Coronavirus: Kritik an US-Entscheidung für weniger Tests ohne Symptome

Deutschland/Welt - Nachdem die Infektionszahlen in Zusammenhang mit einer Erkrankung am neuartigen Coronavirus lange Zeit rückläufig waren, steigen sie nun wieder an.

Selbst US-Präsident Trump trägt inzwischen Maske.
Selbst US-Präsident Trump trägt inzwischen Maske.  © Patrick Semansky/AP/dpa

Mindestens Abstand halten und Maske tragen wird wohl deshalb noch für einige Zeit auf der Tagesordnung stehen.

Alles über den aktuellen Stand und den weiteren Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es >>> hier im Ticker.

Update, 27. August, 23.12 Uhr: Haseloff verteidigt Corona-Sonderrolle

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die Sonderrolle seines Landes bei den Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie verteidigt. Zugleich verwies er am Donnerstagabend in den ARD-"Tagesthemen" auf die demokratischen Grundrechte, die durch das Berliner Demonstrationsverbot für Gegner von Schutzmaßnahmen eingeschränkt würden.

Die Infektionszahlen in seinem Bundesland seien niedrig, sagte Haseloff. Verschärfungen könne er da kaum vor den Bürgern oder Gerichten begründen. Gefragt, ob er auf Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen Rücksicht nehmen wolle, sagte er: "Es ist eher ein Thema der Verlässlichkeit und auch der Rechtssicherheit."

Wenn immer mehr Menschen die Maßnahmen nicht mehr annähmen, gehe die politische Akzeptanz verloren. Zurückhaltend äußerte sich Haseloff zum Verbot der für das Wochenende geplanten Großdemonstration gegen die Anti-Corona-Politik in Berlin. Er verstehe das aus Infektionsschutz-Gründen, sagte er, aber es würden auch freiheitliche, demokratische Grundrechte eingeschränkt.

15 der 16 Bundesländer hatten am Donnerstag beschlossen, dass künftig ein Mindestbußgeld von 50 Euro bei Verstößen gegen die Maskenpflicht gelten soll - nur Sachsen-Anhalt schert aus und macht nicht mit.

"Ich bin dafür, dass wir eine Reglung finden, die bundeseinheitlich gilt", sagte Haseloff weiter. Aber der Staat müsse auch darauf achten, dass er auch die Mittel zur Durchsetzung von Festlegungen habe. Im Fokus stehe nun die Bewältigung des Rückstroms der Urlauber. "Da ist vieles nicht im Lot."

Reiner Haseloff (CDU) gibt in der Staatskanzlei den Medienvertretern ein Pressestatement.
Reiner Haseloff (CDU) gibt in der Staatskanzlei den Medienvertretern ein Pressestatement.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB

Update, 27. August, 22.40 Uhr: Startschuss für digitale Spielemesse Gamescom fällt online

Eine bunte Eröffnungs-Show voller Spiele-Neuheiten hat am Donnerstagabend den Startschuss für die Gamescom gegeben. Erstmals findet die auch international bedeutsame Messe für Computer- und Videospiele wegen der Corona-Krise ausschließlich digital statt. 

Die Gamescom falle diesmal schon etwas anders aus als gewohnt, sagte Moderator Geoff Keighley zum Start der "Opening Night Live" in seinem Studio in Los Angeles. Aber die noch für dieses Jahr angekündigten neuen Spielekonsolen Xbox Series X von Microsoft und Sonys Playstation 5 würden noch für viel Veränderungen sorgen.

Erstmals war auch eine längere Spielszene des Games "Ratchet & Clank: Rift Apart", zu sehen, einem intergalaktichen Abenteuer von Insomniac Games, das die technischen Leistungen der noch für dieses Jahr erwarteten Playstation 5 unter Beweis stellen soll. Verzögerungen durch Ladezeiten etwa sollen dank der Ausstattung der Konsole Geschichte sein.

Von Freitag bis Sonntag haben die Ausrichter für ein reichhaltiges Online-Programm der Messe gesorgt, die in diesem Jahr unter dem Motto "Spielend in die Zukunft" steht. Zahlreiche Neuheiten werden ebenfalls online vorgestellt. 

Die "Besucher" haben die Möglichkeit, neue Games-Titel über die Cloud selbst anzuspielen, Talkrunden zuzuhören und Neuigkeiten aus erster Hand zu erfahren. Spieleentwickler wie Ubisoft laden auch zu Turnieren ein, in denen mehrere Spieler in ausgewählten Titeln mit- und gegeneinander antreten können.

Am Freitag findet parallel auch der Gamescom Congress als Digital-Konferenz statt. Er wird von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) eröffnet. Auf dem Gamescom Congress geht es auch um die Frage, was Games mit Demokratie und gesellschaftliche Vielfalt zu tun haben. In über 20 Programmpunkten und mehr als 60 Vorträgen steht das "Digitale Lernen" und die Frage im Mittelpunkt, wie Games im Schulalltag eine unterhaltsame und lehrreiche Bereicherung sein können. 

Eine Besucherin testet auf der Gamescom mit einer VR-Brille ein Computerspiel. (Archivbild)
Eine Besucherin testet auf der Gamescom mit einer VR-Brille ein Computerspiel. (Archivbild)  © dpa/Henning Kaiser

Update, 27. August, 21.55 Uhr: Spaniens Regierung warnt Eltern vor Schulboykott: "Präsenzpflicht"

Vor dem Hintergrund steigender Corona-Neuinfektionen in Spanien hat die Zentralregierung die Eltern vor einem Schulboykott aus Angst vor dem Virus gewarnt. "Die Präsenz in den Klassenräumen ist Pflicht", sagte Bildungsministerin Isabel Celaá nach einem Treffen mit Vertretern der verschiedenen Regionen des Landes zur Vorbereitung des je nach Schultyp und Region für Anfang bis Mitte September angesetzten Neustarts des Unterrichts.

Bei dem Treffen wurden neben dem von vielen Elternverbänden abgelehnten Präsenzunterricht weitere Vorsichtsmaßnahmen und Regeln beschlossen. So wird für Kinder ab sechs Jahren auf dem Schulgelände fast immer und überall Maskenpflicht gelten - auch dann, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern gewahrt werden kann. Lehrer und Schüler werden sich täglichen Temperaturmessungen unterziehen müssen.

Die Schulen sind in Spanien seit Mitte März geschlossen. Der unmittelbar bevorstehende Neustart des Unterrichts hatte zuletzt für viele Diskussionen gesorgt. In Madrid und anderen Regionen kündigten Lehrer Streiks an, Elternverbände drohten mit einem Unterrichtsboykott.

Die Neuausbrüche bereiten in Spanien immer mehr Sorgen. Am Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium in Madrid 3781 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist die höchste Zahl seit Ende des Corona-Notstandes im Juni.

Isabel Celaá, Bildungsministerin von Spanien, nimmt nach einem Treffen mit den Regionalpräsidenten, um den Beginn des neuen Schuljahres zu koordinieren, an einer Pressekonferenz teil.
Isabel Celaá, Bildungsministerin von Spanien, nimmt nach einem Treffen mit den Regionalpräsidenten, um den Beginn des neuen Schuljahres zu koordinieren, an einer Pressekonferenz teil.  © dpa/Óscar J.Barroso/Europa Press

Update, 27. August, 21.45 Uhr: Bootsmigranten harren vor Malta seit drei Wochen auf Tanker aus

Im Mittelmeer warten rund 230 aus Seenot gerettete Bootsmigranten auf zwei Schiffen auf Zuweisung eines sicheren Hafens. 27 Menschen harrten seit mehr als drei Wochen auf dem Frachtschiff "Maersk Etienne" in der Nähe von Malta aus, berichtete die Hilfsorganisation Sea-Watch am Donnerstag. 

Der dänische Tanker habe die Migranten am 4. August aufgenommen. Ein Sprecher des Transportunternehmens Maersk bestätigte dies. Nach Reederei-Angaben werden die Menschen, darunter ein Kind und eine Schwangere, seitdem von der Crew versorgt. Allerdings sei der Tanker "nicht für Passagiere gebaut und es bedarf einer internationalen Lösung für die gestrandeten Migranten", hatte es in einer Erklärung des Unternehmens geheißen.

Zudem hatte das neue deutsche Hilfsschiff "Sea-Watch 4" bei seiner ersten Fahrt im Seegebiet vor Libyen seit 22. August insgesamt 202 Menschen an Bord genommen, wie die Organisatoren erläuterten. Das Schiff wird von einem breiten Bündnis, darunter die Evangelische Kirche, betrieben. Inzwischen sei ein Jugendlicher mit Treibstoff-Verbrennungen durch die italienische Küstenwache abgeholt worden.

Sea-Watch habe in Italien und Malta um Zuweisung eines sicheren Hafens gebeten. Die Verantwortlichen in Valletta hätten die Anfrage für die "Sea-Watch 4" abgewiesen. Sowohl Italien als auch Malta beklagen, dass sie mit den ankommenden Migranten von den EU-Partnern alleine gelassen würden. In Süditalien sind viele Auffanglager überfüllt. Rom setzt auch Quarantäne-Schiffe ein, denn die Migranten müssen wegen der Corona-Pandemie zwei Wochen in Isolation. Die Zahl der Menschen, die in Libyen und Tunesien ablegen und Italien ansteuern, war im Sommer sprunghaft gestiegen. 

Helfer des Seenotrettungsschiffs "Sea-Watch 4" übergeben einen jugendlichen Flüchtling mit Treibstoff-Verbrennungen an die italienische Küstenwache.
Helfer des Seenotrettungsschiffs "Sea-Watch 4" übergeben einen jugendlichen Flüchtling mit Treibstoff-Verbrennungen an die italienische Küstenwache.  © dpa/Chris Grodotzk/Sea-Watch.org

Update, 27. August, 20.07 Uhr: Leverkusen-Profi Bailey muss für Quarantäne auf Jamaika bleiben

Bayer Leverkusens Profi Leon Bailey muss für seine Corona-Quarantäne weiter auf Jamaika bleiben. Weil der für Mittwochabend terminierte Rückflug des Offensivspielers aus seiner Heimat nicht wie geplant starten konnte, verbringt der 23-Jährige die verordnete häusliche Quarantäne von 14 Tagen auf der Karibik-Insel. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Donnerstagabend mit.

Die jamaikanischen Behörden hatten den Privatflug Baileys kurz vor dem Start nach Deutschland aufgrund von coronabedingten örtlichen Hygieneverordnungen kurzfristig verhindert, teilte Bayer mit. Damit fehlt Bailey am Freitag bei der vorgesehenen Corona-Testung der Werkself in Leverkusen.

Bailey war bei der Geburtstagsfeier des mit dem Coronavirus infizierten Sprint-Olympiasiegers Usain Bolt (34). Danach begab er sich am Dienstag in Selbstisolation und sollte den Rest der Quarantäne in Leverkusen verbringen. 

Leverkusens Leon Bailey.
Leverkusens Leon Bailey.  © dpa/Alexander Hassenstein/Getty Images Europe/Pool

Update, 27. August, 20.05 Uhr: Müller verteidigt Berliner Demonstrationsverbot

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat das Verbot einer geplanten Demonstration von Gegnern der Corona-Politik verteidigt. Wenn schon von vornherein angekündigt werde, Corona-Regeln nicht zu achten, dann sei das von vornherein eine Gefährdung vieler Menschen, sagte Müller am Donnerstag.

Das gelte nicht nur für die Teilnehmer selbst. "Die Demonstranten gehen zurück, sie fahren mit dem ÖPNV nach Hause, sie gehen an den Arbeitsplatz, sie gehen in die Familie. Und überall bei diesen Kontakten gefährden sie wieder andere", sagte Müller. "Und sie senden ein Signal aus, dass nicht wichtig ist, was im Zusammenhang mit der Pandemie beschlossen wird. Das können wir so nicht akzeptieren."

Die Berliner Polizei hatte eine für Samstag in der Hauptstadt geplante Demonstration untersagt. Bei dem zu erwartenden Teilnehmerkreis sei mit Verstößen gegen die geltende Infektionsschutzverordnung zu rechnen, hatte Innensenator Andreas Geisel (SPD) erklärt, der aber auch angab, "Corona-Leugnern, Reichsbürgern und Rechtsextremisten" keine Bühne bieten zu wollen. Die Veranstalter gehen rechtlich gegen das Verbot vor.

Berlins Vize-Regierungschefin Ramona Pop (Grüne) sagte, massenhafte und massive Gewaltandrohungen im Internet nach dem Demoverbot hätten im Senat für Entsetzen gesorgt. "Wir gucken besorgt auf dieses Wochenende und rufen zur Besonnenheit auf", so Pop. Sie hoffe, dass es nicht zu einer Gewalteskalation komme, wie sie im Netz von manchen angekündigt werde.

Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin.
Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin.  © dpa/Fabian Sommer

Update, 27. August, 19.55 Uhr: Libanon lockert Ausgangsbeschränkungen

Trotz weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen hat der Libanon seine strikten Ausgangsbeschränkungen gelockert. Mehr als drei Wochen nach der verheerenden Explosion im Hafen der Hauptstadt Beirut reagierte die Regierung damit am Donnerstag unter anderem auf Proteste von Restaurantbesitzern.

Die meisten Geschäfte, Einkaufszentren, Märkte und Restaurants dürfen von Freitag an wieder öffnen, allerdings nur mit einer Kapazität von bis zu 50 Prozent, wie das libanesische Innenministerium mitteilte. Die Ausgangssperre wird um vier Stunden gekürzt und gilt dann von 22 bis 6 Uhr Ortszeit (21 bis 5 Uhr MESZ).

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektion war nach der Explosion Anfang des Monats deutlich angestiegen. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete an den meisten der vergangenen Tage mehr als 500 neue Fälle. Insgesamt hat das Land bisher offiziell mehr als 14.000 Corona-Infektionen und fast 140 Tote registriert.

Als Reaktion auf den Anstieg traten am vergangenen Freitag erneut strikte Ausgangsbeschränkungen in Kraft, die zwei Wochen gelten sollen. Besitzer von Restaurants und Cafés drohten jedoch, wieder zu öffnen und keine Steuern mehr zu zahlen, da sie seit Monaten schwere Verluste verbuchten. Das Land leidet schon seit vergangenem Jahr unter einer der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Die Pandemie und die Explosion haben die Lage weiter verschärft.

Passanten gehen an geschlossenen Geschäften mit heruntergelassenen Rolläden vorbei.
Passanten gehen an geschlossenen Geschäften mit heruntergelassenen Rolläden vorbei.  © dpa/XinHua/Khalid

Update, 27. August, 19.50 Uhr: Köln-Karnevalisten planen Sessionsstart am 11.11. "in kleiner Runde"

Angesichts der neuen Corona-Auflagen für Großveranstaltungen in NRW planen die Kölner Karnevalisten einen alternativen Start in die Session am 11.11. - mit deutlich weniger Besuchern. Wegen der Infektionszahlen sei eine Sessionseröffnung in kleiner Runde mit Live-Übertragung im WDR das wahrscheinlichste Szenario, erklärte der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, am Donnerstagabend. 

"So können auch zuhause an den Bildschirmen möglichst viele Jecken dabei sein", sagte er. Für die vielen anderen spontanen Karnevalsfeiern am 11.11. müsse die Stadt klare Regeln definieren.

Für die Veranstaltungen im kommenden Jahr hätten die neuen Vorgaben erstmal keine Konsequenzen, sagte Kuckelkorn. "Das Festkomitee und die uns angeschlossenen Gesellschaften arbeiten seit Monaten auch an alternativen Varianten für unsere Veranstaltungen im Januar und Februar." Die Karnevalisten hätten der NRW-Landesregierung dazu ein Konzept für Veranstaltungen in Sälen und Open Air vorgelegt. 

"Das Konzept wird derzeit geprüft, wir rechnen mit einer Rückmeldung Mitte September und können dann unsere Pläne weiter konkretisieren", so der Festkomitee-Präsident. Besonders in Krisenzeiten könne der Karneval ein wichtiger Trostspender für die Menschen sein, betonte er.

Bund und Länder hatten vereinbart, dass Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind, bis mindestens Ende Dezember 2020 nicht stattfinden sollen. In NRW müssen Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen künftig zudem von den Kommunen mit dem Land NRW abgestimmt werden. Dies sei auch eine Lehre aus dem Fall Düsseldorf, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstag. Dort hatte die Stadt ein Konzert mit 13.000 Besuchern genehmigt, inzwischen ist es auf einen späteren Termin verschoben.

Der Rosenmontagszug fährt am Düsseldorfer Rathaus vorbei.
Der Rosenmontagszug fährt am Düsseldorfer Rathaus vorbei.  © dpa/Fabian Strauch

Update, 27. August, 19 Uhr: Familienfeste bleiben in MV mit bis zu 75 Personen möglich

Bei privaten Feiern können in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin 50 Menschen zusammen kommen. Bei besonderen Anlässen, wie Hochzeiten, können es auch bis zu 75 sein, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag nach einer Bund-Länder-Videoschalte sagte. Bund und Länder einigten sich dabei nach intensiver Diskussion nicht auf bundesweit geltende Obergrenzen.

Es habe den Vorschlag gegeben, Familienfeiern wieder einzuschränken, für private Feiern zu Hause auf 25 und in der Gastronomie auf 50 Personen, sagte Schwesig. "Da ist die gute Nachricht: Das wird so nicht kommen." 

Mecklenburg-Vorpommern könne bei seiner bisherigen Regelung bleiben, egal, wo gefeiert werde - ob zu Hause oder in der Gaststätte.

Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, beantwortet nach der Kabinettssitzung Fragen von Medienvertretern zur aktuellen Corona-Lage.
Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, beantwortet nach der Kabinettssitzung Fragen von Medienvertretern zur aktuellen Corona-Lage.  © dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild

Update, 27. August, 18.55 Uhr: Berliner Fußball-Verband verschiebt Saisonstart um eine Woche

Der Saisonstart im Berliner Amateur-Fußball muss mindestens um eine Woche verschoben werden. Wie der Berliner Fußball-Verband (BFV) am Donnerstag mitteilte, sollen die ersten Partien unterhalb der sechstklassigen Berlin-Liga nun nicht an diesem Wochenende, sondern am 5./6. September ausgetragen werden.

Grund für die Verschiebung sind Probleme mit der Umsetzung des wegen der Corona-Pandemie geltenden Rahmen-Hygienekonzepts. "Dieses Konzept bringt riesige organisatorische Herausforderungen für die Berliner Fußballvereine mit sich, die innerhalb weniger Tage zwischen dem BFV und den Behörden nicht gelöst werden konnten", hieß es in einer Pressemitteilung.

Als problematisch wird unter anderem die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern in Kabinenräumen und die Begrenzung auf zwei Spiele pro Platz an einem Wochenende angesehen. "Damit wäre ein geregelter Amateur-Spielbetrieb in Berlin nicht möglich", hieß es vom BFV.

Sollten sich die Probleme nicht lösen lassen, ist laut BFV sogar "eine ordnungsgemäße Durchführung der Saison gefährdet". "Politik und Sport müssen diese Herausforderung nun Hand in Hand bewältigen, mit dem Grundsatz, Sport zu ermöglichen und die Gesundheit aller nicht zu gefährden", forderte BFV-Präsident Bernd Schultz. 

Zwei Fußballer auf einem Kunstrasenplatz.
Zwei Fußballer auf einem Kunstrasenplatz.  © dpa/Marc Tirl/dpa-Zentralbild

Update, 27. August, 18.50 Uhr: Kritik an US-Entscheidung für weniger Tests ohne Symptome

Die Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde CDC, Coronavirus-Tests bei Personen ohne Symptome zurückzufahren, ist in den USA auf Experten-Kritik gestoßen. Der renommierte Immunologe Anthony Fauci sagte dem Sender CNN am Mittwoch, das könne das falsche Gefühl vermitteln, dass es keine große Gefahr der Virus-Übertragung durch Menschen ohne Symptome gebe.

Die CDC hatte am Montag ihre Richtlinie geändert. Zuvor wurde allen Personen, die sich in der Nähe eines Erkrankten aufhielten, empfohlen, sich testen zu lassen - auch wenn sie keine Symptome aufwiesen. Jetzt heißt es, ein Test sei nicht unbedingt nötig - außer man gehöre zu einer Risikogruppe.

Maria van Kerkhove, die WHO-Spezialistin für Covid-19, machte klar, dass dies gegen die WHO-Empfehlungen verstößt: "Kontakte sollten wenn immer möglich getestet werden, unabhängig davon, ob sie Symptome zeigen", sagte sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Genf. Auch Patienten ohne Symptome könnten das Virus übertragen. Es sei aber wichtig, alle Übertragungsketten zu unterbrechen.

Der für das Coronavirus-Testprogramm in den USA zuständige Brett Giroir verteidigte den Schritt. Es gehe darum, die Ressourcen besser einzuteilen, sagte er. Er betonte, dass es keinen politischen Druck für diese Entscheidung gegeben habe. Präsident Donald Trump hatte vor einigen Wochen gesagt, die Fallzahlen in den USA seien so hoch, weil zu viel getestet werde. Es blieb unklar, ob Trump das als Scherz oder ernst gemeint hatte.

Maria van Kerkhove, Technische Leiterin des WHO-Programms für gesundheitliche Notfälle, nimmt an einer Pressekonferenz im WHO-Hauptsitz teil.
Maria van Kerkhove, Technische Leiterin des WHO-Programms für gesundheitliche Notfälle, nimmt an einer Pressekonferenz im WHO-Hauptsitz teil.  © dpa/Fabrice Coffrini/KEYSTONE

Update, 27. August, 18.43 Uhr: Ordnungsamt leitet nach Party mit Corona-Infiziertem Verfahren ein

Nach der Party mit einem Corona-Infiziertem in einem Nürnberger Nachtclub hat das Ordnungsamt ein Verfahren gegen den Betreiber eingeleitet. Nach Angaben der Stadt Nürnberg vom Donnerstag wird ihm vorgeworfen, dass er seinen Club möglicherweise "unter dem Deckmantel einer geschlossenen Gesellschaft" für weitere Gäste öffnete.

"Im vorliegenden Fall geht das Ordnungsamt davon aus, dass es sich nicht nur um eine private Feier gehandelt hat", sagte ein Sprecher der Stadt. Damit verstieß der Betreiber gegen die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Ihm droht nun ein Bußgeld in Höhe von 5000 Euro. Bereits zuvor hatten stichprobenartige Anrufe bei Teilnehmern ergeben, dass nicht alle Gäste in dem Nachtclub zu einer privaten Geburtstagsfeier gehörten.

Bislang habe sich unter den ermittelten Gästen niemand mit dem Coronavirus infiziert. "Alle Tests in Nürnberg und im Landkreis waren negativ", sagte der Sprecher der Stadt. Nach Angaben des Landratsamts Fürth gilt das Gleiche die Stadt und den Landkreis Fürth. Jedoch konnten noch nicht alle Personen ermittelt werden.

Die Feier vom 15. auf den 16. August hatte ein Gast besucht, der positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden war und der eigentlich unter Quarantäne stand.

Im Nürnberger "Mach 1" stieg die möglicherweise verbotene Party.
Im Nürnberger "Mach 1" stieg die möglicherweise verbotene Party.  © vifogra / Eberlein

Update, 27. August, 18.40 Uhr: Senat verlängert Verbot von Großveranstaltungen bis Jahresende

Großveranstaltungen im Freien mit mehr als 5000 Teilnehmern bleiben in Berlin bis Ende des Jahres untersagt. 

Der Senat verlängerte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag ein entsprechendes Verbot, das bisher bis zum 24. Oktober galt, bis zum 31. Dezember.

Titelfoto: Alex Brandon/AP/dpa

Mehr zum Thema Coronavirus: