Coronavirus: Rumänien und Litauen ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiete

Wegen stark angestiegener Infektionszahlen werden Rumänien und Litauen ab Sonntag (3. Oktober) als Corona-Hochrisikogebiete eingestuft. Alle aktuellen Infos zum Coronavirus findet Ihr in unserem Corona-Liveticker.

Update, 2. Oktober, 18.11 Uhr: Rumänien und Litauen ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiete

Die EU-Länder Rumänien und Litauen gelten von diesem Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete.

Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und von dort einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Bisher ist Slowenien der einzige Mitgliedstaat der Europäischen Union, der vollständig als Hochrisikogebiet eingestuft ist.

Bukarest: Eine Frau hält ein Plakat während einer Demonstration gegen die Regierung, gegen Corona-Impfungen und Maskenpflicht hoch.
Bukarest: Eine Frau hält ein Plakat während einer Demonstration gegen die Regierung, gegen Corona-Impfungen und Maskenpflicht hoch.  © Vadim Ghirda/AP/dpa

Update, 2. Oktober, 15.39 Uhr: Brasiliens Gesundheitsminister weiterhin Corona-positiv

Der brasilianische Gesundheitsminister Marcelo Queiroga (55) ist nach einer Dienstreise mit Staatspräsident Jair Bolsonaro (66) in New York erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden. So könne er an diesem Tag nicht nach Brasilien zurückkehren, schrieb Queiroga am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter. Er habe keine Symptome und werde bald zurück sein.

Queiroga hatte in der Woche der UN-Generalversammlung bekanntgegeben, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei und in New York in Quarantäne bleibe. Er hatte mit Präsident Bolsonaro an der Generaldebatte teilgenommen und sich dabei auch im UN-Hauptquartier in der US-Ostküstenmetropole aufgehalten. Zuvor war bereits ein weiteres Mitglied der Delegation positiv getestet worden.

Dies hatte auch ein Nachspiel für Bolsonaro. Die brasilianische UN-Delegation sollte für 14 Tage in Isolation, Bolsonaro und andere Mitglieder der Delegation blieben nach der Rückkehr nach Brasilien fünf Tage in Quarantäne. Unter anderem bei seinem Sohn, dem Abgeordneten Eduardo Bolsonaro, dessen Frau und der kleinen Tochter fielen nach eigenen Angaben in sozialen Medien Tests in der vergangenen Woche positiv aus.

Update, 2. Oktober, 11.30 Uhr: Mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen an andere Länder abgegeben

Deutschland hat inzwischen mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen für andere Staaten abgegeben. Davon wurden zehn Millionen Dosen des Präparats von AstraZeneca über die internationale Initiative Covax verteilt, wie aus einer neuen Aufstellung des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht.

Gut sieben Millionen Dosen gingen direkt an Länder mit akutem Bedarf - nämlich an die Ukraine, Namibia, Vietnam, Ägypten und Ghana. Außerdem steht demnach noch eine direkte Auslieferung nach Thailand an.

Minister Jens Spahn (41, CDU) sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: "Wir impfen die Welt, um anderen und uns selbst zu helfen. Denn erst wenn alle geschützt sind, hat diese Pandemie endlich ein Ende." Der Politiker dankte besonders der Bundeswehr für ihre Unterstützung bei der Logistik. "Wir können uns darauf verlassen, dass unser gespendeter Impfstoff überall auf der Welt sicher ankommt."

Mehrere Millionen Impfstoffdosen wurden bereits abgegeben. Jens Spahns (41, CDU) Bundesgesundheitsministeriums gab diese Zahlen soeben bekannt.
Mehrere Millionen Impfstoffdosen wurden bereits abgegeben. Jens Spahns (41, CDU) Bundesgesundheitsministeriums gab diese Zahlen soeben bekannt.  © Montage: dpa/Fabian Sommer, dpa/Federico Gambarini

Update, 2. Oktober, 10.50 Uhr: Streit um Impf-Auskunft von Arbeitnehmern bei Corona-Quarantäne

Das Land Baden-Württemberg will den Druck auf Ungeimpfte erhöhen und dringt darauf, dass Beschäftigte bei einer Corona-Quarantäne dem Arbeitgeber ihren Impfstatus offenbaren. Für die meisten Ungeimpften würde das bedeuten, dass sie im Fall einer Isolierung von November an ihren Verdienstausfall nicht mehr ausgeglichen bekämen.

Doch diese vom Sozialministerium geplante Praxis trifft auf den Widerstand des Landesdatenschutzbeauftragten Stefan Brink. Der oberste Datenschützer erklärte am Samstag in Stuttgart, die Arbeitgeber dürften in so einem Fall zwar fragen, ob die betroffenen Beschäftigten geimpft seien. Den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stehe es aber frei, nicht zu antworten.

Brink monierte: "Die Pandemie greift nach wie vor massiv in die Bürgerrechte der Menschen ein." Es sei misslich, dass die gesetzlichen Vorgaben viele praktische Fragen offen lasse - das gelte auch für die Lohnfortzahlung im Quarantäne-Fall. Wenn die Beschäftigten ihre sensiblen Gesundheitsdaten nicht offenbaren wollten, könnten sie sich auch an das für die Lohnfortzahlung zuständige Regierungspräsidium wenden.

Das sieht das Sozialministerium anders. Zwar stehe es einem Beschäftigten frei, ob er Auskunft über seinen Impfstatus gebe. "Tut er dies nicht, dann muss sich der Arbeitnehmer aber bewusst sein, dass er Gefahr läuft, keinen Lohn für den Zeitraum der Absonderung zu erhalten", erklärte Uwe Lahl, Amtschef im Sozialministerium. Es sei auch keine Alternative, dass Beschäftigte selbst den Antrag beim Regierungspräsidium stellten. "Diese Möglichkeit gibt es regelmäßig nicht und ein entsprechender Antrag des Arbeitnehmers würde wegen fehlender Antragsbefugnis abgelehnt."

Eine heftige Diskussion um die Impfstatusabfrage entbrennt in Baden-Württemberg.
Eine heftige Diskussion um die Impfstatusabfrage entbrennt in Baden-Württemberg.  © dpa/Stefan Puchner

Update, 2. Oktober, 9.15 Uhr: Intensivstationen in Thessaloniki sind voll

In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki sind die Intensivbetten für Covid-Patienten zu 100 Prozent belegt. Das berichtete am Samstag die griechische Tageszeitung Kathimerini.

In der umliegenden Region Zentralmakedonien seien nur noch vier Betten frei.

Seit Freitag gilt für die Millionenstadt Thessaloniki ein nächtlicher "Mini-Lockdown", weil die Zahl der Neuinfektionen dort zuletzt stark angestiegen war. Die Gesundheitsbehörde meldete am Freitagabend für das ganze Land mit seinen 11 Millionen Einwohnern 2636 Neuinfektionen, davon knapp 400 in Thessaloniki.

In der ganzen Region gibt es nur noch vier freie Betten auf Intensivstationen für Corona-Patienten - in Thessaloniki selbst jedoch kein einziges.
In der ganzen Region gibt es nur noch vier freie Betten auf Intensivstationen für Corona-Patienten - in Thessaloniki selbst jedoch kein einziges.  © DPA/Jonas Güttler

Update, 2. Oktober, 7 Uhr: RKI registriert 8517 Corona-Neuinfektionen

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am vierten Tag in Folge etwas gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 64,4 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 64,3 gelegen, vor einer Woche bei 60,6 (Vormonat: 76,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8517 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.14 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 7211 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 66 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 62 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.246.136 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Es kommt derzeit zu vermehrten Ansteckungen mit dem Coronavirus, nachdem dies im Sommer kaum der Fall war.
Es kommt derzeit zu vermehrten Ansteckungen mit dem Coronavirus, nachdem dies im Sommer kaum der Fall war.  © dpa/AP/NIAID-RML

Update, 2. Oktober, 6.30 Uhr: Mehr als 700.000 Corona-Tote in den USA

Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 700.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Freitagabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in der US-Stadt Baltimore hervor.

Mitte Juni hatte die Zahl der Toten in den USA die Marke von 600.000 überschritten. Das Land war zuletzt sehr heftig von der Delta-Variante getroffen worden - besonders in den südlichen US-Bundesstaaten. Aktuell gehen die Fallzahlen aber langsam wieder zurück.

Die Impfkampagne war in den USA gut gestartet - kommt mittlerweile aber nur noch recht schleppend voran. Bislang sind in den USA 55,7 Prozent der rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. US-Präsident Joe Biden (78) hatte zuletzt auf eine weitgehende Impfpflicht für Arbeitnehmer gesetzt. Pro Tag sterben aktuell deutlich mehr als Tausend Menschen in den USA infolge einer Corona-Infektion. Auch diese Zahl ist aber mittlerweile wieder rückläufig.

Schon 700.000 Menschen verloren in den USA ihr Leben wegen der Pandemie.
Schon 700.000 Menschen verloren in den USA ihr Leben wegen der Pandemie.  © dpa/Rolf Vennenbernd

Update, 2. Oktober, 6 Uhr: Kinder- und Jugendärzte gegen weitere Maskenpflicht an Schulen

In der Debatte um eine Maskenpflicht an Schulen hat sich der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, gegen eine allgemeine Fortführung der Maßnahme ausgesprochen. "Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen für unangemessen", sagte Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Er sehe etwa keinen Grund, warum Grundschüler im Unterricht grundsätzlich weiterhin Maske tragen sollten, zumal sie erheblich weniger zum Infektionsgeschehen beitrügen als Jugendliche und Erwachsene. Die Entscheidung müsse sich jeweils an den Inzidenzwerten und am Lebensalter der Kinder ausrichten. Fischbach kritisierte, es könne nicht sein, dass den Jüngsten das Maskentragen "weiterhin von der Gesellschaft zugemutet wird, um auf diejenigen Rücksicht zu nehmen, die sich einer Impfung verweigern".

Der Ärztepräsident Klaus Reinhardt äußerte sich ähnlich. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er: "Es ist völlig unangemessen, dass Kinder und Jugendliche stundenlang im Unterricht eine Maske tragen müssen, während die Erwachsenen abends maskenlos ins Lokal gehen können." Er betonte: "Die Maskenpflicht im Unterricht muss jetzt bundesweit in allen Schultypen entfallen."

Die Ärzte-Chefs äußern sich kritisch zur Maskenpflicht in Schulen.
Die Ärzte-Chefs äußern sich kritisch zur Maskenpflicht in Schulen.  © dpa/Matthias Balk

Update, 1. Oktober, 21.14 Uhr: Roland Kaiser gibt 2G-Konzert in Hamburg: "Was für ein Empfang"

Seit 20 Monaten war in dieser Arena in Hamburg kein großes Konzert mehr - nun geht der Musikbetrieb wieder los, im großen Stil und auch im 2G-Betrieb:

Schlager-Star Roland Kaiser (69) hat am Freitagabend in Hamburg rund 10.000 Menschen von der ersten Minute an begeistert. "Was für ein Empfang. Nach über 18 Monaten wieder hier zu Gast zu sein. Wir haben Sie sehr vermisst", sagte der Musiker nach dem ersten Lied zu seinem euphorischen Publikum. Das Konzert war coronabedingt von November 2020 auf diesen Freitag verschoben worden.

Sofort mit dem ersten Lied waren aus den Sitzplätzen Stehplätze geworden: Der Auftritt des 69-Jährigen im Rahmen seiner "Alles oder Dich"-Tournee war das erste große Konzert seit 20 Monaten in der Hamburger Barclays-Arena. Es wurde unter 2G-Bedingungen umgesetzt. Das heißt: Alle Besucher mussten entweder genesen oder geimpft sein. Damit fielen gleichzeitig die Abstands- und Maskengebote. Auch Alkohol wurde wieder ausgeschenkt.

Update, 1. Oktober, 21.06 Uhr: Kalifornien schreibt Corona-Impfung für Schüler vor

Der US-Bundesstaat Kalifornien will für alle Schulkinder Corona-Impfungen vorschreiben, sobald der Impfstoff für diese Altersgruppen vollständig zugelassen ist.

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom kündigte dies am Freitag an. Der Westküstenstaat ist damit der erste US-Staat, der eine Corona-Impfpflicht an allen Schulen einführt.

"Wir wollen diese Pandemie beenden. Wir sind alle davon erschöpft", sagte Newsom in seiner Ansprache in einer Schule. Er verwies darauf, dass für den Schulbesuch bereits Impfungen für Krankheiten wie Masern und Mumps vorgeschrieben sind.

Titelfoto: Vadim Ghirda/AP/dpa

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