Coronavirus: Mehrheit gegen Bundesliga-Fortsetzung
Langsam kehrt Deutschland ein Stück zurück zur Normalität. Während es wegen der Corona-Krise einen nahezu kompletten Lockdown gab, kann nun ein wenig aufgeatmet werden.
Geschäfte dürfen mittlerweile wieder öffnen und am Mitte Mai sollen auch Restaurants wieder Gäste bedienen können.
Außerdem haben Spielplätze wieder geöffnet und einige Schüler konnten auch schon zurück in ihre Klassen. Auch die Fußball-Bundesliga startet wieder.
Allerdings sind alle Lockerungen mit hohen Sicherheits- und Hygienemaßnahmen verbunden.
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Update, 7. Mai, 21.20 Uhr: Dänische Profiligen können den Ligabetrieb wiederaufnehmen
Die dänischen Fußball-Ligen haben von der Regierung ihres Landes die Zustimmung für eine sofortige Wiederaufnahme des Ligabetriebs bekommen. Diese Nachricht bedeute, dass die Vereine der obersten beiden Profiligen bereits jetzt mit dem allgemeinen Mannschaftstraining beginnen könnten, erklärte die dänische Ligavereinigung Divisionsforeningen am Donnerstagabend.
In den kommenden Tagen solle festgelegt werden, wann genau die ersten Begegnungen in den beiden Ligen angesetzt werden.
Der Fußballbetrieb ruht in Dänemark seit gut zwei Monaten. Die Ligavereinigung wünscht sich, am 29. Mai wieder mit den ersten Partien starten zu können. Bereits jetzt ist klar, dass der Rest der Saison ohne Zuschauer auf den Tribünen stattfinden wird.
Update, 7. Mai, 21.15 Uhr: Mehrheit gegen Bundesliga-Fortsetzung
Die Mehrheit der Deutschen ist gegen eine Fortsetzung der Fußball-Bundesliga während der Corona-Krise. 50 Prozent sprachen sich in einer Umfrage von infratest dimap für den "ARD-DeutschlandTrend" gegen einen Re-Start der 1. und 2. Liga ohne Zuschauer aus.
36 Prozent sprachen sich laut ARD-Mitteilung für eine Fortsetzung aus.
In einer Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv sprechen sich sogar 57 Prozent gegen einen Re-Start aus. 32 Prozent befürworten in dieser Untersuchung das Vorgehen der Liga.
Nachdem die Politik am Mittwoch den Weg frei gemacht hatte, kündigte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Donnerstag eine Weiterführung des Spielbetriebs ab 16. Mai an.
Update, 7. Mai, 21.12 Uhr: 129 Corona-Infizierte bei Fleischfabrik in Westfalen
Nach einem Corona-Ausbruch in einer westfälischen Fleischfabrik sollen alle rund 1200 Beschäftigten des Standortes auf das Virus getestet werden. Allein am Donnerstag seien bereits 200 Mitarbeiter des Unternehmens Westfleisch getestet worden, teilte der Kreis Coesfeld am Donnerstag mit.
129 Infizierte seien erfasst worden, davon würden 13 im Krankenhaus behandelt, allerdings keiner auf der Intensivstation.
Die Verläufe seien vergleichsweise mild, erklärte ein Firmensprecher. Alle Infizierten, die nicht im Krankenhaus liegen, und ihre Kontaktpersonen befänden sich in häuslicher Quarantäne.
Am Werkstor werde kontaktlos Fieber gemessen, um Verdachtsfälle schnell zu erkennen. Das Unternehmen stehe in engem Kontakt mit den Behörden, sagte der Sprecher. Entgegen ersten Befürchtungen sei die Produktion im Betrieb nicht eingestellt worden. Sie laufe in reduziertem Umfang weiter.
Update, 7. Mai, 20.35 Uhr: Berliner Senat lockert Kontakt- und Versammlungsverbote
Der Berliner Senat lockert die wegen der Corona-Krise geltenden Beschränkungen der Versammlungsfreiheit ebenso wie das Kontaktverbot. Ab 18. Mai sind Versammlungen in geschlossenen Räumen mit bis 50 Teilnehmern wieder erlaubt.
Ab 25. Mai dürfen an Versammlungen unter freiem Himmel bis zu 100 statt bisher 50 Personen teilnehmen. Das teilte Innensenator Andreas Geisel (54, SPD) am Donnerstag mit. Dabei gilt weiter ein Mindestabstand von 1,50 Metern.
"Aufzüge mit Fahrzeugen" sollen Geisel zufolge bereits ab Freitag (8. Mai) wieder möglich sein. Das gelte für Veranstaltungen mit Autos, Motorrädern und Fahrrädern mit bis zu 50 Teilnehmern.
Die Versammlungsfreiheit sei ein wichtiges Grundrecht, sagte Geisel. Einschränkungen könnten nicht von Dauer sein. "Natürlich muss unser Bestreben sein, dieses Grundrecht wieder umfänglicher in Kraft zu setzen als bisher."
Nach wochenlangem Kontaktverbot dürfen die Berliner zu Hause wieder mehr Gäste empfangen. Erlaubt sind ab Samstag (9. Mai) private Zusammenkünfte von Angehörigen zweier Haushalte - wenn 1,50 Meter Mindestabstand gewahrt werden. Das gilt nicht nur im öffentlichen Raum oder in Gaststätten, sondern auch in der Wohnung oder im Kleingarten, wie Geisel und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (42, Grüne) mitteilten.
Update, 7. Mai, 20.30 Uhr: Mit Corona infizierte "Mein Schiff"-Crewmitglieder kommen in Klinik
Die mit dem Coronavirus infizierten Besatzungsmitglieder des Kreuzfahrtschiffs "Mein Schiff 3" sind am Donnerstag auf die Quarantänestation eines Krankenhauses gebracht worden. "Sie werden dort in Isolation untergebracht und versorgt", teilte Tui Cruises mit.
Den acht Patienten gehe es in der Klinik in Geestland im Kreis Cuxhaven gut, sie seien ohne Symptome. Tui Cruises zufolge hat auch das am 30. April als erstes positiv getestete Crewmitglied, das auf der Isolierstation einer Klinik in Cuxhaven liegt, keine Symptome mehr. Die Mitarbeiter werden demnach vom Psychosozialen Dienst der Deutschen Seemannsmission betreut.
Das Kreuzfahrtschiff liegt seit dem 28. April in Cuxhaven. An Bord sind rund 2900 Besatzungsmitglieder. Nach einem Covid-19-Fall wurden alle Menschen getestet, acht weitere Infektionen wurden so erkannt.
Üblicherweise sind auf der "Mein Schiff 3" rund 2500 Gäste und rund 1000 Besatzungsmitglieder. Dass nun 2900 Besatzungsmitglieder an Bord sind, liegt daran, dass Crewmitglieder von anderen Schiffen der Tui-Cruises-Flotte dazukamen. Sie sollten von Deutschland aus in ihre Heimatländer geflogen werden. Nach Angaben von Tui Cruises war dies wegen der Reisebeschränkungen bislang nicht möglich.
Inzwischen sind Rückflüge für rund 1200 Besatzungsmitglieder etwa nach Indonesien, in die Ukraine, nach Tunesien, in die Türkei und nach Mauritius geplant.
Die ersten von ihnen sollen am Freitag in ihr Heimatland gebracht werden. Busse mit Besatzungsmitgliedern sollen am frühen Morgen vom Terminal in Cuxhaven Richtung Flughafen fahren.
Update, 7. Mai, 20.25 Uhr: Dänemark mit weitreichenden Corona-Lockerungen - Grenze bleibt dicht
Dänemark fährt in einer zweiten Phase der Lockerungen mehrere seiner strikten Corona-Maßnahmen zurück. Unter anderem darf ab dem kommenden Montag der gesamte Einzelhandel wieder öffnen, wie aus einer am Donnerstagabend veröffentlichten Vereinbarung zwischen der dänischen Regierung und den Parlamentsparteien hervorgeht. Das bedeutet auch, dass die seit Wochen geschlossenen Einkaufszentren wieder geöffnet werden können.
Eine Woche später am 18. Mai dürfen dann auch Restaurants und Cafés ihre Türen unter bestimmten Richtlinien öffnen. Gleiches gilt für Kirchen und Glaubensgemeinschaften.
Die sechsten bis zehnten Schulklassen nehmen dann ebenfalls ihren Unterricht wieder auf, nachdem die Kinder der jüngeren Jahrgangsstufen sowie der Krippen und Kindergärten bereits Mitte April in ihre Einrichtungen zurückgekehrt waren. Der Profisport darf mit sofortiger Wirkung wiederaufgenommen werden - allerdings ohne Zuschauer.
Die Grenzen von Deutschlands nördlichstem Nachbar bleiben dagegen zunächst dicht. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (42) wies am Abend vor Reportern jedoch darauf hin, dass man sich darüber mit den dänischen Nachbarländern im Dialog befinde.
Die Regierung wolle hierzu bis spätestens dem 1. Juni neue Informationen veröffentlichen. Seit Mitte März sind die dänischen Grenzen für Ausländer ohne triftigen Einreisegrund geschlossen.
Das Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen bleibt bis auf Weiteres in Kraft, fügte Frederiksen hinzu.
Update, 7. Mai, 20.20 Uhr: Merkel und Franziskus wollen ärmere Länder unterstützen
Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und Papst Franziskus (83) wollen ärmere Länder in der Corona-Krise unterstützen. Dafür sprachen sich beide am Donnerstag in einem Telefonat aus, wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert (59), mitteilte.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand demnach der Austausch zur globalen humanitären und politischen Situation angesichts der Corona-Pandemie sowie zur Bedeutung von Zusammenhalt und Solidarität in Europa und der Welt.
Die Bundeskanzlerin lud Papst Franziskus den Angaben nach zu einem Besuch nach Deutschland ein, sobald dies wieder möglich sei.
Update, 7. Mai, 20.15 Uhr: Verstoß gegen Corona-Regeln: Inhaberin von Friseursalon kommt frei
Die Inhaftierung der Inhaberin eines Friseursalons im US-Bundesstaat Texas wegen Verstoßes gegen Corona-Regelungen hat für Empörung gesorgt - nun wird die Frau aus dem Gefängnis entlassen.
Der Supreme Court in Texas verfügte die Freilassung Shelley Luthers am Donnerstag. Luther war zu sieben Tagen Haft verurteilt worden, weil sie sich weigerte, ihr Geschäft in Dallas trotz entsprechender Anweisungen in der Corona-Pandemie zu schließen. (TAG24 berichtete)
Auch der Generalstaatsanwalt von Texas, Ken Paxton (57), hatte ihre Freilassung gefordert. US-Senator Ted Cruz (49) aus Texas schrieb auf Twitter: "Sieben Tage Gefängnis für Haare schneiden? Das ist verrückt."
Bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag war Luther US-Medienberichten zufolge ein Deal angeboten worden: Dass sie trotz der Öffnung ihres Friseursalons nicht ins Gefängnis müsse, wenn sie sich entschuldige und zugebe, dass ihr Handeln egoistisch gewesen sei.
Luther antwortete dem Richter nach einer Aufzeichnung der Verhandlung: "Ich muss Ihnen widersprechen, Sir, wenn Sie sagen, dass ich egoistisch bin, denn meine Kinder zu ernähren, ist nicht egoistisch." Sie fügte hinzu: "Ich werde den Salon nicht schließen."
Luthers Fall wirft ein Schlaglicht auf die Diskussion in den USA, die weltweit am schwersten von der Corona-Krise betroffen sind. US-Präsident Donald Trump (73) drängt auf eine Wiedereröffnung der Wirtschaft in den Bundesstaaten, während Prognosen von weiterhin steigenden Infektions- und Todeszahlen durch das Virus ausgehen.
Update, 7. Mai, 20.13 Uhr: Norwegische Regierung erlaubt Profifußball ab Mitte Juni
Auch in Norwegen soll bald wieder Fußball gespielt werden. Ab dem 16. Juni dürfen die norwegischen Profiligen Begegnungen austragen, wie die Regierung am Donnerstagabend bekanntgab.
Das organisierte Training im Spitzenfußball könne von jetzt an beginnen, sagte der für den Sport zuständige Kulturminister Abid Raja (44) auf einer Pressekonferenz in Oslo.
Normalerweise startet die Saison in der norwegischen Eliteserien im April, das wurde wegen der Coronavirus-Pandemie aber verschoben. Nach Angaben des norwegischen Fußballverbundes NFF werden die Spiele nun in einem anderen Rahmen stattfinden, unter anderem ohne Publikum.
Vier Wochen nach der Eliteserien soll auch die oberste Frauenfußballliga, die Toppserien, starten.
Update, 7. Mai, 20.10 Uhr: UN-Organisation rechnet mit Tourismuseinbruch um bis zu 80 Prozent
Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung der Welttourismusorganisation (UNWTO) dieses Jahr zu einem Einbruch des internationalen Reiseverkehrs um 60 bis 80 Prozent im Vergleich zu 2019 führen.
Im ersten Quartal sei die Zahl der Touristen wegen des Virus und der damit verbundenen Reisebeschränkungen weltweit bereits um 22 Prozent zurückgegangen, teilte die Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Madrid am Donnerstag mit.
Der internationale Reiseverkehr habe in den ersten drei Monaten dieses Jahres etwa 67 Millionen weniger Touristen verbucht, was Einbußen von 80 Milliarden US-Dollar (ca. 74 Mrd Euro) bedeute. Im März sei ein Rückgang von 57 Prozent registriert worden, hieß es.
"Die Welt steht vor einer nie dagewesenen Gesundheits- und Wirtschaftskrise", erklärte UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikaschwili (43). Millionen Menschen liefen in der Branche Gefahr, ihre Arbeitsplätze zu verlieren, warnte er. Die UNWTO spricht von der "schlimmsten Krise des Welttourismus" seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950.
Update, 7. Mai, 19.35 Uhr: BBL reicht Hygienekonzept ein - Playoff-Runden mit je zwei Spielen
Der deutsche Basketball-Meister soll in einer Playoff-Runde mit Hin- und Rückspielen ermittelt werden. Das teilte die Basketball-Bundesliga am Donnerstag mit.
Die jeweiligen Ergebnisse der beiden Partien im Viertel-, im Halbfinale sowie im Finale werden zu einem Endergebnis addiert, das dann über den Sieger entscheidet. Zuvor spielen die insgesamt zehn Mannschaften in zwei Fünfer-Gruppen in einer einfachen Gruppenphase nach dem Modus jeder gegen jeden.
Alle Begegnung finden im Münchner Audi Dome statt. Geplant ist das "Final10" von Anfang Juni an für einen Zeitraum von drei Wochen.
In der Gruppe A trifft Titelverteidiger Bayern München auf Crailsheim, Oldenburg, Göttingen und Ulm. In der Gruppe B spielen Ludwigsburg, Berlin, Vechta, Bamberg und Frankfurt gegeneinander.
Die Basketball-Bundesliga hatte anders als der Handball und das Eishockey entschieden, die seit Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochene Saison nicht abzubrechen, sondern mit einem Turnier an einem Standort doch noch einen Meister zu ermitteln.
Die Pläne müssen von Politik und Behörden noch genehmigt werden. Dafür reichte die Liga am Donnerstag ein umfangreiches Hygiene- und Sicherheitskonzept ein, das sich an dem der Deutschen Fußball Liga orientiert. Allerdings sehen die Pläne im Basketball zusätzlich vor, alle zehn Mannschaften während des gesamten Turniers in einem Hotel zusammenzuziehen.
Update, 7. Mai, 19.25 Uhr: Eurogruppe berät Hilfen gegen Wirtschaftskrise
Die europäischen Hilfen im Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise beschäftigen am Freitag (von 15.00 Uhr an) erneut die Finanzminister der Eurogruppe. Konkret geht es um die genauen Bedingungen für Kreditlinien des Eurorettungsschirms ESM im Umfang von bis zu 240 Milliarden Euro.
Diese waren im April als Teil eines 500-Milliarden-Euro-Pakets vereinbart worden. Sie sind gedacht für direkte und indirekte Gesundheitskosten der Pandemie und sollen vom 1. Juni an verfügbar sein. Vorher müssen noch Details geklärt werden. Es wird erwartet, dass sich die Ressortchefs einigen und das Programm pünktlich starten kann.
Thema der Minister aus den 19 Staaten mit der Gemeinschaftswährung ist zudem die dramatische Konjunkturprognose der EU-Kommission. Diese hatte am Mittwoch vorausgesagt, dass die Wirtschaftsleistung in der Eurozone dieses Jahr um 7,7 Prozent schrumpfen könnte - der stärkste Einbruch in der Geschichte des Währungsraums und der EU.
In dem Zusammenhang dürften auch Pläne für ein Konjunktur- und Investitionsprogramm nach der Pandemie wieder zur Sprache kommen. Das angekündigte Konzept der EU-Kommission fehlt allerdings noch.
Update, 7. Mai, 19.23 Uhr: Agrarminister schalten sich zu Folgen der Corona-Pandemie zusammen
Die Agrarminister von Bund und Ländern tauschen sich am Freitag (9.00 Uhr) über Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Land- und Forstwirtschaft aus.
Dabei geht es unter anderem um Fördermittel: Der Chef der Agrarministerkonferenz, der saarländische Ressortchef Reinhold Jost (53, SPD), befürchtet, dass Mittel wegen der Pandemie nur mit Verzögerung ausgegeben werden und Zuweisungen verfallen könnten.
Er erneuerte seine Forderung an den Bund, die Bundesmittel flexibel auf das folgende Jahr übertragen zu können. Bei der Videokonferenz der Agrarminister geht es auch um die Planungen für die neue Förderperiode der EU. Sie beginnt 2021, doch wird wegen der bisher ungewissen Einigung der EU-Regierungen auf einen neuen Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) eine Übergangszeit von bis zu zwei Jahren erwartet.
In der Corona-Krise findet die Konferenz in abgespeckter Form statt. Die Länder haben sich darauf geeinigt, keine länderspezifischen Themen zu beraten. In Saarbrücken wird neben Jost auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (47, CDU) erwartet.
Update, 7. Mai, 19.15 Uhr: Außenhandel in Zeiten der Corona-Krise - Bundesamt legt Daten vor
Die Corona-Krise bremst den weltweiten Handel aus. Das dürften die deutschen Exportunternehmen im März zu spüren bekommen haben, als die Pandemie auch Europa erreichte. Wie sich der Außenhandel im März und im ersten Quartal insgesamt entwickelt hat, gibt das Statistische Bundesamt am Freitag (8.00 Uhr) bekannt.
Vor der Eskalation der Krise hatten die Unternehmen im Februar noch etwas mehr Waren "Made in Germany" ausgeführt als im Vorjahreszeitraum. Erste Effekte zeigten sich aber bereits im Handel mit der im Februar besonders von dem Virus betroffenen Volksrepublik China. Der Außenhandelsverband BGA sprach von einem Vorboten "des Sturms, der in den nächsten Monaten auf uns zurollt".
Die Welthandelsorganisation (WTO) rechnete zuletzt mit einem Absturz des Welthandels infolge der Corona-Krise von 13 bis 32 Prozent.
Update, 7. Mai, 19.08 Uhr: Stechen von Tätowierungen trotz Corona erlaubt
Die zwei Betreiber eines Tattoo-Studios haben mit einem Eilantrag gegen Corona-Beschränkungen vor dem Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgericht Erfolg gehabt. Die für Gesundheitsschutz zuständige 1. Kammer habe am Donnerstag einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz in Artikel 3 des Grundgesetzes festgestellt, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Dem Tattoo-Studio darf das Tätowieren außerhalb des Gesichtsbereichs nicht untersagt werden.
Die Covid-19-Bekämpfungsverordnung griff nach Ansicht des Verwaltungsgerichts in nicht gerechtfertigter Weise in die Berufsausübungsfreiheit der Antragssteller ein.
Es gab demnach keinen sachlichen Grund, Tattoo-Studios anders zu behandeln als Kosmetik- oder Nagelstudios, die außerhalb des Gesichtsbereichs wieder tätig sein dürfen. Gegen den Beschluss (1 B 74/20) kann innerhalb von zwei Wochen Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.
Update, 7. Mai, 19.05 Uhr: Mysteriöse Kinder-Erkrankung jetzt auch in den USA
Nach einigen Fällen in Europa sind nun auch bei mehreren Kindern in den USA ungewöhnlich schwere Erkrankungen festgestellt worden, die möglicherweise in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen.
64 Kinder im Bundesstaat New York zeigten Symptome wie entzündete Blutgefäße, Fieber und Hautausschlag, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde mit.
Auch aus anderen US-Bundesstaaten wurden Fälle gemeldet. Zuvor waren unter anderem aus Spanien, Italien, Großbritannien, der Schweiz und Deutschland solche Fälle gemeldet worden. Ob ein Zusammenhang mit dem Coronavirus besteht, ist noch nicht abschließend geklärt.
Die Symptome ähneln denen des Kawasaki-Syndroms, das vor allem kleine Kinder betrifft und von dem Ärzte bislang nicht wissen, wie es ausgelöst wird.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO und Ärzteverbände warnten Eltern bereits vor Panik - die überwiegende Zahl der Kinder, die sich mit dem Coronavirus infizierten, habe einen sehr milden Verlauf der Krankheit und erhole sich komplett. "Es bleibt eine sehr seltene Erkrankung", sagte auch die New Yorker Gesundheitsbeauftragte Oxiris Barbot.
Update, 7. Mai, 19.03 Uhr: Berlins Freibäder dürfen ab 25. Mai wieder öffnen
Die Frei- und Strandbäder in Berlin dürfen trotz Corona-Krise ab 25. Mai unter Auflagen wieder öffnen. Das beschloss der Senat am Donnerstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur.
Voraussetzungen für die Öffnung sind demnach ein Hygieneplan und die Einhaltung von Abstandsregeln. Sämtliche Bäder in der Stadt sind derzeit noch geschlossen.
Zu den Szenarien, um Infektionen mit dem Coronavirus zu verhindern, zählt ein eingeschränkter Betrieb mit einer reduzierten Zahl von Gästen. Online-Tickets mit Zeitfenstern sind eine weitere Idee. Warteschlangen sollen vermieden werden. Im Rekordjahr 2018 zählten die Berliner Bäder rund 6,7 Millionen Besucher.
Update, 7. Mai, 19 Uhr: Kaum noch Corona-Neuinfektionen auf Island
Auf Island gibt es mittlerweile so gut wie keine Neuinfektionen mit dem Coronavirus mehr. Nach drei Tagen ohne jeglichen neu gemeldeten Fall kamen am Donnerstag lediglich zwei neue Corona-Nachweise hinzu, wie die isländischen Behörden mitteilten.
Damit steht die Nordatlantik-Insel nun bei 1801 bestätigten Corona-Fällen. Zehn Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind bislang ums Leben gekommen, 1755 andere haben sich von der Erkrankung mittlerweile wieder vollständig erholt. Bereits seit Mitte April gab es täglich immer nur vereinzelte Neuinfektionen.
Aufgrund der positiven Entwicklungen wird Island früher weitere Corona-Maßnahmen lockern als ursprünglich geplant. Ab dem 25. Mai sollen wieder Versammlungen mit voraussichtlich bis zu 100 Menschen erlaubt sein, auch Fitnessstudios sollen dann wieder öffnen dürfen. Eine Woche zuvor können dies bereits Schwimmbäder wieder tun.
In einer ersten Phase der Lockerungen waren am Montag bereits die bisher mit Einschränkungen geöffneten Schulen wieder zum Normalbetrieb zurückgekehrt. Auch die seit Wochen geschlossenen Universitäten und Hochschulen sowie Friseure, Masseure, Schönheitssalons, Zahnärzte und Museen konnten wieder öffnen. Die erlaubte Teilnehmerzahl für Versammlungen wurde von 20 auf 50 erhöht.
Update, 7. Mai, 18.55 Uhr: Zugang zu New Yorker Parks könnte eingeschränkt werden
In der besonders stark von der Corona-Krise betroffenen Millionenmetropole New York könnte der Zugang zu den Parks möglicherweise demnächst eingeschränkt werden.
Einige Parks füllten sich bei schönem Wetter sehr schnell mit Menschen, sagte Bürgermeister Bill de Blasio (58) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. "Das können wir nicht geschehen lassen, wir müssen die Zahl der Menschen limitieren, die Zugang haben." Details nannte er vorerst noch keine.
Den Menschen in New York wird derzeit geraten, so weit wie möglich zu Hause zu bleiben. Die Parks der Stadt sind aber weiter geöffnet, Bewegung an der frischen Luft bleibt erlaubt - was bei schönen Wetter in der dicht besiedelten Metropole immer wieder schnell zu sehr vollen Parks führt. Um Abhilfe zu schaffen, sollen demnächst auch viele Straßen für Autos gesperrt werden.
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo (62) teilte indes mit, dass der Kündigungsschutz von Menschen, die ihre Miete in der Krise nicht mehr bezahlen können, im Bundesstaat New York bis Ende August verlängert werde.
In dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern, von denen etwa die Hälfte in der Metropole New York leben, haben sich bislang fast 330.000 Menschen mit dem Virus infiziert.
Am Mittwoch seien 231 Menschen nach einer Infektion gestorben, sagte Cuomo am Donnerstag bei seiner täglichen Pressekonferenz. Zum Höhepunkt der Pandemie in New York waren es bis zu 800 pro Tag gewesen.
Update, 7. Mai, 18.50 Uhr: Slowakei verlängert Corona-Grenzschutz trotz Kritik
Die Slowakei verlängert die Grenzkontrollen zu Österreich, Tschechien, Polen und Ungarn wegen der Corona-Krise bis zum 27. Mai. Innenminister Roman Mikulec (48) verwies nach dem Beschluss am Donnerstag auf die entsprechenden Regeln des Schengen-Vertrags.
Die derzeit geltenden Kontrollen des EU-Partnerlands wären am 8. Mai ausgelaufen. Miculec fügte hinzu, dass auch eine vorzeitige Beendigung möglich sei, sollte die Entwicklung der Pandemie dies erlauben.
Kritik an den srikten Einreisebeschränkungen wies der Minister zurück. Oberstes Gebot sei, die Gesundheit der Bürger zu schützen. Die strengen Maßnahmen hätten sich als wirksam erwiesen. Besonders umstritten sind ein weitgehendes Einreiseverbot für Ausländer auch aus EU-Ländern sowie eine 14-tägige Zwangsquarantäne, die Heimkehrer aus dem Ausland in einer staatlichen Einrichtung absolvieren müssen.
Die zuständige Ombudsfrau Maria Patakyova wies darauf hin, dass es für beide Vorschriften keine gesetzliche Grundlage gebe. Die Zwangsquarantäne in lagerähnlichen Sammelunterkünften sei entwürdigend. Staatspräsidentin Zuzana Caputova (46) kündigte am Donnerstag eine Prüfung an, ob die Praxis nicht in Widerspruch zur Verfassung stehe.
Künstler und Intellektuelle aus Tschechien und der Slowakei wiederum forderten in einem offenen Brief, die Grenzkontrollen zwischen beiden Staaten ganz aufzuheben und damit der gesamten EU ein Beispiel zu geben. Bis Donnerstag verzeichnete die Slowakei lediglich 1445 bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus und 26 Todesfälle.
Update, 7. Mai, 18.40 Uhr: Neue Zahlen aus Europa und der Welt
Update, 7. Mai, 18.35 Uhr: Trump-Mitarbeiter mit Corona infiziert, Präsident gesund
Ein Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump (73) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein Sprecher des Weißen Hauses teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, man sei von der medizinischen Abteilung der Regierungszentrale darüber informiert worden, dass ein Mitglied des US-Militärs, das auf dem Campus des Weißen Hauses arbeite, positiv auf das Coronavirus getestet worden sei.
"Der Präsident und der Vizepräsident wurden seitdem negativ auf das Virus getestet und sind weiterhin bei bester Gesundheit", hieß es weiter.
Der Fernsehsender CNN berichtete, es handele sich um den Angehörigen einer Militäreinheit, die dem Weißen Haus zugeteilt sei und im engen Umfeld des Präsidenten und von dessen Familie arbeite.
Trump sei am Mittwoch über die Infizierung des Mitarbeiters informiert worden und habe im Anschluss selbst erneut einen Test gemacht. Nach Angaben des Weißen Hauses werden Trump, sein Vize Mike Pence (60) und ihr Umfeld regelmäßig auf das Coronavirus getestet.
Update, 7. Mai, 18.30 Uhr: Folterer der Franco-Diktatur stirbt nach Covid-19-Erkrankung
Der bekannteste noch lebende Scherge der Franco-Diktatur (1939-1975) ist infolge einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Der frühere Polizeiinspektor und Folterer Juan Antonio González Pacheco, der in Spanien "Billy el Niño" (Billy the Kid) genannt wurde, starb am Donnerstag im Alter von 73 Jahren in einem Krankenhaus in Madrid. Covid-19 habe zu einem akuten Nierenversagen geführt, dem Pacheco erlegen sei, bestätigten Sprecher der Klinik San Francisco de Asís auf Anfrage.
Update, 7. Mai, 18.23 Uhr: Jetzt 109 Schlachthofmitarbeiter mit Coronavirus infiziert
Weitere 32 Beschäftigte eines Schlachthofes in Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit habe sich die Zahl der infizierten Schlachthofmitarbeiter auf 109 erhöht, teilte der Kreis Segeberg am Donnerstag mit.
Aufgrund dieses dynamischen Infektionsgeschehens, das sich nur noch schwer nachvollziehen und rückverfolgen lasse, habe der Infektionsschutz des Kreises Segeberg jetzt alle Mitarbeiter des Schlachthofs, die im Kreis Segeberg leben, unabhängig vom Testergebnis unter Quarantäne gestellt, sagte Landrat Jan Peter Schröder.
Insgesamt hatte der Kreis Segeberg 179 Menschen getestet, ein Teil der Testergebnisse steht noch aus. Nicht alle Personen wohnen im Kreis Segeberg.
Update, 7. Mai, 18.15 Uhr: Ganz neue Schritte bei Let's Dance
Das RTL-Tanz-Format "Let's Dance" schreitet trotz Corona-Krise unaufhaltsam weiter voran. Am Freitag, dem 8. Mai, steht die 10. Folge der Unterhaltungssendung, das Viertelfinale, an. Dort wartet eine Neuerung auf die Teilnehmer, wie der Sender am Donnerstag verriet: Die "Challenges Dance" sind in diesem Jahr neu.
Was sich noch geändert hat, erfahrt Ihr >> hier.
Update, 7. Mai, 18.10 Uhr: Grenzverkehr-Einschränkungen zu Frankreich mindestens bis Mitte Juni
Im Grenzverkehr zwischen Frankreich und seinen Nachbarländern wird es noch mehrere Wochen lang Einschränkungen geben. Mindestens bis 15. Juni werde es an den Grenzen zu den Staaten des Schengen-Raums und zu Großbritannien bestimmte Reisevorgaben geben, kündigte Innenminister Christophe Castaner (54) am Donnerstag nach einer Regierungssitzung an.
Die Grenze zu Nicht-EU-Ländern bleibe bis auf weiteres noch ganz geschlossen, erklärte Castaner. Mit den europäischen Ländern werde die Freizügigkeit der Grenzarbeiter erhalten bleiben, sagte Castaner.
Eine zweiwöchige Quarantäne bei Einreise nach Frankreich gebe es vorerst nicht, erklärte der Minister. Die Grenzübertritte sollten jedoch nur aus triftigen Gründen wie für die Arbeit oder den Schulbesuch gemacht werden.
Wer derzeit aus dem Schengen-Raum oder Großbritannien nach Frankreich einreist, muss ein Formular mit dem Reisegrund vorzeigen. Dieses war im Zuge der in Frankreich seit dem 17. März geltenden Ausgangsbeschränkungen eingeführt worden. Ab dem 11. Mai sollen die Einschränkungen schrittweise gelockert werden.
Update, 7. Mai, 18.05 Uhr: WHO - Ohne Kontrolle könnte es 190 000 Corona-Tote in Afrika geben
Sollte Covid-19 in Afrika nicht kontrolliert werden, könnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 190.000 Menschen im ersten Jahr der Pandemie sterben. Zudem könnten sich bis zu 26 Prozent der rund eine Milliarde Bewohner mit Covid-19 infizieren, sagte die Afrika-Leiterin der WHO, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz.
Dies wäre der Fall, sollten "Maßnahmen der Eindämmung scheitern", hieß es in einer Mitteilung der WHO. Allerdings haben Moeti zufolge bislang viele afrikanische Länder Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen. Einige, wie Südafrika, lockern diese inzwischen wieder. Die WHO zählt 47 Länder zur Afrika-Region.
Die WHO erwartet demnach, dass sich Covid-19 in Afrika langsamer ausbreiten wird als in anderen Regionen der Welt. Allerdings könne sich die Pandemie auf dem Kontinent dafür in die Länge ziehen. Die Regierungen Afrikas müssten proaktiv sein, teilte Moeti mit. "Wir müssen testen, verfolgen, isolieren und behandeln."
Bislang wurden der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC zufolge mehr als 52.100 Fälle von Covid-19 auf dem Kontinent bestätigt und mehr als 2000 Menschen sind gestorben.
Die Pandemie hat schon jetzt schwere wirtschaftliche Folgen für etliche Menschen.
Update, 7. Mai, 18 Uhr: Greizer Landrätin will Lockerungen trotz hoher Infektionszahl
Trotz der hohen Zahl von Coronavirus-Infektionen im Thüringer Landkreis Greiz will Landrätin Martina Schweinsburg (61, CDU) in der kommenden Woche mit Lockerungen bei den Beschränkungen beginnen. "Einerseits ist es wichtig, die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, andererseits können wir unserer Wirtschaft, unserer Gastronomie keine weiteren Blockaden aufbürden", erklärte Schweinsburg am Donnerstag.
In Greiz lag bis Donnerstag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche laut Landesregierung bei 87,6 (Stand 7. Mai, 10.00 Uhr).
Damit war der Ostthüringer Landkreis bundesweit unter allen Kreisen und kreisfreien Städten der einzige, wo der kritische Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner noch überschritten wurde.
Diese Quote gilt nach einem Beschluss des Bundes und der Länder als Obergrenze, bei deren Überschreitung künftig strikte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vorgesehen sind.
Die Landrätin sagte, Ziel sei es, dass der Kreis sich soweit als möglich an der für nächste Woche angekündigten Thüringer Verordnung orientiere. "Denn es macht in meinen Augen wenig Sinn bei uns alles zu verbieten, was wenige Kilometer weiter möglich ist", so die CDU-Politikerin.
Update, 7. Mai, 17.39 Uhr: DFL-Chef Seifert: Voll-Quarantäne der Spieler nicht möglich
Eine Voll-Quarantäne bei den Profis der 1. und 2. Bundesliga bis zum Saisonschluss ist nach Ansicht der Deutschen Fußball Liga nicht umsetzbar. Derartige Überlegungen habe es zwar gegeben, sie seien aber wieder verworfen worden, erklärte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (50) dem TV-Sender Sky: "Einfach deshalb, weil es dafür rechtlich keine Grundlage gibt, Menschen zweieinhalb Monate von ihren Familien wegzunehmen und mehr oder weniger zu kasernieren."
Die DFL will mit regelmäßigen Tests auf das Coronavirus sicherstellen, dass in den restlichen Spielen der Bundesliga-Saison bis Ende Juni keine infizierten Profis auflaufen. Seifert mahnte daher am Donnerstag eindringlich an die große Verantwortung aller Beteiligten.
Update, 7. Mai, 17.35 Uhr: Corona-Warn-App kommt voraussichtlich Mitte Juni
Die geplante Corona-Warn-App der Bundesregierung soll voraussichtlich Mitte Juni in einer ersten Version zur Verfügung stehen. Dies sei ein realistischer Zeitraum, hieß es am Donnerstag in Regierungskreisen in Berlin.
Schon kommende Woche wollen die an der Entwicklung beteiligten Unternehmen T-Systems und SAP erste Informationen über Architektur und Struktur des Programmcodes für die Überprüfung durch eine breite Öffentlichkeit "Open Source" zur Verfügung stellen.
In der ersten Version werde man sich mit der App sehr stark auf die Kernfunktion der Unterbrechung von Infektionsketten konzentrieren, hieß es weiter. Erst in einer späteren zweiten Stufe werde eine freiwillige Datenspende an einen Forschungsserver möglich sein, um noch mehr Erkenntnisse gewinnen zu können.
Zudem würden die Möglichkeiten für ein europaweites Zusammenwirken der App mit den Applikationen anderer Länder bei der Entwicklung mitgedacht.
Die Akzeptanz der Bürger für die vom Robert Koch-Institut herausgegebene App hänge maßgeblich davon ab, dass regierungsunabhängige Netzexperten sehr früh in diese Codes hineinschauen könnten, so dass am Ende eine hohe Installationszahl herauskomme, wurde in den Kreisen die Entscheidung begründet, möglichst frühzeitig Informationen über den Programmcode zu veröffentlichen.
Mit einer größtmöglichen Akzeptanz der auf Freiwilligkeit basierenden App sei nur zu rechnen, wenn Datenschutz und Informationssicherheit gewährleistet seien.
Zugleich wurde unterstrichen, dass die App weder ein Allheilmittel noch ein Freifahrtschein in der Corona-Krise sein werde. Viel zentralere Bedeutung hätten Abstands- und Hygieneregeln sowie das Tragen von Alltagsschutzmasken für Mund und Nase.
Update, 7. Mai, 17.30 Uhr: Virologe Drosten: Deutschland in "einmalig guter Situation" derzeit
Der Berliner Virologe Christian Drosten (48) hat sich zufrieden mit der deutschen Lage in der Corona-Pandemie gezeigt, ist mit Blick auf die Zukunft aber auch besorgt. "Wir sind hier in Deutschland in einer einmalig guten Situation jetzt im Moment. Wir haben ganz viel geleistet", sagte der Charité-Wissenschaftler am Donnerstag im NDR-Podcast.
Er könne vielen der jetzigen politischen Entscheidungen zustimmen, auch wenn er sich aus wissenschaftlicher Sicht noch ein etwas weiteres Eindämmen vor den Lockerungen gewünscht hätte. "Ich glaube, es ist schon nicht so schlecht, wie wir das machen in Deutschland."
Drosten blickt demnach aber mit Sorge in Richtung Herbst und Winter: Er frage sich was passiert, wenn man nun sehr glimpflich über den Sommer kommen sollte, bis zum Herbst aber immer noch kein spezifisches Medikament zur Verfügung habe: "Dann können wir eben in eine Winterwelle kommen und darüber mache ich mir schon Sorgen", sagte Drosten.
Das gelte auch für die Corona-Ausbreitung im globalen Süden, in Ländern wie Indien etwa. "Auch der Blick in die USA ist nicht optimistisch für mich", betonte er.
Update, 7. Mai, 17.27 Uhr: Afghanischer Gesundheitsminister mit Coronavirus infiziert
Der afghanische Gesundheitsminister Firusuddin Firus ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Minister habe bereits seit einigen Tagen Symptome gezeigt und sich schon vor dem Test in Quarantäne befunden, sagte sein Sprecher am Donnerstag.
In Afghanistan sind derzeit nur rund 3500 Infektionen mit Sars-Cov-2 bekannt, da wenig getestet wird. Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich höher liegen.
Mehr als 270.000 Afghanen kehrten seit Beginn des Jahres bereits aus dem stark von der Pandemie betroffenen Nachbarland Iran zurück. Nach vier Jahrzehnten Krieg und Krisen leidet Afghanistan unter medizinischer Unterversorgung. In der Corona-Krise fehlt es vielerorts an Personal und auch an Ausrüstung.
Update, 7. Mai, 17.25 Uhr: MotoGP-WM: Möglicher Saisonstart im Juli in Jerez
In zwei Monaten könnte der Rennbetrieb in der MotoGP-Weltmeisterschaft wieder starten. Rechteinhaber Dorna einigte sich Donnerstag mit der Region Andalusien und den Verantwortlichen der Stadt Jerez auf einen Entwurf für zwei Renn-Wochenenden im Juli.
Geplant ist, am 19. Juli in die neue Saison zu starten und am Wochenende darauf noch einmal auf der WM-Piste in Andalusien zu fahren. Der Entwurf muss noch von der spanischen Regierung abgesegnet werden und dann von Motorradweltverband FIM in den Kalender übernommen werden.
Die Rennen in Jerez würden wegen der Corona-Gefahren ohne Fans und mit einer stark reduzierten Zahl an Teammitgliedern stattfinden.
Die Dorna strebt an, nur etwas mehr als 1000 Menschen ins Fahrerlager zu lassen, die vor ihrer Abreise, vor Ort und bei der Abreise regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden.
So müssen sich die Werksteams von Honda, Yamaha, Ducati, Suzuki, KTM und Aprilia auf 40 Mitarbeiter beschränken. Kleinere Teams müssen mit noch weniger Personal auskommen.
Offen ist, wie es nach den beiden Rennen in Jerez weitergeht. Die Dorna möchte bis Ende Mai einen komplett neuenKalender aufstellen. Voraussichtlich werden alle übrigen Rennen auf europäischem Boden stattfinden.
Der Sachsenring ist in diesem Jahr definitiv kein Teil des MotoGP-Kalenders. Das bis Ende August in Deutschland geltende Verbot für Großveranstaltung zwang den ADAC als Veranstalter des Deutschland-Grand-Prix, die Rennen abzusagen.
Ein Geisterrennen komme für den Sachsenring nicht in Frage, da die Anlage keine permanente Strecke ist und der Betrieb mit Blick auf die fehlenden Ticketeinnahmen zu hohe Kosten verursacht.
Update, 7. Mai, 17.22 Uhr: Veranstaltungen bis 100 Teilnehmer in Hessen wieder erlaubt
Versammlungen mit bis zu 100 Teilnehmern sind in Hessen unter Auflagen von diesem Samstag an wieder möglich.
Im Ausnahmefall könnten die Behörden unter bestimmten Voraussetzungen auch höhere Teilnehmerzahlen ermöglichen, teilte die hessische Landesregierung am Donnerstag mit.
Update, 7. Mai, 17.20 Uhr: Galopprennen ohne Zuschauer: Erster "Geisterrenntag" in Langenhagen
Auf der Rennbahn Neue Bult in Langenhagen bei Hannover haben am Donnerstag die ersten Galopprennen in Deutschland während der Corona-Pandemie stattgefunden.
Der Hannoversche Rennverein lud mit Genehmigung der örtlichen Behörden zu einem "Geisterrenntag" ohne Zuschauer, mit zwölf Rennen und etwa 160 Pferden. Ähnlich wie die künftigen Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga unterlag die Veranstaltung strikten Auflagen und Kontaktbeschränkungen. Auf die Rennbahn wurden lediglich Trainer, Pferdeführer, Jockeys, Tierärzte, Hufschmiede und die Rennleitung gelassen. Wetten wurden ausschließlich im Internet abgeschlossen.
Die Rennen auf der Neuen Bult sollen einen Vorbildcharakter für ähnliche Veranstaltungen in ganz Deutschland haben. "Wir wollen zeigen, dass so ein Renntag in der Art funktionieren kann. Damit wir danach weitermachen können", sagte der Trainer Dominik Moser aus dem Galopp-Trainingszentrum Hannover dem "Sportbuzzer".
Update, 7. Mai, 17.15 Uhr: Thüringens Sportminister: Drittliga-Fußball bis Juli unrealistisch
Das Land Thüringen lehnt eine Sonderrolle des Fußballs ab und sieht kaum Chancen für eine Fortsetzung der 3. Fußball-Liga vor Juli. "Als Landesregierung haben wir auch stets betont, dass eine vom Breitensport abgekoppelte Regelung für den Profifußball nicht vertretbar ist. Ich finde die Überlegungen, die im Thüringer Fußballverband derzeit angestellt werden, nämlich die aktuelle Saison nicht abzubrechen, sondern über zwei Jahre zu strecken, sehr interessant", sagte Sportminister Helmut Holter (66) der Deutschen Presse-Agentur.
Der Linke-Politiker fügte an: "Fußball bleibt ein Sport mit hohem Kontaktpotenzial. Auch vor diesem Hintergrund halte ich einen Spielbetrieb in der 3. Liga bis 30. Juni für nicht realistisch."
Update, 7. Mai, 17.10 Uhr: Bayern-Chef Rummenigge begrüßt Bundesliga-Übertragungen im Free-TV
Der FC Bayern München begrüßt, dass Fans bei der Fortsetzung der Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen an den ersten zwei Wochenenden live im Free-TV dabei sein können. "Ich finde, unser Medienpartner Sky verhält sich sehr solidarisch gegenüber dem Fußball und seinen Anhängern", erklärte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge (64) am Donnerstag auf eine dpa-Anfrage.
Von verschiedener Seite waren zuletzt Befürchtungen geäußert worden, dass sich die Anhänger vor den leeren Stadien versammeln könnten. "Nun haben die Fans die Möglichkeit, der eigenen Mannschaft vor dem heimischen Fernsehgerät die Daumen zu drücken", sagte Rummenigge: "Insbesondere nach unseren Gesprächen mit den verschiedensten Fanvertretern vertrauen wir ohnehin darauf, dass die Fans die Spiele zu Hause im TV anschauen und nicht zum Stadion kommen."
Update, 7. Mai, 17.05 Uhr: Hertha kämpft um Image - Mit 30 Spielern in Spiel-Quarantäne
Nach dem Skandal um das Kabinen-Video des inzwischen suspendierten Salomon Kalou (34) (TAG24 berichtete) hat Hertha BSC auch andere Profis nochmals ausdrücklich auf ein coronagerechtes Verhalten hingewiesen.
"Natürlich" habe er zum Beispiel mit Kapitän Vedad Ibisevic (35) gesprochen, erklärte Manager Michael Preetz (52) am Donnerstag. Kalou hatte zu Wochenbeginn ein Video live im Internet verbreitet, auf dem eigene Regelverstöße und das Fehlverhalten von Mitspielern bei der Beachtung der Corona-Regeln dokumentiert wurden.
Auch mit Ibisevic, der zudem eine falsche Gehaltsabrechnung des Clubs monierte, klatschte sich Kalou ab. "Das sind Dinge, die nicht vorkommen sollten. Sie sind umgehend korrigiert worden", betonte Preetz.
Es habe weitere Schulungen auf Deutsch und Englisch gegeben, berichtete der Manager des Berliner Fußball-Bundesligisten: "Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um darauf zu achten, dass wir die Reglen einhalten."
Mit dem Krisen-Konzept der Deutschen Fußball-Liga wird Hertha am 16. Mai bei 1899 Hoffenheim die restlichen Saisonspiele aufnehmen. In die zu diesem Konzept gehörende Quarantäne in Vorbereitung auf den Neustart wird Hertha wahrscheinlich mit über 30 Spielern in ein Berliner Hotel gehen, berichtete Preetz.
Der Hauptstadtclub kämpft nach einer Saison mit der Trennung von Trainer Ante Covic (44) und dem unrühmlichen Abgang von Nachfolger Jürgen Klinsmann (55) um sein Image. "Wir lassen auch nichts aus", hatte Preetz sofort gedacht, als er vom Kalou-Video erfuhr. Er habe noch heute keine Erklärung dafür, sagte der einstige Stürmer in einer Video-Konferenz.
"Er hat einen schweren Fehler gemacht", unterstrich Preetz. Kalou sei über sechs Jahre aber auch ein "tadelloser Sportsmann" gewesen, der sich entschuldigt habe: "Wir hatten keine Wahl, als ihn zu suspendieren. Wir werden ihn aber nicht verdammen."
Update, 7. Mai, 17 Uhr: Schweizer Fußball entscheidet am 29. Mai über Saison-Fortsetzung
Die Schweizer Fußball-Liga entscheidet am 29. Mai über die Fortsetzung der Saison. An diesem Tag ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt. Zwei Tage vorher steht im Bundesrat eine Sitzung zu weiteren Lockerungen der Maßnahmen im Zuge der Coronavirus-Pandemie an.
In der vergangenen Woche hatte die Politik den ersten beiden Ligen in Aussicht gestellt, den Spielbetrieb ohne Zuschauer ab dem 8. Juni zu erlauben. Ab dem 11. Mai ist es den Proficlubs wieder erlaubt, unter Einhaltung von bestimmten Sicherheitsmaßnahmen das Mannschaftstraining wieder aufzunehmen.
Update, 7. Mai, 16.57 Uhr: Schrittweise Lockerungen in Frankreich ab 11. Mai bestätigt
Frankreich will ab dem 11. Mai die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus schrittweise lockern. "Dies ist eine neue Etappe im Kampf gegen die Epidemie, es ist eine gute Nachricht für Frankreich, für das französische Volk", sagte Frankreichs Premier Édouard Philippe (49) am Donnerstag nach einer Regierungssitzung unter Vorsitz von Präsident Emmanuel Macron (42).
Das Datum 11. Mai hatte Macron für die erste Phase der Lockerungen bereits vor einigen Wochen angekündigt. Der Staatschef und die Regierung wollten jedoch kurzfristig entscheiden, ob die Situation im Land eine Lockerung zulasse.
Künftig sollen die Départements je nach Verbreitung des Virus in grüne und rote Zonen eingeteilt werden. In den grünen Départements soll es weitgehendere Lockerungsmaßnahmen geben. "Das Land ist zweigeteilt: Zum größten Teil ist es uns gelungen, die Epidemiewelle aufzuhalten", sagte Philippe. Das seien gute Nachrichten.
In den roten Départements sei das Virus aber noch besonders aktiv. Besonders ernst sei die Situation etwa im französischen Überseegebiet Mayotte und im Großraum Paris. In Mayotte würde die erste Phase der Lockerungen zunächst verzögert, in der Hauptstadt nicht. Hier soll es besonders strenge Regeln im öffentlichen Nahverkehr geben.
Update, 7. Mai, 16.52 Uhr: Brescia-Kapitän hat "Angst" vor Wiederaufnahme des Trainings
Der Kapitän des italienischen Fußball-Erstligisten Brescia Calcio, Daniele Gastaldello (36), hat große Bedenken mit Blick auf die geplante Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings in der Serie A am 18. Mai. Er und seine Teamkollegen hätten Angst, sagte er der Zeitung "La Repubblica".
Die Lombardei und dort vor allem die Provinzen Brescia und Bergamo hatten besonders hart unter der Coronavirus-Pandemie zu leiden. Tausende Menschen starben dort.
"Wir alle kennen jemanden, der direkt von der Tragödie getroffen wurde. Wir haben erfahren, wie schnell eine Familie zerstört werden kann", sagte der Abwehr-Veteran des Tabellenletzten.
Vereinspräsident Massimo Cellino (63) hatte diese Woche der "Gazzetta dello Sport" gesagt, er sei gegen einen Wiederbeginn der Saison. "Merkel und die UEFA sind mir egal. Italien muss für sich selbst entscheiden", hatte er betont.
Die Serie A war am 9. März mit zwölf verbleibenden Spieltagen unterbrochen worden. Das Gruppentraining soll am 18. Mai beginnen. Die italienische Regierung bremst bei ihrer Entscheidung über einen Saison-Neustart aber noch. "Bis Ende Mai kann man sagen, ob wir die Serie A wieder aufnehmen oder nicht. Ein wenig Geduld ist notwendig", hatte Sportminister Vincenzo Spadafora (46) zuletzt gesagt.
Update, 7. Mai, 16.46 Uhr: Bundestags-Abgeordnete verzichten auf Diäten-Erhöhung
Wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise verzichten die Abgeordneten des Bundestags auf Geld. Die Parlamentarier beschlossen am Donnerstag einstimmig, dass die automatische Erhöhung ihrer Diäten in diesem Jahr ausgesetzt wird. "Es ist das richtige Signal in einer schwierigen Zeit", erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann (42), und verwies auf die teils dramatischen Einbußen für Arbeitnehmer und Selbstständige.
Die sogenannte Abgeordnetenentschädigung soll Verdienstausfälle ausgleichen, die den Parlamentariern durch ihr Mandat entstehen, und gleichzeitig deren Unabhängigkeit garantieren. Derzeit gibt es pro Monat 10.083,47 Euro, worauf allerdings noch Einkommensteuer gezahlt werden muss.
Die Summe wird jährlich automatisch an die Lohnentwicklung des Vorjahres angepasst, was diesmal eine Erhöhung um 2,6 Prozent bedeutet hätte. Diese Anhebung fällt nun weg - nicht nur für die Bundestagsabgeordneten, sondern auch für die deutschen Vertreter im Europaparlament.
Update, 7. Mai, 16.40 Uhr: Helmholtz-Forscher: Lockerungsentscheidung zu früh
Bund und Länder haben ihre weitreichenden Lockerungen in der Corona-Krise aus Sicht des Infektionsforschers Michael Meyer-Hermann (53) zu früh getroffen.
In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Neuinfektionen wieder gestiegen, erläuterte der Leiter der Abteilung System-Immunologie am Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung am Donnerstag. Dieser Anstieg korreliere zeitlich mit der vorherigen Öffnung der Geschäfte. Ob es auch der Grund sei, sei unklar, machte Meyer-Hermann deutlich.
Um zudem eventuelle Verzögerungen bei der Datenübermittlung abzuwarten, wäre es aus seiner Sicht besser gewesen, erst Ende dieser Woche oder gar kommende Woche über Lockerungen der Anti-Pandemie-Maßnahmen zu beraten.
"Ich weiß nicht, wie schlimm das ist", sagte Meyer-Hermann bei einer Veranstaltung des Science Media Center Germany. Aus seiner Sicht hat die Politik jedoch "wahrscheinlich" eine Chance vertan, in relativ kurzer Zeit zu so niedrigen Zahlen zu kommen, dass bei Infizierten eine Kontaktverfolgung sowie eine Lockerung möglich gewesen wären.
Viola Priesemann, Leiterin der Forschungsgruppe Theorie neuronaler Systeme am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen begrüßte es zwar, den Regionen Verantwortung zu geben. Das könne aber nur funktionieren, wenn die Mobilität zwischen den Regionen gering bleibe. Dafür müssten sie die Kontrolle darüber haben, ob das Virus eingeschleppt wird, sagte Priesemann.
Ansonsten bekomme ein Landkreis, der sich viel Mühe gebe, mitunter die Folgen zu spüren, wenn im Nachbar-Landkreis die Infektionen hoch bleiben.
Weitere Informationen zu den Lockerungen und Meinungen der Kritiker findet Ihr >> hier.
Update, 7. Mai, 16.35 Uhr: Finnland will Corona-Krise für digitalen Schwung nutzen
Finnland will aus der erzwungenen Auszeit wegen des Corona-Virus Schlüsse für den digitalen Fortschritt ziehen. Die Regierung in Helsinki setzte eine Arbeitsgruppe ein, die sich anschauen soll, wie die in der Corona-Krise unternommenen Schritte einem Sprung bei der Digitalisierung bringen können.
Nach Angaben des zuständigen Ministeriums soll die Gruppe einen Plan für eine schnellere Erholung erstellen, mit dem auch Finnlands digitale Möglichkeiten auf Dauer verbessert werden. Erste Ergebnisse soll es bereits Ende des Monats geben.
Unter anderem werde untersucht, wie digitale Mittel etwa bei Arbeit aus der Ferne, Heimunterricht und Telemedizin geholfen haben, teilte das Verkehrsministerium am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Man wolle unter anderem herausfinden, welche Faktoren die schnelle Umstellung auf digitalere Prozesse und Kommunikationswege begünstigt hätten und welche Infrastruktur langfristig dafür notwendig sei. Letztlich solle auch gezeigt werden, welche Auswirkungen die Umstellung auf Wirtschaft, Gleichberechtigung und Gesellschaft insgesamt habe.
Update, 7. Mai, 16.30 Uhr: Berühmter Notting-Hill-Karneval wegen Pandemie gestrichen
Der Notting-Hill-Karneval in London fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus. Man arbeite aber an einer Alternative für das letzte August-Wochenende, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Details verrieten sie nicht.
Update, 7. Mai, 16.20 Uhr: Holland-Besuch bald wieder möglich
Auch die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter gelockert und auch einen Plan für Urlauber vorgelegt. Was heißt das für den Grenzverkehr, Besuche und den Holland-Urlaub der Deutschen?
URLAUB: Touristen dürfen ab dem 1. Juli wieder in die beliebten holländischen Feriengebiete reisen. Dann können alle Campingplätze und Ferienparks wieder voll geöffnet werden. Bisher galt das nur eingeschränkt, auch mussten auf Campingplätzen Duschen und WCs geschlossen bleiben. Da es nie ein Einreiseverbot gab, können auch deutsche Urlauber dann wieder Unterkünfte mieten.
EINKAUFEN: Die Kommunen in der Grenzregion raten noch von Besuchen zum Shoppen ab, um Gedränge in den Zentren zu verhindern. Immer mehr Geschäfte öffnen wieder, da die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben wurden. Wann das gerade bei Konsumenten aus Nordrhein-Westfalen populäre Designer-Outlet in Roermond an der deutschen Grenze wieder die Türen öffnet, ist noch nicht bekannt.
ESSEN UND TRINKEN: Ab 1. Juni dürfen Restaurants, Cafés, Strandpavillons und Kneipen wieder jeweils maximal 30 Gäste empfangen. Ab Juli sind dann bis zu 100 erlaubt.
SPORT: Im Freien darf wieder Sport getrieben werden, solange man dabei keinen Körperkontakt mit anderen hat. Also Tennis, Golf und Schwimmen sind ab 11. Mai erlaubt, beispielsweise Fußball aber nicht.
KULTUR: Der Betrieb von Museen, Theatern, Kinos und Konzerten läuft ab dem 1. Juni langsam wieder an. Allerdings müssen Besuche vorher online reserviert werden.
REGELN: Der Aufenthalt von Gruppen in der Öffentlichkeit ist verboten. Jeder muss einen Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern einhalten. Ab dem 1. Juni müssen in Zügen, Bussen und Bahnen Mundschutzmasken getragen werden. Bei Zuwiderhandlungen drohen Geldbußen von bis 400 Euro. Kommunen können auch bei zu großem Andrang die Zugänge zu Stränden, Naturgebieten und Parkplätze sperren.
Update, 7. Mai, 16.10 Uhr: NRW-Städtetag warnt vor Fan-Ansammlungen bei Fußballspielen
Die Städte in Nordrhein-Westfalen fordern ein verbessertes Konzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga. So müsse eine Ansammlung von Fangruppen vor den Stadien verhindert werden, teilte der Städtetag NRW am Donnerstag mit.
"Wir rechnen damit, dass sich Fans vor den Stadien treffen, wenn der Spielbetrieb mit Geisterspielen wiederaufgenommen wird. Deshalb muss die Deutsche Fußball Liga ihr Konzept nachbessern. Wir brauchen Antworten, wie die Vereine das Stadionumfeld noch stärker in den Blick nehmen werden", sagte der Vorsitzende des Städtetages, Thomas Hunsteger-Petermann (66).
Und den Fans müsse klar sein, dass Abstand- und Hygieneregeln auch in den Fanlokalen gelten. Die Kontrolle könne nicht allein der Bundes- und Landespolizei und den Städten zugeschoben werden. Nötig sei
eine effektive Koordination zwischen den Bundesligavereinen als Veranstalter, den Polizeien und den Städten.
Die Verantwortung für die Genehmigung und die Erteilung von Auflagen für jedes einzelne Bundesligaspiel liege schließlich bei den örtlichen Gesundheitsbehörden, hieß es in der Mitteilung.
Update, 7. Mai, 16.05 Uhr: A-Rosa nimmt Flussschiff-Kreuzfahrten zu Pfingsten wieder auf
Das Rostocker Flusskreuzfahrtunternehmen A-Rosa will zum Pfingstfest seine Fahrten auf Rhein und Donau wieder aufnehmen. Diese Entscheidung sei auf Basis vom Meldungen deutscher Bundesländer und Österreich zu Lockerungen der derzeitigen corona-bedingten Beschränkungen gefallen, sagte A-Rosa-Chef Jörg Eichler am Donnerstag in Rostock. Auch für Frankreich und Portugal würden in Kürze neue Informationen erwartet, die dann rechtzeitig bekanntgegeben werden.
Derzeit erarbeite ein Team ein Hygiene- und Gesundheitskonzept, das die bestehenden Abstandsregeln und Schutzmaßnahmen für Gäste und Crews umsetzt. "Hierbei sind wir uns unserer Verantwortung natürlich vollumfänglich bewusst." Die Vorgaben der Regierungen würden stets dem dynamischen Verlauf der Pandemie angepasst.
Update, 7. Mai, 16 Uhr: Covid-Test an Papaya: WHO weist Kritik von Tansanias Präsident zurück
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Äußerungen von Tansanias Präsident über fehlerhafte Corona-Tests zurückgewiesen. Der Staatschef des ostafrikanischen Landes, John Magufuli (60), hatte Covid-19-Testkits in seinem Land als mangelhaft bezeichnet. Man habe unter anderem Proben einer Papaya-Frucht und einer Ziege an das nationale Labor geschickt und diese Ergebnisse seien positiv gewesen.
Die Afrika-Leiterin der WHO, Matshidiso Moeti, sagte am Donnerstag, man teile diese Sicht nicht. "Wir sind überzeugt, dass die Tests, die gestellt wurden und die auf dem internationalen Markt sind, (...) nicht mit dem Virus kontaminiert sind."
Der Leiter der afrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC, John Nkengasong, sagte, Tansania nutze den gleichen Test wie alle anderen. Nach Magufulis Äußerungen wurde die Leiterin des nationalen Labors suspendiert.
Tansania hat der Africa CDC zufolge 480 Corona-Fälle verzeichnet. Magufulis bisheriger Umgang mit der Ausbreitung von Covid-19 wurde oft kritisiert. Kirchen und Moscheen sind weiterhin geöffnet.
Magufuli schlug auch vor, gegen das Virus zu beten und Dampf einzuatmen.
Der seit 2015 amtierende Präsident stand schon häufiger in der Kritik. Menschenrechtler werfen ihm vor, gegen Zivilgesellschaft und Medien vorzugehen.
Update, 7. Mai, 15.55 Uhr: Lufthansa bestätigt Verhandlung über Rettungspaket von 9 Milliarden
Die Lufthansa hat offiziell bestätigt, dass sie mit dem deutschen Staat über ein Rettungspaket mit einem Volumen von 9 Milliarden Euro verhandelt. Danach strebt der Bund einen Anteil von bis zu 25 Prozent plus einer Stimme an, wie es am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse hieß.
Auch werde eine Vertretung im Aufsichtsrat angestrebt. An Auflagen sei zudem der Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen vorgesehen. Die Lufthansa betonte, die Verhandlung und der politische Willensbildungsprozess dauerten an.
Update, 7. Mai, 15.53 Uhr: Präsident Paul-Ehrlich-Institut: Ende der Pandemie nur mit Impfstoff
Nur mithilfe eines Impfstoffs kann die Corona-Pandemie nach Ansicht des Präsidenten des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek (64), beendet werden. "Mit den bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus gewinnen wir Zeit, um einen Impfstoff zu bekommen, den wir dringend brauchen. Denn nur der Impfstoff ist am Ende die Lösung des Problems", sagte Cichutek der "Rheinischen Post".
Sobald es einen Impfstoff gebe, werde wohl eine Priorisierung stattfinden: Manche Menschen würden seiner Einschätzung nach zuerst geimpft werden - etwa medizinisches Personal wegen der erhöhten Ansteckungsgefahr oder Menschen, bei denen es voraussichtlich zu schweren Krankheitsverläufen kommen könnte.
Für bestimmte Regionen oder Staaten dürfe der Impfstoff aber nicht reserviert werden. "Wir müssen global und gleichberechtigt vorgehen", sagte Cichutek.
Update, 7. Mai, 15.50 Uhr: Kreis Cuxhaven öffnet Strände am 14. Mai wieder
Die Strände an Elbe und Außenweser im Kreis Cuxhaven werden am 14. Mai wieder für Tagestouristen geöffnet. Das derzeitige Verbot laufe am 13. Mai aus und werde nicht verlängert, sagte ein Sprecher des Landkreises am Donnerstag. Die Küstenorte waren seit kurz vor Ostern den Einheimischen vorbehalten gewesen.
Als erster Schritt der Lockerung dürfen nach einer Verordnung des Landes seit Mittwoch wieder Besitzer von Ferienwohnungen und Dauercamper anreisen. Oberbürgermeister Uwe Santjer (54, SPD) begrüßte die Rückkehr erster Gäste.
"Ursächlich dafür ist die gelebte Disziplin in den vergangenen Wochen", sagte er nach Angaben der Stadt. "Bitte lassen Sie uns das fortsetzen, dass wir bald noch mehr Lockerungen im Tourismus zulassen können!"
Update, 7. Mai, 15.46 Uhr: Bundesliga-Geisterspiele an zwei Spieltagen im Free-TV
Zuschauer können beim Re-Start der Fußball-Bundesliga die Geisterspiele an den ersten zwei Wochenenden live im Free-TV sehen.
Der Pay-TV-Sender Sky teilte am Donnerstag mit, die Konferenz-Schalten der 1. Liga am Samstag und der 2. Liga am Sonntag am 26. und 27. Spieltag auf seinem frei zugänglichen Kanal Sky Sport News HD zu zeigen.
Update, 7. Mai, 15.45 Uhr: Geisterspiele in Niederlanden noch bis zur Impfstoff-Verfügbarkeit
Große Veranstaltungen mit viel Publikum wie Profifußballspiele sind nach Einschätzung der niederländischen Regierung wahrscheinlich frühestens Mitte nächsten Jahres wieder möglich. Erst wenn es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gebe, könnten Massenveranstaltungen wieder erlaubt werden, heißt es in einem Brief des Gesundheitsministers Hugo de Jonge (42) an das Parlament, der am Donnerstag in Den Haag veröffentlicht wurde.
"Wir hoffen natürlich, dass das schnell geht, aber ein Jahr oder länger ist realistisch", heißt es darin. Damit dürften auch große Sportereignisse wie Fußballspiele, Marathon- oder Radrennen auf lange Zeit nur ohne Publikum stattfinden.
Der niederländische Fußballverband (KNVB) reagierte enttäuscht und "unangenehm überrascht". Dies sei auch ein schwerer finanzieller Verlust, erklärte der Verband im niederländischen Radio. "Es wäre schrecklich, wenn so lange ohne Publikum Fußball gespielt werden müsste."
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, die Auswirkungen der Maßnahmen auf den Profifußball stünden noch nicht fest.
Zuvor hatte die Regierung bereits beschlossen, dass große öffentliche Veranstaltungen wie Fußballspiele bis zum 1. September verboten sind. Daraufhin hatte der KNVB die Spielzeit 2019/2020 für beendet erklärt, ohne den Meistertitel zu vergeben. Rekordmeister Ajax Amsterdam ist zwar Tabellenführer, aber kein Titelträger. Zugleich soll es keine Auf- und Absteiger geben
Es wird erwartet, dass die Profiligen die neue Spielzeit nach dem 1. September wieder starten werden - wahrscheinlich ohne Publikum.
Update, 7. Mai, 15.40 Uhr: Bulgariens Corona-Krisenstab kritisiert Verhalten der Bürger
Nach der ersten Lockerung der Corona-Beschränkungen in Bulgarien beklagt der Krisenstab in Sofia, dass die Menschen noch geltende Schutzmaßnahmen kaum einhalten. "Es wird tatsächlich eine permanente Verletzung der Auflagen beobachtet", bemängelte Krisenstabchef Wenzislaw Mutaftschijski am Donnerstag vor der Presse.
Die Menschen müssten Verantwortung zeigen und Schutzmasken in geschlossenen Räumen, in Verkehrsmitteln und in Geschäften tragen.
Obwohl die Zahl der Covid-19-Neuerkrankungen in Bulgarien noch immer schnell steigt, wurden seit Anfang Mai einige Einschränkungen gelockert. Erst am Mittwoch, einem Nationalfeiertag in dem Balkanland, durften Freiluftlokale oder Terrassen von Restaurants und Cafés wieder öffnen.
Im Zentrum der Hauptstadt Sofia und im südbulgarischen Plowdiw hatten angesagte Lokale schnell viele Besucher. Der Betrieb wurde unter Auflagen wie etwa Gesichtsmasken für das Personal und Abstand zwischen den Tischen von mindestens 1,5 Metern wieder aufgenommen.
In Bulgarien mit einer Einwohnerzahl von knapp sieben Millionen Menschen waren bis Montagmorgen 1811 Coronavirus-Fälle nachgewiesen worden - plus 53 seit Mittwoch. 84 Menschen starben an den Folgen der Infektion. 384 Patienten gelten als wieder genesen. Das ärmste EU-Land schaffte es nach Einschätzung von Experten, mit rechtzeitig eingeführten Schutzmaßnahmen soweit die Infektion in Grenzen zu halten, damit das Gesundheitswesen funktionsfähig bleibt.
Das System kann nach Auffassung des Krisenstabchefs noch immer mit den steigenden Fallzahlen zurechtkommen.
Update, 7. Mai, 15.35 Uhr: Art Düsseldorf erst wieder 2021
Die Kunstmesse Art Düsseldorf legt wegen der Coronavirus-Pandemie in diesem Jahr eine Pause ein. Der Termin für das nächste Jahr werde Anfang September genannt, teilte die Messe am Donnerstag in Düsseldorf mit.
Eine realistische Einschätzung des bestmöglichen Zeitpunktes für die dann vierte Ausgabe der Art Düsseldorf sei erst nach der Sommerpause möglich. "Die Entscheidung hierfür treffen wir in Rücksprache mit unseren Ausstellern, Sammlern und Partnern", erklärte Messedirektor Walter Gehlen.
Update, 7. Mai, 15.34 Uhr: Frankfurter Städel öffnet am Wochenende wieder
Mit Zugangsbeschränkungen und Hygieneauflagen öffnet am Samstag das Frankfurter Städel-Museum nach der Zwangsschließung wieder für Besucher. 200 Besucher dürfen pro Stunde ins Museum, wie eine Städel-Sprecherin erklärt. Sie müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Besucher sollen vorab ein Online-Ticket buchen.
Als die Sonderschau "En Passant" Mitte März eröffnet werden sollte, waren die Museen bereits dicht. Dafür ist die Schau jetzt länger, bis 25. Oktober, zu sehen. Ausgestellt werden Kunstwerke aus der Zeit des Impressionismus - diesmal aber keine Gemälde, sondern Skulpturen von berühmten Impressionisten wie Edgar Degas oder Auguste Rodin.
Einige Ausstellungshäuser in Frankfurt haben bereits seit dieser Woche wieder geöffnet, andere folgen nächste Woche.
Update, 7. Mai, 15.32 Uhr: Epidemiologen: Corona-Notmechanismus plausibel - Schwelle zu hoch?
Epidemiologen halten den von Bund und Ländern eingeführten Notfallmechanismus im Kampf gegen das Coronavirus für grundsätzlich nachvollziehbar. Zum Teil gibt es aber Zweifel, ob die Schwelle von 50 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen niedrig genug angesetzt ist.
"Die Regelung schafft immerhin einen gewissen Anspruch, die lokalen Gesundheitsämter in die Lage zu versetzen, auf lokale Ausbrüche schnell und wirksam reagieren zu können", sagte der Leiter der Abteilung Epidemiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Gerard Krause. Das müsse in der aktuellen und auch der zu erwartenden Situation unbedingt gegeben sein. Wie man genau auf die oben genannte Schwelle gekommen sei, wisse er aber nicht.
Auch Eva Grill, Professorin für Epidemiologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, sieht Positives in der Notbremse. "Wobei man sehen muss, ob die als Grenze angegebene Zahl von 50 neuen Fällen pro Woche/100.000 Einwohner tatsächlich niedrig genug ist."
Daran zweifelt der Epidemiologe und Institutsdirektor der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Rafael Mikolajczyk: Viele der Überlegungen seien sicherlich nachvollziehbar. "50 Neuinfektionen pro 100.000 pro Woche erscheint allerdings weit über den derzeitigen Kapazitäten der Gesundheitsämter", sagte er. Diesen Wert von vorneherein festzuschreiben, hält er für falsch.
"Vielmehr geht es darum, dass möglichst alle Fälle und deren Kontakte in einer Region durch die Gesundheitsämter identifiziert und isoliert werden können." Das hänge von den lokalen Kapazitäten ab.
Update, 7. Mai, 15.28 Uhr: Spahn über Corona-Lockerungen
Gesundheitsminister Jens Spahn (39) hat die von Bund und Ländern beschlossene weitere Lockerung von Corona-Beschränkungen verteidigt und begrüßt ein stärker regionales Vorgehen. "Wir haben insgesamt einen guten Ausgleich gefunden miteinander", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag in Berlin.
Wichtig seien gemeinsame Kriterien und Maßstäbe. Es gehe um die Balance, die Infektionsdynamik weiterhin niedrig zu halten, und gleichzeitig so viel Normalität wie möglich. Spahn warnte davor, den Eindruck zu erwecken, die Krise wäre schon vorbei. "Wir sind noch mitten in dieser Pandemie."
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Update, 7. Mai, 15.25 Uhr: DFL-Boss Seifert: Keine Sonderregeln bei Corona-Ausfällen geplant
Die Vereine der 1. und 2. Fußball-Bundesliga müssen nach dem Neu-Start der Ligen auch bei einer Vielzahl von Corona-Fällen im Kader antreten - sofern sie grundsätzlich noch genug gesunde Spieler zur Verfügung haben.
DFL-Boss Christian Seifert (50) verwies am Donnerstag auf die gültigen Regularien des Spielbetriebs, in denen festgelegt sei, wie viele Spieler ein Club zur Verfügung haben müsse. "Wenn diese Anzahl von Spielern zur Verfügung steht, dann muss diese Mannschaft eben auch antreten", sagte Seifert am Donnerstag in Frankfurt am Main. "Wenn sie nicht zur Verfügung steht, muss eine Mannschaft nicht antreten."
Seifert verwies auf ähnlich gelagerte Fälle in der Vergangenheit, als Vereine zum Beispiel wegen Magen-Darm-Erkrankungen zahlreicher Profis viele Ausfälle zu verzeichnen hatten. Auch in diesen Fällen hätten die Teams antreten müssen.
Eine Ausnahme von dieser statuarischen Regelung sei bislang in der Corona-Zeit nicht geplant.
Update, 7. Mai, 15.12 Uhr: Röttgermann fordert Aufarbeitung der Fehlentwicklungen
Fortuna Düsseldorfs Clubchef Thomas Röttgermann (59) hat eine Aufarbeitung der Krise durch die Corona-Pause in der Fußball-Bundesliga gefordert. "Wir müssen ernsthaft analysieren, was dazu geführt hat, dass wir in dieser Krise wenig Handlungsspielraum haben. Wenn ein halbes Jahr ohne Fußballspiele die Existenz von zahlreichen Vereinen bedrohen kann, dann stimmt etwas nicht", sagte der Vorstandsvorsitzende des rheinischen Bundesligaclubs am Donnerstag.
"Wir müssen die erheblichen Fehlentwicklungen im Fußball insgesamt ansprechen und mutig und konsequent thematisieren. Dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt", forderte der 59-Jährige.
Der Vereinschef betonte, dass es jetzt bei den Spielen ohne Zuschauer nicht um die Sicherung von Millionengewinnen gehe, sondern um die Existenz von Vereinen. "Wir spielen diesen Sport nicht, um Fernsehgelder zu bekommen. Wir spielen Fußball, weil er uns Menschen begeistert. Dass er medial so nachgefragt wird, ist lediglich die Folge davon", sagte Röttgermann, darum müsse man die Situation eben so annehmen wie sie sich darstelle.
"Wirklich keiner mag Geisterspiele, aber es ist momentan einfach der einzige Weg aus dieser Krise. Daher müssen wir die Kröte schlucken und einstweilen Spiele ohne Zuschauer akzeptieren", erklärte der Fortuna-Boss.
Update, 7. Mai, 15.08 Uhr: Termin für Start der Bundesliga-Saison 2020/21 weiter unklar
Der Termin für den Start in die Bundesliga-Saison 2020/21 bleibt vorerst unklar. "Stand heute wollen wir uns noch nicht final festlegen. Im Idealfall starten Ligen natürlich im August", sagte DFL-Boss Christian Seifert (50) am Donnerstag im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga und verweis auf den Zeitdruck wegen der in das Jahr 2021 verlegten EM.
"Alle Ligen, von denen ich bisher weiß, planen mit einem Start eigentlich im August. Tatsache ist aber auch, dass momentan nicht auszuschließen ist, dass möglicherweise Ende August das Champions-League-Finale stattfindet und der September mit einigen Länderspielen startet", gab Seifert zu bedenken.
Für den weiteren Verlauf der aktuellen Saison sind laut Seifert zwei englische Wochen eingeplant: "Wir haben quasi auch noch eine dritte, weil wir noch das Nachholspiel von Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt haben."
Update, 7. Mai, 15.05 Uhr: Syrien verschiebt Parlamentswahl wegen Corona-Pandemie erneut
Wegen der Corona-Pandemie hat Syriens Machthaber Baschar al-Assad (54) die für Mai geplante Parlamentswahl erneut verschoben. Als neuer Termin für die Abstimmung wurde der 19. Juli festgelegt, wie das Präsidentenamt in der Hauptstadt Damaskus am Donnerstag mitteilte. Dabei handele es sich um eine Präventivmaßnahme.
Die zunächst für April geplante Wahl war bereits zuvor wegen der Ausbreitung des Coronavirus um fünf Wochen auf den 20. Mai verschoben worden. Das syrische Gesundheitsministerium hat bisher 45 Corona-Fälle gemeldet, darunter drei Tote.
Kritiker bezeichnen Wahlen in dem Bürgerkriegsland als Farce, die der Regierung einen demokratischen Anstrich geben sollen. Bei der Abstimmung 2016 hatten mehrheitlich Anhänger der herrschenden Baath-Partei Sitze im Parlament gewonnen.
Update, 7. Mai, 15.02 Uhr: DFL-Chef Seifert: TV-Partner planen "spezielle Maßnahmen"
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (50) hat besondere TV-Angebote seiner Medienpartner zum Re-Start der Fußball-Bundesliga angedeutet. "Wir haben mit allen Rechte-Partnern sehr konstruktive und gute Gespräche geführt", sagte der Chef der Deutschen Fußball Liga am Donnerstag.
Die Sender planten "sehr spezielle und auf die Situation zugeschnittene und auch angemessene Maßnahmen", meinte er weiter. Es sei eine besondere Situation, "und unsere Partner wissen um diese Situation".
Der Pay-TV-Sender Sky, der größte DFL-Medienpartner und bedeutendste Geldgeber der 36 Proficlubs aus der 1. und 2. Bundesliga, kündigte noch im Laufe des Tages eine Mitteilung an.
Offen ließ Seifert, ob der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN einige Partien live übertragen darf. Er hatte von Eurosport eine Sublizenz erworben. Eurosport soll allerdings keine Vorauszahlung auf die TV-Prämien an die DFL geleistet haben. Mit einem Rechteinhaber gebe es eine Situation, "wo wir unterschiedliche Auffassungen haben", meinte Seifert. Die DFL wolle dies nun klären. "Da gibt es ja unterschiedliche Wege, die zu klären".
Update, 7. Mai, 14.55 Uhr: Rund 3,2 Millionen neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in USA
In den USA haben infolge der Corona-Pandemie erneut Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 2. Mai wurden rund 3,2 Millionen Neuanträge registriert, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte.
In den sechs Wochen zuvor hatten bereits 30,2 Millionen Menschen einen solchen Antrag gestellt - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.
Damit haben seit Mitte März mehr als 33 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten ihren Job verloren.
Update, 7. Mai, 14.50 Uhr: Kirchen in Italien feiern bald wieder öffentliche Messen
Die Kirchen in Italien dürfen ab 18. Mai wieder Gottesdienste mit Gläubigen feiern. Das teilten die Regierung in Rom und die katholische Bischofskonferenz CEI am Donnerstag mit.
Beide Seiten hätten eine Vereinbarung unterzeichnet, in der auch Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Corona-Virus enthalten seien. So sollen die Kirchen den Zugang zu den Gotteshäusern mit Personal kontrollieren und sicherstellen, dass bei Messen zwischen den Menschen stets genug Abstand bleibt. Die Kirchengebäude sollen zudem besonders gereinigt werden.
Die katholische Kirche hatte Ende April heftig gegen allgemeine Lockerungsbeschlüsse der Regierung zu den Corona-Sperren protestiert, weil die Gottesdienste zunächst verboten blieben.
Das Innenministerium in Rom teilte mit, dass man auch mit anderen Glaubensgemeinschaften im Land im Gespräch sei über ähnliche Regelungen.
Auch der Vatikan und Papst Franziskus (83) hatten wegen der Pandemie öffentliche Veranstaltungen gestoppt. Von dort gab es zunächst noch keine Angaben, ob Änderungen geplant sind.
Update, 7. Mai, 14.48 Uhr: Bund stellt weitere Hilfe für Hotels und Restaurants in Aussicht
Die Bundesregierung stellt weitere Hilfen für Gastronomie und Hotels in der Corona-Krise in Aussicht. Diese Branchen seien besonders betroffen, auch wenn jetzt Schritt für Schritt wieder geöffnet werde, sagte der Mittelstands- und Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (45, CDU), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
"Daher müssen wir für die besonders hart getroffenen Branchen zusätzliche Unterstützung bereit stellen, damit die Unternehmen und deren Mitarbeiter Sicherheit haben." Man arbeite "mit Nachdruck"" mit den verschiedenen Akteuren zusammen. "Besonders für das Rückgrat unserer Wirtschaft, den deutschen Mittelstand, braucht es Perspektiven und einen Weg aus der Krise."
Update, 7. Mai, 14.45 Uhr: Hamburger Museen nach Zwangspause wieder offen
Nach sieben Wochen Zwangspause haben mehr als 20 staatliche und private Hamburger Museen ihre Türen am Donnerstag wieder für Besucher geöffnet. "Alle freuen sich, dass es jetzt wieder losgeht", sagte Matthias Seeberg, Sprecher der Stiftung Historische Museen Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur.
Besucher mussten sich an Abstandsregeln halten, am Eingang die Hände desinfizieren, und sie wurden um das Tragen einer Nase-Mund-Bedeckung gebeten. Eine Pflicht dazu gebe es in den Museen nicht, so Seeberg.
Für die Museen der Hansestadt wurde eine Besucherobergrenze festgelegt: eine Person pro 20 Quadratmeter. Am ersten Tag nach der coronabedingten Schließung Mitte März blieb der große Ansturm aus.
Update, 7. Mai, 14.40 Uhr: Streit um Lockerung der Corona-Regeln in Großbritannien
Der britische Premierminister Boris Johnson (55) gerät mit seinen Plänen für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise zunehmend in die Kritik. Er hatte angekündigt, das weitere Vorgehen der Regierung am Sonntag bekanntzugeben. Erste Lockerungen könnten demnach schon ab Montag gelten. Großbritannien ist mit mehr als 30.000 Toten Statistiken zufolge das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.
Eine Lockerung müsse auch mit den Landesteilen abgestimmt werden, sagte der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei SNP im Unterhaus, Ian Blackford (58), am Donnerstag im BBC-Interview.
Weder er noch Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon (49) seien informiert worden, was Johnson überhaupt plane. England, Wales, Nordirland und Schottland müssten zusammenarbeiten, forderte Blackford.
Ähnlich äußerte sich der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer (57): "Wir haben gemeinsam im Vereinigten Königreich die Ausgangsbeschränkungen gestartet", sagte er der BBC. Es wäre sinnvoller, eine Lockerung gemeinsam abzustimmen und umzusetzen.
Johnson hatte am Mittwoch im Parlament erklärt, eine Lockerung dürfe nicht zu schnell geschehen, sonst drohe eine zweite Ausbruchswelle. Rein formal sollen die Ausgangsbeschränkungen um drei Wochen verlängert werden, wie der "Telegraph" am Donnerstag berichtete. Dies schließe Lockerungen allerdings nicht aus, hieß es. Eine Sprecherin der Regierung wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Britische Medien hatten bereits über erste Schritte spekuliert, die Johnson planen könnte: Dazu zählt angesichts des schönen Wetters die Öffnung von mehr Parkanlagen, die Zulassung von Picknicks und die Wiedereröffnung von Cafés im Freien. Auch mehr Sport draußen soll ermöglicht werden, heißt es.
Kritiker halten das für zu früh. Viele Menschen halten sich schon jetzt nicht an die Vorgaben.
Update, 7. Mai, 14.38 Uhr: Uhren- und Schmuckmesse Baselworld fällt auch 2021 aus
Die traditionsreiche Schweizer Uhren- und Schmuckmesse Baselworld findet auch im kommenden Jahr nicht statt. Es werde mit Ausstellern und Besuchern an Möglichkeiten für neue Plattformen gearbeitet, teilte Baselworld-Chef Michel Loris-Melikoff am Donnerstag mit.
Ursprünglich war die Messe für dieses Frühjahr geplant, wurde aber wegen der Corona-Krise auf Januar 2021 verschoben.
Im Streit um die Rückzahlung von Standgebühren, die einige Aussteller für die in diesem Jahr wegen der Corona-Krise abgesagte Messe bereits gezahlt hatten, habe man sich gütlich geeinigt, teilte der Messeveranstalter MCH Group mit.
Größere Aussteller wie Patek Philippe, Rolex, Tudor, Chanel, Chopard, Hublot, Zenith und Tag Heuer hätten auf einen Teil der Rückerstattung verzichtet, um bessere Konditionen für kleinere Aussteller zu ermöglichen.
Update, 7. Mai, 14.35 Uhr: Relegation und Pokal-Halbfinals sollen ausgetragen werden
Im Konzept der Saison-Fortsetzung der Fußball-Bundesliga ist auch weiter eine Relegation zwischen dem Tabellen-16. der 1. Liga und dem Dritten der 2. Liga vorgesehen. Das erklärte DFL-Boss Christian Seifert (50) am Donnerstag.
Einen Termin dafür nannte er nicht, die Spiele müssten aber nach dem geplanten Saisonende der Ligen am 27. und 28. Juni stattfinden. Somit könnten zumindest diese Partien sogar nach dem 30. Juni und damit nach dem Auslaufen einiger Verträge stattfinden.
Ob es auch Entscheidungs-Spiele zwischen dem Drittletzten der 2. Bundesliga und dem Dritten der 3. Liga geben wird, hängt laut Seifert von einer Entscheidung über einen möglichen Restart in Liga drei ab.
Seifert erwartet auch, dass "in absehbarer Zeit" die Halbfinals im DFB-Pokal terminiert werden. Dies obliege jedoch dem Deutschen Fußball-Bund. Dieser hatte sich zuvor irritiert drüber gezeigt, dass die Politik in das Startsignal für die Bundesliga und 2. Liga nicht auch den DFB-Pokal mit eingeschlossen hat. Die DFB-Spitze ist nach dpa-Informationen umgehend bei einigen Spitzenpolitikern und auch Ministern aktiv geworden.
Der Verband war nach der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) am Mittwoch gebeten worden, für DFB-Pokal sowie 3. Liga und Frauen-Bundesliga ebenfalls tragfähige Zukunftskonzepte für Spiele ohne Zuschauer in der Corona-Krise zu entwickeln.
Im Halbfinale treffen der FC Bayern München und Eintracht Frankfurt sowie Regionalligist 1. FC Saarbrücken und Bayer Leverkusen aufeinander.
Update, 7. Mai, 14.30 Uhr: Mehrzahl der Geschäfte bei H&M weiter geschlossen
Die Modekette Hennes & Mauritz hat durch die Corona-Krise erhebliche Einbußen durch die Schließung ihrer Filialen erlitten. So brachen die Umsätze in dem Zeitraum 1. März bis 6. Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 57 Prozent ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
Ab Mitte März seien 80 Prozent der Geschäfte geschlossen gewesen. Derzeit seien noch 60 Prozent der 5061 Läden weltweit dicht, hieß es. Dagegen entwickelte sich das Online-Geschäft mit einem Plus von 32 Prozent positiv.
Um den wegbrechenden Umsätzen zu begegnen, will H&M Kosten sparen. Dabei setzt die Modekette bei Einkauf, Investitionen, Mieten und Personal an. Anfang April hatte das Unternehmen bereits angekündigt, dass im zweiten Quartal ein Verlust anfallen wird, da die fehlenden Umsätze nicht ausgeglichen werden könnten. Die finanzielle Situation sei aber gut.
So könne H&M auf flüssige Mittel von insgesamt 23,8 Milliarden schwedische Kronen (2,24 Mrd Euro) bauen. Zudem verhandele der Konzern über weitere Überbrückungskredite.
Update, 7. Mai, 14.25 Uhr: Lindner: Bund muss umgehend "Wachstumspaket" schnüren
Nach der starken Lockerung der Corona-Beschränkungen hat der FDP-Vorsitzende Christian Lindner (41) die Regierung aufgefordert, über ein Konjunkturprogramm unverzüglich auch der Wirtschaft zu helfen.
"Wir brauchen jetzt ein Wachstumspaket für das Land, damit wir aus der Krise schnell herauswachsen können", sagte Lindner am Donnerstag in Berlin. Dies sollte Vorrang vor neuen Staatshilfen, Rettungsfonds, Subventionen und Zuschüssen im Einzelnen haben.
"Wir müssen an die Standortrahmenbedingungen als Ganze ran, müssen also die Interventionsketten nach den Infektionsketten nun auch unterbrechen."
Der Bund dürfe nicht erneut in Zeitverzug geraten, "wenn es darum geht, die Wirtschaft wieder zum Leben zu erwecken", mahnte Lindner. Einzelfallhilfen wie etwa einer Abwrackprämie für die Autobranche stehe die FDP sehr kritisch gegenüber.
Nötig sei jetzt zum einen eine Politik, die die digitalen Defizite in Deutschland beseitigt. Zum anderen müsse es eine wachstums- und beschäftigungsorientierte Steuerreform geben. "Das kann wieder einen Turbo bringen für private Investitionen und privaten Konsum, die wir dringend brauchen."
Der Vorsitzende der Freien Demokraten forderte zudem die Länder auf, schnellstmöglich etwas für die Familien zu tun. Sie müssten Klarheit schaffen für die Öffnung der Kitas.
"Für uns ist das ein ganz wichtiger Bestandteil der modifizierten Krisenstrategie. Familien und Kinder dürfen nicht hinten runterfallen, sondern müssen im Zentrum der Anstrengungen stehen", sagte Lindner.
Update, 7. Mai, 14.20 Uhr: Athen öffnet archäologische Stätten – 24 Millionen Euro für Künstler
Die griechische Regierung hat beschlossen, am 18. Mai die archäologischen Stätten des Landes wieder zu öffnen. Dies gilt zunächst nur für "nicht bedeckte" Stätten, wie die Akropolis von Athen. Die Museen sollen dann am 15. Juni geöffnet werden.
Dies teilte am Donnerstag die griechische Kulturministerin Lina Mendoni bei einer Pressekonferenz mit. Zudem will die Regierung in Athen Künstlern, die wegen der Corona-Pandemie ihre Arbeit verloren haben, mit einem Hilfspaket in Höhe von 24 Millionen Euro unter die Arme greifen.
Zunächst sollen sie einen Zuschuss von 800 Euro für März und April bekommen. Diese Hilfe könnte Ende Mai erneut ausgezahlt werden, teilte die Kulturministerin mit.
Griechische Medien schätzten, dass mehr als 15.000 Musiker, Schauspieler und Techniker dieses Bereichs in Griechenland ihre Arbeit wegen der Corona-Einschränkungen verloren haben. Um die Mittagszeit hatten in Athen mehrere Hundert Künstler vor dem Parlament in Athen demonstriert. "Wir senden einen Hilferuf. Wir haben nichts mehr", hieß es auf Transparenten.
Bereits am Vortag hatte die Regierung in Athen angekündigt, Griechenland für Besucher aus dem Ausland ab dem 1. Juli öffnen zu wollen. Griechenland hatte bereits im Februar Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus getroffen.
Update, 7. Mai, 14.13 Uhr: Fußball-Bundesliga: Corona-Tests auch bei den Schiedsrichtern
Die Referees der 1. und 2. Bundesliga müssen sich vor dem Wiederanpfiff in der Corona-Krise ebenfalls Tests unterziehen.
"Selbstverständlich wird es für Schiedsrichter, Linienrichter und vierte Offizielle ebenfalls hygienische und medizinische Anforderungen geben", sagte DFL-Boss Christian Seifert bei der Pressekonferenz nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga am Donnerstag.
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Update, 7. Mai, 14.09 Uhr: Hausarzt-Praxen während Corona teils wie leergefegt
Es klingt absurd: Während die Corona-Pandemie das Land in Atem hält, haben einige Ärzte so wenig Behandlungen, dass sie mit bangem Blick in die Zukunft schauen.
Patienten meiden die Wartezimmer, Untersuchungen und Therapien wurden aufgeschoben. Manch ein Arzt hat im laufenden Quartal bislang nur einen Bruchteil der Patienten wie sonst zu dieser Zeit gesehen.
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Update, 7. Mai, 14.05 Uhr: Spahn: Gesundheitsämter für Corona-Krise weiter stärken
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Unterstützung für die deutschen Gesundheitsämter im Kampf gegen die Corona-Epidemie zugesichert. Der öffentliche Gesundheitsdienst sei ein wichtiger Pfeiler in dieser Krise und solle weiter gestärkt werden, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Bundestag.
Er verwies auf die jüngsten Beschlüsse vor Bund und Ländern, dass gerade das Nachverfolgen von Kontaktpersonen von Infizierten und das Brechen von Infektionsketten vor Ort in den Kommunen ein ganz entscheidender Punkt sei.
Weitere Unterstützung für die Gesundheitsämter ist Teil eines Gesetzentwurfs, den die große Koalition nun ins Parlament eingebracht hat.
Vor allem um die Digitalisierung voranzubringen, will der Bund für die bundesweit 375 Gesundheitsämter insgesamt rund 50 Millionen Euro bereitstellen. Beim Robert Koch-Institut soll dauerhaft eine Kontaktstelle für den öffentlichen Gesundheitsdienst mit zusätzlichen 40 Stellen eingerichtet werden.
Update, 7. Mai, 13.47 Uhr: Fußball-Bundesliga startet am 16. Mai
Die Fußball-Bundesliga nimmt die Saison am 16. Mai wieder auf.
Die 36 Profivereine entschieden sich am Donnerstag auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga dafür, den Spielbetrieb wie von Bund und Ländern vorgegeben erst in der zweiten Mai-Hälfte fortzusetzen und nicht schon am 15. Mai, wie zuvor vom Präsidium beschlossen.
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Update, 7. Mai, 13.45 Uhr: Mit UV-Licht gegen Corona: Spaniens Militär startet Pilotprojekt
Das spanische Militär will ab sofort auch UV-Strahlung im Kampf gegen das Coronavirus einsetzen.
Mittels eines in Deutschland produzierten Roboters namens tEODor, der eigentlich für Entschärfungsaufgaben entwickelt wurde, sollte am Donnerstag zunächst die Universitätsklinik von Valencia mit ultraviolettem Licht desinfiziert werden, wie spanische Medien unter Berufung auf die Streitkräfte berichteten.
Der Roboter wurde mit einer UV-Lampe ausgerüstet, die per Fernbedienung aktiviert werden kann.
Das Projekt "ATILA" hat das Ziel, das Virus auf Oberflächen von öffentlichen Gebäuden unschädlich zu machen - und gilt als "eine weitere Methode, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern", wie die Nachrichtenagentur "Europa Press" schrieb.
Mikroorganismen wie Viren und Bakterien können von UV-Strahlung in Sekundenschnelle unschädlich gemacht werden - ganz ohne Zugabe von Chemikalien.
Auch in anderen Ländern wird die Technologie bereits erprobt. So setzt die Hamburger Europa-Passage bereits seit April auf UV-Bestrahlung der Oberflächen und Rolltreppen.
Update, 7. Mai, 13.20 Uhr: Kurzarbeit in Chemiebranche steigt - 90 000 Menschen betroffen
In der Corona-Krise gehen immer mehr Menschen in der Chemie- und Pharmaindustrie in Kurzarbeit. Von Anfang April bis Anfang Mai stieg die Zahl der Kurzarbeiter von 80 000 auf fast 90 000, teilte der Arbeitgeberverband BAVC am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Damit seien gut 15 Prozent der rund 580 000 Branchenbeschäftigten in Deutschland betroffen. Im Mai nutzen gut 40 Prozent der Unternehmen Kurzarbeit, wenn auch of nur für einen Teil der Belegschaft, zeigt eine BAVC-Umfrage unter 1900 Mitgliedsfirmen.
Hauptgrund für Kurzarbeit sei mangelnde Nachfrage von Kunden vor allem aus der Autobranche, die etwa Lacke, Gummi- und Kunststoffe sowie Fasern aus der Chemiebranche bezieht.
Mit dem Einbruch der Automärkte halten sich die Hersteller aber nun zurück.
Update, 7. Mai, 12.58 Uhr: Laschet vertraut auf Notfallplan: Nicht das ganze Land lahmlegen
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die jüngsten Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen verteidigt.
Der von Bund und Ländern verabredete Notfallplan erlaube, regional sofort gegenzusteuern, wenn Infektionszahlen bedrohlich ansteigen sollten, sagte Laschet am Donnerstag in einem WDR 2-Interview. Die Devise sei nun: "Wenn etwas passiert - dann wieder Maßnahmen zurückfahren, aber nicht das ganze Land von der Ostsee bis in die bayerischen Alpen lahmlegen."
Die Länder sollen sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen sofort wieder konsequente Beschränkungen greifen.
Er habe nicht die Sorge, dass nun vor Ort weniger getestet werde, um diese Grenze nicht zu reißen, sagte Laschet. Die Gesundheitsämter handelten verantwortlich.
"Das werden wir als Land auch mit begleiten", versicherte der Regierungschef.
"Wir müssen jetzt diesen Schritt vorsichtig gehen und immer noch beobachten: Wie läuft die Entwicklung?" Laschet hatte am Mittwoch einen "Nordrhein-Westfalen-Plan" vorgestellt mit stufenweisen Corona-Lockerungen in allen Lebensbereichen.
Update, 7. Mai, 12.32 Uhr: RKI: Corona-Risiko bleibt - Anstieg der Sterbequote erwartet
Das Robert Koch-Institut hat angesichts der neuen Lockerungen in der Corona-Pandemie die persönliche Verantwortung eines jeden Einzelnen in dieser Krise betont.
"Wir sind nicht in Sicherheit mit dieser neuen Phase", sagte Vize-Chef Lars Schaade am Donnerstag. "Wir haben es selbst in der Hand, ob es eine zweite Welle geben wird."
Am wichtigsten blieben Abstandsregeln, Hygiene und die Arbeit der Gesundheitsämter. Die Pandemie sei nicht zu Ende, es gebe keinen Grund für eine Entwarnung. "Das kann noch Monate dauern."
Nach den Zahlen des Instituts steigt die Sterbequote im Zusammenhang mit Covid-19 in Deutschland weiter an. Mit 7119 Menschen, die im Zusammenhang mit Corona starben, liegt sie nun bei 4,3 Prozent aller nachweislich infizierten Menschen.
In der Pandemie sei mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, sagte Schaade. Das liege vor allem an Ausbrüchen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen. Das Durchschnittsalter der Gestorbenen liege bei 81 Jahren.
Update, 7. Mai, 11.54 Uhr: IG Metall fordert Konjunkturprogramm für Schiffbau, Schleswig-Holstein hebt Einreiseverbot für Touristen auf
Die IG Metall warnt vor einem Kahlschlag bei deutschen Werften und fordert ein Konjunkturprogramm für den Schiffbau. Dabei müssten moderne, emissionsarme Technologien im Vordergrund stehen, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, am Donnerstag bei einer Video-Konferenz in Hamburg.
Es gehe um Tausende Industriearbeitsplätze in einer Branche mit einer langfristig guten Perspektive.
Insgesamt beschäftige der Schiffbau in Deutschland mehr als 100 000 Mitarbeiter, die meisten davon in der Zulieferindustrie.
Indes hebt das Bundesland Schleswig-Holstein das Einreiseverbot für Touristen mit Wirkung zum 18. Mai wieder auf. Damit verbunden fällt auch das Betretungsverbot für Inseln und Halligen.
Update, 7. Mai, 11.47 Uhr: Kleine Schritte auf dem Weg zu Antikörpern als Corona-Medikament
Weltweit melden mehrere Forscher erste kleine Erfolge bei der Suche nach Antikörpern als Mittel gegen eine Corona-Erkrankung.
So berichten niederländische Forscher im Fachblatt "Nature Communications", sie hätten im Labor einen menschlichen Antikörper hergestellt, der bei Zellversuchen das Coronavirus ausschalten kann.
Der Antikörper habe das Potenzial, Covid-19 zu verhindern oder zumindest zur Behandlung eingesetzt zu werden, schreiben die Forscher. Auch andere Forschergruppen, etwa aus Israel und Deutschland, arbeiten an solchen Antikörpern. Ob die Blockade auch im menschlichen Körper funktioniert, ist allerdings noch unklar.
Update, 7. Mai, 11.35 Uhr: Norwegen senkt Leitzins auf Rekordtief von null Prozent
Die norwegische Zentralbank hat ihren Leitzins zum ersten Mal in ihrer Geschichte auf null Prozent gesenkt. Der Ausschuss für Geldpolitik und finanzielle Stabilität habe entschieden, den Satz von 0,25 auf null Prozent zu verringern, teilte die Bank am Donnerstag mit.
Die Aktivitäten in der norwegischen Wirtschaft seien im Zuge der Corona-Krise abrupt zurückgegangen. Zudem sei der Ölpreis stark gesunken, was dazu beigetragen habe, dass sich der Kurs der norwegischen Krone abgeschwächt habe.
Der Blick auf die künftigen Entwicklungen sei deshalb ungewohnt ungewiss, hieß es. Niedrige Zinsen könnten die schwerwiegenden Folgen der Coronavirus-Pandemie auf die norwegische Wirtschaft zwar nicht verhindern, aber zumindest dazu beitragen, die Rückschläge zu dämpfen.
Bereits im März war der Leitzins in der Ölnation Norwegen in zwei Schritten von 1,5 auf 0,25 Prozent gesenkt worden.
Update, 7. Mai, 11.30 Uhr: Robert Koch-Institut stellt regelmäßige Corona-Pressekonferenzen ein
Das Robert Koch-Institut (RKI) stellt seine regelmäßigen Pressekonferenzen zur Corona-Pandemie vorerst ein. Man wolle die Briefings künftig anlassbezogen veranstalten, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Donnerstag in Berlin.
Die Fallzahlen gingen glücklicherweise seit längerer Zeit zurück. Per Verteiler und auf der RKI-Webseite würden weiterhin Informationen bereitgestellt. "Wir stehen natürlich auch weiter für Presseanfragen zur Verfügung", so Schaade.
Die Entscheidung sei von der Institutsleitung getroffen worden, erklärte Schaade. Sollten die Fallzahlen wieder steigen, könne es auch wieder Briefings geben.
Das RKI hatte sich zunächst täglich den Fragen von Medienvertretern gestellt. Zuletzt fanden die Briefings zweimal pro Woche statt. Mehrere Journalisten kritisierten die Entscheidung in einer Fragerunde und bei Twitter.
Update, 7. Mi, 11.20 Uhr: Mit Corona infizierte "Mein Schiff"-Crewmitglieder kommen in Klinik
Die mit dem Coronavirus infizierten Besatzungsmitglieder auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" sollen in ein Krankenhaus gebracht werden.
"Sie werden dort in Isolation untergebracht und versorgt", teilte Tui Cruises am Donnerstag mit. Den acht Patienten gehe es gut, sie seien ohne Symptome.
Die Ausschiffung und Fahrt in die Klinik nach Geestland im Kreis Cuxhaven sei für diesen Donnerstag geplant. Tui Cruises zufolge hat auch das am 30. April als erstes positiv getestete Crewmitglied, das auf der Isolierstation einer Klinik in Cuxhaven liegt, keine Symptome mehr.
Die Mitarbeiter werden demnach vom Psychosozialen Dienst der Deutschen Seemannsmission betreut.
Inzwischen sind Rückflüge für rund 1200 Besatzungsmitglieder etwa nach Indonesien, in die Ukraine, nach Tunesien, in die Türkei und nach Mauritius geplant. Die ersten von ihnen sollen am Freitag in ihr Heimatland gebracht werden.
Update, 7. Mai, 11.11 Uhr: Söder ermahnt Fußball-Klubs und "lang sich an den Kopf" im Fall Salomon Kalou
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine eindringliche Mahnung an den deutschen Profifußball gerichtet.
Die Regeln des DFL-Konzeptes müssen bei den Geisterspielen strikt eingehalten werden, gerade auch nach dem Fall Salomon Kalou.
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Update, 7. Mai, 11.08 Uhr: Schleswig-Holstein mit weitreichenden Lockerungen ab dem 18. Mai
Restaurants, Hotels und Ferienhäuser dürfen in Schleswig-Holstein ab 18. Mai unter Auflagen wieder öffnen. Es gebe für die Gastronomie keine Kapazitätsgrenzen, die Betriebe müssten aber für die Einhaltung der Abstandsregeln sorgen und um 22 Uhr schließen, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag im Landtag in Kiel.
Auch Sport in Fitnessstudios und anderer Indoor-Sport sind ab 18. Mai wieder möglich. Ebenfalls ab 18. Mai erlaubt das Land Veranstaltungen "mit Sitzcharakter" mit bis zu 50 Personen. Es müsse dabei aber klar sein, "wer ist da, wer sitzt auf seinem Platz", sagte Günther.
Zudem sollen Kinos und Spielhallen ab dem 18. Mai wieder öffnen können. Für beide gelten demnach deutlich reduzierte Besucherzahlen und 1,5 Meter Mindestabstand. Die Betreiber müssen zudem ein Hygienekonzept vorlegen.
Die Kinderbetreuung wird in mehreren Stufen hochgefahren: Ab 18. Mai sollen in den Kitas Gruppen mit bis zu zehn Kindern möglich sein. Dies bedeute eine Auslastung von 30 Prozent, sagte Günther.
Ab dem 1. Juni gingen die Einrichtungen dann wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb. Dann sei in eingeschränktem Maße eine Betreuung für alle Kinder möglich. Dies komme einer Auslastung von 55 Prozent gleich.
Update, 7. Mai, 10.59 Uhr: Indien beginnt eine der größten Rückholaktionen der Welt
Indien hat eine der größten Aktionen der Welt zur Rückholung im Ausland gestrandeter Bürger begonnen. Insgesamt sollen mindestens 190 000 Inder nach Hause geholt werden - und diese Zahl wird sich nach Angaben des Zivilluftfahrtministers Hardeep Puri vermutlich um ein Vielfaches erhöhen.
Innerhalb einer Woche sollten zunächst rund 14 800 Inder mit 64 Flugzeugen aus 12 Ländern zurückgeflogen werden, hieß es von Indiens Zivilluftfahrtministerium.
Ebenfalls Priorität sollen unter anderem Studenten erhalten, deren Unterkünfte wegen Covid-19 geschlossen wurden, dazu medizinische Notfälle, Ältere sowie Schwangere. Für die Rückholaktion sollen neben Verkehrsflugzeugen auch Militärtransporter und Kriegsschiffe eingesetzt werden, hieß es vom der Regierung.
Es dürften nur Leute zurück, die keine Coronavirus-Symptome zeigten. Rückkehrer müssen zudem zwei Wochen in einem Krankenhaus oder einer anderen staatlichen Institution in Quarantäne und werden anschließend auf Covid-19 getestet.
Die Bundesrepublik Deutschland hatte insgesamt mehr als 240 000 Deutsche heimgeholt.
Für die Rückholaktion müssten die Betroffenen zwischen umgerechnet knapp 150 und rund 1220 Euro zahlen.
Update, 7. Mai, 10.34 Uhr: KfW: Corona-Krise wird Digitalisierung im Mittelstand beschleunigen
Die Corona-Krise wird nach Einschätzung der Förderbank KfW einen Digitalisierungsschub in mittelständischen Firmen auslösen.
"Viele Unternehmen sind plötzlich zur Digitalisierung gezwungen: Sie probieren Homeoffice und virtuelle Zusammenarbeit aus, etablieren in Zeiten geschlossener Läden und Gaststätten einen digitalen Vertrieb oder ersetzen papierbehaftete Arbeitsprozesse durch digitale", erläuterte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW-Bankengruppe am Donnerstag.
"Vieles davon wird nach der Krise bleiben – und sich verstärken."
Die insgesamt 3,8 Millionen kleineren und mittleren Unternehmen in Deutschland gingen der KfW zufolge das Thema zuletzt zwar verstärkt an. So stieg die Zahl der Mittelständler mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben von 2016 bis 2018 im Vergleich zur Vorperiode (2015-2017) um 380 000 auf gut 1,5 Millionen.
Die durchschnittlichen Ausgaben für entsprechende Projekte stagnierten jedoch bei 17 000 Euro pro Firma.
Insgesamt gaben die Mittelständler den Angaben zufolge 2018 gut 19 Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte aus. Das war deutlich weniger als für traditionelle Innovationen (34 Mrd.) oder Investitionen zum Beispiel in Gebäude und Maschinen (220 Mrd.).
Die Masse der mittelständischen Unternehmen vollziehe die Digitalisierung bisher in kleinen Schritten, resümierte Köhler-Geib.
Update, 7. Mai, 10.23 Uhr: Corona-Unterstützung für Studenten und Wissenschaftler beschlossen
Der Bundestag hat am Donnerstag Anreize für Bafög-Empfänger beschlossen, in der Corona-Pandemie in systemrelevanten Bereichen auszuhelfen.
Wer in der aktuellen Krise neben Studium und Ausbildung eine Aufgabe im Gesundheits- oder Sozialwesen oder in der Landwirtschaft übernommen oder Arbeitszeit dort aufgestockt hat, dessen Einkünfte sollen nicht auf das Bafög angerechnet werden. Das ausgezahlte Bafög soll trotz dieser Nebeneinkünfte unverändert hoch bleiben.
Für Wissenschaftler werden zudem Regeln zur Befristung von Verträgen gelockert, so dass beispielsweise Forschungsprojekte, die sich wegen der aktuellen Ausnahmesituation verzögern, weitergeführt werden können.
Oppositionspolitiker kritisierten das Gesetz von Union und SPD scharf als "Scheinlösung" und sprachen von "unterlassener Hilfeleistung" für Studierende.
Grüne, FDP und Linke forderten eine Öffnung des Bafögs unabhängig vom Einkommen der Eltern für Studentinnen und Studenten, die wegen der Krise ihren Job verloren haben und warfen Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) vor, die Betroffenen im Stich zu lassen.
Karliczek will diesen Studenten mit Krediten der staatlichen Förderbank KfW helfen. Das hatten auch Gewerkschaften scharf kritisiert und davor gewarnt, dass dieses Angebot Studenten aus Angst sich zu verschulden eher abschrecken würde.
Update, 7. Mai, 9.57 Uhr: Kanzleramtsminister für einheitliche Grenzöffnungen in Europa
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) plädiert in Sachen Grenzöffnungen für einen Gleichschritt Deutschlands mit seinen Nachbarstaaten.
"Der Anfang dieser Grenzkontrollen war, dass in Deutschland die Geschäfte auf waren und im Nachbarland nicht mehr und es dann zu ganz viel Bewegung kam, weil die Leute dann zum Einkaufen über die Grenze gekommen sind", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im Deutschlandfunk.
Eine "Überfüllung der Innenstädte", die dies zur Folge habe, könnten wir aber "gerade nicht gebrauchen". Grenzkontrollen an den europäischen Binnengrenzen dürften zufolge jedoch "immer nur mit guter Begründung und auf beschränkte Zeit sein".
Braun warnte zugleich vor zu vielen Lockerungen in Sachen Geselligkeit und Reisen. "Wenn man zurückschaut, kann man sehen, dass genau da die großen Ansteckungsgefahren lauern." Wegen des positiven Verlaufs des Infektionsgeschehens könne sich Deutschland nun etwas "zutrauen". "Die deutsche Bevölkerung hat sich sehr, sehr vorbildlich verhalten, deshalb beneidet uns ja ganz Europa und Teile der Welt", sagte der Kanzleramtsminister weiter.
Er betonte zugleich, ihm sei wichtig, dass Kinder nun wieder in die Kindergärten und Schulen dürften, "damit die Bildungschancen der jungen Generation gewahrt sind".
Update, 7. Mai, 9.36 Uhr: Geldnot durch Corona-Krise: Mieter in Sorge
Tausende Mieter in Deutschland haben sich in der Corona-Krise wegen Geldsorgen an ihre Vermieter gerichtet. Da viele Menschen in der Pandemie mit weniger Einnahmen zurechtkommen müssen, häufen sich die Anfragen.
Die Mietausfälle zumindest bei großen Wohnungsunternehmen halten sich aber in Grenzen, zeigt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Immobilienkonzernen sowie Mieter- und Eigentümerverbänden. Demnach hat die Pandemie die allermeisten Mieter bislang nicht in große finanzielle Nöte gestürzt.
Mehr Infos >>> hier.
Update, 7. Mai, 9.21 Uhr: Bei Corona-Gegenmittel - Söder glaubt nicht an Impfpflicht
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) glaubt nicht an eine Impfpflicht, sobald es ein Gegenmittel gegen das Coronavirus gibt.
"Impfen ist generell eine sehr, sehr sinnvolle Sache. Wenn ein Impfstoff vorliegt - ich werde mich impfen lassen. Ich würde es auch empfehlen", sagte er am Donnerstag dem ZDF-"Morgenmagazin".
Aus seiner Sicht hätte aber Freiwilligkeit "Vorrang". Vor allem für Risikogruppen und Pflegepersonal sei eine Impfung sinnvoll.
In Sachen Lockerungen der Corona-Beschränkungen plädiert Söder für Umsicht statt Hektik. Die am Mittwoch in der Bund-Länder-Schalte beschlossenen umfangreichen Lockerungen seien "ein Stück Rückgabe von Verantwortung an den einzelnen".
Bund und Länder hatten am Mittwoch beschlossen, die Kontaktbeschränkungen bis 5. Juni zu verlängern. Allerdings dürfen sich künftig auch Angehörige von zwei Haushalten treffen.
Update, 7. Mai, 9.11 Uhr: Berliner Kitas gehen wieder schrittweise in Betrieb
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat angekündigt, die Kitas während der Corona-Pandemie wieder Zug um Zug in Betrieb zu nehmen.
"Wir sind schon bei einer Versorgung von rund 40 Prozent des Normalbetriebs und gehen jetzt schrittweise auf 70 Prozent", sagte er am Donnerstagmorgen im RBB-Inforadio. Das sei bereits deutlich mehr als in anderen Bundesländern, die teilweise erst jetzt eine Notbetreuung einrichteten.
Der Kita-Betrieb könnte Müller zufolge über kleinere Gruppen und zeitversetztes Betreuen in Gang kommen.
Update, 7. Mai, 8.58 Uhr: Corona-Krise verschärft Spannungen zwischen den USA und China
Die USA sind besonders schwer vom Coronavirus betroffen. Die Vorwürfe aus Washington gegen China werden immer lauter - auch wenn sich Chinas US-Botschafter um Entspannung bemüht.
Die Corona-Krise verschärft die Spannungen zwischen den USA und China. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, sagte am Mittwochabend (Ortszeit): "Im Moment ist es eine Beziehung der Enttäuschung und Frustration."
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Update, 7. Mai, 8.21 Uhr: Brasilien mit weiterer Corona-Rekordmarke, Bolsonaro-Sprecher infiziert
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Brasilien immer schneller an. Den Daten des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch zufolge wurden erstmals mehr als 600 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert.
Demnach lag die Zahl der Gestorbenen "am schlimmsten Tag", wie das Portal "G1" schrieb, zwischen Dienstag und Mittwoch bei 615. Das ist die höchste Zahl für diesen Zeitraum seit Beginn der Covid-19-Pandemie.
Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 8536 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 125 218 Infizierte wurden inzwischen registriert.
Indes hat sich der Sprecher des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro mit dem Coronavirus infiziert. Dies gab das Büro von General Otávio Rêgo Barros am Mittwoch bekannt. Demnach sei der 59-Jährige zu Hause in Quarantäne.
Der Sprecher ist ein weiterer Corona-Fall aus dem Umfeld des rechtspopulistischen Präsidenten, der das Virus verharmloste, nichts von Einschränkungen hält und Massenansammlungen auslöst.
Mindestens 23 Mitglieder wurden danach positiv getestet, unter ihnen Kommunikationssekretär Fábio Wajngarten und General Augusto Heleno, Chef des Kabinetts für institutionelle Sicherheit.
Bolsonaro selbst unterzog sich zwei Tests und gab in beiden Fällen bekannt, dass sie negativ ausgefallen seien. Allerdings zeigte er etwa im Gegensatz zu Heleno nicht die Ergebnisse. Nach einem juristischen Hin und Her bestimmte ein Gericht am Mittwoch, dass Bolsonaro die Ergebnisse zeigen müsse - und nicht nur ärztliche Berichte, wie er es getan hatte.
Zuletzt hatte der Präsident in einem Interview wie im März erneut gesagt, dass er das Virus vielleicht schon gehabt und es nicht gemerkt haben könnte.
Update, 7. Mai, 8.12 Uhr: Städtetag erwartet mehr Wohngeldanträge durch Corona-Krise
Der Deutsche Städtetag rechnet wegen der Corona-Krise damit, dass zahlreiche Mieter wegen Kurzarbeit oder dem Verlust ihres Einkommens Wohngeld beantragen werden.
"In den meisten Wohngeldstellen der Städte steigen die Anfragen seit Mitte März sehr deutlich an", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetag, Helmut Dedy, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Beratungsbedarf in Folge von Corona ist enorm."
Meist gehe es derzeit noch um eine erste allgemeine Beratung. Viele Mieter könnten bislang nicht genau beziffern, welches Einkommen sie etwa wegen Kurzarbeit überhaupt hätten. Selbstständige hätten oft zunächst die Soforthilfe-Angebote genutzt.
"Deshalb rechnen die Wohngeldstellen mit einer deutlichen Steigerung vollständiger Wohngeldanträge erst im Verlaufe dieses Monats", sagte Dedy.
Bei den Anträgen müsse zuerst auch geprüft werden, ob die Wohngeldstelle oder das Jobcenter der richtige Ansprechpartner für die Antragsteller sei. "Deshalb lässt sich der genaue Antragsanstieg und die Zunahme von Wohngeldzahlungen in Folge von Corona aktuell noch nicht zuverlässig ermitteln", sagte Dedy.
Tausende Mieter haben zudem in der Corona-Krise wegen Geldsorgen ihre Vermieter angesprochen.
Die Mietausfälle zumindest bei großen Wohnungsunternehmen halten sich aber in Grenzen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Immobilienkonzernen sowie Mieter- und Eigentümerverbänden zeigt.
Update, 7. Mai, 7.52 Uhr: SPD-Politiker mit massiver Kritik an Bundesliga-Wiederaufnahme
Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer hat scharfe Kritik an der Freigabe für den Spielbetrieb der Fußball-Bundesliga ab 15. Mai geübt.
"Es war für mich nicht überraschend, dass es zu einer Vorzugsbehandlung des Profi-Fußballs kommen wird. Das war absehbar", sagte der SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung und sprach von einer falschen Entscheidung.
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Update, 7. Mai, 7.44 Uhr: Grüne zu Corona-Beschlüssen: Bedürfnisse von Kindern vernachlässigt
Die Grünen vermissen in den Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern klare Perspektiven für Familien und vor allem Kinder.
"Weiterhin werden die Bedürfnisse von Kindern nicht angemessen aufgegriffen", sagte die Vize-Fraktionschefin und Familienpolitikerin Katja Dörner der Deutschen Presse-Agentur.
"Die Pläne zur Öffnung der Kitas bleiben vage, Familien wissen weiterhin nicht, worauf sie sich einstellen müssen. Das ist nicht akzeptabel." Wie Kitas und Schulen schrittweise wieder öffnen sollen, bleibt den Bundesländern überlassen.
Es gehe um Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit, aber auch um die Situation der Kinder selbst, sagte Dörner. Für Kinder, die weiterhin nicht in die Kita können, sollten Eltern eine familiäre Kinderbetreuung im sehr kleinen Rahmen mit festen Personen organisieren können, forderte sie.
"Wichtig wäre ein Rechtsanspruch auf Arbeitszeitreduzierung in Kombination mit einem Corona-Elterngeld, denn Homeoffice und Kinderbetreuung geht auf Dauer nicht zusammen."
Auch Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sieht Defizite: Sie erwarte "konkrete Aktionspläne", die den Menschen helfen und eine Perspektive geben, sagte sie.
Wenn es schon "Profilierungswettbewerbe" der Ministerpräsidenten gebe, "dann einen um bessere Schutzkonzepte für alte Menschen und Risikogruppen oder über sicheren Zugang zu Schulen, statt hier nur Minimalfortschritte vorzulegen".
Update, 7. Mai, 7.38 Uhr: Trotz Lockerungen: Gaststättenverband erwartet auch in nächsten Monaten Umsatzeinbußen
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga rechnet trotz der beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen mit weiteren Umsatzeinbußen in der Branche.
"Wir gehen davon aus, dass aufgrund der besonderen Auflagen und Beschränkungen die ersten Monate mit Umsatzeinbußen verbunden sind", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands, Ingrid Hartges, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Demnach werde es noch einige Zeit dauern, bis Hotels und Restaurants kostendeckende Umsätze erwirtschaften.
Sie drängte auf einen Rettungsschirm für die Gastronomie und Hotellerie. "Wichtig ist, dass der Rettungsfonds schnell aufgelegt wird und im Mai idealerweise die Finanzhilfen an die Betriebe fließen" sagte sie der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag).
"Der Rettungsfonds ist notwendig, weil viele Betriebe sonst nicht überleben werden", "50 000 Betriebe haben noch gar keine Öffnungsperspektive." Dazu gehörten Kneipen, Bars, Clubs, Diskotheken und Event-Caterer, denn bis 31. August gelte das Verbot von Großveranstaltungen.
Die Dehoga-Chefin nannte die Situation von Gastronomie und Tourismus "dramatisch". Eine Umfrage bei den Betrieben habe ergeben, dass ein Drittel von der Insolvenz bedroht sei - 70 000 der 220 000 Unternehmen. Die Einbußen der Betriebe seien hoch.
"Wir rechnen konservativ geschätzt für den März mit 60 Prozent Umsatzausfall im Vergleich zum Vorjahr, vermutlich ist es noch mehr. Für den April rechnen wir mit 90 Prozent Umsatzausfall zum Vorjahr."
Update, 7. Mai, 7.12 Uhr: Vereinte Nationen verdreifachen Milliardenbedarf für Corona-Nothilfe
Die Vereinten Nationen brauchen für die Versorgung der durch die Corona-Krise schwer getroffenen ärmsten Menschen der Welt weitere Milliardenbeträge.
Sie haben den nötigen Betrag seit dem Spendenaufruf im März mehr als verdreifacht. Um Millionen Menschen vor Hungersnöten zu bewahren, sind nach neuen Berechnungen jetzt 6,7 Milliarden Dollar nötig (6,2 Mrd Euro).
Solche Nothilfe sei im Interesse aller Länder, sagte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock der Deutschen Presse-Agentur. Im Nahen Osten und in der Sahel-Zone in Afrika gebe es bereits Anzeichen für wachsende Terroraktivitäten, sagte er.
Zudem sei Armut ein Treiber der Migration. Insgesamt sollen 63 Länder unterstützt werden, darunter neu die Philippinen und Pakistan.
Den Gesamtbedarf, um die bedürftigsten Menschen vor den schlimmsten Folgen der Coronavirus-Pandemie zu schützen, schätzt Lowcock auf 90 Milliarden Dollar.
Er lobte Deutschland, das großzügig gebe und auch in langfristige Projekte investiere, als Vorbild für andere Länder. Von China wünsche er sich mehr Engagement.
Update, 7. Mai, 7.04 Uhr: Laut Umfragen: Viele Bürger wollen Verhalten wegen Corona ändern
Viele Verbraucher wollen ihr Verhalten im Alltag aufgrund der Corona-Krise ändern: Sie wollen auch nach Abflauen der Pandemie weniger ins Kino oder in Konzerte gehen, seltener reisen und einen Bogen um öffentliche Verkehrsmittel machen.
Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens McKinsey hervor.
Solange kein Impfstoff gegen das Corona-Virus zur Verfügung steht, wollen rund 40 Prozent der Umfrage zufolge seltener öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Züge oder Flugzeuge nutzen.
Stattdessen wollen sie häufiger zu Fuß gehen, oder auf das Fahrrad oder das eigene Auto zurückgreifen.
Ein Drittel der Befragten will auch nach dem Abflauen der Corona-Krise seltener auf Konzerte, ins Theater oder ins Kino gehen, 26 Prozent überhaupt nicht. Und immerhin rund 29 Prozent der Befragten gab an, auch nach dem Abflauen der Corona-Krise weniger beruflich oder privat reisen zu wollen.
Weitere 27 Prozent planen sogar, völlig darauf zu verzichten. Rund 30 Prozent kündigten an, künftig weniger Geld für Luxusprodukte oder überflüssige Einkäufe ausgeben zu wollen. Jeder Viertel will der Umfrage zufolge beim Einkauf künftig grundsätzlich mehr auf den Preis achten.
Update, 7. Mai, 6.46 Uhr: Chinas Exporte legen im April trotz Corona-Pandemie zu
Trotz des globalen Coronavirus-Ausbruchs sind Chinas Exporte im April überraschend gestiegen. Wie die Pekinger Zollbehörde am Donnerstag mitteilte, legten die Ausfuhren im Vergleich zum April des Vorjahren um 3,5 Prozent zu.
Deutlich bergab ging es dagegen mit den Importen, die um 14,2 Prozent einbrachen. Analysten hatten sowohl bei Ein- als auch bei Ausfuhren mit einem deutlichen Rückgang gerechnet.
Die strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hatten die chinesische Wirtschaft seit Ende Januar praktisch zum Stillstand gebracht. Die Auswirkungen wurden daher besonders im Februar spürbar. Danach setzte eine langsame Erholung ein.
Update, 7. Mai, 6.36 Uhr: Unions-Protest gegen Seehofer: Umgehende Grenzöffnungen gefordert
Zwölf Bundestags- und Europaabgeordnete der Union haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dazu aufgefordert, die wegen der Corona-Pandemie angeordneten Kontrollen an den deutschen Grenzen sofort zu beenden.
"Nach über sieben Wochen muss Schluss sein mit Gitterzäunen und Schlagbäumen im Herzen Europas", heißt es laut Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag) in einer Stellungnahme, die unter anderem von Ex-Unionsfraktionschef Volker Kauder und Fraktionsvize Andreas Jung (beide CDU) unterzeichnet ist.
"Deshalb fordern wir jetzt die sofortige Wiedereröffnung aller geschlossenen Grenzübergänge an den Grenzen zur Schweiz, nach Frankreich und nach Luxemburg", so die Abgeordneten.
"Spätestens mit dem 15. Mai müssen alle als Notmaßnahmen befristet verhängten Grenzbeschränkungen dann entfallen." Die Parlamentarier forderten zugleich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) auf, die Ausnahmegenehmigung für Grenzkontrollen nicht über den 15. Mai hinaus auszudehnen.
Die Kontrollen waren erstmals Mitte März angeordnet und dann verlängert worden, um die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verlangsamen. Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen seither nur noch aus einem "triftigen Reisegrund" nach Deutschland kommen.
Einreisen dürfen etwa EU-Bürger, die durch Deutschland in ihr Heimatland reisen, oder Lastwagenfahrer. Die Einreise ist zudem auf bestimmte Grenzübergänge beschränkt.
Seit dem 10. April müssen sich zudem fast alle Rückkehrer in Deutschland nach einem mehrtägigen Auslandsaufenthalt für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben.
Update, 7. Mai, 6.11 Uhr: El Salvador stellt öffentlichen Verkehr für 15 Tage ein
In El Salvador wird der öffentliche Personenverkehr wegen der Corona-Krise für 15 Tage eingestellt. Dies gelte ab Donnerstag, erklärte Staatspräsident Nayib Bukele am Mittwoch (Ortszeit).
In Unternehmen, die als unerlässlich eingestuft wurden und daher in Betrieb bleiben, müsse der Arbeitgeber für den Transport seiner Angestellten sorgen.
Für Arbeiter im Gesundheitssektor übernehme dies die Regierung. Die Maßnahmen würden Unannehmlichkeiten und Probleme mit sich bringen, schrieb er bei Twitter. "Wir müssen das aber tun, für unser Land."
Ebenfalls am Donnerstag tritt zudem in El Salvador eine Regelung in Kraft, wonach die Menschen nur an bestimmten Tagen einkaufen gehen dürfen - je nach der letzten Ziffer ihrer Ausweisnummer.
Die Regierung werde 2,7 Millionen Pakete mit Produkten des Grundbedarfs verteilen, um die Notwendigkeit eines Einkaufs - und des dafür gebrauchten Geldes - zu reduzieren, verkündete Bukele.
Update, 7. Mai, 5.58 Uhr: Patientenschützer: Für Pflegeheime Testkonzept wie für Bundesliga
Angesichts der Lockerung weiterer Beschränkungen in der Corona-Krise fordern Patientenschützer für Pflegeheime ein Schutzkonzept wie für die Fußball-Bundesliga.
In der Altenpflege lebe die Hochrisikogruppe auf engstem Raum zusammen, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur.
"Deshalb sind bundesweit geltende Standards zum Infektionsschutz von lebenswichtiger Bedeutung."
Wie das praktisch aussehen könne, zeige der Schutzplan der Deutschen Fußball Liga (DFL) für den Weiterbetrieb der Bundesliga, den auch die Bundesregierung gebilligt habe. Ein solches Konzept gelte es jetzt zusätzlich zum nötigen Grundschutz auf die Pflegeheime zu übertragen.
"Also müssen 800 000 Pflegebedürftige und hunderttausende Mitarbeiter jede Woche auf das Virus getestet werden."
Aktuell reichten die Laborkapazitäten für ein solches Konzept in der Altenpflege noch nicht aus. Deshalb habe die Sonderregelung für die privilegierte Berufsgruppe der Spitzenfußballspieler zurückzustehen, die sogar zweimal die Woche getestet werden sollten, sagte Brysch.
Die DFL hatte für einen Neustart der 1. und 2. Bundesliga ein Sicherheits- und Hygienekonzept vorgelegt, das unter anderem eine dauerhafte und wiederholte Testung der Profis vorsieht. Bund und Länder hatten am Mittwoch betont, im Fall nötiger Testungen für den Spielbetrieb sei sicherzustellen, dass aus dem Gesundheitswesen angemeldete Testbedarfe jederzeit mit Priorität behandelt werden.
Update, 7. Mai, 5.15 Uhr: Städtetag fordert schnelle Einführung einer Corona-Warn-App
Nach den Beschlüssen von Bund und Ländern zur Lockerung der Corona-Auflagen dringt der Deutsche Städtetag auf die schnelle Einführung einer Warn-App und die Ausweitung der Tests.
"Jetzt ist es wichtig, dass die App bald kommt und die Informationen daraus auch den Gesundheitsämtern vor Ort helfen", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
"Und richtig ist auch, dass jetzt mehr Menschen auf Corona getestet werden sollen."
Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, dass Entscheidungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise künftig stärker vor Ort getroffen werden sollen.
Allerdings sollen die Länder auch sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten, die mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen registrieren, sofort wieder konsequente Beschränkungen umgesetzt werden.
Jung begrüßte die Regelung: "Damit kann im Föderalismus so flexibel entschieden werden, wie es im weiteren Verlauf dieser Pandemie wohl nötig sein wird", sagte der Oberbürgermeister von Leipzig.
"Wenn mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner auftreten, werden die Gesundheitsämter in der Lage sein, zu handeln. Die Notfallpläne sehen vor, dass dann bei Bedarf auch zusätzliches Personal dazukommt."
Update, 7. Mai, 4.42 Uhr: Pompeo schießt gegen Maas: USA weisen deutsche Kritik an WHO-Zahlungsstopp vehement zurück
Die USA haben Kritik der Bundesregierung an ihrem Zahlungsstopp für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach einem Medienbericht zurückgewiesen.
"Unsere höchste Priorität gilt dem Schutz von Leben, nicht öffentlichkeitswirksamen Gesten und kleinlicher Politik", hieß es in einem Antwortschreiben von US-Außenminister Mike Pompeo an seinen deutschen Kollegen Heiko Maas (SPD), das der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) vorlag.
Maas hatte den von US-Präsident Donald Trump im vergangenen Monat verkündeten Stopp der Zahlungen an die WHO kritisiert.
"Eine der besten Investitionen im Kampf gegen die Pandemie ist es, die Vereinten Nationen, allen voran die unterfinanzierte Weltgesundheitsorganisation, zu stärken - zum Beispiel bei der Entwicklung und Verteilung von Tests und Impfstoffen", sagte der SPD-Politiker damals der Deutschen Presse-Agentur.
"Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen in der Coronakrise nicht."
Trump wirft China vor, das Virus nicht eingedämmt und den Rest der Welt nicht frühzeitig informiert zu haben. Die WHO beschuldigte er kürzlich, eine "PR-Agentur für China" zu sein. Kritiker werfen Trump vor, in der Corona-Krise Sündenböcke zu suchen, um von eigenen Versäumnissen beim Kampf gegen das Virus in den USA abzulenken.
Update, 7. Mai, 3.01 Uhr: Bericht: Bereits über 200 Bundeswehr-Einsätze in der Corona-Krise
Die Bundeswehr hat bereits mehr als 200 Mal Amtshilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie geleistet. Das berichtet die "Rheinische Post" (Donnerstag) unter Berufung auf eine ihr vorliegende interne Aufstellung der Bundesregierung.
82 Unterstützungsaktionen für andere Behörden sind demnach bereits abgeschlossen, 121 laufen noch, weitere 33 werden gerade vorbereitet.
Die Amtshilfe reiche vom Transport von Masken über die Verantwortung für die Zugangsschleuse einer Klinik bis zur Herstellung von Desinfektionsmitteln durch Soldaten der ABC-Abwehrtruppe.
Update, 7. Mai, 1.27 Uhr: Auf dem roten Teppich mit Brad Pitt und Co? Corona-Spende als Türöffner für Einladung zu berühmter Oscar-Party
Mit Hollywood-Stars über den roten Teppich flanieren und nach der Oscar-Gala bis in den Morgen tanzen? Eine Einladung zur alljährlichen "Vanity Fair"-Sause im Anschluss an die Oscar-Verleihung zählt zu den begehrtesten Tickets in Hollywood.
Im Rahmen einer Spenden-Challenge während der Corona-Krise winkt dem Gewinner samt Begleitung im Februar 2021 die Teilnahme an dem Star-Spektakel.
"Nun haben sie die Chance mit Promis auf Tuchfühlung zu gehen", wirbt das Lifestyle-Magazin "Vanity Fair" für die Aktion. Dazu stellte es ein Video mit Stars wie Robert De Niro, Brad Pitt, und Renée Zellweger, die im vorigen Jahr bei der Party dabei waren. Die traditionelle Party soll nach der Oscar-Gala am 28. Februar 2021 stattfinden.
Das Mindestgebot für Teilnehmer liegt bei 10 000 Dollar (rund 9200 Euro). Sämtliche Einnahmen der Spendenaktionen gehen an bedürftige Menschen, die während der Corona-Krise Hunger leiden.
Seit Mitte April haben sich Dutzende Stars der "AllinChallenge"-Aktion angeschlossen, um mehr als 100 Millionen Dollar für verschiedene Hilfsprogramme zu sammeln.
Update, 7. Mai, 0.24 Uhr: Landsberg: Kommunen drohen bis zu 60 Milliarden Euro Einbußen
Die Kommunen müssen nach einer Schätzung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes in diesem Jahr finanzielle Einbußen von insgesamt 40 bis 60 Milliarden Euro befürchten.
Hauptgrund dafür ist die Corona-Krise: "Die Steuereinnahmen, etwa bei der Gewerbesteuer, brechen dramatisch ein", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Bild". Auch Einnahmen etwa von Schwimmbädern, Museen und öffentlichem Nahverkehr fielen weg.
Zugleich stiegen die Ausgaben, etwa bei den Gesundheitsämtern.
Nach einer Prognose des Deutschen Städtetages liegen die Belastungen für die Kommunen infolge der Corona-Krise bei mindestens 20 Milliarden Euro in diesem Jahr.
"Die kommunalen Haushalte werden so hohe Einbußen erleiden, wie wir sie in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gesehen haben", hatte der Präsident des Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Mindestens 15 bis 20 Prozent der Gewerbesteuer würden im Bundesdurchschnitt wegbrechen, möglicherweise sogar noch deutlich mehr.
Ebenso wie Jung erneuerte auch Landsberg die Forderung, Bund und Länder müssten einen milliardenschweren kommunalen Rettungsschirm aufspannen. "Gerade weil die Städte und Gemeinden bei der Pandemiebekämpfung an vorderster Front stehen, brauchen wir einen Rettungsschirm von Bund und Ländern", sagte Landsberg.
Als ersten Schritt schlug er vor, dass der Bund die durch die Krise bedingten Mehrkosten der Städte für die Unterkunft etwa von Hartz-IV-Empfängern und Menschen in der Grundsicherung übernehmen solle.
"Allein diesen Betrag schätzen wir auf mehr als 2 Milliarden Euro", so Landsberg. Sollte die Bundesregierung wie angekündigt ein Konjunkturprogramm auflegen, müssten die kommunalen Investitionen dabei ein wichtiger Baustein sein.
Update, 6. Mai, 22.17 Uhr: Serbiens Parlament hebt den Ausnahmezustand auf
Das serbische Parlament hat den corona-bedingten Ausnahmezustand aufgehoben. Die Voraussetzungen dafür seien nun gegeben, sagte Ministerpräsidentin Ana Brnabic vor der Abstimmung am Mittwochabend.
Verhängt hatte die Notmaßnahme Präsident Aleksandar Vucic an der Volksvertretung vorbei. Für ein Zusammentreten des Parlaments hätten die Voraussetzungen nicht bestanden, hatte er damals argumentiert.
Mit dem Ende des Corona-Notstands entfallen ab Donnerstag die ungeliebten nächtlichen und wochenlangen Ausgangssperren.
Update, 6. Mai, 22.12 Uhr: IOC plant nächste Session als Videoschalte im Juli
Das Internationale Olympische Komitee prüft nach der Verlegung der Sommerspiele in Tokio ins nächste Jahr eine Online-Session seiner Mitglieder im Juli. Die IOC-Exekutive werde darüber diskutieren, die eigentlich vor Beginn der Olympischen Spiele geplante Versammlung als Videoschalte mit sicherer Verbindung zu organisieren.
Möglicher Termin dafür sei der 17. Juli, die 136. IOC-Session solle live gestreamt werden, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Die Agenda und der weitere Ablauf sowie ein sicheres Wahlsystem werde vom Exekutivkomitee auf seiner Sitzung am 14. Mai beraten.
Die Olympischen Spiele in Tokio waren wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr auf den Sommer 2021 verschoben worden. Für gewöhnlich treffen sich die IOC-Mitglieder vor der Eröffnung der Spiele zu mehrtägigen Beratungen.
Update, 6. Mai, 22.04 Uhr: Altmaier verteidigt Rolle des Bundes in Bund-Länder-Gesprächen
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (61, CDU) hat die Linie der Bundesregierung bei den Bund-Länder-Gesprächen über die Lockerung der Corona-Auflagen verteidigt.
"Wir haben etwas - wie ich finde - sehr Kluges gemacht. Wir haben nämlich gesagt, wir lockern es ja, aber wir knüpfen es an strenge Voraussetzungen", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der ARD-Talkshow "Maischberger. Die Woche".
In wesentlichen Fragen hätten Bund und Länder einen gemeinsamen Beschluss gefasst. "Wir haben auch durchgesetzt, dass die Notbremse eingeführt worden ist", sagte Altmaier.
Das sei man den Menschen schuldig gewesen, die auch Angst um ihre Gesundheit hätten. Mit der sogenannten Notbremse sollen Einschränkungen künftig vor Ort umgesetzt werden, wenn Neuinfektionen regional wieder ansteigen sollten.
Dazu, dass einige Länder bereits vor den Gesprächen mit der Kanzlerin umfangreiche Lockerungspläne verkündet hatten, sagte Altmaier: "Ich fand es nicht so besonders glücklich, dass dann fünf oder sechs Bundesländer ganz unkoordiniert und mit ganz unterschiedlichen Öffnungsdaten und Zeiten vorgeprescht sind."
Er hätte sich gewünscht, dass alle bis zu den Gesprächen vom Mittwoch gewartet hätten.
Update, 6. Mai, 21.19 Uhr: ARD: Tonassistent des Hauptstadtstudios bei Demonstration angegriffen
Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen in Berlin ist nach ARD-Angaben ein Tonassistent des Hauptstadtstudios von einem Teilnehmer getreten worden.
Dieser habe sich "spontan aus der Menge gelöst", teilte das ARD-Hauptstadtstudio am Mittwochabend mit. Die Berliner Polizei habe sofort reagiert und den Angreifer festgenommen. "Kameramann und Tonassistenten geht es gut."
Die Berliner Polizei hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass ein Demonstrant ein ARD-Kamerateam attackiert habe und daraufhin festgenommen worden sei.
Die Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, twitterte: "Unserem Team geht es zum Glück gut, aber solche Angriffe gegen die #Presse sind widerlich! #ARD Team wurde angegriffen".
Nach Angaben einer Polizeisprecherin hatten sich 350 bis 400 Menschen vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Sie seien offenbar einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt. In Berlin sind wegen der Corona-Pandemie derzeit Demos mit bis zu 50 Teilnehmern erlaubt.
Update, 6. Mai, 21.11 Uhr: DFL-Präsidium für Bundesliga-Fortsetzung ab 15. Mai - Der Überblick
Die Deutsche Fußball Liga will die Saison in der Bundesliga am 15. Mai fortsetzen. Über diesen Beschluss des DFL-Präsidiums seien die 36 Proficlubs am Mittwochabend informiert worden, bestätigte der Dachverband der Deutschen Presse-Agentur.
Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Am Donnerstag sollen in einer Mitgliederversammlung mit den Clubs der 1. und 2. Liga noch die Details der Fortsetzung der seit Mitte März unterbrochenen Spielzeit beraten werden.
Am Mittwoch hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer dem Profifußball die Freigabe für eine Saison-Fortsetzung ab Mitte Mai mit Geisterspielen erteilt.
"Wir wissen auch, dass das sehr kontrovers ist. Ich halte diesen Kompromiss für mehr als vertretbar", sagte Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder (53). Neun Spieltage sind noch zu absolvieren. Die DFL strebt an, diese bis zum 30. Juni durchziehen zu können.
Sie hatte von ihrer "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" ein umfassendes Hygiene- und Sicherheitskonzept vorgelegt, um die Ansteckungsgefahr unter Spielern und Betreuern zu minimieren. In einer ersten Testreihe hatte es bei 1724 Tests in der 1. und 2. Liga zehn Corona-Fälle gegeben.
Für die Liga ist eine Fortsetzung der Saison von enormer Bedeutung, weil viele Vereine durch fehlende Einnahmen in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren. Bei einer Fortsetzung der Bundesliga wären zumindest die TV-Millionen gesichert.
Die Mehrheit der Clubs plädierte bereits am Mittwoch für einen schnellen Re-Start schon am 15. Mai. Allerdings gab es auch andere Stimmen. Werder Bremen und der FSV Mainz 05 machten sich für eine etwas längere Vorbereitung stark, um eine Chancengleichheit zu gewährleisten.
Die ersten Clubs haben bereits das uneingeschränkte Mannschaftstraining aufgenommen, andere können dies erst frühestens am Donnerstag.
Update, 6. Mai, 21.04 Uhr: DFL-Präsidium für Bundesliga-Fortsetzung ab 15. Mai
Die Deutsche Fußball Liga will die Saison in der 1. und 2. Bundesliga am 15. Mai fortsetzen. Über diesen Beschluss des DFL-Präsidiums seien die 36 Proficlubs am Mittwochabend informiert worden, bestätigte der Dachverband der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Update, 6. Mai, 20.39 Uhr: Demo gegen Corona-Verordnung - Polizei: Angriff auf Kamerateam
Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen ist es vor dem Reichstagsgebäude in Berlin zu einem Angriff auf Medienvertreter gekommen. Ein Demonstrant, der ein ARD-Kamerateam attackiert haben soll, sei festgenommen worden, twitterte die Berliner Polizei am Mittwochabend.
Wie eine Sprecherin der Polizei sagte, ist die Schwere des Angriffs noch unklar - die Rede sei von Leichtverletzten. Die Zahl der Betroffenen war zunächst auch nicht bekannt. Bereits am 1. Mai war ein Kamerateam in Berlin angegriffen worden.
Nach Angaben der Polizeisprecherin hatten sich am Mittwoch 350 bis 400 Menschen vor dem Reichstagsgebäude versammelt. Sie seien offenbar einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt, darauf deuteten etwa mitgebrachte Plakate hin. In Berlin sind wegen der Pandemie derzeit Demos mit bis zu 50 Teilnehmern erlaubt.
Polizisten hätten das Gespräch gesucht und auf die Abstandsregeln hingewiesen, schilderte die Polizeisprecherin. "Einsatzkräfte forderten die Menschen mehrfach persönlich und über Lautsprecher auf, den Platz zu verlassen und lösten die Ansammlung letztlich auf", twitterte die Polizei.
Augenzeugen berichteten, dass ganz verschiedene Gruppierungen vor Ort waren. Viele Menschen seien aggressiv gewesen. Teilnehmer riefen "Wir sind das Volk".
Die Polizei machte keine näheren Angaben zu den Teilnehmern. Es sei unter anderem zu Widerstandshandlungen und Körperverletzung gegen Polizisten gekommen, sagte die Sprecherin. Auch Platzverweise wurden demnach durchgesetzt und Personalien aufgenommen.
Am 1. Mai war in Berlin ein Team der ZDF-Satiresendung "heute-show" attackiert worden. Es drehte bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln am Rosa-Luxemburg-Platz.
Danach wurde das Kamerateam von einer Gruppe von vermummten Tätern angegriffen. Sechs Menschen wurden dabei nach Angaben des ZDF verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Update, 6. Mai, 20.37 Uhr: Große Grafik-Serie: So sieht es derzeit in Deutschland und der ganzen Welt aus
Update, 6. Mai, 20.25 Uhr: Fast 65 Prozent weniger Autos in Mexiko verkauft
Update, 6. Mai, 19.57 Uhr: Neue Lockerungen für Sachsen, vor allem für die Gastronomie
Sachsens Landesregierung hat die größte Lockerungswelle seit Beginn der Corona-bedingten Auflagen beschlossen. Ganz vorn endlich ein Fahrplan für die Gastronomie: Ab dem 15. Mai dürfen Restaurants, Kneipen, Cafés innen UND außen wieder öffnen! Auch Hotels können den Betrieb wieder aufnehmen. Alle Infos >>> HIER.
Update, 6. Mai, 19.32 Uhr: Bundesratspräsident Woidke kritisiert unterschiedliche Lockerungen
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (58, SPD) hat das Vorangehen anderer Länder mit weiteren Lockerungen der Corona-Regeln kritisiert.
"Das, was in den letzten Tagen passiert ist, ist aus meiner Sicht deshalb kritikwürdig, weil es die Menschen im Land verunsichert", sagte der amtierende Bundesratspräsident am Mittwoch in Potsdam.
"Es wird der Eindruck erweckt, es gibt einen Wettbewerb zwischen den Bundesländern: Wer ist nun der Schnellste, wer ist der, der am ehesten lockert?"
Der Erfolg im Umgang mit dem Coronavirus, der Lockerungen erst ermöglicht habe, sei auch wegen des bisher weitgehend einheitlichen Handelns erreicht worden, sagte Woidke.
"Wir sind darauf angewiesen, uns miteinander abzustimmen, und vor allen Dingen, die Entscheidungen zu treffen auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse."
In den vergangenen Tagen hatten mehrere Länder bereits vor der gemeinsamen Abstimmung von Bund und Ländern eine Lockerung der Beschränkungen für Gaststätten und Tourismus angekündigt.
Update, 6. Mai, 18.55 Uhr: New Yorks Gouverneur: So steckt man sich am häufigsten an
Eine Befragung neuer Corona-Patienten im US-Bundesstaat New York zeigt nach Einschätzung von Gouverneur Andrew Cuomo, dass das persönliche Verhalten den größten Einfluss auf eine mögliche Ansteckung hat.
Die meisten der im Moment in Kliniken liegenden Patienten seien keine systemrelevanten Arbeiter und dem Virus nicht in besonderem Maße ausgesetzt gewesen, sagte Cuomo am Mittwoch. Die Umfrage, die in 113 Krankenhäusern durchgeführt wurde, ergab demzufolge auch, dass die neuen Patienten mehrheitlich ebenfalls größtenteils Zuhause geblieben und nicht gereist seien.
"Es kommt wirklich auf das persönliche Verhalten an", schloss Cuomo daraus. So seien etwa Abstand halten und die Benutzung von Desinfektionsmittel von großer Bedeutung, um die Verbreitung des Coronavirus zu stoppen.
Im Bundesstaat New York mit seinen etwa 19 Millionen Einwohnern sterben pro Tag derzeit etwa 230 Menschen. Zum bisherigen Höhepunkt der Pandemie waren es täglich knapp 800.
Update, 6. Mai, 18.49 Uhr: Pompeo gießt weiter Öl ins Feuer: Wir haben keine Gewissheit über Ursprung der Corona-Pandemie
US-Außenminister Mike Pompeo hat eingeräumt, dass die Frage des Ursprungs der Corona-Pandemie nicht geklärt ist. Mit Blick auf den Vorwurf, das Virus stamme aus einem Forschungslabor in der chinesischen Stadt Wuhan, sagte Pompeo am Mittwoch in Washington.
"Wir haben keine Gewissheit, ob es in dem Labor oder anderswo begann." Gleichzeitig gebe es "signifikante" Belege dafür, dass jenes Labor der Ausgangsort für die Pandemie sei. Beide Aussagen seien zutreffend, es gebe hier keinerlei Widerspruch, versicherte er mit Blick auf unterschiedliche Angaben aus der US-Regierung zu dieser Frage.
"Wir versuchen alle, die richtigen Antworten zu finden", betonte er. Und an verschiedenen Stellen gebe es eben verschiedene Grade von Gewissheit in dieser Hinsicht. Das sei vollkommen angemessen, sagte Pompeo und warf Journalisten vor, sie wollten hier einen Widerspruch zwischen verschiedenen Regierungsstellen konstruieren.
Pompeo hatte bereits am Wochenende dem US-Sender ABC gesagt, es gebe signifikante Belege, dass die Krise in jenem Labor in Wuhan ihren Anfang genommen habe. Auf Nachfrage sagte er, er dürfe sich zu Details nicht äußern. Auch US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach behauptet, er habe Hinweise, dass die Pandemie ihren Ursprung in jenem Labor habe.
Der Generalstabschef der US-Streitkräfte, Mark Milley, hatte dagegen am Dienstag erneut deutlich gemacht, dass viele Fragen mit Blick auf den Ursprung des Virus noch nicht geklärt seien. Die Beweislast deute bislang darauf hin, dass das Virus nicht künstlich erzeugt und der Ausbruch wahrscheinlich auch nicht absichtlich herbeigeführt worden sei.
Die Antwort auf die Frage, ob das Virus aus dem Institut für Virologie in Wuhan, von einem Tiermarkt oder ganz woanders her stamme, laute: "Wir wissen es nicht."
China weist die Anschuldigungen aus Washington vehement zurück. Diese belasten das Verhältnis zwischen China und den USA zusehends. Der chinesische Botschafter in den USA, Cui Tiankai, rief die US-Regierung am Mittwoch einem Gastbeitrag für die "Washington Post" dazu auf, die Schuldzuweisungen zu beenden. Dies helfe in der Krise nicht, sondern behindere den Kampf gegen das Virus.
Update, 6. Mai, 18.45 Uhr: WHO: Corona-App allein löst Problem neuer Ansteckungen nicht
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zu hohe Erwartungen an die Corona-Warn-Apps gedämpft. Auch beim Einsatz solcher Hilfsmittel seien weiterhin Menschen nötig, die nachverfolgen, mit wem Infizierte in letzter Zeit Kontakt hatten, um sie zu warnen und in Quarantäne zu bringen, sagte WHO-Expertin Maria van Kerkhove am Mittwoch in Genf. "Solche Apps können nicht die Menschen ersetzen, die Kontakte überprüfen", sagte sie.
Eine solche App für das Handy soll in Deutschland und vielen anderen Ländern zum Einsatz kommen. Solche Apps erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Sie können dann Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass in ihrer Umgebung eine infizierte Person war.
Die Nutzer könnten dann in Quarantäne gehen. Experten nehmen an, dass etwa 60 Prozent der Bevölkerung die App auf ihrem Handy nutzen müssen, damit der Schutz vor Infektionen funktioniert. In Deutschland und den meisten anderen Ländern soll die Teilnahme freiwillig sein oder ist sie bereits.
Update, 6. Mai, 18.41 Uhr: Lindner begrüßt Lockerungen und fordert Fahrplan für Wirtschaft
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Lindner hat die neuen Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise begrüßt, vermisst aber einen Fahrplan für das Wiederanfahren der Wirtschaft.
"Um fünf nach zwölf ändert sich die Politik in Deutschland. Es gibt nun endlich eine Wende, auch von Bundeskanzlerin Merkel", sagte Lindner nach den Beratungen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder. "Es war für alle erkennbar, dass die Einschränkungen nicht mehr verhältnismäßig sind. Die Corona-Epidemie ist jetzt gut beherrschbar und wieder mehr Alltag für die Menschen möglich."
"Was weiterhin fehlt, ist ein Fahrplan, um die Wirtschaft wieder anzufahren", kritisierte Lindner. "Die Rettungspakete reichen nicht, um die Betriebe und Unternehmen wieder zum Leben zu erwecken. Deshalb brauchen wir weitere Erleichterungen etwa bei Bürokratie und Steuern."
Update, 6. Mai, 18.40 Uhr: Braunschweiger Forscher melden ersten Schritt im Kampf gegen Corona
Einem Forscherteam um den Braunschweiger Virologen Luka Cicin-Sain ist nach eigenen Angaben ein wichtiger Schritt im Kampf gegen das Coronavirus gelungen. "Wir sind auf dem richtigen Weg für die Entwicklung eines Medikaments gegen Covid-19", sagte Cicin-Sain der "Braunschweiger Zeitung".
Sein Team habe Antikörper nachgewiesen, der das neuartige Coronavirus am Eindringen in Zellen hindern könnten. Die Forschung steht jedoch erst ganz am Anfang. Einen Versuch mit Patienten gibt es noch nicht.
Vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI), der Technischen Universität Braunschweig und dem Antikörper-Unternehmen Yumab, seien 6000 verschiedene künstlich hergestellte menschliche Antikörper analysiert worden.
Dabei wurden dem Bericht zufolge mehr als 750 Antikörper gefunden, die an das Coronavirus andocken – eine Voraussetzung dafür, den Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Diese ausgewählten Antikörper will Cicin-Sain nun im Hochsicherheitslabor des HZI an Zellkulturen, die dem Virus ausgesetzt werden, auf ihre Wirksamkeit testen.
Anders als bei Impfungen, bei denen Patienten Teile des Erregers verabreicht bekommen, selbst Antikörper bilden und eine Immunität aufbauen, ist das Ziel der Braunschweiger ein Arzneimittel, um schwerkranke Corona-Patienten akut zu behandeln.
Mehrere Teams weltweit arbeiten derzeit an verschiedenen Antikörpern gegen das Coronavirus. Forscher aus Israel und aus den Niederlanden haben kürzlich ebenfalls erste Erfolge gemeldet.
Update, 6. Mai, 18.29 Uhr: Hofreiter: Sorge, dass die Situation entgleitet
Die Grünen im Bundestag haben die Länder aufgefordert, die umfassenden Lockerungen in der Corona-Krise vorsichtig umzusetzen. Er habe "Sorge, dass uns die Situation entgleitet", sagte Fraktionschef Anton Hofreiter am Mittwoch.
Bei der Öffnung müssten alle Beteiligten bei der Umsetzung des "sehr weiten Korridors", auf den Bund und Länder sich geeinigt hätten, "zurück zu einer verantwortlichen, umsichtigen Linie" kommen.
"Wir müssen bei einem schrittweisen Vorgehen bleiben", forderte Hofreiter. Das "unkoordinierte Vorpreschen" mehrerer Ministerpräsidenten habe sein Vertrauen, dass Umsicht, Orientierung an der Wissenschaft und Solidarität die Richtschnur seien, beschädigt.
Die nächsten Schritte müssten einen besonderen Schwerpunkt darauf legen, die Situation beispielsweise von Schülern, Kindern, Familien und Frauen zu verbessern, forderte Hofreiter weiter.
"Und wenn immer mehr Menschen nun wieder zurück an ihre Arbeit gehen können, muss klar sein, dass ihre Kinder auch gut betreut werden und Kitas und Grundschulen dafür gerüstet sind."
Update, 6. Mai, 18.26 Uhr: DFB-Direktor Bierhoff sieht Vorreiterrolle für deutschen Fußball
DFB-Direktor Oliver Bierhoff sieht in der Erlaubnis der Politik für einen zeitigen Bundesliga-Neustart auch ein positives Signal für den deutschen Fußball.
"Der deutsche Fußball und die Bundesliga übernehmen hier eine Vorreiterrolle, aus der sich auch mit Blick auf die Ausrichtung möglicher Länderspiele, die wir uns alle in der zweiten Jahreshälfte wünschen, wichtige Impulse ergeben können", sagte Bierhoff in einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwoch.
Update, 6. Mai, 18.24 Uhr: Autovermieter Sixt bekommt KfW-Milliardenkredit
Deutschlands größter Autovermieter Sixt bekommt von der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und weiteren Banken einen Kredit in Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Der Kapitalmarkt sei für den Familienkonzern ohne externes Rating gegenwärtig nicht zugänglich, sagte Vorstandschef Erich Sixt am Mittwoch.
Mit dem Kredit für die Vermietflotte wolle das Unternehmen nach der Krise "am Markt schnell wieder durchstarten können", betonte Vorstandsmitglied Alexander Sixt.
Update, 6. Mai, 18.15 Uhr: ZDH: Lockerung von Corona-Regeln ein gelungener Balanceakt
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat die beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen als erfolgreichen Balanceakt bezeichnet.
"Die Beschlüsse von Bund und Ländern zeugen einmal mehr von großer politischer Verantwortung in dem Bemühen, Gesundheitsschutz und die inzwischen dringend nötige wirtschaftliche Wiederbelebung in Einklang zu bringen", sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer am Mittwoch.
Die Lockerungen seien für viele Handwerksbetriebe existenziell, da sie sonst nicht mehr lange durchgehalten hätten. "Jetzt können sie endlich wieder arbeiten."
Wollseifer kritisierte allerdings, dass nun die Bundesländer die Verantwortung für weitere Lockerungen tragen. Zwar sei es richtig, Maßnahmen an den Gegebenheiten vor Ort auszurichten. "Gleichwohl hätte man sich auf mehr einheitliche Leitlinien mit mehr bundesweiter Transparenz verständigen sollen."
Bund und Länder hatten sich bei Beratungen auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen geeinigt. So sollen etwa alle Geschäfte ungeachtet der Größe ihrer Verkaufsfläche unter Auflagen wieder öffnen dürfen.
Update, 6. Mai, 17.52 Uhr: Außenhandelsverband: Fahrplan für Neustart der Wirtschaft steht
Der Außenhandelsverband BGA sieht in den beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen Fahrplan für einen Neustart der deutschen Wirtschaft.
"Auch wenn er an einigen Stellen vage bleibt, gibt er den Unternehmen und deren Beschäftigten die notwendige Perspektive, dass es nun endlich schrittweise wieder losgehen kann", sagte Verbandspräsident Holger Bingmann am Mittwoch in Berlin.
Zugleich merkte er an, dass weltweit viele Länder in der Corona-Krise Handelsbeschränkungen erlassen haben. Das sei "eine Katastrophe für die international verflochtene deutsche Wirtschaft." Die Bundesregierung solle sich deshalb für den Abbau dieser Beschränkungen einsetzen.
Bund und Länder verständigten sich bei Beratungen auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. So sollen etwa alle Geschäfte ungeachtet der Größe ihrer Verkaufsfläche unter Auflagen wieder öffnen dürfen.
Update, 6. Mai, 17.38 Uhr: Premier Boris Johnson will Corona-Maßnahmen langsam lockern
Update, 6. Mai, 17.36 Uhr: SPD-Chefin Esken: Fußball wird besser behandelt als Familien
SPD-Chefin Saskia Esken hat die neuen Bund-Länder-Beschlüsse in der Corona-Krise als "fatales Signal an die Familien" kritisiert. Für die Fußball-Bundesliga gebe es ein konkretes Konzept, für die Bildung und Betreuung von Kindern dagegen nicht, beklagte sie am Mittwoch.
"In diesem Zusammenhang ist die Fortsetzung der Bundesliga für viele Fans eine gute Nachricht - vielen Eltern muss sie zynisch erscheinen", sagte Esken der Deutschen Presse-Agentur.
"Berufstätige Eltern, Kinder und Schüler brauchen Unterstützung, sie brauchen Planungssicherheit und verlässliche Konzepte für Bildung und Betreuung, um mit Zuversicht in die Zukunft blicken zu können", betonte die Parteivorsitzende.
Esken begrüßte zugleich, dass sich nun wieder zwei Familien miteinander treffen dürften. "Wir Menschen sind soziale Wesen und brauchen gute und verlässliche Kontakte zu anderen Menschen, nichts spüren wir in diesen Tagen mehr", sagte sie.
Das gelte besonders für Kinder und Jugendliche. Esken hatte zuvor vorgeschlagen, drei Familien sollten sich zusammentun dürfen, um den Kindern soziale Kontakte zu Gleichaltrigen zu ermöglichen.
Update, 6. Mai, 17.29 Uhr: Veranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern in Hessen wieder möglich
Update, 6. Mai, 17.28 Uhr: Familienministerin: Länder müssen jetzt Kita-Öffnungen regeln
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (41, SPD) hat die Länder aufgefordert, jetzt zügig Konzepte zur Öffnung ihrer Kitas vorzulegen. Wenn jetzt Geschäfte, Hotels, Restaurants und viele andere Bereiche wieder öffneten und mehr Eltern wieder
arbeiten gingen, bräuchten diese auch eine gute Betreuung für ihre Kinder. "Sonst funktioniert das Gesamtsystem nicht", sagte die SPD-Politikerin nach der Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise am Mittwoch.
Sie appelliere deshalb an die Länder, nun zeitnah Regelungen für die Aufnahme des eingeschränkten Regelbetriebs an den Kitas zu treffen und konkrete Daten zu nennen, wann welche Kinder wieder ihre Kita oder ihre Kindertagespflege besuchen könnten, auch wenn das nur mit Einschränkungen gehen könne.
Merkel und die Länderchefs hatten zuvor vereinbart, dass alle Geschäfte wieder aufmachen dürfen. Außerdem öffnen in den kommenden Tagen die ersten Restaurants und Biergärten wieder.
Jeder Schüler und jedes Vorschulkind soll vor dem Sommer möglichst noch mindestens einmal die Schule oder die Kita besuchen. Einzelheiten sollen die Länder regeln, heißt es in dem Beschluss Merkels und der Ministerpräsidenten.
Einige Länder hatten bereits die Notbetreuung ausgeweitet und auch weitergehende Kita-Öffnungspläne bekanntgegeben.
Update, 6. Mai, 17.26 Uhr: Dänische Regierung will Einzelhandel, Restaurants und Cafés öffnen
Die dänische Regierung möchte in einer zweiten Phase der Lockerung der Corona-Maßnahmen den gesamten Einzelhandel sowie Restaurants und Cafés öffnen.
Auch für die größeren Schulkinder solle wieder mehr Normalität einkehren, sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau am Mittwoch vor Verhandlungen mit den dänischen Parlamentsparteien über die geplanten Lockerungen. Mehrere weitere Elemente könnten in Phase zwei ebenfalls ins Spiel kommen, ergänzte sie.
Update, 6. Mai, 17.24 Uhr: Merkel wirbt für Einhaltung weiterer Corona-Schutzregeln
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat an die Bürger appelliert, sich auch bei weiteren Corona-Lockerungen an besondere Schutzregeln zu halten. Ohne das "Mitmachen der Menschen" seien alle Maßnahmen nicht wirksam, sagte Merkel am Mittwoch in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder.
"Jedes Stück Freiheit, was möglich ist, muss unter diesen Bedingungen des Virus verantwortungsbewusst von jedem einzelnen Menschen genutzt werden."
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) betonte: "Die Mutter aller Fragen ist die Kontaktbeschränkung." Da es keinen Impfstoff und kein Medikament gebe, bleibe die Kontaktbeschränkung "die einzige echte Antwort" auf das Virus.
Merkel warb zugleich um Vertrauen in die Arbeit der Behörden auf allen Ebenen. "Wenn Sie nur noch der Zentrale vertrauen können und allen anderen in einem Land nicht, dann widerspricht das unserem Demokratieverständnis."
Natürlich müsse man auch ab und zu etwas kontrollieren. "Aber wenn wir dieses Vertrauen nicht mehr haben, dass Landräte, Bürgermeister, Gesundheitsämter gut arbeiten, dann können wir einpacken. Das ist dann nicht unsere Bundesrepublik Deutschland."
Update, 6. Mai, 17.15 Uhr: Experten: Huawei trotz Corona-Krise stark in Chinas Smartphone-Markt
Huawei kommt in seinem Heimatmarkt China deutlich besser durch die Corona-Krise als andere Smartphone-Anbieter. Im ersten Quartal habe Huawei als einziger Player seinen Absatz um ein Prozent auf 30,1 Millionen Geräte steigern können, berichtete die Marktforschungsfirma Canalys am Mittwoch.
Der Marktführer habe damit seinen Anteil am Geschäft auf gut 41 Prozent ausgebaut - von rund einem Drittel vor einem Jahr. Huawei könne die Konkurrenz dank seiner Stärke bei 5G und in den Verkaufskanälen verdrängen, erklärte Canalys.
Update, 6. Mai, 17.12 Uhr: Laschet: Wichtigste Ziele im Corona-Kampf erreicht
Nordrhein-Westfalen hat im Kampf gegen das Coronavirus nach Worten von Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU) die drei wichtigsten Ziele erreicht. Es sei bei der Ausbreitung des Virus Zeit gewonnen und das Gesundheitssystem gestärkt worden, sagte Laschet am Mittwoch nach einer Bund-Länder-Schalte in Düsseldorf.
Außerdem habe NRW einen Plan mit Perspektiven für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen entwickelt. "Es ist gelungen, zu einer differenzierten, abwägenden Bekämpfung der Pandemie zu kommen", sagte er. Nach den Einschränkungen der Grundrechte werde ab jetzt auf die "Eigenverantwortung" der Menschen gesetzt.
Theater und Kinos in NRW dürfen ab 30. Mai unter Auflagen öffnen
Theater, Opern und Kinos dürfen in Nordrhein-Westfalen ab dem 30. Mai unter Auflagen wieder öffnen. Der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Besuchern müsse gewährleistet werden. Durch den verstärkten Einsatz von Ordnern seien Ansammlungen im Warte- und Pausenbereich zu verhindern.
Campingplätze und Ferienwohnungen ab 11. Mai auch touristisch nutzbar
Ferienwohnungen und Campingplätze dürfen in Nordrhein-Westfalen ab dem 11. Mai unter strengen Auflagen auch zu touristischen Zwecken wieder genutzt werden.
Gastronomie in NRW darf am 11. Mai öffnen
Gaststätten dürfen in Nordrhein-Westfalen ab dem 11. Mai wieder öffnen. Die Erlaubnis werde für den Innen- und den Außenbereich gelten. Hotels dürfen ab dem 21. Mai auch wieder für Touristen öffnen. Voraussetzungen sind die Einhaltung des Sicherheitsabstands sowie ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept.
Update, 6. Mai, 17.06 Uhr: Gericht urteilt: Geschlossene Gastronomie wegen Corona rechtens
Die in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen für die Gastronomie sind rechtens. Nach einem Beschluss des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) sei nicht zu beanstanden, dass die Betriebe mit Ausnahme des Außer-Haus-Verkaufes nicht mehr öffnen durften, teilte das Gericht am Mittwoch in Münster mit. Mehr Infos >>> HIER.
Update, 6. Mai, 17 Uhr: DFL-Chef Seifert: Erlaubnis der Politik "gute Nachricht"
Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, hat der Politik für die Erlaubnis zur Saisonfortsetzung der Bundesligen gedankt.
"Mein Dank gilt an diesem Tag den politischen Entscheidungsträgern aus Bund und Ländern für ihr Vertrauen", wird der 50-Jährige in einem DFL-Statement am Mittwoch zitiert.
"Die heutige Entscheidung ist eine gute Nachricht für die Bundesliga und die 2. Bundesliga. Sie ist verbunden mit einer großen Verantwortung für die Clubs und ihre Angestellten, die medizinischen und organisatorischen Vorgaben diszipliniert umzusetzen", sagte Seifert.
Spiele ohne Stadion-Zuschauer, wie sie für eine Saisonfortsetzung nötig sind, seien für niemanden eine ideale Lösung. "Es ist in einer für einige Clubs existenzbedrohenden Krise allerdings die einzige Möglichkeit, den Fortbestand der Ligen in ihrer jetzigen Form zu bewahren."
Bund und Länder hatten zuvor die Erlaubnis für eine Wiederaufnahme von Spielen ohne Zuschauer in der Bundesliga ab der zweiten Mai-Hälfte erteilt. Darauf hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder geeinigt.
Update, 6. Mai, 16.48 Uhr: Merkel rät weiter zur Vorsicht bei Großeltern-Besuchen
Trotz Lockerungen in der Corona-Krise rät Kanzlerin Angela Merkel weiter zu besonderer Vorsicht im Umgang mit älteren Menschen. Enkelkinder und Großeltern, Jüngere und Ältere bräuchten besonderen Schutz, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch nach einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder auf eine Frage, ob Enkelkinder wieder ihre Großeltern besuchen könnten. "Das hat sich ja jetzt nicht verändert", sagte Merkel.
Wie auch bei Menschen, die in Pflegeheimen lebten, sei es besser, wenn es eine konstante Kontaktperson gebe. Man könne ja nicht "ganze Generationen ohne menschliche Kontakte lassen", sagte Merkel. Die Vorsicht im Umgang mit älteren Menschen, die eine Risikogruppe für einen Covid-19-Erkrankung sind, müsse aber bestehen bleiben.
Update, 6. Mai, 16.44 Uhr: Merkel: Regierung will Anfang Juni Konjunkturprogramm vorlegen
Die Bundesregierung will Anfang Juni ein Konjunkturprogramm vorlegen. Das kündigte Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) am Mittwoch in Berlin nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder an. Das Programm solle in der Woche nach Pfingsten vereinbart werden. "Wir werden ein Konjunkturprogramm brauchen." Pfingsten ist in diesem Jahr Ende Mai.
Auf die Frage, ob die Regierung die Vorlage das Programms wegen der weiteren Lockerungen der Corona-Beschränkungen vorziehen müsse, sagte Merkel, es gebe einen "festen" Plan, das Programm Anfang Juni zu vereinbaren. Dies sei vom Zeitablauf her sehr ehrgeizig. Man müsse sich anschauen, welche Bereiche wegen großen Publikumsverkehrs keine Chance hätten, auf längere Strecke wieder in Gang zu kommen.
Zuvor hatte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (61, SPD) angekündigt, die Bundesregierung wolle bis Ende Mai oder Anfang Juni ein Konjunkturprogramm vorlegen. Infolge der Corona-Krise stürzt Deutschland nach Prognosen der Bundesregierung und führender Ökonomen in eine schwere Rezession. Die Regierung will mit einem Konjunkturprogramm die Wirtschaft wieder ankurbeln.
Update, 6. Mai, 16.43 Uhr: Aktuelle Zahlen und Daten in der neuesten Grafik
Update, 6. Mai, 16.42 Uhr: Russland erlaubt nach wochenlangem Shutdown erstmals Lockerungen
Nach mehr als sechs Wochen Zwangsferien sollen in Russland trotz massiv steigender Corona-Zahlen vom 12. Mai an erstmals Lockerungen im Shutdown möglich werden.
Kremlchef Wladimir Putin sagte am Mittwoch, dass die Verantwortung dafür in den jeweiligen Regionen liege und abhängig sei von den Infektionszahlen.
Zugleich mahnte er bei einer im Fernsehen übertragenen Videokonferenz mit der Regierung vor übereilten Schritten.
Update, 6. Mai, 16.39 Uhr: Tschentscher betont Verantwortung der Länder in Corona-Krise
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat die Verantwortung der Länder im weiteren Kampf gegen die Corona-Pandemie betont.
Bei ihrer Schalte seien die Regierungschefs der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel übereingekommen, die Beschlüsse über weitere Lockerungen künftig in die Hände der Länder zu geben, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im Anschluss an die Konferenz in Berlin.
"Deswegen übernehmen die Länder jetzt eine sehr, sehr große Verantwortung." Dieses Vorgehen werde jedoch auch dazu führen, dass es weniger einheitliche Regelungen geben werde, sagte Tschentscher. "Das steckt in dieser Vereinbarung drin."
Update, 6. Mai, 16.34 Uhr: Merkel weist Kritik der Wirtschaft zurück
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) hat Kritik von Wirtschaftsverbänden an zu zaghaften Schritten beim Hochfahren der Wirtschaft zurückgewiesen. Sie sagte am Mittwoch in Berlin nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder, in weiten Teilen der Wirtschaft seien keinerlei Verbote verhängt worden.
Deutschland sei im Vergleich zu anderen Ländern einen "mutigen Weg" gegangen und habe nicht die "halbe Produktion" stillgelegt. Mit Blick auf die Beratungen vom Dienstag zur schwierigen Lage der Autobranche sagte Merkel, das Kaufverhalten habe sich geändert.
Wirtschaftsverbände hatten wiederholt Kritik am Kurs der Politik geäußert und einen klaren Fahrplan für Öffnungsschritte verlangt. In vielen Branchen sind Aufträge und Umsätze weggebrochen.
Merkel machte zudem deutlich, dass Öffnungen der Gastronomie kritisch seien. Bei einer Öffnung von Hotels werde es zu mehr Reiseverkehr kommen.
Dies müsse sehr gut beobachtet werden. Laut Beschluss sollen die Länder über eine schrittweise Öffnung der Gastronomie entscheiden - vor dem Hintergrund des jeweiligen Infektionsgeschehens sowie landesspezifischer Besonderheiten. Grundlage sollen gemeinsame Hygiene- und Abstandskonzepte der jeweiligen Fachministerkonferenzen sein.
Update, 6. Mai, 16.31 Uhr: Söder zu Bundesliga-Neustart: Kompromiss ist "mehr als vertretbar"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53, CSU) hält den Kompromiss für eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison für "mehr als vertretbar" und hat die Beteiligten zur Vernunft aufgerufen.
"Ich kann nur appellieren: Es sollten auch Spieler, die sich unvernünftig verhalten, mit Konsequenzen rechnen müssen. Es war von dem einen Spieler von Hertha BSC schon ein schweres Eigentor", sagte Söder am Mittwoch nach dem Politikgipfel der 16 Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. Es hätten sich "alle an die Hygienemaßnahmen zu halten", stellte Söder klar.
Herthas Profis Salomon Kalou hatte am Montag ein Kabinenvideo veröffentlicht, bei dem mehrere Hygieneregeln aus dem Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) missachtet wurden. Die Bundesliga darf nach einer Entscheidung von Bund und Ländern den derzeit unterbrochenen Spielbetrieb in der zweiten Mai-Hälfte wieder aufnehmen.
Der Beschluss sei "einstimmig und einvernehmlich" erfolgt, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Er verwies auf die "große Fangemeinde" der Bundesliga, die auf den Neustart der Saison warte.
Es sei Kanzlerin und Länderchefs aber bei der Entscheidung wichtig gewesen, neben dem Profibetrieb auch den Amateursport nicht zu vergessen, versicherte Tschentscher. Im Breiten- und Freizeitsport wurde der Trainingsbetrieb unter freiem Himmel wieder erlaubt.
Update, 6. Mai, 16.26 Uhr: Söder: Infektions-"Notbremse" ist zentrales Element bei Lockerungen
Die von Bund und Ländern vereinbarte Obergrenze für neue Corona-Infektionen ist für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder der wichtigste Punkt im Lockerungs-Konzept. Die "Notbremse" sei eine Notfallpolice, die allen aufzeige, wann wieder eingeschritten werden müsse, sagte der CSU-Chef am Mittwoch nach der mehrstündigen Schaltkonferenz von Bund und Ländern im Bundeskanzleramt in Berlin.
Dies sei das "zentrale Element" aller Planungen. Nur so könne rechtzeitig regional verhindert werden, dass es wieder landesweit zu einem Herunterfahren des öffentlichen Lebens kommen werde.
Die Länder sollen laut Beschluss sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt wird.
Söder sagte, generell sei aufgrund der sinkenden Ansteckungszahlen ein "leichtes Aufatmen" angemessen, jedoch bleibe die Sorge. "Die Lage kann sich schnell ändern", betonte Söder. Solange es keinen Impfstoff und kein Medikament gebe, dürfe nicht nachgelassen werden.
Dies gelte auch für die weiterhin notwendige Verbesserung des Gesundheitssystems - etwa bei den Klinikkapazitäten mit Intensivbetten. Gesundheitsämter müssten unbedingt besser mit qualifiziertem Personal ausgestattet und deren Angestellte auch besser bezahlt werden.
Update, 6. Mai, 16.12 Uhr: Foodwatch: Bei Gastronomie-Öffnung Lebensmittelkontrollen hochfahren
Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat bei einer schrittweisen Öffnung von Gaststätten ein Hochfahren auch der Lebensmittelkontrollen gefordert. Geschäftsführer Martin Rücker sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Seit Beginn der Corona-Krise gibt es massive Einschränkungen sowohl bei den Betriebskontrollen als auch bei den amtlichen Probenuntersuchungen. Das ist nicht dauerhaft hinnehmbar."
Die Länder sollen über eine schrittweise Öffnung der Gastronomie entscheiden, darauf verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch.
Nach Informationen von Foodwatch habe die Verringerung der staatlichen Kontrollen dazu geführt, dass auch Unternehmen ihre Eigenuntersuchungen zurückgefahren hätten, so Rücker.
"Wenn jetzt Restaurants und Imbisse wieder eröffnen, ohne dass die nötigen Ressourcen in den Ämtern bereit stehen, ist die Lebensmittelüberwachung hoffnungslos überlastet."
Das gelte umso mehr, wenn auch noch die Einhaltung zusätzlicher Auflagen zum Corona-Schutz überprüft werden müsse: "Es wäre fahrlässig, wenn die Bundesländer den Unternehmen eine Rückkehr zur Normalität ermöglichen, ohne für einen ausreichenden Verbraucherschutz durch amtliche Betriebskontrollen und Probennahmen zu sorgen", so Rücker.
"Das letzte, was wir jetzt benötigen, sind größere Hygieneprobleme oder Lebensmittelskandale zusätzlich zu Corona."
Update, 6. Mai, 16.08 Uhr: Merkel betont Notwendigkeit weiterer Kontaktbeschränkungen
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat hervorgehoben, dass trotz weiterer Lockerungen von Corona-Auflagen nach wie vor Abstand und Kontaktbeschränkungen erforderlich sind. Dies sei wichtig, um zu vermeiden, dass sich Infektionen schnell weiter verbreiten, sagte sie am Mittwoch in Berlin nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten.
Daher sollten Kontaktbeschränkungen grundsätzlich weiter bis 5. Juni verlängert werden - mit der Lockerung, dass sich nun auch Angehörige zweier Haushalte treffen dürfen. Bisher gilt, dass man sich in der Öffentlichkeit nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes aufhalten soll.
Merkel betonte, dass inzwischen ein Punkt erreicht sei, an dem die Virus-Verbreitung verlangsamt worden sei. Zugleich habe das Gesundheitssystem vor Überlastung geschützt werden können.
Dies habe erreicht werden können, weil die Bürger verantwortungsvoll ihr Leben in Zeiten des Virus gelebt, sich auf Beschränkungen eingelassen und damit das Leben anderer Menschen gerettet hätten.
Merkel zur Balance zwischen Öffnung und Vorsicht: "Wir müssen darauf aufpassen, dass uns die Sache nicht entgleitet."
Update, 6. Mai, 16.03 Uhr: Athen plant Neustart des Tourismus am 1. Juli
Die griechische Regierung will den unter der Corona-Krise leidenden griechischen Tourismus wiederbeleben. "Wir werden am 1. Juli den Tourismus für das Ausland öffnen", sagte der griechische Staatsminister Giorgos Gerapetritis am Mittwoch im griechischen Parlament.
Bis zum 15. Mai werde die Regierung in Athen Einzelheiten dazu mitteilen, hieß es. Zudem werde der Bereich finanzielle Unterstützung bekommen.
Dies hatte Anfang der Woche auch der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNN angekündigt. Allerdings müsse zunächst das Thema der hygienischen Bedingungen für Flüge in Corona-Zeiten geklärt werden, hatte er gesagt.
Dem Tourismus als wichtigstem Bereich der griechischen Ökonomie droht dieses Jahr wegen der Folgen der Corona-Pandemie eine Katastrophe.
Der Präsident des Verbandes der griechischen Reiseagenturen, Apostolos Tsilidis, hatte die Verluste auf bis zu zu 22 Milliarden Euro geschätzt. 2019 besuchten nach Angaben der Hotelkammer 33 Millionen Touristen Griechenland.
Update, 6. Mai, 16.01 Uhr: Schüler und Vorschüler vor dem Sommer einmal in Schule und Kita
Jeder Schüler und jedes Vorschulkind soll vor dem Sommer möglichst noch mindestens einmal in die Schule oder in die Kita gehen. Darauf haben sich die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) bei ihrer Schaltkonferenz am Mittwoch verständigt. "Die Einzelheiten regeln die Länder", heißt es in einem gemeinsamen Beschluss.
Vereinbart wurde, dass die Notbetreuung in den Kitas spätestens ab dem 11. Mai überall ausgeweitet werden soll. In einigen Ländern ist das bereits passiert. Auch weitergehende Kita-Öffnungspläne haben mehrere Länder schon bekanntgegeben. So hatte Niedersachsen die Aufnahme des Kita-Regelbetriebs ab dem 1. August angekündigt.
Mit Blick auf die Schulen folgen Merkel und die Länderchefs der Empfehlung der Bildungsminister der Länder. Die bereits erfolgte Wiederaufnahme des Unterrichts solle in weiteren Schritten in der Zuständigkeit der Länder fortgesetzt werden. Die Bildungsminister hatten empfohlen, dass jeder Schüler bis zu den Sommerferien zumindest zeitweise wieder in die Schule gehen soll.
Die Länder haben dafür schon eigene Konzepte aufgestellt oder arbeiten daran. So gibt es spezielle Hygienepläne für die Schulen und Schichtmodelle: Klassen werden geteilt und wechseln sich mit Schulbesuch und Fernunterricht zu Hause ab.
Update, 6. Mai, 15.57 Uhr: Bundesliga-Neustart: Quarantänemaßnahme vor Fortsetzung der Spiele
In der Fußball-Bundesliga muss vor dem genehmigten Neustart mit Geisterspielen "eine Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen".
Dies geht aus dem Papier hervor, auf das sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die 16 Ministerpräsidenten am Mittwoch einigten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr. Von einer Quarantäne-Dauer von zwei Wochen war darin explizit nicht mehr die Rede.
Zuvor hatte sich der Politik-Gipfel darauf geeinigt, die Fortsetzung der Saison ab der zweiten Maihälfte für "vertretbar" zu halten.
Den konkreten Spielplan lege die Deutsche Fußball Liga (DFL) fest. Diese hat für Donnerstag eine Mitgliederversammlung unter den 36 Proficlubs angesetzt.
Die Genehmigung für das Konzept gilt zunächst für die Bundesliga und die 2. Bundesliga. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird in diesem Zusammenhang gebeten, "für die anderen Ligen tragfähige Zukunftskonzepte zu entwickeln". Dies könnte die Frauen-Bundesliga und die 3. Liga betreffen, die auf eine Fortsetzung der derzeit unterbrochenen Spielzeit hoffen.
Update, 6. Mai, 15.54 Uhr: Merkel: Entwicklung bei Corona trotz Lockerungen gut
Die Entwicklung in der Corona-Pandemie ist nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel trotz erster Öffnungsschritte bei den Beschränkungen gut.
Die täglichen Neuinfektionen lägen bundesweit zum Teil nur noch im dreistelligen Bereich, sagte Merkel am Mittwoch in Berlin nach einer Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie.
Die Zahlen seien "sehr erfreulich". Allerdings habe man erst die allererste Phase der Pandemie hinter sich. Man stehen noch vor einer langen Auseinandersetzung mit dem Virus.
Update, 6. Mai, 15.46 Uhr: Kanzlerin Merkel tritt vor die Presse
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) gibt nach der Bund-Länder-Schalte am Mittwochnachmittag ihre aktuelle Pressekonferenz. Ihr wohl wichtigstes Anligen: Kontaktbeschränkungen bleiben bis 5. Juni aufrecht erhalten.
Außerdem will Merkel einen Notfallmodus einrichten. "Wenn regionale Infektionsherde wieder auftreten, muss man direkt besondere Maßnahmen wieder einsetzen können." Die Länder sollen laut Beschluss sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt wird.
Update, 6. Mai, 15.41 Uhr: Rotes Kreuz und Influencer gegen falsche Corona-Behauptungen
Das Rote Kreuz will falschen Behauptungen zum Coronavirus mit Hilfe von Influencern zu Leibe rücken. Die Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) will damit vor allem junge Leute erreichen. Ein Netzwerk von Influencern mit möglichst vielen Followern soll künftig jede Woche eine Botschaft aufgreifen, die mit Halbwahrheiten oder falschen Versprechungen aufräumt.
Etwa 30 Influencer mit zusammen zwei Millionen Followern seien bereits an Bord, berichtete die Föderation am Mittwoch in Genf.
"Bei uns laufen jede Menge Mythen und Fragen auf, etwa 'Nur alte Leute bekommen Covid-19' oder 'kann Alkohol das Virus vernichten?' oder 'sind Kinder immun?'" sagte IFRC-Sprecherin Ann Vaessen. Andere Fragen betreffen das korrekte Abstand halten oder wie Masken korrekt getragen werden.
Das Rote Kreuz arbeitet mit der Werbeagentur Billion Dollar Boy zusammen, die auf Influencer spezialisiert ist. Es stellt jede Woche ein Thema vor, das die Influencer umsetzen sollen. Was sie daraus machen, wird von der Agentur und dem Roten Kreuz abgesegnet, bevor es gepostet wird. Die Influencer können von der Expertise der Agentur profitieren. Alle machen ohne Honorar mit, betont das Rote Kreuz.
Deutsche Influencer waren nach Angaben von Vaessen zunächst nicht an Bord, dafür aber etwa der Italiener Antonio Nunziata mit gut 230.000 Followern, die Britin Katie Woods mit 190.000 und Neda Ghenai aus den Arabischen Emiraten mit 116.000 Followern.
Update, 6. Mai, 15.35 Uhr: Obergrenze bei Neuinfektionen: Greiz und Rosenheim liegen drüber
Im Landkreis Greiz in Thüringen und im oberbayerischen Stadtkreis Rosenheim sind in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Covid-19-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert worden. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Institutes (RKI) hervor.
Bund und Länder planen, ab dieser Obergrenze in Landkreisen oder kreisfreien Städten umgehend ein konsequentes Beschränkungskonzept umzusetzen. Welche Auswirkungen das für Greiz und Rosenheim hat, war aber zunächst unklar.
Der Landkreis Greiz hatte in den vergangenen sieben Tagen 85 nachgewiesene Corona-Infizierte pro 100.000 Einwohner gemeldet und liegt damit auf dem obersten Platz der RKI-Statistik. Ausbruchsschwerpunkt waren laut Landratsamt zuletzt die stationären Pflegeeinrichtungen. In Stadtkreis Rosenheim wurden im gleichen Zeitraum 52 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert.
In den allermeisten deutschen Landkreisen liegt die Quote bei unter 25 Einwohner pro 100.000 Fälle, in einigen Landkreisen, wie zum Beispiel in Vorpommern-Greifswald, gab es in den vergangenen sieben Tagen keinen einzigen registrierten Fall mehr.
Update, 6. Mai, 15.29 Uhr: AfD-Meuthen: Lockerung von Corona-Maßnahmen kommt zu spät
Die von Bund und Ländern vereinbarte schrittweise Lockerung der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie hätte aus Sicht der AfD schon viel früher beginnen müssen.
"Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten handeln zu spät", sagte der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Damit hätten sie ohne Not Firmenpleiten, Kurzarbeit für über zehn Millionen Menschen und eine hohe Zahl von Arbeitslosen in Kauf genommen.
Seine Partei habe bereits vor zwei Wochen gefordert, Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Hotels, Kitas und Schulen – vorsichtig und mit Abstands- und Hygieneregeln – wieder zu öffnen.
"Nun schlägt die Corona-Krise mit fürchterlicher Wucht auf den deutschen Arbeitsmarkt durch", sagte Meuthen. "Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen sind historisch katastrophal."
Update, 6. Mai, 15.24 Uhr: Dänemark dämpft Erwartungen an Grenzöffnung für deutsche Urlauber
Urlauber aus Deutschland werden weiterhin vorerst nicht nach Dänemark einreisen können. Die in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen hätten zwar schwere Folgen für den Tourismus, sagte Justizminister Nick Hækkerup am Mittwoch im Parlament in Kopenhagen auf eine Frage der Opposition, ob die Grenze für deutsche Touristen wieder geöffnet werden sollte.
So wie die Situation derzeit aussehe, sollten Touristen seiner Ansicht nach aber nicht nach Dänemark einreisen dürfen, da sie möglicherweise eine Coronavirus-Infektion mit ins Land bringen könnten.
Update, 6. Mai, 15.19 Uhr: Schon vor Corona-Krise: CO2-Ausstoß in EU deutlich gesunken
Die Klimagase in der Europäischen Union sind auch schon vor der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Für das vergangene Jahr meldete die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch ein Minus beim Kohlendioxid (CO2) aus der Verbrennung fossiler Energien wie Kohle, Öl oder Gas um 4,3 Prozent.
Es handele sich um eine frühe Schätzung. CO2 gilt als wichtiger Faktor bei der globalen Erwärmung und macht 80 Prozent aller Klimagase aus. Auch für 2020 wird ein Rückgang erwartet, weil wegen der Pandemie viele Fabriken, Autos und Flugzeuge still standen.
Für Deutschland gibt Eurostat 2019 einen Rückgang um 4,6 Prozent an. Dies fällt ins Gewicht, weil die Bundesrepublik allein für ein Viertel der CO2-Emissionen der EU verantwortlich ist. Andere EU-Staaten haben einen kleineren Anteil, verzeichnen aber einen viel höheren Rückgang.
Darunter ist Estland (-22,1%), gefolgt von Dänemark (-9%) sowie Griechenland und die Slowakei (-8,9% jeweils). In vier EU-Staaten nahm der CO-Ausstoß aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zu: Luxemburg mit einem Plus von 7,5 Prozent, Österreich (+2,8%), Malta (+2,0%) und Litauen (+1,6%).
Update, 6. Mai, 15.08 Uhr: Bundesagentur ruft Betriebe auf: Trotz Corona Lehrlinge ausbilden
Die Bundesagentur für Arbeit hat die Unternehmen in Deutschland dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Corona-Krise die Ausbildung von Nachwuchs nicht zu vernachlässigen.
"Wir wissen, dass Betriebe in der aktuellen Situation unsicher sind und vielleicht die Besetzung von Ausbildungsstellen für dieses Jahr zumindest zurückstellen", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, am Mittwoch in Nürnberg. "Ich möchte an alle Ausbildungsbetriebe appellieren, ihre Bemühungen nicht zu verringern."
Es zahle sich für die betriebliche Zukunft aus, wenn Unternehmen jetzt trotz der aktuellen Lage in Ausbildung investierten. "Es darf 2020 keinen "Jahrgang Corona" geben", sagte Scheele. Das wäre sowohl arbeitsmarktpolitisch ein Fehler als auch für die Schulabgängerinnen und Schulabgänger fatal.
Die Betriebe müssten auch an die Zeit nach Corona denken. Vor der Krise hatte ein massiver Fachkräftemangel den deutschen Arbeitsmarkt dominiert.
Update, 6. Mai, 14.59 Uhr: Bundesliga startet Mitte Mai wieder!
Der Fußball darf ab der zweiten Mai-Hälfte in der 1. und 2. Bundesliga den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Nach den Ministerpräsidenten hat auch Kanzlerin Merkel grünes Licht für die Fortsetzung der im März abgebrochenen Saison gegeben.
Bund und Länder haben die Erlaubnis für eine Wiederaufnahme von Spielen ohne Zuschauer in der Fußball-Bundesliga ab der zweiten Mai-Hälfte erteilt. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Damit erhält die Deutsche Fußball Liga als Dachorganisation der 36 Proficlubs der 1. und 2. Liga die lange erhoffte Genehmigung für Geisterspiele.
Womöglich könnte ab dem Wochenende am 16. und 17. Mai wieder der Ball in den Stadien rollen. Die Bundesliga-Saison ist seit Mitte März ausgesetzt, neun Spieltage sind noch zu absolvieren.
Update, 6. Mai, 14.55 Uhr: Minister Herrmann: Fan-Randale vor leeren Stadien unwahrscheinlich
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält in der Debatte um eine Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebes Aufruhr von Fans vor dann verschlossenen Fußballstadien für unbegründet.
"Dass jemand vor dem leeren Stadion randaliert, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich", sagte Herrmann am Mittwoch in München. "Ich glaube, dass die allermeisten Fans in der jetzigen Situation schon froh wären, wenn es wenigstens ein Fußballspiel im Fernsehen gäbe und nicht nur die Wiederholung von vor fünf Jahren."
Die Deutsche Fußball Liga kämpft in der Corona-Krise um eine Fortsetzung des Spielbetriebs. Bei einer erwarteten Bewilligung durch die Politik wären in der aktuell unterbrochenen Saison nur Partien ohne Zuschauer möglich. Einige Fangruppen lehnen Geisterspiele ab, weil ihrer Ansicht nach die Austragungen solcher Partien nur von finanziellen Absichten getrieben seien.
Update, 6. Mai, 14.51 Uhr: SPD-Länder wollen Bundesliga-Start am 15. Mai verhindern!
Bei der Bundesländer-Schalte mit Kanzlerin Merkel (65, CDU) zeichnet sich eine Mehrheit für den Start der Fußball-Bundesliga am 15. Mai ab. Doch nicht alle Bundesländer wollen da mitziehen, berichtet "Bild". Rheinland-Pfalz-Ministerpräsidentin Malu Dreyer (59SPD) und Bremen sprechen sich demnach für einen späteren Start aus.
Update, 6. Mai, 14.45 Uhr: BDI vermisst abgestimmten Plan für Ausstieg aus Corona-Maßnahmen
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Lockerungen der Corona-Maßnahmen einen fehlenden abgestimmten Ausstiegsplan kritisiert. "Bund und Länder sollten Grundsatzfragen einheitlich klären, um Bürger und Wirtschaft nicht zu überfordern", sagte Verbandspräsident Dieter Kempf am Mittwoch.
Damit beispielsweise die industrielle Produktion wieder erfolgreich anlaufen könne, sei das gleichzeitige Funktionieren bundesweiter und internationaler Logistik- und Mobilitätsketten unabdingbar.
Bund und Länder verständigten sich bei Beratungen auf weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. So sollen etwa alle Geschäfte ungeachtet der Größe ihrer Verkaufsfläche unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Zudem dürfen sich künftig auch Angehörige von zwei Haushalten treffen.
Update, 6. Mai, 14.39 Uhr: Lockerungen für Besuche in Kliniken, Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen
Die weitgehenden Besuchsbeschränkungen für Kliniken, Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen in der Corona-Krise sollen bundesweit begrenzt gelockert werden. Darauf verständigten sich Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Nordrhein-Westfalen und Bayern hatten schon am Dienstag die Auflagen gelockert.
Angesichts insgesamt niedriger Infektionszahlen soll demnach in Schutzkonzepte der Einrichtungen und Verfügungen der Länder eine Regelung aufgenommen werden, wonach jedem Patienten oder Bewohner wiederkehrender Besuch durch eine definierte Person ermöglicht wird. Voraussetzung ist, dass es aktuell "kein aktives Infektionsgeschehen" der Corona-Epidemie in der jeweiligen Einrichtung gibt.
Hintergrund besonderer Schutzvorkehrungen ist, dass die meist älteren und chronisch kranken Bewohner etwa in Pflegeheimen zur Risikogruppe für schwere Verläufe der Covid-19-Erkrankung gehören.
Update, 6. Mai, 14.30 Uhr: Hilfsorganisationen fordern verstärkten Schutz von Kindern
Sechs Kinderhilfsorganisationen fordern internationale Maßnahmen zum Schutz von Kindern in der Corona-Krise. Dabei appellieren sie auch an die Bundesregierung, zusätzliche Mittel bereit zu stellen. "Für arme und benachteiligte Kinder bedeutet die Corona-Krise Hunger, steigende Armut und zunehmende Gewalt", schrieben ChildFund, Plan International, Save the Children, SOS-Kinderdörfer weltweit, terre des hommes und World Vision am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung.
Demnach können weltweit 1,3 Milliarden Schüler in Folge der Maßnahmen gegen das Virus keine Schule besuchen. "Für die ärmsten Kinder fallen deshalb Schulspeisungen weg, für viele die wichtigste und oft einzige Mahlzeit des Tages."
Nach Angaben der Organisationen konnten bereits vor der Corona-Krise weltweit 263 Millionen Kinder zwischen sechs und 17 Jahren nicht zur Schule gehen - diese Zahlen könnten aber den Angaben nach deutlich steigen: "Da weltweit Millionen Familien ihr Einkommen verlieren, werden viele Mädchen und Jungen nicht mehr in die Schule zurückkehren, weil sie arbeiten und zum Familieneinkommen beitragen müssen."
Update, 6. Mai, 14.20 Uhr: Bund und Länder erlauben wieder Training im Freizeitsport
Bund und Länder wollen den wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport unter freiem Himmel wieder erlauben. Darauf verständigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihren Beratungen am Mittwoch, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Die Freizeitsportler müssten sich aber an bestimmte Auflagen halten.
Update, 6. Mai, 14.13 Uhr: Bund und Länder: Alle Geschäfte dürfen wieder öffnen
Alle Geschäfte in Deutschland sollen unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder verständigten sich am Mittwoch darauf, die bisherige Öffnungsbeschränkung auf eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern aufzuheben.
Update, 6. Mai, 14.10 Uhr: Musikwirtschaft fordert Hilfsprogramm
Die deutsche Musikbranche hat ein staatliches Hilfsprogramm in der Corona-Pandemie gefordert. "Zahlreiche Existenzen und die kulturelle Vielfalt in Deutschland sind in Gefahr", teilten mehrere Verbände am Mittwoch mit. Konzerte sind abgesagt, Clubs dicht, auch Läden mussten vorübergehend schließen.
"Zur Überbrückung der aktuellen Notlage fordert die Musikwirtschaft insgesamt 582 Millionen Euro nicht rückzahlbare staatliche Hilfe", teilten die Verbände mit. Das entspreche etwa einem Zehntel der Einbußen, die zu erwarten seien, wenn die Einschränkungen sechs Monate andauern würden.
Die bisher bereitgestellten Hilfsangebote von Bund und Ländern seien beeindruckend, aber nicht ausreichend, schreiben die Verbände. Dem Aufruf schlossen sich Organisationen an, die zum Beispiel Interessen von Konzertveranstaltern, Musikunternehmen, Verlagen, Künstlern und Musikspielstätten vertreten.
Großveranstaltungen sind noch über Monate untersagt. "Keiner weiß, was ab September möglich sein wird", sagte der Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow (69), am Mittwoch. Neben einem Hilfsprogramm forderte er eine klare Perspektive. Derzeit drohe ein regulativer Flickenteppich, wie man ihn im März schon gesehen habe.
Update, 6. Mai 14 Uhr: Insgesamt neun "Mein Schiff"-Crewmitglieder mit Corona infiziert
Von den rund 2900 Besatzungsmitgliedern auf dem Tui-Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" in Cuxhaven haben sich insgesamt neun mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte Tui Cruises am Mittwoch mit und verwies darauf, dass nun alle Testergebnisse vorlägen.
"Alle positiv-getesteten Besatzungsmitglieder befinden sich in Isolation, es geht ihnen gut und sie sind symptomfrei", sagte eine Sprecherin.
Demnach hat auch das am 30. April als erstes positiv getestete Crewmitglied, das auf der Isolierstation einer Klinik in Cuxhaven liegt, keine Symptome mehr.
"Wir freuen uns über die guten Nachrichten und arbeiten weiter daran, der Besatzung die Rückreise in ihre Heimatländer zu ermöglichen", betonte die Vorsitzende der Geschäftsführung von Tui Cruises, Wybcke Meier.
Über das genaue Vorgehen sollte voraussichtlich noch am Mittwoch entschieden werden.
Update, 6. Mai, 13.55 Uhr: Kein Zuschlag für Atemmasken bei Hartz-IV-Sätzen
Hartz-IV-Bezieher haben keinen Anspruch auf einen Zuschlag für den Kauf von Atemschutzmasken. Solche Gesichtsbedeckungen könnten als Bestandteil der Bekleidung angesehen werden und seien deshalb aus dem Regelsatz zu finanzieren, entschied das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen in einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss (Az. L 7 AS 635/20).
Ein Hartz-IV-Bezieher hatte nach Angaben des Gerichts die Auszahlung von 349 Euro für die Anschaffung von Mund-Nase-Schutzmasken beziehungsweise die Bereitstellung solcher Masken durch das Jobcenter verlangt.
Bei den Masken handele es sich nicht um einen unabweisbaren Mehrbedarf, entschied das Gericht. Eine Mund-Nase-Bedeckung, die auch ein Schal sein könne, müsse nur in bestimmten Situationen getragen werden. Deshalb könnten die Anschaffungskosten auch aus dem Regelsatz bezahlt werden.
Update, 6. Mai, 13.51 Uhr: Nach Kalou-Video: Berliner Senat will Hertha-Training kontrollieren
Fußball-Bundesligist Hertha BSC muss sich auf unangemeldete Trainings-Kontrollen einstellen. "Wir haben das mit dem zuständigen Gesundheitsamt des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf so abgesprochen", sagte Martin Pallgen, Sprecher der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, am Mittwoch dem "Kicker".
Anlass ist das Video des mittlerweile suspendierten Angreifers Salomon Kalou (34). Der Ivorer hatte am Montag unter anderem gefilmt, wie er in der Kabine mehrere Mitspieler abklatscht und somit die Abstandsregeln im Zuge der Coronavirus-Krise nicht einhielt.
"Das verstößt ganz klar gegen die von uns erteilte Ausnahmegenehmigung" zur Durchführung des Kleingruppentrainings, sagte Pallgen. Laut dem Sprecher laufe Hertha durch die Nichteinhaltung der Abstandsregelungen Gefahr, dass die Ausnahmegenehmigung wieder entzogen werde. Darum seien die angekündigten Kontrollen ausdrücklich "nicht nur als Drohkulisse"" zu verstehen, unterstrich Pallgen.
Update, 6. Mai, 13.50 Uhr: Kontaktbeschränkungen werden bis 5. Juni verlängert - mit Lockerung
Bund und Länder haben die coronabedingten Kontaktbeschränkungen in Deutschland grundsätzlich bis 5. Juni verlängert.
Allerdings einigten sich Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei ihrer Schalte am Mittwoch auch auf eine Lockerung.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen sollen sich künftig auch Angehörige von zwei Haushalten treffen dürfen.
Update, 6. Mai, 13.20 Uhr: Baltenstaaten wollen Mitte Mai Grenzen öffnen
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen werden ihre Binnengrenzen Mitte Mai wieder öffnen. Zum 15. Mai sollen die Bürger der drei Nachbarländer im Nordosten Europas innerhalb des Baltikums wieder frei reisen dürfen. Darauf verständigten sich die Ministerpräsidenten Jüri Ratas (41), Krisjanis Karins (55) und Saulius Skvernelis (49) am Mittwoch in einer Videokonferenz. Die Länder, die alle der EU und der Nato angehören, hatten wegen der Corona-Pandemie Mitte März ihre Grenzen dicht gemacht.
Litauens Regierungschef Skvernelis schrieb auf Facebook: "Wir waren uns einig, dass alle drei baltischen Länder die Ausbreitung des Coronavirus angemessen eingedämmt haben. Darüber hinaus vertrauen wir den Gesundheitssystemen des jeweils anderen."
Sein estnischer Kollege Ratas twitterte: "Es ist ein großer Schritt in Richtung normales Leben." Estland, Lettland und Litauen hatten früh mit strikten Maßnahmen auf die Ausbreitung des Coronavirus reagiert. Im internationalen Vergleich sind die Infektionszahlen eher gering.
Esten, Letten und Litauer, die aus anderen Ländern in die Baltenstaaten einreisen, müssen sich künftig 14 Tage lang in Selbstisolation begeben. Darüber hinaus sollen gemeinsame Vorgaben ausgearbeitet werden, die nach der Öffnung der Grenzen in allen drei Baltenstaaten gelten.
Update, 6. Mai, 13.15 Uhr: Stars warnen vor Rückkehr zur Normalität nach Corona-Krise
Madonna (61), Cate Blanchett (50), Robert de Niro (76), Vanessa Paradis (47) oder Julianne Moore (59): Rund 200 Künstler und Wissenschaftler fordern dazu auf, nach der Coronavirus-Pandemie Lebensstil, Konsumverhalten und Wirtschaft grundlegend zu verändern.
Unter dem Titel "Nein zu einer Rückkehr zur Normalität" fordern sie in einem Beitrag in der französischen Tageszeitung "Le Monde" zu radikalen Veränderungen auf allen Ebenen auf. Denn: "Der Befund ist einfach: Anpassungen reichen nicht mehr, das Problem ist systemimmanent."
Die Covid-19-Pandemie sei eine Tragödie. Sie sei jedoch eine Gelegenheit, wesentliche Fragen zu stellen. Dazu gehöre die Beziehung der Menschen zur Natur. Es bestehe kein Zweifel mehr an der existenziellen Bedrohung des Lebens auf der Erde, schreiben die Unterzeichner.
"Im Gegensatz zu einer Pandemie, so schwerwiegend sie auch sein mag, handelt es sich um einen globalen Zusammenbruch, dessen Folgen unermesslich sein werden", so ihre Überzeugung. Die Kolumne geht auf die Initiative der französischen Schauspielerin Juliette Binoche (56) und des Astrophysikers Aurélien Barrau (46) zurück.
Update, 6. Mai, 13.10 Uhr: FC Augsburg misst bei Mitarbeitern und Profis am Eingang Temperatur
Der FC Augsburg trifft in der Corona-Krise weitere Vorkehrungen zur Sicherheit seiner Spieler und Mitarbeiter. Am Eingang ins Hauptgebäude der Augsburger Fußball-Arena wird künftig die Körpertemperatur gemessen. Wie der Bundesligist am Mittwoch mitteilte, können drei Personen pro Sekunde kontaktlos aus einer Entfernung von bis zu drei Metern gemessen werden. Die Toleranz betrage bei den Messungen maximal 0,3 Grad.
Mit der Messung soll eine erhöhte Temperatur als eines der häufigsten Symptome der Krankheit Covid-19 frühzeitig erkannt werden, um dann gegebenenfalls mit weiteren Maßnahmen reagieren zu können. Gemessen werde mehrmals täglich.
Update, 6. Mai, 13.05 Uhr: Tennis-Turnierchef sieht Australian Open 2021 in Gefahr
Auch die Australian Open der Tennisprofis im Januar 2021 könnten aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausfallen. Das gab Turnierchef Craig Tiley (58) am Mittwoch bekannt. "Das Worst-Case-Szenario sind keine AO", sagte Tiley laut australischen Medien. "Das Best-Case-Szenario im Moment sind AO mit Spielern, die wir mit Quarantäne-Techniken hierher holen können, und ausschließlich australischen Fans."
Seit Mitte März finden wegen der aktuellen Krise keine ATP- und WTA-Turniere mehr statt. Die Tour ruht mindestens bis zum 13. Juli. Es gilt allerdings als wahrscheinlich, dass die internationale Tennis-Szene noch länger pausieren wird.
In diesem Jahr waren die Australian Open noch nicht von der Coronavirus-Krise beeinflusst gewesen.
Update, 6. Mai, 13 Uhr: Profis der spanischen Liga unterziehen sich Corona-Tests
Ende des Hausarrests für die Fußballer der spanischen Primera División: Hunderte von Profis, darunter auch die meisten Spieler von Titelverteidiger FC Barcelona und von Rekordmeister Real Madrid, fuhren am Mittwoch zum ersten Mal nach knapp zwei Monaten in die Trainingszentren ihrer jeweiligen Clubs.
Im Laufe des Tages sollten die Fußballer auf das neue Coronavirus getestet werden. Auch allgemeinmedizinische Untersuchungen standen auf dem Programm, wie verschiedene Vereine mitteilten.
Auf Corona sollten am Mittwoch den Angaben zufolge auch die Trainer und die wichtigsten Mitarbeiter der Clubs getestet werden. Die meisten Madrid-Profis seien ohne Schutzmaske gesehen worden, berichteten die Madrider Fachzeitung "AS" und andere Medien.
Einen Termin für die Wiederaufnahme des Trainings gab es am Mittwoch noch nicht. Im Rahmen des von der Regierung vorgestellten Vier-Stufen-Plans zur Rückkehr in eine "neue Normalität" sollen nächste Woche je nach Situation in einzelnen Provinzen die Trainingsgelände wieder geöffnet werden können.
Nach den Plänen von La Liga soll der Spielbetrieb der aktuellen Saison zwischen dem 14. und dem 28. Juni wiederaufgenommen werden. Der Neustart soll unter strengen Sicherheitsauflagen erfolgen. Doch die Leiterin der Obersten Sportbehörde (CSD) Spaniens, Irene Lozano (48), hatte zuletzt gesagt, es sei derzeit noch "unmöglich, einen Termin für die Wiederaufnahme der Wettbewerbe festzulegen". Man müsse abwarten, "wie sich alles weiter entwickelt, darunter auch die Zahlen der Corona-Pandemie".
Seit dem 12. März ist der Liga-Betrieb in Spanien unterbrochen. Mit knapp 26.000 Toten und mehr als 220.000 Infektionsfällen ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder der Welt. Die Zahlen werden aber seit Wochen immer besser.
Update, 6. Mai, 12.55 Uhr: Schweizer Parlamentarier verlangen Fahrplan für Grenzöffnung
Gut sieben Wochen nach Schließung der Schweizer Grenzen verlangen Abgeordnete von der Regierung einen klaren Fahrplan für die Öffnung. Der freie Personenverkehr müsse wieder hergestellt werden, sobald es die epidemiologische Lage zulasse, verlangte die größere Parlamentskammer, der Nationalrat, am Mittwoch.
Der Antrag wurde in einer Sondersitzung mit 129 zu 49 Stimmen angenommen. Die Regierung sei willig, versicherte Justizministerin Karin Keller-Sutter (56). Ausschlaggebend seien aber Vereinbarungen mit den Nachbarstaaten.
Die Schweiz hat erste Maßnahmen, die zur Eindämmung des Coronavirus verhängt worden waren, bereits gelockert.
Von Montag an sind Schulen, Geschäfte und Museen wieder auf, allerdings unter strikten Vorschriften. Die Grenzen bleiben aber dicht - außer für heimkehrende Schweizer oder Menschen mit Aufenthaltsgenehmigung, für Grenzgänger mit Jobs und in Härtefällen.
Offene Grenzen seien unter anderem nötig, um den Tourismus wieder in Gang zu bringen, sagte die FDP-Abgeordnete Christa Markwalder (44).
Update, 6. Mai, 12.50 Uhr: Kroatiens oberster Arzt: Tourismus ja, aber keine Massen am Strand
Kroatiens oberster Gesundheitswächter rechnet in diesem Sommer trotz der Corona-Pandemie mit Fremdenverkehr in seinem Land, wenn auch in reduziertem Umfang. "Ich kann es selbst nicht erwarten, ans Meer zu fahren, und wir werden sicher ans Meer fahren", sagte Krunoslav Capak, der Leiter des Kroatischen Instituts für Öffentliche Gesundheit (HZJZ), am Mittwoch im kroatischen Fernsehen HRT.
"Es wird aber nicht mehr so sein wie früher, es wird keine Massen am Strand mehr geben", fügte er hinzu. Kommunale Polizei und Bademeister würden darauf zu achten haben, dass die Badenden den Sicherheitsabstand einhalten. "Das Virus bleibt unter uns, Handtuch an Handtuch in der Sonne liegen wird es nicht geben", sagte Capak. Auch könnten "nicht alle gleichzeitig" an die Adriaküste fahren.
Kroatiens Wirtschaft ist auf die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr besonders angewiesen. Im Vorjahr generierte der Tourismus 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Auch bei Deutschen ist das Land mit seiner langen Adriaküste und den vielen Inseln beliebt.
Ansteckungen mit dem Virus Sars-Cov-2 sind zuletzt stark zurückgegangen. Die Küstenregionen waren - abgesehen von der Großstadt Split - ohnehin weniger betroffen. Die Halbinsel Istrien erklärte sich am letzten Wochenende sogar für Coronavirus-frei. Dort ist seit anderthalb Wochen keine Neuansteckung verzeichnet worden.
Die Regierung in Zagreb lockert die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie stufenweise. Gaststätten können am kommenden Montag öffnen, wenn sie ihre Kundschaft draußen bedienen. Allerdings gilt immer noch eine Einreisesperre für ausländische Staatsbürger.
Dem Vernehmen nach verhandelt das Land mit Österreich, Slowenien und Tschechien über die Ermöglichung von Urlaubsreisen mit dem Auto. Das schlösse auch die Öffnung entsprechender Autobahn-Korridore für die Anreise ein.
Update, 6. Mai, 12.45 Uhr: Bahnreisende in Frankreich sollen sich über Zugauslastung erkundigen
Bahnreisende in Frankreich sollen sich in der Corona-Krise bereits vor der Fahrt über die Auslastung der Züge informieren können. Für jeden Zug soll es etwa in der App einen Tag vor der Abfahrt ein entsprechendes Symbol geben, kündigte Christophe Fanichet am Mittwoch in einem Interview mit der Zeitung "Le Parisien" an. Er ist bei der Staatsbahn SNCF für Fahrgäste zuständig.
"Diese Informationen ermöglichen es Reisenden (...) je nach erwarteter Auslastung einen Zug früher oder später zu nehmen." Das gelte besonders für Regionalzüge. Bei Fernverkehrszügen wie dem TGV gilt in Frankreich sowieso Reservierungspflicht. Dort soll die Buchung blockiert werden, wenn eine Auslastung von 50 Prozent erreicht ist.
Ab dem 11. Mai werden in Frankreich die strengen Ausgangsbeschränkungen voraussichtlich gelockert. Fahrten von mehr als 100 Kilometer Entfernung zum Wohnort sind aber nur in Ausnahmefällen erlaubt.
Die SNCF will von da an zunächst etwa 50 bis 60 Prozent der Züge fahren lassen. Fanichet betonte, dass Reisende ihre Fahrt im Voraus gut vorbereiten sollten. "Ich erwarte, dass sie eine Maske tragen, sonst werden sie den Bahnhof nicht betreten, die Abstandsregeln respektieren und wenn möglich eine Flasche Desinfektionsmittel dabei haben."
Ab dem 11. gilt in Frankreich in allen öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht.
Ende der Woche will die SNCF die Fahrpläne aller Züge für die kommenden drei Wochen veröffentlichen. Die SNCF ist nach den wochenlangen Bahnstreiks gegen die Rentenreform im Dezember und Januar bereits angeschlagen.
Fanichet erklärte aber, dass es in der Krise keine Preiserhöhungen geben werde. Chaos wird ab Montag vor allem im Großraum Paris erwartet - hier droht im Nahverkehr ein Kollaps.
Catherine Guillouard, die Chefin der Pariser Verkehrsgesellschaft RATP, kündigte an, dass im Schnitt nur 75 Prozent der Metros fahren werden. Lediglich die beiden automatischen Linien fahren in normaler Taktung.
Update, 6. Mai, 12.40 Uhr: Corona-Krise macht Antisemitismus sichtbar
Durch die Corona-Krise erhalten antisemitische Verschwörungstheorien und Stereotype nach Einschätzung einer Meldestelle zunehmend Auftrieb. Das berichtete die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) am Mittwoch über Beobachtungen aus den vergangenen Wochen.
So würden Vorurteile und Anfeindungen inzwischen nicht nur im Internet verbreitet, sondern sichtbar in der Öffentlichkeit etwa bei Anti-Corona-Demonstrationen verkündet.
Die Recherchestelle erfasste im vergangenen Jahr 1253 antisemitische Vorfälle wie Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffe in Berlin (881), Brandenburg (138), Bayern (178) und Schleswig-Holstein (56). Die jeweiligen Zahlen aus den vier Bundesländern waren bereits bekannt.
In Berlin ist RIAS schon länger aktiv und bekannt, daher gehen deutlich mehr Meldungen von Betroffenen ein als in den anderen Ländern, wo erst seit kurzem Meldestellen aktiv sind. RIAS-Geschäftsführer Benjamin Steinitz betonte: "Es ist klar, dass wir von einem sehr großen Dunkelfeld nicht angezeigter Vorfälle ausgehen müssen." Der Aufbau von Registrierungsstellen in ganz Deutschland erfolgt derzeit nach und nach.
Die Meldestelle in Bayern berichtete, bei Demonstrationen gegen Corona würden zunehmend Schilder gezeigt mit der Aufschrift: "Ausgangsbeschränkungen sind sozialer Holocaust" oder Menschen würden einen gelben Stern ähnlich dem Judenstern aus der Nazizeit mit der Aufschrift "ungeimpft" tragen.
"Einiges verlagert sich sehr aus dem Internet auf die Straße", sagte Annette Seidel-Arpaci, RIAS-Leiterin in Bayern. Ihre Kollegen aus den anderen drei Bundesländern sprachen von ähnlichen Erfahrungen.
Update, 6. Mai, 12.35 Uhr: Russland überholt Deutschland bei Infektionen
Russland hat mit seinen massiv steigenden Fallzahlen in der Coronavirus-Pandemie nun auch Deutschland bei den gemeldeten Infektionen überholt. Nach offiziellen russischen Angaben stieg die Zahl der Neuinfektionen am Mittwoch erneut um mehr als 10.000 auf 165.929. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl für Deutschland am Morgen mit 164.807 an.
In Russland steigen die Fallzahlen trotz massiver Ausgangssperren prozentual so stark wie in keinem anderem Land. Kritiker werfen den Behörden Versagen im Umgang mit der Krise vor.
Vor allem auch das Gesundheitssystem gilt als nicht gerüstet für die Seuche. In Kaliningrad (früher Königsberg) an der Ostsee haben Hunderte Klinikmitarbeiter die Arbeit niederlegt, weil es an Schutzausrüstung fehlt.
Der Chef der russischen Ärztekammer, Leonid Roschal (87), sagte der Zeitung "Kommersant", bei einer nicht öffentlichen Sitzung von Experten im vorigen Jahr sei festgestellt worden, dass das Gesundheitssystem nicht bereit sei für einen Ausnahmezustand. Er ärgere sich, dass er das nicht damals laut öffentlich gesagt habe.
Verbreitet ist in Russland Zurückhaltung, Missstände zu benennen - aus Angst vor Konsequenzen. Aktivisten haben bei Google eine "Liste des Gedenkens" angelegt mit mehr als 100 Namen von Klinikmitarbeitern, die in der Corona-Krise gestorben sind.
Offiziell wird die Zahl der Corona-Todesfälle in Russland mit 1537 angeben. Das ist mit Abstand die niedrigste Zahl unter den zehn Ländern weltweit mit den meisten Infektionen.
Immer wieder werden Zweifel an den Angaben laut. Auch Ärzte hatten von geschönten Zahlen gesprochen. Sie erklärten, dass bei Sterbefällen für die Statistik mitunter eine andere Todesursache als Covid-19 eingetragen werde. Die Zahl der Genesenen in Russland wurde mit 21.327 angegeben.
Update, 6. Mai, 12.30 Uhr: Bundestag nimmt Viren-Übertragung von Tier auf Mensch in den Blick
Um die Wahrscheinlichkeit von Pandemien zu senken, wollen Umweltpolitiker den Zusammenhang von Naturzerstörung und der Viren-Übertragung vom Tier auf Mensch verstärkt in den Blick nehmen.
Die Ursachen solcher Übertragungen müssten aufgeklärt und Strategien zu ihrer Verhinderung entwickelt werden, sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestags, Sylvia Kotting-Uhl (67, Grüne), am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Den Anfang mache ein per Livestream übertragenes Fachgespräch kommenden Mittwoch (13. Mai), das habe der Ausschuss beschlossen.
"Wir beginnen für das Eindringen des Menschen in die letzten natürlichen Lebensräume von Tieren und Pflanzen einen hohen Preis zu zahlen", sagte Kotting-Uhl. Zusammenhänge zwischen Naturzerstörung und gesundheitlichen Risiken schienen klar, das Zurückdrängen der Natur, Reiseverkehr und globale Lieferketten ebneten Zoonosen - also Infektionskrankheiten, die bei Tieren und Menschen vorkommen - und Pandemien den Weg.
Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (51, SPD) verwies auf den weltweiten Schutz der Natur, um dem Ausbruch neuer und gefährlicher Krankheiten vorzubeugen.
Rund 70 Prozent der bekannten Erreger stammen Experten zufolge ursprünglich aus dem Tierreich, darunter HIV, Ebola und SARS. Wenn das Gleichgewicht von Lebensräumen gestört wird, etwa weil Wälder für die Landwirtschaft gerodet werden, steigt Wissenschaftlern zufolge das Risiko für die Übertragung von Erregern auf Menschen.
Update, 6. Mai, 12.27 Uhr: Grüne fordern gesetzliche Grundlage für Corona-Warn-App
Die Grünen fordern die Bundesregierung auf, eine gesetzliche Grundlage für die geplante Corona-Warn-App zu schaffen. Dazu wird die Bundestagsfraktion am Donnerstag einen Antrag ins Plenum des Bundestages einbringen.
In dem Antrag verlangen die Grünen, dass der Quellcode der App öffentlich überprüfbar ist. Gleichzeitig wollen sie von der Bundesregierung wissen, ob Sicherheitslücken in der Datenspende-App des Robert Koch-Instituts (RKI), die der Chaos Computer Club ausgemacht hatte, bereits vollständig behoben seien. Über den Antrag der Grünen hatte zuerst der "Background Digital" vom "Tagesspiegel" berichtet.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Konstantin von Notz (49), erklärte zu dem Antrag, die Demokratie bewähre sich in der Krise. "Sie ist ein lernendes, sich selbst korrigierendes System. Wir müssen nun dringend notwendige Korrekturen zum Schutz von Grund- und Freiheitsrechten vornehmen, ohne das Erreichte zu gefährden."
Vor diesem Hintergrund habe man den Vorschlag für eine eigene gesetzliche Regelung zur Corona-App konkretisiert. "Weitere Apps wie die Datenspende-App des RKI müssen höchsten Sicherheitsstandards entsprechen." Von Notz setzte sich gleichzeitig dafür ein, die E-Government-Angebote schnellstmöglich auszubauen und das Onlinezugangsgesetz (OZG) im Zusammenspiel von Bund und Ländern zu beschleunigen.
Die Grünen verwiesen darauf, der der Chaos Computer Club (CCC) weitreichende Sicherheitsmängel in der Datenspende-App des RKI festgestellt habe. Der Club hatte unter anderen kritisiert, dass das RKI die Daten der meisten Nutzer wider Erwarten nicht vom Smartphone, sondern direkt von den Anbietern der Fitnesstracker geholt hat. Bei einer einfachen Deinstallation der App bleibe dieser Zugriff auch weiterhin bestehen, bemängelte der CCC.
Die Bundesregierung sollte deshalb aus den gemachten Erfahrungen die Konsequenz ziehen, bei der Entwicklung einer Tracing-App den Quell-Code von vornherein öffentlich und damit überprüfbar zu machen, um die App sicher zu gestalten und Vertrauen und Nutzerakzeptanz zu erhöhen.
Mit der Tracing-App will die Bundesregierung die Infektionsketten besser erkennen und so dafür sorgen, dass bei einer weiteren Lockerung für das private und öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark ansteigt. Wann die App genau veröffentlicht wird, steht bislang nicht fest.
Update, 6. Mai, 12.25 Uhr: Spaniens Regierung erzielt Abkommen zur Notstandsverlängerung
In Spanien hat die Regierung praktisch im letzten Moment ausreichend Unterstützung für eine weitere Verlängerung des umstrittenen Corona-Notstands erhalten.
Man habe dazu Abkommen mit der liberalen Partei Ciudadanos und der baskischen Partei PNV erzielt, teilte die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) am Mittwoch mit.
Das Parlament in Madrid sollte am Abend über die Verlängerung des bereits seit Mitte März geltenden Alarmzustands um weitere zwei Wochen bis zum 23. Mai abstimmen. Spanien gehört mit annähernd 26.000 Toten zu den Ländern, die besonders hart von der Pandemie getroffen sind.
Die vierte Verlängerung des Notstands samt strenger Ausgangssperre hatte plötzlich auf der Kippe gestanden. Mehrere Parteien, die ihn bisher mitgetragen hatten, hatten in den vergangenen Tagen Widerstand signalisiert. Gegen eine neue Verlängerung sprach sich unter anderem die stärkste Oppositionsfraktion aus, die konservative Volkspartei PP.
Die Opposition wirft dem sozialistischen Ministerpräsidenten Fehler, Alleingänge und Widersprüche im Kampf gegen die Krise vor.
Zum Auftakt der Parlamentsdebatte warnte Sánchez: "Ein Aufheben des Notstands wäre ein absoluter Fehler." Man benötige "noch einige Wochen mit Einschränkungen, um den Schutz der Gesundheit zu garantieren."
Die Bürgerrechte sind seit dem 15. März in Spanien stark eingeschränkt. Die strikte Ausgangssperre wird erst seit wenigen Tagen schrittweise gelockert.
Von Montag an sollen Lokale im Freien wieder öffnen dürfen, wenn auch mit begrenzter Kundenzahl.
Update, 6. Mai, 12.20 Uhr: Länder übernehmen Verantwortung für Folgen von Lockerungen
Die Bundesländer übernehmen Verantwortung für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen, müssen aber auch auf mögliche negative Folgen sofort reagieren.
Bund und Länder verständigten sich am Mittwoch darauf, dass die Länder sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werden muss.
Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der Schalte von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Regierungschefs der Länder.
Update, 6. Mai, 12.17 Uhr: Niederländische Bühnen und Museen fürchten das Aus
Niederländische Museen und Theater haben in der Corona-Krise dringend staatliche Nothilfen gefordert. Durch die strengen Maßnahmen stünden zahlreiche Kultureinrichtungen vor dem Aus, heißt es in Brandbriefen der städtischen Museen und des Verbandes niederländischer Bühnen vom Mittwoch.
Ein Drittel der Theater- und Konzertpodien werde ohne Hilfe den Sommer nicht überleben, teilte der Bühnen-Verband in Utrecht mit. Der Verband vertritt 127 Bühnen und fordert von der Regierung 55 Millionen Euro Nothilfe.
In den Niederlanden wurden alle Bühnen und Museen im Zusammenhang mit der Corona-Krise am 12. März geschlossen. Als Voraussetzung für eine Lockerung der Maßnahmen müssen auch Kultureinrichtungen einen Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern schaffen. Sie könnten dann höchstens ein Drittel der normalen Besucherzahl zulassen. "Der Betrieb ist schlicht nicht aufrechtzuerhalten mit einer Besetzung von 30 Prozent", schreibt der Bühnenverband. Sowohl Theater in kleineren Kommunen als auch große Bühnen etwa in Rotterdam stünden vor der Pleite.
Auch die Kunstmuseen von Amsterdam, Rotterdam, Utrecht und Den Haag fürchten um ihre Existenz ohne Staatshilfen. "Sonst können wir keine Ausstellungen mehr machen und bekommen somit auch keine Einkünfte durch Besucher", sagte Rein Wolfs (60), Direktor des Stedelijk Museum Amsterdam, im Radio.
Allein das renommierte Museum für moderne Kunst verliere zur Zeit pro Woche 150.000 Euro. In Amsterdam hatte bereits als erstes kulturelles Opfer der Corona-Krise das Taschenmuseum nach fast 20 Jahren für immer seine Türen geschlossen.
Das Kulturministerium hatte zwar Nothilfen von 300 Millionen Euro zugesagt, doch die kommen den subventionierten Ensembles, Orchestern und staatlichen Museen zugute, wie etwa dem Reichsmuseum in Amsterdam.
Update, 6. Mai, 12.15 Uhr: Virologe fordert Schutzkonzept für ältere Menschen bei neuen Lockerungen
Der Virologe Alexander Kekulé (61) pocht auf alternative Schutzmaßnahmen, sollten noch weitreichendere Lockerungen der Corona-Beschränkungen kommen. Andernfalls komme "es zu einem Anstieg der Neuinfektionen und Todesfälle", schreibt der Virologe am Mittwoch in einem Gastbeitrag auf "Zeit Online".
"Insbesondere die Öffnung von Kindertagesstätten und Grundschulen ist zwangsläufig mit einer Zunahme der epidemischen Aktivität verbunden." Vor allem alte Menschen würden gefährdet. Sie nicht zu schützen, sei "ethisch unvertretbar".
Kekulé plädiert deshalb dafür, Altenheime und deren Pflegepersonal regelmäßig zu testen und ältere Menschen für ihren Alltag mit professionellen Infektionsschutzmasken (FFP2-Masken) auszustatten. So könnten sie "unter Leute gehen, ohne ihr Leben durch Covid-19 zu riskieren". Dass auf vorsorgliche Tests zum Schutz von Risikogruppen verzichtet werde, sei "ethisch bedenklich".
Update, 6. Mai, 12.12 Uhr: Top-Sportler kritisieren Fußball-Sonderrolle
Prominente Spitzensportler abseits des Profi-Fußballs haben den möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga zum Teil mit drastischen Worten moniert. "Ich finde es nicht schön, dass der Fußball eine Sonderrolle einnimmt und sich über alles hinwegsetzt, nur weil die Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger stimmt", sagte Kugelstoßerin Christina Schwanitz (34) der "Sächsischen Zeitung".
Auch Speerwerfer und Fußball-Anhänger Johannes Vetter (27) kritisierte den möglichen Re-Start: "Wenn dem wirklich so ist, dann verkauft der Staat die Gesundheit des Volkes und der leidenden Menschen an den Fußball. Das ist pervers."
Ruder-Olympiasieger Karl Schulze (32), der selbst Anhänger von Dynamo Dresden ist, fordert eine einheitliche Lösung: "Letztlich muss da eine politische Entscheidung fallen – entweder alle treiben wieder Sport oder gar keiner."
Auch andere Spitzensportler sehen einen möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga als Ungleichbehandlung der Sportarten an. "Fußball ist nicht Nabel der Welt. Aber er scheint in Deutschland eine andere Priorität zu haben als Schulen und Kitas, wie ich als Familienvater gerade erfahre", sagte Kanu-Olympiasieger Ronald Rauhe (38) der "Märkischen Allgemeinen".
Kanu-Olympiasieger Sebastian Brendel (32) hofft dagegen auf eine Vorreiterrolle des Fußballs. "Vielleicht ist es ja ein gutes Zeichen, wenn der Fußball wieder rollt, damit andere Sportarten nachziehen können", sagte Brendel.
Für den dreimaligen Olympiasieger selbst üben Geisterspiele aber keine Attraktivität aus: "Ich bin kein Fan von Wettbewerben ohne Zuschauer. Für mich wäre das wie ein Trainingswettkampf."
Update, 6. Mai, 12.10 Uhr: Rheinland-Pfalz erlaubt wieder Besuche in Alten- und Pflegeheimen
Nach wochenlangem Besuchsverbot dürfen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in Rheinland-Pfalz wieder Angehörige und Freunde empfangen.
Von Donnerstag an ist für eine Stunde am Tag der Besuch einer einzelnen Person wieder gestattet, wie die Landesregierung am Mittwoch in Mainz ankündigte. Die Regelung gilt zunächst für 14 Tage.
Verboten bleiben Besuche bei Menschen mit Atemwegsinfektionen oder in Heimen, in denen es Covid-19-Fälle gibt.
Für Einrichtungen mit behinderten Menschen wird es in Rheinland-Pfalz fortan eine gesonderte Regelung gegeben.
Update, 6. Mai, 12.03 Uhr: Allianz zahlt in Bayern freiwillig für ungedeckte Coronaschäden
Europas größter Versicherer Allianz will ungeachtet politischen Drucks nicht für ungedeckte Schäden in der Corona-Epidemie aufkommen - beteiligt sich aber im heimischen Bayern an "freiwilligen" Zahlungen für pleitebedrohte Gastwirte und Hoteliers.
"Was wir allerdings nicht leisten können, ist Versicherungsschutz, für den keine Prämie bezahlt wurde", betonte Vorstandschef Oliver Bäte (55) am Mittwoch bei der Online-Hauptversammlung des Unternehmens in München. "Das würde der Versicherungsbranche den Boden unter den Füßen wegziehen", sagte der Manager.
In Bayern hat sich die Allianz jedoch Forderungen des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga gebeugt und beteiligt sich gemeinsam mit anderen Versicherern an Zahlungen für Hotels und Gaststätten.
"Die Allianz stellt den betroffenen Unternehmen freiwillig einen höheren zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung, obwohl kein Versicherungsschutz aus der Betriebsschließungsversicherung besteht", sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol dazu.
Versicherungen sind weltweit unter Druck geraten, ihre Kunden für coronabedingte Betriebsschließungen zu entschädigen, in den USA verlangte das unter anderem Präsident Donald Trump (73). In der Vorwoche hatte bereits die Munich Re als weltgrößter Rückversicherer öffentlich Zahlungen für nicht versicherte Schäden abgelehnt.
Update, 6. Mai, 12 Uhr: FDP-Fraktionsvize: Merkel wechselt bei Corona zu oft die Kennzahlen
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer (53), hat Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) vorgeworfen, zu oft die Kennzahlen für die Entwicklung in der Corona-Pandemie zu wechseln. Theurer sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Frau Merkel muss ihr Kommunikationsmanagement dringend verbessern."
Frühere Kennzahlen wie Fallzahl, Verdopplungsdauer und Reproduktionswert seien nun "offenbar passé". "Jetzt soll es eine Obergrenze für die Anzahl der aktiven Corona-Erkrankungen scheinbar richten."
Der FDP-Politiker bezog sich auf die Absicht des Bundes, die Verantwortung für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen den Ländern zu überlassen, künftig aber auf einer Obergrenze von Neuinfektionen zu bestehen.
Theurer mahnte: "Auch bei nur noch halb so vielen Erkrankten könnten wir uns eine hohe Reproduktionsrate nicht lange leisten und müssten unter Umständen schnell nach steuern. Die nächsten Monate werden für unser ganzes Land ein Tanz auf dem Vulkan, bei dem immer die Gesamtlage betrachtet werden muss."
Update, 6. Mai, 11.55 Uhr: Disneyland in Shanghai öffnet wieder für Besucher
Nach mehr als drei Monaten Zwangspause wegen des Coronavirus-Ausbruchs öffnet Disney seinen Vergnügungspark in Shanghai wieder für Besucher. Wie der Konzern am Mittwoch mitteilte, sollen Besuche unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ab kommenden Montag (11. Mai) wieder möglich sein.
Zunächst werde nur eine kleinere Zahl an Gästen zugelassen. Auch müssen im Park Abstandsregeln eingehalten werden.
Nachdem es in China laut offiziellen Angaben über Wochen kaum noch neue Infektionen gab, haben mittlerweile zahlreiche Touristen-Attraktionen zumindest eingeschränkt wieder geöffnet, darunter auch die Chinesische Mauer und die Verbotene Stadt in Peking.
Update, 6. Mai, 11.50 Uhr: Lehrerin muss auch ohne ausgefeilten Hygieneplan zurück
Eine Grundschullehrerin aus Hessen muss einer Gerichtsentscheidung zufolge auch ohne einen ausgefeilten Hygieneplan an ihre Schule zurückkehren. Das Frankfurter Verwaltungsgericht lehnte ihr sogenanntes Eilrechtsschutzbegehren ab.
Die Entscheidung der für Beamtenrecht zuständigen Kammer wurde am Mittwoch zugestellt. Die verbeamtete Lehrerin wollte verhindern, dass sie zum Präsenzunterricht herangezogen wird. Sie argumentierte, Land und Schulamt hätten bisher keinen hinreichenden Hygieneplan und kein hinreichendes Arbeitsschutzkonzept vorgelegt. (Aktenzeichen 9 L 1127/20.F)
Die Kammer sah das anders: Die betreffende Schule habe sehr wohl Vorkehrungen getroffen, "um eine Gefährdung der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte hinreichend zu minimieren". Es handelt sich zwar um eine Einzelfallentscheidung, dürfte aber bundesweit in ähnlichen Fällen Beachtung finden.
Dem Gericht zufolge kann die Antragstellerin nicht erwarten, "mit einem bis ins letzte ausgefeilten Hygieneplan eine Nullrisiko-Situation in der Schule anzutreffen". Sie kann gegen den Beschluss noch Beschwerde beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel einlegen.
Update, 6. Mai, 11.44 Uhr: Handel fordert staatlichen Rettungsfonds
Der Einzelhandels-Verband HDE fordert einen staatlichen Rettungsfonds zur Unterstützung der Branche in der Corona-Krise. Auch eine vollständige Wiedereröffnung aller Geschäfte bedeute für den Handel kein Ende der Probleme, betonte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Mittwoch.
Denn die Händler könnten die in den Wochen der Schließung entstandenen Verluste in den meisten Fällen nicht mehr wettmachen.
Außerdem sei die Konsumstimmung angesichts der Pandemie auf einem historischen Tiefstand. Die Umsätze im Handel seien dementsprechend schlecht. "Die Handelsunternehmen brauchen dringend zusätzliche finanzielle Hilfe, um diese kunden- und umsatzarme Phase bewältigen zu können. Der Handel braucht einen staatlichen Rettungsfonds", sagte Genth.
Um die Konsumstimmung wieder anzukurbeln, plädierte der Handel außerdem für die Ausgabe von Corona-Schecks in Höhe von 500 Euro für
jeden Einwohner: "Die Binnenkonjunktur braucht einen deutlichen
Impuls. Dann kann der Konsum wieder wie in den vergangenen Jahren
der Stabilitätsanker für die gesamte Volkswirtschaft sein", sagte Genth. Dies sei auch mit Blick auf die Zukunft der Innenstädte als vitale Zentren von entscheidender Bedeutung.
Update, 6. Mai, 11.40 Uhr: Zahl der Lehrstellen sinkt durch Corona-Krise weiter
Die Corona-Krise beschleunigt nach Angaben von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (49, CDU) den Rückgang der Ausbildungsplätze in Deutschland. Derzeit werde ein Minus bei den angebotenen Lehrstellen von knapp acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin.
Allerdings könne es laut Bundesagentur für Arbeit auch noch zu einem Aufholprozess im August und September kommen, wenn die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besser abschätzbar seien.
Das Bundeskabinett hatte zuvor den jährlichen Berufsbildungsbericht beschlossen, der Auskunft über die Lage auf dem Lehrstellenmarkt im vergangenen Jahr gibt.
Demnach boten die Betriebe 2019 rund 11.000 Ausbildungsstellen weniger an als 2018. Das Angebot lag bei knapp 578.000. Gleichzeitig sank aber auch die Zahl der Bewerber von 556.000 auf knapp 550.000, die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ging um 6300 auf 525.100 zurück. Rechnerisch bestand damit weiterhin ein Überangebot.
100 Ausbildungsinteressierten hätten 105,2 Ausbildungsstellen gegenübergestanden, heißt es in dem Bericht.
"Der Rückgang ist im Wesentlichen auf das Handwerk sowie Industrie und Handel zurückzuführen", heißt es weiter. Das Bildungsministerium wies zudem auf den demografischen Wandel und eine geringere Zahl an Absolventen von allgemeinbildendenden Schulen hin.
Update, 6. Mai, 11.35 Uhr: Mehrheit empfindet Corona-Beschränkungen als Belastung
Die Mehrheit der Deutschen nimmt die Reise- und Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge als Belastung wahr.
Dem Meinungsforschungsinstitut Insa zufolge empfinden 38 Prozent der Befragten die Einschränkungen als belastend, 19 Prozent sogar als sehr belastend, wie die "Bild"" als Auftraggeber der Studie am Mittwoch mitteilte.
40 Prozent der Befragten gaben hingegen an, die Maßnahmen seien für sie gar nicht belastend
Update, 6. Mai, 11.30 Uhr: DIHK rät zu weiteren Entlastungen für Unternehmen
Von der Corona-Krise betroffene Unternehmen sollten laut dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag auch nach den ersten Lockerungen weiter entlastet werden.
"Die Unternehmen müssen sich jetzt darauf konzentrieren, die Corona-Herausforderungen einerseits und ihren betrieblichen Wiederaufbau andererseits unter einen Hut zu bekommen", teilte DIHK-Präsident Eric Schweitzer (54) am Mittwoch mit. "Alles, was sie dabei entlastet, hilft auch der gesamtwirtschaftlichen Erholung."
Mit einer schnellen Erholung der betroffenen Betriebe sei vorerst nicht zu rechnen. Durch den erhöhten Gesundheitsschutz hätten die Betriebe "deutlich mehr Aufwand, höhere Kosten und zugleich für einen langen Zeitraum weniger Umsatz". Schweitzer forderte, alle Belastungen der Wirtschaft, die nicht dem erhöhten Gesundheitsschutz dienten, zu überdenken.
Laut vorläufigen Ergebnissen einer DIHK-Unternehmensbefragung stehen bei mehr als jedem dritten Unternehmen in Deutschland die Geschäfte ganz oder in großen Teilen still. "Das kann und muss im Mai besser werden", so Schweitzer.
In der Reisebranche stocke bei drei Viertel der Betriebe das Geschäft. Besonders betroffen seien auch Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants, Bars und Biergärten, wo sechs von sieben Betrieben ganz oder in Teilen geschlossen seien.
Update, 6. Mai, 11.28 Uhr: Kabinett beschließt Mehrwertsteuer-Senkung für Gastronomie
Restaurants und Cafés sollen wegen der Corona-Krise vorübergehend weniger Steuern zahlen. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin, dass die Mehrwertsteuer auf Speisen für ein Jahr von 19 auf 7 Prozent reduziert wird.
"Wir geben Gaststätten und Restaurants einen kräftigen Schub, wenn sie wieder öffnen", erklärte die Parlamentarische Finanz-Staatssekretärin Sarah Ryglewski (37). Bundestag und Bundesrat müssen den Hilfen noch zustimmen.
Die Regelung soll konkret vom 1. Juli an für ein Jahr gelten. Sie betrifft nur Speisen, keine Getränke. Zugleich beschloss das Kabinett, dass Zuschüsse des Arbeitgebers zum Kurzarbeitergeld großteils steuerfrei gestellt werden.
Das Finanzministerium geht davon aus, dass durch die Maßnahmen in diesem und kommendem Jahr rund 2,7 Milliarden Euro weniger Steuern eingenommen werden.
Update, 6. Mai, 11.20 Uhr: Merkel berät mit Ministerpräsidenten über weitere Corona-Lockerungen
Zweieinhalb Wochen nach den ersten Lockerungen in der Corona-Krise berät Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Ministerpräsidenten über weitere erhebliche Erleichterungen. In einer Telefonkonferenz ging es am Mittwochmittag unter anderem darum, wie die Bildungschancen von jungen Menschen gewahrt sowie der wirtschaftliche Schaden und die freiheitseinschränkenden Maßnahmen begrenzt werden können.
Bei Schule, Kita, den Geschäften und im Sport können sich die Menschen auf weitergehende Lockerungen der coronabedingten Auflagen einstellen.
Zugleich will der Bund die Verantwortung für darüber hinaus gehende Öffnungen gerade bei den Kontaktbeschränkungen weitgehend den Ländern überlassen. Er besteht aber auf einer Obergrenze von Neuinfektionen, ab der wieder härtere Beschränkungen greifen müssten. Das geht aus einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen hervor.
Update, 6. Mai, 11.15 Uhr: IAA Nutzfahrzeuge muss wegen Corona-Einschränkungen ausfallen
Die IAA Nutzfahrzeuge muss wie viele andere internationale Messen in Hannover wegen der Corona-Einschränkungen in diesem Jahr ausfallen. Das teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Veranstalter der wichtigsten Fachausstellung der Branche am Mittwoch in Berlin mit.
Ursprünglich war die Ausstellung in der niedersächsischen Landeshauptstadt vom 24. bis 30. September geplant. Dort mussten aber auch schon andere Termine wie die weltgrößte Industrieschau Hannover Messe abgesagt werden. Großveranstaltungen sollen außerdem generell bis mindestens Ende August verboten bleiben.
"In vielen Ländern gibt es Reisebeschränkungen, die noch etliche Monate einzuhalten sind", erklärte VDA ergänzend. "Der direkte Austausch auf einer Messe ist im Rahmen der Corona-Pandemie nicht mehr mit dem Anspruch der IAA vereinbar."
Die Viruskrise habe zwar die Bedeutung der Nutzfahrzeugbranche mit wichtigen Transporten und der "Aufrechterhaltung der öffentlichen Lebensversorgung" gezeigt. Aber zugleich seien die wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen und für die IAA enorm. Große Lkw- und Bus-Anbieter wie MAN oder Daimler mussten etwa zeitweilig ihre Werke schließen.
Die Absage sei "nicht leicht gefallen", so der Verband. Es habe jedoch keine Möglichkeit gegeben, die Messe in gewohnter Art durchzuführen - daher habe man die Aussteller und die Deutsche Messe AG in Hannover früh informieren wollen.
Die Nutzfahrzeug-IAA findet normalerweise im jährlichen Wechsel mit der IAA für Pkw statt. Die nächste Auflage der Schau für Nutzfahrzeuge wird nun für September 2022 angepeilt.
Update, 6. Mai, 11.11 Uhr: 700 Museen in Niedersachsen dürfen wieder öffnen
Der Museumsverband Niedersachsen und Bremen hat Handlungsempfehlungen zur Wiedereröffnung der rund 700 Häuser in beiden Bundesländern erarbeitet.
Zunächst könne man die Ausstellungen vorrangig als Einzelbesucher, zu zweit oder als Familie betreten, teilte der Verband am Mittwoch mit. Die Gäste müssten sich an strenge Hygienestandards und Abstandsregeln halten, die zum Beispiel durch eine besondere Wegführung erreicht werden könnten.
"Die Öffnung ist nicht verpflichtend", sagte Verbands-Geschäftsführer Hans Lochmann. Die Entscheidung liege in der Verantwortung des jeweiligen Trägers. "Erst wenn dieser sich gut gewappnet fühlt, sollte die Öffnung auch tatsächlich erfolgen", riet er.
Bei der Wiedereröffnung gehe es auch um die Existenzsicherung der Häuser. In Niedersachsen dürfen die Museen nach Entscheidung der Landesregierung von Donnerstag (7.5.) an wieder für den Publikumsverkehr öffnen.
Update, 6. Mai, 11.09 Uhr: EU-Prognose: Wirtschaft in Eurozone bricht um 7,75 Prozent ein
Die Wirtschaft der Eurozone könnte laut der EU-Frühjahrsprognose wegen der Corona-Krise dieses Jahr um 7,75 Prozent schrumpfen und sich auch im nächsten Jahr nicht vollständig erholen.
Die Prognose legte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel vor.
Update, 6. Mai, 11 Uhr: Tennisprofi Hanfmann: "Investitionen in eigene Karriere in Gefahr"
Yannick Hanfmann (28) fürchtet, dass sich die Coronavirus-Krise für schlechter platzierte Tennisprofis vor allem auch in der Zukunft auswirken kann. "Ich glaube, dass die Investitionen in die eigene Karriere in Gefahr sind", sagte der 28-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Ich weiß, dass viele Spieler überlegen, den Trainer kann ich mir nicht mehr leisten, den Physio kann ich mir zu den Turnieren nicht mehr leisten. Dass man sagt, wenn es wieder anfängt: Ich spiele die Turniere ohne alles."
Aufgrund der Corona-Pandemie ruht die Tennis-Szene mindestens bis zum 13. Juli. Noch sei die Situation finanziell für ihn "in Ordnung", sagte der Weltranglisten-143. aus Karlsruhe. "Die Frage ist, wie lange es anhält. Wenn der Lockout noch das ganze Jahr andauert, dann würde ich mir auf jeden Fall auch Gedanken machen", sagte Hanfmann.
Es gibt bereits einige Zweifel, ob die Tour noch 2020 wieder beginnen kann. "Da ist schon die Frage, wie sehr so ein Jahr auf lange Sicht auch wehtun kann", sagte Hanfmann. "So richtig absichern für die Jahre danach kann man in diesem Jahr mit Sicherheit gar nicht."
Hanfmann würde sich eine gerechtere Verteilung der Preisgelder wünschen. "Der Abfall ist zu hoch. Die Preisgelder sind so strukturiert, dass es extreme Unterschiede gibt, ob man Top 80, Top 100 steht - oder eben drüber."
Update, 6. Mai, 10.55 Uhr: Mehr Buchungsanfragen für Ferienhäuser
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) verzeichnet in der Corona-Krise inzwischen steigende Buchungsanfragen vor allem für Ferienwohnungen und Ferienhäuser.
Angesichts sich abzeichnender Lockerungen für Reisen in Deutschland dürfte sich die Zahl jetzt noch deutlich erhöhen, sagte DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz am Mittwoch. "Wir gehen davon aus, dass die Menschen nach dieser schwierigen Zeit dieses wiedergewonnene Stück Freiheit nutzen wollen".
Wichtig sei allerdings, dass die Urlauber auf bundesweit einheitliche Regelungen und Schutzstandards vertrauen könnten.
Ziele zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen stehen bei den Bundesbürgern hoch im Kurs. Deutschland war mit einem Anteil von 26 Prozent an Urlaubsreisen ab fünf Tagen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge Ziel Nummer eins, gefolgt von Spanien, Italien und der Türkei.
Der Deutschland-Tourismus verzeichnete 2019 mit 495,6 Millionen Übernachtungen das zehnte Rekordjahr in Folge. Auf Gäste aus dem Inland entfielen 405,7 Millionen Übernachtungen (plus 3,9 Prozent).
Update, 6. Mai, 10.50 Uhr: Kolumbien verlängert Corona-Ausgangsbeschränkungen
Kolumbien hat ein drittes Mal die Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus verlängert. Die obligatorische Quarantäne, die bislang bis 11. Mai galt, werde bis zum 25. Mai in Kraft bleiben, sagte Staatspräsident Iván Duque (43) am Dienstag (Ortszeit) in einer TV-Ansprache.
Aus Rücksicht auf ihr physisches und psychisches Wohl dürfen Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren vom 11. Mai an aber dreimal die Woche für eine halbe Stunde aus dem Haus.
Zugleich kündigte er an, die von der Corona-Krise stark getroffene Wirtschaft stufenweise und unter Einhaltung von Hygienevorschriften weiter zu öffnen. Die Quarantäne in dem südamerikanischen Land trat am 24. März in Kraft. Kolumbien verzeichnete bisher mehr als 8600 gemeldete Covid-19-Fälle, 378 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2.
Duque zufolge sollen auch Auto- und Möbelgeschäfte unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder öffnen dürfen, ebenso Wäschereien mit Lieferservice sowie Buchläden und Schreibwarengeschäfte.
Knapp 900 Gemeinden, die frei von Corona sind, dürfen mit Genehmigung des Innenministeriums zudem weitere Wirtschaftszweige öffnen.
Wie andere Länder der Region schloss auch Kolumbien seine Grenzen und setzte internationale Flüge aus.
Update, 6. Mai, 10.40 Uhr: Frankfurter Messe sagt Großmessen im September ab
Die Frankfurter Messegesellschaft hat die für September geplanten Großmessen "Light + Building" und "Automechanika" abgesagt. Nach den jüngsten Ankündigungen der Regierung zur Corona-Pandemie könne keine Garantie gegeben werden, dass Großveranstaltungen zu diesem Zeitpunkt stattfinden könnten, hieß es am Mittwoch zur Begründung. Unnötige Kosten für Besucher und Aussteller müssten vermieden werden.
Derzeit sind in Deutschland bis Ende August Großveranstaltungen untersagt.
Für beide Messen wurden bereits neue Termine festgelegt. Die nächste Automechanika soll demnach vom 14. bis zum 18. September 2021 stattfinden und dann ihren Zweijahresturnus in den ungeraden Jahren weiterführen. Die Baufachmesse Light + Building ist für den 13. bis 18. März 2022 geplant und bleibt damit in den geraden Jahren.
Die Buchmesse des Deutschen Börsenvereins steht für den Oktober noch im Messeplan.
Update, 6. Mai, 10.29 Uhr: Sportmediziner warnt vor möglichen Corona-Folgeschäden bei Sportlern
Eine Infektion mit dem Coronavirus könnte für Profisportler fatale Folgen haben. Davor warnt der Sportmediziner Wilhelm Bloch (61) von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) in einen Interview der ARD-"Sportschau" mit Blick auf den möglichen Wiederbeginn des Bundesliga-Spielbetrieb.
"Ein Sportler sollte sich schon Gedanken darüber machen, dass eine Infektion das Karriereende sein kann", sagte Professor Bloch, der am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der DSHS tätig ist.
Auch bei jungen Menschen ohne Vorerkrankungen könne Covid-19 einen schweren Krankheitsverlauf nehmen. Die Gründe würden derzeit von der Wissenschaft noch untersucht.
Der Virologe Christian Drosten (48) von der Berliner Charité habe laut Bloch schon Mitte März im NDR-Podcast "Coronavirus-Update" auf die Gefahr hingewiesen, die mit dem üblichen Infektionsverlauf zusammenhänge:
Zunächst vermehre sich das Virus im Rachen, erst dann in der Lunge. Dadurch habe das Immunsystem normalerweise Zeit für eine Reaktion, die Chancen auf einen milden Verlauf steigen.
Im Gegensatz dazu sei es laut Drosten "denkbar, dass jemand sich nicht im Hals infiziert, sondern gleich eine hohe Dosis Virus aus der Luft einatmet in die Lunge, und dass die Infektion gleich in der Lunge losgeht".
Bloch hält diese Überlegung für "sehr berechtigt" und insbesondere für den Sport relevant. "Wenn man richtig am Schnaufen ist, erhöht sich der Gasaustausch um den Faktor 15 bis 20 - über die Atemfrequenz und dadurch, dass man 3,5 Liter Atemvolumen hat, Profisportler noch mehr. Das bedeutet, man atmet richtig tief in die Lunge hinein. Und dort ist direkt der Ort, an dem schwere Schädigungen stattfinden können."
Mit Blick auf die Pläne für das Mannschaftstraining und den Spielbetrieb warnte Bloch: "Man muss schon den Sportler schützen. Gehe ich also das Risiko ein auf eine schwerwiegende Infektion mit Lungenbeteiligung und möglicherweise dem Karriereende? Dieses ist ja zumindest nicht auszuschließen."
Update, 6. Mai, 10.15 Uhr: Corona-Dunkelziffer in Tschechien sehr niedrig
In Tschechien sind nach ersten Erkenntnissen nur wenige Menschen mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen. Das geht aus einer neuen Stichproben-Untersuchung auf Antikörper gegen das Virus hervor, die am Mittwoch in Prag vorgestellt wurde.
"Das Hauptergebnis ist, dass der Grad der Immunität in der tschechischen Gesellschaft sehr niedrig ist" sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech (33).
Unter 26.549 Getesteten seien nur 107 positive Fälle gefunden worden. Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, haben spezifische Antikörper im Blut, die nachweisbar sind.
Das Ergebnis zeige, dass man sehr früh auf die Bremse getreten sei und Gegenmaßnahmen ergriffen habe, sagte der Leiter des Prager Instituts für Gesundheitsstatistik, Ladislav Dusek.
Den Anteil der Antikörper-Positiven schätzen die Epidemiologen unter Berücksichtigung der Fehlerspanne auf hochgerechnet maximal 0,4 Prozent in Prag und 0,2 Prozent in Brünn (Brno). Ein Infektionsherd in Mähren kommt auf die höchste Zahl von 3,3 Prozent.
Verwendet wurde ein Antikörper-Schnelltest eines chinesischen Herstellers, der nur bei einem positiven Ergebnis mit einem aufwendigen Labortest überprüft wurde. Kritiker hatten im Vorfeld Zweifel an der Zuverlässigkeit der Schnelltests geäußert.
Gesundheitsminister Vojtech sieht keinen Grund, vom aktuellen Lockerungs-Fahrplan bei den Corona-Maßnahmen abzuweichen. Tschechien hatte sehr früh eine Mundschutz-Pflicht in der Öffentlichkeit eingeführt und seine Grenzen für einreisende Ausländer geschlossen.
Update, 6. Mai, 10.10 Uhr: Gewalt in der Corona-Krise - UN-Expertin fürchtet um Millionen Kinder
Millionen Kinder sind während der Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise von Gewalt und Ausbeutung bedroht. "Der Schaden wird für Millionen Kinder verheerend sein, wenn wir Kinderschutzdienste für die Früherkennung und Vorbeugung zu langsam mobilisieren", teilte die UN-Sonderberichterstatterin für den Handel und die sexuelle Ausbeutung von Kindern, Mama Fatima Singhateh, am Mittwoch in Genf mit. Es hätten schon vor der Corona-Krise zwischen 42 und 66 Millionen Minderjährige in prekären Situationen gelebt.
Sie verlangte eine umfassende Untersuchung zur Lage der Bedürftigsten, darunter minderjährige Flüchtlinge, Vertriebene, Obdachlose, Migrantinnen und Migranten, Slumbewohner, Behinderte sowie Straßen- und Heimkinder.
Die Anwältin aus Gambia berichtete von neuen Formen der sexuellen Gewalt in Zeiten, in denen wegen der Coronavirus-Pandemie die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist.
Kinder würden wie Ware in einem Vorbeifahr-Imbiss oder wie bei einer Hauslieferung missbraucht. Einzelheiten, wo nach ihren Informationen solche Dienste existieren, nannte sie nicht. Auch sei der Zugriff auf illegale Pornoseiten im Internet, die Gewalt an Kindern zeigen, gestiegen.
Update, 6. Mai, 10.02 Uhr: Menschen mit Behinderungen besonders stark von Corona bedroht
Angesichts der weltweiten Corona-Pandemie warnt die UN vor einer besonderen Gefährdung von Menschen mit Behinderungen. "Der Anteil der Covid-19-bezogenen Todesfälle in Pflegeheimen - in denen ältere Menschen mit Behinderungen überrepräsentiert sind - reicht von 19 Prozent bis zu überraschenden 72 Prozent", teilte UN-Generalsekretär Antonio Guterres (71) zur Veröffentlichung eines Berichts am Mittwoch mit. Darin fordert die UN einen behindertengerechten Umgang mit der Corona-Krise.
Die Corona-Pandemie verschärfe die Ungleichheiten, denen die rund eine Milliarde Menschen mit Behinderungen auf der Welt ausgesetzt seien, sagte Guterres.
Dazu gehörten unter anderem ein Mangel an zugänglichen Informationen, Probleme bei der Umsetzung grundlegender Hygienemaßnahmen und unzugängliche Gesundheitseinrichtungen.
Selbst unter normalen Umständen sei es für Menschen mit Behinderungen schwieriger, Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Verdienstmöglichkeiten zu bekommen.
Update, 6. Mai, 10 Uhr: Tierpark Hagenbeck wieder geöffnet
Endlich wieder Tiere gucken: Sechs Wochen nach der coronabedingten Schließung hat der Hamburger Tierpark Hagenbeck am Mittwoch um 09 Uhr wieder geöffnet. Bereits vor der Öffnung der Kasse hätten sich lange Schlangen gebildet, sagte eine Sprecherin. Eltern mit Kindern und Jahreskartenbesitzer hätten auf dem Vorplatz in Reihe gestanden - alle sehr diszipliniert. Die Freude sei bei allen groß.
Aus Infektionsschutzgründen werden nach Angaben des Tierparks allerdings nur 1000 statt der üblicherweise bis zu 3000 Besucher täglich in den Park gelassen. Auch Schaufütterungen und Führungen fänden im Tierpark erst einmal nicht statt, hieß es. Außerdem blieben einzelne Bereiche, etwa das Orang-Utan-Haus, das Streichelgehege und der Spielplatz geschlossen. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes werde empfohlen.
Vor dem Elefanten-Freilaufgehege, vor dem sich normalerweise viele Menschen tummeln, werden nach Angaben des Zoos von Mittwoch an nur 50 Besucher zugleich stehen dürfen. Zwei Ordner würden den Ein- und Ausgang zu diesem Bereich kontrollieren.
Update, 6. Mai, 9.57 Uhr: Mehr als eine halbe Million Teilnehmer bei "Datenspende"-App
Bei der "Datenspende"-App des Robert Koch-Instituts, die Informationen aus Fitness-Trackern zur Eindämmung des Coronavirus sammeln soll, machen inzwischen gut 509.000 Nutzer mit.
Ein wissenschaftliches Projekt mit der Teilnahme von Bürgern in dieser Größenordnung sei weltweit einzigartig, kommentierte das RKI den Stand von Dienstag in einem Blogeintrag.
Die Idee hinter der App ist, dass sich Coronavirus-Symptome auch von Vitaldaten wie Puls ableiten lassen könnten. Solche Informationen werden routinemäßig von Computer-Uhren sowie vielen Fitness-Armbändern erfasst. Die Hoffnung ist, dass man anhand der Daten die Zahl der Erkrankten besser einschätzen und mögliche Infektionsschwerpunkte frühzeitig erkennen kann.
Ob die Rechnung aufgeht, ist bisher offen. "Wenn alles klappt!", schränkt das RKI selbst in dem Blog ein. Bisher wurden Karten veröffentlicht, die die Verteilung der Datenspender und den durchschnittlichen Ruhepuls bezogen auf deutsche Landkreise zeigen - beides gibt noch keinen Aufschluss über das eigentliche Ziel des Projekts.
Die Datenschutz-Umsetzung der App war von Experten des Chaos Computer Clubs kritisiert worden, die unter anderem bemängelten, dass die Daten erst auf den Servern des RKI pseudonymisiert würden.
Update, 6. Mai, 9.40 Uhr: Großküchenausrüster Rational mit Gewinneinbruch
Der Großküchenausrüster Rational ist im ersten Quartal wegen der Corona-Krise auch unter dem Strich in schweres Fahrwasser geraten und stellt die bereits gekürzte Dividende erneut auf den Prüfstand. Der Gewinn nach Steuern sackte um 54 Prozent auf 16,7 Millionen Euro, wie der MDax-Konzern am Mittwoch in Landsberg am Lech mitteilte.
Rational hatte bereits Eckdaten mitgeteilt und von einem spürbaren Rückgang bei Umsatz und Ergebnis berichtet. Weil wegen der Turbulenzen an den Kapitalmärkten ein Investitionsfonds der Bayern an Wert verlor, ging das Nettoergebnis noch stärker zurück als das Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
Rational will nun angesichts schwacher und unsicherer Aussichten möglichst viel Geld im Haus behalten. Dazu wurde ein Einstellungsstopp verhängt.
Zudem soll der bereits im März auf 5,70 Euro gekürzte Dividendenvorschlag noch einmal geprüft werden, Investitionen könnten aufgeschoben werden. Eine Geschäftsprognose traut sich Rational weiter nicht zu.
Update, 6. Mai, 9.38 Uhr: Selena Gomez startet Quarantäne-Kochshow auf HBO
US-Sängerin Selena Gomez (27, "It Ain't Me") bekommt in der Corona-Krise eine eigene Kochsendung. Das Konzept: "Leckere Gerichte zubereiten, während sie zu Hause in Quarantäne steckt", wie es in einer Mitteilung hieß.
Unterstützung aus der Ferne soll die 27-Jährige von verschiedenen Meisterköchen erhalten. Die Sendung solle beim Streamingdienst HBO Max zu sehen sein und einen guten Zweck verfolgen.
"Wie viele andere koche ich gerade mehr und experimentiere in der Küche, während ich zu Hause bin", wurde Gomez zitiert. Ihr neues Hobby scheint ihr Freude zu bereiten: Ende März postete sie auf Instagram ein Foto, auf dem sie lachend vor dem Herd steht.
Update, 6. Mai, 9.33 Uhr: Tourismusbeauftragter: Urlaub auf Mallorca noch nicht abschreiben
Urlauber können nach Einschätzung des Tourismusbeauftragten der Bundesregierung im Sommer unter Umständen auch auf die Balearen oder die griechischen Inseln reisen. "Wenn es dort kaum noch Neuinfektionen gibt und die medizinische Versorgung funktioniert, könnte man auch über einen Sommerurlaub dort nachdenken", sagte Staatssekretär Thomas Bareiß (45, CDU) dem "Tagesspiegel".
Mit den Nachbarländern Deutschlands würden bereits Gespräche geführt. "Aber ich würde auch andere Regionen in Europa noch nicht abschreiben, etwa die Balearen oder die griechischen Inseln", so Bareiß. Fernreisen fielen in diesem Sommer wegen der Corona-Krise hingegen aber vermutlich eher aus.
Zu einem möglichen Ansturm auf Urlaubsziele in Deutschland sagte Bareiß: "Deutschland ist groß. Mit etwas Kreativität findet in diesem Sommer jeder ein schönes Ziel, das er noch nicht kennt."
Update, 6. Mai, 9.30 Uhr: Lindner: "Kehrtwende" von Bund und Ländern richtig, aber zu spät
FDP-Chef Christian Lindner (41) kritisiert die Lockerungen der Corona-Maßnahmen in vielen Bundesländern als zu zögerlich. Es gebe nun eine "Kehrtwende von Bund und Ländern", die zwar richtig sei, sagte Lindner am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
Er hätte sich eine transparente Politik der Öffnung mit Hygieneregeln statt Verboten allerdings schon vor 14 Tagen gewünscht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) habe in den vergangenen Sitzungen mit den Ministerpräsidenten "die Ausfahrt verpasst".
"Jetzt wird all das, was da angeregt wurde, doch beschlossen, da hat das Land Zeit verloren." Diese Zeit wäre aber beispielsweise für Kitas und Schulen wichtig gewesen, um sich vorzubereiten, sagte Lindner.
Update, 6. Mai, 9.25 Uhr: Kretschmann kritisiert Amtskollegen für Alleingänge bei Corona
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71) hat die Länder-Regierungschefs für Alleingänge bei der Lockerung von Corona-Auflagen kritisiert. "Anstatt die heutige Beratung abzuwarten, sind jetzt eine ganze Reihe von Kollegen mit eigenen Öffnungen vorgeprescht", sagte der Grünen-Politiker dem "Spiegel" kurz vor dem Gespräch der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) an diesem Mittwoch. "Unsere Stärke lag bislang im gemeinsamen und behutsamen Vorgehen." Diesen Weg solle man nicht verlassen.
Dabei könne es durchaus einzelne länderspezifische Unterschiede geben, solange man im Großen und Ganzen beieinanderbleibt und eben Schritt für Schritt vorgehe. Er mahnte aber: "Wir stehen noch mitten in der Pandemie."
Am Dienstag hatte Kretschmann bereits betont, dass er gegen eine Lockerung des Kontaktverbotes für die Bürger sei. In Sachsen-Anhalt war eine neue Verordnung in Kraft getreten, mit der das Land bundesweit bei der Lockerung der Corona-Beschränkungen vorangeht.
Die Menschen dort dürfen statt wie bisher mit einem Menschen abseits des eigenen Haushalts fortan zu fünft zusammen sein.
Update, 6. Mai, 9.22 Uhr: BVB-Chef Watzke wünscht sich Bundesliga-Wiederbeginn am 16. Mai
Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Politik wünscht sich Hans-Joachim Watzke (60) die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga am 16. Mai.
"Mein großer Wunsch wäre der 16. Mai, der würde uns wirklich in die Lage versetzen, die Saison vor dem 30. Juni ordentlich zu beenden, denn das müssen wir, weil wir ansonsten mit Regressverpflichtungen leben müssen, weil wir sonst Verhandlungen führen müssen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund in einem am Mittwochmorgen im RTL-Frühmagazin "Guten Morgen Deutschland" ausgestrahlten Video-Interview.
"Aber wir haben momentan allen Grund zur Demut und wir haben einfach nur den Wunsch, aber die Politik muss entscheiden, das ist klar."
Der Bund will dem Profi-Fußball Mittwoch wohl die Erlaubnis erteilen zur Wiederaufnahme der seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Saison. "Dem Beginn des Spielbetriebs muss eine zweiwöchige Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen", heißt es in der der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) mit den Regierungschefs der Länder.
Damit wäre ein Start am 15./16. Mai nicht umsetzbar.
Erneut wies Watzke darauf hin, dass der Fußball "keine Extrawurst" wolle. "Es geht nicht so sehr nur darum, dass wir wieder unseren Sport treiben wollen, sondern der Sport ist unser Beruf. Wir möchten gerne wieder arbeiten", betonte der 60-Jährige.
Laut Watzke sehe man durch die Testungen, dass der eine oder andere Fall aufgespürt worden sei, "wo man nicht merken konnte, dass derjenige Corona hatte, weil er null Symptome hatte. Wir sind jetzt in dem Prozess, dass wir relativ sicher sind, dass, wenn die Bundesliga wieder startet, Gesunde gegen Gesunde spielen und das ist die ideale Voraussetzung."
Update, 6. Mai, 9.20 Uhr: Schweizer Corona-App verzögert sich
Die Schweizer Corona-App verzögert sich. Das Parlament hat am Dienstagabend beschlossen, dass erst eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden muss. Die App für das Handy soll helfen, Ansteckungen zu verfolgen und möglicherweise Infizierte zu warnen.
Das Parlament will das Gesetz bei der nächsten Sitzung im Juni verabschieden. Die Regierung hatte die Einführung eigentlich so schnell wie möglich geplant. Gesundheitsminister Alain Berset (48) argumentierte vergeblich, dass die Forderungen - eine freiwillige Beteiligung und keine Speicherung personenbezogener Daten - ohnehin vorgesehen waren. Nun soll die App vorerst nur getestet werden.
Die Entwickler der Schweizer App DP-3T wären für einen Einsatz ab nächster Woche bereit gewesen. Nach ihren Angaben müssen etwa 60 Prozent der Bevölkerung die App auf ihr Handy laden, damit der Schutz vor Infektionen funktioniert.
Solche Apps erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Sie können Nutzer warnen, wenn sich später herausstellt, dass in ihrer Umgebung eine infizierte Person war. Die Nutzer könnten dann in Quarantäne gehen.
Update, 6. Mai, 9.15 Uhr: Spahn fordert "klares Durchgreifen" bei Verstößen gegen Corona-Regeln
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU) hat im Falle einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga ein konsequentes Handeln bei Verstößen gegen die Corona-Auflagen gefordert.
"Wir haben in den letzten Tagen gesehen, bei dem einen oder anderen muss das Verständnis dafür, dass es hier um etwas geht, offensichtlich noch geweckt werden", sagte Spahn am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Deswegen sei "ein klares Durchgreifen" der Deutschen Fußball Liga und der einzelnen Teams "ganz, ganz wichtig".
Die geplante Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen verteidigte Spahn wenige Stunden vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65) mit den Regierungschefs der Länder. Es sei wichtig, dem Profisport "insgesamt eine Perspektive zu geben, auch dort geht es um wirtschaftliche Fragen", sagte Spahn im ZDF und ergänzte: "Aber mein Eindruck ist, auch viele Millionen Fans in Deutschland fragen natürlich, wann es dort wieder losgehen kann."
Update, 6. Mai, 9.10 Uhr: Gerichte setzen auf Video-Verhandlungen
In Corona-Zeiten setzen deutsche Gerichte verstärkt auf Verhandlungen per Webcam. Am Landgericht Düsseldorf war nach Angaben einer Sprecherin für diesen Mittwoch der erste Video-Prozess geplant, am Landgericht München I gab es bereits in der vergangenen Woche den ersten erfolgreichen Test - und es soll nicht der letzte bleiben.
"Unser Ziel ist eine flächendeckende Ausstattung", sagte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (49, CSU) am Mittwoch in München. Bislang stehen nach Ministeriumsangaben bayernweit 50 Videoanlagen für Gerichtsprozesse zur Verfügung, acht weitere sind bestellt.
Auch in Niedersachsen werden digitale Prozesse immer wichtiger. Allein am Landgericht Hannover wurden nach Angaben des übergeordneten Oberlandesgerichtes in Celle bereits mehr als 50 Zivilsachen per Videokonferenz verhandelt.
Rechtlich möglich sind Videoverhandlungen derzeit vor allem im Zivilrecht aufgrund des Paragrafen 128a der Zivilprozessordnung. Im Strafrecht ist es komplizierter, die Möglichkeiten sind dort sehr eingeschränkt.
Bayerns Justizminister Eisenreich forderte, diese Möglichkeit bei Strafprozessen während der Pandemie auszuweiten. Bislang sind Zeugenaussagen per Video in Strafprozessen nur in seltenen Ausnahmefällen möglich, beispielsweise wenn dem Opfer eines Sexualdeliktes die persönliche Konfrontation mit dem Angeklagten im Gerichtssaal erspart werden soll.
Update, 6. Mai, 9.05 Uhr: Aufträge der Industrie brechen in Corona-Krise drastisch ein
Das Neugeschäft der deutschen Industrie ist in der Corona-Krise so stark eingebrochen wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe fiel im März saison- und kalenderbereinigt um 15,6 Prozent gegenüber dem Vormonat Februar, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit.
Dies sei der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991, so die Wiesbadener Behörde. Der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe fiel zum Februar laut der vorläufigen Zahlen um 11,5 Prozent.
Der Einbruch der Industrie-Aufträge zog sich demnach durch alle Regionen. Während die Order aus Deutschland um 14,8 Prozent fielen, sanken die Auslandsaufträge um gut 16 Prozent. Beim Neugeschäft in der Eurozone stand gar ein Rückgang von fast 18 Prozent.
Während Hersteller von Investitionsgütern einen Einbruch um mehr als ein Fünftel hinnehmen mussten, war das Minus bei Konsumgütern nur gering.
Die Pandemie und die strikten Maßnahmen zur Eindämmung haben die Wirtschaft in vielen Teilen lahmgelegt, internationale Lieferketten rissen. Exportorientierte Branchen wie der Auto- und Maschinenbau sowie die Chemieindustrie trifft die Corona-Krise hart.
Für die deutsche Wirtschaft hat die im internationalen Vergleich starke Industrie einen besonderen Stellenwert. Zuletzt hatte schon das Ifo-Institut wegen der Corona-Krise einen deutlichen Rückgang der Industrie-Produktion in den kommenden Monaten vorhergesagt.
Update, 6. Mai, 8.55 Uhr: Spahn für einheitliche Kriterien in Corona-Krise
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39) hat sich sich in der Corona-Krise für bundesweit einheitliche Kriterien und gemeinsame Grundsätze ausgesprochen. "Ein zusammenhangloser Flickenteppich schafft Verwirrung", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Gleichzeitig müssten die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus regional angepasst werden, da die Infektionszahlen von Bundesland zu Bundesland verschieden seien.
Mit Blick auf die Beratungen zwischen Bund und Ländern stelle sich nicht die Frage, ob, sondern unter welchen Bedingungen beispielsweise die Gastronomie wieder öffnen könne.
Zugleich sprach sich Spahn grundsätzlich gegen eine Impfflicht aus. Es gebe in der Bevölkerung grundsätzlich eine hohe Bereitschaft, sich impfen zu lassen. "Wo die Freiwilligkeit zum Ergebnis führt, da braucht es keine Pflicht."
Update, 6. Mai, 8.50 Uhr: Unicredit rutscht wegen Corona-Krise tief ins Minus
Hohe Corona-Sonderbelastungen haben die italienische Großbank Unicredit im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen gedrückt. In den ersten drei Monaten sei ein Verlust von 2,7 Milliarden Euro angefallen, teilte die HVB-Mutter am Mittwoch in Mailand mit.
Die Bank musste alleine für den möglichen Ausfall von Krediten mehr als eine Milliarde Euro zurückstellen. Der Börsenwert der Bank hat bereits in den vergangenen Wochen heftig unter der Corona-Krise gelitten.
Der Kurs der Unicredit-Aktie sank in den vergangenen Wochen um 50 Prozent - damit zählt das Papier zu den größten Verlierern des Corona-Crashs.
Update, 6. Mai, 8.47 Uhr: Verbindungstechnik-Spezialist Norma bekommt Corona-Krise zu spüren
Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma hat die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im ersten Quartal deutlich zu spüren bekommen.
Unter dem Strich brach der Überschuss um knapp 44 Prozent auf 10,8 Millionen Euro ein, wie das SDax-Unternehmen am Mittwoch in Maintal bei Frankfurt mitteilte.
Der Autozulieferer Norma hatte bereits Ende März mitgeteilt, dass der Konzern seine ursprünglich angepeilten Ziele für das laufende Geschäftsjahr wegen der Corona-Krise verfehlen dürfte. Während der Umsatz im ersten Jahresviertel um 8 Prozent auf 253,6 Millionen Euro fiel, sackte das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) um fast ein Drittel auf 27,1 Millionen Euro.
Update, 6. Mai, 8.45 Uhr: Telefonica Deutschland profitiert von steigendem Datenverbrauch
Der Mobilfunkbetreiber Telefonica Deutschland (O2) hat im ersten Quartal vom gestiegenen Datenverbrauch seiner Kunden profitiert. Bis Ende März sei die mobile Datennutzung im Vergleich zum Vorjahresquartal um 63 Prozent auf 314.000 Terabyte gestiegen, teilte das MDax-Unternehmen am Mittwoch in München mit.
Bei den Kunden habe es somit die Tendenz gegeben, auf Tarife mit höherem Datenvolumen umzusatteln, wodurch der Umsatz mit Mobilfunkdienstleistungen im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent anzog. Hinzu kamen von Januar bis März 227.000 neue Vertragskunden.
Auch im Festnetz- sowie im Hardware-Geschäft wuchs die Tochter der spanischen Telefonica SA. Konzernweit stiegen die Erlöse im ersten Quartal um 3,8 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte und Regulierungseffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um 1,6 Prozent auf 532 Millionen Euro zu.
Den Verlust unterm Strich dämmte das Unternehmen weiter ein von 107 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 44 Millionen Euro. Telefonica befindet sich seit der E-Plus-Übernahme im Jahr 2014 wegen hoher Abschreibungen auf die Netze und den gezahlten Aufpreis nahezu durchgehend in den roten Zahlen.
Das Management um Konzernchef Markus Haas (48) bestätigte die Mitte Februar herausgegebenen Ziele. Für 2020 hat Telefonica Deutschland eine unveränderte bis leicht positive Umsatzentwicklung in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis soll ebenfalls wieder weitgehend unverändert bis leicht positiv ausfallen.
Update, 6. Mai, 8.35 Uhr: Berentzen kämpft mit Corona - und stellt Desinfektionsmittel her
Weniger Apfelkorn, mehr Mio-Mio-Mate: Der Getränkehersteller Berentzen hat im ersten Quartal 2020 mit dem Verkauf von alkoholfreien Getränken den coronabedingten Absatzrückgang in anderen Segmenten teilweise auffangen können.
"Wie erwartet spüren wir als Unternehmen die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf Wirtschaft und Gesellschaft", sagte Berentzen-Vorstand Oliver Schwegmann am Mittwoch. Das Gastronomiegeschäft sei fast vollständig zum Erliegen gekommen, Vermarktungsaktivitäten im Einzelhandel seien reduziert. Außerdem seien die Bestellungen für Frischsaftsysteme rückläufig, da derzeit Investitionen vermieden würden.
Der Umsatz des Konzerns aus Haselünne lag mit 36,2 Millionen Euro in den ersten drei Monaten des Jahres nur leicht unter dem Vorjahreswert von 36,9 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum jedoch deutlich von 1,7 Millionen auf 1,1 Millionen Euro.
Beim Absatz konnte insbesondere die Eigenmarke Mio Mio mit einem Zuwachs von 28,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen. Der Absatz der Eigenmarken Berentzen und Puschkin ging um 17,0 Prozent zurück.
Ähnlich wie andere Spirituosen-Hersteller liefert jetzt auch Berentzen Desinfektionsmittel und Ethanol zu dessen Herstellung an das Gesundheitswesen, wie das Unternehmen mitteilte.
Desinfektionsmittel werde händisch produziert und abgefüllt und an lokale Krankenhäuser und Altenheime gespendet. Ethanol werde Apotheken zur Verfügung gestellt und in größeren Mengen an einen Kooperationspartner geliefert, der daraus industriell Desinfektionsmittel herstelle.
Update, 6. Mai, 8.30 Uhr: Sachsens Ministerpräsident: Eigenverantwortung des Einzelnen wichtig
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) setzt bei der weiteren Bewältigung der Corona-Krise auf eine größere Eigenverantwortung. "Staatliche Maßnahmen waren dann richtig, als das Ansteckungsrisiko sehr, sehr groß war", sagte Kretschmer am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
Jetzt müsse man aber den Einzelnen wieder mehr in die Verantwortung bringen. Das Virus werde Deutschland in den nächsten Monaten begleiten. Daher müssten nun Erfahrungen gesammelt werden, wie man verantwortungsvoll damit umgehen könne. Wichtig sei auch, dass regionale Besonderheiten berücksichtigt würden.
Update, 6. Mai, 8.28 Uhr: Corona-Pandemie reißt Schaeffler tief in die roten Zahlen
Die Folgen der Coronavirus-Pandemie haben den Auto- und Industriezulieferer Schaeffler im ersten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Wegen einer Wertminderung in der Automotive-Sparte und zusätzlichen Kosten für den Stellenabbau stand bei den Franken unter dem Strich ein Verlust von 184 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Überschuss von 137 Millionen Euro zu Buche gestanden hatte, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte.
"Die Coronavirus-Pandemie stellt uns vor bislang ungekannte Herausforderungen", sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld. Während der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 3,28 Milliarden Euro sank, sackte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um rund ein Fünftel auf 215 Millionen Euro ab.
Wegen der Corona-Krise hatte Schaeffler bereits im März seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ausgesetzt. Eine konkrete Prognose sei weiterhin nicht möglich, hieß es nun.
Zudem teilten die Franken mit, dass der Konzern die Zahl der im Rahmen des Freiwilligenprogramms in Europa abzubauenden Stellen von 1300 auf 1900 erhöhen will.
Update, 6. Mai, 8.27 Uhr: Hannover Rück legt 220 Millionen Euro für Corona-Schäden zurück
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück kann sich wegen der Corona-Krise weiterhin zu keiner Gewinnprognose für 2020 durchringen. Für die zu erwartenden Versicherungsschäden infolge der Coronavirus-Pandemie wie den Ausfall von Großveranstaltungen legte das Unternehmen im ersten Quartal rund 220 Millionen Euro zurück, wie es am Mittwoch in Hannover mitteilte.
Dennoch verdiente der Rückversicherer in den Monaten Januar bis März mehr als ein Jahr zuvor. Der lukrative Verkauf von Kapitalanlagen und einer Immobilie ließ den Nettogewinn um 2,5 Prozent auf knapp 301 Millionen Euro steigen.
Trotz einer hohen Schadenbelastung reichten die Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich zwar von 95,7 auf 99,8 Prozent, blieb damit aber noch unter der kritischen 100-Prozent-Marke.
Update, 6. Mai, 8.20 Uhr: Designer entwerfen Mundschutz
Man bekommt sie in Onlineshops, Apotheken und Nähstuben. Aber auch Designer haben mittlerweile Masken für Mund und Nase entworfen. Anfangs sei es gar nicht so leicht gewesen, an Stoffe und Materialien zu kommen, sagte Kilian Kerner (41) der Deutschen Presse-Agentur.
Der Berliner Modeschöpfer will damit einen guten Zweck unterstützen. Fünf Euro pro Maske gehen an die Berliner Tafel, die wegen der Corona-Pandemie mehrere Ausgabestellen schließen musste und stattdessen einen Lieferservice organisiert hat. Auch das Label Maisonnoée und andere haben eigene Masken entworfen.
Kerner hofft, dass es im Spätsommer noch eine Modewoche geben wird, wenn vielleicht auch in anderer Form. "Das ist ein Teil unserer Arbeit", sagte er. Die Berliner Fashion Week sei zweimal im Jahr eine "große Marketingmaschine".
Eigentlich sollte sie Ende Juni beginnen, bisher haben die Veranstalter noch keine Angaben gemacht, ob und in welcher Form diesen Sommer etwas geplant ist.
Für ihn habe das Jahr sehr gut angefangen, wegen der Pandemie sei vieles aber abgesagt worden, sagte Kerner. "Ich habe versucht, nicht in Panik zu verfallen." Das sei ihm die meiste Zeit auch geglückt. "Ich versuche einfach, positiv zu bleiben."
Er wünsche sich, dass nicht zu viele Unternehmen Insolvenz anmelden müssten und die Branche näher zusammenrücke.
"Der Mensch braucht Kleidung", sagte Kerner. Er hatte sich schon vor Beginn der Einschränkungen daheim eingeschlossen, um an seiner neuen Kollektion zu arbeiten. "Es geht jetzt mittlerweile wirklich an die Substanz."
Update, 6. Mai, 8.11 Uhr: Clubärzte äußern Bedenken für Wiederbeginn der Premier League
Einige Vereinsärzte hegen englischen Medienberichten zufolge erhebliche Zweifel am Sicherheitskonzept für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der englischen Premier League. Laut eines Berichts des "Guardian" äußerten mindestens vier Clubärzte ihre "ernsthafte Besorgnis" und haben dies dem Chefarzt der Premier League, Mark Gillett, auch mitgeteilt.
In dem Schreiben wiesen sie demzufolge auf mögliche Risiken bei der Fortsetzung der Saison während der Coronavirus-Pandemie hin.
Zudem hätten die Clubärzte den Verantwortlichen der Liga, die den Spielbetrieb mit Ausbruch der Pandemie in England bis auf weiteres ausgesetzt hatte, einige Fragen zum vorgesehenen Verfahren für eine sichere Rückkehr ins Training sowie - vorbehaltlich einer Genehmigung durch die Regierung - in den vollständigen Wettbewerb gestellt.
Laut "Guardian" wurden die geplanten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen bei einem außerordentlichen Treffen der 20 Spitzenclubs am vergangenen Freitag erstmals erörtert. Genehmigt wurde das Konzept noch nicht. Dies soll erst nach einer endgültigen Ausarbeitung geschehen.
Zunächst will die Liga erste Empfehlungen der Regierung für eine Lockerung der allgemeinen Corona-Maßnahmen am kommenden Sonntag abwarten. Voraussichtlich am Montag soll es dann weitere Beratungen in der Premier League geben.
Update, 6. Mai, 8.08 Uhr: BMW strafft wegen Corona-Pandemie Investitionen
Auch der Autobauer BMW hat im ersten Quartal spürbar unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten und will die Investitionen deutlich zurückfahren. Zwar konnten die Münchener unter dem Strich mit 574 Millionen Euro fast genauso viel Gewinn einfahren wie im schwachen Vorjahreszeitraum, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte. Das lag aber vor allem daran, dass vor einem Jahr eine 1,4 Milliarden Euro schwere Rückstellung für eine mögliche Kartellzahlung in der Autosparte angefallen war.
Finanzchef Nicolas Peter (58) sagte, dass BMW in diesem Jahr die Investitionen von 5,7 Milliarden auf unter 4 Milliarden Euro drücken wolle.
Der Konzernumsatz stieg in den ersten drei Monaten trotz deutlich gesunkener Autoverkäufe überraschend um 3,5 Prozent auf 23,3 Milliarden Euro, was an internen Verrechnungen lag.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte ebenfalls wegen der Rückstellung vor einem Jahr bei 1,38 Milliarden Euro auf mehr als das Doppelte.
Dennoch erzielte BMW im Kerngeschäft mit Autos nur eine operative Marge von 1,3 Prozent - am Vorabend hatte der Konzern hier auch die Prognose für das Gesamtjahr auf 0 bis 3 Prozent gesenkt.
Update, 6. Mai, 8.05 Uhr: Fraport rechnet wegen Corona-Krise 2020 mit Verlust
Der weitgehende Stopp der Passagierflüge infolge der Corona-Pandemie hat den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im ersten Quartal in die roten Zahlen gerissen.
Auch für das Gesamtjahr rechnet Fraport-Chef Stefan Schulte (60) jetzt mit einem Verlust, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Angesichts der Ungewissheit, wann der reguläre Flugverkehr wieder losgeht, wagt der Vorstand weiterhin keine genauere Prognose für 2020.
Nach den ersten drei Monaten des Jahres stand unter dem Strich ein Verlust von 29 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Fraport noch einen Gewinn von 30,5 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz brach um knapp 18 Prozent auf 661 Millionen Euro ein, nachdem der Flugverkehr im Verlauf des März weitgehend zusammengebrochen war. Der operative Gewinn (Ebitda) sackte um knapp 36 Prozent auf 129 Millionen Euro.
Update, 6. Mai, 8 Uhr: Fresenius legt trotz Belastungen durch Corona zum Jahresstart zu
Der Gesundheitskonzern Fresenius ist trotz erster Belastungen durch die Corona-Krise in einigen Geschäftsbereichen mit Zuwächsen bei Umsatz und Konzernergebnis in das Jahr gestartet. Das Dax-Unternehmen bestätigte am Mittwoch vorerst seine Wachstumsziele für 2020, die mögliche Belastungen durch die Pandemie außen vor lassen.
Eine verlässliche Bewertung und Quantifizierung positiver und negativer Effekte sei derzeit noch nicht möglich, teilte Fresenius in Bad Homburg mit.
Im ersten Quartal waren die Erlöse bei Fresenius auch dank guter Geschäfte der Dialysetochter FMC um acht Prozent auf 9,1 Milliarden Euro gestiegen, währungsbereinigt betrug das Plus sieben Prozent. Während das operative Ergebnis bei rund 1,13 Millionen Euro stabil blieb, kletterte das Konzernergebnis um zwei Prozent auf 465 Millionen Euro, um Wechselkurseffekte bereinigt war dies ein Plus von einem Prozent.
Auch FMC bestätigte seine Jahresprognose. Zum Jahresstart hatte die Dialysetochter den Umsatz um neun Prozent auf rund 4,49 Milliarden Euro ankurbeln können. Das Konzernergebnis stieg um vier Prozent auf 283 Millionen Euro. Beide Kennziffern fielen damit besser aus als von Analysten erwartet.
Update, 6. Mai, 7.57 Uhr: Bruce Willis nach Quarantäne mit Demi Moore nun mit Familie vereint
Hollywood-Star Bruce Willis (65) ist nach längerer Trennung während der Corona-Krise nun wieder mit Ehefrau Emma Heming (41) und den beiden Töchtern Mabel (8) und Evelyn (6) vereint. Heming postete auf Instagram-Story gemeinsame Fotos und Videos aus dem ländlichen US-Staat Idaho. Zu einem Video von Evelyn auf einer Schaukel schrieb Heming, dass dieser "kleine Liebling" am 5. Mai seinen sechsten Geburtstag feiern werde.
Die letzten Wochen in Corona-Quarantäne hatte Willis mit Ex-Frau Demi Moore und den älteren drei Töchtern auf deren Familienranch in Idaho verbracht. Moore teilte auf Instagram Fotos der Gruppe beim gemeinsamen Lesen oder beim Verkleiden in grün-weiß gestreiften Pyjamas. Moore und Willis waren bis 1998 elf Jahre miteinander verheiratet.
In dem Podcast "Dopey" erzählte Tochter Scout Willis (28), wie es zu der gemeinsamen Quarantäne gekommen war: Eigentlich wollten Bruce Willis mit Heming und den kleinen Töchtern zusammen von Los Angeles nach Idaho reisen. Doch nachdem eines der Mädchen einen kleinen Unfall hatte und später das Reisen wegen Corona-Auflagen schwieriger wurde, mussten Heming und die Kinder zunächst in Los Angeles zurückbleiben.
Update, 6. Mai, 7.42 Uhr: Weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen
An diesem Mittwoch berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Ministerpräsidenten über weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen.
>> Hier erfahrt Ihr, welche Lockerungen erwartet werden können.
Update, 6. Mai, 6 Uhr: "Covid-Jäger" kämpfen in Tijuana gegen das Coronavirus
"Covid Busters": So nennt sich eine Gruppe Mexikaner in Anlehnung an die "Geisterjäger" der US-Filme. Sie ziehen durch die Straßen der Stadt Tijuana an der US-Grenze und sprühen eine Chlorlösung.
Damit wollen sie im Kampf gegen das neuartige Coronavirus Orte desinfizieren, an denen viele Menschen zusammenkommen - etwa Krankenhäuser und Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs. Das erzählte einer der Männer, Eduardo Equihua, im örtlichen Fernsehen. Hinter ihm prangte an der Tür eines Autos das abgewandelte Logo der "Ghostbusters" - der Geist trägt unter anderem eine Atemschutzmaske.
Geld nehmen die Männer für diese Arbeit nicht, wie sie auf Facebook schreiben. Sie seien Bürger, Freunde und Familienväter, die aus Liebe für und Sorge um ihre Stadt diesen Dienst verrichteten. Sie bitten allerdings darum, ihnen Schutzausrüstung und Sprühgeräte zu spenden. Medienberichten zufolge geben ihnen dankbare Anwohner auch zu essen.
In Mexiko wurden bislang nach offiziellen Angaben gut 26.000 Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 registriert. 2507 Infizierte starben demnach. Tijuana ist eine der am schlimmsten betroffenen Städte.
Update, 6. Mai, 5 Uhr: Kultusminister-Chefin lehnt Unterricht am Abend oder an Samstagen ab
Für die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Stefanie Hubig (51), steht trotz Corona-Pandemie ein Schulunterricht an Samstagen oder in den Abendstunden nicht zur Debatte.
"Wir müssen auch die Belastung unserer Lehrkräfte, aber auch die der Schülerinnen und Schüler wie der Eltern im Blick behalten", sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Auch eine Verkürzung oder Verschiebung der Sommerferien halte sie für falsch.
Von den Bund-Länder-Gesprächen zwischen Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und den Ministerpräsidenten am Mittwoch erwarte sie sich "Leitplanken" für die Schulöffnungen. Allerdings hätten die Länder unterschiedliche Voraussetzungen. "Wir müssen deshalb auch auf regionale Unterschiede und solche zwischen einzelnen Schulen eingehen können", so die SPD-Politikerin.
Laut der Beschlussvorlage für das Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten will der Bund allen Schülern schrittweise unter Auflagen bis zu den Sommerferien eine Rückkehr an die Schulen ermöglichen.
Update, 6. Mai, 4.30 Uhr: Mehr als 120 Millionen Schutzmasken vom Bund verteilt
Der Nachschub an Schutzausrüstung für das medizinische Personal in der Corona-Krise kommt weiter in Gang. Inzwischen wurden über den Bund rund 121 Millionen Schutzmasken beschafft und an die Länder und die Kassenärztlichen Vereinigungen ausgeliefert.
Das geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus einer Übersicht des Gesundheitsministeriums mit Stand von Montag (4. Mai) hervor. Zusammen mit weiteren Masken, die noch nicht ausgeliefert sind, hat sich der Bund demnach inzwischen mehr als 306 Millionen Schutzmasken gesichert. Darin ist auch Material für Bundesbehörden enthalten.
Solche Schutzausstattung ist angesichts der Corona-Pandemie weltweit knapp. Die Bundesregierung ist deswegen im März in eine ergänzende zentrale Beschaffung eingestiegen.
Die Lieferungen werden über die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Länder an Arztpraxen, Kliniken und Pflegeheime weiterverteilt. Die Bundesregierung hat unter anderem auch regelmäßige Luftfrachtkapazitäten ins wichtige Herstellerland China reserviert. Eine Inlands-Produktion von Masken soll durch finanzielle Anreize und Abnahmegarantien angekurbelt werden.
Neben OP-Masken und FFP-Spezialmasken hat der Bund inzwischen auch rund 46 Millionen Handschuhe für das Gesundheitswesen ausgeliefert.
Update, 6. Mai, 4.20 Uhr: DGB warnt vor "Corona-Crash" auf dem Ausbildungsmarkt
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert wegen der Corona-Krise mehr Einsatz von Politik und Wirtschaft für den Bereich Berufsausbildung. "Wir erwarten von Bundesregierung und Arbeitgebern, dass sie um jeden Ausbildungsplatz kämpfen", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack (58) der Deutschen Presse-Agentur anlässlich des Berufsbildungsberichts, der an diesem Mittwoch im Bundeskabinett beraten wird. In dem jährlichen Bericht wird die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ausführlich dargestellt.
"Ein Corona-Crash auf dem Ausbildungsmarkt muss verhindert werden, sonst droht sich die soziale Spaltung zu vertiefen", sagte Hannack.
Auch nach der Krise würden die Unternehmen auf Fachkräfte angewiesen sein, aber schon vor Corona habe nur noch jeder fünfte Betrieb ausgebildet. Um ein weiteres Wegbrechen von Ausbildungsplätzen zu verhindern, schlägt der DGB einen Bonus für Unternehmen vor, die Azubis aus insolventen Betrieben übernehmen.
Die Bundesregierung müsse zudem ein Sonderprogramm für außerbetriebliche Ausbildungsplätze auflegen.
Update, 6. Mai, 4.05 Uhr: Kretschmer für "neuen Umgang" mit Corona-Pandemie
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (44) hat einen "neuen Umgang" mit der Corona-Pandemie gefordert. "Weg von grundsätzlichen Verboten und hin zu einem grundsätzlichen Ja", sagte der CDU-Politiker dem "Spiegel".
"Wir müssen wieder so viel wie möglich zulassen, immer unter genauer Abwägung und mit entsprechenden Hygiene-Konzepten."
"Wir müssen uns mittelfristig an ein Leben mit dem Virus gewöhnen, in dem aber so viel wie möglich normal funktioniert." Er sprach sich deshalb für ein Ampel-Warnsystem aus. "Wenn regional Infektionen gehäuft auftreten, wird erstmal auf Gelb gestellt. Und wenn wir das nicht in den Griff bekommen, geht die Ampel auf Rot."
Dann müssten Schulen zunächst lokal wieder geschlossen werden oder Kontaktsperren wieder gelten, um die Situation beherrschbar zu machen.
Update, 6. Mai, 4 Uhr: Dehoga fordert vor Bund-Länder-Gesprächen erneut Rettungsfonds
Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat vor den Bund-Länder-Gesprächen zu weiteren Lockerungen in der Corona-Krise erneut einen Rettungsfonds für die Branche gefordert.
"Die große Mehrzahl der Betriebe hat jetzt in der achten Woche keine Umsätze mehr", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges der Deutschen Presse-Agentur. "Die hohen Fixkosten laufen weiter, die Situation ist dramatisch."
Am Mittwoch wollen die Ministerpräsidenten der Länder erneut mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) besprechen, für welche Bereiche weitere Erleichterungen in der Corona-Krise in Frage kommen. Einige Bundesländer hatten zuvor erstmals in der Krise auch für die Gastronomie wieder Öffnungen in Aussicht gestellt.
Nachdem Niedersachsen am Montag einen Stufenplan vorlegte, zog Mecklenburg-Vorpommern am Abend mit der Ankündigung nach, seine Gaststätten zu öffnen und noch vor Pfingsten das mehrwöchige Einreiseverbot für auswärtige Touristen zu beenden.
Hartges begrüßte, dass es nun konkrete Vorschläge für die Wiedereröffnung gebe. Sie forderte Bund und Länder zu einem einheitlichen Vorgehen auf. Die Verzweiflung der Betriebe verstärke sich zunehmend. "Und in der Phase des Wiederhochfahrens werden wir im Vergleich zum Vorjahr sicherlich nur 30 bis 50 Prozent der Umsätze haben."
Ohne direkte Finanzhilfen würden Tausende Betriebe die Corona-Krise nicht überleben.
Update, 6. Mai, 3 Uhr: Politikerinnen von FDP und Grünen uneins über Bundesliga-Start
Britta Dassler (55), sportpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, glaubt an eine zeitnahe Fortsetzung der Bundesliga. "Wir brauchen schnell eine politische Entscheidung. Fußball ist nicht nur Volkssport, sondern auch Medizin für die Seele. Die DFL hat mit einem Hygienekonzept inklusive Infektionsmonitoring und Schnelltests ihren Beitrag geleistet", sagte Dassler der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Nun müssten alle Spieler und Verantwortlichen in die Pflicht genommen werden, "die Auflagen vollumfänglich und ernsthaft umzusetzen. Dann könnte der Ball bald wieder rollen."
Für die Clubs gehe es auch um das wirtschaftliche Überleben. Klar sei aber auch, dass das "oberste Gebot bei allen Lockerungen im Breiten- und Spitzensport der Gesundheitsschutz bleibt", sagte Dassler.
Am Mittwoch soll bei der Schalte mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und den Ministerpräsidenten auch eine Entscheidung über die Wiederaufnahme des seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga fallen.
Grünen-Politikerin Monika Lazar (52) hält eine Fortsetzung der Saison noch im Mai für zu früh. Es darf keine "Extra-Stadionwurst" für den Profifußball geben, sagte sie.
Während besonders exponierte Berufsgruppen wie etwa Pflegerinnen und Pfleger in Pflegeheimen immer noch nicht ausreichend auf Covid-19 getestet werden, wird genau dies nun bei Profifußballern praktiziert, meinte Lazar.
Update, 6. Mai, 2.31 Uhr: Über 50.000 Corona-Infizierte in Peru
Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten ist in Peru auf über 50.000 gestiegen. Bislang haben sich in dem südamerikanischen Land 51.189 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Regierung am Dienstag mitteilte.
1444 Patienten sind an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit hat Peru die zweithöchste Zahl an Infizierten in Lateinamerika nach Brasilien.
Präsident Martín Vizcarra (57) kritisierte, dass sich einige Peruaner nicht an die Ausgangsbeschränkungen hielten und damit ihre Mitbürger und sich selbst in Gefahr bringen. "Wenn wir rausgehen, betrügen wir nicht die Behörden, die Polizei oder die Soldaten - wir betrügen uns selbst", sagte der Staatschef.
Die Toten stünden in einen direkten Zusammenhang mit dem unverantwortlichen Verhalten einiger Bürger.
Update, 6. Mai, 1.22 Uhr: Bund will Sport und Training im Freizeitsport wieder erlauben
Der Bund will den Sport- und Trainingsbetrieb im Breiten- und Freizeitsport in Deutschland unter freiem Himmel unter Bedingungen wieder erlauben. Das geht aus der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwoch hervor.
In der Vorlage wird auf einen entsprechenden Beschluss der Sportminister der Länder vom 28. April Bezug genommen.
Dort werden als Bedingungen für die Wiederaufnahme des Sportbetriebs unter anderem genannt, dass ein ausreichend großer Personenabstand von 1,5 bis 2 Metern gewährleistet und der Sport kontaktfrei ausgeübt wird.
Zudem müssten Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen insbesondere bei der gemeinsamen Nutzung von Sportgeräten konsequent eingehalten werden.
Update, 6. Mai, 1.20 Uhr: Trump: Corona-Verluste bringen mich um den Schlaf
US-Präsident Donald Trump (73) hat den Angehörigen von Opfern in der Corona-Pandemie sein Mitgefühl ausgesprochen. Auf die Frage, was er betroffenen Familien mitteilen wolle, sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) dem Sender ABC:
"Ich will sagen, ich liebe Euch. Ich will sagen, dass wir alles tun, was wir können."
Er fügte mit Blick auf die inzwischen mehr als 70.000 Toten in den USA durch das Virus hinzu: "Ich schlafe nachts nicht, weil ich darüber nachdenke. Es gibt niemanden, der es schwerer nimmt als ich."
Trump äußerte erneut seine Überzeugung, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal wieder an Fahrt aufnehmen und dass das nächste Jahr sehr erfolgreich werde. Der Präsident sagte, er wisse aber, dass das nicht über den Verlust von Angehörigen hinwegtrösten könne.
Update, 6. Mai, 1.17 Uhr: Giffey will in der Corona-Krise pflegende Angehörige entlasten
Menschen, die Angehörige pflegen, müssen aus Sicht von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey in der Corona-Krise besser entlastet werden.
"Wir brauchen mehr als zehn Tage für das Pflegeunterstützungsgeld und kürzere Antragsfristen für die Familienpflegezeit", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Daran arbeite man derzeit mit den Koalitionsfraktionen und den Kollegen im Gesundheits- und Arbeitsministerium.
Um die Pflege eines Angehörigen zu organisieren, können Arbeitnehmer bei einem kurzfristigen Pflegefall für zehn Tage pausieren. In dieser Zeit haben sie Anspruch auf das sogenannte Pflegeunterstützungsgeld.
Mit der Familienpflegezeit haben Arbeitnehmer die Möglichkeit ihre Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang zu reduzieren. Laut Giffey pflegen zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland Angehörige, zwei Millionen von ihnen sind demnach berufstätig.
Update, 6. Mai, 1.15 Uhr: UN-Sicherheitsrat über Corona-Resolution blockiert
Die Welt diskutiert längst über die Wiedereröffnung von Gesellschaften in der Corona-Pandemie - unterdessen ringt der UN-Sicherheitsrat noch immer um eine gemeinsame Haltung.
Die 15 Mitglieder des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen konnten sich nach Angaben aus Diplomatenkreisen bislang nicht auf eine Resolution einigen, die den Ruf von Generalsekretär António Guterres (71) aus dem März nach einer weltweiten Waffenruhe unterstützt.
Hinter verschlossenen Türen wird die Blockade angesichts der weltweiten Krise als Schande und potenzielle diplomatische Katastrophe gesehen.
Hintergrund ist ein Streit zwischen den USA und China über die Rolle der Weltgesundheitsorganisation WHO in dem Beschluss. Die Vereinigten Staaten wollen die WHO, der Präsident Donald Trump (73) Hörigkeit gegenüber China vorwirft, in dem von Frankreich und Tunesien ausgearbeiteten Text nicht erwähnt sehen.
Bei einer informellen Sitzung des Sicherheitsrates am Dienstag deutete China mehreren Diplomaten zufolge aber an, gegen eine Resolution ohne namentliche Nennung der WHO womöglich ihr Veto einzulegen.
Angesichts der Blockade stehen Frankreich und Tunesien vor der Entscheidung, es auf eine Abstimmung mit dem Risiko eines Vetos ankommen zu lassen oder zu hoffen, dass weitere Verhandlungen den Durchbruch bringen.
Die Spaltung des Gremiums schadet seiner Glaubwürdigkeit zunehmend. Deutschlands UN-Botschafter Christoph Heusgen (65) hatte Anfang April bereits die "ohrenbetäubende Stille" des Rates in der Corona-Krise kritisiert.
Update, 6. Mai, 1.10 Uhr: Großveranstaltungen wohl mindestens bis Ende August verboten
Großveranstaltungen wie Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals, Dorf-, Straßen- oder Schützenfeste sowie Kirmes-Veranstaltungen bleiben wegen der Corona-Pandemie untersagt.
"Wegen der immer noch gegebenen Unsicherheit des Infektionsgeschehens ist davon auszugehen, dass dies auch mindestens bis zum 31. August so bleiben wird." Das geht aus der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Regierungschefs der Länder an diesem Mittwochmittag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Update, 6. Mail, 1.05 Uhr: Giffey sieht "Rückfall in traditionelle Rollenbilder"
Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (42) sieht in der Corona-Krise Rückschritte bei der Gleichstellung von Frauen. "Wir erleben jetzt häufiger einen Rückfall in traditionelle Rollenbilder", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Einerseits arbeiteten in den Berufen, die jetzt systemrelevant seien, fast 80 Prozent Frauen: im Supermarkt, im Krankenhaus, im Pflegeheim, in der Kita-Notbetreuung, sagte Giffey. "Es sind aber auch die Frauen, die die größte Last der Sorgearbeit übernehmen."
Auch die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Jutta Allmendinger (63), warnte vor einer "Rolle rückwärts" in der Gleichstellung.
Frauen, speziell Mütter, hätten ihren Erwerbsumfang bereits in den ersten Wochen der Krise deutlich stärker reduziert als Männer, sagte sie der "Welt".
"Sie tun das, weil es nicht anders geht, weil sie zurückstehen müssen. Sie arbeiten also wie in früheren Zeiten viel mehr für das Wohlergehen der Familie, eine wichtige, aber unbezahlte Arbeit", so die Soziologin.
Update, 6. Mai, 1 Uhr: Kinderärzte: Schulen und Kitas schneller öffnen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat vor den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65) und den Ministerpräsidenten mehr Tempo bei der Kita- und Schulöffnung gefordert.
"Kitas und Grundschulen müssen - bei klugen Maßnahmen zum Infektionsschutz - schneller wieder geöffnet werden", sagte Präsident Thomas Fischbach der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Das mag Lehrern und Erziehern einiges abverlangen. Aber es ist allemal besser, als die Kinder in ihren vier Wänden verkümmern zu lassen. Und das würde passieren."
Kritik übte Fischbach an den bundesweit unterschiedlichen Regelungen: "Es streiten nicht nur die Länderchefs untereinander, auch jeder Landrat und Bürgermeister bastelt sich eigene Regeln. Dadurch verlieren wir wertvolle Zeit zum Schaden der Kinder und Jugendlichen und ohne jeden epidemiologischen Sinn."
"Seit Mitte März sind Millionen von Kindern von sozialen Kontakten ausgesperrt. Da muss man doch den Beweis antreten, dass das notwendig und sinnvoll ist", sagte Fischbach. Inzwischen sei nachgewiesen, dass Kinder deutlich seltener krank würden als Erwachsene.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (42) appellierte an die Bundesländer, sich auf einen Zeitplan zur Öffnung der Kitas zu einigen. "Ich hoffe, dass sich die Länder auf konkrete Zeitpunkte für die nächsten Stufen verständigen - die erweiterte Notbetreuung und auch den eingeschränkten Regelbetrieb in den Kitas und in der Kindertagespflege", sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
"Aus meiner Sicht müssen konkrete Schritte noch im Mai erfolgen."
Update, 6. Mai, 0.51 Uhr: Bund will schrittweise Rückkehr aller Schüler ermöglichen
Der Bund will allen Schülern angesichts der positiven Entwicklung der Infektionszahlen in der Corona-Krise schrittweise unter Auflagen bis zu den Sommerferien eine Rückkehr an die Schulen ermöglichen.
Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf etwa wegen der häuslichen Situation oder der technischen Ausstattung sollten "möglichst umgehend gezielte pädagogische Präsenzangebote an den Schulen erhalten", heißt es in der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Regierungschefs der Länder an diesem Mittwochmittag.
Update, 6. Mai, 0.45 Uhr: Bund will Öffnung aller Geschäfte in Corona-Krise erlauben
Der Bund schlägt den Ländern angesichts der positiven Entwicklung der Corona-Infektionszahlen vor, alle Geschäfte wieder zu öffnen - ohne Quadratmeterbegrenzung.
Es müssten Auflagen zur Hygiene, der Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen erfüllt werden, heißt es in der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Regierungschefs der Länder an diesem Mittwochmittag.
Wichtig sei dabei, dass eine maximale Personenzahl von Kunden und Personal bezogen auf die Verkaufsfläche vorgegeben werde, heißt es weiter.
Update, 6. Mai, 0.35 Uhr: Bund will Verantwortung für weitere Lockerungen Ländern überlassen
Der Bund will die Verantwortung für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen den Ländern überlassen, besteht aber auf eine Obergrenze von Neuinfektionen, ab der wieder härtere Beschränkungen greifen müssen.
Die Länder sollten sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werde, heißt es in der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwoch.
Update, 6. Mai, 0.20 Uhr: Bund will grünes Licht für Profifußball geben
Der Bund will dem deutschen Profifußball grünes Licht für die Wiederaufnahme des seit Mitte März wegen der Corona-Krise ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben.
"Dem Beginn des Spielbetriebs muss eine zweiwöchige Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen", heißt es in der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (65) mit den Regierungschefs der Länder an diesem Mittwoch.
Als voraussichtlicher Termin für den Beginn der Geisterspiele ohne Zuschauer gilt der 15. oder der 21. Mai - ein genauer Termin ist in der Beschlussvorlage offen gelassen.
Update, 6. Mai, 0.05 Uhr: Ramelow mahnt zur Besonnenheit in Corona-Pandemie
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (64) hat in der Debatte um Lockerungen in der Corona-Pandemie zur Besonnenheit aufgerufen.
"Die Entwicklung der Pandemie ist regional sehr unterschiedlich, auch in den Bundesländern selbst. Entscheidungen, die im Landesinneren funktionieren, führen an den Ländergrenzen zu Problemen. Wenn beispielsweise in Sonneberg plötzlich die Bayern die Baumärkte besuchen oder die Westsachsen in Greiz", sagte der Linke-Politiker der "Süddeutschen Zeitung".
In Thüringen gebe es Regionen, in denen seit 14 Tagen keine Neuinfektion zu verzeichnen sei - und mit dem Landkreis Greiz zugleich eines der am stärksten betroffenen Gebiete in ganz Deutschland.
"Wenn mein Kollege Reiner Haseloff (66) in Sachsen-Anhalt nun Kleingruppen von fünf Leuten erlaubt, ist das mit Blick auf das dortige Fallgeschehen nachvollziehbar. Solange wir gemeinsam die Generallinie halten, und die lautet noch immer: Zurückhaltung."
In einem weiteren Interview sagte Ramelow dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch): "Der Föderalismus bietet uns eine Chance - nämlich die Chance, dass wir unterschiedliche Wege gehen können."
Zwar könne er "das Wort Lockerung überhaupt nicht leiden", weil es signalisiere, als würde es wieder werden, wie es mal gewesen sei, sagte Ramelow. Stattdessen gehe es um "die Rückkehr in einen Alltag, der nicht mehr so sein wird, wie er vor dem 12. März war".
Update, 6. Mai, 0.02 Uhr: DOSB-Sportchef: Schwer, ein Bild von Tokio-Spielen zu entwickeln
Die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio werden als Folge der Corona-Pandemie besonders sportlich unkalkulierbar werden.
"Die Tokio-Spiele werden insofern anders sein, weil man in den Sportarten und Disziplinen noch keine Planungssicherheit für den Leistungsaufbau in Richtung Spiele hat", sagte Dirk Schimmelpfennig (58), Vorstand Leistungssport im Deutschen Olympischen Sportbund, im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
"Es ist sehr schwer, heute schon ein Bild von den Olympischen Spielen 2021 zu entwickeln", sagte er. Wie hoch wird das Leistungsniveau sein, wie wird es mit der Chancengleichheit durch die Einschränkungen in der Corona-Krise aussehen? Wie weit sind Medaillenprognosen möglich?
"Wesentlich ist, dass wir wieder nach und nach verantwortungsvoll in den Bereich der Normalität zurückfinden, den die Athleten lieben und machen wollen", erläuterte Schimmelpfennig.
"Erst dann wird man irgendwann einschätzen können, was im nächsten Sommer in Tokio überhaupt möglich ist." Bisher galten die 42 Medaillen der Rio-Spiele 2016 als Orientierung für ein Abschneiden.
Titelfoto: dpa/SC Freiburg/Marcel Burger