenzunterricht mischen. Trump dringt auf eine Öffnung aller Schulen und Universitäten im Herbst.
Update, 25. Juli, 12.36 Uhr: Chinas Super League startet mit strengen Sicherheitsmaßnahmen
Nach langer Pause wegen des Coronavirus hat die oberste chinesische Fußball-Liga wieder den Spielbetrieb aufgenommen. Im ersten Spiel der Super League machten am Samstag Guangzhou Evergrande und Shanghai Shenhua den Auftakt. Da nur unter strengen Auflagen gespielt werden darf, begegneten sich die Teams auf neutralem Boden und ohne Fans.
Die Liga wird zentral in zwei Städten ausgetragen, in den chinesischen Metropolen Dalian und Suzhou. Jeweils acht Teams der Liga sind an beiden Orten in Hotels untergebracht und von der Öffentlichkeit komplett abgeschirmt. Nach einer separat in beiden Städten ausgetragenen Vorrunde treten die Finalisten in einer Endrunde gegeneinander an.
Für Spieler gilt eine strikte Ausgangssperre. Treffen mit der Familie sind tabu. Nicht einmal Essen dürfen sie sich eigenständig in ihre Hotels liefern lassen.
Die Stadien bleiben zwar leer, dennoch hat sich die Liga einiges einfallen lassen, um die Spiele zumindest im Fernsehen für die Fans zu einem Erlebnis zu machen. Um eine bessere Atmosphäre für die TV-Zuschauer zu schaffen, soll ein System installiert werden, das die leeren Tribünen mit virtuellen Zuschauern füllt. Zudem sollen die Übertragungen mit in früheren Spielzeiten aufgezeichneten Fan-Gesängen aus den Stadien unterlegt werden.
Obwohl in der Volksrepublik die Pandemie bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle gebracht wurde und es kaum noch Infektionen gibt, ließen sich die Behörden viel Zeit mit der Entscheidung, dass Fußball gespielt werden darf.
Update, 25. Juli, 11.48 Uhr: DOSB-Leistungssportchef hofft auf Wettkämpfe im September
DOSB-Leistungssportchef Dirk Schimmelpfennig hofft nach dem durch die Corona-Krise verursachten Stillstand im deutschen Sport auf eine allmähliche Normalisierung. "Wir hoffen sehr, dass von September an zumindest national flächendeckend in allen Sportarten wieder ein Wettkampfbetrieb möglich ist. Wir versuchen, die Vereine und Fachverbände in ihren Planungen dabei bestmöglich zu unterstützen»" sagte Schimmelpfennig den Zeitungen der "Funke Gruppe" (Samstag).
Dies sei nach der Verschiebung der Olympischen Spiele von Tokio und der weltweiten Auswirkungen der Corona-Krise eine "riesige Herausforderung", fügte der Leistungssportchef im Deutschen Olympischen Sportbund hinzu.
Auch vier Monate nach der Entscheidung, die Spiele von Tokio um ein Jahr auf 2021 zu verschieben, sei der Einschnitt "enorm, und die Folgen beschäftigen uns weiterhin sehr intensiv". Eine neuerliche Absage der Spiele wäre laut Schimmelpfennig für die Sportler noch schwerer zu ertragen.
"Die Enttäuschung wäre ungleich größer, als sie es im März schon war, keine Frage. Einige Sportler besprechen ihre aktuelle Situation und alle denkbaren zukünftigen Szenarien bereits mit ihren Sportpsychologen. Wir konzentrieren uns unter Berücksichtigung aller denkbaren Entwicklungen verstärkt auf das, was wir beeinflussen können."
Nach Einschätzung von Schimmelpfennig arbeiten die Organisatoren in Tokio jedoch sehr zielgerichtet an der Verlegung: "Die Japaner brauchten nach der Verschiebung natürlich Zeit, um sich neu zu orientieren, aber jetzt sind alle Wettkampfstätten und auch das Olympische Dorf für 2021 gesichert."
Schimmelpfennig teilt die Sorge von Sportlern, dass die in vielen Ländern durch die Corona-Krise zusammengebrochenen Doping-Kontrollsysteme zu mehr Manipulationsversuchen führen könnten: "Es kann sein, dass einige Athletinnen und Athleten die neuen Lücken, die Corona gerissen hat, ausnutzen. Wir können nur darauf vertrauen, dass das Kontrollsystem rechtzeitig vor den Spielen wieder weltweit greift."
Update, 25. Juli, 11.45 Uhr: Kostenlose Corona-Tests für Urlauber an Flughäfen in NRW begonnen
An den Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund haben am Samstag kostenlose Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten begonnen. Seit dem Morgen seien die Testzentren an den Airports Düsseldorf und Dortmund geöffnet, teilten Sprecher an den beiden Standorten mit. Diese sind von den Kassenärztlichen Vereinigungen und der Landesregierung eingerichtet worden.
Am Flughafen Köln/Bonn wurde ein bereits bestehendes Zentrum eingebunden, in dem Tests bisher aber nur auf Kosten der Urlauber möglich waren. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten die kostenlosen Tests am Freitag bei einer Schaltkonferenz vereinbart.
An den vier NRW-Flughäfen landen derzeit wöchentlich gut 160 Flugzeuge mit schätzungsweise mehr als 15.000 Passagieren aus Gebieten, die derzeit vom Robert Koch-Institut als Risikogebiet ausgewiesen sind. Zu diesen Gebieten gehörten am Samstag unter anderem die Türkei, Ägypten, Marokko und Israel.
Update, 25. Juli, 11.03 Uhr: Boris Johnson: Das Schlimmste der Pandemie ist Mitte 2021 vorbei
Zum ersten Jahrestag seines Amtsantritts hat der britische Premierminister Boris Johnson Fehler bei der Bekämpfung der Corona-Krise eingeräumt. "Natürlich gibt es Dinge, die wir falsch gemacht haben, und wir lernen die ganze Zeit dazu", sagte Johnson in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Nachrichtensenders Sky News.
"Wir müssen so schnell wie möglich aus unseren Fehlern lernen." Das Schlimmste dürfte "Mitte nächsten Jahres" vorbei sein.
Großbritannien ist das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Viele Wissenschaftler rechnen mit einer zweiten schweren Infektionswelle im Herbst. Experten warfen der Regierung immer wieder vor, zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben. Auch Johnson selbst erkrankte schwer an Covid-19, nachdem er sich vorher damit gebrüstet hatte, Infizierten die Hände geschüttelt zu haben.
In einem BBC-Interview gab sich Johnson mit Blick auf die Pandemie ebenfalls eher kleinlaut: "Wir haben (das Virus) in den ersten Wochen und Monaten nicht in der Art und Weise verstanden, wie wir das gerne getan hätten", sagte er am Freitagabend.
Vor allem das Ausmaß der Übertragung durch Menschen, die keine Symptome zeigten, sei unterschätzt worden. Auf die Frage, ob Ausgangsbeschränkungen und andere Maßnahmen zu spät gekommen seien, antwortete Johnson ausweichend. Es handle sich um "offene Fragen" unter Forschern.
Johnson löste am 24. Juli vergangenen Jahres Premierministerin Theresa May ab, die im Streit um den Brexit gescheitert war. Großbritannien verließ Ende Januar diesen Jahres die Europäische Union. Doch die Verhandlungen um einen Handelspakt mit der EU stocken.
Eine Verlängerung der Brexit-Übergangsphase lehnte der konservative Regierungschef strikt ab. Umfragen zufolge droht Johnson nun das nächste Problem: Eine knappe Mehrheit der Schotten spricht sich inzwischen für die Abspaltung vom Vereinigten Königreich aus.
Update, 25. Juli, 10.44 Uhr: Südkorea erstmals seit Monaten wieder mit über 100 Corona-Fällen
Zum ersten Mal seit nahezu vier Monaten ist in Südkorea die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen wieder auf mehr als 100 gestiegen.
Wie die Gesundheitsbehörden am Samstag mitteilte, wurden am Freitag 113 neue Fälle verzeichnet. Damit kletterte die Gesamtzahl der registrierten Corona-Infektionen auf mehr als 14.000. Es gab bisher 298 Todesopfer in Verbindung mit Sars-Cov-2.
Der Anstieg war von den Behörden angesichts einer Zunahme eingeschleppter Fälle erwartet worden. Von den Neuinfektionen entfielen 86 auf Personen, die aus dem Ausland in Südkorea eingetroffen waren.
Darunter waren 36 südkoreanische Bauarbeiter, die am Freitag in einer Gruppe von insgesamt 297 Südkoreanern mit zwei Militärflugzeugen aus dem besonders stark vom Corona-Ausbruch betroffenen Irak zurückgeholt wurden. Zudem wurde das Virus bei 32 russischen Matrosen von Handelsschiffen nachgewiesen.
Alle Ankommenden einschließlich südkoreanischer Staatsbürger müssen sich ungeachtet vorliegender Testergebnisse in zweiwöchige Quarantäne begeben. Südkorea hatte die Einschränkungen für soziale Kontakte und andere Schutzmaßnahmen gegen das Virus Anfang Mai gelockert. Doch hatte es seitdem immer wieder lokale Häufungen von Infektionsfällen gegeben, etwa unter Heimbewohnern und Kirchgängern.
Update, 25. Juli, 10.28 Uhr: Maskenpflicht auch auf Straßen: Belgien verschärft Corona-Regeln
In Belgien sind wegen steigender Covid-19-Fallzahlen neue Maßnahmen in Kraft getreten. Von diesem Samstag an muss auch auf Märkten, in Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden eine Maske getragen werden.
Zudem werden in gastronomischen Betrieben die Kontaktinformationen der Gäste für 14 Tage gespeichert. Eine Maskenpflicht gilt dort auch, allerdings nicht, wenn die Besucher an einem Tisch sitzen.
Bereits vor diesem Samstag musste wegen der Corona-Pandemie in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften und zum Beispiel in Gotteshäusern, Kinos und Museen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.
Die Zahl der entdeckten Corona-Infektionen stieg in Belgien zuletzt wieder deutlich an. So wurden im Zeitraum zwischen dem 15. und 21. Juli täglich rund 216 neue Covid-19-Fälle gezählt, was im Vergleich zu den sieben Tagen davor einem Anstieg um 63 Prozent entspricht. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle in Belgien belief sich damit auf knapp 65.200, die Zahl der Toten wurde zuletzt mit 9817 angegeben.
Update, 25. Juli, 9.27 Uhr: Patientenschützer: Spahn muss Vorwürfe bei Corona-App aufklären
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Aufklärung gefordert, was an den Vorwürfen rund um die Probleme bei der Corona-Warn-App dran ist.
Die App sei ein wichtiger Baustein, das Coronavirus in Schach zu halten, erklärte Vorstand Eugen Brysch am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. "Jetzt soll auf immer mehr Smartphones die Kontaktüberprüfung nur lückenhaft funktionieren. Das beunruhigt die über 15 Millionen Nutzer."
Und weiter: "Für maximale Irritation sorgt jedoch der Bundesgesundheitsminister. Sein Schweigen ist nicht zu akzeptieren." Das Vertrauen in die richtige Funktion sei der Schlüssel des Erfolgs der Corona-Warn-App.
Gut einen Monat nach dem Start der Corona-Warn-App waren am Freitag weitere technische Probleme bei der Nutzung bekannt geworden. Nach Recherchen von tagesschau.de funktioniert auch auf vielen iPhones die Kontaktüberprüfung nur lückenhaft.
Nutzerinnen und Nutzer seien teilweise über Wochen nicht über die App informiert worden, ob sie Kontakt zu Infizierten hatten oder nicht, berichtete das Webportal der ARD am Freitagabend. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung bereits über ähnliche Probleme bei Millionen Android-Geräten berichtet.
Update, 25. Juli, 8.05 Uhr: Michael Kretschmer: Zweite Corona-Welle ist schon da
Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer bereits Deutschland erreicht.
"Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" (Samstag).
Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. "Das klappt erstaunlich gut."
Nach Ansicht Kretschmers kann Deutschland durch sein föderales System viel präziser vorgehen als zentralistisch regierte Länder. Die Ministerpräsidenten könnten abwägen, was gezielt für einzelne Regionen geregelt werden könne.
Der deutliche Anstieg der gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen beunruhigt das Robert Koch-Institut (RKI). "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden", teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit. Die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle lag deutlich höher als in den Vorwochen.
Kretschmer sieht in der Corona-Pandemie die erste zentrale gemeinsame Krisenerfahrung in Deutschland. "Und das Schöne ist: Die Menschen in Ost und West ticken in dieser Krise gleich." 30 Jahre nach der Wiedervereinigung gebe es keine Unterschiede. "Corona ist der beste Beweis dafür, dass dieses Land zusammengewachsen ist."
Update, 25. Juli, 7.45 Uhr: Heil will Menschen in Homeoffice vor Dauereinsatz schützen
Beim Homeoffice sollen Arbeitnehmer in Deutschland nach dem Willen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil künftig besser vor überlangen Arbeitszeiten geschützt werden. "Wir müssen darüber reden, welchen Rechtsrahmen wir für mobiles Arbeiten brauchen", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
"Aufpassen müssen wir, dass es nicht zur Entgrenzung von Arbeit, zur Verfügbarkeit rund um die Uhr führt und Arbeitsschutz ausgehöhlt wird."
Nach einer am Mittwoch präsentierten Studie der DAK-Gesundheit haben viele Arbeitnehmer während der Corona-Krise Gefallen am Homeoffice gefunden. 76,9 Prozent der Beschäftigten, die erst seither regelmäßig von der eigenen Wohnungen aus arbeiten, wollen diese Arbeitsform auch in Zukunft zumindest teils beibehalten.
Heil sagte: "Das Zusammenspiel von Arbeit und Leben muss flexibler möglich werden, ohne dass es dabei Einbußen bei der Sicherheit gibt." Er bekräftigte, diese Debatte im Herbst anstoßen zu wollen. "Da geht um die Frage, ob wir aus den Erfahrungen der Corona-Krise lernen", so Heil. "Wir haben jetzt einen ungewollten Großversuch mit Homeoffice erlebt."
Gegen ein neues Recht darauf, von zu Hause aus zu arbeiten, hatte sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bereits im Mai gewandt. "Wir brauchen vor allem weniger Bürokratie, nicht immer neue staatliche Garantien", hatte er der dpa gesagt.
Heil argumentiert nun, viele Bürgerinnen und Bürger hätten Homeoffice nicht als romantisch empfunden. "Da, wo Homeschooling und Homeoffice zusammen absolviert werden mussten, war das für Eltern eine erhebliche Zumutung - ich weiß, wovon ich rede", sagte er. "Aber andere haben auch erlebt, dass mehr Flexibilität möglich ist als früher behauptet."
Der SPD-Politiker sagte, nicht überall sei Homeoffice möglich. "Man kann als Bäcker die Brötchen nicht von zuhause aus backen." Aber es gebe andere Bereiche, in denen sich Beschäftigte wünschten, mehr mobil von zu Hause aus arbeiten zu können.
Nach einer Studie des arbeitgebernahen Instituts IW arbeiteten in Deutschland Ende 2018 etwa 14,8 Millionen Menschen in Büros. Rund 46 Prozent der Bürobeschäftigten arbeiteten aber bereits in den Jahren 2017/2018 zumindest gelegentlich von zu Hause aus. Bei weiteren 39 Prozent lag der Studie zufolge das Potenzial für Homeoffice vor.
"Bei der Frage der Flexibilität von Arbeitszeiten müssen wir mehr über den Lebensverlauf reden", sagte Heil zudem. "Viele junge Menschen wollen nach einer Ausbildung meistens richtig loslegen." Wenn Kinder geboren werden, wollten die Eltern oft ein bisschen weniger arbeiten. "Es gibt auch Phasen, in denen auch mal das Bedürfnis nach Freizeit für sich und die Familie stärker in den Vordergrund rückt."
Oder man wolle die Zeit nutzen zur Qualifizierung und Weiterbildung. Heil: "Wir brauchen die Flexibilität, das im Leben so einzubauen, dass die Arbeit stärker zum Leben passt und nicht umgekehrt."
Update, 25. Juli, 6.30 Uhr: Stadt-Land-Gefälle: Der Tourismus im Corona-Sommer in Österreich
Das stark vom Tourismus abhängige Österreich macht im vom Coronavirus geprägten Sommer regional sehr unterschiedliche Erfahrungen. Während eine Reihe von Zielen in den Alpen und an den Seen in Kärnten nach einem ersten Überblick gut besucht sind, leiden Städte wie Wien und Salzburg unter dem Verlust internationaler Gäste.
So betrug im Juni, dem ersten Monat nach Wiederöffnung der Hotels in Österreich, das Minus in Wien bei Übernachtungen 88 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie WienTourismus mitteilte. Die Umsätze der Beherbergungsbetriebe in der österreichischen Hauptstadt fielen von Januar bis Mai um 63 Prozent auf 133 Millionen Euro. Nur die Hälfte der etwa 400 Hotels sei überhaupt geöffnet, hieß es.
Auch die Stadt Salzburg leidet in der Coronakrise. "Die Entwicklung ist sehr zäh", sagte Tourismuschef Herbert Brugger. Immerhin sorgten die in vermindertem Umfang stattfindenden Salzburger Festspiele im August für eine Belebung und voraussichtlich eine Auslastung der Hotels von 40 bis 50 Prozent. 2019 kam das gerade bei internationalen Gästen beliebte Ziel im Sommer pro Monat auf 400.000 Übernachtungen und bis zu 700.000 Tagesgäste.
Manche Orte arbeiten an besonders scharfen Hygiene-Standards. Das zu Beginn der Krise als Corona-Hotspot gehandelte Ischgl hat in der Sommersaison eine Art Gesundheitstestlauf für die extrem wichtige Wintersaison gestartet. Alle Touristen könnten sich aktuell einmal die Woche kostenlos auf das Virus testen lassen und erhielten das Ergebnis binnen 24 Stunden, sagt Tourismuschef Andreas Steibl.
Update, 25. Juli, 6.08 Uhr: 781 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 781 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.964 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 25.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9118 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von Sieben im Vergleich zum Vortag. Bis Samstagmorgen hatten 189.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore fallen die Zahlen sogar noch etwas höher aus. Demnach gab es in Deutschland bereits 205.623 Infizierte und 9120 gemeldete Covid-19-Tote.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,08 (Vortag: 0,93). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 24.7., 0.00 Uhr, bei 1,16 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 25. Juli, 6 Uhr: Ferienteint aus der Tube: Deutsche kaufen mehr Selbstbräuner
Angesichts der coronabedingten Reiseeinschränkungen haben Verbraucher in Deutschland deutlich öfter zu Selbstbräuner gegriffen. Im ersten Halbjahr seien gemessen am Vorjahreszeitraum rund 13 Prozent mehr Bräunungshilfen im Lebensmittelhandel und bei Drogerien gekauft worden, teilte das Marktforschungsunternehmen Nielsen mit.
Die Nachfrage nach Sonnenschutzmittel ließ dagegen nach: Verbraucher kauften davon rund ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Noch öfter ließen sie Aprés-Sun-Pflege im Regal stehen.
"2020 hat Corona deutliche Spuren hinterlassen. Durch den Lockdown, ausfallende Urlaubsreisen und Co. landete deutlich weniger Sonnenschutzmittel und Aprés Sun in den Einkaufskörben der Deutschen", erklärte Enrico Krien, Experte für Schönheitsprodukte bei Nielsen Deutschland die Entwicklung. "Selbstbräuner liegt hingegen im Trend".
Update, 25. Juli, 5.30 Uhr: Kinderärzte befürchten Ansturm wegen "Schnupfnasen"
Die Kinderärzte in Deutschland befürchten mit Blick auf die im Herbst beginnende Erkältungssaison wegen der Corona-Pandemie einen Ansturm auf die Praxen. Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sagte der Deutschen Presse-Agentur, in der Infektzeit sei man auch so jedes Jahr gut beschäftigt, "und das bei einem allgemein zu konstatierenden Kinder- und Jugendarztmangel".
"Wenn jetzt aber - oft ausgehend von den Kitas und Schulen selbst - zusätzlich noch Kinder geschickt werden, bei denen jede Schnupfnase als Hinweis auf Covid-19 gesehen wird, dann ein Test verlangt wird, dann werden wir dies nicht alleine bewältigen können."
Fischbach forderte unter anderem, dass Eltern ihre Kinder bei kleinen Infekten mehrere Tage auch ohne Attest des Arztes zu Hause behalten und gesund pflegen können sollten. "Hierzu bedarf es aber endlich einer großzügigen Karenztagregelung für die betreuenden Eltern, die ohnehin teilweise bereits um ihre Jobs fürchten müssen."
Der Verband kritisierte auch die aktuellen Testkriterien des Robert Koch-Instituts, wonach Ärzten die Veranlassung eines Corona-Tests bei "akuten respiratorischen Symptomen jeder Schwere (...) bei allen Patienten unabhängig von Risikofaktoren" empfohlen wird. Gerade kleine Kinder wiesen diese Symptome im Rahmen von banalen Atemwegsinfekten sehr häufig auf. "Es ist also schlicht nicht leistbar - selbst beim besten Willen -, jedes Kind mit diesen Symptomen zu testen. Und es ist auch nicht sinnvoll."
Update, 25. Juli, 4.36 Uhr: Fast 56.000 neue Corona-Infektionen in Brasilien
Das von der Corona-Pandemie stark betroffene Brasilien hat 55.891 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert - und damit den dritten Tag nacheinander mehr als 50.000 neue Infektionen. Insgesamt haben sich in Brasilien 2.343.366 Menschen mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Freitagabend (Ortszeit) mitteilte.
1156 Tote im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 wurden zwischen Donnerstagabend und Freitagabend erfasst, 85.238 Patienten sind in dem größten Land in Lateinamerika bislang gestorben.
Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet.
Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.
Der Bundesstaat mit den meisten Corona-Infizierten und Todesfällen ist São Paulo vor Rio de Janeiro. São Paulo, der mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens mit der gleichnamigen Millionen-Metropole, verschob am Freitag den Karneval 2021 auf einen noch nicht festgelegten späteren Termin. Das Formel 1-Rennen in Interlagos im November wurde abgesagt.
Update, 25. Juli, 4.07 Uhr: Corona-Fälle: Mexiko an 6. Stelle - Präsident stellt Masken infrage
Mexiko ist inzwischen das Land mit den sechstmeisten bestätigten Corona-Fällen. Das Gesundheitsministerium verzeichnete nach Zahlen vom Freitag (Ortszeit) 7573 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden.
Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 378.285, womit Mexiko Peru überholte - das südamerikanische Land liegt nach offiziellen Zahlen vom Freitag bei 375.961 Infizierten. Mexiko hat weltweit die viertmeisten Todesfälle registriert - nur in den USA, Brasilien und Großbritannien waren es bisher mehr als die 42.645 mexikanischen.
Mexikos Regierung verhängte nie eine verbindliche Ausgangssperre oder ähnlich strenge Anti-Corona-Maßnahmen. Inzwischen haben in Teilen des Landes - darunter der Hauptstadt - Geschäfte und Restaurants wieder auf.
Seit mehr als zwei Monaten behauptet Präsident Andrés Manuel López Obrador immer wieder, Mexiko habe das Coronavirus gebändigt. Erst vor wenigen Wochen, für einen Staatsbesuch in Washington am 8. Juli, ließ er sich zum ersten Mal testen. Mit Atemschutzmaske sieht man ihn fast nie. In seiner täglichen Pressekonferenz dazu gefragt, sagte López Obrador am Freitag, die Nützlichkeit von Masken sei nicht wissenschaftlich erwiesen.
Die wahren Corona-Zahlen dürften in dem nordamerikanischen Land deutlich höher liegen als die offiziell bestätigten. Mexiko testet im internationalen Vergleich äußerst wenig auf den Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Nach Zahlen von Forschern der englischen Oxford-Universität lag die Zahl der täglich durchgeführten Tests in Mexiko zuletzt bei 6,04 pro 1000 Einwohner - in Deutschland waren es 88,55 und in den USA 147,42.
Mexikos Sterblichkeitsrate relativ zur Zahl der Infektionen liegt nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in den USA mit 11,3 Prozent weltweit an achter Stelle. Pro 100.000 Einwohner belegt das 130-Millionen-Einwohner-Land demnach mit 33,2 Todesopfern den 15. Platz.
Update, 25. Juli, 2.26 Uhr: Österreich verschärft Bestimmungen bei Einreise aus Corona-Hotspots
Österreich hat die Bestimmungen bei Einreisen aus verschiedenen Corona-Risikogebieten auf der Welt leicht verschärft. Die für alle Einreisen aus 32 Ländern ab Montag geltende Verordnung des Gesundheitsministeriums sieht vor, dass die Rückkehrer entweder zehn Tage in Quarantäne gehen oder einen aktuelleren PCR-Test als bisher vorlegen müssen.
Nach den am Freitagabend beschlossenen Regeln dürfen sogenannte PCR-Tests nunmehr nicht älter als drei Tage sein. Ärztliche Atteste werden nicht mehr akzeptiert.
Bei Ankunft aus einem Staat mit einer stabilen Covid-19-Situation - etwa Deutschland, Italien, Schweiz, Norwegen - besteht freie Einreise. Als Risikogebiete nennt die Verordnung 32 Länder - darunter auch die EU-Länder Bulgarien und Rumänien sowie die nicht zur EU gehörenden Balkanstaaten.
Update, 25. Juli, 1 Uhr: Kanzleramtschef erwartet "aufwendiges Schuljahr"
Kanzleramtschef Helge Braun will sich dafür einsetzen, dass nach den Sommerferien wieder für alle Schüler in Deutschland Unterricht im Regelbetrieb angeboten wird. "Ich werbe dafür, dass Schule im Regelbetrieb, aber mit Regeln unter Corona-Bedingungen wieder stattfindet", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
"Unser Ziel muss es sein, dass das kommende Schuljahr für die Schüler kein verlorenes wird. Sie müssen wieder den Zugang zu Bildung erhalten."
Auch Eltern müssten sich wieder auf die Betreuungsangebote verlassen können. "Das kann aber nur mit optimalen Hygienekonzepten an den Schulen gelingen. Darauf müssen wir viel Liebe verwenden, es wird ein aufwendiges Schuljahr", sagte Braun.
Die Kultusminister der Länder hatten schon Mitte Juni beschlossen, dass die Schulen trotz der Corona-Pandemie nach den Sommerferien wieder in den Regelbetrieb starten sollen. Dazu haben sich die 16 Bundesländer inzwischen auf einheitliche Hygieneregeln geeinigt.
Neben den üblichen Vorschriften wie dem Tragen von Schutzmasken und dem Verzicht auf Körperkontakt wird unter anderem ein Mindestabstand von 1,50 Meter empfohlen. Beim Unterrichtsbetrieb im regulären Klassenverband soll auf den Mindestabstand zwischen Schülern und Lehrern allerdings verzichtet werden können.
Der Deutsche Lehrerverband hält das Konzept für nicht ausreichend. Er fordert unter anderem schon zum neuen Schuljahr die Einstellung zusätzlicher Lehrer, um neben dem Regelunterricht auch dauerhafte Förderangebote zur Verfügung stellen zu können. Zudem müsse es für die Lehrer einen Visierschutz geben sowie die Möglichkeit wöchentlicher Corona-Tests.
Update, 25. Juli, 1 Uhr: Bahn gegen Strafen bei Verletzung der Maskenpflicht
Bei Verstößen von Fahrgästen gegen die Maskenpflicht in ihren Zügen hält die Deutsche Bahn Strafen nicht für nötig.
"Wir sind ein offenes System und setzen auf Einsicht und die Kommunikation unserer Zugbegleiter mit jenen Fahrgästen, die keine Maske tragen", sagte Bahnchef Richard Lutz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag).
"Überzeugung und Appell an die Verantwortung stehen vor der Bestrafung", fügte er hinzu. Wenn dies nicht wirke, hole die Bundespolizei im Fernverkehr uneinsichtige Fahrgäste am nächsten Bahnhof aus dem Zug. "Das ist bisher aber nur sehr selten vorgekommen", betonte Lutz.
Wegen der Corona-Pandemie gilt im Fernverkehr der Bahn seit Mitte Mai die Pflicht, eine Atemschutzmaske zu tragen.
Update, 24. Juli, 23.39 Uhr: WHO meldet neuen Rekord an gemeldeten Corona-Neuinfektionen
Noch nie seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb von 24 Stunden so viele Neuinfektionen gemeldet worden wie am Freitag.
Insgesamt waren es 284.196 Fälle, teilte die WHO am Freitagabend mit. Mit Abstand die meisten Infektionen verzeichneten die USA und Brasilien, jeweils mehr als 67.000. In Indien waren es fast 50.000, in Südafrika 13.000.
Weltweit waren der WHO seit dem Ausbruch des neuen Virus Ende vergangenen Jahres bis Freitag 15,3 Millionen Infektionen gemeldet worden. Knapp 630.000 Menschen starben nachweislich mit einer Coronavirus-Infektion.
Update, 24. Juli, 23.23 Uhr: Erstes großes Kreuzfahrtschiff hat abgelegt für Kurztrip
Nach monatelanger Zwangspause hat am Freitag erstmals wieder ein großes Kreuzfahrtschiff von einem deutschen Hafen abgelegt. Das Tui-Schiff "Mein Schiff 2" verließ am späten Abend den Hamburger Hafen zu einem dreitägigen Rundtrip auf der Nordsee in Richtung Norwegen.
An Bord sind rund 1200 Passagiere und damit deutlich weniger als die knapp 2900 Gäste, die eigentlich Platz hätten. Auch die vorgeschriebene Kapazitätsgrenze von 60 Prozent wurde nicht ausgeschöpft. Die Passagiere verbringen das Wochenende ohne Landgang auf See und kehren am Montagmorgen in die Hansestadt zurück.
An Bord gilt ein strenges Hygiene-Konzept mit den üblichen Regeln. Die Crewmitglieder sollen untereinander und zu den Gästen den Mindestabstand von 1,50 Metern einhalten oder Gesichtsmasken tragen.
Die Buffetrestaurants werden geöffnet sein, aber die Gäste haben nicht selbst Zugang zu den Speisen, sondern diese werden ihnen angereicht. Bevor die Passagiere an Bord gehen, müssen sie einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen und ihre Körpertemperatur messen lassen.
Auch weitere Reedereien neben Tui starten mit ähnlichen Konzepten wieder zu kurzen Trips. Am 5. August soll die "AIDAperla" von Hamburg zu ihrer ersten Reise nach der Corona-Pause ablegen, am 12. August in Rostock die "AIDAmar" und am 16. August in Kiel die "AIDAblu".
Die Reederei hält an den Plänen fest, auch nachdem zehn von 750 eingeplanten Crew-Mitarbeitern positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
Update, 24. Juli, 22.22 Uhr: Curevac will an die Börse gehen
Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac, das an einem Corona-Impfstoff forscht, treibt seine Pläne für einen Börsengang in den USA voran.
Die Tübinger Firma reichte am Freitag einen entsprechenden Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC ein. Dem vorläufigen Wertpapierprospekt zufolge sollen die Aktien unter dem Tickerkürzel "CVAC" an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq gelistet werden. Zum konkreten Zeitplan und Volumen des Börsengangs gab es noch keine Angaben.
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Update, 24. Juli, 21.15 Uhr: Hähnchenschlachterei in Lohne: 870 erneute Corona-Tests sind negativ
Nach einem größeren Corona-Ausbruch bei Mitarbeitern einer Wiesenhof-Hähnchenschlachterei im niedersächsischen Lohne sind 870 erneute Corona-Tests negativ ausgefallen. Zwölf Mitarbeiter wurden bei Tests, die die Firma Oldenburger Geflügelspezialitäten (OGS) selbst durchgeführt hat, positiv getestet. Vier Laborergebnisse stehen noch aus, wie der Landkreis Vechta am Freitagabend mitteilte.
"Ich bin sehr erleichtert, dass sich bei den Testreihen in dieser Woche nur wenige Neuinfektionen ergeben haben", sagte Landrat Herbert Winkel (CDU). Das zeige, dass die getroffenen und verschärften Hygienemaßnahmen bei der Firma OGS den gewünschten Erfolg hätten und einen Weiterbetrieb ermöglichten.
Bei einem Reihentest unter Mitarbeitern der Hähnchen-Schlachterei der Wiesenhof-Gruppe wurden zuletzt von 1046 Mitarbeitern 66 positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Alle Infizierten wurden unter Quarantäne gestellt. Die Differenz zur neuen Gesamtzahl an Tests komme dadurch zustande, dass sich die 66 positiv getesteten Mitarbeiter und deren Kontaktpersonen in Quarantäne befänden.
Update, 24. Juli, 21.10 Uhr: Stärkerer Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Berlin
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in der Hauptstadt ist am Freitag so stark gestiegen wie seit Ende Juni nicht mehr. Sie stieg nach Angaben der Senatsgesundheitsverwaltung um 63 auf 8956. 41 Patienten werden demnach derzeit im Krankenhaus behandelt, 20 davon intensivmedizinisch - die Zahlen blieben im Vergleich zum Vortag fast unverändert.
Ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19 wurde verzeichnet, insgesamt starben seit Beginn der Pandemie 223 Menschen in Berlin. 8418 gelten dagegen als genesen.
Die Corona-Ampel steht laut Gesundheitsverwaltung weiterhin bei allen drei Indikatoren auf Grün. Weder die Zahl der Neuinfektionen pro Woche pro 100 000 Einwohner noch der Anteil der für Covid-19-Patienten benötigten Plätze auf Intensivstationen oder die Reproduktionszahl sind demnach ein Grund, weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen umzusetzen.
Update, 24. Juli, 20.30 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen Nachtlokale in Katalonien geschlossen
Angesichts der vor allem in Barcelona wieder steigenden Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus haben die Behörden neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet. So kündigte die Regionalregierung in der Touristenmetropole Barcelona am Freitagabend die Schließung aller Diskotheken, Clubs und anderer Lokale des Nachtlebens in der gesamten Region im Nordosten des Landes an, wie die Zeitung "El País" berichtete.
Zuvor hatte Frankreich schon von Reisen nach Katalonien abgeraten und Norwegen für Rückkehrer aus Spanien eine zehntägige Quarantäne angeordnet. In ganz Spanien mit seinen rund 47 Millionen Einwohnern wurden binnen 24 Stunden mehr als 900 neue Infektionen registriert, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte. Fast die Hälfte der Fälle wurden aus Katalonien und der Nachbarregion Aragón gemeldet.
Ab Montag sind in Barcelona auch alle Kulturveranstaltungen untersagt. Bereits seit einer Woche sollen die Einwohner der Stadt und des südlichen Vororts L'Hospitalet de Llobregat, insgesamt 2,7 Millionen Menschen, ihre Häuser nur noch aus dringendem Anlass wie für Einkäufe oder Besorgungen verlassen. Insgesamt gibt es in ganz Spanien offiziellen Angaben zurzeit etwa 280 lokale Corona-Ausbrüche.
Mit mehr als 270.000 nachgewiesenen Infektionen und über 28.400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. Während die Zahlen dank drastischer Maßnahmen stark fielen, gehen sie seit dem Ende des Notstands am 21. Juni langsam wieder nach oben. Allerdings ist die jetzige Lage nicht mit dem Chaos der Monate März und April zu vergleichen.
Update, 24. Juli, 20.25 Uhr: Zeugnisse in voller Fahrt: Übergabe für Realschüler im Zug
Weil in Zeiten des Coronavirus vieles nicht normal läuft, haben drei Realschul-Abschlussklassen aus Stühlingen (Kreis Waldshut) eine rasante Zeugnisübergabe erlebt. Die mehr als 50 Mädchen und Jungen stiegen am Freitag in den Zug der Unteren Wutachtalbahn von Eggingen nach Stühlingen, um während der Fahrt die lang ersehnten Bescheinigungen über ihren Schulabschluss entgegenzunehmen.
Als besondere Überraschung meldete sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) per Bahndurchsage und gratulierte den Schülern zum gelungen Abschluss der Realschule. "Das ist euer Zug in die Zukunft. Verlasst gerne auch alte Gleise, entdeckt die Welt", gab er den jungen Leuten in der aufgezeichneten Durchsage mit auf den Weg.
Die Fahrt mit der Unteren Wutachtalbahn gehört nach Angaben des Verkehrsministeriums für viele Schülerinnen und Schüler inzwischen zum Alltag. Der Schülerverkehr auf der Strecke nach Stühlingen sei mit dem vergangenen Fahrplanwechsel aufgenommen worden. Alle Jugendlichen erhielten mit ihren Zeugnissen auch noch eine Alltagsmaske im "bwegt"-Zug-Design, denn in Corona-Zeiten läuft es auch in der Bahn nur mit Mund-Nasen-Schutz.
Update, 24. Juli, 19.40 Uhr: 15 Parlamentsabgeordnete in Sambia mit Corona infiziert
In Sambia sind 15 Abgeordnete positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zuvor hatten alle gut 150 Parlamentarier einen Rachenabstrich machen lassen, sagte Gesundheitsminister Chitalu Chilufya am Freitag. Die Tests wurden angeordnet, nachdem zwei Abgeordnete am Wochenende gestorben waren, einer davon an der Lungenkrankheit Covid-19.
Derweil bestätigte in Kenia der Regierungssprecher Cyrus Oguna, dass auch er Corona-positiv ist. Er habe milde Symptome und sei in einem Isolations- und Behandlungszentrum, sagte er. In Südafrika wurden jüngst zwei Minister wegen Infektionen ins Krankenhaus gebracht.
Sambia hat bislang 3583 Corona-Fälle bestätigt und Kenia 15.601. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte, dass nach einem anfänglich langsamen Verlauf der Pandemie in Afrika die Zahl der Infektionen auf dem Kontinent nun schnell ansteigt. Viele afrikanische Länder haben sehr schwache Gesundheitssysteme.
Update, 24. Juli, 19.30 Uhr: Bericht: Viele Krankenhäuser rechnen wegen Corona-Krise mit Defizit
Zahlreiche deutsche Kliniken befürchten, infolge der Corona-Pandemie in die roten Zahlen zu rutschen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Wochenend-Ausgabe) unter Berufung auf die "Krankenhausstudie 2020" der Unternehmensberatung Roland Berger, die am Montag veröffentlicht werden soll.
Für die Untersuchung wurden den Angaben zufolge Geschäftsführer der 600 größten deutschen Kliniken befragt. 57 Prozent von ihnen rechnen demnach für 2020 mit einem Defizit. Vergangenes Jahr hätten nur 32 Prozent der Krankenhäuser ein Minus verzeichnet.
Besonders düster sehen die Manager großer Kliniken mit mehr als 1000 Betten die Lage: In dieser Gruppe rechneten sogar 72 Prozent mit Verlusten im laufenden Geschäftsjahr, heißt es in dem Bericht. Der Abwärtstrend erkläre sich vor allem mit der schwachen Auslastung während der Pandemie-Hochphase im März und April.
Mitte März hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Krankenhäuser angewiesen, die Zahl der Beatmungsplätze hochzufahren und genügend Intensivbetten für Covid-19-Patienten freizuhalten. Bei Weitem nicht alle dieser Betten wurden benötigt. Deshalb sei die Belegung der Intensivstationen großer Häuser mit mehr als 1000 Betten um 27 Prozent gesunken, auf Normalstationen sogar um 37 Prozent, heißt es dem Bericht zufolge in der Studie.
Update, 24. Juli, 19.20 Uhr: Johnson gesteht Fehler bei Umgang mit Coronavirus-Pandemie ein
Am ersten Jahrestag seines Amtsantritts hat der britische Premierminister Boris Johnson am Freitag Fehler im Umgang mit der Coronavirus-Pandemie eingestanden. "Wir haben (das Virus) in den ersten Wochen und Monaten nicht in der Art und Weise verstanden, wie wir das gerne getan hätten", sagte der konservative Politiker im Gespräch mit der BBC. Vor allem das Ausmaß der Übertragung durch Menschen, die keine Symptome zeigten, sei unterschätzt worden.
Auf die Frage, ob der Lockdown und andere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in dem Land zu spät gekommen seien, antwortete Johnson ausweichend. Es handle sich um "offene Fragen" unter Wissenschaftlern, sagte der Premier.
Der Epidemiologe und ehemalige Regierungsberater Neil Ferguson vom Imperial College hatte kürzlich gesagt, dass mindestens die Hälfte der mehr als 45.500 Sterbefälle in Großbritannien hätten verhindert werden können, wäre der Lockdown im März eine Woche früher durchgesetzt worden.
Die Regierung hatte zunächst auf das Konzept einer sogenannten Herdenimmunität gesetzt und erst vergleichsweise spät eingelenkt. Großbritannien gilt als das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas.
Auch die massenhafte Überführung von Patienten aus Krankenhäusern in Pflegeheime, ohne sie vorher getestet zu haben, gilt unter Fachleuten als massiver Fehler, der Tausende das Leben gekostet haben dürfte. Die Regierung von Premierminister Boris Johnson fokussierte sich auf den Ausbau von Kapazitäten für Intensivbetten. Neben fehlenden Tests hatten Berichten zufolge auch viele Heime Schwierigkeiten, an Schutzausrüstung zu kommen.
Es gibt sogar Grund zu der Annahme, dass der Pandemie in Großbritannien viele Menschen zum Opfer gefallen sind, die nie auf das Coronavirus getestet wurden. Zahlen der Statistikbehörden zufolge wurden inzwischen beinahe 55.000 Todesfälle erfasst, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 im Totenschein erwähnt wurde. Die sogenannte Übersterblichkeit für die Zeit der Pandemie liegt Berechnungen der "Financial Times" zufolge bei über 65.000. Mit Übersterblichkeit ist die Differenz zwischen der Zahl der Todesfälle in diesem Jahr und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre gemeint.
Update, 24. Juli, 18.30 Uhr: Fauci lobt Trump - Bewegung in "positive Richtung"
Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat sich positiv über die jüngsten Maßnahmen des US-Präsidenten Donald Trump in der andauernden Corona-Krise geäußert. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten sagte dem Sender Fox News am Freitag, Trumps Absage des Parteitags der Republikaner Ende August in Florida sei eine "gute Entscheidung" gewesen.
Der Immunologe begrüßte auch, dass Trump inzwischen zum Tragen einer Schutzmaske rate und sich selber mit Maske zeige. "Das wird ein gutes Beispiel für den Rest des Landes abgeben."
Fauci, der der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses angehört, fügte hinzu: "Ich denke also, wir bewegen uns in dieser Hinsicht in eine wirklich positive Richtung."
Trump schlägt in der Krise seit wenigen Tagen deutlich pessimistischere Töne an. Fauci sagte, Trump sei klar geworden, wie die Lage sei, und er habe sein Verhalten angepasst. Mittlerweile wurden in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern mehr als vier Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen.
Fauci beschrieb sein Verhältnis zu Trump als gut. Aus dem Weißen Haus war zwischenzeitlich Kritik an dem prominenten Experten laut geworden. Trump selber hatte ihm kürzlich in einem Fox-News-Interview bescheinigt: "Er ist ein bisschen ein Schwarzseher." Auch Trump hatte sein Verhältnis zu Fauci aber als gut beschrieben.
Fauci sagte mit Blick auf die vielen Neuinfektionen in den USA, er glaube nicht, dass es wieder zu einem "vollständigen Lockdown" kommen müsse. Auszuschließen sei das aber nicht.
Bundesstaaten mit hohen Infektionszahlen sollten überlegen, ob sie die Lockerung von Schutzmaßnahmen wieder eine Stufe zurückfahren. Fauci rief dazu auf, Masken zu tragen und Hygiene-Schutzmaßnahmen zu beachten. Er zeigte sich erneut vorsichtig optimistisch, dass es zum Jahresende oder Anfang 2021 einen Impfstoff gegen das Coronavirus geben werde.
Update, 24. Juli, 18.25 Uhr: Italien erlässt Corona-Quarantäne für Rumänien und Bulgarien
Italien erlässt wegen der Corona-Pandemie wieder eine Quarantäne-Pflicht für Einreisen aus den EU-Ländern Bulgarien und Rumänien. Das kündigte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag in Rom an. Eigentlich hatte Italien seine Grenzen zu den anderen EU-Staaten und vielen weiteren europäischen Ländern am 3. Juni geöffnet.
Für Einreisende, die von außerhalb des Schengenraumes kommen, etwa aus den USA oder Asien, gilt ohnehin eine zweiwöchige Quarantäne in Italien. In dem Mittelmeerland leben und arbeiten viele Menschen aus Rumänien und Bulgarien.
Die italienischen Behörden sind aktuell besorgt, dass Einreisende aus anderen Ländern die Viruswelle wieder verstärkt ins Land tragen könnten. Bis Freitag starben in Italien 35.097 Menschen in oder mit der Covid-19-Krankheit. Knapp 245.600 Menschen hatten sich insgesamt mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.
Update, 24. Juli, 18 Uhr: Masken in Bussen, Bahnen und Fliegern bei Europareisen empfohlen
Bei Reisen in Europa empfehlen die EU-Staaten in allen Verkehrsmitteln Masken im Kampf gegen Corona. Dies gelte, wenn physischer Abstand nicht möglich sei, heißt es in einem Beschluss der 27 Länder vom Freitag. Gemeint sind Busse, Züge, Flugzeuge sowie Flughäfen und Bahnhöfe.
Darüber hinaus sollen wenn möglich digitale Tickets und Ticketkontrollen genutzt werden. Bei Grenzformalitäten sollten Kontakte so gering wie möglich sein.
In allen Verkehrsmitteln im grenzüberschreitenden Verkehr soll zudem intensiver sauber gemacht und ein hoher Grad von Reinlichkeit gehalten werden.
Dazu könne auch das Bereitstellen von Desinfektionsmittel gehören, heißt es in dem Beschluss. In allen Fahrzeugen solle regelmäßig Frischluft zugeführt beziehungsweise umgewälzt werden.
Der Beschluss soll dazu dienen, sich bei den Hygienevorgaben für Reisen in der EU abzustimmen. Das wiederum soll bei den Reisenden Vertrauen stiften und das Reisen in Europa wieder in Gang bringen.
Update, 24. Juli, 17.55 Uhr: Frankreich rät von Reisen nach Katalonien ab
Frankreich rät angesichts steigender Corona-Zahlen von Reisen in die spanische Region Katalonien ab. Premierminister Jean Castex empfahl am Freitag, die Region im Nordosten des Nachbarlands zu meiden. Das Außenministerium stehe zudem im Kontakt mit den Behörden auf der anderen Seite der Grenze, um auch Bewegungen von Spanien nach Frankreich so gering wie möglich zu halten. In Katalonien steigen die Infektionszahlen seit Mitte Juli wieder an.
Castex kündigte zudem an, dass Reisende aus 16 Ländern bei der Ankunft in Frankreich einen Corona-Test machen müssen. Dazu gehören nach Medienberichten unter anderem die USA, Israel, Südafrika und Indien. Eine offizielle Liste lag zunächst nicht vor. Fällt der positiv aus, müssten die Betroffenen in Quarantäne.
Frankreich ist von der Pandemie schwer getroffen. Mehr als 30.000 Menschen starben.
Update, 24. Juli, 17.50 Uhr: Luftverkehrswirtschaft sieht noch offene Fragen bei Corona-Tests
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL, Zusammenschluss von Flughäfen und Airlines) sieht bei den an Flughäfen geplanten Corona-Tests für Reisende aus Risikogebieten noch einige Fragezeichen. Eine Ausweitung der Tests erfordere eine ausreichende Infrastruktur, erklärte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow am Freitag. "Hierbei sind noch eine Reihe von Umsetzungsfragen offen und bedürfen einer Klärung."
Die neue Teststrategie müsse die Besonderheit des Luftverkehrssystems mit Drehkreuzen und Zubringerflughäfen in der Fläche berücksichtigen, machte von Randow klar. "Damit die Passagiere nicht aufgrund der Tests ihre Anschlussflüge verpassen, und auch im Hinblick auf die begrenzte Platzkapazität an den beiden Drehkreuzflughäfen, sollten die Tests nicht beim Umsteigen, sondern am Zielflughafen gemacht werden." Die große Mehrheit der Passagiere aus Risikoländern komme an den Drehkreuzen Frankfurt und München an und fliege von dort aus in der Regel weiter.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten am heutigen Freitag beschlossen, dass sich künftig alle Auslandsurlauber und andere Reisende nach der Rückkehr in Deutschland kostenlos auf das Coronavirus testen lassen können. Für Menschen, die aus Risikogebieten mit einer hohen Corona-Infektionsrate kommen, soll das direkt an Flughäfen geschehen.
Update, 24. Juli, 17.20 Uhr: Sechs Corona-Infektionen im LKA Mecklenburg-Vorpommern
Im Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern sind sechs Mitarbeiter positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden.
Nach Bekanntwerden des ersten Falls am Dienstag seien die Kontaktpersonen des Betroffenen im LKA ermittelt und die Hygienepläne im Haus verschärft worden, teilte das Landeskriminalamt am Freitag an seinem Sitz in Rampe bei Schwerin mit.
Bei weiteren Tests im näheren beruflichen Umfeld des Mannes seien dann fünf weitere Kolleginnen und Kollegen positiv getestet worden. Am Freitag seien weitere Tests vorgenommen worden, deren Ergebnisse noch ausstehen.
Update, 24. Juli, 17 Uhr: Russland nimmt internationalen Flugverkehr eingeschränkt wieder auf
Nach mehr als vier Monaten ohne internationalen Flugverkehr wird Russland erstmals wieder reguläre Verbindungen mit dem Ausland aufnehmen. Angeflogen würden vom 1. August an zunächst die Türkei, Großbritannien und Tansania, sagte Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa am Freitag in Moskau.
Besonders die Türkei ist für Russen wegen der deutlich günstigeren Urlaubsangebote als in der Heimat ein attraktives Reiseziel. Das Verkehrsministerium in Moskau teilte mit, dass Verhandlungen mit 30 weiteren Ländern über eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs liefen.
Flüge in die EU sind bis auf Weiteres demnach nicht möglich – die Entscheidung hängt nach Angaben aus Moskau von Brüssel ab.
Russland hatte seine Grenzen wegen der Corona-Pandemie Ende März geschlossen und den internationalen Flugverkehr eingestellt. Seither gab es nur einzelne Sonderflüge für die Rückholung von Russen aus dem Ausland. Zudem hatte die Lufthansa seit Juni aus Frankfurt vier Sonderflüge ermöglicht - in erster Linie zur Rückkehr von in Russland beschäftigten Deutschen, darunter Unternehmer und Diplomaten.
Russland gilt als Risikoland und hat nach den USA, Brasilien und Indien die meisten Coronavirus-Infektionen. Die Zahl der registrierten Fälle stieg auf mehr als 800.000, die der bisher mit dem Virus Sars-CoV-2 Gestorbenen wurde mit 13.046 angegeben.
Update, 24. Juli, 16.55 Uhr: RKI: Entwicklung der Infektionszahlen "sehr beunruhigend"
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich besorgt über den Anstieg der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen gezeigt. "Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet", teilte eine RKI-Sprecherin am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
"Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden." Am Freitag habe die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle mit 815 deutlich höher als in den Vorwochen gelegen. "Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter", so die Sprecherin.
Eine Verschärfung der Lage könne nur verhindert werden, wenn sich die gesamte Bevölkerung weiterhin engagiere. Das RKI appellierte, zum Beispiel die Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten - auch im Freien. Innenräume sollten gelüftet werden und wo es geboten sei, solle man eine Mund-Nasen-Bedeckung korrekt tragen.
Wie das RKI erklärte, ist der Zuwachs in vielen Bundesländern zu beobachten. Mehr als 60 Prozent der neuen Fälle seien jedoch auf Anstiege in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg zurückzuführen. Bundesweit gebe es viele kleinere "Geschehen" in verschiedenen Landkreisen: So hätten sich Menschen bei größeren Feiern im Familien- und im Freundeskreis, bei Freizeitaktivitäten, an Arbeitsplätzen, aber auch in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen angesteckt. Hinzu kämen zunehmende Fälle unter Reiserückkehrern, hieß es.
Update, 24. Juli, 16.50 Uhr: Frau mit Corona-Infektion geht spazieren - Gericht urteilt
Weil sie trotz nachgewiesener Corona-Infektion spazieren ging, muss eine Frau in Österreich eine hohe Geldstrafe zahlen.
Das Landgericht Ried im Innkreis verurteilte die 35-Jährige am Freitag wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten zu einer Geldstrafe von 1200 Euro. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Oberösterreicherin musste nach einem positiven Corona-Test in Heimquarantäne. Vor Gericht meinte sie, dass sie es nach zwei Tagen "nicht mehr ausgehalten" und deshalb mit Mundschutz eine kleine Runde an der frischen Luft gedreht habe.
Wie man ihr auf die Schliche kam, erfahrt Ihr >>> hier.Update, 24. Juli, 16.45 Uhr: Fridays for Future will trotz Corona wieder weltweit auf die Straße
Die Klimabewegung Fridays for Future will trotz der Corona-Krise im Herbst wieder weltweit auf den Straßen demonstrieren. "Nach langen Abstimmungen mit Aktivistinnen und Aktivisten aus der ganzen Welt haben wir uns entschieden, für den 25. September zum nächsten globalen Klimastreik aufzurufen", sagte die Aktivistin Luisa Neubauer der Deutschen Presse-Agentur.
Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen; konkrete Aktionsformate würden noch erarbeitet. "Angesichts anhaltender klimapolitischer Ignoranz wollen und müssen wir offensichtlich wieder auf die Straßen gehen", sagte Neubauer.
Im vergangenen Jahr hatte Fridays for Future mehrere Male weltweit koordinierte Klimagroßproteste abgehalten. Allein in Deutschland hatten sich daran jeweils mehrere Hunderttausend Menschen beteiligt.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hatten die Schwedin Greta Thunberg und andere Klimaaktivisten vor allem im Internet für ein stärkeres Handeln gegen die Klimakrise demonstriert. Aktionen etwa vor dem Berliner Reichstag gab es zwar, sie blieben aber die Ausnahme.
Dennoch versuchten Thunberg, Neubauer und ihre Mitstreiter, das Thema Klimaschutz weiter hochzuhalten, zuletzt mit einem offenen Brief mit klaren Forderungen an die EU. Das Schreiben haben mittlerweile mehr als 115.000 weitere Menschen unterzeichnet, darunter Hunderte Klimaforscher und Prominente wie die Hollywood-Stars Leonardo DiCaprio, Ben Stiller und Mark Ruffalo, die Sängerinnen Billie Eilish und Björk sowie Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai.
Update, 24. Juli, 16.35 Uhr: Corona-Zahlen in Belgien um 89 Prozent gestiegen
Die Zahl der entdeckten Corona-Infektionen in Belgien ist binnen einer Woche um 89 Prozent gestiegen. Durchschnittlich 221 neue Fälle pro Tag waren es in der Zeit vom 14. bis 20. Juli, wie die Agentur Belga am Freitag unter Berufung auf das zuständige Institut Sciensano meldete. Insgesamt wurden in den zurückliegenden sieben Tagen 1544 Infektionen registriert.
Im Schnitt wurden pro Tag rund 15 Covid-19-Patienten in Kliniken gebracht, 38 Prozent mehr als in der Woche vom 7. bis 13. Juli. 40 Patienten liegen auf Intensivstationen, das ist ein Plus von 43 Prozent. Täglich starben zuletzt durchschnittlich drei Personen an der Infektion. Darunter war den Angaben zufolge auch ein dreijähriges Mädchen, das jüngste Covid-Opfer in Belgien.
Seit Beginn der Epidemie verzeichnet das elf Millionen Einwohner zählende Land nun 64.847 diagnostizierte Corona-Infektionen und 9812 Todesfälle. Wegen der steigenden Fallzahlen hat die Regierung eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ab Samstag angeordnet.
Update, 24. Juli, 16.15 Uhr: Nürburgring-Chef: Keine roten Zahlen mit Formel-1-Rennen
Die Rückkehr der Formel 1 auf den Nürburgring birgt für die Streckenbetreiber nach eigenen Angaben kein finanzielles Risiko. Mit der Rennserie gebe es "ein sehr faires und partnerschaftliches Konstrukt", sagte Geschäftsführer Mirco Markfort der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Der Deal mit der Formel 1 "impliziert für uns keine roten Zahlen", fügte er hinzu.
In Folge der finanziellen Turbulenzen am Nürburgring war die Königsklasse des Motorsports in den vergangenen sieben Jahren nicht mehr in der Eifel gefahren.
Wegen der Coronavirus-Pandemie bekam die Traditionsstrecke nun eine neue Chance, weil die Rennserie auf der Suche nach weiteren Austragungsorten in Europa war.
Mit dem Hockenheimring, der zuletzt Gastgeber des Grand Prix von Deutschland war, hatte die Formel-1-Spitze keine Einigung erzielt (TAG24 berichtete). Das Rennen auf dem Nürburgring soll nun als Großer Preis der Eifel am 11. Oktober gefahren werden. "Die Formel 1 ist ein Stück unserer Identität", sagte Markfort.
Die aktuellen Planungen sehen einen WM-Lauf ohne Zuschauer vor. "Momentan gibt die Genehmigungslage nichts anderes her", sagte der Geschäftsführer. Eine Kalkulation mit Zuschauern wäre daher "betriebswirtschaftlich fragwürdig". Es bestehe aber der Wunsch, Fans zuzulassen, wenn sich die Bedingungen in der Corona-Krise ändern.
Update, 24. Juli, 16.05 Uhr: Tschechische Fußball-Liga beendet Saison vorzeitig
Wegen der Coronavirus-Pandemie ist die tschechische Fußball-Saison vorzeitig beendet worden. Das entschied der Ligaverband LFA am Freitag in Prag. Bis zum vollständigen Abschluss fehlten nur noch sechs Spiele der Relegationsrunde, die über den Klassenerhalt entscheidet.
Konkreter Anlass für die Entscheidung ist ein positiver Coronavirus-Fall beim SFC Opava. Das ganze Team muss nun für 14 Tage in häusliche Quarantäne, sodass der bisherige Terminplan nicht mehr gehalten werden könne.
Es wurde entschieden, dass kein Verein der höchsten Spielklasse absteigen muss. FK Pardubice und FC Zbrojovka Brno (Brünn) steigen aus der 2. Liga auf, so dass die Zahl der Erstliga-Mannschaften in der nächsten Saison ausnahmsweise bei 18 liegen wird. Den Meistertitel hatte sich SK Slavia Prag bereits vor zwei Wochen gesichert.
Update, 24. Juli, 16 Uhr: Flixtrain kämpft in Brüssel gegen Staatshilfe für Deutsche Bahn
Der private Zuganbieter Flixtrain will die geplante milliardenschwere Staatshilfe für die Deutsche Bahn nicht klaglos hinnehmen. In einem Schreiben an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager setzt sich der Konkurrent dafür ein, die Unterstützung für den Marktführer mit Auflagen zu versehen.
So sollten Wettbewerber ihre Fahrkarten über Buchungskanäle der Bahn verkaufen können und günstigere Gebühren sowie umfassendere Rechte für die Schienennutzung erhalten. "Wir ziehen auch in Erwägung zu klagen, sollte es keinerlei Auflagen geben", sagte Geschäftsführer André Schwämmlein dem "Handelsblatt" (Donnerstag).
Der Bund hatte der Bahn im Zuge des Klimapakets bis 2020 jährlich eine Milliarde Euro zusätzlich in Aussicht gestellt. Weitere fünf Milliarden wurden ihr zugesagt, um die Einbußen durch die Corona-Krise zu bewältigen - im Gegenzug für Sparmaßnahmen im Konzern. Zudem darf der Staatsbetrieb mehr Schulden machen.
"Die Deutsche Bahn scheint Krisensituationen unablässig zu nutzen, um ihren Wettbewerbsvorteil zu stärken", kritisierte Flixtrain in dem Brief an Vestager, der der dpa vorliegt. Zugleich wurden Expansionspläne bekräftigt: Ziel sei es, bis zum nächsten Jahr mehr als 30 Städte in Deutschland anzufahren. Geplant sei auch, in Märkte wie Frankreich, Schweden und Italien einzusteigen.
Update, 24. Juli, 15.25 Uhr: Witzbolde erschweren mit Fake-Namen Corona-Eindämmung
Dieser Scherz ging nach hinten los! Mehrere Gäste haben sich einfach als "Micky Maus" oder Pirat "Klaus Störtebeker" auf die Corona-Liste in einem Kieler Imbiss geschrieben. Das macht nun Probleme.
Die Fantasienamen auf Gästelisten waren im Zusammenhang mit den sechs bestätigten Corona-Fällen in einem Imbiss im Kieler Hauptbahnhof zutage getreten. Kiels Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken hatte am Donnerstag das Verhalten mancher Imbiss-Gäste kritisiert, die in die Gästeliste unleserliche Namen oder vermeintlich witzige Namen wie "Micky Maus" und falsche Telefonnummern geschrieben hätten.
Wie das künftig verhindert werden soll und wie hoch die Strafe für sowas ist, erfahrt Ihr >>> hier.Update, 24. Juli, 15.10 Uhr: Schweriner OB ruft nach neuen Corona-Fällen Krisenstab zusammen
Nach 19 Corona-Neuinfektionen in fünf Tagen in Schwerin hat Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) am Freitag den Corona-Krisenstab der Landeshauptstadt zusammengerufen. "Die aktuelle Entwicklung zeigt, wie schnell sich die unsichtbare Gefahr wieder ausbreiten kann", sagte Badenschier.
Es komme jetzt wieder auf jeden einzelnen an, "damit wir die Krankheitshäufungen in den Griff bekommen, neue Ausbrüche vermeiden und die erreichten Lockerungen aufrechterhalten können". Er appellierte an die Bürger, weiter Abstand zu halten und eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.
Urlaubsrückkehrer aus einem Risikogebiet sollten in häusliche Isolation gehen, um andere Menschen nicht zu gefährden. Als Corona-Risikogebiete gelten Regionen, in denen die Zahl der Neuinfektionen 50 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen übersteigt oder große Unsicherheit über die tatsächliche Ausbreitung herrscht.
Die rund 96.000 Einwohner zählende Landeshauptstadt Schwerin hatte neun Wochen lang keine neuen Corona-Infektionen verzeichnet, bis am Montag ein 59-Jähriger positiv getestet wurde. In den darauffolgenden Tagen wurden weitere Infektionsnachweise bekannt, darunter bei einer achtköpfigen Familie und einem Arzt aus den Helios-Kliniken. Allein am Freitag waren sieben Infektionen gemeldet worden.
Update, 24. Juli, 15.05 Uhr: Aida Cruises hält trotz Corona-Infektionen an Kurz-Kreuzfahrten fest
Das Kreuzfahrt-Unternehmen Aida Cruises hält trotz der festgestellten zehn mit dem Sars-CoV-2-Virus infizierten Crewmitglieder an den geplanten Kurz-Kreuzfahrten fest. Die betroffenen Mitarbeiter befänden sich in strenger Einzelisolation an Bord eines der beiden Schiffe, die derzeit im Rostocker Seehafen liegen, sagte Aida-Sprecher Hansjörg Kunze am Freitag in Rostock.
Die jetzigen Testergebnisse zeigten, dass die Präventionsmaßnahmen gegriffen hätten. Alle weiteren Besatzungsmitglieder befänden sich ebenfalls in Isolation und würden erneut auf Covid-19 getestet. Die "AIDAmar" und die "AIDAblu" stünden nicht unter Quarantäne, allerdings seien alle Landgänge gestrichen.
Am 5. August soll in Hamburg die "AIDAperla" zur Kurz-Kreuzfahrt ohne Landgang ablegen, am 12. August in Rostock die "AIDAmar" und am 16. August in Kiel die "AIDAblu". Am vergangenen Mittwoch waren 750 Besatzungsmitglieder aus Asien auf dem Flughafen Rostock-Laage angekommen.
Update, 24. Juli, 15 Uhr: Nach Corona-Ausbruch in Weimar werden Testergebnisse erwartet
Nach dem Auftreten von neun neuen Corona-Fällen in einem Familienverband in Weimar geht die Stadt einem weiteren Verdacht in einer anderen Familie nach. Diese habe Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) gehabt, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Freitag.
Die Weimarer Familie sei am Freitag getestet worden, die Ergebnisse liegen bislang noch nicht vor. Mit dem Corona-Ausbruch in dem Familienverband, in dem am Mittwoch neun Infektionen nachgewiesen worden waren, steht der Verdachtsfall der Sprecherin zufolge nicht in Zusammenhang. Die Familien lebten aber im selben Wohngebiet in Weimar.
Die neun Menschen, die bislang nachweislich neu infiziert sind, hatten sich nach Angaben der Stadt bei einem Besucher der Familie angesteckt. Er sei aus Bayern nach Weimar gereist und hatte auch bei seinen Gastgebern übernachtet. Unter den Infizierten sind auch Kinder, die verschiedene Schulen im Stadtgebiet besuchen. Kontakte müssen laut Stadt deshalb bis in die Tage vor den Sommerferien, die am vergangenen Wochenende begonnen haben, nachverfolgt werden.
Bis Donnerstagabend hatte das Gesundheitsamt rund 200 Kontaktpersonen ermittelt, mehr als 120 Menschen in Quarantäne geschickt und 125 Corona-Tests angeordnet.
Die Kontaktermittlung gestalte sich wegen der Urlaubszeit schwierig, so die Stadtsprecherin. Zudem ernteten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes teilweise Beschimpfungen und Pöbeleien, wenn sie den Kontaktpersonen die Quarantäneanordnung mitteilten. Teilweise müssten Familien ihre Urlaubspläne wegen der Quarantäne über den Haufen werden. "Das hat für Unmut gesorgt."
Update, 24. Juli, 14.55 Uhr: Gesundheitsminister wollen mehr Corona-Tests für Reiserückkehrer
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen mehr Corona-Tests für Reiserückkehrer. Das betrifft Reisende etwa aus den europäischen Urlaubszielen, aber auch aus sogenannten Risikogebieten, wie die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD), am Freitag nach einer Schaltkonferenz mitteilte.
Für Menschen, die aus Staaten mit hohem Infektionsrisiko nach Deutschland zurückkommen, sollen demnach an den Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Wer keinen negativen Test habe, müsse in häusliche Quarantäne, so Kalayci.
Welche Option für Reisende aus Nicht-Risikoländer besteht und was die Tests kosten, lest Ihr >>> hier.
Update, 24. Juli, 14.21 Uhr: Corona-Entwarnung für Borisow - zwei negative Tests
Der wenige Tage nach dem EU-Sondergipfel unter Corona- Quarantäne gestellte bulgarische Regierungschef Der bulgarische Premierminister Boiko Borissow kann aufatmen: Der 61-Jährige wurde zwei Mal negativ auf das Virus getestet worden, wie die Regierung in Sofia am Freitag mitteilte.
Wegen der Quarantäne kam Borissow nicht ins Parlament, um seine umgebildete Regierung im Plenarsaal persönlich vorzustellen. Die Opposition warf ihm vor, "vor Verantwortung zu flüchten".
In Bulgarien steigen die Corona-Fallzahlen seit Juni stark. Bis Freitag wurden amtlichen Angaben zufolge insgesamt 9853 Coronavirus-Fälle bei einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Einwohnern nachgewiesen. Mindestens 329 Menschen starben.
Update, 24. Juli, 13.58 Uhr: Parteien fordern Aufklärung nach Problemen mit Corona-Warn-App
Nach Bekanntwerden von Problemen mit der Corona-Warn-App steht die Kommunikation des Gesundheitsministeriums in der Kritik. "Es ist schon grob fahrlässig, dass das Gesundheitsministerium offenbar verschwiegen hat, dass die Warnung bei verschiedenen Geräten längere Zeit nicht erfolgte", sagte Frank Sitta, der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Der digitalpolitische Sprecher der SPD, Jens Zimmermann, forderte im "Handelsblatt" schnelle Aufklärung durch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Einem Bericht der "Bild" zufolge hatte die App auf Millionen Android-Smartphones wochenlang nur schlecht oder gar nicht funktioniert. Nutzer seien im Zweifel nicht oder zu spät gewarnt worden, hieß es, da sich die Anwendung im Hintergrund nicht immer automatisch aktualisiert habe.
Das Gesundheitsministerium hatte dazu erklärt, das Problem sei seit längerem bekannt und auch Thema in den Fragen-und-Antworten (FAQ) der App. Der SPD geht das aber nicht weit genug.
"Es ist mehr als ärgerlich, dass die zuständigen Fachpolitiker von dieser Sache aus den Medien erfahren. Ich hätte mir eine offene Kommunikation durch das Gesundheitsministerium gewünscht", kritisierte Zimmermann. Auch von der digitalpolitischen Sprecherin der AfD, Joana Cotar, hieß es: "Transparenz sieht anders aus." Cotar forderte die Bundesregierung auf, die App abzuschalten.
Das Gesundheitsministerium versicherte hingegen, dass die App "zu jeder Zeit" funktioniert habe. Bestimmte Android-Geräte hätten aber verhindert, dass Apps dauerhaft im Hintergrund laufen. "Das gilt nicht nur für die Corona-Warn-App, sondern für alle Apps auf diesen Smartphones."
Die Warn-App tausche aber auch ohne diese Hintergrundaktualisierung anonyme Codes mit anderen Smartphones aus. In der neuesten Version sei das Problem der Hintergrundaktualisierung behoben.
Auch ein Sprecher des Unternehmens SAP, das an der Entwicklung der App beteiligt war, sagte: "Es ist keine Fehlfunktion in der App." Dieter Janecek, Grünen-Fraktionssprecher für Digitale Wirtschaft, mahnte im Nachrichtenportal "t-online.de" jedoch: "Solche Fehler dürfen nicht mehr vorkommen, insbesondere wenn zum Herbst hin die Zahlen wieder ansteigen."
Die Corona-Warn-App soll helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Außerdem kann sie dazu beitragen, dass Menschen nach einem Coronavirus-Test möglichst schnell ihr Testergebnis digital erhalten und über die App anonym mögliche Kontaktpersonen warnen können, wenn diese auch die App installiert haben. Mittlerweile wurde die App 16,2 Millionen Mal heruntergeladen.
Update, 24. Juli, 13.54 Uhr: Konzertveranstalter in Frankreich fordern Wiedereröffnung
Kulturschaffende und Konzertveranstalter in Frankreich haben angesichts der Coronavirus-Krise von der Regierung einen Plan für die Wiederbelebung der Branche gefordert.
Bisher sei kein Datum in Aussicht gestellt worden, ab dem in Konzerthallen und auf kleineren Bühnen wieder Veranstaltungen durchgeführt werden könnten, sagte Didier Veillault, Konzertveranstalter aus Clermont-Ferrand und Mitinitiator eines offenen Briefs an Frankreichs Regierung, am Freitag der Nachrichtenplattform Franceinfo.
Natürlich müssten Gesundheitsvorschriften eingehalten werden, so Veillault. Aber bisher gebe es keinerlei Angaben, ab wann überhaupt wieder Konzerte in geschlossenen Räumen möglich seien, kritisierte er.
Die Musik- und Konzertindustrie sei "auf den Knien", schrieben rund 1500 Veranstalter, Künstler, Produzenten und weitere Kulturschaffende an Staatschef Emmanuel Macron, Premierminister Jean Castex und Kulturministerin Roselyne Bachelot. Die Branche befinde sich in einer wirtschaftlich heiklen Situation.
Der Brief wurde unter anderem von Verantwortlichen der großen Konzertsäle Bataclan und Grand Rex in Paris unterzeichnet. Darin fordern sie einen Zeitplan für die Wiedereröffnung ihrer Sparte. Kinos, Cafés und Restaurants hätten schließlich bereits wieder öffnen dürfen, kritisieren sie.
Ab September würden nach der Sommerpause viele Künstler eigentlich wieder ihre Tourneen aufnehmen wollen, hieß es in dem Brief. Bisher sei aber nicht klar, ob die Bühnen bis dahin überhaupt öffnen könnten und unter welchen Bedingungen.
Frankreich war von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. Das Land hat bisher mehr als 30.000 Todesfälle registriert. Mitte März verhängte die Regierung eine zweimonatige Ausgangssperre. Seit Mai wurden verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens schrittweise wieder geöffnet.
Update, 24. Juli, 13.47 Uhr: Umfrage attestiert geringe Impfbereitschaft gegen Corona
Alle hoffen auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus - so scheint es: Aber nach einer Studie der Universität Heidelberg wollen sich nur 55 Prozent der Befragten im Fall eines verfügbaren Impfstoffes impfen lassen. Die Wissenschaftler befragten jüngst 1350 Menschen.
Je stärker die Verschwörungsmentalität ausgeprägt ist, desto größer ist der Widerstand gegen Schutzmaßnahmen wie die Warn-App oder Impfungen, wie das interdisziplinäre Forscherteam herausfand. Überdies war die Gruppe mit Tendenz zu Verschwörungstheorien auch weniger mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden.
Mehr dazu >>> hier.
Update, 24. Juli, 13.36 Uhr: Sexueller Übergriff auf 14-Jährige in Corona-Zentrum in Indien
Eine 14-Jährige ist in Indiens größtem Corona-Zentrum mit 10.000 Betten nach Angaben der Polizei Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden. Ein 19-jähriger Corona-Patient habe sie angegriffen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Ein anderer Mann soll die Tat vergangenen Woche in einem Badezimmer mit seinem Handy gefilmt haben, berichteten indische Medien. Der Teenager habe milde Covid-Symptome. Die beiden Männer seien festgenommen worden, hieß es von der Polizei.
Übergriffe in indischen Covid-Zentren gab es schon mehrere, wie lokale Medien berichteten. Vergangene Woche etwa wurde demnach eine Frau in einem Quarantäne-Zentrum in Mumbai angegriffen. Und eine Woche davor wurde ein Wachmann festgenommen, weil er eine Minderjährige in einer Corona-Station in der Stadt Patna vergewaltigt haben soll.
Indien ist derzeit auf Platz drei der bekannten Corona-Fälle weltweit - mit mehr als 1,2 Millionen Fällen. In den vergangenen 24 Stunden kamen knapp 50.000 Neuinfektionen dazu. Vor Indien sind Brasilien mit mehr als 2,2 Millionen und die USA mit mehr 4 Millionen Fällen.
Update, 24. Juli, 13.07 Uhr: Söder fordert Corona-Testpflicht an deutschen Flughäfen
CSU-Chef Markus Söder fordert eine Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer an allen deutschen Flughäfen. "Wir brauchen (auch) dringend auf Dauer verpflichtende Tests an den Flughäfen, insbesondere aus Risikogebieten. Da glaube ich reicht die Quarantäne alleine nicht aus. Da wäre ein Test direkt am Flughafen sinnvoll", sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitag in Nürnberg. Söder betonte, dass es eine bundesweit einheitliche Regelung in der Frage geben müsse.
"Ich glaube, wir brauchen dafür jetzt rasche Grundlagen. Das Wichtigste ist aber, dass wir mal klären, ob es verpflichtend ist oder nicht", sagte Söder. Er sei der Meinung, dass der Schutz der Bevölkerung an oberster Stelle stehen solle.
Mit Blick auf die in einigen Bundesländern bereits endenden Sommerferien sei es wichtig, "Tempo zu machen". Er hoffe nicht, dass es in einigen Fällen bereits zu spät sei, da hier die Menschen bereits aus den Urlaubsregionen zurückkehrten, es aber noch keine Tests gebe.
Für Bayern kündigte Söder zudem an, dass am Dienstag das Kabinett bereits die Corona-Tests auf freiwilliger Ebene für Flughäfen im Freistaat beschließen werde. Zugleich gebe es Überlegungen, auch für Rückkehrer in Autos auf den Straßen Test-Zentren zu eröffnen.
Sorge würden ihm aber nicht nur rückkehrende Urlauber machen, sondern auch die anderen Heimkehrer aus europäischen Ländern und der Türkei.
Update, 24. Juli, 12.42 Uhr: Corona-Schutz: Hochwertige Handdesinfektion riecht nach Alkohol
Schon am Geruch kann man hochwertige Händedesinfektionsmittel erkennen. Diese Gele, Flüssigkeiten oder Tücher riechen deutlich nach dem verwendeten Alkohol Isopropanol oder Ethanol, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen. Charakteristisch sei auch ein kühlendes Gefühl. Riecht ein Mittel nach Chlor, gehört es dagegen nicht auf die Hände.
Gegen das Coronavirus wirken Desinfektionsmittel, die "begrenzt viruzid" oder "viruzid" sind. Erstere töten nur behüllte Viren ab – dazu gehören die Coronaviren. Viruzide Mittel töten zusätzlich auch unbehüllte Viren ab.
Steht auf der Flasche "antibakteriell" oder "bakterizid", hilft das nur gegen Bakterien, ist also im Hinblick auf Coronaviren nicht geeignet. Es gibt aber auch Präparate, die beides kombinieren.
Wer im privaten Umfeld Flächen desinfiziert, sollte statt zur Sprühflasche zu greifen, lieber bereits getränkte Tücher oder flüssige Mittel per Tuch benutzen. Denn beim Versprühen können feinste Teilchen eingeatmet werden und die Schleimhäute reizen. Auch von der Wirksamkeit her rät die Apothekerkammer eher zu Tüchern als zu Sprays.
Update, 24. Juli, 12.34 Uhr: Virologe Kekulé für Pflicht-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten
Der Virologe Alexander Kekulé hat sich für verpflichtende Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten ausgesprochen. "Wenn man an einen gefährlichen Ort reist und zurückfährt, dann sollte man sich dringend testen lassen. Da glaube ich, wäre es sinnvoll, das verpflichtend zu machen", sagte Kekulé im Interview mit dem Hörfunkprogramm Bayern 2 am Freitag.
Verpflichtende Tests sollten auch dann gelten, wenn ein Nachbarland von Deutschland zum Risikogebiet erklärt werde, so der Virologe von der Universität Halle (Saale). "Wenn ein Nachbarland wirklich als echtes Risikogebiet ausgewiesen wird (..). Stichwort Luxemburg, dann ist das genauso gefährlich wie Ägypten."
Darüber hinaus sprach sich Kekulé für verstärkte Kontrollen der Behörden im Urlaubsland aus. Hier müsse die Bundesregierung deutlich machen, dass sie das wolle.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Freitag über den Umgang mit Rückkehrern. Angedacht sind verpflichtende Tests an deutschen Flughäfen für Reisende, die aus Risikogebieten zurückkommen.
Weltweit sind auf Basis der wissenschaftlichen Expertise des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit rund 130 Staaten als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das betrifft etwa die Türkei, Israel oder die USA. Nahezu die komplette EU und einige andere europäische Staaten wie die Schweiz fallen nicht darunter.
Update, 24. Juli, 12.29 Uhr: Österreich steigert Zahl der Coronatests
In Österreich liegt die Zahl der täglichen Corona-Tests nach Angaben von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) inzwischen auf Rekordniveau. Mit durchschnittlich etwa 10.000 Tests würden so viele Menschen wie bisher noch nie auf eine Infektion mit dem Coronavirus überprüft, sagte der Minister am Freitag.
Zwar seien die jüngst steigenden Infektionszahlen durchaus Grund zur Sorge, allerdings herrsche auch Zuversicht, dass die Situation unter Kontrolle bleibe. In Deutschland, das etwa neun Mal so viele Einwohner wie Österreich hat, wurden laut Robert Koch-Institut in der 29. Kalenderwoche über 530.000 Tests gemacht.
Insgesamt sind in Österreich aktuell etwa 1500 Menschen mit dem Virus infiziert. Schwerpunkte bei den Neuinfektionen sind die Bundesländer Wien und Oberösterreich. In St. Wolfgang am Wolfgangsee wurden in acht Tourismusbetrieben 16 Mitarbeiter positiv getestet.
Bei allen handelt es sich um Praktikanten, wie der Krisenstab des Landes mitteilte. Sie sind in Quarantäne. Weitere Tests liefen. In den bei deutschen Urlaubern beliebten Bundesländern Tirol und Kärnten wurden zuletzt nur sehr wenige neue Fälle gemeldet.
Als Reaktion auf den jüngsten Trend ist die Maskenpflicht in ganz Österreich seit Freitag ausgeweitet worden.
Die Menschen müssen nun wieder in Lebensmittelgeschäften, bei der Post oder Bank einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Im medizinischen Bereich sowie in Bussen und Bahnen galt die Maskenpflicht bisher schon.
Österreich gerät wegen der steigenden Corona-Zahlen wieder auf die Rote Liste anderer europäischer Staaten: Als erster EU-Staat seit dem weitgehenden Ende der coronabedingten Reisebeschränkungen führt Finnland wieder eine Quarantänepflicht für Einreisende aus Österreich ein.
Update, 24. Juli, 12.28 Uhr: Filmproduzenten: Wegfall der Quarantäne-Regel bringt etwas Erleichterung
Filmproduzenten in Deutschland sehen im Wegfall der Quarantäne-Regel für Schauspieler vor Kuss-Szenen etwas Erleichterung für die Branche. "Die Produzentenallianz begrüßt diese Lockerung der Arbeitsschutzmaßnahmen, da sie den Produktionsprozess unter Corona-Bedingungen etwas erleichtern wird", teilte die Allianz Deutscher Produzenten am Freitag in Berlin mit.
Am Vortag war bekanntgeworden dass die Berufsgenossenschaft BG ETEM die Regel für Schauspieler einer fünftägigen Quarantäne vor Filmszenen mit engem Körperkontakt aufgehoben hat. Es gilt stattdessen ein anderes Schutzkonzept, das weiterhin viele Regeln am Set vorsieht.
Schauspieler müssen fünf Tage vor Kuss- oder Kampfszenen bestimmte Vorschriften beachten: Zum Beispiel sind Schwimmbadbesuche und Partys tabu. Wenn in diesen Tagen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, muss zudem eine FFP2-Schutzmaske getragen werden. Auch zwei Corona-Tests pro Woche sind in dem Schutzkonzept vorgesehen, wenn man über längere Zeit am Set den Mindestabstand nicht wahren kann.
Der wissenschaftliche Direktor der Produzentenallianz und Mitglied der Geschäftsleitung, Oliver Castendyk, betonte: "Wir bei der Produzentenallianz sind froh, dass wir durch unseren Input aus der Praxis und durch das von uns in Auftrag gegebene medizinische Gutachten zu der überfälligen Lockerung und Flexibilisierung der bisherigen Handlungshilfe der BG ETEM für Filmproduktionen beitragen konnten."
Zugleich monierte die Produzentenallianz, sie hätte es sinnvoll gefunden, wenn es lediglich eine auf häufige Corona-Tests basierende Variante geben würde.
Castendyk ergänzte: "Um in Corona-Zeiten drehen zu können, bedarf es neben einheitlichen Standards jedoch noch eines Ausfallfonds, der die trotz aller Sicherheitsvorkehrungen verbleibenden Risiken eines - vorübergehenden oder dauerhaften - Abbruchs der Dreharbeiten absichert. Daran arbeiten wir derzeit intensiv."
Update, 24. Juli, 12.18 Uhr: EU-Kommission will in Corona-Krise einige Finanzmarktregeln lockern
In der Corona-Krise will die EU-Kommission einige Regeln lockern, damit Firmen leichter frisches Kapital an den Märkten aufnehmen können. Dies kündigte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis am Freitag an und versicherte: "Die heute vorgeschlagenen gezielten Änderungen werden es für unsere Unternehmen einfacher machen, die nötige Finanzierung für Investitionen in unsere Wirtschaft zu bekommen."
Zum einen sollen Regeln für Kapitalmarktprospekte befristet vereinfacht werden. Diese Dokumente informieren Investoren über Geschäftsdaten von Unternehmen, die Aktien oder Anleihen ausgeben.
Mit der Neuerung sollen die Prospekte von mehreren Hundert auf nur noch 30 Seiten eingedampft werden können. Einfacher zu erstellen, einfacher zu lesen und einfacher zu prüfen, lautet das Motto. Das soll aber nur für Unternehmen gelten, die auch früher schon Aktien oder Anleihen ausgegeben haben.
Darüber hinaus sollen einige Vorgaben aus der Finanzmarktrichtlinie Mifid II für professionelle Investoren gelockert werden. Das soll Investoren Bürokratie und Kosten ersparen. Der Schutz für weniger erfahrene Anleger wie Privatleute, die in ihre Altersvorsorge investieren, werde aber nicht angetastet, versicherte die Kommission.
Drittes Element ist eine Lockerung der Regeln für die Verbriefung. Gemeint ist die Bündelung von Krediten zur Schaffung von Finanzprodukten, die an den Kapitalmärkten gehandelt werden. Das soll nach Angaben der Kommission Banken helfen, die Kreditvergabe auszuweiten, indem sie «ihre Bilanzen von notleidenden Risikopositionen befreien».
Update, 24. Juli, 11.35 Uhr: Trotz Corona: Giro d'Italia startet mit Einzelzeitfahren auf Sizilien
Der 103. Giro d'Italia startet am 3. Oktober mit einem Einzelzeitfahren über 16 Kilometer von Monreale nach Palermo. Das gaben die Organisatoren am Freitag bekannt.
Die erste Bergankunft der Italien-Radrundfahrt steht auf der dritten Etappe auf dem Ätna auf 1775 Meter Höhe an. Auf Sizilien endet der große Giro-Auftakt am 6. Oktober mit der vierten Etappe über 138 Kilometer von Catania nach Villafranca Tirrena, ehe es dann auf das Festland geht. Weitere Etappendetails sollen demnächst folgen.
In diesem Jahr soll der Giro wegen der Corona-Pandemie zeitgleich mit der Vuelta in Spanien stattfinden. Nach der Tour de France, die vom 29. August bis 20. September geplant ist, ist vom 3. bis 25. Oktober der Giro vorgesehen. Die Vuelta soll am 20. Oktober beginnen und am 8. November enden.
Parallel zum Giro sollen auch die Frühjahrsrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich (4. Oktober) und die Flandern-Rundfahrt (18. Oktober) nachgeholt werden. Während der Vuelta ist unter anderem auch der Klassiker Paris-Roubaix (25. Oktober) eingeplant.
Update, 24. Juli, 11.35 Uhr: Bis zu 1500 Tests täglich im Coronatest-Zentrum am Frankfurter Flughafen
Knapp einen Monat nach dem Start des Coronatest-Zentrums am Frankfurter Flughafen hat der Betreiber Centogene eine positive Zwischenbilanz gezogen. Zur Zeit würden etwa 1000 bis 1500 Tests pro Tag durchgeführt, erklärte das Biotechnologie-Unternehmen auf Anfrage.
Insgesamt seinen bislang 30.000 Menschen getestet worden. Davon seien 70 Tests positiv, von denen nahezu alle einreisende Passagiere waren.
"Wir lernen schon jetzt, dass in unterschiedlichen Ländern neue Infektionsherde entstehen können, da unkontrolliert einreisende Passagiere unwissentlich, da ohne klinische Symptome, die Covid-19-Infektion in das Land eintragen können", sagte Centogene-Chef Arndt Rolfs. "Das präventive Testen an allen Flughäfen ist ein wesentliches Element im Kampf gegen die Pandemie."
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber Fraport und der Lufthansa Ende Juni gestartet. Abfliegende und ankommende Passagiere können sich dort testen lassen. Das Angebot sei gut angelaufen und werde gut angenommen, hatte auch ein Fraport-Sprecher gesagt.
Das Zentrum steht nicht nur Flugreisenden offen, sondern allen, die ihren aktuellen Covid-Status kennen wollen. Nach Angaben von Centogene betragen die Wartezeiten im Schnitt rund 30 bis 60 Minuten. Zu Stoßzeiten könne es jedoch teilweise auch länger dauern.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich grundsätzlich darauf verständigt, Reisende aus sogenannten Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr auf das Coronavirus zu testen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Bislang gibt es in Deutschland nur an wenigen Airports entsprechende Zentren.
Update, 24. Juli, 11.35 Uhr: Montgomery: Urlauber in Risikoland sollen Corona-Test selbst zahlen
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten für sinnvoll - eine Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen lehnt er jedoch ab.
"Wer sich einen Urlaub im Risikogebiet leistet, muss auch den Corona-Test selbst bezahlen", sagte Montgomery der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). "Generell sind solche Tests sinnvoll", fügte er hinzu. Allerdings könne man nie alle Rückkehrer aus allen Risikogebieten erreichen.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Freitag über den Umgang mit Rückkehrern. Angedacht sind verpflichtende Tests an deutschen Flughäfen für Reisende, die aus Risikogebieten zurückkommen.
Weltweit sind auf Basis der wissenschaftlichen Expertise des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit rund 130 Staaten als Corona-Risikogebiet eingestuft. Das betrifft etwa die Türkei, Israel oder die USA. Nahezu die komplette EU und einige andere europäische Staaten wie die Schweiz fallen nicht darunter.
Update, 24. Juli, 11.23 Uhr: Ärzteverband: Rückkehrer noch im Flugzeug zu Kontakten befragen
Noch im Flugzeug sollen Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten nach ihren Kontakten befragt werden - so lautet ein Vorschlag der Bundesvorsitzenden des Ärzteverbandes "Marburger Bund", Susanne Johna.
So könne man einen Zettel an alle Mitreisenden verteilen und bitten, ihn auszufüllen, sagte sie am Freitag in einem Interview mit "WR Aktuell". Anhand der erhobenen Informationen könnten dann an den Abstrichzentren mögliche Risiken ausgemacht werden.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Freitag über den Umgang mit Reiserückkehrern. Im Raum stehen verpflichtende Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten.
"Man muss sich klarmachen, dass ein solcher Test - auch wenn das Testergebnis negativ ist - eine Momentaufnahme ist und keine hundertprozentige Sicherheit geben kann", sagte Johna. Denn die Inkubationszeit sei länger, Ansteckungen direkt vor der Anreise würden bei so einem Test nicht angezeigt.
Wenn man hunderprozentig sicher sein wollte, müssten etwa Rückkehrer nach drei oder vier Tagen in Quarantäne einen erneuten Test machen. "Aber uns muss auch klar sein, dass es eine hundertprozentige Sicherheit gar nicht geben kann" sagte sie.
Update, 24. Juli, 11.21 Uhr: Niedersachsen kehrt zu Regelbetrieb der Kindergärten zurück
Niedersachsen nimmt zum 1. August den Regelbetrieb in Kindergärten wieder auf. In den vergangenen vier Wochen mit einem eingeschränkten Regelbetrieb und großen Gruppen habe sich gezeigt, dass die Kitas nicht zu einem Hotspot von Corona-Infektionen geworden sind, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Freitag in Hannover.
"Wir nähern uns damit stark einem Kita-Alltag, wie wir ihn vor Corona kannten." Auch die Neuaufnahme von Kindern sei wieder möglich. Befristet dürfen die Kindergärten bis zu den Herbstferien weiterhin fachfremdes Personal einstellen, wenn Erzieherinnen oder Erzieher coronabedingt ausfallen.
Update, 24. Juli, 11.08 Uhr: Umfrage: Mehrheit der Deutschen nicht enttäuscht wegen Sportabsagen
Die Mehrheit der Deutschen hat für die Absagen und Verlegungen zahlreicher Sportereignisse wegen der Corona-Krise Verständnis. 55 Prozent der befragten Bundesbürger seien deswegen nicht wirklich enttäuscht, ergab eine am Freitag veröffentlichte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Wegen der Pandemie waren die für dieses Jahr geplante Fußball-Europameisterschaft und auch die Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 verlegt worden. Die Fußball-Bundesliga musste eine zweimonatige Zwangspause einlegen, eine Reihe weiterer Ligen-Wettbewerbe und Veranstaltungen war unterbrochen oder sogar gestrichen worden.
Die Zeit, in der sie ansonsten die Sportereignisse als Zuschauer im Stadion oder vor dem Fernseher verfolgt hätten, verbrachte rund ein Drittel der Befragten stattdessen mit der Familie. Ein Viertel nannte verstärkte Aktivität an frischer Luft als Ersatz.
Jeder Fünfte stieg stattdessen auf Fernsehserien und Spielfilme um, für die wegen der Sportübertragungen ansonsten keine Zeit gewesen wäre. Bei der Umfrage in zehn europäischen Ländern wurden von YouGov insgesamt 2031 Deutsche befragt.
Update, 24. Juli, 10.55 Uhr: 30 Tönnies-Mitarbeiter positiv auf Corona getestet - meist "Altfälle"
Beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei routinemäßigen Kontrollen 30 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die meisten sind nach Angaben des Unternehmens sogenannte Altfälle - bei denen das Virus schon früher festgestellt worden und noch immer nachweisbar sei. Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet.
Die 30 Mitarbeiter seien wie alle Beschäftigten beim Arbeitsantritt im Werk nach der wochenlangen Zwangspause getestet worden - so sei es mit den Behörden zuvor abgestimmt worden, sagte Unternehmenssprecher André Vielstädte.
Nach rund 24 Stunden habe das Ergebnis vorgelegen, dann seien die Kollegen unmittelbar für den Betrieb gesperrt und in Quarantäne geschickt worden. Ob tatsächlich alle 30 Beschäftigten einen Tag lang eingesetzt waren, werde noch ermittelt.
Bei acht der 30 Mitarbeiter müsse noch geklärt werden, ob sie sich neu mit dem Virus angesteckt haben oder ob bei ihnen ebenfalls nur eine frühere Infektion noch nachweisbar sei, sagte Vielstädte. Nach einer Infektion könne das Ergebnis noch bis zu zehn Wochen lang positiv ausfallen, obwohl der Betroffene nicht mehr infektiös sei.
Die Produktion am Hauptstandort in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh war nach einem Corona-Massenausbruch vier Wochen lang stillgelegt worden. Nach umfangreichen Prüfungen eines Hygienekonzepts und Schutzvorkehrungen durfte der Fleischkonzern den Betrieb erst vor einer Woche wieder in Teilen hochfahren. Zu den vereinbarten Maßnahmen gehört auch eine intensive Testung der Mitarbeiter.
Update, 24. Juli, 10.53 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Russland steigt auf über 800.000
In der Corona-Pandemie haben sich in Russland insgesamt mehr als 800.000 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.
In den vergangenen 24 Stunden kamen im ganzen Land rund 5800 neue Fälle hinzu, wie die Behörden am Freitag in Moskau mitteilten. Nur die USA, Brasilien und Indien verzeichnen mehr Fälle als das Riesenreich.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Russland liegt seit geraumer Zeit in dieser Größenordnung. Die Hauptstadt Moskau ist mit rund 600 neuen Coronafällen pro Tag noch immer der Hotspot in Russland. In der Metropole mit geschätzten 15 Millionen Einwohnern gab es in den vergangenen Monaten strenge Ausgangsbeschränkungen, was die Zahlen drückte. Die Vorschriften wurden jedoch weitgehend aufgehoben.
Im ganzen Land starben bislang nach offiziellen Statistik mehr als 13.000 Menschen mit dem Virus. Das ist im Vergleich zu anderen Länder relativ wenig. In den USA mit mehr als 4 Millionen Coronafällen gibt es nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität rund 145.000 Tote. Immer wieder gab es Berichte über geschönte Corona-Statistiken in Russland. Behördenvertreter wiesen dies jedoch vehement zurück.
Update, 24. Juli, 10.41 Uhr: Kommunalverband: Freiwillige Corona-Tests auch an Bahnhöfen und Häfen
Freiwillige Corona-Tests für Reiserückkehrer nicht nur an Flughäfen, sondern auch an Bahnhöfen und Seehäfen - dafür hat sich der Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, ausgesprochen.
"Wir müssen eben die Testkapazitäten deutlich ausbauen, überall dort, wo die Reisenden zurückkehren", sagte er am Freitag im Interview mit "NDR Info". Die Tests sollen laut Landsberg freiwillig und für die Reisenden kostenlos sein.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Freitag über den Umgang mit Reiserückkehrern. Im Raum stehen verpflichtende Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten.
"Das wird nicht umsetzbar sein", sagte Landsberg mit Blick auf verpflichtende Tests. "Das Ganze geht aus meiner Sicht nur freiwillig." Man müsse die Leute überzeugen. "Das klappt ja auch", sagte er mit Blick auf die Corona-App, die bereits mehr als 15 Millionen Mal heruntergeladen worden sei.
Die Testzentren an Bahnhöfen, Seehäfen und Flughäfen sollen laut Landsberg schnelle Tests gewährleisten. "Da stellt sich ja keiner drei Stunden an", sagte er. Auch solle es innerhalb von 24 Stunden ein Testergebnis geben.
Es würde enorm entlasten, wenn getestet werde, bevor Kinder wieder in die Schule oder Reisende zurück zur Arbeit gingen. Die Kosten für die Tests sollen laut Landsberg die Krankenkassen und die Länder tragen. "Aber dieses Geld ist gut angelegt", sagte er. Man müsse bedenken, was es dieses Land kosten würde, wenn es einen flächendeckenden Lockdown gebe.
Update, 24. Juli, 10.09 Uhr: Maskenpflicht in England tritt in Kraft
In England ist am Freitag, den 24. Juli die Pflicht zum Tragen von Masken in Geschäften und anderen geschlossenen Räumen in Kraft getreten. Wer dagegen verstößt muss mit einer Strafe von bis zu 100 Pfund (ungerechnet 110 Euro) rechnen.
Die Regierung in London hatte die Regelung erst nach langem Zögern eingeführt. In Schottland müssen schon seit Anfang des Monats Masken in geschlossenen Räumen getragen werden.
Bislang galt die Maskenpflicht in England nur in öffentlichen Verkehrsmitteln. Befürchtet wurde zunächst, es könne zu einer hohen Nachfrage nach der in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen knappen Schutzausrüstung kommen. Außerdem wurde gewarnt, Masken könnten durch häufiges Berühren oder ein trügerisches Gefühl von Sicherheit sogar kontraproduktiv sein.
Großbritannien ist mit mehr als 45.500 Todesfällen bei nachweislich mit dem Virus Infizierten das am schlimmsten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Pandemie reagiert zu haben.
Update, 24. Juli, 8.41 Uhr: Verkehrsunfälle auch im Mai auf Tiefstand wegen Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Verkehrsunfälle sowie die der dabei gestorbenen und verletzten Menschen auch im Mai auf einen historischen Tiefstand sinken lassen.
Im Vorjahresvergleich kam es angesichts des geringen Verkehrsaufkommens mit 181.000 zu 23 Prozent weniger Unfällen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
237 Menschen starben vorläufigen Ergebnissen zufolge dabei, dies waren mehr als sechs Prozent weniger als im Mai des Vorjahres. Damit wurde laut den Statistikern der geringste Mai-Stand seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 erreicht. Gleiches gelte für die Zahl der Verletzten, die um 16 Prozent auf rund 27.600 zurückging.
Bereits im April waren die Unfallzahlen auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren gesunken, da wegen Homeoffice und Fernunterricht weniger Menschen auf den Straßen unterwegs waren.
Die Zahl der Unfälle war in dem Monat sogar um mehr als ein Drittel niedriger als im April 2019. Allerdings hatte sich die Zahl der Verkehrstoten kaum bewegt.
Update, 24. Juli, 7.55 Uhr: 99 Prozent weniger Ausländer in römischen Hotels im Juni
Der Zusammenbruch des Tourismus in Rom wegen der Corona-Pandemie dauert trotz Öffnung vieler europäischer Grenzen an: Bei den Hotels und Pensionen in Italiens Hauptstadt lag das Minus der Ankünfte im Juni bei über 99 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das zeigen regionale Statistiken (EBTL).
Es wurden nur 6300 Ankünfte von Ausländern in den Hotels registriert. Etwa ein Viertel der Reisenden kam aus Deutschland. Ein Jahr zuvor hatten mehr als 773.000 internationale Gäste im Juni in Rom übernachtet.
Italien hat die Grenzen für Bürger zahlreicher europäischer Staaten seit 3. Juni wieder geöffnet. Das Land verzeichnet bisher durch die Pandemie mehr als 35 000 Tote - allerdings liegt der Schwerpunkt der Virusinfektionen in einigen Regionen im Norden.
Update, 24. Juli, 7.03 Uhr: ATP und WTA sagen Tennis-Turniere in China ab
Die für diesen Herbst geplanten Profitennis-Turniere in China fallen aus. Dies teilten die Herren-Organisation ATP und die Damen-Organisation WTA am Freitag mit. Beide beriefen sich dabei auf eine Anordnung der obersten Sportbehörde Chinas im Zuge der Coronavirus-Pandemie.
Die Behörde hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, mit Ausnahme der Tests für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking "und anderer wichtiger Events würden im Prinzip keine weiteren internationalen Sport-Veranstaltungen stattfinden".
Betroffen sind im Tennis unter anderem die China Open in Peking, das Masters-Turnier der Herren in Shanghai und die WTA-Finals der Damen in Shenzhen.
"Wir sind extrem enttäuscht, dass unsere Weltklasse-Events in China in diesem Jahr nicht stattfinden werden", sagte WTA-Chef Steve Simon in einer Erklärung. Man respektiere jedoch die Entscheidung. ATP-Geschäftsführer Andrea Gaudenzi erklärte, man habe die Turniere schweren Herzens absagen müssen.
Beide Profiorganisationen kündigten an, weiter an einem neuen vorläufigen Kalender zu arbeiten. Die ATP will ihn innerhalb der kommenden zwei Wochen vorlegen.
Erwartet wird demnächst auch eine erneute Entscheidung über die US Open. Das Grand-Slam-Turnier in New York soll eigentlich ab dem 31. August stattfinden. Erst vor wenigen Tagen allerdings sagten die Organisatoren des ATP-Turniers in Washington die Veranstaltung ab, mit der ab dem 14. August die Herren-Tour wieder beginnen sollte.
Der Start der Damen ist für den 3. August mit dem WTA-Turnier in Palermo geplant, eine Woche später soll in Prag sowie in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky gespielt werden.
Update, 24. Juli, 6 Uhr: GEW: Lehrer durch Präsenz- und Fernunterricht doppelt belastet
Die Lehrer-Gewerkschaft GEW sieht in dem Plan der Landesregierung, im neuen Schuljahr parallel Präsenz- und Fernunterricht anzubieten, eine fortgesetzte Doppelbelastung für die Lehrkräfte. In Umfragen zum Schuljahresende hatten Lehrer darauf verwiesen, dass sich durch den Wechsel von Präsenzunterricht und sogenanntem Distance Learning wegen der Corona-Pandemie die Arbeitsbelastung spürbar erhöht habe, erklärte die GEW in Schwerin.
Zudem hake es an der Schnittstelle zwischen Schulen und Hortbetreuung, sagte GEW-Landesvorsitzender Maik Walm. Die festen Gruppen aus den Schulen könnten in den Horten meist nicht aufrecht erhalten werden. Das sei auch bei den Schulbussen so: Nach Angaben der Landkreise und Kommunen soll es keine zusätzlichen Verkehrsmittel geben, um volle Busse zu vermeiden.
"Damit vermehren sich mögliche undokumentierte Risikokontakte für die Schülerinnen und Schüler deutlich", kritisierte Walm. Die Gesundheit von Schülern und Lehrern in der Corona-Krise dürfe nicht durch wirtschaftliche Gesichtspunkte aufs Spiel gesetzt werden. Walm forderte, Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit auch umzusetzen, wenn sie zusätzliche Kosten verursachen.
Kommt es zu lokalen Corona-Ausbrüchen, obliegt es den jeweiligen Gesundheitsämtern, Maßnahmen zu planen und durchzusetzen. Das würde viele Lehrkräfte verunsichern. «Viele wüssten gerne, was im möglichen "Ernstfall" passieren wird», sagte Walm. Wenn im Herbst die Erkältungswelle einsetze, werde es um die Frage gehen, ob man mit "normalen" Erkältungssymptomen selbst noch in die Schule gehen könne, was "normale" Symptome sind und ob man die Kinder nach Hause schicken müsse. Bisher fehlten verbindliche Regelungen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft begrüßte jedoch, dass das neue Schuljahr aufgrund der niedrigen Infektionszahlen in MV weitgehend im Regelbetrieb starten soll. Mit dem neuen Hygieneplan würden Kontakte dokumentiert und nachvollziehbar. Das sei sinnvoll.
Update, 24. Juli, 5.30 Uhr: Laut Studie gibt es in Büros mehr Aerosol-Belastung als in Kinos
Die Konzentration der für die Übertragung von Corona-Viren relevanten Aerosole ist in Kinosälen deutlich geringer als in einem Büroraum. Zu diesem Ergebnis kommt eine der Deutschen Presse-Agentur vorliegende Studie des Hermann-Rietschel-Instituts der Technischen Universität Berlin für den Hauptverband Deutscher Filmtheater HDF Kino.
Wird im Kino nur geatmet, liegt die Zahl der eingeatmeten Aerosole selbst bei einem Film mit Überlänge noch deutlich unter der in einem Büro, in dem gesprochen werde. Das hängt laut Studie auch mit der Lüftungsart in den Kinos zusammen.
Der Verband HDF Kino fordert deswegen, die Abstandsregelung von 1,50 Metern zu reduzieren, da die Sicherheit der Besucher gewährleistet sei. Nur wenn Kinos ihre Kapazitäten erhöhen können, werde es mehr neue Filme geben, mit denen die Kinos die Krise überleben könnten.
Update, 24. Juli, 5.17 Uhr: Brasilien: Fast 60.000 neue Corona-Fälle - Bolsonaro grüßt ohne Maske
Der nach eigener Aussage mit dem Coronavirus infizierte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist mit dem Motorrad auf dem Gelände der Präsidentenresidenz spazieren gefahren und hat sich ohne Maske mit Angestellten unterhalten, die dort arbeiteten. Dies berichteten brasilianische Medien am Donnerstag.
Bolsonaro befindet sich in Quarantäne, nachdem er vor zwei Wochen gesagt hatte, ein Corona-Test beim ihm sei positiv ausgefallen. Der rechte Präsident führt die Amtsgeschäfte vom Palácio da Alvorada in Brasília aus. Nach Informationen des Kommunikationsministeriums vom Mittwoch war er ein weiteres Mal positiv getestet worden.
Nach den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Das Gesundheitsministerium meldete am Donnerstagabend (Ortszeit) 59.961 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher 2.287.475 Fälle registriert. 84.082 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 bislang gestorben.
Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird. Das Land hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so groß wie Deutschland.
Die brasilianische Regierung hat die Pandemie von Anfang an verharmlost. Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus als "leichte Grippe" und lehnte Einschränkungen und Schutzmaßnahmen ab.
In einem Gespräch mit Anhängern vor der Präsidentenresidenz am Donnerstag sagte er, dass eine Ansteckung mit dem Virus nicht verhindert werden könnte, außer in Fällen von extremer Isolation: "Wer in der Gesellschaft lebt, wird das Virus früher oder später bekommen. In dieser Hinsicht kann man den Tod nicht vermeiden."
Update, 24. Juli, 5.12 Uhr: China meldet neuen Corona-Ausbruch in Dalian
In der nordostchinesischen Stadt Dalian ist es zu neuen Infektionen mit dem Coronavirus gekommen. Wie die staatliche Zeitung "Global Times" am Freitag berichtete, stellten die Behörden zwei neue Erkrankungen fest, sowie 15 Infektionen, bei denen keine Symptome erkennbar waren. Dem Bericht zufolge sind es die ersten Infektionen in der Stadt seit 111 Tagen.
Die Behörden ordneten an, Kindergärten zu schließen. In betroffenen Gebieten der Stadt sollten zudem Corona-Tests bei möglichst vielen Menschen durchgeführt werden. Wohngebiete, für die ein Lockdown verhängt wurde, sollen mit Lebensmitteln versorgt werden.
China hat das Coronavirus bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle. Jedoch kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen in verschiedenen Landesteilen, auf die in der Regel mit strengen Maßnahmen reagiert wird. Neben der Stadt Dalian kämpfen die Region Xinjiang im äußersten Westen des Landes sowie die Sonderverwaltungsregion Hongkong derzeit mit Ausbrüchen.
Während in Xinjiang in den letzten Tagen 95 Infektionen bestätigt wurden, erlebt Hongkong die bisher schlimmste Infektionswelle. Seit Anfang Juli wurden 980 Infektionen in der Millionenmetropole registriert.
Update, 24. Juli, 5.05 Uhr: 815 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 815 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.183 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen meldete (Datenstand 24.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9111 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 10 im Vergleich zum Vortag. Bis Freitagmorgen hatten 189.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore fallen die Zahlen sogar noch etwas höher aus. Demnach gab es in Deutschland bereits 204.881 Infizierte, dafür aber nur 9110 gemeldete Covid-19-Tote.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 23.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 0,93 (Vortag: 0,89). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 23.7., 0.00 Uhr, bei 1,05 (Vortag: 1,01). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 24. Juli, 5.05 Uhr: Weber: EU stellt falsche Weichen
Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber, hat die geplanten Kürzungen bei Forschung und Gesundheitswesen in der langfristigen Etatplanung der Europäischen Union kritisiert.
"Wir verlieren in der Forschung bereits heute den Anschluss an China", sagte der CSU-Politiker der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). Der EU-Haushalt sei an diesen Stellen "nicht zustimmungsfähig". Das EU-Parlament werde jetzt nachverhandeln, um "Korrekturen" zu erreichen.
Weber forderte für das Europäische Parlament "ein Mitspracherecht" bei der Gestaltung der nationalen Programme aus dem Corona-Aufbaufonds. Das Geld müsse Zukunftsprojekten dienen wie 5G-Mobilfunknetzen und der Wasserstoffwirtschaft.
"Schon jetzt heißt es, dass man damit in Frankreich Sozialprogramme finanzieren will, in Polen sollen Autobahnen gebaut und in anderen Mitgliedsländern Steuern gesenkt werden", sagte er. "Die EU ist nicht dazu da, die Löcher in den nationalen Budgets zu stopfen."
Außerdem brauche man Gewissheit, dass die Gelder nur an Länder gehen, die die Unabhängigkeit der Justiz achten und Korruption bekämpfen.
Die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer hatten sich am Dienstag auf ein Corona-Krisenprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro und einen siebenjährigen EU-Haushalt von 1074 Milliarden Euro geeinigt. Der Haushalt braucht die Billigung des EU-Parlaments, das nun in einem Vermittlungsverfahren Änderungen durchsetzen will. Die Entscheidung fällt wahrscheinlich im September.
Update, 24. Juli, 4.48 Uhr: Costa Rica öffnet wieder für europäische Touristen
Costa Rica will ab dem 1. August wieder Touristen aus der Europäischen Union einreisen lassen. Als erste Besucher würden Passagiere von Flügen aus Frankfurt und Madrid am Flughafen der Hauptstadt San José begrüßt, teilte das Präsidialamt des mittelamerikanischen Landes am Donnerstag (Ortszeit) mit. Voraussetzung für die Einreise ist demnach ein negativer Coronavirus-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Ab dem 1. August sollen auch Surfen und andere Freiluftaktivitäten wieder möglich sein. In diesem ersten Schritt der sukzessiven Wiedereröffnung des Tourismus werde es zunächst weniger als ein Prozent des vor der Corona-Krise üblichen Volumens internationaler Flüge geben, hieß es.
In den nächsten Monaten würden auch Einreisen aus Großbritannien und Kanada erlaubt. Die weiteren Schritte hingen von der Entwicklung der Pandemie in Costa Rica wie auf der Welt ab.
Das Fünf-Millionen-Einwohner-Land hatte seine Grenzen am 18. März geschlossen. Costa Rica ist für seinen weitreichenden Umweltschutz sowie seine Artenvielfalt bekannt und profitiert stark vom Öko-Tourismus. Bisher wurden dort 13.129 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 und 80 Todesfälle offiziell registriert. Innerhalb des Coronavirus-Brennpunkts Lateinamerika gehört Costa Rica zu den weniger schlimm betroffenen Ländern.
Update, 24. Juli, 4.45 Uhr: Unternehmen wollen Dienstreisen auch nach der Corona-Krise reduzieren
Viele Konzerne in Deutschland wollen auch nach der Corona-Pandemie die Zahl ihrer Dienstreisen reduzieren. Die positiven Erfahrungen mit virtuellen Gesprächen während der Krise sollten genutzt werden, um bestimmte Treffen auch in Zukunft virtuell abzuhalten, wie aus einer branchenübergreifenden dpa-Umfrage unter deutschen Konzernen hervorgeht.
Ob Deutsche Post, Deutsche Telekom, Deutsche Bank, Rheinmetall, Zalando, Evonik, RWE, Bayer oder Thyssenkrupp: Von allen heißt es, man wolle die Möglichkeiten von Videokonferenzen auch weiterhin nutzen.
Viele der Konzerne haben solche Tools auch vor der Pandemie bereits eingesetzt - etwa mit Blick auf den Klimaschutz, um Kosten zu sparen oder Mitarbeiter an unterschiedlichen Standorten zu verbinden.
"Die Pandemie hat hier als Katalysator fungiert und der virtuellen Zusammenarbeit einen weiteren Schub gegeben", sagte eine Sprecherin der Deutschen Post. Viele Unternehmen wollen künftig von Fall zu Fall entscheiden und streben eine Mischung aus persönlichen Treffen und virtuellem Austausch an.
Eine aktuelle Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation zeichnet das gleiche Bild: Knapp 90 Prozent von 500 befragten deutschen Unternehmen tendieren demnach dazu, Dienstreisen zukünftig zumindest kritischer zu hinterfragen. Die Studienautoren prophezeien: Es wird selbstverständlicher werden, virtuelle Zusammenkünfte statt Dienstreisen zu organisieren.
Update, 24. Juli, 3.45 Uhr: Filmstarts von "Mulan" und "Tenet" in Corona-Krise erneut verschoben
Wegen der Coronavirus-Pandemie hat das Disney-Studio den Kinostart von "Mulan" auf unbestimmte Zeit verschoben. "In den vergangenen Monaten ist deutlich geworden, dass nichts festgeschrieben ist, wenn es darum geht, wie wir in dieser globalen Gesundheitskrise Filme herausbringen", teilte das Filmstudio am Donnerstag (Ortszeit) mit.
"Heute bedeutet das, dass unsere Startpläne für 'Mulan' pausieren, während wir untersuchen, wie wir diesen Film am besten zu den Zuschauern der Welt bringen können."
Die Neuauflage des 1998 von Disney verfilmten Zeichentrick-Märchens um die chinesische Heldin Hua Mulan sollte eigentlich schon am 26. März in die deutschen Kinos kommen und einen Tag später in den USA anlaufen. Dann war der Start erst auf Juli und dann auf August geschoben worden. In der rund 200 Millionen Dollar teuren Produktion von der neuseeländischen Regisseurin Niki Caro spielt die chinesische Schauspielerin Liu Yifei die Hauptrolle.
Wegen der Coronavirus-Pandemie sind weltweit immer noch viele Kinos geschlossen. Weitere Planänderungen gab es dann auch für mehrere andere Filme: So sollen alle geplanten Filme der Reihen "Star Wars" und "Avatar" je um ein Jahr verschoben werden.
Zudem hatte das Studio Warner Bros. bereits vor einigen Tagen angekündigt, dass Christopher Nolans Action-Thriller "Tenet" nicht mehr wie geplant im August, sondern an einem nicht näher spezifierten Datum 2020 in die Kinos kommen solle. Ursprünglich sollte der Action-Thriller mit John David Washington ("BlacKkKlansman") und Robert Pattinson ("Harry Potter", "Twilight") am 17. Juli in die Kinos kommen, wurde dann aber wegen der Corona-Pandemie auf den 31. Juli geschoben.
In "Tenet" geht es um zwei Agenten, die die Welt vor einem Dritten Weltkrieg bewahren sollen. Christopher Nolan hat bei dem Film nicht nur die Regie übernommen, sondern auch das Drehbuch geschrieben.
Update, 24. Juli, 2 Uhr: FDP: Rückkehrer aus Risikoländern sollen Corona-Tests selbst zahlen
Die FDP fordert, dass Reiserückkehrer aus Risikoländern ihre Corona-Tests selbst bezahlen müssen. "Wenn Urlauber in Länder fahren, von denen vorher bekannt ist, dass es sich um Risikogebiete handelt, dann liegt das Risiko bei den Urlaubern», sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann der "Saarbrücker Zeitung" (Freitag). "Folglich müssten sie die Tests auch bezahlen."
Die Kosten dürften nicht von den Krankenkassen und folglich den Beitragszahlern beglichen werden. "Zumal es bei Fluggästen zwecks Urlaubs in aller Regel nicht um Sozialfälle geht", so Ullmann.
Ullmann kritisierte, mögliche Schnelltests bedeuteten lediglich eine trügerische Sicherheit. "Ein einziger Test ist letztlich sogar gefährlich, weil man sich dann in falscher Sicherheit wiegt und dadurch erst recht Infektionsketten entstehen können", sagte der Bundestagsabgeordnete. Er verwies auf die Inkubationszeit von bis zu zehn Tagen. "Das heißt, ist das Testergebnis am zweiten Tag negativ, so kann es am Tag acht bereits positiv sein."
Update, 24. Juli, 0.21 Uhr: US-Republikaner sagen wegen Corona geplanten Parteitag in Florida ab
Angesichts der Zunahme von Corona-Neuinfektionen im US-Bundesstaat Florida sagen die Republikaner ihren dort für Ende August geplanten Parteitag ab. Die Gesundheit der Menschen gehe vor, sagte Präsident Donald Trump am Donnerstag im Weißen Haus.
"Es gibt in unserem Land nicht wichtigeres als die Sicherheit unserer Menschen", sagte Trump. Die formelle Nominierung Trumps zum Kandidaten für die Präsidentenwahl am 3. November soll in kleinerem Rahmen in Charlotte im Bundesstaat North Carolina erfolgen.
Die Absage der in Florida geplanten Großveranstaltung stellte für Trump eine Kehrtwende dar. Erst im Juni hatte er die Verlegung des ursprünglich in Charlotte geplanten Parteitags mit rund 19.000 Delegierten angekündigt. Gouverneur Roy Cooper hatte wegen der Corona-Pandemie erklärt, eine solche Großveranstaltung werde nur unter Auflagen wie dem Tragen von Masken und weniger Teilnehmern möglich sein.
Seit Mitte Juni hat sich jedoch die Corona-Situation in Florida deutlich zugespitzt. In dem Staat mit gut 21 Millionen Einwohnern gibt es inzwischen rund 400.000 bekannte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Jacksonville gehört zu den stark betroffenen Gebieten.
In den USA entscheidet jeder der 50 Bundesstaaten separat darüber, welche Corona-Auflagen zu welchem Zeitpunkt gelten und wann es Zeit für Lockerungen ist. Voll besuchte Großveranstaltungen gelten jedoch bislang fast überall als tabu.
Die Demokraten werden ihren für August geplanten Parteitag zur Nominierung ihres Präsidentschaftskandidaten ebenfalls zumeist virtuell abhalten. Ex-Vizepräsident Joe Biden soll die Nominierung als Kandidat aber am ursprünglichen Veranstaltungsort in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin entgegennehmen, hieß es. Die Delegierten sollen aber wegen der Corona-Pandemie nicht anreisen.
Noch mehr Informationen zu dem Thema findet ihr in unserem ausführlichen Artikel zum verschobenen Parteitag der US-Republikaner in Florida.
Update, 24. Juli, 0.10 Uhr: WHO dämpft Erwartung auf baldige Ausrottung des Coronavirus
Eine baldige Ausrottung des neuen Coronavirus ist nach Überzeugung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht in Sicht. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben", sagte Nothilfekoordinator Mike Ryan am Donnerstagabend in Genf.
"Wir werden in absehbarer Zukunft nicht in der Lage sein, das Virus zu beseitigen oder auszurotten." Vielmehr müssten die Menschen lernen, mit dem Virus zu leben und in eine gewisse Normalität zurückzufinden.
Ryan rief die Länder weltweit auf, alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen einzusetzen, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Dazu gehöre auch, im Notfall Bars oder Clubs vorübergehend wieder zu schließen oder die Zahl der Besucher zu begrenzen.
"Wenn die Infektionsrate in einer Gesellschaft hoch ist, dann werden Aktivitäten, die viele Menschen zusammenbringen, vor allem in geschlossenen Räumen, weitere Übertragungen der Krankheit verursachen", sagte Ryan.
Update, 24. Juli, 0.02 Uhr: Kurz: "Sparsame Vier" wollen weiter in EU zusammenarbeiten
Österreich will sich auch jenseits der Finanzpolitik mit den Niederlanden, Schweden und Dänemark abstimmen, um gemeinsamen Interessen in der Europäischen Union durchzusetzen. Die vier Staaten hatten im Ringen um den Corona-Wiederaufbauplan als "Sparsame Vier" eine Reduzierung der geplanten Zuschüsse erwirkt.
"Wir werden uns in der Gruppe der Sparsamen weiterhin eng abstimmen, um Plänen für eine Schuldenunion auch in Zukunft entschieden entgegenzutreten und unsere Interessen auch in anderen Bereichen gemeinsam wahren zu können", sagte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz der "Welt" (Freitag). Welche anderen Bereiche er meinte, wurde nicht deutlich.
"Wir haben gemeinsam mit den Niederlanden, Dänemark und Schweden dafür gesorgt, dass sorgsam mit europäischem Steuergeld umgegangen wird und es klare Bedingungen für die Auszahlung der Mittel aus dem Wiederaufbaufonds gibt, wie die Durchführung von Reformen", sagte Kurz.
"Es ist uns auch gemeinsam gelungen, den Einstieg in eine permanente europäische Schuldenunion zu verhindern. Es ist ja kein Geheimnis, dass manche Länder dafür stets eingetreten sind. All das ist natürlich auch im Interesse der deutschen Steuerzahler."
Die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer hatten sich am Dienstag auf ein Corona-Krisenprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro und einen siebenjährigen EU-Haushalt von 1074 Milliarden Euro geeinigt.
Dabei hatten die "Sparsamen Vier" wesentlichen Anteil an der Ausgestaltung. Der Haushalt braucht die Billigung des EU-Parlaments, das in einem Vermittlungsverfahren Änderungen durchsetzen will.
Update, 24. Juli, 0.01 Uhr: Verbraucherschützer für freiwillige Corona-Tests für Urlauber
Verbraucherschützer haben sich gegen verpflichtende Corona-Tests für rückkehrende Urlauber ausgesprochen. "Wir halten es für sinnvoll, dass sich alle Reiserückkehrer auf das Coronavirus testen lassen können, wenn sie dies wollen. Die Tests sollten freiwillig sein", sagte Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller der "Rheinischen Post" (Freitag). Er setze dabei auf das Eigeninteresse der Urlauber.
Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) forderte die Bundesländer auf, wie Bayern für alle Urlaubsrückkehrer kostenlose Corona-Tests anzubieten. Für flächendeckende Tests sei genug Geld da. Auch die Testkapazitäten seien vorhanden.
Müller sprach sich gegen eine Quarantänepflicht aus. "Jede Pflicht, die nicht kontrolliert werden kann, höhlt die Akzeptanz dafür aus", sagte er der Zeitung. An diesem Freitag wollen die Gesundheitsminister der Länder beschließen, wie sie mit Reiserückkehrern insbesondere aus Risikogebieten verfahren wollen.
Update, 23. Juli, 23.09 Uhr: Behörden in Frankreich warnen von Anstieg von Corona-Fällen
In Frankreich nimmt die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle wieder zu. Es handle sich nun um einen Anstieg in der dritten Woche in Folge, teilten die französischen Gesundheitsbehörden am Donnerstagabend mit.
Frankreich zählte am Donnerstag erstmals seit einigen Woche wieder mehr als 1000 gemeldete Conrona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vergangenen zwei Wochen sei die Zahl der Fälle prozentual schneller gestiegen als die Zahl der durchgeführten Tests.
"Die Sommerferien sind besonders empfänglich dafür, risikoreiches Verhalten zu fördern, insbesondere im Zusammenhang mit familiären oder freundschaftlichen Veranstaltungen und Zusammenkünften", so die Gesundheitsagentur Santé Publique France. Diese Entwicklungen begünstigten jedoch ein Wiederaufflammen der Epidemie. Hinzu komme die Mobilität der Menschen während der Sommerferien, welche das Identifizieren von Kontaktpersonen viel schwieriger mache.
Nur eine "kollektive Anstrengung" bei der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen könne "verhindern, dass das Virus in unsere Freiheit eingreift und die Epidemie wieder ausbricht", hieß es von der Gesundheitsdirektion. Das Fortschreiten der Virusübertragung sei zwar bestätigt, bleibe aber moderat und sei kontrollierbar durch die strikte Anwendung der bekannten Maßnahmen wie Abstand halten und Masken tragen.
Frankreich ist mir mehr als 30.000 Corona-Toten schwer von der Pandemie getroffen. Rund zwei Monate galten dort strenge Ausgangsbeschränkungen, die ab Mitte Mai wieder gelockert wurden.
Update, 23. Juli, 22.35 Uhr: Neun Familienangehörige in Weimar mit Corona infiziert
In Weimar sind neun neue Corona-Fälle aufgetreten. Alle Infizierten gehören zu einer Familie, wie die Stadtverwaltung am Donnerstag mitteilte. Damit habe sich die Gesamtzahl der aktuell Infizierten in der Stadt auf elf erhöht.
Die Neuinfektionen waren am Mittwochabend durch das Labor bestätigt worden. Angesteckt haben sich die Neuinfizierten den Angaben zufolge vermutlich durch einen Besucher der Familie. Er sei aus einem anderen Bundesland nach Weimar gereist.
Seit Mittwoch hätten rund 200 Kontaktpersonen ermittelt werden können, hieß es am Donnerstagabend in einer Mitteilung. Es befänden sich aktuell insgesamt 121 Menschen in Quarantäne. Das Gesundheitsamt habe darüber hinaus 125 Corona-Tests angeordnet, die am Donnerstag, am Freitag und am kommenden Montag vorgenommen würden. Die Ergebnisse sollen in der nächsten Woche vorliegen.
Offensichtlich gibt es wegen der Anordnung von Quarantäne mit einigen Betroffenen Konflikte, wie aus der Mitteilung der Stadt am Abend hervorgeht. Bürgermeister Ralf Kirsten appellierte deshalb an das Verantwortungsbewusstsein und die Kooperationsbereitschaft der Bürger. Pöbeleien oder Beleidigungen gegen das Gesundheitsamt, den städtischen Ordnungsdienst oder auch die freiwilligen Mitarbeiter bei der Ermittlung von Kontaktpersonen würden nicht toleriert.
Update, 23. Juli, 22.30 Uhr: Mehr als vier Millionen Corona-Infektionen in den USA
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind in den USA mehr als vier Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Rund 144.000 Menschen starben nach einer Infektion, wie am Donnerstag aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. In keinem anderen Land der Welt sind so viele Ansteckungen bekannt.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC geht davon aus, dass es in vielen Regionen des Landes eine hohe Dunkelziffer an Infektionen gibt. Weltweit wurden mehr als 15 Millionen Corona-Infektionen verzeichnet. Rund 626.000 Menschen starben im Zusammenhang mit der Erkrankung Covid-19.
In den USA hat sich die Pandemie zuletzt dramatisch zugespitzt. Die Behörden meldeten in den vergangenen zwei Wochen zwischen 60.000 und 77.000 Neuinfektionen pro Tag. Am Dienstag und Mittwoch wurden jeweils mehr als 1000 Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.
Die Website der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität auch wieder nach unten korrigiert.
Update, 23. Juli, 21.30 Uhr: Sorgen in Spanien wegen Zunahme der Corona-Neuinfektionen
Der Anstieg der Corona-Neuinfektionen bereitet im einstigen Pandemie-Hotspot Spanien immer mehr Sorgen. Binnen 24 Stunden seien 971 neue Ansteckungsfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend in Madrid mit. Das sind 241 mehr als am Vortag und sogar 442 mehr als am Dienstag. Die meisten Neuansteckungen gab es im Nordosten des Landes, und zwar in den Regionen Aragonien (415) und Katalonien (182).
"Es könnte sein, dass wir bereits eine zweite Welle haben", räumte die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), María José Sierra, ein. Sie betonte aber: "Wie man das nennt, ist völlig egal. Wenn die größeren Neuausbrüche schnell unter Kontrolle gebracht werden, haben wir die Situation weiter im Griff."
Sierra betonte, bei den Neuinfektionen handele es sich vorwiegend um Fälle "mit nur leichten Symptomen". Das Durchschnittsalter der Betroffenen liege bei 45 Jahren.
Nach Angaben der Behörden sind neben Saisonarbeitern der Landwirtschaft vor allem Besucher von Nachtlokalen und Teilnehmer von Privatpartys betroffen.
Mit mehr als 270.000 nachgewiesenen Infektionen und über 28.400 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. Nach Angaben der Behörden ist die Lage aber seit vielen Wochen unter Kontrolle.
Update, 23. Juli, 21.25 Uhr: US-Regierung will Arbeitslosenhilfe erneut ausbauen
Die US-Regierung will angesichts der anhaltenden Corona-Krise eine erneute Ausweitung des regulären Arbeitslosengeldes beschließen. Weil die im März beschlossene Regelung Ende Juli auslaufe, sei das rasche Finden einer Anschlussregelung eine "Priorität", sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag im Gespräch mit dem Nachrichtensender CNBC. Ziel sei es, dass Arbeitslose etwa 70 Prozent ihres letzten Gehalts bekommen sollten, sagte Mnuchin.
Es gehe darum sicherzustellen, dass Menschen, die keinen neuen Job fänden, "einen vernünftigen Lohnersatz bekommen".
Nach der bis Ende Juli gültigen Regelung bekommen Millionen Amerikaner wegen der Corona-Krise zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche. Die im März als Teil eines großen Konjunkturpakets beschlossenen Hilfen sind vielen Republikanern allerdings ein Dorn im Auge. Ihrer Meinung nach ist die von den Demokraten durchgesetzte Regelung so großzügig, dass sie Menschen davon abhält, wieder zu arbeiten. Die Demokraten - und viele Ökonomen - argumentieren, dass die zusätzliche Arbeitslosenhilfe einen noch drastischeren Einbruch der US-Wirtschaft verhindert hat.
Derzeit laufen die Verhandlungen für eine Anschlussregelung. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump ist dabei auf einen Kompromiss mit den Demokraten angewiesen, da diese die Mehrheit im Repräsentantenhaus haben. Die Republikaner kontrollieren den Senat.
Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 11,1 Prozent. Experten rechnen für 2020 in den USA mit einer Rezession und befürchten, dass die Arbeitslosenquote infolge der Corona-Krise auch Ende des Jahres noch bei knapp 10 Prozent liegen könnte. Vor der Zuspitzung der Pandemie in den USA im März hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Wert seit Jahrzehnten.
Update, 23. Juli, 21.15 Uhr: Corona-Warn-App hat bei Millionen kaum funktioniert
Die deutsche Corona-Warn-App hat nach einem "Bild"-Bericht auf Millionen Smartphones mit Android-Betriebssystem wochenlang nur schlecht oder gar nicht funktioniert.
Nutzer etwa von Samsung- oder Huawei-Handys seien im Zweifel nicht oder zu spät gewarnt worden, berichtete das Blatt am Donnerstagabend. Grund sei, dass sich auf Smartphones mit Android-Betriebssystem die notwendige stetige Hintergrundaktualisierung der Warn-App bislang automatisch ausstellte, solange die App nicht geöffnet war. Das sollte Handy-Strom sparen.
Wie das Problem behoben werden kann, lest Ihr >>> hier.
Update, 23. Juli, 19.20 Uhr: Corona-Fallzahlen in Tschechien steigen weiter an
In Tschechien hat es den zweiten Tag in Folge mehr als 200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Am Mittwoch seien 247 bestätigte neue Fälle hinzugekommen, teilten die Behörden am Donnerstag in Prag mit. Gesundheitsminister Adam Vojtech gab am Abend neue, flächendeckende Maßnahmen bekannt. Die Entwicklung sei zwar nicht "alarmierend" - aber "ungünstig". Es handele sich um "lokale Infektionsherde".
Landesweit muss demnach ab Samstag bei Großveranstaltungen in Innenräumen wie Konzerten, Discos und Sport-Events mit mehr als 100 Teilnehmern ein Mundschutz getragen werden. Ab Montag wird die maximale Teilnehmerzahl in Innenräumen auf 500 begrenzt. Es gebe in dieser Phase keinen Grund, die Bewegungsfreiheit der Menschen oder die Wirtschaft einzuschränken, betonte der Minister.
Eine allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt derzeit nur in der besonders betroffenen östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. In den an Deutschland grenzenden nördlichen Verwaltungsregionen mit Sitzen in Liberec (Reichenberg) und Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) ist eine Schutzmaske ab diesem Freitag in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wie Apotheken und Arztpraxen sowie bei Besuchen in Altersheimen verpflichtend.
Landesweit wurden bisher 365 Todesfälle mit der Erkrankung Covid-19 in Verbindung gebracht. Während die Regierung des Ministerpräsidenten und Multimilliardärs Andrej Babis zu Beginn der Pandemie Lob für ihr Krisenmanagement erhalten hatte, überwiegt derzeit die Kritik. Die Regierung versuche, die Verantwortung für die steigenden Fallzahlen auf Gesundheitsämter und Kommunen abzuschieben, bemängelte die Zeitung "Hospodarske noviny" in einem Kommentar.
Update, 23. Juli, 19.15 Uhr: Kritische Marke von 2000 Corona-Neuinfektionen in Israel durchbrochen
In Israel sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 2000 Neuinfektionen an einem Tag registriert worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 2033 Fälle gemeldet worden - ein Rekordhoch. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.
Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai in die Höhe.
Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 57.450 Sars-CoV-2-Infektionen registriert. Aktive Fälle gibt es derzeit mehr als 33.000, davon sind 302 Personen schwer erkrankt. 440 Menschen sind in Israel bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Update, 23. Juli, 19.10 Uhr: Regierung zahlt Millionen für Maskenbeschaffung an Unternehmensberater
Für die Beschaffung medizinischer Schutzausrüstung in der Corona-Krise zahlt die Bundesregierung fast zehn Millionen Euro an die Unternehmensberatung Ernst & Young. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, über die zuerst die "Welt" berichtet hatte.
Im März war die Regierung nach Hilferufen aus Kliniken und Pflegeheimen in die zentrale Beschaffung professioneller Schutzausrüstung, wie Masken, eingestiegen. Auf dem internationalen Markt, waren die Produkte damals heiß umkämpft. Die Preise gingen hoch und runter wie am Goldmarkt, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gesagt.
Ernst & Young kümmert sich der Antwort des Ministeriums zufolge seit dem 7. April unter anderem um Organisation, Logistik, Einkauf und Verträge bei der Beschaffung von Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten. Bis Ende Juni war das Unternehmen demnach mit mehr als 100 Mitarbeitern für die Regierung im Einsatz. Der Vertrag läuft den Angaben zufolge bis November.
Die Kapazitäten des Ministeriums seien hierfür nicht ausgelegt, heißt es in dem Schreiben. "Der Personalbestand des BMG kann eine solche Aufgabe, die nicht den üblichen ministeriellen Tätigkeiten entspricht, neben dem krisenbedingt höheren Arbeitsanfall nicht noch zusätzlich übernehmen."
Insgesamt listet das Ministerium 24 Firmen auf, die im Rahmen der Beschaffung und Verteilung von Schutzausrüstung beauftragt wurden, darunter Logistikfirmen, wie die Bahn, DHL, Rechtsanwaltsfirmen und auch Prüfer wie Dekra und TÜV.
Update, 23. Juli, 18.45 Uhr: 124 Erntehelfer verlassen Obsthof nach Corona-Infektion eigenmächtig
Auf einem von 20 Corona-Infektionen betroffenen Obsthof in Swisttal in der Nähe von Bonn haben 124 Erntehelfer trotz bestehender Quarantäne über Nacht und eigenmächtig den Heimweg nach Rumänien angetreten.
Das teilten der Rhein-Sieg-Kreis und die Gemeinde am Donnerstag mit. Damit seien alle Bemühungen um eine kontrollierte und sichere Rückkehr der Helfer zunichte gemacht worden, erklärte der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Rainer Meilicke.
Die Behörden hatten in Absprache mit dem rumänischen Generalkonsul eine Rückreise per Flugzeug zum Wochenende vorbereitet. Voraussetzung wäre allerdings ein erneuter - negativ verlaufender - Corona-Test gewesen.
Die Flugkosten hätte der Hofbetreiber übernommen. Außerdem war geplant, ihnen für den eigenen Schutz FFP-2-Masken mitzugeben.
Die verbleibenden, negativ getesteten Erntehelfer dürfen auf dem Hof unter strengen Hygieneauflagen weiter arbeiten, wie Kreis und Gemeinde mitgeteilt hatten.
Update, 23. Juli, 18.40 Uhr: Weitere Corona-Infektionen in Restaurant in Berlin-Mitte
In einem Restaurant, in dem nach Angaben des Bezirks Mitte Corona-Vorschriften missachtet wurden, haben sich mindestens 13 Gäste mit dem Coronavirus angesteckt. Am Abend des 10. Juli waren drei positiv getestete Personen aus Münster zu Gast im Restaurant "Mio", wie das Bezirksamt Mitte am Donnerstag mitteilte. Bei der Nachverfolgung wurden weitere Kontaktpersonen ermittelt. "Das Personal des 'Mio', das zu der Zeit im Restaurant gearbeitet hat, wurde nach Hause geschickt und wird durch das für sie zuständige Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt."
Das Gesundheitsamt Mitte arbeite mit anderen Gesundheitsämtern auch außerhalb Berlins zusammen. "Inzwischen gibt es 13 bestätigte Fälle, die Ermittlungen dauern an." Dem Gesundheitsamt sei unabhängig von den Kontaktpersonen mitgeteilt worden, dass in dem Restaurant ohne Einhaltung der Abstandsregelungen getanzt und gefeiert worden sei, so das Bezirksamt weiter.
Es habe sich außerdem herausgestellt, dass die Kontaktliste unvollständig und zum Teil fehlerhaft, also mit falschen Angaben ausgefüllt worden sei. Das habe die Nachverfolgung aller betroffenen Kontaktpersonen erheblich verzögert. Das Restaurant muss nach Angaben des Bezirksamtes mit einem Bußgeld rechnen.
Es soll außerdem das Hygienekonzept überarbeiten und sicherstellen, dass es künftig keine Bewirtung mehr ohne das Hinterlegen der Kontaktdaten mehr gibt. Das Bezirksamt kündigte an, aufgrund der Erfahrung der vergangenen Tage mit überfüllten Bars und Restaurants in Mitte werde das Ordnungsamt verstärkt Präsenz zeigen.
Update, 23. Juli, 18.05 Uhr: Galopp-Veranstalter kritisieren Baden-Württembergs Corona-Verordnung
Die Veranstalter der Großen Woche auf der Galopprennbahn Iffezheim haben das Sportministerium für die Corona-Auflagen bei Sportveranstaltungen in Baden-Württemberg kritisiert. Auslöser des Ärgers ist der Umstand, dass das laut Veranstalter international wichtigste Galopp-Meeting in Deutschland im September wohl erstmals ohne Zuschauer stattfinden muss - da laut aktuell gültiger Verordnung im Land bis Ende Oktober nur Sportveranstaltungen mit maximal 500 Teilnehmern erlaubt sind.
"Mit der Zulassung der Pferdebesitzer und Delegationen einzelner Hauptsponsoren wird die Zahl 500 dann leider schon erreicht sein", sagte Baden-Racing-Geschäftsführerin Jutta Hofmeister am Donnerstag.
In Frankreich oder Großbritannien seien dagegen schon wieder 5000 Zuschauer erlaubt. Wirtschaftlich sei eine Veranstaltung ohne Zuschauer ein herber Rückschlag. "Wir hoffen, dass in den nächsten Wochen vielleicht doch noch etwas Bewegung in das Thema kommt."
Update, 23. Juli, 18 Uhr: Junge Französinnen verzichten nach Corona vermehrt auf BH
In Frankreich verliert der Büstenhalter vor allem bei jungen Frauen an Popularität: Einer Umfrage zufolge sind seit den Corona-Ausgangsbeschränkungen etwas mehr Frauen ohne BH unterwegs. Sieben Prozent aller befragten Frauen gaben an, derzeit größtenteils auf den Büstenhalter zu verzichten, wie eine aktuelle Befragung des Meinungsforschungsinstituts Ifop zeigt. Vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen waren es nur drei Prozent.
Noch deutlicher wird der Unterschied bei den jungen Frauen unter 25 Jahren. Von ihnen trugen vier Prozent vor den Ausgangsbeschränkungen keinen BH, mittlerweile sind es 18 Prozent - während der Beschränkungen waren es 20 Prozent.
Als häufigsten Grund für den Verzicht auf das Kleidungsstück gaben Frauen aller Altersklassen die Bequemlichkeit an. Weitere Gründe und was der Verzicht auf den BH mit sich bringen kann, lest Ihr >>> hier.
Update, 23. Juli, 17.55 Uhr: China gibt Lateinamerika Milliarde Dollar als Corona-Kredit
Für den Zugang zu einem möglichen Corona-Impfstoff hat China nach mexikanischen Angaben den Ländern Lateinamerikas und der Karibik einen Kredit von einer Milliarde US-Dollar zugesagt. Außenminister Wang Yi habe angekündigt, ein chinesischer Impfstoff werde als öffentliches Gut allgemein zugänglich sein, teilte das mexikanische Außenministerium am Donnerstag mit.
Zuvor ging es in einer Videoschalte von China und 13 Staaten Lateinamerikas und der Karibik um die Bewältigung der Pandemie. China arbeitet bereits mit Ländern der Region zusammen. Die Volksrepublik verkauft etwa Mexiko Beatmungsgeräte und andere medizinische Ausrüstung. Die Lieferungen werden auch als "Maskendiplomatie" bezeichnet.
International gibt es derzeit ein Rennen von Wissenschaftlern und Pharmaunternehmen um einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden mehr als 20 Vakzine in klinischen Studien an Menschen getestet, darunter ein chinesisches Mittel. WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan geht davon aus, dass Mitte 2021 ein Impfstoff in größerem Maßstab zur Verfügung stehen könnte.
Update, 23. Juli, 17.50 Uhr: Gesundheitsministerium für Corona-Testungen von Urlaubsrückkehrern
Sachsen-Anhalts Landesregierung hat die angestrebten Corona-Tests für Urlaubsrückkehrer begrüßt. "Die Diskussion unter den Gesundheitsministern der Länder läuft", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. "Grundsätzlich wird es zu einer Erweiterung der Testungen bei Rückkehrern kommen, dies wird auch aus Sachsen-Anhalt begrüßt", sagte die Sprecherin.
Details seien aber noch offen. Für konkrete Aussagen zur Umsetzung sei es daher noch zu früh.
dDie Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern hatte sich am Mittwoch darauf verständigt, dass Reisende aus Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach Rückkehr auf das Coronavirus getestet werden sollen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Ein Gesamtpaket zum Umgang mit Rückkehrern soll am Freitag beschlossen werden.
Update, 23. Juli, 17.15 Uhr: Hund kann herausfinden, wie ein Corona-Test ausfällt
Besonders geschulte Hunde können einer Studie zufolge Corona-Infektionen recht zuverlässig erschnüffeln.
"Die Hunde mussten lediglich eine Woche trainiert werden, um zwischen Proben von Sars-CoV-2-infizierten Patienten und nicht infizierten Kontrollen zu unterscheiden", teilte die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover am Donnerstag mit.
"Die Methode könnte in öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, bei Sportveranstaltungen, an Grenzen oder anderen Massenveranstaltungen als Ergänzung zu Laboruntersuchungen eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus oder Ausbrüche zu verhindern", hieß es weiter.
Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 23. Juli, 17.10 Uhr: Forscher finden möglichen Corona-Superspreader bei Tönnies
Ein Mitarbeiter in der Rinderzerlegung hat im Mai 2020 laut einer Studie das Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück verteilt. Dabei wurde das Virus nach dem Forschungsergebnis von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), der Uniklinik Hamburg-Eppendorf und des Leibniz-Instituts für Experimentelle Virologie (HPI) auf mehrere Personen im Umkreis von mehr als acht Metern übertragen, wie das HZI am Donnerstag mitteilte.
Dazu wurden die Standorte der Arbeiter bei der Arbeit und die Infektionsketten anhand von Virussequenzen analysiert.
dIn der Zerlegung wird die Luft durch Umwälzung auf 10 Grad gekühlt. Der Bonner Hygiene-Professor Martin Exner hatte die Luftumwälzung als einen möglichen Faktor für die Virus-Ausbreitung benannt, nachdem er die Arbeitsbedingungen vor Ort im Werk analysiert hatte. Tönnies hat daraufhin neue Filter-Anlagen installiert, um das Verteilen des Virus über die Luft zu unterbinden.
Exner hatte Mitte Juni zudem vermutet, dass auch die Wohnsituation der Arbeiter eine Rolle spielen könne. Die Forscher aus Hamburg und Braunschweig dagegen betonten nun, dass die Wohnsituation der Werksarbeiter während der untersuchten Phase keine wesentliche Rolle gespielt habe.
>>> Hier erfahrt Ihr mehr über den Superspreader und die Tönnies-Umstände.
Update, 23. Juli, 17 Uhr: Amsterdam ruft Touristen auf: Kommt nicht am Wochenende
Aus Sorge vor einer zweiten Corona-Welle ruft Amsterdam Touristen auf, die Stadt nicht am Wochenende zu besuchen. Tagesbesucher sollten ihren Besuch lieber auf Montag bis Donnerstag verschieben, teilte die Stadt am Donnerstag mit. "Während der Woche ist es vorläufig noch an den meisten Stellen ruhiger als am Wochenende."
Touristen, die bereits in der Stadt sind, werden in den sozialen Medien aufgerufen, die Corona-Regeln zu beachten und Gedränge in der Stadt zu meiden. In Geschäften im Rotlichtviertel darf das ganze Wochenende lang kein Alkohol verkauft werden. Das Verbot gilt nicht für Kneipen und Restaurants.
Der Zustrom von Touristen vor allem aus Deutschland, Belgien und Frankreich aber auch von Niederländern hat so zugenommen, dass im Zentrum der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist. Zuvor hatte die Stadt bereits das Rotlichtviertel und die Haupteinkaufsmeile Kalverstraat zur Einbahnstraße für Fußgänger erklärt.
Dennoch war es auf den berühmten "Wallen", wo die Prostituierten in Fenstern ihre Dienste anbieten, am vergangenen Wochenende so voll, dass einige Grachten und Gassen abgesperrt werden mussten.
Update, 23. Juli, 16.45 Uhr: Lübeck erlässt nächtliche Zugangsbeschränkungen für Party-Hotspots
Die Hansestadt Lübeck führt eine nächtliche Zugangsbeschränkung für den Drehbrückenplatz und die Clemensstraße in der Altstadt ein. Eine Maskenpflicht im Freien werde es dagegen nicht geben, sagte Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau am Donnerstag.
Von Freitag an dürfen sich zwischen 22 Uhr und 6 Uhr auf dem Drehrückenplatz nur noch 100 Personen zur gleichen Zeit aufhalten. Für die Clemensstraße sind nach Angaben der Hansestadt nur 55 Personen zur gleichen Zeit erlaubt. So soll die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verlangsamt werden.
Mit dieser Anordnung reagiert die Stadt darauf, dass sich die Plätze an den vergangenen Wochenenden zu Party-Hotspots entwickelt hatten, wo viele Menschen ohne Sicherheitsabstand gefeiert und Alkohol getrunken hatten.
Die Ereignisse der vergangenen Wochen hätten ihn zur Anordnung von Zugangsbeschränkungen bewogen, sagte Lindenau. Appelle an die Vernunft eines jeden Einzelnen und Verwarnungen seien leider nur sehr begrenzt auf Resonanz gestoßen.
Update, 23. Juli, 16.35 Uhr: Krankenkassen: Für Corona-Tests aller Rückkehrer wäre Staat gefragt
Im Fall von massenhaften Corona-Tests bei Reiserückkehrern ist aus Sicht der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland der Staat gefordert. Wenn die Urlaubsrückkehrer ohne Symptome getestet werden sollten, sei eine staatliche Finanzierung gefragt, sagte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, am Donnerstag der dpa in Berlin.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich Mittwochabend grundsätzlich drauf verständigt, dass Reisende aus Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr in Deutschland auf das Coronavirus getestet werden sollen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Am Freitag wollen die Minister weitere Details besprechen und ein Gesamtpaket beschließen.
Stoff-Ahnis sagte: "In den letzten Wochen der Corona-Pandemie hat die gesetzliche Krankenversicherung engagiert und verantwortungsvoll gehandelt – egal, ob es um die Finanzierung von Schutzausrüstungen oder den Ausfall von leeren Krankenhausbetten ging."
Die Politik auf Bundes- wie auf Landesebene sei sich einig gewesen, die Grenzen offen zu halten und der Bevölkerung so weit wie möglich Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, sagte Stoff-Ahnis. "Sollte die Politik jetzt als Folge dieser Reisefreiheit eine flächendeckende Testung aller heimkommenden Menschen für notwendig erachten, darf sie die Finanzierung nicht den GKV-Beitragszahlenden auferlegen."
Update, 23. Juli, 16.25 Uhr: Nächste Woche starten Corona-Tests für Reise-Rückkehrer an Berlin Flughäfen
An den Berliner Flughäfen werden Reiserückkehrer aus Risikogebieten voraussichtlich ab kommender Woche auf das Coronavirus getestet.
Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller am Donnerstag an: "Wir sind schon seit vergangener Woche im Gespräch mit der Flughafengesellschaft und koordinieren aktuell, wo und ab wann wir die Teststellen für die Rückkehrer aus RKI-Risikoländern in Tegel und Schönefeld installieren", sagte der SPD-Politiker.
Mehr zum Thema findet Ihr >>> hier.
Update, 23. Juli, 16.20 Uhr: Unimedizin Magdeburg plant Corona-Antikörper-Studie mit Blutspendern
Die Universitätsmedizin Magdeburg plant eine Studie mit rund 2000 Blutspenderinnen und Blutspendern, um den Verlauf der Coronavirus-Epidemie im nördlichen Sachsen-Anhalt zu verfolgen. Die Freiwilligen sollten von September/Oktober an jedes halbe Jahr auf Antikörper getestet werden, sagte Hans-Gert Heuft, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin des Uniklinikums am Donnerstag in Magdeburg.
Dass immer der gleiche Personenkreis untersucht werde, sei ein Alleinstellungsmerkmal der Magdeburger Studie. Bundesweite Untersuchungen hätten große regionale Unterschiede bei der Verbreitung von Antikörpern gezeigt. Antikörper sind ein Hinweis auf eine durchgemachte Infektion.
Die Blutspender sollten auch umfangreich befragt werden: zu ihren Lebensumständen, ob sie allein wohnten oder in Großfamilien, ob sie ein Auto nutzen oder den ÖPNV. Die Forscherinnen und Forscher wollten damit Zusammenhänge erkennen. Auch die Bereitschaft zu einer Impfung spiele eine Rolle, solle aber keine Bedingung für die Teilnahme an der Studie sein.
Die Vorteile der Blutspender: Je die Hälfte seien Frauen und Männer und es gebe eine Altersverteilung, die eine Näherung an die gesunde arbeitsfähige Normalbevölkerung erlaube. Rund zwei Drittel kämen aus Magdeburg, ein Drittel aus dem Umland.
Update, 23. Juli, 16.15 Uhr: Erotische Massagen in Berlin wieder erlaubt
Erotische Massagen sind in Berlin wieder zulässig. Das absolute Verbot sexueller Dienstleistungen mit Körperkontakt in der geltenden Infektionsschutzverordnung verstoße gegen den Gleichheitssatz, entschied das Verwaltungsgericht Berlin in zwei Eilverfahren.
Es gestattet damit den Betreiberinnen eines erotischen Massagesalons und eines sogenannten BDSM-Studios die Wiederaufnahme ihrer Tätigkeiten unter strengen Auflagen, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte.
Wie das Gericht argumentierte und was das für Bordelle bedeutet, lest Ihr >>> hier.
Update, 23. Juli, 16.10 Uhr: Masken in der Öffentlichkeit: Belgien verschärft Corona-Regeln
Belgien verschärft seine Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie wieder. Von Samstag an muss auf öffentlichen Plätzen Maske getragen werden. Dazu gehören Märkte, Geschäftsstraßen und alle Orte mit viel Publikumsverkehr, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am Donnerstag mitteilte. Hintergrund sei ein beunruhigender Anstieg der Infektionen.
Hinzu kommen soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga die Vorgabe, dass Gäste in Restaurants und Kneipen Email-Adresse oder Telefonnummer hinterlassen müssen, damit sie im Fall von Infektionen informiert werden können. Läden mit Spätverkauf müssen um 22 Uhr schließen, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Es bleibt demnach bei der Regel, dass jeder pro Woche nur Kontakt mit 15 verschiedenen Menschen haben soll.
Die Fallzahlen waren zuletzt auch in Belgien wieder gestiegen. Im Durchschnitt der vergangenen Woche lagen sie in dem Land mit gut elf Millionen Einwohnern bei 193 neuen Infektionen pro Tag, in der Spitze am Montag bei 360. Man müsse sich deshalb nicht verrückt machen, es aber ernst nehmen, sagte Wilmès. "Wir haben die erste Schlacht gewonnen, aber der Kampf gegen das Coronavirus ist mit Sicherheit nicht zu Ende."
Update, 23. Juli, 16.05 Uhr: Arzt der Helios-Klinik Schwerin positiv auf Corona getestet
Ein Mitarbeiter der Helios-Kliniken in Schwerin ist positiv auf das Corona-Virus Sars-CoV-2 getestet worden. Dies bestätigte am Donnerstag ein Sprecher der Klinik. Nach dpa-Informationen handelt es sich um einen Arzt und den Vater der zwei Kinder im Alter von fünf und sieben Jahren, die bereits am Dienstag positiv getestet wurden.
Sie waren von einer Reise aus dem Kosovo zurückgekommen. Der erste Test des Vaters war noch negativ, jedoch wurde auch für ihn wegen des engen Familienkontakts vom Gesundheitsamt häusliche Quarantäne angeordnet. Der zweite Test brachte dann den positiven Befund.
Wie der Sprecher der Klinik sagte, werden nun alle Kontaktpersonen überprüft. Änderungen in den Arbeitsabläufen seien nicht notwendig.
Update, 23. Juli, 15.55 Uhr: Risikogebiete: Reisende Kinder müssen trotz Schule in Quarantäne
Türkei, Ägypten und Luxemburg: Nach der Reise in ein Corona-Risikogebiet müssen Kinder in Nordrhein-Westfalen zunächst in Quarantäne - auch dann, wenn das mit dem Schulstart kollidieren sollte. Die Regelung gilt zumindest, bis ein negatives Corona-Testergebnis vorgelegt wird, das nicht älter als 48 Stunden ist, wie das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Grundsätzlich müssen Eltern nach Angaben des Ministeriums der Schule vor oder nach der Reise aber nicht mitteilen, dass sie Urlaub in einem Land mit einer vom Auswärtigen Amt verhängten Reisewarnung gemacht haben. Die Freizeit sei auch in Zeiten der Corona-Pandemie Privatsache.
Wenn das Kind den Schulstart aber versäume - etwa weil es nach der Reise in Quarantäne muss oder gar infiziert ist - so bestehe die Meldepflicht.
Update, 23. Juli, 15.45 Uhr: Atteste zur Befreiung von Corona-Maskenpflicht gefälscht
Im Meeresaquarium in Zella-Mehlis haben in den vergangenen Tagen mehrfach Besucher gefälschte Atteste vorgelegt, um ohne Corona-Gesichtsmaske in die Einrichtung zu gelangen.
In den angeblichen Attesten stand, dass sie vom Tragen des Mund-Nasen-Schutzes befreit sind, wie die Polizei und das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen am Donnerstag mitteilten. Der misstrauisch gewordene Inhaber informierte die Polizei, die die Papiere prüfte und feststellte, dass es sich um Fälschungen handelte.
Jetzt wird wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz ermittelt.
Update, 23. Juli, 15.40 Uhr: Bundeswehr will 1000 Freiwillige für den Heimatschutz anwerben
Mit einem neuen Freiwilligendienst will die Bundeswehr ab April 2021 bis zu 1000 zusätzliche Kräfte rekrutieren. Er soll sieben Monate plus mehrere Monate in den sechs folgenden Jahre dauern und dem sogenannten Heimatschutz - also Einsätzen wie jetzt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie - dienen.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) stellte den neuen Dienst am Donnerstag unter dem Motto "Dein Jahr für Deutschland" in Berlin vor. Er soll den bereits bestehenden Freiwilligendienst ergänzen, der nach Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011 gestartet wurde. Dieser dauert 7 bis 23 Monate und dient unter anderem der Rekrutierung von Zeit- und Berufssoldaten - also eine Art "Schnupperkurs".
Eine von der neuen Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) ins Gespräch gebrachte Rückkehr zur Wehrpflicht lehnt Kramp-Karrenbauer ab. Högl hatte die Debatte im Zusammenhang mit rechtsextremistischen Vorfällen in der Bundeswehr angestoßen.
Die Verteidigungsministerin betonte aber, dass sie weiterhin für eine allgemeine Dienstpflicht sei, die dann auch soziale Dienste einbezieht. "Die Debatte um die Dienstpflicht nimmt ja Fahrt auf", sagte die CDU-Chefin. "Ich bin eher eine Anhängerin einer Pflicht." Kramp-Karrenbauer verwies aber darauf, dass dafür das Grundgesetz mit Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat geändert werden müsse. Wohin diese Debatte führen werde, "werden die nächsten Monate oder nächsten Jahre zeigen", sagte die Ministerin.
Update, 23. Juli, 15.35 Uhr: Rund 1,4 Millionen neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Corona-Pandemie ist in den USA erstmals seit mehr als drei Monaten wieder angestiegen. In der Woche bis einschließlich 18. Juli stellten 1,416 Millionen Menschen einen entsprechenden Antrag, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Das war eine Zunahme um 109.000 verglichen mit der Vorwoche.
Die Werte zeigen, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider.
Die anhaltend hohe Zahl ist auch deswegen von Bedeutung, weil die zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März in dieser Woche ausläuft. Betroffen sind mehr als 16 Millionen Amerikaner. Bislang hat sich der Kongress nicht auf eine Fortsetzung im Rahmen eines neuen Hilfspakets einigen können.
Experten rechnen für 2020 mit einer Rezession und befürchten, dass die Arbeitslosenquote auch Ende des Jahres noch bei knapp 10 Prozent liegen könnte. Zuletzt war die Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni gesunken. Die Statistik beruhte allerdings nur auf Daten, die bis zur Mitte des Monats erhoben worden waren.
Mögliche Konsequenzen der jüngsten dramatischen Zuspitzung der Corona-Pandemie spiegelten sich darin daher noch nicht wider. Mehrere Bundesstaaten insbesondere im Süden und Westen des Landes haben erneut Beschränkungen für Bars, Fitnesszentren und andere Geschäfte erlassen, was sich negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt haben dürfte.
Vor der Zuspitzung der Pandemie in den USA im März hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Wert seit Jahrzehnten. Die Pandemie brachte das öffentliche Leben dann weitgehend zum Erliegen, viele Geschäfte, Restaurants und Fabriken wurden im ganzen Land zeitweise geschlossen.
Update, 23. Juli, 15.32 Uhr: Debatte um Nutzung von Corona-Gästelisten - "Kommt nicht gut an"
Die Möglichkeit, Corona-Gästelisten für strafrechtliche Ermittlungen zu nutzen, hat in Hessen eine Datenschutz-Diskussion ausgelöst. Die Regelung zum Erfassen der Namenslisten in Restaurants oder Cafés gebe eine "strenge Zweckbindung" ausschließlich zur Nachverfolgung von Infektionen vor, hieß es von Hessens Datenschutzbeauftragten Michael Ronellenfitsch am Donnerstag. Die Verwendung der Kontakte für polizeiliche Ermittlungen sei vor diesem Hintergrund "höchst problematisch".
Am Vortag war bekannt geworden, dass die Strafverfolgungsbehörden bei einem konkreten Ermittlungsverfahren Gästelisten sicherstellen können. Voraussetzung dafür ist laut hessischem Justizministerium, dass das Dokument für ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren von Bedeutung ist. Das Vorgehen sei nach der Strafprozessordnung erlaubt.
"Datenschutz gilt auch zu Corona-Zeiten", erklärte der datenschutzpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörg-Uwe Hahn. "Es muss sichergestellt sein, dass die Polizei nur bei Ermittlungen zu schweren Straftaten wie Mord oder Totschlag auf die Daten zugreifen kann. Bei weniger schweren Straftaten ist es unverhältnismäßig, dass die Polizei die Listen mit den persönlichen Daten von Besuchern auswertet. Das muss gesetzlich klargestellt werden", fordert Hahn.
Einem Bericht des privaten Rundfunksenders "Hit Radio FFH" zufolge hat die Polizei bereits auf Corona-Gästelisten in Lokalen zugegriffen, um diese für Ermittlungen bei Straftaten zu nutzen.
Es habe laut dem hessischen Gaststättenverband Dehoga einzelne Fälle etwa in Südhessen gegeben. Dem Justizministerium lagen nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse vor, ob und in welchem Umfang Listen bislang genutzt wurden.
Dass diese Daten sichergestellt werden können, komme "gar nicht gut bei den Gästen an", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Julius Wagner zu "FFH". Er halte das auch für rechtlich "äußerst fragwürdig". Wenn zuvor Gästen und Gastronomen gesagt werde, die Daten dienten ausschließlich der Nachverfolgung von Infektionsketten, "dann kann es jetzt im Nachgang nicht sein, dass man auf einmal auf einen 'Datenschatz' zugreift, den es ohne Corona ja nie gegeben hätte".
Update, 23. Juli, 15.28 Uhr: Keine Corona-Infizierten in saarländischer Fleischbranche
In vier großen fleischverarbeitenden Betrieben des Saarlandes sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "tagesaktuell" nicht mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt sei bei 406 der 648 Arbeitenden ein Abstrich genommen worden, teilte das Umweltministerium in Saarbrücken am Donnerstag mit.
Die Untersuchung war freiwillig. Die Abweichung von der Gesamtzahl der Beschäftigten sei im Wesentlichen urlaubs- oder saisonbedingt, hieß es.
"Vor dem Hintergrund der starken lokalen Ausbrüche in der Fleischindustrie in Nordrhein-Westfalen und Luxemburg war es uns wichtig, dass wir im Saarland schnell und präventiv handeln", sagte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) einer Mitteilung zufolge. Durch gezielte Testungen können Infektionsherde verhindert werden.
Update, 23. Juli, 15.25 Uhr: Filmtheater-Unternehmer Flebbe: Kinos werden allein gelassen
Der Kinounternehmer Hans-Joachim Flebbe sieht die Filmtheater angesichts der strengen Corona-Auflagen am Abgrund. Die 1,50-Meter-Abstandsregel im Kinosaal komme einem Berufsverbot gleich, die Auflagen seien "völlig überzogen", kritisierte Flebbe am Donnerstag in Hannover.
Höchstens 25 bis 30 Prozent der Plätze dürfe er verkaufen, wirtschaftlich vertretbar sei es erst ab einer Auslastung von 50 Prozent. Flebbe betreibt unter anderem den Berliner Zoo Palast sowie Premium-Kinos in Hannover, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main.
Die Kinos würden von der Politik allein gelassen, seine Schreiben an die niedersächsische Landesregierung seien nicht beantwortet worden, Kompensationen von Land oder Bund habe es nicht gegeben.
Gleichzeitig gelte etwa in Österreich, Frankreich, der Schweiz oder auch in Nordrhein-Westfalen ein Mindestabstand von einem Meter, sagte der Gründer der Cinemaxx-Kette, aus der er vor gut zehn Jahren ausstieg. Nach Angaben des Hauptverbandes Deutscher Filmtheater ist die Krise für die Kinos noch nicht vorbei, obwohl viele nach monatelangen Schließungen bundesweit wieder geöffnet hätten. Der Verband warnte kürzlich vor einem Kinosterben.
Update, 23. Juli, 15.20 Uhr: Coronavirus breitet sich in Jugendlager in der Schweiz aus
In einem Schweizer Jugendlager mit 100 Teilnehmern zwischen 9 und 13 Jahren hat sich das Coronavirus ausgebreitet. Sieben Menschen hätten sich nachweislich infiziert, bei weiteren bestehe der Verdacht auf eine Ansteckung, teilte die Gesundheitsbehörde im Kanton Graubünden am Donnerstag mit.
Zwei Menschen seien im Krankenhaus, und mehr als 200 in Isolation oder Quarantäne. Dieses Lager sowie ein weiteres, in das Teilnehmer des ersten Lagers am Wochenende gewechselt hatten, wurde sofort beendet.
Update, 23. Juli, 15.15 Uhr: Für oder gegen Corona-Lockerungen? Vertrauen in Staat entscheidend
Bei der Frage, ob Menschen Lockerungen in der Corona-Krise befürworten oder ablehnen, spielt laut einer Studie der Uni Konstanz vor allem das Vertrauen in staatliche Institutionen eine Rolle. Eindämmungsmaßnahmen würden eben nicht von Virologen und Epidemiologen ergriffen, sondern vom Staat, schreiben die Autoren Claudia Diehl und Felix Wolter in dem am Donnerstag veröffentlichten Papier.
"Und wer dem Staat generell nicht traut oder der Ansicht ist, er solle den BürgerInnen möglichst wenig Einschränkungen auferlegen, möchte sich von ihm wahrscheinlich auch den Besuch von Clubs oder Festivals nicht verbieten lassen."
Die unterschiedlich starke individuelle Betroffenheit spiele in der Diskussion um Lockerungen dagegen nur bedingt eine Rolle, heißt es in der Auswertung der Studie weiter. "Die Haltung zur Lockerung pandemiebedingter Beschränkungen wird weniger dadurch bestimmt, ob jemand daraus wirtschaftliche oder familiäre Folgen für sich selbst oder die Gesellschaft befürchtet."
Wer in den Maßnahmen aber eine Grundrechtseinschränkung für sich und die Gesellschaft sehe, sei für Lockerungen. Ein unmittelbares Eigeninteresse sei nur beim Unterschied zwischen Risikogruppen und Gesunden ausschlaggebend: "Erstere lehnen Lockerungen von Eindämmungsmaßnahmen meist ab, Letztere befürworten sie eher."
Die Konstanzer Forscher befragten für ihre Untersuchung von April bis Mai 2020 knapp 4800 Menschen online.
Entscheidend für die Politik sei eine klare Krisenkommunikation. "Sie muss etwa vermitteln, warum manche Kompetenzen in den Händen der Bundesregierung liegen, andere dagegen Ländersache sind", erläutern die Autoren.
Zentral sei zudem die Aufklärung über die entsprechenden Ursache-Wirkung-Zusammenhänge. "Ohne die Berichte über die Situation in norditalienischen Krankenhäusern hätten die drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus wohl
weniger Akzeptanz gefunden."
Update, 23. Juli, 15.10 Uhr: Gewerkschaft will mehr Geld und Corona-Prämie für Papier-Beschäftigte
Die Chemiegewerkschaft IG BCE fordert mehr Geld und eine Corona-Sonderzahlung für die bundesweit 40.000 Beschäftigten in der Papierindustrie. In der anstehenden Tarifrunde wolle man eine Anhebung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen oberhalb der Inflationsrate sowie eine einheitliche Prämie für Leistungen in der Pandemie durchsetzen, beschloss die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Donnerstag in Frankfurt.
Diese Prämie soll entweder ausgezahlt, für die tarifliche Altersvorsorge genutzt oder in freie Tage umgewandelt werden können. Auf eine feste Vertragslaufzeit legte sich die Bundestarifkommission bei ihrer Forderung nicht fest.
"Weltuntergangsszenarien werden wir in der Tarifrunde keinen Raum geben", erklärte IG-BCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn. Viele Beschäftigte hätten in der Corona-Krise exorbitante Leistungen vollbracht.
Die Lage in der Branche sei sehr unterschiedlich. Während Toilettenpapierhersteller wegen coronabedingter Hamsterkäufe ein außergewöhnlich gutes Jahr hatten, litten Produzenten von Foto-Spezialpapier, weil weniger Menschen reisten und sich seltener Urlaubserinnerungen auf Fotopapier ausdruckten.
Die IG BCE will in der Tarifrunde zudem Verhandlungen zum Entgeltrahmentarifvertrag abschließen. Dieser soll bestehende Lohn- und Gehaltsrahmentarifverträge ablösen, um eine Gleichstellung zwischen Löhnen für Arbeiter und Gehälter für Angestellte zu erreichen. Die Tarifgespräche beginnen am 9. September in Ulm.
Update, 23. Juli, 15.05 Uhr: Indonesien seit zwei Tagen mit mehr als 100 Corona-Toten
Das schwer von der Corona-Pandemie betroffene Indonesien hat bereits den zweiten Tag in Folge mehr als 100 Tote in Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet. Allein seit Mittwoch seien 117 Patienten gestorben, teilten die zuständigen Behörden in Jakarta am Donnerstag mit. Am Vortag waren es sogar 139 Todesopfer. Insgesamt stieg die Zahl der Toten damit auf fast 4600.
Gleichzeitig verzeichnete der Inselstaat mit seinen 267 Millionen Einwohnern fast 2000 Neuinfektionen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen lag somit bei fast 93.700. Indonesien ist in Südostasien das Land mit der höchsten Zahl an Corona-Infizierten und hat sogar China überholt.
Dennoch will etwa die beliebte indonesische Urlaubsinsel Bali voraussichtlich im September wieder ausländische Touristen empfangen. Ab Ende Juli dürfen bereits Touristen aus anderen Teilen Indonesiens wieder nach Bali einreisen.
Update, 23. Juli, 15 Uhr: Schauspieler dürfen wieder küssen und kämpfen ohne Quarantäne
Schauspieler, die sich beim Dreh in Kampf- oder Kussszenen nahe kommen, müssen nicht mehr davor in Quarantäne wegen der Corona-Pandemie. Ab sofort sind keine pauschalen präventiven Quarantänemaßnahmen mehr erforderlich, wie die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Bislang lautete die Empfehlung für Filmproduktionen, dass sich die Schauspieler bei Drehorten in Deutschland etwa vor Kuss-Szenen fünf Tage lang in Quarantäne begeben sollen. Die Berufsgenossenschaft lockerte jetzt die Regeln und hat sie durch ein weniger strenges Schutzkonzept ersetzt.
In die Entscheidung flossen den Angaben zufolge die aktuelle Risikobewertung durch das Robert Koch-Institut sowie ein von der Produzentenallianz vorgelegtes medizinisches Konzept ein.
Update, 23. Juli, 14.50 Uhr: Berliner OB ruft Gastronomen zum Einhalten der Regeln auf
Nach mehreren Corona-Fällen in einem Lokal in Mitte hat Berlins Regierender Bürgermeister an die Hauptstadt-Gastronomen appelliert, sich an die Regeln zur Kontaktnachverfolgung zu halten. "Das ist eine Regel, die in der Gastronomie verpflichtend umgesetzt werden muss. Ich erwarte auch vom Verband der Hoteliers und Gastronomen, dass solche Regeln ernstgenommen und auch durchgesetzt werden", sagte Michael Müller (SPD) am Donnerstag dem Sender 105'5 Spreeradio.
"Eigentlich müsste man über die Formulare jetzt unproblematisch erkennen, wen man wo anrufen kann, weil er eben zu dieser Zeit Gast war", sagte der Regierungschef dem Sender - und mahnte auch Konsequenzen bei Verstößen an. Er persönlich habe bisher den Umgang mit der Kontaktnachverfolgung sehr unterschiedlich erlebt. Er habe Restaurants auch schon wieder verlassen, wenn es dort kein solches Formular gegeben habe.
Der Bezirk Mitte hatte am Mittwoch einen öffentlichen Aufruf gestartet, um nach Menschen zu suchen, die am Abend des 10. Juli im Lokal "Mio" unter dem Fernsehturm zu Gast waren. Bisher seien zehn Corona-Fälle auf den Abend zurückzuführen. Der Bezirk hatte von einer unvollständigen Kontaktliste gesprochen, außerdem hätten Gäste falsche Angaben gemacht.
Update, 23. Juli, 14.10 Uhr: Sarah Wiener meldet Insolvenz für Berliner Restaurants an
Die bekannte Fernsehköchin Sarah Wiener (57) hat für ihre Restaurants in Berlin und ihren Catering-Service Insolvenz angemeldet. "Corona hat vielen von uns eine Menge abverlangt. So auch einen Teil meiner Firma, meiner Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen... und mir", schrieb die 57-Jährige am Donnerstagmorgen in einem Post auf ihrer Facebook-Seite.
Am Mittwoch sei die Insolvenz für die Gesellschaften "Das ist Gastronomie", zu der die Restaurants im Museum Hamburger Bahnhof und im Zukunftsmuseum Futurium gehören, und "Das ist Catering" eingereicht worden, erklärte die Sarah Wiener GmbH.
Für sie gehe damit vorerst ihre 30 Jahre dauernde Catering- und Gastronomie-Ära zu Ende, schrieb Wiener. Sie bedankte sich bei ihren Mitarbeitern. "Es ist schmerzhaft, dass Corona nun auch unsere Gastronomie erwischt hat."
Mehr über die Hintergründe, erfahrt Ihr >>> hier.
Update, 23. Juli, 14.05 Uhr: Anzeigenschwund in Corona-Krise bringt Twitter unter Druck
Sinkende Werbeeinnahmen aufgrund der Corona-Pandemie setzen Twitter zu - obwohl die Nutzerzahlen kräftig steigen. Im zweiten Quartal fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 683 Millionen US-Dollar (590 Millionen Euro), wie der Kurznachrichtendienst am Donnerstag in San Francisco mitteilte. Grund war vor allem, dass Anzeigenkunden sich in der Krise zurückhielten.
Die Werbeerlöse - Twitters mit Abstand wichtigste Geldquelle - brachen um 23 Prozent auf 562 Millionen Dollar ein. Unterm Strich stand ein Verlust von 1,2 Milliarden Dollar, was jedoch hauptsächlich an einem hohen negativen Steuereffekt lag. Das Betriebsergebnis geriet mit 124 Millionen Dollar in die roten Zahlen. Im Vorjahr hatte es hier noch einen Gewinn von 76 Millionen Dollar gegeben.
Vorstandschef Jack Dorsey betonte indes, dass sich Twitter großer Beliebtheit erfreue und abgesehen von der Finanzlage sehr starkes Wachstum verzeichne. So nahm die Zahl der täglichen Nutzer um mehr als ein Drittel auf 186 Millionen zu, womit das Unternehmen seine bislang stärkste jährliche Wachstumsrate erreichte. Das kam bei Anlegern gut an, die Aktie legte vorbörslich zunächst kräftig zu.
Update, 23. Juli, 14 Uhr: Autozulieferer Leoni traut sich wegen Corona weiter keine Prognose zu
Der angeschlagene Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni traut sich in Anbetracht der andauernden Unsicherheiten wegen der Corona-Krise nach wie vor keinen Ausblick für 2020 zu. Es sei weiterhin nicht möglich, eine verlässliche Prognose für das laufende Geschäftsjahr abzugeben, sagte Konzernchef Aldo Kamper am Donnerstag auf der Online-Hauptversammlung des SDax-Unternehmens.
Er rechnet für das kürzlich abgeschlossene zweite Quartal mit erheblichen finanziellen Belastungen, setzt aber darauf, dass der Tiefpunkt mittlerweile überschritten ist. Obwohl Kamper im weiteren Jahresverlauf eine schrittweise Erholung erwartet, sei aktuell noch nicht klar, wie schnell und nachhaltig sich die Nachfrage der Kunden tatsächlich bessern werde.
Update, 23. Juli, 13.45 Uhr: Corona-Krise brockt American Airlines Milliardenverlust ein
Die Flugstreichungen wegen der Corona-Pandemie haben die US-Fluggesellschaft American Airlines tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Verlust von fast 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Mrd Euro) nach einem Gewinn von 662 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag im texanischen Fort Worth mitteilte. "Es war eines der schwierigsten Quartale in der Geschichte von American", sagte Airline-Chef Doug Parker.
Weil die Zahl der Fluggäste im Jahresvergleich um 86 Prozent auf weniger als 5,5 Millionen einbrach, sackten die Erlöse im gleichen Maß auf 1,6 Milliarden Dollar nach unten. Die Betriebskosten gingen hingegen nur um 62 Prozent zurück.
Update, 23. Juli, 13.30 Uhr: 100 niederländische Museen fürchten das Aus
Rund 100 niederländische Museen fürchten das Aus als Folge der Corona-Krise. Ohne staatliche Hilfen würden sie das nächste Jahr finanziell nicht überleben, teilte der Verband der Museen am Donnerstag in Amsterdam mit.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den rund 430 Mitgliedern. Vor allem die kleineren Museen mit weniger als 40.000 Besucher im Jahr seien von der Pleite bedroht, erklärt der Verband. Sie würden keine Subventionen bekommen und seien fast vollständig von eigenen Einnahmen abhängig.
Die Regierung hatte zu Beginn der Corona-Krise zwar ein Hilfspaket von insgesamt 300 Millionen Euro für Kultureinrichtungen zur Verfügung gestellt. Nach Angaben des Verbandes kommt das aber vor allem den großen Kunstmuseen zugute. Der Verband fordert zusätzliche Mittel auch für kleinere Museen, um Einkommensverluste aufzufangen
Update, 23. Juli, 13.17 Uhr: Bericht: Viele Studenten schon vor Corona in Notlage
Die Corona-Krise hat viele Studenten in finanzielle Nöte gebracht und macht nun einem Bericht zufolge auch deutlich, dass einige auch vorher schon akute Geldprobleme hatten. Zuletzt hatten Zahlen aus dem Bundesbildungsministerium gezeigt, dass von mehr als 80.000 Anträgen auf finanzielle Nothilfe, die von der Regierung wegen Corona bereitgestellt wurde, rund 26.000 abgelehnt wurden.
Das habe in mehr als der Hälfte der Fälle daran gelegen, dass die Studenten keine Pandemie-bedingte Notlage wie beispielsweise einen Jobverlust nachweisen konnten, sagte der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Achim Meyer auf der Heyde, dem "Handelsblatt". "Das heißt aber nicht, dass sie nicht in einer Notlage sind, sondern dass diese schlicht schon vorher bestand" und die Betroffenen sich deshalb um die Sonderhilfe bemühten.
Update, 23. Juli, 13 Uhr: Entwicklungshilfswerk: Corona-Hilfe der EU für arme Länder beschämend
Der Vorsitzende der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe, Karl Jüsten, fordert von der EU mehr Solidarität mit ärmeren Ländern in der Corona-Krise. Die Staatengemeinschaft habe ein riesiges Rettungspaket geschnürt.
"Wenn es dann 750 Milliarden sein sollten oder wenn es dann doch weniger sind, ist es trotzdem insgesamt beschämend, wenn davon nur eine Milliarde Euro für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung steht und für die Bekämpfung der Pandemie in den ärmsten Ländern", sagte er am Donnerstag in Berlin. Er mache sich größte Sorgen, kommentierte der Leiter der beim Entwicklungshilfswerk Misereor angesiedelten Organisation.
Gleichzeitig sprach Jüsten seine Unterstützung aus für die Forderung von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (64, CSU) nach einem Wiederaufbau- und Stabilisierungsprogramm der EU etwa mit Stabilisierungskrediten in Höhe von 50 Milliarden Euro. "Die EU muss noch eine Schippe nachlegen, damit sie sich solidarisch zeigt mit der einen Welt", forderte Jüsten. Organisationen hatten immer wieder angemerkt, dass die Corona-Krise gerade arme Länder besonders hart treffe.
Die 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union hatten sich in der Nacht zu Dienstag auf ein 750 Milliarden Euro schweres Konjunktur- und Investitionsprogramm zur Abfederung der Folgen der Corona-Krise verständigt.
Update, 23. Juli, 12.45 Uhr: Oberligist Siegen absolviert Testspiel vor 200 zahlenden Zuschauern
Die Sportfreunde Siegen haben als einer der ersten Clubs wieder ein Fußballspiel vor zahlen Zuschauern ausgetragen. Der Verein aus der Oberliga Westfalen absolvierte am Mittwochabend sein erstes Testspiel für die neue Saison im 18.500 Besucher fassenden Siegener Laimbachstadion vor 200 Fans.
"Das war sehr aufregend und spannend, aber es hat alles super geklappt. Die Leute waren sehr zufrieden und haben sich gefreut, mal wieder ein Fußballspiel im Stadion zu sehen", sagte der SF-Vorstandsvorsitzende Roland Schöler der Deutschen Presse-Agentur, nachdem der WDR zuvor berichtet hatte.
Für die Durchführung der Partie stand der Club in engem Kontakt mit der Stadt Siegen. Laut Corona-Schutzverordnung sind Veranstaltungen bis zu 300 Besuchern möglich. Es kamen aber nur 200 Tickets in den Verkauf. Der Aufwand für den Oberligisten war groß. Die freigegeben Sitzplätze auf der Haupttribüne wurden markiert. Im Stadion galt die Maskenpflicht, Desinfektionsmittel standen bereit und Clubchef Schöler beteiligte sich selbst an der Personenerfassung. Zudem wurden viele Ordner eingesetzt.
Mit dieser Aktion haben die Siegener die Vereinskasse zwar nicht wirklich auffüllen können, wollten aber auch ein Zeichen setzen. "Nachdem wir während der Corona-Pause viel Unterstützung bekommen haben, wollten wir zeigen, dass man so etwas machen kann. Und wir wollten allen die Möglichkeit geben, dass die Familie wieder zusammenkommt", sagte Schöler.
Update, 23. Juli, 12.27 Uhr: Umfrage: Jedes dritte Museum in USA von Schließung gefährdet
Als Folge der Corona-Pandemie und der wirtschaftlichen Auswirkungen fürchten viele Museen in den USA laut einer Umfrage, dauerhaft schließen zu müssen. Jedes dritte Museum habe angegeben, dass ein deutliches Risiko bestehe, endgültig zum kommenden Herbst schließen zu müssen, oder dass es unklar sei, ob das Museum überlebe, teilte der US-Museumsverband AAM am Mittwoch (Ortszeit) mit. Mehr als 750 Museumsdirektoren wurden dafür befragt.
Der überwiegende Teil (87 Prozent) habe zudem nur noch finanzielle Rücklagen für bis zu zwölf Monate. Die Einkünfte verschwanden über Nacht, als wegen der Pandemie alle kulturellen Institutionen schließen mussten, wie die Präsidentin der AAM, Laura Lott, sagte. "Traurigerweise werden sich viele davon nicht erholen."
Eine Schließung von nach Verbandsschätzung 12.000 Museen sei für Gemeinden, Wirtschaft und das Bildungssystem verheerend. An sie sind dem Verband zufolge direkt und indirekt insgesamt rund 726.000 Arbeitsplätze geknüpft. Jährlich erwirtschaftet der Sektor 50 Milliarden US-Dollar (rund 43,2 Milliarden Euro). Die Museen hoffen deshalb auf staatliche Finanzhilfen und Spenden.
Update, 23. Juli, 12.15 Uhr: Corona-Fälle in Berliner Bar - Bezirk spricht von Regelverstößen
In der Berliner Bar am Alexanderplatz, in der sich mehrere Gäste mit dem Coronavirus angesteckt haben sollen, sind laut dem Bezirk Mitte Corona-Vorschriften missachtet worden.
"Das Restaurant muss jetzt mit einem Bußgeld rechnen", teilte das Bezirksamt am Donnerstag mit. In dem Lokal soll demnach eher eine Party als normaler Restaurantbetrieb stattgefunden haben. Mit dem Abend des 10. Juli im "Mio" unter dem Fernsehturm stehen zehn bekannte Corona-Fälle in Verbindung, wie der Bezirk am Mittwoch bekanntgab.
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Update, 23. Juli, 12 Uhr: Scheuer: EU vereinbart einheitliche Hygieneregeln im Luftverkehr
Die EU-Verkehrsminister haben sich nach Worten von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (45, CSU) auf einheitliche Standards beim Gesundheitsschutz im Luftverkehr verständigt. "Das schafft Sicherheit, Klarheit und Vertrauen", sagte Scheuer am Donnerstag in Berlin zum Auftakt von digitalen Beratungen über die schwierige Lage der Branche.
So gebe es eine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasenschutzes ab dem 6. Lebensjahr, höhere Reinigungsintervalle, eine mehrsprachige Information der Passagiere sowie Abstandsgebote bei der Abfertigung - auch wenn dies zu längeren Wartezeiten führe. Scheuer sagte, damit sei ein deutscher Vorschlag angenommen worden.
Der Minister warnte außerdem vor einem "Ausverkauf" europäischer Luftfahrtunternehmen. Wegen der Corona-Krise sei nichts wie zuvor, sagte er mit Blick auf einen drastischen Einbruch bei den Passagierzahlen. Die Luftverkehrswirtschaft und der Flugverkehr stünden vor einem epochalen Umbruch. "Es stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel." Die Politik wolle gegensteuern. Dabei gehe es auch um Innovationen wie verbrauchsärmere Flugzeuge.
Scheuer sagte der Branche weitere Unterstützung zu. So sollten unnötige Leerflüge vermieden werden. Die EU-Kommission solle die Regeln so aufstellen, dass Start- und Landerechte nicht verfallen und die Fluggesellschaften den Betrieb auf ihrem alten Niveau aufrechterhalten könnten.
Update, 23. Juli, 11.56 Uhr: Rennen um deutschen Radiopreis ist eröffnet
Auch im Corona-Jahr 2020 werden wieder Hunderte Radioangebote im Rennen um den Deutschen Radiopreisan den Start gehen.
Insgesamt haben 138 Radioprogramme ihre 432 Favoriten eingereicht, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Im vergangenen Rekordjahr waren es mit 442 Einreichungen von 154 Radioprogrammen nur unwesentlich mehr gewesen.
Der deutsche Radiopreis wird in zehn Kategorien vergeben, darunter beste Reportage, beste Radiocomedy, bester Podcast und beste Moderation. Die Preise sind undotiert.
Die ganze Nachricht bekommt Ihr >>> hier.
Update, 23. Juli 11. 51 Uhr: Fraport sieht noch offene Fragen bei Corona-Tests
Der Frankfurter Flughafen steht bei möglichen Coronatest "bereit, alles umzusetzen, was hilft und behördlich umzusetzen ist". Das sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am Donnerstag. Zunächst müsse man aber die genauen Vorgaben der Behörden abwarten.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich grundsätzlich drauf verständigt, dass Reisende aus sogenannten Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr in Deutschland auf das Coronavirus getestet werden sollen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden.
Am Freitag wollen die Minister weitere Details besprechen und ein Gesamtpaket beschließen. Die Tests sollen verpflichtend sein. Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen hatte darauf hingewiesen, dass Mitarbeiter der Flughäfen nicht befugt seien, Passagiere auf ihren Gesundheitsstatus hin zu überprüfen.
Update, 23. Juli, 11.40 Uhr: EU-Parlament rügt Gipfelbeschlüsse
Das Europaparlament hat die Ergebnisse des EU-Sondergipfels zum EU-Haushalt und zum Corona-Wiederaufbaufonds als nicht ausreichend kritisiert. Er freue sich über die Einigung, nicht aber über den Deal, sagte der Vorsitzende der großen EVP-Fraktion, Manfred Weber (48), am Donnerstag im Plenum in Brüssel.
Der vom EU-Rat beschlossene mehrjährige Finanzrahmen sei keine vernünftige Antwort auf die Herausforderungen der kommenden sieben Jahre. An EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (61) gewandt sagte Weber: "Wir sind derzeit nicht bereit, diese bittere Pille zu schlucken." Von der Leyen hatte zuvor selbst den "schmalen" geplanten EU-Haushalt eine "bittere Pille" genannt.
In der Kritik der EU-Parlamentarier stand außerdem eine Klausel, die EU-Geld an die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit koppeln soll. Seine Fraktion werde dem mehrjährigen Finanzrahmen nur zustimmen, wenn es eine solide Garantie dafür gebe, dass die Vergabe von EU-Mitteln an die Rechtsstaatlichkeit gebunden werde, sagte der liberale Fraktionschef Dacian Ciolos (50). Der Gipfelbeschluss zu einer Rechtsstaatsklausel wurden von den Europaparlamentariern als zu vage gerügt.
Das EU-Parlament muss dem mehrjährigen Finanzrahmen noch zustimmen. Die Abstimmung soll voraussichtlich bei der nächsten regulären Plenarsitzung im September stattfinden. Am Donnerstag wollten sich die EU-Abgeordneten in einer Resolution zu den Gipfel-Entschließungen positionieren.
Update, 23. Juli, 11.35 Uhr: Jungheinrich kommt besser durch die Krise als gedacht
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich schlägt sich in der Corona-Krise trotz erwarteter Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis besser als befürchtet. Auch angesichts der am Vorabend vorgelegten Halbjahreszahlen machte sich Erleichterung breit. Sie fielen ebenfalls besser aus als gedacht. Die im Kleinwerte-Index SDax notierte Aktie legte am Donnerstag um 12 Prozent auf 25,72 Euro zu.
Der neuen Prognose des Unternehmens zufolge dürften Auftragseingang und Umsatz dieses Jahr bei jeweils 3,4 bis 3,6 Milliarden Euro liegen, wie das Unternehmen am Mittwochabend in Hamburg mitteilte. Im Vorjahr hatten das Neugeschäft 3,9 Milliarden und der Umsatz noch knapp 4,1 Milliarden Euro betragen.
Trotz der Krise will der Gabelstaplerhersteller seinen Marktanteil in Europa leicht steigern. Im vergangenen Jahr betrug er 20,2 Prozent.
Update, 23. Juli, 11.30 Uhr: Roche hofft auf gutes zweites Halbjahr
Beim Pharmakonzern Roche hat die Corona-Pandemie deutliche Spuren bei Umsatz und Gewinn hinterlassen. Im ersten Halbjahr sanken die Erlöse um vier Prozent auf 29,3 Milliarden Schweizer Franken (27,2 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Basel mitteilte. Unterm Strich blieb ein Konzerngewinn von 8,5 Milliarden Franken, fünf Prozent weniger als im Vorjahr.
"Die Coronavirus-Pandemie stellt weiterhin eine enorme weltweite Herausforderung dar", schilderte Roche-Chef Severin Schwan die Lage. Im Mai sei der Umsatz wegen des Lockdowns um 15 Prozent zurückgegangen. Im Juni sei Roche aber wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und dieser Trend habe sich auch in den ersten Juli-Wochen fortgesetzt. Daher sei er auch für die zweite Jahreshälfte zuversichtlich und bestätige die Jahresprognose.
Roche hatte im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus auch entsprechende Tests entwickelt. "Nach wie vor übersteigt die Nachfrage das Angebot aber bei Weitem", so der Sparten-Chef Thomas Schinecker. Zwar seien die Kapazitäten bereits deutlich hochgefahren worden, man werde aber in den kommenden Monaten daran arbeiten, sie noch weiter auszubauen.
Update, 23. Juli, 11.25 Uhr: Familie nach Mallorca-Urlaub positiv auf Corona getestet
Eine vierköpfige Familie aus Cottbus ist nach ihrer Rückkehr von einem Mallorca-Urlaub positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Die Eltern der Jahrgänge 1987 und 1986 sowie ihre 2006 und 2012 geborenen Töchter seien ebenso wie die bis jetzt ermittelten Kontaktpersonen in Quarantäne, teilte die Stadt Cottbus am Mittwoch mit."«Die Familienmitglieder zeigen derzeit keine Symptome", hieß es weiter.
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Update, 23. Juli, 11.20 Uhr: Jugendliche in der Corona-Krise: genervt, aber mitfühlend
Die deutschen Jugendlichen sind in der Corona-Krise einer Studie zufolge zwar genervt von den Einschränkungen, verhalten sich aber gleichzeitig mitfühlend und verantwortungsbewusst. Mit dem Maskentragen hätten die Jugendlichen im Allgemeinen kein Problem, sagte Marc Calmbach, Forschungsdirektor des Sinus-Instituts in Berlin am Donnerstag. "Sie erkennen die Notwendigkeit, dass es wichtig ist, sich mit der Situation zu arrangieren und dann halt auch mal ein paar Gänge zurückzuschalten."
Die 14- bis 17-Jährigen haben demnach wenig Angst, sich selbst mit Corona zu infizieren, befürchten aber, andere anzustecken, etwa die Großeltern. Die Auswirkungen der Krise auf ihr persönliches Leben schätzen sie demnach als nicht besonders schwerwiegend ein. Der Politik stellen die Jugendlichen in der Krise ein gutes Zeugnis aus.
Update, 23. Juli, 11.15 Uhr: Kritische Marke von 2000 Corona-Neuinfektionen in Israel durchbrochen
In Israel sind erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 2000 Neuinfektionen an einem Tag registriert worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, am Vortag seien 2032 Fälle gemeldet worden - ein Rekordhoch. Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.
Insgesamt wurden in Israel bislang mehr als 56.700 Sars-CoV-2-Infektionen registriert. Aktive Fälle gibt es derzeit mehr als 32.750, davon sind 295 Personen schwer erkrankt. 433 Menschen sind in Israel bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Das Parlament billigte in der Nacht zum Donnerstag ein umstrittenes Gesetz, das der Regierung rasche Entscheidungen im Kampf gegen das Coronavirus ermöglichen soll. Das Gesetz, das am 10. August in Kraft tritt, schwächt die Kontrolle der Regierung durch das Parlament. Es erlaubt der Regierung, Beschränkungen zu verhängen, während das Parlament nur 24 Stunden Zeit hat, sie zu billigen oder zurückzuweisen. Im Notfall kann das Parlament auch umgangen werden, Knesset-Ausschüsse können Verordnungen dann erst nach einer Woche und höchstens binnen zwei Wochen rückgängig machen.
Update, 23. Juli, 11.10 Uhr: Corona-Fallzahlen in Tschechien steigen weiter an
In Tschechien hat es den zweiten Tag in Folge mehr als 200 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegeben. Am Mittwoch seien 247 bestätigte neue Fälle hinzugekommen, teilten die Behörden am Donnerstag in Prag mit.
Gesundheitsminister Adam Vojtech (33) schloss die Wiedereinführung flächendeckender restriktiver Maßnahmen nicht mehr aus, sollte der negative Trend anhalten. Bislang stelle sich die Lage in den einzelnen Regionen noch unterschiedlich dar, sagte der 33-Jährige.
Eine allgemeine Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt derzeit nur in der besonders betroffenen östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien. In den an Sachsen grenzenden nördlichen Verwaltungsregionen mit Sitzen in Liberec (Reichenberg) und Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) ist eine Schutzmaske ab diesem Freitag in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wie Apotheken und Arztpraxen sowie bei Besuchen in Altersheimen verpflichtend.
Update, 23. Juli, 11 Uhr: Bayreuther Festspiele verlieren rund 15 Millionen Euro Einnahmen
Die Bayreuther Festspiele haben wegen der Coronakrise rund 15 Millionen Euro an Einnahmen verloren. "Die Bayreuther Festspiele sind traditionell zu etwa 65 Prozent aus Eintrittskarten finanziert. Und diese Einnahmen - um die 15 Millionen Euro - fehlen natürlich vollkommen, wenn die Festspiele ausgesetzt werden müssen", sagte der Geschäftsführer der Festspiele, Holger von Berg, im Interview der Deutschen Presse-Agentur kurz vor dem 25. Juli, an dem die wegen Corona abgesagten Festspiele eigentlich begonnen hätten.
"Für dieses Jahr wird der Etat reichen, um die Kosten zu decken. Aber keiner weiß, was 2021 sein wird. Können wir die Festspiele durchführen? Wenn ja, wie viele Zuschauer dürfen kommen und wie viel Geld können wir einnehmen?"
Aus seiner Sicht kommt auf die Gesellschafter - die Bundesrepublik, den Freistaat Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth - bei der Planung der künftiges Festspiele ein größeres Risiko zu.
Update, 23. Juli, 10.50 Uhr: Von der Leyen nennt Kürzung im EU-Haushalt "eine bittere Pille"
Das geplante EU-Milliardenpaket wird aus Sicht von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61) in den nächsten Jahren für die Bürger echte Verbesserungen im Alltag bringen. Dazu gehöre der Ausbau des 5G-Netzes, besser isolierte Häuser und ein umweltfreundlicherer Verkehr, sagte von der Leyen am Donnerstag in einer Sondersitzung des Europaparlaments. Es sei das größte Konjunkturpaket weltweit, und es werde die nötigen Reformen bringen, um Europa widerstandsfähiger zu machen.
Von der Leyen verteidigte die Beschlüsse des EU-Gipfels, wo sich die EU-Staats- und Regierungschefs auf ein Corona-Krisenprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro und einen siebenjährigen EU-Haushalt von 1074 Milliarden Euro geeinigt hatten. Doch kritisierte sie auch deutlich Kürzungen im Haushalt beim Forschungsprogramm Horizon, bei Gesundheit, beim Investitionsplan InvestEU und beim Geld für die internationale Zusammenarbeit. "Dieser schmale Mehrjährige Finanzrahmen ist eine bittere Pille", sagte von der Leyen.
Insgesamt beschrieb von der Leyen die Gipfelbeschlüsse als Durchbruch und als Ende von Tabus, zumal nun erstmals im großen Stil Schulden für EU-Ausgaben aufgenommen werden können. "Der Druck der Krise hat Türen geöffnet, die lange verschlossen waren", sagte sie. Das sei eine neue Chance für Europa. Die EU habe eine andere und bessere Antwort auf die Corona-Krise gefunden als vor zehn Jahren in der Finanz- und Schuldenkrise.
"Dieses Mal legen wir die Verantwortung für das Schicksal Europas - und die Zukunftschancen unserer Kinder - auf unser aller breite Schultern", sagte von der Leyen. "Das ist eine Last, die wir gemeinsam mit Stolz tragen."
Update, 23. Juli, 10.40 Uhr: Israels Präsident Rivlin zu Regierung: "Reißt euch zusammen!"
Israels Präsident Reuven Rivlin (80) hat die Regierung des Landes ermahnt, sich in der Corona-Krise auf Sacharbeit zu konzentrieren. "Wie alle Bürger dieses Landes betrachte ich die Entwicklungen in der Knesset mit großer Sorge, da sie die ohnehin fragilen Beziehungen der Koalitionspartner erschüttern", schrieb Rivlin am Donnerstag bei Twitter. "Als Bürger und im Namen aller sage ich: Reißt euch zusammen!"
Rivlin forderte: "Stoppt das Gerede von vorgezogenen Wahlen, von dieser schrecklichen Option zu dieser Zeit." Der israelische Staat sei keine Puppe, die im Streit herumgeschubst werden könnte. "Die Bürger Israels brauchen euch fokussiert und klar, damit ihr Lösungen für diese Krise findet. Es liegt in euren Händen."
Die Corona-Krise hat das Land schwer getroffen. Die Infektionszahlen steigen, die Arbeitslosigkeit liegt bei mehr als 20 Prozent. Mehrfach hatten Bürger gegen den Kurs der Regierung protestiert.
Update, 23. Juli, 10.25 Uhr: EU-Ratspräsident Michel verteidigt Gipfelbeschlüsse
EU-Ratspräsident Charles Michel (44)hat die Beschlüsse des EU-Gipfels zum Haushalt der Union und zum Milliardenprogramm gegen die Folgen der Corona-Pandemie verteidigt. Die europäische Reaktion auf die Gesundheitskrise sei umfassender als die der USA oder Chinas, sagte Michel am Donnerstag im Plenum des Europaparlaments in Brüssel.
Er sei davon überzeugt, dass Europa damit seine Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt habe. "Wir haben schnell gehandelt und die Dringlichkeit erkannt", sagte Michel.
Nach einem gut viertägigen, zwischendurch immer wieder dem Scheitern nahen Verhandlungsmarathon hatten sich die 27 Mitgliedsstaaten bei einem Sondergipfel am frühen Dienstagmorgen auf einen Kompromiss im Umfang von 1,8 Billionen Euro geeinigt. Alle hätten gewisse Zugeständnisse machen müssen, sagte Michel im Plenum. Es sei das erste Mal in seinen fünf Jahren, zunächst als belgischer Premierminister und dann als Ratspräsident gewesen, dass ausführlich über Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte gesprochen worden sei. Das sei eine wichtige Etappe, sagte Michel.
Das EU-Parlament debattierte am Donnerstag die Beschlüsse des Sondergipfels und sollte eine entsprechende Resolution verabschieden. Das Parlament will das Haushalts- und Konjunkturpaket nachbessern. Kürzungen bei Forschung, Klimaschutz und Migrationspolitik sollen korrigiert werden. Zudem steht eine Klausel in der Kritik, die EU-Geld an die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit koppeln soll.
Update, 23. Juli, 10.09 Uhr: Unilever kann sich in Corona-Krise behaupten
Der Konsumgüterkonzern Unilever zeigt sich inmitten der Corona-Krise robust. So konnte das Unternehmen trotz sinkender Umsätze die Gewinne im ersten Halbjahr steigern. Dabei profitierte Unilever von der wachsenden Nachfrage nach Wasch- und Reinigungsmitteln im Zuge des Lockdowns, dazu kamen deutlich niedrigere Kosten insbesondere für Marketing, wie das niederländisch-britische Unternehmen am Donnerstag in Rotterdam mitteilte. Im zweiten Quartal fiel der Umsatzrückgang zudem deutlich geringer aus als von Analysten erwartet.
So sanken die Erlöse in den Monaten April bis Juni um drei Prozent auf 13,3 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft - bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe - lag das Minus bei nur 0,3 Prozent. Während der Corona-Krise änderte sich das Einkaufsverhalten der Kunden. So konnten die Verkäufe von Wasch- und Reinigungsmittel zulegen, insbesondere gefragt waren Produkte zur Handhygiene. Dagegen nahm die Nachfrage nach Lebensmitteln ab. Davon betroffen war insbesondere das Eisgeschäft - mit Ausnahme des Außer-Haus-Verkaufs.
Update, 23. Juli, 9.45 Uhr: Hyundai mit erneutem Gewinneinbruch im zweiten Quartal
Durch die Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf den internationalen Automarkt hat der VW-Rivale Hyundai das zweite Quartal nacheinander einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Überschuss ging im zweiten Quartal 2020 im Jahresvergleich um 62 Prozent auf 377 Milliarden Won (271,6 Millionen Euro) zurück, wie Südkoreas Branchenführer am Donnerstag mitteilte. Im ersten Quartal hatte Hyundai um 42 Prozent weniger verdient.
Beim Umsatz verzeichneten die Südkoreaner einen Rückgang um 19 Prozent auf knapp 21,9 Billionen Won. Zusammen mit dem kleineren Schwesterunternehmen Kia Motors ist Hyundai weltweit der fünftgrößte Autohersteller.
Trotz der Gewinneinbußen schnitt Hyundai aufgrund des Verkaufszuwachses auf dem einheimischen Markt um 12,7 Prozent besser als von Analysten erwartet ab. Weltweit brach der Absatz um 36,6 Prozent auf 704.000 Autos ein. Der Verkauf fiel dabei in den Märkten außerhalb Südkoreas, einschließlich der USA, Chinas, Europas und Indiens, um jeweils zweistellige Raten.
Das Unternehmen erwartet im zweiten Halbjahr unter anderem durch die Einführung neuer Modelle einen Verkaufsanstieg bei Stadtgeländewagen.
Update, 23. Juli, 9.40 Uhr: Lauterbach dämpft Hoffnung auf Impfstoff und warnt vor zweiter Welle
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (57) dämpft Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Zwar gebe es vier Projekte, deren Entwicklung relativ weit fortgeschritten sei, sagte Lauterbach in einem am späten Mittwochabend ausgestrahlten Deutschlandfunk-Interview. Doch stehe nun die dritte Entwicklungsphase an, in der getestet werde, ob sich die geimpften Probanden infiziert hätten. Und gerade in dieser Phase scheiterten die meisten Wirkstoffe.
Es sei durchaus möglich, dass - wie bei den anderen Coronaviren - gar kein Impfstoff gefunden werde. Dazu zählen etwa die Erreger von Sars und Mers. Es gebe zwar eine Immunreaktion, aber: "Ob ich damit Infektionen verhindern kann, das weiß kein Mensch."
Lauterbach forderte zudem Vorkehrungen gegen eine mögliche zweite Infektionswelle im Herbst. Es habe noch nie eine weltweite Pandemie gegeben, die ohne zweite Welle ausgekommen wäre. "Eine zweite Welle ist die Regel und nicht die Ausnahme." Das Gegenteil wäre die Überraschung. Dies sehe man auch in Ländern wie Japan oder Singapur, wo die Ansteckungen zunähmen, obwohl die Behörden dort bislang gute Arbeit geleistet hätten.
Update, 23. Juli, 9.30 Uhr: Erstmals mehr als 300 Neuinfektionen in Tokio
Japans Hauptstadt Tokio hat erstmals mehr als 300 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. 366 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden seien bestätigt worden, wie der japanische Fernsehsender NHK am Donnerstag unter Berufung auf Tokios Gouverneurin Yuriko Koike (68) berichtete.
Die wieder steigende Zahl der Neuinfektionen schürt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Ungeachtet dessen startete die Zentralregierung am Mittwoch eine Förderkampagne zur Ankurbelung der schwer getroffenen Tourismusindustrie, von der Tokio allerdings ausgenommen wurde. Die Regierung will, dass die Bevölkerung wieder im eigenen Land reist und dabei Geld ausgibt, damit die Wirtschaft wieder angekurbelt wird.
Update, 23. Juli, 9.15 Uhr: Acea: Corona dämpft Nutzfahrzeugmarkt auch im Juni
Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen ist in Europa im Zuge der Corona-Krise auch im Juni schwach geblieben. Allerdings fiel das Minus nicht mehr ganz so groß aus wie noch im Mai oder im April, wie der zuständige Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Insgesamt wurden in der Europäischen Union (EU) im Juni 165.283 Nutzfahrzeuge zugelassen und damit 20,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Im Mai hatte das Minus noch bei 44,4 Prozent gelegen.
Drei der vier größten Märkte in der EU verzeichneten dabei zweistellige prozentuale Rückgänge: Deutschland (-30,5 Prozent), Spanien (- 24,2 Prozent) und Italien (-12,8 Prozent). Dagegen erzielte Frankreich mit 2,2 Prozent ein leichtes Plus. Im ersten Halbjahr sanken die Neuzulassungen in der EU um 33,7 Prozent, dabei verzeichneten alle Länder einen zweistelligen Rückgang.
Update, 23. Juli, 9 Uhr: Australien rechnet mit höchstem Budgetdefizit seit Zweitem Weltkrieg
Australien rechnet wegen der wirtschaftlichen Einbrüche im Zuge der Corona-Krise mit dem höchsten Haushaltsdefizit seit dem Zweiten Weltkrieg. Für den Zeitraum 2019-20 kündigte das Finanzministerium am Donnerstag einen Fehlbetrag von 85,8 Milliarden australischen Dollar (53 Milliarden Euro) an, für 2020-21 steigt dieser den Prognosen zufolge auf 184,5 Milliarden australische Dollar (114 Milliarden Euro).
"Australien erlebt eine Gesundheits- und Wirtschaftskrise, wie wir sie in 100 Jahren nicht erlebt haben", sagte Schatzmeister Josh Frydenberg (49) vor Journalisten. "Die Regierung hat schnell und entschlossen gehandelt, um Arbeitnehmern, Haushalten und Unternehmen wirtschaftliche Unterstützung in Höhe von rund 289 Milliarden australischer Dollar oder umgerechnet 14,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu gewähren", sagte er.
Das reale BIP werde voraussichtlich im Quartal von April bis Juni um sieben Prozent und im Kalenderjahr 2020 um 3,75 Prozent sinken. "Diese harten Zahlen spiegeln die harte Realität wider, mit der wir konfrontiert sind. Die wirtschaftlichen und fiskalischen Aussichten bleiben höchst ungewiss", sagte Frydenberg.
Update, 23. Juli, 8.45 Uhr: Corona-Folgen: Rom plant weitere 25 Milliarden Euro Schulden
Italiens Regierung plant zur Finanzierung der Coronavirus-Folgen weitere Schulden in Höhe von 25 Milliarden Euro für das Jahr 2020. Damit werde das Haushaltsdefizit im laufenden Jahr auf 11,9 Prozent steigen, teilte das Kabinett von Ministerpräsident Giuseppe Conte (55) in der Nacht zu Donnerstag mit.
Einen entsprechenden Beschluss wolle die Regierung dem Parlament zur Abstimmung vorlegen. Rom hatte zuletzt im April 55 Milliarden Euro an neuen Schulden beschlossen. Das hatte das Haushaltsdefizit 2020 schon damals auf die seit Jahrzehnten nicht da gewesene Höhe von 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) klettern lassen.
Update, 23. Juli, 8.30 Uhr: GfK: Mehrwertsteuer-Effekt lässt Konsum wieder anspringen
Die Absenkung der Mehrwertsteuer hat nach Auffassung der Konsumforscher des Nürnberger Unternehmens GfK zufolge erhebliche Kaufanreize zur Folge. "Die Anschaffungsneigung ist sehr stark angestiegen", sagte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl bei der Vorstellung der Konsumklima-Studie für den Monat Juli. "Die Verbraucher beabsichtigen offenbar, geplante größere Anschaffungen vorzuziehen, was dem Konsum in diesem Jahr hilft", sagte Bürkl.
Er warnte jedoch vor einer Mehrwertsteuer-Blase. Im Vorfeld vergangener Steuererhöhungen, etwa vom Jahr 2006 auf 2007, habe es erhebliche Vorzieheffekte gegeben. "Händler und Hersteller müssen sich darauf einstellen, dass sich die Konsumneigung wieder zurückbilden könnte, wenn ab Januar 2021 der ursprüngliche Mehrwertsteuersatz gilt", sagte der Experte. Doch auch wenn die Effekte nicht nachhaltig sind - die Steuersenkung stelle eine wichtige Stütze für die Binnennachfrage im laufenden Jahr dar.
Update, 23. Juli, 8.20 Uhr: Aixtron verzeichnet hohen Auftragseingang
Der LED- und Chipindustrieausrüster Aixtron hat mitten in der Corona-Krise deutlich mehr Aufträge an Land gezogen. Im zweiten Quartal stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahresquartal um 56 Prozent auf 69,6 Millionen Euro.
Die Coronavirus-Pandemie habe nur geringe Auswirkungen aufs Geschäft, deshalb bestätigt Aixtron seine Jahresprognose. Das Unternehmen erwartet einen im Vergleich zum Vorjahr mindestens stabilen Umsatz zwischen 260 und 300 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollen davon 10 bis 15 Prozent hängen bleiben. Um diese Ziele zu erreichen, muss das zweite Halbjahr wesentlich besser laufen. Aixtron-Chef Bernd Schulte geht allerdings auch davon aus, dass der Umsatz im dritten Quartal und dann noch einmal im Schlussquartal kräftig steigen wird.
Update, 23. Juli, 8.10 Uhr: Deutsche Wirtschaft in Russland fordert Öffnung der Grenzen
Die deutsche Wirtschaft in Russland hat mit Nachdruck eine Öffnung der seit 30. März geschlossenen Grenzen und eine Wiederaufnahme des regulären Flugverkehrs gefordert. Die Beschränkungen führten bei vielen Unternehmen zu großen Schwierigkeiten und laut einer aktuelle Umfrage zu Verlusten in Milliardenhöhe, sagte der Chef der deutsch-russischen Auslandshandelskammer (AHK), Matthias Schepp, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Moskau.
"Der freie Reiseverkehr von Managern und Technikern wird wie ein zweites Konjunkturprogramm wirken und dringend nötiges Wirtschaftswachstum schaffen."
Eine Öffnung der Grenzen ist bisher nicht absehbar. Deutschland und die EU stufen Russland wegen der Corona-Krise als Risikoland ein. "Wir fordern auch die russische Regierung auf, die Ausstellung von Arbeitsvisa wieder in vollem Umfang aufzunehmen, damit ausländische Manager ihre wichtige Funktionen hier in Russland vor Ort wieder wahrnehmen können", sagte Schepp.
Nötig seien mit Blick auf die rückläufigen Corona-Infektionszahlen weitere Lockerungen. Die AHK fordert auch, die zweiwöchige Pflichtquarantäne in Russland abzuschaffen und sie durch Corona-Tests zu ersetzen, die die Länder gegenseitig anerkennen müssten.
Update, 23. Juli, 7.45 Uhr: Erfindung aus Sachsen: Masken sollen Corona-Viren abtöten können
Eine Meeraner Firma stellt jetzt Masken her, die offenbar Viren und Bakterien abtöten können. "RGenau Industries" hat auf die Erfindung Patent angemeldet.
"Seit 2010 beschäftige ich mich mit antiviralen Oberflächen. Im Januar wurden wir gefragt, ob wir Masken für China herstellen können", sagt Geschäftsführer Rico Genau (49). Doch erst als die Pandemie auch Deutschland erreichte, wurden die Pläne konkreter.
Genaus Stieftochter Lara Marie Lipp (24) entwarf das Design, in Meerane entstand die neue Produktionsanlage für den Mund-Nasen-Schutz aus achtlagigem Vliesstoff.
"Die Textilfasern sind ummantelt mit Kupferpartikeln, die mit den Viren reagieren und diese abtöten", erklärt Rico Genau.Weitere Vorteile: "Unter den Masken entsteht kein Hitzestau, Brillen beschlagen nicht. Man kann sie bei 40 Grad waschen."
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Update, 23. Juli, 7.32 Uhr: Südkoreas Wirtschaft schrumpft so stark wie seit über 20 Jahren nicht
Südkoreas Wirtschaft ist wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal 2020 so stark wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr geschrumpft. Besonders die Exporte der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens liefen schlecht.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Jahresvergleich um 2,9 Prozent zurück. Das war die stärkste Kontraktion seit dem Schlussquartal 1998, als die Wirtschaft als Folge der damaligen Finanzkrise in Asien um 3,8 Prozent eingebrochen war. Das geht aus Zahlen hervor, die die Zentralbank am Donnerstag vorlegte.
Südkorea hat bereits eine Reihe von Stützungsprogrammen für die Wirtschaft und des Arbeitsmarkts vorgelegt, um sich gegen die Folgen der Pandemie zu stemmen.
Update, 23. Juli, 7.12 Uhr: Daimler im zweiten Quartal auch unterm Strich mit Milliardenverlust
Die Corona-Krise stürzt den Autobauer Daimler tief in die roten Zahlen. Im zweiten Quartal fuhr der Konzern wie erwartet auch unter dem Strich ein dickes Minus ein. Der auf die Aktionäre entfallende Verlust lag bei rund zwei Milliarden Euro, wie Daimler am Donnerstag mitteilte.
Er war damit sogar noch deutlich größer als vor einem Jahr, als Daimler wegen milliardenschwerer Rückstellungen für die Dieselaffäre und Airbag-Rückrufen vorübergehend in die Miesen rutschte. Auch der Umsatz ging deutlich um 29 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro zurück.
In Folge des Stillstands in vielen Werken und Autohäusern hatte die Stammmarke Mercedes-Benz im zweiten Quartal mit insgesamt 457.711 Autos weltweit 20,2 Prozent weniger Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert als ein Jahr zuvor. Konzernweit schrumpfte der Absatz um 34 Prozent auf rund 541.800 Pkw und Nutzfahrzeuge.
Erste Zahlen zum zweiten Quartal hatte Daimler schon vor einer Woche veröffentlicht, weil sie trotz des Milliardenverlusts besser aussahen als allgemein befürchtet worden war. Dass der Pandemie-bedingte Absatzrückgang bis zum Ende des Jahres noch aufgeholt werden kann, glaubt der Konzern allerdings nicht. Deshalb müssten die Effizienz- und Kapazitätsmaßnahmen intensiviert werden, hieß es.
Update, 23. Juli, 6.53 Uhr: Israel ernennt Ronni Gamzu zum Corona-Beauftragten
Nach wochenlangem Gezerre hat Israel am Donnerstag offiziell einen Corona-Beauftragten ernannt. Professor Ronni Gamzu, Leiter des Tel Aviver Ichilov-Krankenhauses, werde die Aufgabe übernehmen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Am Dienstag hatten israelische Medien noch übereinstimmend berichtet, Professor Gabi Barabasch solle den Posten erhalten. Danach hieß es jedoch, es habe in letzter Minute Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (70) und Barabasch gegeben.
Der Gynäkologe Gamzu habe jahrelange Erfahrung in der medizinischen Verwaltung, hieß es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Er war früher Leiter des Gesundheitsministeriums. Nach Beginn der Corona-Pandemie hatte Ganzu ein Schutzprogramm für ältere Menschen ausgearbeitet.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 55.695 Menschen in Israel nachgewiesen worden; 430 Infizierte sind gestorben.
Update, 23. Juli, 5.45 Uhr: Grüner Hügel ohne Festspiele - Ein denkwürdiger 25. Juli in Bayreuth
Zum ersten Mal seit Jahrzehnten beginnen an diesem 25. Juli auf dem Grünen Hügel von Bayreuth keine Richard-Wagner-Festspiele. Die Corona-Pandemie hat Deutschlands bekanntestem Opern-Festival einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Doch ganz ohne den Meister müssen die Wagnerianer auch in diesem Jahr nicht auskommen. In der Villa Wahnfried, dem früheren Wohnhaus Richard Wagners, veranstalten die Festspiele am Samstag ein Konzert mit den Bayreuther Sängerstars Camilla Nylund und Klaus Florian Vogt, das von Musikdirektor Christian Thielemann dirigiert wird und live auf BR-Klassik übertragen werden soll.
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Update, 23. Juli, 5.30 Uhr: Radprofi Ackermann vor Neustart: "Habe keine Bedenken"
Trotz anhaltender Corona-Krise blickt Deutschlands Topsprinter Pascal Ackermann der Wiederaufnahme der Radsport-Saison zuversichtlich entgegen. "Ich habe keine Bedenken. Klar haben wir spezielle Vorsichtsmaßnahmen, aber ich sehe das sehr entspannt", sagte der 26 Jahre alte Pfälzer der Deutschen Presse-Agentur.
Ackermann steigt mit seinem Bora-hansgrohe-Team nach rund viermonatiger Pause bei der Sibiu Tour in Rumänien wieder ins Renngeschehen ein. "Training hatten wir jetzt genug, wir sind ja Radfahrer, um Rennen zu fahren und nicht nur um zu trainieren. Es wird definitiv Zeit, dass es endlich los geht", bekannte Ackermann.
Ob die Saison trotz der Corona-Pandemie letztlich auch wie angedacht stattfinden kann, mag auch Ackermann nicht vorhersagen und sagte: "Ich hoffe natürlich, dass alles so wie jetzt geplant durchgezogen werden kann. Ob es am Ende dann wirklich auch so klappt, weiß man natürlich nicht."
Update, 23. Juli, 5.20 Uhr: Hansi Müller: Corona wird Profifußball nicht nachhaltig verändern
Ex-Nationalspieler Hansi Müller glaubt nicht, dass die finanziellen Folgen der Corona-Krise den Profifußball nachhaltig verändern werden. "Während der spielfreien Zeit haben viele Clubs den Eindruck erweckt, sie würden künftig einen Gang runterschalten. Als würden alle wieder ein Stück weit vernünftiger werden. Aber es wirkt, als sei es beim Vorsatz geblieben", sagte der Europameister von 1980 der Deutschen Presse-Agentur.
"Dortmund holt einen 17-Jährigen ohne Erstliga-Einsatz für über 20 Millionen Euro. Kai Havertz wechselt womöglich für das Dreifache zum FC Chelsea", sagte Müller: "Wenn andere Clubs das Geld aktuell hätten, würden sie es vermutlich auch wieder ausgeben. Man wird die Einbußen durch Corona sicher eine Weile spüren, aber dann wird sich auch alles wieder einspielen."
Letztlich bliebe "vielen Clubs angesichts der Konkurrenz auch kaum eine Wahl", sagte der 62-Jährige: "Solange ein paar mit Geld um sich schmeißen, werden die, die versuchen zu sparen, abgehängt. Und wenn die TV-Einnahmen weiter so sprudeln, fühlen sich viele auch gar nicht veranlasst, überhaupt einen richtigen Sparkurs einzuschlagen."
Update, 23. Juli, 5.13 Uhr: 569 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 569 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 203.368 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 23. Juli, 0 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9101 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten 189.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 22. Juli, 0 Uhr, in Deutschland bei 0,89 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 22. Juli, 0 Uhr, bei 1,01 (Vortag: 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 23. Juli, 5.10 Uhr: Wotan Wilke Möhring: Corona war eine familiär sehr intensive Zeit
Der Schauspieler Wotan Wilke Möhring hat versucht, aus der Corona-Zeit das Beste zu machen. "Man will ja auch, dass die Kinder diese außergewöhnliche Zeit nicht nur mit negativen Dingen verbinden", sagte der 53-Jährige ("Tatort") dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Natürlich muss man auch weiterhin seine Rechnungen bezahlen, und mir fehlte die Leidenschaft des künstlerischen Ausdrückens, aber es war eine familiär sehr intensive Zeit", sagte er weiter.
Ab Donnerstag ist Möhring bei ZDFneo in der achtteiligen Katastrophen-Serie «Sløborn» zu sehen. "Die Planungen zu der Serie sind zwei Jahre alt. Auch wenn es bei uns um die Taubengrippe geht, sind wir eigentlich weltweit die erste Serie zu dieser Pandemie", sagte Möhring. Die Serie handelt von dem Ausbruch der fiktiven Taubengrippe. "Es ist natürlich unfassbar erschreckend, dass wir von der Realität eingeholt wurden", sagte Möhring.
Update, 23. Juli, 5 Uhr: "Welt": Deutschland kann mit zusätzlichen EU-Coronahilfen rechnen
Deutschland und Frankreich können nach Informationen der "Welt" als einzige Länder mit weit mehr Zuschüssen aus dem Corona-Wiederaufbauplan der Europäischen Union rechnen, als die EU-Kommission vorgeschlagen hatte. Nach einer Analyse der Brüsseler Denkfabrik Bruegel könne Deutschland nach vorläufigen Zahlen mit 47,2 Milliarden statt 33,8 Milliarden Euro rechnen, schreibt das Blatt. Bei Frankreich betrage der Anstieg 7,4 Milliarden auf 50,7 Milliarden Euro.
Außer Deutschland und Frankreich müssten alle Mitgliedstaaten mit weniger Geld rechnen, schreibt die "Welt". Die absolut größten Verlierer seien Spanien (9,5 Milliarden runter auf 71,3 Milliarden) und Polen (11,4 Milliarden runter auf 26,8 Milliarden Euro). Für Österreich seien es nur 3,17 statt 4,79 Milliarden und für die Niederlande 6,4 statt 8,9 Milliarden Euro.
Die Verschiebungen ergeben sich dem Blatt zufolge aus der stärkeren Berücksichtigung des jeweiligen Einbruchs der Wirtschaftsleistung in den Jahren 2020 und 2021. Dies komme den größeren und den von der Pandemie stärker betroffenen Ländern zugute, sagt Zsolt Darvas, Leitender Forscher bei Bruegel. Die endgültigen Zahlen würden 2022 feststehen.
Deutschland muss nach dem EU-Gipfelkompromiss nach dpa-Informationen jährlich rund zehn Milliarden Euro mehr in den europäischen Haushalt einzahlen. Die jährliche Überweisung nach Brüssel liegt damit künftig bei etwa 40 Milliarden Euro. Nicht eingerechnet ist dabei das EU-Geld, das aus Brüssel an Deutschland zurückfließt.
Der EU-Gipfel beschloss nicht nur den Wiederaufbauplan im Umfang von 750 Milliarden Euro Zuschüssen und Krediten, sondern auch den Haushaltsrahmen der EU bis 2027 im Umfang von 1074 Milliarden Euro.
Update, 23. Juli, 4.54 Uhr: Silbereisen hat wieder Live-Publikum bei TV-Show in den Alpen
Die ARD-Show "Schlager, Stars & Sterne - Die große Seeparty in Österreich" mit Florian Silbereisen (38) geht am Samstag (25. Juli, 20.15 Uhr) trotz andauernder Corona-Krise mit Zuschauern vor Ort über die Bühne. Etwa 400 Zuschauer seien live am etwa 1800 Meter hoch gelegenen Speichersee Ehrenbachhöhe bei Kitzbühel dabei, sagte eine MDR-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur - "selbstverständlich unter entsprechenden Hygieneauflagen".
Zuletzt war ein ARD-Fest mit Silbereisen am 6. Juni aus Leipzig zu sehen - allerdings wegen Corona noch ohne Hallenpublikum. Aus Sorge vor dem Coronavirus war die Schlagershow von März auf Juni verlegt worden.
Als Gäste werden diesen Samstag zum Beispiel Thomas Anders, Roland Kaiser, Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis erwartet.
Update, 23. Juli, 4.39 Uhr: Bund stockt Stipendienetat für Künstler auf: 43,5 Mio Euro mehr
Um Künstlern und Kulturschaffenden durch die Corona-Krise zu helfen, stockt der Bund ihre Stipendien deutlich auf. Statt der zunächst geplanten 8,5 Millionen Euro sind für die Stipendien jetzt 52 Millionen Euro im Etat von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (58) für die Jahre 2020/2021 vorgesehen, wie aus einem Papier hervorgeht, das der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegt.
"Die Erhöhung der Stipendien für die Jahre 2020 und 2021 um 43,5 Millionen Euro ist unsere Antwort auf die schwierige Situation der Soloselbstständigen in der Corona-Krise", sagte Grütters der Zeitung. Die Stipendien betrügen in der Regel mehr als 1000 Euro im Monat und würden an Künstler und Kulturschaffende aller Sparten vergeben, so die CDU-Politikerin weiter.
Update, 23. Juli, 4.20 Uhr: Wasserball-Kapitän Real zweifelt an Olympia-Austragung 2021
Der Kapitän der deutschen Wasserballer, Julian Real, sorgt sich angesichts der Coronavirus-Pandemie um die Austragung der von diesem in den kommenden Sommer verschobenen Olympischen Spiele.
"Ich zweifle noch daran, ob es nächstes Jahr wirklich etwas wird", sagte der 30-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Ich glaube, ohne den Impfstoff werden die Olympischen Spiele nicht stattfinden und der Impfstoff muss auch erstmal überall zugängig sein."
Ein Ausfall der Sommerspiele in Tokio "wäre schon sehr bitter", sagte Real, der bei Waspo 98 Hannover spielt. "Olympia bringt so viele Sportarten ins Rampenlicht, die man davor vier Jahre nicht gesehen hat", erklärte er. Würden die Spiele endgültig abgesagt, "wäre man im Endeffekt acht Jahre von der Bildfläche verschwunden."
Update, 23. Juli 4.15 Uhr: New Yorker Friseur bietet Dienste im Central Park an
In der Corona-Krise bietet ein findiger Friseur in New York nun seine Dienste unter freiem Himmel im Central Park an. Mit einem Stuhl und einem Koffer voller Haarschneide-Utensilien ausgerüstet steht der 32-jährige Herman James, der normalerweise in einem Friseursalon arbeitet, mit Maske unter einer mit Pflanzen überwachsenen Pagode an der Westseite des berühmten Parks in Manhattan bereit. Auf den ersten Kunden habe er gerade einmal zehn Minuten warten müssen, als er den Platz Mitte Mai erstmals eingenommen habe, sagte James der Deutschen Presse-Agentur.
Inzwischen hat der Friseur, auch weil bereits zahlreiche Lokalmedien über ihn berichteten, meist eine lange Schlange wartender Kunden neben sich. Den Haarschnitt bietet James auf Spendenbasis an.
Die Friseursalons in der Millionenmetropole sind zwar seit einigen Wochen wieder geöffnet, in der stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Stadt trauen sich aber viele Menschen noch nicht wieder, dort hineinzugehen.
Update, 23. Juli, 4.10 Uhr: Ärztepräsident: Corona-Tests an Flughafen können helfen
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich für die Einrichtung von Corona-Testzentren an Flughäfen ausgesprochen. "Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei", sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Reinhardt begrüßte, dass sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz auf eine entsprechende Linie geeinigt hatten. An diesem Freitag wollen die Fachminister weiter beraten. Ein Gesamtpaket soll dann auch formal beschlossen werden.
Reinhardt sagte: "Der aktuelle, erneute Anstieg der Infektionszahlen in vielen europäischen Ländern zeigt, wie schnell auch bei uns die Pandemie wieder aufflammen kann." Darauf müsse Deutschland sich vorbereiten. "Testzentren an Flughäfen können helfen, eine zweite Corona-Welle nach den Sommerferien zu verhindern", sagte Reinhardt.
"Jeder, der aus einem Corona-Hotspot zurückkommt, sollte sich testen lassen", so der Ärztepräsident. Das sei zwar nur eine Momentaufnahme. Aber es gelte, die Infektionsketten so früh wie möglich zu unterbrechen.
Update, 23. Juli, 4 Uhr: Luftverkehrswirtschaft: EU muss irreparable Strukturbrüche verhindern
Die deutsche Luftverkehrswirtschaft hat die Politik aufgefordert, "irreparable Strukturbrüche" in der europäischen Branche infolge der Corona-Pandemie zu verhindern. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow, sprach sich dafür aus, eine zeitlich begrenzte Aussetzung von Regeln bei den Start- und Landerechten auf EU-Ebene zu verlängern.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (45, CSU) berät am Donnerstag mit EU-Kollegen sowie Spitzenvertretern aus Industrie, Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugsicherungen über die nach wie vor angespannte Lage im Luftverkehr.
Die Luftfahrt gehört zu den Branchen, die von den Einschränkungen in der Corona-Krise am härtesten getroffen ist. Die Bundesregierung hatte ein milliardenschweres Rettungspaket für den deutschen Branchenführer Lufthansa beschlossen.
Update, 23. Juli, 2.51 Uhr: Corona-Rekord in Brasilien: Fast 68.000 Neuinfektionen
Die Zahl der täglichen Infektionen mit dem Coronavirus hat in Brasilien einen neuen Höchststand erreicht. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwochabend (Ortszeit) 67.860 neue Fälle binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas damit bisher 2.227.514 Fälle registriert. Mindestens 82.771 Menschen starben bislang im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19.
Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird. Das Land hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so groß wie Deutschland.
Die Verantwortung für die Bekämpfung der Pandemie hat Jair Bolsonaro (65) - der vor zwei Wochen nach eigener Angabe selbst positiv auf das Coronavirus getestet wurde - an Gouverneure der Bundesstaaten und Bürgermeister delegiert. Am Mittwoch wurde Bolsonaro dem Kommunikationsministerium zufolge ein weiteres Mal positiv getestet.
Update, 23. Juli, 1.01 Uhr: Minister: 2119 Corona-Fälle im Zusammenhang mit Ausbruch bei Tönnies
Im Zusammenhang mit dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sind inzwischen mehr als 2000 Infektionsfälle festgestellt worden.
"Nach aktuellem Stand ordnen die zuständigen Behörden dem Ausbruch bei Tönnies bislang insgesamt 2119 Fälle zu", sagte Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (63, CDU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Bei weiteren 67 Fällen sei ein Zusammenhang möglich.
Laumann wiederholte zudem seine Ansicht, dass die zeitweise Schließung des Tönnies-Betriebs in Rheda-Wiedenbrück rechtens war und das Unternehmen keinen Anspruch auf Lohnkostenerstattung hat. "Ich gehe davon aus, dass das auch vor Gericht Bestand hat", sagte der CDU-Politiker der Zeitung.
Dass Ex-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (60, SPD) als Berater für Tönnies tätig war und sich als Minister auch mit Unternehmenschef Clemens Tönnies (64) getroffen hat, hält Laumann nicht für problematisch. "Das ist nicht anrüchig", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Ein Wirtschaftsminister müsse mit solchen Unternehmen sprechen. "Die Leute erwarten doch von uns Politikern, dass wir uns um die Wirtschaft kümmern. Diese Verteufelung finde ich nicht richtig."
Update, 22. Juli, 22.55 Uhr: Tesla schafft trotz Corona-Krise weiteren Quartalsgewinn
Der US-Elektroautobauer Tesla hat trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie einen weiteren Quartalsgewinn erzielt. Unterm Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni ein Überschuss von 104 Millionen Dollar (90 Mio Euro), wie der Konzern des Tech-Milliardärs Elon Musk (49) am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Palo Alto mitteilte. Im Vorjahr hatte es noch einen hohen Verlust gegeben.
Tesla erreichte mit dem erneuten Plus einen wichtigen Meilenstein - erstmals seit Gründung im Jahr 2003 schrieb die Firma über zwölf Monate hinweg schwarze Zahlen. Angesichts von Produktionsausfällen und Absatzeinbußen in der Corona-Krise ist dies ein besonders großer Erfolg, auch wenn die Erlöse im Jahresvergleich insgesamt um rund fünf Prozent auf 6,0 Milliarden Dollar zurückgingen.
Update, 22. Juli, 22.20 Uhr: Frankreich verschickt 40 Millionen Schutzmasken an Bedürftige
Frankreich will im Kampf gegen das Coronavirus rund sieben Millionen bedürftige Menschen mit kostenlosen Schutzmasken versorgen. Rund 40 Millionen wiederverwendbare Masken würden dafür bereitgestellt, sagte Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran am Mittwochabend im Fernsehsender France 2. Die französische Post übernehme die Zustellung der Masken. In Frankreich gilt in öffentlichen Transportmitteln und geschlossenen öffentlichen Räumen eine Maskenpflicht.
Mehrere französische Verbraucherverbände fordern einen kostenlosen Zugang zu Masken für alle. Für einen Haushalt mit zwei Kindern würden pro Monat rund 100 Euro für Einwegmasken anfallen, sagte der Präsident der größten französischen Verbraucherorganisation "Que Choisir", Alain Bazot, der Nachrichtenplattform Franceinfo.
Er sehe die Verpflichtung zum Tragen einer Maske ein wenig wie eine Impfpflicht, sagte Bazot. Diese funktioniere nur, wenn sich alle beteiligen würden, und das wiederum gehe nur, wenn es kostenlos sei.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte dem am Dienstag widersprochen. Der Steuerzahler müsse nicht Masken für alle bezahlen, sagte Macron im Fernsehsender TF1. Denjenigen, die sich die Schutzmasken nicht leisten könnten, müsse aber geholfen werden, betonte Macron.
Update, 22. Juli, 22.15 Uhr: Maskenpflicht für alle Fans bei Football-Spielen mit Zuschauern
Bei allen Football-Spielen mit Zuschauern müssen sämtliche Fans in der kommenden NFL-Saison eine Mund-Nase-Schutzmaske tragen. Das teilte der Sprecher der nordamerikanischen Profiliga NFL, Brian McCarthy, am Mittwoch via Twitter mit.
Wie viele Zuschauer angesichts der Corona-Beschränkungen überhaupt in die NFL-Arenen dürfen, hängt in den USA vom Standort des jeweiligen Clubs ab. Die New York Jets, New York Giants und Philadelphia Eagles wollen alle ihrer Heimspiele vor leeren Rängen austragen. Andere Clubs - beispielsweise die Green Bay Packers, Los Angeles Rams oder Pittsburgh Steelers - wollen die Zahl der Zuschauer begrenzen.
Die NFL will ihre Saison am 10. September mit dem Spiel des Titelverteidigers Kansas City Chiefs gegen die Houston Texans eröffnen. In den USA sind die Infektionszahlen weiter hoch. Daher sind die Zweifel an einem regulären Start der NFL noch immer groß.
Update, 22. Juli, 21.50 Uhr: Frankreich gibt mehr Finanzhilfe gegen Jugendarbeitslosigkeit
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat angesichts der Corona-Krise mehr finanzielle Unterstützung gegen Jugendarbeitslosigkeit in Aussicht gestellt. Für die Neuanstellung junger Erwachsener mit einem Gehalt in Höhe von bis zu zwei Mindestlöhnen gebe es für Firmen eine Prämie von 4000 Euro, sagte Macron am Mittwoch beim Besuch eines Ferienlagers für Jugendliche beim Schloss Chambord südlich von Orléans.
Bisher gab es die Prämie nur für Gehälter in Höhe von 1,6 Mindestlöhnen. Kritiker hatten moniert, dass damit viele Berufsanfänger so nicht von der Hilfe profitieren könnte. Die jungen Menschen hätten angesichts der Wirtschaftskrise eine "heikle Phase" durchlaufen und viel gelitten, sagte Macron. Sie müssten in einer schwierigen Zeit eine Arbeit suchen.
"Wir müssen ihnen helfen, entweder einen Job, einen Sozialdienst oder eine Ausbildung zu finden, damit es keine jungen Menschen ohne Lösung gibt", sagte Macron. Zuvor hatte er mit den Jugendlichen im Feriencamp Fußball gespielt und sich mit ihnen über ihre Lage unterhalten.
Im Herbst würden landesweit zwischen 700.000 und 800.000 junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten, sagte Macron. Das Arbeitsministerium gehe für das finanzielle Unterstützungspaket von rund 1,2 Milliarden Euro aus, berichtete die Nachrichtenagentur AFP in Berufung auf Gewerkschaftsquellen. Demnach würden rund 600.000 Neuanstellungen im Herbst erwartet.
Update, 22. Juli, 19.30 Uhr: Krankenhaus-Serie "Grey's Anatomy" will Corona thematisieren
Die Krankenhaus-Serie "Grey's Anatomy" will in künftigen Folgen die Coronavirus-Pandemie zum Thema machen. "Es ginge gar nicht, eine seit langem laufende Mediziner-Serie zu sein und das Topthema der Medizin unserer Lebenszeit zu ignorieren", sagte Produzentin Krista Vernoff Medienberichten vom Mittwoch zufolge bei einer Online-Diskussionsrunde.
"Wir werden diese Pandemie auf jeden Fall thematisieren." Details nannte sie zunächst jedoch keine. Die Autoren der Serie unterhielten sich derzeit mit Ärzten über deren Erfahrungen mit der Pandemie.
"Grey's Anatomy" läuft in den USA schon seit 2005 und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Wann die im März aufgrund der Coronavirus-Pandemie gestoppte Produktion der Serie wieder aufgenommen werden kann, war zunächst noch nicht klar.
Update, 22. Juli, 19 Uhr: Schon mehr als 15 Millionen Corona-Infektionen weltweit
Die globale Verbreitung des Coronavirus hat sich zuletzt deutlich beschleunigt. Weltweit gibt es inzwischen mehr als 15 Millionen bestätigte Infektionen, wie am Mittwoch aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging.
Ende Juni, also rund sechs Monate nach Beginn der Pandemie in China, war die Schwelle von 10 Millionen bekannten Infektionen erreicht worden. Seither hat sich die Pandemie vor allem in Nord- und Südamerika und in anderen Ländern wie Indien und Südafrika rasch ausgebreitet.
Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang knapp 620.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.
Das am schlimmsten betroffene Land waren die USA. Dort gab es mit knapp vier Millionen die meisten bestätigten Infektionen und mit mehr als 142.000 Opfern auch die meisten Corona-Todesfälle. Zuletzt vermeldeten vor allem Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes Höchststände bei den Neuinfektionen. Experten zufolge ist die Pandemie dort inzwischen weitgehend außer Kontrolle.
Weltweit folgt an zweiter Stelle Brasilien, wo sich die Pandemie zuletzt ebenfalls rasant weiter ausbreitete. Dort gab es Johns Hopkins zufolge knapp 2,2 Millionen bekannte Infektionen und rund 81.000 Todesfälle. Die Zahl der Neuinfektion hat sich dort innerhalb eines Monats fast verdoppelt.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Laut WHO gab es bis Dienstag 14,56 Millionen bestätigte Infektionen und 608.000 Todesfälle. Die Pandemie hatte nach bisherigen Erkenntnissen um den Jahreswechsel in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan begonnen.
Update, 22. Juli, 18.25 Uhr: OVG erlaubt im Einzelfall Autokino-Events mit mehr als 1000 Menschen
Autokino-Veranstaltungen in Brandenburg mit mehr als 1000 Teilnehmern können laut einem Gerichtsbeschluss im Einzelfall erlaubt werden. Mit einem Eilbeschluss auf den Antrag eines Autokino-Betreibers setzte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) am Dienstag Paragraf 1 der sogenannten Großveranstaltungsverbotsverordnung vorläufig außer Vollzug.
Dieser untersagt unter anderem Großveranstaltungen in Autokinos mit mehr als 1000 Anwesenden ausnahmslos. Das stelle keine notwendige Schutzmaßnahme im Sinne des Infektionsschutzgesetzes dar, begründete das OVG laut einer Mitteilung vom Mittwoch seine Entscheidung.
Zwar erscheine es plausibel, bei Großveranstaltungen mit 1000 und mehr Menschen davon auszugehen, dass die erforderlichen Abstands- und Hygieneregeln nicht durchgehend eingehalten werden. Allerdings wiesen Autokino-Veranstaltungen Besonderheiten auf, die die Einhaltung und Durchsetzung von infektionsschutzrechtlichen Auflagen auch bei einer größeren Teilnehmerzahl erleichterten.
So reisten die Besucher etwa im eigenen Auto an und ab und hielten sich während der Veranstaltung nahezu durchgängig in ihren Fahrzeugen auf, argumentierte das Gericht.
Das Gericht sieht deshalb die Möglichkeit, im Einzelfall durch geeignete Schutzauflagen sicherzustellen, dass von einer Autokino-Veranstaltung auch bei mehr als 1000 gleichzeitig Anwesenden keine relevante Erhöhung des Infektionsrisikos ausgeht. Zudem stelle ein ausnahmsloses Verbot einen unverhältnismäßigen Eingriff in das Grundrecht des Betreibers auf Berufsfreiheit dar.
Das Gesundheitsministerium prüft nach eigenen Angaben die Folgen aus dem OVG-Eilbeschluss für die Großveranstaltungsverbotsverordnung. Es sieht aber die Grundhaltung der Landesregierung bestätigt, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte.
Das Gericht habe das derzeitige Verbot im Wesentlichen bestätigt. Der OVG-Beschluss besage nur, dass das pauschale Verbot von Autokino-Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmenden nicht zulässig sei. Nun müssten von den kommunalen Behörden Ausnahmen für Autokino-Veranstaltungen im Einzelfall geprüft werden.
Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern, insbesondere Konzerte, Messen, Sportveranstaltungen und Volksfeste sind in Brandenburg bis einschließlich 31. Oktober 2020 untersagt.
Update, 22. Juli, 18 Uhr: Pinneberger Reiserückkehrerin aus der Türkei mit Corona infiziert
Eine Frau aus dem Kreis Pinneberg ist von einer Türkeireise coronainfiziert zurückgekehrt. Ob es sich um eine Urlauberin oder einen Familienbesuch gehandelt habe, konnte ein Sprecher des Kreises Pinneberg am Mittwoch zunächst nicht mitteilen. Die Frau befinde sich in Quarantäne, wie dies für Rückkehrer aus Risikogebieten vorgeschrieben sei - sofern sie keinen negativen Coronatest gemacht haben.
Rückkehrer aus Risikogebieten müssen sich zudem beim örtlichen Gesundheitsamt melden. Seit dem 1. Juli haben sich dem Sprecher zufolge beim Gesundheitsamt des Kreises Pinneberg 234 Reiserückkehrer aus Risikogebieten gemeldet.
In Pinneberg wurde am Mittwoch zudem die Corona-Infektion eines Ehepaares bekannt. Hierbei handelt es sich nicht um Reiserückkehrer. Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis stieg damit auf 624.
Update, 22. Juli, 17.35 Uhr: Gesundheitsminister wollen Corona-Tests für Reiserückkehrer
Wer aus sogenannten Risikogebieten im Ausland einreist, soll künftig unmittelbar nach der Rückkehr auf das Coronavirus getestet werden.
Dazu sollen an deutschen Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Auf eine entsprechende Empfehlung verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz, ohne zunächst einen formalen Beschluss dazu zu fällen. Am Freitag sind weitere Beratungen geplant. Die Tests sollen den Angaben zufolge verpflichtend sein.
Bisher müssen Menschen, die aus stark vom Coronavirus betroffenen Staaten zurückkehren, in Deutschland zunächst 14 Tage in häusliche Quarantäne. Ob sie das tatsächlich immer tun, ist aber fraglich. Deshalb will die Politik hier nachjustieren.
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Update, 22. Juli, 17.30 Uhr: Positiver Coronatest bei Frankfurts Europa-League-Gegner Basel
Beim Schweizer Fußballclub FC Basel hat sich gut zwei Wochen vor dem Europa-League-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt ein Spieler mit dem Coronavirus angesteckt. Bei allen anderen Spielern, Trainern und Mitarbeitern seien die Tests negativ ausgefallen, berichtete der Club am Mittwoch. Der betreffende Spieler habe keinerlei Symptome, sei aber in Quarantäne geschickt worden.
Es bleibe beim vorgesehenen Spielplan mit dem Spiel gegen St. Gallen am Mittwochabend. Es ist ein Spitzenspiel: Beide Clubs kämpfen noch mit Titelverteidiger Young Boys Bern um den Meistertitel.
Vor zwei Wochen hatten mehrere positive Coronatests bei Spielern und Betreuern den Tabellensechsten FC Zürich ins Chaos gestürzt. Der Verein schickte sein U21-Team auf den Rasen der Super League, weil eine Verschiebung von Partien wegen des schon engen Zeitplans durch die Corona-Unterbrechung nicht möglich war. Das Team verlor gegen den FC Basel 0:4. Einen Tag nach Ende der Quarantäne musste die erste Mannschaft des FC Zürich beim Tabellenersten Young Boys antreten - und verlor 0:5.
Das Rückspiel im Europa-League-Achtelfinale findet am 6. August statt. Das Hinspiel hatte Eintracht Frankfurt am 12. März mit 0:3 verloren.
Update, 22. Juli, 17.25 Uhr: Obsthof in Swisttal darf trotz Corona-Infektionen weiterarbeiten
Auf einem von 20 Corona-Infektionen betroffenen Obsthof in Swisttal in der Nähe von Bonn darf unter strengen Hygieneauflagen weiter geerntet werden. Alle negativ getesteten Kontaktpersonen dürften - soweit sie keine Symptome aufweisen - weiter arbeiten, teilte die Kreisverwaltung am Mittwoch mit.
Um weitere Infektionen zu verhindern, müssten die Arbeiter, die vorrangig aus Rumänien stammen, allerdings zwei Meter Abstand voneinander halten und sich regelmäßig die Hände desinfizieren. "Natürlich gelten weiterhin die Quarantäne und das strikte Abstandsgebot zu Personen außerhalb des Hofes", so der Leiter des Kreisgesundheitsamts Rainer Meilicke. Am Donnerstag werde ein zweiter Abstrich genommen.
Für Erntehelfer, die wegen der Corona-Infektionen vorzeitig nach Hause wollen, bemühten sich die Stadt und der Rhein-Sieg-Kreis um Flüge nach Rumänien noch am Wochenende, hieß es in einer Mitteilung.
Update, 22. Juli, 17.20 Uhr: Mindestens zehn Corona-Infektionen nach Abend in Berliner Lokal
Nach einem Abend in einem Lokal direkt unter dem Berliner Fernsehturm sind mindestens zehn Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Betroffen seien teils Berliner, teils Menschen aus anderen Städten, teilte Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel am Mittwochnachmittag mit.
Gesucht würden jetzt weitere Menschen, die am 10. Juli abends im "Restaurant (Indoor Bar) Mio Berlin" in der Panoramastraße waren, hieß es. Wer sich zwischen 21 Uhr und 3 Uhr des Folgetages dort aufgehalten habe, werde gebeten, sich mit dem Gesundheitsamt Berlin-Mitte oder dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen, hieß es.
Vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr hatte es ähnliche Aufrufe von Berliner Bezirken nach entdeckten Infektionen bei Clubbesuchern gegeben. Teilweise waren so Dutzende weitere Fälle entdeckt worden.
Update, 22. Juli, 17.15 Uhr: Raus trotz Corona-Infektion: Bewährungsstrafe für Frau in Österreich
Im österreichischen Bundesland Kärnten ist eine 49-jährige Frau zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, weil sie trotz nachgewiesener Corona-Infektion das Haus verlassen hatte. Das Landesgericht Klagenfurt verhängte am Mittwoch wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten außerdem eine Geldstrafe von 800 Euro.
Die Frau war im Frühjahr positiv auf das Virus getestet worden und trotzdem einige Tage später zum Postschalter in einem Supermarkt gegangen. Vor Gericht begründete sie das damit, dass ihre Enkelin in Bosnien krank gewesen sei und sie der Familie Geld habe schicken wollen.
Andernfalls hätte sie die ihr auferlegte Heimquarantäne eingehalten, beteuerte die Frau laut Nachrichtenagentur APA. Sie zeigte sich demnach mit dem zunächst noch nicht rechtskräftigen Urteil einverstanden.
Update, 22. Juli, 16.55 Uhr: Drei Monate ohne Corona-Fall: Familie schleppt Virus in Cottbus ein
Seit mehr als drei Monaten hatte es in Cottbus keine neuen Corona-Fälle gegeben - nun hat sich gleich eine vierköpfige Familie mit dem Virus infiziert.
Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, war das Ehepaar mit seinen zwei Töchtern am Sonntag von einem Aufenthalt auf der spanischen Insel Mallorca zurückgekehrt.
Alles zu dem neuerlichen Infizierten-Fall lest Ihr >>> hier.Update, 22. Juli, 16.35 Uhr: Staatsanwaltschaft Aurich: Strafbefehle um Betrug bei Corona-Hilfen
Wegen mutmaßlichen Subventionsbetrugs bei Corona-Soforthilfen hat die Staatsanwaltschaft Aurich in 22 Fällen Ermittlungsverfahren eingeleitet und drei Mal Strafbefehle beantragt. In einem Fall sollen 30.000 Euro der direkten Soforthilfe ohne Rückzahlungsverpflichtung ausgezahlt worden sein, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.
Die übrigen Summen bewegen sich demnach zwischen 3600 und 20.000 Euro. Zudem wird in einem Fall ermittelt, in dem ein Kredit in Höhe von 50.000 Euro ausgezahlt wurde.
Strafanzeige gestellt hatten die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) sowie Banken, die bei Anträgen oder Auszahlung Auffälligkeiten festgestellt hatten. Der Tatbestand des Subventionsbetrugs sieht Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren vor.
Update, 22. Juli, 16.30 Uhr: Corona-Massentest in Stuttgart - alle Ergebnisse negativ
Die 230 Corona-Tests von Bewohnern eines Stuttgarter Hochhauskomplexes sind nach Angaben der Stadt allesamt negativ. "Wir sind erleichtert. Es war wichtig, ein Bild des Infektionsgeschehens zu gewinnen. Mehr als die Hälfte der Bewohner hat das Angebot angenommen", sagte Stefan Ehehalt, Leiter des Gesundheitsamtes, am Mittwoch.
Die Bürger waren am Wochenende im Stadtteil Freiberg schriftlich aufgerufen worden, sich freiwillig und kostenlos testen zu lassen. Mediziner waren am Samstag begleitet von Personal des Deutschen Roten Kreuzes von Wohnung zu Wohnung gegangen und hatten den Abstrich angeboten.
Ausgelöst worden war die vorsorgliche Aktion der Stadt durch sechs Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten.
Update, 22. Juli, 16.20 Uhr: Würzburg stellt Corona-Studie für Kitas vor
In einer neuen Studie sollen mehr als 800 Kinder im Vorschulalter aus der Region Würzburg auf das Coronavirus getestet werden. Die Forscher wollen eine Methode finden, um Infektionen mit dem Virus frühzeitig in Kindertageseinrichtungen zu entdecken und rechtzeitig zu reagieren, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, Christian Schuchardt (CDU), bei der Präsentation der Studie am Mittwoch. Ziel der Studie ist es auch, einen kontinuierlichen Betrieb der Kinderbetreuung trotz Corona-Ausbrüchen zu ermöglichen.
Ab Herbst sollen Vorschulkinder aus neun Einrichtungen über drei Monate regelmäßig auf eine Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus getestet werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Organisiert wird die Studie von der Stadt, der Universität und dem Universitätsklinikum Würzburg.
Beteiligt sind Virologen, Allgemeinmediziner sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Würzburger Uniklinik. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt im Rahmen des Forschungsnetzwerks InfectControl die Studie mit mehr als einer Million Euro.
Update, 22. Juli, 16.15 Uhr: Immer noch infiziert: Weiterer Corona-Test Bolsonaros positiv
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist ein weiteres Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das bestätigte das Kommunikationsministerium der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Nach offiziellen Angaben entwickelt sich der Gesundheitszustand des Präsidenten gut.
Bolsonaro hatte vor zwei Wochen bekanntgegeben, dass er sich infiziert hat. Seitdem führt er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne in der Präsidentenresidenz in Brasília. Der 65-Jährige habe kein Fieber. Sauerstoffversorgung, Herzschlag und Blutdruck seien normal, berichtete CNN Brasil.
Nach den Vereinigten Staaten ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 80.000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher liegen, da in Brasilien nur wenig getestet wird. Das Land hat 210 Millionen Einwohner und ist 24-mal so groß wie Deutschland.
Die brasilianische Regierung hat die Pandemie von Anfang an verharmlost. Bolsonaro bezeichnete das Coronavirus als "leichte Grippe" und lehnte Einschränkungen und Schutzmaßnahmen ab. Auch in der Quarantäne traf er Anhänger vor der Präsidentenresidenz. Er zeigte ihnen auch das umstrittene Malariamittel Hydroxychloroquin, mit dem er angeblich behandelt wird.
Update, 22. Juli, 16.10 Uhr: Ministerium: Corona-Verdachtsfälle in Arbeiterunterkunft keine Gefahr
Nach einer Häufung von Corona-Verdachtsfällen in einer Arbeiterunterkunft in Lindenberg (Barnim) sieht das Brandenburger Gesundheitsministerium den Ausbruch als lokal begrenzten Fall. "Wir würden das jetzt erstmal nicht als einen besorgniserregenden Hotspot einschätzen", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch in Potsdam. Derzeit gehe von der Unterkunft "keine weitere Gefahr" aus.
Der Landkreis hatte gestern mitgeteilt, dass von 21 Bewohnern 13 positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Alle befänden sich derzeit in Quarantäne. Die Bewohner arbeiten in einem verarbeitenden Betrieb in Berlin. Auch dort wurden nach Auskunft der Firma inzwischen alle 57 Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet. Bei sieben von ihnen fiel demnach der Befund positiv aus, die anderen Testergebnisse stünden noch aus.
Nach Einschätzung des Landrates Daniel Kurth (SPD) ist die Lage in der Wohnunterkunft ein "sehr kleinräumiges Ausbruchsgeschehen", das genau beobachtet werde. Ein lokaler Lockdown sei aktuell nicht notwendig, hatte er am Dienstag erklärt. Ob sich die Arbeiter im Betrieb oder in der Wohnunterkunft mit dem Virus angesteckt haben, kann ihm zufolge schwer nachverfolgt werden.
Der Landrat hatte am Dienstag zudem eingeräumt, dass in der Nacht von Sonntag auf Montag vier Menschen unerlaubterweise und unter Brechung der Quarantäneregeln das Gelände mit unbekanntem Ziel verlassen hätten. Damit hätten sie sich nach dem Infektionsschutzgesetz strafbar gemacht, sagte der Landrat am Mittwoch.
Ein privates Dienstleistungsunternehmen überwache nun die Quarantänemaßnahmen. Das solle kein Misstrauen gegenüber den Arbeitern sein, sagte Kurth. Der Bevölkerung sollte aber vermittelt werden, dass man trotz niedriger Infektionszahlen in Brandenburg nicht nachlässig mit der Pandemie umgehe.
Update, 22. Juli, 16.05 Uhr: Ryanair-Schließungspläne treffen etwa 350 Flugbegleiter
Die Gewerkschaft Verdi hat die angekündigte Schließung von Standorten der Billigairline Ryanair in Deutschland scharf kritisiert. "Es ist nicht auszuschließen, dass die Gewerkschaften mit der Ankündigung in den laufenden Verhandlungen unter Druck gesetzt werden sollen", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Sven Bergelin der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
Von den Plänen sind nach seinen Angaben etwa 350 der circa 1000 Flugbegleiter der Ryanair-Tochter Malta Air in Deutschland betroffen, der Großteil vermutlich am Berliner Standort Tegel. "Von den in Summe 350 Stellen könnten 150 bis 200 in Tegel wegfallen", sagte Bergelin.
Die Billigairline will zum 1. November ihre Basis am Hunsrück-Airport Hahn schließen. Auch den Standorten in Berlin-Tegel und im nordrhein-westfälischen Weeze droht noch vor dem Winter das Aus, wie Malta Air in einem internen Schreiben mitgeteilt hatte. Darin spricht die Airline auch für weitere Standorte wie Köln, Frankfurt und Berlin-Schönefeld von einem erheblichen Personalüberhang.
Zuvor hatte es einen heftigen Streit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) über Gehaltskürzungen in der Corona-Krise gegeben. Die bei der Ryanair-Tochter Malta Air beschäftigten Piloten aus Deutschland hatten die Vorschläge der Airline abgelehnt. Ein VC-Sprecher bekräftigte zugleich aber, die Gewerkschaft habe ein Interesse an einer Verhandlungslösung. "Wir hoffen, dass Ryanair an den Verhandlungstisch zurückkehrt", sagte er am Mittwoch.
Das Verhalten des Managements sei "total unangemessen". Nach VC-Angaben sind von angedrohten Kündigungen bis zu 170 Piloten betroffen. Nicht auszuschließen sei, dass sie später zu anderen Konditionen wieder eingestellt würden, sagte der VC-Sprecher.
Verdi verhandelt aktuell mit dem Management für die Flugbegleiter weiter. Bergelin hält die Einigungschancen persönlich allerdings für gering. "Die Beschäftigten in der Kabine in Kurzarbeit haben teilweise weniger als 1000 Euro im Monat. Sie wissen kaum, wie sie ihre Miete zahlen sollen."
Nach Angaben der Gewerkschaft fordert Malta Air Gehaltskürzungen bis zu 10 Prozent bis 2025. Als Voraussetzung, um überhaupt darüber zu verhandeln, verlangt Verdi eine verbindliche Beschäftigungssicherung. Das Unternehmen habe bislang aber nur einen Kündigungsschutz während der Dauer der Kurzarbeit bis Ende März 2021 angeboten.
Update, 22. Juli, 16 Uhr: Mehrere mittelschwere Mängel in Fleisch- und Spargelbetrieben
Auf brandenburgischen Spargelhöfen sowie in Fleisch- und Erntebetrieben haben Kontrolleure 17 mittelschwere Mängel bei den Arbeitsbedingungen während der Corona-Krise festgestellt. In drei Fällen sei in Spargelbetrieben und bei der Ernte nicht genügend Platz in den Unterkünften gewesen, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Potsdam mit.
Auch in der Fleischindustrie gab es in drei Fällen Mängel im Schlafbereich der Unterkünfte, die aber als gering eingestuft wurden. Geprüft wurden 16 Spargelhöfe, 12 weitere Obst- und Gemüsebetriebe sowie 11 Fleischbetriebe im Zeitraum Mai und Juni.
Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) bezeichnete es als Manko, dass wegen Werkverträgen nicht die Kontrolle jeder Unterkunft möglich sei. "In den Bereichen, die wir prüfen konnten, haben sich (...) glücklicherweise keine schwerwiegenden Missstände offenbart", sagte sie. Landesweit wurden bisher in Fleischbetrieben mindestens elf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet.
Update, 22. Juli, 15.55 Uhr: USA schließen Abkommen mit Pfizer und Biontech über Corona-Impfstoff
Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer sollen Hunderte Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen Covid-19 an die USA liefern. Eine entsprechende Vereinbarung mit den US-Behörden haben beide Unternehmen am Mittwoch bekanntgegeben. Biontech betonte zugleich, man stehe mit weiteren Regierungen in Gesprächen über Lieferabkommen für einen Impfstoff.
Noch steht allerdings kein Impfstoff zur Verfügung: Die Impfstoffkandidaten der beiden Unternehmen befinden sich derzeit in der klinischen Entwicklung und sind in keinem Land der Welt für den Gebrauch zugelassen. Sobald sie aber erfolgreich produziert werden und die entsprechende Notfallgenehmigung vorliegt, sollten die Vereinigten Staaten zunächst 100 Millionen Impfstoffdosen erhalten, hieß es. Nach deren Lieferung zahle die US-Regierung 1,95 Milliarden US-Dollar (rund 1,68 Mrd Euro).
Später habe die US-Regierung die Möglichkeit, bis zu 500 Millionen weitere Dosen zu erwerben. Die beiden Unternehmen wollen noch im Oktober das Zulassungsfahren beginnen, falls erste Studien erfolgreich sind. Die erste Charge in die USA soll demnach voraussichtlich im vierten Quartal geliefert werden.
Erst am Montag hatten Biontech und Pfizer bekannt gegeben, mit Großbritannien eine Liefervereinbarung geschlossen zu haben. Dabei geht es um 30 Millionen Impfstoffdosen. "Wir befinden uns ebenfalls in fortgeschrittenen Gesprächen mit zahlreichen anderen Regierungen und hoffen, bald weitere Lieferabkommen bekanntgeben zu können", teilte Biontech-Chef Ugur Sahin am Mittwoch außerdem mit.
Zu vier Impfstoffkandidaten von Biontech und Pfizer laufen derzeit in den USA und in Deutschland Studien der Phase I und II. Für zwei dieser Kandidaten genehmigte die US-Arzneimittelbehörde FDA kürzlich ein beschleunigtes Zulassungsverfahren.
Erste Ergebnisse der bisherigen Studien in den USA haben Biontech und Pfizer schon offengelegt und nannten sie "ermutigend", auch mehrere Experten hatten von positiven Ergebnissen gesprochen. Probanden - insgesamt waren es 45 gesunde Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren - hatten Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt. Unklar ist aber noch, ob diese Antikörper tatsächlich vor einer Infektion schützen. Das sollen Tests mit bis zu 30.000 Probanden zeigen.
Update, 22. Juli, 15.50 Uhr: Condor einigt sich mit Gewerkschaften: Keine Kündigungen in der Krise
Der Ferienflieger Condor will ohne betriebsbedingte Kündigungen durch die Corona-Krise kommen. Das Unternehmen habe sich mit den Arbeitnehmervertretern auf Regelungen geeinigt, durch die alle 4200 Mitarbeiter an Bord bleiben könnten, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mit. Der Ferienflieger, der nach der Pleite seines bisherigen Mutterkonzerns Thomas Cook vom deutschen Staat gerettet worden war, will dazu mindestens bis Ende März 2021 auf Kurzarbeit setzen. Länger ist dies nach bisheriger Rechtslage nicht möglich.
Condor einigte sich nun nach eigenen Angaben mit den Betriebsräten sowie mit den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC), Ufo und Verdi. "Dank tragfähiger und verantwortungsvoller Vereinbarungen mit allen Sozialpartnern bleiben alle an Bord", sagte Condor-Chef Ralf Teckentrup.
Dabei stockt Condor selbst die Gehälter der Beschäftigten im Gegensatz zu anderen Unternehmen nicht auf, sagte eine Sprecherin. Unter den Piloten gäben allerdings diejenigen, die fliegen, künftig Geld an diejenigen ab, die nicht fliegen können - etwa weil Langstreckenflüge wegen der Reisebeschränkungen derzeit nicht stattfinden. Zudem könnten Mitarbeiter nun kurzfristiger und flexibler eingesetzt werden.
Ein Sprecher der Pilotengewerkschaft VC Cockpit sprach von Einschnitten, die vertretbar seien. Verdi vereinbarte für die Beschäftigten am Boden, in der Technik und für die von ihr vertretenen Flugbegleiter unter anderem einen Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2026. Im Gegenzug habe man Zugeständnisse bei Abfindungen bei freiwilligem Ausscheiden gemacht.
Ufo-Geschäftsführer Nicoley Baublies sprach von einem "sehr mutigen Versuch des Managements, alle Mitarbeiter an Bord zu halten". Die Flugbegleitergewerkschaft vereinbarte für die von ihr vertretenen Kabinenmitarbeiter einen Kündigungsschutz bis Ende 2025. Im Gegenzug gebe es die Option, Zugeständnisse bei Abfindungen zu machen, sollte sich die Lage deutlich verschärfen.
Noch im Juni hatte Teckentrup geschätzt, dass Condor zwischen 650 und 1000 Jobs abbauen müsste. Auch zwei ehemalige Schwestergesellschaften - Thomas Cook Aviation und Thomas Cook Balearics -, die zuvor fast ausschließlich für Condor flogen, mussten aufgeben. In der gesamten Airline-Branche stehen derzeit zigtausend Jobs auf der Streichliste.
Update, 22. Juli, 15.45 Uhr: Wolfsburg startet mit Corona-Test - Glasner: Erstes Ziel Donezk
Mit dem ersten von zwei geforderten Corona-Tests ist der VfL Wolfsburg am Mittwochnachmittag in die Vorbereitung auf die kommende Saison gestartet. Der Fokus bei den Niedersachsen liegt erst einmal auf dem Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League bei Schachtar Donezk.
Die Partie findet am 5. August in Kiew statt, das Hinspiel hatte der Fußball-Bundesligist vor der Corona-Pause mit 1:2 verloren. "Wir werden alles daran setzen, in Donezk zu gewinnen, damit wir bei dem Mini-Final-Turnier in Nordrhein-Westfalen dabei sind", sagte VfL-Coach Oliver Glasner.
Der Österreicher verbrachte den kurzen Urlaub seit dem Saisonende in seiner Heimat. "Ich habe die Zeit mit meiner Familie genossen und Freunde getroffen, die ich fast das ganze Jahr nicht gesehen habe", sagte Glasner. Nun freut sich der Wolfsburger Trainer aber auf seine zweite Saison beim VfL und die vor den Grün-Weißen liegenden Herausforderungen.
"Es ist ein bisschen so, wie nach der Corona-Pause. Wir haben nur rund zehn Tage, um uns auf das erste Pflichtspiel vorzubereiten", sagte Glasner. Am Freitag steht der zweite Corona-Test an, ehe Glasner seine Spieler am Samstag erstmals auf den Platz bitten wird. "Jetzt geht es darum, fußballerisch wieder rein zu finden", sagte der 45-Jährige.
Update, 22. Juli, 15.40 Uhr: Maske an der frischen Luft - Französische Städte verschärfen Regeln
In einigen Städten in Frankreich ist die Corona-Schutzmaske nun auch auf der Straße Pflicht. Auch mehrere Touristenorte - zum Beispiel in der Bretagne - erließen entsprechende Dekrete. Erst am Montag hatte Frankreich seine Regeln für Masken verschärft. Sie müssen nun landesweit in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr getragen werden wie zum Beispiel Geschäften, Restaurants und Behörden. Zuvor war dies nur in öffentlichen Verkehrsmitteln verpflichtend.
Einigen Orten reichen die Verschärfungen aber nicht aus. In der Küstenstadt La Rochelle in Westfrankreich ist die Maske seit Mittwoch im Alten Hafen und im Stadtzentrum verpflichtend. Die Regel ziele darauf ab, ein Wiederaufflammen der Epidemie in Zeiten mit viel Touristen zu verhindern, hieß es.
Auch in Concarneau und Saint-Brieuc in der Bretagne ist die Maske im Zentrum vorgeschrieben. In Saint-Brieuc gilt auch Maskenpflicht auf Spielplätzen, Parks oder am Hafen. Ausnahmen gelten für Sportler oder Menschen mit Behinderung. In zahlreichen Städten in der Bretagne, aber auch im Rest des Landes gilt außerdem eine Maskenpflicht auf Märkten.
Die Behörden in der Bretagne haben zuletzt vor einem Anstieg gewarnt. "Zwischen dem 11. Mai und dem 10. Juli hatten wir pro Woche etwa zehn neue positive Fälle für die gesamte Region. Wir sind bei über hundert seit dem 10. Juli, es ist eine Steigerung, die Wachsamkeit erfordert", so Präfektin Michèle Kirry.
Die Behörden gehen nicht davon aus, dass ausschließlich Touristen das Virus in die Region bringen, sondern sehen vor allem große private Veranstaltungen und Nachlässigkeit bei den Abstandsregeln als Problem.
Update, 22. Juli, 15.35 Uhr: Gericht: Jurastudent muss während Klausur Maske tragen
Auch bei mehrstündigen Klausuren in der Uni müssen Prüflinge einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das teilte das Kölner Verwaltungsgericht am Mittwoch mit.
Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem ein Jurastudent der Uni Köln in einem Eilantrag die Maskenpflicht bei Klausuren beanstandet und argumentiert hatte, dass Abstandsregelungen im Klausurraum ausreichend seien und möglicherweise Plexiglasscheiben aufgebaut werden könnten.
Das Gericht entschied am vergangenen Freitag, dass der Schutz von Leben und Gesundheit der anderen Prüflinge vorrangig sei und das Prüfungsrecht dahinter "zurücktreten" müsse.
Die Uni Köln beziehe sich auf eine Empfehlung des Robert Koch-Instituts, wobei eine Tröpfcheninfektion durch das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes reduziert werde (Az.: 6 L 1246/20). Das Gericht wies auch darauf hin, dass nicht bestandene Prüfungen derzeit als "nicht unternommen" gelten und wiederholt werden können.
Update, 22. Juli, 14.55 Uhr: Vorbereitungen bei Aida auf Saisonstart - Crews eingeflogen
Bei der Kreuzfahrtreederei Aida Cruises laufen die Vorbereitungen auf den Saisonstart auf Hochtouren. Am Mittwoch landeten drei Flugzeuge mit rund 750 Besatzungsmitgliedern der Schiffe "AIDAmar", "AIDAblu" und "AIDAperla" auf dem Flughafen Rostock-Laage.
Nach Angaben des Flughafens kamen zwei Flieger aus Jakarta (Indonesien) und einer aus Manila (Philippinen). Von dort aus ging es zum Überseehafen, wo aktuell die "AIDAmar" und die "AIDAblu" liegen. Die "AIDAperla" hat in Hamburg festgemacht.
Vor Beginn der Corona-Krise waren bei Aida Cruises rund 15.000 Mitarbeiter tätig, davon rund 1500 in der Rostocker Verwaltung. Es sei gelungen, alle Crew-Mitarbeiter aus 60 verschiedenen Nationen nach dem Stilllegen der Schiffe nach Hause zu bekommen, sagte eine Aida-Sprecherin. Dies sei wegen der weltweiten Beschränkungen des Luftverkehrs teilweise aber schwierig gewesen. Allerdings seien auch während des Stillstands Mitarbeiter auf den insgesamt 14 Schiffen für deren Betrieb tätig gewesen.
Die 750 Crewmitglieder, die am Mittwoch in Laage ankamen, seien die ersten, die für den Neustart gewonnen werden konnten. Es handele sich ausschließlich um erfahrene Mitarbeiter. Zudem seien bereits am Dienstag 300 weitere Crewmitglieder aus Deutschland und der EU in Rostock angekommen.
Alle seien vor dem Abflug auf eine Corona-Infektion getestet worden, die Mitarbeiter aus Asien seien zusätzlich in Quarantäne gewesen. Vor Betreten des Schiffes würden alle noch einmal getestet.
Am 5. August soll in Hamburg die "AIDAperla" zur Kurz-Kreuzfahrt ohne Landgang ablegen, am 12. August in Rostock die "AIDAmar" und am 16. August in Kiel die "AIDAblu". Politik und Reedereien hatten sich auf einen dreiphasigen Plan für einen vorsichtigen Neustart geeinigt. In der ersten Phase sind Kreuzfahrten ohne Landgang und mit nicht mehr als 60-prozentiger Auslastung möglich.
Update, 22. Juli, 14.50 Uhr: Seit Corona fast ein Drittel weniger Unternehmensgründungen
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind in Schleswig-Holstein fast ein Drittel weniger Unternehmen gegründet worden. Im zweiten Quartal 2020 - also von März bis Mai - seien 730 Betriebe gegründet worden, deren Rechtsform oder Mitarbeiterzahl auf größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lasse, teilte das Statistikamt Nord am Mittwoch mit. Das waren 30,9 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2019. Bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es einen Rückgang von 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Gegen den negativen Trend stehe die Verdopplung der Neugründungen in den Wirtschaftszweigen "Herstellung von Bekleidung bzw. Textilien", hieß es. Ursache hierfür könne die Aufnahme einer gewerbsmäßigen Produktion von Mund- und Nasenbedeckungen sein. Diese Neugründungen erfolgten nahezu ausschließlich im Nebenerwerb.
Auf 1000 Schleswig-Holsteiner kamen von März bis Mai statistisch 0,3 Betriebsgründungen. In Nordfriesland war dieser Wert mit 0,6 am höchsten, in Dithmarschen und Plön mit 0,1 am niedrigsten.
Trotz der Corona-Pandemie mit ihren massiven Auswirkungen auf die Wirtschaft gab es im zweiten Quartal 35 Prozent weniger Gewerbeabmeldungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - insgesamt waren es 3650 Abmeldungen. Mitursächlich hierfür dürften die durch die Corona-Pandemie verursachten Einschränkungen als auch die zwischenzeitliche Einstellung des Besucherverkehrs in den Gewerbeämtern gewesen sein, teilte das Statistikamt mit.
Update, 22. Juli, 14.45 Uhr: EU-Kommission gibt 100 Millionen Euro für Corona-Impfstoff-Forschung
Die EU-Kommission will 100 Millionen Euro für ein Projekt der internationalen Forschungsallianz Cepi (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations) zur Erforschung von Coronavirus-Impfstoffen zur Verfügung stellen. Das teilte die Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Das Geld kommt aus dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizont 2020".
Zur Bekämpfung der Corona-Krise soll nach diesen Vorstellungen rasch ein Impfstoff gegen das Virus entwickelt werden, der weltweit allen zur Verfügung steht. Die EU-Kommission, Regierungen und internationale Partner haben dafür insgesamt 15,9 Milliarden Euro zugesagt.
Update, 22. Juli, 14.40 Uhr: Hamburger Behörden wollen Massen-Partys verhindern
Angesichts einer drohenden zweiten Corona-Welle wollen die Hamburger Behörden und Ämter künftig Massen-Partys in Szenevierteln wie am vergangenen Wochenende auf St. Pauli verhindern. Derzeit stimmten sich die zuständigen Behörden mit den betroffenen Bezirksämtern über geeignete Maßnahmen ab, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde am Mittwoch.
Entscheidungen seien aber noch nicht gefallen. Denkbar sei, dass es per Allgemeinverfügung erneut zu Verkaufseinschränkungen für Alkohol kommt. Ziel sei es, große Menschenansammlungen, bei denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden, zu verhindern.
Die Feiermeile Große Freiheit war am vergangenen Wochenende so voll geworden, dass sie zweimal von der Polizei abgeriegelt werden musste.
Im Schanzenviertel hatte es bereits zuvor Außer-Haus-Verkaufsverbote für Alkohol gegeben, um die Partyszene angesichts der Corona-Infektionsgefahr auf Abstand zu halten.
Update, 22. Juli, 13.52 Uhr: Regierung weist Vorwurf von Untätigkeit bei Kinderarmut zurück
Die Bundesregierung hat den Vorwurf zurückgewiesen, nicht genug gegen Kinderarmut zu tun. Man gehe mit ganz vielen Maßnahmen dagegen vor, sagte eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums am Mittwoch in Berlin.
Sie verwies unter anderem auf den Kinderzuschlag, eine Leistung für Familien mit geringen Einkommen. Der Zugang dazu sei erweitert worden und die Zahl der Empfänger deutlich gestiegen. "Das sind Daten, die nicht in diese Bertelsmann-Erhebung eingeflossen sind."
Eine am Mittwoch veröffentlichte Analyse der Bertelsmann Stiftung war zu dem Schluss gekommen, dass Kinderarmut in Deutschland mit unverändert hohen Zahlen eine "unbearbeitete Großbaustelle" bleibe.
Rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen demnach in Armut auf - 21,3 Prozent aller unter 18-Jährigen. Seit 2014 gebe es im bundesweiten Durchschnitt wenig Verbesserungen und die Corona-Krise drohe das Problem noch zu verschärfen.
Die Bundesregierung habe in dieser Legislaturperiode zahlreiche Maßnahmen getroffen, um die Situation von Familien zu verbessern, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in Berlin. Sie nannte steuerliche Entlastungen für Familien und Alleinerziehende und auch Maßnahmen in der Corona-Krise, wie den Kinderbonus. Die Armutsquote in Deutschland sei grundsätzlich rückläufig.
Update, 22. Juli, 13.46 Uhr: Erstmals mehr als 5000 aktive Corona-Fälle in Tschechien
In Tschechien schnellt die Zahl der Corona-Neuinfektionen wieder hoch. Am Dienstag kamen 212 neue Fälle hinzu, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch bekanntgab. Es war die höchste Zahl seit knapp einem Monat.
Die Zahl der aktiv Infizierten stieg erstmals seit Beginn der Pandemie über die 5000er-Marke und lag bei 5046. Knapp 9000 Menschen galten als genesen. Mit der Erkrankung wurden 360 Todesfälle in Verbindung gebracht.
Nach Einschätzung der Behörde stehen lokale Corona-Hotspots hinter dem jüngsten Anstieg. In der östlichen Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien war deshalb die Maskenpflicht wiedereingeführt worden. In der nördlichen Region um Liberec (Reichenberg), die an Sachsen grenzt, wird der Mundschutz ab Freitag in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen wie beim Besuch von Apotheken verpflichtend.
Allein im Zusammenhang mit einer Party in einem Prager Nachtklub registrierten die Behörden 65 Fälle. Unter den Infizierten seien auch Fußballspieler mehrerer Drittligavereine, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsamts im tschechischen Fernsehen CT.
Unterdessen wird eine Verschiebung der Regional- und Senatswahlen, die am 2. und 3. Oktober stattfinden sollen, nicht mehr gänzlich ausgeschlossen. Hintergrund ist, dass Menschen in Quarantäne nicht an Wahlen teilnehmen dürfen. Er wolle niemandem das Wahlrecht streitigmachen, sagte Innenminister Jan Hamacek und kündigte die Gründung einer Arbeitsgruppe zu dem Problem an.
Update, 22. Juli, 13.43 Uhr: Düsseldorfer Oberbürgermeister wegen Farid-Bang-Video zu Corona in der Kritik
Trotz massiver Kritik hat der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) ein Video des umstrittenen Rappers Farid Bang mit einem Appell zum Respekt vor den Corona-Regeln veröffentlichen lassen.
Auf die zudem geplante Veröffentlichung eines gemeinsamen Videos mit dem wegen frauenfeindlicher und antisemitischer Texte kritisierten Düsseldorfer Rapper verzichtet Geisel allerdings.
Er wisse, dass Farid Bang eine "ausgesprochen kontroverse Figur" sei, sagte Geisel am Mittwoch in Düsseldorf. "Ich halte manches, was er gemacht hat, für widerwärtig." Der Musiker habe aber seine früheren Texte bereut.
Mit dem Farid-Bang-Video wolle die Stadt eine Zielgruppe erreichen, die für andere Vertreter der Stadt nicht zugänglich sei. Konkret gehe es um junge Menschen, die nachts in der Altstadt am beliebten Rheinufer die Corona-Regeln nicht einhielten, Anweisungen der Ordnungsdienste nicht befolgten, in Poser-Szenen die Automotoren aufheulen ließen und sogar ihre Notdurft auf der Straße verrichteten.
"Da herrschen Zustände, die wir in Düsseldorf nicht haben wollen", sagte Geisel. Überwiegend prägten dieses Bild junge Männer und unter ihnen vor allem Männer mit Migrationshintergrund, sagte Geisel. Es bestehe die Gefahr, dass sich eine Parallelgesellschaft entwickele.
In dem Video wirbt Farid Bang für Respekt vor dem Ordnungsdienst. "Benehmt Euch, hört auf, Unfug zu machen", sagt der 34-Jährige darin.
Update, 22. Juli, 13.07 Uhr: Wegen Corona: In diesem Jahr kein offizieller Sommerschlussverkauf
Einen offiziellen Sommerschlussverkauf (SSV) wird es im Modehandel in diesem Jahr angesichts der Corona-Krise nicht geben. Entgegen der langjährigen Tradition werde der Handelsverband Textil (BTE) der Branche kein offizielles Datum für den Höhepunkt der sommerlichen Rabattschlacht vorschlagen, sagte der BTE-Sprecher Axel Augustin am Mittwoch in Köln.
"Das liegt daran, dass in der Krise jedes Unternehmen einen individuellen Weg finden muss. Natürlich gibt es auch jetzt schon Rabatte in vielen Geschäften. Aber gerade an kleineren Standorten sind Händler auch darum bemüht, die Saison noch ein wenig zu verlängern."
Der Sommerschlussverkauf war bis 2004 gesetzlich genau geregelt. Seitdem können jedoch Einzelhändler nach Belieben über Rabattaktionen entscheiden. In der Praxis findet der Verbraucher deshalb mittlerweile fast das ganze Jahr hindurch Sonderangebote in den Geschäften.
Dennoch hatte der Branchenverband bisher jedes Jahr einen Termin für den SSV benannt - traditionell den letzten Montag im Juli. Auch wenn es regelmäßig schon vorher große Rotstiftaktionen im Handel gab, sollte der Termin den Höhepunkt der Rabattschlacht markieren.
Im ersten Halbjahr lagen die Umsätze im Modehandel nach Schätzungen des BTE um 30 bis 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. "Viele Geschäfte kämpfen um ihr Überleben und die Strategien sind unterschiedlich – von frühem Sale bis zu länger stabilen Preisen", begründete Augustin den Verzicht. Der BTE hatte bereits im Mai empfohlen, die Sommersaison grundsätzlich zu verlängern, um so zumindest einen Teil des während der Ladenschließungen im März und April verlorenen Geschäfts aufzuholen.
Update, 22. Juli, 13.02 Uhr: Oberstes Gericht: Österreichs Corona-Maßnahmen teils gesetzwidrig
In Österreich hat der Verfassungsgerichtshof einzelne Aspekte der Corona-Beschränkungen für gesetzwidrig erklärt. Die Ausgangsbeschränkungen seien teilweise nicht durch das Covid-19-Gesetz gedeckt gewesen, entschied das Gericht am Mittwoch.
"Dieses Gesetz bietet keine Grundlage dafür, eine Verpflichtung zu schaffen, an einem bestimmten Ort, insbesondere in der eigenen Wohnung, zu bleiben."
Zwar dürfe das Betreten von bestimmten Orten untersagt werden. Eine Pflicht zu Hause zu bleiben, könne aber nicht auf dieser Grundlage verhängt werden. Die Regierung von ÖVP und Grünen hatte mit Aufflammen der Coronakrise Mitte März das Verlassen der Wohnung nur aus triftigem Grund erlaubt.
Die Richter monierten auch die Kriterien zur stufenweisen Wiederöffnung der Geschäfte. Die Verordnung, mit der Mitte April die Öffnung von Bau- und Gartenmärkten sowie kleiner Geschäfte mit weniger als 400 Quadratmetern Verkaufsfläche erlaubt wurde, sei eine Ungleichbehandlung zum Nachteil größerer Geschäfte. Aus Sicht des Gerichts erfolgte sie ohne erkennbare sachliche Rechtfertigung.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) versprach, die Sicht des Gerichts werde umfassend "in unserer zukünftigen Arbeit beachtet". Die Frage der Auswirkung auf laufende Verfahren sowie bereits ausgesprochene Strafen würden geprüft.
Update, 22. Juli, 12.56 Uhr: Organisationschef: Tokio-Spiele wären in aktueller Lage nicht möglich
Der Präsident des Organisationskomitees hält eine Austragung der Olympischen Spiele 2021 in Tokio für ausgeschlossen, wenn die Ausmaße der Coronavirus-Pandemie sich bis dahin nicht wesentlich verbessern.
"Wenn die aktuelle Situation anhält, können wir das nicht", sagte Yoshiro Mori am Mittwoch im Interview des japanischen Senders NHK und betonte: "Ich glaube nicht, dass diese Situation noch ein Jahr anhalten wird."
Ein Schlüssel für die Rettung der um ein Jahr verschobenen Spiele sei ein Impfstoff. "Ob die Olympischen Spiele durchgeführt werden können oder nicht, hängt davon ab, ob die Menschheit das Coronavirus besiegen kann", sagte der frühere Premierminister Japans. Dies könne man insbesondere durch die Entwicklung eines Impfstoffes schaffen.
Der OK-Chef lehnt hingegen das Szenario ab, die Tokio-Spiele ohne Zuschauer zu veranstalten. "Wir sollten die Zuschauer nicht dazu bringen, schwere Zeiten zu überstehen. Sportveranstaltungen begeistern das ganze Land", sagte Mori im Interview der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo News.
Auch das Internationale Olympische Komitee möchte Sommerspiele hinter verschlossenen Türen vermeiden, wie IOC-Präsident Thomas Bach zuletzt unterstrichen hatte.
"Unter Annahme des Worst-Case-Szenarios" würden laut Mori aber Optionen mit reduzierten Zuschauerzahlen geprüft. Das Organisationskomitee wolle im September zu einer Sitzung mit Vertretern der Regierung und der Stadt Tokio einladen, um über die Notwendigkeit eine Reduzierung der Zuschauerzahl zu sprechen.
Unterdessen beabsichtigt Mori, den Zeitplan des olympischen Fackellaufs beizubehalten. Änderungen daran wären "den Regionen gegenüber, mit denen man zusammenarbeitet, unhöflich", sagte er.
Schwierig sei es zudem, die Anzahl der Athleten bei den Eröffnungs- und Abschlusszeremonien zu begrenzen. "Wenn Athleten den starken Willen haben, an den Zeremonien teilzunehmen, können wir ihnen nichts von unserer Seite erzählen", meinte Mori.
Update, 22. Juli, 12.55 Uhr: EU-Finanzpaket: Europaparlament will rasch Korrekturen aushandeln
Das Europaparlament will rasche Nachverhandlungen und Korrekturen am Kompromisspaket des EU-Gipfels zum Haushalt und zum Milliardenprogramm gegen die Corona-Krise.
Parlamentspräsident David Sassoli sagte am Mittwoch, beim Wiederaufbaupaket wolle das Parlament Mitsprache über die Kontrolle der Mittel. Beim Haushalt sollten einige Fehler korrigiert werden wie Kürzungen bei Forschung, Klimaschutz und Migrationspolitik. Auch der Mechanismus zur Koppelung von EU-Geldern an Rechtsstaatlichkeit müsse präzisiert werden.
Grundsätzlich begrüßte Sassoli aber die Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs. Vor allem sei es sehr wichtig gewesen, das geplante Programm gegen die Corona-Wirtschaftskrise bei 750 Milliarden Euro zu halten. Die gemeinsame Aufnahme von Schulden für das Programm, die vor wenigen Monaten noch ein Tabu gewesen seien, stelle heute niemand mehr in Frage.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten bei dem mehrfach verlängerten Gipfel ein Paket im Umfang von 1,8 Milliarden Euro beschlossen - 750 Milliarden für das Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Corona-Krise und 1074 Milliarden Euro für den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen bis 2027.
Das Budget muss vom EU-Parlament gebilligt werden. Vorher könnten die Abgeordneten in einem Vermittlungsverfahren Änderungen durchsetzen.
Das Parlament befasst sich am Donnerstag in einer Sondersitzung mit den Ergebnissen des Gipfels und will dazu eine von allen großen Fraktionen getragene Resolution beschließen. Darin werden die von Sassoli genannten Nachforderungen gestellt.
Gefordert wird auch ein Zeitplan zur Einführung neuer eigener Finanzquellen auf EU-Ebene. Im Gespräch ist eine Abgabe auf Plastikabfälle, eine Ausweitung des Emissionshandels, eine Digitalsteuer und ein Klimazoll auf im Ausland umweltschädlich produzierte Waren.
Update, 22. Juli, 12.41 Uhr: Scholz: Aufnahme gemeinsamer Schulden verändert politische Statik
Die Aufnahme gemeinsamer Schulden der EU-Staaten zur Bewältigung der Corona-Krise verändert aus Sicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz die politische Statik in Europa.
"Mit dieser Entscheidung übernimmt Europa für sein Schicksal gemeinsam Verantwortung", sagte der SPD-Politiker der "Zeit" (Donnerstag) mit Blick auf das beim EU-Sondergipfel nach zähen Verhandlungen beschlossene Haushalts- und Finanzpaket in der historischen Größenordnung von 1,8 Billionen Euro.
"Um die Schulden zurückzuzahlen, wird die EU perspektivisch mit eigenen Einnahmen ausgestattet. Das verändert die politische Statik auf eine dramatische Weise", erklärte Scholz. "Wer zusammen Kredite aufnimmt und sie zusammen zurückzahlt, der erreicht eine neue Dimension der Gemeinsamkeit", führte er aus.
Dem Ziel, in Europa auch in Zukunft "unser Leben" selbst zu bestimmen, sei man mit der Einigung einen Schritt näher gekommen.
Dass der Hilfsfonds letztlich geringer ausgefallen sei, als unter anderem von Deutschland favorisiert, sei nicht unüblich. "Das kennen wir auch aus Finanzverhandlungen im deutschen Föderalismus. Dennoch gab es eine Einigung, und am Ende zählt genau das. Der Punkt ist doch: Anders als in der Staatsschuldenkrise vor zehn Jahren agiert Europa jetzt gemeinsam."
Deutschland muss nach dem Kompromisspaket beim EU-Sondergipfel jährlich rund zehn Milliarden Euro mehr in den europäischen Haushalt zahlen - künftig etwa 40 Milliarden Euro.
Unter dem Strich profitiere Deutschland aber, sagte Scholz der «Zeit». Deutsche Unternehmen profitierten davon, "die ganze Welt und vor allem Europa" beliefern zu können. Eine langjährige Stagnation in den Nachbarstatten wäre "das Schlimmste, was uns passieren kann".
Update, 22. Juli, 12.38 Uhr: "Corona-Biergarten" in Köln schließt nach diesem Wochenende
Den "Corona-Biergarten" der Stadt Köln wird es an diesem Wochenende nur noch ein letztes Mal geben. Ein Kölner Gastronomen-Netzwerk will das Projekt auf rund 270 Metern einer Straße im Kölner Grüngürtel trotz guter Besucherzahlen und erfolgreicher Hygienemaßnahmen nach dem anstehenden Wochenende nicht weiterführen, wie die Gastwirte mitteilten.
Bei der anliegenden Gastronomie habe das Angebot teilweise zu einem Rückgang des Umsatzes geführt, außerdem seien allein für Security-Kräfte gut 2500 Euro am Tag angefallen, so das Netzwerk.
Ziel des temporären Biergartens war es, andere Kölner Feier-Hotspots im Sinne der Corona-Abstandsregelungen zu entlasten und eine Ausweichfläche zu bieten. Dieses Ziel sei aber nur teilweise und an beliebten Standorten wie der Zülpicher Straße gar nicht erreicht worden.
Anlass der Initiative war in den vergangenen Wochen Ärger über geballte Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen und in Parks in Köln gewesen.
Update, 22. Juli, 12.37 Uhr: Gesundheitsminister beraten über neue Corona-Regeln für Rückkehrer
Für Rückkehrer von Auslandsreisen könnten wegen der Corona-Pandemie bald neue Regeln gelten. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen am (heutigen) späten Mittwochnachmittag bei einer Schaltkonferenz darüber beraten. Im Gespräch sind mehr gezielte Tests.
Eine Frage ist, ob dabei nur Rückkehrer aus stark vom Coronavirus betroffenen Staaten, die als Risikogebiete gelten, in den Blick genommen werden, oder auch aus anderen Ländern. Momentan sind viele Deutsche etwa in Frankreich, Spanien oder Griechenland im Urlaub - Ländern also, die nicht als Risikogebiet eingestuft sind.
Nach derzeitiger Rechtslage müssen Menschen, die aus sogenannten Risikogebieten zurückkommen, in Deutschland zunächst in 14-tägige häusliche Quarantäne. Der größte Teil der Staaten weltweit ist derzeit als Risikogebiet eingestuft - keine Quarantänepflicht gilt dagegen für Einreisende aus fast allen EU-Staaten und einigen anderen europäischen Ländern.
Ob sich Reisende tatsächliche immer in Quarantäne begeben, ist indes fraglich. Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD), hatte daran jüngst Zweifel erkennen lassen. "Meine Befürchtung ist (...), dass sich Rückkehrer nicht daran halten", sagte sie in der Vorwoche.
Zuletzt hatten ungezügelte Partys von Urlaubern ohne Maske und Abstand auf Mallorca für Schlagzeilen gesorgt. Da Spanien aber kein Risikogebiet ist, müssen Urlauber von dort nach ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne - soweit bei ihnen keine Infektion mit Sars-CoV-2 bestätigt ist.
Update, 22. Juli, 12.05 Uhr: Japan kurbelt Tourismus mit Staatszuschüssen trotz Corona an
Japans Regierung hat trotz wieder steigender Corona-Infektionszahlen eine umstrittene Tourismuskampagne mit Zuschüssen aus Steuergeldern für Reisende aufgelegt.
Mit der Maßnahme, die am Mittwoch vor einem langen Wochenende mit vier freien Tagen startete, will Japan die schwer von der Corona-Krise gezeichnete Reiseindustrie stützen. Bis zur Hälfte der Tourismusausgaben wie Beherbergung und Transport sollen vom Staat bezuschusst werden.
Das Angebot gilt aber nur für Reisende innerhalb Japans, die Außengrenzen des Landes sind weiterhin geschlossen. Zudem wurde die Hauptstadt Tokio wegen der dort wieder deutlich steigenden Tageszahlen an Neuinfektionen ausgeschlossen.
Bereits vor dem Start dieser Förderkampagne regte sich Widerstand: Kritiker befürchten, dass sich das Virus weiter ausbreiten könnte, wenn die Menschen wieder in andere Regionen reisen. Doch der rechtskonservative Regierungschef Shinzo Abe trat Bedenken entgegen: "Wir werden Anti-Infektionsmaßnahmen gründlich umsetzen (...)", sagte er vor Reportern. "Wir werden die wirtschaftlichen Aktivitäten vorsichtig und in Zusammenarbeit mit den Menschen wieder aufnehmen."
Noch vor etwa zwei Monaten hatte Abes Regierung im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus Menschen dazu aufgerufen, keine nicht absolut notwendigen Reisen über die Grenzen der Präfekturen hinweg zu unternehmen.
Japan bestätigte am Dienstag 631 neue Infektionsfälle, davon 231 in Tokio. In drei Präfekturen erreichten die Tageszahlen Höchststände seit Ausbruch der Pandemie. Etwa 27.000 Menschen infizierten sich nach Zahlen des Gesundheitsministeriums bisher mit dem Sars-CoV-2-Virus, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Etwa 1000 Menschen starben.
Wegen der Pandemie wurden die Olympischen Spiele 2020, die in Tokio stattfinden sollten, auf das kommende Jahr verschoben.
Update, 22. Juli, 11.28 Uhr: Thailand will Corona-Notstand erneut verlängern
Die thailändische Regierung will den Corona-Notstand noch einmal um einen Monat bis Ende August verlängern. Die Maßnahme sei weiter notwendig, um die Krise zu bewältigen und die 14-tägige Quarantäne-Pflicht für einreisende Ausländer durchzusetzen, sagte der Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates (NSC), General Somsak Roongsita, am Mittwoch.
Jedoch gibt es viele Gegner des Dekrets. Sie werfen der Führung in Bangkok vor, mit dem Notstand Proteste politischer Gegner unterdrücken zu wollen.
Tausende Menschen waren am vergangenen Samstag in Bangkok gegen die vom Militär dominierte Regierung auf die Straße gegangen und hatten eine Neuwahl gefordert. Die Demonstranten forderten die Regierung unter anderem auf, die Einschüchterung von Bürgern zu stoppen. Zudem solle sie eine neue Verfassung entwerfen und das Parlament auflösen.
In Thailand ist seit einem Putsch des Militärs 2014 der General Prayut Chan-o-cha an der Macht. Seine Regierung geht hart gegen Gegner und Anhänger der Opposition vor.
Der Corona-Notstand gilt in Thailand seit Ende März. Jedoch hat das südostasiatische Land vergleichsweise wenige Fälle: Bislang gibt es rund 3200 bestätigte Infektionen, 58 mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Menschen sind gestorben. Auch gab es Behördenangaben zufolge seit fast zwei Monaten keinen lokal verbreiteten Infektionsfall.
Langsam will das Land sich nun dafür öffnen, bestimmte Gruppen von Ausländern wieder einreisen zu lassen - jedoch nur unter strengen Auflagen. Darunter sind etwa Arbeiter aus Nachbarländern wie Myanmar und Kambodscha. Wann Touristen wieder nach Thailand reisen können, ist unklar.
Update, 22. Juli, 10.19 Uhr: Israel meldet Rekordwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 1977 Fälle gemeldet worden - ein Rekordwert.
Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.
Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem Land noch im zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.
Insgesamt wurden in Israel bislang 54.633 Infizierte registriert. Aktive Fälle gibt es derzeit mehr als 31.300, davon sind 259 schwer erkrankt. 430 Menschen sind bislang nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Zum Vergleich: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 454 neue Infektionen innerhalb eines Tages. Damit waren seit Beginn der Krise mindestens 202.799 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Aktive Fälle gibt es in Deutschland etwa 5000. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik, in den vergangenen Tagen wurde mehrfach gegen ihn demonstriert. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise.
Update, 22. Juli, 9.23 Uhr: Australien hat nach erstem Rückgang nun Rekord bei Corona-Zahlen
Australien hat am Mittwoch, den 22. Juli einen Rekord bei der Ausbreitung des Coronavirus verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien landesweit 502 Neuinfektionen registriert worden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, sagte der leitende Gesundheitsbeamte Michael Kidd vor Journalisten. Der Großteil dieser Infizierten lebt in der Millionenstadt Melbourne.
Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. "Am 9. Juni - vor nur sechs Wochen - haben wir lediglich zwei neue Fälle registriert. Das zeigt, wie schnell Ausbrüche auftreten und sich ausbreiten können", so der Experte. Der bisherige Höchststand war am 28. März mit 469 neuen Fällen vermeldet worden.
Allein in Victoria, der am schlimmsten betroffenen Region, gab es nun seit Dienstag 484 Neuinfektionen - fast alle davon in Melbourne. In dem Bundesstaat im Südosten des Landes war nach einem Anstieg der Infektionszahlen vor zwei Wochen erneut ein sechswöchiger Lockdown verhängt worden.
In der Nacht zum Donnerstag tritt in der Metropole Melbourne zudem eine allgemeine Maskenpflicht in Kraft. Bei Zuwiderhandeln drohen Geldbußen in Höhe von 200 australischen Dollar (124 Euro). Fast ganz Victoria ist praktisch vom Rest des Landes abgeriegelt.
In Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern stieg die Zahl der Corona-Infektionen damit auf knapp 13.000. Die Zahl der in Verbindung mit Covid-19 gestorbenen Menschen lag bei 128.
Update, 22. Juli, 8.49 Uhr: Luftfracht leidet weniger stark unter Krise als Passagierverkehr
Die Corona-Krise hat die Luftfracht in Deutschland bislang deutlich weniger hart getroffen als den Passagierverkehr.
Der Empfang und der Versand von Gütern auf dem Luftweg sank im Zeitraum März bis Mai gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,1 Prozent auf rund 1,1 Millionen Tonnen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Das Passagieraufkommen auf deutschen Flughäfen brach in diesem Zeitraum um 87,4 Prozent ein.
Güter werden nicht nur in Frachtflugzeugen, sondern auch als Beiladung in Passagiermaschinen transportiert. Durch den Corona-bedingten Einbruch des Passagierverkehrs brach die Beförderung in diesen Maschinen um 71,3 Prozent auf 90.000 Tonnen ein. Der Transport in reinen Frachtflügen stieg dagegen um 7,9 Prozent auf eine Million Tonnen.
Die Luftfracht konzentriert sich den Angaben zufolge auf vier Flughäfen in Deutschland, die 2019 zusammen rund 93 Prozent des Frachtaufkommens beförderten.
An der Spitze stand Deutschlands größter Airport Frankfurt (43,5 Prozent), gefolgt von Leipzig/Halle (25,6 Prozent), Köln/Bonn (16,7 Prozent) und München (7,3 Prozent). In den Krisenmonaten März bis Mai konnte Leipzig/Halle die Luftfrachtmenge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent ausbauen. Die anderen drei verzeichneten dagegen Rückgänge.
Mehr Fracht wurde auch in Frankfurt-Hahn im Hunsrück (plus 57,0 Prozent auf rund 54.000 Tonnen) und am Flughafen Hannover umgeschlagen (plus 40,5 Prozent auf 5200 Tonnen).
Update, 22. Juli, 8.27 Uhr: Neuer Corona-Hotspot im oberfränkischen Rehau: 15 Infizierte
Im oberfränkischen Landkreis Hof gibt es mit der Stadt Rehau einen neuen Corona-Hotspot. Nach mehr als einem Monat ohne eine Neu-Infektion sind in den vergangenen Tagen 15 Personen positiv auf das Coronavirus Sars-Cov-2 getestet worden, wie das Landratsamt Hof auf seiner Website am Dienstag mitteilte. "Jeder Rehauer kann sich freiwillig testen lassen."
Dazu stellt der Landkreis ein Testmobil auf dem Sportzentrum der 10 000-Einwohner-Stadt bereit, in dem von Mittwoch bis Freitag die Tests angeboten werden. Außerdem sollen in sensiblen Bereichen wie Seniorenheimen zeitnah Reihentestungen durchgeführt werden.
Von den 15 bisher positiv getesteten Personen gehören laut Landratsamt zwölf Personen einer Bevölkerungsgruppe an. Der Landkreis Hof werde deshalb die Einwohner Rehaus, die dieser Bevölkerungsgruppe angehören, aktiv anrufen und zum Testen auffordern. Um welche Bevölkerungsgruppe es sich dabei handelt, gab das Landratsamt nicht bekannt.
Update, 22. Juli, 8.12 Uhr: Vor neuer NFL-Saison sollen keine Testspiele stattfinden
Die Football-Profis der NFL haben sich Medienberichten zufolge mit der Liga auf das Vorgehen in der Saisonvorbereitung geeinigt. Die Spielergewerkschaft NFLPA habe der Nachrichtenagentur AP zufolge dem Verzicht auf alle Testspiele zugestimmt.
Zudem sollen in den vorläufigen Kadern der Teams nur 80 statt wie gewöhnlich 90 Profis stehen dürfen. Zumindest in den ersten 14 Tagen der Trainingscamps sollen alle Spieler täglich auf das Coronavirus getestet werden.
Die Liga hatte sich zuletzt den Wünschen der Spielergewerkschaft angenähert, nachdem es zuvor Spannungen über die Corona-Maßnahmen vor dem Start der neuen Saison gegeben hatte.
Die NFL will ihre Spielzeit am 10. September mit dem Spiel des Titelverteidigers Kansas City Chiefs gegen die Houston Texans eröffnen. In den USA sind die Infektionszahlen weiter hoch. Daher sind die Zweifel an einem regulären Start der NFL noch immer groß.
Update, 22. Juli, 6.35 Uhr: Masken, Medizin, Essen: Habeck für heimische «Produktionsreserve»
Um für künftige Pandemien und andere Krisen gerüstet zu sein, sollte aus Sicht von Grünen-Chef Robert Habeck eine heimische Produktionsreserve für wichtige Güter aufgebaut werden. Der Staat würde dann Unternehmen dafür bezahlen, dass sie im Notfall sofort die Produktion hochfahren können, sagte Habeck während seiner Sommerreise, die sich um Lehren aus der Corona-Krise dreht. Von riesigen Vorräten etwa von Schutzmasken hält Habeck dagegen weniger.
"Wir schaffen eine Art Versorgungsreserve, die in der Lage ist, hochzufahren", erklärte Habeck. Für Masken hieße das zum Beispiel, dass sie im Normalfall aus Asien geliefert würden, weil die Produktion dort günstiger sei. "Aber der Staat bezahlt bestimmte Firmen dafür, dass sie in der Lage sind, jeweils zum technisch aktuellsten Stand in Windeseile soundso viele Masken zu produzieren. Das müssen die nicht tun, wenn es der Markt nicht braucht, aber sie müssen es tun können."
Das gelte auch für die medizinische Versorgung. "Wir müssen in der Lage sein, für Antibiotika und Impfstoffe eine eigene Produktion aufzubauen", forderte Habeck. "Die müssen nicht jetzt hier hergestellt werden, aber wir müssen die Möglichkeit haben." Am Mittwoch standen zu diesem Thema Besuche beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen am Rhein und Roche Diagnostics in Mannheim auf dem Programm.
Zuvor hatte Habeck sich beim Lebensmittelhändler Rewe in Köln über Lieferketten und den Umgang mit Engpässen informiert. In Europa würden genug Kalorien produziert, um die Bevölkerung zu versorgen, sagte er. Die Frage sei, wie viel davon auch in Europa verarbeitet werden könne. Bei der Produktionsreserve könne man europäisch denken, betonte der Grünen-Vorsitzende. "Zu national würde ich es nicht machen." Eine europäische Vorsorge-Strategie sei ein "nahe liegender Gedanke".
Habecks Vorschlag ähnelt der Kapazitätsreserve für die Stromproduktion, die vorsieht, dass Kraftwerke in Extremsituationen innerhalb kurzer Zeit hochgefahren werden können und Strom liefern. Habeck denkt dabei vor allem an Ausrüstung wie Mund-Nasen-Schutze, Zutaten für Antibiotika oder Impfstoffe oder auch Nahrungsmittel. Er hält das nach eigener Aussage für sinnvoller, als große Lager anzulegen. Die Bundesregierung ist gerade dabei, eine "Nationale Reserve Gesundheitsschutz" mit Schutzausrüstung und medizinisch notwendigen Güter anzulegen, die den Bedarf für mehrere Monate decken soll.
"Man kann natürlich Konserven vorhalten, aber auch die verfallen irgendwann, Nudeln wahrscheinlich auch", sagte Habeck. Auch Masken und chemische Produkte würden alt oder technisch überholt. "Wenn wir heute fünf Milliarden Masken produzieren und in irgendeinen Bunker legen, und wir brauchen die in 30 Jahren, dann sind die Gummibänder porös, die Masken stinken, und man hat schon eine ganz anderen Fleece-Form", sagte er. Stattdessen sollten etwa Hersteller von T-Shirts oder Autositz-Bezügen per Vertrag in der Lage sein, auf Masken-Produktion umzustellen, wenn es nötig ist.
Update, 22. Juli, 5.45 Uhr: DIHK: Die meisten Firmen lassen sich nicht vom Rechner aus steuern
DIHK-Präsident Eric Schweitzer erwartet infolge der Corona-Krise mehr Videokonferenzen und weniger Dienstreisen.
Schweitzer sagte der Deutschen Presse-Agentur aber zugleich: "Die meisten Unternehmen lassen sich auf Dauer nicht vom Rechner aus steuern. Neue Geschäftspartner beispielsweise gewinnt man letztlich nicht in Videokonferenzen. Und wenn wir als deutsche Wirtschaft keine Monteure vor Ort schicken, wird keine Maschine aufgestellt und in Betrieb genommen. Die Geschäftsreise ist in einer globalisierten Welt immer noch ein extrem wichtiger Wirtschaftsfaktor."
Die Arbeitswelt werde sich aber verändern, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). "Wir werden nicht wieder in die Zeit von vor Corona zurückkehren. Wir haben auch gemerkt, dass wir vieles doch mobil erledigen können, was wir bis dahin nicht für denkbar gehalten haben», sagte Schweitzer. «Allerdings dürfen wir uns nicht der Illusion hingeben, unser komplettes Wirtschaftsleben von Zuhause aus erledigen zu können. Unsere Lastwagen beispielsweise lassen sich so nicht steuern."
Es seien außerdem "dringend" wieder mehr Geschäftsreisen nötig. So hätten unter tatkräftiger Hilfe der Auslandshandelskammern vor Ort deutsche Manager und Techniker in den vergangenen Wochen beispielsweise mit Sonderflügen nach China, Russland oder Südafrika reisen können.
Update, 22. Juli, 5.30 Uhr: Kramer warnt vor "gigantischem Schuldenberg" für junge Generation
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat davor gewarnt, die jungen Menschen infolge der Corona-Krise auf einem "gigantischem Schuldenberg" sitzen zu lassen. Deswegen werde die Politik wieder zu einer "nachhaltigen Wirtschafts- und Finanzpolitik" finden müssen, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände der Deutschen Presse-Agentur.
Kramer monierte: "Geldausgeben allein ist kein zukunftsfähiges Konzept, wir brauchen auch die wirtschaftsstabilisierenden Maßnahmen ohne Geld: Wir brauchen einen Bürokratieabbau, der diesen Namen verdient. Wir brauchen Flexibilität, etwa bei der Arbeitszeit, damit Unternehmen und Beschäftigte die Vorteile der Digitalisierung besser nutzen können. Wir müssen jetzt vor allem alles unterlassen, was die Wirtschaftsabläufe zusätzlich beschwert und brauchen so schnell es geht ein Belastungsmoratorium."
Die Politik hat milliardenschwere Hilfen für Unternehmen und Arbeitnehmer beschlossen - außerdem ein Konjunkturpaket, damit die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt. Der Bundestag hat wegen der Corona-Krise zwei Nachtragshaushalte beschlossen, sodass der Bund in diesem Jahr insgesamt 217,8 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen darf.
Kramer lobte zudem die Sozialpartnerschaft in der Corona-Krise. "Sie hat mit Bravour gezeigt: Wir können Krise." Gerade in den vergangenen Monaten habe die Sozialpartnerschaft gezeigt, dass sie funktioniert und dass man gemeinsam der Verantwortung gerecht werde.
"Man denke nur an die Debatte um das Kurzarbeitergeld oder die der Situation angepasste Erhöhung des Mindestlohns als Ergebnis der Verhandlungen in der Mindestlohnkommission."
Update, 22. Juli, 5.09 Uhr: 454 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 454 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202.799 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 22.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9095 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 5 im Vergleich zum Vortag. Bis Mittwochmorgen hatten 188.600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Laut den Statistiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore liegen die Zahlen sogar noch ein wenig höher. Demnach gibt es in Deutschland bereits 203.717 bestätigte Infektionen und 9099 an Corona Verstorbene.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 21.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,04 (Vortag: 1,15). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 21.7., 0.00 Uhr, bei 1,08 (Vortag: 1,13). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 22. Juli, 5.01 Uhr: Bundesagentur: Arbeitsmarkt wird bis zu drei Jahre mit Corona kämpfen
Der deutsche Arbeitsmarkt wird bis zu drei Jahre brauchen, um sich von der Corona-Krise zu erholen. "Bis wir wieder auf Normalmaß sind, das wird sicherlich bis 2022 oder 2023 dauern", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, Detlef Scheele, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
"Aber wir glauben, dass das wieder gelingen kann." Aktuell sind in Deutschland 2,85 Millionen Menschen ohne Job, fast 640 000 davon als Folge der Pandemie.
Scheele rechnet für den Sommer mit einer noch etwas höheren Arbeitslosigkeit, die auch saisonal üblich ist. Die Zahl werde aber im Juli oder August nach derzeitigen Schätzungen nicht die Grenze von drei Millionen überspringen.
Die jetzige Krise sei virusbedingt und kaum konjunkturell oder strukturell verursacht. Deswegen sei es möglich, dass eine Erholung eintrete, wenn grundlegende Faktoren sich in die richtige Richtung bewegten. "Zur Zeit gehen wir von einem Abschwung aus, der vorrangig durch die Auswirkungen der Pandemie begründet ist. Der Arbeitsmarkt war ja in guter Verfassung", sagte Scheele.
Anzeichen, dass aus der als Brücke für den Arbeitsmarkt dienenden Kurzarbeit in großem Stil Entlassungen folgen und sich möglicherweise sogar eine Insolvenzwelle anschließen könnte, seien zur Zeit nicht erkennbar. "Die Kurzarbeit wirkt, wir sehen momentan keine Anzeichen für eine größere Entlassungswelle", sagte der Arbeitsmarktexperte.
Allerdings: Das Sterben kleiner Gaststätten oder Kultureinrichtungen bekomme die Arbeitsagentur im Zweifel gar nicht mit. Gleichzeitig bleibe es aber wichtig, den weiter in vielen Berufszweigen vorherrschenden Fachkräfteengpass anzugehen.
Großer Mangel herrsche etwa in der Pflege. "Da ist auch keiner arbeitslos geworden", sagte Scheele. Es sei jedoch fraglich, ob sich diejenigen, die in anderen Branchen arbeitslos geworden seien, sich für die Pflege eigneten. Einen automatischen Ausgleich werde es da nicht geben können.
"Das Fachkräfteproblem in der Pflege können wir trotz unserer vielen geförderten Qualifizierungen nicht ohne Zuwanderung lösen", betonte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit. Es gebe nur 40.000 zusätzliche Erwerbspersonen pro Jahr in Deutschland - daran werde sich nicht schnell etwas ändern.
Update, 22. Juli, 4.55 Uhr: Lehren aus Corona: Gesundheitssystem darf nicht «hart am Wind» segeln
Mehr Schutzkleidung, rasch verfügbare Betten in den Kliniken - und mehr Medikamente sowie Chemikalien aus dem eigenen Land: Das sind für den Münchner Mediziner Clemens Wendtner die Konsequenzen, die Deutschland aus der Corona-Krise ziehen sollte.
Das Gesundheitssystem dürfe nicht "auf Kante genäht" sein, sagte der Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, der im Januar die ersten Corona-Patienten in Deutschland behandelt hatte.
"Wir haben durch die Pandemie gelernt, dass eine Resilienz - die Fähigkeit, eine Krise zu überstehen - auch im Gesundheitswesen nötig ist", sagte Wendtner. So sollten zum Beispiel mehr Betten in Krankenhäusern kurzfristig verfügbar gemacht werden können.
"Wir müssen künftig auch größere Mengen an Schutzkleidung vorhalten." Zudem müssten Maschinen und Chemikalien zur Herstellung von Virus-Tests vorrätig sein, so dass diese im eigenen Land produzierbar seien, ebenso wie Medikamente. Der wesentliche Faktor seien darüber hinaus die Menschen, die engagiert bleiben und Hygiene, Mundschutz und Abstandsregeln ernst nehmen.
"Keiner wäre heute so vermessen zu sagen: Wir haben damals alles richtig gemacht", sagte Wendtner. Umso wichtiger sei es, in Zukunft vorbereitet zu sein. Schon jetzt müsse man sich rüsten für mögliche weitere und dann eventuell andersgeartete Pandemien.
Update, 22. Juli, 4.45 Uhr: Ein "Dämon" hilft Corona-Kranken in Nepal
In Nepal arbeiten gerade viele Krankenwagenfahrer nicht, weil sie vor dem Coronavirus Angst haben und sich über einen Mangel an Schutzkleidung beklagen. Doch Krankenwagenfahrer Buddha Krishna Baga Shrestha nimmt die Gefahren trotzdem auf sich - und das, obwohl ihn viele davon abhalten wollen.
Denn der 49-Jährige ist eine lokale Berühmtheit, weil er seit Jahren einen "Dämonen" in einem wichtigen Festival im Tal von Kathmandu spielt. Er sagt, er wolle lieber wegen seines Jobs sterben als anderen beim Sterben zuzusehen.
Opfer bringen kennt Shrestha. Denn "Dämon" zu sein ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Beim Festival wird ihm die Zunge mit einer eisernen Nadel durchstochen. Das symbolisiert dem Volksglauben nach den Sieg über einen mächtigen Dämonen, der vor Jahrhunderten Ernte zerstört und Tiere getötet haben soll.
Vor dem Festival muss der Darsteller unter anderem drei Tage lang fasten. Das Festival mit Hunderttausenden Besuchern findet zum nepalesischen Neujahrsfest im Frühling statt und fiel dieses Jahr wegen der Corona-Krise aus.
Update, 22. Juli, 4.30 Uhr: Studie: Homeoffice wirkt positiv - weniger Stress, mehr Produktivität
Weniger Stress, mehr Zeit für die Familie und sogar eine höhere Produktivität: Der Wechsel ins Homeoffice infolge der Corona-Krise war für viele Arbeitnehmer eine positive Erfahrung. Das geht aus einer Studie der Krankenkasse DAK hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Fühlten sich vor der Pandemie 21 Prozent der Beschäftigten regelmäßig gestresst, waren es während der Corona-Krise nur 15 Prozent. Der Anteil der Erwerbstätigen, die nie oder nur gelegentlich gestresst waren, stieg unterdessen von 48 auf 57 Prozent.
Die Forschungsinstitute IGES und Forsa hatten für die DAK-Studie vor und während der Pandemie jeweils rund 7000 Beschäftigte befragt. Von denjenigen, die mittlerweile regelmäßig zu Hause arbeiten, sagten 56 Prozent, sie seien dort produktiver als im Büro. Zwei Drittel erklärten zudem, sie könnten Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren. Ähnlich viele freuen sich über den Zeitgewinn, seit das Pendeln zum Arbeitsplatz weggefallen ist.
"Von zu Hause aus zu arbeiten, senkt nicht nur die Ansteckungsgefahr vor Virusinfektionen, sondern zahlt sich auch für das seelische Gleichgewicht aus", bilanzierte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Die positiven Erkenntnisse müsse man für die Zukunft nutzen - "ohne die negativen Aspekte des Homeoffice zu übergehen, die es ebenfalls gibt".
Denn fast jeder Zweite vermisst laut der Studie die klare Trennung zwischen Job und Privatleben. Bei den 18- bis 29-Jährigen bemängelt das sogar eine Mehrheit von 52 Prozent. Drei Viertel der Befragten fehlt zudem der direkte Kontakt zu den Kollegen.
Doch viele Betroffene wollen das Homeoffice trotzdem nicht mehr missen: 76,9 Prozent der Beschäftigten, die erst seit der Corona-Krise regelmäßig in der eigenen Wohnungen arbeiten, möchten diese Arbeitsform auch in Zukunft - zumindest teilweise - beibehalten.
Update, 22. Juli, 0.53 Uhr: Ironman auf Hawaii endgültig abgesagt - Oktober-Termin 2021 bleibt
Der legendäre Ironman auf Hawaii findet wegen der Corona-Krise nun doch nicht im Februar 2021 statt und ist endgültig abgesagt worden. Das gaben die Veranstalter am Dienstag (Ortszeit) bekannt.
Die Weltmeisterschaft im Triathlon über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen war ursprünglich für den 10. Oktober angesetzt, im Mai wegen der Pandemie dann aber auf Februar verschoben worden.
2021 sollte es deswegen erstmals seit 1982 wieder zwei Weltmeister in einem Jahr geben. Seit 2014 haben nur deutsche Sportler die Ironman-WM gewonnen. Der Ironman fand 1978 zum ersten Mal statt.
Update, 22. Juli, 0.24 Uhr: Trump: Masken haben eine Wirkung
Angesichts dramatisch steigender Corona-Fälle hat US-Präsident Donald Trump die Amerikaner zum Tragen von Schutzmasken ermuntert. "Wir bitten alle, dass Sie eine Maske tragen, wenn Sie nicht in der Lage sind, Abstand zu halten", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
"Ob Sie die Masken mögen oder nicht, sie haben eine Wirkung, sie werden einen Effekt haben und wir brauchen alles, was wir kriegen können."
Trump sagte erneut, er habe kein Problem mit Masken, und holte einen Mund-Nasen-Schutz mit dem Präsidentenlogo hervor. "Ich habe die Maske hier", sagte er und fügte hinzu, er trage sie, wenn es angemessen sei.
In den USA gibt es keine landesweite Maskenpflicht. Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen ordneten zahlreiche Gouverneure der Bundesstaaten aber zuletzt an, dass der Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit getragen werden muss.
Trump hatte im April Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC vorgestellt, die das Tragen einer Schutzmaske empfehlen. Er machte umgehend deutlich, dass er selbst keine Maske tragen werde.
Weil er bei den allermeisten öffentlichen Auftritten ohne Maske auftritt, werfen Kritiker ihm vor, ein schlechtes Vorbild in der Pandemie abzugeben. Bei einem Krankenhausbesuch am vorvergangenen Samstag hatte Trump dann eine Mund-Nasen-Schutz getragen.
Der US-Präsident zeigt sich bei seiner Pressekonferenz noch in mehr Belangen ungewöhnlich besorgt. Mehr Infos dazu findet Ihr im TAG24-Artikel zur drastischen Corona-Kursänderung von Donald Trump.
Titelfoto: James Ross/AAP/dpa