Coronavirus: Pandemie in Spanien weitgehend unter Kontrolle
Deutschland/Welt - Die Lage rund um das neuartige Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen beruhigt. Das ist laut der Bundesregierung und dem RKI zwar erfreulich, jedoch noch kein Grund zur Entwarnung.
So ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin in vielen Bereichen des täglichen Lebens Pflicht, vor allem beim Benutzen des Öffentlichen Personennahverkehrs und beim Einkaufen.
Doch Schüler können aufatmen: Sie dürfen in weiten Teilen des Landes wieder regelmäßig in die Schule können im Klassenzimmer die Masken abnehmen. Gleiches gilt beispielsweise auch in Cafés und Restaurants, sobald man seinen Platz eingenommen hat.
Um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden ist es weiterhin wichtig, den Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.
Alles zum aktuellen Geschehen in der Bundesrepublik, aber auch darüber hinaus, lest Ihr >>> hier.
Update, 5. Juni, 20.15 Uhr: Uli Hoeneß nimmt während der Krise acht Kilo ab
Uli Hoeneß hat die Zeit während der Coronavirus-Pandemie für viel Sport und gemeinsame Arbeiten mit seiner Ehefrau Susanne genutzt. "Meine Frau und ich haben uns sehr diszipliniert gegeben. Ich habe acht Kilo abgenommen", berichtete der 68-Jährige am Freitagabend auf dem YouTube-Kanal des FC Bayern Basketball. "Wir haben unseren Garten auf Vordermann gebracht, es ist eine kleine Bundesgartenschau jetzt, wir haben unsere Terrasse neu gestrichen."
Der Ehrenpräsident des Clubs äußerte sich anlässlich des Starts des Meisterturniers der Basketball-Bundesliga am Samstag in München. "Wir haben eigentlich nicht so viel vermisst", berichtete er über die Hochphase der Kontaktbeschränkungen wegen der Pandemie. "Wir haben diese ewige Lamentiererei in unserem Land nicht ganz verstanden. Okay, wir haben ein schönes Haus mit einem großen Garten."
Seine Frau und er hätten die Enkel wochenlang nicht gesehen, aber versucht, "aus der schwierigen Situation" das Beste zu machen.
Update, 5. Juni, 20.09 Uhr: Weitere Kontaktpersonen von Priester in MV mit Coronavirus infiziert
Ein mit dem Coronavirus infizierter katholischer Priester in Vorpommern hat weitere Menschen angesteckt. Bei sechs Tests von Kontaktpersonen ist bislang das Coronavirus nachgewiesen worden, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock am Freitagabend mitteilte. 120 Abstriche seien bisher untersucht worden.
Update, 5. Juni, 20.01 Uhr: Laut Behörden-Chef ist Pandemie in Spanien weitgehend unter Kontrolle
Die aktuelle Corona-Ausbruchswelle ist im zeitweise besonders hart betroffenen Spanien der Behörde für Gesundheitliche Notfälle zufolge inzwischen weitgehend unter Kontrolle. Die Zahl der Neuinfektionen sei niedrig, die Zahl der Patienten auf Intensivstationen sinke und es werde weiter massiv auf Sars-CoV-2 getestet, zitierte die Nachrichtenagentur Europa Press am Freitag den Chef der Behörde, Fernando Simón.
Inzwischen stellten eher importierte Infektionsfälle ein Risiko dar, sagte Simón. Deshalb sei es wichtig, die Kontrollen bei der Einreise "so gut wie möglich" vorzunehmen. Dies dürfte vor allem ab dem 1. Juli relevant werden, wenn Europas wichtigstes Urlaubsland wieder ausländische Touristen einreisen lassen will.
Anfang April zum Höhepunkt der Pandemiewelle in Spanien wurden mehr als 900 Tote pro Tag im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 registriert. Mit mehr als 27 000 Toten und rund 240 000 Infektionsfällen ist Spanien bisher eines der am schwersten betroffenen Länder und hatte besonders einschneidende Gegenmaßnahmen ergriffen. Inzwischen befindet sich das Land in einer Phase der Öffnung.
Update, 5. Juni, 19.38 Uhr: USA lockern geplante Beschränkungen für Passagierflüge aus China
Im Streit mit China um die Beschränkung von Passagierflügen haben nun auch die USA ein Zugeständnis gemacht. Chinesische Airlines dürften künftig pro Woche zwei Passagierflüge in die USA durchführen, erklärte das Verkehrsministerium in Washington am Freitag. Zuvor hatte am Donnerstag Peking seine Beschränkungen gelockert - nachdem die USA angekündigt hatten, ab Mitte Juni bis auf Weiteres keine chinesischen Passagierflüge mehr zuzulassen. China hatte die Beschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie erlassen.
Seit März waren US-Fluggesellschaften praktisch alle Passagierflüge nach China unmöglich, obwohl chinesische Airlines weiter in die USA fliegen konnten. Aus diesem Grund hatten die USA am Mittwoch ein Ende der chinesischen Passagierflüge angekündigt. Am Donnerstag verfügte Pekings Luftverkehrsbehörde dann, dass ausländische Airlines jetzt maximal zweimal pro Woche ein Ziel in China anfliegen könnten. Trotzdem gelten weiter Beschränkungen, um eine Einschleppung des Virus zu verhindern. So müssen Passagiere unter anderem vorher über drei Wochen in Folge einen negativen Corona-Test vorweisen.
Vor der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus hatte es pro Woche nach Angaben des US-Verkehrsministeriums noch mehr als 300 Flüge zwischen den beiden Staaten gegeben. Die Zahl nahm rapide ab, nachdem die US-Regierung wegen der Pandemie eine Einreisesperre gegen Chinesen verhängt hatte. Umgekehrt vergibt China auch keine Visa mehr. Doch werden die Flüge von heimkehrenden Chinesen genutzt.
Update, 5. Juni, 19.36 Uhr: Airbus im Mai ohne Flugzeug-Bestellung - aber auch keine Stornierung
Der Flugzeugbauer Airbus hat im Mai angesichts der Corona-Krise zwar keine neuen Bestellungen eingesammelt, aber auch keine Stornierungen kassiert. Seit dem Jahreswechsel summieren sich die Netto-Bestellungen damit weiterhin auf 299 Verkehrsflugzeuge, wie der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Freitagabend in Toulouse mitteilte. Unterdessen konnte das Unternehmen im Mai 24 Jets der Reihen A220, A320 und A350 ausliefern. Seit dem Jahreswechsel kam Airbus damit auf 160 Flugzeug-Auslieferungen. Der Hersteller hat seine Produktion wegen der Corona-Krise deutlich gedrosselt.
Update, 5. Juni, 19.01 Uhr: Luxuswagenhersteller Bentley will ein Viertel der Stellen abbauen
Der britische Luxuswagenhersteller Bentley will unter anderem wegen der Corona-Krise 1000 Stellen abbauen. Das teilte das zum Volkswagenkonzern gehörende Unternehmen am Freitag mit. Grund dafür sei eine "beträchtliche Senkung der Prognose der künftigen Umsätze", hieß es in der Mitteilung. Eine "sofortige Reduktion der Belegschaft" sei daher notwendig. Der Stellenabbau solle aber zunächst auf freiwilliger Basis erfolgen. Dafür seien den 4200 Mitarbeitern finanzielle Angebote gemacht worden. Der Autobauer hofft darauf, das knapp ein Viertel davon freiwillig Gebrauch macht.
Zukünftige Entlassungen könnten aber nicht ausgeschlossen werden, hieß es weiter. Die Maßnahme sei Teil eines größeren Umbauprogramms. "Covid-19 ist nicht die Ursache für diese Maßnahme, aber ein Beschleuniger", sagte Bentley-Geschäftsführer Adrian Hallmark.
Update, 5. Juni, 18.55 Uhr: DFL will zum Saisonfinale für Corona-Warn-App werben
Die Deutsche Fußball Liga will nach Informationen des Portals "Sportbuzzer" an den letzten beiden Spieltagen der Bundesliga und der 2. Liga für die geplante Corona-Warn-App des Bundes werben. Anstelle des Logos der jeweiligen Spielklasse auf den Trikotärmeln solle es dann Ende Juni eine Werbefläche für die App geben. Auf der Schiedsrichter-Tafel solle anstatt des Bundesliga-Logos ein Hinweis auf die App zu sehen sein. Die DFL habe sich dazu auf Anfrage bisher nicht geäußert, hieß es in dem Bericht weiter.
Die Bundesregierung will mit einer sogenannten Tracing-App die Infektionsketten des Coronavirus besser erkennen und dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark ansteigt. Die App soll noch im Juni veröffentlicht werden. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, sollen die anderen Anwender darüber informiert werden, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.
Update, 5. Juni, 18.21 Uhr: 43 Corona-Fälle bei Paketzusteller DPD in Duisburg bestätigt
Der Paketzusteller DPD hat nach vorsorglichen Reihentests in einem Sortierzentrum bei 43 Mitarbeitern Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Insgesamt waren rund 400 Mitarbeiter des Standorts Duisburg getestet worden, wie ein Sprecher von DPD am Freitag erklärte. Alle Infizierten stehen demnach unter häuslicher Quarantäne. Insgesamt arbeiten rund 1000 Menschen für den Standort in der Ruhrgebietsstadt. Mithilfe weiterer Tests solle die Entwicklung im Betrieb in Duisburg beobachtet werden. Laut Mitteilung läuft die Arbeit im Zentrum planmäßig weiter.
Update, 5. Juni, 18.18 Uhr: Tausende Menschen bei Protestkundgebung in Malis Hauptstadt
Ungeachtet der aktuellen Corona-Krise haben am Freitag mehrere tausend Menschen in Malis Hauptstadt Bamako für eine Absetzung von Präsident Ibrahim Boubacar Keïta protestiert. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte eine politisch-religiöse Gruppierung um den einflussreichen Imam Mahmoud Dicko. Sie hält IBK - wie der Präsident im Lande nur kurz genannt wird - Führungsschwäche vor.
In Mali - sowie anderen Ländern der Sahelzone - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen. In dem Land sind im Prinzip auch deutsche Soldaten als Teil der UN-Stabilisierungsmission Minusma sowie der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali im Einsatz, wegen der Pandemie ruht EUTM Mali aber praktisch.
Update, 5. Juni, 18.10 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Großbritannien übersteigt 40.000
Die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten ist in Großbritannien auf mehr als 40.000 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Das Vereinigte Königreich ist nach offiziellen Zahlen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land Europas. Zählt man die Todesfälle hinzu, bei denen eine Covid-19-Erkrankung erst nach dem Tod diagnostiziert wurde, liegt die Zahl der Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) zufolge sogar bei mehr als 48.000.
Die Regierung in London steht seit Wochen in der Kritik, zu langsam und falsch reagiert zu haben. Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen wurden vergleichsweise spät eingeführt, zudem herrschte ein Mangel an Testkapazitäten und Schutzkleidung für medizinisches Personal.
Die Zahl der Neuinfektionen ist in den vergangenen Wochen offiziellen Zahlen zufolge zurückgegangen. Trotzdem hatten sich einige Experten kritisch zu den Anfang der Woche in Kraft getretenen Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England geäußert.
Treffen von bis zu sechs Personen in privaten Gärten und Parks sind nun wieder möglich, solange der Mindestabstand von zwei Metern eingehalten wird. Bislang waren nur Treffen von zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten erlaubt. Läden mit Verkaufsfläche im Freien durften wieder aufmachen. Auch der Schulbetrieb wurde in Teilen wieder aufgenommen. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland bestimmen selbst über ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Doch auch dort wurden in dieser Woche Lockerungen eingeführt.
Update, 5. Juni, 18.04 Uhr: Chilenische Airline Latam bringt staatliche Rettung ins Gespräch
Angesichts der Corona-Krise hat die größte Fluggesellschaft Lateinamerikas eine Rettung durch den Staat ins Gespräch gebracht. "Es erscheint uns angemessen, eine Unterstützung zu prüfen", sagte der Vorstandsvorsitzende der chilenischen Airline Latam, Roberto Alvo, am Freitag im Radiosender Cooperativa. Das Unternehmen hatte zuletzt Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt.
Latam benötige rund zwei Milliarden US-Dollar frisches Kapital, sagte Alvo. Rund die Hälfte wollen die Aktionäre nachschießen. "Latam braucht Hilfe, aber wir wollen nichts geschenkt bekommen", sagte der Unternehmenschef. Denkbar sei ein Kredit des chilenischen Staates oder ein direkter Einstieg als Aktionär.
Weltweit kämpfen Airlines wegen des Folgen der Pandemie ums Überleben. In Europa sollen etwa Air France-KLM und die Lufthansa mit Staatsgeld gerettet werden. Chile folgt allerdings einem sehr liberalen Wirtschaftsmodell, in dem staatliche Eingriffe eigentlich nicht vorgesehen sind.
Update, 5. Juni, 17.55 Uhr: George-Floyd-Großprotest in Oslo trotz Corona-Auflagen
Trotz des coronabedingten Verbots größerer Versammlungen haben in Norwegen Tausende Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt protestiert. Zunächst versammelten sich am Freitag knapp 1000 überwiegend junge Teilnehmer vor der US-Botschaft in Oslo, ehe sie weiter vor das norwegische Parlament zogen, wo unzählige weitere Demonstranten warteten. Die Zeitung "Dagbladet" schrieb unter Berufung auf die Polizei von 12.000 bis 15.000 Teilnehmern. Die meisten von ihnen trugen wegen der Corona-Pandemie Mundschutz. Auch in Bergen und Kristiansand kamen am späten Freitagnachmittag Hunderte Demonstranten zusammen.
Hintergrund der Proteste ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in den USA. Angelehnt an dessen Worte "I can't breathe" (Ich kann nicht atmen), die er kurz vor dem Tod gesagt hatte, riefen die Demonstranten in Oslo immer wieder "We can't breathe". Die Polizei meldete, dass vor der Botschaft alles ruhig abgelaufen sei. "Wir danken allen Demonstranten und Teilnehmern für eine friedliche Demonstration", schrieb sie auf Twitter.
In Norwegen ist es im Zuge der Corona-Krise bislang untersagt, sich mit mehr als 50 Menschen an einem Ort zu versammeln. Ähnliches gilt für andere Teile Skandinaviens, trotzdem war es in dieser Woche unter anderem auch in Helsinki, Stockholm und Malmö zu George-Floyd-Protesten gekommen, bei denen die Versammlungsgrenzen ebenfalls deutlich überschritten wurden.
Update, 5. Juni, 17.47 Uhr: Streitkräfte aus den USA und Polen beginnen gemeinsame Militärübung
Das US-Militär hat gemeinsam mit polnischen Truppen sein Manöver "Defender-Europe 20 Plus" auf dem Truppenübungsplatz Drawsko Pomorskie in Westpolen begonnen. Bis zum 19. Juni werden 6000 Soldaten aus beiden Ländern ihre militärische Zusammenarbeit üben, teilten Vertreter der amerikanischen und polnischen Streitkräfte am Freitag mit. Das US-Militär stellt 4000 Soldaten, die Polen 2000.
Das Manöver ist eine wegen der Corona-Epidemie modifizierte Variante von "Defender Europe 20", das als die größte Verlegeübung der US-Streitkräfte seit 25 Jahren angelegt war. Nach früheren Planungen sollten insgesamt 20.000 Soldaten über den Atlantik geschickt werden. Insgesamt waren 37.000 Teilnehmer vorgesehen. Die Bundeswehr hatte ihre aktive Beteiligung an den Übungen im März wegen der Corona-Krise eingestellt. Die USA verzichteten in dem Monat auf die Verlegung weiterer Soldaten.
Alle an der Übung teilnehmenden Soldaten und Zivilisten seien zuvor auf das Coronovirus getestet worden, sagte US-Brigadegeneral Brett Sylvia. Die Tests seien negativ gewesen. Auch während des Manövers solle regelmäßig getestet werden. "Wenn jemand erkrankt, können wir ihn behandeln und seine Kontakte zurückverfolgen."
"Defender Europe 20 plus" werde die Schnelligkeit und Fähigkeit der Truppen verbessern, in multinationaler Aufstellung entschieden gegen einen Gegner vorzugehen, sagte der polnische Oberst Kazimierz Dynski.
Update, 5. Juni, 17.38 Uhr: Schutzvisiere gelten nicht als Mund-Nasen-Bedeckung
Schutzvisiere sind kein Ersatz für Alltagsmasken - darauf hat das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium in Mainz hingewiesen. Diese Visiere "erfüllen nicht die durch die Corona-Bekämpfungsverordnung geregelte Maskenpflicht", sagte Ministeriumssprecherin Stefanie Schneider am Freitag. Es habe in dieser Frage Unklarheiten gegeben. Daher habe die Landesregierung die Corona-Bekämpfungsverordnung vom 20. Mai auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Studien konkretisiert.
Die Maskenpflicht gelte aber nicht für Mitarbeiter etwa im Einzelhandel, wenn anderweitige geeignete Schutzmaßnahmen getroffen würden oder solange sie keinen Kunden-Kontakt hätten. "Das bedeutet, dass beispielsweise Kassiererinnen und Kassierer oder Verkäuferinnen und Verkäufer, die durch eine Trennscheibe geschützt sind, von der Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, befreit sind."
Update, 5. Juni, 17.25 Uhr: Damentennis-Turnier in Luxemburg erst wieder 2021
Das traditionsreiche Damentennis-Turnier in Luxemburg findet wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht statt. Die Veranstalter sagten das vom 19. bis 25. Oktober geplante Hallenturnier am Freitag für 2020 ab. Die angepassten Regeln der Damen-Profiorganisation WTA für Sicherheit und Hygiene machten es unmöglich, das Event mit reinem Gewissen und angepasst an die Erwartungen der Besucher auszurichten.
Die 25. Auflage soll nun im Herbst 2021 stattfinden. Zu den Siegerinnen in den vergangenen Jahren zählten auch die deutschen Spielerinnen Julia Görges und Carina Witthöft. Die Tennis-Tour bei Herren und Damen ist derzeit bis zum 31. Juli unterbrochen.
Update, 5. Juni, 17.18 Uhr: Deutsches Alpaka Tyson hilft Corona-Behandlungsmethode
Die Hoffnung einiger schwedischer Wissenschaftler in der Corona-Krise lastet auf den Schultern des deutschen Alpakas Tyson: Ein Forschungsteam um Gerald McInerney vom Stockholmer Karolinska-Institut möchte mit Hilfe der von dem Tier gebildeten Antikörper eine Behandlungsmethode gegen das Coronavirus auf den Weg bringen.
Es sei seit längerem bekannt, dass Alpakas und andere Kamelarten eine besondere Art von kleinen Antikörpern ausbilden könnten, sagte McInerney am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Man habe deshalb das auf einer deutschen Forschungsfarm lebende Tier mit Virusproteinen immunisiert, damit sein Körper diese winzigen Antikörper, sogenannte Nano-Antikörper, bilden könne. Diese habe man aus Tysons Blut isoliert und wolle sie nun in einem nächsten Schritt etwa bei Mäusen oder Hamstern testen. Wie es danach weitergehen könnte, ist noch unklar. Hoffnung gebe aber, dass diese Antikörper genau an demselben Teil des Virus andocke wie menschliche Antikörper, sagte McInerney.
Die Forscher möchten mit den Antikörpern einmal bei der Behandlung von Corona-Erkrankten helfen. Sie könnten bei Menschen eingesetzt werden, bei denen das Coronavirus in einem frühen Stadium festgestellt werde.
Update, 5. Juni, 17.14 Uhr: Kultusminister bekräftigen schnelle Rückkehr zu Schulregelbetrieb
Die Kultusminister der Länder haben noch einmal offiziell ihr Ziel bekräftigt, so bald wie möglich wieder zu einem normalen Schulbetrieb zurückzukehren. In einer Mitteilung der Kultusministerkonferenz (KMK) vom Freitag heißt es, die Bildungsministerien der Länder strebten im Interesse der Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich eine Wiederaufnahme des schulischen Regelbetriebs an, sofern das Infektionsgeschehen dies zulasse. Bereits am Dienstagabend hatten sich die Minister bei einer Schaltkonferenz auf diese Formel verständigt.
Genaue Aussagen, wie es wann in den Schulen weitergeht, werden nicht getroffen. Das regelt jedes Land für sich, weil Schulpolitik Ländersache ist. Die Ministerpräsidenten mehrerer Bundesländer hatten in den vergangenen Wochen bereits erkennen lassen, dass sie nach den Sommerferien zu einem normalen Schulbetrieb zurückkehren wollen.
An Grundschulen in Sachsen findet bereits Unterricht im gewohnten Klassenverband statt. In Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen soll dies in den kommenden Tagen und Wochen umgesetzt werden, auch wenn dabei die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden können.
Die derzeitige Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) sagte laut Mitteilung: "Die Kultusministerkonferenz ist sich einig: Unsere Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf Bildung. Und dieses Recht kann am besten in einem möglichst normalen Schulbetrieb umgesetzt werden."
Update, 5. Juni, 17.10 Uhr: Frankreich bedankt sich im Saarland
Die französische Staatssekretärin für Europafragen, Amélie de Montchalin, hat sich im Saarland für die Behandlung französischer Covid-19-Patienten bedankt. "Während dieser beispiellosen Gesundheitskrise ist die Solidarität zwischen unseren beiden Ländern ungebrochen geblieben", sagte sie nach Angaben der saarländischen Staatskanzlei vom Freitag bei einem Besuch bei Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). "Mehr denn je steht die deutsch-französische Freundschaft nun im Mittelpunkt des europäischen Projekts."
"Die Corona-Pandemie hat unser Europa der offenen Grenzen auf eine harte Probe gestellt", sagte Hans. Dies habe man "ganz deutlich" in der deutsch-französischen Grenzregion gespürt. "Wir mussten auf beiden Seiten der Grenze Abstand zu unseren Freunden halten und die Grenze, die schon seit vielen Jahren eigentlich keine mehr war, wurde plötzlich wieder sichtbar." Hans sagte, dieser "Abstand" habe der "tiefen Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland" nichts anhaben können.
Wegen hoher Infektionszahlen in der benachbarten Region Grand Est waren Mitte März mehrere kleine Übergänge zwischen Frankreich und dem Saarland gesperrt und Grenzkontrollen eingeführt worden. Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) hatte sich im April für vereinzelte anti-französische Beschimpfungen und Attacken im Saarland entschuldigt und von "beschämenden Auswüchsen" gesprochen.
Update, 5. Juni, 17.05 Uhr: Trump sieht USA nach Arbeitsmarktdaten auf Weg zu rascher Erholung
Der Rückgang der Arbeitslosenquote in den USA im Mai trotz der Coronavirus-Pandemie ist Präsident Donald Trump zufolge Zeichen eines bevorstehenden rasanten Aufschwungs. Die Wirtschaft werde schon bald wieder wie eine "Rakete" wachsen, sagte Trump am Freitag im Garten des Weißen Hauses. "Wir werden wieder die tollste Wirtschaft der Welt haben", fügte Trump hinzu. Die Lage am Arbeitsmarkt habe sich deutlich verbessert, obwohl es in vielen Bundesstaaten immer noch strenge Corona-Auflagen gebe, sagte Trump. Die rasche Erholung spreche dafür, dass die US-Wirtschaft vor der Zuspitzung der Pandemie im März in "toller" Verfassung gewesen sei, sagte er weiter.
Die US-Arbeitslosenquote im Mai ist von 14,7 Prozent im Vormonat leicht auf 13,3 Prozent gesunken. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 2,5 Millionen an. Die Arbeitslosenquote war damit aber immer noch auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Trump, der sich im November um eine Wiederwahl bewirbt, hofft, dass sich der Arbeitsmarkt in der zweiten Jahreshälfte wieder rasch stabilisieren wird.
Experten befürchten jedoch, dass die Arbeitslosigkeit selbst Ende nächsten Jahres noch knapp unterhalb der Marke von 10 Prozent liegen könnte. Im Februar hatte die US-Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen, dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten.
Update, 5. Juni, 17 Uhr: Bombardier Aviation streicht wegen Corona-Krise rund 2500 Stellen
Der kanadische Bombardier-Konzern will die Beschäftigtenzahl in seiner Flugzeugsparte aufgrund der Corona-Krise deutlich verringern. Rund 2500 Stellen fallen bei Bombardier Aviation weg, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Großteil des Jobabbaus betreffe die Produktion in Kanada und solle schrittweise im Laufe dieses Jahres durchgeführt werden. Insgesamt hatte Bombardier zuletzt nach eigenen Angaben weltweit fast 60 000 Mitarbeiter. Allerdings befindet sich der Konzern inmitten einer Aufspaltung, die unter anderem den Verkauf der Zugsparte Bombardier Transportation mit Sitz in Berlin an den französischen TGV-Hersteller Alstom vorsieht.
Update, 5. Juni, 16.49 Uhr: ZDF-Team vor Gericht bedrängt - Senator: Pressefreiheit schützen
Nach der Bedrohung eines ZDF-Teams vor einem Berliner Gericht hat Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) den Wert der Pressefreiheit betont. Diese müsse geschützt und gewahrt werden, teilte Behrendt am Freitag mit. "Selbstverständlich ist in unseren Gerichten und um unsere Gerichte eine freie Presseberichterstattung zu gewährleisten."
Am Donnerstag war nach ZDF-Angaben ein Team des Senders am Rande eines Zivilprozesses am Landgericht bedrängt worden. Ein Journalist und ein Kameramann seien bei Dreharbeiten bedroht und angepöbelt worden. Der Kameramann sei auch gestoßen worden. Verletzt wurde laut ZDF niemand.
Die Täter sollen laut "taz" aus der rechten Szene stammen. Wie die Zeitung berichtete, sollen die Angreifer etwa "Lügenpresse auf die Fresse" skandiert haben. Die Polizei hat sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert.
Der Präsident des Landgerichts, Holger Matthiessen, bedauerte laut Mitteilung zudem den Eindruck, Justizbedienstete hätten Journalisten an der Berichterstattung hindern wollen. Laut "taz" soll ein Bediensteter die Kamera nach unten weggedrückt haben. Laut Matthiessen versicherte der Justizwachtmeister, er habe nur Bildaufnahmen seiner eigenen Person verhindern wollen. "Er hat hierbei aber ersichtlich überreagiert."
Der Vorfall werde intern ausgewertet, so der Gerichtspräsident. Man werde dafür sorgen, dass sich Vergleichbares nicht wiederhole. "Die Vertreter der Presse können sich darauf verlassen, dass ihre Berichterstattung über gerichtliche Verfahren nicht nur unter dem Schutz der Verfassung steht, sondern ausdrücklich erwünscht ist."
Laut Gericht kam es zudem zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Zuschauern und Journalisten. In dem Prozess ging es um den Widerspruch gegen eine einstweilige Verfügung. Diese hatte eine Journalistin erwirkt, die sich gegen Rechtsextremismus engagiert.
Es ist nicht der erste Angriff auf Journalisten bei ihrer Arbeit. Am 1. Mai war ein ZDF-Kamerateam in Berlin attackiert worden. In Dortmund wurde ein WDR-Team bei einer Demonstration gegen Corona-Einschränkungen angegriffen, in Berlin ein Kamerateam des ARD-Hauptstadtstudios.
Update, 5. Juni, 16.38 Uhr: Generalsekretäre für Online-Parteitage - Vorsorge für Bundestagswahl
Die Aufstellung der Kandidaten zur Bundestagswahl soll wegen der Corona-Krise in einer Kombination aus Online-Vorstellungen und Briefwahl möglich sein. Dazu werden die Generalsekretäre von CDU, CSU, SPD, Grünen, Linken und FDP den Bundestag bitten, das Wahlgesetz zu ändern. Ein entsprechender Beschluss der Parteimanager vom Freitag lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. Bisher sind Präsenzveranstaltungen vorgeschrieben. Die Aufstellungsverfahren für Kandidaten zur Bundestagswahl beginnen schon Ende Juni.
Zugleich wollen die Generalsekretäre im Parteiengesetz festschreiben lassen, dass künftig Online-Parteitage verbindliche Beschlüsse fassen dürfen. Im Papier der Parteimanager heißt es jedoch, Wahlen zum Vorstand und Satzungsänderungen seien von der neuen Regelung für Online-Beschlüsse ausdrücklich ausgenommen. Eine Notfallregelung soll in Corona-Zeiten allerdings zusätzlich verhindern, dass eine Partei ohne digitalen Parteitag handlungsunfähig würde.
Update, 5. Juni, 16.34 Uhr: Hapag-Lloyd hält trotz Unsicherheiten an Gewinnprognose fest
Die Containerreederei Hapag-Lloyd will trotz der Unsicherheiten in der internationalen Schifffahrt im laufenden Jahr einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 500 Millionen bis zu einer Milliarde Euro erreichen. Das obere Ende der Bandbreite sei allerdings aus heutiger Sicht kaum realisierbar, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen bei der virtuellen Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag.
Hapag-Lloyd erwarte in Folge der Corona-Krise ein niedrigeres Transportvolumen als im Vorjahr, aber auch geringere Treibstoffkosten. Die Prognose gelte unter den gegebenen Unsicherheiten. Sie baue auf geplanten Kosteneinsparungen in dreistelliger Millionenhöhe auf sowie auf der Voraussetzung, dass der Höhepunkt der Pandemie im zweiten Quartal durchschritten sei, so dass es zu einer Erholung der Weltwirtschaft komme.
Die internationale Schifffahrt ist gegenwärtig in einer unsicheren Lage. Nach Einschätzung der Welthandelsorganisation WTO könnte der Welthandel in diesem Jahr um 13 bis 32 Prozent zurückgehen, je nach Verlauf der Corona-Pandemie. Schon im vergangenen Jahr hat der Welthandel mit Waren stagniert. Die großen Schifffahrtsallianzen haben ihre Fahrpläne bereits ausgedünnt und Containerschiffe vorübergehend stillgelegt. Darunter ist auch "The Alliance", der Hapag-Lloyd gemeinsam mit drei asiatischen Reedereien angehört.
Update, 5. Juni, 16.22 Uhr: Bildungsgewerkschaft kritisiert Vorgehen an Grundschulen
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) kritisiert die Pläne einzelner Länder, Grundschüler noch vor den Sommerferien wieder im normalen Klassenverband zu unterrichten. "Bei allem Verständnis für die Sorgen und Nöte der Eltern, halte ich es für ein Spiel mit dem Feuer, wenn immer mehr Länder komplette Schulöffnungen, wie jetzt auch in Nordrhein-Westfalen, unter Aufgabe von Abstandsregeln verfügen", sagte der Verbandsvorsitzende Udo Beckmann laut einer Mitteilung am Freitag.
In Nordrhein-Westfalen sollen alle Grundschulkinder ab dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen, wie Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag ankündigte. Es könne wieder im normalen Klassenverband unterrichtet werden, sagte sie. Auch andere Länder planen eine entsprechende Rückkehr zum normalen Unterricht zumindest für Grundschüler, auch wenn dabei die Abstandsregel nicht eingehalten werden kann. Sachsen war diesen Schritt als erstes Bundesland gegangen.
Mit Kindern und Jugendlichen sowie den Beschäftigten in Schulen dürften keine Experimente gemacht werden, sagte Beckmann. Es lägen noch gar nicht ausreichend Forschungsergebnisse vor, die diesen Schritt begründeten. "Zum anderen ist es eine Farce, wenn in jedem Supermarkt die Zahl der Personen begrenzt wird, an der Kasse Abstand gehalten werden muss und man durch eine Plexiglasscheibe vom Verkaufspersonal getrennt ist – aber an Schulen auf weniger Raum kein Abstand eingehalten werden muss und kein extra Schutz der Lehrkräfte installiert wird."
Update, 5. Juni, 16.17 Uhr: Gericht kippt Quarantäne für Auslandsrückkehrer nach NRW
Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht hat die vom Land angeordnete häusliche Quarantäne für Auslandsrückkehrer außer Vollzug gesetzt. Das Land dürfe nicht pauschal für Rückkehrer aus Nicht-EU-Ländern eine 14-tägige Quarantäne anordnen, entschied das OVG am Freitag in einem Eilverfahren. Es könne aber Risikogebiete ausweisen, bei denen die Verhängung einer Quarantäne gerechtfertigt sei (Az.: 13 B 776/20.NE).
Mit dieser Entscheidung kippte das OVG erstmals eine Verordnung der NRW-Landesregierung im Rahmen der Corona-Pandemie. Die aus Köln stammenden Antragsteller sind seit Anfang März 2020 mit ihren minderjährigen Kindern in Thailand. Laut Verordnung hätte sich die Familie, weil sie mehr als 72 Stunden im Ausland ist, nach ihrer Rückkehr für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben müssen. Das sei aber bei der aktuellen Corona-Lage in Thailand nicht mehr gerechtfertigt, argumentierte die Familie. Die obersten NRW-Verwaltungsrichter sahen das genauso.
Da es auch außerhalb Europas eine Reihe von Staaten gebe, in denen es kein höheres Infektionsrisiko gebe als in der Bundesrepublik, sei eine häusliche Quarantäne für Auslandsrückkehrer keine notwendige Schutzmaßnahme mehr, hieß es in der Mitteilung des Gerichts zur Begründung. Daher sei das Land angehalten, "dem tatsächlichen Infektionsgeschehen Rechnung zu tragen und eine differenziertere Regelung zu erlassen". Risikogebiete auszuweisen auf der Grundlage von nachvollziehbaren Erkenntnissen sei dem Land unbenommen, sagten die OVG-Richter. Der Beschluss ist nicht anfechtbar.
Update, 5. Juni, 16.08 Uhr: Corona wirft Tourismus in der Schweiz auf Stand der 60er Jahre zurück
Der verheerende Einbruch im Tourismus hat in der Schweiz Milliardenverluste verursacht. Allein zwischen März und Juni betrage der Umsatzverlust 8,7 Milliarden Franken (8 Mrd Euro), sagte Martin Nydegger, Chef der Marketing-Organisation Schweiz Tourismus, am Freitag. Für das Gesamtjahr sei mit Umsatzeinbußen von bis zu 35 Prozent zu rechnen. Das Land werde vermutlich in diesem Jahr bei den Übernachtungen einen Einbruch von 30 Prozent verzeichnen und würde damit auf der Stand Anfang der 60er Jahre zurückgeworfen.
Schweiz Tourismus hat Kampagnen mit Rabatten, Gratis-Zusatzleistungen und das Label "Clean & Save" gestartet. Es soll Gästen signalisieren, das Schweizer Hoteliers, Gaststätten, Bergbahnen und andere touristische Betriebe ein Hygiene-Sicherheitskonzept umsetzen, dass ein Infektionsrisiko auf das Minimum beschränkt. 2019 hatte die Hotellerie einen Rekord von 39,6 Millionen Übernachtungen verbucht. Nach den Schweizern sind die Deutschen die größte Gästegruppe.
Update, 5. Juni, 16.05 Uhr: Polizei löst Demonstration vor US Konsulat in Hamburg auf
Eine Demonstration gegen Rassismus und Polizeigewalt ist am Freitag in Hamburg aus dem Ruder gelaufen. Statt der angekündigten 250 Teilnehmer seien am Nachmittag etwa 1500 Menschen zum US-Konsulat am Alsterufer gekommen, sagte eine Polizeisprecherin. Trotz Durchsagen der Beamten verstießen die Menschen gegen die coronabedingten Auflagen wie Abstandhalten und das Tragen eines Mund/Nasen-Schutzes. Nach nur einer halben Stunde wurde die Versammlung von der Polizei für beendet erklärt.
Unter dem Motto "Justice for Floyd - stop killing blacks - stop the racial terrorism in the USA" war die Demonstration angemeldet worden. Auslöser war der Tod des US-Amerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis.
Update, 5. Juni, 16 Uhr: Ein Dutzend Hausarreste nach Demonstration im israelischen Tel Aviv
Zwölf bei einer Demonstration im israelischen Tel Aviv Festgenommene sind nach Angaben der Polizei vorerst unter Hausarrest gestellt worden. Die Maßnahme gelte bis Sonntag, teilte die Polizei am Freitag mit. Dies habe ein Gericht in Tel Aviv entschieden. Die Polizei hatte die Festnahmen zuvor damit begründet, dass die Verdächtigen an "Störungen" beteiligt gewesen sein sollen.
Einem Medienbericht zufolge hatten in der Nacht auf Freitag Hunderte nahe dem Rabin-Platz in Tel Aviv gegen die Politik der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert. Sie wandten sich demnach unter anderem gegen Gesetzespläne, die der Polizei in der Corona-Krise mehr Befugnisse verleihen würden. Im Zuge des Protestes sei eine Straße blockiert worden.
Am Samstag wollen Gegner möglicher Annexionen Israels im besetzten Westjordanland am Rabin-Platz demonstrieren. Dazu aufgerufen haben mehr als 30 Parteien und Nichtregierungsorganisationen, sie erwarten mehrere tausend Teilnehmer.
Update, 5. Juni, 15.57 Uhr: Erstmals wieder Freitagsgebet in Kairoer Al-Azhar-Mosche
Die berühmte Al-Azhar-Moschee in der ägyptischen Hauptstadt Kairo hat nach zweimonatiger Sperre wegen der Corona-Pandemie zum ersten Mal wieder ein Freitagsgebet abgehalten. Teilnehmen durften jedoch nur 20 Imame und Mitarbeiter der Moschee. Diese mussten sich bei dem live im Fernsehen übertragenen Gebet an die Abstandsregeln halten und einen Mund-Nase-Schutz tragen.
Ägypten hatte im März die Moscheen geschlossen, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. In diese Zeit fiel auch der für Muslime sehr wichtige Fastenmonat Ramadan. Das Land plant, Moscheen und auch die Kirchen des Landes Mitte Juni wieder umfassend zu öffnen.
In Ägypten sind bisher fast 30.000 Infektionen mit dem Coronavirus sowie mehr als 1100 Tote gezählt worden. Das Land hat begonnen, einige restriktive Maßnahmen zu lockern, um Wirtschaft und Tourismus langsam wiederzubeleben. In der vergangenen Woche war die Zahl der täglichen Neuinfektionen jedoch wieder auf über 1000 gestiegen.
Update, 5. Juni, 15.50 Uhr: Lebensmittelhändler wollen Steuervorteile an Kunden weitergeben
Beim Einkauf von Lebensmitteln sollen Kunden niedrigere Kosten durch die geplante Senkung der Mehrwertsteuer haben. Lebensmittelketten und Discounter kündigten an, die steuerlichen Vorteile an die Verbraucher weiterzugeben. "In der aktuellen Situation kommt es mehr denn je darauf an, die Verbraucher zu entlasten und das Konsumklima in Deutschland zu stärken", teilte Edeka am Freitag mit. Auch die Edeka-Tochter, der Netto Marken-Discount, versprach, die steuerlichen Vorteile "vollumfänglich" an die Kunden weiterzugeben. Der nahezu namensgleiche Konkurrent Netto will von Juli an "viele unserer Produkte deutlich im Preis senken und so alle unsere Kundinnen und Kunden an der Mehrwertsteuersenkung ganz direkt teilhaben lassen".
Ähnlich äußerten sich andere Branchenvertreter. "Wir haben jetzt eine Menge Arbeit damit. Aber wir werden uns dieser Aufgabe stellen – und werden das auch an die Kunden weitergeben", sagte ein Sprecher der Supermarktkette Rewe. Aldi Nord und Süd teilten der "Lebensmittelzeitung" mit, die Discounter würden die "deutschen Verbraucher bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise" unterstützen. Die Mehrwertsteuersenkung werde "in Form von günstigeren Preisen an die Kunden" weitergegeben. Lidl und die Tochter Kaufland planen dies ebenfalls: "Wir werden alle Produkte des täglichen Bedarfs mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 16 anstatt 19 Prozent und dem ermäßigten Satz von 5 anstatt 7 Prozent anbieten", hieß es in einer Mitteilung.
Handelsexperten haben allerdings Zweifel, ob auch andere Branchen den Schritt mitgehen. "Es wird sich zeigen, ob jeder Unternehmer den Vorteil an die Verbraucher weitergibt", sagte die Steuerberaterin und Umsatz-Steuerexpertin der Beratung Bakertilly, Marion Fetzer. Gerade bei kleineren Geschäften oder Restaurants seien Preisveränderungen schwerer nachvollziehbar.
Die schwarz-rote Koalition hatte sich darauf geeinigt, beide Steuersätze zu senken - von 19 auf 16 beziehungsweise von 7 auf 5 Prozent. Gelten sollen die neuen Steuersätze vom 1. Juli bis 31. Dezember. Das soll die durch die Corona-Krise in Mitleidenschaft gezogene Konjunktur ankurbeln. Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) forderte den Handel auf, die Steuersenkung an die Verbraucher weiterzugeben - zwingen kann er die Geschäfte aber nicht.
Update, 5. Juni, 15.45 Uhr: Unionsfraktionschef will schnelle Umsetzung des Konjunkturpakets
Der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Ralph Brinkhaus, drängt auf eine schnelle Umsetzung des von der Bundesregierung geplanten milliardenschweren Konjunkturpakets. "Die Maßnahmen des Koalitionsausschusses müssen wir jetzt umgehend und im Ganzen umsetzen", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel". "Wir dürfen keine Zeit verlieren." Er erwarte von der Regierung, "dass sie die dafür nötigen Gesetzesentwürfe komplett zu allen Beschlüssen so schnell wie möglich vorlegt".
Die Spitzen der großen Koalition hatten sich am späten Mittwochabend nach tagelangem zähen Ringen auf ein Konjunkturpaket für 2020 und 2021 im Umfang von 130 Milliarden Euro verständigt. Damit sollen Wirtschaft und Konsum der Bürger wieder angekurbelt und eine schwere Rezession infolge der Corona-Pandemie abgewendet werden.
Update, 5. Juni, 15.40 Uhr: Pariser Polizei verbietet Proteste vor US-Botschaft
Die Pariser Polizei hat für Samstag angekündigte Proteste in der französischen Hauptstadt untersagt. Zwei geplante Demonstrationen vor der US-Botschaft verstießen gegen die coronabedingte Vorgabe, dass sich maximal zehn Menschen als Gruppe treffen dürften, erklärte die Pariser Polizeipräfektur auf Twitter. In der Mitteilung wurde keine Demonstration explizit genannt. Die Nichtregierungsorganisation "Ligue de défense noire africaine" hatte für Samstagnachmittag zu einer Demonstration und zum Gedenken an den getöteten Afroamerikaner George Floyd aufgerufen.
Die Organisation wollte nach eigenen Angaben trotz des Verbots die Veranstaltung stattfinden lassen. Auf Facebook hatten bis Freitagnachmittag mehrere tausend Nutzer Interesse an der Demonstration angemeldet.
Am Dienstagabend hatten bereits entgegen eines vorherigen Verbots durch die Polizei rund 20.000 Menschen protestiert. Die vorwiegend jungen Demonstranten versammelten sich vor einem Gerichtsgebäude im Norden der Stadt. Am Rande des Protests kam es zu Zusammenstößen. 18 Menschen wurden nach Angaben der Polizeipräfektur festgenommen. Die französische Polizei steht wegen harten Vorgehens immer wieder in der Kritik. In den Pariser Vororten kommt es regelmäßig zu Auseinandersetzungen.
Update, 5. Juni, 15.35 Uhr: Opel tritt bei betrieblicher Altersvorsorge auf die Kostenbremse
Rund 15.000 Mitarbeiter des Autobauers Opel in Deutschland müssen sich auf Einschnitte bei ihrer betrieblichen Altersvorsorge einstellen. Personalchef Ralph Wangemann informierte die Belegschaft am Freitag in einer internen Nachricht darüber, dass zügig Verhandlungen mit dem Betriebsrat über "eine grundlegende Modernisierung" des Systems aufgenommen werden sollen. Die zu 100 Prozent vom Unternehmen getragene betriebliche Altersvorsorge, die "seit vielen Jahrzehnten deutlich über dem Marktstandard angesiedelt ist", sei "ein gewichtiger Kostenfaktor". Dem Vernehmen nach liegt die durchschnittliche Verzinsung trotz des allgemeinen Zinstiefs nach wie vor bei fünf Prozent.
Ein Opel-Sprecher begründete den Vorstoß unter anderem mit dem massiven Einbruch der Weltwirtschaft in der Corona-Krise. "Darüber hinaus steht die Automobilindustrie vor der Herausforderung eines weitreichenden Strukturwandels, was die kontinuierliche Optimierung der Kostenstrukturen erfordert", sagte der Sprecher. Um eine nachhaltige Altersversorgung für die Opel-Beschäftigten zu gewährleisten, müsse das bestehende System der betrieblichen Altersvorsorge angepasst werden. "Bereits erworbenes Renten-Kapital bleibt selbstverständlich geschützt", betonte der Sprecher.
Zum Gesamtvolumen der betrieblichen Altersvorsorge und zur Höhe der Einsparziele machte der zur französischen PSA-Gruppe gehörende Hersteller mit Stammsitz im hessischen Rüsselsheim keine Angaben.
Update, 5. Juni, 15.30 Uhr: Nach Corona-Ausbruch müssen Hunderte Kinder in Quarantäne
Nach einem Corona-Ausbruch in Göttingen müssen voraussichtlich mehrere hundert Schulkinder für zwei Wochen in Quarantäne. Die Göttinger Schulen sollen nach der Schließung in dieser Woche zwar am Montag unter strengen Auflagen wieder den Betrieb aufnehmen, sagte Sozialdezernentin Petra Broistedt (SPD) am Freitag. Die Klassen der Kinder, die sich mit dem Coronavirus infizierten haben, kommen demnach aber in häusliche Quarantäne. Wie viele Jungen und Mädchen davon genau betroffen sind, konnte ein Stadtsprecher zunächst nicht sagen. Unter den 120 Menschen, die in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest mit dem Virus infiziert wurden, befinden sich 39 Schülerinnen und Schüler.
Bei dem am Freitagmorgen gestarteten Massentest in einem Hochhauskomplex, der als Schwerpunkt des Corona-Ausbruchs gilt, hätten sich bis zum Mittag gut 120 der etwa 700 Bewohner beteiligt. Dabei habe es keine Zwischenfälle gegeben, sagte Broistedt. Der Massentest soll bis Sonntag abgeschlossen sein.
Update, 5. Juni, 15.25 Uhr: Frühere WHO-Chefin kritisiert China und nimmt WHO in Schutz
Das Krisenmanagement Chinas nach dem Ausbruch des Coronavirus war nach Ansicht der früheren Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Gro Harlem Brundtland, mangelhaft. "Die Verantwortlichen dort waren zu langsam, haben zu spät informiert", sagte Brundtland dem "Spiegel". "Am schlimmsten war, dass es lange gedauert hat, bis sie die Ansteckung von Mensch zu Mensch eingeräumt haben." Das sei schon lange vor der offiziellen Mitteilung am 20. Januar erkennbar gewesen.
Solche Vorwürfe hat auch US-Präsident Donald Trump gegen China erhoben. Er wirft dem Land vor, es habe dadurch verhindert, dass die Ausbreitung des Virus rechtzeitig gestoppt werden konnte. Trump attackiert deshalb auch die WHO. Sie habe zu lange auf Angaben aus China vertraut und sei deshalb mit verantwortlich für die Pandemie. Er hat die Zusammenarbeit mit der WHO aufgekündigt.
Brundtland nahm die WHO dagegen in Schutz. Sie sei auf die Zuarbeit der Mitgliedsländer angewiesen. "Die Experten der WHO haben von Anfang an darauf gedrängt, mehr aus China zu erfahren. Wäre
es klug gewesen, größeren Druck auf Peking auszuüben? Schwer zu sagen." Trump hatte Brundtland in seinem Beschwerdebrief an die WHO lobend erwähnt. Sie hatte als WHO-Chefin 2003 Druck auf China ausgeübt, weil das Land die Sars-Epidemie "vertuschen" wollte, wie Brundtland es jetzt nannte. "Die Welt hat sich seit 2003 dramatisch verändert", sagte sie dem "Spiegel". "China ist viel stärker geworden. Wer das Land öffentlich kritisiert, so wie ich es damals getan habe, riskiert heute, dass es sich zurückzieht."
Brundtland (81) war Ärztin. Sie war von 1998 bis 2003 WHO-Chefin und in den 80er und 90er Jahren dreimal Ministerpräsidentin von Norwegen.
Update, 5. Juni, 15.15 Uhr: Robuste US-Arbeitsmarktdaten befeuern Dax-Erholung
Besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten haben die Erholungsrally am deutschen Aktienmarkt am Freitag weiter angetrieben. Der Dax baute seine Gewinne am Nachmittag aus und stand zuletzt 2,63 Prozent höher bei 12.757,31 Punkten. Zuvor hatten die Anleger bereits den kleinen Rücksetzer vom Vortag ausgenutzt, um weiter zuzukaufen.
Der MDax kletterte vor dem Wochenende erstmals seit Ende Februar wieder über die Marke von 27.000 Punkten und stand zuletzt um 1,19 Prozent höher bei 27.079,11 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx rückte um 2,73 Prozent auf 3350,79 Punkte vor.
Seit dem März-Tief nach dem Corona-Crash hat der Dax inzwischen 50 Prozent hinzugewonnen. Vom Februar-Rekord ist der deutsche Leitindex damit inzwischen nur noch knapp 8 Prozent entfernt. Angesichts dieser Aufholjagd warnen Beobachter derzeit immer lauter vor einer Überhitzung des Marktes. Die Anleger setzen weiter auf eine schnelle Rückkehr aus der Corona-Krise in die Normalität.
Schwache Auftragsdaten aus der deutschen Industrie waren am Morgen praktisch ignoriert worden. Am Nachmittag wurden die unerwartet robusten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt von den Anlegern umso mehr willkommen geheißen. In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Corona-Krise ein klein wenig entspannt.
Am Frankfurter Aktienmarkt waren vor dem Wochenende die am Vortag unter die Räder gekommenen Autoaktien unter den größten Gewinnern zu finden. Die Banken setzten ihren guten Lauf weiter fort, die Branche hatte zuvor bereits vom aufgestockten Anleihekaufprogramm der EZB profitiert.
Auch Werte aus der Luftfahrtbranche liefen stark. Anleger setzen derzeit auf eine dynamische Wiederbelebung des Flugverkehrs. So trotzten auch Lufthansa mit der Fortsetzung ihrer Erholung und einem Kursplus von mehr als sechs Prozent dem besiegelten Dax-Abstieg. Aktien der Immobiliengesellschaft Deutsche Wohnen, die für die Lufthansa in den deutschen Leitindex einzieht, verteuerten sich zuletzt um rund ein Prozent.
Der Euro fiel nach den US-Daten weiter ab und stand zuletzt bei 1,1299 US-Dollar. Zuvor hatte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1384 Dollar zeitweise den höchsten Stand seit März erreicht, dann aber hatten bereits Gewinnmitnahmen eingesetzt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1250 (Mittwoch: 1,1194) Dollar festgesetzt. Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind vor dem Wochenende gefallen. Der Rentenindex Rex gab um 0,05 Prozent auf 144,07 Punkte nach. Die Umlaufrendite jedoch stieg im Gegenzug von minus 0,35 am Vortag auf minus 0,30 Prozent. Der Bund-Future lag zuletzt mit 0,29 Prozent im Minus bei 170,05 Punkten.
Update, 5. Juni, 15 Uhr: Leichtathleten wollen Saison retten: Noch fünf große Meisterschaften
Der Deutsche Leichtathletik-Verband will trotz der strengen Corona-Auflagen in diesem Jahr zumindest noch fünf große Meisterschaften über die Bühne bringen. Bei einigen Events der "Late Season" (Späte Saison) stehen allerdings noch Sondergenehmigungen der Behörden aus beziehungsweise Termine noch nicht fest. So wurde für die deutschen Meisterschaften, die am 8./9. August in Braunschweig - definitiv ohne Zuschauer - nachgeholt werden sollen, die erforderliche Sondererlaubnis beantragt, die Veranstaltung aber noch nicht genehmigt. Dies teilte der DLV am Freitag mit.
So sind die deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Vaterstetten für den 21. bis 23. August geplant - auch Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul (Mainz) will daran teilnehmen. Für die Jugendmeisterschaften in Ulm (Mitte September) stehe ein genaues Datum noch nicht fest, für die Mehrkampf-Meisterschaften der Senioren in Zella-Mehlis soll eine Entscheidung bis 16. Juni fallen. Auch die erforderliche Sondergenehmigung für den Länderkampf "Berlin fliegt!" Mitte August sei noch nicht erteilt worden.
Zahlreiche Meisterschaften wurden wegen der Corona-Pandemie definitiv abgesagt: unter anderem die U23-DM, die Meisterschaften über 50 Kilometer Gehen sowie im Marathon und Halbmarathon.
"Für alle Titelkämpfe, die durchgeführt werden sollen, muss neben einem Sonderantrag an die Behörden ein Durchführungs- und Hygienekonzept erstellt werden auf der Basis der behördlichen Anordnungen", heißt es in dem DLV-Statement.
Darüber hinaus habe der Verband ein allgemeines Hygiene- und Durchführungskonzept erarbeitet, "welches als Empfehlung dient und auch von Landesverbänden, Kreisen/Bezirken und Vereinen als Grundlage für die Ableitung eigener Konzepte verwendet werden kann".
Update, 5. Juni, 14.50 Uhr: Tarifabschluss für VW-Dienstleistungstöchter - Entgeltfrage später
Für rund 9100 Mitarbeiter der VW-Dienstleistungstöchter Volkswagen Group Services und Volkswagen Vertriebsbetreuungsgesellschaft gibt es einen neuen Tarifvertrag. Bis zum Jahresende wird jedoch angesichts der angespannten Lage in der Corona-Krise auf eine Entgelterhöhung verzichtet. Dies wurde auch schon für die knapp 120.000 Beschäftigten im VW-Haustarif ähnlich geregelt. Wie die IG Metall am Freitag berichtete, einigten sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf eine Verschiebung der Lohnrunde.
Vereinbart wurde aber bereits jetzt unter anderem die Möglichkeit eines bis zu sechsmonatigen Sabbaticals für Beschäftigte bei anhaltender Zahlung von drei Vierteln des Bruttolohns. Freistellungen zur Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen gehören ebenso dazu. Zudem gibt es betriebliche Aufstockungen der Leistungen für Eltern, deren Kinder von angeordneten Schulschließungen betroffen sind.
Update, 5. Juni, 14.40 Uhr: Schlachthofmitarbeiter in Rheinland-Pfalz positiv auf Covid-19 getestet
Ein Mitarbeiter eines Schlachthofs in Wittlich ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Der Mann sei zuvor zwei Wochen in Heimaturlaub in Rumänien gewesen und am Pfingstwochenende gemeinsam mit drei weiteren Mitarbeitern nach Wittlich zurückgekehrt, teilte die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich am Freitag mit. Die vier Mitarbeiter hätten seitdem in einer "Quarantäne-Wohnung" in Wittlich gewohnt. Bei den anderen drei Mitarbeitern seien die Tests negativ ausgefallen - sie müssten sich aber am Montag erneut testen lassen, hieß es.
Laut Kreisverwaltung sind alle vier Personen zurzeit von der Arbeit freigestellt. Sie seien bis zum Ende der behördlich angeordneten Quarantäne in zwei unterschiedlichen Wohnungen untergebracht. Keiner der Mitarbeiter zeige Symptome. Gemäß dem Testkonzept des Landes Rheinland-Pfalz werde zurzeit auch das zu ermittelnde Umfeld der positiv getesteten Person untersucht, teilte der Kreis mit. Am Montag sollte es vorsorglich insgesamt rund 20 weitere Testungen geben.
Wegen der häuslichen Quarantäne der Mitarbeiter und verschiedener Hygienemaßnahmen des Unternehmens bestehe "Hoffnung, dass aus dem Einzelfall kein größeres Infektionsgeschehen innerhalb des Betriebs erwächst", teilte die Kreisverwaltung mit. Genaueres werde man Anfang nächster Woche nach den Tests abschätzen können. Das von dem Fall betroffene Unternehmen hat eine Belegschaft von gut 500 Personen.
Update, 5. Juni, 14.35 Uhr: Arbeitslosenquote in den USA im Mai leicht auf 13,3 Prozent gesunken
Die Arbeitslosenquote in den USA ist im Mai trotz der Coronavirus-Pandemie leicht auf 13,3 Prozent gesunken. Im April hatte die Quote noch bei 14,7 Prozent gelegen, wie die US-Regierung am Freitag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft sei um 2,5 Millionen angestiegen, hieß es.
Update, 5. Juni, 14.25 Uhr: Scheuer fordert Autobauer zu mehr Tempo bei Elektromobilität auf
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die deutsche Autoindustrie zu mehr Tempo bei der Elektromobilität aufgefordert. Es müssten "massenwirksam" Produkte mit alternativen Antrieben auf die Straße kommen, sagte Scheuer am Freitag in Berlin. Auch die Wirtschaft habe eine Aufgabe, sie könne nicht nur nach dem Staat und der Politik rufen.
Die von den Koalitionsspitzen beschlossene Senkung der Mehrwertsteuer sei ein "echtes Angebot" an die Branche. Daneben gebe es in dem Konjunkturpaket Programme, um die Erneuerung von Flotten beispielsweise von Handwerkern voranzubringen. Auch beim Ausbau des Ladenetzes für E-Autos solle es noch einmal einen Schub geben.
Die Spitzen von Union und SPD hatten vereinbart, Kaufprämien für Elektroautos zu erhöhen - die von der Autobranche vehement geforderten Prämien beim Kauf neuer Autos mit Verbrennungsmotor aber gibt es nicht. Vor allem die SPD-Spitze war dagegen. Auch Scheuer hatte sich eigentlich für eine solche Verbrenner-Prämie eingesetzt. Er verwies nun aber auf die geplante Senkung der Mehrwertsteuer.
Die Nachfrage nach Autos ist in der Corona-Krise eingebrochen. Die Autobranche hatte sich enttäuscht darüber gezeigt, dass es keine Prämien beim Kauf von neuen Benzinern und Dieselautos gibt. Die Nachfrage nach E-Autos ist zwar zuletzt gestiegen, die Zahl der Neuzulassungen liegt aber immer noch auf einem niedrigen Niveau.
Update, 5. Juni, 14.15 Uhr: Mehr Firmen-Insolvenzen - Ausmaß der Pleitewelle noch nicht sichtbar
Mit Auswirkungen auf tausende Arbeitnehmer ist im Mai die Zahl der Firmenpleiten einer Statistik des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zufolge weiter gestiegen. 1019 Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland und damit 70 mehr als im Vormonat April hätten sich insolvent gemeldet, teilte das IWH am Freitag mit. Während die Firmen-Zahl relativ leicht anstieg, waren im Mai deutlich mehr Arbeitskräfte als zuvor betroffen. Nach Angaben des IWH beschäftigen allein die fünf größten Firmen darunter insgesamt mehr als 10.000 Menschen. Zuvor hätten sich kaum Firmen mit mehr als 1000 Arbeitskräften insolvent gemeldet.
Dass auch große Unternehmen betroffen sind, liegt dem IWH zufolge daran, dass in der akuten Krise ausgelöst durch das Coronavirus oft die nötige Zeit fehle. Jenseits von Wirtschaftskrisen schafften es angeschlagenen Großunternehmen eigentlich besser als kleine Firmen, Insolvenzen durch Sanierungsmaßnahmen zu vermeiden, hieß es weiter.
Zudem spiegelten die aktuellen Zahlen lediglich den Anfang der Krise wider, erklärte IWH-Insolvenzforscher Steffen Müller. Das Ausmaß der Pleitewelle wird ihm zufolge erst in den kommenden Monaten sichtbar. Das liege unter anderem am zeitlichen Abstand zwischen der Antragstellung auf Insolvenz und der Bekanntmachung der Eröffnungsentscheidung im Insolvenzverfahren durch die Gerichte. Ein Unternehmen, das beispielsweise im Mai seine Insolvenz bekannt machte, könnte schon im Februar oder März angezeigt haben, nicht mehr zahlungsfähig gewesen zu sein.
Update, 5. Juni, 14.10 Uhr: Italienischer Außenminister würdigt deutsche Corona-Hilfe
Der italienische Außenminister Luigi Di Maio hat in Berlin bei seiner ersten Auslandsreise seit Beginn der Corona-Krise die deutsche Hilfe für Italien gewürdigt. "Die Unterstützung Deutschlands für unser Land hat in der gesamten Zeit der Pandemie eigentlich nie gefehlt", sagte er am Freitag nach einem Treffen mit seinem Kollegen Heiko Maas in Berlin. "Es hat hier umfangreiche Bezeugungen der Unterstützung und der Solidarität gegeben."
Zu Beginn der Krise im Februar und März hatte es aus Italien scharfe Kritik an Deutschland gegeben. Vor allem ein deutscher Exportstopp für Atemschutzmasken, Schutzanzüge und -brillen sorgte für Unmut. Auch das kategorische Nein der Bundesregierung zur Vergemeinschaftung von Schulden über sogenannte "Corona-Bonds" führte zu einer Anti-Deutschland-Stimmung. Dass die Bundesregierung italienische Covid-19-Kranke zur Behandlung nach Deutschland holte, wurde in der Öffentlichkeit weniger stark wahrgenommen.
Inzwischen haben Deutschland und Frankreich allerdings einen gemeinsamen Vorstoß für ein EU-Wiederaufbauprogramm gestartet, der in Italien gut angekommen ist. Außerdem hofft die italienische Tourismuswirtschaft auf deutsche Urlauber nach der Aufhebung der weltweiten Reisewarnung am 15. Juni.
Update, 5. Juni, 14.05 Uhr: Corona-Warn-App: Positiv Getestete können sich über Hotline melden
Anwender der künftigen Corona-Warn-App können auch über eine Telefonhotline ihren Infektionsstatus in der App aktualisieren, wenn sie positiv getestet wurden.
Die Hotline sei einer von zwei Telefon-Services zu der für Mitte Juni erwarteten App, die rund um die Uhr erreichbar seien, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In der anderen Hotline gehe es nur um technische Fragen der Nutzer.
Die Verifizierungs-Hotline ist notwendig, weil das Konzept der Corona-Warn-App nicht erlaubt, den Infektionsstatus ohne Nachweis auf "positiv" zu setzen. Damit sollen Fehlalarme vermieden werden. In der Regel soll die Freischaltung nach einem positiven Test deshalb digital erfolgen.
Allerdings verfügen etliche Labore noch nicht über eine sichere Anbindung. Wer sich dort testen lasse, könne sich nicht wie eigentlich vorgesehen einfach per QR-Code in der App als infiziert melden, sondern müsse die Hotline anrufen. Dort stellten psychologisch geschulte Mitarbeiter dann Testfragen, die klären sollten, ob tatsächlich ein positiver Test vorliege oder ein Scherzbold in der Leitung sei.
Die Netzexpertin in der Linksfraktion des Bundestages, Anke Domscheit-Berg, kritisierte das Hotline-Verfahren als «problematisch und missbrauchsanfällig». Die App lasse sich "nicht allein mit Testfragen von Callcenter-Mitarbeitern trollsicher machen".
Update, 5. Juni, 14 Uhr: Premier League gibt Spielplan für Wiederaufnahme der Saison bekannt
Der FC Liverpool könnte mit etwas Glück schon am 21. Juni englischer Fußballmeister werden. Die Premier League veröffentlichte am Freitag den neuen Spielplan für die restlichen Saisonspiele. Spitzenreiter Liverpool spielt am Sonntag, dem 21. Juni, beim Lokalrivalen FC Everton.
Sollte der Titelverteidiger und Tabellenzweite Manchester City sein Auftaktspiel am 17. Juni gegen den FC Arsenal verlieren, wäre Liverpool mit einem Derbysieg Meister.
Wegen der Coronavirus-Pandemie war die Premier-League-Spielzeit im März unterbrochen worden. Vorausgesetzt, alle Sicherheitsvorkehrungen sind bis dahin eingeführt, soll die Saison vom Mittwoch (17. Juni) an fortgesetzt werden. Den Auftakt machen die beiden Nachholspiele des 29. Spieltags. Zunächst treffen die beiden Aufsteiger Aston Villa und Sheffield United aufeinander. Anschließend empfängt Man City den FC Arsenal.
Am Freitag darauf geht es mit dem 30. Spieltag weiter. Tottenham Hotspur mit Trainer José Mourinho hat dessen Ex-Club Manchester United zu Gast. Am Samstag spielen unter anderem Brighton & Hove Albion gegen den FC Arsenal und Watford gegen Leicester City, bevor am Sonntag das Liverpool-Derby ansteht, dessen Austragungsort noch offen ist.
Alle Spiele finden zeitversetzt statt und werden live im britischen Fernsehen übertragen, einige sogar im Free-TV.
Update, 5. Juni, 13.45 Uhr: Karliczek fordert "allergrößte Vorsicht" an den Schulen
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek warnt ihre Kolleginnen und Kollegen in den Ländern einem "Spiegel"-Bericht zufolge vor einem überhasteten Wiedereinstieg in den normalen Schulbetrieb.
"Solange wir noch keinen Impfstoff gegen Covid-19 haben, muss auch an den Schulen weiter allergrößte Vorsicht herrschen, um strukturierten Unterricht anbieten zu können", zitiert das Nachrichtenmagazin die CDU-Politikerin.
Es müsse weiter alles getan werden, damit die Schulen nicht zu Infektionsherden würden. Karliczek bezieht sich dem Bericht zufolge ausdrücklich auf neue Erkenntnisse des Berliner Virologen Christian Drosten.
Dieser hatte in einer überarbeiteten Fassung seiner Studie zur Infektiosität von Kindern in der Corona-Krise an seiner grundlegenden Aussage festgehalten. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kinder im Bezug auf Sars-CoV-2 nicht genauso ansteckend seien wie Erwachsene.
Die aktualisierte Analyse bestätige "Hinweise auf eine erhebliche Virenlast bei infizierten Kindern", sagte die Ministerin. Das müsse man beachten. "Die Schulen sollten weiter unbedingt auf den Gesundheitsschutz achten, damit dort verlässlicher Präsenzunterricht angeboten werden kann - selbst wenn dies im Wechsel zu einem digitalen Unterricht geschieht."
Vertreter mehrerer Bundesländer hatten bereits angekündigt, dass sie nach den Sommerferien wieder einen Normalbetrieb an den Schulen anstreben. Schon vor den Ferien wollen einige zumindest an den Grundschulen auch wieder volle Klassen unterrichten und dabei auf die Abstandsregeln verzichten.
Update, 5. Juni, 13.25 Uhr: Priester aus Mecklenburg-Vorpommern mit vielen Kontakten positiv auf Corona getestet
Ein katholischer Priester aus Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben seiner Kirchengemeinde positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden. Der Mann hatte sehr viele Kontakte zu Menschen, etwa bei Gottesdiensten in Demmin, Stralsund und Grimmen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock am Freitag mitteilte.
Die Pfarrei St. Bernhard hat auf ihrer Internetseite bis zum 12. Juni alle Gottesdienste in Stralsund und Demmin abgesagt. Gesundheitsämter in der Region hätten Kontaktpersonen ermittelt und informiert, etwa über Listen, in die sich Gottesdienstbesucher eintragen.
Für enge Kontaktpersonen des Mannes seien Quarantäne-Maßnahmen verhängt worden. Außerdem laufen dem Amt zufolge umfangreiche Umgebungsuntersuchungen.
Bisher ist laut Lagus eine weitere Infektion bei einer Kontaktperson aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen bekannt. Zahlreiche andere Menschen warten noch auf ihre Testergebnisse. Die Labor-Ergebnisse der etwa 130 Abstriche sollen am Freitagabend oder am Samstag vorliegen. Bislang wurden 12 Menschen vorsorglich in häusliche Isolation geschickt.
Update, 5. Juni, 13.15 Uhr: Seehofer will Grenzkontrollen Mitte Juni aufheben
Die deutschen Grenzkontrollen zu anderen europäischen Staaten sollen nach dem Willen von Bundesinnenminister Horst Seehofer Mitte des Monats wegfallen. Einen entsprechenden Vorschlag werde er nächste Woche Mittwoch dem Bundeskabinett vorlegen, sagte der CSU-Politiker am Freitag in Berlin nach Video-Beratungen mit seinen EU-Kollegen.
Auch ein Großteil der anderen EU-Staaten wolle die in der Corona-Krise eingeführten Kontrollen Mitte des Monats aufheben. Ein kleinerer Teil der Staaten werde dies Ende Juni tun.
Deutschland kontrolliert seit Mitte März die Grenzen zu Frankreich, Dänemark, der Schweiz und Österreich. Aus diesen Ländern darf derzeit nur kommen, wer zum Beispiel in Deutschland arbeitet, Verwandte besucht oder nach seiner Zweitwohnung schauen will. Gleiches gilt für die Einreise mit dem Flugzeug aus Italien und Spanien.
Update, 5. Juni, 13 Uhr: Pakistan führt wieder Beschränkungen ein
Nach einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen hat Pakistan wieder Beschränkungen im öffentlichen Leben durchgesetzt. Viele Märkte und Einkaufszentren wurden in der Zentralprovinz Punjab durch die Polizei geschlossen, wie Industrieminister Aslam Iqbal am Freitag sagte.
Die Eigentümer hätten die Maskenpflicht nicht durchgesetzt. Diese war vor wenigen Tagen durch die Zentralregierung und die regionalen Verwaltungen eingeführt worden, nachdem die Krankenhäuser in den Großstädten mit Patienten überfüllt waren.
In der Hauptstadt Islamabad wurden zehn Stadtteile durch Polizeisperren abgeriegelt, um eine weitere Ausbreitung des Virus aufzuhalten, sagte der lokale Verwaltungschef Hamza Shafqaat. Pakistan sei noch mindestens einen Monat vom Höhepunkt der Pandemie entfernt, sagte der Chef der Katastrophenhilfe, Mohamed Afzal.
Pakistan setzt in der Coronakrise auch auf die Hilfe von Influencern. Chaudhry Sarwar, Gouverneur der Zentralprovinz Punjab, traf sich am Donnerstag mit Prominenten und bat sie, die Regierung bei der Aufklärung im Kampf gegen Covid-19 zu unterstützen. Die Infektionen stiegen im Land rapide an, nachdem die Behörden vor rund einem Monat fast alle Beschränkungen aufgehoben hatten. Im Land sind derzeit mehr als 89 000 Infektionen bekannt.
Update, 5. Juni, 12.58 Uhr: "We kick Corona": Goretzka und Kimmich knacken Fünf-Millionen-Marke
Die deutschen Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka und Joshua Kimmich haben mit ihrer Hilfsaktion "We kick Corona" die Fünf-Millionen-Euro-Marke übertroffen. Wie die Initiative am Freitag berichtete, trugen etwa 4000 Groß- und Kleinspender zum Erfolg der Aktion der beiden Profis des FC Bayern München bei.
"Dass unsere Initiative soviel Unterstützung bekommt, ist einfach großartig, und ich bin stolz, dass sich uns inzwischen so viele
Menschen angeschlossen haben. Denn damit können wir wiederum möglichst vielen helfen, die die Corona-Pandemie besonders stark trifft", äußerte Goretzka.
Zuletzt hätten sich unter anderen die Fußball-Trainer Ottmar Hitzfeld und Hansi Flick, Schauspieler Florian-David Fitz, Musiker Johannes
Oerding oder der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dem
Unterstützerkreis angeschlossen. 400 Projekte konnten nach Angaben auf der Website www.wekickcorona.com inzwischen unterstützt werden.
Die beiden 25 Jahre alten Nationalspieler Goretzka und Kimmich hatten selbst gemeinsam einen Startbetrag von einer Million Euro gespendet. Viele Sportkollegen über den Fußball hinaus schlossen sich an.
Update, 5. Juni, 12.55 Uhr: Reiseverband fürchtet um Lehrstellen in Corona-Krise
Die deutsche Reisewirtschaft steuert in der Corona-Krise nach Einschätzung des Branchenverbandes DRV auf einen Nachwuchsmangel zu.
Nach einer nicht repräsentativen Umfrage des Verbandes planen kleine und mittelständische Ausbildungsbetriebe, in dem im Herbst beginnenden neuen Ausbildungsjahr nur noch halb so viele Stellen anzubieten wie im Vorjahr. Besonders deutlich sei der Rückgang mit 64 Prozent bei den Tourismuskaufleuten, teilte der DRV am Freitag in Berlin mit.
"Die aktuellen Entwicklungen bereiten uns große Sorge, da zu befürchten steht, dass der Branche der Nachwuchs ausgeht", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. "Die Ausbildungsbetriebe brauchen in dieser Ausnahmesituation dringend Hilfe, etwa durch eine staatliche Übernahme der Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr."
Der im Konjunkturpaket der großen Koalition geplante Zuschuss für Ausbildungsbetriebe reiche, um die drängendsten Herausforderungen der Reisewirtschaft zu lösen. Die Branche ist mit am härtesten von der Corona-Krise betroffen, viele Unternehmen bangen um ihre Existenz.
Update, 5. Juni, 12.40 Uhr: Bordelle dürfen in Rheinland-Pfalz wieder öffnen
Anders als in vielen anderen Bundesländern dürfen ab kommenden Mittwoch (10. Juni) in Rheinland-Pfalz Bordelle unter Corona-Schutzauflagen wieder öffnen. Nach der jüngsten Verordnung der Landesregierung vom späten Donnerstagabend gilt aber eine Maskenpflicht, wenn das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann und "sofern die Art der Dienstleistung dies zulässt".
Die Kontaktdaten aller Personen müssen auch in Bordellen erfasst werden. Das Gleiche gilt auch für Shisha-Bars.
Ebenfalls ab Mittwoch dürfen neben Chören auch Blasorchester wieder proben, selbst im Freien soll das aber nicht länger als eine halbe Stunde dauern, wie aus dem entsprechenden Hygienekonzept hervorgeht.
Zum Schutz vor Aerosolen muss aber ein Mindestabstand von drei Metern eingehalten werden. Bei Proben, die ausnahmsweise im Inneren stattfinden, soll nach 30 Minuten für 15 Minuten gelüftet werden.
Update, 5. Juni, 12.20: Rolle rückwärts: Erdogan sagt Ausgangssperre über Wochenende wieder ab
Nach Protesten aus der Bevölkerung hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine gerade erst für das Wochenende verkündete Ausgangssperre wieder abgesagt.
Am frühen Freitagmorgen hatte das Innenministerium angekündigt, dass die Menschen in 15 Städten und Provinzen wegen der Corona-Pandemie zwischen Freitag- und Sonntagnacht erneut daheim bleiben müssten - am Mittag meldete sich dann Erdogan zu Wort.
"Die Bewertungen, die wir von unseren Bürgern erhalten haben, haben uns dazu veranlasst, die Entscheidung zu überdenken", schrieb er in einer Serie von Tweets. Er erwähnte "soziale und wirtschaftliche Folgen". Die Pandemie hatte die sowieso schwächelnde türkische Wirtschaft hart getroffen und sich unter anderem auf Währung und Arbeitslosenzahlen ausgewirkt.
Ausgangssperren über das Wochenende gab es für ausgewählte Provinzen und Städte seit Mitte April. Erdogan schrieb, dass die Regierung sie eigentlich nicht habe fortsetzen wollen, aber dass jüngst die Zahl der täglichen Neu-Infektionen "von 700 auf fast 1000" gestiegen sei.
Er forderte die Menschen nachdrücklich dazu auf, ihre Masken zu tragen, Abstand zu halten und an die Hygienemaßnahmen zu denken. Die Worte Maske, Abstand und Reinlichkeit setzte er in Großbuchstaben.
Update, 5. Juni, 12.05 Uhr: Inselstaat Fidschi erklärt sich für coronafrei
Der pazifische Inselstaat Fidschi ist eigenen Angaben zufolge frei vom Coronavirus. Es gebe keine aktiven Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 mehr, schrieb der Regierungschef von Fidschi, Frank Bainimarama, am Freitag auf Twitter.
"Und selbst bei täglich steigenden Testzahlen ist es nun 45 Tage her, seitdem wir unseren letzten Fall registriert haben." Ohne Todesfälle liege die Genesungsrate in Fidschi bei 100 Prozent, hieß es weiter.
Der Inselstaat östlich von Australien hat bislang 18 Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Die erste Infektion wurde Mitte März bekannt, die bislang letzte rund einen Monat später am 21. April. Rund 100 Menschen befinden sich noch in Quarantäne.
Fidschi zählt rund 900 000 Einwohner und ist einer der wenigen Inselstaaten im Südpazifik, die Fälle von Covid-19 bestätigt haben. Für Reisende aus dem Ausland gilt weiter eine Einreisesperre. Im Land sind Zusammenkünfte auf 20 Personen beschränkt. Zudem gilt landesweit eine nächtliche Ausgangssperre.
Update, 5. Juni, 11.50 Uhr: Brussels Airlines vor Wiederaufnahme des Flugbetriebs
Nach wochenlangem Stillstand durch die Corona-Krise will die belgische Flugline Brussels Airlines Mitte Juni den Flugbetrieb wieder aufnehmen - unter besonderen Vorkehrungen.
Die ersten neun Flüge sollen am 15. Juni vom Flughafen der belgischen Hauptstadt Brüssel starten, teilte das Tochterunternehmen der deutschen Lufthansa am Freitag mit.
Passagiere müssen sich jedoch auf einige Hygienebestimmungen einstellen. Ab Betreten des Flughafens ist für alle Menschen ab sechs Jahren das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht. Das gilt der Airline zufolge auch während des Fluges. Zudem wird die Körpertemperatur vor dem Einstieg gemessen. Auf europäischen Flügen wird es außerdem keinen Getränke- und Essensservice geben, um so wenig Kontakt wie möglich zwischen der Crew und den Passagieren zu gewährleisten.
Mit speziellen Filtern an Bord aller Maschinen sollen außerdem 99,9 Prozent aller Partikel aus der Luft gefiltert. Diese sei dadurch qualitativ mit der Luft in einem Krankenhaus zu vergleichen.
Update, 5. Juni, 11.30 Uhr: Göttingen startet Corona-Massentest in Hochhaus
Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen hat die Stadt am Freitag mit einem Massentest begonnen. Mehrere Hundert Bewohner eines Hochhaus-Komplexes sollen dabei auf eine mögliche Infektion mit dem Virus untersucht werden. Zwischenfälle habe es bis zum Vormittag nicht gegeben, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Verwaltung hat den Massentest angeordnet, weil sich in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest in dem Gebäudekomplex bisher mindestens 120 Menschen mit dem Virus infiziert haben.
In Göttingen wurden deshalb alle Schulen und mehrere Kindertagesstätten geschlossen. Zudem wurde den Sportvereinen der Trainings- und Wettkampfbetrieb untersagt. Ob es weitere Einschränkungen gibt, macht die Stadt vom Verlauf des Infektionsgeschehens abhängig.
Der Massentest soll bis Sonntag abgeschlossen sein. In der Anlage am Rand der Innenstadt sind etwa 600 Menschen gemeldet. Die Verwaltung geht davon aus, dass dort sehr viel mehr Personen leben. Die Stadt will zur Not mit Hilfe der Polizei durchsetzen, dass alle Bewohner zu den Test erscheinen.
Update, 5. Juni, 11.20 Uhr: Slowakei öffnet Grenzen zu Österreich und Ungarn
Die Slowakei hat am Freitag ihre Grenzen zu den Nachbarländern Österreich und Ungarn erstmals seit Mitte März wieder ohne Einschränkungen geöffnet.
Ab sofort seien bei der Einreise in die Slowakei keine Corona-Tests mehr vorzuweisen, erklärte Regierungschef Igor Matovic in zwei Pressekonferenzen, die er kurz hintereinander an jeweils einem Grenzübergang zu beiden Nachbarländern abhielt.
Auch müssten Heimkehrer aus diesen beiden Nachbarländern ebenso wie bereits seit Donnerstag aus Tschechien in der Slowakei keine verpflichtende Quarantäne antreten.
Für Deutschland und andere Staaten gilt die neue Lockerung vorläufig noch nicht. Matovic sträubte sich bisher, einer von mehreren EU-Ländern und der Schweiz anvisierten Wiedereinführung der Reisefreiheit ab 15. Juni zuzustimmen. Die Öffnung der Grenze zu Österreich gab der populistisch-konservative Regierungschef gemeinsam mit seinem Innenminister, aber ohne Teilnahme österreichischer Politiker bekannt.
Er zerriss dabei symbolisch ein nicht mehr notwendiges Papierformular. Österreich hatte seinerseits die Grenzen zu allen Nachbarländern außer Italien bereits ab Donnerstag einseitig geöffnet.
Die Grenzöffnung zu Ungarn vollzog Matovic gemeinsam mit dem stellvertretenden ungarischen Regierungschef Zsolt Semjen auf ungarischem Gebiet. Dabei trat Matovic erstmals seit seinem Amtsantritt am 21. März ohne Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit auf. "Ich betrete hier ungarisches Gebiet und fühle plötzlich die Freiheit!", sagte er strahlend vor Journalisten.
Update, 5. Juni, 11.10 Uhr: Schweiz lockert wegen Corona vorübergehend Umweltauflagen
Wegen der Coronavirus-Pandemie lockert die Schweiz vorübergehend einige Umweltauflagen. Das betrifft unter anderem Desinfektionsmittel.
Weil der Bedarf gestiegen sei und der Nachschub möglichst kostengünstig produziert werden soll, wird etwa die Lenkungsabgabe auf flüchtige organische Verbindungen (VOC) bei Flächendesinfektionsmitteln für insgesamt sechs Monate ausgesetzt, wie die Regierung am Freitag mitteilte.
Das Verbot von Thermopapier, das unter anderem bei Kassenzetteln, Lotteriescheinen und Fax-Papier verwendet wird und fortpflanzungsgefährdende Stoffe enthält, wird vom 1. Juni auf Mitte Dezember verschoben.
Treibstoffanbieter erhalten mehr Zeit, um ihr "Winterbenzin" zu verkaufen. Es hat höherem Dampfdruck und belastet die Luft. Der Grenzwert für den Dampfdruck wird erst ab August angewendet.
Die Frist zur Befreiung einer Abgabe für Abwasserreinigungsanlagen, die bestimmte organische Spurenelemente im Abwasser nicht beseitigen, wird um sechs Wochen bis Mitte November verlängert.
Update, 5. Juni, 11 Uhr: Termine für Bundesliga-Relegationsspiele stehen fest
Die Termine der Relegationsspiele um den letzten freien Platz in der Fußball-Bundesliga für die Saison 2020/21 stehen fest. Der Tabellen-16. der Bundesliga und der Zweitliga-Dritte spielen am 2. und 6. Juli um die Zugehörigkeit zur Eliteliga. Dies gab die Deutsche Fußball Liga am Freitag bekannt.
Die Relegationsspiele zwischen dem Drittletzten der 2. Bundesliga und dem Drittplatzierten der 3. Liga finden erst am 7. und 11. Juli statt. Der spätere Termin wurde notwendig, weil die 3. Liga die Spielzeit nach der Corona-Pause erst am 4. Juli abschließt.
Update, 5. Juni, 10.30 Uhr: Bundesrat billigt längeren Lohnersatz für Eltern
Berufstätige Eltern, die wegen der Kinderbetreuung in der Corona-Krise nicht arbeiten können, bekommen länger Geld vom Staat. Der Bundesrat billigte am Freitag ein entsprechendes Gesetz aus dem Bundestag. Der Lohnersatz wird von bisher 6 auf bis zu 20 Wochen verlängert.
Jedes Elternteil bekommt Anspruch auf 10 Wochen Entschädigung, Alleinerziehende auf 20 Wochen. Der Staat zahlt 67 Prozent des Nettoeinkommens, höchstens aber 2016 Euro im Monat.
Mit dem gleichen Gesetz stimmte die Länderkammer auch Entlastungen für Restaurants und Arbeitnehmer in Kurzarbeit zu. Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie sinkt ab Juli für ein Jahr von 19 auf 7 Prozent.
Außerdem bleiben Zuschüsse des Arbeitgebers zum Kurzarbeitergeld größtenteils steuerfrei.
Update, 5. Juni, 10.26 Uhr: Halbfinal-Spiele im italienischen Fußball-Pokal vorverlegt
Die Halbfinal-Begegnungen im italienischen Pokal werden jeweils einen Tag früher ausgetragen als geplant. Die italienische Regierung hatte der Vorverlegung am Donnerstag zugestimmt.
Die Partien zwischen Juventus Turin gegen den AC Mailand sowie SSC Neapel gegen Inter Mailand werden somit am 12. und 13. Juni gespielt. Die Serie A hatte zuvor den Vorschlag gemacht, um den Finalisten vor dem angesetzten Pokalfinale am 17. Juni in Rom einen Tag länger Pause zu geben.
Die Serie A, die höchste italienische Liga, soll ihren Spielbetrieb dann am 20. Juni wieder aufnehmen.
Update, 5. Juni, 10.07 Uhr: Böckler-Stiftung: Mindestlohn schrittweise auf 12 Euro anheben
Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung plädiert für eine schrittweise Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 12 Euro in der Stunde. Schätzungsweise zehn Millionen Beschäftigte in Deutschland könnten davon profitieren, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme für die Mindestlohn-Kommission.
Das wäre eine erhebliche Anhebung des Mindestlohns, der aktuell 9,35 Euro beträgt. Die Mindestlohnkommission aus Arbeitgebern, Gewerkschaftern und Wissenschaftlern bereitet einen Vorschlag für die Erhöhung zum 1. Januar 2021 vor.
Ein deutlich höherer Mindestlohn sei auch ein wirksamer Beitrag, den privaten Konsum nach den Corona-Einschränkungen wieder anzukurbeln. Er komme "Beschäftigten zugute, die sehr wenig verdienen und zusätzliches Einkommen umgehend ausgeben werden", sagte Thorsten Schulten vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Böckler-Stiftung.
Von einer Anhebung des Mindestlohns könne auch eine Signalwirkung für die gesamte Lohnentwicklung in Deutschland ausgehen, sagte der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Sebastian Dullien.
Ein Konzept für eine weitere schrittweise Anhebung des Mindestlohns sei auch deshalb dringend erforderlich, weil sich bislang die mit dem Mindestlohn verbundenen Hoffnungen auf eine nachhaltige Reduzierung des Niedriglohnsektors kaum erfüllt hätten.
Wenn mit dem Mindestlohn auch eine Rente nach langjähriger Beschäftigung oberhalb der Grundsicherungsschwelle erreicht werden solle, hätte er bereits im vergangenen Jahr bei mindestens 11,51 Euro liegen müssen, betonten die Wissenschaftler.
Zuletzt hatten Wirtschaftspolitiker der Union gefordert, den Mindestlohn wegen der Corona-Krise abzusenken. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte dem Vorstoß aber eine klare Absage erteilt. Aus der Wirtschaft hatte es Forderungen nach Aussetzung einer Erhöhung wegen der Corona-Krise gegeben.
Update, 5. Juni, 9.35 Uhr: Coronavirus in Türkei: Erneut Ausgangssperre über Wochenende
Die Türkei behält trotz der Lockerung vieler Corona-Beschränkungen die Ausgangssperren über das Wochenende bei. Das Innenministerium veröffentlichte am Freitagmorgen entsprechende Weisungen für 15 Städte und Provinzen, die ab Mitternacht und bis Sonntagnacht gelten sollen. Sie betreffen erneut Millionenmetropolen wie Istanbul und die Hauptstadt Ankara.
Am Samstag dürfen die Menschen in ihrer Nachbarschaft wieder für einige Stunden einkaufen. Bäckereien, Kliniken und andere als wichtig eingestufte Dienstleister bleiben durchgehend geöffnet.
Mit dem 1. Juni hatte die Regierung unter anderem viele inländische Reisebeschränkungen aufgehoben. Restaurants, Cafés und Sportanlagen dürfen unter Auflagen nun öffnen. Strände, Parks und Museen sind wieder zugänglich. Internationale Flüge soll es ab dem 10. Juni wieder geben.
Andere Restriktionen blieben jedoch: Senioren ab 65 Jahren und junge Menschen bis 18 Jahre dürfen weiter nur für einige vorher festgelegte Stunden in der Woche vor die Tür.
Das Gesundheitsministerium in Ankara hatte am Donnerstagabend gemeldet, dass sich bisher rund 167 000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hätten. In den vergangenen 24 Stunden seien 21 Menschen verstorben. Insgesamt gibt es demnach rund 4600 Todesfälle.
Update, 5. Juni, 9.18 Uhr: Tuifly will Flotte wegen Corona-Krise halbieren
Der Reisekonzern Tui will den deutschen Ferienflieger Tuifly wegen der Corona-Krise um rund die Hälfte verkleinern. Das Management habe die Pläne am Donnerstag den Mitarbeitern vorgestellt, sagte ein Tuifly-Sprecher am Freitag.
Ziel sei, die eigentlich vorgesehene Flotte von 39 Jets vom Typ Boeing 737 zu halbieren und mehrere deutsche Standorte wie Köln, Bremen und Münster-Osnabrück zu schließen. Wie viele Jobs wegfallen, werde nun Teil der Gespräche zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretern.
Bei Tuifly gibt es dem Sprecher zufolge rund 2000 Vollzeitstellen, davon 1400 Piloten und Flugbegleiter. Dem Nachrichtensender ntv zufolge stehen die Jobs von 700 Mitarbeitern auf der Kippe, davon 230 Vollzeitstellen. Der Sprecher wollte die Zahlen nicht bestätigen. Ziel sei, die verkleinerte Flotte über das ganze Jahr hinweg auslasten zu können und nicht im reiseschwachen Winter zu viele Flugzeuge zu haben.
Das Geschäft von Tuifly ist wie bei anderen Fluggesellschaften durch die Corona-Krise praktisch weggebrochen. Bis zu sieben der Tuifly-Maschinen waren bisher für die Lufthansa-Tochter Eurowings im Einsatz. Diese Verträge laufen aber aus, und auch Eurowings verkleinert die Flotte.
Tui hat bereits mit dem Flugzeugbauer Boeing ausgehandelt, dass der Konzern bestellte neue Maschinen vom Typ 737 Max erst später abnehmen muss.
Am 17. Juni will Tuifly den Ferienflug wieder aufnehmen. Der Start eines eigenen Langstreckenangebots liegt dem Sprecher zufolge nun aber auf Eis. Eigentlich wollte Tuifly Urlauber von November an mit zwei Jets vom Typ Boeing 787 "Dreamliner" nach Mexiko und in die Dominikanische Republik bringen.
Dies sei angesichts der Corona-Krise aber derzeit nicht sinnvoll, sagte der Sprecher.
Update, 5. Juni, 9.06 Uhr: Altmaier möchte Konjunkturpaket beim Bürokratieabbau nachbessern
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wünscht sich noch Änderungen am Konjunkturpakt der großen Koalition.
"Es gibt einen klaren Punkt, wo wir nachlegen müssen: beim Bürokratieabbau", sagte der CDU-Politiker "Focus Online" (Freitag). Es wäre hier "ein Leichtes gewesen, sich zu mehr zu bekennen", erklärte er.
"Denn Bürokratieabbau wirkt wie ein zusätzliches Konjunkturpaket - es kostet nix und bringt viel. Hier müssen wir nachlegen!" Insgesamt zeigte er sich aber zufrieden mit dem Plan zu versuchen, die Konjunktur mit Hilfen im Umfang von 130 Milliarden Euro anzukurbeln.
Altmaier warnte zugleich vor Debatten in den kommenden Monaten über Steuererhöhungen und Leistungskürzungen. "In diesem oder im nächsten Jahr solche Diskussionen anzuzetteln wäre fahrlässig", sagte er.
"Ich halte es auch für falsch, mitten in der größten Wirtschaftskrise Steuern zu erhöhen oder staatliche Leistungen herunterzufahren."
Update, 5. Juni, 8.47 Uhr: Corona-Krise: Arbeitslosigkeit auf Philippinen erreicht 17,7 Prozent
Der wirtschaftliche Abschwung durch den Lockdown in der Corona-Pandemie hat die Arbeitslosigkeit auf den Philippinen auf einen Rekordwert von 17,7 Prozent emporschnellen lassen.
Das bedeutet, dass 7,3 Millionen Menschen ohne Arbeit sind, wie das Statistikamt am Freitag in Manila mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenrate noch bei 5,1 Prozent gelegen. Die Regierung hatte Mitte März weitreichende Bewegungsbeschränkungen für die 106 Millionen Einwohner verfügt, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen.
Schulen, öffentlicher Nahverkehr, Einkaufszentren, Kirchen sowie Behörden und Büros von Unternehmen wurden geschlossen. Erst seit Mitte Mai wurden die Beschränkungen schrittweise gelockert. Die Schulen haben den Unterricht aber bis heute noch nicht wieder aufgenommen. Auch werden die Menschen weiter davor gewarnt, ihre Wohnungen zu verlassen.
Sie sollten nur unbedingt notwendige Reisen unternehmen. Mehr als 20 000 Infektionen sowie 984 Todesfälle durch die Lungenkrankheit Covid-19 sind auf den Philippinen bestätigt.
Update, 5. Juni, 8.18 Uhr: Tschechien öffnet Grenze für Deutsche ab Freitagmittag
Tschechien öffnet nach fast drei Monaten wieder seine Grenze für Bürger aus Deutschland, Österreich und Ungarn. Die Entscheidung tritt bereits ab Freitagmittag um 12.00 Uhr in Kraft, wie das Kabinett am Freitagmorgen auf einer Sondersitzung in Prag beschloss. Ein negativer Corona-Test muss nicht mehr vorgelegt werden.
"Wir müssen zur Normalität zurückkehren", sagte Regierungschef Andrej Babis im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Es sei gut, wenn Touristen aus diesen Ländern wieder Geld in Tschechien ausgäben.
Wegen der Coronavirus-Pandemie hatte Tschechien Mitte März einen weitgehenden Einreisestopp für Ausländer verhängt. Die Grenze zur Slowakei war bereits am Donnerstag geöffnet worden.
Ab dem 15. Juni führt die Regierung in Prag für weitere Länder ein abgestuftes Ampel-Modell ein, das diese in Risikogruppen einteilt. Während Bürger aus "grünen" Ländern wie der Schweiz freie Fahrt bekommen, müssen Reisende aus Frankreich, Italien und Spanien bei der Einreise einen negativen Labortest auf das Coronavirus vorlegen.
In Tschechien gab es bis Freitag 9494 bestätigte Coronavirus-Infektionen, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. 326 Todesfälle wurden mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.
Update, 5. Juni, 8.08 Uhr: DLRG befürchtet mehr Badetote - auch wegen Corona
Viele Menschen können nicht sicher schwimmen, das ist bekannt. Das Problem könnte nun durch die Corona-Krise verschärft werden, sind sich DLRG und eine berühmte frühere Weltklasse-Schwimmerin einig.
Mehr Badetote als in den vergangenen Jahren befürchtet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) für diesen Sommer.
"Insgesamt haben wir Angst davor, dass die Schwimmfertigkeit noch weiter nachlässt", sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese der Deutschen Presse-Agentur. Denn neben den bekannten Problemen wie einer sinkenden Zahl von Schwimmbädern und langen Wartezeiten für Schwimmkurse komme in diesem Jahr die Corona-Pandemie dazu.
Dadurch seien Schwimmbäder wochenlang geschlossen gewesen, Schwimmkurse seien deshalb ausgefallen. Menschen müssten nun noch länger auf einen Kurs warten.
"Die Wartezeiten gab es sowieso schon - teilweise lagen sie bei bis zu eineinhalb Jahren", sagte Wiese. Neben der fehlenden Schwimmausbildung sieht die DLRG mit Sitz in Bad Nenndorf nahe Hannover das Problem, dass Menschen wegen der coronabedingten Einlassbeschränkungen in Bädern auf unbewachte Badestellen ausweichen. Das könne gefährlich sein.
Update, 5. Juni, 7.47 Uhr: Das wissen wir über die Corona-Risikogruppen
Bei den meisten Menschen verläuft eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 glimpflich. Sie bekommen Husten und Fieber. Doch wer zu sogenannten Risikogruppen gehört, erkrankt mit größerer Wahrscheinlichkeit schwer an Covid-19.
Nach den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) verlaufen 18 Prozent der nachgewiesenen Infektionen so schwer, dass die Betroffenen in ein Krankenhaus kommen.
Bekannt ist, dass das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf ab einem Alter von etwa 50 bis 60 Jahren merklich ansteigt.
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Update, 5. Juni, 7.10 Uhr: Bayern-Präsident Heiner: Alle anderen "schauen jetzt auf uns"
Für Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer ist das am Samstag beginnende Basketball-Finalturnier eine "einmalige Chance" und zugleich ein Mutmacher für andere Sportarten.
"Dieses Finalturnier bringt uns wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung zurück", sagte Hainer in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus" zum Final-10-Turnier in München. Bis auf Fußball "gibt es ja derzeit keinen anderen Sport. Alle anderen Sportarten und auch die NBA schauen jetzt auf uns."
Allerdings befürchtet der 65-Jährige, dass sich die Fans während der Corona-Krise wegen der Geisterspiele dauerhaft vom Sport abwenden könnten - zumindest bei länger wirksamen Beschränkungen. "Wenn das ein Jahr lang so sein würde, dann mit Sicherheit", meinte der Präsident des FC Bayern München.
Einen positiven Effekt der Krise sieht Hainer dagegen in der Abkühlung des überhitzten Fußball-Transfermarkts. "Von einer Rückbesinnung auf das Gute, Althergebrachte zu reden, wäre ü̈berhöht. Dass die Transfersummen runter gehen werden, weil nicht mehr so viel Geld im Umlauf ist, ist logisch und gut, weil es da schon eine Überhitzung gab", meinte der ehemalige Adidas-Chef.
"Aber so weit sind wir noch nicht, dass man sich auf die alten Werte wieder rückbesinnt – wenn die denn wirklich besser waren."
Update, 5. Juni, 6 Uhr: Bahnhöfe und Züge werden verstärkt gereinigt und desinfiziert
Nach und nach füllen sich Züge und Bahnhöfe in Deutschland wieder. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus wird dort intensiv gereinigt und desinfiziert. Mit vielen weiteren kleinen Maßnahmen gehen die Deutsche Bahn und andere Eisenbahnunternehmen gegen die Infektionsgefahr vor.
So öffnen Zugtüren beim Halten automatisch, damit Fahrgäste nicht die Druckknöpfe zum Ein- und Aussteigen betätigen müssen. In den ICE und Intercity der Deutschen Bahn sind mehrere Hundert "Unterwegsreiniger" im Einsatz, bis August soll ihre Zahl auf 600 steigen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn betonte aber, es gebe mehr als 1400 Zugfahrten pro Tag. "600 Leute sind nicht gerade eine Armada", sagte der Vorsitzende Detlef Neuß. Er hält weiteres Reinigungspersonal für notwendig. Neuß empfiehlt Fahrgästen aber auch, selbst Hand anzulegen - und etwa den Tisch im ICE vor dem Platznehmen mit eigenem Desinfektionsmittel abzuwischen.
Update, 5. Juni, 5.30 Uhr: Brasilien meldet mehr Corona-Tote als Italien
In Brasilien sind 1473 weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gestorben. Damit wurde am dritten Tag hintereinander ein Negativ-Rekord bei der Zahl der Corona-Toten registriert. Die Zahl der Corona-Opfer stieg in dem größten Land Lateinamerikas auf 34 021, wie das Gesundheitsministerium in Brasilien am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte.
Laut der John-Hopkins-Universität in den USA überholte Brasilien Italien und rückte auf den dritten Platz der Länder mit den meisten Corona-Toten.
Nachweislich mit dem Virus infiziert haben sich in dem Land bislang 614 941 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte weit höher liegen, auch weil Brasilien sehr wenig testet, im öffentlichen Gesundheitssystem etwa nur schwere Fälle.
Vor 100 Tagen war in dem Land der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro nannte das Coronavirus eine kleine Grippe und wollte keine Einschränkungen zur Eindämmung treffen. Inzwischen tötet das Virus in Brasilien mindestens einen Menschen pro Minute, rechnete die Zeitung «Folha de S. Paulo» aus. Ihre Internetseite war am Donnerstagabend schwarz hinterlegt.
Update, 5. Juni, 4.25 Uhr: Linke im Bundestag fordern Gesetz für Corona-Warn-App
Die Linke im Bundestag fordert, den Einsatz der geplanten Corona-Warn-App per Gesetz zu regeln.
"Die Einführung einer solchen App kann nur auf einer eigenständigen gesetzlichen Grundlage erfolgen und bedarf zwingend einer umfassenden Beteiligung des Parlamentes", heißt es in einem Brief des Parlamentarischen Geschäftsführers Jan Korte an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und die anderen Fraktionen.
Das Schreiben liegt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag) vor. Weiter schrieb Korte: "Ich hoffe, Sie setzen sich auf allen Ebenen ebenfalls für die Befassung des Parlaments mit dieser Thematik ein."
Der digitalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tankred Schipanski, lehnt dies ab. "Es gibt keinen Zwang, sich die App herunter zu laden oder sie zu nutzen", sagte er dem RND. "Es liegt also kein staatlicher Eingriff vor. Deshalb sehe ich nicht, warum es eines Gesetzes bedarf."
Zusätzliche, durch die App gewonnene Daten würden nur auf Grundlage einer Einwilligung an das Robert-Koch-Institut weitergeleitet. Und wenn etwa Arbeitgeber oder Reiseveranstalter auf der Nutzung der App bestünden, dann sei dies ihr gutes Recht.
Update, 5. Juni, 4 Uhr: FDP-Chef Lindner: Bei Konjunkturpaket andere Schwerpunkte nötig
Die FDP hält Zeitpunkt und Umfang des Konjunkturpakets der Regierungskoalition von 130 Milliarden Euro für angemessen, würde selbst aber andere Schwerpunkte setzen.
In einem Brief an Vorstand, Fraktion und Mitglieder schlägt Partei- und Fraktionschef Christian Lindner eine "in der Breite wirksame Steuerreform" vor - "von der vollständigen Abschaffung des Solidaritätszuschlags, über die Reduzierung des Mittelstandsbauchs und der Kalten Progression bis hin zu Änderungen bei der Körperschaftsteuer und den Abschreibungsbedingungen".
In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es weiter, die Ankündigungen aus CDU und CSU zu steuerlichen Entlastungen seien aktuell erneut folgenlos geblieben. Auch die FDP-Spitze habe die nun von CDU/CSU und SPD geplante Senkung der Mehrwertsteuer als Kaufanreiz erwogen.
Der Gedanke sei aber zurückgestellt worden: zu viel Bürokratie, keine Klarheit, ob tatsächlich Konsumenten profitieren, reiner Vorzieheffekt.
Menschen und Betriebe sollten dauerhaft entlastet werden, schrieb Lindner. "Für den Binnenkonsum fehlt die Zuversicht, für private Investitionen und den Neuaufbau von Rücklagen fehlt der finanzielle Freiraum."
Das Konjunkturpaket bleibe auch "bei den Vorschlägen zu Investitionen in Digitalisierung und Bildung, insbesondere in den Schulen, hinter den Erwartungen zurück".
Modernisierung und Digitalisierung der Schulen sowie der öffentlichen Verwaltung insgesamt "müsste ein "Mondfahrtprojekt" dieses Landes sein", argumentiert Lindner.
Positiv bewerteten die Liberalen das Bekenntnis zu einer überfälligen Wasserstoffstrategie, die Vorhaben zur Senkung der Stromkosten sowie die Entlastung der Kommunen bei den Kosten der Unterkunft für Arbeitssuchende.
Update, 5. Juni, 3.15 Uhr: Corona-Ausgangssperre im Großraum Buenos Aires verlängert
Die argentinische Regierung hat die weitgehenden Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus im Großraum Buenos Aires um weitere drei Wochen verlängert.
In dem Ballungszentrum rund um die Hauptstadt müssen die Menschen bis zum 28. Juni grundsätzlich weiterhin zu Hause bleiben, wie Präsident Alberto Fernández am Donnerstag sagte. Erlaubt sind lediglich Einkäufe in nahe gelegenen Lebensmittelgeschäften und Apotheken. Angestellte in als essenziell eingestuften Berufen und Branchen dürfen zur Arbeit gehen.
In der Metropolregion Buenos Aires leben etwa 14,8 Millionen Menschen - das entspricht 37 Prozent der argentinischen Gesamtbevölkerung.
Im Rest des Landes, in denen das Virus nicht so stark kursiert, können sich die Menschen bereits wieder recht frei bewegen und zur Arbeit gehen. Allerdings müssen sie einen Mundschutz tragen und den Mindestabstand einhalten. Private und öffentliche Veranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern sowie touristische Aktivitäten bleiben in ganz Argentinien untersagt. Auch die Schulen sind weiterhin geschlossen.
Argentinien hatte am 20. März recht strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, den wirtschaftlichen Betrieb weitgehend herunter gefahren und die Grenzen geschlossen. Im Vergleich zu den Nachbarländern war es so gelungen, die Verbreitung des Virus deutlich zu bremsen.
Bislang haben sich nachweislich 20 197 Menschen infiziert, 608 Patienten sind gestorben. Vor allem die Beschäftigten im informellen Sektor leiden allerdings unter den wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns.
Update, 6. Juni, 1.30 Uhr: Umfrage: 67 Prozent würden sich gegen Corona impfen lassen
Rund zwei Drittel der Menschen in Deutschland würden sich einer Umfrage zufolge gegen das Coronavirus impfen lassen. 67 Prozent seien "sicher" oder "wahrscheinlich" bereit, ein Impfangebot anzunehmen - zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag) berichten.
Das sei der zweitniedrigste Wert innerhalb der G7-Länder der großen westlichen Industrienationen. Nur Frankreich liege mit 58 Prozent unter der Zahl in Deutschland. Die größte Impfbereitschaft herrsche bei den Briten (78 Prozent) vor den Italienern (74 Prozent).
Noch liegt kein Impfstoff gegen Corona vor. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dämpfte am Donnerstag in der ZDF-Sendung "Was nun, Frau Merkel" erneut Erwartungen an die baldige Entwicklung.
Ein klares Nein zur Impfung kommt von zehn Prozent der Deutschen, wie die Funke-Zeitungen weiter berichten. In keinem anderen G7-Land gebe es so viele Verweigerer.
Zurückhaltend seien die Menschen in Deutschland auch bei der Impfung ihrer Kinder. Laut Kantar-Umfrage würden lediglich 64 Prozent ihre Töchter und Söhne "sicher" oder "wahrscheinlich" gegen das Coronavirus impfen lassen. Nur in Frankreich seien es mit 56 Prozent noch weniger. An der Spitze liegen demnach die Briten (74 Prozent) vor den Japanern (73 Prozent).
Update, 4. Juni, 23 Uhr: Slack wächst in Corona-Krise - aber nicht so stark wie erwartet
Der Bürokommunikations-Dienst Slack hat mit seinem Wachstum in der Corona-Krise die Anleger enttäuscht. Sie ließen die Aktie im nachbörslichen Handel nach Vorlage aktueller Quartalszahlen zeitweise um 16 Prozent fallen.
Slack steigerte seinen Umsatz in dem Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 50 Prozent auf 201,7 Millionen Dollar (179,8 Mio Euro). Allerdings wuchs Slack auch schon vorher mit ähnlichem Tempo - Investoren hatten erwartet, dass die Heimarbeit und das Lernen zuhause in der Corona-Krise das Geschäft der Firma noch stärker ankurbeln.
Für das laufende Vierteljahr stellte Slack ein Umsatzplus von bis zu 44 Prozent in Aussicht.
Slack schloss das Quartal mit einem Verlust von 74,4 Millionen Dollar ab - mehr als doppelt so viel wie das Minus von 31,9 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie die Firma aus San Francisco am Donnerstag mitteilte.
Zugleich rechne er damit, dass der Wandel der Arbeitswelt durch die Pandemie einen dauerhaften Einfluss auf das Geschäft von Slack haben wird, betonte Gründer und Chef Stewart Butterfield.
Update, 4. Juni, 22.30 Uhr: Tests mit Hydroxychloroquin gegen Covid-19 dürfen weiter gehen
Mehrere ausgesetzte Tests mit dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten können wieder aufgenommen werden. Experten hätten sämtliche Daten erneut überprüft und seien zu dem Schluss gekommen, dass nichts gegen eine Fortsetzung der Tests spreche, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Mittwoch in Genf.
Das Mittel war Bestandteil einer von der WHO koordinierten Forschungsreihe mit mehr als 3500 Patienten in 35 Ländern. Dabei wird untersucht, ob verschiedene schon vorhandene Medikamente etwa gegen Malaria, HIV, Ebola und Multiple Sklerose einen Effekt gegen Covid-19 haben.
Nach einem Bericht in der Fachzeitschrift "The Lancet", dass Hydroxychloroquin womöglich die Todesrate erhöhen könnte, waren die Versuche Ende Mai vorübergehend ausgesetzt worden. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, die nach Urteil der Experten nicht mehr nötig sei, sagte Tedros. Soumya Swaminathan, Chefwissenschaftlerin der WHO, betonte aber: "Es gibt bislang keine Beweise, dass irgendein Medikament die Mortalität reduziert."
Das Journal "The Lancet" hat am Donnerstagabend seine Studie zu Hydroxychloroquin und Chloroquin schließlich zurückgezogen. Drei der vier Autoren hatten berichtet, dass sie Zweifel an ihren Daten nicht ausräumen konnten. Zuvor hatte unter anderem ein Artikel im Fachjournal "Nature" sich Ende Mai kritisch über die Studie in "The Lancet" geäußert und dazu, dass daraufhin viele Studien zu Hydroxychloroquin ausgesetzt worden waren.
US-Präsident Donald Trump hatte Hydroxychloroquin wiederholt als Wundermittel gepriesen. Zuletzt sorgte er für Aufregung mit der Aussage, er nehme das Medikament prophylaktisch ein, um sich vor dem Virus zu schützen.
Update, 4. Juni, 22.20 Uhr: Heftiger Absturz: Lufthansa fliegt aus dem Dax
Als hätte die Lufthansa nicht schon genug Probleme - nun verliert das Dax-Gründungsmitglied auch noch seinen Platz in der ersten deutschen Börsenliga. Vom 22. Juni an wird die Fluggesellschaft im MDax der mittelgroßen Werte gelistet. Das gab die Deutsche Börse am Donnerstagabend bei der turnusgemäßen Überprüfung ihrer Aktienindizes bekannt.
Ersetzt wird die Lufthansa im Deutschen Aktienindex durch den Berliner Immobilienkonzern Deutsche Wohnen.
Maßgeblich für die Zugehörigkeit zum Kreis der 30 Dax-Konzerne sind Börsenumsatz (Handelsvolumen) und Börsenwert (Marktkapitalisierung) eines Unternehmens. Der Kurs der Lufthansa-Aktie war im Sog der Corona-Krise eingebrochen. Darum muss die Fluggesellschaft nun nach fast genau 32 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit ihren Platz im Dax räumen.
Update, 4. Juni, 21.30 Uhr: NBA nimmt große Hürde für Rückehrplan mit 22 Teams
In der NBA läuft alles auf eine Fortsetzung der Saison mit 22 Teams hinaus. Die Besitzer der 30 Mannschaften stimmten für den von der stärksten Basketball-Liga der Welt ausgearbeiteten Plan. Das teilte die NBA am heutigen Donnerstag mit. Zustimmen muss nun noch die Spielergewerkschaft, erwartet wird diese Entscheidung am Freitag.
Nach Informationen von ESPN stimmten 29 Besitzer für den Plan, mit den jeweils besten acht Teams der Eastern und Western Conference die wegen der Corona-Krise unterbrochene Saison fortzusetzen. Dazu kommen den Angaben zufolge New Orleans, Portland, San Antonio, Sacramento, Phoenix und Washington - alles Mannschaften, die normalerweise noch die Playoff-Ränge in Reichweite gehabt hätten. Damit haben alle deutschen NBA-Profis noch Chancen auf die Playoffs.
Vorbehaltlich einer erwarteten Einigung mit dem Disney-Konzern würden alle Teams am 7. Juli auf das Gelände von Disney World in Orlando ziehen und dort in einer großen Quarantäne leben und die Saison beenden. Fortgesetzt werden soll die Saison am 31. Juli, der Meister soll spätestens am 12. Oktober feststehen.
Update, 4. Juni, 21.03 Uhr: Abbruch der Bremer Fußball-Saison
Der Bremer Fußball-Verband (BFV) hat auf einem außerordentlichen Verbandstag den Abbruch der Saison 2019/20 beschlossen. In sämtlichen Spielklassen des BFV mit Ausnahme der Landespokalwettbewerbe der Herren, Frauen und A-Junioren wird die Spielzeit wegen der Corona-Krise abgebrochen, wie der Verband am Mittwochabend nach der virtuellen Versammlung mitteilte.
Die Saison wird nach einer Quotenregelung gewertet, sportliche Absteiger gibt es nicht. Bei den Spielen der Junioren und Juniorinnen wird die Abschlusstabelle der Winterrunde 2019 als Abschlusstabelle der Saison 2019/2020 gewertet.
Beim Lotto-Pokal der Herren soll der BFV-Beirat in Absprache mit den Behörden und den betroffenen Vereinen eine Regelung zur Durchführung der noch ausstehenden Spiele treffen. Sollte eine Durchführung aus Infektionsschutzgründen unmöglich sein, beschließt der BFV-Beirat über die Beendigung des Wettbewerbs und darüber, welche Vereine in der neuen Saison am DFB-Pokal teilnehmen. Aktuell stehen noch die beiden Halbfinals aus, die eigentlich am 28. März hatten stattfinden sollen, wegen der Coronavirus-Pandemie aber auf unbestimmte Zeit verlegt wurden.
Update, 4. Juni, 20.30 Uhr: ZDF-Fernsehteam in Berlin bedrängt und bedroht
Ein Team des ZDF ist nach Angaben des Senders am Rande eines Prozesses in Berlin bedrängt worden. Die Kollegen seien bei Dreharbeiten bedroht und angepöbelt worden, teilte ZDF am Donnerstag der dpa mit. Das Team bestand demnach aus einem Journalisten und einem Kameramann. Dieser wurde den Angaben zufolge auch gestoßen, verletzt wurde laut ZDF aber niemand.
Die Täter sollen laut "taz" aus der rechten Szene stammen. Die Zeitung hatte zuvor über den Vorfall berichtet. Die Polizei erklärte am Abend auf Anfrage, ihr lägen bisher keine Informationen zu dem Zwischenfall vor. Ein Gerichtssprecher sagte, dass es vor dem Gerichtsgebäude zu "Unruhe" gekommen sei. Wachtmeister hätten vorsorglich die Polizei gerufen. Im Gerichtsgebäude selbst sei es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Zuschauern und Journalisten gekommen. Bei dem Zivilverfahren ging es nach Angaben des Gerichts um einen Widerspruch gegen eine einstweilige Verfügung.
In den vergangenen Wochen hat es wiederholt Angriffe auf Journalisten bei ihrer Arbeit gegeben. Bereits am 1. Mai war ein ZDF-Kamerateam in Berlin attackiert worden. In Dortmund wurde ein WDR-Team bei einer Demonstration gegen Corona-Einschränkungen angegriffen, in Berlin ein Kamerateam des ARD-Hauptstadtstudios.
Update, 4. Juni, 19.53 Uhr: Mehrwertsteuer-Absenkung wird nicht verlängert
Die in der Regierungskoalition verabredete Absenkung der Mehrwertsteuer bleibt nach den Worten von Finanzminister Olaf Scholz auf sechs Monate befristet. Eine Verlängerung sei nicht geplant. "Wir haben uns alle in die Hand versprochen, dass wir das nicht tun werden", sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt". "Da war auch der bayerische Ministerpräsident dabei. Ich halte ihn für einen Mann, der sich an sein Wort hält."
Söder hatte zuvor gesagt, die Absenkung könne notfalls auch über das Jahresende hinaus verlängert werden. Dazu sagte Scholz, die Senkung der Mehrwertsteuer sei gerade deshalb effektiv, weil sie befristet ist. "Sonst hat das keinen ökonomischen Effekt."
In der zweiten Jahreshälfte soll der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent, der ermäßigte Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt werden - dieser gilt für Waren des täglichen Bedarfs, etwa für Lebensmittel. Scholz geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Absenkung bei den Verbrauchern ankommt. "Ich kann das den Unternehmen auch nur dringend raten, denn sie stehen unter kritischer Beobachtung der Öffentlichkeit."
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich gegen eine Verlängerung der geplanten Mehrwertsteuersenkung ausgesprochen, die von Juli bis Dezember befristet ist.
Die Einnahmeausfälle bei einer längeren Laufzeit "könnten wir uns gar nicht leisten", sagte Merkel am Donnerstagabend in der ARD-Sendung "Farbe bekennen".
Im Übrigen habe ein Konjunkturprogramm grundsätzlich eine begrenzte Laufzeit.
Update, 4. Juni, 19.49 Uhr: Merkel: Mache in diesem Jahr Urlaub in Deutschland
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will ihren Sommerurlaub wegen der Corona-Krise in diesem Jahr in Deutschland verbringen. Auf die Frage, welches Ziel sie für ihren Sommerurlaub habe, sagte Merkel am Donnerstag in der ZDF-Sendung "Was nun, Frau Merkel": "Deutschland." Konkreter äußerte sich die Kanzlerin nicht. In den vergangenen Jahren gehörten die Insel Ischia im Golf von Neapel oder die Südtiroler Berge zu Merkels beliebten Reisezielen.
Für sie persönlich heiße das Leben mit Corona, "mit sehr vielen Einschränkungen" zu leben, sagte die Kanzlerin. Sie könne viel weniger Menschen persönlich treffen "und ich erlebe das Erlebnis von Videokonferenzen, wie viele andere glaube ich auch".
Zugleich dämpfte Merkel erneut Erwartungen an die baldige Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. Sie hoffe, dass es diesen bald geben werde. "Aber uns sagen alle Experten, unter einem Jahr bis 18 Monaten ist nichts zu machen." Die Tests und Erprobungen dürften am Schluss auch nicht so verkürzt werden, "dass dann wieder neue Schäden entstehen".
Merkel wies den Vorwurf zurück, dass der Rat der Virologen in ihrer Corona-Politik eine zu große Rolle gespielt habe. "Ich bin dankbar, dass Deutschland so tolle Forscher hat, die wir fragen konnten." Wie immer in der Wissenschaft gebe es unterschiedliche Meinungen und jeden Tag neue Entdeckungen. "Deshalb habe ich gerne den Rat der Wissenschaftler. Aber die politische Entscheidung, die fällen wir. Und das kann man nicht vermischen."
Update, 4. Juni, 19.47 Uhr: Gericht lehnt Eilantrag von Videokabinen-Betreiber ab
Das Frankfurter Verwaltungsgericht hat den Eilantrag eines Ladenbesitzers aus dem Bahnhofsviertel gegen die coronabedingte Schließung seiner Videokabinen abgelehnt. In dem Beschluss vom Donnerstag heißt es, bei Kontrollen sei wiederholt festgestellt worden, dass die Kabinen auch als "Ort der Prostitution" genutzt wurden.
Für die Einordnung als Prostitutionsstätte komme es nicht auf die Bezeichnung an, sondern vielmehr auf die "erkennbare Ausrichtung des Geschäftsmodells auf entgeltliche sexuelle Kontakte und das Schaffen von Gelegenheiten", entschied das Gericht.
Der Ladenbesitzer hatte seinen Eilantrag damit begründet, dass es sich bei den Videokabinen nicht um eine Prostitutionsstätte oder eine ähnliche Einrichtung handele und alle Hygienevorschriften eingehalten würden. Das wertete das Gericht nun anders und gab der Stadt Frankfurt Recht.
Diese hatte die Videokabinen Anfang Mai unter Hinweis auf die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie versiegelt, in denen unter anderem die Schließung von Prostitutionsstätten angeordnet wurde. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
Update, 4. Juni, 19.43 Uhr: Peru will Produktion von Sauerstoff erhöhen
Angesichts des hohen Bedarfs an Sauerstoff zur Beatmung von Covid-19-Patienten will die peruanische Regierung die Produktion des Gases erhöhen. "Wir betrachten Sauerstoff als ein Element nationalen Interesses", sagte Verteidigungsminister Walter Martos am Donnerstag. Die Regierung prüfe nun, wie die Herstellung von Sauerstoff für medizinische Zwecke erhöht werden könne.
Zudem würden Gelder für den Import von Sauerstoff bereitgestellt. Zuletzt hatte die deutsche Bundesregierung Peru 30 Beatmungsgeräte zur Behandlung schwerer Covid-19-Fälle gespendet. Knapp 1000 Patienten werden derzeit in peruanischen Krankenhäusern künstlich beatmet.
In Peru haben sich bislang 178.914 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Damit ist es in Südamerika das am zweitstärksten betroffene Land nach Brasilien. 4894 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Zwar gelten in dem Andenstaat bereits seit Mitte März recht strenge Ausgangsbeschränkungen.
Weil allerdings der Großteil der Peruaner im informellen Sektor beschäftigt ist und es kaum soziale Absicherung gibt, konnten sich viele Menschen aus wirtschaftlichen Gründen nicht an die Regeln halten und gingen trotzdem zur Arbeit.
Update, 4. Juni, 19.40 Uhr: Alle Berliner Corona-Ampeln wieder auf Grün
Das Berliner Corona-Warnsystem zeigt seit Donnerstag wieder drei grüne Ampeln. Der sogenannte Reproduktionswert sank auf 0,85, wie die Gesundheitsverwaltung des Senats mitteilte. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.
Sie hatte zuletzt mehrere Tage über dem kritischen Wert gelegen und damit ein rotes Ampelsignal ausgelöst. Unverändert im grünen Bereich sind die Faktoren Neuinfektionen und belegte Intensivbetten.
Bis Donnerstag waren in Berlin 6945 bestätigte Fälle des neuartigen Coronavirus gemeldet, 45 mehr als am Vortag. Die meisten Betroffenen sind wieder genesen. 200 Patienten sind gestorben.
Update, 4. Juni, 19.38 Uhr: England führt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln ein
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie müssen vom 15. Juni an in England Gesichtsmasken in Bussen, U-Bahnen und Zügen getragen werden. Der Schutz ist auch auf Fähren und im Luftverkehr Pflicht. Ausnahmen gelten nur für sehr junge Kinder, Menschen mit Behinderungen und Atemwegsproblemen, wie Verkehrsminister Grant Shapps am Donnerstag in London mitteilte.
Jeder Landesteil beschließt in Großbritannien seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen das Virus. Nach offiziellen Statistiken hat Großbritannien mit knapp 40.000 die meisten Corona-Todesopfer in Europa. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.
Update, 4. Juni, 19.10 Uhr: EU-Innenminister beraten über Grenzöffnungen in Europa
Die EU-Innenminister beraten am Freitagmorgen über weitere Lockerungen der in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen in Europa. Deutschland und andere Länder streben an, die Kontrollen an ihren Grenzen zum 15. Juni wieder aufzuheben.
Dann könnten Urlauber aus EU-Staaten und anderen europäischen Ländern wieder einreisen. Einige Länder wie Italien und Österreich gehen hingegen etwas forscher vor. Die Minister wollen sich bei ihren Beratungen per Videoschalte abstimmen. Für Deutschland nimmt Innenminister Horst Seehofer (CSU) teil.
Zudem soll es um die Frage gehen, ob die derzeit gültigen Einreisebeschränkungen aus sogenannten Drittstaaten verlängert werden sollen. Mitte März hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island darauf geeinigt, nicht zwingend notwendige Reisen in die EU zunächst zu verbieten. Nach zweimaliger Verlängerung läuft diese Regelung noch bis zum 15. Juni. Die EU-Kommission könnte vorschlagen, sie in jetziger oder geänderter Form zu verlängern.
Update, 4. Juni, 18.58 Uhr: Züge fahren bald wieder im Regelfahrplan nach Polen
Nach rund drei Monaten können Fahrgäste ab dem 15. Juni wieder uneingeschränkt mit dem Zug zwischen Deutschland und Polen hin und her fahren. Die Linien RB 26, 91 und 93 sowie RE und RB 66 fahren dann wieder nach dem Fahrplan, der vor der Corona-Krise galt, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mitteilte.
Polen hatte vor zwei Wochen die Grenzen für den Personenverkehr von Berufspendlern schon geöffnet. Am 15. Juni sollen die letzten Einschränkungen fallen. Zu diesem Datum wird die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes aufgehoben. Dann fährt auch der Nachtzug Berlin-Wien-Budapest wieder, wie der Verbund ankündigte.
Update, 4. Juni, 18.45 Uhr: Göttingen startet Massentest in Hochhaus
Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest will die Stadt am Freitag einen Massentest starten. Alle Bewohner des hauptbetroffenen Hochhauskomplexes sollen auf Infektionen mit dem Coronavirus untersucht werden, wie Sozialdezernentin Petra Broistedt am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz mitteilte.
In der Anlage hatten mehrere Großfamilien, die aus dem früheren Jugoslawien stammen, am 23. Mai bei Feiern zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan gegen die Hygiene- und Abstandsregeln verstoßen. Obwohl die Zahl der in dem Zusammenhang Infizierten am Donnerstag auf 120 stieg, habe die Stadt vorerst keine neuen Einschränkungen verfügt, sagte Broistedt.
Die Verwaltung hatte Anfang dieser Woche die Schließung aller Schulen angeordnet. Die Zahl der infizierten Kinder lag am Donnerstag bei 57. Außerdem muss in den Göttinger Sportvereinen der Trainings- und Wettkampfbetrieb für zwei Wochen ruhen.
Die Corona-Tests in dem Hochhauskomplex sollen bis Sonntag abgeschlossen sein. In der Anlage am Rand der Innenstadt sind rund 600 Menschen gemeldet. Die Verwaltung geht aber davon aus, dass dort sehr viel mehr Personen leben. Die Stadt will zur Not mit Hilfe der Polizei durchsetzen, dass alle Bewohner zu den Test erscheinen.
Am Freitag sollen zudem knapp 250 Bewohner und Mitarbeiter eines Göttinger Altenheims auf das Coronavirus getestet werden. Dort war am Mittwoch bei einem Mitarbeiter eine Infektion mit dem Virus festgestellt worden.
Update, 4. Juni, 18.44 Uhr: SPD will Kitas in Brandenburg wieder öffnen
Die Brandenburger SPD will die Kitas in der Corona-Krise bald wieder öffnen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur fordert die SPD eine komplette Öffnung zum 15. Juni, hieß es am Donnerstag aus dem Koalitionsausschuss.
Das Infektionsgeschehen habe viele Lockerungen möglich gemacht. Nun sei es dringend an der Zeit, die Familien zu entlasten - unter Beachtung von Hygieneregeln und mit einer Teststrategie. Kinder hätten ein Recht, andere Kinder zu treffen. Bisher öffnen Kitas zumindest wieder tageweise.
Update, 4. Juni, 18.28 Uhr: Erste Planungen für kommendes Schuljahr stehen
In einem Brief an Schulleiter in Rheinland-Pfalz hat das Bildungsministerium erste Planungen für das kommende Schuljahr 2020/21 kundgetan. Demnach soll der Unterricht nach den Sommerferien wieder möglichst regulär stattfinden, sofern das Infektionsgeschehen dies zulässt, wie aus dem Schreiben hervorgeht, das der Deutschen Presse-Agentur in Mainz vorlag und über das der SWR zuvor berichtet hatte. "Unser Ziel ist es, im Rahmen des Verantwortbaren zu möglichst viel Normalität zurückzukehren", heißt es in dem von Staatssekretär Hans Beckmann (SPD) unterschriebenen Brief.
Sofern kein durchgehender Präsenzunterricht möglich sei, solle es im Wechsel Präsenzphasen und Fernunterricht geben. Gelten solle die reguläre Stundentafel, auch für den Fernunterricht soll es demnach verbindliche Stunden- und Wochenpläne geben. Schulfeste oder andere schulische Großveranstaltungen soll es zumindest im ersten Halbjahr noch nicht geben, auf Klassenfahrten zunächst bis zu den Herbstferien verzichtet werden.
Eine Notbetreuung aufgrund von Hygienevorschriften und Abstandsregeln wird im neuen Schuljahr dann erforderlich, wenn "die betreffenden Schülerinnen und Schüler regulären Unterricht hätten". Für diese Notbetreuung soll anstelle von Lehrkräften möglichst anderes pädagogisches Personal eingesetzt werden.
Mit Blick auf den Einsatz von Lehrern heißt es in dem Schreiben weiter, wenn das Infektionsgeschehen sich nicht negativ entwickele, führe im kommenden Schuljahr ein bestimmtes Lebensalter allein "ohne Hinzutreten einer risikoerhöhenden Grunderkrankung" nicht dazu, dass eine Lehrkraft nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden könne.
Update, 4. Juni, 18.06 Uhr: Weniger als die Hälfte wollen Corona-App nutzen
Weniger als die Hälfte der Bundesbürger würde sich einer Umfrage (1005 Befragte) zufolge eine Corona-Warn-App herunterladen. 42 Prozent der Befragten würden laut dem neuen ARD-Deutschlandtrend eine solche App zur Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten auf dem eigenen Smartphone nutzen. 39 Prozent würden sie nicht nutzen. 16 Prozent gaben in der Umfrage an, kein Handy oder Smartphone zu besitzen.
Die Bundesregierung will mit einer sogenannten Tracing-App die Infektionsketten des Coronavirus besser erkennen und dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark ansteigt. Die App soll noch im Juni veröffentlicht werden.
Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, sollen die anderen Anwender darüber informiert werden, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben. Dies muss der Betroffene jedoch freiwillig angeben. Der Datenaustausch soll dabei anonymisiert und dezentral erfolgen. Die benachrichtigten Kontakte erfahren nicht, welche Person, die sie in den letzten 14 Tagen traf, sich mit der Krankheit infizierte.
Unter den Befragten, die eine Nutzung der App ablehnen, begründet knapp die Hälfte (45 Prozent) dies mit Datenschutz, Überwachung oder Persönlichkeitsrechten. 13 Prozent meinen, eine solche App funktioniere nicht, bringe nichts oder andere Maßnahmen seien besser.
Update, 4. Juni, 18 Uhr: Politiker in vollem Klinik-Aufzug - Behörde leitet Verfahren ein
Nach der Fahrt in einem voll besetzten Klinik-Aufzug mitten in der Corona-Pandemie hat der Kreis Gießen bislang gegen fünf Personen Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Dabei werde geprüft, ob und in welchem Umfang gegen die Verordnung zur Bekämpfung des Coronavirus verstoßen wurde, teilte ein Sprecher der Kreisbehörde am Donnerstag mit.
Zuvor hatte die "Welt" berichtet, dass sich die Verfahren auch gegen Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Sozialminister Kai Klose (Grüne) richten. Ein Sprecher der Hessischen Staatskanzlei bestätigte die Angaben. Er betonte, dass die Verfahren noch im Prüfungsstadium seien.
Ein Foto von der Aufzugfahrt hatte Mitte April für Wirbel gesorgt: Es zeigt, wie sich bei einem Besuchstermin im Gießener Uni-Klinikum die hessischen Minister sowie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) trotz der Corona-Abstandsregeln zusammen mit anderen Personen in dem Aufzug drängeln. Deswegen waren mehrere Anzeigen eingegangen.
Die Staatskanzlei hatte nach dem Vorfall auf Twitter eingeräumt: "Da muss man nicht groß drumherum reden: Das hätte nicht passieren dürfen. Auch wenn alle Mundschutz tragen... in diesem Aufzug stehen zu viele Menschen".
Der Kreis Gießen machte mit Verweis auf das laufende Verfahren keine Angaben dazu, gegen wen sich die Ermittlungen konkret richten. Die Betroffenen sollen Gelegenheit zur Stellungnahme bekommen. Es sei noch offen, wann das Verfahren beendet und beispielsweise über die Verhängung von Bußgeldern entschieden sein wird.
Update, 4. Juni, 17.55 Uhr: 24 Stunden ohne neue Corona-Infektion in Finnland
Erstmals seit Monaten ist in Finnland innerhalb von 24 Stunden keine neue Corona-Infektion gemeldet worden. Das geht aus am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Zahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts THL hervor.
Damit erlebt das nordische EU-Land nach Angaben des Rundfunksenders Yle seinen ersten Tag ohne registrierte Neuinfektion seit dem Anstieg der Corona-Zahlen. Allerdings verzeichnete das Institut einen neuen Todesfall einer an Covid-19 erkrankten Person.
Damit gab es in Finnland bislang 6911 bestätigte Corona-Fälle, 322 Covid-19-Patienten sind bisher gestorben. Knapp 85 Prozent aller Erkrankten sind mittlerweile wieder gesund.
Update, 4. Juni, 17.52 Uhr: Lettland will Corona-Notstand nicht verlängern
Lettlands Regierung will den wegen der Coronavirus-Pandemie verhängten Notstand nicht verlängern. "Der Regierung ist klar, dass wir den Ausnahmezustand mit dem 9. Juni beenden und am 10. Juni in ein neues Alltagsregime übergehen wollen", sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins am Donnerstag in Riga.
Die Entscheidung darüber liege aber in den Händen des Parlaments, das sich derzeit im Schnellverfahren mit dem sogenannten Covid-19-Gesetz beschäftige. Das Normenwerk soll rechtlich die Situation nach Aufhebung des Corona-Notstands in dem baltischen EU-Land regeln - darunter weiter geltende Einschränkungen und Unterstützungsmaßnahmen.
Das Gesetz wurde am Donnerstag in erster Lesung vom Parlament angenommen. Vertreter der Opposition kritisierten dabei, dass es der Regierung unverhältnismäßige Befugnisse einräume. Für die zweite entscheidende Lesung wurden über 100 Änderungsvorschläge eingereicht. Sollte das Gesetz nicht rechtzeitig verabschiedet werden, habe die Regierung einen Plan B, sagte Karins. Details dazu nannte er jedoch nicht.
Im Zuge der Aufhebung des Corona-Notstands sollen sich nach Plänen der Regierung ab dem 10. Juni wieder bis zu 300 Personen gemeinsam im Freien für private und öffentliche Veranstaltungen versammeln dürfen. In Innenräumen soll die Grenze bei 100 liegen. Dabei müssten aber Abstandsregeln und Hygienevorschriften eingehalten werden, sagte Gesundheitsministerin Ilze Vinkele.
Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 1 082 bestätigte Infektionen und 25 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus.
Update, 4. Juni, 17.45 Uhr: Microsoft-Gründer Gates "enttäuscht" über USA-Rückzug aus der WHO
Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich "enttäuscht" über den Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gezeigt. "Ich würde es natürlich unterstützen, wenn die USA Mitglied der WHO bleiben und sie weiter unterstützen würden", sagte Gates bei einer telefonischen Pressekonferenz. "Wenn wir die WHO verbessern müssen, werden wir das tun, aber gemeinsam in der WHO zu bleiben, ist entscheidend, denn es wird irgendwann wieder eine Pandemie geben."
Noch habe er nicht mit US-Präsident Donald Trump darüber gesprochen, sagte Gates weiter. "Aber das werden wir sicher machen, zumindest indirekt." Er glaube daran, dass sich eine Lösung finden werde. Die USA hatten sich vor einigen Tagen mitten in der Corona-Krise nach mehr als 70 Jahren aus der WHO verabschiedet. Zuvor hatte US-Präsident Trump der Organisation unter anderem vorgeworfen, unter chinesischem Einfluss zu stehen.
Update, 4. Juni, 17.40 Uhr: Formel-1-Sportchef: Europa-Rennen reichen für WM-Titelvergabe
Die acht bislang geplanten Europa-Rennen würden der Formel 1 zur Kür eines neuen Weltmeisters genügen. Auch wenn laut Regelwerk Rennen auf mindestens drei Kontinenten innerhalb eines Jahres zur Ermittlung eines WM-Champions notwendig sind, ist diese Bestimmung laut Formel-1-Sportchef Ross Brawn durch die Corona-Krise außer Kraft gesetzt.
"In der Theorie bilden die acht europäischen Rennen eine Weltmeisterschaft", sagte Brawn dem Fachmagazin "Autosport". Den Regeln des Weltverbands zufolge müssen mindestens acht WM-Läufe gefahren werden, ehe der Titel vergeben werden kann.
Die Formel 1 hatte zuvor einen Notkalender für den Neustart der Saison veröffentlicht. Zum Auftakt sollen am 5. und 12. Juli zwei Grand Prix im österreichischen Spielberg gefahren werden. Danach folgen Rennen in Budapest und zweimal Silverstone sowie in Barcelona, Spa-Francorchamps und Monza.
Zwar peilt die Rennserie insgesamt mindestens 15 bis 18 WM-Läufe bis Dezember an. Doch wegen der globalen Pandemie-Lage ist offen, ob weitere Grand Prix außerhalb Europas überhaupt möglich sind.
Update, 4. Juni, 17.35 Uhr: Rufe nach Corona-Lockerungen in der Liga
Das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga greift. Bislang konnten die ersten vier Spieltage nach der Corona-Zwangspause problemlos durchgezogen werden. Der Wunsch nach Lockerungen wird größer.
"Mittlerweile ist es schwer nachvollziehbar, dass Menschen in Cafés ohne Mundschutz ihren Cappuccino trinken dürfen, während unsere Co-Trainer, die Ersatzspieler und wir Offiziellen auf der Tribüne mit großem Abstand und an der frischen Luft noch eine Maske tragen müssen", sagte Rudi Völler der "Bild".
Auch andere Clubs fordern Lockerungen der Maßnahmen. Aber nicht alle stellen sich hinter Völler. >>> Hier gibt's alle Infos dazu.
Update, 4. Juni, 17.30 Uhr: Mehrere bayerische Landkreise ohne neue Corona-Fälle
31 Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern haben in den vergangenen sieben Tagen überhaupt keine Corona-Neuinfektionen verzeichnet. "Dies ist eine sehr positive Nachricht", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Donnerstag in München mit Blick auf die Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin.
"Dem verantwortungsvollen Handeln der großen Mehrheit der bayerischen Bevölkerung ist es zu verdanken, dass sich die Infektionszahlen derzeit auf einem erfreulich niedrigen Niveau bewegen." Im Freistaat gibt es 71 Landkreise und 25 kreisfreie Städte.
In Bayern sind inzwischen 47.389 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 2491 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Donnerstag auf seiner Website mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 43.480 Menschen.
Update, 4. Juni, 17.28 Uhr: Gruppe behindert Corona-Polizeieinsatz
Nach einer Kontrolle der Corona-Regeln in einer Freiburger Kneipe haben etwa 50 Menschen einen Polizeieinsatz gestört. Die Gruppe blockierte die Abfahrt der Streifenwagen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.
Erst als Verstärkung eintraf, verließen die Störer demnach die Straße. Von einem Balkon aus sei eine Glasflasche auf die Beamten geworfen worden. Diese habe einen Streifenwagen knapp verfehlt.
Die Polizei war den Angaben nach in der Nacht zum Mittwoch wegen Ruhestörung zu der Kneipe gerufen worden. Davor standen etwa 15 bis 20 Menschen, die sich lautstark unterhielten. In der Gaststätte waren 40 bis 50 Gäste, die die vorgeschriebenen Abstände nicht einhielten. Die Beamten nahmen die Personalien des Wirtes auf und forderten die Gäste auf, die Kneipe zu verlassen.
Update, 4. Juni, 17.05 Uhr: Frau steckt nach Reise Dutzende mit Coronavirus an
Nach ihrer Rückkehr aus dem Ausland hat eine Frau im Libanon die Quarantäneauflagen ignoriert und mindestens 42 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Sie war zuvor aus Saudi-Arabien eingereist und in den Ort Bardscha südlich der Hauptstadt Beirut gefahren, wie der libanesische Gesundheitsminister Hamad Hassan am Donnerstag mitteilte. Ein Anwohner berichtete, die Frau habe nach ihrer Ankunft viele Verwandte und Freunde empfangen.
Hassan forderte Rückkehrer auf, sich an die Regelungen der Selbstquarantäne zu halten, um "Gefahren für andere" zu vermeiden. Wer aus dem Ausland in den Libanon reist, soll sich 14 Tage in Selbstisolation begeben.
Am Donnerstag wurden im Libanon 50 neue Coronavirus-Nachweise registriert. Damit stieg die Zahl in dem Land am Mittelmeer auf insgesamt 1306 bekannte Fälle. Zuletzt waren Maßnahmen zur Einschränkung der Verbreitung des Virus bis zum 5. Juli verlängert worden.
Der Libanon steckt seit Monaten in einer der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrisen seiner Geschichte. Die Corona-Epidemie hat die Lage noch verschärft. Die Regierung verhandelt derzeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein Rettungspaket.
Update, 4. Juni, 17 Uhr: "Lernsommer" soll Schülern in der Corona-Krise helfen
Lernen statt Feriengenuss pur? Nach wochenlangen Schulschließungen in der Corona-Krise sind Mädchen und Jungen in Schleswig-Holstein zum "Lernsommer 2020" eingeladen. "Wir fördern die Anschlussfähigkeit im neuen Schuljahr, stärken die Kompetenzen in den Kernfächern Deutsch, Englisch, Mathematik, um entstandene Lernlücken zu schließen und legen zusätzlich Wert auf die Förderung der überfachlichen Kompetenzen beim gemeinsamen Lernen in Schule und an anderen Lernorten", sagte Ministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags.
Das Angebot richtet sich an Schüler der 1. bis 10. Klassen. Besonders im Blick seien Schüler mit Deutsch als Zweitsprache. "Spracherwerb und Sprachförderung sind besonders wichtig", sagte Prien. Gerade diese Kinder und Jugendlichen könnten häufig zuhause von den Eltern nicht so in der deutschen Sprache gefördert werden, wie sie es bräuchten. Der "Lernsommer" sei ein Beitrag zur Chancengerechtigkeit. Er werde unter anderem durch ein besonderes freiwilliges Engagement der Lehrer getragen.
Von Schulen im ganzen Land werde es Angebote für Schüler vor allem in den Kernfächern geben, um ihnen einen guten Start ins neue Schuljahr zu ermöglichen. Die Vorschläge von Schulen stimmten zuversichtlich, dass viele Lehrer in einem Teil der Sommerferien ihre Schüler unterstützen werden, sagte Prien. "Seit Dienstag liegt den Schulen unser Aufruf vor und wir haben schon über 30 Zusagen von Schulen bekommen, die bei dem Projekt mitmachen wollen."
Es stehe allen Schülern offen, lege aber einen Fokus auf Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf. Die teilnehmenden Schulen sollen auf die Schüler zugehen, bei denen eine zusätzliche Förderung in den Sommerferien sinnvoll erscheint.
Update, 4. Juni, 16.48 Uhr: Maas drückt bei EU-Wiederaufbauplan aufs Tempo
Bundesaußenminister Heiko Maas hat bei einem Besuch in den Niederlanden darauf gedrungen, möglichst bald eine Einigung über das EU-Wiederaufbauprogramm zur Bewältigung der Corona-Krise zu finden. Deutschland werde nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli dazu beitragen, "dass sehr schnell ein Kompromiss gefunden wird", sagte er nach einem Gespräch mit seinem Kollegen Stef Blok in Den Haag.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte vergangene Woche nach einem gemeinsamen deutsch-französischen Vorstoß ein schuldenfinanziertes Programm zur wirtschaftlichen Erholung Europas im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen. Davon sollen 500 Milliarden Euro als Zuschüsse und 250 Milliarden Euro als Kredite an EU-Staaten vergeben werden.
Österreich, die Niederlande, Dänemark und Schweden - genannt die "sparsamen Vier" - haben Einspruch eingelegt. Sie sind gegen das Prinzip, als Kredit aufgenommenes Geld als Zuschüsse weiterzugeben. Denn das bedeutet, dass die Schulden gemeinsam getilgt werden müssen.
Das Gespräch zwischen Maas und Blok brachte offenbar keine wesentliche Annäherung. Blok bekräftigte anschließend die Position seiner Regierung: "Kredite beinhalten die klare Verpflichtung zurückzuzahlen." Geschenke hätten dagegen keinen "disziplinierenden Effekt", sagte der niederländische Außenminister.
Maas sagte, alle müssten sich aufeinander zubewegen. Deutschland und die Niederlande verbinde die Einsicht, dass nur mit einer baldigen Einigung der dringend notwendige Wiederaufbau starten könne.
Die Reise nach Den Haag war für Maas nach einem Kurztrip an die deutsch-luxemburgische Grenze vor zweieinhalb Wochen der erste reguläre Arbeitsbesuch im Ausland seit Beginn der Corona-Krise. "Letztlich ist der persönliche und vertrauliche Austausch das Salz in der Suppe der Diplomatie und auf Dauer unverzichtbar", sagte er.
Update, 4. Juni, 16.44 Uhr: Bremerhaven überschreitet Grenzwert von 50 Neuinfektionen
Bremerhaven hat am Donnerstag den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen überschritten. Nach neuesten Laborergebnissen seien seit Mittwoch 27 Neuinfizierte mit Wohnsitz in Bremerhaven hinzugekommen, teilte der Magistrat mit. Davon stünden 26 im Zusammenhang mit einer freikirchlichen Gemeinde, in der sich damit insgesamt 96 Menschen infiziert haben. Von ihnen wohnen 59 in Bremerhaven.
Auf die aktuellen Lockerungen der Corona-Beschränkungen habe die Entwicklung zunächst keinen Einfluss, sagte ein Sprecher der Stadt. Bisher gebe es keinen Hinweis für Infektionsketten außerhalb der Gemeinde und der betroffenen Familien.
Ein großer Teil der positiven Corona-Befunde sei auf häusliche Kontakte zurückzuführen. Da in den Familien noch nicht alle Mitglieder getestet seien, sei auch weiterhin mit Corona-Befunden zu rechnen.
Update, 4. Juni, 16.39 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Spanien wurde nicht auf 2000 herunterkorrigiert
Auf Facebook werden derzeit Beiträge geteilt, in denen behauptet wird, die Zahl der Corona-Toten in Spanien sei von über 26.000 auf 2000 korrigiert worden. Als Quelle wird ein Artikel der Nachrichtenagentur Reuters angegeben. Doch das ist falsch. Die Zahl der Corona-Toten in Spanien wurde am 25. Mai 2020 um knapp 2000 auf 26.834 heruntergesetzt. Am Vortag hatten die spanischen Behörden noch einen Stand von 28.752 Corona-Toten vermeldet.
Der Artikel von Reuters wurde falsch übersetzt. Die Zahl der Corona-Toten wurde nicht auf 2000, sondern um knapp 2000 Tote herunterkorrigiert. Wie im Reuters-Artikel zu lesen ist, gab es in Spanien mit Stand 25. Mai 26.834 Corona-Tote. Das spanische Gesundheitsministerium habe die Zahl der Corona-Toten um knapp 2000 heruntergesetzt, heißt es im Artikel weiter. Überprüfungen der Daten hätten gezeigt, dass unter anderem einige Todesfälle zuvor zweimal gezählt worden seien.
Mit Stand 3. Juni gab es laut dem spanischen Gesundheitsministerium 27.128 Corona-Tote.
Update, 4. Juni, 16.15 Uhr: Maskenzwang in Moskau soll noch lange bleiben
In Europas größter Metropole Moskau sollen nach dem Kauf eines Maskenherstellers durch die Stadtverwaltung die Menschen dauerhaft Mund-Nasen-Schutz tragen. Diese Pflicht gelte so lange, bis es für die breite Masse einen Impfstoff gebe, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag der russischen Staatsagentur Tass. "Verschiedenen Prognosen zufolge wird das zwischen Oktober und Februar nächsten Jahres der Fall sein." In Moskau müssen Masken unter Androhung von hohen Geldstrafen auch auf der Straße getragen werden.
In der russischen Hauptstadt werden täglich viele Millionen Masken gebraucht - für Spaziergänge, Fahrten mit der U-Bahn und dem Taxi und fürs Einkaufen. Russland hat mit aktuell 441.100 Corona-Fällen die meisten Infektionen in Europa. Knapp die Hälfte davon entfällt auf Moskau, wo es wochenlang strenge Ausgangssperren gab.
Sobjanin verteidigte einmal mehr sein Vorgehen. "Man soll sich nicht nur auf die Meinung von Experten, sondern auch auf die eigene Intuition verlassen", meinte er. Der Kreml mahnte aber zur Vorsicht bei langfristigen Prognosen zur Entwicklung der Corona-Epidemie.
Die Moskauer Stadtverwaltung hatte im Frühjahr den größten Maskenhersteller des Landes gekauft, um den Bedarf an Schutzausrüstung in Eigenregie decken zu können. Sobjanin steht auch in der Kritik, die Millionenmetropole mit neuen Pflastersteinen ausgelegt und sich daran bereichert zu haben.
Auch am Donnerstag meldeten die Behörden erneut landesweit mehr als 8800 Corona-Neuinfektionen. Mehr als 204.600 Menschen galten als wieder genesen. 5384 infizierte Patienten starben. Im Vergleich zu anderen Ländern gilt die Sterberate in Russland als sehr gering. Die Behörden wiesen zuletzt mehrfach Berichte vehement zurück, wonach diese Statistik geschönt sei.
Update, 4. Juni, 16.11 Uhr: Reisebeschränkungen innerhalb Schwedens werden aufgehoben
In Schweden darf man ab Mitte Juni wieder unbegrenzt innerhalb des Landes umherreisen. Wer keine Krankheitssymptome zeige, dürfe in Schweden ab dem 13. Juni auf Reisen gehen, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm.
Die Lage im Land verbessere sich, die Corona-Patientenzahlen gingen seit Wochen zurück. Dieser Bescheid bedeute jedoch nicht, dass die Gefahr der Coronavirus-Pandemie vorbei sei, machte Löfven klar. Andere Beschränkungen bleiben weiter in Kraft.
Bislang galt für die Schweden, dass in ihrem Land unter bestimmten Bedingungen nur kürzere Reisen möglich waren. Die Ziele der Fahrten sollten maximal zwei Autostunden vom Wohnort entfernt liegen, wie Löfven Mitte Mai gesagt hatte. Von nicht zwingend notwendigen Auslandsreisen hat seine Regierung vorläufig bis zum 15. Juli abgeraten.
Schweden hat mit vergleichsweise lockeren Maßnahmen auf die Corona-Krise reagiert. Schulen, Restaurants und Geschäfte wurden beispielsweise nie geschlossen. Dafür gelten auch weiterhin ein Verbot öffentlicher Versammlungen mit mehr als 50 Teilnehmern sowie ein Besuchsverbot in Altersheimen. Auch ein Einreiseverbot hat Löfvens Regierung eingeführt - dies gilt jedoch nur für Länder außerhalb der EU und der Europäischen Freihandelszone.
Update, 4. Juni, 16.08 Uhr: Bahnkunden könnten von Mehrwertsteuersenkung profitieren
Kunden der Deutschen Bahn sollen von der geplanten vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer profitieren. "Wir prüfen mit Hochdruck, wie und in welcher Form wir die Mehrwertsteuersenkung an die Kunden weitergeben können", sagte DB-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla am Donnerstag. Dies sei keine Frage des Ob. Details ließ er jedoch offen.
Der Bahnlobbyverband Allianz pro Schiene dämpfte die Erwartungen: "Die Senkung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von sieben auf fünf Prozent werden die Zugreisenden kaum spüren."
Zu Jahresbeginn waren die Fahrpreise im Fernverkehr um zehn Prozent gesunken. Die Bahn hatte eine Mehrwertsteuersenkung eins zu eins auf die Fahrkartenpreise angerechnet. Zunächst hatte der Konzern auch erwogen, einen Teil des eingesparten Geldes in Angebotsverbesserungen zu investieren.
Um in der Corona-Krise die Wirtschaft anzukurbeln, will die schwarz-rote Koalition nun die Mehrwertsteuer vorübergehend senken. Der ermäßigte Satz, der auch für Bahnfahrkarten gilt, soll von Juli bis Dezember von sieben auf fünf Prozent reduziert werden.
Außerdem fließen fünf Milliarden Euro als Corona-Hilfe ins Eigenkapital des Staatskonzerns. Die Länder bekommen einmalig zusätzliche 2,5 Milliarden Euro für Busse und Bahnen im Regional- und Nahverkehr.
Update, 4. Juni, 15.55 Uhr: DOSB hofft auf "effektive Überbrückungshilfen" für Profiligen
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Beschlüsse des Koalitionsausschusses als "wertvolle kurz- und mittelfristige Impulse" begrüßt. "Für die Vielfalt des Profisports in den Ligen, der seit Monaten und derzeit noch ohne echte Perspektive auf Wettkämpfe mit Zuschauern ums Überleben kämpft, setzen wir auf die Effekte der beschlossenen Überbrückungshilfen", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Donnerstag. In dem milliardenschweren Konjunkturpaket finden auch die Profiligen und ihre Clubs Berücksichtigung. Sie können nun auf Nothilfe hoffen.
Zudem sieht der DOSB die Aufstockung der Mittel des Bundes wegen der Coronavirus-Krise für Sportstätten in Deutschland in diesem und im kommenden Jahr um weitere 150 Millionen Euro positiv. "Für die Sportentwicklung in unserem Land ist der substanzielle Einstieg in ein Sportstättenprogramm des Bundes Rückenwind für die Zeit nach der Krise", sagte Hörmann.
Der Investitionsplan Sportstätten wird von 110 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro aufgestockt, heißt es im Beschluss zum Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket, das am Mittwochabend beschlossen wurde.
Update, 4. Juni, 15.51 Uhr: Tschechien öffnet Grenze für Deutsche schon früher
Tschechien öffnet seine Grenze für Bürger aus Deutschland, Österreich und Ungarn früher als geplant - voraussichtlich bereits ab Samstag. Das sagte Ministerpräsident Andrej Babis am Donnerstag der Agentur CTK am Rande eines Besuchs in der Nähe des Kurorts Marienbad (Marianske Lazne).
Wie es zu der überraschenden Grenzöffnung kam, lest Ihr >>> hier.
Update, 4. Juni, 15.50 Uhr: Thüringen verlängert Corona-Regeln bis 12. Juni
Das Thüringer Gesundheitsministerium hat die bisher bestehenden Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis zum 12. Juni verlängert. Die Verordnung soll bereits am Freitag in Kraft treten, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte.
Die Verlängerung war nötig, weil die bisherigen Regeln am Freitag ausgelaufen wären. Das Kabinett beschäftigt sich am Dienstag mit einer neuen Verordnung, die nach bisherigen Plänen unter anderem vorsieht, die Kontaktbeschränkungen aufzuheben und in Empfehlungen umzuwandeln.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, weil er sich für weitreichende Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen ausgesprochen und angeregt hatte, den Menschen mehr Eigenverantwortung zuzubilligen. Nach bisherigem Stand will Thüringen aber weiterhin an einer Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und Straßenbahnen sowie in Geschäften festhalten.
Update, 4. Juni, 15.48 Uhr: Brasilien verzeichnet erneut traurigen Rekord bei Corona-Toten
Brasilien hat binnen eines Tages 1349 Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert - und damit erneut einen traurigen Rekord. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Mittwochabend hervor. Es ist der zweite Tag hintereinander, an dem Brasilien einen Negativ-Rekord bei den Corona-Toten verzeichnet.
Am Dienstag hatte das größte Land in Lateinamerika 1262 Tote vermeldet und die Marke von 30.000 Toten durchbrochen. Das Ministerium meldete auch 28.633 Neuinfektionen, insgesamt lag die Zahl der Infizierten bei 584.016.
Nach den Daten der US-Universität Johns Hopkins rangiert Brasilien bei der Zahl der Todesopfer damit weiter auf Platz vier, bei der Zahl der Infizierten auf Platz zwei der am schwersten betroffenen Länder - hinter den USA. Die tatsächliche Zahl dürfte in Brasilien unter anderem wegen fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse weit höher liegen.
Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass die Zahl der Infizierten mindestens sieben Mal höher ist als bislang bekannt. Das Gesundheitsministerium kommentierte die Zahlen nicht. Eine Pressekonferenz, die für Mittwoch geplant gewesen war, wurde abgesagt und auf Donnerstag verschoben.
Die Veröffentlichung der Zahlen verzögerte sich ebenfalls - auf nach der Hauptnachrichtensendung "Jornal Nacional". Die Veränderungen bei der Veröffentlichung hatten bereits unter dem damaligen Gesundheitsminister Nelson Teich begonnen und intensivierten sich unter General Eduardo Pazuello. Waren die Pressekonferenzen zuvor täglich gewesen, fanden sie nur mehr jeden zweiten Tag und ohne Analyse der Daten statt. Das Ministerium begann auf seiner Seite auch, die Zahl der Genesenen hervorzuheben. Am Mittwoch hatte der rechte Präsident Jair Bolsonaro den Logisktik-Spezialisten Pazuello offiziell übergangsweise zum Gesundheitsminister gemacht.
Update, 4. Juni, 15.27 Uhr: Bulgarien hebt verpflichtende Schutzmaßnahmen auf
In Bulgarien soll es ab 15. Juni nach den Plänen der Regierung keine obligatorischen Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus mehr geben. Das jetzt in geschlossenen öffentlichen Räumen vorgeschriebene Tragen von Mund-Nasen-Masken soll dann freiwillig werden. Das Händewaschen und die physische Distanz sollen auch künftig empfohlen bleiben.
Der vor 100 Tagen formierte Corona-Krisenstab wird seine Arbeit aufrechterhalten, die täglichen Auftritte vor der Presse aber einstellen. "Diese ständigen Einschaltungen des Stabs schaffen ein Gefühl des Unbehagens", erklärte Regierungschef Boiko Borissow am Donnerstag bei der letzten Pressekonferenz des Gremiums. "Wir müssen lernen, mit diesem Virus zu leben", sagte Borissow. In Bulgarien endet am 14. Juni eine einmonatige "epidemische Ausnahmesituation". Vorher hatte es in dem Balkanland einen zweimonatigen Ausnahmezustand wegen der Coronavirus-Pandemie gegeben.
Das südosteuropäische Bulgarien ist relativ wenig von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Bei einer Bevölkerung von knapp sieben Millionen Menschen gab es bis Donnerstag insgesamt 2585 Corona-Infektionen. 147 Patienten starben nach einer Coronavirus-Ansteckung. Die Zahl der Neuinfizierten gehe nun zurück, die der Genesen steige, erläuterte Stabschef Wenzislaw Mutaftschijski. Die Sterblichkeit infolge des Coronavirus liege jetzt bei etwa zehn Menschen pro Woche.
In Bulgarien wurden die Corona-Einschränkungen weitgehend gelockert: Restaurants und Cafés durften vorerst im Freien und dann auch in geschlossenen Räumen öffnen. Fitnessstudios und Einkaufszentren, Museen, Kinos und Bibliotheken nahmen ebenso unter Schutzauflagen den Betrieb wieder auf. Das Land am Schwarzen Meer will die Sommersaison für ausländische Urlauber am 1. Juli eröffnen. Kleinere Hotels sind bereits für heimische Feriengäste offen.
Update, 4. Juni, 15.23 Uhr: Atemmasken für Gerichtsvollzieher aus dem Gefängnis
Die rund 80 Gerichtsvollzieher in Mecklenburg-Vorpommern werden mit genähten Atemschutzmasken aus dem Gefängnis ausgestattet. Die Gerichtsvollzieher kehrten langsam wieder zum Normalbetrieb zurück, sagte die Vorsitzende des Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Gerichtsvollzieherbundes, Karina Gottschalk, bei der Übergabe der Masken am Donnerstag. Damit seien sie wieder verstärkt im Außeneinsatz unterwegs.
"Bislang waren wir nur in Eilsachen bei den Schuldnern und ermöglichten ihnen, in der Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen vieles telefonisch zu regeln", sagte Gottschalk. Derzeit habe jeder Gerichtsvollzieher schätzungsweise 100 aufgeschobene Termine, etwa Räumungen, Zählersperrungen und Zwangsvollstreckungen.
Im Justizvollzug des Landes sind in den vergangenen Wochen mehr als 4000 Mund-Nase-Masken genäht worden. Sie gingen an Mitarbeiter in allen Bereichen der Justiz und auch an Gefangene, wie Ministerin Katy Hoffmeister (CDU) erklärte.
Update, 4. Juni, 15.21 Uhr: Hoffenheims Sportchef sieht Spielertausch als Trend
Sportchef Alexander Rosen von der TSG 1899 Hoffenheim sieht für die kommende Transferphase in der Fußball-Bundesliga einen neuen Trend. "Es könnte sein, dass es vermehrt zu einem Spielertausch kommen könnte", sagte der 41-Jährige am Donnerstag in einer Telefonschalte mit Journalisten. Zudem prophezeite er: "Es wird vermehrt zu Leihen kommen."
Natürlich würden die Spieler "nicht getauscht wie Waren, sondern immer mit dem Einverständnis der Spieler", betonte Rosen, der nach eigenen Angaben in diesen Zeiten im ständigen Austausch mit Kollegen aus dem Profifußball ist. Rosen sieht diese mögliche Entwicklung der Corona-Krise geschuldet, wo viele Vereine vor finanziellen Problemen stehen und die Budgets ungewiss sind.
Derzeit ist offen, wie das Transferfenster vor der neuen Saison gestaltet wird. Das gilt auch für den Startpunkt der neuen Spielzeit.
Update, 4. Juni, 15.12 Uhr: Schwimmen ohne Gegenverkehr: Bäder können mit Auflagen öffnen
Mit beschränkter Gästezahl, Mindestabstand und anderen Hygienemaßnahmen kann am Samstag die Badesaison im Südwesten beginnen. Das geht aus den Regelungen für Schwimmbäder und Badeseen hervor, die die Landesregierung am Donnerstag veröffentlichte. Dass für Wasserratten und Sonnenanbeter die Corona-Zwangspause endet, war bereits bekannt. Nicht aber, an welche Regeln sich die Betreiber halten müssen.
Die Zahl der zugelassenen Badegäste hängt demnach von der Wasserfläche ab: Pro zehn Quadratmeter Fläche darf eine Person ins Schwimmerbecken. Im Nichtschwimmerbecken gelten vier Quadratmeter pro Person. Im denkmalgeschützten Hallenbad Heslach in Stuttgart dürften nach dieser Rechnung rund 30 Gäste gleichzeitig in dem 25 mal 12,5 Meter großen Schwimmerbecken planschen.
Alternativ können Bäder die einzelnen Schwimmbahnen unterteilen. Pro 50-Meter-Bahn sind laut Landesregierung zehn Schwimmer zugelassen. "Innerhalb der Bahnen ist ein Einbahnsystem einzuführen", teilte das Sozialministerium mit. Auch die Zahl der Sonnenanbeter auf den Liegewiesen sowie die der Gäste insgesamt im Freibad sind beschränkt.
Außerdem muss ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Körperkontakt soll vermieden werden. Toiletten und Umkleiden sollen so eingerichtet werden, dass wenige Menschen miteinander in Kontakt kommen. Wie in Restaurants müssen Gäste ihre Kontaktdaten hinterlegen, damit Infektionsketten nachvollzogen werden können. Die Regeln gelten für Frei-, Hallen-, Thermal- und Spaßbäder sowie für Badeseen.
Update, 4. Juni, 15.09 Uhr: Datenschützer prüfen mögliche Verstöße von Lehrern
In Thüringen werden mögliche Datenschutz-Verstöße von Lehrern im Zuge des häuslichen Lernens in der Corona-Krise geprüft. Auch Bußgelder gegen Lehrer seien nicht ausgeschlossen, sagte der Datenschutzbeauftragte Lutz Hasse am Donnerstag.
Hasse betonte, dass geprüft werden müsse, ob der jeweilige Verstoß tatsächlich in der Verantwortung des jeweiligen Lehrers liege oder in der Verantwortung der Schule. "Es kann auch so ausgehen, dass kein Bußgeld gegen eine Lehrer verhängt wird, wenn es sich so darstellt, dass die Schule den Verstoß geduldet hat", sagte Hasse.
Mögliche Datenschutz-Verstöße beim häuslichen Lernen seien etwa die Verwendung von nicht sicherer Software oder "dass Daten fließen über Kanäle, die nicht sicher sind", sagte Hasse.
Für Thüringer Schulen gibt es eine Schulplattform, über die zum Beispiel Hausaufgaben hochgeladen und abgerufen werden können. Außerdem gibt es für Lehrer spezielle E-Mail-Postfächer. Laut Hasse seien die vom Freistaat den Schulen zur Verfügung gestellten Mittel sicher.
Update, 4. Juni, 15.05 Uhr: Rechtsschutzversicherer verzeichnen Anrufer-Rekord
Während der Corona-Krise sind die Anrufe bei Rechtsschutzversicherern in rekordverdächtige Höhen geschnellt. "Noch nie haben sich so viele Kunden innerhalb kürzester Zeit bei Rechtsfragen an ihren Rechtsschutzversicherer gewandt, wie in den Wochen der Corona-Krise", teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag mit.
Während der strengen Beschränkungen zwischen Mitte März und Anfang April hätten die Experten über 35.000 Beratungen am Telefon durchgeführt - ein Rekord. Besonders oft erkundigten sich die Anrufer zum Vertrags- und Arbeitsrecht. Darunter fielen etwa Fragen wie zu Kurzarbeit und Kündigung. Im Bereich Reiserecht wurde meist nach Stornierungen gefragt.
Monatlich verzeichnen die Telefonberatungen normalerweise im Schnitt 115.000 Anrufe. Im März klingelte bei den Beratern jedoch rund 150.000 Mal das Telefon. Das waren gut ein Drittel mehr Anrufe als noch im Vormonat Februar. Deshalb rechnet der GDV als Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland auch mit einer "deutlichen Zunahme von Rechtsschutzfällen".
Update, 4. Juni, 15.01 Uhr: Rafael Nadal bezweifelt Austragung der US Open im September
Der spanische Tennisstar Rafael Nadal glaubt aufgrund der Coronavirus-Krise aktuell nicht an die Austragung der US Open im September. "New York ist einer der Orte, der sehr stark vom Virus betroffen ist. Also müssen wir abwarten", sagte der Weltranglisten-Zweite aus Spanien in einer Videoschalte mit der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag. Nach aktuellem Plan der Veranstalter soll das Turnier unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen vom 31. August bis 13. September in Flushing Meadows gespielt werden.
Nach Nadals Ansicht müssten zwei Voraussetzungen erfüllt sein, damit das Grand-Slam-Turnier stattfinden kann. "Wir können nicht zurückkehren, bis die Situation in Bezug auf die Gesundheit völlig sicher ist", sagte der Sandplatz-Spezialist. Zudem müsse garantiert sein, dass jeder Spieler international fliegen könne.
Die globale Tennis-Szene pausiert derzeit noch mindestens bis zum 31. Juli. Die French Open, die normalerweise momentan in Paris gespielt würden, sind zunächst auf September/Oktober verschoben, Wimbledon wurde komplett abgesagt. Nadal selbst hat laut eigener Aussage zwei Monate während der Corona-Pandemie auf das Tennisspielen verzichtet. Erst seit kurzem stehe er wieder auf dem Platz. "Ich gehe sehr langsam, Schritt für Schritt, spiele nicht jeden Tag und trainiere nicht viel", sagte der 19-malige Grand-Slam-Sieger.
Update, 4. Juni, 14.58 Uhr: Studenten in NRW können länger BAföG beziehen
Studierende in Nordrhein-Westfalen können wegen der coronabedingten Erhöhung der Regelstudienzeit auch länger BAföG beziehen.
Das Wissenschaftsministerium habe bereits Mitte April per Rechtsverordnung geregelt, dass sich in Corona-Zeiten die individualisierte Regelstudienzeit der eingeschriebenen Studierenden um ein Semester erhöhe, teilte Ministerinn Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) am Donnerstag mit.
Damit werde nun auch die Höchstbezugsdauer für BAföG um ein Semester verlängert. Derzeit ist NRW nach Angaben der Ministerin das einzige Bundesland mit einer derartigen Regelung.
Update, 4. Juni, 14.55 Uhr: Thüringen: Gastgewerbe büßt 300 Millionen Euro Umsatz ein
Im Thüringer Gastgewerbe sind nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga seit Beginn der Corona-Pandemie bereits 300 Millionen Euro an Umsatz verloren gegangen. "Dieser ist unaufholbar verloren und auch ein Erreichen des Umsatzes auf Normalniveau wird aufgrund der gegenwärtigen Einschränkungen noch dauern", schätzte Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des Dehoga Thüringen am Donnerstag die Lage ein.
Zwar hätten 90 Prozent der Betriebe im Hotel- und Gaststättengewerbe in Thüringen wieder geöffnet, aber für 87 Prozent der geöffneten Betriebe hätte sich die Umsatzerwartung auch nach der Lockerung der Corona-Regeln bisher nicht erfüllt und sie könnten nicht wirtschaftlich arbeiten. Deshalb werde dringend finanzielle Hilfe des Bundes gebraucht, hieß es vom Verband.
Bislang haben nach Angaben des Dehoga-Hauptgeschäftsführers nur 14 Prozent der geöffneten Betriebe die Hälfte des Umsatzes des Vorjahreszeitraumes erreicht. Bei vielen Betrieben liegt der Umsatz noch deutlicher unter dem des Vorjahreszeitraums: Jeweils ein Drittel der Betriebe habe zwischen einem Viertel und der Hälfte beziehungsweise zwischen 10 und 25 Prozent des Vorjahresumsatzes erreicht.
Update, 4. Juni, 14.50 Uhr: Knapp 1,9 Millionen neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in USA
Die Corona-Pandemie setzt dem US-Arbeitsmarkt weiter zu. In der Woche bis einschließlich 30. Mai stellten knapp 1,9 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte.
In den Wochen zuvor seit März hatten USA-weit bereits knapp 41 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.
Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des US-Arbeitsmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. Zuletzt gingen die Zahlen zurück: In der Vorwoche hatte es 2,1 Millionen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe gegeben.
Update, 4. Juni, 14.47 Uhr: Niedersachsen weitet Corona-Tests aus
In Niedersachsen können sich Pflegekräfte und Kita-Betreuer in Regionen mit vielen Corona-Neuinfektionen künftig auch ohne Verdacht auf das Virus testen lassen. Angeboten werden die präventiven Tests allen Beschäftigten von Alten- und Pflegeheimen, Pflegediensten, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Kindertagesstätten in Regionen, in denen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 35 Fälle pro 100.000 Einwohner gab.
Das gab Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) am Donnerstag bekannt. Da derzeit keine Region diesen Wert überschreite, könnten die Tests kommende Woche aber auch in dem Landkreis oder der kreisfreien Stadt mit dem dann höchsten Wert beginnen. Am Donnerstag lag der Landkreis Göttingen mit einer Inzidenz von 28 Neuinfektionen am höchsten.
Update, 4. Juni, 14.46 Uhr: Klage von Bordell-Betreibern gegen Corona-Verordnung abgewiesen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist das von der saarländischen Landesregierung verordnete Prostitutionsverbot gerechtfertigt. Das hat das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes nach Mitteilung vom Donnerstag entschieden und damit einen Eilantrag von Bordell-Betreibern zurückgewiesen. Das derzeitige Verbot des Bordellbetriebs sei "nach wie vor erforderlich und verhältnismäßig", urteilten die Richter.
Auch wenn die Betreiber des Bordells ein Schutz- und Hygienekonzept erarbeitet hätten: Dieses sei ungeeignet, die im Bordell bestehenden gesteigerten Infektionsrisiken wesentlich zu verringern, hieß es in der Begründung. Eine effektive Kontrolle der Einhaltung der Vorgaben und eine Nachverfolgung bei möglichen Infektionsfällen sei "bei realistischer Betrachtung" nicht zu gewährleisten.
Die Betreiber des Bordells sehen das Verbot "mit Blick auf den damit verbundenen Eingriff in die Berufsausübungsfreiheit und den Gleichbehandlungsgrundsatz" als nicht gerechtfertigt an. Vor allem gegenüber anderen "körpernahen Dienstleistern" wie Friseuren, Nagelstudios, Kosmetikstudios und Massagesalons fühlten sie sich ungerechtfertigt ungleich behandelt. Denn diese dürften mit entsprechenden Hygieneregeln arbeiten.
Nach Angaben des Gerichts ist es das erste Mal, dass sich Betreiber eines Bordellbetriebs mit einem Normenkontrollantrag gegen die Verordnung der Landesregierung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wenden. Eine Entscheidung im Hauptsacheverfahren steht noch aus.
Update, 4. Juni, 14.42 Uhr: Berufsschullehrer wollen wegen Corona mit Unterricht noch abwarten
Der Verband der Berufsschullehrer in Rheinland-Pfalz hat vor einer zu schneller Rückkehr zum Regelbetrieb nach den Sommerferien gewarnt. "Trotz zurückgehender Infektionszahlen muss beachtet werden, dass gerade die Schulart BBS (berufsbildende Schule) als Infektionsherd für eine erneute sehr schnelle und weite Ausbreitung des Corona-Virus hervorragend geeignet ist", heißt es in einer Mitteilung der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an berufsbildenden Schulen Rheinland-Pfalz (vlbs) vom Donnerstag in Mainz.
Das Einzugsgebiet der Schulen mit ihren bis zu 2000 Schülern sei groß und die Betriebe eine zusätzliche Ausbreitungsmöglichkeit. Dazu kämen so sensible Arbeitsorte wie Pflege und Kitas.
"Es braucht jetzt eine schnelle und vor allem klare Entscheidung des Bildungsministeriums, da die Planungen für das nächste Schuljahr schon längst angelaufen sind", forderte der vlbs-Landesvorsitzende Harry Wunschel.
Update, 4. Juni, 14.40 Uhr: Weil verteidigt verspätete Abiturprüfungen in Niedersachsen
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat das Festhalten an Abiturprüfungen in der Corona-Krise gegen Schülerkritik verteidigt. "Ich glaube es war eine richtige Entscheidung, auch für euch", sagte Weil am Donnerstag bei einem Besuch in der IGS Schaumburg in Stadthagen. Das Kultusministerium habe aus den Schulen keine Hinweise erhalten darauf, dass Schüler die um einige Wochen verschobenen Prüfungen nicht hätten bewältigen können.
Nach seiner Erwartung werde der Notendurchschnitt am Ende kaum von dem der vergangenen Jahre abweichen. Niedersachsen habe sich bei der Entscheidung für Abi-Prüfungen an der Erfahrung anderer Bundesländer orientiert, in denen das Abi bereits früher begonnen hatte.
Ein Abitur nach Durchschnittsnoten ohne Prüfungen zu vergeben, hätte dem Jahrgang später als Makel angehaftet, sagte Weil. Er war auf Einladung eines Abiturienten in die Schule gekommen, um sich die Sorgen der Schüler anzuhören. Diese beschrieben vor allem die enorme psychische Belastung angesichts des Corona-Lockdowns und der Angst vor einer Infektion auch von Familienangehörigen, die noch zu der Prüfungsangst hinzugekommen sei.
Update, 4. Juni, 14.35 Uhr: Corona-Infektionen in Iran erreichen neuen Höchststand
Die Zahl innerhalb von 24 Stunden erfasster Corona-Infektionen im Iran hat einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Donnerstag wurden seit dem Vortag 3574 Neuinfektionen gemeldet. Dies sei der höchste Wert seit Beginn des Ausbruchs im Land Ende Februar.
Die Zahl bisher insgesamt nachgewiesener Corona-Infektionen stieg damit auf 166.270, wie Ministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur im iranischen Staatsfernsehen sagte. Gestorben seien 8071 Menschen.
Mit dem Anstieg der Zahlen von Corona-Toten und -Infizierten in den vergangenen Tagen hatte Präsident Hassan Ruhani am Mittwoch mit einer Aufhebung der Lockerungen der Corona-Beschränkungen gedroht. Gesundheitsexperten sehen die Lockerungen der vergangenen Wochen als Hauptgrund für den Zuwachs.
Fast alle Branchen haben Ende Mai die Arbeit wieder aufgenommen. Zwar sollen sich die Menschen weiter strikt an Hygienerichtlinien – Schutzmasken, Plastikhandschuhe und Abstand – halten, aber dem Gesundheitsministerium zufolge tun das die meisten nicht mehr.
Update, 4. Juni, 14.30 Uhr: Sportdirektor kritisiert BVB-Profis nach Friseur-Fotos
Die Fotos von einem privaten Friseurtermin einiger Fußballprofis von Borussia Dortmund ohne Schutzmasken sorgen im Club für Verstimmung. "Wir haben noch einmal mit den Spielern ganz deutlich darüber gesprochen und ihnen ganz klar erklärt, wie sie sich zu verhalten haben. Mit dem Friseur haben wir auch gesprochen. Warum man davon auch noch Fotos machen muss, verstehe ich überhaupt nicht", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Donnerstag.
Mehrere BVB-Profis hatten sich zu Hause die Haare schneiden lassen. Öffentlich wurde das erst, als sie anschließend in den sozialen Medien Fotos posteten, die den Friseur und einzelne Spieler zeigten - ohne Schutzmasken. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Einer der Profis war Jadon Sancho, wie der Verein bestätigte. "Wir dürfen nicht vergessen, Jadon ist mit 19 Jahren sehr jung und testet die Grenzen aus", sagte Zorc. BVB-Trainer Lucien Favre mahnte: "Er ist noch jung, aber wir sollten das alle so nicht machen."
Zugleich betonte Zorc aber, dass "unseres Wissens beim Haareschneiden die Hygienevorschriften eingehalten und sogar Gesichtsvisiere getragen wurden. Alle beteuern, dass diese nur für das Foto abgenommen wurde." Trotzdem stellte der 57-Jährige klar: "Damit wurde gegen die Maskenpflicht verstoßen." Mit der Deutschen Fußball Liga "stehen wir deshalb im Dialog".
Im Taskforce-Papier der DFL heißt es in der Rubrik "Vorgaben für die häusliche private Hygiene im Alltag" unter anderem: "Keine Kontakte zur Nachbarschaft oder zur Öffentlichkeit. Im Haus/in der Wohnung bleiben. Keine Besuche empfangen". Die Regeln hatte sich die Liga auferlegt, um von der Politik die Genehmigung zu erlangen, den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu dürfen.
Update, 4. Juni, 14.25 Uhr: Bundesregierung verteilt eine Kultur-Milliarde
Mit einem "kraftvollen Aufschlag" in Höhe von einer Milliarde Euro will Kulturstaatsministerin Monika Grütters der coronabedingt darbenden Kulturszene über die Krise helfen. "Wir machen Infrastruktur", umschrieb Grütters das Hilfspaket der Bundesregierung am Donnerstag in Berlin.
Die Kultur bekomme damit ihr eigenes Programm, bleibe aber auch Teil des großen Ganzen und damit anderer Hilfsprogramme. "Es geht um eine rasche Wiedereröffnung der Betriebe", sagte die CDU-Politikerin. Wichtig sei, damit über die Krise hinwegzukommen.
Nach Angaben von Grütters soll mit 250 Millionen Euro Kultureinrichtungen bei der Umsetzung etwa von Hygienekonzepten, Online-Ticket-Systemen oder Belüftungssystemen geholfen werden. Bis zu 450 Millionen Euro sind vorgesehen, um Kulturschaffende aus der Kurzarbeit zu holen und ihr Wirken zu finanzieren. Für die Schaffung digitaler Angebote stehen 150 Millionen Euro bereit. Mit 100 Millionen sollen coronabedingte Einnahmeausfälle ausgeglichen werden.
Kombiniert mit Hilfen anderer Bundesressorts und den Programmen der für Kultur zuständigen Länder rechnet Grütters mit zusätzlich fünf bis sechs Milliarden Euro. Normalerweise liegen nach ihren Angaben die Kulturausgaben zusammengenommen jährlich zwischen 9,3 und 9,5 Milliarden Euro.
Update, 4. Juni, 14.09 Uhr: Krankenstand nach Rekordhoch wieder unter Vorjahresniveau
Nach einem Rekordhoch im März hat sich der Krankenstand der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Arbeitnehmer in Bayern wieder unter dem Vorjahresniveau eingependelt. In den beiden letzten Märzwochen waren einer Auswertung der TK zufolge knapp sechs Prozent der Erwerbstätigen krankgeschrieben - rund zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Dagegen lagen in den Monaten Januar, Februar und April die Quoten unter dem Vorjahresniveau. Ende April etwa fehlten nur noch drei Prozent der bayerischen Arbeitnehmer krankheitsbedingt am Arbeitsplatz.
Die TK sieht einen indirekten Zusammenhang mit den coronabedingten Quarantäneempfehlungen nach Reisen in Risikogebiete und den darauf folgenden Ausgangsbeschränkungen. "Wir hatten in der 12. und 13. Kalenderwoche einen Rekord bei den Krankschreibungen, und zwar bundesweit, seit Beginn der Aufzeichnungen vor 20 Jahren", sagte TK-Bayern-Sprecher Stephan Mayer am Donnerstag.
In der zweiten Märzhälfte seien die Krankschreibungen aufgrund von Erkältungssymptomen um rund 50 Prozent in die Höhe geschnellt. "Danach hat sich das wieder eingependelt." Krankschreibungen waren zwischenzeitlich nur per Telefon, ohne Arztbesuch möglich gewesen.
Die Krankenkasse hatte Daten ihrer rund 5,3 Millionen versicherten Erwerbspersonen, darunter mehr als 700.000 aus Bayern, von Januar bis Mitte Mai 2020 ausgewertet. In Bayern beträgt der Krankenstand den Angaben zufolge üblicherweise zwischen 3,5 und 4 Prozent.
Update, 4. Juni, 14.07 Uhr: EZB stemmt sich mit weiteren Milliarden gegen Corona-Krise
Europas Währungshüter legen im Kampf gegen die beispiellosen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie noch einmal kräftig nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) stockt ihr Corona-Notkaufprogramm für Anleihen um 600 Milliarden Euro auf 1,35 Billionen Euro auf. Das beschloss der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt. Die Mindestlaufzeit des Kaufprogramms wird zudem um ein halbes Jahr bis Ende Juni 2021 verlängert.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bereits Ende April betont: "Wir können aktuell bis Ende des Jahres über eine Billion Euro einsetzen." Der EZB-Rat sei bereit, den Umfang des Notkaufprogramms PEPP "so weit und so lange wie nötig anzupassen". Zunächst hatte die EZB bis mindestens Jahresende 750 Milliarden Euro für den Kauf von Staats- und Unternehmensanleihen im Rahmen des Corona-Notprogramms PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) veranschlagt.
Die Wertpapierkäufe helfen Staaten wie Unternehmen: Sie müssen für ihre Papiere nicht so hohe Zinsen bieten, wenn eine Zentralbank als großer Käufer am Markt auftritt. In der Krise haben Staaten milliardenschwere Rettungspakete aufgelegt, das belastet die Haushalte.
Bei den Zinsen hat die EZB dagegen relativ wenig Spielraum. Denn der Leitzins im Euroraum liegt seit nunmehr gut vier Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent - und auf diesem Niveau bleibt er nach dem Beschluss des EZB-Rates vom Donnerstag auch.
Update, 4. Juni, 14.03 Uhr: Carolin Kebekus leiht ihr Instagram-Profil an Virologin aus
Komikerin Carolin Kebekus (40) leiht ihren Instagram-Account für einen Tag an zwei Wissenschaftlerinnen aus. Die Aktion ist Teil der internationalen Kampagne #PassTheMic. Dabei stellen Prominente ihr Social-Media-Profil Corona-Experten zur Verfügung, damit diese von ihrer großen Reichweite profitieren können, um ihre Botschaft zu verbreiten.
"Corona betrifft uns alle", sagte Kebekus. "Und damit meine ich auch wirklich jeden - weltweit. Niemand ist sicher, wenn nicht alle geschützt sind. Deswegen müssen wir das Problem auch weltweit angehen und nicht nur unser eigenes Süppchen kochen."
Kebekus überlässt ihren Account am 8. Juni der Hamburger Virologin Marylyn Addo und der Gesundheits-Expertin Naomi Tulay-Solanke, die über die Situation in Libera berichtet, wo insbesondere Mädchen und Frauen stark von den Lockdown-Maßnahmen betroffen sind. In Deutschland machen außerdem Komiker Michael Mittermeier und Tänzerin Motsi Mabuse bei der Aktion mit, die von der Organisation "One" koordiniert wird.
Update, 4. Juni, 14 Uhr: 99-jähriger Deutscher übersteht Coronavirus
Ein 99-Jähriger aus Duisburg hat eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden. Der hochbetagte Patient sei nach gut vier Wochen als genesen aus der Helios Marien Klinik in Duisburg-Hochfeld entlassen worden, teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit.
Demnach war der Mann nach einem positiven Corona-Test mit Atemwegsbeschwerden ins Krankenhaus gekommen. Während seines Aufenthalts dort habe er eine leichte Lungenentzündung entwickelt, insgesamt aber nur vergleichsweise milde Symptome gezeigt. Nun sei er wieder gesund.
"Da ältere Menschen die am stärksten betroffene Risikogruppe in der Pandemie sind, ermutigt uns solch ein Ausgang sehr", sagte Stationsleiter Max-Martin Pasternack. Feste Bezugspersonen und ein regelmäßiger Austausch mit seiner Familie hätten dem Senior die wochenlange Isolation ohne Besuch erleichtert. "Alle haben sich toll gekümmert, und wir hatten die ganze Zeit ein gutes Gefühl, obwohl wir ihn nicht sehen konnten", sagte sein 68-jähriger Sohn laut Mitteilung.
Update, 4. Juni, 13.50 Uhr: Einreisen aus Europa bald wieder ohne triftigen Grund möglich
Wer aus einem anderen EU-Staat nach Deutschland einreisen will, muss dafür wahrscheinlich bald keinen triftigen Grund mehr nachweisen. Bis Mitte des Monats bleiben die wegen der Corona-Pandemie eingeführten Beschränkungen und die Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich, Dänemark, der Schweiz und Österreich aber auf jeden Fall noch bestehen. Aus diesen Ländern darf derzeit nur kommen, wer zum Beispiel in Deutschland arbeitet, Verwandte besucht oder nach seiner Zweitwohnung schauen will. Das gilt aktuell auch noch für die Einreise per Flugzeug aus Italien oder Spanien.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) strebe an, die Binnengrenzkontrollen zum 15. Juni aufzuheben, hieß es am Donnerstag aus dem Ministerium. Dass dies bei einzelnen Staaten zu einem etwas späteren Termin erfolgen könne, sei aber nicht ausgeschlossen. Generell gelte das Prinzip der Gegenseitigkeit.
Vor einer Entscheidung über die Aufhebung der im März eingeführten Einreisebeschränkungen für Ausländer aus sogenannten Drittstaaten will Deutschland neue Empfehlungen der EU-Kommission abwarten. Noch bis mindestens Mitte Juni gelten für die EU strenge Einreisebeschränkungen für Menschen, die aus Staaten kommen, die weder der EU noch dem Schengen-Raum angehören. Teil des Schengen-Raums sind die meisten EU-Staaten sowie Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein.
Die Bundesregierung hatte am Mittwoch die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für 29 europäische Länder ab dem 15. Juni beschlossen. Da in Norwegen und Spanien noch über den 15. Juni hinaus Einreisesperren wegen der Corona-Pandemie gelten, verzögert sich für diese beiden Länder die Aufhebung der Reisewarnung nach Angaben des Auswärtigen Amtes. Außenminister Heiko Maas (SPD) erwartet für Spanien ein Ende der Einreisesperre zum 21. Juni.
Update, 4. Juni, 13.40 Uhr: Umfrage: Deutsche bevorzugen wegen Corona Urlaub am heimischen Meer
Mehr als 40 Prozent der Deutschen würden einer Umfrage zufolge derzeit gerne Urlaub an der deutschen Ostsee machen.
Das geht aus einer repräsentativen Online-Studie des Sinus-Instituts in Zusammenarbeit mit YouGov hervor. Auf Platz 2 landete in der Befragung die Nordsee in Deutschland (36 Prozent).
Jeweils etwas mehr als 30 Prozent der Befragten sprachen sich für Urlaub an der Adriaküste etwa in Italien und Kroatien, an der Ägäis zusammen mit dem Ionischen Meer oder in der Karibik aus. Mehrfachnennungen waren möglich. Ein knappes Drittel der Menschen gab an, aufgrund von Corona einen geplanten Urlaub am Meer stornieren oder verschieben zu müssen.
Mit Blick auf den Welttag des Meeres am kommenden Montag äußerte die überwiegende Mehrheit der Befragten (78 Prozent) außerdem Sorgen um den Zustand der Ozeane. Ältere Bürger zeigten sich demnach im Schnitt besorgter als jüngere. 55 Prozent erwarten zudem, dass sich der Zustand der Weltmeere in den kommenden zehn Jahren weiter verschlechtern wird.
Update, 4. Juni, 13.20 Uhr: Autohändler mit Konjunkturpaket nicht glücklich
Der Autohandel sieht das Konjunkturpaket der Koalition sehr kritisch. Die Senkung der Mehrwertsteuer und damit des Autopreises um ein paar hundert Euro sei kein wesentlicher Kaufanreiz - aber die zeitliche Befristung "schafft uns ein Bürokratiemonster", sagte Thomas Peckruhn, Sprecher der Markenhändler und Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), am Donnerstag.
Denn bis Juli nehme kein Kunde mehr sein Auto ab, und wenn ein im zweiten Halbjahr bestelltes Auto erst im Januar geliefert werde, schaffe das Ärger und Verdruss. Für den Autohandel sei das "welt- und realitätsfremd".
Die Aufstockung der Prämie für Elektro- und Hybridautos helfe dem Handel auch nicht, seine Lagerbestände abzubauen. Im Handel stünden vor allem Benziner und Diesel, die auch den Großteil der Autoproduktion ausmachten.
"Das ist konjunkturell eine sehr zweifelhafte Maßnahme", sagte Peckruhn der Deutschen Presse-Agentur. Die Steuerförderung für Dienstwagen bis 60.000 Euro nütze zudem vor allem ausländischen Fabrikaten wie Tesla. Gut sei aber, dass die Hängepartie in Sachen Auto-Kaufprämie jetzt beendet sei und "der Kunde weiß, woran er ist".
Update, 4. Juni, 12.50 Uhr: Bahn-Kunden sollen von Mehrwertsteuer-Senkung profitieren
Kunden der Deutschen Bahn sollen von der geplanten vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer profitieren. "Wir prüfen mit Hochdruck, wie und in welcher Form wir die Mehrwertsteuersenkung an die Kunden weitergeben können", sagte DB-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla am Donnerstag. Dies sei keine Frage des "ob". Details ließ er jedoch offen.
Die Bahn hatte zu Jahresbeginn die Fahrpreise im Fernverkehr gesenkt, nachdem es Erleichterungen bei der Mehrwertsteuer gegeben hatte. Die Senkung wurde eins zu eins auf die Fahrkartenpreise angerechnet. Zunächst hatte der Konzern aber auch erwogen, einen Teil des eingesparten Geldes in Angebotsverbesserungen zu investieren.
Um in der Corona-Krise die Wirtschaft anzukurbeln, will die schwarz-rote Koalition die Mehrwertsteuer vorübergehend senken. Von Juli bis Dezember soll sie von 19 auf 16 Prozent sinken. Der ermäßigte Satz, der auch für Bahnfahrkarten gilt, soll von 7 auf 5 Prozent reduziert werden.
Update, 4. Juni, 12.35 Uhr: Afrika will Testen auf Corona durch neue Initiative beschleunigen
Die panafrikanische Gesundheitsbehörde Africa CDC stellt den Kampf gegen Corona auf eine neue Basis. Eine mit Industriepartnern und staatlichen Institutionen gegründete Initiative, Partnership to Accelerate Covid-19 Testing (PACT) genannt, soll nationale Anstrengungen der afrikanischen Länder koordinieren und bestehende Kapazitäten ausbauen. "Das ändert völlig die bisherige Dynamik", sagte John Nkengasong, der Leiter des zur Afrikanischen Union (AU) gehörenden Africa CDC, am Donnerstag. So sollen 100.000 Gesundheitsmitarbeiter ausgebildet werden und eine Million Sozialarbeiter zum Einsatz kommen.
Die Institution stützt sich dabei unter anderem auf Erfahrungen aus dem Kampf gegen HIV/Aids. Bisher gibt es auf dem Kontinent laut Nkengasong im Schnitt 5400 Corona-Nachweise pro Tag. In den kommenden Monaten seien 10 Millionen Tests geplant. "Unsere Fähigkeit zum Testen beschleunigt sich sehr schnell."
Damit dürften demnächst auch die Fallzahlen steigen. In Afrika sind mit derzeit etwa 158.000 bestätigten Nachweisen sowie rund 4500 Toten in Zusammenhang mit Covid-19 in 54 Ländern vergleichsweise wenig Infektionen bekannt, die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle dürfte Experten zufolge hoch sein.
Update, 4. Juni, 12.15 Uhr: Paris verzichtet wegen Corona auf Militärparade am 14. Juli
Frankreich verzichtet wegen der Corona-Krise auf die traditionelle Militärparade am Nationalfeiertag 14. Juli. Stattdessen solle es auf der Place de la Concorde im Herzen von Paris eine militärische Feier mit mehreren Tausend Menschen geben, bei der auch Krankenhaus- und Pflegekräfte für ihre Arbeit während der Covid-19-Pandemie gewürdigt werden sollen. Das teilte der Élyséepalast am Donnerstag mit.
Frankreich ist stark von der Pandemie betroffen, es starben mehr als 29.000 Menschen. Im Land gibt es immer noch Beschränkungen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte erst im vergangenen Jahr am französischen Nationalfeiertag teilgenommen und das Militärspektakel mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron verfolgt.
Frankreich erinnert am 14. Juli an den Sturm auf die Bastille im Jahr 1789, der als symbolischer Beginn der Französischen Revolution angesehen wird. Seit 1980 ist der Vorzeigeboulevard Champs-Élysées Schauplatz der Parade.
Update, 4. Juni, 12 Uhr: Kinderbonus kommt wahrscheinlich in drei Raten
Die im Konjunkturpaket geplante Extrazahlung für Familien mit Kindern soll "aller Wahrscheinlichkeit nach" in drei Raten in Höhe von jeweils 100 Euro überwiesen werden. Das sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag in Berlin.
Nach ihren Angaben ist geplant, die Auszahlung über die monatliche Kindergeldzahlung abzuwickeln. "Dann würden auf dem Kontoauszug für die Kindergeldzahlung nicht die 204 Euro stehen, sondern über drei Monate 304 Euro." Wann genau der Kinderbonus ausgezahlt werden soll, bleibt zunächst unklar. Das werde aber in den nächsten Stunden oder Tagen geklärt, sagte Giffey.
Familien mit hohen Einkommen werden von der Leistung allerdings nichts haben, weil sie bei der Steuer mit den Kinderfreibeträgen verrechnet werden soll. Bei einer Paarfamilie mit einem Kind gehe man davon aus, "dass man bis zu einem Bereich von 90.000 Euro zu versteuerndem Einkommen hier noch vom Kinderbonus profitiert", sagte Giffey.
Update, 4. Juni, 11.40 Uhr: Chinesische Basketball-Liga startet noch diesen Monat
Die chinesische Basketball-Liga nimmt schon diesen Monat die Saison wieder auf. Nachdem China das Coronavirus weitgehend unter Kontrolle gebracht hat, beginnen die ersten Spiele am 20. Juni in Form eines Turniers in den Städten Qingdao im Osten und Dongguan im Süden des Landes, wie die Liga am Donnerstag über den chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo mitteilte.
Für das Basketballturnier war bisher geplant, die Mannschaften in Hotels zu isolieren und kein Publikum auf den Rängen zuzulassen. Die Teams und Betreuer wollten sich strikt an die Pläne zur Vorbeugung im Kampf gegen das Virus halten, teilte die Liga lediglich mit. Details wurden auch auf Anfrage zunächst mitgeteilt.
Nach dem Ausbruch des Coronavirus war die Saison Ende Januar unterbrochen worden. Die 20 Teams müssen noch etwa ein Drittel ihrer 46 Spiele fertigspielen. Es ist die erste Liga, die in China wieder die Spiele aufnimmt. Die Fußballsaison ist weiter unterbrochen.
Update, 4. Juni, 11.30 Uhr: Kinderärzte fordern, Sommerferien für Kinder zu nutzen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat eine Förderung benachteiligter Kinder in den Sommerferien gefordert.
"Wir sehen schon heute eine enorme Leistungsspreizung zwischen Schülern aus sozial benachteiligten Familien und solchen, in denen die Eltern die nötigen Ressourcen haben, um ihre Kinder als Hilfslehrer zu unterstützen", sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach am Donnerstag laut Mitteilung in Köln. "Hier muss dringend für einen Ausgleich gesorgt werden. Wir brauchen Stützkurse für benachteiligte Kinder." Dafür sollten die Sommerferien genutzt werden.
Der digitale Unterricht während der Corona-Zeit habe Kinder benachteiligt, "deren Eltern keine Zeit und keine Kompetenzen hatten zum Home-Schooling", sagte der Solinger Kinderarzt. "Falls der Fernunterricht nach den Sommerferien weitergehen muss, brauchen wir hier dringend Verbesserungen." Schulen müssten eine bessere digitale Ausstattung und Lehrer entsprechende Fortbildungen erhalten.
Update, 4. Juni, 11.12 Uhr: Maas reist wieder ins Ausland
Nach einem Kurztrip an die deutsch-luxemburgische Grenze vor zweieinhalb Wochen ist Außenminister Heiko Maas am Donnerstag zu seinem ersten regulären Arbeitsbesuch im Ausland seit Beginn der Corona-Krise aufgebrochen. Der SPD-Politiker trifft in Den Haag den niederländischen Außenminister Stef Blok, um mit ihm über die Öffnung der lange Zeit wegen der Pandemie geschlossenen Grenzen in Europa und das geplante Wiederaufbauprogramm für die Europäische Union zu sprechen.
"Selbstverständlich wird das Programm der Reise eingeschränkt und auf das Nötigste beschränkt bleiben", sagte Maas vor seiner Abreise. "Doch letztlich ist der persönliche und vertrauliche Austausch das Salz in der Suppe der Diplomatie und auf Dauer unverzichtbar."
Im Mittelpunkt der Gespräche in Den Haag wird das milliardenschwere Wiederaufbauprogramm stehen, mit dem die EU aus der Krise kommen will. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte vergangene Woche nach einem gemeinsamen deutsch-französischen Vorstoß ein schuldenfinanziertes Programm zur wirtschaftlichen Erholung Europas im Umfang von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen. Davon sollen 500 Milliarden Euro als Zuschüsse und 250 Milliarden Euro als Kredite an EU-Staaten vergeben werden.
Österreich, die Niederlande, Dänemark und Schweden - genannt die "sparsamen Vier" - haben Einspruch eingelegt. Sie sind gegen das Prinzip, als Kredit aufgenommenes Geld als Zuschüsse weiterzugeben. Denn das bedeutet, dass die Schulden gemeinsam getilgt werden müssen. Verhandelt werden soll bei einem EU-Gipfel am 19. Juni und möglicherweise einem weiteren Spitzentreffen Anfang Juli.
Maas hatte Mitte Mai seine erste Auslandsreise seit zehn Wochen nach Luxemburg absolviert, um die Öffnung der Grenze zu dem Nachbarland zu würdigen. Damals war er aber nicht direkt nach Luxemburg geflogen, sondern nach Saarbrücken, war dann mit einer Wagenkolonne an die Grenze gefahren und hatte eine Moselbrücke zu Fuß überquert, um in den luxemburgischen Grenzort Schengen zu kommen.
Update, 4. Juni, 10.40 Uhr: Tourismusbeauftragter sieht Chancen auf Sommerurlaub in der Türkei
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, sieht Chancen für deutsche Urlauber auf einen Sommerurlaub in der Türkei.
Der CDU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Wir setzen uns dafür ein, Reisewarnungen auch für Drittstaaten in den nächsten Wochen Schritt für Schritt zurücknehmen zu können. Wenn die Infektionszahlen niedrig sind und es hohe Sicherheitsstandards und Schutzvorkehrungen gibt, sehe ich keinen Grund dafür, eine Reisewarnung aufrechtzuerhalten."
Die Bundesregierung sei dazu auch mit der Türkei im Gespräch."Unter den genannten Voraussetzungen sollte es möglich werden, dass deutsche Urlauber in diesem Sommer Urlaub in der Türkei machen können." Eine weitere Bedingung sei, dass es entsprechende Flugverbindungen gebe. Einige Fluggesellschaften hätten dies bereits angekündigt.
Die Bundesregierung hatte am Mittwoch beschlossen, am 15. Juni die weltweite Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie für zunächst 29 europäische Länder aufzuheben. Noch nicht entschieden ist, wie mit den Ländern außerhalb der EU umgegangen werden soll. Vor allem die Türkei, das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen, hofft auf Touristen aus Deutschland.
Bareiß nannte die Aufhebung der Reisewarnung ab Mitte Juni ein wichtiges Signal für Urlauber, aber auch für die deutsche Reisewirtschaft. "Es ist ein Schritt auf dem Weg in eine Normalität." Es komme nun aber auf die länderspezifischen Regelungen an.
Update, 4. Juni, 10.30 Uhr: Dortmund und Bayern beschäftigen sich mit Rückkehr von Fans
Borussia Dortmund erarbeitet derzeit ebenfalls einen Plan zur baldigen Rückkehr von einzelnen Fans ins Stadion des Fußball-Bundesligisten.
"Wir sollten erstmal froh sein, überhaupt spielen zu dürfen. Aber natürlich beschäftigen wir uns mit allen Optionen", sagte Michael Zorc auf eine entsprechende Anfrage der "WA"» (Donnerstag): "Wir spielen alles durch, besprechen die Dinge dann aber mit der Politik." Wie viele Fans unter Auflagen wieder ins über 80.000 Zuschauer fassende Dortmunder Stadien könnten, ist derzeit noch nicht absehbar.
Zuvor hatte Bayern Münchens Vorstandsmitglied Oliver Kahn erste Gedanken über eine Fan-Rückkehr öffentlich gemacht.
"Natürlich haben wir uns das mal angeschaut", hatte der frühere Nationaltorhüter in der TV-Sendung "Sky9"» gesagt. Er sei "ein absoluter Freund davon, früher oder später wieder über Zuschauer nachzudenken".
In naher Zukunft könne es allenfalls um "einen Bruchteil der Vollbesetzung" gehen, hatte Kahn betont und mit Blick auf das aktuelle Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga eine Zahl von "10.000 bis 11.000" Zuschauern für die Münchner Allianz Arena genannt. Diese fasst bei Bayern-Heimspielen in der Bundesliga sonst 75.000 Besucher.
Update, 4. Juni, 10 Uhr: Studie: Hydroxychloroquin schützt nicht vor Corona-Ansteckung
Das Mittel Hydroxychloroquin schützt Kontaktpersonen von Sars-CoV-2-Infizierten nicht vor einer Ansteckung. Das hat eine Studie US-amerikanischer Wissenschaftler ergeben. Sie hatten Personen das Mittel verordnet, die sich ohne Mund- oder Augenschutz mit einem Abstand von weniger als 1,80 Meter für mindestens 10 Minuten in der Nähe eines nachweislich Infizierten aufgehalten hatten. Die Betroffenen erkrankten später selbst mit der gleichen Wahrscheinlichkeit an Covid-19 wie Kontaktpersonen, die ein wirkungsloses Scheinmedikament bekommen hatten. Die Forscher stellen ihre Ergebnisse im "The New England Journal of Medicine" vor.
Teilnehmer für ihre Studie hatte das Team um David Boulware von der University of Minnesota in Social-Media-Kanälen und auf traditionellen Medien-Plattformen gesucht. Die Freiwilligen bekamen das Mittel, das ursprünglich zur Behandlung von Malaria und bestimmten Immunerkrankungen entwickelt wurde, per Post mit der Aufforderung, es den Anweisungen entsprechend einzunehmen. Die Einnahme musste spätestens vier Tage nach dem ungeschützten Kontakt erfolgen. In den Wochen danach befragten die Forscher die Teilnehmer mehrfach nach ihrem Gesundheitszustand.
107 der 821 Kontaktpersonen erkrankten innerhalb von 14 Tagen an Covid-19. Nicht bei allen Erkrankten wurde die Infektion mit einem Test bestätigt, in den meisten Fällen schlossen die Forscher aufgrund der Symptome auf die Erkrankung. Der Anteil der Erkrankten war in beiden Gruppen - der Hydroxychloroquin- und der Placebo-Gruppe - etwa gleich hoch.
Das Mittel eigne sich somit nicht zur Vermeidung einer Erkrankung, schreiben die Forscher. Sie schränken ein, dass ihre Teilnehmer vornehmlich jung waren und zu keiner Risikogruppe gehörten. Ob das Mittel bei Hochrisikopatienten zur Vorbeugung nutze, müsse weiter untersucht werden.
Die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin bei bestehender Erkrankung wird derzeit in Studien getestet. Bisherige Untersuchungen brachten keinen Hinweis, dass es die Symptome bessert oder die Erkrankungsdauer verkürzt. Das Mittel steht auch deshalb unter besonderer Beobachtung, weil US-Präsident Donald Trump es wiederholt als Wundermittel gepriesen und angegeben hatte, es prophylaktisch einzunehmen, um sich vor dem Virus zu schützen.
Update, 4. Juni, 9.30 Uhr: Wada-Präsident warnt Sportler, die Corona-Krise zu Doping-Betrug nutzen
Wada-Präsident Witold Banka hat die Athleten gewarnt, die Coronavirus-Pandemie wegen der stark reduzierten Kontrollen zu Betrug mit Dopingmitteln zu nutzen. "Wenn Dummköpfe auf die Idee kommen, dass jetzt die Zeit zum Dopen gekommen ist, dann kann ich sagen: Nein!", sagte der polnische Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur im Interview des Onlineportals "Sportbuzzer" (Donnerstag). "Wir werden sie kriegen! Wir werden mit allen Anti-Doping-Organisationen die Testzahlen so schnell es geht wieder hochfahren."
Kontrollen seien aber nur eine Möglichkeit im Anti-Doping-Kampf. Vielmehr gehörten auch der biologische Blutpass, Langzeitanalysen oder die Zusammenarbeit mit der Justiz dazu. Zugleich arbeite die Wada an weiteren Ideen wie der Blutstropfenanalyse, die als Pilotprojekt bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio starten und vor den Winterspielen 2022 in Peking eingeführt werde solle.
"Außerdem wollen wir mit künstlicher Intelligenz unser System effektiver machen, weil wir Anomalien so besser herausarbeiten können", sagte Banka, der sein Amt am 1. Januar angetreten hatte.
Der frühere Minister für Sport und Tourismus in Polen bezeichnete das geringe Budget der Wada als ein großes Problem. "Wir haben zwar 40 Millionen Dollar zur Verfügung – wenn ich das aber mit einem Fußballclub oder einem Radsportteam vergleiche, ist das lächerlich", sagte er. "Unser Budget passt nicht mit den Erwartungen zusammen. Deshalb bin ich angetreten, um die finanziellen Mittel für den Anti-Doping-Kampf zu verbessern."
Update, 4. Juni, 9.15 Uhr: 150 Millionen Euro extra für Sportstätten
Der Bund erhöht die Mittel für Sportstätten in Deutschland wegen der Coronavirus-Krise in diesem und im kommenden Jahr um weitere 150 Millionen Euro.
Das beschloss die Große Koalition. Der Investitionsplan Sportstätten werde von 110 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro aufgestockt, heißt im Beschluss zum Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket, das am Mittwochabend beschlossen wurde.
Update, 4. Juni, 9 Uhr: Israels Parlament muss nach Corona-Fällen Sitzungen verschieben
Nach der Infektion eines Abgeordneten mit dem Coronavirus sind die für Donnerstag geplanten Ausschusssitzungen des israelischen Parlaments abgesagt worden.
Allen Beschäftigten sei zudem mitgeteilt worden, zu Hause zu bleiben, sollte ihre Anwesenheit nicht zwingend erforderlich sein, erklärte die Knesset in Jerusalem. Vertreter des Parlaments wollten mit dem Gesundheitsministerium über das weitere Vorgehen beraten.
Der Abgeordnete Sami Abu Schehade von der Vereinigten Arabischen Liste war am Mittwochabend positiv auf Covid-19 getestet worden. Er begab sich umgehend in Quarantäne. Zuvor war bei seinem Fahrer eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt worden.
Update, 4. Juni, 8.50 Uhr: Neue Corona-Fälle: Mazedonien verhängt wieder Ausgangssperre
Nach einem starken Anstieg neuer Infektionen mit dem Coronavirus hat Nordmazedonien erneut Ausgangssperren verhängt.
In der Hauptstadt Skopje sowie in neun weiteren Städten darf von Donnerstag 21 Uhr bis kommenden Montag 5 Uhr früh niemand seine Wohnung oder sein Haus verlassen. In allen anderen Teilen des Landes gilt eine nächtliche Ausgangssperre, wie Gesundheitsminister Venko Filipce am späten Mittwochabend bekanntgab.
Die Behörden begründeten die Maßnahmen damit, dass in den letzten 24 Stunden 101 neue Corona-Fälle aufgetreten waren, allein 59 davon in Skopje. Am Tag zuvor waren es 76 Neuansteckungen. Der Anstieg erfolgte eine Woche, nachdem das kleine Balkanland seine Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelockert hatte. Unter anderem durften Cafés, Restaurants und Bars wieder öffnen.
Nordmazedonien hat etwas mehr als zwei Millionen Einwohner. Bis zum Donnerstag waren 2492 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 742 der Infektionsfälle gelten als aktiv. Bislang wurden 145 Tote gemeldet.
Update, 4. Juni, 8.24 Uhr: Nach Corona-Einbruch: Adidas macht wieder Geschäft in China
Der Sportartikelhersteller Adidas kommt in China nach dem Lockdown in der Corona-Krise wieder gut aus den Startlöchern.
Zwar sei auch im Mai das Kundenaufkommen geringer gewesen als im Vorjahresmonat, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag in Herzogenaurach mit. Da die Kunden aber mehr kauften sowie der Onlinehandel außerordentlich wuchs, konnten die Franken das mehr als ausgleichen.
"Infolgedessen konnte in China für den Monat Mai ein Umsatzwachstum erzielt werden", hieß es weiter. Wegen der unerwartet schnellen Rückkehr zu Wachstum geht das Unternehmen jetzt davon aus, dass der Umsatz in China im zweiten Quartal in etwa auf Höhe des Vorjahres liegen wird.
Auch außerhalb von China seien in Asien und den Schwellenländern fast alle Läden wieder in Betrieb. Die Region Asien-Pazifik war für Adidas im vergangenen Jahr der am Umsatz gemessen größte Markt, der zudem stärker zulegen konnte als Nordamerika und Europa.
In Europa sind nach derzeitigem Stand rund drei Viertel der Geschäfte offen, wenn auch meist mit verkürzten Geschäftszeiten. Während in Russland rund die Hälfte der Shops geöffnet sind, sind es in Nord- und Lateinamerika noch deutlich weniger als 50 Prozent.
Update, 4. Juni, 8 Uhr: Rudi Völler fordert Überdenken des Hygiene-Konzepts der DFL
Rudi Völler wünscht sich eine Nachjustierung beim Hygiene- und Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga. "Mittlerweile ist es schwer nachvollziehbar, dass Menschen in Cafés ohne Mundschutz ihren Cappuccino trinken dürfen, während unsere Co-Trainer, die Ersatzspieler und wir Offiziellen auf der Tribüne mit großem Abstand und an der frischen Luft noch eine Maske tragen müssen", sagte der 60 Jahre alte Sportchef von Bayer 04 Leverkusen in einem Interview der "Bild" (Donnerstag).
Das vorliegende Konzept sei vor sechs Wochen geschrieben worden, "als die Zahlen viel dramatischer waren". Völler bekräftigte allerdings auch, dass es wichtig gewesen sei, das Konzept in der Coronavirus-Krise so rigoros umgesetzt zu haben. "Die Situation hat es zu dem Zeitpunkt so verlangt", betonte er. Über eine Teilöffnung für Zuschauer sollte man erst nach dem Ende der Saison diskutieren.
Update, 4. Juni, 7.30 Uhr: Der Weg zur Genesung: Wie es Patienten nach Covid-19 geht
Etliche Menschen weltweit haben eine Infektion mit dem Coronavirus bereits überstanden. Oftmals hat Sars-CoV-2 bei ihnen kaum oder gar keine Symptome verursacht. Wenn die vom Virus hervorgerufene Erkrankung Covid-19 einen schwereren Verlauf nimmt, sind die Patienten allerdings häufig nach Wochen noch nicht wieder vollständig genesen.
Bekannt ist, dass sich viele Patienten nach einem milden Infektionsverlauf recht zügig wieder fit fühlen."«Die meisten Patienten haben uns danach auch berichtet, dass sie wieder komplett belastbar waren", sagt Matthias Kochanek, Oberarzt am Universitätsklinikum Köln.
Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.
Update, 4. Juni, 7 Uhr: China lockert Beschränkungen für Passagierflüge aus dem Ausland
Im Streit mit den USA über Passagierflüge in der Corona-Pandemie lockert China die Beschränkungen für ausländische Fluggesellschaften. Einen Tag nach dem Verbot der USA für alle Passagierflüge aus China ab 16. Juni zeigte die chinesische Luftverkehrsbehörde am Donnerstag Entgegenkommen und erlaubte ausländischen Airlines mehr Flüge nach China.
Die chinesische Luftverkehrsbehörde verfügte, dass ausländische Airlines jetzt maximal zweimal pro Woche ein Ziel in China anfliegen könnten. Trotzdem gelten viele Beschränkungen, um eine Einschleppung des Virus zu verhindern. So müssen Passagiere vorher über drei Wochen in Folge einen negativen Corona-Test vorweisen.
Update, 4. Juni, 6.10 Uhr: US-Medien: NBA plant für Saison-Fortsetzung mit 22 Mannschaften
Die NBA hofft auf eine Fortsetzung der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Saison mit 22 von 30 Mannschaften. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend am Mittwoch (Ortszeit), einen Tag vor der Abstimmung der Teambesitzer.
Demnach soll die Saison spät im Juli auf dem Gelände von Disney World in Orlando wieder starten. Die teilnehmenden Mannschaften würden vor dem Beginn der Playoffs jeweils acht Partien spielen und so sowohl Spielpraxis sammeln nach der dann mehr als drei Monate anhaltenden Unterbrechung als auch die Setzliste und Teilnehmer für die Playoffs bestimmen. Die Meisterschaft wäre dann spätestens Mitte Oktober entschieden.
Neben den Teambesitzern muss auch die Spielergewerkschaft dem Plan zustimmen. Die Details der Vereinbarungen mit dem Disney-Konzern sind auch noch nicht ausgearbeitet. Experten rechnen aber mit Zustimmung aus allen Richtungen. Die Telefonkonferenz mit den Besitzern ist laut US-Medien für Donnerstag 18.30 Uhr deutscher Zeit angesetzt.
Update, 4. Juni, 6 Uhr: Mexiko überschreitet offiziell Marke von 100.000 Corona-Infektionen
In Mexiko sind inzwischen mehr als 100.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das Land ist nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität in den USA das 14. der Welt, das diese Marke überschritten hat - das vierte in Lateinamerika. Weil in Mexiko sehr wenig auf das Coronavirus getestet wird, dürfte die wahre Zahl der Menschen, die in dem nordamerikanischen Land an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt sind, deutlich höher liegen.
In der am Mittwochabend (Ortszeit) aktualisierten Statistik des Gesundheitsministeriums stieg die Zahl der Infektionen im Vergleich zum Vortag um 3912 auf 101.238. Demnach starben inzwischen 11.728 der Erkrankten - eine Zunahme von 1091 Todesfällen im Vergleich zum Vortag, als 470 mehr Tote als einen Tag zuvor gemeldet worden waren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Montag gewarnt, dass der Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie in Lateinamerika noch nicht erreicht sei. Zu den Ländern mit hohen Zahlen neuer Infektionen gehören neben Mexiko vor allem Brasilien, Chile und Peru. Die Gesundheitssysteme in diesen Ländern stehen laut WHO unter Druck.
Update, 4. Juni, 5.23 Uhr: Angelique Kerber über Corona-Pause: "Gute Zeit, sich zu sortieren"
Die ehemalige Wimbledonsiegerin Angelique Kerber (32) sehnt das Ende der coronabedingten Zwangspause auf der Tennis-Tour herbei. "Ich zähle wirklich schon die Tage, bis ich nach so langer Zeit des Stillstands endlich wieder bei einem Turnier auf dem Platz stehen darf", sagte die beste deutsche Tennisspielerin in der aktuellen Ausgabe ihres Podcasts "Lunch-Break mit Angie Kerber" mit einem ihrer Sponsoren (Generali).
Kerber versucht der Auszeit auch etwas Positives abzugewinnen. "Es war eine gute Zeit, sich zu sortieren. Ich weiß heute, dass meine Karriere ein Prozess ist, ich bin sowohl als Person als auch als Spielerin gereift und letztendlich durch alle meine Erfahrungen erfolgreich geworden", sagte die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin und frühere Weltranglisten-Erste.
Update, 4. Juni, 4.35 Uhr: Umfrage zum Homeschooling: Zufriedene Familien, gestresste Eltern
Die Mehrheit der Familien hat die Zeit der kompletten Schulschließungen aufgrund der Corona-Krise laut einer Umfrage durchaus positiv erlebt. 82 Prozent der befragten Mütter und Väter gaben an, dass sie mit der Situation in der Familie während des Homeschoolings zufrieden (61 Prozent) oder sogar sehr zufrieden (21 Prozent) waren.
Wie aus der Forsa-Erhebung im Auftrag der DAK-Gesundheit ebenfalls hervorgeht, waren zudem 72 Prozent von ihnen mit ihrer beruflichen Arbeit sehr oder eher zufrieden. Fast die Hälfte der befragten Eltern empfanden in dieser Zeit aber oft oder sehr oft Stress.
Für die Studie, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Donnerstag vorlag, wurden sowohl Eltern als auch Kinder zwischen 10 und 17 Jahren befragt. Von den Jugendlichen gaben 81 Prozent an, dass sie mit der Situation in der Familie während des Homeschooling zufrieden waren. 18 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen machen sich demnach aber häufig Sorgen wegen der Auswirkungen der Corona-Krise, etwa auf die Gesellschaft, ihre Schulzeit oder auf die Wirtschaft.
Update, 4. Juni, 4.30 Uhr: "Tod auf Raten": Hochzeitsbranche schlägt Alarm wegen Corona
Aus der Hochzeitsbranche werden Rufe nach mehr staatlicher Unterstützung und einer Lockerung der Beschränkungen für Feiern laut. "Unsere Branche stirbt seit März einen Tod auf Raten", teilte Svenja Schirk, Sprecherin des Bundes deutscher Hochzeitsplaner, der Deutschen Presse-Agentur mit. In einem an die Bundesregierung adressierten Schreiben forderte der Verband neben finanziellen Hilfen auch bundeseinheitliche Maßnahmen, die Feiern ohne Mindestabstand ermöglichten - in Einklang mit der Infektionssituation.
"Wir Experten der Hochzeitsbranche haben längst zahlreiche Ideen und Konzepte entwickelt, wie private Feiern bis zu einer gewissen Personenzahl auch in Zeiten von Corona verantwortungsbewusst durchgeführt werden könnten", hieß es.
Update, 4. Juni, 4 Uhr: Kein "Rock am Ring" dieses Wochenende, "finanzieller Verlust"
Ohne Corona würden an diesem Wochenende die Zwillingsfestivals "Rock am Ring" und "Rock im Park" über die Bühne gehen - nun können die Beteiligten nur noch die Absage wegen der Pandemie bedauern. "'Rock am Ring' spielt aufgrund seiner Größe nicht nur emotional, sondern auch wirtschaftlich eine besondere Rolle in unserem Eventkalender", sagt der Sprecher des legendären Nürburgrings in der Eifel, Alexander Gerhard. "Jede Veranstaltung, die nicht bei uns stattfindet, bedeutet auch einen finanziellen Verlust." "Rock im Park" war auf dem Zeppelinfeld auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände in Nürnberg vorgesehen.
Fans mit Tickets für die abgesagten Zwillingsfestivals können diese laut Live Nation im Internet auf 2021 übertragen lassen. Dafür gebe es ein "Treuepaket" etwa mit einer "Jubiläums-Basecap". Wer lieber sein Geld zurückhaben wolle, bekomme dafür noch neue Informationen.
Update, 4. Juni, 3 Uhr: Apotheken weiteten in Corona-Krise Botenservice erheblich aus
Die Apotheken mussten in der Corona-Pandemie ihre Medikamenten-Lieferungen nach Hause deutlich ausweiten. Nach Berechnungen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände legte die Zahl der Botendienste der rund 19.000 Apotheken im Land - insbesondere für ältere und vorerkrankte Menschen - von durchschnittlich 300.000 pro Öffnungstag vor der Krise (Januar) um rund 50 Prozent auf etwa 450.000 (März) zu.
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt (56) sieht darin einen deutlichen Hinweis auf die gesellschaftliche Bedeutung der Apotheken. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Apotheken "waren die gesamte Zeit geöffnet, haben Lieferengpässe gemanagt, Desinfektionsmittel hergestellt und einen zeitweise extremen Patientenansturm bewältigt. Für ältere Menschen und andere Risikogruppen sowie Menschen in Quarantäne bieten sie zur Kontaktreduzierung zusätzliche Botendienste an. Die pharmazeutische Beratung findet am Telefon oder vor der Haustür statt."
Das dezentrale Arzneimittelversorgungssystem in Deutschland zeige in der Krise seine Stärke. Damit das auch in Zukunft so bleibe, bedürfe es endlich ordnungspolitischer Weichenstellungen: Dazu zählten vernünftige Bedingungen bei der Einführung des digitalen e-Rezeptes, bei dem das Medikament per Bote nach Hause gebracht werden kann, genauso wie die überfällige Verabschiedung des Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetzes, das auch eine Reaktion auf die Versandapotheken ist und seit Juli vergangenen Jahres in der Warteschleife hänge.
Update, 4. Juni, 2 Uhr: Charles: Nehme Umweltschutz seit Covid-19-Erkrankung noch ernster
Prinz Charles setzt sich seit seiner Covid-19-Erkrankung noch entschlossener für Umweltschutz ein als vorher. Das sagte der 71 Jahre alte Thronfolger dem britischen Sender Sky News in einem Interview, das am Mittwochabend veröffentlicht wurde.
Je mehr die Natur zerstört werde, desto stärker setze sich die Menschheit der Bedrohung von Pandemien aus, sagte der Royal in dem Video-Interview von seinem Landsitz im schottischen Birkhall aus. "Alle diese Dinge haben mit dem Verlust von Biodiversität zu tun, sie werden Zoonose genannt und man bekommt diese Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, wenn man die Natur zerstört", sagte Charles und fügte hinzu: "Wenn die Erde ein Patient wäre, hätte kein anständiger Arzt so eine Situation entstehen lassen, bevor er eine Behandlung einleitet."
Update, 4. Juni, 1 Uhr: Österreich hält Grenze zu Italien weiter geschlossen
Österreich will seine Grenze zu Italien wegen der Corona-Pandemie vorerst weiter geschlossen halten. "Für eine Öffnung (...) ist es noch zu früh, das geben die Gesundheitsdaten noch nicht her", sagte die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (41) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir sehen, dass sich die Situation auch in Italien deutlich verbessert hat und einzelne Regionen - wie beispielsweise das Südtirol - schon gute Covid-19-Zahlen vorweisen können", fügte Köstinger hinzu. "Unser Ziel ist klar: Eine Öffnung zu Italien, sobald die Zahlen es zulassen."
Die Regierung in Wien habe immer großen Wert auf "möglichst rasche Grenzöffnungen zu seinen Nachbarstaaten" gelegt, die "im Kampf gegen das Coronavirus ähnlich erfolgreich sind wie Österreich", erklärte Köstinger. Schutz und Gesundheit der Menschen stünden aber an oberster Stelle.
Update, 3. Juni, 23.42 Uhr: Deutschland bekommt medizinische Notfallreserve
Als Konsequenz aus den Erfahrungen in der Corona-Krise wird Deutschland eine Notfallreserve für wichtige medizinische Schutzausrüstungen und Medikamente anlegen. Das hat der Koalitionsausschuss am Mittwoch im Kanzleramt in Berlin beschlossen. Darüber hinaus sollen auch dezentral in medizinischen Einrichtungen und beim Katastrophenschutz der Länder Vorräte angelegt werden. Der Bund will die Länder bei der Finanzierung der Erstausstattung mit einer Milliarde Euro unterstützen.
Darüber hinaus sprachen sich die Spitzen von Union und SPD dafür aus, dass künftig wieder verstärkt Medikamente und Schutzgüter in Deutschland produziert werden sollen. Für ein Förderprogramm steht eine Milliarde Euro zur Verfügung.
Mit einem drei Milliarden Euro schweren "Zukunftsprogramm Krankenhäuser" soll ferner der Aufbau und Unterhalt von Notfallkapazitäten und eine zeitgemäße digitale Infrastruktur vorangebracht werden. Auch die Gesundheitsämter sollen zur künftigen Infektionsbekämpfung personell aufgestockt werden.
Update, 3. Juni, 23.31 Uhr: Bund muss für Konjunkturpaket neue Schulden machen
Der Bund muss für das am Mittwoch beschlossene Konjunkturpaket in der Corona-Krise zusätzliche Schulden machen. Ein Nachtragshaushalt werde nötig sein, die Höhe sei aber noch nicht absehbar, sagte Finanzminister Olaf Scholz (61, SPD) in Berlin. Er betonte zugleich: "Wir werden mit dieser Herausforderung auch finanziell gut zurechtkommen."
Aus dem ersten, wegen der Pandemie beschlossenen Nachtragshaushalt seien noch mehr als 60 Milliarden Euro übrig, das gebe große Handlungsmöglichkeiten. Es sei wichtig gewesen, beherzt vorzugehen, um die Auswirkungen der Krise rechtzeitig abzufedern. Das Konjunkturpaket hat ein Volumen von 130 Milliarden Euro, 120 Milliarden davon entfallen auf den Bund. Laut Scholz fällt der Großteil in diesem Jahr an, rund 30 Milliarden beträfen den nächsten Bundeshaushalt.
Update, 3. Juni, 23.21 Uhr: Merkel und Söder halten Milliarden-Investitionen für alternativlos
Infolge der Corona-Krise ist das milliardenschwere Konjunkturpaket des Bundes nach Ansicht von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) alternativlos. Sie glaube, dass jetzt investiert werden müsse, da "wir gerade den nächsten Generationen Zukunft ermöglichen wollen", sagte sie am Mittwochabend nach dem Verhandlungsmarathon im Koalitionsausschuss in Berlin.
Die Zukunft werde dadurch zwar nicht leicht. "Aber das Programm läuft nicht aus dem Ruder", da die richtige Balance gefunden werden konnte. Derzeit zeige sich etwa an der Zahl von sieben Millionen Menschen in Kurzarbeit, wie fragil die Situation sei.
CSU-Chef Markus Söder (53) bezeichnete das Paket als Ergebnis, dass von SPD und Union im Bewusstsein erstellt worden sei, "dass wir ein Ergebnis brauchen".
Es gehe dabei nicht um eine politische Taktik für das kommende Jahr, in dem die Bundestagswahl ansteht. "Wir müssen den Menschen Perspektiven bieten", sagte er. Was im nächsten Jahr sei, "ist völlig ohne Belang".
Der Koalition gehe es darum, das beste für das Land zu erreichen, es sei für alle Seiten profitabel. Das Ergebnis sei nicht kleinteilig, überfordere das Land nicht und sei auch nicht tollkühn.
Update, 3. Juni, 23.11 Uhr: Söder: Deutschland kann sich 130 Milliarden Konjunkturpaket leisten
Durch das 130 Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket wird Deutschland nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder (53) nicht dauerhaft überschuldet. Es sei eine große Summe vereinbart worden, die aber wegen der Rücklage des Bundes vertretbar sei, sagte der bayerische Ministerpräsident am Mittwochabend nach dem Ende der zweitägigen Beratungen im Koalitionsausschuss.
Viele der beschlossenen Maßnahmen seien befristet, "wir setzen auf das Anspringen der Konjunktur". Gerade für ein so exportorientiertes Land wie Deutschland sei es in der jetzigen Lage entscheidend, dass die Binnennachfrage gesteigert werde.
Aus seiner Sicht sei insbesondere die Senkung der Mehrwertsteuer für sechs Monate eine bedeutsame Entscheidung, die für die Bürger sichtbar werde, betonte Söder. Letztlich sei es die "größte Steuersenkung der letzten Jahre".
Die Senkung der Mehrwertsteuer sei auch der Grund gewesen, weshalb die Union auf die Kaufprämie für Autos mit Verbrennermotor habe verzichten können. "Wir hoffen sehr, dass dieser Impuls wirkt", betonte Söder. Er lobte alle Mitglieder der Koalition, sich in den rund 21-stündigen Verhandlungen nicht ideologisch verhakt, sondern politisch ergänzt zu haben.
Update, 3. Juni, 23.05 Uhr: Keine Kaufprämie für abgasarme Benziner und Dieselautos
Update, 3. Juni, 22.53 Uhr: Scholz: Verbraucher sollen niedrige Mehrwertsteuer spüren
Die Verbraucher sollen die von der großen Koalition beschlossene Mehrwertsteuer-Senkung in den kommenden Monaten auch im Portemonnaie spüren. Er erwarte, dass die Wirtschaft sie nicht zu ihrem Vorteil nutze, sondern an die Bürger weitergebe, sagte Vizekanzler Olaf Scholz (61, SPD) am Mittwochabend nach dem Koalitionsausschuss in Berlin.
Das beschlossene Konjunkturpaket werde Deutschland helfen, "mit Wumms aus der Corona-Krise" zu kommen. Für die SPD seien neben der Steuersenkung besonders der Zuschuss für Familien und die Entlastung der Kommunen wichtig gewesen.
Familien sollen pro Kind einmalig 300 Euro über das Kindergeld ausgezahlt bekommen. Das sei eine wichtige "Sache der Gerechtigkeit", diene aber auch der Unterstützung der Konjunktur.
Update, 3. Juni, 22.47 Uhr: Merkel: Konjunkturpaket guter "Grundstein" für Weg aus Krise
Bund und Länder legen im Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 ein Konjunkturpaket im Umfang von 130 Milliarden Euro auf. Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) am Mittwochabend in Berlin nach zweitägigen Beratungen der Koalitionsspitze sagte, entfallen davon 120 Milliarden Euro auf den Bund.
Kernpunkte des Paketes sind nach den Worten des CSU-Vorsitzenden Markus Söder eine Senkung der Mehrwertsteuer. Vom 1. Juli an bis zum 31. Dezember 2020 soll der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf 16 Prozent und für den ermäßigten Satz von 7 Prozent auf 5 Prozent gesenkt werden, wie aus einem Beschlusspapier hervorgeht.
Auch bei den Stromkosten sollen die Bürger entlastet werden. Dafür soll die EEG-Umlage zur Förderung von Ökostrom-Anlagen ab 2021 über Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt abgesenkt werden, wie aus dem Beschlusspapier hervorgeht.
Familien bekommen Geld vom Staat. Die Spitzen von Union und SPD einigten sich auf einen Kinderbonus von einmalig 300 Euro pro Kind, der mit dem Kindergeld ausgezahlt werden soll.
Die finanziell schwer getroffenen Kommunen bekommen ebenfalls Milliardenhilfen vom Bund. Damit sollen Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen von Bund und Ländern zusammen ausgeglichen werden.
Die Koalitionsspitzen einigten sich auch auf eine zusätzliche Unterstützung in Milliardenhöhe für Branchen, die von der Corona-Krise besonders belastet sind. Geplant sind «Überbrückungshilfen» im Umfang von maximal 25 Milliarden Euro, wie aus einem Beschlusspapier hervorgeht.
Update, 3. Juni, 22.44 Uhr: Milliardenhilfen für Bahn und Nahverkehr
Die Deutsche Bahn soll vom Bund wegen Einnahmeausfällen in der Corona-Krise milliardenschwere Finanzhilfen bekommen. Darauf einigten sich die Spitzen der schwarz-roten Koalition am Mittwochabend, wie aus einem Beschlusspapier hervorgeht.
Demnach will der Bund der Deutschen Bahn weiteres Eigenkapital in Höhe von fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Geplant sind außerdem Hilfen von 2,5 Milliarden Euro für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV).
Update, 3. Juni, 22.43 Uhr: Merkel: Konjunkturpakt für 2020 und 2021 für 130 Milliarden
Das Konjunkturpaket im Kampf gegen die Folgen der Corona-Pandemie umfasst nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) in den Jahren 2020 und 2021 rund 130 Milliarden Euro. Davon entfallen 120 Milliarden Euro auf den Bund, sagte Merkel am Mittwochabend in Berlin nach zweitägigen Beratungen der Koalitionsspitze über ein Konjunkturpaket.
Update, 3. Juni, 22.42 Uhr: Zusätzliche Milliardenhilfen für Firmen
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben sich auf eine zusätzliche Unterstützung in Milliardenhöhe für Branchen geeinigt, die von der Corona-Krise besonders belastet sind. Geplant sind "Überbrückungshilfen" im Umfang von maximal 25 Milliarden Euro, wie aus einem Beschlusspapier hervorgeht.
Update, 3. Juni, 22.40 Uhr: Entlastung bei Stromkosten
Update, 3. Juni, 22.40 Uhr: Koalitionsspitzen einigen sich auf Senkung der Mehrwertsteuer
Update, 3. Juni, 22.38 Uhr: Koalition einigt sich auf Milliardenhilfen für Kommunen
Die finanziell schwer getroffenen Kommunen bekommen wegen der Corona-Krise Milliardenhilfen vom Bund. Die Spitzen von CDU, SPD und CSU einigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur darauf, dass Ausfälle bei den Gewerbesteuereinnahmen von Bund und Ländern zusammen ausgeglichen werden.
Update, 3. Juni, 22.37 Uhr: Koalition vereinbart Kinderbonus von 300 Euro
Update, 3. Juni, 22.35 Uhr: Koalitionsspitzen sollen sich auf Milliarden-Konjunkturpaket geeinigt haben!
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben sich im Kampf gegen die Corona-Krise auf ein milliardenschweres Konjunkturpaket verständigt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwochabend aus Teilnehmerkreisen.
Ziel ist es, Familien, Arbeitnehmern, Unternehmen und Kommunen angesichts der Belastungen durch die Pandemie finanziell unter die Arme zu greifen. Zur Deckung der Ausgaben muss der Bund neue Schulden aufnehmen.
Vertreter von Union und SPD hatten seit Dienstagnachmittag im Kanzleramt insgesamt rund 20 Stunden über das riesige Hilfspaket verhandelt, mit dem der Bund die Folgen der Corona-Krise in Deutschland abfedern will.
Nach einer nächtlichen Pause und der Sitzung des Kabinetts setzten Union und SPD die Verhandlungen am Mittwochmorgen fort. Teilnehmer beschrieben die Gespräche wegen großer inhaltlicher Differenzen als sehr zäh und schwierig.
Update, 3. Juni, 22.30 Uhr: Gute Wirtschaftsdaten an den US-Börsen
Positive Signale aus der Wirtschaft haben die Erholungsrally an den US-Börsen auch am Mittwoch weiter getrieben. Der Leitindex Dow Jones Industrial übersprang bereits im frühen Handel die Marke von 26.000 Punkten und schloss mit plus 2,05 Prozent auf 26 269,89 Punkten.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,36 Prozent auf 3122,87 Zähler hoch. Der technologielastige Nasdaq 100 kam dicht an sein im Februar erreichtes Rekordhoch heran und beendete den Handel mit plus 0,49 Prozent auf 9704,69 Punkten.
Bei einigen Investoren lösen inzwischen die immer weiter steigenden Aktienkurse angesichts nach wie vor vorhandener Risiken wie einer möglichen zweiten Coronavirus-Welle, der Handelsspannungen zwischen den USA und China und der sozialen Unruhen in den USA auch Unbehagen aus.
Händler seien aber optimistisch hinsichtlich einer rascheren weltweiten Wirtschaftserholung, sagte Analyst David Madden von CMC Markets UK.
Update, 3. Juni, 21.57 Uhr: Geplanter EU-China-Gipfel wird verschoben
Der für September in Leipzig geplante EU-China-Gipfel wird wegen der Corona-Krise verschoben.
Das teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, am Mittwochabend nach Telefonaten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping sowie dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, mit. Mehr Infos >>> HIER.
Update, 3. Juni, 21.27 Uhr: Slowakische Opposition fordert Aufhebung des Corona-Notstands
Die oppositionellen Sozialdemokraten haben der slowakischen Regierung vorgeworfen, den Corona-Notstand zur Beschränkung von Bürgerrechten zu missbrauchen. Ex-Regierungschef Peter Pellegrini rief am Mittwoch Medien und Öffentlichkeit zur Wachsamkeit auf und verlangte ein Ende des Notstands.
Regierungschef Igor Matovic hatte zuvor eine Verlängerung des Notstandes nach Ende der 90-Tages-Frist Mitte Juni erwogen. Als Grund nannte er die Gefahr einer "zweiten Welle" der Pandemie. Pellegrini wies hingegen auf ein von der Regierung im Rahmen der Corona-Notstandsregeln verfügtes Versammlungsverbot hin. Dieses diene dazu, Demonstrationen zu verbieten.
Update, 3. Juni, 20.02 Uhr: Corona-Quarantäne im Großraum Santiago de Chile erneut verlängert
Update, 3. Juni, 20 Uhr: Ein weiterer positiver Corona-Test in der Premier League
Die fünfte Runde der Corona-Tests in der englischen Premier-League hat ein positives Ergebnis gebracht. Das teilte die Liga am Mittwoch mit. Insgesamt wurden bei den Kontrollen am 1. und 2. Juni 1197 Spieler und Clubmitarbeiter auf Covid-19 getestet. Die Person, die positiv getestet und namentlich nicht genannt wurde, geht nun für einen Zeitraum von sieben Tagen in eine Quarantäne.
Update, 3. Juni, 19.38 Uhr: Nach Göttinger Corona-Ausbruch auch Vereinssport verboten
Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen hat die Stadt weitere Lockerungen zurückgenommen. Mannschafts- und Kontaktsport in Vereinen ist in der Unistadt für vorerst zwei Wochen verboten, weil viele der aktuell Infizierten Mannschaftssport betreiben. Außerdem wird ein Schwimmbad geschlossen.
Update, 3. Juni, 19.30 Uhr: Corona-Notstand in Spanien bis 20. Juni verlängert
In Spanien ist der umstrittene Corona-Notstand zum sechsten und damit wohl letzten Mal um weitere zwei Wochen bis zum 20. Juni verlängert worden. Im Parlament stimmten am Mittwochabend 177 Abgeordnete für den Antrag von Regierungschef Pedro Sánchez.
Es gab 18 Enthaltungen. Die Zustimmung wurde möglich, weil Sánchez als Chef einer Minderheitsregierung dank Absprachen mit den liberalen Ciudadanos und regionalen Parteien zusätzliche Stimmen auf seine Seite bringen konnte.
Mit Nein stimmten 155 Abgeordnete der oppositionellen konservativen Partido Popular (PP) und der rechtspopulistischen Vox-Partei. Sánchez hatte vor der Abstimmung im Parlament in Madrid für die Verlängerung geworben: "Das Virus ist der Feind, und die Politik muss dazu dienen, dass wir es vereint bekämpfen."
Update, 3. Juni, 19.28 Uhr: Tests mit Hydroxychloroquin gegen Covid-19 dürfen weiter gehen
Mehrere ausgesetzte Tests mit dem Malaria-Medikament Hydroxychloroquin bei Covid-19-Erkrankten können wieder aufgenommen werden. Experten hätten sämtliche Daten erneut überprüft und seien zu dem Schluss gekommen, dass nichts gegen eine Fortsetzung der Tests spreche, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Mittwoch in Genf.
Update, 3. Juni, 19.24 Uhr: Busreisen in Deutschland: Das ist der aktuelle Stand
In Baden-Württemberg sollen nach den Plänen der Landesregierung ab dem 15. Juni wieder Reisebusse fahren dürfen. Das teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit.
Es werde eine Verordnung angestrebt, die Busreiseunternehmen ermögliche, ihr Geschäft wieder aufzunehmen. Sozial-, Verkehrs- und Justizministerium sollen in der kommenden Woche eine entsprechende Hygieneverordnung erarbeiten.
In anderen Bundesländern sind Busreisen unter Einhaltung der Hygieneregeln bereits wieder erlaubt - etwa im Saarland oder in Nordrhein-Westfalen.
In Hamburg dürfen bei Busreisen allerdings höchstens 50 Prozent der Plätze besetzt werden, zudem müssen Reisende eine Maske tragen. In Bayern startete der touristische Busverkehr bereits Ende Mai - allerdings sind Gruppenreisen bisher ausgenommen. In Rheinland-Pfalz sollen Busreisen ab dem 10. Juni wieder möglich sein.
Update, 3. Juni, 19.07 Uhr: Maskenpflicht in Brandenburg bestätigt - Versammlungsregel gekippt
Das Verfassungsgericht Brandenburg hat eine Regelung der Corona-Verordnung bestätigt und eine andere teilweise gekippt: Die Maskenpflicht sei vorläufig hinzunehmen, entschieden die Richter am Mittwoch.
Öffentliche Versammlungen unter freiem Himmel mit bis zu 150 Teilnehmern sind dagegen künftig grundsätzlich erlaubt. Im Einzelfall kann die Versammlungsbehörde sie aber wegen einer konkreten Infektionsgefahr untersagen. Bislang gab es nur für begründete Einzelfälle eine Genehmigung.
Die AfD-Landtagsfraktion hatte sich gegen die beiden Regelungen der Corona-Verordnung mit einem Eilantrag und einer Klage gewandt. Über die Klage will das Gericht zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.
Update, 3. Juni, 18.59 Uhr: Technik-Messe CES soll 2021 trotz Corona-Sorgen stattfinden
Die Technik-Messe CES in Las Vegas soll im kommenden Jahr ungeachtet der Corona-Risiken stattfinden. Unter anderem sollen die Teilnehmer Masken tragen und die Durchgänge zwischen Ständen in den Messehallen sollen breiter als sonst sein, wie die Veranstalter am Mittwoch ankündigten.
Zudem werde über Scanner für Temperatur-Messungen an den Eingängen nachgedacht. Weitere Maßnahmen sollen später bekanntgegeben werden. Die nächste CES ist bisher für den 6. bis 9. Januar 2021 angesetzt.
Zu der Fachveranstaltung kamen zuletzt jeweils mehr als 170.000 Teilnehmer aus aller Welt. Eine Messe in der üblichen Dimension wäre mit den Coronavirus-Vorsichtsmaßnahmen kaum vorstellbar. Wie Messekonzepte in Corona-Zeiten funktionieren, wird sich etwa im September auf der IFA in Berlin zeigen.
Die traditionelle Publikumsmesse unterm Funkturm soll in diesem Jahr als Fachveranstaltung für rund 4000 Branchenbesucher und Journalisten stattfinden. In diesem Jahr ging die CES wenige Wochen vor Ausbruch der Corona-Krise über die Bühne.
Update, 3. Juni, 18.22 Uhr: Weltgrößte Kinokette bangt in Corona-Krise um ihre Zukunft
Die weltgrößte Kinokette AMC warnt, dass die Corona-Krise ihr Überleben gefährden könnte. Es gebe "erhebliche Zweifel" am Fortbestand des Unternehmens, wenn sich die Wiedereröffnung der Filmtheater verzögern und das dann nötige zusätzliche Kapital nicht zu bekommen sein könnte, erklärte AMC am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC.
AMC gehört dem chinesischen Immobilienentwickler Dalian Wanda. Teil des Konzerns sind auch die UCI-Kinos in Deutschland. Für das erste Quartal - das nur zum Teil von der Schließung der Kinos in der Corona-Krise betroffen war - rechnet AMC mit einem Verlust von 2,1 bis 2,4 Milliarden Dollar.
Update, 3. Juni, 18.18 Uhr: WHO wegen chinesischem Goodwill-Botschafter am Pranger
100 Menschenrechtler und Organisationen aus aller Welt haben die Weltgesundheitsorganisation WHO aufgefordert, den chinesischen Journalisten James Chau als Sonderbotschafter fallen zu lassen. Sie werfen ihm vor, für China Propaganda zu betreiben, etwa indem er Peking gegen Kritik wegen anfangs schleppender Informationen über den Coronavirus-Ausbruch verteidige.
Zu den Unterzeichnern gehört auch Ulrich Delius, Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker. Er unterstütze den Aufruf, weil das Wirken von Chau dem Ansehen der WHO schade, schrieb er der Deutschen Presse-Agentur.
Ernennungen wie die von Chau als Goodwill-Botschafter müssten mit Vorsicht betrachtet werden, erklärte Delius. In China würden politische Gefangene gezwungen, vor Kameras des Staatsfernsehens vermeintliche Geständnisse abzulegen.
"James Chau war Teil dieses Apparates", schrieb Delius. "Chau hat sein WHO-Amt missbraucht, um seiner Schönmalerei der Besorgnis erregenden chinesischen Reaktion auf den Coronavirus-Ausbruch internationale Autorität zu verleihen", heißt es in dem Aufruf, den die in Genf ansässige Nichtregierungsorganisation UN Watch organisiert hat.
UN Watch überwacht nach eigenen Angaben, ob sich die Vereinten Nationen nach ihrer eigenen Charta richten. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Menschenrechtler aus den USA, der Schweiz, dem Kongo, Nigeria, Indien, Kanada, Großbritannien und Rumänien. Die WHO hatte nach einem Bericht der "Financial Times" über Chau eine Untersuchung der Vorwürfe angekündigt.
Die WHO ernennt Prominente zu Goodwill-Botschaftern, um ihre Botschaft von der Notwendigkeit einer besseren Gesundheitsversorgung zu transportieren. Dazu gehören etwa der brasilianische Fußballer Alisson Becker und die chinesische Sängerin Peng Liyuan, Ehefrau von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Die Funktion ist ehrenamtlich.
Update, 3. Juni, 17.54 Uhr: Motorrad-WM plant noch mindestens zwölf Rennen in diesem Jahr
Rechte-Inhaber Dorna Sports will in der nächsten Woche den Rennkalender für die Motorrad-WM vorstellen. Das teilte MotoGP-Geschäftsführer Carmelo Ezpeleta am Mittwoch mit. Geplant ist, bis Anfang November zwölf bis 13 Rennen auszutragen. Ob Rennen außerhalb Europas stattfinden können, ist jedoch unklar.
Update, 3. Juni, 17.49 Uhr: Dax erholt sich immer mehr von Corona
Weitere Vorschusslorbeeren von Anlegern für die Weltwirtschaft in Zeiten des Coronavirus haben den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch kräftig angetrieben. Der Dax legte im Tagesverlauf immer weiter zu und schloss 3,88 Prozent höher bei 12 487,36 Punkten.
Damit lässt sich der Börsenmonat Juni für den deutschen Aktienmarkt stark an: Um fast acht Prozent ging es an den beiden ersten Handelstagen des Monats bereits aufwärts. Mehr als drei Viertel der Verluste des Corona-Crash von Ende Februar bis Mitte März hat der Dax bereits aufgeholt.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel rückte zur Wochenmitte um 2,29 Prozent auf 26.677,43 Zähler vor.
Update, 3. Juni, 17.46 Uhr: Trump macht USA für Flieger aus China dicht!
Die US-Regierung verbietet ab Mitte Juni alle Passagierflüge chinesischer Fluggesellschaften in die USA. Das erklärte das Verkehrsministerium am Mittwoch. Als Grund führt die US-Regierung an, dass derzeit vier chinesische Airlines Flüge in die Vereinigten Staaten durchführten, obwohl es US-Fluggesellschaften weiterhin verboten sei, Passagiere nach China zu fliegen.
Die USA hoffen in der Sache bald eine Einigung mit China zu erzielen. Bis dahin würden ab 16. Juni chinesischen Airlines genauso viele - oder wenige - Flüge in die USA erlaubt wie umgekehrt, hieß es.
Vor der weltweiten Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie hatte es pro Woche nach Angaben des US-Verkehrsministeriums noch mehr als 300 Flüge zwischen den beiden Staaten gegeben. Die Zahl nahm rapide ab, nachdem die US-Regierung wegen der Pandemie eine Einreisesperre gegen Chinesen verhängt hatte.
Die Flüge haben auch eine große wirtschaftliche Bedeutung: Die USA sind die größte Volkswirtschaft der Welt, China liegt auf dem zweiten Platz. Zwischen den beiden Staaten gibt es allerdings viele Streitthemen - von einem andauernden Handelsstreit über den Umgang mit Hongkong bis hin zu China als Ursprungsort der Corona-Pandemie.
Von dem jüngsten Erlass sind der US-Regierung zufolge derzeit folgende chinesische Fluggesellschaften betroffen: Air China, China Eastern Airlines, China Southern Airlines und Xiamen Airlines.
Update, 3. Juni, 17.25 Uhr: Gesundheitsminister Spahn besucht Sanitätsmateriallager
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) hat sich bei der Bundeswehr für ihre Hilfe während der Corona-Pandemie bedankt.
"Die Bundeswehr hat uns per Amtshilfe ab der ersten Sekunde, ab der wir sie gebeten haben, tatkräftig unterstützt. Dabei ging es um Logistik und Einlagerung von Arzneimitteln", sagte der CDU-Politiker an Mittwoch bei einem Besuch des Sanitätsmateriallagers in Gronau.
Der Standort im Münsterland dient in den zurückliegenden Wochen als Zentralapotheke für das Bundesgesundheitsministerium. Das Bundeswehrlager mit 5 Soldaten und 35 Zivilisten ist eins von zweien dieser Art in Deutschland.
Dort wurde zum Beispiel Schutzkleidung aus China vor der Verteilung gelagert. "Wir haben hier im Gespräch gemerkt, dass wir alle zusammen, in den zurückliegenden Jahren zu wenig auf Bevorratung gesetzt haben", sagte Spahn.
Update, 3. Juni, 17.12 Uhr: Belgien öffnet Grenzen Mitte Juni - Cafés und Bars ab nächster Woche
Update, 3. Juni, 16.59 Uhr: Brasilien meldet Negativ-Rekord bei Corona-Toten
An nur einem Tag hat Brasilien 1262 Corona-Tote und damit einen neuen Negativ-Rekord registriert. Dies geht aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend (Ortszeit) hervor.
Im März war in Brasilien der erste Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden, ein 62 Jahre alter Mann. Seither sind noch nie so viele Infizierte an einem einzigen Tag gestorben.
Die Gesamtzahl der Corona-Toten stieg in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land Lateinamerikas auf 31.199. Das Ministerium meldete auch 28.936 Neuinfektionen, insgesamt lag die Zahl der Infizierten bei 555.383.
Update, 3. Juni, 16.32 Uhr: Schloss von Versailles öffnet wieder am 6. Juni
Das Versailler Schloss öffnet nach der coronabedingten Zwangspause am 6. Juni wieder seine Türen. Zugänglich sind das Schloss, die Gärten, Parkanlagen und das von Ludwig XV. für seine Mätresse Madame de Pompadour errichtete Trianon, teilte die Schlossleitung am Mittwoch mit.
Der Besuch kann nur mit vorheriger Reservierung eines Zeitfenster-Tickets und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen erfolgen.
Ab 2. Juni dürfen in Frankreich wieder Museen und Sehenswürdigkeiten öffnen. Das Loire-Schloss Chambord soll ab dem 5. Juni wieder zu besichtigen sein, das Schloss von Fontainebleau ab dem 1. Juli.
Update, 3. Juni, 16.28 Uhr: 20 Läufe in drei Ländern: DTM stellt neuen Rennkalender vor
Das Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) startet im Juli auf dem Norisring in die neue Saison. Der Stadtkurs in Nürnberg bildet vom 10. bis zum 12. Juli den Auftakt, der 20. und letzte Lauf wird am 8. November traditionell auf dem Hockenheimring ausgetragen, wie der DTM-Veranstalter ITR am Mittwoch mitteilte.
Für DTM-Boss Gerhard Berger war die Erstellung des Kalenders demnach das "Ergebnis harter Arbeit unter allen Beteiligten unter ganz besonderen Herausforderungen". Mit Audi und BMW werden nach dem Ausstieg von Aston Martin nur zwei Hersteller vertreten sein, Audi wird sich nach der Saison aus der Rennserie zurückziehen.
Um die aufgrund der Coronavirus-Pandemie verkürzte Zeit für die neue Saison zu nutzen, finden auf dem Lausitzring, dem Nürburgring sowie im belgischen Zolder Doppelveranstaltungen an aufeinanderfolgenden Wochenenden statt, sodass auf diesen Kursen insgesamt jeweils vier Läufe gefahren werden.
Zudem gibt es noch jeweils zwei Rennen im niederländischen Assen und auf der Traditionsstrecke von Spa-Franchorchamps. Die strengen Hygienemaßnahmen lassen dabei keine Zuschauer zu.
Update, 3. Juni, 16.25 Uhr: Italien öffnet Grenzen: Viele Hotels in Südtirol sind noch zu
Italien hat seine Grenzen zwar für Urlauber geöffnet, doch noch sind viele Hotels geschlossen. In der bei deutschen Touristen beliebten Provinz Bozen zum Beispiel haben nach Schätzungen des Hotelier- und Gastwirteverbandes erst maximal 20 Prozent der Betriebe auf.
Exakte Zahlen lägen nicht vor, teilte die Landesregierung in Bozen mit. Italien erlaubt seit Mittwoch den Bürgern aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritannien, Norwegen und der Schweiz die freie Einreise.
In Bozen schätzen die Verantwortlichen, dass die Zahl der offenen Häuser schnell steigen wird: Um den 15. Juni herum dürften sechs von zehn Hotels und Pensionen arbeiten, hieß es. Ein weiterer Teil der Betriebe werde voraussichtlich zwischen Anfang und Mitte Juli öffnen.
Derzeit sei die Buchungslage in Südtirol "noch verhalten". Allerdings spürten die Betriebe seit dem Wochenende eine Zunahme der Anfragen. In Rom, einem weiteren Touristenmagneten Italiens, waren am Mittwoch ebenfalls noch viele Hotels im Zentrum dicht.
An den Küsten bereiten sich zahlreiche Hotels weiter darauf vor, die erforderlichen Hygieneregeln und Vorschriften zum Abstandhalten etwa beim Essen und beim Sonnen umzusetzen. Zugleich fürchten Hoteliers die Kosten einer zu frühen Öffnung, wenn noch nicht genug Gäste da sind.
Wegen der Corona-Pandemie erwartet Italiens Tourismusbranche Umsatzverluste im hohen Milliardenbereich. Die Regierung in Rom hatte seit dem 10. März einen strengen Lockdown verfügt. Mit sinkenden Infektionszahlen wurde er schrittweise gelockert.
Update, 3. Juni, 16.21 Uhr: EU-Ratschef: Keine Einigung beim nächsten EU-Gipfel auf Hilfsprogramm
Der nächste EU-Gipfel wird nach Einschätzung von EU-Ratschef Charles Michel keine Einigung auf das 750-Milliarden-Euro-Programm zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise bringen.
Die Beratungen am 19. Juni sollten per Videoschalte abgehalten werden und der "gründlichen Vorbereitung" für einen späteren EU-Gipfel dienen, teilte Michels Sprecher am Mittwoch auf Twitter mit. Dieser solle dann wenn möglich als physisches Treffen stattfinden.
Bislang war unklar, ob Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und ihre EU-Kollegen womöglich schon übernächste Woche persönlich zusammenkommen. Bei den Beratungen soll es zum einen um den 750-Milliarden-Plan für den wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Krise gehen, zum anderen um einen neuen Entwurf für den siebenjährigen Haushaltsrahmen in Höhe von 1,1 Billionen Euro.
Für beides hatte die EU-Kommission vergangene Woche Vorschläge vorgelegt. Nötig wäre Einstimmigkeit der 27 EU-Staaten sowie anschließend die Zustimmung nationaler Parlamente und des EU-Parlaments. Bei einem Gipfeltreffen im Februar waren die Verhandlungen über den Haushaltsrahmen schon einmal gescheitert.
Der Aufbauplan soll nach dem Vorschlag der EU-Kommission einen Umfang von 750 Milliarden Euro haben. Allein 500 Milliarden Euro sollen demnach als nicht rückzahlbare Zuwendungen und weitere 250 Milliarden Euro als Kredite an die EU-Staaten fließen.
Dass aus Krediten stammendes Geld als Zuwendung und nicht nur als rückzahlbares Darlehen an Krisenstaaten fließen soll, stößt bei einigen EU-Ländern wie Österreich und den Niederlanden jedoch auf heftigen Widerstand.
Update, 3. Juni, 16.12 Uhr: Verband: Mindestens 600 Pflegekräfte nach Coronainfektion gestorben
Weltweit sind nach Verbandsangaben mindestens 600 Pflegekräfte durch eine Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Mehr als 230.000 hätten sich infiziert. Diese Zahlen meldete der Internationale Verband der Pflegekräfte (ICN) am Mittwoch in Genf.
Die wahren Zahlen liegen wahrscheinlich weitaus höher, wie der Verband berichtet. Der Vorsitzende Howard Catton nannte eine Zahl von womöglich 450.000. Aus vielen Ländern lägen keine Informationen vor. In Deutschland liege die Todeszahl der infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen relativ niedrig.
Nicht nur die Pflegekräfte selbst, auch die Patienten seien durch die hohen Ansteckungsraten in Gefahr. Er rief Länder auf, die Infektionen und Todesfälle unter Mitarbeitern des Gesundheitswesens systematisch zu erheben.
Nur so könnten Muster erkannt und wichtige Fragen beantwortet werden: In welchen Teilen des Gesundheitswesens die Ansteckungen besonders hoch oder welche Schutzmaßnahmen besonders effektiv seien.
"Pflegeberufe gehören offenbar zur Zeit zu den gefährlichsten Jobs der Welt", meinte Catton. ICN ist ein Dachverband mit 130 nationalen Pflegeverbänden, die nach ICN-Angaben zusammen mehrere Millionen Mitglieder haben.
Update, 3. Juni, 16.06 Uhr: Kultusminister wollen möglichst schnell zum Schulregelbetrieb zurück
Die Kultusminister der Länder wollen so schnell wie möglich zum regulären Schulbetrieb zurückkehren. Das ist das Ergebnis einer kurzfristig anberaumten Schaltkonferenz vom Dienstagabend, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Reihen der Kultusministerkonferenz (KMK) erfuhr.
Das Recht auf Bildung lasse sich am besten im Regelbetrieb verwirklichen, stellen die Teilnehmer fest. Die schnelle Rückkehr sei im Interesse der Kinder und Jugendlichen. Voraussetzung sei, dass das Infektionsgeschehen dies zulasse.
Auf einen einheitlichen Termin verständigte sich die KMK nicht. Dies könne wegen der unterschiedlichen Ferienzeiten bei einigen Ländern schon vor den Sommerferien sein, bei anderen erst danach.
Die KMK einigte sich auch darauf, bei ihrer nächsten offiziellen Sitzung am 18. Juni mit Bildungswissenschaftlern über die Planung und Gestaltung des neuen Schuljahrs zu beraten. Die Länder wollen sich auch über geplante und bereits in Auftrag gegebene Studien und Gutachten fortlaufend informieren.
Update, 3. Juni, 16.02 Uhr: Coronavirus laut EU-Kommission nur mittlere Gefahr am Arbeitsplatz
Das Coronavirus gehört nach einer Entscheidung der EU-Kommission nicht in die höchste Gefahrenstufe biologischer Risiken am Arbeitsplatz. Die Brüsseler Behörde stufte das Virus am Mittwoch in die Kategorie drei von vier ein und löste damit Unmut im EU-Parlament aus.
Die Sozialdemokraten kündigten Widerstand an, da bei Stufe drei die Schutzmaßnahmen für Arbeitnehmer weniger strikt ausfallen.
Die Kommission betonte, dass das Coronavirus Sars-CoV-2 überhaupt so rasch in die Liste gefährlicher biologischer Stoffe aufgenommen wurde, diene dem zusätzlichen Schutz aller Arbeitnehmer und vor allem jener, die am Arbeitsplatz direkt mit dem Virus in Kontakt kommen können, zum Beispiel in Kliniken, Laboren oder industriellen Herstellungsprozessen. Bei der Einstufung habe man sich auf den Rat von Wissenschaftlern aller EU-Staaten gestützt.
Die Sozialdemokraten kritisieren die Kategorisierung als "mittleres Risiko" jedoch als nicht angemessen. Tausende seien an Covid-19 gestorben, erklärte die Europaabgeordnete Agnes Jongerius. Jetzt kehrten Millionen an den Arbeitsplatz zurück und müssten ausreichend geschützt werden. Covid-19 müsse in die höchste Gefahrenklasse.
Stufe drei bedeute nach der entsprechenden EU-Richtlinie, dass für ein ernstes Gesundheitsrisiko "üblicherweise eine wirksame Prophylaxe oder Behandlungsmethode verfügbar ist".
Stufe vier bedeutet, dass "üblicherweise keine wirksame Prophylaxe oder Behandlungsmethode verfügbar ist". Für Covid-19 gibt es bisher keinen Impfstoff und auch nur erste Ansätze für Behandlungsmethoden. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte aber, das sei nur eines von mehreren Kriterien für die Einstufung.
Das EU-Parlament könnte binnen eines Monats Einspruch erheben, wenn es dort eine Mehrheit gibt.
Update, 3. Juni, 15.52 Uhr: Berliner Flughäfen erwarten bestenfalls ein Drittel der Passagiere
Der Luftverkehr in Berlin wird durch die Corona-Krise auf das Niveau der 90er Jahre zurückgeworfen. Seit Januar gab es rund sechs Millionen Fluggäste. "Ich wäre froh, wenn wir dieses Jahr zweistellig würden", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am Mittwoch.
Weniger als zehn Millionen Fluggäste hatte es in Tegel und Schönefeld zuletzt 1993 gegeben, als es 9,7 Millionen waren. 2019 waren es 35,6 Millionen.
Weil in der Corona-Krise inzwischen wieder mehr Reisefreiheit herrscht, gab das Unternehmen am Mittwoch seinen Plan auf, den Flughafen Tegel vorübergehend vom Netz zu nehmen. Zwar gab es am Mittwoch nur 17 Starts und Landungen an beiden Flughäfen, Mitte Juni würden aber täglich etwa 40 erwartet, Ende Juli dann mehr als 100.
Damit erreiche man die Marke von 20.000 Passagieren am Tag - dann reiche wegen der Corona-Abstandsvorgaben Schönefeld allein nicht mehr. "Und damit haben wir die Situation, dass wir bei der Kapazität wieder auf beide Flughäfen schauen müssen."
Update, 3. Juni, 15.49 Uhr: EU-Kommission will Unabhängigkeit bei Medikamentenversorgung sichern
Die Europäische Kommission will die Pharmaindustrie in der Europäischen Union stützen und mehr Unabhängigkeit in der Versorgung mit Medikamenten schaffen. Dazu veröffentlichte die Kommission am Mittwoch ein erstes Eckpunktepapier für eine EU-weite Pharmastrategie. Die Corona-Pandemie zeige deutlich, dass es ein gemeinsames koordiniertes Vorgehen brauche, um derartigen Herausforderungen zu begegnen.
Die Versorgung Europas mit sicheren und erschwinglichen Arzneimitteln sei dabei ebenso Ziel wie der Erhalt der weltweiten Führungsposition der hiesige Pharmaindustrie. Dazu solle die Abhängigkeit von Produzenten in Drittstaaten reduziert werden.
Um diese Ziele zu erreichen, soll bis zum Ende des Jahres eine konkrete Pharma-Strategie unter Einbeziehung der EU-Staaten, der Öffentlichkeit sowie verschiedener Experten entwickelt werden.
Update, 3. Juni, 15.47 Uhr: Paket-Zusteller DPD lässt 400 Mitarbeiter vorsorglich auf das Coronavirus testen
Der Zusteller DPD hat 400 Beschäftigte seines Duisburger Paketsortierzentrums vorsorglich auf das Coronavirus testen lassen. Die ganze Geschichte >>> HIER.
Update, 3. Juni, 15.44 Uhr: Ärger über Schulschließungen in Göttingen nach Corona-Ausbruch
Eltern und Schulleiter in Göttingen sind verärgert darüber, dass in der Unistadt die Schulen als Folge eines Corona-Ausbruchs in dieser Woche geschlossen bleiben.
"Es ist erschreckend, dass es Menschen gibt, die meinen, für sie gelten die Regeln nicht oder für sie wären die Regeln unter bestimmten Umständen außer Kraft gesetzt", sagte am Mittwoch der Leiter der Neuen Integrierten Gesamtschule Göttingen, Lars Humrich.
Für die Kinder und Jugendlichen bedeute die neuerliche Schließung aller Schulen in Göttingen eine weitere Verunsicherung.
Update, 3. Juni, 15.41 Uhr: Vor Impf-Gipfel - NGOs fordern fairen Zugang und mehr Einsatz
Einen Tag vor einem internationalen Gipfel hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen einen fairen Zugang und bezahlbare Preise für künftige Covid-19-Impfstoffe gefordert. Die Staaten und die internationale Impfallianz Gavi sollten von den Pharmaunternehmen verlangen, ihre Produktionskosten offenzulegen, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung.
"Es muss bezahlbare Preise für alle und einen objektiven und fairen globalen Verteilmechanismus geben, an den sich alle Regierungen und Gavi selbst halten", sagte Marco Alves von der Organisation. Die britische Regierung ist der Gastgeber der virtuellen Geberkonferenz (Global Vaccine Summit).
Bei einem früheren Gavi-Fonds für einen Impfstoff gegen Lungenentzündung habe sich gezeigt, dass einige Länder wegen des hohen Preises nicht ausreichend Impfstoffe hätten beziehen können, sagte Alves. "Das darf sich bei Covid-19 nicht wiederholen."
Zugleich forderten sieben Nichtregierungsorganisationen von der Bundesregierung, ihren Beitrag für die Impfallianz zu erhöhen. Statt 600 seien 700 Millionen Euro nötig, hieß es in einer Mitteilung von Mittwoch.
In Ländern mit geringen Einkommen fehle Millionen Kindern der Schutz vor vermeidbaren Krankheiten. Wegen der Pandemie sei die Zahl der Routineimpfungen bereits jetzt deutlich zurückgegangen.
Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören die Organisationen Aktionsbündnis gegen Aids, Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Global Citizen, ONE, Plan International Deutschland, Save the Children und World Vision Deutschland.
Update, 3. Juni, 15.32 Uhr: Verband rechnet vorübergehend mit Schnäppchen bei Flugtickets
Mit dem Flugverkehr geht es wieder aufwärts: Die Talsohle sei nach dem coronabedingten Einbruch wohl durchschritten, berichtete der Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) am Mittwoch in Genf. Fluggesellschaften in Asien hätten Passagiere mit Schnäppchen auf Inlandsstrecken zurückgewonnen, und dasselbe sei in Europa zu erwarten, sagte IATA-Chefökonom Brian Pearce.
Seit dem 21. April hätten die Flüge weltweit um 30 Prozent zugenommen, allerdings von sehr niedrigem Niveau aus. Insgesamt liege der Flugverkehr noch 73 Prozent unter dem Niveau von Anfang des Jahres. Der 21. April sei nach den aktuellen Analysen bei allen Flügen, inklusive Frachtmaschinen, der Tiefpunkt gewesen, sagte Pearce.
Während der Frachtverkehr teils weiterlief, brach der Passagierverkehr um 98 bis 99 Prozent ein. Es gab praktisch lediglich Rückholflüge für gestrandete Landsleute.
Update, 3. Juni, 15.21 Uhr: DFL will sich für Medienvertreter in Fußball-Stadien einbringen
Die Deutsche Fußball Liga will sich bei der Politik dafür einsetzen, dass bei den Geisterspielen wieder mehr Medienvertreter in die Stadien dürfen. Dies teilte die Dachorganisation der 36 Proficlubs am Mittwoch via Twitter mit.
Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Deutsche Journalisten-Verband (DJV), Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) und verschiedene Sportredaktionen hatten an die jeweils zuständige Landespolitik und die DFL appelliert, die Zahl der Berichterstatter und vor allem Fotografen deutlich zu erhöhen.
Bisher sind neben den Mitarbeitern der Fernsehrechte-Inhaber nur zehn schreibende Reporter und drei Fotografen pro Spiel in der 1. und 2. Liga zugelassen.
"Die Erfahrungen der ersten beiden Spieltage nach dem DFL-Konzept haben gezeigt, dass in den weitläufigen Stadien sichere Abläufe organisiert werden können", heißt es in der Erklärung der Journalisten, die die "Breite und Vielfältigkeit" der Berichterstattung unverhältnismäßig eingeschränkt sieht: "Die weitläufigen Arenen lassen auch unter Beachtung der Hygiene-Standards den Einsatz von deutlich mehr schreibenden Journalist und Fotografen im Innenraum oder auf den Tribünen zu."
Die DFL wiederum verweist darauf, dass die Wiederaufnahme des Spielbetriebs an das verbindliche Konzept mit einem absoluten Minimum an Personen im Stadion gebunden ist. Sie könne aber grundsätzlich nachvollziehen, "wenn nun eine Öffnung für eine größere Anzahl Medienvertreter gewünscht wird, und wird dies in die weiteren Gespräche mit der Politik einbringen".
Update, 3. Juni, 15.18 Uhr: "Corona-Rebellen" breiten sich aus - 29 Chat-Gruppen in NRW
Selbst ernannte "Corona-Rebellen" breiten sich nach Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums zunehmend aus. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es demnach 29 entsprechende Untergruppen im Messengerdienst Telegram, über den die Anhänger sich vernetzen.
Begründer der Gruppierung soll ein Reichsbürger sein. Die "Corona-Rebellen" rufen bundesweit zu Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen auf. Zuerst hatte die "Rheinische Post" (Mittwoch) darüber berichtet.
"Wie hoch der Anteil von 'Reichsbürgern' und 'Selbstverwaltern' an diesem Protestmilieu ist, ist nicht bekannt", heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Diese Gruppen nutzten jedoch die Proteste gegen Corona-Maßnahmen, um Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Auch Rechtsextremisten rufen nach Angaben des Ministeriums dazu auf, sich an Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen zu beteiligen und "auch bei Kundgebungen außerhalb des rechtsextremistischen Spektrums Präsenz in der Öffentlichkeit zu zeigen". Dabei seien teilweise "antisemitische Agitationsmuster zu beobachten".
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko sagte: "Es ist nachvollziehbar, dass Menschen wegen der Corona-Maßnahmen um ihre Grundrechte besorgt sind und auf die Straße gehen. Wir müssen uns aber zusammen dagegen wehren, dass diese Proteste von Rechtsextremen vereinnahmt werden."
Update, 3. Juni, 15.02 Uhr: Frankreich kündigt baldigen Hilfsplan für Luftfahrtindustrie an
Die französische Regierung will sehr bald einen Hilfsplan für die von der Corona-Krise besonders getroffene Luftfahrtindustrie vorlegen. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye sagte am Mittwoch in Paris nach einer Kabinettssitzung, dass solle "in einigen Tagen" passieren - ein genauer Termin blieb jedoch offen.
Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist mit Hunderttausenden Jobs ein wichtiger Wirtschaftszweig im Land. Der Airbus-Konzern hat im südwestfranzösischen Toulouse seine Schaltzentrale.
Update, 3. Juni, 14.58 Uhr: Frankreichs Regierung zufrieden mit Start von Corona-Warn-App
Frankreichs Regierung hat sich zufrieden mit dem Start der Coronavirus-Warn-App "StopCovid" gezeigt. Rund 600.000 Menschen hätten die Anwendung bereits heruntergeladen, sagte der Staatssekretär für Digitales, Cédric O, am Mittwoch im Fernsehsender France 2.
Die Regierung habe kein gesetztes Ziel für die Zahl der Downloads gehabt. Damit die App aber wirksam sei, müsste sie von mehreren Millionen Französinnen und Franzosen genutzt werden, betonte O. "Ab den ersten Downloads verhindert die Anwendung Infektionen, Erkrankungen und sogar Todesfälle." Die kostenlose Anwendung ist seit Dienstag verfügbar.
Update, 3. Juni, 14.49 Uhr: Spahn über Schlauchboot-Party in Berlin: "Diese Bilder bereiten mir Sorge"
Angesichts eines Party-Protests mit 400 Schlauchbooten am Pfingstwochenende in Berlin hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) Disziplin angemahnt. Die ganze Geschichte >>> HIER.
Update, 3. Juni, 14.30 Uhr: Spaniens Ärzte und Pfleger erhalten für Corona-Kampf Asturien-Preis
Das medizinische Personal, das im Corona-Hotspot Spanien seit Monaten die Pandemie bekämpft, erhält den angesehenen spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Eintracht. Die Ärzte und Pfleger, die an "vorderster Front" arbeiteten, hätten sich durch "bedingungslosen Einsatz" und "lobenswerte Professionalität und Engagement" ausgezeichnet, begründete die Jury bei der Bekanntgabe der Sieger am Mittwoch in Oviedo in Nordspanien ihre Entscheidung.
Bei der Behandlung von Covid-19-Kranken hätten sie häufig nicht über die nötige Schutzausrüstung verfügt und die eigene Gesundheit selbstlos aufs Spiel gesetzt.
Die Preisträger erhalten jeweils 50 000 Euro und die Nachbildung einer Statue von Joan Miró. Die Auszeichnungen werden Ende Oktober von König Felipe VI. (52) in Oviedo überreicht.
Update, 3. Juni, 14.25 Uhr: WHO erinnert Russland vor Militärparade an Corona-Gefahr
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Russland vor den Militärparaden und vor dem Verfassungsreferendum aufgerufen, sich an die Corona-Empfehlungen bei Massenveranstaltungen zu halten. Auch bei Großereignissen im Freien müssten Abstand gehalten und Hygienevorschriften beachtet werden, sagte die WHO-Vertreterin in Russland, Melita Vujnovic, am Mittwoch bei einer Videoschalte.
In Russland gibt es täglich mehr als 8000 neue Corona-Infektionen. Trotzdem hat Kremlchef Wladimir Putin (67) die am 9. Mai zunächst abgesagte Parade zum 75. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitler-Deutschland nun für den 24. Juni angesetzt.
Am 1. Juli will Putin zudem bei einer Volksabstimmung über die größte Verfassungsänderung der russischen Geschichte abstimmen lassen. Das neue Grundgesetz macht den Weg für seinen dauerhaften Verbleib an der Macht frei.
In der Corona-Pandemie stabilisiere sich zwar die Lage in Russland, sagte die WHO-Vertreterin. Trotzdem sei die Infektionsrate noch nicht auf dem erwünschten niedrigen Stand. Die WHO hoffe, dass es durch die Paraden und die Volksabstimmung nicht zu einem neuen größeren Corona-Ausbruch komme.
Update, 3. Juni, 14.18 Uhr: Bulgariens Regierungschef kündigt Ende der Maskenpflicht an
Der bulgarische Regierungschef Boiko Borissow (60) drängt auf eine Aufhebung der Maskenpflicht in dem EU-Land ab 15. Juni. "Dann fallen alle (Corona-Schutz)Maßnahmen weg, und bleiben nur die sozialen (Hilfen)", sagte Borissow am Mittwoch.
In Bulgarien gilt seit 1. Mai die Maskenpflicht zum Schutz gegen das Coronavirus nur noch in geschlossenen öffentlichen Räumen und nicht mehr im Freien. In Bussen und Bahnen, Läden und Kirchen sowie in Institutionen müssen die Menschen jetzt noch immer einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
In dem Balkanland soll eine einmonatige "epidemische Ausnahmesituation" am 14. Juni enden. Diese Regelung ersetzt einen zweimonatigen Ausnahmezustand, der am 13. März wegen der Ausbreitung des Coronavirus verhängt worden war.
Lokale, Museen, Bibliotheken, Kinos sowie Fitnesszentren und Shoppingmalls sind unter Schutzauflagen wieder geöffnet. Die Tourismussaison des Urlaubslandes am Schwarzen Meer soll am 1. Juli beginnen.
Update, 3. Juni, 14.15 Uhr: Spaniens Profi-Fußball kehrt am 10. Juni mit Zweitliga-Spiel zurück
Der spanische Profi-Fußball nimmt den Spielbetrieb nach der dreimonatigen Corona-Zwangspause am 10. Juni mit der zweiten Halbzeit der im Dezember abgebrochenen Zweitliga-Partie zwischen Rayo Vallecano und Albacete Balompie wieder auf. Das teilte der spanische Verband (RFEF) am Mittwoch mit.
Die Erste Liga nimmt am 11. Juni mit dem andalusischen Stadtderby Betis gegen FC Sevilla den Spielbetrieb wieder auf. In der Primera División liegt Titelverteidiger FC Barcelona elf Spieltage vor Saisonende zwei Punkte vor Erzrivale Real Madrid. Sowohl in der 1. als auch in der 2. Liga Spaniens stehen elf Runden aus. Die letzten Begegnungen der Saison sollen am 26. Juli stattfinden.
Update, 3. Juni, 14.12 Uhr: Lufthansa-Chef: Wollen Kündigungen so weit wie möglich vermeiden
Die Lufthansa will bei dem geplanten tiefgreifenden Konzernumbau Kündigungen so weit wie möglich vermeiden. Das sagte Vorstandschef Carsten Spohr (53) am Mittwoch in Frankfurt. Zugleich betonte er: "Wir werden jeden Stein in dem Unternehmen umdrehen." Das Management will die Stückkosten im Vergleich zum Niveau vor der Corona-Krise "deutlich" senken.
Im ersten Quartal brockte die Corona-Krise dem Konzern einen Milliardenverlust ein. Unter dem Strich stand ein Minus von 2,1 Milliarden Euro nach einem saisontypischen Minus von 342 Millionen ein Jahr zuvor. Eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich der Vorstand weiterhin nicht zu, erwartet aber unverändert einen signifikanten Rückgang des operativen Ergebnisses. Das Unternehmen erwartet nur eine schrittweise anziehende Nachfrage nach Flugreisen.
Update, 3. Juni, 14.10 Uhr: Turkish Airlines führt auf ihren Flügen «Gesundheitsinspektor» ein
Die halbstaatliche türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines setzt angesichts der Corona-Pandemie auf ihren Flügen nun sogenannte Hygiene-Experten ein. Je ein Mitglied der Crew werde sich als "Gesundheitsinspektor" allein darum kümmern, dass Reinlichkeitsmaßnahmen und Abstandsregeln eingehalten würden, heißt es in einer Stellungnahme vom Mittwoch.
Die Flugbegleiter sollen beispielsweise darauf achten, dass sich vor den Toiletten keine Schlangen bilden, dass alle Passagiere ihre Masken tragen oder diese nicht alle auf einmal während der Essensausgabe abnehmen. Sie sollen die Toiletten regelmäßig desinfizieren und auf einigen Flügen an Passagiere Hygiene-Kits verteilen. Die enthalten eine Maske, Desinfektionsmittel und antiseptische Tücher.
Turkish Airlines will internationalen Verbindungen ab dem 10. Juni wieder aufnehmen.
Update, 3. Juni, 14.05 Uhr: Europas Handballverband plant Spiele mit Zuschauern
Die Europäische Handballföderation (EHF) plant die Ausrichtung des Champions-League-Finalturniers Ende Dezember in Köln mit Zuschauern. "Wir gehen aktuell davon aus, dass das Final Four – wie auch die Frauen-Europameisterschaft im Dezember in Dänemark und Norwegen – mit Zuschauern durchgeführt werden können", sagte David Szlezak (46), Geschäftsführer der EHF Marketing, der "Handballwoche" (Mittwoch).
Wegen der Corona-Pandemie war das Finalturnier der Königsklasse auf den 28. und 29. Dezember verlegt worden. "Das Final Four wäre auch im Mai 2020 ausverkauft gewesen und knapp 20 000 Fans haben sich auf dieses Handball-Fest gefreut. Alle gekauften Tickets behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit für den 28. und 29. Dezember", sagte Szlezak. Die Frauen-EM findet vom 3. bis 20. Dezember in Dänemark und Norwegen statt.
Update, 3. Juni, 13.50 Uhr: Heil blickt "zuversichtlich" auf Verhandlungen zum Konjunkturpaket
Arbeitsminister Hubertus Heil (47) hat sich mit Blick auf die Verhandlungen über ein Konjunkturpaket in der Corona-Krise optimistisch gezeigt. Es sei "zuversichtlich", dass man "gemeinsam zu den notwendigen und richtigen Maßnahmen" kommen werde, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin.
Ziele seien Investitionen und die Stärkung der Kaufkraft besonders von Familien, um die Wirtschaft in Gang zu bringen. Darüber werde "intensiv gesprochen". Es liege eine "Fülle von guten Vorschlägen auf dem Tisch". Zu Details wollte er unter Verweis auf laufende Gespräche keine Stellung nehmen.
Update, 3. Juni, 13.40 Uhr: Tui: Startklar für Sommerurlaub nach Aufhebung der Reisewarnung
Der Reisekonzern Tui will nach der Aufhebung der Reisewarnung für 29 europäische Länder in der zweiten Junihälfte wieder Richtung Süden starten. Nach dreimonatiger Pause stehen am 17. Juni die ersten Flüge nach Faro von Düsseldorf und Frankfurt im Flugplan, wie der Branchenprimus am Mittwoch in Hannover auf Anfrage mitteilte. Zuvor hatte das digitale Wirtschaftsmagazin "Business Insider" darüber berichtet. Auch Mallorca könnte bald wieder angeflogen werden.
Tui befinde sich zur Zeit in Gesprächen mit der Regionalregierung der Balearen, um im Rahmen eines Pilotprojekts ab Mitte Juni auch erste Flüge für Pauschalreisekunden nach Mallorca anbieten zu können, erklärte das Unternehmen. Da in Spanien noch über den 15. Juni hinaus Einreisesperren wegen der Corona-Pandemie gelten, verzögert sich für das Land die Aufhebung der Reisewarnung.
Update, 3. Juni, 13.30 Uhr: Lehrerverband und Herbergswerk fordern Hilfe für Jugendherbergen
Der Deutsche Lehrerverband (DL) und das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) fordern in der Corona-Krise einen Rettungsschirm für die bundesweit 450 Jugendherbergen. "Eine Stornierung fast aller bestehenden Buchungen, der maximale Rückgang von Neubuchungen und damit der Verlust der Möglichkeit der Erwirtschaftung von Umsatz einerseits sowie laufenden Kosten und Verpflichtungen andererseits haben alle 14 regionalen Landesverbände des DJH in massive wirtschaftliche Notlagen gebracht", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von DJH und DL von Mittwoch.
Die bislang aufgelegten Schutzschirme, Sonderkredite, Liquiditätshilfen oder direkten finanziellen Unterstützungsleistungen des Bundes und der Mehrzahl der Länder griffen für die Jugendherbergen nicht, heißt es in der Mitteilung weiter, "weil sie in ihrem Status als gemeinnützige Bildungs- und Beherbergungsbetriebe in vielen entsprechenden Programmen nicht berücksichtigt werden".
"Sie sind seit über einem Jahrhundert bewährte Partner der Schulen und Verbände bei der Durchführung von Klassenfahrten und Gruppenreisen", heißt es weiter. "Wenn zahlreiche Jugendherbergen aus wirtschaftlichen Gründen und wegen mangelnder Unterstützung der Politik schließen müssten, bedeutet das den Verlust eines wichtigen außerschulischen Bildungsorts, auch auf lange Sicht", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger (65), laut Mitteilung.
Update, 3. Juni, 13.15 Uhr: Wiener Staatsoper spielt nach Corona-Pause wieder auf
Die Wiener Staatsoper plant noch in diesem Monat erste Konzerte nach der verordneten Pause aufgrund der Corona-Pandemie. Nach mehreren Wochen Stillstand stehen nun bis Ende Juni 14 Konzerte für jeweils maximal 100 Besucher am Programm, wie das Opernhaus am Mittwoch mitteilte. Alle Konzerte werden zudem als Livestream kostenfrei übertragen. Das Opernhaus verfügt eigentlich über 1709 Sitz- und 567 Stehplätze.
Aus Sicherheitsgründen werden ausschließlich Einzel-Sitzplätze im Parkett angeboten. Besucher sollen den entsprechenden Sicherheitsabstand einhalten, sich die Hände desinfizieren und bis zu ihrem Sitzplatz einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Update, 3. Juni, 13.05 Uhr: Tschechien und Slowakei öffnen Grenze untereinander
Tschechen und Slowaken können ab Donnerstag wieder frei ins jeweils andere Land reisen. Das kündigte der neue slowakische Regierungschef Igor Matovic (47) bei seinem Antrittsbesuch in Prag am Mittwoch an - als ein "Geschenk", wie er sagte. Bisher war dies nur für 48 Stunden möglich.
"Wir stellen die Tschechoslowakei wieder her, indem wir die völlige Bewegungsfreiheit zwischen der Slowakei und Tschechien ermöglichen", erklärte der konservative Politiker. Damit spielte er darauf an, dass die heutigen EU-Mitgliedstaaten bis zur Teilung 1993 ein gemeinsames Land gebildet hatten.
Update, 3. Juni, 13 Uhr: Österreich öffnet Grenzen zu allen Nachbarstaaten außer Italien
Österreich setzt nach rund drei Monaten der Reisebeschränkungen zu seinen Nachbarländer aufgrund der Corona-Pandemie wieder auf Reisefreiheit. Alle Grenzbeschränkungen zu Deutschland, Liechtenstein, der Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn würden diese Woche aufgehoben, sagte Außenminister Alexander Schallenberg (50, ÖVP) am Mittwoch in Wien.
Einzige Ausnahme ist Italien. Dort bleiben die Beschränkungen bestehen, kommende Woche soll die nächste Einschätzung erfolgen. Die Regierung in Wien sei im regen Kontakt mit Rom. Der Plan sei eine Öffnung zu Italien, sobald es die Zahlen zuließen.
Update, 3. Juni, 12.57 Uhr: Tausende Hinweise auf Betrug bei Corona-Soforthilfen
In der Corona-Krise hat eine Einheit des Zolls mehrere Tausend Hinweise erhalten, dass Kriminelle die Situation für Corona-Soforthilfen ausnutzen. Knapp 5000 Meldungen mit möglichen Bezügen zu Covid-19 seien in den vergangenen neun Wochen bei der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen eingegangen, teile die Zolleinheit mit, die auch Financial Intelligence Unit (FIU) genannt wird. Davon seien 4100 Meldungen Hinweise auf "das betrügerische Erlangen von Soforthilfen", hieß es weiter.
Kriminelle versuchen Erkenntnissen der FIU zufolge, die bestehende Unsicherheit bei Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen für betrügerische Zwecke auszunutzen.
Update, 3. Juni, 12.53 Uhr: Niedersachsen bereitet weitere Lockerungen zum 8. Juni vor
Niedersachsens Landesregierung bereitet zum 8. Juni eine Reihe weiterer Lockerungen der Corona-Auflagen vor. Aus einem Entwurf der neuen Corona-Verordnung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, geht hervor, dass unter anderem Veranstaltungen im Freien mit bis zu 250 Teilnehmern unter Auflagen wieder erlaubt werden könnten. Das gilt auch für Kulturangebote, während Theater und Kinos weiter geschlossen bleiben sollen.
Auch für den Tourismus sind weiterreichende Möglichkeiten vorgesehen. So könnten Hotels von kommender Woche an mit einer Auslastung von 80 Prozent planen statt wie bisher mit 60 Prozent. Auch Anbieter touristischer Busreisen sollen ihr Geschäft wieder aufnehmen können. In der Gastronomie könnten Bars wieder Gäste empfangen.
Demonstrationen im Freien wären anders als bisher auch unabhängig von Ausnahmegenehmigungen möglich. Hochzeiten, Taufen und Beerdigungen könnten statt mit 20 mit bis zu 50 Teilnehmern stattfinden. Nach den Freibädern könnten zudem die Schwimmbäder öffnen. Gelten soll die neue Verordnung bis zum 1. Juli. Es wäre die vierte Stufe in Niedersachsens fünfstufigem Lockerungsplan.
Update, 3. Juni, 12.50 Uhr: Rot-Rot-Grün und CDU planen Familienbonus von 100 Euro pro Kind
Die Fraktionen von Linke, SPD, Grüne und CDU in Thüringen wollen zusammen einen Familienbonus von einmalig 100 Euro für jedes Kind bis 18 Jahren auf den Weg bringen. Wie mehrere der beteiligten Fraktionen am Mittwoch mitteilten, verständigte man sich nach mehrstündigen Beratungen auf Soforthilfen zur Bewältigung der Corona-Krise.
Die Einigung sieht unter anderem 185 Millionen Euro Hilfe für Kommunen sowie zusätzlich 15 Millionen Euro für die Kurorte vor.
Außerdem sollen die Kindergartenbeiträge aller Eltern für die Monate April, Mai und Juni erstattet werden. Davon sollen auch Eltern profitieren, die ihre Kinder in die Notbetreuung gegeben haben. Das Gesamtpaket soll am Freitag während einer Sondersitzung im Landtag verabschiedet werden.
Update, 3. Juni, 12.45 Uhr: Kanu-Verband sagt deutsche Meisterschaften in Köln ab
Der Deutsche Kanu-Verband hat die deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport und Para-Kanu Mitte August in Köln abgesagt. In Zusammenhang mit Auflagen und Regelungen zur Coronavirus-Pandemie seien die nationalen Titelkämpfe nicht durchführbar, teilte der DKV am Mittwoch mit. "Diese Entscheidung fällt uns natürlich sehr schwer und ich bin sehr traurig, dass wir die Deutschen Meisterschaften absagen müssen", erklärte DKV-Präsident Thomas Konietzko.
Im Kanu-Slalom stelle sich die Situation ähnlich kompliziert dar. Die deutschen Meisterschaften der Leistungsklasse und Junioren sollen nach Wunsch des DKV-Präsidiums Mitte September in Lofer in Österreich stattfinden. Aufgrund der Regularien sei allerdings mit deutlichen Einschränkungen bei den Wettkämpfen zu rechnen, heißt es in der DKV-Mitteilung.
Update, 3. Juni, 12.40 Uhr: Wertvollste Konzerne trotz Corona noch wertvoller - aber Ausreißer
Trotz Corona-Pandemie ist der Wert der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt einer Studie zufolge erneut gestiegen. Ihre Marktkapitalisierung lag Ende März bei fast 21,5 Billionen US-Dollar, wie aus einer Auswertung der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Damit liegt dieser Wert rund 400 Milliarden beziehungsweise zwei Prozent höher als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Dass die Corona-Krise wirtschaftliche Auswirkungen hat, zeigt sich laut PwC jedoch daran, dass dies dem geringsten prozentualen Anstieg seit 2016 entspricht. Besonders in Europa gab es aufgrund eines recht strikten Lockdowns in vielen Ländern große Einbußen.
Als wertvollstes Unternehmen gilt der Ölkonzern Saudi Aramco aus Saudi-Arabien. Aus Deutschland schaffte es mit dem Walldorfer Softwarekonzern SAP nur ein Unternehmen auf die Top 100-Liste. Dessen Börsenwert lag zum Stichtag PwC zufolge bei 136 Milliarden Dollar und damit niedriger als im Vorjahr (142 Milliarden Dollar).
Update, 3. Juni, 12.35 Uhr: Real-Star Kroos: Profifußball langsam zurück zu Vor-Krisen-Stand
Nationalspieler Toni Kroos (30) geht davon aus, dass der Profifußball auch im finanziellen Bereich zum Vor-Corona-Stand zurückkehren wird. "Das ist dem Wettbewerb heutzutage geschuldet, da ist so viel Erfolgsdruck dahinter, auch wegen der Medien. Wenn es die Möglichkeit gibt, wieder so viel Geld auszugeben wie vor der Pandemie, wird das auch passieren", sagte der Star von Real Madrid im Magazin "GQ". Allerdings werde das Zurück zur Normalität nicht so schnell gehen, dafür seien die Einbußen einfach zu groß.
"Es werden nicht sofort wieder so große Summen ausgegeben werden. Da müssen viele Clubs ein bisschen genauer schauen, wo sie künftig bleiben. Was Ablösen und Gehälter betrifft, wird noch ein bisschen mehr gefeilscht werden und aufgepasst, was man ausgeben kann", sagte der 30 Jahre alte Weltmeister von 2014. "Aber es wird wieder der Punkt kommen, an dem der Fußball auf dem Stand von vor der Krise ist." Was in der Vor-Corona-Zeit für Ablösesummen gezahlt wurden, fand Kroos "auch nicht mehr richtig gesund". Es seien "teilweise für mittelmäßige Spieler 40, 50 Millionen Euro an Ablöse gezahlt worden. Das haben früher die absoluten Superstars gekostet»"
Update, 3. Juni, 12.30 Uhr: Handel und Vermieter empfehlen Mietsenkung
Vermieter sollen Einzelhändlern für die Zeit der Corona-Schließung die Hälfte ihrer Miete erlassen. Das empfehlen ihren Mitgliedern die Spitzenverbände von Immobilienbranche und Handel, der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA) und der Handelsverband Deutschland (HDE). Nach der Schließung soll es für drei Monate Mietreduzierungen geben, heißt es in einem gemeinsamen Kodex, den die Verbände am Mittwoch vorstellten. Die einzelnen Unternehmen sind aber nicht verpflichtet, dem Kodex zu folgen.
"Die Einzelhändler und die Vermieter bilden eine große Schicksalsgemeinschaft", warb ZIA-Präsident Andreas Mattner (60) für die Empfehlungen. Es gehe darum, Rechtsunsicherheiten zu beseitigen und Handel sowie Immobilieneigentümern wieder zu neuem Schwung zu verhelfen. HDE-Präsident Josef Sanktjohanser (69) sprach von einem "sehr herausragenden Ergebnis".
Update, 3. Juni, 12.25 Uhr: Anti-Korruptionsexperten: Transparenz bei Vergabe von Corona-Hilfen
Anti-Korruptionsexperten des Europarats haben betont, dass die Vergabe von Coronavirus-Wirtschaftshilfen öffentlich nachvollziehbar sein muss. Transparenz und Rechenschaftspflicht seien dabei unumgänglich, sagte der Präsident des Antikorruptionsgremiums Greco, Marin Mrcela, am Mittwoch anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts der Gruppe.
Greco habe Richtlinien für Staaten veröffentlicht, um den Kampf gegen Korruption während der Coronavirus-Pandemie zu stärken. "Politiker müssen unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit mit gutem Beispiel vorangehen", sagte Mrcela.
Update, 3. Juni, 12.22 Uhr: Ukraine: Fußballliga setzt Spielbetrieb trotz Corona-Infektionen fort
Die ukrainische Premier Liga (Premjer Liha) setzt trotz mehrerer Corona-Infektionen bei einem Team den am Wochenende wieder aufgenommenen Spielbetrieb fort. Von den zwölf Teams der Liga sei nur der Verein Karpaty Lwiw im Westen des Landes betroffen, hieß es.
Dem Verein zufolge ist das Virus bei "etwas weniger als der Hälfte" der 65 getesteten Spieler und Mitarbeiter nachgewiesen worden. "Keiner hat Symptome. Alles ist normal, die Jungs fühlen sich gut, doch das Virus ist da, und da kannst du nichts machen", sagte der Karpaty-Mittelfeldspieler Jegor Nasarina dem Sender Futbol in der Nacht zum Mittwoch.
Das Team gehe in eine zweiwöchige Quarantäne und werde das Training aussetzen, sagte er. Der ukrainische Fußballverband informierte über 25 positive Testergebnisse und sagte die beiden nächsten Spiele des Tabellenletzten gegen Worskla Poltawa und Dnipro 1 ab.
Update, 3. Juni, 12.20 Uhr: Continental will Dividende wegen Covid-19 noch weiter kürzen
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental will wegen der Coronavirus-Pandemie seine Dividende für das vergangene Geschäftsjahr noch weiter zusammenstreichen. Nun soll der Hauptversammlung am 14. Juli eine Auszahlung von 3 Euro je Aktie vorgeschlagen werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in Hannover mitteilte.
Bisher hatte das Management eine Ausschüttung von 4 Euro je Aktie vorgesehen, das hätte bei 200 Millionen Aktien rund 800 Millionen Euro gekostet. Mit der weiteren Kürzung spart Conti 200 Millionen Euro. Für das Vorjahr 2018 hatte Conti noch 4,75 Euro gezahlt. Die Arbeitnehmerseite bei Conti hatte angesichts der Lage der Automobilbranche einen Verzicht auf die Ausschüttung an die Anteilseigner angeregt.
Update, 3. Juni, 12.16 Uhr: Tourismusbranche begrüßt Aufhebung der Reisewarnung
Die deutsche Tourismuswirtschaft hat die Aufhebung der Reisewarnung für 29 europäische Länder ab dem 15. Juni begrüßt. Der Präsident des Reiseverbandes DRV, Norbert Fiebig, sprach am Mittwoch von einem wichtigen Schritt für Reisende und die Branche mit ihren hunderttausenden Beschäftigten. "Damit gibt es jetzt wieder ein Stück Planungssicherheit, und der Motor für die Wiederaufnahme des Reisens kann anlaufen, denn auch der Neustart braucht eine gewisse Vorbereitungszeit", sagte Fiebig.
Auch für Ziele außerhalb Europas sollte der Maßstab gelten, wie gut die einzelnen Länder die Pandemie im Griff hätten, wie hoch die Infektionszahlen seien und wie gut das Gesundheitssystem dort aufgestellt sei, sagte Fiebig. Dann könne es auch dort zu Öffnungen kommen.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) sprach von einem "guten Signal für die vielen Menschen in Europa, die im Sommer in den Urlaub fahren oder Freunde und Verwandte im Ausland besuchen wollen". Die Branche werde in der nächsten Zeit zahlreiche Flugverbindungen wieder aufnehmen. Insgesamt seien im Juni von den deutschen Flughäfen aus 159 Ziele in 63 Ländern zu erreichen, sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow (61).
Update, 3. Juni, 12.13 Uhr: Studie: Trotz Mehrkosten kein Missbrauch von Telefon-Krankschreibung
Der Anstieg der Krankschreibungen im Zuge der Corona-Pandemie lässt nach Berechnungen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft die Ausgaben für die Lohnfortzahlung in diesem Jahr um rund 1,6 Milliarden Euro steigen. Das Institut führt dies vor allem auf die bis Ende Mai geltenden telefonischen Krankschreibungen bei Erkältungen zurück.
Die Ärzte hätten diese erleichterten Regelungen umsichtig genutzt und damit "einen substanziellen Beitrag zur Eindämmung des Infektionsgeschehens geleistet", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung. So seien Infektionsrisiken in den Belegschaften der Betriebe reduziert worden. Insgesamt erwartet das Institut Ausgaben der Arbeitgeber für die Lohnfortzahlung von rund 69 Milliarden Euro in diesem Jahr.
Das IW hat unter anderem Zahlen der Betriebskrankenkassen ausgewertet. Bei ihnen habe der Krankenstand im März um 1,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresmonat gelegen. Im April sei er dann lediglich um 0,1 Prozentpunkte höher gewesen. Befürchtungen, die Krankschreibung per Telefon könne missbräuchlich in Anspruch genommen werden, scheinen sich vor dem Hintergrund des Aprilwerts nicht zu bestätigen, folgert der Autor der Studie, Jochen Pimpertz.
Update, 3. Juni, 12.10 Uhr: Berliner Handballer gehen vom "Turnaround zum Überleben" aus
Handball-Bundesligist Füchse Berlin hofft nach drei Monaten des Bangens auf eine geregelte Zukunft. "Das ist die schwierigste Zeit der letzten 16 Jahre, durch die ich den Verein gerade durchbringen muss", sagte Füchse-Manager Bob Hanning (52) der "Berliner Morgenpost". Der 52-Jährige fühlte sich "sieben Wochen lang auf Treibsand unterwegs", geht jetzt aber davon aus, "den Turnaround zum Überleben" zu schaffen.
Durch den Abbruch der Saison entfielen nicht nur Zuschauereinnahmen und TV-Gelder, sondern auch einkalkulierte 200.000 Euro aus dem EHF-Final-Turnier, das in Berlin stattfinden sollte. Hinzu wurden rund 700.000 Euro an Sponsorengelder gekündigt, so dass etwa 13 Prozent des geschätzten Saisonetats in den Kassen fehlten.
Update, 3. Juni, 12 Uhr: Sánchez beantragt Notstandsverlängerung - "Das Schlimmste ist vorbei"
Im Corona-Hotspot Spanien hat die linke Regierung die sechste und letzte Verlängerung des umstrittenen Notstandes bis zum 20. Juni beantragt. "Das Virus ist der Feind, und die Politik muss dazu dienen, dass wir es vereint bekämpfen", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) am Mittwoch im Parlament in Madrid in Richtung der konservativen Opposition, die gegen den Antrag abstimmen will. Es wurde dennoch erwartet, dass der Antrag der Minderheitsregierung am Abend dank Absprachen mit den liberalen Ciudadanos und regionalen Parteien angenommen wird.
Sánchez betonte, man müsse ungeachtet des erfolgreichen Kampfes gegen Corona bei den Lockerungen "weiter Vorsicht walten lassen". Bei der Eindämmung der Pandemie habe der seit Mitte März geltende Alarmzustand, die dritthöchste Notstandsstufe des Landes, eine entscheidende Rolle gespielt. "Das Schlimmste ist aber vorbei."
Update, 3. Juni, 11.52 Uhr: Israels Behörden ziehen 1,5 Millionen Corona-Masken aus dem Verkehr
Die Behörden in Israel haben die Auslieferung von 1,5 Millionen fehlerhaften Corona-Schutzmasken an medizinisches Personal verhindert. Diese entsprachen nicht den Standards des Gesundheitsministeriums, wie die Polizei und das Ministerium für Sicherheit am Mittwoch mitteilten.
Die Minderwertigkeit sei bereits bei der Lieferung der Masken vermutet worden. Ihre Verwendung sei verboten worden. Tausende Masken wurden demnach beschlagnahmt.
Die Masken waren den Angaben zufolge im April vom Verteidigungs- und Gesundheitsministerium über einen israelischen Importeur geordert worden. Dafür wurde eine Anzahlung von rund fünf Millionen Schekel (knapp 1,3 Millionen Euro) geleistet. Das Produktionsland wurde in der Mitteilung nicht genannt. Zwei Verdächtige im Alter von 37 und 57 Jahren wurden im Zuge der Ermittlungen festgenommen.
Update, 3. Juni, 11.50 Uhr: Bürgermeister von Kreuzlingen und Konstanz: Grenzzaun war Fehler
Die deutsch-schweizerischen Grenzzäune zwischen Kreuzlingen auf der Schweizer und Konstanz auf der deutschen Seite waren nach Meinung der Bürgermeister ein Fehler. "Eigentlich sind Konstanz und Kreuzlingen eine Stadt", sagte Uli Burchardt (49), Oberbürgermeister von Konstanz, der "Neuen Zürcher Zeitung". "Man hätte genauso gut zwischen zwei Stadtteilen von Zürich oder Stuttgart einen Zaun bauen können. Das würde ebenfalls keinen Sinn machen."
Sein Schweizer Kollege Thomas Niederberger, der Stadtpräsident von Kreuzlingen, meinte: "An der Grenze darf kein Zaun mehr aufgestellt werden, falls es zu einer zweiten Welle kommen sollte – oder ein anderes Virus im Anzug ist. Wir müssen die Probleme anders lösen."
Die Bürgermeister räumten ein, dass im Falle einer zweiten Coronawelle die Bundesbehörden in Berlin und Bern über eine Grenzschließung entscheiden würden. Sie würden sich aber dafür einsetzen, dass die grüne Grenze offen bleibt, sagte Burchardt.
Update, 3. Juni, 11.45 Uhr: Renault vereinbart mit Banken Milliardenkredit
Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Autobauer Renault hat mit Banken einen staatlichen garantierten Kredit von bis zu fünf Milliarden Euro vereinbart. Der Darlehensbetrag könne ganz oder teilweise in Anspruch genommen werden, teilte Renault am Mittwoch in Boulogne-Billancourt mit. Der französische Staat garantiere 90 Prozent des Kredits.
Über das Darlehen wird schon länger debattiert. Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire (51) hatte erst am Dienstag signalisiert, die Garantie zu billigen. Renault will weltweit rund 15.000 Stellen abbauen und milliardenschwere Kostensenkungen durchsetzen, um aus der Corona-Krise zu kommen.
Update, 3. Juni, 11.40 Uhr: Sporthilfe-Chef: Nur "vereinzelt Engpässe" bei Spitzensportlern
Nur wenige Spitzensportler haben sich in der Corona-Zwangspause mit finanziellen Problemen an die Deutsche Sporthilfe gewendet. Es habe nur "vereinzelt Engpässe und Notfälle" gegeben, sagte der neue Sporthilfe-Vorstandschef Thomas Berlemann in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview des Fachmagazins "Sponsors". Diese Nöte seien aus seiner Sicht "noch überschaubar". Berlemann rechnet daher damit, dass die Athleten "aktuell noch keine großen Einbußen" durch den weitgehenden Stillstand des Sportbetriebs verzeichnen müssen.
Die Sporthilfe habe den von ihr geförderten 4000 Athleten frühzeitig signalisiert, dass die Unterstützung auch in der Corona-Krise gewährleistet bleibe. Dies habe "hohe Planungssicherheit" für die Sportler ermöglicht. Auch die Partner-Unternehmen der Sporthilfe würden demnach zu ihren Zusagen stehen. "Wir haben langfristige Verträge, an die unsere Partner genau wie auch wir uns halten werden", sagte Berlemann. Die Förderung von Sportlern dürfe keinen Schwankungen unterliegen.
In der aktuellen Situation spüre er ein "Zusammenrücken in der Sportfamilie", sagte Berlemann. Der Wiederbeginn der Fußball-Bundesliga habe für den Spitzen- und Breitensport eine "hohe Relevanz", weil dadurch der Weg auch für andere Sportler zu einem Neustart geebnet worden sei. Daher könne man "als Sportgemeinde der DFL sehr dankbar sein für diesen mutigen und nicht risikoarmen Schritt", sagte Berlemann.
Update, 3. Juni, 11.37 Uhr: Neustart von Bulgariens Ligen am 5. Juni doch mit Publikum
Nach der Corona-Zwangspause soll in Bulgarien die Saison der 1. und 2. Fußball-Liga doch mit Fans in den Stadien am kommenden Freitag starten.
Dabei sollen allerdings einige Einschränkungen gelten, berichteten bulgarische Medien am Mittwoch. Einer neuen Anordnung von Gesundheitsminister Kiril Ananiew (64) zufolge dürfen bei den Fußballspielen ab 5. Juni nur 30 Prozent der Plätze besetzt werden. Außerdem muss ein Abstand zwischen den Zuschauern von mindestens zwei Plätzen eingehalten werden.
Update, 3. Juni, 11.35 Uhr: Mehrheit für normalen Schul- und Kitabetrieb nach den Ferien
Die Mehrheit der Bundesbürger ist einer Umfrage zufolge für die vollständige Öffnung von Schulen und Kitas nach den Sommerferien. 58 Prozent der Befragten sprachen sich in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap für eine komplette Öffnung der Schulen und Kitas in Deutschland nach den Sommerferien aus, wie der SWR als Auftraggeber der Umfrage am Mittwoch in Mainz mitteilte.
Rund ein Drittel der Befragten (34 Prozent) sagten dagegen, der Kita- und Schulbetrieb sollte weiterhin nur teilweise erfolgen. Drei Prozent der Teilnehmer bevorzugten eine Schließung der Schulen und Kindertageseinrichtungen.
In den ostdeutschen Bundesländern war der Wunsch nach uneingeschränkter Öffnung der Schulen und Kitas besonders ausgeprägt. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) plädierten dafür. In den westdeutschen Bundesländern war die Zustimmung deutlich geringer. (56 Prozent). Infratest dimap hat mehr als 1000 Menschen befragt.
Update, 3. Juni, 11.30 Uhr: Grüne Justizminister beharren auf Gesetz für Corona-Warn-App
Die vier Justizminister und -senatoren der Grünen in den Bundesländern bestehen darauf, den Einsatz der geplanten Corona-Warn-App per Gesetz zu regeln. So müsse sichergestellt werden, dass die App lediglich auf freiwilliger Basis eingesetzt werden dürfe, heißt es in dem Positionspapier von Katja Meier (40, Sachsen), Dirk Adams (52, Thüringen), Dirk Behrendt (48, Berlin) und Till Steffen (46, Hamburg). Zuvor hatte sich bereits die Bundestagsfraktion der Grünen für eine solche gesetzliche Grundlage stark gemacht, allerdings vergeblich.
Tracing-Apps könnten eine Chance darstellen, Infektionsketten zu identifizieren und zu isolieren, heißt es in dem Positionspapier. "Ihr Überwachungspotenzial birgt aber auch große Risiken. Deshalb fordern wir, dass solche Anwendungen nicht nur strengen datenschutzrechtlichen Anforderungen gerecht werden müssen." Eine Verpflichtung, eine App zu installieren und ein Smartphone sich zu führen, dürfe es nicht geben.
Die Justizminister der Grünen bestehen darauf, dass niemand bei Massengeschäften benachteiligt werden dürfe, wenn er keine Tracing- App auf seinem Smartphone installiert habe oder kein Smartphone bei sich führe. Auch in Arbeitsverhältnissen dürfe von Beschäftigten die Installation einer Tracing-App nicht verlangt werden.
Update, 3. Juni, 11.27 Uhr: Schweizer Wirtschaft schrumpft 2,6 Prozent im 1. Quartal
Wegen der Corona-Pandemie ist die Schweizer Wirtschaft im 1. Quartal um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal geschrumpft. Die Wirtschaftsaktivitäten seien im März bereits stark eingeschränkt gewesen, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch mit.
Zudem habe der internationale Konjunktureinbruch die Exportwirtschaft gebremst. Gegenüber dem Vorjahresquartal ging das Bruttoinlandprodukt (BIP) um 1,3 Prozent zurück. Prognoseinstitute rechnen für das Gesamtjahr mit einem Einbruch von mehr als fünf Prozent.
Unter anderem für das Gastgewerbe (minus 23,4 Prozent) und den Handel (minus 4,4 Prozent) spricht die Behörde von einem Rückgang historischen Ausmaßes. Im vergangenen Jahr wuchs die Schweizer Wirtschaft nach neuesten Erkenntnisse real um ein Prozent. Bislang war das Seco von 0,9 Prozent ausgegangen.
Update, 3. Juni, 11.25 Uhr: Gemeindebund: Ohne Hilfe drohen Haushaltssperren in den Kommunen
Das Corona-Konjunkturpaket muss aus Sicht des Städte- und Gemeindebunds Verluste der Kommunen ausgleichen, um Investitionen zu ermöglichen und Steuererhöhungen zu vermeiden. "Wenn uns nicht geholfen wird, gibt es Haushaltssperren", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg (68) am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". "Dann werden die Kommunen Investitionen aufschieben oder gar nicht mehr anschieben." Sie könnten sogar gezwungen sein, die Grundsteuern zu erhöhen. "Das kann niemand wollen." Hilfen für hoch verschuldete Kommunen sind einer der Knackpunkte in den Verhandlungen der großen Koalition.
Wichtiger als die Übernahme von Altschulden sei, dass Ausfälle bei der Gewerbesteuer ausgeglichen würden, sagte Landsberg. Diese beliefen sich auf 11,8 Milliarden Euro. Zudem müsse im Konjunkturpaket ein "wesentlicher kommunaler Baustein" sein.
"Wir müssen investieren, schnell, unbürokratisch, noch dieses Jahr und nächstes Jahr, insofern bin ich eigentlich ganz zuversichtlich, dass man am Ende zu einem vernünftigen Kompromiss kommt", sagte Landsberg.
Update, 3. Juni, 11.23 Uhr: Coronavirus: Südafrikas Justiz weist Regierung in ihre Schranken
Teile der in Südafrika verhängten Corona-Restriktionen sind nach Ansicht des obersten Gerichtshof in Pretoria nicht verfassungskonform und daher nichtig. Zur Nachbesserung setzte das Gericht der Regierung eine gut zweiwöchige Frist - solange bleiben die bestehenden Einschränkungen vorerst in Kraft.
Das Gremium hatte damit am späten Dienstagabend der Klage einer bisher kaum bekannten Gruppierung namens Liberty Fighters entsprochen. Bestimmte Beschränkungen der verfassungsmäßig verankerten demokratischen Grundrechte stünden rational nicht im Zusammenhang mit einer Begrenzung der Covid-19-Infektionen, hieß es im Urteilsspruch.
Die Kläger hatten sich unter anderem auch an Vorgaben der zuständigen Minister gestoßen, die zum Teil heftig kritisiert und als irrational bezeichnet wurden. Südafrika hatte Ende März im Kampf gegen das Coronavirus landesweit eine strenge Ausgangssperre verhängt - verboten waren zunächst selbst Joggingrunden. Auch der Verkauf von Alkohol und Tabak war untersagt. Am Montag war das fünfstufige Restriktionsverfahren dann auf Stufe drei gesenkt und gelockert worden. Zwar wurde der Alkoholverkauf unter Auflagen wieder erlaubt, der von Tabak aber nicht. Die Tabakindustrie hat dagegen juristische Schritte eingeleitet.
Update, 3. Juni, 11.14 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für 29 europäische Länder auf
Die Bundesregierung hat die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung für 29 europäische Länder ab dem 15. Juni beschlossen. Das sagte Bundesaußenminister Heiko Maas am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Berlin.
Update, 3. Juni, 11.05 Uhr: Virologe: Bilder von eng zusammensitzenden Menschen beunruhigend
Angesichts des Corona-Ausbruchs in Göttingen und Bildern von Menschenansammlungen im Freien hat sich der hessische Virologe Friedemann Weber besorgt gezeigt. Prinzipiell sei die Lage zwar eher erfreulich, sagte er am Mittwoch in einem Interview der "Rhein-Neckar-Zeitung" mit Blick auf die Infektionszahlen.
"Die Bilder von Menschen in Parks und am Wasser, die dicht zusammensitzen, sind aber beunruhigend." Die Ansteckungsgefahr mit dem Virus sei in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen am höchsten - "das bedeutet aber nicht, dass die Gefahr im Freien nicht gegeben ist".
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Update, 3. Juni, 11 Uhr: Schwedens Epidemiologe: Hätten mehr Corona-Maßnahmen ergreifen sollen
Schwedens Staatsepidemiologe Anders Tegnell (64) hat sich erstmals selbstkritisch über den schwedischen Sonderweg in der Corona-Krise gezeigt. Schweden hätte schon von Beginn an mehr Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergreifen sollen, sagte Tegnell in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem schwedischen Radio.
"Ich glaube, dass es sicherlich Verbesserungspotenzial bei dem gibt, was wir in Schweden gemacht haben, klar. Und es wäre gut gewesen, wenn man exakter gewusst hätte, was man schließen soll, um die Infektionsausbreitung besser zu verhindern." Zu viele Schweden seien zu früh gestorben.
Würde man mit dem heutigen Wissensstand auf dieselbe Erkrankung stoßen, läge der richtige Weg seiner Ansicht nach zwischen dem schwedischen und dem, den der Rest der Welt eingeschlagen habe, sagte Tegnell. Welche Vorkehrungen in anderen Ländern den größten Effekt gegen die Coronavirus-Pandemie gezeigt hätten, könne man jedoch nur schwer sagen, da diese Staaten viele Maßnahmen gleichzeitig ergriffen hätten.
Update, 3. Juni, 10.58 Uh: Koalitionsspitzen beraten zunächst getrennt über Konjunkturpaket
Die Spitzen der schwarz-roten Koalition haben ihre Verhandlungen über ein milliardenschweres Konjunkturpaket in der Corona-Krise zunächst in getrennten Vorbesprechungen fortgesetzt. Nach einer kurzen nächtlichen Pause und der Sitzung des Kabinetts am Morgen kamen die Unions- und die SPD-Politiker am Mittwoch gegen 10.30 Uhr im Kanzleramt zunächst zu gesonderten Gesprächen zusammen. Anschließend wollte Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) die Verhandlungen gemeinsam mit den Partei- und Fraktionsspitzen von CDU, CSU und SPD sowie Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (61, SPD) fortsetzen.
In Teilnehmerkreisen wurde nicht ausgeschlossen, dass die Beratungen erneut bis in die Nacht dauern. Es gebe einige große Brocken, die am Ende aus dem Weg geräumt werden müssten. Als einige der strittigsten Punkte galten die mögliche Prämie beim Autokauf oder Hilfen für die überschuldete Kommunen. In der Diskussion habe sich gezeigt, dass sich neue Ideen, die zusätzlich eingebracht würden, rasch auf Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe summieren könnten.
Konkrete Informationen über den Verlauf der rund neunstündigen Gespräche am Vorabend gab es zunächst nicht - die Teilnehmer hatten Stillschweigen vereinbart.
Update, 3. Juni, 10.55 Uhr: Bundesagentur rechnet mit sechs Millionen Kurzarbeitern durch Corona
Die Bundesagentur für Arbeit rechnet für April wegen der Corona-Krise mit sechs Millionen Kurzarbeitern. Die Rücklage der Bundesagentur in Höhe von 26 Milliarden Euro werde zur Finanzierung voraussichtlich nicht ausreichen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele (63), am Mittwoch in Nürnberg. Der Arbeitsausfall der Kurzarbeiter liege einer Schätzung zufolge im Schnitt bei 50 Prozent und damit höher als bei früheren Krisen.
Allein im März haben Betriebe in Deutschland nach Hochrechnungen der Bundesagentur für 2,02 Millionen Menschen Kurzarbeit in Anspruch genommen. Die Bundesagentur liegt damit mit ihrer Prognose noch unterhalb der des Münchner ifo-Institutes, das am Vortag von mehr als sieben Millionen durch Corona bedingten Kurzarbeitern ausgegangen war. Der Rekord vor der Corona-Krise stammt vom Mai 2009, als in der Finanzkrise 1,44 Millionen Menschen in Kurzarbeit waren.
Update, 3. Juni, 10.52 Uhr: Deutsche Steher-Meisterschaften in Chemnitz abgesagt
Der Radsportverein Chemnitz wird die Deutschen Steher-Meisterschaften in diesem Jahr nicht ausrichten. Das berichtet die "Freie Presse". Eigentlich war geplant, die nationalen Titelkämpfe am ersten September-Wochenende auf dem Zementoval im Chemnitzer Sportforum zu veranstalten. "Wir haben lange überlegt und uns die Entscheidung nicht einfach gemacht. Doch die derzeitige Situation zwingt uns zu diesem Schritt", sagte RSV-Präsident Thomas Lippold.
In Sachsen sind wegen der Coronavirus-Pandemie bis Ende August alle Großveranstaltungen verboten. «Was danach kommt, wissen wir nicht. Deshalb haben wir uns so festgelegt», erklärte Lippold. Mit der Entscheidung bestehe Planungssicherheit für Veranstalter und Athleten. Dem Verein würde durch die Absage kein finanzieller Verlust entstehen. Außerdem habe der RSV dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mitgeteilt, die Deutschen Meisterschaften stattdessen im September 2021 ausrichten zu wollen.
Update, 3. Juni, 10.48 Uhr: Island testet Touristen ab Mitte Juni bei Ankunft auf Corona
Urlauber auf Island können sich ab dem 15. Juni direkt bei der Einreise auf das Coronavirus testen lassen. Damit biete man internationalen Touristen eine Alternative zur seit April vorgeschriebenen 14-tägigen Quarantäne nach der Ankunft auf der Nordatlantik-Insel, teilte die isländische Regierung am späten Dienstagabend (Ortszeit) mit. Entsprechende Pläne hatte sie bereits Mitte Mai bekanntgegeben.
Island-Reisende können auch mit der Vorlage von Gesundheitsunterlagen am Flughafen nachweisen, coronafrei zu sein. Kinder sind von den Tests ausgenommen.
Island hat das Corona-Aufkommen auf der Insel beinahe zum Erliegen gebracht, Neuinfektionen treten so gut wie keine mehr auf. Derzeit gibt es nur noch zwei aktive Corona-Fälle.
Update, 3. Juni, 10.26 Uhr: Wasserballer spielen ab 14. Februar 2021 um Olympia-Ticket
Der Schwimm-Weltverband Fina hat das Olympia-Qualifikationsturnier der Wasserballer in den Niederlanden noch einmal verschoben. Die Spiele, in denen die deutsche Mannschaft um die erste Teilnahme an Olympischen Spielen seit 2008 kämpft, sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Mittwoch nun vom 14. bis zum 21. Februar 2021 stattfinden.
Ursprünglich sollte die Veranstaltung mal Ende März dieses Jahres ausgetragen werden, wegen der Coronavirus-Pandemie war das nicht möglich.
In Rotterdam spielen zwölf Teams um die letzten drei Startplätze für die Sommerspiele, die vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 in Tokio geplant sind. In der bereits ausgelosten Vorrunde trifft Deutschland auf die Niederlande, den WM-Dritten Kroatien, Russland, Argentinien und wohl ein asiatisches Team.
Update, 3. Juni, 10.24 Uhr: Stimmung der Dienstleister in China erholt sich unerwartet stark
In China hat sich die Stimmung in den Dienstleistungsfirmen im Mai überraschend deutlich erholt und signalisiert jetzt wieder ein Anziehen der wirtschaftlichen Aktivität. Der von der Mediengruppe "Caixin" und dem britischen Forschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufgsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg im Vergleich zum Vormonat um 10,6 Punkte auf 55,0 Punkte, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Analysten hatten lediglich mit einen Anstieg auf etwa 47 Punkte gerechnet.
Der Indikator liegt jetzt über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Das deutet auf ein Anziehen der Aktivitäten im Bereich Dienstleistungen hin. Zuletzt hatte der Indikator im Januar über dieser Marke gelegen. Im Februar war der Indikator wegen der Corona-Krise auf ein Rekordtief von 26,5 Punkte gefallen.
Update, 3. Juni, 10.19 Uhr: Reisewarnung für europäische Länder soll am 15. Juni fallen
Die Bundesregierung will die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für rund 30 europäische Staaten aufheben, falls die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt.
Das geht aus einem Eckpunktepapier hervor, das am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wurde. Danach soll die am 17. März für alle rund 200 Länder der Welt pauschal verhängte Warnung vor touristischen Reisen durch individuelle Reisehinweise ersetzt werden, mit denen über die landesspezifischen Risiken informiert wird.
Aufgehoben werden soll die Reisewarnung für die 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein.
Die endgültige Entscheidung über die Aufhebung traf das Kabinett noch nicht. Sie soll zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt in den nächsten beiden Wochen erfolgen.
Für einzelne der 31 Länder wird sich der Schritt möglicherweise noch verzögern. Für Staaten, in denen am 15. Juni noch "großflächige Ausgangsbeschränkungen" oder Einreiseverbote gelten, soll die Reisewarnung zunächst bestehen bleiben. Das könnte nach jetzigem Stand Norwegen und das Urlaubsland Nummer eins der Deutschen betreffen: Spanien. Die Regierung in Madrid will erst am 1. Juli die Grenzen für ausländische Touristen wieder öffnen. Dann soll auch die zweiwöchige Zwangsquarantäne für alle Einreisenden aufgehoben werden.
Die norwegische Regierung erwägt, das bestehende Einreiseverbot bis zum 20. August aufrecht zu erhalten. Am Freitag gab die Regierung in Oslo allerdings bekannt, dass zumindest Dänen ab dem 15. Juni einreisen können. Es soll auch geprüft werden, ob man die Grenzen für Reisende aus "einzelnen anderen nahe liegenden europäischen Ländern" öffnen kann.
Update, 3. Juni, 10.16 Uhr: Drosten bleibt bei Aussagen zur Ansteckungsgefahr durch Kinder
In einer überarbeiteten Fassung seiner Studie zur Infektiosität von Kindern während der Corona-Krise hält das Forscherteam um den Berliner Virologen Christian Drosten (48) an seiner grundlegenden Aussage fest. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Kinder im Bezug auf Sars-CoV-2 nicht genauso ansteckend seien wie Erwachsene, heißt es in der aktualisierten Version der Studie.
Update, 3. Juni, 10.10 Uhr: Arbeitslosigkeit steigt wegen Corona-Krise im Mai weiter
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai wegen der Folgen der Corona-Krise im Vergleich zum April noch einmal um 169.000 auf 2,813 Millionen Menschen gestiegen. Die Arbeitslosenquote kletterte um 0,3 Punkte auf 6,1 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mit. Im Vergleich zum Mai 2019 ging die Arbeitslosigkeit sogar um 577.000 Personen nach oben.
Update, 3. Juni, 10.08 Uhr: Österreichs Tourismusministerin freut sich auf deutsche Touristen
Die österreichische Regierung hofft, ab Mitte Juni wieder viele deutsche Gäste im Land zu begrüßen. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (41, ÖVP) zeigte sich am Mittwoch im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk zuversichtlich, dass die deutsche Bundesregierung die wegen der Corona-Pandemie verhängte Reisewarnung für Österreich ab Mitte Juni aufhebe. Die Gespräche zwischen Berlin und Wien seien sehr konstruktiv. «Dementsprechend freuen wir uns natürlich, dass Grenzen wieder öffnen können ab 15. Juni und wir auch wieder unsere deutschen Freunde begrüßen können.»
Österreich hat mit Deutschland und der Schweiz eine vollständige Grenzöffnung ab Mitte Juni vereinbart. Die Deutschen stellen in der Alpenrepublik die wichtigste Gruppe unter den Touristen. Experten gehen davon aus, dass bis zu zwei Drittel der österreichischen Beherbergungsbetriebe ein Ausbleiben der deutschen Touristen nicht verkraften könnten.
Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch die Aufhebung der Reisewarnung für 31 europäische Staaten ab dem 15. Juni vorbereiten.
Update, 3. Juni, 10.05 Uhr: Deutscher Reiseverband hält sichere Urlaube in Europa für möglich
Sichere Urlaubsreisen ins europäische Ausland werden diesen Sommer nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Reiseverbandes, Dirk Inger, möglich sein. "In allen europäischen Ländern gibt es vernünftige und ordentliche Gesundheitssysteme und auch belastbare Infektionszahlen", sagte Inger am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Wir können schon davon ausgehen, dass in sehr vielen Ländern ein sicheres Reisen möglich ist."
"Es gibt sicherlich auch einige Ecken, die man meiden sollte", sagte Inger. In Madrid oder Norditalien werde man diesen Sommer wohl wenig Urlauber sehen. "Aber im wesentlichen ist es wie in Deutschland: Wir würden auch nicht in Heinsberg Urlaub machen, oder im Moment nach Göttingen fahren." Man müsse sich das regionale Infektionsgeschehen ansehen und danach eine Entscheidung treffen.
Außenminister Heiko Maas (53, SPD) sollte den Blick möglichst schnell auf das außereuropäische Ausland richten, forderte Inger. Maßgeblich müssten die Qualität der Gesundheitssysteme und die Infektionszahlen in den Ländern sein. "Ich glaube, dass die Einschränkung begründet werden muss, nicht die Gewährung der Reisefreiheit." Die geplante Aufhebung der Reisewarnung für 31 Länder ab Mitte Juni sei nur "ein erster Schritt", sagte Inger.
Eine solche Aufhebung wollte das Bundeskabinett am Mittwoch vorbereiten.
Update, 3. Juni, 9.38 Uhr: Deutsche Messe erhält Überbrückungskredit in Corona-Krise
Die Deutsche Messe AG erhält zur Überbrückung der Corona-Krise Medienberichten zufolge einen Bankkredit über 50 Millionen Euro. Der NDR und die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" nannten diese Summe unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die Messe AG bestätigte den Kredit auf Nachfrage nicht, teilte aber mit, man gehe "gestärkt"" aus der Aufsichtsratssitzung am vergangenen Freitag.
"Die Finanzierung des Unternehmens ist gesichert und die Anteilseigner unterstützen unsere Unternehmensstrategie mit Fokus auf Geschäftsentwicklung und Kostenmanagement ausdrücklich", sagte Vorstandschef Jochen Köckler der Deutschen Presse-Agentur. "Damit sind wir für die Krise gewappnet und hoffen, dass wir unseren Messebetrieb im Herbst langsam wieder aufnehmen können."
Update, 3. Juni, 9.03 Uhr: Formel-1-Chef: Keine Rennabsage bei Corona-Infektion eines Fahrers
Die Formel 1 will sich beim Neustart ihrer Saison auch im Fall einer Corona-Infektion eines Fahrers nicht bremsen lassen. "Wir werden Abläufe so gestalten, dass die Diagnose einer Infektion nicht zu einer Absage führt. Wenn ein Fahrer eine Infektion hat, sind Reservefahrer verfügbar", sagte Geschäftsführer Chase Carey (66) in einem Beitrag auf der Internetseite der Formel 1. Die Rennserie will am 5. Juli mit einem Grand Prix im österreichischen Spielberg ihre Saison beginnen.
Der eigentlich geplante Auftakt Mitte März in Australien war wegen der Covid-19-Erkrankung eines Mitarbeiters des McLaren-Teams kurzfristig abgesagt worden. Seither steckt die Formel 1 in der Zwangspause. Inzwischen sei die Motorsport-Königsklasse sehr sicher, "die notwendigen Abläufe und den Sachverstand und die Fähigkeiten zu haben, um eine sichere Umgebung bereitstellen zu können und alle Dinge zu bewältigen, die auf uns zukommen", sagte Carey.
Ein infiziertes Teammitglied müsse in einem Hotel in eine Quarantäne gehen und durch jemand anderes ersetzt werden können. Selbst für den Fall, dass ein Rennstall nicht an einem WM-Lauf teilnehmen könne, würde dies nicht automatisch zur Absage des Rennens führen, versicherte der Formel-1-Chef.
Update, 3. Juni, 9 Uhr: Hofreiter warnt vor "zusammengestückeltem" Konjunkturprogramm
Die Grünen im Bundestag fordern ein stimmiges Gesamtkonzept für die vom Bund geplanten Konjunkturhilfen, das auch den Klimaschutz voranbringt. Man werde in den kommenden Jahren nicht noch einmal eine solche Menge Geld ausgeben können, sagte Fraktionschef Anton Hofreiter (50) am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" auf n-tv. Es sei wichtig, "dass da ein kohärenter Plan herauskommt und nichts Zusammengestückeltes".
Dass Union und SPD ihre Verhandlungen in der Nacht zum Mittwoch unterbrochen hatten, stimmte Hofreiter wenig optimistisch: "Ich fürchte, dass das eher ein schlechtes Zeichen ist, weil die große Koalition mal wieder in den alten Modus zurückfällt", sagte er. "So nach dem Motto: Die CDU kriegt ein Häppchen, die CSU kriegt ein Häppchen und auch für die SPD ist ein bisschen was dabei."
Wegen großer Differenzen hatten die Spitzen von CDU, CSU und SPD ihre Verhandlungen über ein milliardenschweres Konjunkturprogramm in der Corona-Krise kurz vor Mitternacht vertragt. An diesem Mittwoch sollen die Gespräche weitergehen.
Update, 3. Juni, 8.42 Uhr: Voestalpine tief in die Verlustzone gerutscht
Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine hat im Geschäftsjahr 2019/20 (bis Ende März) herbe Verluste erlitten. Unter dem Strich blieb ein Nettoverlust von 216 Millionen Euro - nach einem Gewinn von 459 Millionen Euro im Jahr davor, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Konjunktureinbruch, Sondereffekte und die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie belasteten Umsatz und Ergebnis, hieß es.
Auch der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 verheißt keine Besserung: Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde sich - nach 1,2 Milliarden im Vorjahr - zwischen 600 Millionen und 1 Milliarden Euro bewegen, könnte sich also halbieren.
Das operative Ergebnis (Ebit) war 2019/20 mit 89 Millionen Euro negativ. Im Jahr davor waren noch Gewinne in Höhe von 779 Millionen Euro geschrieben worden. Der Umsatz verringerte sich um 6,2 Prozent von 13,6 Milliarden auf 12,7 Milliarden Euro. Der Personalstand wurde von weltweit 52.000 auf 49.700 Mitarbeiter verringert.
Update, 3. Juni, 8.38 Uhr: Ex-Bayern-Profi Sagnol: Saisonabbruch in Frankreich war ein Fehler
Der frühere Bayern-Star Willy Sagnol (43) sieht den Saisonabbruch im französischen Fußball wegen der Coronavirus-Pandemie gerade im Hinblick auf die Bundesliga-Fortsetzung als großen Fehler an. "Das Problem ist, dass wir in Frankreich die Entscheidung zu früh getroffen haben, die Liga komplett abzubrechen", sagte Sagnol dem Magazin "Sport-Bild". Sagnol fügte hinzu: "Jetzt schaut ganz Frankreich nach Deutschland. Und fast alle sind neidisch."
Update, 3. Juni, 7.38 Uhr: Australische Wirtschaft schrumpft: Erste Rezession seit 1991
Die Corona-Pandemie bedeutet das Ende der längsten Wachstumsserie eines entwickelten Landes in der Geschichte: Australien wird erstmals seit 1991 in eine Rezession rutschen. Die Wirtschaft des Landes ist bereits in den ersten drei Monaten des Jahres geschrumpft und wird daher zum ersten Mal seit Anfang der neunziger Jahre zwei Quartale hintereinander den Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) verzeichnen.
Bis Ende März sei die Wirtschaft im Vergleich zum vierten Quartal 2019 um 0,3 Prozent gesunken, teilte die nationale Statistikbehörde am Mittwoch in Canberra mit. Da sich die Corona-Pandemie wie in Europa und den Vereinigten Staaten erst ab März stärker ausbreitete und seither voll auf die Wirtschaft durchschlägt, gilt ein deutlicher Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal als ausgemacht.
Volkswirte sprechen dann von einer Rezession. Das hat das Land seit 1991 nicht mehr erlebt. Australien rutschte als einziges OECD-Land selbst während der globalen Finanzkrise 2008 nicht in eine Rezession.
Update, 3. Juni, 7.15 Uhr: Lufthansa kündigt nach Milliardenverlust Umbau an
Die Lufthansa bereitet ihre Mitarbeiter trotz ihrer geplanten Rettung durch den Staat in der Corona-Krise auf herbe Einschnitte vor. "Angesichts der absehbar nur sehr langsam verlaufenden Erholung der Nachfrage müssen wir nun mit tiefgreifenden Restrukturierungen gegensteuern", sagte Vorstandschef Carsten Spohr bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal am heutigen Mittwoch in Frankfurt. Das Management will die Stückkosten im Vergleich zum Vorkrisenniveau "deutlich" senken. Genauere Angaben zu einem Stellenabbau machte die Lufthansa zunächst nicht.
Um Kredite und Zinsen zügig zurückzahlen zu können, werde das Unternehmen seinen freien Barmittelzufluss im Vergleich zur Zeit vor der Krise deutlich steigern müssen, sagte Vorstandsmitglied Thorsten Dirks. Dabei erwartet die Lufthansa nur eine schrittweise anziehende Nachfrage nach Flugreisen. Während zuletzt fast 700 der 763 Flugzeuge des Konzerns am Boden standen, dürften auch im kommenden Jahr noch 300 und im Jahr 2022 noch 200 Maschinen nicht fliegen, schätzt das Management. Für 2023 erwartet der Vorstand weiterhin eine um 100 Flugzeuge verkleinerte Flotte.
Im ersten Quartal brockte die Corona-Krise dem Konzern einen Milliardenverlust ein. Unter dem Strich stand ein Minus von 2,1 Milliarden Euro nach einem saisontypischen Minus von 342 Millionen ein Jahr zuvor. Eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich der Vorstand weiterhin nicht zu, erwartet aber unverändert einen signifikanten Rückgang des operativen Ergebnisses.
Update, 3. Juni, 7.05 Uhr: SPD fordert mehr Tempo beim Erlass von Steuern für Unternehmen
Die SPD hat von der Landesregierung mehr Tempo bei geplanten Steuererleichterungen für Unternehmen in der Corona-Krise gefordert. "Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) setzt offenbar nicht die richtigen Prioritäten, um unser Land bestmöglich durch die Krise zu führen", sagte SPD-Fraktionsvize Beate Raudies der Deutschen Presse-Agentur. "Dazu gehört, dass die Anträge von steuerpflichtigen Unternehmen, die durch Corona geschädigt wurden, vorrangig bearbeitet werden."
Raudies verwies auf den von der Bundesregierung geschaffenen Rahmen für die Stundung von Steuern und die Anpassung von Vorauszahlungen. Der Erlass von Steuern und Steuerstundungen sei ein wichtiges Mittel, um Firmen bei Liquiditätsengpässen zu helfen, sagte die Finanzpolitikerin. "Leider hat mir die Finanzministerin in der letzten Ausschusssitzung noch nicht einmal die Frage beantworten können, wie viele Anträge dazu bislang eingegangen sind."
Viele Unternehmen bangten um ihre wirtschaftliche Existenz, sagte Raudies. "Es ist nicht zumutbar, dass sie jetzt auch noch darauf warten müssen, bis die Landesregierung endlich in die Puschen kommt." Die Betriebe bräuchten schnellstmöglich und unbürokratisch Hilfe.
Update, 3. Juni, 6.55 Uhr: Klare Regeln für den Unterricht zu Hause gefordert
Grünen-Landtagsfraktionschef Andreas Schwarz fordert klare Regeln für das Lernen zu Hause in Corona-Zeiten und setzt damit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) unter Druck. "Wenn das Klassenzimmer ins Netz verlegt wird, müssen dieselben Regeln gelten wie in der Schule", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. "Der Unterricht muss klar definiert werden, das heißt beispielsweise, interaktiven Unterricht, eine Anwesenheitspflicht von Lehrern und Schülern und eine Benotung nach einheitlichen Standards einzuführen." Bislang gibt es für die seit Wochen anhaltenden Heimlernphasen der Schüler keine Noten.
Eisenmann hatte angekündigt, dass alle Jahrgangsstufen nach den Pfingstferien, also ab Mitte Juni, im wöchentlichen Wechsel Fernunterricht erhalten und in den Schulen unterrichtet werden sollen. Die Grundschulen sollen bis Ende Juni vollständig öffnen - ohne Abstandsgebote. Mit den Pfingstferien gebe es eine Vorlaufzeit. "Die muss genutzt werden, um Maßnahmen vorzubereiten", mahnte Schwarz. "Ich erwarte außerdem, dass die Schulen rechtzeitig vorab informiert werden, was nach den Ferien auf sie zukommt."
Schwarz bezog sich auf die Forderungen von Eltern, Schülern und Lehrer, die sagten, sie bräuchten klare und verbindliche Regeln. Das könne er nachvollziehen. Er erinnerte daran, dass es im Südwesten zwei neue Bildungsinstitute gibt, das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW). "Das Kultusministerium muss die beiden neu gegründeten Qualitätsinstitute beauftragen, die Schulen praxisnah zu unterstützen und für die Herausforderungen fit zu machen."
Zudem müsse die Versorgung der Schüler mit digitalen Endgeräten sichergestellt werden, damit niemand abgehängt werde. "Vielleicht müssen die Ferien auch verstärkt für Weiterbildungsangebote für Lehrer genutzt werden."
Schwarz regte auch an, für Präsenzunterricht an den Schulen in größere Räume zu gehen, um größeren Abstand halten zu können. "Ich schlage vor, kommunale Einrichtungen - von Gemeindehallen, Gemeindehäusern bis zu Stadthallen - dafür zu nutzen." Die Hausaufgaben im Kultusministerium seien groß.
Kultusministerin Eisenmann ist auch Spitzenkandidatin der CDU zur Landtagswahl 2021 und damit Herausforderin von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Ihr war jüngst vorgeworfen worden, die Öffnung der Kitas überhastet angekündigt und schlecht vorbereitet zu haben. Eisenmann hatte entgegnet, dass die Kitas - im Gegensatz zu den Schulen - nicht Sache des Landes, sondern die der Kommunen sind.
Schwarz meinte dazu: "Ich kann den Wunsch verstehen, dass die Kita-Leitungen und die Erzieher einen klaren Rahmen zur Kinderbetreuung haben wollen. Es ist die Aufgabe der Kommunen und des Landes, die Kitas entsprechend zu unterstützen." Bei der Kommunikation des Kultusministeriums mit den Schulen, Kitas und Bürgermeistern sei teilweise der Eindruck entstanden: "kein Anschluss unter dieser Nummer." Es habe zu allen Seiten zu wenig Kommunikation gegeben, kritisierte Schwarz das vom Koalitionspartner geführte Ministerium. "Und es gab zu wenig Einfühlungsvermögen für die schwierige Situation, in der die Betroffenen stecken."
Update, 3. Juni, 6.40 Uhr: Ärztepräsident fordert Verbesserungen an Corona-Warn-App
Aus Sicht von Ärztepräsident Klaus Reinhardt hängt der Erfolg der Corona-Warn-App entscheidend davon ab, dass sich viele Menschen testen lassen und die Ergebnisse schnellstmöglich in das Programm übertragen. "Wenn es nicht gelingt, die Ergebnisübermittlung im Vergleich zu den jetzigen Verfahren drastisch zu beschleunigen, ist die App überflüssig", sagte der Präsident der Bundesärztekammer der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Gleichwohl könne die App helfen, die Corona-Pandemie einzugrenzen, indem Infektionsketten leichter nachverfolgt werden könnten. Ein Start der Anwendung in zwei Wochen sei angesichts der aktuell niedrigen Neuinfektionszahlen "wahrscheinlich noch rechtzeitig, um eine unkontrollierte Verbreitung des Coronavirus aufzuhalten", so Reinhardt. Vor allem bei vermehrter Mobilität im Sommer könnten mithilfe der Technik wichtige Erfahrungen gesammelt werden.
Der Ärztepräsident plädiert dafür, die Systeme international zu vernetzen. "Vor allem mit Blick auf die anstehenden Grenzöffnungen und den wieder anlaufenden Reiseverkehr ist es wichtig, Schnittstellen zu den Systemen in anderen Ländern zu schaffen und entsprechende internationale Meldewege zu etablieren", sagte er. "Dies wäre als europäische Initiative sinnvoll und wünschenswert."
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geht davon aus, dass die deutsche Corona-Warn-App etwa Mitte Juni zur Verfügung stehen wird - zeitgleich mit der angestrebten vollständigen Öffnung der Grenzen zu den europäischen Nachbarn.
Die App soll anonymisiert erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und Nutzer warnen, wenn sich herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. Wenn ein Nutzer seine bestätigte Infektion in der App meldet, werden Personen benachrichtigt, die ihm in den vergangenen Tagen nahe waren. Frankreich und Italien haben ihre Warn-Apps schon an den Start gebracht.
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