Coronavirus: Besatzungsmitglied auf US-Flugzeugträger stirbt an Infektion
Deutschland/Welt - Das Coronavirus breitet sich in Deutschland zum Glück etwas langsamer aus. Die derzeitige Lage hat jedoch weiterhin drastische Auswirkungen auf das Leben.
Nahezu alle öffentlichen Veranstaltungen und Sportevents sind abgesagt, Schulen und Kitas noch immer geschlossen.
Mittlerweile gibt es 127.854 bestätigte Infektionen in Deutschland, 3022 Todesfälle und 60.300 Genesene (Stand 13. April, 8.30 Uhr).
Besonders betroffen sind noch immer die Bundesländer Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Die USA brechen noch immer tragische Rekorde: 557.571 Infizierte (Stand 13. April, 8.30 Uhr) - nirgends gibt oder gab es derart viele neue Fälle.
In Italien gibt es derzeit 156.363 Nachweise. Der traurige neue Spitzenreiter Europas ist Spanien mit 166.831 infizierten Menschen (Stand 13. April, 8.30 Uhr).
Weltweit gibt es über 1,85 Millionen bestätigte Fälle (Stand 13. April, 8.30 Uhr).
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Update, 13. April, 16.45 Uhr: Hafturlaub für in Iran verurteilte Britin verlängert
Die im Iran wegen Spionage verurteilte Britin Nazanin Zaghari-Ratcliffe muss erst später wieder ins Gefängnis zurück. Dies teilte ihr Anwalt Mahmud Behsadi-Rad am Montag der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA mit.
Wegen der Coronakrise und des persischen Neujahrs am 20. März hatte Zaghari-Ratcliffe - wie zahlreiche andere Gefängnisinsassen im Iran - Hafturlaub erhalten. Nach Angaben des Anwalts wurde dieser nun bis zum kommenden Sonntag verlängert.
Die Britin muss eine fünfjährige Haftstrafe verbüßen, die sie inzwischen zu mehr als der Hälfte abgesessen hat. Die 40-Jährige war nach einem Besuch bei ihren Eltern 2016 verhaftet worden.
Der Projektmanagerin der Thomson Reuters Stiftung wird zur Last gelegt, mit einem ausländischen Netzwerk versucht zu haben, die Regierung zu stürzen. Zaghari-Ratcliffe wies alle Vorwürfe mehrmals vehement zurück.
Update, 13. April, 16.40 Uhr: Besatzungsmitglied auf US-Flugzeugträger stirbt an Coronavirus-Folgen
Ein Besatzungsmitglied des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" ist an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das Crew-Mitglied sei zuletzt auf die Intensivstation verlegt worden und am Montag an Komplikationen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte die US-Marine mit.
Die Corona-Epidemie hat den Flugzeugträger schwer getroffen: Nach Angaben der US-Marine wurde bei mehr als 550 Besatzungsmitgliedern eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen. Fast alle der fast 5000 Crew-Mitglieder wurden demnach inzwischen getestet.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus liegt der nukleargetriebene und hochgerüstete Flugzeugträger vor der Pazifikinsel Guam und ist inzwischen weitgehend evakuiert worden. Der Coronavirus-Ausbruch auf dem Schiff erschüttert seit mehreren Wochen die US-Marine.
Kapitän Brett Crozier hatte in einem dramatischen Brief, der an die Öffentlichkeit gelangte, um Hilfe der Militärführung und eine rasche Evakuierung des Schiffs gebeten.
Crozier wurde daraufhin entlassen. Kurz darauf reichte dann der zuständige amtierende US-Marineminister Thomas Modly seinen Rücktritt ein, nachdem er wegen abfälliger Äußerungen über Crozier selbst in die Kritik geraten war.
Update, 13. April, 16.33 Uhr: Mallorca bangt um Sommer-Tourismus
Die Sonne scheint, das Thermometer zeigt angenehme 21 Grad: typisches Frühlingswetter auf Mallorca. Und doch ist auf der Insel zu Ostern nichts wie sonst gewesen.
Der Ballermann, die verwinkelten Gassen der Hauptstadt Palma und die Strände sind wegen der Corona-Krise menschenleer. Normalerweise sind die Ostertage auf der gerade bei Deutschen beliebten Baleareninsel der Saison-Auftakt, doch nicht in diesem Jahr. Hotels, Cafés und Andenkenläden sind wegen der für ganz Spanien geltenden Ausgangssperre geschlossen, viele Schaufenster sind leergeräumt.
Vor der Kathedrale, wo die spanische Königsfamilie am Ostersonntag traditionell vor einer jubelnden Menschenmenge für ein Gruppenfoto posiert, ist es so still, dass man die Vögel zwitschern hört.
Auch die anderen Kirchen der Insel sind allesamt geschlossen. Gottesdienste finden trotzdem statt: Die Priester predigen vor leeren Bänken für die Kameras der lokalen Fernsehsender, die den Gläubigen per Streaming die Osterbotschaft übermitteln.
Froh ist diese aber im Frühling 2020 kaum: Neben der Trauer um die mittlerweile mehr als 100 Toten auf den Balearen sind die Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung der vom Tourismus abhängigen Region groß. 2019 verzeichnete der Flughafen Palma allein am Ostersamstag 735 Flüge, in diesem Jahr seien gerade einmal zehn Flüge abgewickelt worden, sagte eine Sprecherin der Flughafenbehörde Aena.
Die Hotels hatten die Ostersaison schon vor Wochen abgeschrieben, aber nun greift der Pessimismus immer weiter um sich. Die Vorsitzende des mallorquinischen Hotelverbandes FEHM, Maria Frontera, mutmaßte im Lokalsender IB3, dass wegen der unsicheren Situation in den Hauptquellmärkten Deutschland und Großbritannien einige Hotels selbst in der Hauptsaison geschlossen bleiben werden: "In diesem Jahr wird es nicht genügend Besucher für alle geben", sagte sie.
Update, 13. April, 16.17 Uhr: Ecuadors Polizei bringt Hunderte Leichen weg
In Ecuador hat eine Sondereinheit der Polizei mehr als 1400 Leichen aus der Hafenstadt Guayaquil abgeholt. Wegen der völligen Überlastung von Gesundheitssystem und Beerdigungsunternehmen durch die Corona-Krise brachte die Einheit seit dem 31. März bereits mindestens 771 Leichen aus Wohnungen und Häusern weg.
631 Tote wurden aus Krankenhäusern geholt, damit sie beigesetzt werden können. Die Millionenmetropole Guayaquil ist in Lateinamerika eine der Städte, die am schlimmsten vom Coronavirus betroffen sind.
Die Angaben wurden vom Leiter der Spezialeinheit, Jorge Wated Reshuan, am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter veröffentlicht. In der Stadt waren Tote zuletzt tagelang in Wohnungen liegengeblieben. Die Leichenhallen der Krankenhäuser waren überfüllt. Selbst auf der Straße wurden Leichen abgelegt.
Wegen der weitreichenden Ausgangsbeschränkungen in Ecuador kamen die Bestattungsunternehmen mit der Arbeit kaum hinterher.
Nach einem Bericht der Zeitung "El Comercio" werden bei Beerdigungen, die von der Regierung organisiert werden, derzeit Särge aus Karton verwendet. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission (Cidh) mahnte: "Wir möchten die Staaten daran erinnern, dass der Umgang mit sterblichen Überresten etwas mit der Achtung der Menschenwürde zu tun hat."
Offiziell hat in Ecuador bislang 333 Corona-Tote zu beklagen. Präsident Lenin Moreno gab kürzlich aber zu, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen dürfte.
Update, 13. April, 16.10 Uhr: Estland will kurzfristig über längeren Notstand entscheiden
Estland will erst kurzfristig über eine Verlängerung des noch bis zum 1. Mai laufenden Corona-Notstands entscheiden.
Regierungschef Jüri Ratas sagte am Ostermontag im Rundfunk, die Ausbreitung des Virus sei noch nicht eingedämmt. "Ob der Ausnahmezustand verlängert oder nicht, wird daher Ende April entschieden." Pläne für zusätzliche Beschränkungen gebe es nicht.
Finanzminister Martin Helme hatte zuvor im Radio bereits eine Verlängerung über den 1. Mai hinaus angekündigt. "Wir werden den Ausnahmezustand am 30. April nicht beenden. Wir müssen diese Maßnahmen beibehalten."Die Entscheidung liegt jedoch beim Regierungschef.
Estland verzeichnete bis Ostermontag 1332 bestätigte Infektionen und 28 Todesfälle. Das Land mit 1,3 Millionen Einwohnern ist damit im Baltikum am stärksten vom Coronavirus betroffen.
Update, 13. April, 16.02 Uhr: So viele Deutsche würden die Corona-Tracking-App nutzen
Mehr als jeder Zweite in Bayern würde sich eine so genannte Tracking App zum schnelleren Eindämmen der Coronavirus-Epidemie installieren. Deutschlandweit zeigten sich 56,1 Prozent der Befragten offen für die Nutzung.
Die App soll anonym erfassen, wer sich im näheren Umfeld des Betreffenden befindet - und im Infektionsfall diese Kontaktpersonen schnell informieren. Bisher läuft diese Information über die Gesundheitsämter. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 13. April, 15.53 Uhr: Vorsichtig zurück in den Alltag: Experten empfehlen Zeitplan
In der Corona-Krise stehen diese Woche erste Entscheidungen über eine Lockerung der strengen Regeln an. Am Mittwoch berät Bundeskanzlerin Angela Merkel darüber mit den Ministerpräsidenten der Länder.
Die nationale Wissenschafts-Akademie Leopoldina plädierte am Montag für einen "realistischen" Zeitplan zurück zur Normalität. Die einflussreichen Wissenschaftler empfahlen, Schulen "sobald wie möglich" wieder zu öffnen - angefangen bei Grundschulen sowie Unter- und Mittelstufen. Dafür gab es Lob.
Merkel und die Ministerpräsidenten beraten darüber, wie nach dem 19. April verfahren wird. Die Runde hatte am 22. März zunächst für zwei Wochen umfassende Einschränkungen beschlossen. Diese wurden dann bis in die Woche nach Ostern verlängert. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 13. April, 15.46 Uhr: Supermärkte in Bulgarien müssen heimische Agrarprodukte anbieten
Das ärmste EU-Land Bulgarien hat zum Schutz heimischer Agrar-Erzeuger in der Corona-Krise die Handelsketten verpflichtet, regionale Produkte anzubieten.
Dabei handelt es sich um Milch und Milcherzeugnisse, Fisch, Fleisch, Eier, Honig sowie Obst und Gemüse. Die Verkaufsstände müssen eine ausreichende Fläche haben und speziell gekennzeichnet sein. Damit sollen die kleinen regionalen Erzeuger unterstützt werden und ihr Gewerbe erhalten bleiben, erläuterte die Regierung in Sofia am Montag ihre Anordnung.
In dem EU-Land sind sowohl heimische als auch ausländische Handelsketten tätig - wie etwa Billa, Kaufland, Lidl und Metro. Die ausländischen Ketten haben auch jetzt bulgarische Erzeugnisse im Angebot - allerdings nicht an Spezialständen.
In den großen Supermarktketten sind Schätzungen zufolge etwa 80 Prozent des Angebots an Obst und Gemüse importiert.
Update, 13. April, 15.41 Uhr: SPD fordert Aufnahme weiterer Kinder aus Lagern in Griechenland
SPD-Chefin Saskia Esken pocht auf die Aufnahme weiterer Kinder aus Flüchtlingslagern in Griechenland. "Im Koalitionsausschuss haben wir mit CDU und CSU vereinbart, dass Deutschland bei der Linderung der Not der Kinder einen angemessenen Beitrag leistet, auch wenn nicht alle Mitgliedstaaten der EU sich beteiligen", sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Mit der Corona-Pandemie sei die Lage für die Menschen in Griechenland nicht einfacher geworden, daher müssten nach der beschlossenen Aufnahme von 50 Kindern weitere Schritte "sehr zügig" folgen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 13. April, 15.29 Uhr: Unicef warnt vor globaler Katastrophe für Kinder
Die Corona-Krise gefährdet nach Unicef-Angaben die fragile Grundversorgung der ärmsten Kinder in vielen Entwicklungsländern und Krisengebieten. "Die Pandemie ist für Millionen Kinder eine existenzielle Gefahr", sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, der Deutschen Presse-Agentur in Köln.
"Nur durch ein internationales koordiniertes Handeln können wir verhindern, dass aus der weltweiten Gesundheitskrise eine globale Katastrophe für Kinder wird."
Unicef-Chefin Henrietta Fore forderte in New York, dass weltweit hunderttausende Kinder in Gefangenschaft freigelassen werden sollten. "Viele werden in engen und überfüllten Räumen mit unzureichendem Zugang zu Ernährungs-, Gesundheits- und Hygienediensten festgehalten - Bedingungen, die die Ausbreitung von Krankheiten wie Covid-19 in hohem Maße fördern", wurde sie in einer Mitteilung zitiert.
Besonders groß ist Unicef Deutschland zufolge die Sorge, dass sich das Virus in den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland und Syrien ausbreite. "Viele Kinder leiden dort bereits an Mangelernährung und anderen Vorerkrankungen und haben neuen Gefahren nur noch wenig entgegenzusetzen", sagte Schneider.
Das Gleiche gelte für Kinder in Ländern der Sahelzone und im südlichen Afrika. Fast 40 Prozent der Afrikaner hätten zu Hause keine Möglichkeit, sich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen.
In Asien sei besonders die steigende Zahl von Infektionen in Bangladesch besorgniserregend. "Mehr als 850.000 Angehörige der Rohingya leben dort in überfüllten Flüchtlingslagern", sagte Schneider. Gleichzeitig erschwerten Bewegungseinschränkungen auch für Hilfsorganisationen die Versorgung der Menschen. Hunderttausende Rohingya waren vor zwei Jahren innerhalb kurzer Zeit vor Militärgewalt aus dem Nachbarland Myanmar nach Bangladesch geflohen.
Unicef appelliert an Regierungen, Unternehmen und private Spender, jetzt alles zu tun, um den Schutz und die Versorgung der Kinder sicherzustellen. "Wir erleben selbst gerade, wie schwer Covid-19 unser Land mit einem der besten Gesundheitssysteme der Welt trifft", sagte Schneider.
"Den ärmsten Ländern droht neben verheerenden gesundheitlichen Folgen ein sozialer und wirtschaftlicher Flächenbrand, der die Not der Kinder verschärfen wird." Es sei ein Akt der Humanität, die Kinder und ihre Familien dort nicht einfach sich selbst zu überlassen.
Update, 13. April, 15.25 Uhr: Nach Fan-Protesten: Tottenham Hotspur zahlt Angestellten Lohn weiter
Nach dem FC Liverpool ist auch der englische Fußball-Club Tottenham Hotspur bei der angekündigten Inanspruchnahme staatlicher Gelder im Zuge der Corona-Krise zurückgerudert.
Nach massiven Protesten der Fans und einer erneuten internen Beratung habe der Premier-League-Club beschlossen, nur beim Vorstand Gehaltskürzungen vorzunehmen und allen nicht spielenden Mitarbeitern zu 100 Prozent ihr Gehalt für April und Mai zu zahlen, teilte der Club am Montag mit.
Zuvor hatte der Champions-League-Finalist des Vorjahres angekündigt, ein Programm der Regierung zur Rettung von Arbeitsplätzen (CJRS) zu nutzen, bei dem 80 Prozent der Löhne vom Staat übernommen werden. Liverpool hatte diese Ankündigung nach heftiger Gegenwehr der Fans zuvor bereits zurückgenommen.
"In der Tat haben wir Widerstand von Fans gegen andere Premier League-Clubs gesehen, die ebenfalls Zugang zum CJRS haben. Angesichts der Stimmung der Befürworter in Bezug auf das System ist es jetzt nicht unsere Absicht, das derzeitige CJRS zu nutzen, das bis Ende Mai läuft", hieß es in der Mitteilung.
Man bedauere "alle Bedenken, die in einer unruhigen Zeit entstanden sind, und hoffe, dass die Arbeit, die unsere Fans in den kommenden Wochen leisten werden, da unser Stadion einen ganz neuen Zweck erfüllt, sie stolz auf ihren Verein machen wird".
Im Stadion der Hotspur sollen jetzt Covid-19-Tests durchgeführt werden. "Unser Tottenham Hotspur Stadium ist das erste der Premier League, das nach anderen Sportstätten auf der ganzen Welt zum Testen genutzt wird", teilten die Londoner mit.
Update, 13. April, 15.12 Uhr: Autobauer bringen Kaufprämie ins Spiel
Die Hersteller Volkswagen und BMW schlagen staatliche Anreize für Autokäufer vor, um die Corona-Krise zu überwinden. BMW-Vorstandschef Oliver Zipse sagte der Deutschen Presse-Agentur in München: "Wir sehen in einer Innovationsprämie eine doppelte Chance: Sie kann als Konjunkturmaßnahme die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig den Umstieg der Kunden auf klimaschonende Technologien beschleunigen."
So könne man wirtschaftliche Erholung mit wirksamem Klimaschutz kombinieren, "anstatt beides gegeneinander auszuspielen".
Der Volkswagen-Manager Stefan Sommer hält es nicht für ausreichend, für einen Neustart des Autogeschäfts in Deutschland und Europa allein die Autohäuser und die Zulassungsstellen wieder zu öffnen. "Es braucht Investitionen in die Industrie, und es braucht Investitionen in das Konsumverhalten", sagte das Konzernvorstandsmitglied der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das werde sogar noch dringender notwendig sein als nach der internationalen Finanzkrise 2009. Damals zahlte der deutsche Staat eine Abwrackprämie beim Kauf eines Neuwagens.
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder hatte bereits am Donnerstag ein Automobil-Programm gefordert, das wie die Abwrackprämie 2009 den Autokauf ankurbeln solle. Verglichen mit der Abwrackprämie vor zehn Jahren müsse die Prämie aber höher sein und auch länger gewährt werden.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann sprach sich für ebenso ein Konjunkturprogramm für die Zeit nach dem Corona-Stillstand aus. "Ein Weg wäre, die Prämie von 6000 Euro beim Kauf eines Elektroautos befristet aufzustocken oder gar Anreize für den Kauf modernster Benziner und Diesel zu setzen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das diene gleichzeitig dem Klimaschutz. Er könne sich begrenzte Investitionshilfen aber auch für andere Branchen vorstellen, sagte der CDU-Politiker, der im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt.
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer lehnte eine neue Abwrackpämie ab. "Ein Abwrackprämie wird die Autoindustrie nicht auf die Beine bringen, sondern führt, wenn überhaupt, zu einem Strohfeuer", sagte er am Montag. Die Prämie habe 2009 "die Grundlage dafür gelegt, dass die Autoindustrie bis heute bei der Elektromobilität hinterherhinkt".
Update, 13. April, 15.06 Uhr: Zuschauerrekord virtuell geknackt: Lok sammelt mehr als 120.000 Euro
Fußball-Regionalligist 1. FC Lokomotive Leipzig hat mit seiner Spendenaktion über 120.000 Euro eingesammelt und damit frühzeitig seine Zielmarke geknackt.
Der Club verkauft seit gut dreieinhalb Wochen zum Preis von einem Euro Tickets für ein imaginäres Spiel am 8. Mai, bis Montagnachmittag gingen mehr als 126.000 Tickets weg. Der Club hatte sich das Ziel gesetzt, auf mehr virtuelle Zuschauer zu kommen, als reell beim legendären Europapokal-Halbfinale gegen Bordeaux im Zentralstadion waren. 1987 sollen 120.000 Besucher das Spiel verfolgt haben. Offiziell waren nur 73.000 Zuschauer erlaubt gewesen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 13. April, 14.57 Uhr: Ostern 78.000 Kontrollen in Bayern
In Bayern hat die Polizei am Osterwochenende dem Landesinnenministerium zufolge rund 78.000 Kontrollen wegen der in der Corona-Krise geltenden Ausgangsbeschränkungen und der Schließung von Gastronomie und Einzelhandel durchgeführt.
Dabei registrierte sie rund 10.000 Verstöße. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bescheinigte aber den Menschen im Freistaat insgesamt ein "sehr vorbildliches" Verhalten.
Trotz des schönen Osterwetters hätten sich die allermeisten Bürger an die geltenden Schutzmaßnahmen gehalten. Während der Feiertage habe es nur geringen Ausflugsverkehr gegeben. Während in den Bergen nur wenige Wanderer unterwegs gewesen seien, hätten in den Naherholungsgebieten viele Menschen das Wetter genutzt, um an die frische Luft zu gehen - sei es für Spaziergänge oder Radfahren.
Update, 13. April, 14.53 Uhr: 16. Geburtstag mit 31 Gästen, dann kommt die Polizei
Trotz ausdrücklicher Kontaktverbote wegen der Corona-Krise hat eine Jugendliche in der Nacht zum Montag eine Geburtstagsparty in Berlin-Mitte veranstaltet.
Mit 31 Gästen wollte sie in ihr 17. Lebensjahr reinfeiern, wie die Polizei am Montag über Twitter mitteilte. Die Mutter des Mädchens habe offenbar sogar eigens für die Party kurzfristig ein 2,5-Zimmer-Apartment angemietet.
Die Polizei löste die Feier noch in der Nacht auf, nachdem sie einen Hinweis bekommen hatte, wie eine Polizeisprecherin auf Nachfrage sagte. Der Einsatz habe gegen 1.45 Uhr begonnen – zu diesem Zeitpunkt müsste die Jugendliche also bereits 16 Jahre alt geworden sein.
Nach Polizeiangaben wird nun gegen alle 32 Menschen wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten nach dem Infektionsschutzgesetz ermittelt. Auch die Mutter und den Vermieter erwarte ein Ermittlungsverfahren.
Update, 13. April, 14.45 Uhr: Ministerpräsident Haseloff lobt Leopoldina-Vorschläge
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat die Empfehlungen der Leopoldina zur möglichen Lockerung von Einschränkungen in der Corona-Krise gelobt.
"Die Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina mit Sitz in Halle/Saale ist die bisher fundierteste und plausibelste wissenschaftliche Handlungsempfehlung zur Corona-Krise", erklärte der CDU-Politiker am Montag. Es würden klare Kriterien und konkrete Handlungsabläufe beschrieben.
"Die Stellungnahme sollte eine wesentliche Grundlage für die am Mittwoch zu treffenden politischen Entscheidungen von Bund und Ländern darstellen." Dies betreffe besonders eine an exakte Vorgaben gebundene schrittweise Normalisierung des öffentlichen Lebens und die vorsichtige Öffnung des Bildungsbereiches. Haseloff warnte zugleich vor einer vorschnellen und generellen Aufhebung von Maßnahmen.
In Berlin hat FDP-Fraktionsvize Michael Theurer die Empfehlungen der Leopoldina zur möglichen Lockerung von Einschränkungen in der Corona-Krise als weiteren Weckruf für die Bundesregierung bezeichnet. Der Bericht sei auch "Startschuss für die Bundesregierung zur Entwicklung und Umsetzung eines Masterplans zum stufenweisen Wiedereinstieg in eine neue Normalität", erklärte Theurer am Montag.
Vorschläge zu einer möglichen Lockerung der Einschränkungen hat auch ein Expertengremium der nordrhein-westfälischen Landesregierung vorgelegt.
Update, 13. April, 14.41 Uhr: Bayerns Regierung in Corona-Krise vorsichtig optimistisch
Bayerns Regierung sieht im Kampf gegen das Coronavirus zunehmend Grund zur Hoffnung. Man dürfe zwar noch keine Entwarnung geben, sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montag der Deutschen Presse-Agentur in München. "Aber wir haben Grund zu vorsichtigem Optimismus."
Die Ministerin verwies auf einen deutlich langsameren Anstieg der Zahl der Infizierten.
Bis Ostermontag wurden der Regierung zufolge in Bayern 33.329 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet. Das waren 547 Fälle (+ 1,7 Prozent) mehr als am Vortag. 834 Menschen starben, nachdem sie sich infiziert hatten. Früher gingen die Zahlen deutlich schneller in die Höhe.
Huml sagte dazu: "Die Maßnahmen, die Schulschließungen und die Ausgangsbeschränkungen, greifen." Weil wegen der Ostertage Testergebnisse aus einigen Labors fehlten, seien die Zahlen allerdings "etwas mit Vorsicht zu betrachten".
Update, 13. April, 14.36 Uhr: Boris Johnson erholt sich auf Landsitz
Der britische Premierminister Boris Johnson erholt sich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus von seiner schweren Coronavirus-Infektion auf dem Landsitz Chequers.
Das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert nordwestlich von London ist seit etwa 100 Jahren der Landsitz des jeweiligen Premiers. Der 55-jährige Johnson wird auf Anraten seiner Ärzte nicht sofort wieder mit seiner Arbeit beginnen, wie ein Regierungssprecher mitteilte. Experten gehen von einer mehrwöchigen Pause aus.
Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet, twitterte Johnson. Von den Klinikmitarbeitern lobte er in einer emotionalen Videobotschaft besonders Jenny McGee aus Neuseeland und Luis Pitarma aus Portugal. "Sie standen 48 Stunden an meinen Bett, als die Dinge auch hätten anders ausgehen können."
Johnsons schwangere Verlobte Carry Symonds hält sich ebenfalls in dem Anwesen Chequers auf, das von einem großen Park umgeben ist. Die 32-Jährige hatte sich nach eigenen Angaben auch mit dem Erreger angesteckt, aber deutlich mildere Symptome als Johnson gezeigt.
Der Premier war zuvor eine Woche im St. Thomas' Hospital in London behandelt worden. Zwischendurch hatte sich sein Zustand so sehr verschlechtert, dass er für drei Nächte auf die Intensivstation kam. Am Sonntag konnt er die Klinik schließlich verlassen.
Update, 13. April, 14.29 Uhr: Migranten sollen auf Fähre in Quarantäne
Knapp 150 Migranten an Bord des privaten deutschen Rettungsschiffs "Alan Kurdi" sollen für eine Corona-Quarantäne auf eine italienische Fähre gebracht werden. Das ergibt sich aus Mitteilungen der Behörden auf Sizilien, wie italienische Medien meldeten.
Der sizilianische Regionalpräsident Nello Musumeci habe mitgeteilt, dass die Fähre "Azzurra" der Reederei GNV als Quarantäne-Schiff zur Verfügung stehe.
Der Sprecher der Organisation Sea-Eye, die das Schiff betreibt, erläuterte der dpa am Montag am Telefon, noch wisse man nichts über einen genauen Schiffsnamen. Gorden Isler sagte, er rechne damit, dass das Tauziehen um die Migranten von der "Alan Kurdi" noch dauern werde.
Italien möchte, dass Deutschland die Verantwortung für die Menschen von der "Alan Kurdi" übernimmt. Schon am Sonntag hatte das italienische Verkehrsministerium in Rom mitgeteilt, dass bei einer Verlegung die italienische Küstenwache "technische Unterstützung" leisten werde.
Die Migranten sollten vom italienischen Roten Kreuz und von Gesundheitsbehörden untersucht werden. Wegen der Corona-Pandemie könnte dies nicht in einem italienischen Hafen erfolgen.
Auch der Zivilschutz in Rom hatte am Sonntag grünes Licht für eine Quarantäne auf See gegeben.
Update, 13. April, 14.12 Uhr: Bei längerer Krise Corona-Schutzschirm für Verbraucher gefordert
Auswirkungen der Corona-Krise treffen die Wirtschaft gerade hart - doch wie lange können auch Kunden, Mieter und Reisende die Ausnahmelage durchstehen? Die Verbraucherzentralen pochen auf den Schutz von Käuferrechten und bringen schon weitere Hilfen für den Fall länger andauernder Beschränkungen ins Spiel.
"Dann brauchen wir auch einen finanziellen Schutzschirm für Verbraucher", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur.
Schon heute seien viele knapper bei Kasse. Wenn Betriebsschließungen, Verdienstausfälle für Selbstständige, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit bis Sommer oder Herbst anhielten, würde sich das finanzielle Budget für viele erschöpft haben.
"Hier müssten wir sehen, wie kann der Staat mit finanziellen Zuschüssen - nicht nur mit Stundungen - Menschen unterstützen", sagte Müller. Sonst würden viele in Sozialleistungen wie Hartz IV fallen, die für eine solche Krise aber nicht gemacht seien. "Es ist nicht verantwortbar, die Menschen unter all die Regularien zu zwingen, die ansonsten gelten."
Zu prüfen wären auch Möglichkeiten, klassische Insolvenzverfahren deutlich zu verkürzen. Denn wenn man überschuldet sei, müsse man heute sehr lange durchhalten, um finanziell wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
"Die Bundesregierung hat dankenswerterweise eine Reihe von Erste-Hilfe-Maßnahmen auf den Weg gebracht2, sagte der vzbv-Chef. So darf Mietern nicht gekündigt werden, wenn sie wegen der Corona-Krise die Miete nicht zahlen können. Das gilt vorerst für drei Monate, vom 1. April bis 30. Juni. "Wichtig ist: Die Schulden bauen sich auf, das Geld ist nicht geschenkt, sondern nur gestundet", sagte Müller.
Auch mit anderen Maßnahmen will der Staat Bürgern beispringen. Man soll nicht von Strom oder Gas abgeschnitten werden können, wenn man krisenbedingt vorerst nicht zahlen kann. Wenn Firmen Personal in Kurzarbeit schicken, übernimmt die Arbeitsagentur 60 Prozent des Lohns, bei Kindern 67 Prozent. Der Zugang zur Grundsicherung ist vorerst leichter möglich - Jobcenter verzichten bei Hartz-IV-Anträgen ein halbes Jahr auf Prüfungen von Vermögen und Wohnungsmiete.
Müller betonte, Verbraucherrechte müssten in der Krise gelten wie bisher. Notfalls müssten Einschränkungen zumindest befristet werden. Da sei es ein Angriff auf diese Rechte, dass jetzt in der Reisebranche Vorauszahlungen nicht zurückgegeben, sondern in "Zwangsgutscheine" umgewandelt werden sollen. "Bisher ist unklar, welche Härtefallregelungen es gibt."
Ungewiss sei auch, ob eine Insolvenzsicherung für die Gutscheine nur für Pauschalreisen gelten solle oder möglicherweise auch noch für Flüge und Veranstaltungen. Hintergrund der Pläne der Bundesregierung ist, dass auch Veranstalter in Finanzprobleme gekommen sind. Die EU muss noch zustimmen.
Dass wegen geschlossener Geschäfte gerade viele Kunden im Internet bestellen, laufe im klassischen Online-Handel praktisch problemlos, sagte Müller. "Hier sind Verbraucherrechte mit Rückgabemöglichkeiten freundlich und gut ausgestaltet."
Update, 13. April, 13.45 Uhr: Tourismus in Griechenland steht wegen Coronavirus vor Katastrophe
Der Tourismus in Griechenland als wichtigster Sektor der Wirtschaft steht wegen der Corona-Krise vor einer Katastrophe. Die Umsatzverluste werden von der Hotelkammer bis zum Jahresende auf knapp 4,5 Milliarden Euro geschätzt.
65 Prozent der Hoteliers fürchten, dass ihre Unternehmen bankrott gehen werden. 45.000 Arbeitsplätze seien bereits verloren gegangen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Tourismus-Forschungsinstitut der Hotelkammer Griechenlands Anfang April vornahm.
"Der Tourismus ist auf Null. Die Hotels senden SOS", sagte der Präsident der Hotelkammer Griechenlands, Alexandros Vassilikos, am Montag in einer Online-Pressekonferenz. Der Staat müsse diesem für das Land wichtigsten Bereich mit Steuererleichterungen und günstigen Krediten unter die Arme greifen. Die nötige Soforthilfe bezifferte seine Kammer auf knapp 1,8 Milliarden Euro. "Den Hotels muss jetzt geholfen werden, damit sie morgen auf eigenen Beinen stehen können", fügte Vassilikos hinzu.
Das Hotelgewerbe und der Tourismus sowie die damit verbundenen Betriebe machen etwa 30 Prozent der griechischen Wirtschaft aus.
Griechenlands Tourismus hatte in den vergangenen Jahren wesentlich dazu beigetragen, dass die schwere Finanzkrise überwunden wurde. 2019 besuchten nach Angaben der Hotelkammer 33 Millionen Touristen Griechenland.
Update, 13. April, 13.30 Uhr: Neue Zahlen für Europa und die Welt
Update, 13. April, 13.20 Uhr: Klitschko schließt wegen Coronavirus Höhlenkloster
Kurz vor dem orthodoxen Osterfest ist das bedeutendste Kloster der Ukraine wegen vieler Corona-Fälle geschlossen worden.
"In den vergangenen 24 Stunden gab es 63 Neuinfektionen im Kiewer Höhlenkloster", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko (48) am Montag. Damit seien bereits mehr als 90 Bewohner des zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Komplexes infiziert. Am Sonntag war ein 73-jähriger Vorsteher des Klosters an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Trotz harter Quarantänemaßnahmen sind in der Ex-Sowjetrepublik Kirchen nicht generell geschlossen worden. In diesem Jahr feiert das osteuropäische Land das orthodoxe Osterfest ähnlich wie das benachbarte Russland eine Woche nach dem Osterfest in Deutschland. Das Höhlenkloster gilt als eines der größten Heiligtümer der osteuropäischen Orthodoxen.
In der Ukraine sind nach offiziellen Angaben erst rund 3100 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. 93 starben an Covid-19.
Update, 13. April, 12.50 Uhr: Tschechien fordert von Grenzgängern in Deutschland Hygienenachweis
In Tschechien treten am Dienstag zusätzliche Bestimmungen für Berufspendler in Kraft, die in Deutschland arbeiten. Wer im Gesundheits- und Rettungswesen, in sozialen Einrichtungen oder im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet, kann weiter täglich pendeln.
Neu ist, dass die Regierung in Prag wegen der Coronavirus-Pandemie für diese Gruppe die Einhaltung strenger Hygienevorschriften einfordert. Dazu zählen das Tragen eines Mundschutzes am deutschen Arbeitsplatz sowie die Minimierung von sozialen Kontakten.
Dazu müssen eine Pendlerbescheinigung des deutschen Arbeitgebers sowie eine Verbalnote der deutschen Botschaft in Prag als Nachweis zu den Gesundheitsstandards vorgelegt werden.
Die neue Regelung sei eine Herausforderung für alle Beteiligten, schrieb der Botschafter der Bundesrepublik, Christoph Israng, am Montag bei Twitter. Das Team der Botschaft sei auch über das Osterwochenende im Einsatz gewesen, um die geforderten Bestätigungen zu erstellen.
Für Berufspendler, die nicht in den genannten Bereichen arbeiten, gilt, dass sie die Grenze nur in längeren Abständen überschreiten dürfen. Nach mindestens zwei Wochen Arbeitsaufenthalt in Deutschland folgen zwei Wochen häusliche Quarantäne in Tschechien.
Gegen diese strikte Regelung protestierten am Samstag mehrere Dutzend Grenzgänger mit einer Art Happening am Grenzübergang Folmova-Furth im Wald, wie die Zeitung "Pravo" online berichtete. Sie stört, dass sie ihre Familien nicht mehr täglich sehen.
Update, 13. April, 12.40 Uhr: EU-Kommissionsmitarbeiter stirbt nach Coronavirus-Infektion
Ein mit dem Coronavirus infizierter Mitarbeiter der EU-Kommission ist nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestorben.
Sie sei sehr traurig über den Tod eines an Covid-19 erkrankten Mitarbeiters, schrieb die deutsche Politikerin am Montag auf Twitter. Der Mann starb demnach am Sonntag.
Von der Leyen drückte seiner Familie sowie seinen Kollegen des Europäischen Forschungsrats und der Generaldirektion Forschung und Innovation der EU-Kommission ihr Mitgefühl aus.
Update, 13.April, 12.15 Uhr: Leopoldina fordert baldige Wiederöffnung der Schulen
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, unter bestimmten Voraussetzungen sobald wie möglich zuerst Grundschulen und die Sekundarstufe I schrittweise wieder zu öffnen.
In der am Montag veröffentlichten Stellungnahme der Wissenschaftler heißt es unter anderem zu den Voraussetzungen, die Infektionen müssten auf niedrigem Niveau stabilisiert und die bekannten Hygieneregeln eingehalten werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Studie der Leopoldina als "sehr wichtig" für das weitere Vorgehen bezeichnet.
Zudem fordern die Wissenschaftler das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Bussen und Bahnen zur Pflicht zu machen.
Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.
Update, 13. April, 12 Uhr: Ausgangssperre gebrochen: Touristen müssen ungewöhnliche Strafe über sich ergehen lassen
Wegen eines Spaziergangs in Indien mussten zehn Touristen 500 Mal schreiben: "Ich habe mich nicht an die Ausgangssperre-Regeln gehalten und das tut mir sehr leid."
Die Polizei in der bei Yoga-Fans beliebten nordindischen Stadt Rishikesh habe sich zu dieser Strafe entschieden, weil sich in letzter Zeit mehrere Ausländer nicht an die Regeln gehalten hätten, sagte ein Polizeimitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
In Indien darf man zurzeit nur raus, um Lebensmittel oder Medikamente zu kaufen sowie bei Notfällen. Die Polizei habe die Touristen aus Australien, Mexiko, den USA und Israel aber dabei ertappt, wie sie am Wochenende an den Ufern des heiligen Ganges-Flusses entlangspazierten.
In einem Video, das örtliche Medien zeigten, sieht man einen Polizisten, der die zehn Touristen warnt: "Heute gebe ich Euch nur diese sehr kurze Strafe. Ansonsten werde ich Euch auf die Polizeiwache mitnehmen und Ihr müsst ins Gefängnis."
Indische Polizisten haben die Ausgangssperre schon mit anderen unkonventionellen Methoden durchgesetzt. Einige erschreckten Regelbrecher etwa mit bunten Helmen in Form eines Coronavirus.
Andere zwangen sie, Kniebeugen zu machen oder sie drohten ihnen, sie in einen Raum einzusperren und dort ununterbrochen Bollywood-Filmlieder spielen zu lassen. In Indien gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 9100 Covid-19-Fälle, mehr als 300 Menschen starben an den Folgen der Krankheit.
Update, 13. April, 11.35 Uhr: Bayern-Profi Hernandez glaubt nicht an Beendigung der Champions League
Weltmeister Lucas Hernandez (24) vom FC Bayern glaubt wegen der Corona-Krise nicht mehr daran, dass die Champions League in dieser Saison zu Ende gespielt werden kann. Das sagte der Franzose der Sport-Tageszeitung "L'Équipe" am Wochenende.
Wegen der Pandemie wird derzeit in Europa kein Fußball mehr gespielt, die Partien der Königsklasse sind auf unbestimmte Zeit verschoben worden. "Man muss Realist sein. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, die Champions League abzuschließen, vor allem wenn man die Ligen vorzieht."
Bevor eine Fortsetzung des Europapokals ins Auge gefasst wird, wollen die nationalen Ligen ihre jeweiligen Meisterschaften sichern. In der Bundesliga fehlen neun Spieltage. "Das ist machbar", sagte Hernandez.
Der 24 Jahre alte Abwehrspieler gab er zu bedenken, dass viele unter dem Coronavirus leidende Länder betroffen sind. "Es wird schwer, dass alle gleichzeitig loslegen können, dass alle gleich fit sind oder dass man einfach nur Kontakt haben sowie nach Italien, Spanien, England oder Frankreich reisen darf", sagte Hernandez.
Der Fußballer unterstrich, er habe "ein unglaubliches Verlangen nach dem Ball. Aber das hat jetzt keine Priorität, auch wenn mir der Fußball furchtbar fehlt. Das ist meine Leidenschaft, mein Job." Sein Sport aber "ist in diesen Zeiten nebensächlich".
Update, 13. April, 11.15 Uhr: Menschen hatten sich trotz Corona-Regeln in die Sonne gelegt: 150 Platzverweise an See in Brandenburg
150 Platzverweise auf einen Streich hat die Brandenburger Polizei am Ostersonntag am Summter See im Landkreis Oberhavel ausgesprochen.
Ein Zeuge habe über eine größere Menschenansammlung am Ufer informiert, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Brandenburg am Ostermontag. Dicht an dicht hätten dort Sonnenbadende gelegen.
Auf der kleinen Strandfläche konnte die geltende Abstandsregel zur Verringerung der Ansteckungsgefahr von Corona von 1,50 Metern nicht eingehalten werden.
Die Polizisten verwiesen alle Anwesenden des Strandes und sprachen Platzverweise aus. "Die Strandlaken wurden ruhig eingepackt, alle reagierten verständnisvoll", sagte Herbst.
Update, 13. April, 10.50 Uhr: Kramp-Karrenbauer will einheitliche Ausstiegsregelungen in Corona-Krise
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer (57) pocht auf ein möglichst einheitliches Vorgehen bei einem schrittweisen Ausstieg aus den harten Corona-Beschränkungen nach den Osterferien. "Es ist wichtig, dass wir möglichst einheitliche Regelungen haben. Alles andere wirft zusätzliche Fragen auf", sagte Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Es gebe auch innerhalb der Ministerpräsidentenkonferenz die feste Vereinbarung, "gemeinsam mit der Bundesregierung ein gutes Gesamtpaket auch vorstellen zu können, mit dem man möglicherweise - das hängt von der Entwicklung der Zahlen über Ostern ab - erste Schritte gehen kann".
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will an diesem Mittwoch (15. April) mit den Ministerpräsidenten in einer Schaltkonferenz die Lage in der Corona-Krise nach den Ostertagen bewerten. Sie hatte sich kürzlich für ein vorsichtiges Vorgehen ausgesprochen. Zunächst war offen, ob dabei bereits weitreichende Entscheidungen getroffen werden.
In der Bundesregierung wurde dies als wünschenswert bezeichnet, da die Länder bis zur darauf folgenden Schaltrunde mit der Kanzlerin am 19. April Anschlussregeln für ihre vor vier Wochen meist bis zum Ende der Osterferien terminierten allgemeinen Verfügungen erlassen müssten. Vor der Schalte mit den Ministerpräsidenten tagt am Mittwoch (9.30 Uhr) erneut das Corona-Krisenkabinett.
Merkel und die Ministerpräsidenten hatten am 22. März zunächst für zwei Wochen umfassende Einschränkungen der Bewegungsfreiheit beschlossen und sie später bis zum 19. April verlängert. Schon vorher waren Sport- und Kulturveranstaltungen mit Zuschauern verboten und die meisten Geschäfte - mit Ausnahme vor allem des Lebensmittelhandels - geschlossen worden.
Die Akzeptanz der Einschränkungen ist einer Umfrage nach wie vor groß: In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der dpa sagen 78 Prozent, dass sie sich vollständig daran halten, 18 Prozent nur zum Teil und 2 Prozent gar nicht. Damit ist die Disziplin nur wenig geringer als zu Beginn des Kontaktverbots Ende März. Damals sagten 83 Prozent, dass sie die beschlossenen Regeln vollständig befolgen, 12 Prozent zum Teil und 2 Prozent ignorierten sie schon damals.
Die Mehrheit der Deutschen ist gar gegen eine Lockerung des Kontaktverbots. In der Umfrage plädierten 44 Prozent für eine Verlängerung der Maßnahmen über den 19. April hinaus, 12 Prozent sind sogar für eine Verschärfung. Nur 32 Prozent sind für eine Lockerung und 8 Prozent für eine Abschaffung der von Bund und Ländern beschlossenen Einschränkungen. 5 Prozent machten keine Angaben.
Kramp-Karrenbauer sagte der dpa, entscheidend für das weitere Vorgehen werde vor allem die Frage sein: "Wirken die Maßnahmen nachhaltig, die wir jetzt ergriffen haben" und seien überhaupt erste Schritte der Lockerung möglich. Sie kritisierte, in einem Bundesland seien Baumärkte geöffnet gewesen, in einem angrenzenden Land aber geschlossen. "Da wundert es nicht, dass es sofort einen regen Reiseverkehr dorthin gibt", sagte sie. "Gerade deswegen haben die Länder ein eigenes Interesse daran, möglichst koordiniert vorzugehen."
Alle Ministerpräsidenten hätten bei der jüngsten Schalte mit Merkel sehr deutlich gemacht, dass sie diese Frage gut miteinander koordinieren wollten. "Da gehe ich davon aus, dass wir auch zu einheitlichen Regelungen kommen können."
Update, 13. April, 10.30 Uhr: In Spanien dürfen Hunderttausende Menschen wieder zur Arbeit fahren
In Spanien durften Hunderttausende Menschen erstmals nach zwei Wochen wieder zur Arbeit fahren. Der sogenannte "Winterschlaf", mit dem die linke Regierung den Kampf gegen die Corona-Pandemie intensiviert hatte, ging in jenen Regionen des Landes zu Ende, in denen der Ostermontag kein Feiertag ist.
Von der umstrittenen Verschärfung der Ausgangssperre waren vor allem das Baugewerbe und weite Teile der Industrie betroffen.
Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte am Sonntag allerdings die Spanier gewarnt, es gebe keine echte Lockerung der Ausgangssperre.
"Ich will mich sehr deutlich ausdrücken: Wir sind nicht einmal am Beginn einer zweiten Phase. Erste Lockerungen wird es frühestens in zwei Wochen geben. Und die werden schrittweise und vorsichtig sein", sagte der Regierungschef in einer Rede an die Nation. Er sprach von einem "Krieg, den wir nur vereint gewinnen können".
Der "Winterschlaf" ging am Montag unter anderem in Madrid zu Ende, wo Polizeibeamte in U-Bahn-Stationen oder Bahnhöfen seit sechs Uhr morgens erstmals insgesamt 1,4 Millionen Schutzmasken ausgaben. In der Hauptstadt fuhren nach Medienschätzungen rund 300.000 Menschen wieder zur Arbeit. In vielen anderen Regionen wie Katalonien, Valencia, den Balearen oder dem Baskenland war aber Feiertag.
Im von der Pandemie schwer betroffenen Spanien war der Alarmzustand samt strikter Ausgangssperre jüngst um weitere zwei Wochen bis Mitternacht des 25. April verlängert worden. Die 47 Millionen Bürger dürfen seit dem 15. März nur in Ausnahmefällen aus dem Haus. Spaziergänge und Sport im Freien sind zum Beispiel - anders als in anderen Ländern - strikt untersagt.
Die positive Tendenz im Kampf gegen das Virus hielt auch über Ostern an. Am Sonntag hatten die Behörden knapp 4200 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden gemeldet. Das war eine Zunahme um 2,6 Prozent - eine vergleichsweise niedrige Zuwachsrate.
Update, 13. April, 10 Uhr: Streit beim größten deutschen Schiffsbauer um Produktion in Coronavirus-Krise
Beim Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft in Papenburg an der Ems streiten Geschäftsführung und Betriebsrat über reduzierte Arbeit als Vorsichtsmaßnahme in der Coronakrise.
Der Streit werde vor der Einigungsstelle des Arbeitsgerichts ausgetragen, sagte ein Werftsprecher. Zuvor hatten die "Welt" und "Welt am Sonntag" darüber berichtet.
Nach Angaben des Unternehmenssprechers hat die Werft mit ihrer Stammbelegschaft von mehr als 3000 Menschen die Arbeit in den vergangenen Wochen schon stark verändert. Aus Seuchenschutzgründen wurde das Gelände in getrennte Zonen aufgeteilt.
Die Schichten wurden auf sechs Stunden ohne Pause verkürzt. Viele Mitarbeiter arbeiten von Zuhause. So sei die Zahl der Personen, die gleichzeitig auf der Werft sind, im Vergleich zum Februar auf ein Drittel reduziert worden.
Der Betriebsrat fordert als weitere Sicherheitsmaßnahme, die Belegschaft zu teilen und wochenweise abwechselnd arbeiten zu lassen. Dies lehnt die Geschäftsführung nach Angaben von Personalchefin Anna Blumenberg ab.
Die Werft werde dann schneller in Kurzarbeit geraten, sagte sie in einer Videobotschaft. Die Einigungsstelle soll über den Streit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat Ende der Woche entscheiden.
Die Meyer-Werft will in diesem Jahr noch zwei Schiffe fertigstellen, die "Spirit of Adventure" und die "Odyssey of the Seas". Am ersten fertigen Schiff für 2020, der "Iona", wird derzeit in Bremerhaven letzte Hand angelegt.
Weltweit liegen die meisten Kreuzfahrtschiffe wegen der Pandemie aber still, was auch für die Meyer-Werft als größten deutschen Schiffbauer ungewisse Aussichten bedeutet.
"Wir wissen schon heute, dass der Markt erheblich unter der Coronakrise leiden wird", sagte Blumenberg.
Update, 13. April, 9.30 Uhr: So haltet Ihr Eure Lunge fit
Bei einer schweren Covid-19-Infektion ist eine starke Lunge ausschlaggebend für eine schnelle Genesung. Unsere Lungen absolvieren schließlich täglich eine bemerkenswerte Leistung, arbeiten rund um die Uhr und transportieren Sauerstoff in den Blutstrom. Wir geben Euch Tipps, wie Ihr Eure Lunge gesund haltet.
Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.
Update, 13. April, 9 Uhr: Mehrheit ist offen für die Nutzung einer Corona-Warn-App
Eine Mehrheit würde sich einer Umfrage zufolge eine App zur Kontaktverfolgung in der Corona-Krise installieren. Wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für BR24 ergab, zeigten sich 56,1 Prozent der Befragten offen für die Nutzung einer solchen App.
Knapp ein Viertel der Befragten (24,2 Prozent) schloss dagegen die Nutzung einer solchen App kategorisch aus.
Die größten Sorgen bereiteten den Bürgern eine potenzielle Überwachung auch nach der Corona-Krise (42,8 Prozent) sowie ein Missbrauch der Daten (40,2 Prozent).
Knapp jeder Dritte hat Bedenken wegen der Verletzung seiner Privatsphäre (32,8 Prozent) und/oder einer zu großen staatlichen Kontrolle (31,7 Prozent).
Die App soll anonym erfassen, wer sich im näheren Umfeld des Betreffenden befindet - und im Infektionsfall die Kontaktpersonen schnell informieren.
Bisher läuft diese Information über die Gesundheitsämter. Diese bemühen sich, aufwendig alle Kontaktpersonen zu erreichen, an die sich der Infizierte erinnert.
Update, 13. April, 8.40 Uhr: Jean Todt hofft auf Formel-1-Rennen mit Zuschauern noch dieses Jahr
Weltverbandschef Jean Todt (74) rechnet fest mit einem Formel-1-Neustart auch mit Zuschauern noch in diesem Jahr. "Ich glaube daran. Ich glaube wirklich daran. Und ehrlich gesagt hoffe ich es. Ich hoffe es und wir brauchen es", sagte der Präsident des Internationalen Automobilverbands Fia in einem am Montag veröffentlichten Interview des Fachportals "motorsport-total.com".
Die Formel 1 pausiert derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie, die ersten neun geplanten Rennen dieser Saison wurden abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben.
Für eine Wiederaufnahme der Saison sind auch Geisterrennen ohne Fans im Gespräch. "Das sind mögliche Optionen", sagte Todt. Auch eine Verlängerung des WM-Jahres in den Januar 2021 sei mit den Rechteinhabern diskutiert worden. "Es könnte kommerzielle Verträge geben und es liegt an uns, der Behörde, ja oder nein zu sagen, aber es sieht nicht wahrscheinlich aus", sagte Todt.
Der 74 Jahre alte Franzose war früher Ferrari-Teamchef und feierte mit Michael Schumacher fünf von dessen sieben WM-Titeln. Inzwischen macht sich Todt für eine verschärfte Budgetgrenze stark, die vor allem von der Scuderia noch abgelehnt wird.
Statt des für 2021 geplanten Ausgabenlimits von rund 160 Millionen Euro pro Jahr für jedes Team haben sich die Rennställe zwar bereits auf eine Absenkung auf rund 137 Millionen Euro verständigt.
"Aber der vorgeschlagene Schritt ist noch immer nicht groß genug", sagte Todt. Im Gespräch ist eine schrittweise Reduzierung auf rund 110 Millionen Euro, um das drohende Aus kleinerer Rennställe zu verhindern.
"Dramatisch wäre es, wenn wir in der Formel 1 zum Beispiel vier Teams verlieren. Ich hoffe wirklich, dass alle das große Gesamtbild im Auge behalten - und nicht nur auf sich selbst schauen", sagte Todt.
Update, 13. April, 8.20 Uhr: Zahlen des Robert Koch Instituts: 4000 Genesene, 2537 neue Fälle
Das Robert Koch Institut hat am 13.4. um 0 Uhr neue Zahlen veröffentlicht. Demnach gab es 2537 neue Fälle des Covid-19-Virus und 126 Todesfälle mehr als noch am Vortag in Deutschland. Allerdings ist die Zahl der Genesenen mit 4000 im Vergleich zum Vortag ebenfalls sehr hoch.
Insgesamt gibt es somit 123.016 Coronavirus-Fälle, 64.300 davon sind Genesene. Das bedeutet, dass aktuell noch 58.716 Menschen erkrankt sind. Wie schon am Ostersonntag liegt damit die Zahl der Genesenen über der der aktuell Infizierten.
Die John Hopkins University gibt die Fallzahl in Deutschland mit 127.854 an. Die Todeszahl beträgt hie 3022. Die Genesenen werden mit 60.300 angegeben. Laut der Universität gibt es zurzeit zudem 1.850.807 Coronavirus-Fälle weltweit. Spitzenreiter sind die USA mit 557.571 Fällen.
Update, 13. April, 8.10 Uhr: Videobesuch im Knast während Corona-Krise
In den Gefängnissen Berlins können Inhaftierte ab Dienstag Angehörige "draußen" per Video besuchen. Der Empfang echter Besucher in den Haftanstalten ist derzeit wegen der Corona-Krise nicht möglich.
Neben dem Gesundheitsschutz gehe es auch darum, die Stimmung aufrechtzuerhalten, teilte Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) mit. Aus Italien und Frankreich sei bekannt, dass dortige Besuchsverbote teilweise zu Aufständen geführt hätten. Deshalb würden die Maßnahmen in Berlin nicht nur bei der Resozialisierung helfen, sondern auch zur Sicherheit in den Gefängnissen beitragen.
Die Justizbediensteten hätten schnell reagiert und die Möglichkeit geschaffen. Laut Justizverwaltung wurden Video-Räume eingerichtet, in denen ein Bediensteter die Verbindung herstellt und der Gefangene dann allein skypen kann. Für die Inhaftierten entstehen keine Kosten.
In einigen Anstalten lief demnach schon eine Testphase. Im Männergefängnis Heidering konnten an drei Stationen 33 Video-Besuche pro Tag ermöglicht werden.
Für ein solches Gespräch sind 20 bis 30 Minuten vorgesehen. Anwälte könnten ihre Mandanten weiter persönlich sprechen, aber hinter einer Trennscheibe, hieß es.
Update, 13. April, 8 Uhr: Klöckner kämpft für Milchbauern: "faire Preise, faire Vertragsverhandlungen"
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat den Lebensmitteleinzelhandel vor einem allzu hohen Preisdruck auf die Bauern gewarnt - vor allem auf die Halter von Milchkühen. "Wenn die Händler die Endverbraucherpreise erhöhen sollten, dann erwarte ich, dass davon auch ein fairer Anteil bei unseren Landwirten ankommt", sagte die CDU-Politikerin der "Rheinischen Post" (Samstag).
Die Regierung in Berlin arbeite mit aller Kraft daran, wirtschaftliche Pleiten bei Bauern in der Corona-Krise zu verhindern. Aber die Landwirte brauchten auch "faire Preise, faire Vertragsverhandlungen", sagte Klöckner demnach weiter.
"Die Milchbauern haben es gerade schwer, weil die Weltmarktpreise schlecht sind und auch die Nachfrage der Gastronomie eingebrochen ist", sagte die Ministerin. Wenn Ware knapper werde, könne sie zwar teurer werden. "Davon müssen dann aber auch die Urproduzenten etwas haben", forderte Klöckner.
Deutschland stehe kurz davor, eine europäische Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken umzusetzen. Zudem werde auch eine Beschwerdestelle für Landwirte eingeführt, da diese nicht "mit dem stark konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel" auf Augenhöhe seien. "Darauf werden wir ein Auge haben", so die Ministerin.
Update, 13. April, 7.53 Uhr: Tausende Menschen feiern trotz Corona Ostern in Nicaragua
Tausende Nicaraguaner haben die Abstandsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) missachtet und sind zu Ostern in Badeorte gereist oder haben an Festivals teilgenommen. Gut besucht war etwa das "Summer Music Fest 2020" am Sonntag in einem Badeort nahe der Hauptstadt Managua, wie das regierungsnahe Portal "El19Digital" berichtete.
Während die Bischöfe in dem katholischen Land wegen der Coronavirus-Pandemie Prozessionen ohne Publikum abhielten und zum Daheimbleiben aufriefen, hatte die linke Regierung von Präsident Daniel Ortega Dutzende Veranstaltungen während der Karwoche organisiert und den Tourismus angekurbelt.
Das kleine Land zwischen Pazifik und Atlantik geht innerhalb Lateinamerikas einen gefährlichen Sonderweg in der Corona-Krise. Weder schließt es Schulen, noch schränkt es das öffentliche Leben wesentlich ein.
Begründet wird dies damit, dass es in Nicaragua nur neun Corona-Infizierte und keine lokale Übertragung gebe.
Die Initiative "Observatorio Ciudadano COVID-19 en Nicaragua" hatte indes am Donnerstag von 184 Betroffenen berichtet.
Update, 13. April, 7.48 Uhr: Verbraucherzentralen fordern Extra-Schutzschirm für Bürger bei verlängerten Maßnahmen
Die Verbraucherzentralen verlangen den Schutz von Kundenrechten in der Corona-Krise und weitere Hilfen für den Fall länger dauernder Beschränkungen. "Dann brauchen wir auch einen finanziellen Schutzschirm für Verbraucher", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur.
Schon heute seien viele knapper bei Kasse. Wenn Betriebsschließungen, Verdienstausfälle für Selbstständige, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit bis Sommer oder Herbst anhielten, würde sich das finanzielle Budget für viele erschöpft haben.
"Hier müssten wir sehen, wie kann der Staat mit finanziellen Zuschüssen - nicht nur mit Stundungen - Menschen unterstützen?", sagte Müller. Sonst würden viele in Sozialleistungen wie Hartz IV fallen, die für eine solche Krise aber nicht gemacht seien. "Es ist nicht verantwortbar, die Menschen unter all die Regularien zu zwingen, die ansonsten gelten."
Zu prüfen wären auch Möglichkeiten, klassische Insolvenzverfahren deutlich zu verkürzen. Denn wenn man überschuldet sei, müsse man heute sehr lange durchhalten, um finanziell wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
Update, 13. April, 7.36 Uhr: Virologe ist sich sicher: Schutzmaßnahmen müssen "aufrecht erhalten werden"
Für eine Entwarnung in der Corona-Krise gibt es nach Überzeugung des Kieler Virologen Prof. Helmut Fickenscher bisher keinen Grund. "Würde man die Schutzmaßnahmen aufheben, hätten wir höchstwahrscheinlich in kurzer Zeit volle Krankenhäuser", sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel der Deutschen Presse-Agentur.
Dann könnten wegen Überlastung nicht einmal mehr simple Unfälle angemessen behandelt werden. "Die Bremsung muss aufrechterhalten werden", sagte Fickenscher, der auch Präsident der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) ist.
Dass die Zahl der Infektionen nicht mehr so stark steigt, sei schlicht die Folge der strengen Schutzmaßnahmen. "Die Entwicklungen in New York und in Großbritannien führen uns ja vor Augen, wie extrem schwer etwas wieder eingefangen werden kann, wenn es außer Kontrolle geraten ist."
Eine Diskussion über Anpassungen in kleinen Schritten sei jetzt ganz wesentlich, sagte Fickenscher. "Eine Exitdebatte muss ständig geführt werden, damit man die jeweiligen Argumente verstehen kann."
Dabei spielten so viele Faktoren eine Rolle, dass man mit jeder Entscheidung auch aufs Glatteis geraten könne. Viele schwere Fehler seien denkbar. "Wenn man jetzt zum Beispiel sofort alle Schulen wieder komplett öffnen würde, hielte ich das für einen großen Fehler", sagte Fickenscher. "Mit solchen Situationen bestehen ja noch keine Erfahrungswerte."
Update, 13. April, 6.54 Uhr: Historisch: Rio schließt erstmals seit 100 Jahren "Copacabana Palace"
Das berühmte Hotel "Copacabana Palace" in Rio de Janeiro hat wegen der Covid-19-Pandemie zum ersten Mal in den fast 100 Jahren seines Bestehens geschlossen.
Am Osterwochenende waren zwei Meter hohe Gitter rund um das 1923 eröffnete Art Déco-Gebäude zu sehen, das sich an der berühmten Copacabana erhebt. Es ist eines der wenigen Fünf-Sterne-Hotels Brasiliens und soll nach Medienberichten Ende Mai wieder öffnen.
Update, 13. April 6.01 Uhr: Heinsberger Schüler fordern Absage der schriftlichen Abiturprüfungen
Abiturienten im besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen haben die Landesregierung zur Absage der schriftlichen Prüfungen aufgefordert.
In einem offenen Brief und einer Petition sprechen sie sich für ein Durchschnittsabitur oder Prüfungen im kommenden Jahr aus. Würden die Klausuren wie angekündigt ab dem 12. Mai geschrieben, könnte das den Notenschnitt vieler deutlich verschlechtern, argumentieren die Schüler. Bei einem Durchschnittsabitur würden die Noten der vergangenen Halbjahre die Endnote bilden.
Es gehe nicht darum, sich vor den Prüfungen zu drücken, schreiben die Schüler von acht Gymnasien. Aber viele hätten Erkrankte in der Familie, und einige bangten auch um die Arbeitsplätze ihrer Eltern - das bedeute psychischen Druck. Zudem sei der Unterricht seit Mitte Februar entfallen, den Stoff müssten sie sich daher selbst beibringen.
An einigen Schulen im Kreis Heinsberg sei auch das Vor-Abitur ausgefallen. "Wir Schüler sind von dem Leid, welches die Corona-Krise mit sich gebracht hat, genauso betroffen wie der Rest der Bevölkerung auch", heißt es in dem Brief.
Eine separate deutschlandweite Petition für ein Durchschnittsabitur hatten Schüler in Hamburg bereits im März gestartet.
Update, 13. April, 5.02 Uhr: Kramp-Karrenbauer besteht auf einheitliche Ausstiegsregeln
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer pocht auf ein möglichst einheitliches Vorgehen bei einem schrittweisen Ausstieg aus den harten Corona-Beschränkungen nach den Osterferien.
"Es ist wichtig, dass wir möglichst einheitliche Regelungen haben. Alles andere wirft zusätzliche Fragen auf", sagte Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Es gebe auch innerhalb der Ministerpräsidentenkonferenz die feste Vereinbarung, "gemeinsam mit der Bundesregierung ein gutes Gesamtpaket auch vorstellen zu können, mit dem man möglicherweise - das hängt von der Entwicklung der Zahlen über Ostern ab - erste Schritte gehen kann", sagte Kramp-Karrenbauer.
Die CDU-Vorsitzende kritisierte, in einem Bundesland seien Baumärkte geöffnet gewesen, in einem angrenzenden Land aber geschlossen. "Da wundert es nicht, dass es sofort einen regen Reiseverkehr dorthin gibt", sagte sie.
"Gerade deswegen haben die Länder ein eigenes Interesse daran, möglichst koordiniert vorzugehen." Entscheidend für das weitere Vorgehen werde aber vor allem die Frage sein: "Wirken die Maßnahmen nachhaltig, die wir jetzt ergriffen haben" und seien überhaupt erste Schritte der Lockerung möglich.
Update, 13. April, 4.21 Uhr: Mehrheit der Deutschen möchte nach Ostern keine Lockerungen der Maßnahmen
Die Mehrheit der Deutschen ist gegen eine Lockerung des Kontaktverbots zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädierten 44 Prozent für eine Verlängerung der Maßnahmen über den 19. April hinaus, 12 Prozent sind sogar für eine Verschärfung.
Nur 32 Prozent sind für eine Lockerung und 8 Prozent für eine Abschaffung der von Bund und Ländern beschlossenen Einschränkungen. 5 Prozent machten keine Angaben.
Am Mittwoch berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder, wie man nach dem 19. April verfahren will.
Die Runde hatte am 22. März zunächst für zwei Wochen umfassende Einschränkungen der Bewegungsfreiheit beschlossen und sie später über Ostern bis zum 19. April verlängert. Schon vorher waren Sport- und Kulturveranstaltungen mit Zuschauern verboten und die meisten Geschäfte - mit Ausnahme vor allem des Lebensmittelhandels - geschlossen worden.
Update, 13. April, 3.14 Uhr: Friedrich Merz mit klarer Kante: keine Corona-Bonds für Probleme die schon vorher da waren
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz hat das EU-Hilfspaket für von der Corona-Pandemie besonders betroffene Mitgliedsstaaten begrüßt. Zugleich lehnte er aber Corona-Bonds erneut entschieden ab.
Merz sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Solidarität kann aber nicht darin bestehen, jetzt einfach mal schnell neue Finanzierungsquellen für Probleme zu erschließen, die schon vor der Corona-Krise bestanden haben. Deutschland hat nach der Finanzkrise seine Verschuldung wieder auf ein verträgliches und vertragskonformes Maß reduziert. Nur deshalb sind wir jetzt überhaupt in der Lage, unseren europäischen Freunden zu helfen. Aber eine solche Solidarität ist keine Einbahnstraße."
Merz argumentierte weiter: "Bei den Finanzinstrumenten müssen politische Verantwortung und Haftung beim Geldausgeben, Sie können auch sagen Einnahmen- und Ausgabenverantwortung, in einer Hand bleiben. Europäische Anleihen sind und bleiben deshalb die falsche Antwort, zumal sie sowohl nach dem EU-Vertrag als auch nach deutschem Verfassungsrecht nicht zulässig sind."
Die Inanspruchnahme des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), der Europäischen Investitionsbank (EIB) und des Haushalts der EU "ist der richtige Weg". Und mit diesen Instrumenten habe die EU gezeigt, "dass sie in einer Situation, von der alle 27 Mitgliedsstaaten betroffen sind, und einige ganz besonders, zu gemeinsamer Kraftanstrengung und zu gemeinsamen Lösungen in der Lage ist". Er gehe im Übrigen "jetzt zunächst einmal davon aus, dass die zur Verfügung gestellten Mittel ausreichen, um die Probleme einigermaßen gut zu lösen".
Mit Blick auf die Vorwürfe vor allem aus Italien, Deutschland sei in der Krise nicht solidarisch genug, sagte der frühere Unionsfraktionschef: "Schon die Einführung des Euro ist ein großer Akt der Solidarität für diese Länder gewesen. Denn sie sparen dadurch jedes Jahr zweistellige Milliardenbeträge an Zinsen für ihre Staatsverschuldungen."
Mit den Hilfsprogrammen werde sich die europäische Solidarität erneut in dreistelliger Milliardenhöhe zeigen.
Update, 13. April, 0.58 Uhr: Trump wehrt sich gegen Vorwurf Corona ignoriert zu haben und kritisiert "korrupte Medien"
US-Präsident Donald Trump hat sich gegen Vorwürfe von Opposition und Medien gewehrt, frühe Warnungen vor dem Coronavirus ignoriert zu haben.
Er verstehe nicht, warum die Medien und die US-Demokraten ihn dann so heftig für die Einführung eines Einreiseverbots aus China kritisiert hätten, schrieb Trump am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter und fügte hinzu: "Korrupte Medien!".
Ranghohe Berater des Präsidenten hatten Medienberichten zufolge bereits Ende Januar vor einer Coronavirus-Pandemie gewarnt, in deren Folge Hunderttausende Amerikaner ums Leben kommen könnten.
Trump selbst beteuerte noch bis Anfang März öffentlich, das Virus sei für die USA kein Grund zur Sorge.
Die "New York Times" hatte zuletzt am Samstag über Trumps Vorgehen in der Anfangsphase der Corona-Krise berichtet und kritisiert, der Präsident habe "das Ausmaß des Risikos nur langsam zur Kenntnis genommen" und nicht rechtzeitig reagiert. Stattdessen habe er sich darauf konzentriert, die Wirtschaft zu schützen und Warnungen zurückzuweisen.
Update, 12. April, 22.22 Uhr: Streit um Maskenpflicht
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die Diskussion um eine Atemmaskenpflicht in der Bevölkerung befeuert. "Wir werden das öffentliche Leben nur schrittweise hochfahren können. Dazu brauchen wir zusätzliche Maßnahmen wie einen Mundschutz für alle", sagte die 45 Jahre alte SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag".
Darüber soll am Mittwoch beraten werden, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten in einer Videoschalte konferiert.
Widerstand regt sich in der Opposition des Landes. "Es ist unredlich, Mundschutz für alle zu fordern, wenn Masken und Schutzkleidung für Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger Mangelware sind", sagte Simone Oldenburg, Vorsitzende der Fraktion Die Linke am Ostersonntag. Erst wenn der "unhaltbare Zustand der medizinischen Unterversorgung beseitigt ist und Schutzmasken wieder in Apotheken erhältlich sind, kann Frau Schwesig die Einwohnerinnen und Einwohner verpflichten, Mundschutz zu tragen", betonte Oldenburg.
Update, 12. April, 22.07 Uhr: Giora Feidman gibt Konzert im Livestream
Auch der weltberühmte Klezmer-Klarinettist Giora Feidman gab am Sonntag ein Konzert, das per Livestream auf Facebook und Instagram zu sehen war.
Bereits vorab sagte der 84-Jährige, er werde "von Seele zu Seele" spielen. Feidman musste wegen der Corona-Pandemie mehrere Konzerte vorerst verschieben.
Giora Feidman, der in der Nähe von Tel Aviv lebt, spielte die Klarinettenmelodien in Steven Spielbergs Holocaust-Drama "Schindlers Liste" (1993) ein, für die Filmmusik gab es damals einen Oscar.
Update, 12. April, 21.43 Uhr: Größtes Flugzeug der Welt bringt sieben Millionen Schutzmasken
Am Ostersonntag informierte die ukrainische Antonov Company auf ihrer Facebook-Seite, dass bereits am Karsamstag das weltweit größte Transportflugzeug, eine Antonow An-225 "Mrija", vom internationalen Flughafen in Kiew gestartet ist. Ziel: China. Von dort wird der Flieger sieben Millionen Schutzmasken nach Europa bringen.
Mit der Aktion beteiligt sich das Unternehmen an einer humanitären Luftbrücke während der Corona-Krise. Nach eigenen Angaben ist es das sechste Flugzeug von Antonov Airlines, mit dem lebenswichtige Güter im Kampf gegen COVID-19 transportiert werden.
Update, 12. April, 21.13 Uhr: Experten über Spätfolgen von COVID-19
Bei der neuen Lungenkrankheit mit dem Covid-19-Virus ist es aus Expertensicht noch zu früh für gesicherte Aussagen über mögliche Spätfolgen.
Bei heftigeren Verläufen, etwa mit schwerem Lungenversagen und langer Beatmungsdauer, seien aber durchaus Restsymptome wie ein vermindertes Lungenvolumen zu erwarten, sagte der Mediziner Sven Gläser vom Vivantes-Klinikum Neukölln. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 12. April, 21.09 Uhr: RB-Salzburg-Sportdirektor für Geisterspiele in Österreich
RB Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund hat sich für Geisterspiele zur Fortsetzung der Bundesliga-Saison in Österreich ausgesprochen.
"Ich bin überzeugt, dass wir solche Spiele, wenn wir alle wollen ..., durchführen können", sagte Freund im TV-Sender ORF. "Daran arbeiten wir intensiv." In der Tabelle führt der Linzer ASK vor Red Bull Salzburg.
Auch der Sportvorstand von Austria Wien, der ehemalige Bundesliga-Trainer Peter Stöger, hat sich in der Zeitung "Kurier" für Spiel ohne Zuschauer ausgesprochen. Am Mittwoch berät das Präsidium des Österreichischen Fußball-Bundes in einer Videokonferenz über die weitere Vorgehensweise im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie.
Update, 12. April, 21.01 Uhr: Türkischer Innenminister tritt zurück
Nach dem verunglückten Start einer Ausgangssperre ist der türkische Innenminister Süleyman Soylu zurückgetreten. Er übernehme die volle Verantwortung für die am Freitag verhängte Ausgangssperre in mehreren Städten und die Folgen teilte Soylu am Sonntag auf Twitter mit.
Das Innenministerium hatte am späten Freitagabend kurzfristig eine weitgehende Ausgangssperre wegen der Corona-Krise für 48 Stunden in 31 Städten beziehungsweise Provinzen verhängt, darunter in den Metropolen Istanbul, Ankara und Izmir.
Die Kommunikation der Behörden war scharf kritisiert worden, weil die Maßnahme erst zwei Stunden vor Beginn der Frist bekannt wurde und Details der Regelung zunächst unklar waren.
Am Freitagabend war es deshalb zu Panikkäufen und Menschenansammlungen in den betroffenen Städten gekommen.
Update, 12. April, 20.36 Uhr: Migranten auf Rettungsschiff sollen in Quarantäne auf See
Für das private deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" mit knapp 150 Migranten an Bord zeichnet sich eine vorläufige Lösung ab. Demnach sollen die Geretteten "in den nächsten Stunden" auf ein anderes Schiff verlegt und dort unter Quarantäne gestellt werden, wie das italienische Verkehrsministerium Sonntag in Rom mitteilte.
Bei der Verlegung soll die italienische Küstenwache "technische Unterstützung" leisten. Auf dem Schiff würden die Migranten vom italienischen Roten Kreuz und von Gesundheitsbehörden untersucht. Wegen der Corona-Pandemie könnte dies nicht in einem italienischen Hafen erfolgen.
Die "Alan Kurdi" der Organisation Sea-Eye hatte am vergangenen Montag vor der libyschen Küste insgesamt 150 Menschen aus zwei Holzbooten übernommen. Einen der Migranten hatte die italienische Küstenwache bereits aus gesundheitlichen Gründen abgeholt.
Update, 12. April, 20.10 Uhr: Argentinien zählt Corona-Fälle der Falklands als eigene
Argentinien wird Corona-Infizierte auf den von Buenos Aires beanspruchten britischen Falklandinseln im Südatlantik künftig in seiner nationalen Statistik führen. Das kündigte der argentinische Beauftragte für die Inseln, Daniel Filmus, auf Twitter an.
Die Inselgruppe knapp 400 Kilometer vor der Küste Argentiniens gehört zu Großbritannien, regiert sich aber selbst. Argentinien erhebt seit Jahrzehnten Anspruch auf die Inseln, die in dem südamerikanischen Land Malvinas genannt werden. 1982 führten beide Länder Krieg um die Inseln, etwa 1000 Menschen starben. 2013 stimmten die Bewohner in einem Referendum für die britische Hoheit.
"Gemäß der Verfassung und der aktuellen Gesetzgebung muss Argentinien diejenigen, die sich auf den Malvinas befinden, in seine Statistiken aufnehmen, weil sie sich auf unserem nationalem Hoheitsgebiet befinden", betonte Filmus. Auf den Falklands leben knapp 3000 Nachfahren britischer Einwanderer und es gibt eine starke Garnison des britischen Militärs. Bisher wurden fünf Corona-Fälle auf den Falklands bekannt, allesamt britische Soldaten.
Unter der Inselbevölkerung, den Kelpern, kam die Ankündigung aus Buenos Aires nicht gut an. "Die argentinische Regierung schämt sich nicht, eine schreckliche globale Tragödie zu missbrauchen, um einen politischen Standpunkt klar zu machen", twitterte Lisa Watson, Herausgeberin der Falklandinsel-Zeitung "Penguin News".
Zuvor hatten die Inseln bereits ein argentinisches Hilfsangebot abgelehnt.
Update, 12. April, 20.04 Uhr: Fast 14.400 Corona-Tote in Frankreich
Weit mehr als 14.000 Menschen sind in Frankreich bisher in Folge von Covid-19 gestorben. Insgesamt seien seit Anfang März 14.393 Menschen in Krankenhäusern sowie Pflege- und Altersheimen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntagabend mit.
Am vierten Tag in Folge ist die Zahl der Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden, leicht rückläufig. Es habe dort 220 Aufnahmen und 255 Entlassungen gegeben, es gebe also einen kleinen Rückgang von 35. Innerhalb von 24 Stunden sind in Krankenhäusern 315 Menschen gestorben - das sind etwas weniger als am Vortag.
"Diese Daten bestätigen, dass die Epidemie in unserem Land in dynamischer Weise weitergeht und es weiterhin hart trifft", informierte das Gesundheitsministerium. Man beobachte den Beginn "eines sehr hohen Plateaus", müsse aber wachsam bleiben, denn die Krankenhäuser und Intensivstationen versorgten eine sehr hohe Zahl von Patienten. Allerdings zeigten die Eindämmungsmaßnahmen erste Wirkung. "Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen", warnte das Ministerium.
Frankreich zählt allein in den Alters- und Pflegeheimen mindestens 5140 Corona-Tote, das ist mehr als ein Drittel aller Todesfälle in dem Land. Den Behörden zufolge sind 24 Prozent der Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen jünger als 60 Jahre.
Über 27.186 Menschen haben seit Beginn der Epidemie geheilt das Krankenhaus verlassen - dazu müssen Zehntausende hinzugerechnet werden, die ohne Krankenhausaufenthalt wieder gesund geworden sind.
Update, 12. April, 20.01 Uhr: Andrea Bocelli singt für die Hoffnung
Der Tenor Andrea Bocelli hat im leeren Mailänder Dom ein besonderes Osterkonzert gegeben. Der 61-Jährige sang am Sonntag unter anderem die Arie "Sancta Maria" des italienischen Komponisten Pietro Mascagni. Begleitet wurde Bocelli vom Organisten der Kathedrale. Später sang er das englische Lied "Amazing Grace" draußen mit Blick auf den Domplatz.
Der blinde Klassik-Star aus Italien hatte sein etwa halbstündiges Event mit "Music For Hope" (Musik zum Hoffen) betitelt. Sein Land ist von der Corona-Krise mit fast 20.000 Toten besonders betroffen.
Der Auftritt wurde auf seinem Youtube-Kanal gestreamt. Wie dort abzulesen war, verfolgten zeitweise mehr als zwei Millionen Menschen das Konzert. Im Gotteshaus im Zentrum der lombardischen Metropole waren wegen der Gesundheitskrise keine Zuhörer zugelassen. Auch der Platz war großteils leer.
Update, 12. April, 19.46 Uhr: Über 127.000 Corona-Nachweise in Deutschland
In Deutschland sind bis Sonntagnachmittag mindestens 127.374 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden.
Mindestens 2987 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, mindestens 60.042 Menschen haben die Infektion überstanden.
Besonders hohe Infiziertenzahlen haben Bayern mit mehr als 33.400 nachgewiesenen Fällen und mindestens 847 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 26.300 Fällen und mindestens 586 Toten sowie Baden-Württemberg mit rund 26.200 Fällen und mindestens 714 Toten.
Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.
Update, 12. April, 19.36 Uhr: Laschet bereitet Bevölkerung auf "kleine, vorsichtige Schritte" vor
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Bevölkerung in einer Osteransprache auf "viele kleine, vorsichtige Schritte" vorbereitet, um die Einschränkungen in der Corona-Krise zu lockern.
"Je mehr wir alle Geduld, Disziplin und Gemeinsinn aufbringen, desto leichter gelingt die Rückkehr ins Leben", sagte Laschet in seiner Rede laut vorab veröffentlichtem Manuskript. Die Ansprache wird am Ostersonntag um 19.55 Uhr im WDR-Fernsehen und -Radio ausgestrahlt. "Die Bereitschaft zum Verzicht braucht auch eine Aussicht auf Normalisierung. Wir benötigen einen Fahrplan, der uns den Weg in eine verantwortungsvolle Normalität zeigt", betonte Laschet.
Der Ministerpräsident bezeichnete die Corona-Krise als schwerste Bewährungsprobe für das Land NRW seit der Gründung im Jahr 1946. Besonders schmerzlich sei, dass Familien auf Abstand bleiben müssten, dass Kinder ihre Großeltern nicht besuchen können, dass nicht einmal eine Umarmung möglich sei.
"Das ist alles hart. Mit der Stärke jedes Einzelnen schwächen wir gemeinsam das Virus", sagte der CDU-Politiker.
Update, 12. April, 19.17 Uhr: Lage in Potsdamer Bergmann-Klinikum immer dramatischer
Seit Wochen kommt das Klinikum "Ernst von Bergmann" nicht aus den Schlagzeilen, unter anderem weil sich das COVID-19-Virus dort so massiv ausgebreitet hat, dass das Krankenhaus vorerst nicht zum Normalbetrieb zurückkehren kann.
Laut einem Bericht der Potsdamer Neueste Nachrichten, habe das RKI deshalb vorgeschlagen, "das Bergmann zum zentralen Corona-Krankenhaus zu machen". Derzeit würden 80 stationäre Corona-Patienten in der Klinik behandelt, von denen die meisten aus dem geriatrischen Bereich kommen.
Weiter heißt es: "Es muss in den kommenden Wochen mit einer hohen Anzahl an schweren Verläufen mit intensiv- und Beatmungspflichtigkeit gerechnet werden."
Erst am Karsamstag war eine 92-jährige, mit dem Coronavirus infizierte Senioren im Bergmann-Klinikum gestorben, wie die Landeshauptstadt am Samstagabend mitteilte.
Update, 12. April, 18.42 Uhr: Tirol verlängert Quarantäne für Sölden
Das österreichische Bundesland Tirol hat nun auch die Quarantäne für den Skiort Sölden bis zum 26. April verlängert. Das teilte Landeschef Günther Platter am Sonntag mit.
Aufgrund der aktuellen Testergebnisse auf das Coronavirus bleibe keine andere Wahl. Zuvor war bereits die Quarantäne für das Paznauntal mit den Orten Ischgl und Galtür sowie für St. Anton am Arlberg um zwei Wochen verlängert worden. Bei fast 3000 Tests binnen eines Tages hatte sich herausgestellt, dass dort bei bis zu 19 Prozent der untersuchten Menschen das Coronavirus nachweisbar gewesen ist.
Update, 12. April, 18.41 Uhr: Italien mit rund 430 Corona-Toten am Ostersonntag
In Italien hat der Zivilschutz am Ostersonntag 431 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert. So niedrig war der Anstieg seit längerem nicht.
Insgesamt starben in dem Land seit Februar 19.899 Menschen im Zusammenhang mit der Covid-19-Krankheit, wie die Behörde in Rom mitteilte. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg moderat auf 156.363 Fälle (plus gut 4000). Dazu erläuterte ein Experte, dass Italien zuletzt auch die Zahl der Abstriche gesteigert habe. Dies spiele hier eine Rolle. Insgesamt gebe es weiter positive Signale. Über 34.000 Menschen gelten inzwischen als wieder gesundet.
Der Druck auf die Intensivstationen habe weiter nachgelassen, sagte der Chef des Zivilschutzes, Angelo Borrelli, bei seiner täglichen Pressekonferenz.
In der norditalienischen Lombardei äußerten sich die Verantwortlichen am Sonntag dennoch weiterhin besorgt: Die Lage sei noch immer nicht stabil, hieß es. In der Lombardei war die aktuelle Virus-Welle im Februar erstmals aufgefallen. Dort gibt es in Italien mit Abstand die größte Zahl der Opfer - nämlich gut 10.600 - und der Infizierten im Vergleich zu anderen Regionen.
In Italien gilt ein strenges Maßnahmenpaket im Kampf gegen die Corona-Krise mit Ausgangsverboten und Betriebsschließungen noch bis zum 3. Mai.
Update, 12. April, 18.27 Uhr: LKA schaltet Fake-Seite für Corona-Hilfen ab
Am 8. April hatten Kriminelle die Fake-Seite wirtschaft-nrw.info angemeldet und darüber Daten von Menschen abgegriffen, die Corona-Hilfen beantragen wollten. Mit diesen Daten leiteten die Betrüger die Soforthilfen auf ihre eigenen Konten ab.
Am Sonntagabend schaltetet das LKA die gefälschte Internet-Seite, die der des Wirtschaftsministeriums von NRW komplett ähnlich sah, ab, damit die Kriminellen für ihren Betrug nicht weiterhin die Osterfeiertage nutzen.
Update, 12. April, 18.12 Uhr: Halle/Saale meldet Anzeigenrekord wegen Corona-Verstößen
Die Corona-Pandemie prägt Ostern in Sachsen-Anhalt massiv: Gottesdienste fanden online statt, die Ordnungskräfte des Landes lösten Menschenansammlungen auf. Die Menschen hielten sich unterschiedlich strikt an die Anordnungen.
Während in Magdeburg den Angaben zufolge die meisten Menschen die Regeln befolgten, sprach Halles Bürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Sonntag von einem traurigen Rekord an Anzeigen.
Allein das Ordnungsamt habe am Samstag 91 Anzeigen gestellt. Insgesamt habe es 265 Kontrollen gegeben. Die Polizei habe zudem 22 Anzeigen erstattet.
Die Mehrzahl der Anzeigen sei auf Menschenansammlungen im gesamten Stadtgebiet zurückzuführen. In der Regel seien diese zwischen fünf und acht Personen groß gewesen. "Auch heute werden wir wieder mit einem großen Aufgebot an Ordnungskräften die Eindämmungsverordnung des Landes umsetzen", betonte Wiegand am Sonntag. Über die Ergebnisse will er am Montag in einer Pressekonferenz berichten.
Die Polizei teilte mit, ein Beamter sei durch einen Biss in den Finger leicht verletzt worden, als er mit Kollegen einer Gruppe Männer Platzverweise aussprach. Die Fünf hatten sich auf dem Parkplatz eines Geschäfts in Halle getroffen.
Update, 12. April, 18.05 Uhr: Mit Härte gegen Corona-Hilfen-Betrug
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat angekündigt, gegen den missbräuchlichen Bezug finanzieller Corona-Hilfen hart vorzugehen.
"Einige wenige schwarze Schafe gefährden so die schnelle Auszahlung für viele Tausend Ehrliche, die diese Hilfe jetzt dringend brauchen»" sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die rasche Auszahlung war und ist notwendig, aber gegen Betrug und Missbrauch muss konsequent und mit Härte gehandelt werden."
Zu Missbrauch sei es vor allem bei der Beantragung des Sofortprogramms für Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen gekommen. In Nordrhein-Westfalen war die Auszahlung der Soforthilfen sogar vorübergehend gestoppt worden, weil Kriminelle Geld abgreifen wollten.
Update, 12. April, 17.57 Uhr: Maddin Schneider hat drei verrückte Tipps für Ostern
Wegen der Corona-Krise müssen die Menschen gerade an den Oster-Feiertagen ihre Aktivitäten schwer einschränken und viele fragen sich: Was dürfen wir eigentlich überhaupt noch machen? Comedian Maddin Schneider (55) hat da einige (reichlich durchgeknallte) Tipps parat.
Diese präsentiert Maddin seinen Fans in einem kurzen Video, das er auf Instagram geteilt hat. "Hallösche", begrüßt er darin wie üblich seine Follower. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 12. April, 17.48 Uhr: Französischer Flugzeugträger mit Corona-Infizierten erreicht Toulon
Der französische Flugzeugträger "Charles de Gaulle" mit rund 50 mit dem Coronavirus infizierten Besatzungsmitgliedern ist in seinem Heimathafen in Toulon angekommen. Der Flugzeugträger lief am Sonntagnachmittag in den Hafen der südfranzösischen Stadt ein.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass sich auf dem Kriegsschiff Dutzende Besatzungsmitglieder mit dem Coronavirus infiziert hatten. Angaben dazu, wie das Virus Sars-CoV-2 auf das Schiff gelangen konnte, hatte das Verteidigungsministerium nicht gemacht.
Die Charles-de-Gaulle befand sich während des Ausbruchs auf dem Atlantik und ist nun rund zehn Tage früher als geplant nach Toulon zurückgekehrt. Etwa 1900 Besatzungsmitglieder der Charles-de-Gaulle und der sie begleitenden Fregatte sollen nun in Südfrankreich für zwei Wochen isoliert werden, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Präfektur.
Demnach hat sich der Gesundheitszustand der positiv auf das Virus getesteten nicht verschlechtert.
Update, 12. April, 17.37 Uhr: Boris Johnson meldet sich mit Videobotschaft
Der britische Premier Boris Johnson ist am Ostersonntag aus dem St. Thomas' Hospital in London entlassen worden. "Ich habe heute das Krankenhaus nach einer Woche verlassen", berichtete er am Sonntag in einer über Twitter verbreiteten Videobotschaft.
Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) habe sein Leben gerettet. Aus dem Kreis der Klinikmitarbeiter lobte er insbesondere Jenny aus Neuseeland und Luis aus Portugal. "Sie standen 48 Stunden an meinen Bett, als die Dinge hätten auch anders ausgehen können."
Der 55-jährige Johnson wird auf Anraten seiner Ärzte nicht sofort wieder mit seiner Arbeit beginnen, wie ein Sprecher der Downing Street mitteilte. Der Regierungschef werde sich auf dem offiziellen Landsitz des Premiers, Chequers in der Nähe von London, erholen.
Schon am Samstagabend hatte Johnson den Mitarbeitern der Klinik in Parlamentsnähe mitgeteilt: "Ich verdanke ihnen mein Leben."
Update, 12. April, 17.29 Uhr: Saudi-Arabien verlängert Ausgangssperre auf unbestimmte Zeit
Saudi-Arabiens König Salman hat die Ausgangssperre in seinem Land wegen der Coronavirus-Pandemie bis auf Weiteres verlängert. Das berichtete die saudische Agentur SPA am Sonntag.
Ein nächtliches Ausgangsverbot war erstmals am 23. März für zunächst drei Wochen verhängt worden. Kurz darauf hatte das Königreich Reisen zwischen den 13 Regionen des Landes verboten. In den beiden wichtigsten muslimischen Städte Mekka und Medina verhängte Saudi-Arabien zudem Anfang April eine komplette Ausgangssperre.
Das Land verzeichnete am Sonntag einen starken Anstieg der neuen Infektionen. Die Gesamtzahl der Infizierten kletterte um 429 auf 4462, wie das Gesundheitsministerium in Riad berichtete. Es meldete zudem sieben weitere Todesfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19. Damit sei die Zahl der Toten auf 59 gestiegen.
Das Königreich Saudi-Arabien ist in der arabischen Welt das Land mit den meisten Infizierten. Die Arabische Halbinsel liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Irans, der von der Pandemie besonders stark betroffen ist.
Update, 12. April, 17.22 Uhr: Keine größeren Corona-Verstöße am Ostersonntag - aber kleinere
Die Menschen in Deutschland haben sich auch am Ostersonntag weitgehend an die geltenden Corona-Einschränkungen gehalten. Die Polizeien in den Bundesländern zeigten sich zufrieden mit dem Verhalten der Bürger. Nur vereinzelt kam es zu kleineren Verstößen.
In Bayern blieben bei frühlingshaftem Wetter die meisten Menschen daheim oder gingen lediglich - den Regeln entsprechend - in der Sonne spazieren oder zum Radfahren. Einige Verstöße registrierte die Polizei dennoch, darunter mehrere Partys am Samstagabend. Die Leute hielten sich insgesamt aber brav an die Vorgaben, sagte am Sonntagnachmittag beispielsweise ein Sprecher der Polizei in Kempten.
Ähnlich sah es in Hessen aus. Die Polizeidirektionen in dem Bundesland meldeten alle keine größeren Verstöße. "Der Großteil verhält sich absolut vorbildlich", sagte ein Polizeisprecher in Kassel. In Rheinland-Pfalz und im Saarland hielten sich die Bürger ebenfalls weitestgehend an die Kontaktbeschränkungen.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen lag am Oster-Wochenende die Zahl der eingeleiteten Verfahren nach Ordnungswidrigkeiten zumeist unter der des Vorwochenendes, wie die Städte mitteilten. Wenig Arbeit gab es etwa auch für die Polizeidienststellen in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Auch die meisten Menschen in Berlin hielten sich am Ostersonntag an die Corona-Regeln. Die Parks und Grünanlagen seien gut besucht gewesen, die meisten Menschen hätten jedoch auf den Mindestabstand von eineinhalb Metern geachtet, sagte eine Polizeisprecherin. Am späten Nachmittag sprach die Polizei von einer entspannten Lage.
Im thüringischen Weimar und Umgebung lösten Polizisten mehrfach Treffen auf, etwa von Familien, die sich beim schönen Wetter zum Grillen getroffen hatten.
Update, 12. April, 17.07 Uhr: Anwohnerin aus Ischgl: "Viele haben Angst"
Die internationalen Schlagzeilen, in denen Ischgl etwa als "Virenschleuder Europas" bezeichnet wird, beschäftigen die Menschen. "Viele haben Angst", sagt eine Frau, die lieber anonym bleiben möchte. Einige könnten nicht mehr schlafen, andere seien verzweifelt.
Es gehe um Existenzen, denn die wichtigste Einkommensquelle im Tal, im gesamten Bundesland Tirol, sei nun mal der Tourismus. "Wir sind vom Gefühl her auf dem Tiefpunkt." Nun sei man bald der Sündenbock der Welt. Das schmerze sehr. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 12. April, 17 Uhr: Anwältin erklärt Shutdown für beendet
Die Medizinrechtlerin Beate Bahner aus Heidelberg, die in den vergangen Tagen unter anderem mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die geltende Corona-Verordnung scheiterte (TAG24 berichtete), hat jetzt per eigener Verordnung den Shutdown mit sofortiger Wirkung für beendet erklärt. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 12. April, 16.52 Uhr: Rückkehr zur Normalität in den USA nur schrittweise denkbar
Der hochrangige US-Gesundheitsbeamte Anthony Fauci hält eine Rückkehr zur Normalität in den USA angesichts der Coronavirus-Krise allenfalls schrittweise und mit regionalen Abstufungen für möglich.
Es gebe keinen einheitlichen Ansatz für alle Bundesstaaten, sondern die Lage sei je nach Region und Ausbreitung des Virus sehr unterschiedlich, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten am Sonntag dem Fernsehsender CNN.
Möglicherweise könnte dieser Prozess bestimmter Lockerungen "zumindest auf gewisse Weise" im kommenden Monat beginnen. Vorhersagen dieser Art seien aber schwierig, und man dürfe nicht vorschnell handeln, mahnte der Immunologe und Präsidentenberater.
Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass später im Jahr eine weitere Welle der Epidemie folgen könnte.
Update, 12. April, 16.49 Uhr: Venezuela verlängert Maßnahmen um 30 Tage
Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, hat die venezolanische Regierung den öffentlichen Notstand um 30 Tage verlängert. Das kündigte Vize-Präsidentin Delcy Rodriguez am Samstagabend (Ortszeit) an.
In dem südamerikanischen Krisenland gelten bereits seit Mitte März drastische Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Erlaubt sind nur noch Verteilung und Einkauf von Lebensmitteln, der Einsatz von Polizei und Militär sowie Tätigkeiten im Gesundheitswesen und im Transport. Die Zahl der Corona-Infizierten in Venezuela lag nach Angaben der Regierung zuletzt bei 175.
Der Oppositionsführer und selbsternannte Übergangspräsident Juan Guaidó wirft der Regierung jedoch vor, das wahre Ausmaß der Corona-Infektionen zu verschleiern. Guaidó versucht seit mehr als einem Jahr, Maduro aus dem Amt zu drängen. Letzterer sitzt jedoch fest im Sattel, auch, weil er das Militär auf seiner Seite und die Polizei fest im Griff hat.
Unterdessen gerät das einst reiche Venezuela immer tiefer in eine wirtschaftlich und soziale Krise, die die Covid-19-Pandemie noch verschlimmert. Das Gesundheitssystem liegt ohnehin bereits komplett am Boden: Es gibt kaum Medikamente und Material, zahlreiche Ärzte haben das Land bereits verlassen, immer wieder fällt der Strom aus.
Selbst Wasser und Seife sind bisweilen knapp. Auch andere Dinge des täglichen Bedarfs sind kaum noch zu bekommen.
Update, 12. April, 16.37 Uhr: Modeketten streichen Aufträge in Asien
Angesichts erwarteter Umsatzeinbrüche in der Corona-Krise haben internationale Einzelhandelsunternehmen ihre Aufträge bei Zulieferern storniert.
Hunderttausende Fabrikarbeiter in Asien sind damit nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) existenziell bedroht. Betroffen sind vor allem Näherinnen, die die Kleidung für Modeketten wie C&A oder H&M fertigen.
"Arbeiter haben ihre März-Löhne noch in vielen Fällen bekommen, aber ich denke, im April wird es ein völliges Chaos geben", sagte die HRW-Rechtsberaterin Aruna Kashyap der Deutschen Presse-Agentur. Viele Unternehmen hätten sogar die Order für bereits fertige Waren gestrichen. Für die Näherinnen und Näher in Kambodscha, Myanmar und Bangladesch bedeute das, dass sie für geleistete Arbeit keinen Lohn bekämen, denn ihren Arbeitgebern fehlten dafür die Auftragszahlungen.
Die internationalen Firmen nutzten die bestehenden, unfairen Einkaufspraktiken aus, um sich vor Verlusten zu schützen - auf Kosten der Arbeiter, ergänzte Kashyap.
Update, 12. April, 16.31 Uhr: Über 10.000 Corona-Tote in Großbritannien
Mehr als 10.000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen sind nach der offiziellen Statistik in Großbritannien bereits gestorben. Es wird aber mit einer großen Dunkelziffer gerechnet.
Vor allem viele Todesopfer in Seniorenheimen sind noch nicht erfasst. Nach den offiziellen Angaben vom Sonntag sind rund 10.500 mit Sars-CoV-2 infizierte Menschen ums Leben gekommen, die meisten lebten in England.
Großbritannien hat den Höhepunkt der ersten Pandemiewelle noch nicht erreicht. Im Land mangelt es an Tests, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ist chronisch unterfinanziert und marode. Experten fürchten, dass das Land bald die höchste Todesrate in ganz Europa haben könnte.
Update, 12. April, 16.10 Uhr: Spahn in Corona-Krise optimistisch
Drei Tage vor den nächsten Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten werden die Rufe nach einem schrittweisen Ausstieg aus den harten Corona-Beschränkungen lauter. FDP-Chef Christian Lindner forderte, den entsprechenden NRW-Plan zur "Blaupause für ganz Deutschland" zu machen.
Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz nannte es "wichtig, in den Betrieben so schnell wie möglich wieder normal zu arbeiten". Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bot breite Unterstützung der Bundeswehr etwa bei der Nachverfolgung von Infektionsketten an.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigte sich optimistisch, dass Deutschland die erste Dynamik der Corona-Krise gut übersteht. "Wir sind bis hierhin gut durchgekommen zusammen", sagte er Bild TV. "Wenn wir das jetzt durchtragen über Ostern, dann werden wir diese erste Dynamik gemeinsam geschafft haben, und dann wird es darum gehen, wie wir schrittweise zurückkommen."
Für die Wirtschaft nannte Spahn konkrete Bedingungen: "Wenn uns bestimmte Branchen zeigen, sie können Hygiene- und Abstandsregeln durchsetzen, dann können die Bereiche, wo das geht, auch wieder anfangen, in den Alltag zurückkehren." Für Schulen und Kindergärten werde es dagegen knifflig.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will an diesem Mittwoch (15. April) mit den Ministerpräsidenten in einer Schaltkonferenz die Lage in der Corona-Krise nach den Ostertagen bewerten. Sie hatte sich kürzlich für ein vorsichtiges Vorgehen ausgesprochen. Zunächst war offen, ob am Mittwoch bereits weitreichende Entscheidungen getroffen werden.
In der Bundesregierung wurde dies als wünschenswert bezeichnet, da die Länder bis zur nächsten Schaltrunde mit der Kanzlerin am 19. April Anschlussregeln für ihre vor vier Wochen meist bis zum Ende der Osterferien terminierten allgemeinen Verfügungen erlassen müssten. Bereits an diesem Dienstag tagt erneut das Corona-Krisenkabinett.
Update, 12. April, 16 Uhr: USA verzeichnen weltweit meiste Tote in Corona-Krise
Die USA haben inzwischen in absoluten Zahlen weltweit die meisten Toten durch die Corona-Epidemie zu verzeichnen - und somit Italien überholt. Das geht aus Zahlen der amerikanischen Universität Johns Hopkins hervor.
In den Vereinigten Staaten starben demnach bis zum Sonntag mehr als 20.600 Menschen in Folge der Corona-Pandemie, in Italien wurden 19.468 Tote registriert. Das südeuropäische Land hatte bislang bei der Gesamtzahl der Toten international an erster Stelle gelegen. Die Daten ändern sich jedoch rasant: Verschiebungen, welches Land in der Corona-Krise traurige Zahlen-Rekorde bricht, unterliegen somit einigen Schwankungen.
Erstmals waren bis Freitagabend (Ortszeit) binnen 24 Stunden in den USA mehr als 2000 Tote registriert worden. Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten innerhalb eines Tages in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie.
In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es auch deutlich mehr bestätigte Infektionen mit dem Virus als in jedem anderen Staat der Welt: Der Johns-Hopkins-Universität zufolge sind es bereits mehr als eine halbe Million Infektionen.
Update, 12. April, 15.55 Uhr: Junger Mann nach Party in Gewahrsam, Gäste brechen in Wohnung ein
Während der Gastgeber mehrerer Corona-Partys wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkungen in Polizeigewahrsam kam, sind zwei Gäste in seine Wohnung in Bayreuth eingebrochen.
Der 18 Jahre alte Bewohner hatte am frühen Sonntagmorgen gemeinsam mit fünf Gästen im Alter von 14 bis 20 Jahren Geburtstag gefeiert, wie die Polizei mitteilte. Eine Nachbarin meldete die Party der Polizei. Da der 18-Jährige bereits zuvor gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen hatte und sich nicht einsichtig zeigte, nahmen ihn die Beamten in Gewahrsam.
Kurz nach 3 Uhr beendete die Polizei die Party. Zwei der Partygäste kehrten gegen 4 Uhr zurück, brachen in die Wohnung ein und stahlen den Angaben zufolge einen Fernseher und einen Laptop. Dann flüchteten die beiden 19 und 20 Jahre alten Männer. Mehrere Polizeistreifen fahndeten nach ihnen - und fanden sie schließlich.
Der Gastgeber muss noch bis zum Ende der Ausgangsbeschränkung am nächsten Sonntag in Gewahrsam bleiben, wie ein Richter entschied.
Update, 12. April, 15.48 Uhr: Leonardo DiCaprio unterstützt Hilfsorganisation
Der US-amerikanische Schauspieler Leonardo DiCaprio (45) weist auf seinem Instagram-Account auf die Arbeit von Feeding America hin. Die in den USA ansässige gemeinnützige Organisation versorgt Menschen unter anderem mit Lebensmitteln, die in der Corona-Krise in Not geraten sind. DiCaprio zufolge würde "mehr Menschen als je zuvor um Hilfe bitten".
Update, 12. April, 15.43 Uhr: Sporting Lissabon kürzt Gehälter
Der portugiesische Spitzenclub Sporting Lissabon kürzt im Zuge der Corona-Krise die Gehälter der Spieler um 40 Prozent.
Die Maßnahme soll für die Monate April, Mai und Juni gelten. Für die Führung des Traditionsvereins beträgt die Kürzung 50 Prozent, schrieb die Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf eine Entscheidung des Verwaltungsrats.
Sporting lag auf dem vierten Tabellenplatz, als die portugiesische Liga am 24. von insgesamt 34 Spieltagen unterbrochen wurde. Auch Tabellenführer FC Porto und der zweitplatzierte Stadtrivale Benfica Lissabon dächten über ähnliche Schritte nach, so portugiesische Medien.
Update, 12. April, 15.35 Uhr: Verfassungsschutz registriert intensivierte Propaganda Chinas
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat in der Corona-Krise eine gesteigerte Informations- und Propagandapolitik von chinesischen Offiziellen registriert. Das teilte das Bundesamt der "Welt am Sonntag" auf Nachfrage mit.
Peking versuche, die Rolle Chinas als Ursprungsland des Virus in Zweifel zu ziehen und Chinas Einsatz als Hilfeleistender für westliche Länder hervorzuheben, "um die Volksrepublik als verlässlichen Partner und besonnenen Krisenbewältiger darzustellen".
Grundsätzlich befänden sich die Aktivitäten chinesischer Nachrichtendienste in Deutschland "unverändert und unabhängig von der aktuellen Corona-Krise auf einem hohen Niveau". Hierzu zählten auch Bemühungen, "Entscheidungsträger aus dem politischen Umfeld als 'Lobbyisten' für chinesische Interessen einzuspannen und über diese in Deutschland Einfluss im Sinne der politischen Agenda der Kommunistischen Partei" auszuüben.
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Stephan Thomae, erklärte dazu: "Nachdem China wochenlang den Ausbruch und das Ausmaß der Corona-Epidemie in Wuhan verheimlichte und verschleierte, bemühen sich chinesische Offizielle jetzt, den Eindruck zu erwecken, das autoritäre chinesische System sei besser als die freiheitlichen Demokratien des Westens in der Lage, die Pandemie in den Griff zu bekommen."
Tatsächlich habe das chinesische System mit schwersten Repressalien gegen die eigene Bevölkerung versucht, die Folgen des eigenen Versagens in den Griff zu bekommen.
Update, 12. April, 15.33 Uhr: Emirate erlauben Hochzeit über Video-Schalte
Damit sich Paare auch während der Corona-Pandemie weiterhin das Ja-Wort geben können, ermöglichen die Vereinigten Arabische Emirate (VAE) jetzt Online-Hochzeiten.
Braut und Bräutigam könnten über die Internetseite des Justizministeriums ihre Unterlagen einreichen und auch einen Geistlichen auswählen, berichtete die in Abu Dhabi ansässige Zeitung "The National" am Sonntag.
Mit diesem könne sich das Paar dann für die Trauzeremonie über eine Videoschalte treffen, hieß es weiter. Auch die Unterschriften könnten digital erledigt werden. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur WAM erhält das Brautpaar am Ende Kopien der von einem Gericht beglaubigten Eheurkunde auf ihren Mobiltelefonen.
Normalerweise heiraten muslimische Paare im Beisein eines staatlich zugelassenen Geistlichen sowie vieler Verwandter und Freunde. Die VAE haben bisher mehr als 3700 Coronafälle gemeldet. Das ist in der arabischen Welt nach Saudi-Arabien die zweithöchste Zahl. Nach offiziellen Angaben starben 20 Menschen infolge der Lungenkrankheit.
Update, 12. April, 15.27 Uhr: Virologe Streeck weist Vorwürfe zurück
Der Virologe Hendrik Streeck hat Kritik an der Veröffentlichung eines Zwischenergebnisses zu einer Studie in der vom Coronavirus besonders betroffenen Gemeinde Gangelt in Nordrhein-Westfalen zurückgewiesen.
Dem "Tagesspiegel" aus Berlin sagte der Wissenschaftler der Uni Bonn am Sonntag, dass die Feldstudie alle Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO einhalte. "Wir übererfüllen sogar diese Empfehlungen", sagte Streeck zu der Studie, die 1000 Menschen aus 400 Haushalten untersucht.
Auch wies Streeck Kritik zurück, das Zwischenergebnis sei zu früh veröffentlicht worden. "Die Veröffentlichung ist keinesfalls leichtfertig erfolgt. Wir haben bis in die Nacht auf Donnerstag darüber diskutiert, ob wir jetzt erste Daten präsentieren sollen. Wir entschieden uns dazu aus ethischen Gründen, und weil wir uns verpflichtet fühlten, einen nach wissenschaftlichen Kriterien erhobenen validen Zwischenstand vor Publikation mitzuteilen." Das sei absolut üblich.
Laut dem am vergangenen Donnerstag vorgestellten Zwischenergebnis der Studie haben 15 Prozent der Bürger in der Gemeinde Gangelt nun eine Immunität gegen das Virus ausgebildet. Die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu sterben liegt demnach, bezogen auf die Gesamtzahl der Infizierten, bei 0,37 Prozent.
Die in Deutschland derzeit von der amerikanischen Johns Hopkins University berechnete entsprechende Rate liegt mit 1,98 Prozent um das Fünffache höher.
Update, 12. April, 15.21 Uhr: Corona prägt Ostern
Papst Franziskus hat angesichts der Corona-Pandemie ein weltweites Ende des Egoismus gefordert und die Europäische Union zu mehr innerer Solidarität ermahnt.
In seiner Osterbotschaft sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag im fast leeren Petersdom: "Gleichgültigkeit, Egoismus, Spaltung und Vergessen sind wahrlich nicht die Worte, die wir in dieser Zeit hören wollen." Anschließend spendete Franziskus den Segen "Urbi et Orbi" - der Stadt und dem Erdkreis. Die Zeremonie wurde - wie auch die Messe - in Internet und in TV-Sendern übertragen. Wegen der Gesundheitskrise waren Pilger in diesem Jahr nicht zugelassen.
Update, 12. April, 15.14 Uhr: Türken halten sich an Ausgangsverbot
In der Türkei hält sich die Bevölkerung weitestgehend an das wegen der Corona-Krise übers Wochenende verhängte Ausgangsverbot in 31 Städten. Nur wenige Bürger hätten gegen die Maßnahme verstoßen, teilte das Innenministerium am Sonntag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit.
In der Millionenmetropole Istanbul waren am Samstag und Sonntag bei frühlingshaftem Wetter die Plätze menschenleer, Straßen fast autofrei und Wohnviertel ungewöhnlich still. Bilder aus anderen betroffenen Städten zeigten ähnliche Szenen.
Das Innenministerium hatte am späten Freitagabend kurzfristig eine weitgehende Ausgangssperre für 48 Stunden in 31 Städten verhängt, darunter in den Metropolen Istanbul, Ankara und Izmir. Die Kommunikation der Behörden war scharf kritisiert worden, weil die Maßnahme erst zwei Stunden vor Beginn der Frist bekannt wurde und Details der Regelung zunächst unklar waren.
Am Freitagabend war es deshalb zu Panikkäufen in den betroffenen Städten gekommen. Brot und Wasser durften aber auch am Wochenende ausgeliefert werden, wichtige Einrichtungen wie Kliniken und Apotheken blieben offen.
Innenminister Süleyman Soylu bekräftigte in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Hürriyet", dass das Ausgehverbot um Mitternacht ende. Man habe sich für die Maßnahme am Wochenende entschieden, um "Produktions- und Lieferketten" nicht zu schaden. Soylu räumte zudem ein, dass er die Panikkäufe nicht vorausgesehen habe.
Update, 12. April, 14.58 Uhr: Schülergruppe kehrt mit Segelschiff nach Deutschland zurück
Ein Großsegler mit 27 Schülern an Bord ist am Sonntag unter strengen Seuchenschutzmaßnahmen nach Cuxhaven zurückgekehrt. Die Jugendlichen wurden am Kai von ihren Eltern begrüßt, bevor sie die mit den Gesundheitsämtern abgestimmte Heimreise antreten sollten.
Die Gruppe, organisiert von der Firma Ocean College, hatte ein halbes Jahr auf der "Pelican of London" verbracht und dabei zweimal den Atlantik überquert. Zum Alltag an Bord gehörten normaler Schulunterricht, Exkursionen und das Segeln des Dreimasters.
Die Corona-Pandemie habe die letzten Wochen des Törns bestimmt, sagte Johan Kegler, Geschäftsführer von Ocean College. Auf der Rückfahrt durfte das schwimmende Klassenzimmer auf den Azoren nur Vorräte aufnehmen. Weil die Häfen in Frankreich geschlossen sind, wurde der Endpunkt der Reise von Bordeaux nach Cuxhaven verlegt.
Update, 12. April, 14.52 Uhr: Maskenpflicht in Bulgarien
In Bulgarien gilt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus wieder eine Schutzmasken-Pflicht in der Öffentlichkeit. Die Maßnahme war wegen eines Streits um ihre Wirksamkeit sowie Engpässen bei Mund-Nase-Masken in den Apotheken Ende März kurz nach der Einführung aufgehoben worden.
Jetzt sind die Apotheken in dem ärmsten EU-Land mit Schutzmasken, auch aus China, versorgt. Der Mundschutz muss von Sonntag bis 26. April in Verkehrsmitteln, Läden, Parkanlagen, Kirchen sowie auf der Straße und an Bushaltestellen getragen werden. Notfalls ist auch ein Tuch oder Schal als Bedeckung von Mund und Nase zulässig.
Update, 12. April, 14.47 Uhr: Infizierten-Zahl auf US-Flugzeugträger steigt auf 550
Unter den Besatzungsmitgliedern des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" hat die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus weiter zugenommen. Inzwischen seien 550 Crew-Mitglieder positiv auf Covid-19 getestet worden, teilte die US-Marine am Samstag mit.
Am Donnerstag hatte die Zahl noch bei 416 gelegen. Den Angaben nach wurden bislang 92 Prozent der mehr als 4000 Besatzungsmitglieder getestet.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus liegt der nukleargetriebene und hochgerüstete Flugzeugträger vor der Pazifikinsel Guam und ist inzwischen weitgehend evakuiert worden. Der Coronavirus-Ausbruch auf dem Schiff erschüttert seit knapp zwei Wochen die US-Marine.
Kapitän Brett Crozier hatte in einem dramatischen Brief, der an die Öffentlichkeit gelangte, um Hilfe der Militärführung und eine rasche Evakuierung des Schiffs gebeten. Crozier wurde daraufhin vergangene Woche entlassen.
Am Dienstag reichte dann der zuständige amtierende US-Marineminister Thomas Modly seinen Rücktritt an, nachdem er wegen abfälliger Äußerungen über Crozier selbst in die Kritik geraten war.
Update, 12. April, 14.40 Uhr: Boris Johnson aus Klinik entlassen
Der britische Premierminister Boris Johnson ist am Sonntag aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er werde aber nicht sofort wieder mit seiner Arbeit beginnen, teilte ein Regierungssprecher in London mit. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 12. April, 14.39 Uhr: Corona verändert Talkshows
Montags: Corona. Mittwochs: Corona. Donnerstags: Corona. Und sonntags? Die Antwort kann man sich sparen. Zurzeit bestimmt das Coronavirus das Nachrichtengeschehen in den Medien, und auch die vier großen Polit-Talkshows im Ersten und im ZDF mit den Moderatoren Frank Plasberg, Sandra Maischberger, Maybrit Illner und Anne Will setzen seit Wochen auf dieses Thema.
Die Talks sind wegen der Kontaktbeschränkungen anders als sonst: keine Zuschauer im Studio, Gäste werden per Videoübertragung zugeschaltet. Wie verändert das alles die Gespräche?
Weniger Streit: Moderatorin Maybrit Illner, die donnerstags ihren Talk im ZDF präsentiert und in der Corona-Krise bereits mehrmals sonntags zum Teil überschneidend mit der Talkshow von Anne Will eine Spezialsendung anbot, sagt: "Wir informieren oft mehr, als wir streiten. Es galt zunächst mehr zu verstehen, als gleich zu urteilen. So erlebe ich das auch bei unseren Gästen: Bei jeder kritischen Frage gibt es mehr Nachdenken als Nachkarten, mehr Überlegen als Übereinander-Herfallen."
Kein Studiopublikum: Dass wegen der Kontaktbeschränkungen zurzeit kein Studiopublikum da ist, hat der Redaktion von "hart aber fair" mit Moderator Frank Plasberg zufolge viele Auswirkungen. "Da ist zum einen die Optik: Wo sonst eine bunte Mischung interessierter Menschen sitzt, sieht man jetzt eintönige leere Stühle." Außerdem: Applaus bleibt aus, damit gibt es kein unmittelbares Feedback auf Aussagen. Auf Studiopublikum wollen alle vier Talkshows langfristig nicht verzichten.
Nachteil für zugeschalteten Gast: Ein zugeschalteter Gast in der Gesprächsrunde ist "hart aber fair" zufolge immer erst einmal gehandicapt, wenn er in die Diskussion eingreifen wolle. Einmal wegen der technischen Zeitverzögerung.
Die Redaktion des Anne-Will-Talks im Ersten betont auch, dass eindeutige Gesten, wie das Handheben oder eine veränderte Körperhaltung, die normalerweise Signale seien für einen Wortmeldungswunsch, wegfielen.
Zu monothematisch? Seit Wochen kreisen die Themen in den Polit-Talks um das Coronavirus. Die Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher von der Universität Hamburg sagt dazu: "Die Sender wollen ihre Reichweite nicht an die Konkurrenz verlieren." Es gelte, die eigene Kompetenz in Krisenzeiten zu betonen, um Zuschauer an den Sender zu binden.
Es sei zudem senderübergreifend das Bemühen um eine kontinuierliche Aktualisierung der Thematik erkennbar.
Von "hart aber fair" heißt es, die aktuelle Nachrichtenlage begründe eine Ausnahmesituation. «Das wird so nicht bleiben. Aber solange das Thema Corona alle anderen Themen überschattet, solange die Situation so neu und für jeden bedrohlich ist, solange müssen alle journalistischen Sendungen darauf reagieren."
Update, 12. April, 14.08 Uhr: Von der Leyen hofft auf Corona-Impfstoff Ende 2020
Bei der weltweiten Suche nach einem Corona-Impfstoff zeigt sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen optimistisch. Die deutsche Politikerin hofft, dass schon Ende des Jahres ein Impfstoff entwickelt sein könnte.
Microsoft-Gründer Bill Gates, der sich seit Jahren für eine bessere Gesundheitsversorgung in der Welt engagiert, forderte die führenden G20-Wirtschaftsmächte zu gemeinsamen Anstrengungen zur Impfstoffentwicklung und mehr finanziellen Beiträgen auf. Auch deutsche Politiker mahnten, die Bemühungen hierfür international zu bündeln.
Mit der Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 ist ein Wettbewerb zwischen Biotech-Firmen und Forschungsinstituten weltweit entbrannt, um einen wirksamen Impfstoff herstellen. Dennoch rechnen die wenigsten Experten damit, dass es noch in diesem Jahr einen gut wirksamen, sorgsam abgesicherten und in immensen Mengen verfügbaren Impfstoff geben kann.
Nach den Worten von der Leyens sitzen zwei der vielversprechendsten Forscherteams in Europa. "Sie planen, schon bald mit den klinischen Tests zu beginnen", sagte die CDU-Politikerin der "Bild am Sonntag". Dann folgten mehrere Schritte bis zu einer Zulassung und Massenproduktion eines Impfstoffs.
"Ich hoffe, dass sie gegen Ende des Jahres einen Impfstoff entwickelt haben", sagte die Politikerin. Für eine zügige Impfkampagne spreche die EU schon jetzt mit Herstellern über weltweite Produktionskapazitäten.
International bemüht sich die Impfstoff-Allianz CEPI ("Coalition for Epidemic Preparedness Innovations") um die Entwicklung eines Impfstoffes. Zu den Mitbegründern der Allianz gehört die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung. Bill Gates schrieb in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag", die CEPI sei dabei, mindestens acht mögliche Impfstoffe zu entwickeln.
Wissenschaftler gingen davon aus, dass in 18 Monaten mindestens einer von ihnen anwendungsbereit sein werde.
Update, 12. April, 14.08 Uhr: Briten vermutlich am schlimmsten von Pandemie betroffen
Großbritannien könnte nach Einschätzung der Wellcome-Stiftung in der Bilanz das am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffene Land innerhalb Europas werden. Im Vereinigten Königreich werde die Todesrate möglicherweise die höchste sein, sagte der Direktor der Stiftung, Jeremy Farrar, am Sonntag dem britischen Sender BBC.
Nach dem jetzigen Ausbruch rechnet der Experte, der auch die britische Regierung berät, mit einer zweiten und dritten Welle. Er hoffe auf einen Impfstoff bis Herbst, dann müsse noch die Produktion für die Impfung vieler Millionen Menschen hochgefahren werden.
Die Zahl der in den britischen Statistiken erfassten Todesfälle bei mit dem Coronavirus infizierten Menschen drohten noch am Sonntag die 10.000er-Marke zu überschreiten. Experten gehen aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl weitaus höher liegen dürfte, vor allem weil viele Opfer in Altersheimen noch nicht eingerechnet worden sind.
Großbritannien hat den Höhepunkt der Pandemie noch nicht erreicht. Es wird daher vermutet, dass die Ausgangsbeschränkungen verlängert werden. Im Land mangelt es vor allem an Tests, Schutzausrüstung und Beatmungsgeräten. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) ist chronisch unterfinanziert und marode.
Die in London ansässige Wellcome-Stiftung setzt sich für die Verbesserung der weltweiten Gesundheit ein.
Update, 12. April, 13.49 Uhr: NRW-Plan für Rückkehr zur Normalität Vorlage für Deutschland?
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat gefordert, den NRW-Plan für einen schrittweisen Abbau der Corona-bedingten Einschränkungen zur "Blaupause für ganz Deutschland" zu machen.
"Einschränkungen der Freiheit sind nur so lange gerechtfertigt, wie es keine bessere Alternative gibt", sagte Lindner am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Offensichtlich sei der jetzige Zustand für den Gesundheitsschutz nicht mehr zwingend nötig, eine schrittweise Öffnung sei möglich.
"Mit verantwortlichen Schritten für den Gesundheitsschutz kann und muss nach Ostern das Leben langsam wieder hochgefahren werden", forderte Lindner. Im Alltag sei Distanz auch ohne komplettes Kontaktverbot möglich. "Jetzt muss auch in den Blick genommen werden, dass der Stillstand auch soziale, psychologische und wirtschaftliche Schäden verursacht. Wenn sie durch eine neue Strategie verhindert werden können, darf diese Möglichkeit nicht ausgeschlagen werden."
"Die Bundesregierung und die anderen Länder sollten auf der Grundlage der Vorschläge des größten Bundeslandes in dieser Woche einen gemeinsamen Weg für die langsame Rückkehr in die Normalität beschließen", forderte Lindner.
Eine von der Landesregierung in Düsseldorf eingesetzte Expertengruppe hatte zuvor Maßstäbe und Vorschläge zur Lockerung der strengen Corona-Einschränkungen vorgelegt. In dem Papier heißt es, eine Rückkehr zur Normalität könne schrittweise forciert werden, wenn klar sei, dass das Gesundheitssystem absehbar nicht überfordert sei und die Voraussetzungen für ein besseres Monitoring der Krise vorliegen würden.
Lindner sagte, es sei richtig, dass die CDU/FDP-Koalition in Nordrhein-Westfalen diese Diskussion auch öffentlich führe. "Eine offene Beratung sichert die Akzeptanz der Bevölkerung und gibt auch den Menschen eine Perspektive, die schon jetzt Zweifel äußern."
Update, 12. April, 13.45 Uhr: Türkei schickt wegen Coronavirus weitere Hilfsgüter nach London
Die Türkei hat zur Bekämpfung des Coronavirus eine zweite Ladung medizinischer Hilfsgüter nach Großbritannien geschickt. Ein militärisches Frachtflugzeug aus Ankara sei am Sonntag in London gelandet, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit.
Zudem sei den Behörden ein Brief des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an den britischen Premierminister Boris Johnson übergeben worden. Details zum Inhalt der Lieferung nannte das Ministerium nicht.
Johnson hatte sich mit dem Coronavirus infiziert und war am vergangenen Sonntag in ein Krankenhaus gebracht worden. Er verbrachte drei Tage auf einer Intensivstation, wurde aber inzwischen wieder auf eine normale Station verlegt.
Bereits am Freitag hatte die Türkei Hilfsgüter nach Großbritannien sowie an die international anerkannte Regierung im Bürgerkriegsland Libyen geliefert. Zuvor hatte die Türkei Lieferungen mit Masken, Desinfektionsmittel und Schutzanzügen unter anderem nach Spanien und Italien gebracht.
Update, 12. April, 13.43 Uhr: China besorgt über Zunahme der Infektionen in Grenzstadt zu Russland
China ist besorgt über den Zustrom von Reisenden, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind und von Russland in die Grenzstadt Suifenhe in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang kommen. Ein Team von 15 Experten machte sich am Sonntag von Peking auf den Weg nach Suifenhe nahe der russischen Hafenstadt Wladiwostok, unter anderem, um Testmöglichkeiten auszuweiten.
Bis Samstag wurden in der Stadt rund 300 Fälle mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet, darunter rund 100 Infizierte, die keine Symptome zeigten. Die Zahl der Patienten werde in den kommenden Tagen noch steigen, sagte der Vizedirektor der Gesundheitskommission von Heilongjiang, Ge Hong, nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua.
Wegen des Zustroms von heimkehrenden Chinesen über die Grenze, von denen nach bisherigen Erfahrungen im Schnitt zwischen 10 und 20 Prozent infiziert sind, wurde ein provisorisches Krankenhaus in einem Bürogebäude für 600 Patienten eingerichtet.
Da die Flugverbindungen zwischen China und Russland unterbrochen wurden, fliegen viele Chinesen jetzt nach Wladiwostok und machen sich dann auf die gut zweistündige Fahrt zur Grenze. Alle Einreisenden müssen getestet werden und werden in einer Einrichtung isoliert. Der Grenzübergang musste wegen des Andrangs zeitweise geschlossen werden.
In der 70 000 Bewohner zählenden Stadt wurde eine Ausgangssperre verfügt, die den - nach gut zweieinhalb Monaten gerade wieder aufgehobenen - strengen Maßnahmen am Ursprungsort der Pandemie in Wuhan ähneln. Ein Mitglied eines Haushalts darf nur alle drei Tage aus dem Haus, um Besorgungen zu erledigen, wie "Caixin" berichtete.
Update, 12. April, 13.34 Uhr: Deutlich weniger Zugreisen zu Ostern als im Vorjahr
Die Zahl der Zugreisen ist an diesem Osterfest wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich geringer gewesen als im Vorjahr.
Die Deutsche Bahn registrierte für die Ostertage knapp 300.000 Buchungen im Fernverkehr, wie ein Unternehmenssprecher am Sonntag auf Anfrage mitteilte. Im vergangenen Jahr seien es 1,5 Millionen gewesen. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" darüber berichtet.
Auf den Straßen war es an diesem Osterwochenende ebenfalls spürbar ruhiger - und das merkten auch die ADAC-Pannenhelfer, wie die Zeitung berichtete. Demnach wurden die Gelben Engel am Gründonnerstag 8753 Mal gebraucht, am Karfreitag 3951 Mal. Das sei ein Rückgang von jeweils 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Wegen der Corona-Regeln waren zu Beginn des Osterwochenende weniger Autos auf den Straßen unterwegs.
Update, 12. April, 13.32 Uhr: Drittes Transferfenster aufgrund Corona-Krise möglich?
Der Fußball-Weltverband FIFA hat in der Coronavirus-Pandemie weitere Flexibilität für den Transfermarkt angekündigt.
Bislang gibt es zwei Phasen, in denen Spieler wechseln dürfen: eine zwischen den Saisons, die nicht länger als zwölf Wochen dauern darf, und eine zur Mitte der Saison, die vier Wochen nicht überschreiten darf. "Was wir jetzt sehen könnten in der Krise, wäre, dass Verbände ein zusätzliches, drittes Transferfenster öffnen", stellte James Kitching, FIFA-Direktor Football Regulatory, in der ARD-"Sportschau" zu den neuen Empfehlungen klar. "Das würden wir flexibel handhaben, wenn die 16 Wochen Gesamtzeit nicht überschritten werden."
Die FIFA hatte zuletzt diverse Empfehlungen und Richtlinien mit Bezug auf Transfers und Verträge in der Coronavirus-Krise abgegeben. Im deutschen Männerfußball waren bislang zwei so genannte Registrierungsperioden für Transfers geplant: Vom 1. Juli bis 31. August 2020 sowie vom 2. Januar bis 1. Februar 2021. Sollte die derzeit unterbrochene Saison länger als geplant dauern, könnten die Transferperioden verlegt werden.
Der Weltverband hatte sich zudem dafür ausgesprochen, dass Verträge von Profis an den wirklichen Ablauf der derzeit unterbrochenen Spielzeit angepasst werden. Demnach sollen auslaufende Kontrakte solange verlängert werden können, bis die Saison beendet ist. Im Sommer geplante Spielerwechsel sollen ebenfalls erst danach vollzogen werden.
Die FIFA kann in diesen Fragen jedoch keine bindenden Vorgaben machen. "Wir müssen anerkennen, dass das nationale Arbeitsrecht und die Autonomie von Clubs und Spielern immer Vorrang haben", sagte Kitching.
Update, 12. April, 13.28 Uhr: Zuwachsrate bei Neuansteckungen in Spanien weiter niedrig
Im stark von der Corona-Pandemie betroffenen Spanien bleibt die Zuwachsrate der Neuansteckungen weiter vergleichsweise niedrig. Innerhalb von 24 Stunden seien knapp 4200 neue Fälle registriert worden, eine Zunahme um knapp 2,6 Prozent auf insgesamt 166.000, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Vor zwei Wochen lag die Rate teilweise bei fast 20 Prozent.
Gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle wieder leicht an. Binnen 24 Stunden kamen 619 Patienten im Zusammenhang mit Covid-19 ums Leben, am Vortag waren es 510 Tote. Die Gesamtzahl belief sich am Ostersonntag auf fast 17.000. Den bisher schlimmsten Tag hatte Spanien am 2. April erlebt, als 950 neue Todesfälle gemeldet worden waren.
Die Zahl der Menschen, die als genesen gelten, steigt stetig. Seit Samstag kamen fast 3300 hinzu, somit sind knapp 62.400 Menschen wieder gesund. In einigen Regionen waren zuletzt erstmals seit Beginn der Krise mehr entlassene Patienten als Neuinfektionen gemeldet worden.
Die Zahlen zeigen seit Tagen eine positive Tendenz. "Die Pandemie wird kontrolliert. Die Daten werden in den kommenden Wochen dank des wirtschaftlichen Winterschlafes noch besser sein", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez bei einer Videokonferenz mit den Regionalpräsidenten. Gemeint ist das seit zwei Wochen geltende Verbot, arbeiten zu gehen.
Im Rahmen der strikten Ausgehsperre durften seit Ende März nur noch solche Arbeitnehmer weiterarbeiten, die in wesentlichen Sektoren tätig sind. Ab kommender Woche kehren die Spanier nun in ihre Jobs zurück.
Update, 12. April, 13.05 Uhr: Fußball nach Corona-Pause? Physiotherapeut für mehr Wechsel
Physiotherapeut Oliver Schmidtlein hat sich beim Wiederbeginn des Bundesliga-Fußballs nach der Corona-Pause für eine Erhöhung der Wechselmöglichkeiten ausgesprochen.
"Aus meiner Sicht wäre es jetzt sinnvoll, wenn man statt drei Spielern fünf oder sogar sechs wechseln könnte", sagte der frühere Fitness-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern dem Nachrichtenportal "watson.de". So könne man die Belastung nach der längeren Pause wegen der Coronavirus-Pandemie auf mehrere Spieler verteilen.
Eine Rückkehr zum fußballspezifischen Training mit Zweikämpfen und Spielformen hält der Experte vor dem Wiederbeginn des Spielbetriebs zwingend für notwendig. "Sonst ergibt es keinen Sinn. Es wäre ja auch unlogisch, Kontakt beim Training zu vermeiden, ihn aber im Spiel dann zu haben", sagte Schmidtlein.
Das Verletzungsrisiko sei ohne entsprechendes Training deutlich erhöht. Seit vergangenem Montag trainieren die meisten Bundesligisten wieder eingeschränkt und in Kleingruppen. Der Spielbetrieb ruht noch mindestens bis Ende April.
Der Bundesliga-Fußball nach der Corona-Zwangspause könnte nach Ansicht von Schmidtlein "etwas weniger intensiv sein", weil Spieler mit ihren Kräften haushalten wollten. "Es wird auch sehr von den Paarungen abhängen: Wenn zwei Teams aus dem Tabellenmittelfeld gegeneinander spielen, für die es nicht mehr um viel geht, könnte es eine Art Nichtangriffspakt geben", prophezeite der 54-Jährige.
Update, 12. April, 13 Uhr: Migranten auf Rettungsschiff sollen in Quarantäne auf See
Für das private deutsche Rettungsschiff "Alan Kurdi" mit knapp 150 Migranten an Bord zeichnet sich eine vorläufige Lösung ab. Die Geretteten sollen "in den nächsten Stunden" auf ein anderes Schiff verlegt und dort unter Quarantäne gestellt werden, wie das italienische Verkehrsministerium Sonntag in Rom mitteilte.
Bei der Verlegung soll die italienische Küstenwache "technische Unterstützung" leisten. Auf dem Schiff würden die Migranten vom italienischen Roten Kreuz und von Gesundheitsbehörden untersucht. Wegen der Corona-Pandemie könnte dies nicht in einem italienischen Hafen erfolgen.
Die "Alan Kurdi" der Organisation Sea-Eye hatte am vergangenen Montag vor der libyschen Küste insgesamt 150 Menschen aus zwei Holzbooten übernommen. Einen der Migranten hatte die Küstenwache bereits aus gesundheitlichen Gründen abgeholt.
Der Sprecher von Sea-Eye, Gorden Isler, begrüßte die Übernahme der Migranten. "Wenn die italienische Küstenwache die geretteten Menschen an Bord der 'Alan Kurdi' übernähme, würde diese Pattsituation endlich ein Ende haben", sagte Isler der dpa am Telefon. Die großen Schiffe der italienischen Küstenwache seien viel besser geeignet und die Geretteten dort sicher. "Wir wären für eine solche Lösung sehr dankbar", sagte Isler weiter.
Unklar bleibt, wo die Migranten letztlich an Land gehen können. Die Regierung in Rom sieht Deutschland als Flaggenstaat der "Alan Kurdi" in der Pflicht. Italien und Malta hätten schon frühzeitig private Seenotrettungsorganisationen gewarnt, dass ihre Häfen für Flüchtlingsschiffe wegen der Corona-Krise geschlossen seien.
Die Bundesregierung hatte die EU-Kommission um "koordinierende Unterstützung" gebeten bei der Frage, wo die Flüchtlinge an Land gehen könnten, wie ein Sprecher am Freitag sagte. Das Bundesinnenministerium hatte erklärt, die Bundesregierung prüfe alternative Orte, an denen die Menschen eventuell an Land gehen könnten und stehe dazu in Kontakt mit verschiedenen europäischen Partnern. Deutschland sei bereit, einen "konstruktiven Beitrag" zu leisten.
Update, 12. April, 11.40 Uhr: Hilfe für Studierende nach Jobverlust angekündigt
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (48, CDU) hat zusätzliche unbürokratische Finanzhilfen für Studierende angekündigt, die wegen der Corona-Krise ohne Arbeit und Einkünfte dastehen.
"Studierende, die ihren Job verloren haben, sollen als Überbrückungshilfe ein zinsloses Darlehen beantragen können", sagte Karliczek am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Die Unterstützung für die betroffenen Studierenden muss unbürokratisch, schnell und wirksam sein."
In einem der dpa vorliegenden Brief an ihre Ministerkollegen in den Ländern vom Donnerstag hatte Karliczek diesen Vorstoß angekündigt. Sie mache sich Sorgen über jene Gruppe von Studierenden, die pandemiebedingt in eine finanzielle Notlage geraten seien und keinen Anspruch auf Bafög hätten. Für sie bleibe "nur der Gang zum Jobcenter und die dortige Beantragung eines Darlehens", heißt es in dem Schreiben weiter.
Karliczek sagte: "Mein Ziel ist es, dass kein Studierender aus finanziellen Gründen das Studium wegen der Corona-Pandemie aufgeben muss." Daher habe man die Bafög-Voraussetzungen im Rekordtempo angepasst.
"Aber auch für die Studierenden, die pandemiebedingt in eine finanzielle Notlage geraten sind, aber nach wie vor nicht Bafög-berechtigt sind, wollen wir eine kurzfristige Pandemie-Rückversicherung schaffen."
Dieses Darlehen solle helfen, den Lebensunterhalt zu sichern.
Update, 12. April, 11.35 Uhr: Das sind die aktuellen Zahlen in Europa und Deutschland
Hier die aktuellen Zahlen für Europa und Deutschland.
Update, 12. April, 11.30 Uhr: Kommunen: Flächendeckende Corona-Tests Voraussetzung für Lockerungen
Der Städte- und Gemeindebund hat flächendeckende Corona-Tests als Voraussetzung für eine Lockerung der Schutzmaßnahmen genannt.
Dazu gehöre der Aufbau eines bundesweit einheitlichen Test- und Meldesystems, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe (online Sonntag/Print Dienstag).
"Zudem müssen die Testkapazitäten deutlich ausgebaut werden, damit 80 bis 100 Prozent der Kontaktpersonen von Infizierten innerhalb eines Tages gefunden und getestet werden können." Statt derzeit 60.000 müsse es bis Ende Mai 500.000 Tests pro Tag geben.
Landsberg forderte auch ein "vorsorgliches Schutzmaskengebot" in Geschäften, Behörden und Nahverkehr, "sobald ausreichend Schutzmasken vorhanden sind".
Bei den Lockerungen der Beschränkungen könne es regionale Unterschiede geben. "Auch der Föderalismus hat sich in der Krise bewährt: Die Situation in den Bundesländern und Regionen ist sehr unterschiedlich, weshalb auch die Lockerungsanforderungen dementsprechend Rechnung tragen müssen", so Landsberg.
Update, 12. April, 11.15 Uhr: Papst feiert wegen Coronavirus Ostern fast alleine im Dom
Papst Franziskus hat die üblicherweise große Ostermesse wegen der Corona-Krise in ganz kleinem Rahmen gefeiert. Der Gottesdienst begann am Sonntagvormittag im fast leeren Petersdom.
Normalerweise feiert der Papst das Fest der Auferstehung von Jesus Christus vor Zehntausenden Besuchern im Freien auf dem blumengeschmückten Petersplatz. Gegen 12 Uhr sollte das 83 Jahre alte katholische Kirchenoberhaupt den Segen "Urbi et Orbi" sprechen.
Traditionell waren sonst Pilger in Massen extra für Ostern nach Rom geströmt. In diesem Jahr gelten jedoch international Reise- und Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitung der Virus-Welle zu stoppen. Die Messe war aber im Internet zu sehen. Außerdem wurde sie von vielen Fernsehsendern weltweit gezeigt.
Der Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) ist der wichtigste der katholischen Kirche und wird zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Wegen der Corona-Krise hatte der Papst am 27. März zusätzlich einen solchen Sondersegen gespendet. Üblicherweise wird er von der Loggia des Petersdoms gespendet. Am Sonntag wollte der Papst auch diesen Teil der Osterbotschaft im Dom verkünden.
Ostern ist für gläubige Christen das wichtigste religiöse Fest. Am Vorabend hatte Franziskus in der Messe zur Osternacht dazu aufgerufen, auch in "dunkelster Stunde" Hoffnung zu haben. Der Papst warnte in der großen Basilika, in der nur wenige Zuhörer saßen, vor Pessimismus.
Hoffnung sei etwas anderes als "bloßer Optimismus". Jesus habe den Tod überwunden, sagte er. "Geben wir daher nicht der Resignation nach, legen wir nicht einen Stein über die Hoffnung."
Italien ist mit mehr als 19.000 Todesfällen von der Corona-Pandemie stark getroffen.
Update, 12. April, 11 Uhr: Formel-1-Team schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit
Auch das Formel-1-Team Haas schickt Teile seiner Belegschaft in Kurzarbeit. Wie der US-Rennstall mitteilte, gilt diese Maßnahme in Zeiten der Coronavirus-Krise für die Mehrheit seiner Mitarbeiter in Großbritannien.
Einige aus dem Führungspersonal sind davon ausgenommen, diese haben aber einer Gehaltsreduzierung zugestimmt.
Auf der Formel-1-Homepage ist die Rede davon, dass dem Vernehmen nach ebenfalls die beiden Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen auf Teile ihres Salärs verzichten. Haas hat auch Mitarbeiter in Italien und in den USA.
Zuvor hatten bereits Renault, Williams, McLaren und Racing Point entsprechende Maßnahmen ergriffen. In der Formel 1 sind insgesamt zehn Rennställe vertreten.
Update, 12. April, 10.50 Uhr: Maskenpflicht in Israel wegen Coronavirus
Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus ist in Israel am Sonntag eine Maskenpflicht verhängt worden. Nach der Vorschrift des Gesundheitsministeriums muss nun in der Öffentlichkeit ein Mundschutz getragen werden.
Es gibt einige Ausnahmen, darunter Kinder unter sechs Jahren und Menschen mit Behinderungen, die das Tragen einer Maske nicht ermöglichen.
Die Menschen in Israel sind angewiesen, sich nicht mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause zu entfernen. Ausgenommen davon sind Menschen mit Arbeitsplätzen, die als essenziell gelten. Auch Einkäufe von Lebensmitteln und Medikamenten sind erlaubt.
Regierungschef Benjamin Netanjahu wies am Samstag einen vorläufigen Stopp aller Flüge nach Israel an. Dies soll gelten, bis gewährleistet werden kann, dass Einreisende für eine zweiwöchige Quarantäne in spezielle Hotels gebracht werden können. Zuvor war bekannt geworden, dass Einreisende etwa aus New York ungeprüft den Flughafen verlassen konnten.
In mehreren strengreligiösen Vierteln in Jerusalem wurden am Sonntag weitere Beschränkungen verhängt. Sie wurden am Mittag abgeriegelt, die Ein- und Ausfahrt sollte nur in Ausnahmen erlaubt werden. Hintergrund der Entscheidung der Regierung ist die Tatsache, dass die Zahl der Coronavirus-Infizierten in diesen Gegenden besonders hoch ist.
In den dicht besiedelten Vierteln leben viele kinderreiche Familien. Etwa zwölf Prozent der rund neun Millionen Bürger Israels sind nach Angaben des Israelischen Demokratie-Institutes strengreligiöse Juden. Jerusalem ist landesweit die Stadt mit den meisten Infizierten.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei 10.878 Personen in Israel nachgewiesen worden, 1388 sind wieder genesen. 103 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Update, 12. April, 10.35 Uhr: Osterfeierlichkeiten aufgrund von Coronavirus im Heiligen Land nur im kleinsten Kreis
Die Corona-Krise bietet nach den Worten des höchsten katholischen Würdenträgers im Heiligen Land eine Gelegenheit zur Besinnung auf das Wesentliche.
In seiner Osterbotschaft sagte der lateinische Patriarch Pierbattista Pizzaballa: "Wir hatten nicht die Feierlichkeit, die wir wollten. Die Pandemie-Beschränkungen haben uns aber indirekt dazu gebracht, darüber nachzudenken, was für uns essenziell wichtig ist."
Die Osterfeierlichkeiten im Heiligen Land finden in diesem Jahr unter strengen Einschränkungen statt. In der Grabeskirche in Jerusalems Altstadt wurde die Ostermesse am Sonntag nur im kleinsten Kreis zelebriert. Die Grabkapelle in der Jerusalemer Kirche steht nach christlicher Überlieferung an dem Ort, an dem Jesus begraben wurde und wieder auferstand.
"In diesen Tagen erleben wir auf neue Weise das Fehlen normaler Beziehungen zwischen uns", sagte Pizzaballa in seiner Osterbotschaft. "Eingeschlossen in unseren Häusern und eingeschränkt in unserer Bewegung, haben wir verstanden, wie wichtig diese Dinge sind, die uns verweigert werden: Bewegungsfreiheit, Schule, Arbeit, Teilnahme am Gruppenleben, Zeit mit Freunden und so weiter." Oft lerne man Dinge erst dann wirklich zu schätzen, wenn man sie verloren habe.
Israel hat angesichts der Ausbreitung des Coronavirus alle Gebetshäuser im Land bis auf weiteres geschlossen. Die traditionellen Prozessionen durften in der Osterwoche nicht stattfinden. Auch die Grabeskirche ist für die Öffentlichkeit geschlossen, nur Zeremonien religiöser Würdenträger sind im kleinsten Kreis erlaubt.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei 10 878 Personen in Israel nachgewiesen worden, 1388 sind wieder genesen. 103 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. In den Palästinensergebieten sind die Zahlen deutlich niedriger.
Update, 12. April, 10.15 Uhr: Erstmals mehr Genesene als Infizierte in Deutschland
Laut den Informationen des Robert Koch Instituts gibt es am Sonntagmorgen erstmals mehr Geheilte Coronavirus-Patienten in Deutschland als Infizierte.
Dem Dashboard des Instituts kann man entnehmen, dass Stand 12. April, 0 Uhr, von 120.479 Fällen im Land 60.200 geheilt sind. Damit liegt die Zahl der aktuell Infizierten bei 57.606 und damit unter den Geheilten.
Im Vergleich zum Vortag gab es laut RKI einen Anstieg der Infizierten um 2.821 und ein Anstieg der Geheilten um 2.700 Personen. Zudem verstarben 129 Menschen zwischen dem 11. April und dem 12. April.
Update, 12. April, 10 Uhr: Wird die Corona-Krise zum "Glücksfall der Geschichte"?
Die Corona-Krise kann nach Überzeugung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, zum "Glücksfall der Geschichte" werden.
"Hoffentlich lehrt uns diese Krise, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind", sagte der Bischof am Sonntag in einer Ostermesse im Limburger Dom nach einem vorab von der DBK verbreiteten Predigttext. "Niemand, kein Volk, kein Land, keine Wirtschaft ist eine Insel. Alles hängt mit allem zusammen."
Die Krise, so schlimm sie auch sei, habe viel Gutes hervorgebracht. "So viel Freundlichkeit und Humor habe ich selten erlebt", sagte Bätzing, der Anfang März zum Nachfolger des bisherigen DBK-Vorsitzenden Reinhard Marx gewählt worden war.
"Mit so vielen bisher Unbekannten habe ich nie zuvor unterwegs gesprochen." Selten hätten andere seine guten Wünsche so gern angenommen und es ihm mit tollen Ideen gedankt. Dies gelte es unbedingt zu bewahren. "Es muss kein Traum bleiben, der bald zerplatzt", sagte Bätzing. "Wir haben es in der Hand, ob wir diese geschenkte Nähe festigen und zusammenrücken oder wieder auseinanderdriften."
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, verteidigte das geltende Verbot gemeinschaftlicher Gottesdienste.
"Die Nähe der Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern, wie wir sie kennen, mit einem Ostergruß per Handschlag oder einer herzlichen Umarmung, ist zum Feind des Lebens geworden", sagte Bedford-Strohm in einer in München aufgezeichneten und im Berliner Dom eingespielten Osterpredigt.
"Würden wir in diesen Tagen trotzdem daran festhalten, würden wir unsere eigene Botschaft dementieren, die ja eine Botschaft des Lebens, eine Botschaft der Liebe ist."
Update, 12. April, 9.30 Uhr: von der Leyen rät, mit Buchung von Sommerurlaub zu warten
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts der Corona-Pandemie geraten, mit der Buchung des Sommerurlaubs noch zu warten. "Ich rate dazu, mit solchen Plänen noch zu warten. Für Juli und August kann derzeit niemand verlässliche Vorhersagen machen", sagte sie der "Bild am Sonntag".
Skeptisch äußerte sich von der Leyen zum Beschluss der Bundesregierung, dass Kunden für Reisen, die sie wegen der Corona-Pandemie nicht antreten können, erst mal nur einen Gutschein erhalten sollen. "Europaweit haben die Menschen rein rechtlich die Wahl, ob sie das Geld oder einen Gutschein wollen."
Finanziell nicht notleidende Kunden rief sie allerdings dazu auf, dieses Recht nicht in Anspruch zu nehmen: "In dieser Krise ist die Solidarität aller gefragt. Wem es finanziell möglich ist, der sollte nicht auf Geld bestehen, sondern mit Gutscheinen helfen, dass Reiseunternehmen diese schwierigen Wochen überbrücken können."
Upate, 12. April, 9 Uhr: Auswärtigen Amt schickt virtuell Blumengrüße am Ostersonntag
Das Auswärtige Amt hat bei Facebook symbolisch Blumengrüße an alle gesendet, die sich in der Welt gegen die Eindämmung des Coronavirus engagieren und an jene, die ihre lieben Mitmenschen heute nicht sehen können.
Update, 12. April, 8.15 Uhr: Covid-19-Spätfolgen wie vermindertes Lungenvolumen möglich
Bei der neuen Lungenkrankheit Covid-19 ist es aus Expertensicht noch zu früh für gesicherte Aussagen über mögliche Spätfolgen.
Bei heftigeren Verläufen, etwa mit schwerem Lungenversagen und langer Beatmungsdauer, seien aber durchaus Restsymptome wie ein vermindertes Lungenvolumen zu erwarten, sagte der Mediziner Sven Gläser vom Vivantes-Klinikum Neukölln. Bei Patienten mit leichteren Lungenentzündungen sei hingegen abgeleitet von ähnlich verlaufenden anderen Lungenerkrankungen anzunehmen, dass sie keine relevanten Folgen befürchten müssen.
Anhand erster Erfahrungen sei anzunehmen, dass die überwiegende Mehrzahl der Patienten ohne spürbare Einschränkungen nach Hause entlassen werde, sagte auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), Michael Pfeifer, der Deutschen Presse-Agentur.
Belastbare Studien zu dem Thema fehlten allerdings bisher, für Deutschland sei für Mai mit ersten Ergebnissen zu rechnen. Nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) wird bisher bei etwa zwei Prozent der Sars-CoV-2-Infizierten in Deutschland eine Lungenentzündung beobachtet. Ein Teil der Patienten muss beatmet werden, und dies oft über längere Zeit.
Die möglichen Folgen bei schweren Verläufen müssen in solchen Fällen nicht allein auf das Virus zurückgehen, wie Gläser erklärte. Auch die maschinelle Beatmung sei ein nicht vermeidbarer, aber potenziell schädlicher Reiz für das Lungengewebe. Hinzu kämen teils Komplikationen wie bakterielle Infektionen während der relativ langen Zeit, die Covid-19-Patienten auf der Intensivstation liegen.
Gläser mahnt an, dass Patienten nach überstandener Erkrankung kontrolliert werden sollten, um den Verlauf weiter im Auge zu behalten. Momentan gebe es keine verbindlichen Empfehlungen zur Nachverfolgung. Ein einheitlicher Standard sei nötig, idealerweise mit systematischer Erfassung der Ergebnisse.
Um genesene Patienten systematisch nachzuverfolgen, liefen erste Vorbereitungen, sagte Pfeifer von der DGP. Ein Teil der Patienten werde nach einem schweren Verlauf eine Reha-Behandlung benötigen. Hierzu würden aktuell Konzepte erstellt.
Der Virologe Christian Drosten hatte kürzlich im NDR-Podcast gesagt, dass es Hinweise darauf gebe, "dass die Patienten in ihrem Allgemeinzustand lange brauchen, um sich zu erholen". Mehr als einen Monat nach Krankenhausentlassung seien Patienten nach schweren Verläufen noch allgemein geschwächt. Auch die Lungenfunktion scheine nicht gut zu sein nach überstandener schwerer Infektion.
Update, 12. April, 7.59 Uhr: China meldet Höchststand importierter Fälle
China hat am Sonntag die bislang höchste Zahl importierter Infektionsfälle mit dem Coronavirus an einem Tag gemeldet. Von insgesamt 99 neu registrierten Infektionen seien 97 aus dem Ausland importiert gewesen, teilte die Gesundheitskommission mit.
Zuletzt war am 25. März ein Höchststand von 67 importierten Fällen gemeldet worden. Daraufhin hatte Peking am 28. März eine Einreisesperre aus dem Ausland verhängt, die weiterhin gilt.
Zudem wurden den Angaben zufolge am Sonntag 49 Corona-Verdachtsfälle gemeldet, bei denen es sich allesamt um importierte Fälle handeln soll.
Die beiden heimischen Infektionen stammen demnach beide aus der nordöstlichen Provinz Heilongjiang an der Grenze zu Russland.
Update, 12. April, 7.53 Uhr: Dobrindt legt Plan für mehr Unabhängigkeit Deutschlands bei Pandemien vor
Die CSU im Bundestag hat einem Medienbericht zufolge Maßnahmen erarbeitet, die Deutschland und Europa im Kampf gegen künftige Viren besser aufstellen und unabhängiger von internationalen Märkten machen sollen.
Die aktuelle Krise zeige, dass weltweiter Warenaustausch nicht zu Abhängigkeiten führen dürfe, zitiert die "Bild am Sonntag" aus einem ihr vorliegenden Fünf-Punkte-Plan.
Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, sagte der Zeitung: "Wir müssen in Deutschland und Europa im Krisenfall aus eigener Kraft in der Lage sein, unsere Bürger und unsere Wirtschaft zu schützen." Deshalb brauche es "eine europäische Souveränitäts-Offensive".
In ihrem Plan fordert die CSU-Landesgruppe dem Bericht zufolge, dass wichtige Medikamente sowie Schutzbekleidung und medizinische Geräte in Europa produziert werden müssen.
Pharma-Unternehmen sollten sich verpflichten, dass alle wichtigen Medikamente in mindestens einer Variante in Europa produziert werden. Krankenhäuser sollten Notfallkapazitäten an Intensivbetten und medizinischem Personal aufbauen.
Der Plan sehe außerdem den Aufbau einer europäischen
digitalen Infrastruktur vor, die das Arbeiten im Homeoffice ohne
Datentransfer ins Ausland ermögliche. Deutsche Unternehmen sollten im Krisenfall mit einem Schutzparagrafen im Außenwirtschaftsrecht vor Übernahmen geschützt werden.
Update, 12. April, 7.26 Uhr: von der Leyen rechnet mit Impfstoff bis Ende des Jahres
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hofft, dass gegen Ende des Jahres ein Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt sein könnte. Ihrer Ansicht nach sitzen zwei der vielversprechendsten Forscherteams in Europa.
"Sie planen, schon bald mit den klinischen Tests zu beginnen", sagte von der Leyen der "Bild am Sonntag". Dann folgten noch mehrere Schritte bis zu einer Zulassung und Massenproduktion eines Impfstoffs. "Ich hoffe, dass sie gegen Ende des Jahres einen Impfstoff entwickelt haben", sagte die Politikerin.
Für eine zügige Impfkampagne spreche die EU bereits jetzt mit Herstellern über weltweite Produktionskapazitäten.
Von der Leyen rechnet dem Zeitungsbericht zufolge damit, dass es vorerst weiter Besuchsbeschränkungen in Altenheimen wegen des Coronavirus geben muss. "Ohne Impfstoff müssen die Kontakte der Senioren so weit es geht eingeschränkt bleiben. Ich weiß, das ist schwer und die Einsamkeit drückt. Aber es geht um Leben. Wir müssen diszipliniert bleiben und sehr geduldig sein", sagte von der Leyen der Zeitung.
"Wir werden über viele Monate, wahrscheinlich bis ins nächste Jahr, lernen müssen, mit dem Virus zu leben."
Schulen und Kindertagesstätten könnten indes schon vorher wieder öffnen, denkt die Kommissionspräsidentin: "Kinder und Jugendliche werden früher mehr Bewegungsfreiheit haben als alte Menschen und Leute mit Vorerkrankungen."
In der kommenden Woche will von der Leyen die Leitlinien und Empfehlungen der EU-Kommission für eine Exit-Strategie aus den Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus vorstellen.
Ein Datum wolle sie aber nicht nennen, da die EU-Mitgliedsstaaten sich in ganz unterschiedlichen Stadien der Pandemie befänden und jedes Land seine eigenen Entscheidungen treffen müsse. "Ich will das gar nicht zentral entscheiden, weil die Lage in Mailand ganz anders ist als in Münster, ebenso zwischen städtischen und ländlichen Räumen", sagte von der Leyen weiter.
Update, 12. April, 6.14 Uhr: Nordkorea will Corona-Maßnahmen verschärfen
Nordkorea will striktere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in der Coronavirus-Pandemie anwenden. Das Politbüro der herrschenden Arbeiterpartei verabschiedete eine entsprechende Resolution bei einer Sitzung, an der auch Machthaber Kim Jong Un teilnahm, wie die Staatsagentur KCNA am Sonntag berichtete.
Wie genau die Maßnahmen aussehen sollen, war zunächst nicht bekannt.
Nordkorea ist eines der wenigen Länder weltweit, die nach eigenen Angaben bisher keine bekannten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet haben. Bei dem Treffen am Samstag wurde aber laut KCNA die Sorge geäußert, dass sich das Virus "ungeachtet von Grenzen und Kontinenten" ausbreite.
Pjöngjang hat bereits seine Grenze zu China geschlossen und den Verkehr von Menschen und Waren eingeschränkt.
Update, 12. April, 4.52 Uhr: Kramp-Karrenbauer bietet Bundeswehr-Hilfe bei Corona-Ausstieg an
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat breite Unterstützung der Bundeswehr beim schrittweisen Ausstieg aus den Beschränkungen im Kampf gegen die Corona-Krise angeboten.
"Wir haben sehr viele Köpfe, sehr viele Hände, die bereit sind zu helfen", sagte Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Es kommt jetzt darauf an, was die Länder von uns verlangen." Denkbar sei etwa der Einsatz in Gesundheitsämtern bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. Soldaten könnten aber auch helfen, Einkäufe zu organisieren, wenn Menschen ihre Wohnung nicht verlassen könnten.
Neben einem eigenen "Corona-Kontingent" aus 15 000 aktiven Soldatinnen und Soldaten dienten etwa 17 000 Frauen und Männer in den Sanitätseinrichtungen oder in Bundeswehr-Krankenhäusern, wo auch Zivilisten versorgt werden, sagte Kramp-Karrenbauer.
Zudem hätten sich rund 16 000 Reservisten gemeldet.
"Die nutzen wir jetzt nicht alle auf einmal. Wir haben sie in eine Datenbank aufgenommen und können sie zielgenau abrufen, sobald wir sie brauchen." Aktuell seien schon etwas mehr als 400 Reservisten insbesondere im Sanitätsbereich eingesetzt, etwa zur Verstärkung in Bundeswehr-Krankenhäusern.
Bis Donnerstag seien 344 Amtshilfeanträge von Ländern und Kommunen bei der Bundeswehr eingegangen, sagte Kramp-Karrenbauer, die auch CDU-Chefin ist.
Davon seien 103 bereits umgesetzt oder man habe mit ihnen begonnen. 18 Anträge seien schon erfolgreich abgeschlossen. Das Verteidigungsministerium stelle fest, dass sich die Art der Anträge verändere.
"Am Anfang waren das sehr viele Fragen nach Schutzausstattung und nach Sanitätspersonal." Man erhalte nun auch zunehmend Anfragen nach "helfenden Händen, sei es bei den Abstrichstationen, sei es bei Unterstützung etwa bei Telefonketten in Gesundheitsämtern, sei es beim Aufbau von Behelfslazaretten".
Update, 12. April, 3.30 Uhr: Saudi-Arabien verlängert Ausgangssperre auf unbestimmte Zeit
Saudi-Arabiens König Salman hat die Ausgangssperre in seinem Land wegen der Coronavirus-Pandemie bis auf Weiteres verlängert. Das berichtete die saudische Agentur SPA am Sonntag.
Ein nächtliches Ausgangsverbot war erstmals am 23. März für zunächst drei Wochen verhängt worden. Kurz darauf hatte das Königreich Reisen zwischen den 13 Regionen des Landes verboten. In den beiden wichtigsten muslimischen Städte Mekka und Medina verhängte Saudi-Arabien zudem Anfang April eine komplette Ausgangssperre.
Das Land verzeichnete am Samstag 382 neue Infektionen mit dem Coronavirus sowie fünf Todesfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19, berichtete SPA unter Berufung auf einen Sprecher des Gesundheitsministeriums. Demnach stieg die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen auf 4 033 und die Zahl der Todesfälle insgesamt auf 52.
Die Arabische Halbinsel liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Irans, der von der Pandemie besonders stark betroffen ist.
Update, 12. April, 2.36 Uhr: Verkehrsminister Scheuer will wöchentlich bis zu 40 Tonnen Masken aus China importieren
Im Kampf gegen die Corona-Epidemie will das Bundesverkehrsministerium mit der Deutschen Bahn eine "Landbrücke" für Transporte mit dringend benötigter Schutzausrüstung von China nach Deutschland organisieren.
"Wir wollen damit zusätzlich zur "Luftbrücke" wöchentlich zwischen 20 und 40 Tonnen Masken und Schutzmaterial für unsere Krankenhäuser, Altenheime und Pflegeeinrichtungen beschaffen und transportieren", sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) der "Bild am Sonntag".
Bei der Bahn ist dem Bericht zufolge von einer "Eisenbahnbrücke Eurasia" die Rede. Die Züge sollten im Wochentakt von China über Kasachstan bis nach Kaliningrad in Russland fahren.
Von dort gehe es per Schiff über die Ostsee nach Rostock. Der Transport dauere 12 Tage.
Update, 12. April, 1.54 Uhr: Bill Gates fordert G20-Staaten dazu auf, mehr Geld in die Hand zu nehmen
Bill Gates hat die G20-Staaten aufgerufen, mehr Geld für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das neue Coronavirus bereitzustellen. Die G20 sollten mit einem "wirksamen finanziellen Engagement nicht länger zögern", schrieb der Microsoft-Gründer und Co-Vorsitzende der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".
Die internationale Impfstoff-Allianz CEPI ("Coalition for Epidemic Preparedness Innovations") sei bereits dabei, mindestens acht mögliche Impfstoffe zu entwickeln.
Wissenschaftler gingen davon aus, dass in 18 Monaten mindestens einer von ihnen anwendungsbereit sein werde. "Nur mit einer entsprechenden finanziellen Förderung kann dieser enge Zeitplan eingehalten werden."
Update, 12. April, 0.28 Uhr: von der Leyen droht Ungarn mit Vertragsverletzungsverfahren
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in der Diskussion über das umstrittene ungarische Notstandsgesetz in der Corona-Krise erneut mögliche Konsequenzen angedroht. "Ich bin bereit zu handeln, wenn die Einschränkungen das erlaubte Maß übersteigen", sagte von der Leyen der "Bild am Sonntag". "Dann drohen Vertragsverletzungsverfahren."
Der rechtsnationale ungarische Regierungschef Viktor Orban hatte sich Ende März vom Parlament in Budapest mit umfassenden Sondervollmachten zur Bewältigung der Coronavirus-Pandemie ausstatten lassen.
So kann er ohne zeitliche Befristung und gegebenenfalls ohne parlamentarische Kontrolle auf dem Verordnungsweg regieren. Das Notstandsgesetz hatte im In- und Ausland Kritik und Besorgnis ausgelöst.
Grundsätzlich sei es in Ordnung, wenn Mitgliedstaaten der EU mit Notfallmaßnahmen auf die Krise reagieren, sagte von der Leyen. "Aber: Die Maßnahmen müssen verhältnismäßig sein, zeitlich begrenzt, demokratisch kontrolliert."
Die Kommission beobachte das in allen Staaten, "aber bei Ungarn sehen wir aufgrund von kritischen Erfahrungen der Vergangenheit besonders genau hin".
Von der Leyen hatte schon Anfang des Monats gesagt, sie sei "insbesondere über die Situation in Ungarn besorgt", und erklärt: Falls nötig, werde die EU-Kommission handeln. Die Kommission werde es prüfen.
Update, 11. April, 22.31 Uhr: Unruhen nach Tod eines 19-Jährigen in Brüssel
Der Tod eines 19-Jährigen bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei hat in Belgien trotz Corona-Ausgangsbeschränkungen Unruhen ausgelöst. Die Polizei nahm bei den Vorfällen am Samstag in der Gemeinde Anderlecht in der Region Brüssel-Hauptstadt bis zum Abend 43 Menschen fest, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete.
Trotz Versammlungsverbots waren im Laufe des Tages an mehreren Orten in Anderlecht aufgebrachte Menschen zusammengekommen. Als die Polizei versuchte, die Ansammlungen aufzulösen, eskalierte die Situation Belga zufolge.
Die Beamten seien zum Teil mit Steinen beworfen worden. Der Sender RTBF schrieb von "extremen Spannungen". Auf Videos sei zu sehen, wie ein Mann mit einer Waffe, die er offenbar von einem Polizisten gestohlen habe, in die Luft schießt. Mittlerweile sei die Situation unter Kontrolle, schrieb Belga unter Berufung auf die Polizei.
Der 19-Jährige war am Vorabend mit einem Motorroller vor einer Polizeistreife geflohen und schließlich mit einem Polizeiwagen zusammengestoßen. Dabei kam er ums Leben.
Update, 11. April, 22.06 Uhr: Außenminister Maas verurteilt Deutsche, die gegenüber Franzosen aggressiv sind
Außenminister Heiko Maas (53) wendet sich via Twitter an diejenigen, die in Deutschland Aggressionen gegenüber Franzosen zeigen.
"Corona kennt keine Nationalität. Genauso ist es mit der Menschenwürde. Es tut weh zu sehen, wie unsere französischen FreundInnen wegen #COVIDー19 bei uns teils beleidigt und angegangen werden. So ein Verhalten geht gar nicht. Abgesehen davon: Wir sitzen im selben Boot!", so der 53-Jährige.
Update, 11. April, 21.48 Uhr: Papst Franziskus feiert einsame Osternacht im Petersdom
apst Franziskus hat das Osterfest am Samstag mit einer Abendmesse eröffnet, die wegen der Corona-Pandemie ohne Pilger stattfand. Bei dem Gottesdienst im riesigen Petersdom, der Zehntausende Besucher fasst, waren nur wenige Würdenträger und Gläubige dabei.
Teile der Messe wurden in verkürzter Form begangen. Auch diesmal war wie an den Vortagen ein historisches Pestkreuz aufgebaut - dieses soll während der Pest 1522 durch die Straßen von Rom getragen worden sein.
Zu Ostern gedenken Christen in aller Welt der Auferstehung von Jesus. Die Feiern stehen traditionell im Zeichen der Hoffnung. Der Papst hatte in den vergangenen Tagen mehrfach daran erinnert, dass viele Menschen in der Corona-Krise Großartiges leisten würden.
Schon am Vortag hatte das katholische Kirchenoberhaupt die Karfreitags-Prozession wegen der Virus-Ausbreitung komplett anders als sonst zelebriert. Auf dem Petersplatz waren außer dem 83 Jahre alten Franziskus nur wenige Menschen dabei gewesen, um an Jesus' Tod zu erinnern. Die Zeremonie war vom antiken Kolosseum auf den Platz vor dem Dom verlegt worden.
Italien ist mit mehr als 19.000 Todesfällen von der Corona-Pandemie stark getroffen. Auch im Vatikan gab es einige Covid-19-Kranke, aber keine Toten infolge der Virus-Welle.
Update, 11. April, 20.50 Uhr: Akuelle Daten und Zahlen in unseren neuesten Grafiken
Update, 11. April, 20.36 Uhr: Auch Tennis-Turnier in Montréal abgesagt
Auch das Tennis-Turnier der Damen in Montréal fällt in diesem Jahr aus. Die Organisatoren sagten am Samstag die Hartplatz-Veranstaltung im August wegen der Corona-Pandemie ab. Die nächste Auflage des Turniers ist nun für den 6. bis 15. August 2021 geplant. Im vergangenen Jahr hatte die Kanadierin Bianca Andreescu in Montréal gewonnen.
Wegen der Verbreitung des Coronavirus sind bereits zahlreiche Turniere in diesem Jahr abgesagt worden.
Update, 11. April, 20.22 Uhr: Zahl der Menschen auf Intensivstation in Frankreich sinkt erneut
In Frankreich ist die Zahl der Covid-19-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden, den dritten Tag in Folge rückläufig. Derzeit befänden sich 6883 Menschen auf der Intensivstation, sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon am Samstagabend.
Das sind 121 Menschen weniger als am Vortag. Auch die Zahl der Menschen, die innerhalb von 24 Stunden in Folge von Covid-19 gestorben sind, ist zurückgegangen.
Frankreich zählte am Samstag 353 neue Todesfälle in den Krankenhäusern und 290 in den Alten- und Pflegeheimen. Insgesamt verzeichnet das Land den offiziellen Angaben nach 13.832 Tote.
"Es ist viel zu früh und unvernünftig, Vorhersagen über die Zukunft zu treffen", warnte Salomon allerdings. Es sei nicht die Zeit für eine Lockerung der strengen Ausgangsbeschränkungen, sondern für die strikte Einhaltung von Eindämmung, Barrieremaßnahmen und sozialer Distanz.
"Der Druck im Krankenhaus ist nach wie vor sehr hoch." Es falle ihm auf, dass die Menschen die physische Distanz nicht immer einhielten.
Update, 11. April, 20.16 Uhr: Bundespräsident Steinmeier wendet sich ans Volk
Frank-Walter Steinmeier (64) wendet sich in einer außergewöhnlichen Fernsehansprache an das Volk. Das Staatsoberhaupt würdigt die Menschen dafür, wie sie mit den harten Einschränkungen leben. Fast noch wichtiger ist sein Appell für die Zeit danach. Die ganze Geschichte gibt es >> hier.
Update, 11. April, 19.55 Uhr: Osterbotschaft der Queen: Das Coronavirus wird uns nicht bezwingen
Die britische Königin Elizabeth II. hat sich am Samstag erstmals mit einer Osterbotschaft an die Öffentlichkeit gewandt. "Ostern ist nicht abgesagt, tatsächlich brauchen wir Ostern so sehr wie eh und je", sagte die Monarchin in einer Audiobotschaft, die auf dem Twitter-Account der Königsfamilie veröffentlicht wurde.
Die Geschichte über die Auferstehung Christi vom Tod könne nun Hoffnung geben, so die beinahe 94-Jährige. "Wir wissen, dass uns das Coronavirus nicht bezwingen wird. So düster der Tod sein kann - vor allem für Trauernde - Licht und Leben sind größer." Sie wünsche allen, gleich welchen Glaubens und welcher Konfession ein gesegnetes Ostern, sagte die Queen.
Es ist bereits das zweite Mal, dass sich die Königin innerhalb kurzer Zeit mit einer Botschaft an die Öffentlichkeit wendet. Bereits an Palmsonntag hatte sie ihren Landsleuten in einer Ansprache im Fernsehen Mut gemacht. Dass sie sich nun erneut zu Wort meldet, wird als Zeichen dafür gewertet, dass sie die Krise als sehr schwerwiegend empfindet.
Zudem fehlt wegen der Covid-19-Erkrankung von Premierminister Boris Johnson derzeit auch eine starke Führungspersönlichkeit an der Spitze der britischen Regierung. Der Premier ist zwar auf dem Weg der Besserung, könnte aber nach Einschätzung britischer Medien noch wochenlang ausfallen.
Die Queen und 98 Jahre alter Mann, Prinz Philip, hatten sich bereits Mitte März nach Schloss Windsor zurückgezogen. Das Paar gilt wegen seines hohen Alters als besonders gefährdet durch die Lungenkrankheit Covid-19.
Update, 11. April, 19.17 Uhr: Papst Franziskus feiert Ostersonntag mit Segen "Urbi et Orbi"
Papst Franziskus setzt am Sonntag die Osterfeierlichkeiten mit einer Messe und dem Segen "Urbi et Orbi" (12.00 Uhr) fort. Wegen der Corona-Pandemie findet die Messe (11.00 Uhr) im Petersdom ohne Gläubige statt.
Das katholische Kirchenoberhaupt hatte auch die anderen Zeremonien dieser Feiertage im kleinen Kreis ohne Pilger begangen. Normalerweise reisen Tausende Menschen extra für Ostern nach Rom, um den Papst zu sehen. Die Messe und der traditionelle Segen werden im Internet zu verfolgen sein sowie von vielen Fernsehsendern weltweit gezeigt.
Der Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) ist der wichtigste der katholischen Kirche und wird zu Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gesprochen. Wegen der Corona-Krise hatte der 83 Jahre alte Papst am 27. März zusätzlich in einer einmaligen Geste einen solchen Sondersegen gespendet.
Ostern wird die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert. Es ist für gläubige Christen das wichtigste religiöse Fest.
Update, 11. April, 19.10 Uhr: Autobauer Daimler trifft die Krise heftig
Auch den Stuttgarter Autobauer Daimler trifft die Corona-Krise heftig. Wie der Konzern aus dieser Krise herauskommen will, ist inzwischen in einem Dokument "Gemeinsam durch die Corona-Krise" festgehalten. Die ganze Geschichte gibt es >>hier.
Update, 11. April, 19.05 Uhr: Universität: USA verzeichnen weltweit zweitmeiste Tote in Corona-Krise
In den USA sind nach Angaben der amerikanischen Universität Johns Hopkins bisher 18.860 Menschen in Folge der Corona-Pandemie gestorben. Die Universität hatte zunächst mitgeteilt, dass die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen weltweit die meisten Toten durch die Corona-Epidemie zu verzeichnen hatten - und somit Italien überholt hätte.
Dann wurden jedoch neue Zahlen aus Italien bekannt, wonach die Behörden dort seit dem Beginn der Corona-Welle im Februar bis jetzt 19.468 Todesfälle registrierten. Die Gesamtzahl der Corona-Infizierten kletterte in Italien demnach auf mehr als 150.000 Menschen.
Die Zahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Bevölkerungsgröße, Testquote und einer hohen Dunkelziffer aber nur begrenzt vergleichen.
Update, 11. April, 18.30 Uhr: WHO macht Weißrussland Druck
Nach Kritik an einem zu laschen Umgang mit der Corona-Pandemie in Weißrussland (Belarus) mahnt die Weltgesundheitsorganisation WHO strengere Maßnahmen an.
Öffentliche Versammlungen mit vielen Menschen sollten verschoben werden, sagte der Leiter der WHO-Mission in dem Land, Patrick O'Connor, am Samstag in Minsk.
Dazu gehörten auch Sport- und Kulturveranstaltungen. Die Ex-Sowjetrepublik gehört zu den wenigen Ländern, in denen noch Fußball vor großem Publikum gespielt wird.
O'Connor sprach von einer besorgniserregenden Lage in Belarus. Nach offiziellen Zahlen vom Samstag wurden inzwischen mehr als 2200 Corona-Fälle gemeldet. 22 Infizierte starben.
Präsident Alexander Lukaschenko war auch international in die Kritik geraten, weil kaum Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen wurden.
Er redete die Pandemie zunächst als "Psychose" klein. Am Dienstag sagte er, die WHO solle die Lage im Land begutachten: Die Experten sollten den Bürgern zeigen, dass die Regierung nichts verberge.
Update, 11. April, 18.14 Uhr: Afrikaner beklagen Diskriminierung wegen Virusangst in Südchina
Afrikaner in der südchinesischen Metropole Guangzhou beklagen Diskriminierung und Unterstellungen, angeblich das neue Coronavirus zu verbreiten.
In der 13-Millionen-Stadt wurden Afrikaner nach Medienberichten von ihren Vermietern kurzfristig auf die Straße gesetzt, in Hotels abgewiesen, willkürlich zu Virustests aufgefordert oder 14 Tage unter Quarantäne gesetzt, auch wenn sie schon länger das Land nicht verlassen hatten. Guangzhou hat die größte afrikanische Gemeinde in China.
Die Vorfälle sorgen für diplomatische Verstimmungen. Der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, bat Chinas Botschafter bei der Organisation, Liu Yuxi, am Samstag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zum Gespräch.
Er äußerte dabei seine "extreme Sorge wegen der Vorwürfe über Misshandlung von Afrikanern in Guangzhou", wie er auf Twitter mitteilte. Er forderte die chinesische Regierung auf, umgehend etwas dagegen zu unternehmen.
In einer Reaktion auf die Berichte hatte das Außenamt in Peking zuvor schon beteuert, dass alle Ausländer in China gleich behandelt würden. Diskriminierung werde auf keinen Fall toleriert. Sprecher Zhao Lijian räumte aber "gelegentliche Zwischenfälle und Missverständnisse" im Kampf gegen das Virus ein.
Er forderte lokale Behörden auf, "ihre Arbeitsmethoden zu verbessern". Auch äußerte er die Hoffnung, dass sich alle Ausländer an die Vorschriften hielten.
Die Angst vor einer "zweiten Welle" der Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus wendet sich in China zunehmend gegen Ausländer, da jetzt zumeist nur noch "importierte Fälle" gemeldet werden. Doch sind es nach amtlichen Angaben zu 90 Prozent heimkehrende Chinesen.
Update, 11. April, 17.51 Uhr: Kreiskrankenhaus nimmt wegen Coronavirus auch keine Notfälle auf
Das vom Coronavirus erfasste Kreiskrankenhaus in Grünstadt (Landkreis Bad Dürkheim) und deshalb mit einem Aufnahme-Stopp für neue Patienten belegte Haus nimmt auch keine Notfälle mehr an.
Wie die Klinik am Samstag auf ihrer Internetseite mitteilte, seien auch keine ambulanten Behandlungen in der Notaufnahme möglich. Die Kassenärztliche Bereitschaftsdienstzentrale vor dem Kreiskrankenhaus sei dagegen für die Versorgung von ambulanten Patienten weiter geöffnet.
Bei schwereren Erkrankungen oder Verletzungen sollten sich Hilfesuchende an die Notaufnahmen der umliegenden Krankenhäuser wenden. Die radiologische Praxis sei vom Aufnahmestopp im Kreiskrankenhaus dagegen nicht betroffen.
Mehr Infos >> hier.
Update, 11. April, 17.22 Uhr: Passagiere von Kreuzfahrtschiff in Uruguay unterwegs nach Australien
Mehr als 100 Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes, das zahlreiche Coronavirus-Infizierte an Bord hatte, sind aus der uruguayischen Hauptstadt Montevideo in die australische Stadt Melbourne ausgeflogen worden.
"Unseren lieben australischen und neuseeländischen Freuden sagen wir: gute Reise und bis bald», twittere Uruguays Außenminister Ernesto Talvi in der Nacht von Freitag auf Samstag.
In einem Video war zu sehen, wie eine ganz in weiße Schutzkleidung gekleidete Person am Flughafen von Carrasco bei Montevideo aus einem Bus stieg, sich niederkniete und den Boden küsste.
Nach Angaben des uruguayischen Außenministeriums war das Flugzeug auch mit medizinischem Gerät ausgestattet.
Fast 60 Prozent der mehr als 200 Menschen an Bord der "Greg Mortimer" waren zuvor positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Die meisten Passagiere stammten aus Australien und Neuseeland.
Außenminister Talvi sagte Medienberichten zufolge am Freitag, einige Menschen von der "Greg Mortimer" müssten zunächst in Quarantäne auf dem Schiff bleiben. Danach könnten sie Uruguay mit kommerziellen Flügen verlassen.
Update, 11. April, 16.48 Uhr: Philippinische Regierung bestreitet Verheimlichung von Corona-Toten
Das Gesundheitsministerium der Philippinen hat Berichten widersprochen, denen zufolge Kliniken angewiesen worden seien, Tote im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu verheimlichen.
Sein Ministerium "habe und werde nie eine Anweisung an die Krankenhäuser herausgeben, die Zahlen der Covid-19-Toten zu vertuschen", teilte Gesundheitsminister Francisco Duque am Samstag auf Twitter mit.
Am Samstag meldete das Ministerium 233 Neuinfektionen. Damit lag die Zahl der bestätigten Infizierten bei 4428. Mit 26 neu hinzugekommenen lag die Zahl der Toten bei knapp 250.
Update, 11. April, 16.27 Uhr: New York City schließt alle Schulen bis zu den Sommerferien
Die Schüler in New York City werden sich bis zu den Sommerferien nicht mehr in ihre Schulen begeben müssen. Das teilte der Bürgermeister der Stadt, Bill de Blasio, am Karsamstag mit.
Update, 11. April, 16.12 Uhr: Zögerliche Corona-Maßnahmen in Japan: Druck auf Abe wächst
Mit der Zahl der Coronavirus-Infizierten in Japan wächst die Kritik an Ministerpräsident Shinzo Abe (65). Die Regierung habe durch spärliches Testen die Fallzahlen lange kleingehalten und zu spät und zu wenig Maßnahmen gegen die Ausbreitung angeordnet, kritisieren Mediziner und internationale Beobachter.
Seit dem 24. März ist klar, dass die Olympischen Spiele in Tokio verschoben werden, seither ist die Kurve der Corona-Fälle in Japan steil gestiegen. Experten drängen die Regierung verstärkt zum Handeln. Vertreter des Medizinerverbands warnen schon länger vor einem "explosiven Anstieg" bei den Infektionen.
Am Freitag wurden 634 neue Sars-CoV-2-Fälle in Japan bestätigt, ein neuer Rekordanstieg, den vierten Tag in Folge. Aktuell liegt die Gesamtzahl erfasster Infizierter laut der Nachrichtenagentur Kyodo bei 6885.
Mehr als 130 Menschen sind an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Aber bislang würden in Japan Personen mit keinen oder milden Symptomen nicht getestet, merkte der oppositionelle Abgehordnete Hiroshi Kawauchi in dieser Woche an.
Update, 11. April, 16.05 Uhr: Söder bittet Menschen in Corona-Krise um Geduld
Ministerpräsident Markus Söder (53) bittet die Menschen in Bayern um Geduld bei der Bewältigung der Corona-Krise. "Es wird auch nach den Osterferien nicht einfach so weitergehen können wie vorher", sagte der CSU-Politiker am Samstag in München laut vorab verbreitetem Redemanuskript in seiner Ansprache zu Ostern.
Er warnte: "Wer zu früh lockert, riskiert einen Rückfall." Solange es keinen Impfstoff oder keine Medikamente gebe, sei Vorsicht geboten. Trotzdem gab sich der Ministerpräsident zuversichtlich.
"Unsere Experten sagen: Wir bekommen Corona langsam unter Kontrolle", betonte er und fügte hinzu, dass mehr als 50.000 zusätzliche Neuinfektionen verhindert werden konnten.
Update, 11. April, 15.45 Uhr: Weltgesundheitsorganisation will Rückfälle von Covid-19-Patienten untersuchen
Südkorea meldete kürzlich, dass mehrere Dutzend geheilte Covid-19-Patienten erneut an dem Virus erkrankt seien (TAG24 berichtete). Jetzt schaltet sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein.
"Wir stehen in enger Verbindung mit unseren klinischen Experten und arbeiten hart daran, mehr Informationen über diese individuellen Fälle zu erhalten", heißt es in einer Stellungnahme der WHO.
Bleibt zu hoffen, dass es sich bei den gemeldeten Fällen um Messfehler oder Irrtümer anderer Art handelt!
Update, 11. April, 15.28 Uhr: EU-Kommission genehmigt ausgeweitetes Kreditprogramm
Die EU-Kommission hat grünes Licht für das nachgebesserte Hilfspaket der Bundesregierung für Unternehmen in der Corona-Krise gegeben. Das Programm für Schnellkredite mit einer kompletten Staatshaftung entspreche den EU-Beihilferegeln, teilte die Brüsseler Behörde am Samstag mit.
Konkret geht es darum, dass Unternehmen künftig Schnellkredite bekommen können und die staatliche Förderbank KfW, also der Staat, 100 Prozent des Ausfallrisikos übernimmt. Ursprünglich waren 90 Prozent vorgesehen, und den Rest sollten die Hausbanken übernehmen. Deshalb klagten Wirtschaftsverbände, Kreditprüfungen seien zu langwierig, Kredite würden außerdem nicht vergeben, weil Firmen gerade zurzeit nicht kreditwürdig seien. Daraufhin besserte die Bundesregierung nach.
Die Kredithöhe liegt nun bei drei Monatsumsätzen des Jahres 2019 - maximal gibt es für ein Unternehmen mit 11 bis 49 Mitarbeitern 500.000 Euro, für ein Unternehmen ab 50 Mitarbeitern sind es 800.000 Euro.
Update, 11. April, 15.21 Uhr: Studierenden in Corona-Krise kurzfristig helfen
Die Grünen-Wissenschaftsministerinnen von Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg haben vom Bund zur Unterstützung von Studierenden in der Corona-Krise unbürokratische Hilfe verlangt.
Coronabedingte Nachteile müssten vom Bund kurzfristig ausgeglichen werden, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur am Samstag in Berlin vorliegenden Fünf-Punkte-Papier, das die Ministerinnen gemeinsam mit Kai Gehring (42), dem Hochschulsprecher der Grünen im Bundestag, erarbeitet haben. So solle das Bafög vorübergehend geöffnet oder ein Notfallfonds des Bundes geschaffen werden.
Die von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (48, CDU) vorgelegten Maßnahmen kämen vor allem Bafög-Empfängern zugute, indem sie Zuverdienste erleichtern. Dies sei ein erster notwendiger Schritt, schreiben die Ministerinnen Theresia Bauer (55, Baden-Württemberg), Angela Dorn (37, Hessen) und Katharina Fegebank (43, Hamburg) sowie Gehring. Gehring betonte allerdings: "Von der Bundesministerin wünschen wir uns für die pandemiebedingt besonders angespannte finanzielle Lage der Studierenden beherztes Handeln statt Stückwerk oder Kosmetik."
Notwendig sei eine Zusage für Bafög-Bezieher, dass die Leistungen bis Ende des Sommersemesters ohne Beachtung der Förderungsvoraussetzungen gewährt würden, fordern die Grünen-Politiker. Neben den Bafög-Regelungen sei beim Anspruch auf Kindergeld und den Altersgrenzen bei der Krankenversicherung eine schnelle und temporäre Anhebung nötig, um zur Entlastung beizutragen.
Update, 11. April, 15.13 Uhr: Mittlerweile mehr als 10.000 Corona-Fälle in Schweden
In Schweden sind mittlerweile mehr als 10.000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Das geht aus am Samstagmittag veröffentlichten Zahlen der schwedischen Gesundheitsbehörde hervor. 887 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind in dem skandinavischen EU-Land demnach bislang gestorben, darunter mehr als 500 allein in der Region rund um die Hauptstadt Stockholm.
Update, 11. April, 15.11 Uhr: Pakistan verbietet Export von möglichen Covid-19-Wirkstoffen
Pakistan hat den Export aller Medikamente zur Malariaprophylaxe verboten, die möglicherweise auch gegen die Lungenkrankheit Covid-19 helfen. Das Exportverbot wurde bereits am Donnerstag eingeführt, hieß es in einem Erlass des pakistanischen Handelsministeriums. In mehreren Ländern laufen derzeit Analysen dazu, ob sich Medikamente mit Anti-Malaria-Wirkstoffen auch zur Behandlung von Covid-19 einsetzen lassen könnten.
Auch der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer produziert ein Medikament zur Malariaprophylaxe in Pakistan. Das Mittel Resochin mit dem Wirkstoff Chloroquin wird bisher nur an einem Standort in dem südasiatischen Land hergestellt. Bayer hatte vor mehr als einer Woche angekündigt, Resochin auch in Europa produzieren lassen zu wollen.
Das bereits in den 1930ern entwickelte Medikament zur Malariaprophylaxe ist schon seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem Tests eine Hemmung der Vermehrung des neuartigen Coronavirus gezeigt hatten.
Update, 11. April, 14.55 Uhr: Anbieter von Ausflugsdampfern auf dem Rhein verschieben Saisonstart
Anbieter von Ausflugsdampfern auf dem Rhein müssen wegen des Coronavirus ihre Saison später beginnen lassen. Eigentlich sei Ostern seit fast 200 Jahren der Saisonauftakt der "Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrt" (KD).
Aktuell bereite man sich jedoch darauf vor, erst am 1. Mai "in irgendeiner Weise" mit Rund- und Linienfahrten beginnen zu können, sagte eine Sprecherin am Samstag auf Anfrage. Auflagen wie Abstandsregeln könnten auf den Schiffen erfüllt werden.
"Wir hoffen, den Menschen dann wieder ein bisschen Urlaub zu geben. Das Bedürfnis nach Rausgehen ist ja besonders groß", sagte die KD-Sprecherin.
Auch wenn erste Fahrten im Mai beginnen könnten, werden Events und Partyschiffe wohl noch länger warten müssen. Außerdem würden internationale Gäste fehlen, die auf der Strecke am Mittelrhein rund die Hälfte der Passagiere ausmachten, beklagte das Unternehmen. Auch die "Weisse Flotte" in Düsseldorf hat ihren Saisonstart zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte das Unternehmen mit.
Update, 11. April, 14.49 Uhr: VW-Belegschaft bei Neustart der Produktion geschützt
Die Belegschaft des Autobauers VW wird nach Angaben von Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh (63) bei einem Neustart der Produktion durch genaue Gesundheitsregeln geschützt.
Einen Zeitpunkt für das Wiederanfahren nannte er am Samstag in Wolfsburg aber nicht. "Wichtiger als ein Datum ist für mich, dass sich alle Kolleginnen und Kollegen in unseren Werken gut vor einer Ansteckung geschützt fühlen und das auch tatsächlich sind, wenn wir wieder loslegen", sagte Osterloh. Der Neustart hänge auch von den Zulieferern oder den Kfz-Zulassungsstellen ab.
VW will nach Ostern die Pläne für ein allmähliches Wiederanlaufen vorstellen. Die Seuchenschutzvorkehrungen waren am Mittwoch vereinbart worden. In der Fertigung würden "Abläufe so geändert, dass der Schutz vor einer Übertragung des Virus an allererster Stelle steht", sagte Osterloh.
Dazu würden Umwege in Kauf genommen. Im Zweifel werde eher weniger produziert, "als irgendwo ins Risiko zu gehen". Er sagte: "Wo sich der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einhalten lässt, tragen die Kolleginnen und Kollegen Masken."
Update, 11. April, 14.33 Uhr: Weniger Doping-Kontrollen wegen Corona
Die Mehrheit der Leichtathleten fürchtet wegen der geringeren Zahl an Doping-Tests in der Corona-Krise Ungerechtigkeiten bei Wettkämpfen in diesem Jahr. In einer Umfrage der unabhängigen Athleten-Organisation "The Athletics Association" gaben 78 Prozent der befragten Athleten an, sich Gedanken um die Gültigkeit von Ergebnissen in dieser Saison zu machen.
685 Leichtathleten aus 82 Ländern nahmen an der Befragung teil. Wegen der Coronavirus-Pandemie ist das Doping-Kontrollsystem nahezu weltweit zum Erliegen gekommen.
Mit 82 Prozent trainiert der Großteil der befragten Leichtathleten derzeit trotz der Ausbreitung des Coronavirus weiter. Ein sogar noch höherer Anteil wäre bereit, im Herbst 2020 wieder an Wettkämpfen teilzunehmen. 86 Prozent der Sportler sprachen sich dafür aus, wenn die Situation dies zulasse. Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor (29) aus den USA hatte die Athleten-Organisation im vergangenen Jahr gegründet, um den Leichtathleten mehr Gehör zu verschaffen.
Sorgen macht den Sportlern der Umfrage zufolge vor allem die Qualifikation für die ins Jahr 2021 verlegten Olympischen Sommerspiele in Tokio. Der Leichtathletik-Weltverband hatte zuletzt mitgeteilt, dass die Qualifikation wegen der Corona-Krise bis zum 30. November ausgesetzt werde. Mehr als die Hälfte der Befragten (60 Prozent) befürchtet Ungerechtigkeiten, wenn einige Athleten ab dem 1. Dezember wieder an Wettkämpfen teilnehmen können, andere aber noch unter Einschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie leiden.
Update, 11. April, 14.24 Uhr: Streit um Abitur - Landesschülerausschuss appelliert an Müller
Im Streit um die trotz Corona-Krise nach Ostern anstehenden Abiturprüfungen hat der Landesschülerausschuss den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (55, SPD) um Unterstützung gebeten. "Trotz der gesellschaftlichen Zustände verlangt Bildungssenatorin Scheeres von uns, in unseren wichtigsten Abschlussprüfungen Höchstleistung zu zeigen", heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Der Schülerausschuss habe dem Prüfungsplan der SPD-Politikerin zunächst zugestimmt, aufgrund vieler Sorgen bei den Schülern aber seine Meinung geändert.
Einige Schülerinnen und Schüler hätten Ängste beschrieben, sich oder ihre Angehörigen mit dem Virus anzustecken, andere gaben an, "unter einer massiven psychischen Belastung zu stehen, die Prüfungsvorbereitungen unmöglich gestalten". Viele Schüler litten außerdem unter Zeitmangel und Konzentrationsschwierigkeiten, da sie sich um ihre Geschwister oder Angehörige kümmern müssten oder sich infiziert hätten, heißt es in dem Appell.
Daher gebe es nach Ostern keine mit den Jahren zuvor vergleichbaren Prüfungsbedingungen. Der Schülerausschuss schreibt, dass seine Vertreter "die Hoffnung in die Bildungssenatorin dieser Stadt verloren haben", weshalb sie sich an den Regierenden Bürgermeister wenden würden.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (50) hatte unter der Woche auf die Entscheidung der Kultusministerkonferenz verwiesen, dass Abiturprüfungen unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen stattfinden sollen. Der Landesschülerausschuss will die Prüfungen nicht komplett absagen lassen, hofft aber auf eine Aufhebung der allgemeinen Prüfungspflicht.
Update, 11. April, 14.18 Uhr: 327 Corona-Tote in Belgien
Erstmals seit Tagen ist die Zahl der Toten in Zusammenhang mit dem Coronavirus in Belgien nur leicht gestiegen. Am Freitag starben nach Angaben des Krisencenters 327 Personen - das waren zwei mehr als am Vortag, wie Epidemiologe Emmanuel André am Samstag sagte.
219 von ihnen seien im Altenheim gestorben. 421 Corona-Patienten seien am Freitag in belgische Krankenhäuser eingeliefert worden, 418 hätten die Krankenhäuser verlassen können.
Insgesamt sind in dem Land mit gut elf Millionen Einwohnern bisher 3346 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
Update, 11. April, 14.15 Uhr: Moskau will mehr Betten in Kliniken schaffen
Die russische Hauptstadt Moskau erhöht wegen der Corona-Pandemie die Kapazitäten in den Krankenhäusern, weil es immer mehr Menschen mit schwerem Krankheitsverlauf gibt. In den nächsten zwei Wochen werde die Zahl der Betten auf bis zu 10.000 aufgestockt, sagte die Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa am Samstag in Moskau.
Ursprünglich sollten in Europas größter Metropole rund 20.000 Betten für Patienten mit dem hochansteckenden Virus reserviert werden. Sie werden in insgesamt 25 Krankenhäusern behandelt.
Der starke Anstieg von Behandlungen in Kliniken setze das Gesundheitssystem stark unter Druck, sagte Rakowa. Zuvor sprach sie davon, dass Rettungsdienste und Krankenhäuser bereits an ihren Grenzen arbeiteten. Nach Zahlen vom Samstag sind in Russland mittlerweile mehr als 100 mit dem Virus Sars-CoV-2 infizierte Menschen gestorben. Rund 13.500 Infektionen wurden offiziell gemeldet.
Am stärksten betroffen ist Moskau. Dort sollen von diesem Montag an verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen das Virus gelten. Demnach muss die Mehrheit der Betriebe vorübergehend schließen. Krankenhäuser und Supermärkte bleiben geöffnet. Wer zur Arbeit gehen möchte, braucht eine Sondererlaubnis. Begründet wurde dies, weil viele Moskauer trotz Ausgangssperre auf die Straße gingen.
Update, 11. April, 14.09 Uhr: Wanderimker dürfen trotz Coronavirus in Deutschland reisen
Das hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (47, CDU) in einem Brief an den Deutschen Imkerbund und den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund klargestellt. "Aus Sicht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist die Berufsgruppe der Imker einschließlich der Wanderimkerei unzweifelhaft der Kritischen Infrastruktur 'Ernährung' zuzuordnen", heißt in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Hinsichtlich des grenzüberschreitenden Transports der Tiere gebe es keine seuchenrechtlichen Beschränkungen aufgrund des Virus.
"Damit ist klargestellt, dass Wanderimker wie die Imker zu einer systemrelevanten Berufsgruppe gehören und nicht den Reisebeschränkungen unterliegen dürfen", erklärte Harald Ebner (55), Obmann der Grünen im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, der nach eigener Aussage das Ministerium auf die Problematik aufmerksam gemacht hatte.
Wanderimker seien mit Verweis auf die Corona-Beschränkungen an der Einreise sowohl nach Mecklenburg-Vorpommern als auch nach Bayern gehindert worden.
Update, 11. April, 14.03 Uhr: Weniger Verkehr an Grenzen zu Belgien und den Niederlanden
An den Grenzen zwischen den Niederlanden, Belgien und Nordrhein-Westfalen gibt es am Osterwochenende wegen der Corona-Krise nur wenig Verkehr. "Im Großen und Ganzen" würden sich die Menschen an den Appell der Innenminister von NRW und den Niederlanden halten, an Ostern nicht in das Nachbarland zu fahren, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstagmittag auf Anfrage. Die Grenze zu den Niederlanden und nach Belgien ist geöffnet. Es gibt an den Osterfeiertagen punktuelle Kontrollen.
Immer wieder gebe es Anfragen von Bürgern zu den Regelungen, weshalb die Bundespolizei noch einmal auf die Internetseiten des Innen- und Gesundheitsministeriums verweist. Die Landesregierung beantwortet auf ihrer Internetseite Fragen zu Corona, darunter auch zum Grenzverkehr.
Update, 11. April, 13.33 Uhr: Ausgangsverbot übers Wochenende in der Türkei führte zu Panikkäufen
Nach der kurzfristigen Ankündigung weitgehender Ausgangsverbote für das Wochenende in 31 Städten der Türkei ist es am Freitagabend zu Panikkäufen gekommen.
In Istanbul, der größten Stadt der Türkei, blieben am Samstag bei schönstem Sonnenschein die Plätze menschenleer, die Straßen fast autofrei und die Wohnviertel ungewöhnlich still. Die Menschen in Istanbul schienen sich weitgehend an die Beschränkungen zu halten.
Das Innenministerium hatte am späten Freitagabend verlauten lassen, dass wegen der Corona-Krise von Mitternacht an für 31 Städte - darunter Metropolen wie Istanbul, Ankara oder Izmir - 48 Stunden lang weitgehende Ausgehverbote gälten. Die Maßnahme wurde scharf kritisiert - vor allem, weil sie erst zwei Stunden vor Beginn der Frist kommuniziert wurde.
In Istanbul und anderen betroffenen Städten setzten sofort Panikkäufe ein. Binnen Minuten bildeten sich in Supermärkten, vor Bäckereien und den "bakkal", den Eckläden in Wohngegenden, lange Schlangen oder dichte Trauben von Menschen, die sich mit Notrationen eindecken wollten.
Details tröpfelten erst nach und nach ein. Innenminister Süleyman Soylu (50) zufolge dürfen Bäckereien öffnen und offenbar Waren ausliefern. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu zeigte am Samstag in Bildern, wie auch staatliche Helfer einigen Menschen Tüten mit Brot übergaben. Kliniken, Apotheken und Firmen und Institutionen, die wichtige Dienstleistungen anbieten, sollten ebenfalls geöffnet bleiben.
Eine Begründung für die adhoc verhängte Maßnahme lieferte die Regierung zunächst nicht.
Update, 11. April, 13.26 Uhr: Viele Ausflügler in Niedersachsen verstoßen gegen Corona-Regeln
Am sonnigen Karfreitag haben viele Menschen in Niedersachsen und Bremen auf ihren Ausflügen gegen das Kontaktverbot verstoßen. Allein in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim erstattete die Polizei nach Mitteilung vom Samstag 80 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsverbot und die Kontaktbeschränkungen.
Anders als befürchtet habe sich die Autotuner-Szene nicht zu einem "Car-Freitag" blicken lassen, sagte ein Polizeisprecher. Aber auf den Wander- und Radfahrrouten der Ausflugsregion Emsland sei es "supervoll" gewesen. Auch aus dem Kreis Cloppenburg wurden 36 Anzeigen gemeldet.
Die Landesregierung und andere Behörden hatten vor dem langen Osterwochenende dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Am Karsamstag, an dem die Läden offen hatten, blieb die Lage zunächst ruhig, wie Polizeistellen in Hannover und Bremen mitteilten. "Wenn wir etwas sehen, dann schreiten wir ein", sagte eine Polizeisprecherin in Bremen. Es seien aber keine großen Verstöße gegen die Allgemeinverfügungen gemeldet worden.
Update, 11. April, 13.05 Uhr: Corona-Auflagen beim Smolensk-Gedenken verletzt?
Polens oberste Politriege hat mit ihrer Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zur Flugzeug-Katastrophe von Smolensk Ärger in der Bevölkerung ausgelöst. Die Politikert hätten gegen die vom Gesundheitsministerium angeordneten Vorsichtsmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie verstoßen, lautete der Vorwurf in sozialen Netzwerken, nachdem Aufnahmen von der Kranzniederlegung am Mahnmal in Warschau die Runde gemacht hatten.
Auch den gebotenen Abstand von zwei Metern hätten sie nicht eingehalten, hieß es. Zurzeit sind in Polen Treffen von mehr als zwei Personen untersagt.
Am Freitag hatten Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki (51) und der Chef der Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski (70), mit weiteren Kabinetts- und Parteimitgliedern der Unglücksopfer gedacht. Publikum war nicht zugelassen. Bei dem Absturz vor zehn Jahren waren 96 Menschen gestorben, darunter der damalige polnische Präsident Lech Kaczynski (†60), Jaroslaws Zwillingsbruder.
"Der Abstand hätte sicher besser sein können", räumte Gesundheitsminister Lukasz Szumowski (47) am Samstag in einer Radiosendung ein. Die Zeremonie sei jedoch radikal eingeschränkt worden, verteidigte er die Politiker. Auch die Polizei beschwerte sich nicht: Die Teilnehmer hätten Dienstpflichten ausgeführt, daher würden die Beschränkungen für sie nicht gelten.
Update, 11. April, 13 Uhr: Linken-Politikerin fordert 200 Euro Pandemie-Zuschlag auf Hartz IV
Die Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann (59) hat angesichts der Corona-Krise einen Pandemie-Zuschlag von 200 Euro pro Monat auf Hartz IV und Sozialhilfe gefordert.
Die Bundestagsabgeordnete begründete in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe ihre Forderung damit, dass derzeit viele Tafeln geschlossen und die Kosten für einige Güter gestiegen seien.
Außerdem müsse die Bundesregierung rückwirkend ab dem 1. März einen monatlichen Zuschuss zum Mittagessen zahlen. "Familien trifft die Corona-Krise doppelt hart: Wer Hartz IV oder Kinderzuschlag bezieht, hat Anspruch auf ein kostenloses Schulmittagessen. Dieses Mittagessen ist aufgrund der Schulschließungen nun weggefallen." Das werde voraussichtlich auch nach den Osterferien so bleiben.
Update, 11. April, 12.54 Uhr: Spanien meldet niedrigste Corona-Totenzahl seit 23. März
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie meldet Spanien weitere Erfolge. Mit 510 neuen Todesfällen innerhalb der letzten 24 Stunden wurde am Samstag der niedrigste offizielle Wert seit dem 23. März registriert.
Am Vortag waren noch 605 und am Donnerstag 683 Tote gezählt worden. Der traurige Rekord lag am 2. April bei 950 neuen Todesfällen binnen 24 Stunden.
Die Zuwachsraten bei den Neuansteckungen bleiben seit Tagen vergleichsweise niedrig. Die Zahl der Infektionen sei um weniger als 5000 oder etwa drei Prozent auf rund 162.000 gestiegen, hieß es in der täglichen Bilanz des Ministeriums. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Corona-Infizierten, die als genesen gelten, auf fast 60.000 erhöht.
Einige Regionen meldeten in den vergangenen Tagen erstmals seit Beginn der Krise mehr entlassene Patienten als Neuansteckungen.
Das Parlament hatte am Donnerstag eine Verlängerung des Alarmzustands samt Ausgehsperre bis Mitternacht des 25. April gebilligt. Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) sagte, anschließend werde wohl eine weitere Verlängerung nötig sein. Lockerungen seien aber nicht ausgeschlossen. Die Rückkehr zur Normalität müsse "schrittweise" und "sehr vorsichtig" erfolgen.
Update, 11. April, 12.50 Uhr: Irland verlängert Ausgangsbeschränkungen bis zum 5. Mai
Die Regierung in Irland hat die Beschränkungen der Bewegungsfreiheit in dem Land wegen der Corona-Pandemie bis zum 5. Mai verlängert. Das teilte der irische Premierminister Leo Varadkar (41) am Freitagabend mit. "Ich weiß, dass viele von uns wissen wollen, wann die Normalität zurückkehrt und das Leben wieder so wird, wie es war", sagte Varadkar bei einer Pressekonferenz. "Die Wahrheit ist, dass niemand mit Sicherheit sagen kann, wann das sein wird oder wie sich unsere Leben verändern haben werden, wenn es soweit ist", so der Regierungschef.
Bis Freitag wurden in dem Land 263 Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 registriert. Mehr als 7000 Menschen wurden bislang positiv auf das Coronavirus getestet.
Update, 11. April, 12. 47 Uhr: Priester wehrt sich gegen fundamentalistische Deutungen der Corona-Pandemie
Der katholische Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer (59), wehrt sich gegen fundamentalistische Deutungen der Corona-Pandemie als Gottesstrafe. "Für mich ist dieses Coronavirus keine Strafe Gottes, sondern eine Naturkatastrophe", sagte er in einem Interview der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Die Pandemie sei aber ein Anlass nachzudenken. "Unsere Kirchen und unsere Spiritualität stehen auf dem Prüfstand. Die Frage lautet ganz schlicht: Was trägt uns, was gibt uns Hoffnung?"
Ähnlich äußerte sich in dem Doppelinterview Ralf Meister (58), Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. "In dieser besonderen Lage kommen wir ins Nachdenken über unser Leben, auch über unsere Lebensführung", sagte Meister.
Beide Bischöfe beklagten die Schwierigkeit, unter den Bedingungen des Kontaktverbots Seelsorge für Menschen in Not oder vor dem Tod zu leisten. "Absolut wünschenswert wäre, wenn wir an der sensibelsten Stelle in dieser Pandemie, nämlich dem Sterbeprozess und dem Tod vieler Menschen, Bedingungen bereithalten können, die würdig und angemessen sind", sagte Landesbischof Meister.
Update, 11. April, 12.44 Uhr: Polizei sieht Situation an niederländischer Grenze entspannt
Für die Polizei ist die Situation an der deutsch-niederländischen Grenze zur Osterzeit entspannt. Zwar habe man die Kontrollen in dem Gebiet in den letzten Tagen aufgrund der Corona-Krise intensiviert, besondere Vorkommnisse habe es bisher aber nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstag.
Die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland ist weiter offen. "Da in Deutschland sowieso viele Geschäfte geschlossen haben, hat der Verkehr aber merklich abgenommen", so der Sprecher weiter.
Wer trotzdem Richtung Deutschland fahre und in eine Kontrolle komme, dem werde nahegelegt, seine Fahrt zu überdenken und umzudrehen. Rechtlich aufhalten kann die Polizei die Fahrten allerdings nicht.
Update, 11. April, 12.42 Uhr: Spargelernte in Corona-Krise - Albrecht dankt Helfern
Schleswig-Holsteins Agrarminister Jan Philipp Albrecht (37, Grüne) hofft auf einen positiven Nebeneffekt der Corona-Krise im Umgang mit Lebensmitteln. "Diese Ausnahmesituation, in die uns die Corona-Pandemie gebracht hat, öffnet vielen Verbrauchern die Augen für zentrale Aspekte", sagte Albrecht der Deutschen Presse-Agentur.
Derzeit werde deutlich, "wie viel Arbeit hinter Lebensmitteln steckt, wie wertvoll sie sind und von welch enormer Bedeutung es für die Bewältigung von Krisen und Herausforderungen ist, noch enger zusammenzustehen". Wichtig sei, dies nach Coronanicht aus dem Blick zu verlieren.
"Dass in dieser schwierigen Zeit mit der Spargelernte begonnen werden kann, haben wir dem großen Einsatz der Landwirtinnen und Landwirte zu verdanken", sagte Albrecht. Diese hätten in den vergangenen Wochen ihre Ernte neu koordinieren und organisieren müssen. "Mein Dank gilt allen, die auf den Feldern, in den Hofläden, an den Verkaufsständen und an den Schreibtischen in Schleswig-Holstein dafür gesorgt haben, dass die Ernte in Schleswig-Holstein anlaufen kann." Er freue sich über die große Hilfsbereitschaft vieler, mit anzupacken.
Am Donnerstag hatte mit Unterstützung von polnischen und auch deutschen Erntehelfern beispielsweise auf dem Hof von Andreas Löding in Buchholz im Kreis Herzogtum Lauenburg die Spargelernte begonnen.
Update, 11. April, 12.30 Uhr: Bremer Innensenator will Werder bei Problemen nicht im Stich lassen
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (68) hat Werder Bremen bei Problemen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie Hilfe in Aussicht gestellt. "Der Senat hat gezeigt, dass wir auch den Sport in dieser Situation nicht im Stich lassen. Das gilt auch für Werder", wird der 68 Jahre alte SPD-Politiker von der "Bild" zitiert.
Wie viele andere Fußball-Bundesligisten auch trifft die Krise den Tabellenvorletzten hart. So fehlen wegen der derzeit unterbrochenen Saison unter anderem Zuschauereinnahmen. Zudem ist unklar, ob - und wenn ja, wann - die Clubs eine noch ausstehende Rate an TV-Geldern erhalten.
"Werder ist ein Magnet für unsere Stadt", sagte Mäurer. "Damit sind auch viele Arbeitsplätze verbunden. Deshalb hoffe ich sehr, dass es bei Werder Bremen weitergeht."
Update, 11. April, 12.15 Uhr: Neue Zahlen aus Deutschland, Europa und der Welt
Weltweit sind mittlerweile über 1,7 Millionen Corona-Fälle bekannt. Nach wie vor führen die USA mit 503.177 Infizierten die Liste an. Deutschland meldet zurzeit 122.385 Fälle.
Update, 11. April, 12.10 Uhr: Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn zur Flüchtlingsumsiedlung
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn (70) hat verteidigt, dass Deutschland und Luxemburg zunächst nur einige Dutzend Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingslagern in Griechenland aufnehmen. "Ein Außenstehender kann sich nicht vorstellen, wie kompliziert das ist", sagte Asselborn dem Radiosender "Bayern 2".
In Zeiten der Corona-Krise sei das sehr schwierig. "Wir nehmen ja keine Sandsäcke aus Griechenland. Man braucht Zeit, um das hinzukriegen - vor allem das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen." Zugleich appellierte der Luxemburger an die Solidarität anderer EU-Staaten.
Deutschland und Luxemburg hatten jüngst angekündigt, kommende Woche mit der Umsiedlung der ersten Kinder und Jugendlichen zu beginnen. Am Mittwoch sollen 12 Minderjährige nach Luxemburg kommen, 50 weitere Ende der Woche nach Deutschland.
Nach der Ankündigung war vielfach kritisiert worden, dass Deutschland nicht mehr Menschen aufnehme. Laut Bundesinnenministerium sollen in nächster Zeit noch weitere rund 300 Minderjährige folgen. Luxemburg hat keine weiteren Zusagen gemacht.
Insgesamt haben sich zehn EU-Staaten bereit erklärt, mindestens 1600 unbegleitete Minderjährige und andere Migranten aus den völlig überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Ägäis-Inseln zu holen. Wegen der Corona-Krise wollen die anderen Länder ihre Zusage jedoch zunächst nicht umsetzen.
Asselborn forderte diese Staaten dazu auf, sich ein Beispiel an Luxemburg und Deutschland zu nehmen. "Am nächsten Mittwoch kommen die Kinder an. Dann wird man sehen, dass es machbar ist."
Update, 11. April, 11.55 Uhr: Verband fordert mehr Dusch- und WC-Möglichkeiten für Lasterfahrer
Der Verband der Logistiker hat die Industrie- und Handelsunternehmen aufgefordert, Lastwagenfahrern den Zugang zu sanitären Einrichtungen an den Be- und Entladestellen zu gewähren. "Man kann den Leuten nicht zumuten, dass sie sich nicht waschen können oder ins Gebüsch gehen müssen", sagte ein Sprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL/Frankfurt). Dabei gelte es das Kontaktverbot und die Hygienevorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuhalten.
Die Gesellschaft sei gerade in diesen besonderen Zeiten auf Menschen angewiesen, die mit ihrer Arbeit die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten. Positiv seien Initiativen wie an Raststätten, wo Fahrer kostenlos duschen und warmes Essen bekämen.
So gut es hingegen gemeint sei, wenn Unternehmen, die Ware geliefert bekommen oder von denen Ware abgeholt werden, Dixi-Toiletten für die Fernfahrer aufstellten. Diese WC-Anlagen müssten aber auch rund um die Uhr ständig desinfiziert und gereinigt werden. "Ansonsten fällt allein bei dem Gedanken jeder Virologe in Ohnmacht", sagte der Sprecher.
Hintergrund sind die von Wissenschaftler empfohlenen Hygienevorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Update, 11. April, 11.50 Uhr: "Die meisten werden nach Corona-Krise erstmal ärmer sein"
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (71) erwartet für die Zeit nach der Corona-Krise harte Verteilungskämpfe. "Machen wir uns nichts vor: Das wird eine harte Debatte geben, wer die Kosten für die Rettungspakte trägt", sagte der Grünen-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Letztlich werde die gesamte Bevölkerung dafür bezahlen: "Die meisten Menschen werden nach der Corona-Krise erstmal ärmer sein."
Baden-Württemberg zum Beispiel spanne für fünf Milliarden Euro einen Schutzschirm, der Betrag sei binnen zehn Jahren zu tilgen. "Das heißt: Eine halbe Milliarde im Jahr muss im Haushalt anderswo eingespart werden. Das Geld fällt ja nicht vom Himmel."
Update, 11. April, 11.47 Uhr: Experten warnen vor gefährlichen Spam-E-Mails mit Formularen
Durch Deutschland schwappt aktuell eine gefährliche Welle mit Spam-E-Mails, die vermeintlich vom Bundesgesundheitsministerium stammen.
In der Mail werden die Empfänger aufgefordert, sich ein geändertes Antragsformular für "Familien- und Krankenurlaub" anzuschauen, das der Mail als Word-Dokument in der Anlage beigefügt wurde. "Die Datei ist aber infiziert und lädt den Trojaner Trickbot nach", sagte Computerviren-Experte Christoph Fischer der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Zum Schluss der Infektionskette werde der Rechner verschlüsselt, um ein Lösegeld zu erpressen.
Die gefälschte E-Mail sehe auf den ersten Blick authentisch aus, warnte Fischer. "Hoffentlich löst das nach Ostern keine große Infektionswelle aus, wenn die Leute im Homeoffice dann diese gefährliche Spam-Mail vorfinden."
Anfang des Monats hatte bereits das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor gefährlichen Spam-Mails mit angeblichem Corona-Bezug im Dateianhang gewarnt, die Schadprogramme verbreiten. Nach einer erfolgreichen Infektion könnten die Angreifer in das Online-Banking der Nutzer eingreifen oder Zugriff auf Unternehmensnetzwerke erlangen, um sensible Informationen auszuspähen oder Daten zu verschlüsseln und dann die Opfer zu erpressen.
Mit Online-Shops machten sich Betrüger zudem die derzeit erhöhte Nachfrage nach Schutzbekleidung oder Atemmasken zunutze. Diese Waren würden nach Bestellung und Bezahlung nicht geliefert oder seien von schlechter Qualität.
Update, 11. April, 11.43 Uhr: Erdbeerernte beginnt mit viel Abstand in Südbaden
Mit viel Abstand zueinander haben polnische Erntehelfer in Oberkirch in Südbaden mit der Erdbeerernte begonnen. Wegen der frühsommerlichen Temperaturen startet die Erdbeerernte laut Landwirtin Sophia Müller dieses Jahr sehr früh.
Die 20 Erntehelfer arbeiten demnach mit großem Abstand in den Folientunneln verteilt, um die Vorgaben in der Coronavirus-Krise einzuhalten. "Das schaffen wir locker", so Müller. Sie und Familienmitglieder mussten mit Privatfahrzeugen nach Görlitz fahren, um die Erntehelfer abzuholen. "Die Grenzen sind zwar offen, aber es fahren leider keine Busse", sagte Müller.
Die Erdbeerernte wird voraussichtlich bis Anfang Juni dauern. Für nächste Woche haben sich Fußballer des Landesligisten SV Stadelhofen angekündigt. Sie wollen die Vereinskasse aufbessern und werden bei der Erdbeerernte mithelfen, kündigte Müller an.
Update, 11. April, 11.32 Uhr: Kliniken beantragen millionenschwere Corona-Ausgleichszahlungen
Für Einnahmeausfälle in der Coronavirus-Krise haben die Krankenhäuser in Thüringen seit Mitte März Ausgleichszahlungen von insgesamt rund 48,3 Millionen Euro beantragt. Dabei gehe es um eine Kompensation für die Vergütung verschobener oder ausgesetzter planbarer Operationen und Behandlungen an 41 Häusern, teilte das Thüringer Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur mit.
Wegen der Pandemie sollen die Kliniken Betten für Covid-19-Erkrankte freihalten. Bundestag und Bundesrat hatten deshalb Ausgleichszahlungen für die Häuser beschlossen.
Das Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz sieht laut Ministerium für jedes frei gehaltene Bett eine Tagespauschale von 560 Euro vor. Finanziert werden die Ausgleichszahlungen aus dem Gesundheitsfonds, in den die Krankenkassenbeiträge der gesetzlich Krankenversicherten, die Arbeitgeberanteile an der Krankenversicherung und Mittel aus dem Bundeshaushalt fließen. In Thüringen gibt es nach amtlicher Statistik 43 Krankenhäuser.
Update, 11. April, 11.27 Uhr: Hofreiter bemängelt Kommunikation der Bundesregierung
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter (50) hat die Kommunikation der Bundesregierung in der Corona-Krise kritisiert.
"In der Debatte um Lockerungen verwirrt die Bundesregierung mit unterschiedlichen Aussagen", sagte er dem Nachrichtenportal t-online.de. "Einerseits sagt sie, sie wolle darüber eigentlich nicht reden, und dann macht sie doch immer wieder Andeutungen. Das sorgt für Verunsicherung."
Die erste Reaktion auf das Coronavirus sei dagegen "ziemlich gut gelungen". "Da denke ich etwa an die Beschlüsse des Bundestages, wo wir gemeinsam mit der Regierung wichtige Soforthilfen auf den Weg gebracht haben. Auf Länderebene haben am Ende auch alle an einem Strang gezogen, auch wenn einige Ministerpräsidenten mal gezögert haben und andere vorangeprescht sind. Aber insgesamt war das gut", sagte Hofreiter.
Der Grünen-Politiker findet es nach eigener Aussage richtig, noch kein Datum zu nennen, um nicht falsche Hoffnungen zu wecken. Aber es müsse eine offene Debatte in der Gesellschaft geben. Er sprach sich für stufenweise Lockerungen aus. "Für die Reihenfolge ist ein wichtiges Kriterium, dass die Hygiene-Regeln gut einzuhalten sind."
Bei der Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung fokussiere sich die Bundesregierung noch zu sehr auf die Beschaffung aus dem Ausland. "Dabei herrscht weltweit Knappheit an diesen Gütern. Wir brauchen sie nun aber in gigantischer Stückzahl." Deutschland sei ein hoch industrialisiertes Land mit starkem Maschinenbau. "Wir müssen in der Lage sein, Schutzmasken in relevanter Zahl selbst zu produzieren." Da habe die Bundesregierung vieles lange schleifen lassen.
Update, 11. April, 11.23 Uhr: Neue Regeln für Schiedsrichter bei Bundesliga-Fortsetzung
Für die Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga sollen bei einer Fortsetzung des Spielbetriebs neue Richtlinien gelten. Das berichtet die "Bild"-Zeitung mit Verweis auf eine geheime Video-Konferenz, in der die Referees die Maßnahmen mitgeteilt bekamen.
Demnach sollen DFB-Direktorin Heike Ullrich, DFB-Abteilungsleiter Florian Götte und Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich (62) erklärt haben, dass das Verbot, Spiele aus der eigenen Region zu pfeifen, aufgehoben wurde. Stattdessen sollen die Unparteiischen erst recht regional eingesetzt werden, um Reisen zu minimieren.
In dem Sechs-Punkte-Programm ist auch ein Übernachtungsverbot vorgesehen. Die Schiedsrichter müssen laut "Bild" am Spieltag mit dem Auto von zu Hause bis in die Stadien fahren. Einen Tag vor den Spielen sollen alle Schiedsrichter getestet werden. Ihr Einsatz soll zudem freiwillig sein, keiner soll gezwungen werden, während der Corona-Krise ein Spiel zu leiten.
Das feste Jahresgrundgehalt, das zwischen 60.000 und 80.000 Euro liegen soll, würden sie dennoch alle komplett bekommen.
Einen Schiedsrichter-Beobachter im Stadion wird es demnach nicht geben. Bei den Geisterspielen, die zunächst zu erwarten sind, werden die Unparteiischen vom TV aus verfolgt und beurteilt. Zudem sollen im Video-Keller Plexiglas-Scheiben eingebaut werden. Über eine Maskenpflicht für alle Beteiligten in Köln werde zudem nachgedacht. Derzeit ruht der Spielbetrieb bis zum 30. April.
Update, 11. April, 11.17 Uhr: Reiseverbot über Ostern in Litauen
In Litauen sind am Freitagabend verschärfte Ausgangsbeschränkungen über die Osterfeiertage in Kraft getreten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Auf Anordnung der Regierung in Vilnius darf bis einschließlich Montagabend niemand ohne zwingenden Grund in andere Städte und Gemeinden außerhalb des eigenen Wohnsitzes reisen.
Polizei und Armee kontrollieren die Einhaltung des Verbots. Landesweit wurden dazu nach Polizeiangaben rund 300 Kontrollpunkte eingerichtet.
Die Regierung will damit vor allem die traditionellen Familienbesuche während der Osterfeiertage verhindern, zu denen die knapp 3 Millionen Litauer jedes Jahr kreuz und quer durch das baltische EU-Land fahren.
Ausgenommen sind etwa Wege zum Arbeitsplatz. Auch wer anderswo eine Zweitwohnung besitzt, dürfe seine Heimatgemeinde verlassen und innerhalb des katholisch geprägten Ostseestaates reisen.
Ministerpräsident Saulius Skvernelis hatte mehrfach betont, dass das Verhalten der Bevölkerung über die Feiertage entscheidend für mögliche Lockerungen der geltenden strengen Corona-Maßnahmen sei. Das Osterwochenende könnte ein "Wendepunkt" werden, nach dem bei einer stabilen Situation eine schrittweise Rückkehr zur Normalität erfolgen könnte, sagte er der Agentur BNS. Dazu wolle die Regierung in der kommenden Woche einen Vier-Phasen-Plan vorlegen.
Update, 11. April, 11.10 Uhr: Vonovia will trotz Mietausfällen Dividende zahlen
Der größte deutsche Wohnungskonzern Vonovia will trotz einer millionenschweren Belastung durch Mietausfälle an der Dividendenausschüttung festhalten. Im Gegensatz zum Branchenkollegen Deutsche Wohnen bleibe es bei der für das vergangene Geschäftsjahr vorgeschlagenen Ausschüttung, sagte Unternehmenschef Rolf Buch (55) der "Welt".
"Ohne Not einen Dividendenvorschlag zurückzuziehen, würde dem Vertrauen schaden. Wir haben im Moment die Liquidität, die vorgeschlagene Dividende zu leisten. Es gibt keinen Grund den Vorschlag zu ändern, der ja auf dem Ergebnis 2019 basiert."
Im Zuge der Corona-Krise rechnet der Manager mit vorläufigen Mietausfällen in zweistelliger Millionenhöhe. Er erwarte "maximal 40 Millionen Euro"»an gestundeten Mieten, sagte Buch. "Allerdings vorläufig im Ergebnis, nicht insgesamt, weil wir davon ausgehen, dass die gestundeten Mieten irgendwann nachgezahlt werden, so wie es das Gesetz vorsieht."
Zwischen dem 1. April und dem 30. Juni dürfen Vermieter ihren Mietern nicht kündigen, wenn diese ihre Miete wegen krisenbedingter Einnahmeausfälle nicht zahlen können. Das sieht eine kurzfristig geänderte Regel im Mietrecht vor.
Anders als etwa der zweitgrößte Wohnungskonzern Deutsche Wohnen wolle Vonovia aber gestundete Mieten nicht generell erlassen. "Wir haben unseren Mietern zugesichert, dass wir für jeden eine Lösung finden. Und da denken wir über alle Maßnahmen nach", so Buch.
Update, 11. April, 11 Uhr: 500 Polizisten kontrollieren Ausgangsbeschränkungen
Die Berliner Polizei kontrolliert am Karsamstag mit rund 500 Beamten die Einhaltung der Corona-Regeln in der Hauptstadt. Bei dem Frühlingswetter werden insbesondere Parks und andere Grünanlagen in den Blick genommen, wie eine Polizeisprecherin am Samstag sagte. Es sollen auch Zivilkräfte unterwegs sein.
Um die Verbreitung des Virus einzuschränken, müssen Menschen einen Mindestabstand von 1,50 Meter halten. Gruppen mit mehr als zwei Personen dürfen nicht zusammen spazieren gehen, es sei denn, sie leben in einem Haushalt.
Unter der Woche hatte die Polizei mitgeteilt, dass sie zur Überwachung der Corona-Regeln keine Drohnen einsetzen werde. Kontrollen erfolgten stets im persönlichen Gespräch. Um eine Übersicht zu möglichen Ansammlungen von Menschen zu bekommen, sei aber der Einsatz des Polizeihubschraubers vorgesehen.
Update, 11. April, 10.55 Uhr: Dorfläden rufen Corona-Soforthilfen ab
Mehrere Dorfläden mit Lieferservice in Rheinland-Pfalz haben die Corona-Soforthilfe des Innenministeriums angefragt. Allein in der ersten Woche seien 35 Anfragen eingegangen, um die Mittel in Anspruch zu nehmen, teilte das Ministerium am Samstag in Mainz mit. "Viele Dorfläden erweitern derzeit ihr Sortiment und die Verkaufswege, stoßen aber an die Grenzen der vorhandenen Lagerkapazitäten", sagte Innenminister Roger Lewentz (57, SPD) laut Mitteilung.
"In solchen Fällen greifen sie auf die Soforthilfe zurück, um zusätzliche Abstellmöglichkeiten zu schaffen. Andere Dorfläden nutzen die Fördermittel, um zum Beispiel kühlende Transportbehälter für neu eingerichtete Heimlieferungen zu kaufen", erläuterte Lewentz. Die finanzielle Unterstützung werde aus allen Teilen von Rheinland-Pfalz in Anspruch genommen.
Bewilligt und ausgezahlt wurden dem Ministerium zufolge bislang 13 Zuwendungen in Höhe von 650 bis 1500 Euro.
Update, 11. April, 10.46 Uhr: Deutsche zufrieden mit Krisenmanagement
In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur bewerteten 66 Prozent das Agieren des schwarz-roten Kabinetts unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) in der Krise eher positiv. Vor zwei Wochen waren es noch 54 Prozent. Der Anteil der Unzufriedenen ist in diesem Zeitraum von 38 auf 27 Prozent gesunken.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) will sich am Samstag in einer Fernsehansprache zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie äußern.
Es ist das erste Mal, dass ein Bundespräsident in dieser Form auf ein aktuelles Ereignis eingeht. Normalerweise hält er solche Ansprachen nur jedes Jahr an Weihnachten. Steinmeier hatte zuletzt mehrfach in Videobotschaften zu Zusammenhalt und Geduld angesichts der verordneten Beschränkungen aufgerufen.
Update, 11. April, 10.40 Uhr: Kapazitäten des Gesundheitswesens nicht überschritten
In Brandenburg besteht nach Ansicht von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (62, Bündnis 90/Grüne) trotz der Corona-Krise keine Gefahr, dass die Kapazitäten des Gesundheitswesens überschritten werden. "Ich glaube, wir haben die Ziele, die wir uns gesteckt haben, nämlich durch die Eindämmungsverordnung und die Kontaktreduzierung den Anstieg der Infiziertenzahlen abzubremsen, gut erreicht", sagte Nonnemacher im "Nordkurier/Uckermark Kurier".
In einigen Regionen seien so viele Betten freigehalten worden, dass in den Klinken jetzt deutlich weniger los sei als an anderen Tagen. "Das ist eine gute Nachricht", sagte die Ministerin.
Die Häufung von Infektionen am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam bezeichnete Nonnemacher als "eine sehr ernste Situation". Man werde sich aber darauf vorbereiten müssen, dass Covid-19 zunehmend als Krankenhausinfektion und als Krankheit, die sich in Pflegeheimen ausbreite, beschäftigen werde. In Kliniken müsse generell sehr viel getestet werden. Zudem seien ganz klare Auflagen erforderlich und es müsse strikt zwischen Covid-19-Patienten und anderen bis ins Pflegepersonal hinein getrennt werden.
Angesichts des Mangels an Schutzausrüstung und der schwierigen Beschaffung, plädierte Nonnemacher dafür, die Produktion im Inland hochzufahren. "Unser Wirtschaftsministerium und unsere Wirtschaftsförderung sind da dran", sagte sie.
Selbstgenähte Masken sind aus ihrer Sicht gut. "Allerdings sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen", sagte die Ministerin. Am wichtigsten bleibe es, die Abstandsregeln einzuhalten und die Hygieneregeln zu beachten.
Update, 11. April, 10.20 Uhr: Zulassung von Covid-19-Medikamenten wohl in diesem Jahr
Der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Karl Broich (60), hat die Einschätzung von Experten bestätigt, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für Covid-19-Medikamente geben könnte. "Ich gehe davon aus, dass wir bis zum Spätsommer die ersten belastbaren Ergebnisse aus den derzeit laufenden Studien bekommen", sagte Broich dem "General-Anzeiger" aus Bonn. "Wenn die Daten es hergeben, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr eine Zulassung erteilen können."
Noch gebe es für kein Arzneimittel ausreichende Wirksamkeitsbelege, betonte er auch. Positive Hinweise etwa bei Remdesivir seien mit Fragezeichen versehen. "Aktuell lassen sich zu keinem Arzneimittel Aussagen zu dessen Wirksamkeit bei Covid-19 treffen", heißt es beim BfArM. Zunächst seien die Ergebnisse laufender klinischer Prüfungen abzuwarten.
Hervorragend wirkende Wundermittel erwarten Experten ohnehin nicht - wirkliche Abhilfe im Kampf gegen Corona wird wahrscheinlich erst eine Impfung bringen, mit der aber erst in etwa einem Jahr gerechnet wird.
Update, 11. April, 9.55 Uhr: Forscher entwickeln Online-Modell zu Folgen von Corona-Maßnahmen
Mit dem Online-Modell einer virtuellen Stadt wollen Stuttgarter Wissenschaftler den Einfluss von bestimmten Maßnahmen auf die Auswirkungen einer Virus-Pandemie simulieren. Mit wenigen Mausklicks kann der Nutzer dabei bestimmen, welche Einschränkungen erlassen werden - und welche Folgen diese haben - auf die Ausbreitung von Infektionen und die Zahl möglicher Opfer.
"Es lässt sich zeigen, wie ein Virus unter bestimmten Umständen seinen Weg finden kann in unserer Gesellschaft", sagt Professor Andreas Pyka vom Lehrstuhl für Innovationsökonomik der Universität Hohenheim.
Symbolisch dargestellt sind Supermärkte und Büros, private Haushalte und soziale Kontakte. "Überall finden Begegnungen und soziale Interaktionen statt", sagt Pyka. "Für ein Virus wie das hochansteckende Coronavirus sind das ideale Ausbreitungsbedingungen."
Mit dem Hohenheimer Modell ist es möglich, Menschengruppen zum Beispiel in häusliche Quarantäne zu schicken, Schulen zu schließen oder nur infizierte Schüler vom Unterricht auszuschließen, oder die Zahl der Betten in den Kliniken aufzustocken.
"Jede Maßnahme kann die Anzahl der schweren Fälle und der Verstorbenen sowie die Länge der Pandemie beeinflussen", erklärt Pyka. Die Hohenheimer Wissenschaftler hoffen, damit ein besseres Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zu erreichen und die politischen Entscheidungen verständlicher zu machen.
>> Hier könnt Ihr Euch das Online-Modell anschauen.
Update, 11. April, 9.50 Uhr: Polizei behält Einhaltung der Corona-Regeln im Auge
Die Polizei in Hessen will weiterhin kontrollieren, ob sich die Menschen am Osterwochenende an die Corona-Kontaktregeln halten. Natürlich habe man ein Auge darauf, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Frankfurt am Samstag.
Teilweise sind auch mehr Beamte im Einsatz als sonst, etwa im Bereich des Polizeipräsidiums Kassel. Die Streifen sollen "neuralgische Punkte" wie Parks anfahren, sagte ein Polizeisprecher in Kassel.
Die Hessen halten sich aber größtenteils an die Beschränkungen - am Vortag wurden keine größeren Verstöße bekannt. "Da stehen mal ein paar Jugendliche zusammen, aber die gehen dann auch auseinander", hatte etwa die Frankfurter Polizei berichtet.
Update, 11. April, 9.25 Uhr: Dieter Hecking glaubt auch in der Corona-Krise an eine Chance
"Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft durch Corona eine bessere wird. Es ist beeindruckend, wie viele Solidaritätsaktionen gerade gestartet werden. Man besinnt sich wieder auf Dinge, die wichtig und notwendig sind", sagte Dieter Hecking (55), Trainer der Fußball-Zweitligisten Hamburger SV, in einem Interview des "Hamburger Abendblatts".
Die Menschen würden füreinander sorgen und miteinander reden, sagte der 55-Jährige weiter. Wichtig sei aber, Hilfsbereitschaft und Solidarität auch nach der Krise weiterzuleben. Das gelte auch für den Fußball: "Wenn die Kleinen sterben, haben die Großen irgendwann keine Gegner mehr. Das wichtigste Ziel im Fußball muss es bleiben, dass so viele Clubs wie möglich die Coronakrise überstehen."
Update, 11. April, 9.20 Uhr: Brauchen nach Corona Schutz von Wirtschaft und Klima, so BMW-Chef
Der Schutz des Klimas und das Ankurbeln der Wirtschaft nach der Corona-Krise dürfen nach Ansicht von BMW-Chef Oliver Zipse (56) nicht gegeneinander ausgespielt werden. "Wir sehen in einer Innovationsprämie eine doppelte Chance: Sie kann als Konjunkturmaßnahme die Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig den Umstieg der Kunden auf klimaschonende Technologien beschleunigen. So kombinieren wir wirtschaftliche Erholung mit wirksamem Klimaschutz, anstatt beides gegeneinander auszuspielen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München.
Zipse spielte damit auf die von CSU-Chef Markus Söder (53) ins Gespräch gebrachte Autokaufprämie an. Im Interview mit der dpa hatte Söder jüngst erklärt, mit der Prämie können die Binnennachfrage nach Autos gesteigert werden. Sie sei daher eine Riesenchance, klimafreundlichen Antrieben zum Durchbruch zu verhelfen.
Verglichen mit der Abwrackprämie im Jahr 2009 forderte Söder aber sowohl höhere als auch langfristigere Zuschüsse für Autokäufer. "Denn die Krise ist heute viel tiefgreifender. Die gesamte Wirtschaft ist betroffen und wir haben eine deutlich größere globale Herausforderung."
Update, 11. April, 9.15 Uhr: Rüstungsindustrie produziert gegen Corona
Wegen der Versorgungsengpässe in der Corona-Krise hat die deutsche Rüstungsindustrie Kapazitäten angekurbelt. Es geht um die Zulieferung von Teilen für medizinisches Gerät und um Nothilfe, wie den Einkauf und den Transport von Atemschutzmasken aus China.
Etwa zehn Millionen der dringend benötigten Filter hat Airbus nach eigenen Angaben bisher für Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen in ganz Europa beschafft. Rheinmetall liefert nach Deutschland sechs Millionen Atemschutzmasken und erwartet für die kommenden Wochen noch wesentlich größere Stückzahlen aus der Fertigung chinesischer Partnerunternehmen.
Die Automobilsparte Rheinmetall Automotive untersucht Möglichkeiten zur Herstellung passiver medizinischer Beatmungsgeräte. Ein Geschäftsbereich hat schon kurzfristig 50.000 Präzisionsbuchsen für die Herstellung von intensivmedizinischen Geräten hergestellt und ausgeliefert.
In Bayern und Südafrika (Rheinmetall Denel Munition/ RDM) wird Desinfektionsmittel produziert. Dort in Somerset West bei Kapstadt könnten täglich bis zu 100.000 Liter hergestellt werden.
Update, 11. April, 9 Uhr: Mit dem Geld der Großen auch kleineren Clubs helfen
Die Hilfsaktion von Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen könnte nach Ansicht von Bayer-Sportgeschäftsführer Rudi Völler (59) auch kleineren Fußball-Vereinen zugute kommen.
Die vier Branchenriesen haben angekündigt, 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie bei anderen Clubs zu lindern. "Ich hätte nichts dagegen, wenn Vereine unterhalb der Zweiten Liga von der Aktion profitieren würden", sagte Völler der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf.
Update, 11. April, 8.40 Uhr: Schulen in China könnten bis Ende April wieder aufmachen
Die Schulen in China könnten bis Ende April wieder den Unterricht aufnehmen. Diese Einschätzung gab der Chef der Expertenkommission der Regierung im Kampf gegen das neue Coronavirus, Zhong Nanshan (83), nach Angaben der Zeitung "Global Times" vom Samstag.
Solange es keine neuen großen Ausbrüche mehr gebe, sei eine Öffnung der Schulen möglich. Bis auf die besonders geschützte Hauptstadt Peking und die schwer betroffene Provinz Hubei haben alle Provinzen und Metropolen bereits konkrete Pläne angekündigt, den Schulbetrieb in den nächsten Wochen wieder aufnehmen zu wollen.
China habe die Krankheit unter Kontrolle gebracht, sehe sich jetzt aber mit dem Risiko durch importierte Infektionen konfrontiert, sagte der Professor in einer Videokonferenz mit Experten.
Das Land suche eine vorsichtige Balance zwischen dem Wiederanfahren der Wirtschaft und der Vorbeugung gegen eine "zweite Welle" durch das Sars-CoV-2-Virus. "Es gibt zwei Methoden, mit einer hoch ansteckenden Krankheit umzugehen: Eine ist Einkapselung und die andere ist Minderung." Chinas Regierung habe sich entschieden für Eingrenzung entschieden.
Professor Zhong Nanshan berichtete, dass asymptomatischen Fällen jetzt besondere Aufmerksamkeit geschenkt werde. Solche Personen zeigen keine Symptome, können aber ansteckend sein. 1092 solche Fälle sind in China gegenwärtig unter Beobachtung. Am Samstag kamen 34 hinzu, davon 7 bei Reisenden aus dem Ausland.
Update, 11. April, 8.28 Uhr: Argentinien verlängert Ausgangsbeschränkungen
Argentiniens Regierung hat die wegen der Corona-Pandemie eingeführten Ausgangsbeschränkungen erneut verlängert. Die weitreichenden Maßnahmen bleiben bis mindestens zum 26. April in den Großstädten gültig, wie Präsident Alberto Fernández (61) am Freitag (Ortszeit) in einer Pressekonferenz mitteilte. "Keiner weiß, wann dieses Martyrium enden wird", sagte der gemäßigte Linke.
Bislang haben sich in dem südamerikanischen Land 1975 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 82 Patienten sind gestorben.
Update, 11. April, 8.15 Uhr: Extremisten nutzen Corona-Krise
Die Corona-Krise bietet Extremisten unterschiedlicher Couleur Anknüpfungspunkte für Aktivismus und Verschwörungstheorien. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen gibt es aber auch in diesen Milieus in Deutschland sowohl Gruppen, die eine Gefährdung durch die Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 grundsätzlich infrage stellen und als auch solche, die ihre Gesinnungsgenossen eindringlich vor den gesundheitlichen Risiken warnen.
Unter deutschen Dschihadisten finde sich beispielsweise die Theorie, die Krankheit sei eine "Strafe Gottes", von der daher vor allem "Ungläubige" betroffen seien. Das ausgiebige Händewaschen der Muslime vor dem Gebet und das Tragen des Gesichtsschleiers durch die Frauen böten zudem ausreichend Schutz. Im Irak gibt es Bedenken, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Krise nutzen könnte, um aus Verstecken in der Wüste in einige Städte zurückzukehren.
Rechtsextremistische Gruppierungen in Deutschland üben dagegen Kritik an der Bundesregierung, der man vorwirft, die Deutschen nicht ausreichend geschützt zu haben. Gleichzeitig werden Migranten als angebliche Träger des Virus diffamiert. Unter sogenannten Reichsbürgern finden sich laut Sicherheitsbehörden auch antisemitische Narrative sowie die Theorie, das Coronavirus sei eigentlich eine Bio-Waffe.
Viel Aufmerksamkeit in Deutschland erfahren zur Zeit auch Posts zur sogenannten Q-Verschwörung, wie die Amadeu-Antonio-Stiftung beobachtet hat. In dieser erfundenen Geschichte, die aus den USA stammt, wird behautet, Mächtige würden Kinder entführen und in unterirdischen Lagern foltern und töten, um ein Lebenselixier, das Menschen verjüngt, zu gewinnen.
Unter Linksextremisten ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen vor allem die Sorge verbreitet, die Regierung könne die Corona-Krise nutzen, um "Repressionsmaßnahmen" durchzusetzen, die nach einem Ende der Pandemie dann beibehalten werden könnten.
Update, 11. April, 8 Uhr: Raucher haben höheres Risiko für schweren Corona-Verlauf
Mit dem Coronavirus infizierte Raucher haben nach Überzeugung einer Expertin ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Lungenerkrankung Covid-19. "Studien aus China und USA zeigen, dass diese Gefahr bei häufig tabakbedingten Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und Krebs höher ist", sagte Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.
Einzelne Studien verwiesen auf eine erhöhte Mortalität für diese Gruppe. "Die aktuelle Covid-19-Pandemie kann eine zusätzliche Motivation sein, mit dem Rauchen aufzuhören", betonte die Leiterin der DKFZ-Stabsstelle Krebsprävention.
Die vom DKFZ ausgewerteten sechs chinesischen Studien beziehen sich auf in Kliniken aufgenommene Patienten, eine US-Studie auf gemeldete Infektionen. Die Datenlage habe nicht die übliche Qualität, erläuterte Mons.
Die Erfassung von Vorerkrankungen und Tabakkonsum sei bei akuten Gesundheitsnotlagen nicht von höchster Priorität und dadurch zum Teil lückenhaft. Manche Patienten seien zudem bei der Einlieferung in die Klinik nicht ansprechbar. "Da geht es dann um Leben und Tod und nicht um eine perfekte Anamnese."
Für eine möglicherweise höhere Infektionsgefahr bei Rauchern gebe es noch keine gesicherten wissenschaftlichen Beweise.
"Plausibel wäre es aber, weil Raucher häufiger als andere Menschen ihre womöglich mit dem Virus in Berührung gekommenen Hände zum Mund führen", meinte Mons.
Update, 11. April, 7.45 Uhr: Coronavirus könnte auch das Nervensystem schädigen
Eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 kann sich nicht nur mit Fieber, Husten und Atembeschwerden äußern, sondern auch neurologische Symptome verursachen. Das ist das Ergebnis einer Studie chinesischer Wissenschaftler mit Patienten in Wuhan. Wie die Mediziner im Fachblatt "JAMA Neurology" berichten, zeigte ein gutes Drittel der von ihnen untersuchten 214 Patienten Anzeichen dafür, dass das Virus das Nervensystem geschädigt hatte.
Zu den häufigsten Symptomen gehörten Schwindel und Kopfschmerzen sowie Riech- und Geschmacksstörungen.
In den vergangenen Tagen hatten sich bereits Berichte darüber gehäuft, dass Corona-Patienten zumindest zeitweise ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren. Diese Symptome deuteten darauf hin, dass das Gehirn beteiligt sei, sagte der Infektiologe Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg. "Es gibt bisher aber nur ganz wenige Untersuchungen am Gehirn von Corona-Patienten. Da tappen wir noch im Dunkeln."
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Update, 11. April, 7 Uhr: Corona-Krise zwingt auch mehrere Sportverbände zur Kurzarbeit
Leichtathletik, Ski, Tennis, Handball - die Lähmung des Sports durch die Corona-Pandemie hat auch einige deutsche Fachverbände schon zur Kurzarbeit gezwungen. Beim Skiverband sind sogar alle 154 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon betroffen.
Vier von elf nationalen Sportfachverbänden, die von der Deutschen Presse-Agentur dazu befragt wurden, haben bislang Kurzarbeit angemeldet. Einige Verbände wollen die Entwicklung beobachten, bewerten und dann über mögliche Maßnahmen befinden.
Update, 11. April, 6.07 Uhr: Südkorea meldet 30 Neuinfektionen
Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea bewegt sich weiter auf geringem Niveau. Am Freitag seien 30 Fälle hinzugekommen, drei mehr als am Tag davor, teilten die Gesundheitsbehörden am Samstag mit.
Die Gesamtzahl stieg demnach auf 10.480. Es wurden 211 Todesfälle mit dem Virus in Verbindung gebracht. Sorgen bereiten den Behörden weiter kleinere lokale Häufungen von Sars-CoV-2-Infektionen und "importierten" Fällen.
Zudem hatten die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention am Freitag von 91 Fällen berichtet, in denen bereits als genesen geltende Covid-19-Patienten erneut positiv auf das Virus getestet wurden. Als wahrscheinlich galt demnach, dass das Virus nicht gänzlich vom Körper ausgeschieden worden sei und sich "reaktiviert" haben könnte.
Mit Tests soll nun festgestellt werden, ob die Personen nach durchgemachter Infektion eventuell auch Antikörper in sich tragen und weiter ansteckend für andere sind oder nicht.
Update, 11. April, 6 Uhr: Karliczek fordert abgestimmtes Vorgehen bei Wiederöffnung der Schulen
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (48, CDU) hat die Bundesländer zu einer gemeinsamen Linie bei der Wiederöffnung der Schulen aufgerufen. "Der Staat sollte in dieser Krise möglichst abgestimmt vorgehen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Länder sollten möglichst einheitliche Kriterien für eine Rückkehr in den normalen Schulbetrieb entwickeln.
Karliczek sagte, sie teile die Auffassung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (59). Der CDU-Politiker hatte einen Konsens aller 16 Bundesländer beim Zeitplan für die Wiedereröffnung von Schulen und Kitas gefordert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch nach Ostern über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Dabei dürfte es auch um die Schulen gehen.
Schule sei Ländersache, sagte Karliczek. Der Bund biete den Ländern gerne Unterstützung an, das notwendige Wissen zusammenzutragen, das es für die Erarbeitung von Kriterien für die Wiederaufnahme des Schulbetriebs oder auch möglicher Unterrichtsvarianten brauche.
Update, 11. April, 5.51 Uhr: USA sollen Italien in Corona-Pandemie helfen
US-Präsident Donald Trump (73) hat seine Regierung angewiesen, Italien im Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen. So solle etwa in Italien stationiertes Militärpersonal beim Bau von Feldlazaretten und dem Transport von Lebensmitteln helfen, hieß es in einem am späten Freitagabend (Ortszeit) veröffentlichten Memorandum.
Nicht an Covid-19 erkrankte italienische Patienten könnten in medizinischen Einrichtungen des US-Militärs behandelt werden.
Wirtschaftsminister Wilbur Ross (82) solle zudem US-Unternehmen ermutigen, benötigtes Material wie etwa medizinische Ausrüstung an Italien zu liefern, hieß es weiter. Mit seiner Hilfe reagiere Washington auf die Bitte der italienischen Regierung.
Update, 11. April, 5 Uhr: Gesundheitsministerium will Therapeuten und Zahnärzten helfen
In der Corona-Krise will das Bundesgesundheitsministerium einem Medienbericht zufolge nun auch Therapeuten, Zahnärzte und Reha-Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren finanziell unterstützen.
Grund seien einbrechende Patientenzahlen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine neue Verordnung des Ministeriums. Diese soll demnach kommende Woche in Kraft treten und bereits beschlossene Unterstützungsmaßnahmen für etwa Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte ergänzen.
"Viele Patientinnen und Patienten sind derzeit verständlicherweise zurückhaltend, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeuten und Zahnärzten brechen daher die Einnahmen weg", sagte Minister Jens Spahn (39, CDU) dem RND. Auch Einrichtungen für Eltern-Kind-Kuren bräuchten Unterstützung. "Um gut funktionierende Strukturen zu erhalten, werden wir Verluste abfedern und Liquidität sichern."
Update, 11. April, 4.28 Uhr: Mehr als 500.000 Corona-Infektionen in den USA
In den USA gibt es inzwischen mehr als eine halbe Million nachgewiesene Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Das ging am späten Freitagabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
Knapp 18.700 Infizierte starben demnach. In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es deutlich mehr bekannte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 als in jedem anderen Staat der Welt.
Die Zahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und einer hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.
Update, 11. April, 4 Uhr: Altmaier mahnt zu Geduld bei Lockerung von Corona-Regeln
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (61) hat vor voreiligen Schritten bei der Aufhebung der Beschränkungen in der Corona-Krise plädiert. "Wir sehen einen ersten Silberstreif am Horizont, denn die Zahl der Neuinfektionen nimmt nicht mehr so stark zu", sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". Dies sei der großen Disziplin der Bürger zu verdanken. "Wenn wir aber die Beschränkungen zu früh lockern oder aufheben, waren all diese Opfer möglicherweise umsonst."
Update, 11. April, 3.40 Uhr: USA wollen unter Androhung von Sanktionen Rückführungen sicherstellen
US-Präsident Donald Trump (73) will mit Sanktionen gegen Länder vorgehen, die während der Corona-Pandemie die Abschiebung ihrer Staatsangehörigen blockieren. In einer am Freitagabend (Ortszeit) veröffentlichten Anordnung wies Trump das Heimatschutzministerium an, das Außenministerium über derartige Vorfälle zu informieren.
Das Außenministerium soll seinerseits innerhalb von sieben Tagen nach einer solchen Benachrichtigung einen Plan für die Verhängung von Visa-Sanktionen ausarbeiten.
Staaten, die die Rücknahme von Staatsangehörigen während der Pandemie verweigern oder unnötig verzögerten, verursachten "inakzeptable Gesundheitsrisiken für die Amerikaner", hieß es. Die Anordnung soll zunächst bis Ende des Jahres gelten und beschränkt sich nicht auf bestimmte Länder.
Update, 11. April, 2.47 Uhr: Mehr als 2000 Corona-Tote in 24 Stunden in den USA
In den USA sind innerhalb von 24 Stunden erstmals mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.
Die Universität Johns Hopkins in Baltimore verzeichnete zwischen Donnerstag- und Freitagabend (Ortszeit) 2108 Tote. Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten binnen eines Tages in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie.
Berechnungen hatten für die USA vorhergesagt, dass die Krise Mitte April mit Blick auf die Todeszahlen ihren Höhepunkt erreichen könnte und pro Tag mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 sterben könnten.
Insgesamt starben in den USA in Folge der Pandemie bereits rund 18.600 Menschen. Fast eine halbe Million Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, wurden laut der Universität in den Vereinigten Staaten nachgewiesen.
Update, 11. April, 2.15 Uhr: Zahl der Corona-Todesopfer in Brasilien auf mehr als 1000 gestiegen
Als erstes Land Lateinamerikas hat Brasilien mehr als 1000 Todesfälle durch das Coronavirus bestätigt. Nach den jüngsten Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitagabend (Ortszeit) lag die Zahl der Gestorbenen inzwischen bei 1056.
Fast 20.000 Infektionen wurden demnach inzwischen registriert.
Am 26. Februar war in Brasilien als erstem Land Süd- und Lateinamerikas ein Mensch positiv auf den Erreger Sars-CoV-2, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, getestet worden. a
Update, 11. April, 2.08 Uhr: Ex-EU-Kommissionschef Juncker fordert Einführung von Corona-Bonds
Trotz der Einigung der EU-Finanzminister auf ein Hilfspaket in der Corona-Krise hat sich der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (65) weiter für gemeinsame europäische Anleihen ausgesprochen. "Es wäre ein Fehler, sich jetzt von der Einführung von Corona-Bonds oder Eurobonds zu verabschieden",
sagte Juncker der "Welt" und den anderen Zeitungen der Leading European Newspaper Alliance (LENA).
Zwar sei die Zeit für Corona-Bonds noch nicht reif gewesen, sagte der EU-Politiker, fügte aber hinzu: "Die Idee der Corona-Bonds wird sich am Ende durchsetzen." Die EU solle weiter auf dieses Ziel hinarbeiten "und den südeuropäischen Ländern, Italien und Spanien, auch klarmachen, dass wir das tun."
Update, 11. April, 1.44 Uhr: Kliniken sehen sich in Corona-Krise für Ostern gewappnet
Die Krankenhäuser in Deutschland rechnen an Ostern mit ausreichend Kapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten. "Mit überfüllten Notaufnahmen aufgrund von Corona-Verdacht rechnen wir nicht", sagte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß (57), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er sei "optimistisch, dass die Versorgung der Covid-19-Patienten auch über Ostern ohne Engpässe gesichert ist". Die Kapazitäten der Kliniken seien "nach wie vor nicht ausgeschöpft".
Gaß betonte, Bedingung sei aber immer, "dass die Infektionskurve weiterhin niedrig gehalten wird". Im niedergelassenen wie im stationären Bereich gelte weiterhin, dass Patienten sich bei einem Corona-Verdacht zuerst telefonisch bei Gesundheitsämtern, ihren Hausarztpraxen oder beim Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen meldeten. Bislang funktioniere dieses System.
Update, 11. April, 1.27 Uhr: IWF unterstützt Tunesien in Corona-Krise mit Notkredit
Der Internationale Währungsfonds (IWF) unterstützt Tunesien in der Coronavirus-Pandemie mit einem Notkredit in Höhe von rund 745 Millionen US-Dollar (rund 680 Mio Euro).
Die Pandemie habe das Land schwer getroffen, erklärte der IWF-Chef Mitsuhiro Furusawa am Freitag laut Mitteilung. Die Gelder sollten Tunesien helfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und den sozialen und wirtschaftlichen Folgen zu begegnen.
Wegen der Corona-Krise werde die Wirtschaft des nordafrikanischen Landes 2020 voraussichtlich um 4,3 Prozent schrumpfen, was der schwersten Rezession seit der Unabhängigkeit des Landes 1956 gleichkomme, hieß es.
Update, 11. April, 1 Uhr: Regierung stellt Dutzende Millionen für Entwicklungsländer bereit
Die Bundesregierung will Entwicklungsländer in der Corona-Krise mit zusätzlichen 150 Millionen Euro unterstützen. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, soll diese Summe dem Welternährungsprogramm (WFP) zur Verfügung gestellt werden.
"Die ärmsten Menschen in Entwicklungsländern werden durch die Corona-Krise besonders hart getroffen", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (64, CSU) den Funke-Zeitungen. Besonders betroffen seien die Menschen in den völlig überfüllten Flüchtlingslagern, die Lage dort sei dramatisch. "Wir müssen alles tun, um diese Menschen vor dem Hungertod zu bewahren." Dem Bericht zufolge gehen allein 30 Millionen Euro in den Libanon und 56 Millionen Euro in die Sahel-Region.
Update, 11. April, 0.54 Uhr: Kreuzfahrtschiff mit vielen Corona-Fällen legt in Uruguay an
Ein Kreuzfahrtschiff mit zahlreichen Coronavirus-Infizierten an Bord ist in den Hafen der uruguayischen Hauptstadt Montevideo eingelaufen.
Nach dem Anlegen am Freitag sollten nach Angaben der uruguayischen Regierung 112 Passagiere der "Greg Mortimer" in der Nacht zum Samstag in einem mit medizinischem Gerät ausgestatteten Flugzeug in die australische Stadt Melbourne ausgeflogen werden.
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Update, 11. April, 0.01 Uhr: Juncker kritisiert deutsche Grenz-Politik in Corona-Krise
Der ehemalige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker (65) hat Deutschland wegen der in der Corona-Krise verhängten Einreisebeschränkungen an der Grenze zu Luxemburg kritisiert. "Dass Deutschland seine Grenzen zu einem Land wie dem meinen einfach geschlossen hat, zu Luxemburg, wohin 200.000 Deutsche jeden Tag zur Arbeit pendeln, das hat einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlassen", sagte Juncker der "Welt" und weiteren europäischen Zeitungen.
Juncker äußerte sein Unverständnis darüber, dass "Staaten, die vor 25 Jahren das erste Schengener Abkommen unterzeichnet haben, über Nacht auf die Idee kommen, dass eine simple Grenzschließung reicht, um einer so großen Herausforderung zu begegnen".
Der frühere Kommissionspräsident forderte dem Bericht zufolge, der Gesundheitsschutz - speziell bei Epidemien - müsse künftig in die Zuständigkeit der EU fallen. Die EU-Kommission brauche hier wie in anderen Bereichen das Initiativrecht. "Ich weiß, dass dies eine Änderung der EU-Verträge nötig macht", sagte Juncker. "Aber es ist angesichts der jüngsten Erfahrungen offensichtlich."
Update, 10. April, 23.12 Uhr: Corona-Krise stellt Trump vor "größte Entscheidung meines Lebens"
Die Coronavirus-Krise stellt US-Präsident Donald Trump (73) nach eigenen Angaben vor die größte Entscheidung seines Lebens. Es werde eine bedeutende Entscheidung sein, wann und wie das Land wieder zur Normalität zurückkehren könnte, machte Trump am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus deutlich. "Das ist mit Abstand die größte Entscheidung meines Lebens", sagte Trump. Er werde sie in Abstimmung mit "den klügsten Menschen" finden. "Ich möchte geleitet werden", sagte Trump, der sich sonst gerne als Macher darstellt und nicht mit Eigenlob spart. "Ich hoffe bei Gott, dass es die richtige Entscheidung sein wird."
Trump kündigte an, voraussichtlich am Dienstag ein Expertengremium vorzustellen, das über die Öffnung des Landes beraten soll.
"Ich möchte ihre Ansichten darüber, was sie denken", sagte Trump. Teil des "Rats zur Öffnung unseres Landes", wie Trump die Arbeitsgruppe nannte, seien parteiübergreifende Experten aus verschiedenen Teilen des Landes. Trump machte erneut deutlich, dass er das Land so schnell wie möglich wieder öffnen wolle - und wies auf Gefahren des Zu-Hause-Bleibens hin: Auch das könne in der Coronavirus-Krise zum Tod führen - "vielleicht eine andere Art von Tod", warnte er.
Update, 10. April 22.20 Uhr: Ben Affleck und andere Stars sammeln mit Poker in Corona-Krise Geld
Hollywoodstar Ben Affleck will in der Corona-Krise für einen guten Zweck zocken. Auf Instagram kündigte der Oscar-Preisträger (47, "Justice League") am Freitag an, dass er mit anderen Promis am Samstag ein Online-Pokerturnier organisiert.
Sämtliche Spenden und Einnahmen sollen der Organisation Feeding America zufließen, die Bedürftige in den USA mit Essen versorgt.
"Schaut uns zu und macht mit", lud Affleck seine Fans in den sozialen Medien ein.
Der Schauspieler und Regisseur verlinkte Kollegen und Künstler wie Bryan Cranston, Adam Levine, Cheryl Hines, Tobey Maguire, Jon Hamm und Jason Bateman als prominente Mitspieler. Laut "Deadline.com" sollen Zuschauer bei dem Livestream auch mit den Spielern plaudern können.
Affleck und Kollegen wie Tobey Maguire und Matt Damon sind als begeisterte Pokerspieler bekannt. Damon porträtierte in dem Thriller "Rounders" (1998) ein gerissenes Pokergenie, Affleck spielte in dem Poker-Thriller "Runner Runner" (2013) mit.
Update, 10. April 22.10 Uhr: Ausgangsverbot übers Wochenende in 31 türkischen Städten
Die türkische Regierung hat wegen der Corona-Krise für dieses Wochenende ein Ausgangsverbot in 31 Städten verhängt. Das beinhaltete auch die größte Stadt des Landes, die Millionenmetropole Istanbul, wie Gouverneur Ali Yerlikaya am späten Freitagabend in einem Tweet bestätigte.
Einem Tweet des Innenministeriums zufolge sind auch die Hauptstadt Ankara sowie die Großstädte Izmir und Antalya betroffen. Das Verbot gelte ab Mitternacht und bis Mitternacht in der Nacht zum Montag, hieß es in dem Tweet. Ob und inwieweit es Ausnahmen von dem angekündigten Ausgangsverbot gibt, war zunächst unklar.
Die Türkei hat bisher rund 47.000 Infektionsfälle und 1006 Tote gemeldet. Für Menschen ab 65 Jahre, chronisch Kranke und Unter-20-Jährige galten bereits Ausgangsverbote.
Die Regierung hatte bisher jedoch darauf verzichtet, eine landesweite Ausgangssperre zu verhängen - auch, um die bereits angeschlagene Wirtschaft nicht weiter zu beeinträchtigen.
Sie hatte jedoch viele andere Maßnahmen getroffen. Unter anderem wurden Schulen und Universitäten, Cafés und Bars geschlossen, Großveranstaltungen und gemeinsame Gebete in Moscheen verboten und 31 Städte nach außen weitgehend abgeschottet.
Update, 10. April 22.07 Uhr: Aktuelle Zahlen und Daten in den letzten Grafiken des Tages
Update, 10. April 21.33 Uhr: Höhepunkt der Corona-Krise in den USA laut Experten noch nicht erreicht
Der Höhepunkt der Coronavirus-Krise ist in den USA nach Experteneinschätzung noch nicht erreicht. Fachleute aus der Regierungs-Arbeitsgruppe zur Corona-Pandemie sagten am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, es gebe zwar ermutigende Zeichen, aber es sei längst nicht an der Zeit für eine Entwarnung.
"Wir haben den Höhepunkt noch nicht erreicht", sagte die Koordinatorin der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses, Deborah Birx.
Die Bevölkerung habe sich die Richtlinien zur Beschränkung sozialer Kontakte sehr zu Herzen genommen, und dies zeige Wirkung. Auch sei die Todesrate in den USA durch das Coronavirus mit Blick auf die Bevölkerungsgröße geringer als in vielen anderen Ländern. Man dürfe aber nicht nachlassen mit den Bemühungen.
Update, 10. April 21.13 Uhr: Italiens Premier hält an Forderung nach Corona-Bonds fest
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte (55) hat noch einmal herausgestellt, dass Rom trotz der Einigung auf ein EU-Hilfspaket in der Corona-Krise an der Forderung nach gemeinsamen Anleihen festhält. Rom werde dafür oder für andere gemeinsame Absicherungen "bis zum Schluss" kämpfen, sagte der parteilose Politiker am Freitag.
Conte erläuterte, er betrachte das Hilfspaket vom Donnerstag als ersten Schritt in Richtung einer gemeinsamen europäischen Verantwortung. Es enthalte neue Gedanken.
Die Nutzung des Rettungsschirms ESM dagegen nannte er "völlig unpassend" für die aktuelle Notlage. Italien brauche den ESM nicht und wolle ihn nicht nutzen, sagte Conte. Andere EU-Länder hätten allerdings Interesse daran gezeigt.
Das Paket der EU-Finanzminister vom Donnerstag enthält in der Hauptsache drei Elemente: vorsorgliche Kreditlinien des Eurorettungsschirms ESM, einen Garantiefonds für Unternehmenskredite der Europäischen Investitionsbank EIB und ein Kurzarbeiter-Programm namens "Sure".
Das Streitthema Corona-Bonds war am Donnerstag zunächst ausgeklammert worden. Vor allem Deutschland sperrt sich gegen eine "Vergemeinschaftung von Schulden".
Update, 10. April 20.55 Uhr: Nach Kritik in Corona-Krise: Trump will Ankündigung zu WHO machen
US-Präsident Donald Trump (73) will nach seiner Kritik an der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der Coronavirus-Pandemie kommende Woche eine Ankündigung machen. Trump hatte der Organisation am Dienstag mit einem Stopp von Beitragszahlungen gedroht.
Am Freitag sagte er bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, die USA zahlten der Organisation jährlich etwa 500 Millionen US-Dollar. "Und wir werden über dieses Thema nächste Woche reden. Wir werden eine Menge zu sagen haben. Wir werden es stoppen." Ob er schon eine Entscheidung getroffen hat, blieb unklar.
Trump wirft der in Genf ansässigen WHO vor, auf die Corona-Krise nicht angemessen reagiert zu haben, den USA falsche Empfehlungen gegeben zu haben und generell zu stark auf China fokussiert zu sein.
Bundesaußenminister Heiko Maas hatte sich am Freitag gegen Trump gestellt und gesagt, dass die WHO in der Pandemie gestärkt und unterstützt werden müsse. "Manöverkritik ist immer zulässig, aber sie muss konstruktiv sein", sagte der SPD-Politiker in Berlin.
Die WHO ist die wichtigste Sonderorganisation der Vereinten Nationen im Gesundheitsbereich. Ihr Budget besteht nach Angaben der Organisation zu weniger als einem Viertel aus den verpflichtenden Beiträgen der Mitgliedsstaaten. Die USA sind in diesem Kreis aber der größte Zahler: Für die Jahre 2020 und 2021 sind jeweils fast 116 Millionen US-Dollar fällig.
Chinas Beitrag liegt für diese beiden Jahre bei jeweils rund 57 Millionen US-Dollar. Chinas Beiträge sind in den vergangenen Jahren aber deutlich gestiegen. Die Höhe der Mitgliedsbeiträge hängt laut WHO von der Bevölkerungsgröße und dem Wohlstand des Landes ab.
Update, 10. April 20.44 Uhr: Auch Gehaltsverzicht bei schottischem Fußball-Meister Celtic
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie wird es auch beim schottischen Fußball-Spitzenclub Celtic Glasgow einen Gehaltsverzicht geben.
Spieler, Trainer Neal Lennon, Angestellte und die Führung des Liga-Spitzenreiters hätten einer "erheblichen Reduzierung" ihrer Bezüge von April bis Juni sowie einem Zahlungsaufschub zugestimmt, teilte der Verein am Freitag mit. Geschäftsführer Peter Lawwell lobte die Bereitschaft aller Beteiligten zum Verzicht.
Update, 10. April 20.22 Uhr: Mehr als 13.000 Corona-Tote in Frankreich - Kind stirbt
In Frankreich ist ein an Covid-19 erkranktes Kind auf der Intensivstation gestorben. Das Kind sei jünger als zehn Jahre gewesen, die Todesursache erscheine aber "vielfältig", sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Freitagabend.
Die Zahl der Menschen, die in Krankenhäusern gestorben seien, ist innerhalb von 24 Stunden um 554 Fälle auf 8598 gestiegen. Hinzu kämen 433 weitere Fälle innerhalb eines Tages in Alters- und Pflegeheimen. Hier liegt die Gesamtzahl bei knapp 4600. Damit liegt die Zahl der Toten insgesamt bei knapp 13 200.
"Nur gemeinsam werden wir das Virus besiegen. Zu Hause zu bleiben bedeutet, gegen das Virus vorzugehen, gegen die Krankheit vorzugehen, Leben zu retten. Seit einigen Tagen sehen wir die ersten Auswirkungen der Eindämmung", sagte Salomon. Derzeit würden gut 7000 Menschen auf Intensivstationen behandelt - das sind etwas weniger als am Vortag.
Update, 10. April 20.15 Uhr: Bundespräsident Steinmeier hält Fernsehansprache zu Corona
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) wird am Karsamstag eine Fernsehansprache zur aktuellen Situation in der Corona-Pandemie halten. Es ist das erste Mal, dass ein Bundespräsident in dieser Form auf ein aktuelles Ereignis eingeht, normalerweise hält er solche Ansprachen nur jedes Jahr an Weihnachten.
Nach Angaben des Bundespräsidialamtes wird die Ansprache in ARD und ZDF jeweils im Anschluss an die Hauptnachrichtensendungen am Abend ausgestrahlt. Steinmeier hatte in den vergangenen Tagen mehrfach in Videobotschaften die Bürger zu Zusammenhalt und Geduld angesichts der verordneten Beschränkungen in der Corona-Krise aufgerufen.
Update, 10. April 20.08 Uhr: Moskau verschärft Maßnahmen wegen Corona-Pandemie
Im Kampf gegen das Coronavirus verschärft Europas größte Stadt Moskau die Maßnahmen. Die Mehrheit der Betriebe werde vorübergehend geschlossen, auch Baustellen mit Ausnahme von Klinik-Neubauten, kündigte Bürgermeister Sergej Sobjanin (61) am Freitag an. Nur noch lebenswichtige Einrichtungen dürften arbeiten. "Wir stehen in den kommenden Tagen und Wochen vor schweren Prüfungen."
Update, 10. April 19.51 Uhr: Corona-Krise: Ausgangsverbote in Italien werden bis Mai verlängert
Die italienische Regierung verlängert die strikten Ausgangsverbote für die 60 Millionen Bürger um rund drei Wochen bis zum 3. Mai. Das sagte Regierungschef Giuseppe Conte am Freitag in Rom. Die Maßnahmen gelten seit dem 10. März und waren bislang bis zum Ostermontag angeordnet.
Die Ausgangsbeschränkungen in Italien sind noch wesentlich strenger als in Deutschland. Die Menschen dürfen nur ausnahmsweise das Haus verlassen, etwa wenn sie zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen müssen. Und sie müssen dafür eine schriftliche Bestätigung bei sich haben. Auch ein Großteil der Unternehmen ist geschlossen.
Italien ist von der Corona-Pandemie extrem stark betroffen. Zwar hat sich die Ansteckungswelle zuletzt verlangsamt. Trotzdem meldete der Zivilschutz am Freitag 570 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt starben in Italien seit dem Beginn der Viruswelle im Februar fast 19.000 Infizierte.
Update, 10. April 19.35 Uhr: Papst Franziskus beginnt mit Karfreitag-Riten
In ganz kleinem Kreis hat Papst Franziskus im Petersdom mit den Zeremonien zum Karfreitag begonnen. Er feierte in der riesigen Kirche mit wenigen Würdenträgern und Gästen die sogenannte Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu Christi.
Für Pilger war der Dom wegen der Coronavirus-Pandemie gesperrt. Die Predigt, die der 83 Jahre alte Franziskus sitzend verfolgte, hielt der Kapuzinermönch und Prediger des päpstlichen Hauses, Raniero Cantalamessa.
Dieser sagte, die Corona-Welle habe viele auf der Welt von einem "Allmachtswahn" befreit. Sie habe den Menschen auch mehr Solidarität gebracht, sagte Cantalamessa auf Italienisch.
In Gebeten wurde der Opfer der Pandemie gedacht. Der Gottesdienst wurde von der katholischen Medienplattform "Vaticannews" im Internet übertragen.
Im Anschluss war ab 21 Uhr vor dem Dom auf dem Petersplatz die traditionelle Kreuzweg-Prozession geplant. Sie war wegen der Corona-Krise vom Kolosseum zum Vatikan verlegt worden.
Auch sie findet ohne Pilger statt. Ab Samstag beginnen im Vatikan die Osterfeierlichkeiten zu Jesus' Auferstehung. Ostern ist für gläubige Christen das wichtigste religiöse Fest. Italien ist mit bald 19.000 Corona-Toten heftig von der Pandemie getroffen.
Update, 10. April 19.25 Uhr: Aktuelle Daten und Zahlen in den neuesten Grafiken
Update, 10. April 19.18 Uhr: Boris Johnson macht bereits wieder erste Schritte
Der britische Premierminister Boris Johnson hat weiter Fortschritte bei der Genesung von seiner Covid-19-Erkrankung gemacht. Erst am Donnerstag hatte der 55 Jahre alte Politiker die Intensivstation verlassen. Nun sei er bereits schon ein bisschen hin und her gegangen, sagte ein Regierungssprecher am Freitag in London.
Johnson hatte drei Tage auf der Intensivstation des St. Thomas' Hospital in London verbracht, nachdem sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte. Er sei nun "sehr guter Dinge", hieß es in einer Mitteilung. Er sei aber noch in der frühen Phase seiner Genesung und werde weiterhin genau beobachtet.
Update, 10. April 19.15 Uhr: Google und Apple kooperieren bei Bekämpfung der Covid-19-Pandemie
Apple und Google wollen als Anbieter der beiden führenden Smartphone-Plattformen weltweit die Entwicklung von Apps zur Nachverfolgung von Corona-Infektionen erleichtern.
Sie setzen dabei auf das Erkennen von Abständen mit Bluetooth-Funktechnik und Verschlüsselung. "Der Schutz der Privatsphäre und die Sicherheit der Benutzer werden im Mittelpunkt dieser Entwicklung stehen", erklärten die beiden Konzerne am Freitag.
Das iOS-Betriebssystem von Apples iPhones und das Google-System Android sollen entsprechende Schnittstellen bekommen.
Das Konzept sieht vor, dass Smartphones unabhängig vom verwendeten Betriebssystem temporäre Identifikationsnummern austauschen können, so dass die Privatsphäre der Anwender gewahrt bleibt.
Damit ähnelt das Konzept der beiden Konzerne dem Ansatz der paneuropäischen Initiative PEPP-PT, die von 130 Wissenschaftlern und Entwicklern aus acht europäischen Ländern vorgestellt wurde.
Apple und Google wollen die Kontaktdaten aber nur auf den Smartphones der Anwender speichern, nicht auf einem zentralen Server. Erst wenn jemand mit Covid-19 positiv getestet wurde, werde die Information an einen Server übertragen, wenn der Betroffene dem zustimme.
Die anderen Smartphones rufen bei diesen Konzept regelmäßig eine Liste der anonymisierten IDs der Erkrankten ab, um zu sehen, ob sie selbst Kontakt mit einer infizierten Person hatten.
Google und Apple und Google wollen dabei unter anderen sicherstellen, dass der ständige Austausch der ID-Nummern die Batterielaufzeit der Geräte nicht erheblich verkürzt.
In einem ersten Schritt werde im Mai eine Programmierschnittstelle (API) veröffentlichen, die die Zusammenarbeit zwischen Android- und iOS-Geräten unter Verwendung von Apps der Gesundheitsbehörden ermöglichen. Diese offiziellen Apps würden den Benutzern über ihre jeweiligen App-Stores zum Download zur Verfügung stehen.
In einem zweiten Schritt werden die beiden Unternehmen "in den kommenden Monaten" daran arbeiten, eine umfassendere, Bluetooth-basierte Plattform zur Nachverfolgung von Kontakten zu ermöglichen.
Update, 10. April 18.56 Uhr: Italien hat gute Nachrichten - Druck auf Krankenhäuser sinkt
Weil sich die Kurve der Corona-Neuinfektionen in Italien stabilisiert, sinkt der Druck auf die Krankenhäuser. Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen ist seit Tagen leicht rückläufig, wie der Zivilschutz am Freitag in Rom berichtete.
Das ist eine gute Nachricht, denn die Lage in den überfüllten Hospitälern besonders in Norditalien ist ein kritischer Punkt in der Corona-Krise. Allerdings blieb die Zahl der Todesopfer mit 570 neuen Fällen innerhalb von 24 Stunden recht hoch.
Insgesamt starben 18.849 Infizierte in Italien seit dem Beginn der Viruswelle im Februar. Auf dem Höhepunkt der Virus-Welle waren am 27. März fast 1000 Tote an einem Tag verzeichnet worden.
Die Zahl der Menschen, die im Laufe der Corona-Pandemie positiv auf das Virus getestet wurden, stieg am Freitag etwas weniger als am Vortag: Es waren inzwischen 147.577 Personen. Die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen nahm weiter um mehr als 100 ab.
Der Präsident des nationalen Gesundheitsinstituts, Silvio Brusaferro, hatte vorher gesagt, dass die Signale der Statistik seit Tagen "positiv" seien.
"Die Kurve sinkt", sagte er mit Blick auf die Zahlen der Infizierten und den Druck auf die Klinken. Fachleute und Politiker mahnten die Italiener allerdings erneut, sie sollten über das Osterfest unbedingt zu Hause bleiben und Distanz zu anderen Menschen halten.
Derzeit gelten die strengen Ausgangsbeschränkungen für die rund 60 Millionen Italiener, die am 10. März erlassen wurden, bis Ostermontag. Es wurde aber erwartet, dass die Regierung sie in Kürze bis inklusive 3. Mai verlängern wird.
Update, 10. April 18.25 Uhr: Horror-Todeszahlen! Großbritannien meldet 980 Todesfälle an einem Tag
Update, 10. April 18.20 Uhr: Opec und Partner wollen wegen Corona-Krise deutlich weniger Erdöl fördern
Prinz Abdulaziz bin Salman Al Saud , Energieminister von Saudi-Arabien, führte am Feitag in seinem Büro den Vorsitz bei einem virtuellen Gipfel der Gruppe der 20 Energieminister, um eine Reaktion auf den Ölpreisverfall aufgrund eines Überangebots auf dem Markt und eines Rückgangs der weltweiten Nachfrage aufgrund der Coronavirus-Pandemie zu koordinieren.
Die Opec+ genannte Runde mit den Schwergewichten Saudi-Arabien und Russland hat am Freitag nach stundenlangen Verhandlungen eine Produktionskürzung um 10 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag für Mai und Juni angekündigt - das entspricht rund zehn Prozent der weltweiten täglichen Rohölproduktion.
Update, 10. April 18.03 Uhr: Nun wohl auch Gehaltsverzicht beim 1. FC Köln
Als einer der letzten Fußball-Proficlubs hat sich nun auch der 1. FC Köln mit Spielern und leitenden Angestellten auf einen Gehaltsverzicht in der Corona-Krise verständigt.
"Vorstand, Geschäftsführung, Trainerteam und Mannschaft haben sich geschlossen auf einen Gehaltsverzicht geeinigt. Auch die Abteilungsleiter machen mit. Wir werden einen signifikanten Betrag einsparen", sagte Finanzchef Alexander Wehrle dem "Express" (Freitag).
Die Bereitschaft zum Verzicht wurde dem Bundesligisten schon länger signalisiert, nun gibt es demnach dazu auch eine Übereinkunft.
Nach Informationen des "Express" spart der FC künftig 20 Prozent der Gehaltskosten für Profis, Trainer, Vorstand und Geschäftsführung ein. Zuvor hatten die Kölner bereits etliche Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.
Update, 10. April 17.34 Uhr: Karlsruhe entscheidet: Gottesdienst-Verbot in Hessen bleibt in Kraft
Oster-Gottesdienste bleiben wegen der Corona-Pandemie in Hessen verboten. Das Bundesverfassungsgericht lehnte es am Karfreitag nach dem Eilantrag eines gläubigen Katholiken ab, die hessische Verordnung mit dem Verbot von Zusammenkünften in Kirchen vorläufig außer Kraft zu setzen.
Oster-Gottesdienste mit sehr vielen Menschen würden die Ansteckungsgefahr erheblich erhöhen, teilte das Gericht in Karlsruhe mit. Die Richter sprechen aber auch von einem "überaus schwerwiegenden Eingriff in die Glaubensfreiheit".
Das Verbot müsse bei jeder Verlängerung der zunächst bis 19. April befristeten Verordnung streng darauf geprüft werden, ob eine Lockerung unter Auflagen möglich sei. (Az. 1 BvQ 28/20)
Die Entscheidung bezieht sich nur auf Hessen. Für die Verbote in den anderen Ländern dürfte aber nichts anderes gelten. Die Richter weisen darauf hin, dass für andere Religionsgemeinschaften Gleiches gelte.
Update, 10. April 16.52 Uhr: Polizei ahndet Corona-Verstöße aus dem Zeppelin
Sechs Beamte kontrollieren seit Freitag von Bord eines Zeppelins aus, ob sich die Menschen in der baden-württembergischen Region Bodensee-Oberschwaben an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus halten.
Nach Angaben des Ravensburger Polizeipräsidiums können die Beamten aus dieser Höhe Menschengruppen im öffentlichen Raum besser erkennen als vom Streifenwagen aus. Zudem eigne sich der Zeppelin NT wegen seines leisen Flugs besonders für eine derartige Mission, hieß es kürzlich in einer Mitteilung.
Die Deutsche Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen stellt das Luftschiff für den Einsatz zur Verfügung. Geplant sind mehrere Flüge von Karfreitag bis Ostermontag.
Verstöße gegen die Corona-Verordnung seien kein Kavaliersdelikt, sondern das genaue Gegenteil, teilte ein Polizeisprecher mit. "Deshalb gilt es jetzt, alle Register zu ziehen. Genau das tun wir, und zwar von A wie Abstand bis Z wie Zeppelin."
Dabei werde selbstverständlich die Privatsphäre der Menschen respektiert. "Wir fliegen zumeist in etwa 300 Metern Höhe und fertigen keine Detailaufnahmen in private Bereiche hinein, sondern fokussieren uns auf das Erkennen von Menschengruppierungen. Niemand muss sich sorgen, dass wir den Leuten 'auf den Teller schauen'."
Weitere Informationen gibt es >> hier.
Update, 10. April 16.42 Uhr: Erster bekannter Todesfall: Corona kommt bei Indigenen Brasiliens an
Das Coronavirus hat die Indigenen in Brasilien erreicht. Ein Jugendlicher vom Volk der Yanomami starb am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Krankenhaus in der Stadt Boa Vista, wie die "Folha de S. Paulo" und andere brasilianische Medien berichteten.
Der 15-Jährige war demnach positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden und lag seit vergangenem Freitag auf der Intensivstation. Er ist der erste registrierte Tote in Zusammenhang mit Covid-19 aus einem Indigenen-Gebiet.
Der "Agência Brasil" zufolge, die sich auf regionale Gesundheitsstellen für die Yanomami berief, stammte der Junge aus dem Dorf Rehebe.
Update, 10. April 16.28 Uhr: Seit heute müssen Reisende, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, zwei Wochen in Quarantäne
Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus müssen sich Reisende bei ihrer Rückkehr nach Deutschland seit Freitag für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben. Allein am Flughafen Frankfurt waren am ersten Tag der Neuregelung mehrere Tausend Menschen betroffen. Die ganze Geschichte gibt es >> hier.
Update, 10. April 16.19 Uhr: Spaniens Regierung empfiehlt jetzt Masken im öffentlichen Nahverkehr
Die spanische Regierung empfiehlt ab sofort allen Bürgern wegen der Corona-Pandemie in öffentlichen Verkehrsmitteln Masken zu tragen.
Das sei am Freitag bei einer Sitzung des Ministerrats beschlossen worden, teilte Gesundheitsminister Salvador Illa mit.
Besonders wichtig sei dabei, die Masken ordnungsgemäß zu verwenden, damit sie wirksamen Schutz bieten, und gleichzeitig nicht andere Hygienemaßnahmen wie das Händewaschen zu vernachlässigen, so Illa.
Soweit möglich sollen Masken ab kommender Woche etwa in U-Bahn-Stationen oder Bahnhöfen zugänglich gemacht werden.
Nach Ostern gehen viele Spanier erstmals wieder zur Arbeit. In den vergangenen zwei Wochen durften alle Bürger, die nicht in wesentlichen Wirtschaftssektoren tätig sind, nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle fahren.
Deshalb waren die meisten öffentlichen Verkehrsmittel leer, was sich nun wieder ändern wird. Offizielle Vorgaben zum Tragen von Mundschutz oder Masken gab es in Spanien bisher nicht.
Update, 10. April 16.15 Uhr: Aufnahmestopp in Klinik - 14 Mitarbeiter mit Corona infiziert
Weil sich mindestens 14 Mitarbeiter des Kreiskrankenhauses in Grünstadt (Kreis Bad Dürkheim) mit dem Coronavirus infiziert haben, nimmt die Klinik keine neuen Patienten mehr auf.
"Bis auf Weiteres gilt ein Aufnahmestopp", sagte Udo Langenbacher, Verwaltungsdirektor der Klinik am Freitag. Patienten der Intensivstation seien bereits in umliegende Krankenhäuser verlegt worden.
Nach Klinikangaben sind derzeit noch die 50 Patienten im Haus, die weiter behandelt werden. Normalerweise versorgt das Krankenhaus zwischen 130 und 150 Patienten.
Update, 10. April 16.06 Uhr: 325 weitere Corona-Tote in Belgien binnen eines Tages
Die Zahl erfasster Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 ist in Belgien binnen eines Tages um 325 gestiegen. Hinzu kamen in der jüngsten Statistik 171 Todesfälle in Pflegeheimen aus der Zeit vom 18. bis 31. März, wie das zuständige Krisenzentrum am Freitag mitteilte.
Die Gesamtzahl liegt nun bei 3019 Todesfällen. Belgien hat nur elf Millionen Einwohner. Zum Vergleich: Deutschland mit seinen 83 Millionen Einwohnern hat bislang etwa 2300 Todesfälle in Verbindung mit dem neuartigen Coronavirus registriert.
Update, 10. April 15.48 Uhr: Horror-Nachricht aus Südkorea! Dutzende geheilte Covid-19-Patienten am Virus erneut erkrankt
Was für ein Albtraum: Südkorea meldet, dass bei dutzenden geheilten Covid-19-Patienten das Virus erneut ausgebrochen ist! Der Direktor des "Koreanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung", kurz KCDC, Joeng Eun-kyeong (55), teilte am Karfreitag mit, dass es eher wahrscheinlich sei, dass das Virus "reaktiviert" wurde, als dass es sich um Neuinfektionen handele.
Die ganze Geschichte gibt es >> hier.
Update, 10. April 15.33 Uhr: Grundschulverband legt Vorschläge für Wiedereinstieg vor
Der nach den Osterferien möglicherweise bevorstehende Wiedereinstieg in den Schulbetrieb muss für die Kleinsten nach Ansicht des Grundschulverbands behutsam vonstattengehen. In den ersten Tagen müsse es vor allem um ein gutes Ankommen der Kinder gehen, "denn sie bringen teilweise unbearbeitete Erfahrungen mit der Pandemie-Situation mit", hieß es am Freitag in einer Mitteilung. "Die Vermittlung von Unterrichtsinhalten muss zunächst im Hintergrund stehen."
Der Verband legte zugleich konkrete Vorschläge für die Wiederaufnahme des Schulbetriebs an den rund 15.000 Grundschulen in Deutschland vor:
- Präsenzzeit für einzelne Kinder nur an jedem zweiten Tag "um in Halbgruppen und dadurch mit größeren räumlichen Abständen arbeiten zu können".
- Der Schulbeginn und die Pausenzeiten könnten über die Klassen hinweg gestaffelt werden, so dass nicht alle Kinder gleichzeitig auf dem Hof oder beim Essen seien.
- Konstante Lerngruppen in festen Räumen mit derselben Lehrperson und ein Verzicht auf Raumwechsel für Fachunterricht.
- Zudem sollten "unwesentliche Schulaktivitäten und Treffen", wie Besprechungen im Lehrerzimmer vermieden werden, wie auch Absprachen und Teamarbeit mit Abstand oder digital gestützt durchgeführt werden.
Die Kommunen fordert der Grundschulverband auf, die Hygienestandards in den Schulen massiv zu erhöhen. Es müsse genügend Seife, Handtücher und Desinfektionsmittel vorhanden sein. "Die Toilettenanlagen sind mehrmals am Tag zu reinigen und zu desinfizieren. Das gilt ebenso für Türklinken und Treppengeländer."
Auf die Vergabe von Notenzeugnissen sollte nach Ansicht des Verbandes in diesem Sommer verzichtet werden.
>>Hier findet Ihr die Vorschläge des Grundschulverbands
Update, 10. April, 15.15 Uhr: In Millionenstadt Istanbul werden Intensivbetten knapp
In Istanbul werden angesichts der Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 die Betten auf Intensivstationen knapp. "In Istanbul gibt es 4600 Intensivbetten und in nur zwei bis drei Tagen waren bereits 80 Prozent davon belegt", sagte der Chef der Türkischen Ärztevereinigung TTB, Sinan Adiyaman, der Deutschen Presse-Agentur. "Das wurde uns mitgeteilt. Und das wird zunehmen."
Es sei bekannt, dass es in Istanbul sehr viele Patienten gebe. In der vergangenen Woche waren 60 Prozent aller Fälle der Türkei dort gemeldet worden.
Ähnliches berichtete am Freitag die Zeitung "Cumhuriyet»"unter der Überschrift "Istanbul-Alarm: Die Intensivbetten sind voll". Mancherorts würden OP-Säle in Intensivstationen umfunktioniert, um für einen starken Anstieg von Fällen gewappnet zu sein.
Gesundheitsminister Koca hatte zuletzt angegeben, die Auslastung der Intensivstationen in der Türkei liege bei etwas über 60 Prozent.
Eine Möglichkeit sei, Covid-19-Patienten in eigene Isolationszentren zu transferieren, schlug TTB-Chef Adiyaman vor. Dafür kämen in Istanbul vier Klinikgebäude in Betracht, die entweder leer stünden oder bald geräumt werden sollen. Zum von Präsident Erdogan angekündigten Bau von zwei weiteren Krankenhäusern innerhalb von 45 Tagen sagte er, es wäre gut gewesen, wenn diese Anfang Februar geplant worden wären. "2Dann würden sie jetzt bereitstehen."
Die Ärztevereinigung TTB hatte in dieser Woche auch die Zahl der offiziell erfassten Todesfälle angezweifelt. In einer Stellungnahme hieß es, es sei "auffallend", dass die Zahl der Covid-19-Fälle ansteige, die Grafik der Todesfälle aber nicht entsprechend verlaufe.
Die Türkei hat bisher rund 42.200 Infektionsfälle und 908 Tote gemeldet.
Update, 10. April, 15 Uhr: Vier Bräutigame wegen Verstoß gegen Corona-Regeln festgenommen
Vier Bräutigame sind im Iran festgenommen worden, weil sie mit ihren geplanten Hochzeitsfeiern gegen die Corona-Regeln verstoßen hatten.
Die Männer seien aufgefallen, als sie in der Stadt Ramschir im Süden des Landes in blumengeschmückten Autos bei einem Schönheitssalon vorfuhren. Dort hätten sie ihre Angebeteten zur Hochzeitsfeier abholen wollen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Freitag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
Da aber wegen der Kontaktbeschränkungen Hochzeitsfeiern verboten sind, wurden die 500 geladenen Gäste nach Hause geschickt und die Bräutigame landeten auf der Polizeiwache.
Update, 10. April, 14.50 Uhr: Mehrere Tausend Reisende müssen in Quarantäne
Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus müssen sich Reisende bei ihrer Rückkehr nach Deutschland seit Freitag für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben. Allein am Flughafen Frankfurt waren am ersten Tag der Neuregelung mehrere Tausend Menschen betroffen. 80 Prozent von ihnen stünden im Zusammenhang mit den Rückholaktionen des Auswärtigen Amts, sagte der Sprecher der Flughafen-Bundespolizei, Reza Ahmari.
Die wesentliche Neuerung ist nun, dass alle, die nach einem mehrtägigen Auslandsaufenthalt an ihren Wohnsitz in Deutschland zurückkehren, in eine "verbindliche zweiwöchige Quarantäne" gehen müssen. Das gilt unabhängig von der Nationalität. Wer per Flugzeug oder Schiff kommt, muss Reiseroute und Kontaktdaten bekannt geben, das Gesundheitsamt an seinem Wohnort soll dann die Einhaltung der Quarantäne überwachen.
Update, 10. April, 14.45 Uhr: Karfreitagsriten in Rom und Jerusalem wegen Corona stark gestutzt
Wegen der Corona-Krise sind die Karfreitagszeremonien in Rom und Jerusalem auf ein Minimum beschränkt worden. Papst Franziskus (83) muss alle Riten anlässlich des Todes von Jesus und der Auferstehung an Ostern ohne die sonst üblichen Pilgermassen begehen.
Die katholische Kirche hatte die traditionelle Kreuzweg-Prozession (21.00 Uhr) wegen der Lungenkrankheit vom Kolosseum auf den abgesperrten Petersplatz verlegt.
Die Prozession und eine vorausgehende Feier im fast total leeren Dom werden nur per Live-Stream im Netz und in verschiedenen TV-Sendern zu sehen sein.
Update, 10. April, 14.35 Uhr: Wirtschaft für Fahrplan aus dem Corona-Stillstand
Unternehmensverbände dringen auf ein baldiges Ende des Stillstands in großen Teilen des Geschäftslebens. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) fordert von der Bundesregierung eine Exit-Strategie nach Ostern.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) regt einen gemeinsamen Fahrplan von Politik und Wirtschaft in Richtung Normalität an.
"Fest steht, dass viele Unternehmen um ihr Überleben kämpfen", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer (54) am Freitag mit Blick auf die nach Ostern anstehenden Entscheidungen von Bund und Ländern über Dauer und mögliches Ende der Ladenschließungen und anderer Einschränkungen.
"Ein Signal, wie der Einstieg in eine schrittweise Normalisierung ausfallen könnte, wird für die Planungen und die Existenz der Unternehmen jetzt immer wichtiger."
Nun sei ein Dialog mit der Politik darüber nötig, "welche Schutzvorkehrungen erforderlich sind und wie wir auf dieser
Basis eine schrittweise Wiederaufnahme der Geschäftsbetriebe ermöglichen können", ergänzte Schweitzer.
Dazu sei eine von Branche zu Branche unterschiedliche Vorgehensweise sinnvoll.
Update, 10. April, 14.26 Uhr: 50 Corona-Fälle auf französischem Flugzeugträger
Auf dem französischen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" haben sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Paris 50 Besatzungsmitglieder mit dem Coronavirus infiziert. Drei der betroffenen Seeleute seien mit einem Hubschrauber nach Portugal und dann in ein Krankenhaus in der südfranzösischen Küstenstadt Toulon gebracht worden, teilte das Ministerium am Freitag auf Twitter weiter mit.
Ein Team des Gesundheitsdienstes der Streitkräfte mit zwei Epidemiologen befinde sich an Bord. Ziel sei es, die Ansteckungskette nachzuvollziehen und die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Angaben dazu, wie das Virus Sars-CoV-2 auf das Schiff gelangen konnte, machte das Ministerium zunächst nicht. Insgesamt seien 66 Menschen getestet worden. Als Präventivmaßnahme seien außerdem Masken an alle Mitarbeiter verteilt worden, erklärte das Ministerium. Das Schiff hat rund 1200 Besatzungsmitglieder. Die "Charles de Gaulle" befindet sich derzeit im Atlantik und ist auf dem Weg zurück ins Mittelmeer zu ihrem Heimathafen Toulon.
Update, 10. April, 14.15 Uhr: Mehr Corona-Infizierte werden in Moskauer Kliniken behandelt
In der russischen Hauptstadt Moskau gibt es immer mehr mit dem Coronavirus infizierte Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf. Die Zahl der Menschen, die mit einer Lungenentzündung in ein Krankenhaus eingeliefert wurden, habe sich innerhalb einer Woche auf 5500 mehr als verdoppelt, sagte die Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa am Freitag in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge.
"Die Krankenhäuser und Rettungsdienste arbeiten an ihren Grenzen." In den Kliniken Moskaus werden ihren Angaben zufolge mehr als 6500 Patienten mit dem Virus behandelt.
In Russland sind mit Stand Freitag mehr als 11.900 Corona-Fälle gemeldet worden. 94 mit dem Virus Sars-CoV-2 infizierte Menschen starben demnach bislang. Zuletzt wurden immer mehr Menschen auf das Virus getestet.
Update, 10. April, 14.10 Uhr: Karfreitags-Gottesdienst im Autokino
Streng getrennt und doch gemeinsam: In einem Autokino haben mehrere Hundert Christen in Düsseldorf trotz der Corona-Krise einen Karfreitags-Gottesdienst besucht. Nach Angaben des Kinobetreibers waren Besucher in rund 400 Autos auf den Parkplatz an der Messe der Landeshauptstadt gekommen. Per Autoradio konnten sie die ökumenische Feier verfolgen.
Gehalten wurde der Gottesdienst vom evangelischen Pfarrer Heinrich Fucks und Pfarrer Frank Heidkamp für die katholische Kirche. Die Geistlichen standen auf einer kleinen Bühne unter einem Dach. Einige Besucher waren an dem sonnigen Tag im offenen Cabrio vorgefahren, andere hatten das Dachfenster ihres Fahrzeugs geöffnet.
Im Düsseldorfer Autokino werden an Ostern weitere Gottesdienste begangen. Am Ostersonntag ist eine katholische und am Ostermontag eine evangelische Feier geplant.
Update, 10. April, 14.04 Uhr: Baden-Württemberg überarbeitet Corona-Verordnung
Vor den Osterfeiertagen hat die baden-württembergische Landesregierung die Corona-Verordnung ein weiteres Mal überarbeitet. Die Änderungen seien am Donnerstagabend vom Ministerrat beschlossen worden, hieß es in einer Pressemitteilung am Karfreitag in Stuttgart.
In den neuen Änderungen wird Prostitution gänzlich verboten, in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen dürfen Neuankömmlinge für 14 Tage abgesondert und unter Quarantäne gestellt werden.
Außerdem wurde das Betretungsverbot in stationären Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen gelockert. Voraussetzung sei, dass dort von keinem erhöhten Infektionsrisiko ausgegangen werde.
Ferner sind Behandlungen beim Zahnarzt - Oralchirurgie, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Kieferorthopädie - ab sofort nur bei akuten Erkrankungen oder im Notfall zulässig.
Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne) begründete die neue Fassung der Corona-Verordnung mit der dynamischen Lage der Pandemie. "Wir stellen die Verordnung permanent auf den Prüfstand und passen sie immer wieder an die aktuelle Lage an."
>> Hier findet ihr die überarbeitete Corona-Verordnung.
Update, 10. April, 13.50 Uhr: Basketball-EM mit Endrunde in Deutschland auf 2022 verschoben
Die Basketball-Europameisterschaft mit der geplanten Endrunde in Berlin findet im Zuge der Olympia-Verlegung in der Corona-Krise ein Jahr später im Spätsommer 2022 statt. Das teilte der Weltverband Fiba nach einer Entscheidung seines Exekutivkomitees am Donnerstag mit.
Die EM solle in der Zeitphase zwischen dem 1. und 18. September steigen. Bislang war das Kontinentalturnier vom 2. bis 19. September 2021 geplant. Eine Vorrunde der EM ist in Köln geplant, als weitere Gastgeberländer in der Gruppenphase sind Georgien, Italien und Tschechien vorgesehen.
Deutschland bleibe Ausrichter, bestätigte Ingo Weiss (56), Präsident des Deutschen Basketball-Bunds der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist die richtige Entscheidung der Fiba, die EM auf 2022 zu verschieben, weil der Kalender im Jahr 2021 sehr, sehr voll ist", sagte Weiss, der auch Schatzmeister des Weltverbands ist. "Aus unserer Sicht ist das ein viel besserer Termin, weil wir uns ein Jahr vor der WM befinden und dort mit Sicherheit die stärksten Mannschaften sehen werden."
Nach der Entscheidung der Fiba stehen für die Ausrichterländer nun Gespräche mit den Städten und Hallenbetreibern an.
Update, 10. April, 13.19 Uhr: Kroos wehrt sich gegen Vorwurf der unsolidarischen Haltung in Corona-Krise
"Es ist möglich, dass das nicht korrekt übersetzt wurde oder dass es manche nicht verstehen wollen", schrieb der Profi Toni Kroos (30) von Real Madrid am Donnerstag auf Twitter. Kroos war in seiner Wahlheimat Spanien schwer kritisiert worden, nachdem er sich im SWR-Podcast "Steil extra!" zum Thema Gehaltskürzungen geäußert hatte.
"Grundsätzlich ist das eine Option. Je nachdem, wo man wie damit helfen kann, sollte das für jeden eine Option sein, darüber nachzudenken", hatte der 30-Jährige gesagt. Er finde es aber "eigentlich immer noch besser", das volle Gehalt zu bekommen, "aber eben dann mit dem Gehalt vernünftige Sachen zu machen und links und rechts zu helfen".
Ein Gehaltsverzicht sei "ja auch wie eine Spende ins Nichts oder an den Verein, wobei das, glaube ich, hier (bei Real Madrid) eher nicht nötig ist." Die andere Seite sei, "was mache ich denn mit dem Geld, was ich bekomme? Da ist, glaube ich, schon jeder gefordert, auch da zu helfen, wo es jetzt nötig ist."
Kroos lebe "doch in einer Blase, in einer anderen Welt", meinte danach der frühere Torhüter und Ex-Trainer Jorge D'Alessandro (70). Auch Fans hatten geschimpft.
Kroos entgegnete nun: "Ihr kennt mich gut, meine Meinung war von Anfang an folgende: Wenn wir Arbeitern und Sektoren im Club helfen können, sehe ich es als logisch an, dass wir auf einen Teil unseres Gehalts verzichten." Als "Beweis" für diese Haltung führte der Ex-Münchner die kurz zuvor vom Club mitgeteilte Entscheidung an, man habe sich mit den Spielern um Kapitän Sergio Ramos (34) auf eine Kürzung der Gehälter in Höhe von zehn Prozent geeinigt.
Update, 10. April, 13 Uhr: Seit 24. März niedrigste Totenzahl in Spanien
Spanien hat im Kampf gegen das Coronavirus am Freitag die niedrigste Zahl neuer Todesfälle seit dem 24. März verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien 605 verstorbene Patienten erfasst worden, die Gesamtzahl belaufe sich nun auf rund 15.800, teilte das Gesundheitsministerium mit. Am Vortag waren noch 683 Tote registriert worden, zeitweise waren mehr als 900 Opfer pro Tag gemeldet worden.
Auch die Zuwachsrate der Neuinfektionen ging weiter zurück: Sie lag nur noch bei drei Prozent. "Die absteigende Tendenz setzt sich fort", sagte die Sprecherin der Behörde für Gesundheitliche Notfälle (CCAES), María José Sierra.
Seit mehreren Tagen schon bleibt die Zuwachsrate im schwer von der Pandemie betroffenen Spanien auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die seit einem Monat geltenden strengen Ausgangsbeschränkungen für die knapp 47 Millionen Spanier zeigen offenbar Wirkung.
Das Parlament hatte am Donnerstag eine Verlängerung des Alarmzustands samt Ausgehsperre bis Mitternacht des 25. April gebilligt. Anschließend könnte es schrittweise Lockerungen für die Bevölkerung geben, wenn die positive Entwicklung anhält.
Update, 10. April, 12.55 Uhr: Bildungsgewerkschaft warnt vor "Kaltstart" von Schulen und Kitas
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält eine schrittweise Wiederöffnung von Schulen und Kitas für sinnvoll. "Einen Kaltstart von null auf hundert nach den Osterferien darf es nicht geben", erklärte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe (66) am Freitag. Die Einrichtungen könnten außerdem nur dann wieder in Gang kommen, wenn die Gesundheit von Lehrern und Schülern ausreichend geschützt werde, betonte Tepe.
"Es ist höchste Zeit, dass Politik, Behörden und Träger das Thema Hygiene zur Chefsache machen. Sie müssen die hygienischen Verhältnisse an den Einrichtungen nachhaltig verbessern und für einen effektiven Infektionsschutz sorgen."
Gewährleistet werden müssten laut Tepe unter anderem die Einhaltung von Sicherheitsabständen, der besondere Schutz von Risikogruppen sowie mancherorts eine Sanierung der Sanitäranlagen.
Weitere Infos zur baldigen schrittweisen Schulöffnung, findet Ihr >> hier.
Update, 10. April, 12.50 Uhr: Real Madrid kürzt Spielergehälter
Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid hat sich wegen der finanziellen Folgen der Corona-Pandemie mit seinen Spielern auf eine Kürzung der Gehälter geeinigt.
Vorerst beträgt die Reduzierung zehn Prozent. Sollte die Saison 2019/20 abgebrochen werden, würde die Kürzung bei 20 Prozent liegen, teilte der Verein mit. Von der Maßnahme sind auch die Basketball-Profis betroffen.
Von dem eingesparten Geld sollen die finanziellen Einbußen der zahlreichen anderen Angestellten des Vereins gemildert werden.
Update, 10. April, 12.42 Uhr: Deutsche Post schlägt Sonntagszustellung für Pakete vor
Wegen der zurzeit großen Zahl an Paketsendungen schlägt die Deutsche Post vor, dass bei ihr vorübergehend auch sonntags gearbeitet werden darf. "Hilfreich wäre beispielsweise, punktuell auch sonntags arbeiten zu können, um beispielsweise Spitzen in der Paketzustellung besser bewältigen zu können", sagte das Vorstandsmitglied des Unternehmens für das deutsche Brief- und Paketgeschäft, Tobias Meyer, der "Rheinischen Post".
Die Deutsche Post DHL transportiere momentan acht Millionen Pakete und Päckchen am Tag. "Dies ist ein Aufkommen wie in der Vorweihnachtszeit - außer, dass wir keine Zeit hatten, uns hierauf vorzubereiten", sagte Meyer.
Update, 10. April, 12.38 Uhr: Österreich sieht weitere deutliche Erfolge bei Corona-Bekämpfung
Bei der Eindämmung des Coronavirus hat Österreich nach Angaben der Behörden weitere Erfolge erzielt. Seit rund einer Woche liege die Zahl der Neuinfizierten kontinuierlich unter der Zahl der Neugenesenen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (59, Grüne) am Freitag.
Außerdem betrage die Dauer der Verdoppelung der Zahl der Infizierten inzwischen 29 Tage. "Es ist ein großer Erfolg, aber wir sind noch lange, lange nicht am Ziel", sagte Anschober.
Nach Angaben von Gesundheitsexperten steckt inzwischen jeder Infizierte statistisch weniger als einen anderen Menschen an. Für die kommende Woche gehen die Experten von einer stabilen Entwicklung aus.
Das Land will als eines der ersten in Europa am kommenden Dienstag mit der schrittweisen Öffnung der Geschäfte beginnen. Diese Etappe werde noch schwieriger als die bisherige, meinte Anschober.
Update, 10. April, 12.33 Uhr: Cornelia Funke veröffentlicht vorzeitig erste "Tintenwelt"-Kapitel
In der Corona-Krise will Schriftstellerin Cornelia Funke (61) die Fans ihrer "Tintenwelt"-Reihe mit der vorzeitigen Veröffentlichung mehrerer Kapitel des vierten Bandes überraschen.
Obwohl das Buch dem Titel "Die Farbe der Rache" noch nicht einmal zu Ende geschrieben ist, sollen die ersten 15 Kapitel der Erzählung um Meggi, Mo, Staubfinger und Co. schon vorab als digitales Hörbuch veröffentlicht werden, wie der Verlag am Donnerstag in Hamburg mitteilte.
Funke nehme ihre Leser so auf eine Reise mit bislang unbekanntem Ausgang. "Aber dies sind schwere Zeiten, und Geschichten werden in solchen Zeiten besonders gebraucht", sagte Funke laut Mitteilung dazu.
Gelesen von Rainer Strecker sollen die Kapitel vom 17. April an im 14-tägigen Rhythmus erscheinen. Der Start der Vorveröffentlichungen wird zudem mit einer Live-Lesung des ersten Kapitels - Strecker liest 20.15 Uhr aus seinem Wohnzimmer - auf dem Youtube-Kanal des Funke-Labels Atmende Bücher begleitet.
>> Hier geht es zur Hörprobe von "Die Farbe der Rache".
Update, 10. April, 12.18 Uhr: Litauen arbeitet an Plan zur Lockerung von Corona-Maßnahmen
Litauen arbeitet in der Corona-Krise an einem Weg zurück in Richtung Normalität. Nach Angaben von Ministerpräsident Saulius Skvernelis (49) plant die Regierung in Vilnius, in der kommenden Woche einen Vier-Phasen-Plan zur vorsichtigen Lockerung seiner Maßnahmen vorzulegen.
Demnach könnte das Kabinett auf seiner für Mittwoch angesetzten Sitzung Erleichterungen für den Handels- und Dienstleistungssektor ankündigen. Auch ein Zeitplan für die weiteren Schritte soll präsentiert werden, sagte Skvernelis der Agentur BNS in einem Interview am Freitag.
Voraussetzung dafür sei aber, dass die bestehenden Einschränkungen konsequent eingehalten werden.
Update, 10. April, 12.15 Uhr: Geisterspiele "finanzieller Ruin" für 3. und 4. Liga
Auch der frühere Fußball-Bundesligist Rot-Weiss Essen kämpft in der Corona-Krise ums Überleben. "Ohne zu wissen, wie und wann es weitergeht, halten auch wir eine Zeit ohne Heimspiele nicht ewig lange durch. Diese Krise ist somit auch für RWE existenzbedrohend", sagte Clubchef Marcus Uhlig (49) im "Sportbuzzer"-Interview.
"Anders als die Vereine der beiden Bundesligen ist die wirtschaftliche Säule Fernsehgeld in Liga 3 nicht besonders und in Liga 4 gar nicht relevant, wodurch Geisterspiele für uns keinerlei Vorteil darstellen würden", begründete Uhlig.
Sollte die Saison aber notgedrungen abgebrochen werden, rechnet auch der Revierclub mit Rückforderungen von Dauerkarteninhabern und Sponsoren. "Insgesamt stehen durch fehlende Einnahmen und mögliche Rückforderungen im schlimmsten Fall bis zu 2,5 Millionen Euro im Feuer", sagte Uhlig.
Update, 10. April, 12.07 Uhr: Erzbischof geht Kreuzweg wegen Coronavirus ohne Pilger
Der Leiter des katholischen Patriarchats, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa (54), ist am Karfreitag die Via Dolorosa in der Jerusalemer Altstadt ohne Pilger gegangen.
Wo sonst Tausende in mehreren Prozessionen den Leidensweg Jesu nachempfinden, lief Pizzaballa lediglich mit drei Begleitern bis zur Grabeskirche. Dort hielt er nach Angaben eines Sprechers des Franziskaner-Ordens eine kleine Andacht ab. Die Kirche ist wegen der Ausbreitung des Coronavirus für die breite Öffentlichkeit geschlossen.
Die Kirchen in Jerusalem verwiesen vor Ostern auf die starke, positive Botschaft des christlichen Festes zu Zeiten der Corona-Krise. "Das Fest der Auferstehung ist eine Zeit der Erneuerung von Hoffnung, der Wiederherstellung und des Sieges über alle Formen von Tod und Zerstörung", teilten die Kirchen in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. "Die ganze Welt lebt derzeit in einem Zustand der Angst, Sorge und der Unklarheit, während sie der Covid-19-Pandemie gegenübersteht."
Israel hat strenge Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. Bürger dürfen sich nur in Ausnahmefällen weiter als 100 Meter von ihrem Haus entfernen. Gotteshäuser sind geschlossen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei 10.095 Personen in Israel nachgewiesen worden.
Update, 10. April, 12 Uhr: Türkei liefert Hilfsgüter nach Libyen und Großbritannien
Die Türkei hat zur Bekämpfung des Coronavirus Hilfsgüter nach Libyen geschickt. Das Verteidigungsministerium in Ankara teilte am Freitag mit, dass ein Transportflugzeug des Militärs auf Anweisung von Präsident Recep Tayyip Erdogan (66) "medizinische Güter" zu den "libyschen Brüdern" und den türkischen Kräften dort gebracht habe.
Mit ähnlichen Flügen waren Masken, Desinfektionsmittel und Schutzanzüge beispielsweise nach Spanien und Italien gegangen.
Auch nach Großbritannien ging der türkischen Regierung zufolge am Freitag eine Ladung von Hilfsgütern für den Kampf gegen das Virus.
Update, 10. April, 11.47 Uhr: Zustimmung zu EU-Hilfspaket in Koalition
Das EU-Hilfspaket für Staaten, Unternehmen und Jobs in der Corona-Krise ist in Deutschland mit Einschränkungen auf Zustimmung gestoßen. So sieht der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans (67) in dem Paket im Umfang von rund 500 Milliarden Euro lediglich einen ersten Schritt.
"Gemessen an den Maßnahmen, die der Deutsche Bundestag allein für unser Land beschlossen hat, müssen für Italien und Spanien weitere Schritte folgen", sagte Walter-Borjans den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die Überzeugung bleibt, dass eine dauerhaft funktionierende Gemeinschaft mehr eigene Finanzhoheit und gemeinschaftlich verbürgte Staatsanleihen zu klar definierten Bedingungen braucht."
Auf die Einführung solcher sogenannten Euro-Bonds hatten sich die EU-Finanzminister nicht einigen können. Das EU-Hilfspaket enthält drei Elemente: vorsorgliche Kreditlinien des Eurorettungsschirms ESM von bis zu 240 Milliarden Euro; einen Garantiefonds für Unternehmenskredite der Europäischen Investitionsbank EIB, der 200 Milliarden Euro mobilisieren soll; und das von der EU-Kommission vorgeschlagene Kurzarbeiter-Programm im Umfang von 100 Milliarden Euro.
Der Fraktionsvize der SPD im Bundestag, Achim Post (60), sagte, bis zu 500 Milliarden an Krediten und Garantien seien "kein Pappenstiel, sondern ein starkes europäisches Solidaritätsbekenntnis. Die Finanzminister haben gezeigt, dass Europa auch über Differenzen hinweg handlungsfähig ist, wenn es darauf ankommt."
Update, 10. April, 11.40 Uhr: Frankfurt verbietet Motorrad-Demo am Ostermontag
Die Stadt Frankfurt hat eine für Ostermontag angekündigte Motorrad-Demonstration verboten. Die Demo hätte als alternativer Ostermarsch stattfinden sollen, da die traditionellen Ostermärsche nicht in der üblichen Form durchgeführt werden können.
Ein Sicherheitsabstand wäre jedoch weder für die Ordner noch für die Polizei kontrollierbar gewesen, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt. Zudem sei nicht bekannt gewesen, wie viele Personen zur Demo erwartet wurden.
Der Versammlungsleiter sei einer schriftlichen Aufforderung, die Demonstration abzusagen, nicht gefolgt, teilte Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU) mit.
Update, 10. April, 11.24 Uhr: Bundespolizei informiert am Flughafen über neue Quarantänepflicht
Die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen ist seit dem frühen Freitagmorgen im Einsatz, um Rückreisende über die neue Quarantänepflicht zu informieren. "Als Amtshilfe für das Gesundheitsamt händigen wir seit null Uhr allen einreisenden Passagieren ein Infoblatt aus", sagte der Sprecher der Flughafen-Bundespolizei, Reza Ahmari.
"Darauf steht, dass sie sich direkt in häusliche Quarantäne begeben und bei ihrem örtlichen Gesundheitsamt melden müssen." Am Karfreitag seien an Deutschlands größtem Airport mehrere Tausend Reisende betroffen, 80 Prozent davon stünden im Zusammenhang mit den Rückholaktionen des Auswärtigen Amts.
Wer aus dem Ausland nach Deutschland einreist, muss als Schutz vor dem Coronavirus künftig zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Die Vereinbarung von Bund und Ländern ist seit diesem Freitag in Kraft und gilt vorerst bis zum 19. April.
Ausnahmen gibt es beispielsweise für Personen, die weniger als 24 Stunden im Ausland waren oder für bestimmte Saisonarbeiter.
Update, 10. April, 11.20 Uhr: Frankreichs Wirtschaftsminister lobt Einigung zu Corona-Hilfspaket
Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire (50) hat die Einigung der EU-Staaten zu einem Hilfspaket angesichts der Corona-Wirtschaftskrise gelobt. "Das ist der wichtigste und schnellste Plan für die Wirtschaft, den die Europäische Union in ihrer Geschichte jemals verabschiedet hat", sagte Le Maire nach dem Treffen.
Frankreich und das deutsch-französische Duo hätten in der Verhandlung eine bedeutende Rolle gespielt und sich von Anfang an geeint gezeigt.
Die gesamte europäische Konstruktion habe auf dem Spiel gestanden, sagte Le Maire am Freitag dem Radiosender "Europe 1". Das Risiko sei groß gewesen, dass "die EU explodiert". Die Einigung erzielten die EU-Finanzminister am späten Donnerstagabend nach extrem langwierigen und schwierigen Verhandlungen.
Update, 10. April, 11.10 Uhr: Neue Zahlen aus Deutschland, Europa und der Welt
Nach wie vor sind in Deutschland besonders die Bundesländer Bayern, NRW und Baden-Württemberg von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Insgesamt verzeichnet die Bundesrepublik 118.519 Fälle, 52.407 Heilungen und 2560 Todesfälle.
Update, 10. April, 11 Uhr: Ausgehverbot in Südafrika verlängert - Alkoholläden geplündert
In Südafrika wird die wegen des Coronavirus verhängte dreiwöchige Ausgangssperre um zwei Wochen verlängert. Präsident Cyril Ramaphosa (67) hatte die Verlängerung bis Ende April am Vorabend in einer Rede an die Nation mit dem Vorsichtsprinzip begründet und betont: "Wir stehen erst am Beginn eines monumentalen Kampfes".
Ein Drittel der Gehälter von Mitgliedern der nationalen Regierung wie auch der in den Provinzen gehe für drei Monate lang an einen Solidaritätsfonds.
Der Kap-Staat hat am 27. März eine der weltweit strengsten Ausgangssperren verhängt, zugleich die Landgrenzen geschlossen und den Personen-Flugbetrieb eingestellt.
Die von Polizei und Armee kontrollierte Beschränkung sieht ein Verlassen der Wohnung nur bei medizinischen Notfällen oder dringenden Versorgungsgängen vor. Das damit einhergehende strikte Verbot des Alkohol- und Tabakverkaufs führte vor allem in der Westkap-Provinz rund um Kapstadt laut Polizei zu Plünderungen von Spirituosenläden.
Das Land hat mit 1934 bestätigten Fällen und 18 Covid-19-Toten die höchste Zahl an Fällen in Afrika. Zugleich führte es bisher aber auch mit rund 60.000 Tests die höchste Testreihe des Kontinents durch. Seit Inkrafttreten der Ausgangssperre am 27. März ist die Zahl der Neuinfektionen von 42 Prozent auf etwa 4 Prozent gesunken.
Update, 10. April, 10.47 Uhr: Jemen meldet ersten Coronavirus-Fall
Mit dem von einem langen Bürgerkrieg zerrütteten Jemen hat das letzte Land der Arabischen Halbinsel seinen ersten Coronafall gemeldet. Die Infizierung sei in der Provinz Hadramaut im Osten des Landes aufgetreten, teilte der jemenitische Notfallausschuss zur Bekämpfung der Corona-Pandemie mit, wie die jemenitische Nachrichtenseite Al-Masdar Online am Freitagmorgen meldete.
Im Jemen herrscht seit mehr als fünf Jahren ein Bürgerkrieg. Wegen der großen humanitären Not in dem ohnehin bettelarmen Land befürchten Hilfsorganisationen viele Opfer, sollte sich die Lungenkrankheit Covid-19 dort ausbreiten.
Nach UN-Angaben brauchen im Jemen 24 Millionen Menschen - rund 80 Prozent der Bevölkerung - Hilfe. Die UN sprechen von der schlimmsten humanitären Krise der Neuzeit.
Update, 10. April, 10.42 Uhr: Mundschutzpflicht in Litauen in Kraft getreten
In Litauen gilt seit Freitag eine Mundschutzpflicht, um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus vorzubeugen. Alle Bürger des baltischen EU-Landes müssen in der Öffentlichkeit von nun an Mund und Nase bedecken. Selbstgenähte Masken oder ein Schutz aus einem Schal oder einem Tuch werden dabei ebenfalls akzeptiert.
Bei Verstößen droht ein Bußgeld zwischen 500 und 1500 Euro für Privatpersonen und zwischen 1500 und 6000 Euro für Unternehmen.
Regierungschef Saulius Skvernelis (49) und auch die Polizei versicherten bereits im Vorfeld, dass nicht jeder Verstoß pauschal bestraft werde, sondern je nach Einzelfall entschieden werden soll. "Wir wollen nicht bestrafen, aber wir wollen, dass sich die Leute daran gewöhnen", sagte Skvernelis. Im Vorgriff auf die vorgesehenen Lockerungen für Geschäfte müsse die Fähigkeit entwickelt werden, persönliche Schutzausstattung zu tragen.
Litauen verzeichnete bislang 999 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 17 Todesfälle. Zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus hatte die Regierung in Vilnius den Notstand ausgerufen und das ganze Land bis zum 27. April unter Quarantäne gestellt. Über die Osterfeiertage gilt für die knapp 3 Millionen Einwohner des katholisch geprägten Baltenstaats ein Reiseverbot.
Update, 10. April, 10.35 Uhr: Italiener müssen bis zum 3. Mai zu Hause bleiben
Die italienische Regierung will die Ausgangsverbote für die Bürger nach Medienberichten bis zum 3. Mai verlängern. Einen solchen Beschluss wolle Premierminister Giuseppe Conte (55) am Freitag vor der Presse verkünden, schrieb die Zeitung "La Repubblica". Auch andere Print- und TV-Medien meldeten, das Land werde frühestens am 4. Mai, also in mehr als drei Wochen, wieder großflächig geöffnet.
Ein Großteil der derzeit geschlossenen Unternehmen müsste bis dahin noch auf die Wiederaufnahme der Produktion warten, hieß es in der Zeitung "Corriere della Sera" am Freitag. Die Schulen könnten sogar bis zum Beginn der Sommerferien geschlossen bleiben und damit erst im September wieder öffnen, wie Medien meldeten.
Die Verlängerung des strikten Ausgangsverbots, das seit dem 10. März gilt, habe die Regierung am Vortag mit wissenschaftlichen Beratern sowie den Regionen und Gewerkschaften abgestimmt, hieß es. Die Menschen dürfen derzeit nur ausnahmsweise das Haus verlassen, etwa wenn sie zur Arbeit oder zum Einkaufen müssen. In der Wirtschaft, wo die nicht lebensnotwendige Produktion gestoppt ist, dürfen danach nur einige wenige Firmen schon kommende Woche öffnen: etwa im Bereich der Holzwirtschaft, einige Maschinenzulieferer und etwa Buchläden.
Insgesamt müsse Rom strikt bleiben, wurde Premier Conte in der "Repubblica" zitiert: "Wir sind nicht in der Situation, die Produktion wieder zu starten, weil wir dann das Risiko hätten, dass die Ansteckungskurve wieder hoch geht und wir die erzielten Ergebnisse zunichte machen."
Update, 10. April, 10.18 Uhr: Boris Johnson wird wohl lange für Genesung brauchen
Der Vater des an Covid-19 erkrankten britischen Premierministers Boris Johnson (55), Stanley Johnson (79), glaubt nicht an eine schnelle Rückkehr seines Sohns in die Amtsgeschäfte. "Er braucht Zeit. Ich kann nicht glauben, dass man das durchmachen kann und direkt wieder zurück in die Downing Street (den Regierungssitz) geht und die Zügel in die Hand nimmt, ohne eine Phase der Wiederanpassung", sagte der 79-Jährige dem Radiosender BBC 4 am Freitag. Noch sei sein Sohn nicht über den Berg.
Die Nachricht, dass der der 55 Jahre alte Premier die Intensivstation verlassen konnte, hatte am Donnerstagabend zu großer Erleichterung in Großbritannien geführt. "Das sind gute Nachrichten", twitterte Labour-Chef Keir Starmer (57) und fügte hinzu: "Ich hoffe das ist der Beginn einer raschen Genesung." Gesundheitsminister Matt Hancock (41) lobte die "Weltklasse-Versorgung" des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS. "So gut, dass der Premierminister aus der Intensivbehandlung raus ist und auf dem Weg der Genesung ist", twitterte er.
Johnson hatte drei Tage auf der Intensivstation des St. Thomas' Hospital in London verbracht, nachdem sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte. Nun wurde er wieder auf eine normale Station verlegt. Er sei nun "extrem guter Dinge", hieß es in einer Mitteilung. Er sei nun in der frühen Phase seiner Genesung und werde weiterhin genau beobachtet.
Update, 10. April, 10.15 Uhr: Dunkelziffer in Österreich - Drei Mal mehr Infizierte als bekannt
In Österreich sind laut einer Dunkelziffer-Studie deutlich mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als die offizielle Statistik ausweist. Im Vergleich zu den Anfang April offiziell als infiziert ausgewiesenen rund 8500 Menschen seien tatsächlich wohl etwa 28.500 Personen betroffen gewesen, teilte das Meinungsforschungsinstitut Sora am Freitag mit.
Das entspreche 0,33 Prozent der Bevölkerung. Die Schwankungsbreite sei allerdings erheblich: Es sei von einer Spanne zwischen 10.200 und 67.400 Infizierten auszugehen.
"Der Berg ist höher als gedacht und wir sind definitiv noch nicht auf der sicheren Seite", sagte Forschungsminister Heinz Faßmann (64). Die hochgerechnete Infektionsrate weise auf einen noch niedrigen Immunisierungsstatus in der Bevölkerung hin. Wenn es nicht gelinge, Neuinfektionen zu verhindern, drohe schnell wieder ein exponentielles Wachstum bei der Zahl der Fälle, so der Minister.
Für die Studie ließ das Meinungsforschungsinstitut Sora rund 1500 Menschen auf das Virus testen. Es handle sich um einen Mosaikstein bei der Erforschung der Lungenkrankheit Covid-19, sagte Sora-Experte Christoph Hofinger (53).
Update, 10. April, 10.05 Uhr: Union-Präsident Zingler gegen verfrühten Bundesliga-Start
Präsident Dirk Zingler (55) vom 1. FC Union Berlin hat in der Corona-Krise vor einer verfrühten Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga gewarnt. "Wenn wir uns abkoppeln von der gesellschaftlichen Wahrnehmung, tun wir uns keinen Gefallen", sagte Zingler in einem am Freitag veröffentlichen Video-Interview auf dem Internetseite der Eisernen: "Wir sollten einen Termin finden, der eine gesellschaftliche Akzeptanz hat. Die Kinder sollten erst zur Schule. Und vielleicht sollte auch die kleine Kneipe mit 20 Plätzen erst wieder auf, bevor wir Fußball spielen."
In der Existenz sieht Zingler Aufsteiger Union derzeit noch nicht bedroht. "Wir haben uns in den letzten Jahren eine Stabilität erarbeitet", sagte Zingler und ergänzte: "Wir haben alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, alle im Verein verhalten sich unheimlich solidarisch." Der Club-Boss ist davon überzeugt, dass die Köpenicker "stabil durch die Situation kommen", hat aber auch eine Sorge: "Das einzige Risiko ist sicherlich, dass wir nicht wissen, wie lange es dauert. Wir haben ein Szenario entwickelt bis zum Sommer. Wenn es darüber hinaus geht, werden wir neu überlegen müssen."
Update, 10. April, 9.40 Uhr: FDP plädiert für Homeoffice-Pauschale bei Werbungskosten
Die FDP verlangt steuerliche Erleichterungen für die vielen Menschen in Deutschland, die in der Corona-Krise im Homeoffice arbeiten. "Wir schlagen vor, dass während der Krise eine Homeoffice-Pauschale von 100 Euro pro Monat als Werbungskosten eingeführt wird", sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr (42), der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Viele Betriebe hätten ihre Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt. "In der Regel lassen sich die Kosten für ein Arbeitszimmer steuerlich absetzen. Viele Menschen haben aber kein 'richtiges' Arbeitszimmer, sondern arbeiten aus der Küche oder vom Balkon", sagte Dürr. "Sowas kann bislang nicht steuerlich geltend gemacht werden. Es darf aber keinen Unterschied machen, ob der Laptop auf dem Küchentisch oder in einem extra Zimmer steht."
Gleichzeitig werde mit jedem Tag im Homeoffice die Pendlerpauschale entsprechend gekürzt, gab der FDP-Finanzpolitiker zu bedenken. "Für die meisten Menschen ist das Arbeiten von zuhause aus sowieso schon eine organisatorische Belastung, gerade wenn man Familie hat. Da sollte man wenigstens keine finanziellen Nachteile haben."
Update, 10. April, 9.20 Uhr: Woidke sieht Ausstiegsplan für Corona-Regeln nur unter Bedingungen
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (58, SPD) hat vor einer zu frühen Debatte über das Lockern von Beschränkungen in der Corona-Krise gewarnt. "Erst wenn sich die Situation deutlich und nachhaltig verbessert, werden wir die Schublade mit den sukzessiven Ausstiegsplänen ziehen. Sicher ist: Wir werden nicht von null auf hundert schalten", sagte der amtierende Bundesratspräsident der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.
"Es gibt wichtige Voraussetzungen, die wir erfüllen müssen: beispielsweise weiterer Ausbau der Testkapazitäten, eine gute Grundversorgung mit Schutzausrüstung und bedarfsgerechte Ausstattung mit Intensivbetten."
Seit mehreren Tagen wird in Deutschland über mögliche Lockerungen der strengen Regeln gegen die schnelle Ausbreitung des Coronavirus diskutiert. Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) sah am Donnerstag nach den neuesten Infektionszahlen "Anlass zu vorsichtiger Hoffnung". Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (59, CDU) hält es für möglich, das öffentliche Leben nach Ostern behutsam in eine "verantwortbare Normalität" zurückzuführen.
Bis vorerst zum 19. April gelten zahlreiche Ausgangsbeschränkungen. Schulen, Kitas und viele Läden sind geschlossen.
Update, 10. April, 9.05 Uhr: NRW will Corona-Hilfen schnell wieder auszahlen
In Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung die Auszahlung der Corona-Soforthilfen so schnell wie möglich wieder aufnehmen. Das kündigte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (59, FDP) an. "Wir brauchen die Kleinunternehmer, um schnell wieder aus der Krise zu kommen."
Die wegen Betrugsverdachts gestoppten Hilfszahlungen müssten aber in die richtigen Hände gelangen. "Deshalb überprüfen wir mit den Bezirksregierungen und der Finanzverwaltung die offenen Anträge und Bewilligungen und bitten die Unternehmerinnen und Unternehmer um etwas Geduld und Verständnis", sagte Pinkwart.
Das Wirtschaftsministerium hatte am Donnerstag vorübergehend die Auszahlung der Hilfsgelder für Selbstständige und kleine Unternehmen ausgesetzt. Auch weitere Bewilligungen werden zunächst nicht mehr erteilt. Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt gehen dem Verdacht nach, dass unbekannte Täter über gefälschte Antragsseiten Daten der Antragsteller abgegriffen und mit falschen Kontoverbindungen an das NRW-Wirtschaftsministerium weitergeleitet haben.
Update, 10. April, 8.55 Uhr: Polizeigewerkschaften offen für Drohneneinsatz
Die beiden großen Polizeigewerkschaften in Deutschland halten Drohnen für ein mögliches Instrument, um Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise zu überwachen. "Wenn Sie sich als Polizei bei gutem Wetter einen Überblick über eine Grünfläche oder einen Park in einer Großstadt verschaffen wollen, dann kann eine Drohne ein sinnvolles Mittel sein", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der Deutschen Presse-Agentur. Drohnen könnten auch zur gezielten Ansprache von Gruppen genutzt werden.
"Wir müssen aber sensibel sein", betonte Radek. "Drohnen sind ein neues Einsatzmittel und könnten bei vielen Bürgern den Eindruck erwecken, wir seien auf dem Weg in den Überwachungsstaat." Man müsse vorsichtig sein bei der Entscheidung, in welchen Situationen eine Drohne genutzt werde, erklärte er: "Wir müssen aufpassen, dass wir die Verhältnismäßigkeit auch in diesen Tagen nicht aus dem Blick verlieren."
Update, 10. April, 8.43 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Südkorea fällt weiter
Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea ist erstmals seit Februar auf unter 30 gefallen. Am Donnerstag seien 27 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitag mit. Die Gesamtzahl stieg demnach auf 10.450. Es wurden 208 Todesfälle mit dem Virus in Verbindung gebracht.
Zum ersten Mal wurde kein Infektionsfall aus der südöstlichen Millionenstadt Daegu gemeldet, die im Mittelpunkt des Ausbruchs der Lungenkrankheit Covid-19 stand. Über die Hälfte aller Fälle im Land wurde in Daegu registriert.
Die Behörden sahen in den weiter rückläufigen Fallzahlen ein weiteres "positives Signal", ohne jedoch Entwarnung zu geben. In einigen Fällen sei die Quelle der Neuinfektion nicht bekannt, sagte Vizegesundheitsminister Kim Gang Lip.
Es bestehe nach wie vor das Risiko einer zweiten Welle von Masseninfektionen. Die Menschen sollten sich trotz Ermüdungserscheinungen weiter an die Maßnahmen halten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und den nötigen Abstand zu ihren Mitmenschen halten.
Sorgen bereitete den Behörden zuletzt neben kleineren lokalen Häufungen von Neuerkrankungen die wachsende Zahl "importierter" Fälle. Am Samstag sollen laut Kim 80 Südkoreaner mit einem Charterflugzeug aus Spanien zurückgeholt werden, das besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen ist.
Update, 10. April, 8.08 Uhr: Terroristen nehmen keine Rücksicht auf Corona
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (57) hat ungeachtet der Corona-Krise eine Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes im Anti-Terror-Kampf in der Sahel-Zone in Afrika angekündigt. "Es gibt viele, die jetzt die Forderung stellen, angesichts der Corona-Krise die Soldaten ins Inland abzuziehen", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Terroristen würden aber keine Rücksicht auf die Corona-Bekämpfung nehmen.
Gerade in Mali, aber auch im Irak nutzten Terroristen die aktuelle Situation, um Gelände gutzumachen. "Deswegen ist es wichtig, dass wir dort auch vor Ort bleiben", sagte Kramp-Karrenbauer. Erst am Mittwoch hatte die EU-Ausbildungsmission in Mali (EUTM Mali) mitgeteilt, sie habe wegen der Ausbreitung des Coronavirus den Dienstbetrieb weitgehend ausgesetzt.
Die Bundeswehr ist mit etwa 150 Männern und Frauen in dem Einsatz vertreten.
Die Aufgabe der Bundeswehrsoldaten sei es, "gerade in diesen Zeiten die Einsätze auch weiter aufrechterhalten zu können", sagte Kramp-Karrenbauer. "Wir haben unsere speziellen Fähigkeiten und wir sind insbesondere diejenigen, die langfristig über Ausbildung und über den Aufbau von selbsttragenden Strukturen unterstützen."
Update, 10. April, 7.30 Uhr: Pakistan droht Massenarbeitslosigkeit durch Corona-Maßnahmen
In Pakistan könnten wegen strenger Ausgangssperren in Folge der Corona-Krise über 18 Millionen Menschen arbeitslos werden. Zu dem Schluss kamen Wirtschaftswissenschaftler eines staatlichen Instituts in Pakistans Hauptstadt Islamabad. Seit mehr als zwei Wochen gilt in dem südasiatischen Land eine Ausgangssperre, die vom Militär und lokalen Behörden durchgesetzt wird.
In ihrer Analyse untersuchten die Forscher des Pakistanischen Instituts für Entwicklungsökonomie (Pide) mögliche Auswirkungen der landesweiten Ausgangssperren auf verschiedene Wirtschaftsbereiche. Insbesondere Pakistans Tagelöhnern drohe damit eine neue Krise. 12 Millionen Hilfsarbeiter könnten arbeitslos werden. Besonders bedroht sei die Landwirtschaft, hier befürchten die Experten mehr als fünf Millionen Arbeitslose. Die Krise könnte 120 Millionen Menschen in Armut stürzen, sagte Mahmud Chalid, einer der Autoren der Studie.
Laut einem aktuellen Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen leben in Pakistan rund vier von zehn Menschen bereits unterhalb der Armutsgrenze. Berücksichtigt sind Faktoren wie Bildung, Gesundheit und Lebensstandard.
Update, 10. April, 6.20 Uhr: Corona-Pandemie rechtfertigt keine Medienbeschränkungen
Die Corona-Notfallmaßnahmen dürfen nach Ansicht der OSZE nicht zu Einschränkungen der Medienfreiheit führen. "Man stoppt keine Gerüchte mit Zensur, aber sehr wohl mit einem Zugang zu pluralistischen und unabhängigen Informationsquellen", sagte der Medien-Beauftragte der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Harlem Désir (60), der Deutschen Presse-Agentur in Wien. "Diese Pandemie rechtfertigt nicht die Einführung von Restriktionen für die Medienfreiheit oder die journalistische Tätigkeit aus solchen oder anderen Gründen."
Désir hat seit Mitte März seine Sorge über die Entwicklungen in mehr als zehn Ländern geäußert. "Ich teile die Ansicht, dass man gegen Falschinformationen wie etwa falsche Heilmethoden oder Medikamente vorgehen muss, auch gegen falsche Informationen, die Panik erzeugen können" erklärte Désir. "Aber diese Notfallmaßnahmen sollten nicht die Möglichkeit der Journalisten behindern, über die Pandemie zu berichten - und dazu zählt auch die Veröffentlichung von Informationen, die von verschiedenen Quellen stammen."
Ungarn, Russland, Rumänien, Bosnien-Herzegowina und Aserbaidschan haben während der Corona-Pandemie Maßnahmen gegen Falschinformationen ergriffen, bei denen auch Verbote und Strafen vorgesehen sind. Désir kritisierte auch die Pläne der Ukraine, für den öffentlichen Rundfunk vorgesehene Gelder stattdessen für den Kampf gegen das Coronavirus zu verwenden. Auch die Festnahmen von kritischen Journalisten in Weißrussland und der Türkei waren Teil der Kritik des Franzosen.
Update, 10. April, 5.30 Uhr: 100.000 Seeleute kommen nicht mehr von Bord
Rund 100.000 Seeleute auf Handelsschiffen haben wegen der Maßnahmen gegen das Coronavirus einen planmäßigen Crewwechsel verpasst und müssen weiter an Bord Dienst tun. Viele Häfen rund um den Globus haben Beschränkungen und Regeln erlassen, die eine Einreisesperre oder zumindest eine mehrwöchige Quarantäne für alle Einreisenden umfassen, teilten der Reederverband und die Gewerkschaft Verdi mit.
Für Seeleute, die nach einer Reise nach Hause wollen, fehlen zudem Flugverbindungen in ihre jeweilige Heimat. Die Crews werden deshalb meist nicht mehr wie gewohnt getauscht, sondern bleiben an Bord.
Die Welt-Schifffahrtskammer und die internationalen Gewerkschaften der Seeleute haben sich in einem gemeinsamen Brief an die Regierungen der G-20-Staaten gewandt, um das Problem auf die Tagesordnung zu setzen. "Die Crewwechsel können aus humanitären Gründen, aber auch aus Gründen der Sicherheit und des Arbeitsrechts nicht auf die lange Bank geschoben werden", heißt es in dem Schreiben.
Das bedeute auch, dass die entsprechende Ablösung zum Schiff kommen kann. Zudem müsse allen Seeleuten unter Berücksichtigung der allgemeinen Sicherheitsstandards der Landgang ermöglicht werden. Auch die ärztliche Versorgung in den Häfen müsse abgesichert sein; Handelsschiffe haben keinen Arzt an Bord.
Update, 10. April, 4.10 Uhr: Geschäfte sollen nach Osterferien rasch öffnen
Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein (51) hat in der Debatte über einen Ausstieg aus den Beschränkungen wegen des Coronavirus ein rasches Öffnen von Einzelhandelsläden verlangt. "Mit klaren Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen könnten aus meiner Sicht beispielsweise Geschäfte wieder aufmachen. Dabei muss insbesondere der Sicherheitsabstand gewährleistet sein", sagte der CSU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Menschen hätten in den vergangenen Wochen "ein größtenteils verantwortungsvolles und diszipliniertes Verhalten bewiesen, was nicht zuletzt die geordneten Schlangen vor Postfilialen oder beim Bäcker zeigen".
Die Zeitspanne, in der sich die Infektionszahlen verdoppelten, liege bei mehr als 14 Tagen, sagte Nüßlein. "Das zeigt klar, dass die Einschränkungen wirken." Trotzdem sei der jetzige Zustand nicht mehr lange durchzuhalten. "Ab dem 19. April brauchen Arbeitnehmer wie Unternehmer eine neue Perspektive."
Update, 10. April, 4 Uhr: Wirtschaft schnell schrittweise hochfahren
Der Mittelstand hat im Falle von dauerhaften massiven Einschränkungen in der Corona-Krise vor schweren Schäden für die Wirtschaft gewarnt.
"In einer gemeinsamen Kraftanstrengung muss es gelingen, die Wirtschaft so schnell wie möglich nach Ostern schrittweise wieder hochzufahren", heißt es in einem Schreiben des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft an Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU), Vizekanzler Olaf Scholz (61, SPD) und die Mitglieder des Bundestags. "Es drohen sonst massive Wohlstandsverluste und ein volkswirtschaftlicher Schaden, die über Jahre nicht zu kompensieren sein würden."
Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Darin heißt es, es bestehe die akute Gefahr, dass die "Nebenwirkungen der Medizin" mehr Schaden anrichteten als die Krankheit. "Allein die Vorlage einer Exit-Strategie ist geeignet, der Wirtschaft und den Beschäftigten wieder Zuversicht zu vermitteln."
In dem Schreiben des Verbandes heißt es, ebenso beispiellos wie die Rettungsmaßnahmen des Staates seien die Eingriffe in die Versammlungsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, die Gewerbefreiheit oder die Religionsfreiheit. Dieser Ausnahmezustand dürfe keinen Tag länger als unbedingt notwendig andauern. "Die Corona-Krise bedroht die gesellschaftliche Stabilität unseres Landes."
Bund und Länder wollen nach den Osterfeiertagen, am 15. und 19. April, beraten, wie es mit den beschlossenen Beschränkungen in der Krise weitergehen soll.
Update, 10. April, 3.40 Uhr: Grundschutz gewährleisten, um Besuche in der Pflege zu ermöglichen
Bei Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen nach Ostern muss nach Ansicht der Deutschen Stiftung Patientenschutz ein "Grundschutz" in der Pflege gewährleistet sein, um wieder Besuche zu ermöglichen.
Sobald etwa der Infektionsschutz gegeben sei, "können Besuche über Zugangsschleusen erfolgen", sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: "Pflegeheime sind keine Gefängnisse. Heimbewohner werden aber in Haft genommen, weil der Bundesgesundheitsminister, die Gesundheitsminister der Länder und die Betreiber beim Grundschutz in der Altenpflege versagen."
Brysch forderte "aufsuchende Test-Teams" für die Altenpflege. "So ist sichergestellt, dass Pflegebedürftige mit Grippe-Symptomen sofort getestet werden." Das gelte unabhängig davon, ob diese Menschen in einem Heim oder zu Hauselebten.
Darüber hinaus sollte mit der systematischen Testung aller Pflegebedürftigen im Heim begonnen werden. "Überfällig ist, dass alle Gemeinden endlich Corona-Taskforces einrichten. Vereinzelt gibt es dafür schon gute Beispiele. Hier wirken Ärzte und Pfleger der Krankenhäuser, niedergelassene Mediziner und Altenpflegekräfte in Freiwilligen-Pools vor Ort zusammen. Sie können dort eingreifen, wo eine Kettenreaktion droht."
Update, 10. April, 3.30 Uhr: Tendenz geht zu Bundesliga-Start am 9. Mai
Die Tendenz für eine Fortsetzung der Fußball-Saison in der Bundesliga und 2. Bundesliga geht nach "Bild"-Informationen zum 9. Mai. Dieser Termin sei wahrscheinlicher als ein Start schon am 2. Mai, sollen DFB-Vertreter in einer Videositzung am Donnerstag gesagt haben. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, hieß es.
Zuständig für eine Terminierung der Spieltage in den beiden höchsten deutschen Spielklassen ist ohnehin die Deutsche Fußball Liga (DFL). In der Videositzung ging es vorrangig um die 3. Liga, für die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verantwortlich ist. Die 3. Liga überlegt demnach, am 16. Mai ihre Saison fortzusetzen.
Die "Bild" zitierte einen DFB-Sprecher: "Bei den Planungen orientiert sich der DFB mit der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga auch an der DFL und ihren Modellen für den Spielbetrieb der Bundesligen. Dies sind momentan allerdings nur Planspiele, die von vielen äußeren Faktoren abhängig sind."
Update, 10. April, 3 Uhr: Bürgerrechtler zu Corona-Maßnahmen
Von Corona-Verboten betroffene Menschen haben nach Ansicht von Bürgerrechtlern im Moment wenig Chancen, sich juristisch zu wehren. Eilanträge würden bei den Gerichten zwar bearbeitet, sagte Bijan Moini, Hausjurist der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF), der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. "Eine ganz andere Frage ist natürlich, ob auch im Ergebnis Rechtsschutz gewährt wird. Da sieht es eher mau aus."
Bisher seien die Richter sehr zurückhaltend, wenn es darum gehe, behördlichen Einschätzungen entgegenzutreten. "Manche Gerichte sind augenscheinlich etwas überfordert von der Verantwortung, die ihnen aufgebürdet wird."
Den Grund dafür sieht Moini in einer "doppelten Unsicherheit": Niemand wisse genau, was das Gesundheitssystem aushalten könne. Gleichzeitig sei unklar, welches Maß an Freiheitsbeschränkungen erforderlich sei, um in diesem Rahmen zu bleiben. "Weil so viel Unsicherheit im Spiel ist, können Gerichte in vielen Fällen nicht sicher beurteilen, ob eine Maßnahme nun überzogen ist oder nicht", sagte Moini. "Das erschwert Rechtsschutz in der Praxis enorm."
Ein großes Problem sei, dass der Gesetzgeber kaum Vorgaben gemacht habe. Nach Moinis Auffassung müsste im Infektionsschutzgesetz eigentlich im Einzelnen geregelt sein, welche Beschränkungen von Freiheitsrechten bei einer Pandemie möglich und erforderlich sind - differenziert nach Eskalationsstufen. "Jetzt in Eilverfahren diese Abwägung leisten zu müssen, lastet den Gerichten enorm viel auf."
Moini zeigte sich aber optimistisch, dass die Verwaltungs- und Verfassungsgerichte noch zu anderen Urteilen kommen werden. In den Hauptsacheverfahren und in den höheren Instanzen werde sicher manches wieder zurechtgerückt. "Darauf werden wir als GFF auch hinarbeiten."
Update, 10. April, 2.42 Uhr: Fast 1800 Corona-Tote an einem Tag in den USA
In den USA sind am Donnerstag 1783 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Toten seit Beginn der Epidemie stieg damit auf rund 16.500, wie Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore am Donnerstagabend (Ortszeit) zeigten. Demnach wurden bereits rund 460.000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen.
Update, 10. April, 2 Uhr: Venezolanische Flüchtlinge kehren wegen Corona in ihre Heimat zurück
Venezolaner, die vor der Wirtschaftskrise ihres Landes ins Ausland geflüchtet waren, kehren angesichts der Corona-Krise in die Heimat zurück. "Viele haben in den vergangenen Tagen und Wochen entschieden zurückzugehen, und ich denke, mehr werden folgen", sagt Dominika Arseniuk, Länder-Direktorin des Norwegian Refugee Council in Kolumbien, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Rückkehrer kommen aus Ecuador, Peru oder Panama; vor allem aber aus Kolumbien, das offiziell 1,8 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen hat. Genaue Zahlen gibt es nicht.
Das Gesundheitssystem in Venezuela liegt komplett am Boden: Es gibt kaum Medikamente und Material, zahlreiche Ärzte haben das Land bereits verlassen, immer wieder fällt der Strom aus. Selbst Wasser und Seife sind bisweilen knapp. Auch andere Dinge des täglichen Bedarfs sind kaum noch zu bekommen.
Update, 10. April, 1.41 Uhr: Rihanna und Jack Dorsey spenden Millionen für Corona-Gewaltopfer
Sängerin Rihanna (32) und Twitter-Chef Jack Dorsey (43) wollen zusammen 4,2 Millionen Dollar für Opfer häuslicher Gewalt während der Corona-Krise spenden. Wie Rihanna am Donnerstag über ihre Stiftung "Clara Lionel Foundation" bekanntgab, soll die Unterstützung an ein städtisches Hilfsprogramm in Los Angeles gehen, etwa für die Notunterbringung und Beratung von Betroffenen in Konfliktsituationen.
Durch die Isolation von Familien zuhause als Schutzmaßnahme gegen das Coronavirus wird ein Anstieg von Missbrauch und Gewalt befürchtet.
Update, 10. April, 1.32 Uhr: Trump sieht USA in Corona-Pandemie auf dem Höhepunkt
US-Präsident Donald Trump (73) sieht die USA auf dem Höhepunkt der Coronavirus-Krise. "Ich bin ziemlich sicher, dass wir auf dem Gipfel des Hügels sind. Und jetzt gehen wir herunter. In einigen Fällen haben wir diesen Prozess schon begonnen", sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
Vize-Präsident Mike Pence (60) präzisierte im Anschluss, dass die Gebiete, die besonders von der Epidemie betroffen seien - wie New York, Louisiana und Detroit, dem Höhepunkt "nah" seien. "Es gibt Anzeichen für Fortschritte. Und Hoffnung wird sichtbar", sagte Pence.
Trump zeigte sich optimistisch, dass weniger Menschen in der Krise sterben könnten als mindestens erwartet worden waren. Er sprach von einem Niveau, das niedriger liegen könnte als 100.000. "Wir haben entsetzliche Zahlen", sagte Trump zugleich.
Pence sprach von einer "schwierigen" und "herzzerreißenden Woche", in der sich die USA gerade befänden. An zwei Tagen in Folge waren zuletzt fast 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben. "Das sind keine Zahlen, das sind Leben", sagte Pence.
Mit Blick auf die Todeszahlen sprach der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, der Virologe Anthony Fauci (79), von einer "schlimmen Woche". "Tatsächlich scheint es jeden Tag einen Rekord im Vergleich zum Vortag zu geben", sagte Fauci. Während die Todeszahlen anstiegen, sinke die Zahl der Menschen, die ins Krankenhaus kommen, "dramatisch". "Das geht in die richtige Richtung", sagte er weiter.
Update, 10. April, 1.25 Uhr: EU schnürt 500-Milliarden-Paket gegen die Wirtschaftskrise
Im Kampf gegen die Corona-Wirtschaftskrise haben die EU-Staaten ein Hilfspaket von mehr als 500 Milliarden Euro für Arbeitnehmer, Firmen und schlingernde Staaten geschnürt. Die Einigung erzielten die Finanzminister am späten Donnerstagabend nach extrem langwierigen und schwierigen Verhandlungen.
Deutschlands Bundesfinanzminister Olaf Scholz (61) zeigte sich zufrieden. "Heute ist ein großer Tag europäischer Solidarität und auch Stärke", sagte der SPD-Politiker in Berlin.
Eurogruppen-Chef Mario Centeno (53) sprach von einem beispiellosen Paket gegen eine Krise von beispiellosem Ausmaß. "Das ist eine riesige Anstrengung", sagte der portugiesische Finanzminister. Die Einigung sei gemessen daran schnell gelungen. Die Verhandlungen in diversen Runden hatten allerdings drei Tage gedauert. Und am Ende wurden wichtige Streitpunkte vertagt, auch die Frage der gemeinschaftlichen Schuldenaufnahme über sogenannte Corona-Bonds.
Update, 10. April, 1.11 Uhr: Geld in Corona-Krise für Investitionen, nicht Aufrüstung
Linke-Chef Bernd Riexinger (64) fordert als Konsequenz aus der Corona-Krise eine Umschichtung von Rüstungsausgaben zugunsten anderer Investitionen. "Die Nato-Staaten geben jährlich über eine Billion Dollar für Rüstung und Streitkräfte aus, weitere Steigerungen sind geplant. Auch hier kann uns Corona vielleicht helfen zu sehen: Dieses Geld ist anderswo sinnvoller eingesetzt, und es wird dringend benötigt", sagte der Parteivorsitzende im Interview der "Welt".
"In den kommenden Jahren brauchen wir die Milliarden nicht für Aufrüstung, sondern für Investitionen in Infrastruktur, Gesundheit, Bildung, Wohnen und andere sinnvolle Dinge."
Update, 10. April, 0.47 Uhr: Kampfsport-Veranstalter sagt MME-Event UFC 249 ab
Als einer der letzten Sportveranstalter beugt sich nun auch die UFC der Coronavirus-Pandemie zumindest vorübergehend und hat den nächsten Mixed-Materials-Arts-Abend abgesagt. Dana White, der Ultimate-Fighting-Championship-Boss (UFC), sagte dem US-Sportsender ESPN am Donnerstag (Ortszeit), er sei von höchster Stelle bei Disney und ESPN gebeten worden, den Kampfabend UFC 249 nicht wie geplant am 18. April durchzuführen.
Bislang hatte sich der Kampfsportveranstalter noch trotzig gegeben und wollte die Kämpfe in den kommenden Monaten in Gebieten der indigenen Bevölkerung Amerikas veranstalten. Dort gilt die US-Gesetzgebung nicht und die Verbote in der Corona-Krise haben keine Auswirkung.
White sagte auch, UFC werde der erste Sport sein, der wieder aktiv wird. Die Pläne, auf eine private Insel zu gehen, seien echt. "Die Infrastruktur wird derzeit aufgebaut", sagte er.
Update, 10. April, 0.42 Uhr: Mehr als zwei Millionen Coronavirus-Tests in den USA
Die USA haben nach Angaben von US-Präsident Donald Trump (73) bereits mehr als zwei Millionen Menschen auf das neuartige Coronavirus getestet. Das sei ein wichtiger Meilenstein, sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus.
"Wir haben das beste Test-System in der ganzen Welt", lobte Trump die Politik seiner Regierung. Bis Montag vergangener Woche hatten die USA bereits rund eine Million Menschen getestet. Gouverneure einiger Bundesstaaten beklagen jedoch, dass es immer noch nicht genug Tests gebe.
Update, 10. April, 0.05 Uhr: Unionspolitiker will Zeitplan für Grundrente überdenken
Angesichts der Corona-Krise kommt aus der Union der Ruf, Zeitplan und Finanzierung der geplanten Grundrente zu überdenken. Die Finanzierung der Grundrente in der bislang geplanten Form sei nicht realisierbar, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß (64, CDU), dem Magazin "Focus".
"Wir haben zur Bewältigung der Corona-Krise einen riesigen Schuldenberg angehäuft. Deshalb müssen wir uns nach der Pandemie in der Koalition zusammensetzen und noch einmal die Finanzierung genau anschauen", forderte er.
Auch der Zeitplan zum Inkrafttreten der Grundrente müsse überdacht werden.
Deutschland/Welt -
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