Coronavirus in Sachsen: Verwirrung um Falschmeldung zur Kita-Schließung
Sachsen - Bei den Eltern in Sachsen herrscht helle Aufregung! Die Mitteilung, die das Ministerium zur Einstellung des Schulbetriebes in Folge des Coronavirus ab Montag veröffentlicht hat, sorgt offenbar für große Verwirrung und teilweise Fehlinterpretation.
Und so kursieren in Elternkreisen die Infos, dass auch Kitas bereits am Montag dichtmachen würden. Das stimmt aber nicht!
Das Sächsische Staatsministerium für Kultus twittert dazu: "Liebe Nutzerinnen und Nutzer, aufgrund der zahlreichen Nachfragen und Falschmeldungen: Die sächsischen Kitas bleiben bis auf Weiteres geöffnet."
Das Ministerium hatte mitgeteilt: "Eine Entscheidung, ab wann Schulen und Kitas bis zum 17. April komplett geschlossen werden, wird im Laufe der kommenden Woche getroffen."
Zudem wurde klar, dass ab Montag der Schulbetrieb zwar eingestellt wird, jedoch die Schulen geöffnet bleiben, damit die Kinder dort betreut werden können, wenn die Eltern eine Betreuung zu Hause nicht gewährleisten können.
"Die Schulen bleiben jedoch geöffnet. Das Lehrpersonal ist anwesend, um die Betreuung für alle Schülerinnen und Schüler sicherzustellen. In der unterrichtsfreien Zeit können Schülerinnen und Schüler jedoch zuhause bleiben. Eine Schulpflicht besteht nicht", heißt es.
"Die Maßnahme wird ergriffen, um die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Staatsregierung sowie Städte und Gemeinden stimmen sich zu der Umsetzung ab. Um die Versorgung der Bevölkerung, den öffentlichen Personennahverkehr oder die medizinische Versorgung zu garantieren, wird die Betreuung für alle Kinder abgesichert, deren Eltern kein alternatives Betreuungsangebot haben", so die Staatsregierung.
Als weitere Maßnahmen werden Klassenfahrten in das In- und Ausland bis zu den Osterferien abgesagt. "Bis auf weiteres dürfen auch keine neuen Klassenfahrten vertraglich abgeschlossen werden, unabhängig davon, wann diese stattfinden sollen. Außerschulische Veranstaltungen wie Wettbewerbe, Olympiaden, Stipendienfahrten Betriebspraktika, Schüler- und Lehreraustausche und Lehrerfortbildungen werden bis Ende des Schuljahres abgesagt bzw. sind abzusagen", heißt es weiter.
Zahlreiche Bundesländer wie Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Saarland hatten bereits die flächendeckende Schließung von Schulen und Kitas ab Montag beschlossen.
Ab 18.30 Uhr wird es in der Sächsischen Staatskanzlei ein außerordentliches Krisenmeeting geben, bei dem neue Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus beschlossen werden sollen.
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Update, 16.10 Uhr: Schüler sollen auch zu Hause unterrichtet werden
Wie aus einem Schreiben an die sächsischen Lehrer, das TAG24 vorliegt, hervorgeht, sollen die Schüler in Sachsen digital oder analog auch zu Hause unterrichtet werden. In dem Schreiben heißt es: "Die Lehrerkollegien bereiten sich ab Montag auf die Zeit der Schließung der Schulen vor. Die Zeit der Schließung ist keine Ferienzeit, sondern Lernzeit. Die Schulen vermitteln Unterrichtsstoff soweit dies möglich ist auf digitalen und analogem Wege an die Schüler bzw. durch Erstellen eines Lernplans für Schüler zu Hause. Die Schulen greifen dabei in geeigneter Weise auf alle verfügbaren digitalen und analogen Kanäle zur Wissensvermittlung zurück. Dazu gehört das Arbeiten mit aktiven Homepages, Appbasierten Systemen, Lernplattformen, Aufgabensammlungen und Unterrichtsmaterialen, die soweit vorhanden zum Einsatz kommen können."
Weiterhin geht aus dem Schreiben noch einmal deutlich hervor, dass im Laufe der kommenden Woche ALLE Schulen und Kitas bis zum 17. April schließen. Bis dahin soll ein System der Notbetreuung organisiert werden.