Coronavirus: Infektionen in Kasseler Wohnhaus, Grundschule geschlossen
Deutschland/Welt - Die Lage rund um das neuartige Coronavirus in Deutschland hat sich in den zurückliegenden Wochen beruhigt. Das ist laut der Bundesregierung und dem RKI zwar erfreulich, jedoch noch kein Grund zur Entwarnung.
So ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung weiterhin in vielen Bereichen des täglichen Lebens Pflicht, vor allem beim Benutzen des Öffentlichen Personennahverkehrs und beim Einkaufen.
Doch Schüler können aufatmen: Sie dürfen in weiten Teilen des Landes wieder regelmäßig in die Schule, können aber im Klassenzimmer die Masken abnehmen. Gleiches gilt beispielsweise auch in Cafés und Restaurants, sobald man seinen Platz eingenommen hat.
Um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden, ist es weiterhin wichtig, den Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.
Die Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 seit dem 10. Juni gibt es hier im Tickerarchiv.
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Update, 18. Juni, 22.47 Uhr: Kalifornien: Gouverneur ordnet Maskenpflicht an
Zur weiteren Eindämmung des Coronavirus hat Kalifornien eine Maskenpflicht eingeführt. Der Gouverneur des bevölkerungsreichsten US-Staates, Gavin Newsom (52), gab die Anordnung am Donnerstag bekannt. Demnach müssen Kalifornier in der Öffentlichkeit, etwa beim Einkaufen, Busfahren oder am Arbeitsplatz eine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen. Bisher galt dies als Empfehlung.
"Wir sehen zu viele Menschen ohne Gesichtsschutz, die damit unsere Fortschritte, die Krankheit zu bekämpfen, gefährden", erklärte Newsom in einer Mitteilung. Schutzmasken tragen, Abstand halten und häufiges Händewaschen seien die Voraussetzung, um das öffentliche Leben und die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Update, 18. Juni, 21.40 Uhr: Corona-Infektionen in Kasseler Wohnhaus - Grundschule geschlossen
Mindestens 20 Bewohnerinnen und Bewohner eines Wohnhauses in Kassel haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Darunter sind auch zwei Grundschulkinder, wie die Stadt am Donnerstagabend mitteilte.
Als Vorsichtsmaßnahme bleibe ihre Schule und ein Hort im betroffenen Stadtteil Bettenhausen am Freitag geschlossen. Weitere Menschen würden getestet, Ergebnisse standen am Donnerstagabend noch aus.
Weitere Angaben - etwa zur Zahl der Menschen, die in Quarantäne müssen oder zu möglichen schweren Verläufen der Infektion - machte die Stadt zunächst nicht. Für Freitagvormittag wurde eine Pressekonferenz angekündigt.
Update, 18. Juni, 21.10 Uhr: Fünf Corona-Fälle bei französischem Erstligisten St. Étienne
Beim französischen Fußball-Erstligisten AS Saint-Étienne wurden fünf Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet. Entsprechende Tests seien vor der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs am Mittwoch durchgeführt worden, teilte der Verein am Donnerstag via Twitter mit.
Auch Spieler der Mannschaft seien betroffen. Alle Details lest Ihr >>> hier.
Update, 18. Juni, 20.10 Uhr: In mehr als 160 Hochschul-Projekten wird zu Corona geforscht
An den 20 niedersächsischen Hochschulen wird derzeit in mehr als 160 einzelnen Projekten zu Corona geforscht. Das teilte die Landeshochschulkonferenz (LHK) am Donnerstag in Hildesheim mit.
Das Spektrum reiche von klinischen Studien in der Humanmedizin, Impf- und Therapiestudien, über sozialwissenschaftliche Untersuchungen zu "Arbeiten in der Corona-Krise" bis hin zur Lehrerbildung zur Bewältigung der "Herausforderungen bei der Organisation von Schule und Unterricht nach dem Lockdown".
Neben Virus- und Infektionsforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover, der Universitätsmedizin Göttingen, der Tierärztlichen Hochschule, der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig beteiligen sich demnach inzwischen auch Universitäten und Fachhochschulen im ganzen Land an Forschung zu den Auswirkungen der Pandemie.
Update, 18. Juni, 19.28 Uhr: Restaurants und Einzelhandel in New York City sollen Montag öffnen
In der Millionenmetropole New York gelten voraussichtlich von Montag an lockerere Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie. Die aktuellen Daten sähen so aus, als könne die Stadt in Phase zwei der Lockerungen übergehen, sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag.
In dieser zweiten von vier Phasen sind unter anderem die Arbeit in Büros und der Verkauf für Publikumsverkehr im Einzelhandel wieder erlaubt. Die rund 27.000 Restaurants der Stadt dürfen im Außenbereich Gäste bedienen, Friseurläden auf der Hälfte der maximal möglichen Plätze arbeiten. Überall gelten weiterhin Abstandsregeln und Hygienevorschriften.
Der Gouverneur des Bundesstaates, Andrew Cuomo, zeigte sich ebenfalls optimistisch, dass New York City nahezu sicher auf dem Weg zu weiteren Lockerungen sei. Er behielt sich aber eine definitive Aussage für Freitag vor. Gleichzeitig kündigte Cuomo an, dass der Bundesstaat die Zahl der Mitarbeiter erhöhe, die in Gaststätten die Einhaltung geltender Regeln überprüfe.
Ein sofortiger Entzug von Schank-Lizenzen könne die Folge sein, sagte Cuomo. Seit einigen Tagen hatte es vermehrt Berichte von Bars und Restaurants gegeben, die bereits jetzt Außenbestuhlung aufgestellt hatten und Gästen ohne Maske Verzehr und Trinken vor den Gaststätten erlaubt hatten.
Der Anteil positiver Tests im Bundesstaat New York liege nur noch bei 0,9 Prozent, sagte Cuomo - ein Zeichen, dass es sehr viel weniger unentdeckte Ansteckungen als noch vor einigen Wochen gibt. New York war lange das Zentrum der Pandemie in den USA und weltweit gewesen, hatte zuletzt aber seine Fallzahlen massiv senken können. Im Bundesstaat New York sterben aktuell täglich rund zwei Dutzend Menschen an den Folgen von Covid-19, zu Hochzeiten waren dies teils bis zu 800 Menschen gewesen. Der Reproduktionswert liegt derzeit bei rund 0,8 und zählt damit zu den niedrigsten in den USA.
Update, 18. Juni, 19.10 Uhr: Zeugnisse ohne Nachteile wegen der Corona-Krise
Die Schüler in Rheinland-Pfalz sollen zum Schuljahresende ein Zeugnis bekommen, dabei aber keine Nachteile wegen der Corona-Krise haben. Das hat die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Donnerstag in Mainz nach einer Schalte der Kultusminister gesagt.
Die Lehrer sollten die Noten aufgrund der Leistungen im zweiten Halbjahr im Präsenzunterricht und der Halbjahresnoten finden - unter Berücksichtigung der Corona-Zeit.
Nach den Sommerferien soll der Unterricht im Schuljahr 2020/2021 im normalen Regelbetrieb wieder beginnen. Die Abstandsregelung von 1,50 Metern entfalle dann. Die Hygienekonzepte müssten aber noch im Detail aufgestellt werden. Dabei werde - abhängig von den Neuinfektionen - in drei Szenarien gedacht. Regelbetrieb, Fern- und Präsenzunterricht im Wechsel sowie als ultima ratio komplette Schulschließungen.
Update, 18. Juni, 19.05 Uhr: Tuifly-Aufseher beschließen Sparkurs - Hunderte Jobs bedroht
Der Aufsichtsrat von Tuifly hat den vom Management vorgeschlagenen Sparkurs mehrheitlich bestätigt. Damit wird die Streichung Hunderter Jobs bei der Konzern-Airline wahrscheinlicher.
Arbeitnehmervertreter hätten zwar dagegen gestimmt, hieß es aus der Gewerkschaft Verdi nach der Sitzung des Kontrollgremiums am Donnerstagabend in Hannover. Doch unterm Strich stehe nun der Beschluss, die Flotte von Tuifly wegen der wirtschaftlich schwierigen Lage in der Corona-Krise auf noch 17 Maschinen mehr als zu halbieren.
Die Geschäftsführung habe erklärt, dass jetzt gegenüber den Belegschaftsvertretungen erst "der Beginn von Verhandlungen" anstehe, "nicht das Ende". Verdi berichtete, viele Beschäftigte, die zu einer Kundgebung vor der Tui-Zentrale angereist waren, seien dennoch "mit der Stimmung am Boden". Unter anderem sei entschieden worden, die Technik in Hamburg zu schließen. Zuletzt war von insgesamt bis zu 900 zu streichenden Vollzeitstellen bei der Konzerntochter die Rede.
Tuifly-Chef Oliver Lackmann sagte: "Die Entscheidung macht sich niemand leicht, weder ich selbst als Geschäftsführer und Flugkapitän noch der Aufsichtsrat. Aber die Tuifly-Flotte ist für die Kundenzahl unseres deutschen Tui-Reiseveranstalters zu groß."
Update, 18. Juni, 18.45 Uhr: Niedersachsen legt neue Corona-Verordnung vor
Niedersachsens Corona-Krisenstab legt am Freitagmorgen seine neue Verordnung zur Eindämmung des Virus vor. Bereits im Laufe der Woche waren mögliche Lockerungen durchgesickert.
So könnte die Zwei-Haushalte-Regel für Treffen in der Öffentlichkeit erweitert werden, so dass künftig Gruppen von bis zu zehn Menschen erlaubt wären. Außerdem dürfte der Kulturbetrieb profitieren. Einem Entwurf der Landesregierung zufolge sollen Theater und Kinos wieder öffnen dürfen, wenn die Zuschauer einen Mindestabstand wahren und eine Mund-Nase-Bedeckung tragen.
Die neuen Auflagen sollen vom 22. Juni bis zum 6. Juli gelten. Danach soll die Corona-Verordnung durch eine kompakte Neufassung mit einigen Grundregeln vereinfacht werden.
Update, 18. Juni, 18.10 Uhr: Jetzt noch mehr Corona-Fälle bei Tönnies
Nach einem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies im westfälischen Rheda-Wiedenbrück gibt es jetzt 730 registrierte Neuinfektionen.
Das sagte ein Sprecher des Kreises Gütersloh am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Am Vorabend lag dieser Wert noch bei 657. Ausgewertet wurden 1106 Ergebnisse eines von den Behörden angeordneten Reihentests, der am Donnerstag fortgesetzt wurde. Im Tönnies-Stammwerk in Rheda-Wiedenbrück müssen in den nächsten Tagen noch rund 5300 Mitarbeiter getestet werden.
Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz stieg im Kreis Gütersloh nach Angaben einer Sprecherin auf den Wert von 213. Dieser Wert zeigt an, wieviele Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner gemeldet wurden. Der Wert darf nicht über 50 steigen, ansonsten müssen Lockerungen im Kreis wieder aufgehoben werden.
Bund und Länder haben allerdings vereinbart, dass diese Zahl keine Rolle spielt, wenn es sich um einen lokal eingrenzbaren Infektionsherd, wie bei Tönnies, handelt.
Update, 18. Juni, 17.50 Uhr: Freiwillige Maßnahmen der Fleischindustrie in MV wirken
Nach der Corona-Infektionswelle in einem Tönnies-Schlachtbetrieb in Nordrhein-Westfalen hat Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) betont, dass die Verhältnisse im Nordosten anders seien. "Die großen fleischverarbeitenden Betriebe haben sich unter unserer Mitwirkung freiwillig zu einem Maßnahmenpaket gegen die Ausbreitung des Corona-Virus verpflichtet", sagte Backhaus am Donnerstag. "Ich begrüße das sehr."
Zu den Maßnahmen gehört demnach das tägliche Fiebermessen bei allen Beschäftigten vor Arbeitsbeginn. Betriebsfremde dürften die Firmen nicht betreten. Wer länger als eine Woche im Urlaub oder krank sei, werde vor Arbeitsantritt untersucht.
Diese Schutzmaßnahmen würden ausnahmslos durchgeführt, sagte Backhaus. Seit dem 25. Mai seien 354 Proben auf Covid-19 untersucht worden, alle mit einem negativen Ergebnis.
Update, 18. Juni, 17.45 Uhr: Inzwischen 85 Corona-Infektionen in Berliner Wohnblöcken
Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Dem Ausbruch werden nun 85 Fälle zugerechnet, wie der Bezirk am Donnerstagnachmittag mitteilte. Das sind 15 Fälle mehr als am Vortag bekannt waren. Unter den Infizierten seien 36 Kinder und Jugendliche, hieß es. 75 Kisten mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln seien zur Versorgung erster Haushalte verteilt worden.
Mit einem weiteren Anstieg der Fallzahl wird gerechnet, da noch Tests bei Bewohnern der betroffenen Häuser laufen. Bisher wurden in dem Zusammenhang laut Bezirksstatistik 440 Tests vorgenommen. Neukölln hat knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Pro Haushalt leben einer bis zehn Bewohner - die genaue Zahl der Betroffenen ist nach Bezirksangaben unbekannt.
Aufgefallen war der Ausbruch am 5. Juni. Vermutet wird, dass er in Zusammenhang mit einer christlichen Gemeinde steht, deren Pfarrer an Covid-19 erkrankte. Unter den Gemeindemitgliedern seien zahlreiche Infizierte, sie hätten auch an einem Gottesdienst teilgenommen, hieß es. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) hatte betont, der Ausbruch betreffe die "Schwächsten der Gesellschaft", für sie sei die Situation eine "Katastrophe".
Update, 18. Juni, 17.31 Uhr: Türkische Behörden erlassen sechsstündige Ausgangssperre
Wegen der anstehenden Aufnahmeprüfungen für das Gymnasium in der Corona-Krise haben die türkischen Behörden eine sechsstündige landesweite Ausgangssperre für Samstag erlassen. Sie gelte zwischen 9 und 15 Uhr Ortszeit, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag unter Berufung auf eine Mitteilung des Innenministeriums.
Am 27. und 28. Juni gelte wegen Aufnahmeprüfungen für die Universität ebenfalls eine mehrstündige landesweite Ausgangssperre. Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte, die Maßnahme werde erlassen, damit die Straßen insbesondere vor Beginn und nach Ende der Prüfungen nicht voll seien.
Ausgenommen von dem Ausgehverbot seien Begleitpersonen der Schüler sowie Reisende, die bereits ein Ticket erworben hätten. Zudem blieben Supermärkte und Bäckereien geöffnet.
Die Türkei hatte wegen der Corona-Krise seit April regelmäßig Ausgangssperren übers Wochenende für ausgewählte Städte und Provinzen wie Ankara und Istanbul erlassen. Am vergangenen Wochenende gab es erstmals kein Ausgehverbot.
Am 1. Juni hatte Ankara zahlreiche Corona-Restriktionen wieder gelockert. So wurden Reisebeschränkungen zwischen Städten aufgehoben; Cafés, Restaurants und Sportanlagen sind unter Auflagen wieder geöffnet.d1
Update, 18. Juni, 17.28 Uhr: Magdeburg schließt weitere Schule und mehrere Freizeiteinrichtungen
Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus in Magdeburg zu bremsen, schließt die Stadt eine weitere Grundschule sowie mehrere Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche. In der Grundschule "Westerhüsen" sei ein Mitarbeiter positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden, der im gesamten Gebäude Reinigungsarbeiten verrichtet habe, teilte die Landeshauptstadt am Donnerstag mit.
Die Grundschule werde daher von Freitag an bis zum 3. Juli geschlossen. Es ist die elfte Schule in der Stadt, die wegen des Corona-Ausbruchs geschlossen wird.
Geschlossen werden zudem vorsorglich bis zum 1. Juli sieben Freizeiteinrichtungen für Kinder und Jugendliche. Dort hätten sich viele Kinder und Jugendliche aus Familien aufgehalten, in denen das Virus nachgewiesen worden sei.
Die Mitarbeiter seien telefonisch und teilweise per E-Mail für die Kinder und Jugendlichen ansprechbar. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, betonte die Stadt.
Update, 18. Juni, 17.25 Uhr: Großregion will aus der Corona-Krise lernen
Bei künftigen Krisen soll in der Großregion zwischen Mosel, Saar und Maas koordinierter und schneller reagiert werden können. Das erklärten Vertreter der Regionen aus vier Ländern am Donnerstag nach einem virtuellen Treffen unter saarländischem Vorsitz. Angeregt wurde eine Zusammenführung von Krisenstäben auf regionaler und lokaler Ebene - wie dies bereits bei einer Taskforce Corona Großregion der Fall gewesen sei. Die Krisenstäbe sollten helfen, neue Formen der Zusammenarbeit zu finden.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sagte nach dem "Zwischengipfel" der Saar-Präsidentschaft, die Großregion wolle aus der Corona-Krise gemeinsame Lehren ziehen. Die Krise habe "wie ein Brennglas gewirkt und einen unverstellten Blick auf unsere Kooperation in der Grenzregion eröffnet". Man sei sich einig, vor allem bei Gesundheit und Digitalisierung "gemeinsame und wegweisende Fortschritte" machen zu wollen.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte: "Die zeitweiligen Schließungen vieler Grenzübergänge haben herbe Einschnitte für alle bedeutet. Es wird Zeit brauchen, bis wir wieder in bewährter Weise grenzüberschreitend zusammenarbeiten können." Deshalb seien der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in der Großregion «wichtiger denn je».
Luxemburgs Ministerin für die Großregion, Corinne Cahen, begrüßte das Ende der Grenzkontrollen. Sie appellierte an die Nachbarländer, im Falle einer neuen epidemiologischen Krise nicht "von der errungenen Freizügigkeit" abzuweichen: "Es ist Zeit, die Lehren aus dieser Gesundheitskrise zu ziehen, die uns mehr denn je gezeigt hat, wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist", sagte sie.
In der Großregion leben fast zwölf Millionen Einwohner - rund 230.000 Pendler überqueren in dem Raum täglich Ländergrenzen, um ihrer Arbeit nachzugehen. Neben dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg gehören auch die ostfranzösische Region Grand Est und Teile Ostbelgiens dazu.
Update, 18. Juni, 17.20 Uhr: Empörung über Aussage von Fleischfirma zu Ursache von Coronafällen
Die Aussage des Fleischunternehmens Tönnies, die Corona-Infektionswelle in dem Betrieb sei von osteuropäischen Werkarbeitern von ihrem Heimaturlaub mitgebracht worden, sorgt für Empörung. Solche Aussagen machten aus Opfern Täter, sagte am Donnerstag der katholische Pastor Peter Kossen in Rheda-Wiedenbrück.
"Dann heißt es nachher: Die 'dreckigen Rumänen', die es mit der Hygiene nicht so wichtig nehmen, die tragen uns hier die Krankheit rein. Dann sind wir mitten in der Rassismus-Debatte, die wir weltweit haben", sagte der Geistliche am Donnerstag bei der Vorstellung eines Buches, das sich unter dem Titel "Das Schweinesystem" kritisch mit der Branche aufeinandersetzt.
Seit Jahren üben Gewerkschafter, Kirchenvertreter und Politiker Kritik an dem in der Fleischindustrie üblichen System, nicht auf eigene Belegschaft, sondern auf über Subunternehmer beschäftigte Werkarbeiter zu setzen. Tönnies habe das System als einer der ersten in der Branche eingeführt und setze es in allen seinen Schlachthöfen konsequent um, sagte der Funktionär Matthias Brümmer von der NGG (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten). "Das ist ein Exportschlager innerhalb der Branche."
Update, 18. Juni, 16.58 Uhr: Nato wappnet sich mit Notfallplan für mögliche zweite Corona-Welle
Die Nato wappnet sich mit einem Notfallplan für eine mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie. Die Verteidigungsminister der 30 Mitgliedstaaten beschlossen am Donnerstag, einen Vorrat an medizinischer Ausrüstung anzulegen, wie Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte. Zudem soll ein millionenschwerer Krisenfonds eingerichtet werden.
Wo die Vorräte angelegt werden, ist nach Angaben von Diplomaten noch nicht abschließend entschieden. Sie sollen aber auf jeden Fall Material für Intensivstationen, Beatmungsgeräte und Schutzmasken beinhalten.
Mit Geldern aus dem Krisenfonds könnte im Notfall zum Beispiel der Transport von Material, aber auch von an Covid-19 erkrankten Patienten organisiert werden. Zudem soll mit ihnen auch medizinische Ausrüstung eingekauft werden können.
Update, 18. Juni, 16.40 Uhr: Dramatische Verluste bei Umsatz und Beschäftigung im Gastgewerbe
Massive Umsatzeinbrüche und dramatische Rückgänge bei der Beschäftigung muss das Gastgewerbe in Rheinland-Pfalz in der Corona-Pandemie verkraften. Wie das Statistische Bundesamt in Bad Ems am Donnerstag mitteilte, gingen die preisbereinigten Umsätze im April dieses Jahres um erhebliche 79 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück.
Außerdem verlor mehr als jeder dritte Beschäftigte im Gastgewerbe seine Arbeit (minus 39 Prozent). Besonders betroffen waren Teilzeitbeschäftigte: Deren Zahl halbierte sich demnach mit einem Rückgang von 47 Prozent nahezu.
Bei ausnahmslos allen Zweigen des Gastgewerbes sah die Situation ähnlich dramatisch aus. In der Gastronomie, auf die demnach zwei Drittel der Umsätze entfallen, reduzierten sich die Erlöse preisbereinigt um 70 Prozent. Noch herber wurden demnach Beherbergungsbetriebe von den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen getroffen: Die Umsätze brachen hier im April 2019 um 89 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein.
Update, 18. Juni, 16.30 Uhr: Veranstalter erwarten 80.000 Gäste zu ersten Events in Kölner Arena
Die Veranstalter der ersten Arena-Konzerte vor Publikum nach der Corona-Pause in Köln erwarten zu ihren Shows rund 80.000 Besucher. Sie sollen sich - so der Plan - über rund 100 Shows bis August 2020 verteilen, erklärten die Organisatoren am Donnerstag.
Die Kölner Lanxess-Arena wurde dafür bereits umgebaut: Um die Corona-Regeln einzuhalten, werden die Zuschauer im Innenraum in kleine Plexiglas-Boxen gesetzt, die zur Bühne hin geöffnet sind. Auf dem Unterrang der Halle, in die normalerweise 20.000 Menschen passen, werden mit Abständen ebenfalls Zuschauer sitzen können. Pro Konzert sind so fast 900 Besucher möglich.
Das Konzept ist nach Angaben der Veranstalter europaweit "einzigartig" in der brachliegenden Konzertbranche und könnte auch auf andere Hallen übertragen werden. "Ich glaube, es ist wichtig, mal wieder ein Signal nach draußen zu geben an die Menschen: Es gibt noch Live-Entertainment, es gibt noch die Arena, es gibt tolle Künstler", sagte der Geschäftsführer der Lanxess-Arena, Stefan Löcher. Als erster Künstler tritt am Samstag Popsänger Wincent Weiss (27) auf.
Update, 18. Juni, 16.25 Uhr: Studenten wollen für mehr Nothilfe in Coronakrise demonstrieren
Rund 1500 Studenten wollen an diesem Samstag in Berlin für mehr finanzielle Hilfe in der Corona-Krise demonstrieren. Über eine Million Studierende hätten durch die staatlichen Auflagen für Gastronomie oder Gewerbe ihre Nebenjobs verloren, sagte Amanda Steinmaus für den Freien Zusammenschluss von Studentinnen- und Studentenschaften.
Für mehr Nothilfe wollen die Betroffenen am Samstag ab 14 Uhr vom Berliner Hauptbahnhof aus ins Regierungsviertel ziehen. Für die Demonstration gelte absolute Maskenpflicht und Sicherheitsabstand.
Die Demonstranten fordern einen Zuschuss in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro. Der Bund stellt für die Nothilfe bisher 100 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Drittel der drei Millionen Hochschüler gebe aber zur Zeit an, sich große Sorgen um ihre finanzielle Situation zu machen, ergänzte Leonie Ackermann für den bundesweiten Studierendenverband fzs.
Um Hartz IV beantragen zu können, müssten Studierende ein Urlaubssemester anmelden. Als Ausweg bleibe sonst nur der Studienabbruch.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hatte angekündigt, dass Studierende seit diesem Dienstag online Nothilfe beantragen könnten. Wenn ihnen ihr Job weggebrochen sei, könnten sie bis zu 500 Euro pro Monat bekommen. Gezahlt werde die Hilfe für maximal drei Monate: Juni, Juli und August. Die Finanzspritze soll sich nach dem aktuellen Kontostand bemessen. Ab 500 Euro gebe es allerdings kein Geld mehr.
Die Hilfe komme zu spät und reiche nicht aus, kritisierte bereits die Opposition. Die Studentenvertreter sprechen von einem Mini-Nothilfefonds, der im Schnitt auf 100 Euro pro Betroffenem hinauslaufe. Doch selbst von 500 Euro im Monat könnten Studierende nicht leben.
Die Krise habe im März begonnen - ohne Rücklagen und vermögende Eltern hätten einige ihr Studium bereits abbrechen müssen. Die Studenten hatten bereits am 8. Juni mit dezentralen Aktionen in 15 Städten auf ihre Notlage aufmerksam gemacht.
Update, 18. Juni, 16.20 Uhr: Kostenlose psychologische Beratung und Tipps für Pflegekräfte
Mit kostenlosen psychotherapeutischen Beratungsgesprächen und Tipps zum Umgang mit den hohen Belastungen des Berufs unterstützen die Landepflegekammer und die Landespsychotherapeutenkammer gemeinsam die rund 43.000 Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz. Schon vor der "Corona-Katastrophe" hätten in einer online-Befragung rund 78 Prozent der Pflegekräfte ihren Beruf als sehr stark belastend empfunden und 72 Prozent über einen Ausstieg nachgedacht, sagte der Präsident der Landespflegekammer, Markus Mai, am Donnerstag in Mainz. Seither sei die Belastung deutlich gestiegen.
Die Pflegenden sorgten sich um die eigene Gesundheit und die ihrer Angehörigen und wollten trotzdem den Job machen und die Patienten nicht im Stich lassen, sagte die Präsidentin der Landespsychotherapeutenkammer, Sabine Maur, von der Landespsychotherapeutenkammer. Eine zusätzliche Belastung sei die Begleitung Sterbender in den Tod, die von den Angehörigen nur eingeschränkt wahrgenommen werden könne.
Die Einschränkung des Besuchsrecht in den Altenheimen habe sich insbesondere auf demente Bewohner stark ausgewirkt und eine intensive Betreuung erfordert, damit sich deren Zustand nicht verschlechtere, sagte Mai. Dazu komme oft noch mehr Arbeit, höhere Hygiene- und Schutzregeln sowie mehr Organisationsaufwand.
Viele Pflegekräfte nähmen ihre Belastung zunächst selbst nicht wahr, weil Belastung als Teil der Profession gelte, sagte Professorin Brigitte Anderl-Doliwa von der Katholischen Hochschule Mainz. Ein Flyer solle ihnen helfen, das zu erkennen, sich zunächst selbst zu helfen und Unterstützung zu suchen. Dafür stellten sich Psychotherapeuten seit 26. Mai auf einer Plattform ehrenamtlich für ein Erstgespräch zur Verfügung (www.psych4nurses.de). Dabei könnten weitere Schritte beraten werden.
Update, 18. Juni, 16.10 Uhr: Umfrage: Weniger Deutsche würden sich in Selbstisolation begeben
Die Bereitschaft der Deutschen zur Selbstisolation nimmt ab. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov würden sich derzeit 70 Prozent der Befragten selbst isolieren, wenn ihnen das von Gesundheitsbehörden empfohlen wird. Im März lag der Anteil noch bei 82 Prozent.
In Deutschland ist die Bereitschaft zur Selbstisolation damit niedriger als in anderen Ländern: Durchschnittlich gaben 81 Prozent der Befragten in 29 Ländern an, dass sie auf Empfehlung von Behörden zuhause bleiben würden. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im März.
Rund drei von fünf Deutschen (58 Prozent) würden sich freiwillig isolieren, wenn sie für Covid-19 typische Symptome wie trockenen Husten, Fieber oder den Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns bei sich feststellten. Der Anteil ist damit um 15 Prozentpunkte im Vergleich zum März gesunken. 27 Prozent sagten, dass sie sich auch bei Symptomen nicht selbst isolieren würden.
Laut der Befragung sind die Briten beim Auftreten von Symptomen am häufigsten zur Selbstisolation bereit (85 Prozent). In Brasilien (83 Prozent) und Mexiko (81 Prozent) ist der Anteil ebenfalls hoch. Kurz vor dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking gaben in China laut YouGov nur 21 Prozent der Menschen an, dass sie bei Krankheitssymptomen zuhause bleiben würden.
Die Befragung wurde insgesamt mit 172.313 Personen aus 29 Ländern durchgeführt. 9039 davon stammen aus Deutschland.
Update, 18. Juni, 15.45 Uhr: Dutzende Eltern und Lehrer protestieren wegen Schulschließungen
Dutzende Lehrer und Eltern mit ihren Kindern haben am Donnerstag vor dem privaten Tönnies-Anwesen, einem Werk des Schlachtbetriebs sowie einer Kirche in Rheda-Wiedenbrück protestiert. Dabei hatten sie Schilder mit Aufdrucken wie "Stoppt die Ausbeute bei Tönnies" bei sich.
Protest-Teilnehmerin Melanie Beforth sagte: "Bildung ist offenbar nicht so wichtig wie ein Stück Fleisch zu essen." Es gehe ihr aber nicht darum, auf die Arbeiter bei Tönnies zu zeigen, die nicht die Schuld trügen. Sie wolle zeigen, dass die Familien an der Grenze ihrer Leistungskapazität seien. Nach dem Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies waren vorsichtshalber Schulen und Kindergärten im Kreis Gütersloh geschlossen worden.
Auch Volker Brüggenjürgen von der Caritas Gütersloh war unter den Demonstrierenden. "Wir kritisieren seit Jahren die Arbeits- und Wohnbedingungen bei Tönnies", so der Vorstandsvorsitzende. "Das System Tönnies gefährdet den sozialen Zusammenhalt."
Von Tönnies heißt es, man habe Verständnis für den Unmut. "Ich habe mit den Leuten vor dem Werk gesprochen und mich entschuldigt", sagte ein Pressesprecher von Tönnies. "Wir tun alles, um das Virus wieder loszuwerden, sodass die Schulen und Kitas nach den Sommerferien wieder regulär starten können."
Update, 18. Juni, 15.40 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten in Heim in Oyten steigt
Das Coronavirus hat sich in einem Pflegeheim in Oyten im Landkreis Verden weiter ausgebreitet. Inzwischen seien 33 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 14 Personen aus der Belegschaft positiv getestet worden, teilte der Sprecher des Landkreises, Ulf Neumann, am Donnerstag mit. Eine mit dem Virus infizierte 85-jährige Frau aus der Einrichtung ist vor wenigen Tagen im Krankenhaus gestorben.
In dem Seniorenheim leben knapp 50 Menschen - damit sind etwa zwei Drittel der Bewohner infiziert. Für alle positiv getesteten Frauen und Männer wurde Quarantäne angeordnet, die Infektionsketten werden nachverfolgt. Am Donnerstag waren drei der an Covid-19 erkrankten Senioren im Krankenhaus.
Vor der Einrichtung wurden mehrere Container mit Sanitäreinrichtungen und Möglichkeiten zum Pausenaufenthalt für die Beschäftigten des Heims aufgestellt. Dem Landkreis zufolge sollen sie die räumlich beengte Situation in der Einrichtung entzerren. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr kümmerten sich um den Aufbau der Container.
Update, 18. Juni, 15.25 Uhr: Kreis Gütersloh bittet Bundeswehr um Hilfe bei Corona-Tests
Seit Donnerstagnachmittag hat der Kreis Gütersloh die Reihenuntersuchung auf Corona-Infektionen beim Schlachtbetrieb Tönnies am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück fortgesetzt. Nach Information der Zeitung "Neue Westfälische" hat der Kreis für diese Aufgabe die Bundeswehr um Unterstützung gebeten.
Nach Angaben eines Konzern-Sprechers sollen pro Tag 1500 bis 2000 Mitarbeiter auf das Corona-Virus getestet werden. Bislang hatten das Rote Kreuz und die Malteser bei den Tests geholfen. Diese Organisationen würden aber an ihre Grenzen stoßen. Die Bundeswehr soll laut Zeitung ab Freitag 13 Soldaten mit medizinischen Vorkenntnissen schicken, 12 Soldaten sollen bei der Dokumentation helfen.
Nach dem Start der behördlich angeordneten Reihe sind noch rund 5300 Tests offen. Von bislang 1050 untersuchten Mitarbeitern waren mehr als 650 Neuinfizierte (Stand Mittwochabend) entdeckt worden. Nach Konzernangaben soll dieser Durchlauf Anfang der nächsten Woche abgeschlossen sein. Der Kreis geht aber von einem längeren Zeitraum aus.
Update, 18. Juni, 15.15 Uhr: Dreyer zu Corona-Regeln: "Eher Ferienhaus als Ballermann"
Abstand, Alltagsmasken und Kontaktbeschränkungen werden nach den Worten von Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter den Alltag in Rheinland-Pfalz bestimmen. Dies seien "die einzigen Mittel, die wir im Moment in der Hand haben, um die Pandemie immer unter Kontrolle zu haben", sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Mainz, einen Tag nach einem Treffen der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Es sei klar, "dass bis Ende Oktober das Thema Großveranstaltungen einfach tabu ist", sagte Dreyer - weil diese mit einem Mindestabstand von eineinhalb Metern und Kontaktbeschränkungen kaum in Einklang zu bringen seien. Die Regelungen zu Kontaktbeschränkungen seien unterschiedlich, doch gelte in den meisten Bundesländern eine Höchstzahl von zehn Personen. "Es ist in diesem Jahr eher das Ferienhaus angesagt als der Ballermann", sagte die Ministerpräsidentin mit Blick auf die Urlaubsgestaltung. Die meisten Menschen hätten dies auch verinnerlicht.
Ausgenommen von der Abstandsregel sei die Rückkehr zum Regelbetrieb in Kitas und Schulen, sagte Dreyer. Umso wichtiger seien dort Hygienestandards sowie die Möglichkeit, Kontakte in Gruppen nachzuvollziehen, um im Infektionsfall schnell Quarantänemaßnahmen einzuleiten.
Dreyer kündigte auch an, dass die Landesregierung in der Kabinettssitzung am Dienstag nächster Woche darüber beraten werde, was das Konjunkturpaket der Bundesregierung für Rheinland-Pfalz bedeute.
Update, 18. Juni, 14.58 Uhr: Gesundheitsminister: Die Pandemie ist noch nicht vorbei
Nach Einschätzung der Gesundheitsminister der Länder bleibt es wichtig, die Gefahr ernst zu nehmen, die von dem Coronavirus ausgeht. Die Diskussion darüber war ein Tagesordnungspunkt bei der Sonderkonferenz der Ministerinnen und Minister am Donnerstag auf Initiative der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Dabei haben die Minister die Resolution zum Thema "Pandemie ist nicht vorbei - aufmerksam bleiben" verabschiedet, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit mitteilte.
Außerdem hätten sich die Teilnehmenden darauf verständigt, sich zeitnah eine Übersicht zu den bisherigen Erfahrungen und Strategien im Umgang mit der Corona-Pandemie zu verschaffen. Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci, die derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz übernimmt, sagte, der Austausch und Schulterschluss der Länder in der Pandemie bleibe wichtig.
"Das Virus ist immer noch da, und wir müssen weiterhin wachsam bleiben. Deshalb auch unser Appell an alle, sich an geltende Hygiene- und Abstandsregeln zu halten."
Melanie Leonhard, Senatorin für Gesundheit aus Hamburg, ergänzte, wichtig sei, sich weiter diszipliniert zu verhalten. "Dazu gehört auch, sich bereits jetzt darauf vorzubereiten, wie mit einer möglichen zweiten Welle umzugehen ist." Wenn ein Impfstoff verfügbar sei, solle er so schnell wie möglich für alle bereitstehen. "Der Bund und die Länder müssen bei Beschaffung, Finanzierung und Anwendung abgestimmt vorgehen, damit das gelingt."
Ursprünglich war für Mittwoch und Donnerstag eine zweitägige reguläre Konferenz der Gesundheitsminister geplant. Sie ist aufgrund der Corona-Pandemie verschoben worden und soll voraussichtlich im Herbst nachgeholt werden. Stattdessen tauschten sich die Ministerinnen und Minister bei der Sonderkonferenz rund zwei Stunden lang per Videoschalte aus.
Weitere Themen waren unter anderem "Pflegebedürftige zwischen Schutz und Selbstwirksamkeit" und ein Gesamtkonzept für Gesundheitsfachberufe.
Update, 18. Juni, 14.50 Uhr: Clemens Tönnies nicht in Quarantäne
Clemens Tönnis, Gesellschafter von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies, muss nach einen starken Anstieg von Corona-Infizierten unter der Belegschaft am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück nicht in Quarantäne.
"Clemens Tönnies ist auch nicht infiziert oder durch Corona krank geworden", sagte Konzernsprecher André Vielstädte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Der 64-Jährige, beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 Vorsitzender des Aufsichtsrates, sei nach einem Krankenhausaufenthalt zwar wieder bei der Arbeit, aber noch nicht mit dem sonst üblichen Arbeitspensum, sagte der Sprecher.
Mit Verweis auf die Privatsphäre wollte sich Vielstädte nicht zum Grund für den Krankenhausaufenthalt äußern.
Update, 18. Juni, 14.42 Uhr: Weitere Unsicherheiten im Lebensmittelmarkt in Corona-Krise
Auf dem Lebensmittelmarkt gibt es trotz der Lockerung von Alltagsbeschränkungen weiter Unsicherheit in der Corona-Krise. "Es wurde nicht weniger gegessen", sagte der Generalsekretär des Bauernverbands, Bernhard Krüsken, am Donnerstag in Berlin. Gewechselt hätten aber die Absatzkanäle - mit einem weitgehenden Ausfall der Gastronomie und starken Zuwächsen im Einzelhandel.
Die weitere Entwicklung müsse sich nun zeigen, machte Hans-Christoph Behr von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft deutlich. Wenn Haushalte ihre gekauften Reserven aufbrauchen, könne der Absatz sinken. Viele Kantinen hätten weiter geschlossen, Restaurants nur mit verkleinerter Kapazität geöffnet.
Zu erwarten seien weiterhin höhere Verbraucherpreise für frisches Obst und Gemüse. Wohl den ganzen Sommer werde es höhere Erntekosten geben, die auch auf zusätzlichen Gesundheitsschutz für Saisonarbeitskräfte zurückgingen.
Update, 18. Juni, 14.38 Uhr: Noch keine Entscheidung über Bundesliga mit Fans
Eine Entscheidung über Spiele der Fußball-Bundesliga mit Zuschauern im Stadion ist noch nicht gefallen. Das hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden gesagt.
Es müsse ein bundesweit einheitliches Vorgehen in der Frage geben. Dazu sei ein Konzept des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) oder der Deutsche Fußball Liga (DFL) notwendig. Bis dahin gelte die Regelung, dass Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist, wegen der Corona-Pandemie noch bis mindestens Ende Oktober verboten bleiben.
Update, 18. Juni, 14.28 Uhr: Bielefeld schickt Schulkinder von Tönnies-Mitarbeitern nach Hause
Der Anstieg von Corona-Infizierten im benachbarten Kreis Gütersloh hat Folgen für die Menschen in Bielefeld: Nach Angaben der Stadt wurden am Donnerstag die Schulen und Kitas darüber informiert, dass die Kinder von Tönnies-Beschäftigen nach Hause geschickt werden müssen.
Andere Kinder aus dem Kreis Gütersloh betrifft diese Maßnahme nicht, wie die Stadt mitteilte.
Nach Informationen von "Radio Bielefeld" hat auch das Klinikum Bielefeld reagiert: Es schließt als Reaktion auf die gestiegenen Fallzahlen bei Tönnies seine drei Häuser für Besucher und macht damit zwischenzeitige Lockerungen der Corona-Regeln rückgängig.
Update, 18. Juni, 14.16 Uhr: CureVac-Impfstoffkandidat wird an Uniklinik Tübingen getestet
Die erste klinische Studie mit dem Corona-Impfstoffkandidaten der Firma CureVac hat am Donnerstag an der Uniklinik Tübingen begonnen.
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Update, 18. Juni, 14.10 Uhr: Ungarn erlaubt allen EU-Bürgern die Einreise
Mit dem Abflauen der Corona-Pandemie erlaubt das EU-Land Ungarn seit Donnerstag den Staatsbürgern aller EU-Länder die Einreise.
Ein entsprechender Regierungserlass erschien in der Nacht zum Donnerstag im Ungarischen Amtsblatt. Deutsche Staatsbürger können bereits seit dem 7. Juni ohne coronabedingte Einschränkungen und Auflagen nach Ungarn fahren. In den Genuss der neuen Reisefreiheit kommen nun auch Bürger der Schweiz, Norwegens, Islands und Liechtensteins. Im übrigen bleibt die Mitte März verhängte Grenzsperre für Ausländer in Kraft.
Ungarn war von der Corona-Pandemie nicht besonders hart betroffen. In den vergangenen vier Tagen wurde im ganzen Land jeweils eine Neuansteckung registriert. Die Anzahl der akut Erkrankten betrug am Donnerstag 947.
Ministerpräsident Viktor Orban hob mit Wirkung vom selben Tag den Gefahrennotstand auf. Im Land gilt weiterhin eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften.
Bereits in den Wochen zuvor war nicht nur Deutschen, sondern auch Österreichern, Slowaken, Tschechen, Slowenen und Kroaten die Einreise nach Ungarn erlaubt worden. Bürger des benachbarten Nicht-EU-Landes Serbien können seit Ende Mai nach Ungarn reisen. Im Land willkommen sind außerdem Geschäftsreisende aus Japan und Südkorea.
Grundsätzlich ausgenommen von den Reisesperren waren von Anfang an Lastwagenfahrer im Dienst und Diplomaten.
Update, 18. Juni, 14.02 Uhr: Spanien schnürt Vier-Milliarden-Hilfspaket für Tourismusbranche
Die spanische Regierung hat ein Hilfspaket in Höhe von 4,26 Milliarden Euro für die von Corona besonders heftig gebeutelte Tourismusbranche des Landes beschlossen.
Allein 2,5 Milliarden seien für Bürgschaften vorgesehen, erklärte der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez am Donnerstag in Madrid. Mit 850 Millionen wolle man die Nachhaltigkeit und die Digitalisierung des für Spanien lebenswichtigen Sektors fördern. Außerdem werde man unter anderem Marketingkampagnen finanzieren.
"Es ist dringend nötig, dass diese Projekte schnell in Gang gesetzt werden", sagte der Regierungschef. Spanien biete nachhaltigen und sicheren Tourismus. Die schlimmste Phase der Pandemie habe das Land hinter sich. "Wir sind nun davon überzeugt, dass wir vereint die wirtschaftliche Erholung angehen werden. Spanien wird weiterhin den internationalen Tourismus anführen."
Der Sektor trägt mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt Spaniens bei. In den vergangenen Tagen hatten Branchenvertreter von Madrid "mutige Maßnahmen" verlangt. Der Reiseunternehmer-Verband Exceltur befürchtet für dieses Jahr aufgrund der Pandemie Verluste von insgesamt rund 80 Milliarden Euro.
Am schlimmsten betroffen sind dieser Schätzung zufolge die Balearen-Inseln, wo der Tourismus dieses Jahr Einnahmeeinbußen von mehr als 67 Prozent im Vergleich zu 2019 erleiden könnte.
Update, 18. Juni, 13.52 Uhr: Dänemark will Grenzen für Reisende aus Großteil Europas öffnen
Dänemark will seine seit Mitte März für die meisten EU-Bürger geschlossenen Grenzen bald für den Großteil Europas wieder öffnen.
Die derzeitigen Einreisebeschränkungen sollen zum 27. Juni durch ein Modell ersetzt werden, das nach objektiven Gesichtspunkten festlegt, in und aus welchen Ländern Reisen ohne Einschränkungen möglich sind. Das teilte die dänische Regierung am Donnerstag mit.
Das neue Modell soll auf der jeweiligen Coronavirus-Situation in den einzelnen Ländern basieren. Damit die Grenzen für die entsprechenden Bürger als "offen" gelten, muss ihr Land weniger als 20 wöchentliche Neuerkrankte pro 100.000 Einwohner haben. Um welche Länder es sich handelt, wollen die Dänen am 25. Juni bekanntgeben.
Es könne aber bereits jetzt festgestellt werden, dass die Grenzen für die meisten Länder im EU- und Schengenraum einschließlich Großbritanniens gemäß den Kriterien geöffnet werden können, erklärte die Regierung.
Wie aus einer Übersicht hervorgeht, dürften nach jetzigem Stand nur Menschen aus Schweden und Portugal an der dänischen Grenze abgewiesen werden, sofern sie keinen triftigen Grund zur Einreise vorweisen können. Im Falle Schwedens würde dann aber ein regionales Modell greifen, wonach Menschen aus schwedischen Regionen mit guten Corona-Zahlen trotzdem nach Dänemark dürfen.
Für Reisende aus Deutschland verändert sich durch den Schritt nichts, wie eine Sprecherin des dänischen Justizministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Kopenhagen sagte. Sie dürfen seit dem vergangenen Montag ebenso wie Touristen aus Norwegen und Island wieder nach Dänemark einreisen, wenn sie mindestens sechs Übernachtungen im Land gebucht haben.
Diese Sechs-Tages-Regel werde auch für die anderen Länder gelten, sagte die Sprecherin. Menschen aus Schleswig-Holstein dürfen mittlerweile auch ohne gebuchte Übernachtungen in das benachbarte Land fahren.
Update, 18. Juni, 13.45 Uhr: 14 weitere Coronavirus-Infektionen in Magdeburg
In Magdeburg sind binnen eines Tages 14 neue Coronavirus-Infektionen festgestellt worden.
Landesweit kamen von Mittwoch- auf Donnerstagvormittag (Stand: 9.53 Uhr) insgesamt 16 neue Fälle hinzu, wie das Sozialministerium in Magdeburg mitteilte. Neben Magdeburg meldeten demnach der Landkreis Börde und der Burgenlandkreis je einen neuen Infektionsfall. Alles in allem stieg die Zahl der Fälle auf 1819. Schätzungen zufolge sind bislang 1657 Menschen wieder genesen. 57 Menschen sind den Angaben zufolge bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.
In Magdeburg sind wegen des Corona-Ausbruchs derzeit zehn Schulen geschlossen, zudem dürfen mehrere Spielplätze nicht genutzt werden, ebenso einige Kinder- und Jugendeinrichtungen. Insgesamt wurden in Magdeburg rund 200 Infektionen seit Beginn der Pandemie bekannt.
Allein 76 davon kamen seit Donnerstag vergangener Woche dazu. Am 11. Juni waren noch 119 Fälle registriert gewesen, nun sind es 195.
Update, 18. Juni, 13.33 Uhr: Corona-Ausbruch: Robert Tönnies fordert Rücktritt seines Onkels
Der Corona-Ausbruch bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies führt zur nächsten Runde des seit Jahren schwelenden Streits der Inhaber: Robert Tönnies, Mitinhaber des Schlachtbetriebs mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück, hat in einem Brief nun den Rücktritt seines Onkels Clemens Tönnies aus der Geschäftsleitung gefordert.
In dem Schreiben vom 17. Juni wirft Robert Tönnies der Geschäftsleitung und dem Beirat des Konzerns unverantwortliches Handeln sowie die Gefährdung des Unternehmens und der Bevölkerung vor.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass es unter den Mitarbeitern des Schlachtbetriebs in Ostwestfalen zu einem großen Ausbruch von Corona-Infizierten gekommen ist. Nach der Ursache wird derzeit noch gesucht. Der Kreis Gütersloh ordnete Quarantäne für die Betroffenen an und schloss bis zu den Sommerferien erneut als Vorsichtsmaßnahme Schulen und Kindergärten.
Robert Tönnies (42 Jahre) hält wie sein Onkel Clemens (64) 50 Prozent an dem Unternehmen. Seit Jahren streiten sich die beiden um die Führung und Ausrichtung des Konzerns.
Robert, Sohn des verstorbenen Firmengründers Bernd Tönnies, wirft der Geschäftsleitung und dem kontrollierenden Beirat vor, seit 2017 geltende Unternehmensleitsätze zur Abschaffung von Werkverträgen nicht umzusetzen. Er sei mit seinen Hinweisen und Vorstößen stets abgeblockt worden, heißt es in dem Brief.
"Dass gerade in Schlachtbetrieben die Infektionszahlen weit überdurchschnittlich hoch sind, ist ganz sicher auch dem System der Werkverträge geschuldet; es zwingt viele Arbeiterinnen und Arbeiter in unzumutbare Wohnverhältnisse, die mit einem hohen Ansteckungsrisiko verbunden sind und nur wenig Schutzmöglichkeiten bieten, wenn einmal eine Infektion auftritt", schreibt Robert Tönnies.
Über die Forderung hatte das "Manager Magazin" zuvor berichtet.
Update, 18. Juni, 12.51 Uhr: Tschechien beendet Mundschutzpflicht im Großteil des Landes
Tschechien hebt die Mundschutzpflicht ab dem 1. Juli in weiten Teilen des Landes komplett auf. Das gab Gesundheitsminister Adam Vojtech am Donnerstag in Prag bekannt. Sie gilt derzeit noch in Innenräumen wie Geschäften sowie im öffentlichen Nahverkehr.
Nicht aufgehoben wird der Maskenzwang in Gebieten mit einer höheren Zahl an Corona-Neuinfektionen. Nach derzeitigem Stand würde das neben Prag auch die Region um die Bergbaustadt Karvina (Karwin) im Osten des Landes betreffen. Die Behörden planen eine Karte, die laufend aktualisiert werden soll. Man wolle von flächendeckenden Einschränkungen zu lokal begrenzten Maßnahmen übergehen, erklärte der 33 Jahre alte Minister von der populistischen Partei ANO.
Tschechien hatte als eines der ersten Länder in Europa am 18. März eine allgemeine Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit eingeführt. Sie wurde in der Zwischenzeit schrittweise gelockert. Bis Donnerstag gab es in dem Land 10 176 bestätigte Corona-Infektionen.
333 Menschen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums.
Update, 18. Juni, 12.20 Uhr: Weiterer Fall in Göttingen - Hochhaus mit 700 Leuten unter Quarantäne
Angesichts von etwa 100 neuen Coronavirus-Infektionen in einem Göttinger Hochhaus wird der Gebäudekomplex sofort vollständig unter Quarantäne gestellt. Von der Entscheidung sind knapp 700 Bewohner betroffen, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte.
Mit der Maßnahme sollen die Übertragungswege des Virus unterbrochen werden, weil die Behörden davon ausgehen, dass es eine hohe Zahl an Kontaktpersonen ersten Grades in dem Wohnkomplex gibt.
Ob der neue Fall die Rücknahme weiterer Lockerungen in Göttingen nach sich zieht, wurde zunächst nicht bekannt. Die Zahl der Neuinfektionen in den letzten sieben Tage pro 100 000 Einwohner stieg für Stadt und Landkreis Göttingen auf 44,86.
Zunächst waren in dem Wohnkomplex zwei Coronavirus-Infektionen bekannt geworden, daraufhin hatte die Stadt am Montag und Dienstag ein mobiles Testzentrum mit Bussen für die Bewohner eingesetzt.
Insgesamt wurden knapp 700 Menschen getestet, zum Teil auch von außerhalb des Komplexes. Weitere etwa 60 Testergebnisse liegen noch nicht vor.
Zuvor war es in einem 18-geschossigen Hochhauskomplex am nördlichen Rand der Göttinger Innenstadt, dem Iduna-Komplex, zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Nach Darstellung der Stadtverwaltung hatten dort Mitglieder mehrerer Familien im Mai bei privaten Feiern die Hygiene- und Abstandsregeln verletzt.
Update, 18. Juni, 12 Uhr: Mit 2000 Zuschauern - Handballer hoffen auf Liga-Neustart im September
Die Handball-Bundesliga hofft trotz eines Verbotes von Großveranstaltungen bis Ende Oktober auf einen Saisonstart schon im September mit bis zu 2000 Zuschauern.
Im Düsseldorfer ISS-Dome soll am 2. September mit dem Supercup zwischen Meister THW Kiel und Vize-Meister SG Flensburg-Handewitt das erste offizielle Pflichtspiel nach der Corona-Pause ausgetragen werden.
"Für den Pixum Super Cup haben wir bereits vorgearbeitet und ein Betriebskonzept für bis zu 2000 Zuschauer bei der Stadt Düsseldorf vorgelegt. Hierzu stimmen wir uns weiter ab", sagte Liga-Geschäftsführer Frank Bohmann der "Rheinischen Post" (Donnerstag). Der Ticketverkauf ist schon angelaufen.
Was Bohmann Hoffnung macht: Obwohl sich Bund und Länder am Mittwoch auf eine weitere Grundstrategie in der Corona-Pandemie verständigt hatten und Großveranstaltungen bis Ende Oktober verboten bleiben sollen, könnte es Ausnahmen geben. Auf Druck des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) sollen etwa auch Konzertveranstaltungen möglich sein, wenn man wisse, wer teilnehme und wie die Abstände untereinander seien.
"Über so was wird man nachdenken können. Und das liegt dann an jedem Gesundheitsamt zu beurteilen, sind die Konzepte so, dass man so etwas genehmigen kann", sagte Laschet. Bohmann meinte dazu: "Das wäre auch im Handball umsetzbar, ich bleibe zuversichtlich."
Die Saison in der Handball-Bundesliga war wegen der Corona-Pandemie im März abgebrochen und Kiel zum Meister erklärt worden, als keine Zuschauer mehr in die Hallen durften. Für viele Vereine sind die Ticketeinnahmen überlebenswichtig.
Update, 18. Juni, 11.35 Uhr: Auch Dänemark führt Corona-Warn-App ein
Zwei Tage nach Deutschland hat auch Dänemark eine Smartphone-App zur besseren Nachverfolgung von Corona-Infektionen eingeführt. Die seit langem erwartete App "Smittestop" (Infektionsstopp) des dänischen Gesundheitsministeriums steht für dänische Nutzer seit Donnerstag zum Download bereit.
Wie mit ihrem deutschen Pendant sollen Nutzer damit frühzeitig gewarnt werden, dass sie sich in der Nähe von mit dem Coronavirus infizierten Menschen befunden haben. Das Aufspüren solcher Kontakte sei entscheidend, um Infektionsketten zu erkennen und zu stoppen, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke bei der offiziellen Vorstellung der Warn-App.
Der Download ist wie im deutschen Fall freiwillig. Aus Privatsphären- und Datenschutzgründen werden die Daten zu den Kontakten der Dänen nicht zentral erfasst.
Die deutsche Corona-Warn-App war von den Bundesbürgern weitgehend positiv aufgenommen und fleißig heruntergeladen worden. Seit ihrem Start am Dienstagmorgen wurde sie millionenfach auf Smartphones deutscher Nutzer installiert.
Update, 18. Juni, 11.20 Uhr: IMK-Chef will Sonderregelung für Flüchtlinge wegen Corona-Pandemie
Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz Georg Maier (SPD) hat sich für eine Sonderregelung bei der Duldung für Geflüchtete ausgesprochen, die wegen der Corona-Pandemie ihren Job oder Ausbildungsplatz verloren haben.
"Warum sollten diese Menschen, die sicherlich, wenn die Pandemie wieder vorbei ist, auch wieder gebraucht werden und bereits einen Ausbildungsplatz hatten, jetzt abgeschoben werden?", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag am Rande der Innenministerkonferenz in Erfurt. Eine Sonderregelung für solche Fälle wäre aus seiner Sicht "ein gutes Signal".
Ein entsprechender Tagesordnungspunkt für das Treffen der Innen-Ressortchefs von Bund und Ländern wurde auf Betreiben von Niedersachsen und Thüringen auf die Tagesordnung genommen. In einer Beschlussvorlage dazu, die der dpa vorliegt, soll das Bundesinnenministerium dazu aufgefordert werden, Sonderregelungen zu treffen, um "aufenthaltsrechtliche Nachteile" für die von den "wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffenen ausländischen Arbeitnehmern und Auszubildenden" zu vermeiden.
Das Thema soll während des Treffens der Innenminister in Erfurt, das noch bis Freitag läuft, besprochen werden.
Update, 18. Juni, 10.41 Uhr: Kasachstans Ex-Präsident Nasarbajew mit Corona infiziert
Der frühere Langzeitpräsident Kasachstans in Zentralasien, Nursultan Nasarbajew, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der letzte Test sei positiv gewesen, teilte sein Büro am Donnerstag in der Hauptstadt Nursultan mit.
"Es gibt keinen Grund zur Sorge." Der 79 Jahre alte Nasarbajew habe sich in Selbstisolation begeben und arbeite aus der Ferne weiter, hieß es. Nasarbajew war im Frühjahr vergangenen Jahres nach fast 30 Jahren an der Macht zurückgetreten. Die Amtsgeschäfte übernahm sein Vertrauter Kassym-Schomart Tokajew.
In der Ex-Sowjetrepublik Kasachstan gibt es nach offiziellen Angaben mittlerweile fast 16.000 Corona-Fälle. Etwa 100 Menschen starben.
Update, 18. Juni, 10.20 Uhr: Erneut mehr als 40 Corona-Neuinfektionen in Tokio
Erneut sind in Tokio mehr als 40 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Donnerstag berichtete, wurden binnen eines Tages weitere 41 Menschen positiv auf das Virus getestet.
Vor einer Woche hatte die Gouverneurin der Hauptstadt, Yuriko Koike, das Alarmsystem "Tokio Alert" wieder aufgehoben. Seither dürfen Kneipen und Restaurants wieder bis in den späten Abend öffnen. Doch stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wiederholt auf über 40 Fälle, was die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle schürt. Als eine Problemzone wurde Tokios nächtliches Amüsierviertel Shinjuku mit seinen Hostessbars ausgemacht. Die Stadtregierung rief die Bürger erneut zu Vorsichtsmaßnahmen auf.
Derweil begann am Donnerstag der Wahlkampf für das Amt des Gouverneurs. Es wird mit einer Wiederwahl Koikes am 5. Juli gerechnet. Einer ihrer gut ein Dutzend Gegenkandidaten, Ex-Schauspieler Taro Yamamoto, fordert wegen der andauernden Corona-Krise eine Absage der Olympischen Spiele.
Tokio will im Sommer nächsten Jahres die wegen der globalen Pandemie um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele ausrichten. Die Milliarden an Steuergeldern sollten besser für die wirtschaftlich unter der den Folgen der Corona-Pandemie leidenden Menschen eingesetzt werden, so Yamamoto.
Japan hatte gegen Ende Mai den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des Notstands war die Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Ausgangssperren wie in Europa sind rechtlich nicht möglich.
Update, 18. Juni, 10.15 Uhr: Eltern von rund drei Millionen Kindern haben nichts vom Kinderbonus
Die Familien von rund drei Millionen Kindern werden vom geplanten Kinderbonus nichts haben. Hintergrund ist die Verrechnung der Zahlung bei der Steuer. Je höher das Einkommen der Familie ist, desto weniger profitiert sie von der Sonderzahlung.
Die 300 Euro extra pro Kind sollen nach Regierungsangaben gezielt Familien mit kleinen und mittleren Einkommen zugute kommen. "Nach Schätzung der Bundesregierung werden bei der Günstigerprüfung im Rahmen der nachfolgenden Veranlagung rund 3,1 Millionen Kinder nicht von der Bonuszahlung profitieren, weil der Kinderfreibetrag weiterhin günstiger ist", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums der "Rheinischen Post" (Donnerstag).
Ausgezahlt wird der Bonus zunächst nach Angaben von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) für rund 18 Millionen Kinder. In voller Höhe bleiben die 300 Euro dann zum Beispiel verheirateten Eltern aber nur erhalten, wenn sie mit einem Kind nicht mehr als 67.800 Euro Jahreseinkommen haben.
Ab etwa 85.900 Euro Einkommen haben die Eltern vom Kinderbonus gar nichts mehr.
Update, 18. Juni, 9.56 Uhr: NRW-Minister fordert Generalunternehmerhaftung in Fleischindustrie
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat nach dem jüngsten Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie rasche Änderungen im deutschen Arbeitsrecht gefordert.
"Wir müssen auch eine Generalunternehmerhaftung haben für die Lebensverhältnisse dieser Menschen, wenn sie zum Beispiel in Sammelunterkünften leben", sagte Laumann am Donnerstagmorgen bei WDR2 mit Blick auf ausländische Arbeitnehmer, die bei Subfirmen beschäftigt sind.
Die Schlachtindustrie habe sich eine Systematik über die Werkverträge angewöhnt, wo man einfach sagen müsse, "dass sich die Besitzer von Schlachthöfen nicht mehr verantwortlich fühlen für große Teile der Belegschaft", verdeutlichte Laumann.
"Ich finde, wir brauchen jetzt wirklich eine klare restriktive Gesetzesüberarbeitung. Und es muss im Grunde dazu kommen, dass der, der einen Schlachthof besitzt, auch eine Haftung hat für die Werkvertragsarbeitnehmer, für die ausländischen Arbeitnehmer, die wir ja dringend auch in dieser Branche - das muss man ja ganz klar sagen - brauchen", betonte Laumann. NRW werde das mit Nachdruck verfolgen.
Der CDU-Politiker kritisierte, dass nach den zurückliegenden Corona-Ausbrüchen in Coesfeld und anderen Betrieben der Fleischindustrie zwar in Berlin Änderungen im Arbeitsrecht in den Fokus genommen worden seien, aber bislang Ergebnisse wohl nicht vor der parlamentarischen Sommerpause zu erwarten seien.
Der jüngste Corona-Ausbruch in der Fleischindustrie wurde bei Deutschlands Marktführer Tönnies im Werk Rheda-Wiedenbrück festgestellt. Mehr als 650 Menschen haben sich infiziert.
Update, 18. Juni, 9 Uhr: Studie - Blutgruppe beeinflusst Schwere von Covid-19-Verlauf
Während eine Covid-19-Erkrankung bei manchen Menschen zu Atemversagen bis hin zum Tod führt, spüren andere kaum Symptome. Die Ursachen für die unterschiedlichen Verläufe sind noch weitgehend unklar, doch ein wichtiger Faktor könnte die Blutgruppe sein, wie ein internationales Forscherteam im "New England Journal of Medicine" berichtet.
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Update, 18. Juni, 8.50 Uhr: Umsätze der Reisebranche in der Corona-Krise massiv gesunken
Die Corona-Krise hat die Umsätze der Reiseanbieter in Deutschland im ersten Quartal einbrechen lassen.
Die Erlöse von Reisebüros, Veranstaltern und sonstigen Reservierungsdienstleistern schrumpften gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 23 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dies sei der stärkste Rückgang seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2008.
Die Tourismusbranche ist mit am härtesten von der Corona-Krise getroffen. Grenzschließungen ab Mitte März sowie die weltweite Reisewarnung der Bundesregierung brachten das Geschäft praktisch zum Erliegen. Seit Anfang der Woche sind Reisen in viele europäische Länder wieder möglich, zuvor hatte es bereits Lockerungen für Urlaub in Deutschland gegeben.
Ob dies der Branche Aufwind verleihen werde, hänge nicht zuletzt von der Reise- und Ausgabebereitschaft der Verbraucher ab, erklärte die Wiesbadener Behörde. Im Jahr 2018 hatte fast jeder fünfte Haushalt Ausgaben für eine Pauschalreise. Im Durchschnitt waren es rund 1000 Euro.
Update, 18. Juni, 7.56 Uhr: Brasilien vermeldet erneut mehr als 1200 Corona-Tote in 24 Stunden
Brasilien hat den zweiten Tag hintereinander mehr als 1200 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert. Wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte, starben 1269 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus in diesem Zeitraum.
Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten in Brasilien auf 46.510. Insgesamt rund 955.400 Menschen haben sich in dem größten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas nach den offiziellen Statistiken mit dem Coronavirus infiziert.
Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 mal so groß wie Deutschland.
Fast ein Drittel der zwischen Dienstagabend und Mittwochabend neu registrierten Todesfälle gab es mit an die 400 im Bundesstaat São Paulo. In dem mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Bundesstaat Brasiliens gab es bisher auch die meisten Toten insgesamt (11.521).
Der Staat Rio de Janeiro mit der gleichnamigen Stadt am Zuckerhut folgt mit 8138 Todesfällen.
Update, 18. Juni, 7.35 Uhr: Wegen Corona im Schlachthof doch keine Schule mehr im Kreis Gütersloh
Als Reaktion auf einen Corona-Ausbruch mit mehr als 650 Infizierten beim Fleischunternehmen Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind im Kreis Gütersloh ab diesem Donnerstag die Schulen und Kitas geschlossen. Bis zu den Sommerferien wird nur eine Notbetreuung angeboten.
Auf diese Weise hoffen Kreis und Landesregierung, die Gefahr einer Ausweitung des Virus einzudämmen. Bislang gehen die Behörden von einem "lokalen Ereignis" aus, das sich auf die Mitarbeiter des Schlachtbetriebs am Tönnies Hauptproduktionsstandort begrenzen lasse. Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) sprach deshalb von einer "Vorsichtsmaßnahme". Einen allgemeinen Lockdown wolle man nicht. Im ostwestfälischen Kreis Gütersloh leben rund 362.000 Menschen.
Am Mittwoch hatte Deutschlands Marktführer bei der Schlachtung von Schweinen einen deutlichen Anstieg von Infizierten-Zahlen unter den Beschäftigten vermeldet. Bis zum Abend war die Zahl der positiv auf das Corona-Virus getesteten Mitarbeiter auf 657 gestiegen, 326 negative Ergebnisse lagen ebenfalls vor.
Ein Großteil der Ergebnisse der vom Kreis veranlassten Testungen auf dem Gelände der Firma Tönnies liege damit vor. Landrat Adenauer hat Quarantäne für rund 7000 Menschen verfügt. Dazu zählen nach seinen Angaben die Beschäftigten auf dem Werksgelände, die Infizierten sowie ihre unmittelbaren Kontaktpersonen.
Das Unternehmen Tönnies geht bislang davon aus, dass von Heimaturlauben in Osteuropa zurückkehrende Beschäftigte das Virus mitgebracht haben könnten. Ein weiterer Faktor für die Verbreitung seien die kalten Temperaturen in den Zerlegebereichen.
Reaktionen von Kritikern der Fleischbranche kamen prompt: Der Fraktionsvorsitzende der Grünen Anton Hofreiter nannte die Zustände unhaltbar: "Die Gesundheit der Beschäftigten wird für die Profite der Fleischbarone aufs Spiel gesetzt." Auch für die SPD sei nach dem massiven Ausbruch erneut in der Fleischindustrie klar, betonte die Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Katja Mast: "Geschäftsmodell und Infektionsgeschehen hängen zusammen", sagte sie.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag): "Das Hygienekonzept muss komplett versagt haben."
Update, 18. Juni, 7.24 Uhr: 580 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 580 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 187 764 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 18.6., 0.00 Uhr).
8856 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 26 im Vergleich zum Vortag. Etwa 174 100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, sank nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 17.6., 0.00 Uhr, unter die kritische Marke von 1,0 auf 0,86. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,0 gelegen.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 17.6., 0.00 Uhr, bei 0,89 (Vortag: 0,86).
Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 18. Juni, 7.20 Uhr: Peking meldet 21 weitere Infizierte nach Ausbruch auf Großmarkt
Infolge der neuen Corona-Welle in Peking haben sich 21 weitere Menschen in der Stadt mit dem Virus infiziert. Seit dem Ausbruch auf einem Pekinger Großmarkt vor eine Woche wurden damit 158 Infektionen in der chinesischen Hauptstadt gemeldet.
Das geht aus Zahlen der staatlichen Gesundheitskommission vom Donnerstag hervor. Die Zahl der neuen Infektionen fiel damit niedriger aus als am Vortag, als noch 31 Fälle gemeldet wurden.
Dennoch blieb die zweithöchste Sicherheitsstufe in Kraft. Reisen sind nur möglich, wenn vorher ein Corona-Test abgelegt wird. Wer in Risikogebieten lebt, darf Peking überhaupt nicht mehr verlassen. Auch sind einige Wohngebiete abgeriegelt. Schulen und Kindergärten wurden geschlossen.
Landesweit meldete China am Donnerstag insgesamt 28 neue Infektionen. So gab es drei weitere lokale Fälle in der an Peking angrenzenden Provinz Hebei, sowie in der Nachbarstadt Tianjin. Vier "importiert" Infektionen wurden bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen.
Update, 18. Juni, 7.05 Uhr: 40.300 ausländische Erntehelfer mit Sonderregelung eingereist
Mit der Sonderregelung für die Landwirtschaft wegen der Corona-Krise sind im Frühjahr insgesamt 40.300 Saisonkräfte aus dem Ausland nach Deutschland gekommen. Das teilte der Bauernverband nach Daten der Bundespolizei mit.
Damit wurde das mögliche Kontingent von bis zu 80.000 ausländischen Erntehelfern zur Hälfte ausgeschöpft. Einreisen angemeldet hatten demnach 2300 Landwirtschaftsbetriebe.
Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Sonderregelung sei wegen der geschlossenen Grenzen extrem wichtig für die Betriebe gewesen. Nur so hätten sie weiter der Verpflichtung nachkommen können, die Bevölkerung mit heimischen Nahrungsmitteln zu versorgen. Angesichts drohender Engpässe hatte die Bundesregierung die begrenzte Einreise von Saisonkräften nur per Flugzeug erlaubt. Damit verbunden waren strenge Vorgaben zum Gesundheitsschutz.
Die Sonderregelung für April und Mai wurde einmal verlängert und lief am vergangenen Montag aus. Seit Dienstag können Erntehelfer aus EU-Ländern auch wieder auf dem Landweg und "ohne die bisherigen Beschränkungen" einreisen, wie ein Konzept von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) festlegt.
Die neuen Regelungen gelten nun bis Jahresende und schreiben weiterhin Corona-Schutzvorgaben vor.
Update, 18. Juni, 6.55 Uhr: Neuseeland mit schwerstem Konjunktureinbruch seit Jahrzehnten
Neuseeland muss wegen der Corona-Krise den schwersten Konjunktureinbruch seit rund drei Jahrzehnten verkraften. Wie die Regierung am Donnerstag bekanntgab, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 1,6 Prozent zum Vorquartal.
Das ist der erste Rückgang seit Dezember 2010 und zugleich der höchste zum Vorquartal seit März 1991, als Neuseelands Wirtschaftsleistung um 2,4 Prozent gesunken war. Die Regierung führte den Konjunktureinbruch auf die Auswirkungen der Reise- und Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie zurück.
Die Regierung warnte jedoch, dass sich in den BIP-Zahlen lediglich erst ein Teil des am Ende über das ganze Land verhängten Lockdowns widerspiegele. Die wirtschaftlichen Aktivitäten im Land seien drastisch zurückgegangen, sobald die Grenzen des Landes am 19. März geschlossen worden seien, hieß es.
Sämtliche nicht zum Leben zwingend notwendigen Geschäftsaktivitäten kamen dann am 24. März zum Erliegen. Daher würden die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Wirtschaft erst in den Daten zum zweiten Quartal voll zum Tragen kommen.
Update, 18. Juni, 6.30 Uhr: "Tatort"-Team darf wieder drehen!
Mit zehn Wochen Verspätung wegen des Drehverbots in der Corona-Krise kann das neue "Tatort"-Ermittler-Duo aus dem Saarland nun den zweiten Fall in Angriff nehmen. Wie der SR auf Anfrage bestätigte, starten am Mittwoch (24. Juni) die Dreharbeiten, die ursprünglich im April beginnen sollten.
Nach dem Quoten-Erfolg zu Ostern mit 10,5 Millionen Zuschauern werden die beiden Kommissare Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer) dann den Mörder der 18-jährigen Jessi suchen. Arbeitstitel: "Der Herr des Waldes". Viele Ermittlungen werden daher im Freien stattfinden - zur Erleichterung von Regisseur Christian Theede.
"In diesen Corona-Zeiten kommt uns das natürlich zupass", sagte er. Denn auch am Set gelten strenge Hygienebestimmungen wie das Tragen von Mundschutz und Einhalten von Abständen - mit Ausnahme für die Schauspieler vor laufender Kamera.
Auch mehrere andere "Tatort"-Teams mussten die Dreharbeiten in den letzten drei Monaten abbrechen beziehungsweise verschieben - unter anderem litten auch der SWR-"Tatort"-Fall "Hetzjagd" oder auch die Drehs für Dortmund, Münster und Köln.
Derzeit ist noch offen, ob alle Sendeanstalten nach dem wochenlangen Drehverbot ihre Sonntagskrimis rechtzeitig fertigstellen können oder ob es im nächsten Jahr deshalb mehr Wiederholungen geben wird. "Die Planung für die Sonntagskrimi-Erstsendungen nach der Sommerpause wird ständig an die aktuellen Gegebenheiten angepasst", teilte Lars Jacob, Sprecher aus der ARD-Programmdirektion in München, mit.
Im Augenblick sei noch nicht absehbar, "ob es zu coronabedingten Ausfällen kommen wird und wie diese zu kompensieren wären".
Update, 18. Juni, 6.16 Uhr: US-Medien: Broncos-Verteidiger Jackson mit Coronavirus infiziert
NFL-Verteidiger Kareem Jackson von den Denver Broncos hat sich laut US-Medienberichten mit dem Coronavirus infiziert.
Das bestätigte Jackson dem lokalen TV-Sender KUSA-TV in Denver, wie aus den Berichten vom Mittwoch (Ortszeit) hervorgeht. Jackson und zahlreiche weitere Football-Spieler der Broncos hatten Anfang Juni an einer Demonstration teilgenommen. Den Berichten zufolge wird aber davon ausgegangen, dass sich der 32-Jährige erst vor wenigen Tagen angesteckt hat.
Jackson ist der vierte namentlich bekannte Football-Profi aus der NFL, der mit dem Coronavirus infiziert ist. Erst am Montag war die Infektion von Runningback Ezekiel Elliott von den Dallas Cowboys bekannt geworden. Weitere Cowboys sowie Spieler der Houston Texans sollen zudem infiziert sein, die Namen sind aber nicht bekannt.
Die Trainingsgelände der NFL-Teams sind derzeit noch für Profis gesperrt. Nur Mitarbeiter und Trainer dürfen die Einrichtungen nutzen. Eine Ausnahme gibt es nur für Spieler, die medizinisch behandelt werden müssen oder in Reha sind. Die Saison soll im September beginnen.
Update, 18. Juni, 6.08 Uhr: Präsident von Honduras nach Covid-19-Diagnose im Krankenhaus
Der an Covid-19 erkrankte honduranische Präsident Juan Orlando Hernández ist mit einer Lungenentzündung in einem Krankenhaus aufgenommen worden.
Der Staats- und Regierungschef werde dort intravenös behandelt, erklärte ein Sprecher der Risiko-Management-Behörde des mittelamerikanischen Landes am Mittwoch vor Journalisten. Es gehe Hernández aber gut.
Der 51-jährige Präsident hatte nur wenige Stunden zuvor, am Dienstagabend (Ortszeit), bekanntgegeben, dass er an Covid-19 erkrankt war. Er habe allerdings nur leichte Symptome der Lungenkrankheit und werde all seine Aufgaben aus der Isolation heraus weiter wahrnehmen. Auch seine Ehefrau Ana García de Hernández und zwei seiner Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, hatte er gesagt. Die First Lady habe keine Symptome.
"Wegen meiner Arbeit habe ich nicht zu hundert Prozent zu Hause bleiben können", betonte Hernández. Er reiht sich in eine kleine Gruppe von Staats- oder Regierungschefs ein, die sich bisher während der globalen Pandemie mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt haben.
Prominentestes Beispiel ist der britische Premierminister Boris Johnson, der im April eine Woche im Krankenhaus verbringen musste, drei Tage davon auf der Intensivstation.
In Honduras, das rund zehn Millionen Einwohner hat, wurden bislang fast 10.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 330 Todesfälle offiziell registriert. Seit Mitte März gelten dort strenge Ausgangsbeschränkungen - die Menschen dürfen nur an bestimmten Wochentagen, abhängig von der letzten Ziffer ihrer Ausweisnummer, ihre Häuser verlassen. Am 8. Juni begann allerdings eine vorsichtige Wiederöffnung der Wirtschaft.
Der konservative Hernández, der 2018 seine zweite Amtszeit antrat, ist in Honduras umstritten. Ihm werden Wahlfälschung und Korruption vorgeworfen. Sein Bruder wurde vergangenes Jahr vor Gericht in den USA wegen großangelegten Drogenhandels schuldig gesprochen.
Prominente Oppositionspolitiker warfen Hernández nun vor, seine Covid-19-Erkrankung sei eine Lüge.
Update, 17. Juni, 22.04 Uhr: Berliner Arzt: Corona-Ausbruch in Neukölln kein Risiko für Restbevölkerung
Der Corona-Ausbruch in Berliner Wohnblöcken stellt aus Sicht eines Berliner Amtsarztes eher kein Risiko für die Restbevölkerung dar. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein berlinweites Problem entstehe, sei "nicht besonders groß", sagte der Leiter des Gesundheitsamts Reinickendorf, Patrick Larscheid, im RBB-Inforadio.
Er stellte einen Zusammenhang zu den aktuellen Ausbrüchen in Deutschlands größten Schlachtbetrieb "Tönnies" in NRW her: Die Betroffenen hier wie dort lebten so abgeschottet, dass das Virus wohl nicht überschwappe. Die Gruppen seien arme, zum großen Teil auch bildungsferne Menschen, die schwer zu schützen seien, meinte der Amtsarzt.
Die neue Corona-Warn-App, die beim Nachverfolgen der Kontakte helfen soll, wertete Larscheid in Anbetracht des akuten Falls als "Spielzeug für die digitale Oberschicht". Bei Gruppen wie den nun Betroffenen könne man sich davon keine Vorteile erhoffen.
Abgesehen von den lokalen Ausbrüchen entwickelt sich das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Update, 17. Juni, 21.36 Uhr: Portugal jubelt über Champions League: "Lohn für Corona-Kampf"
Die Vergabe des Blitzturniers der Champions League an Lissabon hat in Portugal viel Jubel ausgelöst. "Unserem Land wird wieder einmal die Anerkennung der Sportwelt zuteil", schrieb die sozialistische Regierung am Mittwochabend auf Twitter. Das sei "nur wegen des außergewöhnlichen Verhaltens der Portugiesen" im Kampf in der Corona-Krise möglich gewesen.
In die gleiche Kerbe schlug der Chef des nationalen Fußball-Verbandes FPF, Fernando Gomes. Der "kompromisslose Kampf der Portugiesen" gegen Covid-19 sei der Grund dafür, dass das Land nun ein "Event von unermesslichem Wert" werde ausrichten dürfen. "Die Spiele werden von Hunderten Millionen Menschen verfolgt werden. Dadurch wird das gute Bild, das Portugal in einer besonders schwierigen und herausfordernden Zeit in der ganzen Welt abgegeben hat, untermauert und gestärkt werden", jubelte Gomes.
Das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA hatte am Mittwoch entschieden, dass die ausstehenden Spiele der Königsklasse ab dem Viertelfinale zwischen dem 12. und dem 23. August in Lissabon stattfinden. Für die Europa League wurde Deutschland mit Köln als Finalort, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg zum Ausrichter bestimmt.
Update, 17. Juni, 21.17 Uhr: Laschet: Großpartys und Ischgl-Feten gehen auf absehbare Zeit nicht
Ausnahmen vom Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober müssen nach den Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) von Fall zu Fall entschieden werden.
Laschet sagte am Mittwoch nach einem Treffen der Länderregierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie: "Was sicher auf absehbare Zeit nicht geht, sind Großpartys, sind Ischgl-Ereignisse oder etwas Ähnliches, wo Alkohol und Enge miteinander verbunden sind."
Aber etwa Konzertveranstaltungen, wo man wisse, wer teilnehme, wie die Abstände untereinander seien - "über sowas wird man nachdenken können. Und das liegt dann an jedem Gesundheitsamt zu beurteilen, sind die Konzepte so, dass man so etwas genehmigen kann", argumentierte der CDU-Vize und Bewerber um den Parteivorsitz.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) unterstrich, mit dem ersten persönlichen Treffen der Politiker bei der Kanzlerin werde deutlich, dass man in eine Normalisierung gehe. "Das heißt aber nicht, dass damit das Virus ungefährlich geworden wäre. Es heißt auch nicht, dass das Virus nicht mehr da wäre."
Er fügte hinzu: "Das Virus darf nicht am Ende darüber bestimmen, wie wir leben. Sondern wir müssen bestimmen, wie wir das Virus eindämmen und zurückdrängen und keine weitere Infektionsrate auf uns zu rasen lassen. Also nicht leichtfertig werden, aber nicht ständig mit Angst arbeiten. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Vernunft ist ein guter Ratgeber."
Update, 17. Juni, 20.26 Uhr: Insolvente Fluggesellschaft Latam stellt Betrieb in Argentinien ein
Die insolvente Fluglinie Latam stellt den Betrieb in Argentinien ein. Künftig werde die Airline keine Inlandsflüge in dem südamerikanischen Land mehr anbieten, teilte das chilenische Unternehmen am Mittwoch mit. Die internationalen Flüge würden von Tochtergesellschaften aus anderen Ländern übernommen. Den rund 1700 Mitarbeitern droht die Entlassung.
Latam ist die größte Fluggesellschaft Lateinamerikas. Im vergangenen Jahr beförderte sie rund 74 Millionen Passagiere. Wegen des starken Umsatzrückgangs aufgrund der weitreichenenden Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatte die Unternehmensgruppe Latam zuletzt Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Die argentinische Tochtergesellschaft war allerdings nicht Teil des Antrags.
In Argentinien bot die Airline zuletzt Flüge zu zwölf Zielen im Inland und vier Städten im Ausland an. Im vergangenen Jahr beförderte Latam in Argentinien 3,1 Millionen Fluggäste und durchschnittlich 560 Tonnen Fracht pro Woche. Allerdings war Argentinien für Latam bereits vor der Corona-Krise ein schwieriger Markt. Vor allem der Wettbewerb mit der staatlich subventionierten Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas machte dem Unternehmen zu schaffen.
Update, 17. Juni, 20.20 Uhr: Nato will Plan für mögliche zweite Corona-Welle beschließen
Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten wollen an morgigen Donnerstag in einer Videokonferenz die Vorbereitungen des Bündnisses für eine mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie vorantreiben.
Nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg ist für den Fall der Fälle ein eigener Operationsplan erarbeitet worden. Zudem soll ein Vorrat an medizinischer Ausrüstung aufgebaut und ein Krisenfonds eingerichtet werden. Es gehe darum, dass die Nato vorbereitet sei, sagte Stoltenberg am Mittwochabend.
Update, 17. Juni, 20.03 Uhr: R-Wert in Berlin springt auf Rot - fast 7500 Corona-Fälle
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Berlin ist um 73 auf 7474 gestiegen. Zugleich ist einer von drei Indikatoren der Berliner Corona-Ampel von Gelb auf Rot gesprungen, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Mittwoch mitteilte.
Der R-Wert, der die Dynamik des Infektionsgeschehens beschreibt, lag demnach bei 1,23. Das war zwar niedriger als der Wert 1,49 am Dienstag - die Ampel wechselt aber auf Rot, wenn die Reproduktionszahl das dritte Mal in Folge bei 1,2 oder höher liegt. Der 7-Tages-R-Wert liegt den Angaben zufolge bei 1,06, am Vortag war es noch 1,24.
Die Zahl der Neuinfektionen pro Woche lag dagegen mit unverändert 8,78 weiter im grünen Bereich, ebenso der Anteil der Plätze, die auf Intensivstationen für Covid-19-Patienten benötigt werden (3,6 Prozent). Nach der dreiteiligen Berliner Corona-Ampel müssen erst Maßnahmen erörtert und vorbereitet werden, wenn zwei der drei Indikatoren gelb sind. Stehen zwei von drei Indikatoren auf Rot, sollen Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen umgesetzt werden.
6778 Menschen in Berlin gelten bereits als von Covid-19 genesen. Im Vergleich zum Vortag ist ein neuer Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus verzeichnet worden, 210 Erkrankte sind demnach gestorben. 151 Infizierte werden in Berlin im Krankenhaus behandelt, zehn mehr als am Vortag. 46 davon werden intensivmedizinisch betreut.
Update, 17. Juni, 19.22 Uhr: Israel weitet Lockerungen trotz Corona-Neuanstiegs aus
Ungeachtet eines deutlichen Neuanstiegs von Corona-Infektionen hat die israelische Regierung am Mittwoch weitere Lockungen beschlossen. Der Zugverkehr solle in der kommenden Woche wieder aufgenommen werden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Nach Medienberichten ist auch die Wiederöffnung von Kultureinrichtungen geplant.
Transportministerin Miri Regev erklärte, die Wiederaufnahme des Zugverkehrs sei wichtig für die Öffnung der Wirtschaft. "Wenn die Züge nicht fahren, sehen wir überfüllte Busse", sagte Regev. Mit Einsatz der Züge könne man die Passagiere dagegen besser verteilen. Die Fahrkarten müssen laut der Vorschriften im Voraus bestellt werden und es dürfen nicht mehr als 500 Passagiere in einem Zug fahren.
Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, der Verlauf der Pandemie in dem kleinen Mittelmeerland war bisher relativ glimpflich. Nun ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus jedoch so stark gestiegen wie seit knapp zwei Monaten nicht mehr. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 299 neue Fälle registriert.
Nach Medienberichten sollen in einem Teil des Tel Aviver Vororts Jaffa, der Beduinenstadt Rahat in der Negev-Wüste sowie Arara spezielle Beschränkungen umgesetzt werden. Dort sollten wegen einer starken Ausbreitung des Coronavirus Bewegungs- und Versammlungsbeschränkungen verhängt und Schulen geschlossen werden, hieß es.
Update, 17. Juni, 19.06 Uhr: Aktuelle Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie
Bund und Länder haben sich am Mittwoch auf weitere Regeln zum Umgang mit der Corona-Pandemie verständigt. Hier die wesentlichen Beschlüsse in Kurzform:
- Bund und Länder halten an den bisherigen Regeln zu Mindestabstand und Hygienemaßnahmen vorerst fest: 1,5 Meter Abstand, verstärkte Hygiene, Masken in bestimmten öffentlichen Bereichen, Kontaktbeschränkungen.
- Bürgerinnen und Bürger sind angehalten, ihre Kontakte zu anderen Personen möglichst gering zu halten.
- Bei höherem Infektionsgeschehen können weitergehende Kontaktbeschränkungen erlassen werden, bei niedrigerem Infektionsgeschehen kann das Abstandsgebot bei Zusammenkünften sicher bekannter Personen auch unterschritten werden.
- Die Länder streben an, spätestens nach den Sommerferien in den schulischen Regelbetrieb zurückzukehren und zeitnah auch zu einem möglichst vollständigen Regelbetrieb der Kinderbetreuungsangebote.
- Die Kapazitäten für gezielte Testungen vor allem in Einrichtungen mit besonders anfälligen Personengruppen sollen ausgebaut werden.
- Großveranstaltungen wie Volks- und Straßenfeste oder Kirmesveranstaltungen bleiben wegen der Corona-Pandemie noch bis mindestens Ende Oktober verboten - mit Ausnahmen. Bisher galt als zeitliche Grenze der 31. August.
- Inzwischen ist unter anderem der touristische Reisebusverkehr in den meisten Ländern wieder erlaubt. Die Länder gewährleisten geeignete Standards für einen optimalen Gesundheitsschutz der Reisenden und des Personals.
Update, 17. Juni, 19 Uhr: Zalando: Geschäft läuft besser als erwartet
Der Internet-Modehändler Zalando rechnet mitten in der Corona-Krise mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und operativem Gewinn. Anleger reagierten hoch erfreut: Der Kurs der Zalando-Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um sechs Prozent zu.
Die tatsächliche Entwicklung zu Ende gehenden im zweiten Quartal liege "deutlich" über den mittleren Erwartungen von Analysten, teilte das im MDax gelistete Unternehmen am Mittwochabend in Berlin mit. Ein Grund für die Steigerungen sei ein verändertes Einkaufsverhalten der Kunden.
Update, 17. Juni, 18.54 Uhr: Verdacht auf Corona: Russischer Fußballverein muss in Quarantäne
Kurz vor der Wiederaufnahme von Russlands Premier League muss die komplette Mannschaft des Fußballvereins FC Rostow in eine zweiwöchige Quarantäne. Bei sechs Spielern bestehe der Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion, teilte der Club am Mittwoch mit. Die Tests seien von "der Norm abgewichen".
Die betroffenen Fußballer sind den Angaben nach vom Rest des Teams abgeschirmt worden. Priorität habe die Gesundheit der Spieler und Mitarbeiter.
Der Tabellenvierte sollte am Freitagabend gegen die Mannschaft aus Sotschi am Schwarzen Meer spielen. Dies wäre die zweite Begegnung am ersten Spieltag nach gut dreimonatiger Zwangspause im russischen Fußball gewesen. Der Rostower Fußballverein muss nun mindestens zwei Spiele aussetzen.
Russland zählt laut offizieller Statistik mittlerweile über 553.000 Corona-Infektionen, mehr als 7000 Menschen starben daran.
Update, 17. Juni, 18.48 Uhr: Söder: Bund und Länder tragen Corona-Regeln gemeinsam
Nach viel Streit sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Bund und Länder im Kampf gegen die Corona-Krise nun auf einem gemeinsamen, guten Kurs. Die Grundregeln und die Grundphilosophie würden von allen mitgetragen, sagte Söder am Mittwoch nach einer Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin in Berlin.
Er sprach von einem guten, gemeinschaftlichen Ergebnis. Die Konferenz sei auch von der Stimmung her konzentrierter und harmonischer gewesen als die vergangenen.
Söder betonte aber auch, Bund und Länder hätten in den vergangenen Monaten die richtigen Weichenstellungen im Kampf gegen das Coronavirus getroffen und damit wohl Zehntausende Leben gerettet. Es gebe aber nun keinen Anlass, leichtfertig zu sein und die Erfolge zu verspielen. "Erleichterung ja, aber mit Umsicht und Köpfchen", betonte er. Abstandhalten, Hygiene und Masken seien ganz entscheidend.
Update, 17. Juni, 18.43 Uhr: Weitere positive Corona-Tests bei Tönnies: 657 Infizierte
Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Mitarbeiter beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist auf 657 gestiegen. Insgesamt lagen am Mittwochabend 983 Testergebnisse vor, davon 326 negativ, wie ein Sprecher des Kreises Gütersloh mitteilte. Dies sei nur ein Zwischenstand. Nach Angaben des Landrats Sven-Georg Adenauer (CDU) hatte der Kreis insgesamt 1050 Coronavirus-Tests für Beschäftigte der Firma Tönnies veranlasst.
Am Mittwoch war der sprunghafte Anstieg der Infektionszahlen beim Hauptproduktionsbetrieb von Deutschlands Marktführer bei der Schweineschlachtung bekanntgeworden. Rund 7000 Menschen sind den Angaben des Kreises zufolge in Quarantäne. Um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen wurde die Schließung von Schulen und Kitas im gesamten Kreis verfügt.
Update, 17. Juni, 18.34 Uhr: Länder billigen geplantes Konjunkturpaket
Bund und Länder sind sich über das von Union und SPD erarbeitete Konjunkturpaket zum Anschub der Wirtschaft nach der Corona-Krise einig geworden. Die Länder hätten die gemeinsamen Maßnahmen gebilligt, sagte Angela Merkel (CDU) am Mittwoch nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten in Berlin. Sie sei daher optimistisch für die anstehende Sitzung im Bundesrat.
Union und SPD hatten sich im Koalitionsausschuss auf ein Konjunkturpaket im Umfang von 130 Milliarden Euro verständigt. Es soll die Bürger wieder in Konsumlaune bringen und dadurch in den kommenden Monaten zur Erholung der Wirtschaft beitragen.
Update, 17. Juni, 18.14 Uhr: Mindestabstand und Hygieneregeln sollen vorerst weiter gelten
Bund und Länder halten vorerst an den bisherigen Regeln zu Mindestabstand und Hygienemaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie fest.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Mittwoch nach einem Treffen mit den Ministerpräsidenten, der Mindestabstand von 1,5 Metern, verstärkte Hygiene-Maßnahmen sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen in bestimmten öffentlichen Bereichen hätten sich bewährt, ebenso die Kontaktbeschränkungen. Das alles soll fortgeführt werden.
Merkel erläuterte, dies seien die "Basis-Maßnahmen" zum gegenseitigen Schutz. Solange es kein Medikament und keinen Impfstoff gebe, müsse man mit der Pandemie leben.
Das Infektionsgeschehen sei im Großen und Ganzen auf einer beständigen Ebene kleiner Zahlen. Gerade dort, wo Abstandsregeln systematisch nicht eingehalten werden könnten, gebe es aber Ausbrüche. Diese seien aber momentan verfolgbar.
Merkel verwies auch auf die vom Bund ermöglichte Ausweitung von Tests auf das Coronavirus und die am Dienstag gestartete Corona-Warn-App. Die Bundeskanzlerin dankte allen, die die App bereits auf ihr Handy geladen haben.
Update, 17. Juni, 18.02 Uhr: Schulen sollen nach Sommerferien wieder komplett öffnen können
Die Schulen sollen spätestens nach den Sommerferien in allen Ländern in den Regelbetrieb zurückkehren. Dies gelte, falls sich die Infektionslage in der Corona-Krise weiterhin gleichbleibend gut entwickle. Das beschlossen Bund und Länder bei einem Treffen am Mittwoch in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr
Update, 17. Juni, 17.59 Uhr: Großveranstaltungen werden mit Ausnahmen bis Ende Oktober verboten
Die Bundesländer wollen Großveranstaltungen grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten. Dies gelte für solche Veranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregeln nicht möglich sei. Das beschlossen Bund und Länder am Mittwoch in Berlin, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.
Update, 17. Juni, 17.52 Uhr: Südzucker verdient während Corona-Krise mehr und bestätigt Prognose
Der Zuckerproduzent Südzucker hat im ersten Quartal auch dank der Corona-Krise operativ mehr verdient. Das Ergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 47 auf 61 Millionen Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Mannheim mitteilte.
Dabei lief es vor allem in den Sparten Zucker und Spezialitäten gut, zu letzterer gehört auch das Geschäft mit Tiefkühlpizza, deren Nachfrage mit der Corona-Krise laut dem Konzern stark gestiegen war. Der Konzernumsatz stagnierte im ersten Quartal nahezu bei rund 1,67 Milliarden Euro.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Das Management erwartet für das Geschäftsjahr einen Umsatz von 6,9 bis 7,2 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis soll zwischen 300 bis 400 Millionen Euro liegen. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie verweist der Konzern aber auch auf die damit verbundene hohe Volatilität in allen Segmenten.
Update, 17. Juni, 17.31 Uhr: Über sieben Millionen Downloads der Corona-Warn-App
Die Corona-Warn-App des Bundes stößt bei den Menschen in Deutschland auf eine überraschend hohe Resonanz. Seit ihrem Start am Dienstagmorgen wurde sie über sieben Millionen Mal heruntergeladen und installiert, teilte Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) am Mittwochnachmittag auf Twitter mit.
In den ersten 24 Stunden hatten nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über 6,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer die App in Betrieb genommen.
Um viele Menschen in Deutschland, die noch über ein älteres Smartphone verfügen, nicht von der Verwendung der App auszuschließen, will die Bundesregierung bei Apple und Google erreichen, dass die Mindestvoraussetzungen heruntergeschraubt werden. Die App setzt auf Programmschnittstellen, die Apple nur in seinem aktuellen iPhone-Betriebssystem iOS 13.5 bereitstellt. Das läuft aber nicht auf älteren Geräten wie dem iPhone 6, 5S oder 5.
Auch etliche ältere Android-Smartphones verfügen nicht über die notwendigen Google Play Services, mit denen der US-Konzern die Programmschnittstellen bereitstellt. Experten schätzen, dass zwischen zehn und 20 Prozent aller im Einsatz befindlichen Smartphones in Deutschland nicht die Mindestvoraussetzungen erfüllen.
"Die Bundesregierung steht im Austausch mit Apple und Google, um über eine Lösung zu sprechen", teilte das Robert Koch-Institut mit.
Update, 17. Juni, 17.19 Uhr: Über 37.000 neue Corona-Fälle in Brasilien binnen 24 Stunden
Im schwer von der Corona-Pandemie getroffenen Brasilien hat die Zahl bestätigter Neuinfektionen mit fast 37.300 binnen 24 Stunden einen neuen Tageshöchststand markiert.
Mit 1338 zwischen Montagabend und Dienstagabend erfassten Toten in Zusammenhang mit Covid-19 erreichte die Opferzahl zudem den zweithöchsten Wert seit Ausbruch der Pandemie, wie das Portal "G1" auf Grundlage von Daten des brasilianischen Gesundheitsministeriums am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete. Demnach starben bisher 45 456 Menschen, mehr als 928 800 wurden positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet.
Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Lateinamerikas bevölkerungsreichstes Land erlebte in den vergangenen zwei Wochen einen rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen, nur die USA haben weltweit noch höhere Zahlen an Infizierten und Toten. Dennoch werden in Brasilien vielerorts Maßnahmen gelockert, Geschäfte und Strände sind inzwischen wieder geöffnet.
Präsident Jair Bolsonaro hatte die vom Virus ausgelöste Krankheit Covid-19 zu Beginn der Pandemie als "kleine Grippe" verharmlost und damit für Verwirrung und Chaos gesorgt.
Mehr als ein Viertel der bis Dienstagabend neu registrierten Todesfälle gab es mit 365 im Bundesstaat São Paulo. Der Staat Rio de Janeiro mit der gleichnamigen Stadt am Zuckerhut folgt mit 239 neuen Todesfällen. In beiden Staaten gab es bisher auch die meisten Toten.
Update, 17. Juni, 17.16 Uhr: Serena Williams sagt Teilnahme an US Open zu
Die 23-malige Grand-Slam-Turniersiegerin Serena Williams hat ihre Teilnahme an den US Open in diesem Jahr zugesagt. Sie könne es kaum erwarten, nach New York zurückzukehren, sagte die 38 Jahre alte Amerikanerin am Mittwoch in einem Video, das während der Pressekonferenz des US-Tennisverbandes USTA eingespielt wurde.
Serena Williams hat das Grand-Slam-Turnier sechsmal gewonnen und stand in den beiden vergangenen Jahren jeweils im Endspiel. Zuvor hatte die USTA Details zur Durchführung der diesjährigen US Open bekanntgegeben. Das Turnier soll trotz der Coronavirus-Pandemie vom 31. August bis zum 13. September in New York ausgetragen werden.
Update, 17. Juni, 17.05 Uhr: Kleiner Teil des Corona-Kinderbonus fließt für Kinder im Ausland
Ein kleiner Teil des geplanten Kinderbonus' wegen der Corona-Krise fließt auch für Kinder, die nicht in Deutschland leben. Von den rund 5,5 Milliarden Euro Hilfsgeldern gingen rund 90 Millionen an EU-Bürger, deren Kinder im Ausland wohnten, teilte das Finanzministerium auf eine Frage der AfD-Fraktion im Bundestag mit. Das sind weniger als zwei Prozent.
Der Kinderbonus von 300 Euro pro Kind soll in zwei Raten mit dem Kindergeld ausgezahlt werden. Kindergeldberechtigt sind grundsätzlich auch in Deutschland lebende EU-Bürger mit Kindern im EU-Ausland.
Steigende Kindergeld-Zahlungen ins Ausland sorgen seit einiger Zeit für Debatten. AfD-Fraktionsvize Sebastian Münzenmaier erklärte, dass nun auch Teile des Bonus ins Ausland fließen sollten, sei den Steuerzahlern vor dem Hintergrund der Rekord-Neuverschuldung nicht vermittelbar.
Update, 17. Juni, 17.02 Uhr: Schweden lockert Reisebeschränkungen für zehn europäische Länder
Schweden rät seinen Bürgern nicht länger von Reisen in eine Reihe von europäischen Ländern ab. Ab dem 30. Juni sei es wieder möglich, in zehn Staaten Europas zu reisen, sagte Außenministerin Ann Linde am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Stockholm.
Deutschland sowie Schwedens Nachbarn Dänemark, Norwegen und Finnland gehören nicht dazu, dafür aber die Urlaubsländer Spanien, Italien und Griechenland sowie Belgien, Frankreich, Island, Kroatien, Luxemburg, Portugal und die Schweiz. Die Maßnahme werde zurückgefahren, weil diese Länder ihre Grenzen für Reisende aus Schweden und dem Rest der EU geöffnet hätten, sagte Linde.
Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie hatte die schwedische Regierung ihren Bürgern von nicht zwingend notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten. Für die weiteren Länder der EU und des Schengenraums gelte dies wie bisher bis vorläufig zum 15. Juli, für alle Länder außerhalb der Europäischen Union bis Ende August.
Update, 17. Juni, 16.57 Uhr: Auslieferung von Schweizer Masken stockt wegen Zertifizierung
Atemschutzmasken "made in Switzerland" sind zwar in der Produktion, aber die Auslieferung ist blockiert. Es fehlt das Zertifikat einer Prüfstelle, und die gibt es nicht in der Schweiz. Der Hersteller Flawa hat sich an das deutsche Prüfinstitut Tüv Nord gewandt. "Die Zeitspanne, bis die Zertifizierung vorliegt, hängt von der Auslastung des Prüfinstituts Tüv Nord in Deutschland ab", sagte Firmensprecher Alfredo Schilirò am Mittwoch.
Beim Tüv Nord hieß es dagegen, das Auftragsvolumen sei zwar groß, man arbeite aber im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. "Dadurch können wir die beauftragten Laborprüfungen innerhalb weniger Tage durchführen", sagte Sprecherin Franziska Nieke. Vielmehr ist nach ihren Angaben die Firma am Zug, es fehlten noch Unterlagen.
"Nach Erhalt aller Unterlagen und der Masken dauert es etwa zwei Wochen bis zur Zertifikatsausstellung", sagte sie. Nach den Laborarbeiten müssten noch die Prüfberichte erstellt werden. Schilirò betonte am Nachmittag, die Auftragsbestätigung von Tüv Nord sei bei Flawa am Mittwoch eingegangen - insofern müssten alle Unterlagen vorliegen. Tüv Nord war für eine Bestätigung zunächst nicht zu erreichen.
Update, 17. Juni, 16.48 Uhr: Durch Tönnies-Schließung fehlen 20 Prozent Fleischprodukte
Durch die Schließung des Schlachtbetriebs bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wegen des Corona-Ausbruchs fehlen nach Angaben des Gütersloher Landrats 20 Prozent der Fleischprodukte auf dem deutschen Markt. Das sei kein Grund für Hamsterkäufe, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Mittwoch.
Auch die Schweinezüchter seien durch den Stopp des Schlachtbetriebs vor Probleme gestellt, weil ihre Schweine so gezüchtet werden, dass sie zu einem bestimmten Termin schlachtreif seien. Die Tönnies-Gruppe bemüht sich nach eigenen Angaben, an anderen Standorten die Produktion zu steigern, um die Ausfälle zu kompensieren.
Update, 17. Juni, 16.36 Uhr: Nach Corona-Pause: Drehstart zur 34. Staffel der Serie "Großstadtrevier"
Nach sechs Wochen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie haben am Dienstag in Hamburg die Dreharbeiten zur 34. Staffel der ARD-Serie "Großstadtrevier" begonnen.
Alle Beteiligten seien sehr froh, dass unter strengen Auflagen wieder gedreht werden könne, sagte die geschäftsführende Produzentin des NDR, Diana Schule-Kellinghaus, am Mittwoch. Nach fast einem Jahr Pause kehrt auch die fröhlich-forsche Ermittlerin Nina Sieveking, gespielt von Wanda Perdelwitz, ins "Großstadtrevier" zurück.
Das "Großstadtrevier" läuft montags um 18.50 Uhr im Ersten. Die letzte Folge mit dem am 30. Dezember gestorbenen Schauspieler Jan Fedder in der Rolle des Kiez-Kenners Dirk Matthies lief am 23. März. Mehr dazu lest ihr >>> hier.
Update, 17. Juni, 16.33 Uhr: Höchststand an Corona-Neuinfektionen in Saudi-Arabien
Mit fast 5000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages hat Saudi-Arabien einen neuen Höchststand an Neuerkrankungen verzeichnet. Fast die Hälfte der 4919 Fälle habe es in der Hauptstadt Riad gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.
Saudi-Arabien ist in der arabischen Welt am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen. Insgesamt infizierten sich in dem Königreich mehr als 141.000 Menschen mit dem Virus, mehr als 1000 Menschen starben.
Update, 17. Juni, 16.31 Uhr: Nach neuem Corona-Ausbruch in Peking: Norwegen nimmt Lachs in Schutz
Lachs aus Norwegen ist nach Angaben der Regierung des skandinavischen Landes nicht für einen erneuten Corona-Ausbruch in Peking verantwortlich. Chinesische Experten hätten erklärt, keine Beweise dafür gefunden zu haben, dass Lachs die Infektionsquelle für den neuen Ausbruch in der chinesischen Hauptstadt sei, teilte das norwegische Fischereiministerium am Mittwoch mit.
Diese Aussagen stimmten mit den Feststellungen der norwegischen Gesundheitsbehörde überein, dass es höchst unwahrscheinlich sei, dass das Coronavirus über Lebensmittel oder Wasser übertragbar sei, erklärte Fischereiminister Odd Emil Ingebrigtsen. Er hoffe, dass sich der Export von norwegischem Lachs nach China nun wieder normalisiere.
Erstmals seit vielen Wochen hatte Peking vor wenigen Tagen wieder einen größeren Ausbruch des Coronavirus erlebt. Dutzende neue Ansteckungen wurden seit Freitag auf einem riesigen Großmarkt festgestellt, über den der größte Teil der frischen Nahrungsmittel für die mehr als 20 Millionen Einwohner Pekings geliefert wird.
Das Virus wurde bis zu einem Hackbrett auf dem Xinfadi-Großmarkt zurückverfolgt, auf dem importierter Lachs verarbeitet worden war. China importiert Lachs aus mehreren Ländern, darunter neben Norwegen auch Chile, Australien, Kanada und die Färöer-Inseln.
Update, 17. Juni, 16.19 Uhr: Corona-Ausbruch bei Tönnies: 7000 Menschen in Quarantäne
Nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies stellt der Kreis Gütersloh rund 7000 Menschen unter Quarantäne. Betroffen seien alle Personen, die auf dem Werksgelände gearbeitet hätten, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Mittwoch.
Sie würden nun nach und nach auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Einen allgemeinen Lockdown für den Kreis werde es nicht geben, obwohl die wichtige Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen deutlich überschritten sei.
Update, 17. Juni, 16.14 Uhr: Busbetriebe sollen ab Juli 170 Millionen Euro bekommen
Nach dem monatelangen Verbot von Busreisen in der Corona-Krise sollen die Betreiber in Kürze staatliche Hilfe erhalten. 170 Millionen Euro werden dafür noch in den geplanten Nachtragshaushalt eingestellt, wie Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) am Mittwoch bei einer Demonstration von Busunternehmern in Berlin ankündigte.
Der Bundestag stimmt voraussichtlich übernächste Woche über den Haushalt ab. Dann könnten die Betriebe im Juli auf das Geld zugreifen, sagte Scheuer.
"In den letzten Wochen ist ihr Werkzeug, der Bus, stillgestanden", sagte der Minister am Brandenburger Tor. Die Kosten für die Neuanschaffungen der letzten Jahre seien aber weitergelaufen. Die Vorhaltekosten müssten abgegolten werden. "Deswegen haben ich heute früh das Go bekommen von der Kanzlerin und dem Vizekanzler." Nach Ministeriumsangaben erhalten die Betriebe auf Antrag einen Zuschuss.
Update, 17. Juni, 16.09 Uhr: Tönnies: Heimaturlauber könnten Virus aus Osteuropa mitgebracht haben
Mitarbeiter im Heimaturlaub könnten nach Ansicht des Schlachtunternehmens Tönnies das Coronavirus eingeschleppt und somit den Ausbruch mitverursacht haben. Viele der häufig aus Rumänien und Bulgarien stammenden Beschäftigten hätten die langen Wochenenden für einen Heimaturlaub genutzt, erklärte Gereon Schulze Althoff, Leiter des Pandemiestabs bei der Firma Tönnies am Mittwoch in Gütersloh.
"Wenn ein oder, zwei oder auch fünf eine Infektion mitbringen und die dann zum falschen Moment am falschen Platz sind und diese Infektion verbreiten, kann das dazu führen, dass man damit einen Herd ausgebildet hat", sagte Schulze Althoff weiter. Allerdings sei es noch zu früh für eine abschließende Bewertung.
Die Reiserückkehrer seien allenfalls einer von mehreren Faktoren, die zu dem Ausbruch mit nun 400 Neuinfizierten und damit der Schließung des Schlachtbetriebs geführt hätten. Außerdem zeige sich, dass gerade die gekühlten Räume die Verbreitung begünstigen könnten.
Update, 17. Juni, 16.05 Uhr: Kabinett verlängert vereinfachten Zugang zu Hartz IV
Der Zugang zu Hartz-IV-Leistungen soll wegen der Corona-Krise auch weiterhin leichter möglich sein. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch entsprechende Fristen verlängert. Wegen der Krise war die Vermögensprüfung bei Anträgen auf Hartz IV und die Prüfung der Höhe der Wohnungsmiete für die Zeit bis Ende Juni ausgesetzt worden. Die Regelung wird nun bis Ende September verlängert.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie seien weiterhin erheblich, begründete das Bundessozialministerium den Schritt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte: "Nach wie vor sind viele Menschen durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. Der Sozialstaat ist an der Seite der Menschen, wenn sie ihn brauchen."
Update, 17. Juni, 16.01 Uhr: Mehr Geld für Kitas und Ganztagsplätze
Das Bundeskabinett hat an diesem Mittwoch weitere Maßnahmen aus dem vereinbarten Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. So soll in diesem und im nächsten Jahr zusätzlich eine Milliarde Euro für die Kitas bereitgestellt werden. Die Gelder könnten in die Schaffung neuer Betreuungsplätze oder auch für Umbaumaßnahmen und für Investitionen in neue Hygiene- und Raumkonzepte verwendet werden, teilte das Bundesfamilienministerium mit.
Außerdem soll es zusätzliche 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau von Ganztagsplätzen in der Grundschule geben. Union und SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass ab 2025 jeder Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse Anspruch auf einen Ganztagsplatz haben soll. Die Länder hatten dafür mehr finanzielle Unterstützung gefordert. Diesem Wunsch kommt der Bund nun nach.
Nach Angaben von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) wird sich der Bund darüber hinaus auch an den laufenden Betriebskosten im ausgebauten Ganztagsbetrieb beteiligen. Auch das hatten die Länder verlangt.
Update, 17. Juni, 15.49 Uhr: Fußball-EM: München auch 2021 Gastgeber - Zwölf Ausrichter bestätigt
München bleibt Gastgeber der wegen des Coronavirus' auf 2021 verschobenen Fußball-Europameisterschaft und richtet wie geplant vier Spiele aus. Die Europäische Fußball-Union UEFA bestätigte am Mittwoch alle vorgesehenen zwölf EM-Standorte in zwölf Ländern sowie die neuen Turnierdaten vom 11. Juni bis 11. Juli 2021.
Update, 17. Juni, 15.47 Uhr: Finale der Europa League in Köln - Champions League in Lissabon
Die ausstehenden Spiele der Fußball-Europa-League finden ab dem Viertelfinale in Düsseldorf, Gelsenkirchen, Duisburg und dem Endspielort Köln statt. Die entscheidende Phase der Champions League steigt nach der Corona-Pause in Lissabon, wie das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA am Mittwoch entschied.
Update, 17. Juni, 15.44 Uhr: Kein Landkreis überschreitet kritische Marke der Neuinfektionen
Abgesehen von einzelnen lokalen Ausbrüchen entwickelt sich das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland weiterhin auf einem niedrigen Niveau. 156 von 412 Landkreisen haben dem Robert Koch-Institut (RKI) in den vergangenen sieben Tagen keine Neuinfektionen gemeldet.
Kein Landkreis überschreitet derzeit den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen. Wird diese Obergrenze gerechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten, sollten gewöhnlich Beschränkungskonzepte erlassen werden.
Vergleichsweise viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner haben in den vergangenen sieben Tagen Aichach-Friedberg, Greiz, Gütersloh, Verden, Sonneberg und der Berliner Bezirk Neukölln registriert.
Im ostwestfälischen Gütersloh werden nach einem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien geschlossen. Bei dem Fleischkonzern in Rheda-Wiedenbrück wurden allein seit Anfang der Woche 400 Neuinfektionen bei Mitarbeitenden im Schlachthof und Fleisch-Zerlegebetrieb registriert.
Update, 17. Juni, 15.36 Uhr: Fraport erwartet wegen Corona-Krise Abbau von bis zu 4000 Stellen
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport rechnet wegen der Corona-Krise mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze. "So hart es auch ist, wir werden etwa 3000 bis 4000 Menschen weniger beschäftigen können", sagte Vorstandschef Stefan Schulte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Dies seien die Perspektiven für die Jahre 2023 und 2024. Die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite sollten bald beginnen, sagte Schulte. Ende vergangenen Jahres hatte Fraport rund 22 500 Mitarbeiter beschäftigt. Schulte hofft, dass sich ein Großteil der Stellenstreichungen so regeln lässt, dass Mitarbeiter in den Ruhestand gehen und nicht ersetzt werden. Andere könnten ihre Arbeitszeit vorübergehend reduzieren.
Update, 17. Juni, 15.29 Uhr: Mehrere US-Staaten verzeichnen Höchststand an Corona-Neuinfektionen
Mehrere US-Staaten haben einen Höchststand an Neuinfektionen innerhalb eines Tages seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnet. In Florida wurden am Dienstag 2783 Neuinfektionen nachgewiesen, in Texas 2622 und in Arizona 2392, wie aus offiziellen Daten der Bundesstaaten und der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorgeht.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, erklärte den drastischen Anstieg am Dienstag mit der Vielzahl an Tests, die mittlerweile durchgeführt würden. Zu Beginn der Pandemie sei nur diagnostisch getestet worden, mittlerweile würden auch Personen ohne Symptome oder solche, die in Umgebungen mit hohem Ansteckungsrisiko arbeiteten, getestet. Eine Rückkehr zu strikteren Eindämmungsmaßnahmen lehnte DeSantis ab. "Wir sollten darauf vertrauen, dass Menschen gute Entscheidungen treffen", sagte er.
Der texanische Gouverneur Greg Abbott erklärte, man müsse sich die Gründe genau ansehen, die hinter den teils sprunghaften Anstiegen stünden. So seien Daten aus einigen Bezirken in seinem Bundesstaat mit Verspätung und damit gesammelt übermittelt worden, erklärte Abbott am Dienstag.
Der Gouverneur verwies auch darauf, dass zuletzt mehr unter 30-Jährige positiv auf das Coronavirus getestet wurden, weil diese sich vermehrt träfen, beispielsweise in Bars. Er drohte mit Konsequenzen für Gewerbe, die sich nicht an die Vorgaben hielten.
Update, 17. Juni, 15.25 Uhr: Riesenstau in Bulgarien: Virus-Tests für Serben bremsen Einreise nach Griechenland
Die kleine Zahl an Grenzbeamten und Coronavirus-Tests für Serben sind nach Angaben aus Bulgarien die Gründe für einen Riesenstau am größten Grenzübergang nach Griechenland.
So seien am Mittwoch auf der griechischen Seite des Grenzpunkts Kulata/Promachonas lediglich drei Beamten im Einsatz gewesen, während die bulgarische Seite bei "voller Kapazität" operiere, teilte das Innenministerium in Sofia mit. Für serbische Staatsbürger sind Virustest vorgeschrieben, weil ihr Heimatland nicht Mitglied der EU ist.
Der Stau in Bulgarien erreichte am Mittwochmittag eine Länge von 15 Kilometern, wie das Staatradio in Sofia berichtete. Reisende beklagten, sie warteten dort seit der vergangenen Nacht. Seit Montag, als Griechenland seine Grenze zu Bulgarien geöffnet hat, stauen sich am Übergang bei Kulata/Promachonas Tausende Autos bulgarischer und rumänischer Urlauber sowie von Reisenden aus Serbien und Nordmazedonien. Dazu kommen noch viele Lastwagen.
Sofia empfiehlt nun, bulgarische Autofahrer sollten für ihre Reise nach Griechenland auf andere Grenzübergänge ausweichen.
Im bulgarischen Tourismus herrscht noch immer Unsicherheit. Viele große Hotels in den Badeorten am Schwarzen Meer wissen noch nicht, ob und wann sie öffnen werden. Bulgariens Sommersaison soll für ausländische Urlauber am 1. Juli starten.
Update, 17. Juni, 15.21 Uhr: Corona-Ausbruch: Tönnies stoppt Schlachtbetrieb in Rheda-Wiedenbrück
Wegen des Corona-Ausbruchs ist der Schlachtbetrieb bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gestoppt. Die Schlachtungen seien bereits am Mittwochmittag eingestellt worden, nun würden weitere Bereiche nach und nach heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit.
Wie lange der Produktionsbereich geschlossen bleibe, müssten die Behörden nach Lage entscheiden.
Update, 17. Juni, 15.19 Uhr: Schweden: Über 5000 Menschen mit Coronavirus in Schweden gestorben
In Schweden sind mittlerweile mehr als 5000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Die Zahl der von der staatlichen Gesundheitsbehörde verzeichneten Todesfälle stieg am Mittwoch auf 5041, was einer Zunahme um 102 im Vergleich zum Vortag entsprach. Mehr als 54.500 Corona-Infektionen wurden in dem skandinavischen EU-Land bislang nachgewiesen.
Schweden hatte in der Corona-Krise weniger strenge Maßnahmen verfügt als alle anderen europäischen Länder. Auch hier gelten für die Bürger aber bestimmte Corona-Beschränkungen wie ein Besuchsverbot in Altersheimen oder eine maximale Teilnehmergrenze von 50 Personen für öffentliche Versammlungen. Restaurants, Kneipen und Cafés blieben aber ebenso durchgehend geöffnet wie Schulen und Kindergärten.
Verglichen mit Deutschland hat Schweden mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern auf die Bevölkerungszahl gerechnet fünfmal so viele Todesfälle.
Update, 17. Juni, 15.11 Uhr: Rund 80 Menschen treffen sich trotz Verbot zur Trauerfeier
Nach dem Tod einer mit dem Coronavirus infizierten 49-jährigen Frau haben sich verbotenerweise rund 80 Menschen zu einer Trauerfeier in Nordenham getroffen. Wie der Landkreis Wesermarsch am Mittwoch mitteilte, waren darunter auch Personen, die vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt worden waren.
"Dieses Fehlverhalten ist nicht akzeptabel", sagte Landrat Thomas Brückmann (parteilos) mit Blick auf die Veranstaltung. Er habe großes Verständnis für die Trauer einer Familie, sagte er. "Doch gerade der Tod der vorerkrankten Patientin im Anschluss an ihre Corona-Infektion macht auf tragische Weise deutlich, wie gefährlich das Virus ist."
Umso wichtiger sei es, die Corona-Verordnungen einzuhalten. Das Fehlverhalten einiger gefährde die Gesundheit und mitunter gar das Leben anderer. Den Teilnehmern drohen Ordnungswidrigkeitsverfahren und Strafverfahren.
Die Polizei nahm die Personalien der Teilnehmer auf, die für die Feier am Dienstag aus der Wesermarsch, weiteren Regionen Deutschlands, aus Belgien und der Schweiz angereist waren. Wegen der unter Quarantäne stehenden Menschen trugen die Beamten Schutzausrüstung. Sie seien einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt gewesen, sagte der Leiter des Polizei-Kommissariats Nordenham, Patrick Hublitz.
Ihm zufolge zeigten die Menschen auf der Trauerfeier keinerlei Einsicht. Alle Teilnehmer müssen in häusliche Quarantäne, die Behörden ermitteln weitere Kontaktpersonen.
Update, 17. Juni, 15.06 Uhr: Corona-Maßnahmen: Drogenkonsum in Amsterdam stark zurück gegangen
Nach Einführung der strengen Corona-Maßnahmen ist der Konsum von illegalen Drogen in Amsterdam stark zurückgegangen. Im März sei im Vergleich zum Vorjahr die Hälfte weniger XTC und gut ein Viertel weniger Kokain konsumiert worden, teilte das Institut zur Untersuchung der Wasserqualität KWR am Mittwoch mit.
Das Institut misst jedes Jahr die Spuren von Drogen in den Abwässern der niederländischen Großstädte. Während in den meisten Städten der Konsum gleich blieb oder nur leicht zurückging, stellten die Forscher dagegen in der Hauptstadt einen spektakulären Einbruch fest.
Die Forscher hatten im März eine Woche nach Schließung der Cafés, Bars und Kneipen sowie der Einstellung des Flugverkehrs Abwasserproben entnommen. Keine Touristen und der Stopp des Nachtlebens sind nach Ansicht der Forscher die Ursachen für den Rückgang beim Drogenkonsum.
Bei Cannabis-Produkten wie Hasch stellten die Untersucher übrigens keine Veränderung fest. Diese so genannten weichen Drogen sind in den Niederlanden in den Coffeeshops legal zu kaufen. Das war auch während des Lockdowns der Fall. Kiffer konnten sich dort wie gehabt ihre Joints kaufen, durften diese dort aber nicht - wie sonst - auch rauchen. Andere Drogen aber wie die Partydroge XTC, Amphetamine oder Kokain sind auch in den Niederlanden verboten.
Unklar ist noch, wie lange der geringere Drogenkonsum anhalten wird. Das Trimbos-Istitut für Suchtfragen geht davon aus, dass viele Niederländer den Drogenkonsum nur ausgesetzt hätten. Sobald das Nachtleben wieder voll auflebe, würden sie wahrscheinlich auch wieder mehr Kokain oder XTC nehmen, sagte eine Forscherin der Tageszeitung "De Volkskrant".
Update, 17. Juni, 15.03 Uhr: Bundeskabinett beschließt Milliardenprogramm für Kultur
Die Bundesregierung hat am Mittwoch das bereits angekündigte Hilfspaket für die Kulturszene in Höhe von einer Milliarde Euro verabschiedet.
Ziel sei es, Künstlerinnen und Künstlern schnellstmöglich wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Mit 250 Millionen Euro sollen Kultureinrichtungen bei der Umsetzung etwa von Hygienekonzepten, Online-Ticket-Systemen oder Belüftungssystemen geholfen werden. Bis zu 480 Millionen Euro sind vorgesehen, um Kulturschaffende aus der Kurzarbeit zu holen und ihr Wirken zu finanzieren. Für die Schaffung digitaler Angebote stehen 150 Millionen Euro bereit. Mit 100 Millionen sollen coronabedingte Einnahmeausfälle ausgeglichen werden.
Update, 17. Juni, 14.52 Uhr: Länder: Großveranstaltungen mit Ausnahmen bis Oktober verbieten
Die Bundesländer wollen Großveranstaltungen grundsätzlich bis mindestens Ende Oktober verbieten.
Dies gelte für solche Veranstaltungen, "bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist", heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Formulierungsvorschlag für das Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochnachmittag. Demnach könnte es Ausnahmen geben, wenn die Vorgaben eingehalten werden können.
Update, 17. Juni, 14.48 Uhr: Nach Corona-Ausbruch in Fleischfabrik: Kreis Gütersloh schließt Schulen
Nach einem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies schließt der Kreis Gütersloh alle Schulen und Kitas bis zu den Sommerferien. Durch diesen Schritt solle eine Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung vermieden werden, sagte eine Sprecherin des Kreises am Mittwoch.
Unter den Tönnies-Beschäftigten seien zahlreiche Mütter und Väter mit schulpflichtigen Kindern. Die Schließung von Schulen, Kitas und bei der Tagesbetreuung im gesamten Kreisgebiet gelte ab Donnerstag und bis zum Beginn der Sommerferien in NRW am 29. Juni.
Update, 17. Juni, 14.41 Uhr: Kanzleramt bei nationaler Schutzmasken-Produktion zuversichtlich
Angesichts der Corona-Pandemie kommt Deutschland nach Regierungsangaben bei der nationalen Herstellung von Schutzmasken gut voran. Es hätten sich bereits "sehr viele" Firmen gefunden, die zum Aufbau entsprechender Produktionslinien bereit seien, sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag.
"So werden wir hoffentlich bis Ende August auch eine nennenswerte Schutzausrüstungs-Produktion in Deutschland haben."
Angesichts eines zeitweisen Schutzmasken-Mangels hatte die Bundesregierung entschieden, die nationale Eigenproduktion über Investitionsförderung und Abnahmegarantien anzukurbeln. Durch zahlreiche Lieferungen aus dem Ausland dürfte es nach Brauns Worten derzeit eigentlich nirgendwo in Deutschland einen Mangel an Schutzausrüstung mehr geben. Ziel sei aber der Aufbau einer nationalen Reserve - und zwar dauerhaft und nicht nur für die Zeit der Corona-Krise.
Update, 17. Juni, 14.31 Uhr: Kabinett beschließt Nachtragshaushalt - Rekordschulden wegen Corona
Die Bundesregierung hat den Weg für Rekordschulden wegen der Corona-Krise geebnet. Das Kabinett brachte am Mittwoch einen zweiten Nachtragshaushalt über 62,5 Milliarden Euro auf den Weg. Damit steigt die für das laufende Jahr geplante Neuverschuldung auf 218,5 Milliarden Euro.
Mit dem Geld soll vor allem das Konjunkturpaket finanziert werden, das Konsum und Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder ankurbeln soll.
"Jetzt geben wir Deutschland einen Riesenschub für unsere Zukunft", sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD). Der Bund nehme viel Geld in die Hand, "denn Nichtstun würde die Krise verschärfen und wäre damit viel teurer". Dieser Kraftakt sei deshalb zu stemmen, weil die Bundesrepublik in guten Zeiten zuvor Schulden abgebaut habe.
Die Schuldenquote werde nun von unter 60 auf rund 77 Prozent steigen, sagte der Vizekanzler. Zugleich verwies er aber darauf, dass andere schon vor der Pandemie mehr Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung hatten, als Deutschland nach der Krise haben werde. Die Schulden sollen ab 2023 innerhalb von 20 Jahren wieder abgebaut werden. Der Bundestag muss den zusätzlichen Krediten allerdings noch zustimmen.
Update, 17. Juni, 14.20 Uhr: Europäische Fans fordern Beteiligung: "Keine Rückkehr zur Normalität"
Zahlreiche europäische Fanorganisationen fordern ihre Beteiligung an Diskussionen zur Zukunft des Fußballs. "Der Fußball muss sich radikal und zum Besseren verändern. Bei den nötigen Reformprozessen müssen FanvertreterInnen auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene beteiligt werden", heißt es in einem Statement der "Football Supporters Europe". Dieses haben auch große Interessensvertretungen aus Deutschland unterzeichnet.
Die Corona-Krise habe erneut gezeigt, "dass das derzeitige System des Profifußballs fehlerbehaftet, unfair und nicht im Ansatz nachhaltig" sei. "Fans müssen in Entscheidungen zur Zukunft des Fußballs einbezogen werden. Dies gilt auch für notwendige Reformen der Verbandsstrukturen und der finanziellen Regularien."
Es dürfe keine "Rückkehr zur Normalität" geben. Die Fans seien bereit, einen Beitrag zur Gestaltung eines Wandels zu leisten.
Update, 17. Juni, 14.06 Uhr: Scheitert der Rettungsplan? Lufthansa warnt vor Insolvenz
Kurz vor der entscheidenden Hauptversammlung liegen die Nerven bei der infolge der Corona-Krise angeschlagenen Lufthansa blank. Das Unternehmen schloss am Mittwoch eine Insolvenz in Eigenverwaltung nicht aus, sollten die Aktionäre dem milliardenschweren Rettungspakt kommende Woche nicht zustimmen.
Hintergrund ist die Kritik des Großaktionärs Heinz Hermann Thiele, der seinen Anteil auf gut 15 Prozent überraschend aufgestockt hat. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 17. Juni, 13.37 Uhr: Corona-Quarantäne in Litauen aufgehoben
In Litauen ist nach drei Monaten die von der Regierung wegen der Corona-Pandemie verhängte Quarantäne aufgehoben werden. Weiterhin gilt in dem baltischen EU-Land aber der landesweite Notstand. "Dies ist ein Sieg Litauens. Ein Sieg der Menschlichkeit. Das Wichtigste ist jetzt, verantwortlich zu bleiben und dem Virus in unserem Land keine zweite Chance zu geben", schrieb Regierungschef Saulius Skvernelis am Mittwoch auf Facebook.
Im Zuge der Aufhebung der Corona-Quarantäne entfällt in dem Ostseestaat im Nordosten Europas zum 17. Juni die bisherige Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit - das Tragen von Gesichtsmasken wird von der Regierung jedoch weiter empfohlen. Abstandsregeln, Hygienevorschriften sowie Beschränkungen bei öffentlichen Versammlungen und der Einreisebleiben bleiben bestehen. Erlaubt sind hingegen Großveranstaltungen bis zu einer Teilnehmerzahl von 700 Personen unter freiem Himmel. Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen sind für Gruppen bis zu 150 Personen möglich.
Litauen war frühzeitig mit strikten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen. Kurz nach der ersten bestätigten Infektion im Land rief die Regierung am 26. Februar den Notstand aus. Am 16. März verhängte sie eine Quarantäne, die mehrfach verlängert wurde. Das drei Millionen Einwohner große Land verzeichnete bislang 1778 bestätigte Infektionen und 76 Todesfälle in Verbindung mit dem Corona-Virus.
Update, 17. Juni, 13.25 Uhr: Ryanair nimmt Linienflugbetrieb in Deutschland im Juli wieder auf
Die irische Fluggesellschaft Ryanair nimmt ihren Linienflugbetrieb von und nach Deutschland wieder auf. Das teilte die Airline am Mittwoch mit.
Vom 1. Juli an sollen demnach wieder 200 Strecken von und nach Deutschland verfügbar sein. "Da Deutschland die allgemeine Reisewarnung aufgehoben hat und sich darauf vorbereitet, den Tourismus wieder anzukurbeln und Besucher willkommen zu heißen, ermutigt Ryanair Urlauber, mit der Planung ihrer Sommerferien zu beginnen (...)", hieß es in der Ryanair-Mitteilung. Angeboten würden beispielsweise Flüge nach Italien, Spanien und Portugal.
Der britische Wettbewerber Easyjet hatte bereits Anfang des Monats angekündigt, von Juli an wieder die Hälfte seiner rund 1000 Ziele anzufliegen. Auch aus Deutschland werden dann wieder Urlaubsdestinationen angesteuert.
Wegen der Reisebeschränkungen in der Coronavirus-Pandemie hatten beide Airlines ihr Programm seit März auf ein Minimum heruntergefahren.
Update, 17. Juni, 13 Uhr: 23 weitere Corona-Infektionen in Magdeburg
In Magdeburg sind seit Dienstagmorgen weitere 23 Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Das geht aus Angaben des Sozialministeriums Sachsen-Anhalt vom Mittwoch hervor. In der Landeshauptstadt sind wegen des Ausbruchs in den vergangenen Tagen mehrere Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Spielplätze geschlossen worden. Von den bisher gut 180 in Magdeburg erfassten Infektionen wurden 60 seit Freitag erfasst.
Update, 17. Juni, 12.42 Uhr: Jetzt schon 400 Infizierte bei Fleischfabrik Tönnies
Mit 400 Neuinfizierten allein seit Anfang der Woche nimmt der Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück immer größere Ausmaße an. Von den bislang 500 am Mittwoch vorliegenden Testergebnissen der Mitarbeiter in dem Schlachthof und Fleisch-Zerlegebetrieb im ostwestfälischen Kreis Gütersloh seien 400 positiv auf das Virus getestet worden. Weitere Ergebnisse stünden auch noch aus. Die Zeitungen "Westfalen-Blatt" und "Neue Westfälische" hatten zuvor darüber berichtet.
Am Nachmittag wollten der Kreis Gütersloh und Tönnies bei einer Pressekonferenz über das Geschehen informieren. Das NRW-Gesundheitsministerium kündigte zudem an, im Gesundheitsausschuss des Landtages ausführlich zu informieren. Am Dienstag hatte das Unternehmen von 128 positiv auf das Virus getesteten Mitarbeitern gesprochen und Maßnahmen zugesagt, die Ausbreitung einzudämmen.
Bei einem großangelegten Corona-Reihentest durch die Gesundheitsbehörden nach einem Ausbruch in einer Fleischfabrik im Kreis Coesfeld im Mai waren bei Tönnies zunächst nur wenige Fälle festgestellt worden. Nach Unternehmensangaben wurde allerdings bei späteren Tests ein Infektionsherd identifiziert. Obwohl alle Kontaktpersonen vorsorglich in Quarantäne geschickt worden seien, habe es weitere Infektionen in dem Schweinefleisch-Zerlegebetrieb gegeben.
Der Landrat des Kreises Gütersloh, Sven-Georg Adenauer, zeigte sich schockiert über den sprunghaften Anstieg: "Die Firma muss ihre Produktion runterfahren, soweit es eben geht", sagte der CDU-Politiker der "Neuen Westfälischen". Jetzt gelte es zu schauen, wo die Betroffenen und ihre Kinder untergebracht seien.
Update, 17. Juni, 12.35 Uhr: Zwei Bayern-Spieler wegen Verstoßes der Corona-Regeln angezeigt
Bei der Staatsanwaltschaft München I sind aus ganz Deutschland zahlreiche Anzeigen gegen zwei Spieler des FC Bayern München wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Corona-Beschränkungen eingegangen.
"Wir haben aus dem ganzen Bundesgebiet Anzeigen erhalten", sagte der Leiter der Behörde, Hans Kornprobst, am Donnerstag. Es handle sich um eine zweistellige Zahl. Hintergrund sei ein "Trainingsfoto, bei dem sich zwei Spieler relativ nahe gekommen sind". Der eine sei auf den Rücken des anderen gesprungen.
Warum sich so viele Menschen bemüßigt gefühlt hätten, sich deswegen an die Behörden zu wenden, wisse er nicht. Erfolg hatten die Anzeigen in jedem Fall nicht: Alle Verfahren wurden eingestellt, wie Kornprobst sagte. "Das erfüllt auf jeden Fall keinen Straftatbestand."
Ein Verstoß gegen Abstandsregeln sei in der Regel eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat. Ob es sich hier aber überhaupt darum handle, sei fraglich. Möglicherweise sei ein gewisser Körperkontakt im Fußballtraining behördlich genehmigt.
Update, 17. Juni, 12.30 Uhr: Datenschützer macht klar: Stehen dem Gesundheitsschutz in Corona-Zeiten nicht im Weg
Der Bundesdatenschutzbeauftragte hat davor gewarnt, den Gesundheitsschutz gegen einen vernünftigen Datenschutz ins Feld zu führen. "Keine geeignete und erforderliche Maßnahme zur Pandemiebekämpfung wurde aufgrund datenschutzrechtlicher Vorgaben blockiert", sagte Ulrich Kelber (SPD) am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des aktuellen Tätigkeitsberichtes seiner Behörde.
Der Datenschutz trage dazu bei, dass die Akzeptanz gegenüber Maßnahmen zum Gesundheitsschutz steige, sagte Kelber. Die Vorstellung der Corona-Warn-App des Bundes am Dienstag sei dafür der beste Beweis. "Es gibt also keinen Grund dafür, zu versuchen, das Grundrecht zum Schutz der Gesundheit und das Grundrecht des Schutzes der informationellen Selbstbestimmung gegeneinander auszuspielen."
Bei der Bewertung der Corona-Warn-App durch seine Behörde mit dem Attribut "ausreichend" habe es sich nicht um eine Schulnote gehandelt, betonte Kelber. In der datenschutzrechtlichen Bewertung gebe es nur "ein ausreichend oder nicht ausreichend".
Kelber bekräftigte seine Kritik am Verfahren, wie ein Infektionsstatus in der App offiziell bestätigt werde. Zum Start der App würden offenbar nur zehn Prozent der Testergebnisse datenschutzfreundlich digital übertragen. Der große Rest müsse über eine Telefon-Hotline gehen. "Diese Hotline sehen wir als eine Schwächung des ansonsten gut durchdachten Prinzips der Pseudonymitätswahrung an", sagte Kelber.
Dieses Verfahren könne auch ein Einfallstor für falsche Daten sein, mit dem dann Fehlalarme ausgelöst werden. "Deswegen drängen wir als Aufsichtsbehörde darauf, die Notwendigkeit dieser Hotline so schnell es geht auf Null zu setzen."
Update, 17. Juni, 12.20 Uhr: Mehr als 37.000 Corona-Fälle in Brasilien binnen 24 Stunden
Im schwer von der Corona-Pandemie getroffenen Brasilien hat die Zahl bestätigter Neuinfektionen mit fast 37.300 binnen 24 Stunden einen neuen Tageshöchststand markiert.
Mit 1338 zwischen Dienstagabend und Mittwochabend erfassten Toten in Zusammenhang mit Covid-19 erreichte die Opferzahl zudem den zweithöchsten Wert seit Ausbruch der Pandemie, wie das Portal "G1" auf Grundlage von Daten des brasilianischen Gesundheitsministeriums am Dienstagabend (Ortszeit) berichtete. Demnach starben bisher 45 456 Menschen, mehr als 928.800 wurden positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet.
Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Lateinamerikas bevölkerungsreichstes Land erlebte in den vergangenen zwei Wochen einen rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen, nur die USA haben weltweit noch höhere Zahlen an Infizierten und Toten.
Dennoch werden in Brasilien vielerorts Maßnahmen gelockert, Geschäfte und Strände sind inzwischen wieder geöffnet. Präsident Jair Bolsonaro hatte die vom Virus ausgelöste Krankheit Covid-19 zu Beginn der Pandemie als "kleine Grippe" verharmlost und damit für Verwirrung und Chaos gesorgt.
Mehr als ein Viertel der bis Dienstagabend neu registrierten Todesfälle gab es mit 365 im Bundesstaat São Paulo. Der Staat Rio de Janeiro mit der gleichnamigen Stadt am Zuckerhut folgt mit 239 neuen Todesfällen. In beiden Staaten gab es bisher auch die meisten Toten.
"G1" gehört zu einem Verbund von Medien, die auf Basis der Zahlen und Grafiken des Gesundheitsministeriums ihre eigene Statistik führen. Dabei werden täglich um 20 Uhr die bis dahin aufgelaufenen Zahlen mit denen des Vortages von 20 Uhr verglichen. Die US-Universität Johns Hopkins führte Brasilien auf ihrer Homepage am Mittwochmorgen mit 923.189 bestätigten Infektionsfällen sowie 45.241 Toten.
Update, 17. Juni, 12.15 Uhr: Boom in Paketbranche bleibt trotz Corona aus
Trotz der hohen Nachfrage im Online-Handel während der Corona-Krise erwartet die Paket-Branche keinen rasanten Zuwachs der Sendungsmengen. Grund dafür sind die Rückgänge im Business-Bereich, wie aus einer Studie des Branchenverbands Biek (Bundesverband Paket & Express Logistik) hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
So erwartet die Branche für 2020 maximal 1,5 Prozent mehr Paket-, Express- und Kurier-Sendungen als im Jahr zuvor, in einem pessimistischeren Szenario vielleicht sogar ein Prozent weniger. 2019 hingegen verzeichnete sie einen Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Blickt man weiter zurück, legte das Wachstum in ähnlichem Maße zu: Seit 2000 stiegen die Sendungsmengen dank des Online-Handels stetig an, im Schnitt pro Jahr um 4,1 Prozent.
Die verhaltene Prognose für 2020 ist mit den Rückgängen von Business-to-Business (B2B)-Sendungen zu erklären, bei denen im nationalen Paketbereich ein corona-bedingter Rückgang von drei bis fünf Prozent vorhergesagt wird. Da etliche Lieferketten und Produktionsstätten brach lagen, wurden auch deutlich weniger Sendungen verschickt.
2019 machten die Business-Sendungen fast die Hälfte des Gesamtvolumens aus, was 1,6 Milliarden transportierten Sendungen entspricht. Wachstumstreiber wird im Corona-Jahr 2020 in jedem Fall der Privatkundenmarkt sein, der bei den nationalen Paketsendungen um 3,5 bis 7 Prozent wachsen soll.
Langfristig ist der Branchenverband, in dem sich die großen Wettbewerber von DHL vereinigen, optimistisch und sagt einen Anstieg des Sendungsvolumens bis 2024 auf 4,48 Milliarden voraus. 2019 waren es 3,65 Milliarden Sendungen. Darin sind Kurier-, Express- und Paketsendungen zusammengefasst. Der Umsatz der Branche lag im vergangenen Jahr bei 21,3 Milliarden Euro und damit nach Angaben des Verbandes erstmalig über der Marke von 21 Milliarden Euro.
Update, 17. Juni, 12 Uhr: Gastgewerbe am meisten von Kurzarbeit in Corona-Krise betroffen
Das Gastgewerbe ist einer Erhebung des Münchner Ifo-Institutes zufolge die am meisten von Kurzarbeit betroffene Branche in der Corona-Krise. Der Schätzung des Institutes zufolge arbeiteten im Mai 796.000 Mitarbeiter in der Gastronomie kurz - und damit 72 Prozent der gesamten Beschäftigten. Im Fahrzeugbau wurden 513.000 Kurzarbeiter (46 Prozent) geschätzt, im Autohandel 289.000 (44 Prozent).
Erheblich wurde auch der Einzelhandel getroffen - dort geht das Ifo-Institut von 683.000 Kurzarbeitern aus. Glimpflich davon kamen bisher dagegen die Nahrungs- und Genussmittelbranche, Betriebe der Energie- und Wasserversorgung sowie Banken und Versicherungen. Auch auf dem Bau sind nur 22.000 Kurzarbeiter und damit lediglich vier Prozent der Beschäftigten von Kurzarbeit betroffen.
Das Münchner Institut ging in einer früheren Veröffentlichung von deutlich über sieben Millionen Kurzarbeitern im Mai aus. Die Bundesagentur für Arbeit rechnete für April mit rund sechs Millionen. Der bisherige historische Höchstwert aus dem Mai 2009, als 1,44 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit waren, wird damit um ein Vielfaches übertroffen.
Wirtschaftsexperten und Bundesregierung weisen immer wieder darauf hin, dass das Instrument der Kurzarbeit dazu beiträgt, Arbeitslosigkeit zunächst zu verhindern. Die Bundesagentur für Arbeit verfügt derzeit über eine Rücklage aus Beitragsgeldern in Höhe von rund 26 Milliarden Euro, die nach Schätzungen nicht ausreichen wird, um die Kurzarbeit in diesem Jahr zu finanzieren.
Update, 17. Juni, 11.55 Uhr: 70 Corona-Infektionen in Wohnblöcken in Berlin-Neukölln
Die Zahl der Corona-Infizierten in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Inzwischen seien mit Stand Dienstagabend 70 Fälle bekannt, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) am Mittwoch bei radioeins. Diese seien auf die Haushalte verteilt und nicht unbedingt konzentriert an einer Stelle. Die Verläufe seien zwar relativ mild. Das heiße aber nicht, dass die Situation einfach sei. Am Dienstagvormittag sprach der Bezirk von 57 Infektionen.
Hikel sprach von einer in der Allgemeinbevölkerung nachlassenden Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Regeln: Es mache sich zunehmend die Einstellung breit, Corona sei vorbei oder doch gar nicht so schlimm, also könnten das Maskentragen oder die Mindestabstände vernachlässigt werden. "Insofern ist es natürlich in der jetzigen Situation noch mal schwieriger, Menschen zu verdeutlichen, dass Corona eben nicht vorbei ist und dass auch das Einhalten von einer Quarantäne bedeutet, andere Menschen zu schützen", sagte Hikel.
Im Bezirk stehen knapp 370 Haushalte in sieben Wohnblöcken an verschiedenen Orten unter Quarantäne. In den Wohnungen leben teils bis zu zehn Menschen auf engem Raum zusammen. Diese Woche laufen noch zahlreiche Corona-Tests, so dass mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen gerechnet wird.
Update, 17. Juni, 11.45 Uhr: DFB und DFL unterstützen Einführung der Corona-Warn-App
Der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga unterstützen die Bundesregierung bei der Einführung der neuen Corona-Warn-App. Dies teilte die DFL am Mittwoch mit. Die App steht seit Dienstag zur freiwilligen Nutzung zur Verfügung und soll dazu beitragen, Corona-Infektionsketten schnell zu erkennen und zu durchbrechen.
DFL und DFB werden auf die App und die dazugehörigen Informationsangebote aufmerksam machen, hieß es in der Mitteilung. So würden unter anderem am 33. und 34. Spieltag der Bundesliga und 2. Bundesliga die Wettbewerbslogos auf den Trikotärmeln aller 36 Proficlubs durch das Logo der App ersetzt. Dasselbe gelte für die Schiedsrichter-Tafeln.
Das Logo der App werde zudem an beiden Spieltagen auf der Brusttasche der Schiedsrichter-Kleidung sowie auf Eckfahnen abgebildet. Auch bei den Endspielen um den DFB-Pokal am 4. Juli und den bevorstehenden Länderspielen werden werbliche Möglichkeiten zur Verfügung gestellt, teilte die DFL mit.
Für zusätzliche Reichweite würden DFL und DFB die Kampagne ebenso wie die Bundesligaclubs auf ihren Kommunikationsplattformen begleiten. Der DFB habe seine Netzwerkpartner um Unterstützung der Kampagne gebeten, darunter die Vereine der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga. Zudem stellt der DFB gemeinsam mit seinen Landes- und Regionalverbänden den rund 25.000 Fußballvereinen in Deutschland digitale Inhalte in Zusammenhang mit der Kampagne zur Verfügung.
"Unsere Gesellschaft steht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie unverändert vor großen Herausforderungen. Die Corona-Warn-App ist eine bedeutende Maßnahme der Bundesregierung auf dem langen Weg zurück zur Normalität", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. DFB-Präsident Fritz Keller betonte, dass über das große Netzwerk des Fußballs weiter ein Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet werden soll: "Wir sind noch lange nicht am Ziel."
Update, 17. Juni, 11.35 Uhr: Weitere 350 Corona-Infizierte in Tönnies-Fabrik in Rheda-Wiedenbrück
Seit Dienstag sollen in der Fleischfabrik von Tönnies weitere 350 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden sein. Das berichtet das Westfalen-Blatt. Am Dienstag sprachen die Behörden noch von 128 Infizierten.
Update, 17. Juni, 11.20 Uhr: CureVac erhält Zuschlag und darf Corona-Impfstoff am Mensch testen
Das Tübinger Unternehmen CureVac darf mit der klinischen Prüfung seines Impfstoffkandidaten gegen Corona beginnen. Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen erteilte dem Unternehmen die Zulassung, den Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen, wie das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel am Mittwoch mitteilte. Ende April hatte bereits das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung erhalten, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen.
CureVac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die CureVac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen. Die vor einer klinischen Studie nötigen Voruntersuchungen seien erfolgreich verlaufen, teilte das Unternehmen auf seiner Webseite mit.
Am Montag hatte das Wirtschaftsministerium bekanntgegeben, sich mit 300 Millionen Euro an dem Unternehmen zu beteiligen und rund 23 Prozent der Anteile zu übernehmen. Man wolle es so auch gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland absichern. Auf Geschäftsentscheidungen wolle der Staat keinen Einfluss nehmen.
Update, 17. Juni, 11 Uhr: Kabinett beschließt Nachtragshaushalt - Rekordschulden wegen Corona
Die Bundesregierung hat die Pläne von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) für Rekordschulden wegen der Corona-Krise gebilligt. Das Kabinett brachte am Mittwoch einen zweiten Nachtragshaushalt über 62,5 Milliarden Euro auf den Weg.
Damit steigt die für das laufende Jahr geplante Neuverschuldung auf 218,5 Milliarden Euro. Mit dem Geld will der Bund unter anderem das Konjunkturpaket finanzieren, das Konsum und Wirtschaft in den kommenden Monaten wieder ankurbeln soll. Der Bundestag muss den zusätzlichen Krediten noch zustimmen.
Einen ersten Nachtragshaushalt über 156 Milliarden Euro hatte das Parlament bereits Ende März zur Finanzierung mehrerer Hilfspakete beschlossen - und dafür auch die Schuldenbremse im Grundgesetz ausgesetzt. Nun soll unter anderem die Mehrwertsteuer vorübergehend gesenkt und ein Bonus für Familien mit Kindern gezahlt werden. Außerdem können kleine und mittelständische Unternehmen Überbrückungshilfen von insgesamt 25 Milliarden Euro erhalten.
Die Dimension der Neuverschuldung wird im Vergleich mit der Finanzkrise deutlich: Im bisherigen Rekordschuldenjahr 2010 nahm der Bund 44 Milliarden Euro neue Kredite auf. Scholz plant, den größten Teil der Corona-Schulden innerhalb von 20 Jahren ab 2023 zu tilgen.
Update, 17. Juni, 10.50 Uhr: Verdi ruft zu Protestaktionen an Flughäfen auf
Verdi ruft Beschäftigte im Luftverkehr für diesen Freitag bundesweit zu Protestveranstaltungen auf. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt erwartet die Gewerkschaft nach Angaben des Landesbezirks Hessen vom Mittwoch mehrere Hundert Teilnehmer. Aktionen sind demnach auch in München, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin und Köln geplant.
Die Corona-Krise hat der Branche schwer zugesetzt. Für die Lufthansa zum Beispiel wurde ein milliardenschweres staatliches Rettungspaket geschnürt. Verdi befürchtet in der Luftverkehrsbranche einen "massiven Personalabbau" und spricht von Existenzängsten bei den Beschäftigten.
"Es ist ein Unding, dass Unternehmen einerseits Staatshilfen aus Steuermitteln beziehen und gleichzeitig mit Arbeitsplatzabbau und der Absenkung tariflicher Standards drohen", argumentierte Gewerkschaftssekretär Uwe Schramm.
"Die Rettungsschirme sollen nicht nur Unternehmen dienen, sondern vor allem die Existenzen der Beschäftigten sichern." Nach Verdi-Angaben arbeiten in Deutschland etwa 300.000 Menschen in der Luftverkehrsindustrie.
Update, 17. Juni, 10.25 Uhr: Corona-Warn-App seit Dienstag über 6 Millionen Mal heruntergeladen
Die Corona-Warn-App des Bundes stößt bei den Menschen in Deutschland auf eine überraschend hohe Resonanz. Seit ihrem Start am Dienstagmorgen haben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über 6,4 Millionen Nutzerinnen und Nutzer die App heruntergeladen.
"Das sind weit über sechs Millionen Gründe, warum das Coronavirus künftig weniger Chancen hat", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Jeder einzelne, der die App nutze, mache einen Unterschied. "Dieser starke Start sollte noch mehr Bürger motivieren, mitzumachen. Denn Corona eindämmen, das ist ein Teamspiel."
Die Anwendung soll das Nachverfolgen von Corona-Infektionen leichter und schneller machen. Dafür misst sie, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie nachträglich anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Dann kann man sich freiwillig - auch ohne Symptome - auf Kassenkosten testen lassen. Kontaktdaten werden nicht zentral gespeichert, sondern nur jeweils auf den Smartphones.
Update, 17. Juni, 10.10 Uhr: Beratungen über Corona-Folgen: Heute erstes Treffen von Merkel und Landeschefs seit dem 12. März
Die Ministerpräsidenten der Länder beraten an diesem Mittwoch (15 Uhr) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Umsetzung des von der großen Koalition beschlossenen Konjunkturprogramms und über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie.
Zum ersten Mal seit einem Vierteljahr treffen sich die Länderchefs und Merkel persönlich im Kanzleramt. Seit Mitte März hatte es nur Video- und Telefonkonferenzen gegeben.
BERATUNGEN ÜBER CORONA-FOLGEN
Auch diesmal geht es wieder um Corona, aber die Beratungen drehen sich nicht mehr so sehr um den Umgang mit der Pandemie sondern mehr um die Bewältigung der Folgen.
So werden die Ministerpräsidenten und Merkel über die organisatorische und finanzielle Umsetzung des 130 Milliarden Euro schweren Konjunkturprogramms sprechen, das Union und SPD Anfang des Monats vereinbart hatten. Dabei geht es etwa um die Frage, welchen Anteil Bund und Länder bei einzelnen Maßnahmen jeweils übernehmen.
Die Kanzlerin hatte am Dienstag eindringlich vor möglichen Rückschlägen gewarnt. Die deutsche Wirtschaft erleide in ihrer gesamten Breite einen Riesen-Einbruch, sagte sie am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern in der Unionsfraktion im Bundestag. Noch wisse niemand, wie sich Konsumverhalten und Pandemie entwickelten. Es sei ein sehr angespannte Zeit, auch wenn derzeit meist die Sonne scheine.
ES GEHT UM PRAKTISCHE FRAGEN
Einiges aus dem Konjunkturpaket wurde schon auf den Weg gebracht, wie die von Juli bis Jahresende befristete Mehrwertsteuersenkung und der Kinderbonus für Familien.
Nun geht es auch um weitere praktische Fragen: Beispielsweise soll die geplante steuerliche Entlastung für Alleinerziehende unbürokratisch ohne Antragsstellung der Betroffenen automatisch erfolgen, wie aus einem Beschlussentwurf des Bundes für das Treffen hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die geplante staatliche Notfallreserve für wichtige medizinische Schutzausrüstungen und Medikamente, die angelegt werden soll, solle für mindestens einen Monat reichen, heißt es in dem Papier auch. Und Leih-Laptops und -Tablets für bedürftige Schüler, die der Bund mit einem 500-Millionen-Euro-Programm finanziert, sollen an den Schulen nach den Sommerferien einsetzbar sein. So sollen alle gerüstet sein für den Fall, dass doch wieder Fernunterricht stattfinden muss.
Außerdem geht es bei dem Treffen am Mittwoch um eine zügige Abwicklung der Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Betriebe, die wegen der Pandemie besonders viel Umsatz verlieren, und um die Gewerbesteuerausfälle in den Kommunen. Thema ist auch der beschleunigte Ausbau der Mobilfunk-Netze.
MINISTERINNEN MACHEN DRUCK BEI GANZTAGSAUSBAU
Zur Sprache kommen wird zudem der jüngste Vorstoß von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zur Ganztagsbetreuung an Grundschulen.
"An sich finden wir die Idee von Ganztagsbetreuung hervorragend, aber der Betrag, den der Bund bislang zur Verfügung gestellt hat, ist nicht annähernd in der Lage, diese Herausforderung zu schultern", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor dem Treffen.
Giffey und Karliczek hatten Druck gemacht, dass die Runde am Mittwoch die Rahmenbedingungen für den Ausbau, die Finanzierung und den geplanten Rechtsanspruch auf Ganztag vereinbart, um die entsprechende Gesetzgebung voranzubringen.
Ab 2025 sollen nach dem Willen von Union und SPD alle Kinder in Deutschland von der ersten bis zur vierten Klasse einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Das hatten sie im Koalitionsvertrag vereinbart. Der Ausbau an den rund 15.000 Grundschulen wird Schätzungen zufolge fünf bis sieben Milliarden Euro kosten. Bisher war geplant, dass der Bund den Ländern dafür zwei Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Die Mittel sollen nun aufgestockt werden.
STREIT ÜBER MASKEN UND ABSTAND?
Söder zeigte sich vor dem Treffen zuversichtlich, dass es keine Streitkonferenz werde. Er warnte aber erneut vor Unübersichtlichkeit: Bei allen unterschiedlichen Akzenten im Umgang mit der Corona-Pandemie dürfe nicht ein "extremer Flickenteppich" entstehen.
Die Bundesländer lockern seit mehreren Wochen nach und nach ihre Corona-Schutzmaßnahmen. Am Abstandsgebot und der Maskenpflicht wird bisher festgehalten.
Aber auch da gibt es zumindest Gedankenspiele, etwas zu ändern. In Sachsen wird über ein Ende der Maskenpflicht beim Einkaufen nachgedacht. Die Entscheidung hänge auch von einer Einigung im Bund ab, sagte die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag.
Und zumindest an den Schulen könnte nach den Sommerferien die Abstandsregel fallen. Dafür hatte sich die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) ausgesprochen.
ERSTES ECHTES TREFFEN NACH DREI MONATEN
Am 12. März hatten sich Merkel und die Länderchefs zum letzten Mal persönlich im Kanzleramt getroffen. In den Tagen danach wurde das öffentliche Leben in Deutschland schrittweise heruntergefahren: Schulen und Kitas wurden geschlossen, Restaurants, Bars und andere Einrichtungen ebenso. Dann kamen die Kontaktbeschränkungen.
Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten hatten seitdem in mehreren Videoschalten über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Zunehmend waren dabei Differenzen über das Lockerungstempo von Schutzmaßnahmen zutage getreten. Seit Anfang Mai gehen die Bundesländer dabei verstärkt eigene Wege.
Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) macht sich aber nun für ein gemeinsames Vorgehen stark. "Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist eine gesamtstaatliche Herausforderung und bleibt es", sagte Laschet der "Rheinischen Post". "Nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Reisesaison brauchen wir einen gemeinsamen Rahmen von Bund und Ländern mit dem richtigen Instrumentenkasten aus Schutzmaßnahmen, Hygienekonzepten und Kontaktnachverfolgung."
Update, 9.40 Uhr: Verbietet Deutschland Großveranstaltungen bis Ende Oktober?
Herber Rückschlag für alle Veranstalter und den Sport? Laut eines Berichts von RTL und NTV fassen Kanzlerin Angela Merkel und die Bundesländer in einem neuen Beschlusspapier ins Auge, Großveranstaltungen in Deutschland bis Ende Oktober zu verbieten. Im Moment soll die Rede von Volksfesten, Dorffesten, Stadtfesten und Kirmes-Veranstaltungen sein. Wie es mit Konzerten, Clubbesuchen und Sport aussieht, wird nicht präzisiert.
Hingegen soll der Schulbetrieb nach den Sommerferien wieder normal anlaufen und in den Regelbetrieb zurückkehren.
Update, 17. Juni, 9.11 Uhr: Anleger bleiben trotz Corona optimistisch
Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch im frühen Handel leicht zugelegt. Nach dem Kurssprung am Vortag halten sich die Gewinne aber in Grenzen. Die Gründe hierfür sind geopolitische Spannungen und die weitere Ausbreitung des Coronavirus in Peking. Zudem hatte die Corona-Pandemie die japanischen Exporte im Mai noch stärker belastet als ohnehin befürchtet. Der Dax legte im frühen Handel um 0,2 Prozent auf 12.340 Zähler moderat zu.
Am Vortag war der Leitindex dank neuer Konjunkturprogramme in den USA und der Unterstützung durch Notenbanken kräftig gestiegen und hatte sich mit einem Plus von fast dreieinhalb Prozent wieder deutlich über der 12 000-Punkte-Marke etabliert. Der Korea-Konflikt nimmt derweil an Schärfe zu. Dazu kommen nun auch Spannungen erneute zwischen China und Indien.
Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte notierte 0,9 Prozent im Plus bei 26.078 Punkten. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,2 Prozent.
Update, 17. Juni, 9 Uhr: Schwesig: Auf keinen Fall wieder bundesweiter Lockdown!
Bei der Bewältigung der Corona-Krise müssen laut Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (46, SPD) die regionalen Unterschiede in den Bundesländern stärker berücksichtigt werden. "Es darf auf keinen Fall wieder zu einem bundesweiten Lockdown kommen. Wir müssen jetzt regional und lokal schauen", sagte die Sozialdemokratin vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
Schwesig betonte zwar, dass in grundsätzlichen Fragen wie Abstandsgebot, Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht Einigkeit herrschen müsse. Gleichzeitig plädierte sie jedoch dafür, dass bei der Öffnung etwa von Kitas und touristischen Angeboten je nach Region differenziert werden sollte.
"Es ist klar, dass wir zum Beispiel unsere Kitas früher öffnen konnten, unseren Tourismus eher öffnen konnten als Bayern, weil wir viel weniger betroffen sind", sagte die Ministerpräsidentin. Mecklenburg-Vorpommern hat laut Statistik des Robert Koch-Instituts deutschlandweit die mit Abstand geringste Zahl von Corona-Infizierten und -Toten.
Zudem forderte Schwesig eine nationale Teststrategie für Schulen und Kitas: "Dort, wo in einer Kita oder in einer Schule ein Fall auftritt, muss sofort durchgetestet werden, damit wir schnell Sicherheit haben." Die Kosten für die Tests sollten nach Schwesigs Ansicht die Krankenkassen übernehmen. Man müsse präventiv vorgehen und nicht erst dann, wenn Corona auftrete.
Update, 17. Juni, 8.35 Uhr: Vater von Betreiber der "Alten Scheune" in Leer offenbar nach Covid-19-Infektion gestorben
Nach dem Ausbruch des Coronavirus nach einer Eröffnung des Restaurants "Alte Scheune" in Leer in Niedersachen hat es das erste Todesopfer gegeben. Wie eine Sprecherin bestätigte, handelt es sich um einen 73 Jahre alten Mann.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll er der Vater des Betreibers sein. Am 15. Mai hatten rund 50 geladene Gäste zur internen Wiedereröffnung das Lokal aufgesucht. Danach kam es zu 39 Infektionen, 280 Personen mussten in Quarantäne.
Weitere Personen, die auf der Feier waren, sollen sich in kritischem Zustand befinden. Aktuell sind laut Angaben des NDR noch drei Personen infiziert.
Update, 17. Juni, 8.15 Uhr: Hier lauert beim Baden das größte Corona-Ansteckungsrisiko
Der Kieler Infektionsmediziner Helmut Fickenscher hat zum Sommerbeginn an diesem Wochenende auf die Bedeutung der Corona-Abstandsregeln auch beim Baden hingewiesen.
Im Wasser selbst gelte das Übertragungsrisiko nach den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zwar als äußerst gering wegen der starken Verdünnung oder wegen der Chlorierung, sagte er.
Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.
Update, 17. Juni, 7.50 Uhr: Präsident von Honduras an Covid-19 erkrankt
Der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, ist an Covid-19 erkrankt und hat sich in Isolation begeben. Auch seine Ehefrau Ana García de Hernández und zwei seiner Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, erklärte er am späten Dienstagabend (Ortszeit) in einer Videoansprache.
Er habe am Wochenende begonnen, sich unwohl zu fühlen, und sich daher testen lassen, sagte der Staats- und Regierungschef des mittelamerikanischen Landes. Er habe leichte Symptome und fühle sich nach einer ersten Behandlung mit den von honduranischen Medizinern empfohlenen Mitteln bereits besser. Der Präsident stehe unter medizinischer Beobachtung, teilte sein Büro mit.
Das Ergebnis einer baldigen Untersuchung werde über die nächsten Schritte entscheiden, sagte Hernández. Seine Frau habe keine Symptome. Ihm sei empfohlen worden, sich auszuruhen. Er werde aber alle seine Aufgaben per Telekommunikation erfüllen, betonte der 51-Jährige.
"Ich denke, das ist Teil des Risikos, das man mit dieser Verantwortung eingeht. Wegen meiner Arbeit habe ich nicht zu hundert Prozent zu Hause bleiben können."
Update, 17. Juni, 7.45 Uhr: Corona-Schleuder WC? So gefährlich sind öffentliche Toiletten
Mehrfach schon wurde bei Corona-Studien Virenmaterial in menschlichen Ausscheidungen gefunden. Macht das Toiletten beim Spülen zu Virenschleudern? Ein bestimmtes Detail könnte dafür entscheidend sein.
Wenn es um Risikoorte für eine Corona-Ansteckung geht, könnten öffentliche Toiletten eine Rolle spielen.
Mehr Infos >>> hier.
Update, 17. Juni, 7.20 Uhr: Japans Exportrückgang im Mai beschleunigt
Die Corona-Pandemie hat die japanischen Exporte im Mai noch stärker belastet als in den Vormonaten. Der Wert der Ausfuhren sank im Jahresvergleich um 28,3 Prozent auf 4,2 Billionen Yen (rund 35 Mrd Euro), wie die japanische Regierung am Mittwoch in Tokio mitteilte.
Damit beschleunigte sich der Rückgang bei den Exporten deutlich. Im März hatte das Minus bei den Ausfuhren noch knapp 12 Prozent betragen und im April knapp 22 Prozent.
Grund für den starken Einbruch war vor allem die Schwäche der US-Wirtschaft infolge der Restriktionen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Die Exporte in die Vereinigten Staaten, der größten Volkswirtschaft der Welt, gingen um etwas mehr als die Hälfte auf rund 588 Milliarden Yen zurück. Relativ stabil waren dagegen die Geschäfte der Exportunternehmen mit China. Hier sank der Wert der Ausfuhren lediglich um 1,9 Prozent auf 1,13 Billionen Yen.
Update, 17. Juni, 7.10 Uhr: Regierungschef Günther für abgestimmtes Vorgehen gegen Corona
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther weiter auf ein koordiniertes Vorgehen in Deutschland.
Es sei nach wie vor gut, sich miteinander abzustimmen, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur vor einem weiteren Treffen der Regierungschefs der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch in Berlin.
"Ich habe immer die Hoffnung, dass wir uns in einigen Schritten noch auf gemeinsame Wege machen."
Das werde aber nicht ganz einfach sein, weil das Bild in den Ländern mittlerweile sehr unterschiedlich sei, sagte Günther. So hätten einige Länder gar keine Kontaktbeschränkungen mehr. Beim Thema Veranstaltungen wäre es auch gut, sich auf ein einheitliches Vorgehen zu verständigen.
Update, 17. Juni, 6.30 Uhr: Umfrage zu Corona: Deutsche fühlen sich medizinisch gut versorgt
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland ist einer Umfrage zufolge zufrieden mit der medizinischen Versorgung in der Corona-Krise - wartet aber mit Ungeduld auf einen Impfstoff. Das zeigt der zweite internationale "Stada Health Report", der am Mittwochvormittag online vorgestellt wird. Die Ergebnisse lagen der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.
Für die repräsentative Online-Studie im Auftrag des Arzneimittelherstellers Stada mit Sitz im hessischen Bad Vilbel wurden im Februar und März 2020 je rund 2000 Menschen aus zwölf Ländern befragt. Bei den Fragen zum Thema Corona waren es im April 2020 je rund 1000 Befragte aus Deutschland, Italien, Russland, Serbien, Spanien und dem England.
67 Prozent der Menschen in Deutschland bewerten demnach die medizinische Versorgung während der Corona-Krise als positiv oder sehr positiv.
Dem standen sieben Prozent Kritiker gegenüber, der Rest äußerte sich neutral. Noch zufriedener sind die Menschen in Spanien (75 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (74 Prozent) - zwei Länder, die mit deutlich höheren Todesfall-Zahlen zu kämpfen haben als die Bundesrepublik.
Die größten Sorgen machen sich die Menschen darüber, dass ein Corona-Impfstoff auf sich warten lassen könnte. In Deutschland haben 45 Prozent diese Sorge, europaweit 42 Prozent.
Update, 17. Juli 6 Uhr: Weitere Kosten für Betrieb der Corona-App
Für die neue staatliche Corona-App fallen nach dem Start weitere laufende Kosten an. Für Wartung, Pflege und Betrieb der App und anderer Komponenten veranschlagt der Bund in diesem und im kommenden Jahr rund 45 Millionen Euro.
Das geht aus Antworten des Finanzministeriums auf Fragen des Linke-Haushaltsexperten Victor Perli hervor. Demnach entfallen auf die Telekom-Tochter T-Systems 43 Millionen Euro, auf den Softwarekonzern SAP knapp zwei Millionen Euro. Zudem werden für Werbung vorerst 3,5 Millionen Euro angegeben.
Als Kosten für die App-Entwicklung waren von der Bundesregierung bereits rund 20 Millionen Euro genannt worden. Darüber hinaus genannt wurden 2,5 Millionen bis 3,5 Millionen Euro im Monat für die laufenden Betriebskosten, unter anderem für zwei Telefon-Hotlines.
Perli sagte mit Blick auf die aktuellen Gesamtangaben von mehr als 60 Millionen Euro, Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hätte diese Zahlen gleich nennen sollen.
"In Krisenzeiten muss schnell gehandelt werden. Das darf aber nicht zur Intransparenz des Regierungshandelns führen." Die Linke fordere eine gesetzliche Regelung für den Einsatz der App, die wirkliche Freiwilligkeit sicherstelle und Restrisiken für einen Datenmissbrauch so gut es geht ausschließe.
Die App war am Dienstag zum Herunterladen auf Smartphones gestartet. Sie soll das Nachverfolgen von Infektionen leichter und schneller machen. Dafür kann sie messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie nachträglich anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben. Dann kann man sich testen lassen.
Update, 17. Juni, 5.20 Uhr: Bundesregierung stuft Türkei als Corona-Risikogebiet ein
Die Bundesregierung hat die Türkei zusammen mit 130 weiteren Ländern als Corona-Risikogebiet eingestuft. Auf der Liste, die bereits am Montag zum ersten Mal vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlicht wurde und nun regelmäßig aktualisiert wird, stehen auch andere beliebte Urlaubsländer der Deutschen wie Ägypten, Thailand und Marokko.
Einreisende aus einem Risikogebiet müssen damit rechnen, dass sie 14 Tage in Quarantäne müssen. Für diese Länder ist unter anderem deswegen eine Aufhebung der immer noch für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union geltende Reisewarnung nach jetzigem Stand kaum möglich.
Vor allem die Türkei, das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen nach Spanien und Italien, dringt auf eine Aufhebung dieser Reisewarnung und wirbt um deutsche Touristen. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavusoglu hatte sich vor wenigen Tagen enttäuscht über die Beibehaltung der Reisewarnung gezeigt.
Die Bundesregierung hatte die wegen der Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung für Touristen am Montag für 27 europäische Länder aufgehoben. Für mehr als 160 Staaten außerhalb der EU besteht sie zunächst bis zum 31. August weiter, kann aber für einzelne Länder auch vorher aufgehoben werden. Für ein Risikogebiet ist das aber kaum denkbar.
Update, 17. Juni, 5 Uhr: Keller: 1000 Zuschauer bei DFB-Pokalfinale nicht ausgeschlossen
DFB-Präsident Fritz Keller hat ein Pokalfinale mit Zuschauern nicht gänzlich ausgeschlossen.
"Der Boss ist der Gesetzgeber", sagte Keller am späten Dienstagabend in der ARD. "Der Senat ist dafür zuständig. In Berlin sind Veranstaltungen bis 1000 Personen erlaubt. Wenn der Senat sagt, ja, wir können das, dann gehen wir auf 1000."
Es habe dazu bereits Gespräche gegeben am Montag und Dienstag. Da habe es die klare Ansage gegeben, dass es "keine Sonderstellung für den Fußball gibt und das finde ich auch in Ordnung. Der Fußball braucht keine Sonderstellung."
Einem von Fan-Vertretern der beiden Finalteilnehmer Bayern München und Bayer Leverkusen zuletzt geforderten späteren Termin als dem 4. Juli erteilte Keller eine Absage: "Weil wir einen neuen Wettbewerb auch für die Amateurmannschaften starten wollen", sagte Keller. "Guckt euch doch mal den ganzen Kalender an."
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg hält eine Rückkehr vieler Zuschauer in Stadien noch für einige Zeit für unrealistisch. Entscheidend sei, "wie viele Menschen man ins Stadion lässt", sagte er. "Deutlich begrenzen, im niedrigen dreistelligen Bereich, dann kann man das durchaus auch umsetzen."
Weil Menschen in Stadien schrien und sängen sei die Gefahr einer deutlich weiteren Verteilung von Tröpfchen über die eineinhalb Meter hinaus groß. Fußball sei emotional. "Da mit Abstand still zwei Stunden zu sitzen mit Maske ist kein Erlebnis, das kann sich keiner wünschen."
Update, 17. Juni, 4.25 Uhr: Corona-Ausbruch auf Großmarkt: Peking wird teilweise abgeriegelt
Nach dem neuen Ausbruch des Coronavirus bleibt die Lage in der chinesischen Hauptstadt angespannt.
Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Mittwoch berichtete, meldete die Stadt 31 weitere Infizierte. Damit gibt es seit vergangenem Donnerstag bereits 137 bestätigte Infektionen in der 20-Millionen-Metropole.
Als Reaktion auf den neuen Ausbruch, der vergangene Woche auf dem Xinfadi-Großmarkt der Stadt begann, riefen die Behörden am Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe aus, womit Peking teilweise abgeriegelt wird. Flüge aus und in die Hauptstadt wurden drastisch reduziert.
Mehr Infos >>> hier.
Update, 17. Juni, 4 Uhr: FDP fordert mehr Ausgaben für Bildung im Konjunkturpaket
Die Bundesregierung setzt nach Auffassung der FDP mit ihrem Konjunkturpaket die falschen Akzente.
"Das Konjunkturpaket der großen Koalition enthält zu wenig Zukunft. Es setzt zu wenig Impulse bei Bildung, Forschung und Innovation", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. In der Corona-Krise sollte aber klar geworden sein, dass in diese Bereiche dringend mehr Geld fließen müsse. Aus Sicht der FDP-Fraktion sei dies das "Mondfahrtprojekt" unseres Landes.
Buschmann monierte, von den 130 Milliarden Euro des Konjunkturpakets seien gerade einmal 2 Milliarden Euro für Schulen vorgesehen - verschwindend geringe 1,5 Prozent.
"Auch den Hochschulen ergeht es nicht besser. Sie kommen trotz der Ankündigung von Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU), 10 Milliarden Euro in Bildung und Forschung zu investieren, gar nicht erst im Konjunkturpaket vor." Dabei wären neben digitalen Schulen gerade auch digitale Hochschulen wichtig.
Deutschland sollte sich das ambitionierte Ziel setzen, wieder zu den Top-5-OECD-Staaten bei der Bildung zu gehören, sagte der FDP-Politiker. "Diesen Ehrgeiz entwickeln Union und SPD leider nicht."
Der Bund der Steuerzahler zeigte sich angesichts der Regierungspläne für eine weitere Neuverschuldung um 62,5 Milliarden Euro in diesem Jahr entsetzt.
"Der Bundesfinanzminister tritt jetzt unnötig aufs Gaspedal. Olaf Scholz macht mehr Schulden als eigentlich notwendig", sagte der Präsident der Organisation, Reiner Holznagel, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Zudem könnte der Tilgungsplan ehrgeiziger sein, um die Schulden zügiger zurückzuzahlen."
Update, 17. Juni, 3.30 Uhr: Jeder zweite Reisebusbetrieb fürchtet das Aus!
Drei Monate nach Beginn der Kontakt- und Reisebeschränkungen stecken viele Reisebusbetriebe in der Krise. Durchschnittlich liegt der Gesamtschaden je Unternehmen bei gut einer halben Million Euro, wie eine Branchenumfrage ergab, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Jeder zweiter Anbieter fürchtet demnach das Aus.
Weggebrochen seien vor allem Busreisen, Klassen- und Vereinsfahrten sowie Fahrten zu Konzerten.
Mehr Infos >> hier.
Update, 17. Juni, 0.30 Uhr: Deutschland unterstützt Landwirte in Westafrika mit Millionenzahlung
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat 19 Millionen Euro für Versicherungen gegen Ernteausfälle in fünf westafrikanischen Ländern zugesagt.
"Wir helfen Millionen Kleinbauern, durch die Krise zu kommen", sagte Müller der "Rheinischen Post" (Mittwoch). In Burkina Faso, Gambia, Mali, Mauretanien und Senegal könnten Landwirte damit ab sofort gegen Dürre versichert werden. Wenn der Niederschlag unter ein bestimmtes Niveau sinke, könnten sie damit Lebensmittel für die Familien, neues Saatgut und Viehfutter kaufen. An diesem Mittwoch ist der Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre.
Schon vor der Corona-Krise sei die Ernährungslage auch wegen des Klimawandels in vielen Ländern kritisch gewesen. Die Pandemie verstärke die Not und habe zu einer akuten Hungersnot geführt, erklärte Müller.
Update, 17. Juni 0.10 Uhr: Laschet für Zusammenhalt von Bund und Ländern in Corona-Krise
Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) macht sich für ein gemeinsames Vorgehen bei der weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie stark. "Die Bewältigung der Corona-Pandemie ist eine gesamtstaatliche Herausforderung und bleibt es", sagte Laschet der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch.
"Nicht zuletzt angesichts der bevorstehenden Reisesaison brauchen wir einen gemeinsamen Rahmen von Bund und Ländern mit dem richtigen Instrumentenkasten aus Schutzmaßnahmen, Hygienekonzepten und Kontaktnachverfolgung."
Ein gemeinsamer Weg von Bund und Ländern sei ein Schlüssel für den Erfolg bei der Reduzierung der Infektionen gewesen. Von der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse das Signal ausgehen: "Wir bleiben zusammen, wir gehen weiter gemeinsam vor."
Update, 16. Juni, 22.26 Uhr: Gesundheitspersonal geht in Frankreich auf die Straße
In Frankreich haben Zehntausende Ärzte und Pfleger für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen demonstriert. Allein in Paris gingen nach Polizeiangaben vom Dienstagabend rund 18.000 Menschen auf die Straße.
Am Rande der Proteste in der Hauptstadt kam es zu Auseinandersetzungen zwischen einzelnen gewalttätigen Gruppen und der Polizei, wie die Polizeipräfektur mitteilte. 32 Menschen wurden demnach festgenommen. Innenminister Christophe Castaner sprach von Randalierern, die in die friedliche Demonstration eingedrungen seien.
Die Menschen demonstrierten unter anderem auch in Montpellier, Metz, Lyon, Nantes oder Marseille gegen die angespannte Situation im Gesundheitssystem. Landesweit gab es Aufrufe für mehr als 220 Versammlungen. Gewerkschaften und Kollektive hatten zu dem nationalen Aktionstag aufgerufen.
Während der Corona-Pandemie geriet das französische Gesundheitssystem an seine Grenzen. Die Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte fordern unter anderem eine bessere Bezahlung und eine weniger gewinnorientierte Ausrichtung der Krankenhäuser. Premier Édouard Philippe hatte dem Krankenhauspersonal bereits spürbare Gehaltserhöhungen versprochen. Die Mitte-Regierung läutete auch eine Reform des Gesundheitswesens ein.
Die Corona-Pandemie hat in Frankreich bisher mehr als 29.000 Todesopfer gefordert.
Update, 16. Juni, 21.59 Uhr: Viel ansteckender als zuvor: Das Coronavirus mutiert in Europa
Dass Viren mit der Zeit mutieren ist etwas ganz Normales. Meistens hat das keine Auswirkungen auf die Krankheit selbst. Anders beim neuen Coronavirus!
Wie ein Team aus mehreren Forschern aus dem US-Bundesstaat Florida entdeckte, gibt es schon jetzt eine leicht abgeänderte Form der neuartigen Lungenkrankheit, die sich rasanter verbreitet, als das bisherige Virus. Mehr lest Ihr >>> hier.
Update, 16. Juni, 21.11 Uhr: 378 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 378 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 186.839 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete.
8800 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von neun im Vergleich zum Vortag. Etwa 173.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, sank nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 16.6., 0.00 Uhr, auf die kritische Marke von 1,0. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,19 gelegen.
Update, 16. Juni, 20.56 Uhr: Auch SPD-Chefin Esken hat die Corona-Warn-App schon auf dem Handy
SPD-Chefin Saskia Esken hat eigenen Angaben zufolge die Corona-Warn-App schon auf ihrem Smartphone - und damit ihre kritische Haltung gegenüber dem Programm aufgegeben.
"Jetzt steht die App zum Download bereit, und es gibt keinen vernünftigen Grund, sie nicht zu installieren - ich habe das heute früh schon erledigt", sagte sie der "Augsburger Allgemeinen". (Mittwoch) am Dienstag.
Esken hatte zuvor befürchtet, die anfangs geplante Nutzung von Standortdaten würde die App zu einem Überwachungswerkzeug machen. Die Corona-Warn-App habe einige Ab- und Umwege genommen, bevor sie auf die Zielgerade eingebogen ist, sagte sie nun der Zeitung.
Und weiter: "Daran, dass es am Ende in die richtige Richtung ging, dass die App wirksam Kontakte verfolgen und Infektionsketten durchbrechen kann und dabei Daten und Privatsphäre optimal schützt, hat die kritische Zivilgesellschaft einen erheblichen Anteil."
Update, 16. Juni, 19.46 Uhr: Merkel warnt eindringlich vor Rückschlag in Corona-Krise
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor dem Hintergrund der Debatten über weitere Lockerungen in der Corona-Krise eindringlich vor einem Rückschlag gewarnt. Die deutsche Wirtschaft erleide in ihrer gesamten Breite einen Riesen-Einbruch, sagte die Kanzlerin am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern in der Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Noch wisse niemand, wie sich Konsumverhalten und Pandemie entwickelten.
Sie wolle nicht pessimistisch sein - man könne der Lage nur optimistisch entgegentreten - aber man müsse auch realistisch sein. Merkel wurde mit den Worten zitiert: "Da liegt noch ein Riesen-Berg an Arbeit vor uns."
Nach den Lockerungen der Reisewarnungen für die meisten EU-Länder und angesichts der Debatte über Sommerurlaubsziele sagte Merkel, jedem sei die Freude über einen Urlaub auf Mallorca oder in Griechenland gegönnt. Wenn sie allerdings die ökonomischen Zahlen betrachte, "weiß ich nicht ganz, ob wir schon Hoffnungen und Realität zusammengebracht haben".
Was man angesichts von sieben Millionen Kurzarbeitern im Mai derzeit erlebe, sei nie da gewesen, mahnte Merkel. In der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 habe es 1,5 Millionen Kurzarbeiter gegeben. Anders als damals sei die Lage nun aber nicht schnell zu heilen. Deswegen sei es wichtig, dass Regierung und Unionsfraktion Zuversicht und Handlungsfähigkeit ausstrahlten.
Das Virus sei nicht weg, auch wenn man es gut eingedämmt und in die Schranken verwiesen habe, sagte Merkel. Wo Menschen allerdings eng beieinander seien, gebe es aber immer wieder Ausbrüche. "Wir müssen sehr vorsichtig sein, damit wir die schon schwierige Lage in der Wirtschaft nicht nochmal verschlechtern", warnte die Kanzlerin. Es sei eine sehr angespannte Zeit. "Es ist nicht ohne, was uns da in den nächsten Monaten erwartet."
Update, 16. Juni, 19.40 Uhr: Virologe Drosten setzt Hoffnungen in neue Corona-App
Der Virologe Christian Drosten verspricht sich von der neuen staatlichen Corona-Warn-App einen "guten Effekt" auch im Fall von relativ niedrigen Nutzerzahlen. Selbst dann könne "an vielen Stellen ein entscheidender Unterschied" erzielt werden, sagte der Wissenschaftler von der Charité in Berlin am Dienstag im NDR-Podcast.
Die App sei ein "entscheidend wichtiges Werkzeug", um die Zahlen niedrig zu halten. Bei der Suche nach Kontakten eines Infizierten komme es schließlich vor allem auf Geschwindigkeit an: Müssten da erst Telefonketten losgehen, gehe wichtige Zeit verloren, sagte er.
Über die Menschenansammlungen bei Demos in den vergangenen Wochen sagte Drosten, dies stelle zwar grundsätzlich eine Gefahr dar - auch wenn man sich im Freien weniger infiziere als in Räumen. Momentan sei die Anzahl der Fälle im Verhältnis zur Einwohnerzahl in Deutschland aber sehr niedrig. Es sei daher durchaus vorstellbar, dass keine Infizierten in den Menschenansammlungen gewesen seien. Diese Hoffnung dürfe man nicht vergessen.
Update, 16. Juni, 19.34 Uhr: Corona-Krise: USA verlängern Grenzschließungen
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus sollen die Grenzen der USA mit Kanada und Mexiko für einen weiteren Monat weitgehend geschlossen bleiben. Die Grenze solle nun erst nach dem 21. Juli wieder öffnen, sagte Kanadas Premierminister Justin Trudeau.
Mexikos Außenministerium teilte auf Twitter mit, dass auch die weitgehende Schließung der mexikanischen Grenze mit den USA um weitere 30 Tage verlängert werde. Das hätten beide Länder vereinbart. Die rund 3200 Kilometer lange Grenze bleibt damit für nicht wesentliche Übertritte geschlossen. Grenzübertritte aus Handels- oder Arbeitsgründen bleiben aber erlaubt. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen den beiden Ländern.
Die zeitweisen Grenzschließungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie waren am 21. März in Kraft getreten und schon zweimal verlängert worden. Ziel ist, den nicht notwendigen Reiseverkehr zwischen den Ländern zu unterbinden und zugleich den Verkehr wichtiger Waren wie medizinischer Ausrüstung und Nahrung zu gewährleisten. Am 1. Juli tritt das neue nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA zwischen den drei Ländern in Kraft.
Update, 16. Juni, 18.57 Uhr: Protestteilnehmer in Kopenhagen positiv auf Coronavirus getestet
Ein Teilnehmer einer großen Demonstration gegen Rassismus in Kopenhagen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Dienstagabend in Kopenhagen bekannt.
Selbst Demonstrationsteilnehmer, die keine Symptome hätten, sollten sich nun sicherheitshalber auf Corona testen lassen, sagte die Direktorin der dänischen Verwaltung für Patientensicherheit, Anette Lykke Petri. An der Demonstration des dänischen Ablegers der Bewegung Black Lives Matter hatten sich am vergangenen Sonntag mehr als 15.000 Menschen beteiligt.
In Dänemark liegt die Grenze für öffentliche Versammlungen derzeit bei maximal 50 Teilnehmern. Versammlungen mit einem politischen Hintergrund sind davon aber ausgenommen, weshalb Demonstrationen erlaubt sind. Man solle sich dabei aber an die festgelegten Richtlinien halten.
Update, 16. Juni, 18.52 Uhr: Rund jeder dritte Antikörper-Test in New Yorker Bronx positiv
In Teilen der Millionenmetropole New York war womöglich jeder dritte Mensch bereits mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus Zahlen einer Antikörper-Studie hervor, die der Gouverneur des Bundesstaats, Andrew Cuomo, am Dienstag erläutert hat.
Im besonders stark von der Pandemie betroffenen und eher ärmeren Stadtteil Bronx seien demnach bei 32,6 Prozent aller Getesteten Antikörper gefunden worden. In Brooklyn und Queens war dies noch bei gut jedem fünften Test der Fall, im reicheren Manhattan war mit 16,5 Prozent jeder sechste Test positiv.
Insgesamt wurden in der Stadt New York bei 21,6 Prozent der Überprüften die Antikörper gefunden, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus entstehen. Im gesamten Bundesstaat New York wurden zwischen 1. Mai und 13. Juni rund 12.000 Menschen zufällig ausgesucht und getestet. Bei 13,4 Prozent fiel der Test positiv aus.
Viele Forscher gehen davon aus, dass diejenigen, die den Erreger Sars-CoV-2 bereits hatten, zumindest für eine gewisse Zeit immun gegen die Erkrankung Covid-19 sind. Die aktuellen Antikörperstudien befinden sich aber in einem frühen Entwicklungsstadium, und es ist unklar, wie genau sie sind.
Update, 16. Juni, 18.48 Uhr: Peking ruft nach Corona-Ausbruch zweithöchste Gefahrenstufe aus
Im Kampf gegen den neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking haben die Behörden der chinesischen Hauptstadt die zweithöchste Gefahrenstufe ausgerufen. Wie die Stadtregierung am Dienstag mitteilte, werden Ein- und Ausreisen ab sofort wieder streng kontrolliert.
Zudem sollen Schüler laut der Ankündigung ab Mittwoch nicht mehr in die Schulen zurückkehren und stattdessen online unterrichtet werden. Unternehmen wurden aufgerufen, Teile ihrer Belegschaft aus dem Home Office arbeiten zu lassen.
Zuvor hatte die Pekinger Gesundheitskommission mitgeteilt, dass in der Stadt 27 neue Infektionen nachgewiesen wurden. Vier Infizierte meldete Pekings Nachbarprovinz Hebei, eine weitere lokale Erkrankung gab es nach offiziellen Angaben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Zudem wurden landesweit acht "importierte Fälle" gemeldet, die bei Reisenden aus dem Ausland erkannt wurden.
Nachdem China über viele Wochen kaum noch neue Erkrankungen gemeldet hatte, kam es vergangene Woche auf dem Großmarkt Xinfadi in der chinesischen Hauptstadt zu einem neuen Ausbruch, was Ängste vor einer neuen Virus-Welle schürte. Seit vergangenem Donnerstag meldete Peking bereits 106 neue Infektionen.
Bewohner aus Gegenden von Peking, in denen das Risiko als "mittel" oder "hoch" eingestuft wurde, sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Peking befinde sich in einer "kritischen Situation", sagte Cai Qi, Parteichef der chinesischen Hauptstadt, laut Staatssender CCTV am Montag. Prävention und Bekämpfung hätten nun oberste Priorität für die Stadt.
Update, 16. Juni, 18.40 Uhr: Erster Auftritt seit Covid-19-Erkrankung: Prinz Charles besucht Krankenhaus
Der britische Thronfolger Prinz Charles hat sich am Dienstag erstmals seit seiner Covid-19-Erkrankung wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Gemeinsam mit seiner Frau Herzogin Camilla besuchte er ein Krankenhaus in Cheltenham.
Die beiden bedankten sich dort bei Mitarbeitern für deren Einsatz in der Coronavirus-Pandemie - allerdings mit gebührendem Abstand von zwei Metern.
Der 71 Jahre alte Thronfolger war selbst zeitweise an Covid-19 erkrankt, hatte aber nur milde Symptome. Er hatte sich deshalb im März eine Woche lang auf seinem Landsitz in Schottland in Selbstisolation begeben. Die 72 Jahre alte Camilla wurde damals negativ getestet, musste aber ebenfalls sieben Tage in Isolation.
Beide blieben während des Lockdowns in Schottland. Sie meldeten sich von dort immer wieder per Videobotschaft zu Wort. Am Donnerstag wollen sie Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron in London empfangen.
Update, 16. Juni, 18.31 Uhr: Top-Ökonomen drängen US-Kongress zu weiterem Konjunkturpaket
Mehr als 100 führende Ökonomen, darunter zwei frühere Chefs der US-Notenbank Federal Reserve, haben den Kongress zur Verabschiedung eines weiteren Konjunkturpakets aufgefordert.
Angesichts der Corona-Krise seien "mindestens" eine Verlängerung der Auszahlung des Arbeitslosengelds, eine Ankurbelung der Nachfrage und mehr Unterstützung für Bundesstaaten und Kommunen nötig, erklärten die 130 Wirtschaftsexperten in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an die Führung beider großen Parteien im Parlament.
Der Kongress hat bereits Konjunkturpakete in Höhe von rund drei Billionen US-Dollar auf den Weg gebracht.
Update, 16. Juni, 18.18 Uhr: Grenzschließung zwischen USA und Kanada wegen Corona-Krise verlängert
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus soll die Grenze zwischen den USA und Kanada für einen weiteren Monat weitgehend geschlossen bleiben. Die Grenze solle nun erst nach dem 21. Juli wieder öffnen, sagte Kanadas Premierminister Justin Trudeau am Dienstag, wie kanadische Medien berichteten.
Die zeitweise Grenzschließung aufgrund der Coronavirus-Pandemie war im März vereinbart und schon zweimal verlängert worden. Ziel ist, den nicht notwendigen Reiseverkehr zwischen den beiden Ländern zu unterbinden und zugleich den Verkehr wichtiger Waren wie medizinische Ausrüstung und Nahrung zu gewährleisten.
Update, 16. Juni, 18.12 Uhr: US Open der Tennisprofis in New York sollen stattfinden
Die US Open der Tennisprofis in New York sollen trotz der Coronavirus-Pandemie stattfinden. Das Grand-Slam-Turnier werde vom 31. August bis zum 13. September unter strengen Hygiene- und Sicherheitsauflagen und ohne Zuschauer durchgeführt, teilte der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo am Dienstag mit.
Geplant ist, dass die Spieler in einem Flughafen-Hotel untergebracht werden und nahezu keinen Zugang zu Manhattan haben sollen. Außerdem soll der Betreuerstab der Athleten deutlich reduziert werden.
Wegen der Coronavirus-Pandemie ruht derzeit der offizielle Spielbetrieb auf der Tennis-Tour bis zum 31. Juli. Der Rasenklassiker in Wimbledon war bereits abgesagt worden. Dass die French Open unter diesen Umständen - wie von den Organisatoren geplant - Ende September in Paris gespielt werden, scheint nun unrealistisch. Allerdings steht hier eine Entscheidung noch aus.
Abzuwarten bleibt, wie die Spieler auf die Pläne reagieren. Mehrere Stars hatten sich kritisch geäußert. Die Weltranglistenzweite Simona Halep aus Rumänien hat Medienberichten zufolge wegen der Corona-Krise bereits entschieden, nicht an den US Open 2020 teilzunehmen.
Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic sorgte am Wochenende mit der von ihm organisierten Adria Tour für Schlagzeilen. Bei der Showkampfserie, an der auch Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev und der Österreicher Dominic Thiem teilnahmen, wurde keine Rücksicht auf Abstandsregeln genommen. Am Montag sorgte in den sozialen Medien ein Video für Wirbel, das Djokovic, Zverev und Thiem auf einer Party in einem Club zeigte.
Update, 16. Juni, 18.05 Uhr: El Salvador hebt strenge Corona-Quarantäne auf
El Salvador hat mit der Lockerung seiner strengen Anti-Corona-Maßnahmen begonnen. "Die Quarantäne ist vorbei, aber das Infektionsrisiko ist noch größer als zuvor", betonte Präsident Nayib Bukele am Dienstag auf Twitter.
In fünf Phasen soll bis zum 21. August die Wirtschaft des mittelamerikanischen Landes wieder komplett hochgefahren werden. In einem ersten Schritt sind ab Dienstag unter anderem der Bau, Lieferungen von Online-Bestellungen sowie der Betrieb von Schönheits- und Friseursalons für Kunden mit Terminen wieder erlaubt.
El Salvador war eines der ersten Länder der Region mit strengen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Noch vor der ersten bestätigten Infektion im Land rief Bukele einen Notstand aus. Seit dem 21. März galt eine strenge Ausgangssperre. Wer diese missachtete, wurde festgenommen und für bis zu 30 Tage in ein "Eindämmungszentrum" gesteckt.
Menschenrechtler berichteten, dass es zu willkürlichen Festnahmen komme. Wegen der Maßnahmen stritt sich Bukele auch mit dem Verfassungsgericht des Landes, dessen Urteil gegen den Freiheitsentzug ohne gesetzliche Grundlage er missachtete.
Bislang wurden in El Salvador, das rund sechs Millionen Einwohner hat, 3941 Infektionen mit dem Coronavirus und 76 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung registriert. 2041 Patienten gelten als genesen. Zuletzt kamen innerhalb von 24 Stunden 115 neue Infektionsfälle und zwei Tote hinzu.
Update, 16. Juni, 18.02 Uhr: Mieterbund: Vermieter während der Corona-Krise kulant
Zahlreiche Vermieter haben sich nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Mieterbundes während der Corona-Krise sehr kulant gezeigt.
"In vielen Fällen haben sich Mieter und Vermieter individuell geeinigt. Einige Vermieter sind sogar von sich aus auf die Mieter zugegangen und haben ihnen eine Stundung der Miete angeboten", sagte Lukas Siebenkotten dem "Südkurier".
Gesetzliche Regelungen seien aber dennoch sinnvoll: "Gesetze werden nicht für Fälle gemacht, in denen es sowieso gut funktioniert, sondern für die Fälle, wo es nicht funktioniert."
Siebenkotten forderte unter anderem eine Verlängerung des Kündigungsschutzes für Mieter, die aufgrund der Corona-Krise in Mietrückstand geraten. Auch ein von Bund, Ländern und der Wohnungswirtschaft finanzierter Fonds sei denkbar, der bei coronabedingten Zahlungsschwierigkeiten von Mietern mit einem zinslosen Darlehen einspringe.
Update, 16. Juni, 17.48 Uhr: Bundespolizei vollstreckt offene Haftbefehle bei Corona-Kontrollen
Die Bundespolizei hat in den vergangenen drei Monaten bei den vorübergehend wieder eingeführten Grenzkontrollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie 866 offene Haftbefehle vollstreckt.
An sämtlichen Grenzen zu Österreich, Frankreich, Dänemark, der Schweiz sowie Italien und Spanien seien zudem mehr als 196.000 Einreisen verweigert worden, weil keine triftigen Einreisegründe vorlagen, teilte die Bundespolizei am Dienstag mit.
In Zusammenhang mit den Grenzkontrollen seien rund 6000 Straftaten festgestellt worden, wie etwa Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Betäubungsmittel- oder das Waffengesetz. Auch Urkunden- und Straßenverkehrsdelikte wurden ermittelt. Im gesamten Zeitraum setzte die Bundespolizei für die Grenzkontrollen täglich durchschnittlich bis zu 6000 Beamte ein.
Update, 16. Juni, 17.36 Uhr: Steinmeier wirbt für Corona-Warn-App: "Machen Sie mit!"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geht bei der Corona-Warn-App mit gutem Beispiel voran. Kaum eingeführt, haben er und seine Frau Elke Büdenbender sich diese schon auf ihre Handys geladen.
Auf Facebook und Instagram veröffentlichten sie am Dienstag ein Foto, auf dem sie im Park von Schloss Bellevue zum Beweis ihre Handys mit App präsentierten - und für diese warben: "Wir nutzen die Corona-Warn-App – machen Sie mit!"
Die staatliche Warn-App startete in der Nacht zum Dienstag. Bürger können sie freiwillig verwenden. Die App soll das Nachverfolgen von Infektionen mit dem Coronavirus erleichtern.
Auch FDP-Chef Christian Lindner, dessen Partei sich als Digitalpartei versteht, zückte demonstrativ das Handy, als er in Berlin von Journalisten gefragt wurde, ob er die App schon nutze. "Wir werben auch dafür, die App einzusetzen", sagte er.
Update, 16. Juni, 17.24 Uhr: Riesige Statue für Mediziner in Lettland enthüllt
In Lettland ist als Dank und Wertschätzung für den selbstlosen Einsatz von Ärzten und Pflegepersonal während der Corona-Pandemie eine riesige Skulptur aufgestellt worden. Die sechs Meter hohe Statue "Mediziner für die Welt" des Bildhauers Aigars Bikse wurde am Dienstag vor dem Lettischen Nationalen Kunstmuseum in Riga enthüllt.
Sie zeigt eine Ärztin mit Mundschutz und Handschuhen, die den Behandlungsraum verlassen hat und sich mit geschlossenen Augen streckt, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten.
"Mit dieser Skulptur möchten wir ausdrücken, dass es unsere Pflicht als Gesellschaft ist, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Ärzte geeignete Bedingungen haben und entsprechend entlohnt werden, um ihre Aufgaben zu erfüllen", sagte Bikse.
Dies solle auch durch den prominenten Standort vor dem wichtigen lettischen Museum im Zentrum der Hauptstadt verdeutlicht werden.
Die aus Schaumstoff gefertigte und mit einer Polyurethanbeschichtung überzogene Skulptur ist nach Angaben von Bikse bewusst in ihrer beeindruckenden Größe geschaffen worden. Damit solle gezeigt werden, dass Menschen bei gesundheitlichen Problemen von der Fürsorge, Pflege und dem Wissen der Ärzte abhängig sind - ähnlich wie Kinder von ihren Erziehungsberechtigten.
Die Skulptur entstand auf eine öffentliche Initiative hin, die sich innerhalb weniger Wochen aus der Idee des Künstlers entwickelt hat. Daran beteiligt waren 20 Unternehmen und Organisationen.
Update, 16. Juni, 17.21 Uhr: SPD will Kündigungsschutz für Mieter bis Ende September
Die SPD-Bundestagsfraktion will den gesetzlichen Kündigungsstopp für Mieter um weitere drei Monate verlängern. "Viele Bürgerinnen und Bürger sind wegen der Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten", sagte der SPD-Verbraucherpolitiker Johannes Fechner am Dienstag. "Wir müssen ihnen Zeit geben, wirtschaftlich wieder auf die Füße zu kommen."
Bislang kann Mietern bis Ende Juni wegen ausbleibender Mietzahlungen in der Corona-Krise nicht gekündigt werden. Diese Frist soll nach Willen der SPD-Bundestagsfraktion nun bis Ende September verlängert werden. Die Betroffenen bleiben die Miete aber schuldig, müssen also nachzahlen.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) kann die Erleichterungen per Verordnung verlängern. "Wir freuen uns, dass dies bereits in ihrem Haus vorbereitet wird", sagte Fechner weiter.
Nach Angaben des Deutschen Mieterbunds geraten Mieter in der Corona-Krise zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten. Etwa 10.000 Haushalte könnten demnach betroffen sein. Trotz Einkommensverlusten hätten die weitaus meisten Mieter zwar im April und Mai noch zahlen können. Nun steige aber die Zahl derer, die nicht mehr oder nur teilweise zahlen können.
Zudem sollen Verbrauchern für Darlehen die Rückzahlungen, Zins- und Tilgungsleistungen noch für drei weitere Monate gestundet werden. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen durch die Pandemie Einnahmeausfälle haben, die so groß sind, dass eine Begleichung ihren angemessenen Lebensunterhalt gefährden würde. Auch diese Erleichterung galt bisher vorerst bis Ende Juni.
Update, 16. Juni, 17.12 Uhr: Neues Datum für Kindermedienfestival "Goldener Spatz"
Das diesjährige Kindermedienfestival "Goldener Spatz" soll nun vom 20. bis 26. September Besucher nach Erfurt und Gera locken. Das Datum wurde gewählt, nachdem der ursprünglich geplanten Termin Ende Mai wegen der Corona-Krise abgesagt werden musste, teilten die Veranstalter mit.
Das Festival werde allerdings im kleineren Rahmen stattfinden und vorrangig in Gera unter Berücksichtigung von Hygiene- und Abstandsregeln ausgetragen werden, hieß es. Preise sollen am 25. September in Erfurt verliehen werden. Zudem bereiteten Mitarbeiter parallel eine Online-Version des Festivals vor, um auf mögliche weitere Entwicklungen bei der Corona-Pandemie reagieren zu können.
37 Filme und Fernsehbeiträge laufen in verschiedenen Kategorien. Zudem gibt es einen Wettbewerb, bei dem es um digitale Angebote für Kinder geht. Bei dem Festival entscheidet eine Kinderjury über die Wettbewerbssieger. Es gilt laut Veranstaltern als größtes Festival für deutschsprachige Kindermedien.
Update, 16. Juni, 17.08 Uhr: Wegen Corona: US Open 2020 ohne Weltranglistenzweite Simona Halep
Die rumänische Tennisspielerin Simona Halep wird nicht an den US Open 2020 teilnehmen. Wie rumänische Medien am Dienstag berichteten, habe die Weltranglistenzweite wegen der Corona-Pandemie die Teilnahme an allen Turnieren außerhalb Europas abgesagt - mit einer Ausnahme: das Event im chinesischen Shenzen zum Ende der Saison.
Nicht starten werde Halep demnach in Washington, Cincinatti und New York sowie in Peking und Wuhan (China).
Update, 16. Juni, 17.04 Uhr: Trotz Corona: Rumänien öffnet Kirchen für Gottesdienste
Trotz Sorgen wegen der instabilen Corona-Ansteckungskurve im Land gestattet Rumänien wieder Gottesdienste in Kirchen. Diese Lockerung kündigte Ministerpräsident Ludovic Orban am Dienstag auf Druck der oppositionellen Sozialdemokraten (PSD) an. Sie hatten vorher gedroht, die Kirchenöffnung im Parlament durchzusetzen.
Bisher waren Gottesdienste nur im Freien gestattet. Die Leitung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, der 86 Prozent der Rumänen angehören, begrüßte die Entscheidung Orbans.
Beobachter sehen die Entscheidung als Folge des beginnenden Wahlkampfs. In diesem Herbst stehen in Rumänien Parlaments- und landesweite Kommunalwahlen an. Dabei will die bürgerliche Regierung die ihr jetzt fehlende Mehrheit im Parlament erreichen und ihren Einfluss in den Kommunen ausweiten.
Die orthodoxe Kirche gilt als für das Wahlverhalten sehr einflussreich. Auf ihren Druck hin hat jüngst das Parlament mit den Stimmen aus dem Regierungslager und der Opposition den Sexualkundeunterricht als Pflichtfach abgeschafft.
Update, 16. Juni, 17 Uhr: Lastwagenhersteller Volvo baut über 4000 Stellen ab
Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo baut im Zuge der Corona-Krise weltweit rund 4100 Stellen ab. Die Pandemie und die in aller Welt ergriffenen Corona-Maßnahmen hätten zu einer Marktsituation geführt, die die Nutzfahrzeugbranche hart treffe, erklärte der Chef der Volvo-Gruppe, Martin Lundstedt.
Man rechne kurz- bis mittelfristig mit einer weiterhin geringeren Nachfrage und müsse sich dementsprechend aufstellen. Gleichzeitig wolle man sich stärker auf neue Technologien und Geschäftsmodelle fokussieren.
Volvo will deshalb bereits im zweiten Halbjahr 2020 die Mitarbeiterzahl um 4100 reduzieren, darunter etwa 1250 auf dem Heimatmarkt Schweden. Rund 15 Prozent der betroffenen Stellen sollen diejenigen von Beratern sein. Ohne die gewährte staatliche Unterstützung würde die Zahl der abgebauten Stellen noch höher liegen.
Die im schwedischen Göteborg ansässige Volvo-Gruppe hat weltweit rund 104.000 Mitarbeiter und ist auf mehr als 190 Märkten aktiv. Der Konzern, der seit vielen Jahren vom Autobauer Volvo Cars getrennt ist, musste bereits vor der Corona-Krise mit sinkenden Auftragszahlen auf den wichtigsten Lkw-Märkten fertig werden.
Update, 16. Juni, 16.54 Uhr: Rashford-Appell bewegt Regierung zu Hilfsleistungen für Bedürftige
Der englische Fußball-Nationalspieler Marcus Rashford hat mit einem offenen Brief an britische Abgeordnete dafür gesorgt, dass Kinder aus bedürftigen Familien während der Schulferien Essensgutscheine bekommen.
Der 22-Jährige hatte in dem Brief vom Montag betont, er sei als Kind selbst auf kostenlose Schulessen und die örtliche Essenausgabe angewiesen gewesen. Er appellierte deshalb an die Politik, die Hilfeleistung nicht einzustellen. Am Dienstag stimmte die britische Regierung zu.
Betroffene Familien hatten während der Ausgangsbeschränkungen durch die Coronavirus-Krise Gutscheine und Hilfspakete bekommen. In Schottland und Wales sollte die Unterstützung fortgesetzt werden, in England wollte die Regierung die Maßnahme mit Beginn der Schulferien einstellen.
Nach Rashfords Brief wurden die Forderungen nach einer Fortsetzung jedoch immer lauter. Schließlich verkündete die Regierung, dass 1,3 Millionen betroffene Kinder auch in den sechswöchigen Ferien kostenloses Schulessen erhalten.
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", schrieb Rashford am Dienstag bei Twitter. "Da seht ihr mal, was wir erreichen können, wenn wir uns zusammentun, das ist England im Jahr 2020." Man United lobte Rashford für dessen Engagement. "Ein Held. Eine Inspiration. Einer von uns. Wir sind so stolz auf dich", twitterte der englische Fußball-Rekordmeister.
Update, 16. Juni, 16.46 Uhr: Brinkhaus zurückhaltend zu weiteren raschen Corona-Lockerungen
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat sich zurückhaltend zu raschen weitergehenden Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise geäußert. Es gebe auch Länder, in denen es ein Wiederaufflackern der Pandemie gebe, sagte Brinkhaus am Dienstag vor einer Sitzung der Unionsfraktion in Berlin mit Blick auf China.
"Deswegen sollte man das tun, was medizinisch vertretbar ist, sollte aber auch vorsichtig dabei bleiben." Er warnte: "Die Pandemie ist nicht überwunden." In Sachsen gibt es beispielsweise Gedankenspiele, die Maskenpflicht beim Einkaufen zu lockern.
Vor dem ersten persönlichen Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach der Hochphase der Corona-Pandemie in Deutschland an diesem Mittwoch im Kanzleramt sagte Brinkhaus, wenn es medizinisch vertretbar sei, werde es Lockerungen geben.
Update, 16. Juni, 16.43 Uhr: Greenpeace kritisiert spanische Auto-Kaufprämie für Verbrenner
Greenpeace hat die in Spanien geplanten Kaufprämien auch für Benzin- und Dieselfahrzeuge kritisiert. Aktivisten der Umweltschutzorganisation brachten am Dienstag ein großes Transparent an einem Baukran in der Nähe des Parlaments in Madrid an.
"Keine öffentlichen Gelder mehr für verschmutzende Unternehmen", stand auf dem in 50 Metern Höhe über einer der Hauptverkehrsstraßen hängenden Tuch. Benzin- und Dieselantriebe seien eine gescheiterte Technik, die mit dem Klimaschutz unvereinbar sei, kritisierte die Organisation auf ihrer Internetseite.
Die spanische Regierung hat zur Ankurbelung der von der Coronakrise hart getroffenen Autoindustrie ein Hilfspaket im Umfang von 3,75 Milliarden Euro beschlossen. Dabei soll es nicht nur um die Förderung von Elektroautos gehen, für die ein staatlicher Zuschuss von 5000 Euro geplant ist, sondern auch von Fahrzeugen mit herkömmlichen Verbrennermotoren.
Update, 16. Juni, 16.31 Uhr: Reisen in der Corona-Krise: Aktueller Stand
Die Reise-Branche schöpft nach dem Ende der Corona-Zwangspause in Europa wieder Hoffnung: Das verzögerte Sommer-Geschäft läuft nach der Aufhebung der Reise-Warnungen für 27 europäische Länder an.
Der weltgrößte Tourismus-Konzern Tui und Deutschlands Branchenzweiter DER Touristik berichteten am Dienstag von steigenden Buchungen. Unterschiedlich beurteilten die Unternehmen die Preis-Entwicklung.
Während Tui von durchschnittlich gestiegenen Preise sprach, können Urlauber nach Einschätzung von DER Touristik in diesem Sommer vielfach auf günstige Angebote hoffen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 16. Juni, 16.29 Uhr: Österreich stockt Hilfspaket gegen Coronakrise auf
Österreich stockt die Hilfen für die Wirtschaft wegen der Coronakrise auf. In Summe stünden nun 50 Milliarden Euro zur Verfügung, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag nach einer zweitägigen Regierungsklausur von ÖVP und Grünen.
Bisher war von einem Rettungspaket in Höhe von 38 Milliarden Euro die Rede. Nun kämen noch Maßnahmen zur Erleichterung von Investitionen hinzu, sagte Kurz. So seien 3,7 Milliarden Euro für Investitionen und Investitionsanreize sowie für Umweltmaßnahmen vorgesehen.
Zu den Umweltmaßnahmen zählt die Einführung eines österreichweiten Bus- und Bahntickets, das für den einzelnen Nutzer rund 1100 Euro im Jahr kosten soll. Die Regierung hat hierfür 240 Millionen Euro Steuergeld an Subvention vorgesehen.
Update, 16. Juni, 16.19 Uhr: Russische Städte sagen wegen Corona Militärparaden ab, außer Moskau
Eine Woche vor den Feiern in Russland zum 75. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland sagen immer mehr Städte die geplanten Militärparaden wegen der Corona-Pandemie ab. In Moskau hingegen laufen die Vorbereitungen für die Waffenschau mit Panzern und Raketen und dem Aufmarsch Tausender Soldaten auf dem Roten Platz weiter.
Es würden alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen für die Parade am 24. Juni getroffen, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow vom Verteidigungsministerium am Dienstag in Moskau.
Kremlchef Wladimir Putin hatte die wegen der Corona-Pandemie am 9. Mai verschobene Parade zum Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland auf den neuen Termin gelegt. Allerdings sind gerade in Moskau die Infektionszahlen so hoch wie in keiner anderen Stadt in Russland.
Wegen des hohen Infektionsrisikos hatten zuletzt mehr als ein Dutzend Städte ihre Paraden abgesagt, darunter Irkutsk, Kursk und Perm. Der Kreml zeigte dafür Verständnis.
Die Sowjetunion hatte mit 27 Millionen Toten im Zweiten Weltkrieg so viele Opfer wie kein anderes Land in Europa.
Update, 16. Juni, 16.12 Uhr: Nato wappnet sich für mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie
Die Nato wappnet sich für eine mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie.
Nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg wollen die Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten an diesem Mittwoch einen entsprechenden Operationsplan bewilligen. Zudem soll ein Vorrat an medizinischer Ausrüstung aufgebaut und ein Krisenfonds eingerichtet werden.
Ziel sei es, möglicherweise benötigte Hilfe zur richtigen Zeit an den richtigen Ort bringen zu können, erklärte Stoltenberg am Dienstag in Brüssel.
Update, 16. Juni, 16.10 Uhr: Sechs Bewohner von Pflegeheim in Wien mit Covid-19 gestorben
In einem Pflegewohnheim in Wien sind sechs Bewohnerinnen und Bewohner an oder mit Covid-19 gestorben. Nach Angaben eines Sprechers der Einrichtung handelte es sich um hochbetagte Menschen mit teils schweren Vorerkrankungen. 19 Menschen seien positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden, neun davon seien im Krankenhaus.
Anfang Juni seien bei einem Screening von Personal und Bewohnern zunächst zwei Fälle festgestellt worden, hieß es. Bei zusätzlichen Tests seien die weiteren Infektionen aufgefallen. Die Todesfälle wurden über einen Zeitraum von rund zwei Wochen verzeichnet.
Das Haus hat rund 270 Bewohner. Die Besuchs- und Hygieneregeln in Wien in solchen Heimen sind nach Darstellung eines Sprechers der Stadt vergleichsweise streng.
Update, 16. Juni, 16.03 Uhr: Corona-Grenzzaun kommt ins Museum
Der provisorische Grenzzaun zwischen dem deutschen Konstanz und dem schweizerischen Kreuzlingen ist in die Sammlung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg übergegangen.
Direktorin Paula Lutum-Lenger nahm ihn am Dienstag vom Konstanzer Landrat Zeno Danner (parteilos) in der Straßenmeisterei Radolfzell in Empfang, wo er seit seinem Abbau am 15. Mai eingelagert war.
Der Zaun symbolisiert trotz seiner trennenden Funktion die Verbundenheit von Schweizern und Deutschen. Anwohner haben aus Absperrband in die Streben das Kunstwort "Kreuztanz" (aus "Kreuzlingen" und "Konstanz") sowie ein Herz eingewebt. Auf ein anderes Zaunstück montierten sie das Bild einer geöffneten Tür.
Die Bundespolizei hatte den Bauzaun im März zur Eindämmung des Corona-Pandemie zwischen den beiden Bodensee-Städten aufbauen lassen.
Update, 16. Juni, 16 Uhr: Tansanias Präsident hebt trotz Kritik Corona-Einschränkungen auf
Inmitten von Kritik an Tansanias Umgang mit der Corona-Pandemie hat Präsident John Magufuli eine weitgehende Aufhebung der Einschränkungen ab Ende Juni verkündet.
Jetzt, da die Epidemie zum Großteil "besiegt" worden sei, habe die Regierung beschlossen, am 29. Juni Schulen wieder zu öffnen und andere Aktivitäten wie Hochzeiten wieder zu erlauben, sagte Magufuli am Dienstag vor dem Parlament.
Die Behörden Tansanias haben seit Ende April keine Corona-Zahlen mehr veröffentlicht. Den letzten offiziellen Angaben zufolge gibt es in dem ostafrikanischen Land 509 Fälle. Am Montag sagte Regierungschef Kassim Majaliwa, es würden derzeit 66 Corona-Patienten behandelt.
Der Oppositionspolitiker Saed Kubenea kritisierte die Entscheidung Magufulis als voreilig. "Die Krankheit ist noch immer im Land", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Zudem sei es schwer, der Regierung und ihren Angaben zu den Corona-Fällen zu glauben, da sie seit mehr als einem Monat Informationen dazu verheimliche.
Magufulis Umgang mit der Epidemie wurde vielfach kritisiert. Corona-Einschränkungen wurden erst spät eingeführt und sind im Vergleich zu denen anderer afrikanischer Länder locker. Kirchen und Moscheen sind beispielsweise weiter geöffnet. Magufuli machte auch Schlagzeilen mit dem Vorschlag, gegen das Virus zu beten.
Update, 16. Juni, 15.56 Uhr: Erste Ergebnisse: Entzündungshemmer hilft bei schwerem Covid-19
Der Entzündungshemmer Dexamethason könnte die Sterberate bei schweren Covid-19-Verläufen senken. Darauf weisen vorläufige Ergebnisse einer klinischen Studie hin, die noch nicht veröffentlicht sind und bisher nicht von anderen Experten begutachtet wurden.
Bei Patienten, die künstlich beatmet wurden und das Medikament bekamen, sank die Sterberate um ein Drittel, wie die federführenden Wissenschaftler von der Universität Oxford in einer Pressemitteilung berichten.
"Dexamethason ist das erste Medikament, von dem gezeigt wurde, dass es das Überleben bei Covid-19 verbessert", erklärte Peter Horby, einer der Leiter der "Recovery"-Studie. "Dexamethason ist kostengünstig, verfügbar und kann sofort eingesetzt werden, um weltweit Leben zu retten." Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 16. Juni, 15.45 Uhr: Bundesregierung erwartet noch viel Streit über EU-Finanzpaket
Wenige Tage vor dem wichtigen EU-Gipfel ist kein Kompromiss beim milliardenschweren Finanzpaket zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise in Sicht. "Es ist noch ein sehr, sehr weiter Weg bis zur Einigung", sagte Europa-Staatsminister Michael Roth am Dienstag vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen.
In Europa gehe es nie ohne Streit und lange Sitzungen. Doch brauche man nun Kompromissbereitschaft und Handlungsfähigkeit. "Es steht viel auf dem Spiel", sagte der SPD-Politiker in einer Videobotschaft. Vor allem in den von der Pandemie besonders betroffenen EU-Ländern müsse man die wirtschaftliche Erholung rasch starten. Dabei gehe es weniger um einen "Wiederaufbau" als um eine zukunftsweisende Veränderung.
Roth bekräftigte die deutsche Forderung, die Auszahlung von EU-Geldern an die Einhaltung von Demokratie, Grundwerten und Rechtsstaatlichkeit zu koppeln: "Wenn irgendwo systematisch die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit gebrochen werden, dann muss das finanzielle Konsequenzen haben."
Die EU-Kommission plant einen EU-Haushaltsrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 im Umfang von 1,1 Billionen Euro und will diesen mit einem schuldenfinanzierten Konjunktur- und Investitionsprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro verbinden.
Update, 16. Juni, 15.35 Uhr: Corona in Berliner Mietskasernen: Quarantäne für sieben Wohnblöcke
Erstmals in der Corona-Krise sind in Berlin mehrere Wohnblöcke unter Quarantäne gestellt worden. Die Bewohner von 369 Haushalten an sieben Standorten im Bezirk Neukölln dürfen wegen 57 bekannter positiver Fälle ihre Wohnungen 14 Tage lang nicht verlassen.
Das gaben Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) am Dienstag in Berlin bekannt. Der Bezirk wollte sich nicht festlegen, wie viele Menschen von der Maßnahme betroffen sind. Pro Haushalt gebe es einen bis zehn Bewohner, damit könnten mehrere Hundert bis einige Tausend betroffen sein, hieß es. Obwohl auch Kinder unter den Infizierten sind, entschied sich der Bezirk zunächst gegen Schulschließungen.
Update, 16. Juni, 15.24 Uhr: Litauen plant Kauf einer Corona-Warn-App
Litauen will im Kampf gegen das Coronavirus ebenfalls auf eine Warn-App für die Bevölkerung setzen. "Wir möchten auch eine solche App, es wird eine Beschaffung stattfinden", sagte Gesundheitsminister Aurelijus Veryga am Dienstag im litauischen Radio.
Demnach könnte die Anwendung, die einen längeren Kontakt mit einer infizierten Person aufzeichnet, im August verfügbar sein. Wie in Deutschland und im benachbarten Lettland würde die App auf freiwilliger Basis eingeführt werden, sagte Veryga.
Litauen mit seinen knapp drei Million Einwohnern verzeichnete bislang 1776 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus und 76 Todesfälle.
Update, 16. Juni, 15.08 Uhr: Corona-Krise sorgt für heftige Absatzeinbußen bei McDonald's
Die Corona-Pandemie hat die Geschäfte des weltgrößten Fast-Food-Konzerns McDonald's massiv belastet.
In den vergangenen zwei Monaten brachen die vergleichbaren Erlöse weltweit im Vergleich zum Vorjahreswert um rund 30 Prozent ein, wie McDonald's am Dienstag in Chicago mitteilte. Allerdings scheint das Schlimmste vorerst überstanden: Etwa 95 Prozent der Filialen sind inzwischen wieder geöffnet und die Absatzentwicklung erholte sich zuletzt deutlich.
Während das Absatzminus im April noch bei 39 Prozent lag, fiel es im Mai mit knapp 21 Prozent schon erheblich geringer aus. Auf dem US-Markt sanken die Verkäufe auf vergleichbarer Ladenfläche zuletzt nur noch um 5,1 Prozent. McDonald's hatte den Großteil seiner Filialen wegen der Pandemie zeitweise weitgehend für Kunden geschlossen und sich auf Drive-thru, Take-away und Essenslieferungen konzentriert.
Update, 16. Juni, 14.58 Uhr: Studie zu Corona: Kinder sind wohl keine Treiber der Ausbreitung
Kinder stecken sich einer Studie aus Baden-Württemberg zufolge wohl seltener mit dem Coronavirus an als ihre Eltern. Sie seien daher nicht als Treiber der Infektionswelle anzusehen, sagte Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Ulm, zum Ergebnis der Untersuchung, die am Dienstag in Stuttgart vorgestellt wurde.
Für die Studie waren etwa 5000 Menschen ohne Corona-Symptome auf das Virus und auf Antikörper dagegen getestet worden: rund 2500 Kinder unter zehn Jahren und je ein Elternteil. Die Studie wurde bisher noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 16. Juni, 14.53 Uhr: Konjunkturoptimismus verdrängt vorerst wieder Corona-Angst
Die Aussicht auf eine Konjunkturspritze der US-Regierung und die Rückendeckung der Notenbanken für die Finanzmärkte haben die zuletzt eingetrübte Stimmung an den Börsen wieder aufgehellt.
Nach sechs Handelstagen in Folge mit Verlusten ging es am Dienstag mit dem Dax am Nachmittag um 3,9 Prozent auf 12.371 Punkte kräftig nach oben. Der MDax der mittelgroßen deutschen Börsenwerte erholte sich um 2,7 Prozent auf 26 133 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 3,6 Prozent.
Der am Vortag stark gestiegene Euro gab im Verlauf des Tages nach, konnte sich aber zuletzt knapp über der Marke von 1,13 US-Dollar halten. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1253 Dollar festgesetzt.
Update, 16. Juni, 14.43 Uhr: Bund prüft Hilfen für angeschlagene Meyer-Werft
Das Bundeswirtschaftsministerium prüft Hilfen für den angeschlagenen Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft an der Ems. Dazu stehe man im Kontakt mit der Werft, heißt es in der Antwort auf eine Anfrage des Linken-Bundestagabgeordneten Victor Perli. Ein Werftsprecher in Papenburg bestätigte am Dienstag der dpa: "Wir sprechen sowohl mit dem Bund wie mit dem Land."
Das Ministerium in Berlin listet in der knappen Antwort die Hilfsprogramme des Bundes der Corona-Pandemie auf, vor allem das Sonderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 2020 und den Wirtschaftsstabilisierungsfonds. Geprüft werde, "welche Unterstützungsmaßnahmen im konkreten Fall der Meyer-Werft anwendbar sind, um die Beschäftigung auf der Werft und bei den Zulieferunternehmen zu sichern".
Gerade der Kreuzfahrtschiffbau leide unter coronabedingten Veränderungen der Auftragslage und Liquiditätsengpässen, sagte eine Ministeriumssprecherin. Das Unternehmen Meyer ist auf gigantische Kreuzfahrtschiffe spezialisiert und muss wegen des Stillstands in der Branche seine Kapazitäten drastisch reduzieren. In der über 3000 Personen zählenden Stammbelegschaft in Papenburg drohen Einschnitte.
Update, 16. Juni, 14.29 Uhr: Corona macht's möglich: Erstmals Führungen hinter Karl-May-Kulissen
Die Stadt Bad Segeberg hat aus der Corona-Not eine Tugend gemacht und bietet erstmals in der Geschichte der Karl-May-Spiele öffentliche Führungen hinter die Kulissen an. Von Freitag an sind die etwa 90-minütigen Veranstaltungen durch das Freilichttheater am Kalkberg möglich.
Dabei verraten die Stadtführer viele Geheimnisse rund um die Karl-May-Spiele, zeigen versteckte Gänge und Winkel hinter der Bühne und erzählen Anekdoten aus den vergangenen Jahren der traditionsreichen Veranstaltung, die seit 1952 Jahr für Jahr die Geschichten des Schriftstellers Karl May auf die Bühne bringt.
Bis Mitte September sind bislang fast 50 Führungen geplant, sagte Dirk Gosch, Sachgebietsleiter für Kultur und Tourismus bei der Stadt, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Bad Segeberg. Und die Nachfrage sei riesig. "Allein am Wochenende haben sich mehr als 100 Interessenten gemeldet. Das Telefon klingelt ununterbrochen." Pro Führung können etwa 15 bis 20 Personen mitmachen.
Eigentlich wäre das Theater in wenigen Tagen in seine 69. Saison gestartet. Das ursprünglich geplante Stück "Der Ölprinz" mit Alexander Klaws als Winnetou sowie den Fernsehschauspielern Katy Karrenbauer ("Hinter Gittern - der Frauenknast") und Sascha Hehn ("Schwarzwald-Klinik", "Traumschiff") ist wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben worden. Die Premiere ist nun für den 26. Juni 2021 vorgesehen.
Update, 16. Juni, 14.27 Uhr: Bremen: Teil-Verbot für Alkoholabgabe wegen Corona-Sorglosigkeit
Die Stadt Bremen reagiert mit einem räumlich und zeitlich begrenzten Verbot eines Außerhausverkaufs von Alkohol auf zunehmende Verstöße gegen die Corona-Kontaktregeln. Das Verbot soll vom nächsten Wochenende an jeweils freitags und samstags sowie an Vorabenden von Feiertagen von 22 Uhr an gelten.
Betroffen sind so genannte Hotspots am Weserufer (Schlachte), im Kneipenviertel ("Viertel") und im Bereich des Hauptbahnhofes, wie Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Dienstag mitteilte. In Restaurants darf weiter Alkohol ausgeschenkt werden. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 16. Juni, 14.20 Uhr: Eurowings-Partner Luftfahrtgesellschaft Walter vor endgültigen Aus
Die Corona-Krise bringt Geschäftspartner des Lufthansa-Konzerns in schwere Bedrängnis. Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) mit 354 Beschäftigten, die im Auftrag der Lufthansa-Tochter Eurowings unterwegs war, steht vor dem Aus. "Leider ist es bislang nicht gelungen, einen Käufer oder Investor zu finden", sagte ein Sprecher des Berliner Mutterkonzerns Zeitfracht.
Sollte dies bis Ende Juni nicht gelingen, müsse zum 1. Juli das Insolvenzverfahren eingeleitet werden. LGW hatte Ende April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und eigenen Angaben zufolge mehrere hundert potenzielle Käufer kontaktiert - ohne Erfolg.
Update, 16. Juni, 14.13 Uhr: Corona-Aufschub für die Oscars: Roter Teppich erst im April
2020 legte die Corona-Pandemie den Filmbetrieb in Hollywood lahm, nun trifft es auch noch die Oscars: Acht Wochen länger als geplant müssen sich Stars und Kinofans im Jahr 2021 gedulden. Statt am 28. Februar soll die 93. Trophäen-Show nun erst am 25. April stattfinden.
Dies gab die Film-Akademie am Montag (Ortszeit) in Beverly Hills bekannt, nachdem in der Branche bereits wochenlang über einen möglichen Aufschub spekuliert worden war.
Die Show im kommenden Jahr sei ein "historischer Moment", um Filmfans in aller Welt durch die Kinokunst zu vereinen, formulierten es die Veranstalter optimistisch. Mit dem Oscar-Aufschub wolle man den Filmemachern die Möglichkeit geben, ihre Filme fertigzustellen und in die Kinos zu bringen, hieß es in einer Mitteilung der Akademie-Vorsitzenden.
Historisch gesehen ist ein Aufschub "Big News", denn in der langen Academy-Geschichte kam das bisher erst drei Mal vor. 1938 wurde Los Angeles von einer Flutkatastrophe heimgesucht, die Verleihung musste um eine Woche verschoben werden. 1968 fand die Feier am 10. April und damit zwei Tage später statt als zunächst geplant. Grund war die Ermordung des Bürgerrechtlers Martin Luther King, der am 9. April beigesetzt wurde.
Wegen eines Attentats auf US-Präsident Ronald Reagan wurde die Show 1981 um einen Tag verschoben. Reagan überlebte den Anschlag schwer verletzt.
Update, 16. Juni, 13.50 Uhr: Auch Niedersachsen will Kontaktbeschränkungen lockern
Die coronabedingten Kontaktbeschränkungen in Niedersachsen könnten zum 22. Juni gelockert werden. Künftig soll der Aufenthalt in der Öffentlichkeit in Gruppen von bis zu zehn Personen erlaubt sein.
Wenn die Zusammenkünfte aus Angehörigen bestehen, sollen sogar mehr als zehn Personen zulässig sein. Das geht nach dpa-Informationen aus einem Entwurf der Landesregierung für die neue Corona-Verordnung hervor. Bisher sind die Kontakte auf Menschen aus maximal zwei Haushalten beschränkt.
Die neue Corona-Verordnung des Landes soll in den kommenden Tagen final abgestimmt und am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Update, 16. Juni, 13.30 Uhr: Wird in Sachsen die Maskenpflicht beim Einkaufen gelockert?
Sachsen plant in der Corona-Krise weitere Lockerungen. Diese sollen mit der neuen Corona-Schutzverordnung von Ende Juni bis zum 17. Juli gelten, wie Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts ankündigte.
Demnach sollen größere Familienfeiern mit bis zu 100 Gästen unter Hygieneauflagen wieder möglich sein.
Nachgedacht werde auch über eine mögliche Lockerung der Maskenpflicht beim Einkaufen. "Wir haben das diskutiert, sind aber vorsichtig", sagte Köpping.
Die Entscheidung hänge auch von einer Einigung im Bund ab. Der Mindestabstand sowie der Mund-Nasen-Schutz in Bussen und Bahnen sollen aber bestehen bleiben.
Möglich würden diese Lockerungen durch die guten Entwicklungen in der Corona-Krise. Laut Gesundheitsministerium hatten sich bis Dienstag 5343 Menschen in Sachsen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert - das war ein Fall mehr als am Tag zuvor.
Update, 16. Juni, 13.10 Uhr: Corona-Warn-App: IG Metall fordert Schutz von Arbeitnehmern
Nach dem Start der Corona-Warn-App fordert die IG Metall spezielle Regeln zum Schutz für Arbeitnehmer. Beschäftigten dürften keine Nachteile entstehen, wenn sie die App nicht nutzten, sagte die stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Christiane Benner der Deutschen Presse-Agentur. "Umgekehrt darf der Arbeitgeber keine Vorteile gewähren, wenn Beschäftigte eine solche App verwenden."
Wenn Beschäftigte vorsorglich der Arbeit fernblieben, weil die App sie informiere, dass sie mit Infizierten in Kontakt waren, dürften sie ebenfalls nicht benachteiligt werden, sagte Benner. Dann müsse das Entgelt weitergezahlt werden, bis die zuständige Behörde über weitere Maßnahmen entschieden habe.
"Die IG Metall empfiehlt Betriebsräten, diese Kriterien in betrieblichen Vereinbarungen für eine Warn-App festzuschreiben". Grundsätzlich begrüßt die Gewerkschaft, dass die Warn-App freiwillig sein soll.
Update, 16. Juni, 13.05 Uhr: Bayern lockert Anti-Corona-Kontaktbeschränkung
Die Anti-Corona-Maßnahmen in Bayern werden weiter gelockert: Ab diesem Mittwoch (17. Juni) dürfen sich im öffentlichen Raum wieder Gruppen von bis zu zehn Personen treffen - bislang waren solche Treffen auf Angehörige zweier Haushalte beschränkt. In privaten Räumen und Gärten gibt es dann gar keine zahlenmäßige Beschränkung mehr. Das beschloss das Kabinett am Dienstag in München - gemeinsam mit einer ganzen Reihe weiterer Lockerungen etwa für Gastronomie, Kultur und Handel.
Update, 16. Juni, 12.55 Uhr: Israel und Griechenland wollen Tourismus ab August ermöglichen
Israel und Griechenland wollen noch im Sommer Urlaubsreisen zwischen beiden Ländern ermöglichen. Zieldatum sei der 1. August, sollten es die Infektionszahlen erlauben, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Dienstag nach einem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Kyriakos Mitsotakis in Jerusalem.
Quarantänebestimmungen sollen demnach dann entfallen. Mitsotakis fügte an, der Gesundheitsschutz habe bei den Reisen oberste Priorität. Die Regelung soll nach israelischen Angaben ab August auch für Zypern gelten.
Mitsotakis will bis Mittwoch in Israel bleiben. Es ist der erste zweitägige Besuch eines ausländischen Politikers in dem Land seit Ausbruch der Pandemie. Beide Länder sind bislang vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen.
Update, 16. Juni, 12.50 Uhr: Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen - So ist der Stand in den Bundesländern
Die Bundesländer können im Kampf gegen die Corona-Pandemie über die schrittweise Öffnung des öffentlichen Lebens in weiten Teilen selbstständig entscheiden.
Hier findet Ihr alles in der Übersicht.
Update, 16. Juni, 12.30 Uhr: Forscher warnen vor Auswirkungen der Corona-Krise auf den Frieden
Deutsche Friedens- und Konfliktforscher haben die Bundesregierung dazu aufgefordert, sich in der Corona-Krise für ein globales Konjunktur- und Kooperationsprogramm einzusetzen. "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den globalen Frieden sind alarmierend", sagte Friedensforscher Conrad Schetter vom Bonn International Center for Conversion (BICC) bei der Vorstellung des Friedensgutachtens 2020 am Dienstag in Berlin. Staatliche Programme seien zum Scheitern verurteilt, gelänge es nicht, den internationalen Handel wieder anzukurbeln und die Verarmung von Menschen weltweit zu verhindern.
Die Konfliktforscher forderten die EU zudem dazu auf, die überfüllten Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln aufzulösen, Asylverfahren zu beschleunigen und anerkannte Flüchtlinge in aufnahmewillige EU-Länder umzusiedeln.
Das Friedensgutachten kritisiert weiterhin Pläne Israels, Teile des Westjordanlands zu annektieren. Die neue israelische Regierung stützt sich bei ihrem Vorhaben auf den Trump-Plan, der von der palästinensischen Seite aber abgelehnt wird.
Das Friedensgutachten wird neben dem BICC und dem HSFK auch vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) sowie dem Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) erarbeitet.
Update, 16. Juni, 12.20 Uhr: Deutsche Corona-Touristen lösen am Ballermann auch Ängste aus
Der Start eines Testprojekts mit deutschen Touristen eine knappe Woche vor der offiziellen Wiederöffnung der spanischen Grenzen löst auf Mallorca nicht nur Freude aus. Viele Mallorquiner hätten große Angst davor, dass es auf der Insel wegen der Besucher zu einem Wiederaufflammen der Coronavirus-Krise komme, sagte Biel Barceló, der Präsident der Bürgerinitiative "Ciutat de s'Arenal".
"Ich spreche hier mit vielen darüber. Einige brauchen Einnahmen und freuen sich, dass der Tourismus nach drei Monaten wieder langsam in Gang kommt, klar. Aber die Sorge ist weit verbreitet", erzählt er am Dienstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Die Neuansteckungsraten sind in Deutschland aktuell höher als bei uns auf den Balearen."
Den angekündigten Kontrollmaßnahmen vertraue man außerdem nicht unbedingt. "Angeblich will man die Touristen jeden Tag anrufen und fragen, ob sie Symptome haben, ich weiß nicht..." Und nicht zuletzt seien bekanntlich die meisten Besucher aus Deutschland sehr party- und trinkfreudig, ein vorsichtiges Verhalten könne man eher nicht erwarten, meinte Barceló ebenso ironisch wie hörbar beunruhigt.
Mit einem Brandbrief hatte "Ciutat de s'Arenal" Ende Mai das sogenannte "Pilotprojekt" zu verhindern versucht. Die rund 40.000 Bewohner von s'Arenal östlich der Hauptstadt Palma, wo die berühmt-berüchtigte Partymeile und Deutschen-Hochburg "Ballermann" liegt, dürften nicht als "unfreiwillige Versuchskaninchen" missbraucht werden, Mallorca sei kein Themenpark und gehöre nicht nur den Hoteliers und Reiseveranstaltern, hieß es damals.
Das Projekt konnte man aber nicht verhindern. Am Montag - sechs Tage vor der spanischen Grenzöffnung am 21. Juni - landeten auf Mallorca die ersten zwei Tui-Flieger mit insgesamt knapp 400 Passagieren.
Insgesamt 10.900 werden auf den Balearen im Rahmen des Projekts erwartet. An sie, die vorwiegend am Ballermann unterkommen und Urlaub machen werden, richtet Barceló eine Warnung und einen Appell: "Dieses Virus tötet!" Und: der "Sauftourismus" und die Exzesse, die man seit Jahren bekämpfe, seien "heute inakzeptabler denn je".
Update, 16. Juni, 12.15 Uhr: Europäische Corona-Apps sollen Daten untereinander austauschen können
Die verschiedenen Corona-Apps der EU-Staaten sollen künftig Informationen untereinander austauschen können und so die Kontaktverfolgung von Infizierten über Ländergrenzen hinweg möglich machen. Darauf einigten sich Deutschland und mehrere andere Länder, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Dabei sind alle Länder, deren Apps auf eine dezentrale Speicherung der Daten setzen. Neben Deutschland, das seine Corona-Warn-App am Dienstag startete, sind das rund 15 andere EU-Länder, sowie Liechtenstein und Norwegen. Davon hat bislang allerdings nur ein kleiner Anteil seine Apps gestartet.
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wurde am Dienstag zum Download bereitgestellt. Sie soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen. Künftig soll sie auch nahtlos mit den anderen Apps zusammenarbeiten können.
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton betonte: "Nun, da wir uns der Reisesaison nähern, ist es wichtig, sicherzustellen, dass Europäer die App ihres eigenen Landes benutzen können, wohin auch immer sie in der EU reisen." Kontaktverfolgungs-Apps könnten hilfreich sein, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Stella Kyriakides rief die EU-Bürger dazu auf, diese Apps zu nutzen.
Nach Angaben der EU-Kommission haben sich die teilnehmenden Länder auf eine Reihe technischer Details geeinigt. Die französische und die ungarische App sind nicht dabei, weil sie die gesammelten Daten zentral auf einem Server speichern und nicht dezentral auf den Handys. Andere Länder haben sich dagegen entschieden, eine App zur Kontaktverfolgung einzusetzen, oder haben diese Entscheidung noch nicht getroffen.
Update, 16. Juni, 12.10 Uhr: Datenschutzbeauftragter Kelber sieht noch Schwachstellen bei Corona-App
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber sieht noch Nachbesserungsbedarf bei der deutschen Corona-Warn-App. "Aus Sicht des Datenschutzes sehe ich keinen Grund, der gegen eine Installation spricht. Aber es gibt noch Schwachstellen", erklärte Kelber am Dienstag zum Start der Anwendung. Vor allem stört er sich an einem Verfahren, bei dem der Nutzer eine TAN von einer Telefon-Hotline bekommt, um sein positives Testergebnis in der App einzutragen.
Grundsätzlich soll die Anwendung ohne eine Telefon-Hotline funktionieren. Der eigentliche Plan ist, dass Menschen bei einem Test einen QR-Code bekommen, mit dem sie das positive Testergebnis in der App teilen können. Der zusätzliche Absicherungsschritt soll falsche Meldungen verhindern. Allerdings sind noch nicht alle Labore technisch in der Lage, die QR-Codes zu erzeugen. Deshalb gibt es zusätzlich den Umweg über die Hotline.
"Der Medienbruch von der App zur telefonischen Hotline ist keine gute Lösung", kritisierte Kelber. Die Gründe dafür seien zwar plausibel. "Es ist aber klar, dass der Weg über die Hotline nicht mit einer vollständig pseudonymen Nutzung der App über das automatisierte Verfahren mithalten kann", betonte der Datenschutzbeauftragte. Zugleich habe er durch eingehende Beratung "die unangemessene Speicherung von personenbezogenen Daten aller Anrufer der Hotline abgewendet".
In keinem Fall sei zulässig, dass Dritte Einblick in die App forderten, sagte Kelber und zog damit eine klare Datenschutz-Grenze ein."«Ich kann die Inhaber von Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln nur dringend warnen: Versucht es erst gar nicht!" Der Bundesdatenschützer übernimmt mit dem Start der App die Aufsicht über deren Betrieb.
Die App erfasst, welche Smartphones einander nahegekommen sind - und warnt dann nachträglich Nutzer, wenn sich herausstellt, dass sie sich neben Infizierten aufgehalten haben.
Update, 16. Juni, 12 Uhr: Norwegische Corona-App wegen Datenschutzbedenken vorerst gestoppt
Während in Deutschland die neue Corona-Warn-App an den Start gegangen ist, liegt ihr vor Monaten eingeführtes Pendant in Norwegen aus Datenschutzgründen vorerst auf Eis. Die norwegische Tracing-App "Smittestopp" sollte nach Angaben des nationalen Gesundheitsinstituts (FHI) ab Dienstag keine Daten mehr einsammeln. Personendaten, die zentral gespeichert wurden, werden so bald wie möglich gelöscht. Zuvor hatte die norwegische Datenschutzbehörde angekündigt, die Verarbeitung der von der App eingesammelten persönlichen Daten vorübergehend verbieten zu wollen, wie das Gesundheitsinstitut bereits am Montag mitgeteilt hatte.
FHI-Direktorin Camilla Stoltenberg warnte, dass nun wertvolle Zeit zur Entwicklung und zum Testen der App verloren gehe und sich die Corona-Verbreitung in Norwegen darüber hinaus schlechter verfolgen lasse. Bis zum kommenden Dienstag will ihre Behörde nun auf die Ankündigung der Datenschützer reagieren.
Norwegen hatte Mitte April eine freiwillige Corona-Warn-App testweise in einzelnen Kommunen eingeführt. Dabei ging es darum, Norweger per Smartphone frühzeitig zu warnen, wenn sie in der Nähe eines anderen App-Nutzers gewesen sind, bei dem das Coronavirus nachgewiesen wurde. In Sachen Datenschutz gab es mehrmals Kritik an der App: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zählte sie in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung von elf Tracing-Apps zu den den drei weltweit gefährlichsten für die Privatsphäre der Nutzer - neben denjenigen in Bahrain und Kuwait.
"Smittestopp" wurde nach Angaben der Gesundheitsbehörde bis Anfang Juni bereits 1,6 Millionen Mal heruntergeladen und hatte bis dahin fast 600.000 aktive Nutzer. Diese bat Stoltenberg, die App weiter auf ihren Smartphones zu behalten, damit sie reaktiviert werden könne, sobald man eine Lösung mit den Datenschützern gefunden habe.
Update, 16. Juni, 11.50 Uhr: Mobilfunk-Provider berechnen keinen Traffic für Corona-Warn-App
Die Mobilfunk-Betreiber in Deutschland werden ihren Kunden keinen Datenverkehr berechnen, der durch die neue Corona-Warn-App entsteht. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Timotheus Höttges, am Dienstag bei der Vorstellung der Tracing-App in Berlin an. Dieses "Zero Rating" werde nicht nur von der Telekom, sondern von allen Providern praktiziert.
Die App laufe "auf den gängigsten Modellen, die wir im Markt haben." In Deutschland seien rund 50 Millionen Smartphones aktiv. "Es kommt aber nicht auf die Gesamtzahl an, weil jeder einzelne Fall zählt." Die Android-Version lag schon nach wenigen Stunden im Bereich zwischen 100.000 und 500.000 Nutzern. Für iOS lägen die Zahlen noch nicht vor.
Höttges betonte, die App sei ein Beweis der Leistungskraft Deutschlands. "Alles ist 'Made in Germany'. Die Server liegen in Deutschland." Von der Entwicklungsarbeit in Deutschland werde auch die Bluetooth-Technik weitweit verbessert. "Wir haben mit konkreten Messergebnissen bei den Bluetooth-Signalen zur Verbesserung der Programmschnittstellen bei Apple und Google beigetragen."
Höttges verwies darauf, die Digitalisierung betreffe nicht nur die Nachverfolgung von Infektionsketten, sondern auch der Testzentren und Labore. "Dadurch wird die gesamte Kommunikation signifikant beschleunigt. Wir gehen davon aus, dass gegenüber dem analogen Prozess bis zu vier Tage gewonnen werden können." Bis zu 20 Prozent der großen Testkapazitäten seien bereits digitalisiert, der Anteil soll schnell wachsen.
Der Technikchef der SAP, Jürgen Müller, verwies auf die starke Beteiligung der Community, weil man einen transparenten Weg verfolgt habe, die App als Open Source zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit Apple und Google sei «auf Augenhöhe» verlaufen.
Update, 16. Juni, 11.40 Uhr: Seehofer: Hoher Datenschutz bei Corona-Warn-App
Die neue Corona-Warn-App wahrt nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ein hohes Datenschutz-Niveau. "Die Qualität der App ist auf einem sehr hohen Niveau, und damit erfüllt die App auch höchste Ansprüche, was den Datenschutz angeht", sagte Seehofer bei der Vorstellung der App am Dienstag in Berlin.
Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) betonte, es gelte das Prinzip der "doppelten Freiwilligkeit". Die Menschen entschieden selbst, ob sie die Anwendung auf ihrem Smartphone installierten und dann, im Fall eines positiven Tests auf das Coronavirus, darüber, ob sie dies der App mitteilen. "Die Freiwilligkeit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen dafür, dass diese App angenommen wird", sagte Lambrecht. Eine gesetzliche Regelung brauche es nicht. Lambrecht warb für die App: "Sie schützt Sie und sie schützt andere."
Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, erklärte, die App solle eine Ergänzung sein für die Arbeit der Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. So könnten zusätzliche "Risikobegegnungen" identifiziert werden. In die Risikobewertung flössen unter anderem Dauer und Nähe der Begegnung ein.
Zur Verbreitung des Coronavirus in Deutschland sagte Wieler, es seien am Dienstag 378 neue Fälle gemeldet worden. Er empfahl, sich nun mit der App vertraut zu machen, um sie auch bei steigenden Fallzahlen gut nutzen zu können.
Mit der App will die Bundesregierung die Infektionsketten des Coronavirus besser erkennen und dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark ansteigt. Die App, die von der Telekom und SAP entwickelt wurde, war am Dienstagmorgen veröffentlicht worden.
Update, 16. Juni, 11.30 Uhr: Hannover-Spieler nach Corona-Verstößen wieder im Training
Die fünf Spieler von Hannover 96, die am vorletzten Sonntag gegen die Corona-Regeln verstoßen hatten, trainieren wieder mit der Mannschaft. "Sie sind wieder normal im Training dabei", sagte Trainer Kenan Kocak am Dienstagmorgen.
Die fünf Spieler des Fußball-Zweitligisten hatten am 7. Juni die Partie ihrer Mannschaft gegen den 1. FC Heidenheim (2:1) im Fernsehen verfolgt und waren anschließend gemeinsam in einem Auto ohne Mundschutz nach Hause gefahren. Die Polizei stoppte das Fahrzeug und verhängte gegen jeden Spieler eine Geldbuße von 250 Euro.
Der Verein hatte das Quintett daraufhin in der vergangenen Woche aus dem Teamtraining genommen. Im Kader beim Auswärtsspiel am Sonntag bei Darmstadt 98 (2:3) standen die Profis ebenfalls nicht. Hannover spielt an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli Hamburg.
Update, 16. Juni, 11.24 Uhr: Corona-Meldepflicht für Haustiere soll kommen
Positive Corona-Tests bei Haustieren sollen bald bei den Behörden meldepflichtig werden, um der Forschung zu helfen. Eine Verordnung dazu liege den Bundesländern vor und solle am 3. Juli im Bundesrat verabschiedet werden, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Dienstag in Berlin.
Auf die Besitzer der rund 31 Millionen Haustiere in Deutschland kommt damit aber keine Pflicht zu, Hund, Katze oder Meerschweinchen testen zu lassen. Es gebe bisher auch keine Hinweise darauf, dass Menschen sich bei ihren Haustieren mit dem Virus ansteckten, betonte Klöckner. Weltweit gebe es wohl gerade einmal etwa 15 gemeldete Infektionen bei Haus- und Zootieren.
Die Meldepflicht sei dennoch sehr wichtig für die Wissenschaft und ein "üblicher Vorgang" im Bereich der Tiergesundheit, erklärte Klöckner. Die Tierärzte, die testen, müssen positive Fälle dann bei den Behörden anzeigen. Das soll für alle vom Menschen gehaltenen Tiere gelten, auch für Zootiere.
Sinnvoll könne es etwa sein, Katzen testen zu lassen, die in einem Haushalt mit Corona-Infizierten lebten. Vorsorglich alle Tiere testen zu lassen, wäre dagegen nicht sinnvoll, betonte die Ministerin. Es habe sich gezeigt, dass Katzen oder auch Frettchen sich mit Sars-CoV-2 anstecken könnten, bei Hunden sei das Risiko geringer.
Update, 16. Juni, 11.22 Uhr: Polens Regierung schließt Pleite von Fluglinie Lot nicht aus
Polens Regierung kämpft weiter um die Zukunft der Fluglinie Lot, will aber eine Zahlungsunfähigkeit des von der Coronakrise geschwächten staatlichen Unternehmens nicht ausschließen. "Momentan gehe ich von diesem Szenario nicht aus. Es ist natürlich möglich, aber ich behandele es als den äußersten Fall", sagte der für Staatsbeteiligungen zuständige Minister Jacek Sasin am Dienstag dem Radiosender RMF FM.
Der polnische Staat wolle zunächst die Wirtschaftslage der Fluglinie verbessern, indem man Gehälter kürze und die Leasingverträge für die Flugzeugflotte neu verhandele. Man erwäge auch ein öffentliches Rettungspaket, ähnlich wie dies andere Länder für ihre Fluglinien aufgelegt hätten, sagte Sasin weiter.
Mitte März hatte die Lot wegen der Schutzmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie alle Flüge eingestellt. Anfang Juni wurden Inlandsflüge wieder aufgenommen. Polens Verbot für internationale Flüge läuft an diesem Dienstag aus.
Die Lot war Mitte April von der geplanten Übernahme des deutschen Ferienfliegers Condor zurückgetreten. Der Mutterkonzern PGL hatte die bereits im Januar vereinbarte Übernahme abgesagt.
Update, 16. Juni, 10.40 Uhr: Jens Spahn spricht nun zur App: "Kein Allheilmittel oder Freifahrtschein!"
Gesundheitsminister Jens Spahn führt zur Corona-Warn-App aus, dass sie die Anonymität wahrt und dass sie freiwillig in jeder Hinsicht ist. "Sie ist freiwillig im Sinne des Herunterladens, des Nutzens von Bluetooth, und der Angabe, ob man infiziert ist. Sie gibt Empfehlungen, keine Anweisungen! Diese App ist kein Allheilmittel, kein Freifahrtschein. Aber sie ist ein wichtiges Werkzeug zur Eindämmung der Pandemie", so Spahn.
Er führte weiter aus: "Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen, dass diese App nicht vernünftiges Verhalten und aufeinander Acht geben ersetzt. Es gibt immer noch Ausbrüche des Virus in Deutschland und es ist wichtig, dass man auch mit der App weiterhin Abstand hält und sich an Hygieneregeln hält. Die App kann helfen, Kontaktpersonen schneller zu warnen, und da ist jede Stunde ein Gewinn im Kampf gegen das Virus.
"Die App passt gut gerade in diese jetzige Zeit. Wir haben viel erreicht, wir sind in einer guten Lage mit den aktuellen Infektionszahlen, aber wir wollen diesen Status auch halten und die App leistet einen wichtigen Beitrag dazu", so Spahn.
"Wir sehen in den Bundesländern mehr und mehr Lockerungen. Es gibt mehr Kontakte, egal, ob beim Zugfahren, bei Demos, im Zug oder dem Bus. Das ist anonyme Nähe, man weißt nicht, wer neben einem steht oder sitzt. Ohne diese App wäre es uns nicht möglich, diese Kontakte nachzuvollziehen. Die App macht da einen entscheidenen Unterschied."
"Auch in der Urlaubszeit ist es nun deutlich schneller und einfacher möglich, Kontakte nachzuvollziehen. Ja, sie App it noch nicht europäisch abgestimmt, aber viele machen jetzt auch Urlaub in Deutschland und die App kann auch bei der Rückkehr aus dem Urlaub in Europa einen großen Unterschied machen."
Spahn machte zudem klar: "Es wird Fehlalarm geben. Aber auch bisher war es bei den Geunshdeitsämtern bei der Gedächtniskontrolle schwierig, sich lückenlos zu erinnern, mit wem man in den vergangenen 14 Tagen Kontakt hatte."
Update, 16. Juni, 10.32 Uhr: Helge Braun beginnt mit seinen Ausführungen zur Corona-Warn-App
Der Kanzleramtschef Helge Braun sagt, er sei der Überzeugung, dass die App die beste weltweit sei. Es sei nur ein kleiner Aufwand, die App herunterzuladen. "Wir präsentieren ihnen eine Warn-App, die einzigartig ist", so Braun.
Update, 16. Juni, 10.30 Uhr: Jetzt stellt Gesundheitsminister Jens Spahn die Corona-Warn-App vor
In diesen Minuten wird Minister Jens Spahn auf einer Pressekonferenz erwartet. Er stellt die Corona-Warn-App vor, die seit der Nacht zum Download verfügbar ist.
Update, 16. Juni, 10.25 Uhr: Am Vormittag wird sie vorgestellt: So funktioniert die Corona-Warn-App
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Im App-Store von Google konnte sie bereits um kurz nach 2 Uhr morgens heruntergeladen werden, bei Apple war sie zunächst noch nicht verfügbar, steht aber nun dort ebenfalls im App-Store zum Download bereit.
Im App-Store ist auch die Funktionsweise bereits erklärt. Darin heißt es: "Sind wir unterwegs, sollte die Risiko-Ermittlung immer aktiv sein. Denn sie ist das Herzstück der Software. Wann immer sich Nutzerinnen und Nutzer begegnen, tauschen ihre Smartphones über Bluetooth verschlüsselte Zufallscodes aus."
Weiter wird die App des Robert Koch Instituts wie folgt beschrieben: "Diese (Zufallscodes, Anm. d. Red.) geben nur Auskunft darüber, über welche Dauer und mit welchem Abstand eine Begegnung stattfand. Welche Person sich hinter einem Code verbirgt, ist für niemanden nachvollziehbar. Die Corona-Warn-App erhebt keine Informationen über den Ort der Begegnung oder den Standort der Nutzerinnen und Nutzer.
Entsprechend der maximalen Corona-Inkubationszeit werden alle Zufallscodes, die unser Smartphone sammelt, für 14 Tage auf dem Smartphone gespeichert - und dann gelöscht. Nur wenn eine Person sich über die App freiwillig als nachweislich infiziert meldet, erhalten daraufhin alle früheren Begegnungen eine Warnung auf ihr Smartphone. Niemand erfährt, wann, wo oder mit wem eine entsprechende Risiko-Begegnung stattfand. Die infizierte Person bleibt anonym. Mit der Benachrichtigung erhalten betroffene Nutzer/-innen klare Handlungsempfehlungen. Wichtig: Auch die Daten der Benachrichtigten sind zu keiner Zeit einsehbar."
Um 10.30 Uhr wird die App am Dienstag offiziell vorgestellt.
Die volle Funktionalität der Anwendung soll am Dienstagvormittag nach einer Pressekonferenz der Bundesregierung freigeschaltet werden. Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen.
Spahn weist Kritik zurück
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Kritik an der verzögerten Einführung der Corona-Warn-App zurückgewiesen. "Da steckt ziemlich viel Arbeit drin, deswegen musste es eben auch ein paar Tage länger brauchen. Wir sind aber insgesamt im Kosten- und im Zeitplan", sagte Spahn am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Einführung einer Warn-App war seit März diskutiert worden.
Mit Angaben darüber, wie viele Nutzer notwendig seien, damit die App Wirkung zeigt, hielt sich Spahn zurück. Zwar wünsche er sich, dass idealerweise viele Millionen Menschen die App herunterladen. Gleichzeitig stellte er klar: "Ich halte aber auch nichts davon, irgendwelche absoluten Zahlen anzugeben."
Insbesondere die These, dass die App erst wirksam sein könne, wenn 60 Prozent der Bevölkerung teilnehmen, wies der Minister zurück. Wissenschaftler der Universität Oxford hatten im April in einer von vielen Experten anerkannten Studie geschrieben, dass eine solche App erst bei 60 Prozent Beteiligung voll wirksam sei. "Ich kann diese Studie nicht nachvollziehen. Diese ist auch sehr theoretisch hergeleitet", sagte Spahn. Es komme nicht darauf an, "irgendwelche Prozentzahlen" in die Welt zu setzen, sondern dass gerade diejenigen, die viel unterwegs und in Kontakt mit anderen seien, die App herunterladen.
Update, 16. Juni, 10 Uhr: Experten: Wenig Corona-Tests in Afrika - Bewährtes System kann helfen
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie testen afrikanische Länder noch immer viel zu wenig - ein existierendes und bewährtes System könnte Experten zufolge eine Lösung bieten. "Wir testen noch immer nicht genug", sagte Ahmed Ouma, stellvertretender Leiter der afrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC, der Deutschen Presse-Agentur.
Afrika hat rund 3 Millionen Corona-Tests durchgeführt, es müssten aber laut Ouma etwa 12 oder 13 Millionen sein. Bisher war es für afrikanische Länder schwierig, auf dem globalen Markt Testkits zu kaufen und die Kapazitäten der Labore auszubauen, damit mehr getestet werden kann.
Nun hätten einige Staaten ein existierendes System für Tests umfunktioniert, sagte Richard Mihigo, ein Leiter des Corona-Teams bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Afrika. Die GeneXpert-Plattform wird benutzt, um etwa auf Tuberkulose zu testen. Mit dem automatisierten System führten einige Länder nun auch 3000 bis 5000 Corona-Tests am Tag durch, sagte Mihigo. "Das verändert alles." Darunter seien etwa Äthiopien, Südafrika, Ghana und Ruanda.
Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich bislang offenbar relativ langsam in Afrika verbreitet, mit rund 244.000 erfassten Fällen ist die Gesamtzahl noch gering im Vergleich zu anderen Regionen. Allerdings ist die Sorge nach wie vor groß, dass die schwachen Gesundheitssysteme auf dem Kontinent schnell überfordert werden. Zudem sind die sozio-ökonomischen Folgen der Pandemie in vielen Ländern schon jetzt verheerend.
Update, 16. Juni, 9.50 Uhr: Corona-Ausbruch in Neukölln: Weitere Tests und Aufklärung
Nachdem es in einem Wohnblock in Berlin-Neukölln einen größeren Corona-Ausbruch gegeben hat, setzt der zuständige Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) auf Aufklärung. Bisher seien 54 Bewohner positiv getestet worden und es werde weitere Tests geben, sagte Liecke am Dienstag im Interview mit dem Inforadio des RBB. Der Wohnblock mit vermutlich mehreren Hundert Bewohnern war am Samstag unter Quarantäne gestellt worden.
Die Sicherstellung der Quarantäne ist Liecke zufolge eine der größten Herausforderungen. Zunächst werde man vor Ort beraten, informieren und aufklären. Wenn es Quarantäne-Brecher gebe, will man sie gezielt ansprechen - auch mit Nachdruck und Hilfe der Polizei.
Wie sich die Menschen in dem Wohnblock ansteckten, ist laut Liecke noch unklar. Es lägen Vermutungen nahe, dass es auch Querverbindungen in andere Berliner Bezirke wie Reinickendorf und Spandau gebe.
Update, 16. Juni, 9.38 Uhr: Mehr Corona-Neuinfektionen in der Türkei - Maskenpflicht ausgeweitet
Rund zwei Wochen nach Lockerung der Corona-Restriktionen in der Türkei ist die Zahl täglich erfasster Neuinfektionen wieder angestiegen. In insgesamt 42 Provinzen habe man deswegen eine generelle Maskenpflicht eingeführt, schrieb Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Dienstagmorgen auf Twitter. Die Millionenmetropolen Istanbul, Ankara und Izmir sind nicht darunter. Allerdings gilt schon seit April landesweit eine Maskenpflicht an belebten Orten wie Supermärkten.
Am Montagabend hatte Koca auf Twitter geschrieben, in 24 Stunden seien 1592 neue Coronavirus-Infektionen und 18 Todesfälle gemeldet worden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte am 1. und 2. Juni noch bei rund 800 gelegen. Im April lag die Rate zwischenzeitlich bei mehr als 5000 Neuinfektionen täglich.
Es gebe einen Anstieg in einigen Regionen, schrieb Koca. Die Türkei gibt allerdings keine regionale Aufschlüsselung der Corona-Fälle bekannt. Laut Medienberichten nahmen die Fallzahlen zuletzt im südosttürkischen Diyarbakir und in Van stark zu.
Am 1. Juni hatte die Türkei zahlreiche Corona-Restriktionen gelockert. Cafés, Restaurants und Sportanlagen sind unter Auflagen wieder geöffnet. Vergangene Woche hatte die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines ihren internationalen Flugverkehr auch nach Deutschland wieder aufgenommen.
Zudem fielen Ein- und Ausreisebeschränkungen für andere Länder mit Ausnahme des Irans weg. Für die Türkei gilt zunächst bis Ende August noch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Ankara erwartet, dass diese aufgehoben wird. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Türkei.
Update, 16. Juni, 9 Uhr: Nicht mehr coronafrei: Zwei neue Fälle in Neuseeland
Erstmals seit mehr als drei Wochen ohne aktive Corona-Fälle gibt es in Neuseeland nun wieder zwei Infizierte. Bei den beiden positiv auf das Virus Sars-CoV-2 Getesteten handele es sich um miteinander verwandte Frauen, die Anfang Juni aus Großbritannien eingereist seien, sagte Gesundheits-Generaldirektor Ashley Bloomfield am Dienstag. Unklar war zunächst, ob die Frauen Britinnen oder neuseeländische Staatsbürgerinnen sind.
Sie seien nach der Einreise zunächst in die obligatorische zweiwöchige Quarantäne geschickt worden, hätten aber nach sechs Tagen wegen eines Todesfalles in der Familie per Auto von Auckland in das mehr als 600 Kilometer weit entfernte Wellington reisen dürfen. Dort seien sie mit nur einem weiteren Familienmitglied in Kontakt gewesen.
Neuseelands Regierung hatte am 8. Juni nach der Genesung des letzten Covid-19-Patienten die erste Welle der Corona-Pandemie für überwunden und das Land für coronafrei erklärt. Die strikten Grenzkontrollen blieben bestehen, alle anderen Einschränkungen und Regeln wurden indes aufgehoben. Abstandsgebote und zahlenmäßige Begrenzungen bei Versammlungen entfielen.
In dem knapp fünf Millionen Einwohner zählenden Inselstaat gab es bisher 1506 bestätigte und mögliche Infektionsfälle. 22 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, das die Krankheit Covid-19 auslösen kann.
Die neuen Fälle unterstrichen, wie wichtig strikte Grenzkontrollen seien, sagte Bloomfield nun. "Wir sollten nicht selbstzufrieden werden, wir müssen wachsam bleiben." In Großbritannien, wo die beiden Frauen sich aufgehalten hatten, gibt es nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität vom Dienstag inzwischen mehr als 298.000 bestätigte Fälle sowie rund 42.000 Tote.
Update, 16. Juni, 8.50 Uhr: Corona-Krise trifft Großbritanniens Arbeitsmarkt stärker als gedacht
Die Corona-Krise hat stärker auf den britischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen als bislang bekannt. Wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte, ist im April die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe ("Claimant Count") um revidiert 1.032.700 gestiegen. In einer ersten Einschätzung hatte das Amt noch einen Wert von 856.500 ermittelt. Damit wurde im April der höchste jemals gemessene Anstieg verzeichnet.
Im Mai stieg die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe den Angaben zufolge um 528 900. Damit machten sich die Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus weiterhin negativ bemerkbar.
Gleichzeitig wurden die Daten zur Arbeitslosenquote veröffentlicht, die nach den Methoden der Internationalen Arbeitsagentur (ILO) erhoben werden. Die Zahlen beziehen sich aber noch auf den April. Die Arbeitslosenquote verharrte in den drei Monaten bis April bei 3,9 Prozent.
Update, 16. Juni, 8.33 Uhr: SPD-Chefin Esken: Corona-warn-App auch in Schulen mit Handyverboten
Die Nutzung der neu eingeführten Corona-Warn-App sollte nach Meinung der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken (58) auch in Schulen mit strengen Handyverboten möglich sein.
Es sei "durchaus geboten, dass auch Schülerinnen und Schüler die App nutzen", sagte Esken dem "Handelsblatt" (Dienstag). "Ich bin hier klar für eine Lockerung. Aber nicht nur wegen der Corona-Warn-App." Der verantwortliche Umgang mit dem Smartphone müsse auch in der Unterrichtssituation gelernt werden, sagte die Sozialdemokratin.
Die verzögerte Einführung der App geht laut Esken auch auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zurück. Dessen anfängliche Vorstöße, etwa die zunächst geplante Nutzung von Standortdaten, seien nicht wirklich durchdacht gewesen. "Auf dieser Basis hätten wir eine erstklassige Überwachungs-App bekommen." Damit habe der Minister viel Porzellan zerschlagen und auch Vertrauen verspielt, sagte Esken.
Update, 16. Juni, 8.10 Uhr: Freiberufler-Verband sieht wegen Corona-Krise 400.000 Jobs in Gefahr
Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) rechnet mit einem deutlichen Stellenabbau in diesem und im kommenden Jahr.
Trotz des milliardenschweren Rettungspakets der Bundesregierung sei die Lage im Zuge der Corona-Krise für viele Freiberufler ausgesprochen schwer, sagte BFB-Präsident Wolfgang Ewer dem "Handelsblatt" (Dienstag). "Nachdem bereits erste Stellen abgebaut werden mussten, sind mindestens 400.000 weitere Stellen in Gefahr." Vor allem junge Unternehmen bräuchten Hilfe, damit die Gründerkultur in Deutschland nicht nachhaltig geschädigt werde.
Eine repräsentative Umfrage unter 2600 Freiberuflern in den Mitgliedsverbänden ergab demnach, dass für fast jeden dritten Freiberufler der bereits entstandene wirtschaftliche Schaden existenzbedrohend sei. Das spiegele sich auch im deutlichen Auftragsrückgang von mehr als 50 Prozent wider, den jeder dritte Freiberufler verzeichne. Auch für kommendes Jahr erwarten viele Freiberufler demnach noch keine Aufhellung und rechnen mit einem Personalabbau vor allem bei Firmen zwischen zehn und 49 Mitarbeitern.
Die Umfrage wurde dem Bericht zufolge zwischen Mitte Mai und Mitte Juni erhoben und ausgewertet - also zu einer Zeit, zu der Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen bereits in Sicht waren.
Update, 16. Juni, 7.30 Uhr: Japans Notenbank stockt Hilfen für Unternehmen auf
Japans Notenbank stockt in der Corona-Krise ihre Hilfen für die Unternehmen des Landes auf und hält an ihrem Kurs einer extrem lockeren Geldpolitik fest. Wie die Bank of Japan (BoJ) am Dienstag nach zweitägigen Beratungen mitteilte, sollen Finanzprogramme für Geschäftsbanken von 75 Billionen auf 100 Billionen Yen (827 Milliarden Euro) aufgestockt werden, damit sie in Not geratene Unternehmen mit Krediten versorgen können.
Japans Wirtschaft sei wegen der Corona-Pandemie in einer "extrem ernsten Situation", so die Währungshüter. Das werde auch noch andauern.
Japan war im Zuge der Pandemie im ersten Quartal in eine Rezession gerutscht. Für das laufende Quartal rechnen Ökonomen mit einem noch stärkeren Rückgang der Wirtschaftsleistung. Die Regierung stemmt sich mit milliardenschweren Konjunkturpaketen gegen die Folgen der Krise.
Update, 16. Juni, 7 Uhr: Unctad: Corona beschleunigt massive Umwälzung der Weltwirtschaft
Die UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) sieht in der Corona-Krise eine Beschleunigung des tiefgreifenden Wandels der Weltwirtschaft. Besonders die Entwicklungsländer würden davon betroffen, heißt es im neuen Weltinvestitionsbericht.
Die gerade für Entwicklungsländer so wichtigen ausländischen Direktinvestitionen (FDI) dürften in diesem Jahr um 40 Prozent einbrechen, und der Trend deutet nach der Unctad-Analyse nicht auf eine Rückkehr zu früheren Wachstumsraten hin. Im vergangenen Jahr lagen die FDI bei 1,54 Billionen Dollar (1,36 Billionen Euro), einem leichten Pus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Schon nach der Finanzkrise 2007/2008 seien grenzüberschreitende Investitionen in Sachwerte nicht mehr deutlich gewachsen. Der Welthandel sei träge geblieben und globalen Wertschöpfungsketten seien sogar zurückgegangen. Die Nachhaltigkeitsdebatte habe den Trend zu regionalerer Produktion geflügelt. Hinzu komme wachsender Protektionismus in vielen Weltregionen. Die Corona-Krise beschleunige diese Trends.
Update, 16. Juni, 6.23 Uhr: Mittlerweile mehr als 8 Millionen bestätigte Corona-Fälle weltweit
Mehr als acht Millionen Menschen haben sich nach jüngsten Zahlen der Johns Hopkins Universität mittlerweile weltweit mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 angesteckt. Mehr als 436.400 Menschen starben bisher im Zusammenhang mit dem Erreger, wie aus der Webseite des US-Instituts am Dienstagmorgen hervorging. Die meisten Infizierten gab es demnach in den USA mit 2,1 Millionen bestätigten Fällen und auch die meisten Toten - mehr als 116.000 Menschen starben dort bisher.
Brasilien folgt mit mehr als 888.270 Infizierten, auf Platz drei liegt Russland mit mehr als 536.480 bestätigten Fällen.
Die Zahlen der US-Universität können allerdings variieren, da neue Fälle zum Teil zeitverzögert gemeldet werden.
Update, 16. Juni, 6 Uhr: Messebetrieb in Corona-Zeiten: Neues Konzept in Hannover
Ab September will die Deutsche Messe AG in Hannover mit neuen Corona-Sicherheitsstandards wieder Veranstaltungen möglich machen und so Risiken für Besucher und Aussteller minimieren. Kern des Konzepts sind spezielle Abstands- und Hygieneregeln sowie eine Erfassung von Kontakten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Die Messegesellschaft musste unter anderem die weltgrößte Industrieschau Hannover Messe aufgrund der Ansteckungsgefahren in diesem Jahr absagen. Man sei zuversichtlich, dass mithilfe der neuen Regelungen im Herbst etwa wieder die Fachmessen Euroblech (27. bis 30. Oktober) und Eurotier (17. bis 20. November) auf dem Gelände in der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfinden können, sagte Vorstandschef Jochen Köckler der Deutschen Presse-Agentur.
Update, 16. Juni, 5.27 Uhr: FDP: Sonderrechte der Regierung wegen Corona wieder aufheben
Die FDP hat den Bundestag aufgefordert, die der Regierung verliehen Sonderrechte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wieder zu kassieren. Die derzeitige Lage in Deutschland "rechtfertigt die Sonderrechte der Regierung nicht länger", sagte der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle (31) der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte erläuternd hinzu: "Eine epidemische Lage von nationaler Tragweite, mit der die Rechte des Parlaments eingeschränkt werden, liegt nicht mehr vor."
Auf lokale Ausbruchsherde könnten Länder und Kommunen nach dem Infektionsschutzgesetz selbst reagieren. "Der Bundestag muss nun handeln."
Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus (60), sagte der dpa: "Während es zum Zeitpunkt des Beschlusses im März täglich 4000 bis 6000 Neuinfizierte gab, sind es derzeit noch 200 bis 400 pro Tag." Die Gefahr einer Überlastung des nationalen Gesundheitswesens bestehe nicht mehr.
"In Schleswig-Holstein wurden jüngst noch fünf Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt. Das zeigt, dass ein anlassbezogenes, regional differenziertes Handeln erforderlich ist und keine Sonderrechte mehr für die Bundesregierung nötig sind. Die epidemische Lage muss daher aufgehoben werden."
Update, 16. Juni, 5.03 Uhr: Forscher sagen 200.000 Corona-Tote in den USA bis Oktober voraus
In der Corona-Krise müssen sich die USA nach Einschätzung von Wissenschaftlern bis zum Herbst auf Zehntausende weitere Tote einstellen. Die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle gehen in ihrer Projektion inzwischen davon aus, dass die USA bis zum 1. Oktober die Zahl von 200.000 Toten übersteigen könnten.
Erst am 27. Mai hatten die USA nach Daten der Johns-Hopkins-Universität die Marke von 100.000 Toten infolge einer Infektion mit dem Coronavirus überschritten.
Damals waren die IHME-Wissenschaftler von 132.000 Toten in den USA bis Anfang August ausgegangen. Inzwischen rechnen sie bis zu diesem Zeitpunkt mit mehr als 147.000 Toten. Die Weiße Haus hat das IHME-Modell mehrfach für seine eigenen Prognosen herangezogen. Die Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore verzeichneten am Montagabend (Ortszeit) mehr als 116.000 Tote in den USA - bei mehr als 2,1 Millionen nachgewiesenen Infektionen. Die USA liegen mit beiden Werten weltweit an der Spitze.
Diese Zahlen sind allerdings auch wegen der Größe der Vereinigten Staaten mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern nur schwierig mit anderen Ländern vergleichbar. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten durch das Virus in mehreren europäischen Ländern höher. In den vergangenen Tagen registrierten die USA täglich rund 20.000 neue Infektionen, teils auch deutlich mehr.
In mehreren Bundesstaaten steigen die Fallzahlen seit der von Trump (73) vorangetriebenen Öffnung der Wirtschaft wieder an. In anderen Bundesstaaten sinken sie dagegen. Trump führte gestiegene Fallzahlen am Montag erneut auf die Zunahme von Tests zurück. Der Präsident argumentierte auf Twitter: "Ohne Tests, oder mit schwachen Tests, würden wir fast keine Fälle aufweisen. Tests sind ein zweischneidiges Schwert - lässt uns schlecht aussehen, aber gut zu haben!!!"
Update, 16. Juni, 4.40 Uhr: 378 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 378 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 186.839 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete (Datenstand 16. Juni, 0 Uhr).
8800 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 9 im Vergleich zum Vortag. Etwa 173.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag erneut über der kritischen Marke von 1,0 bei 1,19 (Datenstand 15. Juni, 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,05 gelegen.
Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 15. Juni, 0 Uhr) zuletzt bei 0,95 (Vortag: 1,00). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Update, 16. Juni, 4.35 Uhr: Oskar Lafontaine: "Aufstehen" plant neuen Anlauf
Die ausgebremste linke Sammlungsbewegung "Aufstehen" könnte nach Ansicht des Linke-Politikers Oskar Lafontaine (76) jetzt neu an Fahrt gewinnen. "Durch die Corona-Krise und die vorher sich abzeichnende Wirtschaftskrise werden die sozialen Verwerfungen in Deutschland stärker", sagte der frühere Linke-Chef, der als Mit-Initiator der Bewegung gilt, der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken.
"Aufstehen" bringe soziale Themen nach vorne: Daher sei es nun Zeit für die Bewegung, "noch einmal einen neuen Anlauf zu machen". Die Bewegung war Anfang September 2018 gegründet worden.
Update, 16. Juni, 4.30 Uhr: Autoindustrie: Experten erwarten harte Marktbereinigung
Die Corona-Krise wird in der Autoindustrie nach Einschätzung der Unternehmensberatung AlixPartners zu Übernahmen und einer knallharten Auslese führen. Die weltweiten Verkaufszahlen dürften dieses Jahr um 20 Millionen unter denen des Vorjahres liegen - "als wäre ein Markt von der Größe Europas über Nacht verschwunden", erklärte sie in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.
Die Erholung werde Jahre dauern. Die Folge sei "Darwinismus" in der Branche: "Nur die finanz- und innovationsstarken Hersteller und Zulieferer überstehen die bevorstehende Marktbereinigung."
Eine Reduzierung auf bis zu zehn größere Autohersteller sei möglich, "mit Tesla auf dem Weg in diese Gruppe". Die deutschen Autobauer dürften zu den Überlebenenden gehören, sagte Elmar Kades, Leiter der Autosparte bei AlixPartners, der Deutschen Presseagentur: "Bei der Elektrifizierung und der Software gibt es zwar heftige Geburtswehen, aber sie sind stark genug, es zu schaffen."
Die Renditen seien wegen der Investitionen in neue Technologien schon seit Jahren im Sinkflug. Die Corona-Krise wirke nun wie ein Brandbeschleuniger. "Die Autobranche insgesamt wird dieses Jahr wohl keine Gewinne erwirtschaften", sagte Kades. Mit einem Einbruch von 21 auf 14 Millionen verkaufte Fahrzeuge habe Europa den stärksten Einbruch zu verkraften. Das Vor-Krisen-Niveau dürfte hier erst in fünf Jahren wieder erreicht werden.
Nach aktuellem Stand dürften die meisten Hersteller die CO2-Ziele für 2021 verfehlen, Strafzahlungen drohten. Die bis 2024 angekündigten Investitionen in Elektromobilität in Höhe von 234 Milliarden Dollar dürften angesichts der Umsatzeinbrüche deutlich reduziert werden. "Jetzt ist die Zeit, alles infrage zu stellen", die Modellvielfalt zu reduzieren und die Transformation zu beschleunigen, sagte Kades. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge werde 2025 weltweit 12 Prozent betragen: in Europa 20 Prozent, in China 18 und in den USA 8 Prozent.
Update, 16. Juni, 4.20 Uhr: Lindner: Mit Rekordverschuldung keine Strohfeuer finanzieren
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner (41) hat die große Koalition dazu aufgefordert, die geplante Rekordverschuldung in eine nachhaltige Stärkung der deutschen Wirtschaft zu investieren. "Die Dimension von 218 Milliarden Euro neuer Schulden ist atemberaubend. In einer Ausnahmesituation ist dies möglich, aber die Frage der Mittelverwendung muss diskutiert werden", sagte Lindner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir sind in Sorge, dass mit den hohen Ausgaben nicht bekannte Defizite behoben werden, sondern teilweise nur Strohfeuer finanziert werden."
Wegen der Corona-Krise will die Bundesregierung in diesem Jahr so viele neue Schulden aufnehmen wie noch nie. Finanzminister Olaf Scholz (62, SPD) plant mit einem zweiten Nachtragshaushalt in Höhe von 62,5 Milliarden Euro, wie am Montag bekannt wurde. Damit steigt die geplante Neuverschuldung für das laufende Jahr auf 218,5 Milliarden Euro. Kabinett und Bundestag müssen dem zweiten Nachtragshaushalt noch zustimmen.
Lindner sagte, es wäre ein Gewinn für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit, wenn statt der befristeten Senkung der Mehrwertsteuer die Lohn- und Einkommensteuer für kleine und mittlere Gehälter reduziert werden würde. "Der so genannte Mittelstandsbauch ist seit Jahren ein Ärgernis und eine steuerpolitische Ungerechtigkeit."
Update, 16. Juni, 4.03 Uhr: Kanzleramtsminister: Corona-Warn-App so sicher, wie sie nur sein kann
Vor dem Startschuss für die offizielle Corona-Warn-App hat Kanzleramtsminister Helge Braun (47) die Sicherheit des Programms beschworen. "Diese App ist so sicher, wie sie nur sein kann", sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenportal "t-online.de". Der Quellcode sei offengelegt worden, ein höheres Maß an Transparenz könne man "kaum leisten".
Braun bekräftigte das Versprechen der Bundesregierung, dass die Nutzung der App freiwillig bleibt: "Es gibt keinen Zwang, die App zu installieren. Ein Gesetz, das die Deutschen zum Download der Corona-App zwingt, schließe ich ausdrücklich aus. Wir werden beim freiwilligen Modell bleiben."
Vor allem Pendler, die im öffentlichen Personennahverkehr unterwegs sind, rief Braun dem Bericht zufolge dazu auf, die App zu installieren: "Beispielsweise jene, die sich häufig in Straßenbahnen, Bussen oder Zügen aufhalten, dort, wo man schnell mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommt. Und wo man sonst nicht benachrichtigt wird, wenn ein anderer, mit dem man Kontakt hatte, sich infiziert hat."
Der Kanzleramtsminister verteidigte zugleich die Corona-Politik der Bundesregierung. "Unsere Krankenhäuser wurden nicht überlastet, die Wirtschaft wurde nicht vollständig heruntergefahren. Damit sind wir erfolgreich. Wir Deutschen können stolz darauf sein, wie wir gemeinsam durch diese Krise steuern."
Update, 16. Juni, 4 Uhr: Ärzte unterstützen neue Corona-Warn-App
Die Ärzte unterstützen die neue offizielle Warn-App zum Eindämmen des Coronavirus. "Das ist ein sehr sinnvolles Instrument", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt (60) der Deutschen Presse-Agentur zum Start der freiwilligen Anwendung am Dienstag. "Die App sorgt auf sehr einfache Weise dafür, Infektionsketten zu erkennen. Sie ermöglicht aber auch, persönliche Vorsorge zu treffen - indem man sich bei einer entsprechenden Warn-Meldung testen lassen kann."
Die App wirke natürlich nur dann, wenn man möglichst viele Menschen fürs Mitmachen gewinne, sagte der Präsident der Bundesärztekammer. "Sie würde noch besser wirken, wenn man das System grenzüberschreitend in Europa gangbar machen könnte."
Reinhardt sprach von einem "sehr smarten, praktikablen und intelligenten System". Aus Datenschutzgründen würden auch keine Bewegungsprofile erzeugt. "Wenn ich aktuell in einem Café einen Cappuccino trinken möchte und mich mit Adresse und Telefonnummer in eine Liste eintragen muss, ist der Datenschutz weit weniger gesichert."
Update, 16. Juni, 3.57 Uhr: Nach Ausbruch auf Großmarkt: China meldet 40 weitere Infektionen
Infolge des Coronavirus-Ausbruchs auf einem Pekinger Großmarkt ist die Zahl der Infizierten in der chinesischen Hauptstadt weiter gestiegen. Wie die Pekinger Gesundheitskommission am Dienstag mitteilte, wurden in der Stadt 27 neue Infektionen nachgewiesen. Vier Infizierte meldete Pekings Nachbarprovinz Hebei, eine weitere lokale Erkrankung gab es offiziellen Angaben zufolge in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Zudem wurden landesweit acht "importierte Fälle" gemeldet, die bei Reisenden aus dem Ausland erkannt wurden.
Nachdem China über viele Wochen kaum noch neue Erkrankungen gemeldet hatte, war es vergangene Woche auf dem Großmarkt Xinfadi in der chinesischen Hauptstadt zu einem neuen Ausbruch gekommen, was Ängste vor einer neuen Virus-Welle schürte. Allein seit Sonntag meldete Peking knapp 100 Infektionen.
Wie der chinesische Staatssender CCTV berichtete, verhängten bis Dienstag 29 Nachbarschaften in der Stadt strenge Ausgangskontrollen. Verschärft wurden auch die Kontrollen für Reisende, die die Stadt verlassen wollen. Die Behörden forderten Schulen auf, Heimunterricht zu ermöglichen.
Update, 16. Juni, 3.30 Uhr: Neuköllner Wohnhäuser unter Quarantäne - Bezirksamt informiert
Nachdem mehrere Häuser eines Wohnblocks in Berlin-Neukölln wegen zahlreicher Corona-Fälle unter Quarantäne gestellt wurden, will das Bezirksamt am Dienstag über die getroffenen Maßnahmen informieren. Auf einer Pressekonferenz um 11.30 Uhr soll zudem ein Überblick über die aktuellen Zahlen gegeben werden, wie das Amt mitteilte. Die Quarantäne mehrerer Wohnhäuser wegen einer Vielzahl von Covid-19-Erkrankungen solle eine weitere Ausbreitung der Infektion verhindern. Derzeit würden alle Bewohner der betroffenen Häuser vom Gesundheitsamt getestet, hieß es.
Der Wohnblock mit vermutlich mehreren Hundert Bewohnern war am Samstag wegen mehr als 50 bestätigten Corona-Fällen unter Quarantäne gestellt worden. Die genaue Bewohnerzahl sei unbekannt, hatte Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (47, CDU) am Montag gesagt. In dem betroffenen Wohnblock leben laut dem Stadtrat Bewohner zumeist in größeren Familien.
Update, 16. Juni, 3.26 Uhr: Deutschland nimmt Rückführungen in europäische Staaten wieder auf
Die in der Corona-Pandemie ausgesetzten Rückführungen von Migranten in andere europäische Staaten finden wieder statt. Das bestätigte das Bundesinnenministerium der Deutschen Presse-Agentur in Berlin auf Anfrage.
Nach den sogenannten Dublin-Regeln ist normalerweise jener EU-Staat für Asylanträge zuständig, wo Schutzsuchende zuerst den Boden der Europäischen Union betreten haben. Wenn die Behörden in Deutschland feststellen, dass ein anderes Land für das Asylverfahren zuständig wäre, können sie Schutzsuchende in sogenannten Dublin-Überstellungen dorthin schicken. Auch Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein sind Teil des Systems.
"Mit der Aufhebung der Einschränkungen beim grenzüberschreitenden Verkehr sowie der Aufhebung der Reisewarnung für die EU, ist auch der Überstellungsverkehr wiederaufzunehmen", heißt es in einem Konzept des Bundesinnenministeriums, das der dpa vorliegt. Die Überstellungen waren am 23. März ausgesetzt worden.
Die Rückkehr zum regulären System soll demnach schrittweise erfolgen. So sollen Asylbewerber zunächst auf dem Landweg in Nachbarstaaten Deutschlands gebracht werden, später dann auch per Flug in andere Dublin-Länder, "vorzugsweise mittels Chartermaschinen". "Um zu verhindern, dass durch die Wiederaufnahme des Überstellungsverkehrs das Virus auf dem Kontinent gestreut wird, ist mit der gebotenen Vorsicht vorzugehen", heißt es in dem Papier.
Wer Symptome einer durch das Coronavirus ausgelösten Covid-19-Erkrankung zeigt oder nachweislich erkrankt ist, soll bis zur Genesung bleiben dürfen.
Update, 16. Juni, 3.05 Uhr: Offizielle Corona-Warn-App nun auch bei Apple verfügbar
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist nun auch im App-Store von Apple verfügbar. Die Anwendung war am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Im App-Store von Google konnte sie bereits um kurz nach 2 Uhr morgens heruntergeladen werden, bei Apple kam es zunächst noch zu Verzögerungen. Nutzer klagten in sozialen Medien über Probleme bei der Verfügbarkeit und beim Herunterladen der App.
Die volle Funktionalität der Corona-Warn-App soll am Dienstagvormittag nach einer Pressekonferenz der Bundesregierung freigeschaltet werden. Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen.
Die offizielle deutsche Warn-App für den Kampf gegen das Coronavirus geht damit nach wochenlangen Vorbereitungen an den Start. Die Bundesregierung stellt die neue Anwendung am Dienstag (10.30 Uhr) in Berlin vor. Das Herunterladen der App soll für alle Bürger freiwillig sein, um mit Hilfe von Smartphones das Nachverfolgen von Infektionen zu erleichtern. Die Regierung wirbt für eine breite Nutzung und verspricht hohen Datenschutz. Forderungen nach einem Gesetz lehnte sie ab. Die Ärzte unterstützen die neue App.
Update, 16. Juni, 2.52 Uhr: Große "Star Wars"-Fan-Messe in Kalifornien auf 2022 verschoben
Die traditionelle "Star Wars Celebration", das weltgrößte Treffen von Sternenkrieger-Fans, ist wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Das für Ende August im kalifornischen Anaheim geplante Event sei auf August 2022 Ort verschoben worden, teilten die Veranstalter am Montag (Ortszeit) mit.
Zu der seit über 20 Jahren laufenden Fan-Messe kommen gewöhnlich Zehntausende Besucher aus aller Welt. Im April vergangenen Jahres hatten Regisseur J. J. Abrams (53) und Stars wie Daisy Ridley (28), John Boyega (28) und Oscar Isaac (41) bei der Veranstaltung in Chicago den Trailer für "Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers" vorgestellt. 2013 fand das Fan-Spektakel in Deutschland auf dem Gelände der Messe Essen statt. Auch in Japan und England wurde das Treffen schon abgehalten.
Update, 16. Juni, 2.41 Uhr: Offizielle Corona-Warn-App steht zum Download bereit
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Im App-Store von Google konnte sie bereits um kurz nach 2 Uhr morgens heruntergeladen werden, bei Apple war sie zunächst noch nicht verfügbar. Die App soll die Kontaktverfolgung von Infizierten ermöglichen und dadurch die Infektionsketten verkürzen.
Update, 16. Juni, 1.34 Uhr: Bayern will Anti-Corona-Kontaktbeschränkungen lockern
Die Anti-Corona-Maßnahmen in Bayern sollen weiter gelockert werden: Künftig sollen sich im öffentlichen Raum wieder bis zu zehn Personen treffen dürfen - bislang sind solche Treffen auf Angehörige zweier Haushalte beschränkt. Darauf und auf eine ganze Reihe weiterer Lockerungen verständigte sich der Koalitionsausschuss von CSU und Freien Wählern am späten Montagabend in München, wie die Deutsche Presse-Agentur anschließend aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Nach drei Monaten soll demnach auch der Katastrophenfall beendet werden. Diesen hatte die Staatsregierung Mitte März ausgerufen, um sich im Kampf gegen die damals rasche Ausbreitung des Coronavirus Steuerungs-, Eingriffs- und Durchgriffsmöglichkeiten zu sichern. Formal sollen die Schritte in einer Kabinettssitzung am Dienstag beschlossen werden.
Update, 16. Juni, 0.09 Uhr: Frauen-Basketball-Liga WNBA will im Juli mit Saison beginnen
Nach der NBA hat auch die stärkste Frauen-Basketball-Liga der Welt einen konkreten Plan für die neue Saison veröffentlicht. Die WNBA will ihre Teams im Juli Florida zusammenziehen und unter ähnlich abgeschotteten Rahmenbedingungen wie die Männer alle Partien in der IMG Academy in Bradenton spielen.
Wie die US-Liga mit den beiden deutschen Spielerinnen Satou Sabally (Dallas Wings) und Marie Gülich (Los Angeles Sparks) am Montag (Ortszeit) mitteilte, soll die Saison Ende Juli beginnen und 22 Hauptrundenspiele plus Playoffs umfassen. Fans sind nicht erlaubt.
Update, 16. Juni, 0.01 Uhr: Reiseverband: Ticketkosten von 4 Milliarden Euro noch nicht erstattet
Viele Verbraucher warten noch auf die Erstattung der Flugkosten für Reisen, die sie wegen der Corona-Krise nicht antreten konnten. Die Rückerstattung läuft schleppend - dies hatte kürzlich auch Lufthansa-Chef Carsten Spohr (53) mit Verweis auf die große Anzahl der Stornierungen eingeräumt. Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) geht es allein in Deutschland um Flugtickets im Wert von rund vier Milliarden Euro.
Diese Stornierungen würden aktuell von den Fluggesellschaften nicht bearbeitet und könnten damit auch nicht an die Kunden zurückgezahlt werden, sagte eine DRV-Sprecherin der "Bild"-Zeitung. Nicht nur die Reisenden warteten auf ihr Geld. "Die Folgen dieses Verhaltens der großen Fluggesellschaften sind für die für den Flugticketverkauf lizenzierten Vertriebspartner existenzbedrohend. Sie geraten in eine wirtschaftliche Notlage, weil die Fluggesellschaften ihrer Verpflichtung zur Rückzahlung nicht oder nur zögerlich nachkommen."
Spohr hatte sich vor gut einer Woche bei den Kunden entschuldigt, die ihr Geld für stornierte Tickets noch nicht zurück bekommen haben. Die Ressourcen seien deutlich erhöht worden, um die Abwicklung zu beschleunigen. So gebe es mehr Personal in den Call-Centern. In den nächsten sechs bis acht Wochen solle der Rückzahlungsstau abgearbeitet sein.
Update, 15. Juni, 23.48 Uhr: Streit um Spiele und Gehalt: MLB-Fans droht ein Sommer ohne Baseball
Der Streit in der Baseball-Profiliga MLB um die Bedingungen einer von der Corona-Krise beeinflussten Saison droht zu eskalieren. Die Liga und die Gewerkschaft der Profis ringen seit Wochen um die Zahl der Spiele, das Gehalt und weitere Details.
MLB-Chef Rob Manfred (61) sagte im Vorfeld des Drafts in der vergangenen Woche noch, er sei zu 100 Prozent sicher, es werde eine Saison geben - diese Aussage zog er nach Angaben von ESPN am Montag (Ortszeit) zurück. "Ich bin nicht zuversichtlich. Ich denke, es gibt ein großes Risiko. Und solange es keinen Dialog gibt, wird dieses große Risiko bestehen bleiben", zitierte ihn der Sender.
Update, 15. Juni, 23.37 Uhr: US-Medien: Elliott einer von mehreren NFL-Profis mit Corona-Infektion
Einer der wichtigsten Spieler der Dallas Cowboys aus der NFL hat sich US-Medienberichten zufolge mit dem Coronavirus infiziert. Wie das NFL Network am Montag berichtete, ist Runningback Ezekiel Elliott (24) einer von mehreren Spielern der Cowboys mit einem positiven Test. Auch Football-Profis der Houston Texans sollen betroffen sein.
Die Cowboys wollten die Berichte nicht bestätigen. Das NFL Network zitierte den Agenten Elliotts mit den Worten, der 24-Jährige fühle sich "gut". Elliott wäre der dritte namentlich bekannte NFL-Profi, der mit dem Coronavirus infiziert ist. Zuvor waren die Infektionen von Von Miller (31, Denver Broncos) und Brian Allen (24, Los Angeles Rams) bekannt geworden.
Die Trainingsgelände der NFL-Teams sind derzeit noch für Profis gesperrt. Nur Mitarbeiter und Trainer dürfen die Einrichtungen nutzen. Eine Ausnahme gibt es nur für Spieler, die medizinisch behandelt werden müssen oder in Reha sind. In Texas sind die Corona-Zahlen zuletzt wieder gestiegen.
Update, 15. Juni, 22.38 Uhr: Saarland: Hans will Grenzen bei neuer Corona-Welle offen halten
Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (42, CDU) will die Grenzen zu Frankreich und Luxemburg im Fall einer zweiten Corona-Welle oder einer neuen Pandemie unbedingt offen halten. Er werde alles daran setzen, eine erneute Grenzschließung zu vermeiden, sagte der 42-Jährige der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag). "Wenn es so kommt, werden wir in Paris und in Berlin ein Konzept vorlegen, um ohne Grenzschließungen, ohne Kontrollen in dieser Form klarzukommen", sagte Hans.
Zu seinem Konzept gehört laut dem Bericht unter anderem ein grenzüberschreitender Datenaustausch der Gesundheitsbehörden, um Infektionsketten nachverfolgen zu können. Zudem kann sich Hans gemeinsame Kontrollen von deutschen und französischen Polizisten vorstellen. Für den Krisenfall sprach sich der Ministerpräsident für mehr gegenseitige Unterstützung etwa bei freien Betten- oder Test-Kapazitäten aus.
Update, 15. Juni, 22.10 Uhr: Wahlen in Dominikanischer Republik: keine Temperatur-Messgeräte
Die Dominikanische Republik bereitet sich auf Präsidenten- und Parlamentswahlen inmitten der Corona-Pandemie vor - aus Mangel an Geräten kann den Wählern dabei nicht die Temperatur gemessen werden. Das erklärte der Präsident der Wahlbehörde JCE, Julio César Castaños, als er am Montag vor Journalisten über die Vorbereitungen der für den 5. Juli geplanten Wahlen Auskunft gab. Wähler müssten aber Mundschutz tragen, Abstand voneinander halten und an den Eingängen der Wahllokale ihre Hände desinfizieren.
Als Favorit, die Präsidentenwahl des Karibikstaates zu gewinnen, gilt Umfragen zufolge Luis Abinader von der Oppositionspartei PRM. Dieser gab vergangene Woche bekannt, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Ärzte hätten ihm eine schnelle Genesung vorausgesagt, betonte er.
Bislang wurden in dem Land, das sich die Insel Hispaniola mit Haiti teilt, 23.271 Infektionen mit dem Virus festgestellt - die meisten eines Landes in der Karibik. 605 Menschen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums infolge einer Covid-19-Erkrankung. Bereits am 20. Mai begann die Dominikanische Republik, in vier Stufen ihre Anti-Corona-Maßnahmen zu lockern. Ab dem 4. Juli, dem Tag vor den Wahlen, sollen unter anderem Flughäfen und Restaurants wieder öffnen.
Die Wahlen waren ursprünglich am 17. Mai vorgesehen, wegen der Pandemie aber verschoben worden.
Update, 15. Juni, 22.06 Uhr: Schweden-Strategie scheitert: Curitiba schließt Bars und Parks wieder
Die brasilianische Vorzeigestadt Curitiba hat angesichts steigender Corona-Zahlen wieder strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus erlassen. Mit einem Dekret der Stadtverwaltung, das am Montag in Kraft trat, wurden etwa Fitnesscenter, Bars, Kirchen und Parks erneut geschlossen.
In der vergangenen Woche verdreifachte sich die Zahl der täglichen Fälle, die im Durchschnitt bei 14 gelegen hatte. Allein am Samstag registrierte Curitiba 59 neue Infizierte. Insgesamt haben sich in der von deutschen, polnischen und italienischen Einwanderern geprägten Zwei-Millionen-Stadt mehr als 1100 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mindestens 75 Patienten sind bislang gestorben.
Anfang Mai hatte Curitiba sich im Vergleich zu anderen brasilianischen Städten, in denen die Zahlen explodierten und das Gesundheitssystem an die Grenze gelangte, mit nur 600 Infizierten in einer bequemen Situation befunden. Die südbrasilianische Stadt gilt im Hinblick auf Stadtplanung und Nachhaltigkeit als Vorzeigemodell.
Bürgermeister Rafael Greca erklärte damals auf Twitter, dass die Curitibaner dem "schwedischen Modell" folgen wollten. "Wir haben keinen Lockdown gemacht, weil wir auf die Intelligenz der Leute setzen", sagte er.
Greca bezog sich auf die Strategie Schwedens, das im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie einen Sonderweg mit freizügigeren Maßnahmen als andere Länder gegangen war.
Update, 15. Juni, 21.10 Uhr: Wegen Corona-Krise: Oscar-Gala auf Ende April 2021 verschoben
Wegen der Coronavirus-Pandemie wird die Oscar-Gala im kommenden Jahr verschoben. Dies gab die Film-Akademie am Montag in Beverly Hills bekannt.
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Update, 15. Juni, 20.30 Uhr: Anpfiff ohne Fans: Saisonstart in Lettlands erster Fußball-Liga
Rund drei Monate nach dem geplanten Starttermin ist in Lettland die aktuelle Saison der ersten Fußball-Liga angepfiffen worden. Zum Auftakt der Virsliga gab es drei Spiele unter strengen Hygienevorschriften - und ohne Stadionpublikum. Dabei bezwang in der Hauptstadt Riga der amtierende Vizemeister FK RFS den Vorjahresdritten FK Ventspils 1:0.
Anpfiff für die höchsten Spielklasse in dem baltischen EU-Land sollte eigentlich Mitte März sein. Wegen des Ausbruchs des Coronavirus hatte die lettische Regierung einen zum 10. Juni ausgelaufenen landesweiten Notstand ausgerufen - der Start der Fußballliga wurde verschoben.
Wegen der erzwungenen Pause wird die Saison nun verkürzt. Die zehn Teams werden im Saisonverlauf nur noch dreimal statt viermal gegeneinander antreten. Die Saison soll im November enden.
Update, 15. Juni, 18.56 Uhr: Italien meldet niedrigste Corona-Totenzahl seit März
Italien hat in der Corona-Pandemie die niedrigste Totenzahl seit mehr als drei Monaten gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden sei die Zahl der Toten um 26 auf 34.371 gestiegen, teilte der Zivilschutz am Montag in Rom mit.
Zuletzt waren am 2. März 18 Tote an einem Tag registriert worden. Insgesamt wurden in Italien bisher 237.290 Infektionen gemeldet, die meisten davon in der Lombardei.
Der Ausbruch war Ende Februar in zwei Provinzen in Norditalien bekannt geworden. Experten gehen davon aus, dass das Virus schon Wochen vorher in Italien zirkulierte. Zeitweise starben pro Tag bis zu 800 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19. Italien hatte Anfang März eine der längsten und härtesten Ausgangsbeschränkungen in Europa verhängt.
Mittlerweile sind viele Maßnahmen aber wieder aufgehoben worden.
Update, 15. Juni, 18.50 Uhr: Wohnhaus wegen 54 Corona-Fällen unter Quarantäne gestellt
In Berlin-Neukölln ist ein Wohnhaus mit vermutlich mehreren Hundert Bewohnern wegen 54 Corona-Fällen unter Quarantäne gestellt worden.
Das sagte Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) am Montag. "Bild" und "B.Z." hatten zunächst darüber berichtet. Die genaue Bewohnerzahl sei unbekannt. "Ich habe keine Idee, wie viele Menschen dort tatsächlich leben", so Liecke. Es werde nicht immer gesagt, wer noch alles in einer Wohnung wohne.
Bekannt geworden war das "erhöhte Infektionsgeschehen" durch Infektionen bei zwei Schulkindern und die anschließende Nachverfolgung der Kontakte.
Die Quarantäne für das Wohnhaus war am Samstag verordnet worden.
Update, 15. Juni, 18.29 Uhr: Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren geplant
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) plant eine Meldepflicht für Corona-Infektionen bei Haustieren. Es habe sich gezeigt, "dass auch bestimmte Tierarten für Sars-CoV-2 empfänglich sind", heißt es im Entwurf für eine Verordnung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Zuerst hatte das Fachportal "Agrarheute" darüber berichtet. Die Meldepflicht richtet sich an Tierärzte, Ämter und andere Teststellen. Sie soll für alle vom Menschen gehaltenen Tiere gelten, auch für Zootiere. Am Dienstag (10.00) spricht Klöckner zum Thema «Meldepflicht von Infektionen mit Sars-CoV-2 bei Haustieren» in der Berliner Bundespressekonferenz.
Ziel ist, Ansteckungswege und andere Fragen zu erforschen. Eine Testpflicht für Hunde, Katzen oder andere Haustiere ist damit nicht geplant - bisher sind Infektionen auch nur in Einzelfällen bekannt.
Hunde, Hauskatzen, ein Tiger sowie Nerze seien nach Kontakt zu infizierten oder infektionsverdächtigen Menschen positiv auf das Virus getestet worden, heißt es in der Verordnung. Im Versuchen mit Haustieren hätten sich Katzen, Frettchen und Goldhamster empfänglich gegenüber Sars-CoV-2 gezeigt.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde und Katzen das Virus auf Menschen übertragen können - es verbreitet sich vor allem über Tröpfchen und Aerosole von Mensch zu Mensch. Es habe aber wenige Fälle gegeben, in denen Nerze Menschen angesteckt hätten.
Wer mit Corona infiziert sei, solle den Kontakt zu Haustieren reduzieren.
Update, 15. Juni, 17.52 Uhr: Turnerinnen und Turner gehen nach Corona-Pause im Fernduell an die Geräte
Die deutschen Turnerinnen und Turner kehren nach langer Corona-Pause erstmals in den Wettkampf-Modus zurück. Wie der Deutsche Turner-Bund (DTB) am Montag mitteilte, gehen die deutschen Kader-Athletinnen und -Athleten in einem "Turn-Team Battle" unter Wettkampfbedingungen an die Geräte.
Die besten deutschen Frauen stehen dabei am 21. Juni (19 Uhr) auf dem Schwebalken - jedoch an drei verschiedenen Bundesstützpunkten: Elisabeth Seitz in Stuttgart, die Kölnerin Sarah Voss in Bergisch Gladbach und Pauline Schäfer in Chemnitz. Am 25. Juni (19 Uhr) sind dann die Nationalturner um Andreas Toba in den Zentren in Berlin, Hannover und Halle an der Reihe, um am Königsgerät Reck ihre Flugelemente zu präsentieren.
Turn-Fans können per Livestream dabei sein, wenn insgesamt 24 Kaderturnerinnen und -turner in den Fernduellen gegeneinander antreten. Mit einer Live-Schalte zwischen den einzelnen Turnhallen überträgt auch Turn-Deutschland.TV die Wettkämpfe.
Das Besondere: Interessierte können die Turnerinnen und Turner auch herausfordern, "indem sie lustige, knifflige oder auch anstrengende Aufgaben aus anderen Sportbereichen an das Turn-Team Deutschland stellen", hieß es in der DTB-Mitteilung.
Alle Ideen können über den Instagram-Account des Turn-Teams Deutschland (@deutscherturnerbund) vorgeschlagen werden.
Update, 17.05 Uhr: Finnland hebt Corona-Ausnahmezustand auf
Finnland hebt den vor drei Monaten wegen der Corona-Krise verhängten Ausnahmezustand im Land auf. Ihre Regierung sei zu dem Schluss gekommen, dass die Behörden die Corona-Pandemie wegen der verbesserten Lage auch mit ihren normalen Befugnissen handhaben könnten, sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin am Montag in Helsinki.
Das dem Schritt zugrunde liegende Gesetz werde deshalb aufgehoben, womit Finnland ab Dienstag in den Normalzustand zurückkehre. Dies bedeute jedoch nicht, dass die vom Coronavirus ausgehende Gefahr gebannt sei. Justizministerin Anna-Maja Henriksson erklärte dennoch: "Das hier ist ein Tag der Freude."
Der am 16. März eingeführte Ausnahmezustand hatte Marins Regierung mit Sonderrechten ausgestattet, um beispielsweise den Verkehr in und aus der Region rund um Helsinki, der bevölkerungsreichsten finnischen Landschaft Uusimaa, zu beschränken. Auch Schulen wurden vorübergehend geschlossen.
Die meisten Maßnahmen konnte Finnland aber wieder lockern, weil sich die Corona-Situation deutlich gebessert hat. Bis Montag wurden in dem nordischen EU-Land mit seinen etwa 5,5 Millionen Einwohnern rund 7100 Infektionen gemeldet, 326 Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind bisher gestorben.
Update, 15. Juni, 16.55 Uhr: Bürgermeister zeigt sich wegen Corona-Verstoß selbst an
Nachdem er seinen Amtskollegen bei der Grenzöffnung zwischen Polen und Deutschland umarmte, hat sich der Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) nach Angaben der Stadt selbst wegen eines Verstoßes gegen die Abstandsregeln angezeigt.
René Wilke (Linke) und sein Amtskollege Mariusz Olejniczak aus der Nachbarstadt Slubice hätten sich in der Nacht von Freitag auf Samstag eigentlich auf der Oderbrücke nur per Ellenbogenkontakt begrüßen wollen, teilte die brandenburgische Stadt am Montag mit. Trotz ihres guten Vorsatzes seien sich die beiden Stadtoberhäupter dann aber in die Arme gefallen. Zuvor war die Grenze nach Polen drei Monate lang für Ausländer mit wenigen Ausnahmen geschlossen.
"Die Geste war nicht geplant, aber wichtig. Allerdings war sie auch ein Regelverstoß, für den ich einzustehen habe", sagte Wilke. Er habe beim städtischen Gesundheitsamt darum gebeten, den Vorgang ohne Ansehen der Person zu prüfen.
Das Bild der Umarmung sei als Symbol der Wiedersehensfreude nach harten Lockdown-Maßnahmen durch die Medien gegangen, hieß es von der Stadt. Bei der zigfach abgebildeten Umarmung handele es sich jedoch um einen objektiven Verstoß gegen das geltende Abstandsgebot. Eine Entscheidung über die rechtliche Einschätzung der Selbstanzeige werde noch in dieser Woche erwartet.
Update, 15. Juni, 16.30 Uhr: Ikea will Corona-Hilfen zurückzahlen
Der Möbelriese Ikea will einer Reihe von Ländern die in der Corona-Krise bewilligten Hilfen zurückzahlen. Man befinde sich mit mehreren Regierungen in Gesprächen darüber, die Mittel zurückzugeben, die man zu Hochzeiten der Coronavirus-Pandemie als Unterstützung bei der Lohnfortzahlung erhalten habe, teilte der Ikea-Mutterkonzern Ingka am Montag mit. Summen nannte der Konzern nicht.
Ikea hatte während der Corona-Krise in mehreren Ländern seine Läden schließen müssen und befürchtete massive Geschäftseinbußen, die jedoch letztlich moderater ausfielen als zunächst angenommen. Während die Pandemie nun in eine neue Phase eintrete, seien fast 90 Prozent der von Ingka betriebenen Ikea-Warenhäuser wieder geöffnet, hieß es in einer Konzernmitteilung. Die Kunden seien damit zurück im Warenhaus, kauften aber zugleich auch online ein.
"Niemand weiß, wie sich die Dinge weiter entwickeln werden, aber wir gehen hoffnungsvoller in die Zukunft", erklärte Ingka-Manager Tolga Öncu. Deshalb habe sich Ikea entschlossen, keine weitere Unterstützung zu beantragen und die erhaltenen Mittel zurückzuzahlen.
Zuvor hatte die "Financial Times" am Wochenende über Ikeas Pläne berichtet. Demnach handelt es sich um alle neun Länder, in denen der Konzern mittels Beurlaubungsprogrammen Corona-Hilfen erhalten hatte: Belgien, Irland, Kroatien, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien, Tschechien und die USA.
Die Informationen wurden der Deutschen Presse-Agentur am Montag bestätigt.
Update, 15. Juni, 16.16 Uhr: Finale des nächsten Eurovision Song Contests steigt am 22. Mai 2021
Der in diesem Jahr abgesagte Eurovision Song Contest wird am 22. Mai 2021 nachgeholt. Die beiden Halbfinalshows in Rotterdam sind für den 18. und 20. Mai kommenden Jahres geplant, teilten die verantwortlichen niederländischen TV-Sender am Montag mit. Am Veranstaltungsort ändert sich nichts.
Das 65. Songfestival hätte in diesem Jahr im Mai stattfinden sollen, war aber wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Die Niederlande standen als Austragungsort fest, nachdem Duncan Laurence im vergangenen Jahr den Wettbewerb mit seinem Song "Arcade" für sein Land gewonnen hatte.
Mindestens 17 Länder wollen im nächsten Jahr dieselben Kandidaten nach Rotterdam schicken, die auch schon in diesem Jahr antreten sollten. Allerdings schreiben die Regeln vor, dass alle Interpreten ein neues Lied präsentieren müssen.
Update, 15. Juni, 16 Uhr: Bund will in diesem Jahr 218,5 Milliarden neue Schulden aufnehmen
Wegen der Corona-Krise will der Bund in diesem Jahr Rekordschulden von rund 218,5 Milliarden Euro aufnehmen.
Finanzminister Olaf Scholz (SPD) plant mit einem zweiten Nachtragshaushalt in Höhe von 62,5 Milliarden Euro, wie am Montag aus dem Finanzministerium verlautete.
Update, 15. Juni, 15.55 Uhr: Mallorca empfängt Deutsche mit Beifall - "Licht am Ende des Tunnels"
Die deutschen "Test-Touristen", die nach dreimonatiger Corona-Pause als erste wieder nach Mallorca reisen durften, sind von Mitarbeitern ihrer Hotels und von Politikern mit Beifall und Begeisterung begrüßt worden.
Auch einige Passanten klatschten, als die Urlauber am Montag auf der spanischen Ferieninsel aus ihren Bussen stiegen. "Wir sehen heute erstmals das Licht am Ende des Tunnels", sagte die balearische Regionalpräsidentin Francina Armengol vor Journalisten. Man bringe den Tourismus wieder in Gang, der für die Region sehr wichtig sei. Die Branche trägt zu einem Drittel des Regionaleinkommens bei.
Carmen Riu, Chefin der Hotelkette Riu Hotels & Resorts, sagte auf der Pressekonferenz: "Es war noch nie so wichtig für mich wie heute, Sie hier willkommen zu heißen." Und Palmas Bürgermeister José Hila betonte, man empfange die Touristen mit "viel Freude".
Tui-Vorstand Sebastian Ebel bedankte sich bei den Mallorquinern in Namen seiner Kunden, "die jetzt wieder fröhlich und unbeschwert Urlaub auf dieser wunderschönen Inseln machen können". Er sprach von "hohen Gesundheitsstandards".
Die Balearen hätten "ein zukunftsweisendes, ein beispielloses Konzept für die Sicherheit von Mitarbeitern, für die Menschen, die hier leben, und für die Gäste erstellt". Damit sei "ein Maßstab im Tourismus gesetzt worden".
Bei aller Freude und aller Erleichterung rief Armengol die Touristen aber auch zu einem "verantwortlichen Verhalten" auf. "Das Virus ist noch da", warnte sie, nachdem sie an die 227 Corona-Todesopfer auf Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera erinnert hatte. Man habe "viel gelitten", sagte die sozialistische Politikerin.
Update, 15. Juni, 14.25 Uhr: Erneuter Anstieg der Corona-Opferzahl in Iran
In Iran hat es einen erneuten Anstieg der Zahl der Todesopfer in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums kamen in den letzten 48 Stunden 220 erfasste Todesfälle hinzu.
Demnach ist nach fast zwei Monaten die Zahl der Toten pro Tag wieder dreistellig. Seit Ende Februar wurden im Land fast 190.000 Infektionen und 8950 Todesfälle registriert, wie Ministeriumssprecherin Sima Lari am Montag im Staatsfernsehen sagte.
Gesundheitsexperten sehen in den von Präsident Hassan Ruhani angeordneten Lockerungen den Hauptgrund für den Zuwachs. Seit Ende Mai haben fast alle Branchen die Arbeit wieder aufgenommen. Dies führte auch dazu, dass die Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen in der Bevölkerung nicht mehr ernstgenommen wurden.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden die hygienischen Vorlagen landesweit derzeit nur noch von etwa 30 Prozent der Menschen eingehalten.
Der Sommer habe anders als erhofft keinen massiven Rückgang des Ansteckungsrisikos gebracht, hieß es auch. Gerade die heißen Provinzen des Irans sind derzeit die sogenannten "roten Zonen" mit den meisten Corona-Toten und -Infizierten.
Update, 15. Juni, 14.15 Uhr: Studie: Corona-Pandemie beschleunigt Impf- und Wirkstoffforschung
Auf der Suche nach einem Impfstoff oder einer wirksamen Therapie gegen die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 liefern sich Pharmaunternehmen weltweit einen Wettlauf. Laut einer Untersuchung der Beratungsgesellschaft EY hat die Branche innerhalb kürzester Zeit bis Anfang Juni 161 Impfstoff-Kandidaten sowie 242 therapeutische Test-Wirkstoffe hervorgebracht.
Darüber hinaus wurden weltweit mehr als 700 Corona-Tests entwickelt oder bereits auf den Markt gebracht, wie EY am Montag in Stuttgart mitteilte. Diese Zahlen änderten sich fast täglich. Nach Einschätzung der Studienautoren hat aber nur ein Bruchteil der Produktkandidaten tatsächlich eine Chance, auf den Markt zu kommen.
97 Prozent der derzeit erprobten Impfstoffe dürften nicht das Licht der Welt erblicken, sagte Biotech- und Transaktionsexperte Alexander Nuyken von EY. "Unter den Therapeutika bleiben am Ende drei bis vier Präparate übrig, die angewendet werden." Bei der Suche werde deshalb viel Geld vergeblich investiert, denn es gebe "keine Garantie für einen sicheren und wirksamen Impf- beziehungsweise Wirkstoff".
Dem Sieger in diesem Wettrennen winken nach Einschätzung vieler Branchenkenner indes Milliardengewinne. Dies sieht auch Biotech- und Transaktionsexperte Nuyken ähnlich: Für ein Unternehmen, das am Ende einen Impfstoff habe, würde dies zum "Gamechanger", also zur bahnbrechenden Änderung der Spielregeln, betonte er.
An den langfristigen Forschungsplänen der großen Konzerne abseits von Corona dürfte sich laut dem EY-Experten Siegfried Bialojan nichts ändern, wenngleich derzeit die Themen Infektionen und Antibiotika-Resistenzen stärker in den Fokus rückten.
Allerdings wirke sich die Pandemie auf das Übernahme- und Fusionsgeschehen in der Branche aus, sagte Nuyken. Viele Deals würden ausgesetzt, denn im Moment herrsche unter Käufern und Verkäufern zu viel Unsicherheit und dadurch auch Uneinigkeit über den Preis.
Update, 15. Juni, 13.20 Uhr: Arbeitslose haben höheres Risiko für Corona-Klinikaufenthalt
Arbeitslose in Deutschland könnten einer Auswertung zufolge ein höheres Risiko haben, wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Bei der Untersuchung der AOK Rheinland/Hamburg und des Instituts für Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Düsseldorf wurden Daten von 1,3 Millionen Versicherten berücksichtigt. 1415 von ihnen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus.
Bezieher von Arbeitslosengeld II hatten dabei ein um 84 Prozent höheres Risiko für einen coronabedingten Klinikaufenthalt als erwerbstätige Versicherte. Bei ALG-I-Empfängern lag das Risiko nochmals höher. Über die Ergebnisse berichtete am Montag zuerst das ARD-Mittagsmagazin.
"Dass Armut und Gesundheit zusammenhängen, wissen wir seit langem", sagte der verantwortliche Autor, Prof. Nico Dragano von der Uniklinik Düsseldorf. Als Grund für das erhöhte Risiko vermutet er, "dass Arbeitslose mehr Vorerkrankungen haben". Die genauen Ursachen müssten aber in weitergehenden Analysen geklärt werden. Diagnosedaten hätten noch nicht ausgewertet werden können.
Die Uniklinik bezeichnete die Studie als Auftakt "für weiterführende Forschung zur sozialen Dimension der Covid-19-Pandemie". "Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, wäre dies ein weiterer Beleg für ausgeprägte soziale Unterschiede bei Erkrankungen in Deutschland." Sie äußerten sich beispielsweise in einer verkürzten Lebenserwartung von Menschen mit geringen Einkommen.
Einzelheiten der Studie will die Universität in Kürze in einer Fachzeitschrift veröffentlichen und zur Diskussion stellen. "Soziale Ungleichheit beeinflusst die Gesundheitschancen beträchtlich", erklärte der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, Günter Wältermann. Dies spiegle sich auch in der Corona-Pandemie wider. «Die Gesundheit sollte aber nicht vom sozialen Status abhängen», so Wältermann.
Update, 15. Juni, 12.50 Uhr: Bundesregierung beteiligt sich mit 300 Millionen Euro an Impfstoffhersteller Curevac
Die Bundesregierung beteiligt sich mit 300 Millionen Euro an der Firma CureVac, die einen Impfstoff gegen das Coronavirus sucht. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Montag mit.
Alle Infos dazu findet Ihr >>> HIER.
Update, 15. Juni, 12.15 Uhr: ARD zeigt umstrittene Wuhan-Doku doch nicht
Eine in die Kritik geratene Dokumentation über die Corona-Pandemie in der chinesischen Stadt Wuhan strahlt die ARD nun doch nicht aus. Der zuständige Südwestrundfunk (SWR) teilte am Montag mit, dass die Doku kurzfristig aus dem Programm des Ersten genommen werde. Eigentlich sollte sie am späten Montagabend ausgestrahlt werden.
Der SWR begründete den Schritt mit einem Rechteproblem. In der Mitteilung hieß es: "Wie der SWR erst am gestrigen Sonntag erfahren hat, kann die beauftragte Produktionsfirma dem SWR nicht die erforderlichen Rechte am verwendeten Filmmaterial des China Intercontinental Communication Center (CICC) einräumen. Damit fehlt eine Grundvoraussetzung für die beim SWR gültigen journalistischen Standards für das Verwenden von fremdem Rohmaterial." Weil eine einvernehmliche und für den Sender akzeptable Rechteklärung nicht erreichbar erscheint, "plant der SWR derzeit keine Ausstrahlung".
Im Vorfeld hatte es Kritik an der Dokumentation "Wuhan - Chronik eines Ausbruchs" gegeben. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete darüber. Kern der Kritik: Für die Doku wurde Filmmaterial der staatlichen Stelle CICC und somit kein unabhängiges Filmmaterial verwendet. Der SWR verteidigte hingegen das Projekt.
Update, 15. Juni, 12.05 Uhr: Kopenhagener Fußball-Derby darf mit mehr als 500 Zuschauern starten
In Dänemark dürfen bei drei Spielen der ersten Fußballliga testweise mehr als 500 Zuschauer im Stadion dabei sein. Darunter ist auch das Hauptstadtderby zwischen Bröndby IF und dem FC Kopenhagen an diesem Sonntag, wie die dänische Polizei und die Ligavereinigung Divisionsforeningen am Montag mitteilten.
Außerdem dürfen Fans in größerem Umfang bei den Superliga-Begegnungen zwischen AC Horsens und dem Randers FC am Samstag sowie bei Lyngby und OB am Montag dabei sein. Die Stadien sollen dafür jeweils in Abschnitte mit maximal 500 Zuschauern eingeteilt werden.
Bei dem Testprojekt sollen Erfahrungen dafür gesammelt werden, inwieweit Fans bei Ligaspielen im dänischen Oberhaus künftig trotz der Corona-Krise dabei sein können. Wie viele Zuschauer jeweils auf den Rängen Platz nehmen dürfen, soll noch festgelegt werden. Bröndby rechnet mit 2500 bis 3000 Derbyfans.
Fest steht bereits, dass sich pro Teilabschnitt in den Stadien nicht mehr als 500 Personen aufhalten dürfen - das ist derzeit die Teilnehmergrenze für Veranstaltungen mit bestimmten Sitzplatzkapazitäten in Dänemark. Für öffentliche Versammlungen liegt die Grenze seit vergangener Woche bei 50 Teilnehmern.
Update, 15. Juni, 12 Uhr: Europäischer Außenhandel bricht in Corona-Krise ein
Der europäische Außenhandel ist in der Corona-Krise eingebrochen. Im Euroraum sackte der saisonbereinigte Handelsüberschuss mit dem Rest der Welt im April von 25,5 Milliarden Euro im Vormonat auf nur noch 1,2 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit Oktober 2011. Die Ausfuhren brachen um 24,5 Prozent ein, die Einfuhren verringerten sich ebenfalls stark um 13,0 Prozent.
In der Europäischen Union (EU) fiel die Entwicklung ähnlich aus. Dort ergab sich unter dem Strich sogar ein Defizit im Außenhandel von 1,3 Milliarden Euro. Die Exporte sanken um 23,1 Prozent, die Importe gingen um 9,9 Prozent zurück. Es mussten fast alle Staaten teils drastische Einbrüche auf der Ausfuhrseite und bei den Einfuhren hinnehmen. In Deutschland gingen die Ausfuhren von März auf April um knapp ein Viertel zurück, während die Einfuhren um knapp fünf Prozent sanken.
Update, 15. Juni, 11.55 Uhr: Tunesien erklärt Coronavirus für besiegt
Rund drei Monate nach Ausbruch des Coronavirus hat Tunesien die Pandemie nach eigener Aussage besiegt. "Die Regierung hat einen Sieg gegen die Ausbreitung des Coronavirus eingefahren", sagte Ministerpräsident Elyes Fakhfakh in einer Fernsehansprache am späten Sonntagabend. "Das tunesische Volk sollte stolz sein auf seine Errungenschaften und seinen Beitrag zu diesem Erfolg."
In dem nordafrikanischen Land, das auch bei Urlaubern aus Europa beliebt ist, wurden zuletzt kaum neue Corona-Infektionen gemeldet.
Seit Beginn der Pandemie haben sich dort knapp 1100 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert, 49 Menschen starben. Am Montag wurde eine seit März geltende landesweite Ausgangssperre aufgehoben.
Sämtliche Grenzen sollen wie geplant ab 27. Juni wieder öffnen. Seit 4. Juni sind auch Reisen zwischen tunesischen Städten wieder erlaubt.
Update, 15. Juni, 11.45 Uhr: Airline SAS soll Corona-Hilfen unter Klima-Auflagen erhalten
Die skandinavische Fluglinie SAS soll unter Klimaschutz-Auflagen neue staatliche Corona-Hilfen erhalten. Die schwedische Regierung bat das Parlament am Montag um Zustimmung dafür, die von der Corona-Krise betroffene Fluggesellschaft im laufenden Jahr mit bis zu fünf Milliarden schwedischen Kronen (rund 475 Millionen Euro) an Kapitalzuschüssen unterstützen zu dürfen. Neben dem Parlament muss auch die EU-Kommission den Plan absegnen.
Im Namen des Staates sollten Aktien oder Beteiligungen erworben oder andere Maßnahmen ergriffen werden, hieß es in einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums. Im Gegenzug wolle die Regierung darauf hinwirken, dass sich SAS gemäß der Pariser Klimaziele ambitioniertere Ziele zur CO2-Reduzierung setze. Der Kohlendioxid-Ausstoß müsse sehr deutlich und schnell verringert werden, sagte Finanzmarkt- und Verbraucherminister Per Bolund in Stockholm. Dem schwedischen Flughafenbetreiber Swedavia will die Regierung mit umgerechnet rund 300 Millionen Euro ebenfalls unter die Arme greifen.
Auch der dänische Staat, der wie Schweden derzeit etwa 15 Prozent der SAS-Anteile hält, will SAS helfen. Wie das Finanzministerium in Kopenhagen mitteilte, sind sich die Regierung und die weiteren Parlamentsparteien über einen Betrag zur Rekapitalisierung von SAS einig geworden. Eine Summe nannten die Dänen vorerst nicht.
SAS hat mit stark gesunkenen Passagierzahlen und Umsätzen zu kämpfen. Die Airline rechnet damit, dass die Erholungsphase für die Luftfahrtbranche trotz der jetzigen Öffnung vieler Grenzen noch bis 2022 andauern wird, ehe die Nachfrage auf Vor-Krisen-Niveau zurückgekehrt ist.
Die Airline will das mit einem Umbau auffangen, veranschlagt aber Hilfen von rund 12,5 Milliarden schwedischen Kronen (1,2 Milliarden Euro). Weitere Informationen zu dem Plan sollen laut SAS bis Ende des Monats veröffentlicht werden.
Update, 15. Juni, 11.11 Uhr: Verbraucherzentralen: Kein schleichender Zwang für Corona-App
Die Verbraucherzentralen pochen darauf, dass die künftige Corona-Warn-App tatsächlich freiwillig bleibt. "Es darf nicht sein, dass Arbeitgeber, Restaurants oder staatliche Behörden die App-Nutzung als Zutrittsvoraussetzung definieren und damit die Freiwilligkeit schleichend zum Zwang machen", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, am Montag. "Das Prinzip der Freiwilligkeit ist essenziell, muss nun in der Praxis aber angewendet und auch kontrolliert werden."
Generell gehe die App in die richtige Richtung. Die Entscheidung für eine dezentrale Datenverarbeitung erhöhe den Datenschutz und minimiere die Gefahr des Datenmissbrauchs, sagte Müller. Covid-19 werde aber nicht per App verschwinden. "Politik und Gesellschaft sollten aus den App-Daten deshalb keine voreiligen Schlüsse zur Bewertung von Ausgangsbeschränkungen, Hygienemaßnahmen oder individuellen Gesundheitszuständen ziehen."
Bundesregierung und die beteiligten Unternehmen stellen die App an diesem Dienstag vor. Mit der Anwendung sollen Corona-Infektionsketten besser erkannt werden. Besitzer eines geeigneten Smartphones können freiwillig entscheiden, ob sie die App installieren oder nicht.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärte, die App komme spät. "Jetzt ist es wichtig, besonders die Beschäftigten in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Arztpraxen zum Mitmachen zu sensibilisieren", sagte Vorstand Eugen Brysch. Viel zu oft seien es Beschäftigte der Medizin und Pflege gewesen, die sich untereinander angesteckt hätten. Daher werde es weiterhin darauf ankommen, den Eigenschutz zu stärken. Die Corona-App könne dafür ein zusätzlicher Baustein sein.
Update, 15. Juni, 11.05 Uhr: Nach Corona-Ausbruch auf Großmarkt: Beamte in Peking entlassen
Der neue Coronavirus-Ausbruch auf einem Großmarkt in Peking hat personelle Konsequenzen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, mussten Zhou Yuqing, der stellvertretende Leiter der Bezirksregierung im Stadtteil Fengtai, und Wang Hua, Parteisekretär der Gemeinde Huaxiang in Fengtai, wegen Fehlverhaltens im Amt ihre Posten räumen. Auch Zhang Yuelin, der Generaldirektor des Xinfadi-Großhandelsmarktes, wurde entlassen.
Nachdem China über viele Wochen kaum noch neue Erkrankungen gemeldet hatte, war es vergangene Woche auf dem Großmarkt in der chinesischen Hauptstadt zu einem neuen Ausbruch gekommen, was Ängste vor einer neuen Virus-Welle schürte. Seit Freitag wurden Dutzende neue Ansteckungen auf dem Xinfadi-Markt gemeldet.
Am Montag berichtete die Pekinger Gesundheitskommission von landesweit 49 neuen Infektionen, darunter 10 "importierte" Fälle mit Sars-CoV-2 bei Reisenden und 39 lokale Ansteckungen. Von den im Inland übertragenen Fällen wurden 36 in Peking und drei in der benachbarten Provinz Hebei registriert, die alle mit dem Ausbruch auf dem Großmarkt in Verbindung gebracht wurden.
Der Markt, der rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts der 20-Millionen-Metropole liefert, wurde geschlossen. Im Umfeld wurden Wohnviertel abgeriegelt sowie Kindergärten und Grundschulen zugemacht.
Wie die Behörden mitteilten, wurden allein am Sonntag in der Hauptstadt mehr als 76.000 Menschen auf das Coronavirus getestet. Auch gingen in großen Teilen der Stadt Mitglieder der Nachbarschaftskomitees von Tür zu Tür, um Anwohner zu befragen, ob sie in den vergangenen Tagen auf dem Großmarkt waren. An vielen Orten in der Stadt wurden Kontrollen wie etwa Fiebermessen vor dem Betreten von Restaurants und Geschäften wieder verschärft.
Bereits am Wochenende hatte der Covid-19-Krisenstab der Hauptstadt angekündigt, die Kontrolle von Fracht und Reisenden bei der Einreise verschärfen zu wollen, um eine weitere Einschleppung des Virus zu verhindern. China vergibt seit März ohnehin keine normalen Visa mehr an Ausländer und beschränkt die Einreise heimkehrender Chinesen. Internationale Flüge sind sehr begrenzt. Auch werden Corona-Tests sowie 14 Tage Quarantäne verlangt.
Update, 15. Juni, 10.50 Uhr: Betrieb an Berliner Flughäfen nimmt leicht zu
Der Wegfall der Reisewarnungen für die meisten europäischen Länder hat am Montag zu etwas mehr Betrieb an den Berliner Flughäfen geführt. Urlauber und Geschäftsreisende standen Schlange an den Sicherheitskontrollen. An beiden Flughäfen war aber weiterhin jeweils nur ein Terminal für An- und Abflüge geöffnet. Passagiere trugen die vorgeschriebenen Mund-Nase-Masken und hielten weitgehend Abstand voneinander, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden.
"Der überwiegende Anteil hat sich vorbereitet und hält sich an die Maßnahmen", sagte ein Flughafen-Sprecher. Er riet Fluggästen, zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Bis zu 80 Starts und Landungen wurden am Montag an beiden Flughäfen erwartet - vor der Corona-Krise waren rund 1000 üblich. Im Frühjahr waren es zeitweise nur zehn gewesen.
Nach drei Monaten hatte die Bundesregierung in der Nacht die weltweite Reisewarnung für Touristen teilweise aufgehoben. Das Auswärtige Amt warnt auf seiner Internetseite nicht mehr vor Reisen in 27 europäische Länder. Dazu zählen Haupturlaubsländer der Deutschen wie Italien, Österreich, Griechenland, Frankreich und Kroatien.
Eine Reihe von Fluggesellschaften hat den Betrieb in Berlin aber noch nicht wieder aufgenommen. Darunter ist auch der größte Anbieter am Standort, die britische Fluggesellschaft Easyjet. Sie startet voraussichtlich erst im Juli wieder.
Update, 15. Juni, 10.35 Uhr: Jeder dritte Kurzarbeiter hat Angst um seinen Job
Die Beschäftigten in Deutschland halten ihre Arbeitsplätze trotz der Corona-Krise nach Angaben der Ökonomen des Mannheimer ZEW großteils für sicher. Unter Kurzarbeitern wächst allerdings die Angst vor dem Jobverlust, wie aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervorgeht. Das ZEW befragt wöchentlich rund 3600 Menschen nach ihrem Leben in Zeiten von Corona.
In der Gruppe von Beschäftigten in Kurzarbeit hält etwa ein Drittel der Befragten den eigenen Arbeitsplatz für «akut gefährdet». "Das Instrument der Kurzarbeit wird von den Betroffenen längst nicht mehr als zuverlässiger Schutz gegen Arbeitslosigkeit betrachtet", sagte Friedrich Heinemann, Co-Autor der Studie. Noch Pessimistischer sind laut ZEW diejenigen, die bereits ohne Lohn freigestellt wurden. Von ihnen glaube mit 26,9 Prozent nur noch gut jeder Vierte, dass der Arbeitsplatz die Krise überleben werde.
Die große Mehrheit der Arbeitnehmer hält den eigenen Arbeitsplatz den Angaben zufolge jedoch für vergleichsweise sicher: Gaben im Januar noch 92,5 Prozent der Befragten an, ihr Job sei sicher, sind dies jetzt trotz der Schwere der Corona-Krise immer noch 85,1 Prozent.
"Insgesamt deuten die trotz massivem Produktionseinbruch im März/April nur mäßig angestiegenen Sorgen um einen Job-Verlust darauf hin, dass die umfassenden Maßnahmen der Politik zur Bekämpfung der ökonomischen Corona-Folgen Vertrauen genießen", heißt es. Die weitaus meisten Menschen rechneten letztlich nur mit vorübergehenden Problemen für ihr Unternehmen und gingen daher von einem Erhalt des eigenen Arbeitsplatzes aus. "Das wachsende subjektive Arbeitslosigkeits-Risiko bei Kurzarbeit signalisiert jedoch, dass dieses in der 2009-er Krise so erfolgreiche Instrument dieses Mal nicht als Allheilmittel betrachtet wird", schreiben die ZEW-Experten.
Update, 15. Juni, 10.20 Uhr: Alle Museen in Griechenland wieder geöffnet
Nach knapp drei Monaten Corona-Zwangspause und angesichts des Neustarts der Reisebranche hat das griechische Kulturministerium am Montag alle Museen des Landes geöffnet.
"Es ist die beste Art, die Woche zu starten", sagte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis während eines Besuches der Agora, dem antiken Markt Athens unterhalb der Akropolis, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. Bereits Ende Mai waren die griechischen archäologischen Stätten wieder geöffnet worden. Je nach Fläche der Museen gibt es eine Höchstzahl von Besuchern, die gleichzeitig in den Gebäuden sein dürfen.
Am Montag wurden die zwei wichtigsten Flughäfen des Landes, in Athen und Thessaloniki, für Flüge aus zahlreichen Staaten, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz geöffnet. Vom 1. Juli an sollen auch alle Regionalflughäfen Griechenlands für internationale Flüge öffnen. Der inländiche Flugverkehr findet regulär statt.
Update, 15. Juni, 10.10 Uhr: Bundesregierung stellt Corona-Warn-App am Dienstagvormittag vor
Die Bundesregierung, das Robert-Koch-Institut und die beteiligten Unternehmen stellen die Corona-Warn-App des Bundes an diesem Dienstagvormittag offiziell vor. In der am Montag von der Bundesregierung verbreiteten Einladung heißt es, an der Vorstellung um 10.30 Uhr am Dienstag würden von Regierungsseite Innenminister Horst Seehofer (CSU), Justizministerin Christine Lambrecht (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU) sowie Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) teilnehmen.
Zudem sind demnach bei der Vorstellung auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, Telekom-Vorstandschef Timotheus Höttges und SAP-Vorstandsmitglied Jürgen Müller dabei.
Am Sonntag war nach letzten erfolgreichen Tests die Entscheidung gefallen, die App am Dienstag vorzustellen und freizuschalten. Mit der App sollen die Corona-Infektionsketten besser erkannt werden. Sie soll dafür sorgen, dass bei einer Lockerung für das öffentliche Leben die Ausbreitung des Coronavirus nicht wieder stark zunimmt. Besitzer eines geeigneten Smartphones können freiwillig entscheiden, ob sie die Warn-App installieren wollen oder nicht. Die App kann auch nachträglich wieder deaktiviert oder deinstalliert werden.
Update, 15. Juni, 10 Uhr: Analyse: Corona breitete sich bis Mitte März wie saisonale Grippe aus
Zumindest bis etwa Mitte März hat sich Corona einer Analyse zufolge wie eine saisonale Infektionserkrankung ähnlich der Grippe ausgebreitet. Das Infektionsgeschehen spielte sich demnach besonders stark in Regionen mit ähnlicher Temperaturspanne und Luftfeuchtigkeit ab, wie Forscher um Mohammad Sajadi von der University of Maryland in Baltimore im Fachjournal "JAMA Network Open" berichten. Sie hatten Daten aus 8 Städten mit hohen und 42 mit geringen Infektionszahlen analysiert.
Sajadi und Kollegen begannen mit ihrer Untersuchung, als die Fallzahlen im Februar im Iran rasant stiegen. Sie wählten Städte aus Ländern aus, die am 10. März mindestens zehn Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 zu verzeichnen hatten: Wuhan (China), Tokio (Japan), Daegu (Südkorea), Ghom (Iran), Mailand (Italien), Paris (Frankreich), Madrid (Spanien), Seattle (USA).
Die Städte liegen alle zwischen dem 30. und 50. Grad nördlicher Breite; 20 bis 30 Tage vor dem ersten Coronatoten hatten sie Durchschnittstemperaturen von fünf bis elf Grad und eine spezifische Luftfeuchtigkeit von drei bis sechs Gramm pro Kilogramm Luft.
"Aufgrund der geografischen Nähe und der erheblichen Reiseverbindungen ergab die epidemiologische Modellierung des Epizentrums, dass Regionen in Südostasien, insbesondere Bangkok, Wuhan in der Epidemie folgen würden", schreiben die Wissenschaftler. Tatsächlich aber blieb die Zahl der Fälle in den folgenden Tagen in diesen Regionen gering, das Epizentrum verlagerte sich in andere Länder in Asien, Europa und Nordamerika. In den 42 Vergleichsstädten mit geringem Infektionsgeschehen wichen die klimatischen Bedingungen größtenteils von denen in den stark betroffenen Städten ab.
"Die Verteilung der erheblichen städtischen Ausbrüche entlang begrenzter Breiten-, Temperaturgrade und Feuchtigkeitsmessungen stimmte mit dem Verhalten eines saisonalen Atemwegsvirus überein", schreibt das Team um Sajadi. Als Einschränkung führen die Forscher auf, dass sich die gemeldeten Daten für die Anzahl der Fälle und die Todesrate zwischen den Ländern zum Teil erheblich unterscheiden. Außerdem seien andere mögliche Ausbreitungsfaktoren wie Gesundheitswesen, Reiseverhalten, Bevölkerungsdichte, Luftverschmutzung und demografische Merkmale nicht berücksichtigt worden.
Update, 15. Juni, 9.55 Uhr: Maas schließt Reiselockerungen für Nicht-EU-Länder nicht aus
Außenminister Heiko Maas (SPD) hält es für möglich, dass auch Reisewarnungen für Nicht-EU-Länder in den nächsten Wochen gelockert werden. "Ich würde jetzt nicht ausschließen, dass es auch weitere Länder gibt, wo wir in den nächsten Wochen die Reisewarnung aufheben und Reisehinweise aussprechen", sagte der SPD-Politiker am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Entscheidung werde jedoch immer davon abhängen, wie die Lage in den jeweiligen Ländern ist.
Zudem kündigte Maas an, dass keine eigenen Flugzeuge der Bundesregierung für Rückhol-Aktionen von deutschen Urlaubern mehr eingesetzt würden. Dennoch würden deutsche Auslandsurlauber im Fall von Ausgangssperren und Einreisebeschränkungen im jeweiligen Urlaubsland auch weiterhin dabei unterstützt werden, mit normalen Flügen und auf eigene Kosten wieder nach Deutschland zurückzukehren.
Seit Montag um Mitternacht warnt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite nicht mehr vor Reisen in 27 europäische Länder. Dazu zählen Haupturlaubsländer der Deutschen wie Italien, Österreich, Griechenland, Frankreich und Kroatien. Gleichzeitig fielen die letzten Kontrollen an den deutschen Grenzen zu den Nachbarländern.
Update, 15. Juni, 9.40 Uhr: Griechenland öffnet seine Flughäfen - Keine Quarantäne für Deutsche
Griechenland hat am Montag seine zwei wichtigsten Flughäfen für Touristen aus zahlreichen Ländern, darunter Deutschland, Österreich und die Schweiz, geöffnet. Der erste Flug kam in Athen aus dem zyprischen Larnaka an. Am Nachmittag waren Flüge aus Düsseldorf, Frankfurt, München und Zürich geplant, wie der Flughafen Athen mitteilte. Auch der Flughafen von Thessaloniki ist geöffnet worden. Vom 1. Juli an sind auch Flüge aus dem Ausland für alle Regionalflughäfen wieder erlaubt, wie die Regierung mitteilte.
Hoteliers in Griechenland setzten sich selbst ein Maximalziel für diese Saison in Zeiten der Corona-Pandemie: "Wir wären zufrieden, wenn wir bis Ende des Jahres 25 Prozent des Einkommens vom Vorjahr erreichen könnten", sagte Christos Pilatakis, ein Hoteldirektor von der Insel Rhodos, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Die Buchungen für die nächsten Monate lagen nach Angaben des Hotelverbandes der Insel Santorin bislang bei 20 bis 25 Prozent der Kapazität der Hotels dieses beliebten Urlaubsziels.
Griechenland hat verglichen mit anderen Staaten Europas eine sehr niedrige Infektionsrate. Zahlreiche Einwohner der Inseln, auf denen es kaum Coronavirus-Infektionen gab, stehen vor einem Dilemma. "Einerseits können wir ohne Tourismus nicht überleben, andererseits fürchten wir, dass die Touristen uns das Unheil ins Haus bringen", sagte eine Kellnerin aus Santorin der dpa.
Griechenlands Regierung hat angesichts des Neustarts alle Inseln in der Ägäis und im Ionischen Meer mit zusätzlichem medizinischem Personal verstärkt.
Update, 15. Juni, 9.30 Uhr: Bankenpräsident fordert einfachere Staatshilfen für den Mittelstand
Bankenpräsident Martin Zielke dringt auf möglichst niedrige Hürden für Firmen, die in der Corona-Krise Staatshilfe in Anspruch nehmen wollen. "Speziell die mittelständischen Unternehmen betreten hier ein ungewohntes Terrain, sind doch die Kapitalhilfen derzeit mit Auflagen versehen, die mehr oder weniger tief in die unternehmerische Freiheit eingreifen können", schreibt der Commerzbank-Chef in seiner Funktion als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Montag).
Auf viele Eigentümer hätten die Bedingungen des von der Bundesregierung geschaffenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) "abschreckende Wirkung", argumentiert Zielke. "Deshalb sollten die Auflagen so gering ausfallen, wie es das Beihilferecht eben zulässt." Über die Zeit sollten die Auflagen dann zunehmen, "um einen Anreiz zu schaffen, staatliche durch private Mittel zu ersetzen". Zielke regt an, dass der WSF "ein standardisiertes Programm für börsennotierte und für nicht-börsennotierte Gesellschaften" auflegt.
Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds soll ermöglichen, dass sich der Staat notfalls an Großunternehmen beteiligen kann. Ziel des Fonds ist es, Unternehmen zu stabilisieren und vorübergehende Liquiditätsengpässe zu beseitigen.
Die Commerzbank war in der Finanzkrise 2008/2009 mit Steuermilliarden vom deutschen Staat vor dem Kollaps bewahrt worden. Der Bund ist bis heute mit 15,6 Prozent größter Einzelaktionär des Frankfurter Instituts.
Update, 15. Juni, 9.28 Uhr: Erster Ferienflieger von Düsseldorf Richtung Mallorca gestartet
Nach wochenlanger Corona-Pause ist am Montagmorgen vom Düsseldorfer Flughafen erstmals wieder eine Maschine mit Urlaubern gestartet. Tui-Flug X3 2312 zur Mittelmeerinsel Mallorca startete laut Angaben eines Flughafen-Sprechers um 8.55 Uhr - mit 45 Minuten Verspätung. Es habe Verzögerungen beim Catering gegeben. Laut Tui-Angaben war der Flug mit 189 Passagieren voll besetzt.
Deutsche Urlauber dürfen seit Montag wieder auf die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen. In einem ersten Kontingent sind insgesamt bis zu 10.900 Reisende erlaubt. Am Nachmittag sollte ein zweiter Ferienflieger von Frankfurt aus starten.
In den vergangenen Wochen hatten die Flughäfen in Deutschland ihren Betrieb nahezu auf null heruntergefahren. Es gab kaum noch Starts und Landungen. Für den Neustart haben die Airports umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet, damit die Passagiere im Vorfeld des Fluges möglichst viel Distanz voneinander halten können.
Update, 15. Juni, 9.26 Uhr: H&M brechen wegen Corona die Umsätze weg
Der schwedischen Modekette Hennes & Mauritz (H&M) sind wegen der Corona-Krise im zweiten Geschäftsquartal die Umsätze weggebrochen. Die Erlöse sanken zwischen März und Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um die Hälfte auf 28,66 Milliarden schwedische Kronen (2,7 Milliarden Euro), wie der Konzern am Montag in Stockholm mitteilte.
Im Zuge der Pandemie musste der Modekonzern weltweit Filialen schließen. Mitte April waren davon rund 80 Prozent der Läden betroffen. Mittlerweile seien es nur noch 18 Prozent, hieß es. Bereits Anfang April hatte der Konzern angekündigt, dass er für das zweite Quartal einen Verlust erwartet. Den vollständigen Halbjahresbericht veröffentlicht das Unternehmen Ende Juni.
Update, 15. Juni, 8.58 Uhr: Tokio besorgt über erneuten Anstieg bei Corona-Infektionen
Ein erneuter Anstieg der Zahl neuer Corona-Infektionen in Tokio schürt die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Montag berichtete, stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf 48 und liegt damit nun seit zwei Tagen in Folge über der Marke von 40. Am Vortag waren es 47 Fälle gewesen. An Tokios Börse sorgte der erneute Anstieg in der japanischen Hauptstadt zum Wochenauftakt für fallende Kurse.
Als Problemzone wurde Tokios nächtliches Amüsierviertel Shinjuku mit seinen Hostessbars ausgemacht. 20 der 48 am Montag gemeldeten Neuinfektionen betrafen unter anderem Mitarbeiter solcher Hostessclubs, wie örtliche Medien berichteten.
Japan hatte gegen Ende Mai den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des Notstands war die Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Ausgangssperren wie in Europa sind rechtlich nicht möglich.
Wegen der globalen Pandemie waren die in diesem Sommer in Tokio geplanten Olympischen Spiele auf das nächste Jahr verschoben worden.
Update, 15. Juni, 8.15 Uhr: Passagieraufkommen an Frankfurter Flughafen auch im Mai eingebrochen
Der Flughafenbetreiber Fraport hat auch im Mai stark rückläufige Geschäfte verbucht - der Einbruch bei den Passagierzahlen durch die Corona-Krise fiel teils aber etwas geringer aus. So wurden in Frankfurt, dem größten Airport Deutschlands, wieder mehr Passagiere abgefertigt als noch im April - und auch am Beteiligungsflughafen im chinesischen Xi'an belebte sich das Passagieraufkommen.
In Frankfurt sank die Zahl der Passagiere im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 95,6 Prozent auf knapp 273 000, wie der im MDax notierte Konzern am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Zahl ist keine große Überraschung mehr, da der Konzern seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie die Verkehrszahlen für den Frankfurter Flughafen wöchentlich ausweist. Im April war die Zahl der Passagiere um fast 97 Prozent auf rund 188.000 gesunken.
Am Flughafen in Xi'an, an dem Fraport 24,5 Prozent hält, sank die Passagierzahl im Mai nur noch um 44 Prozent auf rund 2,2 Millionen - nach einem 64-prozentigen Minus im April. An den anderen Standorten des Konzerns zum Beispiel in Brasilien, Bulgarien, Griechenland oder der Türkei ging das Passagieraufkommen weiter kräftig zurück.
Im Juni sollte sich die Lage des Flughafenbetreibers dank vieler Lockerungen bei den Reisebestimmungen weiter aufhellen.
Update, 15. Juni, 8.05 Uhr: Urlauber dürfen nach Dänemark - Staus bereits am frühen Morgen
Touristen aus Deutschland dürfen seit Montag wieder nach Dänemark einreisen. Bereits am frühen Morgen kamen Autofahrer vor dem Grenzübergang an der A7 nur schleppend voran.
Auch am Grenzübergang Kupfermühle bildete sich eine etwa ein Kilometer lange Schlange, wie die Polizei Südjütland twitterte. Denn die Kontrollen wurden nicht eingestellt. An den anderen geöffneten Grenzübergängen gab es zunächst keine Warteschlangen.
Seit Montag dürfen deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber wieder nach Dänemark, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen gebucht haben. Es werden bereits an diesem Tag deutsche Gäste in rund 14.000 gebuchten Ferienhäusern erwartet, darunter allein 5300 in Südjütland, wie der dänische Rundfunksender DR vor einigen Tagen unter Verweis auf Zahlen des zuständigen Branchenverbandes berichtete.
Wer als Deutscher ein Sommerhaus in Dänemark besitzt oder seinen Partner in dem Land besuchen will, darf bereits seit Ende Mai wieder einreisen. Zudem dürfen Einwohner Schleswig-Holsteins seit Montag ohne triftigen Grund wieder nach Dänemark einreisen.
Update, 15. Juni, 7.55 Uhr: DIHK: EU-Grenzöffnungen können wie zweites Konjunkturpaket wirken
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet durch die Grenzöffnungen innerhalb der EU Effekte auf die globale Wirtschaft. "Von der europäischen Grenzöffnung können auch weltweit Impulse ausgehen - damit der internationale Handel wieder in Gang kommen und Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland sichern kann", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer (54) der Funke-Mediengruppe.
Damit die deutsche Wirtschaft wieder Fahrt aufnehme, sei es wichtig, dass die Nachfrage nach deutschen Produkten und Dienstleistungen weltweit wieder anspringe, sagte Schweitzer. "Die ab Montag geltenden EU-Grenzöffnungen können für die deutsche Wirtschaft deshalb wie ein zweites Konjunkturpaket wirken - und zwar ohne, dass es den Staat einen einzigen Cent kostet", meinte der DIHK-Präsident.
Sorgen bereitet Schweitzer, dass für 160 Länder Reisewarnungen bestehen bleiben. Er forderte, den Reiseverkehr "weltweit schrittweise wieder hochzufahren". Unter anderem gelten die Reisewarnungen nach wie vor für die wichtigen deutschen Absatzmärkte USA, China und Russland.
Update, 15. Juni, 7.30 Uhr: Chinas Industrieproduktion erholt sich weniger stark als erwartet
Die Erholung der chinesischen Industrieproduktion nach den Corona-Beschränkungen ist im Mai nicht so stark ausgefallen wie erwartet. Sie legte nach Angaben des Statistikamtes im Vergleich zum Vorjahr zwar um 4,4 Prozent zu. Volkswirte hatten allerdings mit einem Plus von 5,0 Prozent gerechnet.
Im April war die Industrieproduktion um knapp vier Prozent gestiegen. Ebenfalls schwächer als von Experten prognostiziert entwickelten sich im Mai die Umsätze im Einzelhandel und die Investitionen in Sachanlagen.
Update, 15. Juni, 7.25 Uhr: Weltranglisten-Erste Barty hat Bedenken wegen US-Open-Austragung
Auch die Tennis-Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty (24) hat sich skeptisch über eine Austragung der US Open angesichts der Corona-Pandemie geäußert. Eine Entscheidung darüber, ob das Grand-Slam-Turnier in New York wie geplant ab dem 31. August stattfindet, könnte noch an diesem Montag fallen. "Auch ich habe Bedenken. Ich verstehe, dass die Turniere unbedingt stattfinden sollen, aber die Sicherheit aller muss Priorität haben", schrieb die 24-jährige Australierin in einer am Montag veröffentlichten E-Mail an die Nachrichtenagentur AP.
Die French-Open-Siegerin der vergangenen Saison fragte, wie die US Open durchgeführt werden könnten. Die Organisatoren überlegen offenbar, alle Spielerinnen und Spieler in einem Flughafenhotel ohne Zugang nach Manhattan unterzubringen und ihnen nur die Begleitung durch eine weitere Person auf die Anlage in Flushing Meadows zu gestatten. Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic (33) hatte die Bedingungen als extrem bezeichnet, bei einer kontroversen Konferenz in der vergangenen Woche sollen etliche Profis diese Haltung aber nicht geteilt haben.
Barty unterstrich, dass sie die Rückkehr auf den Tennisplatz nicht abwarten könne. "Aber wir müssen zuerst sicherstellen, dass das sicher ist, nicht nur für mich, sondern für mein Team", schrieb die Nummer eins in ihrer E-Mail. "Wir wissen wirklich nicht, wie der Rest des Jahres aussehen wird, so viel ist nicht unter unserer Kontrolle."
Update, 15. Juni, 5.44 Uhr: Englands Nationalspieler Rashford schreibt Brief an Abgeordnete
Der englische Fußball-Nationalspieler Marcus Rashford (22) hat sich in der Corona-Krise erneut für bedürftige Kinder eingesetzt und die Regierung in einem offenen Brief zum Umdenken aufgefordert. In dem auf seiner Facebook-Seite veröffentlichten Schreiben bat der 22-Jährige die Abgeordneten des Parlaments darum, ein Förderprogramm für die Verteilung von Essenmarken als Ersatz für die Schulessen nicht wie beschlossen mit Beginn der Sommerferien auslaufen zu lassen. "Die Regierung hat einen 'Was-auch-immer-nötig-ist-Ansatz' gewählt für die Wirtschaft - ich bitte Sie darum, diese Herangehensweise auf den Schutz der verletzlichen Kinder Englands auszuweiten", schrieb Rashford.
Der Flügelspieler von Manchester United verwies auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für arme Familien und alleinerziehende Eltern. Sollte den Kindern eine Möglichkeit auf eine vernünftige Mahlzeit pro Tag genommen werden, habe dies verheerende Auswirkungen in der Zukunft.
Rashford, der als Kind einer alleinerziehenden Mutter aufwuchs und selbst Armut erlebte, hat sich schon früh in der Corona-Krise finanziell engagiert und dafür eingesetzt, dass Kinder trotz der geschlossenen Schulen Essen bekommen.
Update, 15. Juni, 5.35 Uhr: EU-Sozialkommissar will Missstände in deutschen Schlachthöfen stoppen
EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit (66) hat sich entsetzt über die Missachtung von Arbeitnehmerrechten in deutschen Fleischfabriken geäußert. Falls nötig werde man mit einer neuen Richtlinie eingreifen, sagte Schmit in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. "Es kann nicht sein, dass es in Europa eine ganze Kategorie von Arbeitern gibt, die jenseits von allen Rechten sind", sagte der luxemburgische Sozialdemokrat.
Zu einem Bericht über Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten und Unterbringung von osteuropäischen Arbeitern in deutschen Schlachthöfen sagte er: "Ich war entsetzt." Das sei lange igoriert worden, doch in der Corona-Krise aufgeflogen, als in Schlachtbetrieben zahlreiche Infektionen auftraten. Das Problem gebe es aber nicht nur in Deutschland, sondern beispielsweise auch bei Saisonarbeitern in Südeuropa.
"Das ist nicht ist das, was wir im Pfeiler der sozialen Rechte ausgemacht haben", sagte Schmit mit Blick auf eine EU-Vereinbarung vom November 2017, die Arbeitnehmern grundlegende Rechte und faire Löhne zusichert. "Es kann nicht solche Löcher in diesem Pfeiler geben, dass diese Menschen überhaupt nicht sozial abgedeckt sind." Viele Saisonarbeiter, Werkarbeiter oder Scheinselbständige seien nicht von der EU-Entsenderichtlinie geschützt.
"Wir brauchen da Klärung", sagte Schmit. Er begrüße, dass sich die Bundesregierung damit beschäftige. Sozialminister Hubertus Heil (47) habe zugesagt, während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft von Juli bis Dezember etwas zu tun. Auch das Europaparlament habe sich eingeschaltet und werde diese Woche über das Problem debattieren.
"Wir müssen also sehen: Brauchen wir eine Richtlinie – da bin ich ganz dafür – oder müssen wir nur einfach sicherstellen, dass sich Sozialrecht und Arbeitsrecht auf diese Menschen appliziert und dass Kontrollen stattfinden", sagte Schmit. "Das werden wir sehr eng verfolgen und auch sehen, dass es hier keinen arbeitsrechtlichen Leerraum geben darf. Das sage ich für Deutschland, das sage ich aber auch für alle anderen Mitgliedsstaaten, die viele Saisonarbeiter haben."
Update, 15. Juni, 5.05 Uhr: 192 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 192 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 186.461 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Montagmorgen meldete (Datenstand 15. Juni, 0 Uhr).
8791 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 4 im Vergleich zum Vortag. Etwa 172.600 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 400 mehr als noch einen Tag zuvor.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag knapp über der kritischen Marke von 1,0 bei 1,05 (Datenstand 14. Juni, 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,02 gelegen.
Update, 15. Juni, 5 Uhr: Bildungsexperte: Corona-Krise deckt Schwäche deutscher Schulen auf
Die Corona-Krise hat nach Ansicht des Bildungsdirektors der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Andreas Schleicher (55), die mangelnde Selbstständigkeit an deutschen Schulen als Schwäche zutage treten lassen. "In den deutschen Schulen gibt es keine Kultur, die Lehrer zu Selbstständigkeit ermutigt", sagte Schleicher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Das rächt sich in der Corona-Krise", fügte er hinzu. In der Krise sei man darauf angewiesen, dass auch jeder Lehrer etwa beim Online-Unterricht individuell nach Lösungen suche, die besonders gut zu seinen Schülern passen.
"In deutschen Schulen wird zu viel nach oben geschaut: Der Lehrer schaut auf den Schulleiter und der Schulleiter auf das Ministerium", kritisierte Schleicher. Es müssten aber alle zuerst auf die Schüler schauen. Lehrer in Deutschland hätten «eine höhere Zahl von Unterrichtsstunden als in anderen Ländern, aber weniger Zeit und Freiraum, selbst oder gemeinsam mit ihren Kollegen kreative Unterrichtskonzepte zu erarbeiten, oder mit Schülern außerhalb des Klassenverbandes zu arbeiten".
Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass es in Deutschland für den Digitalunterricht noch stark an der Infrastruktur mangele. Vor allem aber seien Lehrer in großen Teilen nicht auf das Online-Unterrichten vorbereitet gewesen, sagte Schleicher. Mit Blick auf die Rückkehr zum geregelten Unterricht mahnte Schleicher: "Es darf nicht darum gehen, jetzt zurück in die Schulen von gestern zu gehen. Wir müssen in die Schulen von morgen." Sonst werde Deutschland im internationalen Vergleich zurückfallen, warnte der Bildungsexperte, der unter anderem die internationale Schul-Vergleichsstudie Pisa organisiert.
Update, 15. Juni, 4.16 Uhr: Brasilianer demonstrieren gegen Bolsonaro und für Demokratie
In São Paulo haben Hunderte Menschen trotz Covid-19-Pandemie gegen Präsident Jair Bolsonaro (65) und für die Demokratie demonstriert. In der bevölkerungsreichsten Stadt Brasiliens kamen am Sonntag nach einem Bericht der Zeitung "Folha de S. Paulo" unter Berufung auf die Militärpolizei im Nieselregen etwa 1000 Demonstranten bei einer Protestaktion zusammen - deutlich weniger als vor einer Woche. Zu der Aktion hatten die organisierten Fans großer Fußballclubs und soziale Bewegungen aufgerufen.
Nachdem es in São Paulo vor zwei Wochen zu Auseinandersetzungen gekommen war, demonstrierten 100 Bolsonaro-Anhänger an einem anderen zentralen Ort in der Stadt. Die Polizeipräsenz wurde verstärkt, die "Folha" berichtete von mehr als 4300 eingesetzten Polizisten.
In Brasilien haben sich nach den Daten des Gesundheitsministeriums vom Sonntagabend 867 624 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 43 332 Patienten sind bislang gestorben. Damit liegt das Land nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität auf Platz zwei der am meisten betroffenen Länder weltweit - hinter den USA.
Präsident Bolsonaro wird neben anti-demokratischen Tendenzen auch Rassismus und ein fahrlässiger Umgang mit der Corona-Pandemie vorgeworfen - er verharmlost das Virus und lehnt Einschränkungen oder Schutzmaßnahmen ab.
Update, 15. Juni, 4.13 Uhr: Abstandsregel: Botanischer Garten in Japan misst mit Bananenblättern
Ein botanischer Garten in Japan erinnert seine Besucher auf besonders anschauliche Weise an die Corona-Abstandsregel: Mit Hilfe von Bananenblättern. Der empfohlene Abstand von zwei Metern entspreche der Blattlänge einer Bananenstaude, erklärte ein Sprecher des Ofuna Botanical Garden in Tokios Nachbarprovinz Kanagawa am Montag auf Anfrage.
Um das den Besuchern zu verdeutlichen, hat der Botanische Garten am Eingang Poster mit den Worten "Social Distancing" aufgehängt. Links ist eine Frau gezeichnet, rechts ein Mann und zwischen ihnen ein grünes Bananenblatt. Zwei Meter entspreche der Länge eines solchen Blattes, heißt es auf dem Poster, verbunden mit der Bitte, genau diesen Abstand zueinander einzuhalten.
Update, 15. Juni, 4.11 Uhr: Nach Ausbruch in Peking: China meldet 49 neue Corona-Fälle
In Folge des Coronavirus-Ausbruchs auf einem Großmarkt in Peking ist die Zahl der Covid-19-Fälle in China weiter gestiegen. Wie die nationale Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, registrierte sie 49 neue Infektionen, darunter 10 "importierte" Fälle mit Sars-CoV-2 bei Reisenden und 39 lokale Ansteckungen. Von den im Inland übertragenen Fällen wurden 36 in Peking und drei in der benachbarten Provinz Hebei registriert.
Nachdem in China über viele Wochen kaum noch neue Erkrankungen gemeldet wurden, war es vergangene Woche auf einem Großmarkt der chinesischen Hauptstadt zu einem neuen Ausbruch gekommen, was Ängste vor einer neuen Virus-Welle schürte. Dutzende neue Ansteckungen wurden seit Freitag auf dem Xinfadi-Markt im Stadtviertel Fengtai gemeldet.
Der Großmarkt, der rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts der 20-Millionen-Metropole liefert, wurde geschlossen. Im Umfeld wurden Wohnviertel abgeriegelt sowie Kindergärten und Grundschulen zugemacht. Rund 10.000 Händler und Mitarbeiter des Marktes sollen getestet werden.
Update, 15. Juni, 4.02 Uhr: Karliczek: Studenten können ab Dienstag Corona-Nothilfen beantragen
Wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Notlage geratene Studenten soll in Kürze staatliche Hilfen erhalten können. "Ab Dienstag können die Betroffenen nicht rückzahlbare Zuschüsse von bis zu 500 Euro pro Monat über ein bundesweit einheitliches Online-Verfahren beantragen", sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (49, CDU) der "Augsburger Allgemeinen". Die Anträge würden dann vom jeweils vor Ort zuständigen Studenten- oder Studierendenwerk bearbeitet.
Die Hilfe steht Karliczek zufolge Studentinnen und Studenten aus dem In- und Ausland zu, unabhängig von Alter und Semesterzahl. "Entscheidendes Kriterium ist die pandemiebedingte individuelle, akute Notlage." Nach Angaben des Deutschen Studierendenwerks gingen vor der Ausbreitung des Coronavirus rund zwei Drittel der Studentinnen und Studenten einem Nebenjob nach, um ihr Studium zu finanzieren. Viele dieser Jobs, etwa in der Gastronomie, sind weggefallen.
Update, 15. Juni, 1 Uhr: Lambrecht setzt auf breite Nutzung der Corona-Warn-App
Bundesjustizministerin Christina Lambrecht (54) hofft auf eine breite Nutzung der geplanten Corona-Warn-App und weist datenschutzrechtliche Bedenken zurück. "Es gelten die allgemeinen Vorschriften der Datenschutzgrundverordnung ohne Wenn und Aber auch für die Corona-Warn-App. Deshalb sind alle datenschutzrechtlichen Fragen abgedeckt, und es gibt keine Veranlassung für ein spezielles App-Gesetz", sagte die SPD-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zu entsprechenden Forderungen aus der Opposition. "Jetzt hoffe ich, dass diese App auch rasch kommt und von möglichst vielen genutzt wird."
Jeder könne sich frei entscheiden, die App auf sein Smartphone herunterzuladen und könne sie auch wieder löschen, betonte Lambrecht, die auch für den Verbraucherschutz zuständig ist. Es werde auch keine Vorzüge oder Belohnungen für diejenigen geben, die die Corona-Warn-App aktivieren. "Und genauso wollen wir auch keine Nachteile für diejenigen, die dies nicht tun - etwa ein Zugangsverbot für Restaurants", sagte die Ministerin. Überdies treffe die App keinerlei Aussage zu einer Erkrankung von Nutzern. "Sie zeigt lediglich einen Kontakt mit einer infizierten Person an - nicht mehr und nicht weniger."
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird am Dienstag vorgestellt und zur Benutzung freigeschaltet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag in Berlin. Letzte Tests seien gut verlaufen, hieß es. Zum Herunterladen dürfte die App nach dpa-Informationen bereits am Montagabend in den Stores von Google und Apple bereitstehen.
FDP-Fraktionsvize Michael Theurer (53) forderte im "Handelsblatt", die Bundesregierung müsse schnellstens eine "durchschlagende Kommunikationskampagne" auf die Beine stellen. "Denn nur mit einer hohen millionenfachen Nutzung kann die App dabei helfen, die Infektionsketten zu durchbrechen", sagte Theurer.
Update, 15. Juni, 0.29 Uhr: Berger gewinnt erstes Golf-Turnier der PGA Tour nach Corona-Pause
Golfprofi Daniel Berger (27) hat das erste Turnier der PGA Tour nach der dreimonatigen Corona-Pause gewonnen. Der 27 Jahre alte Amerikaner holte sich am Sonntag (Ortszeit) seinen dritten Karriere-Sieg im Stechen gegen seinen Landsmann Collin Morikawa (23). Am vierten Tag der Charles Schwab Challenge im texanischen Fort Worth spielte Berger eine 66er-Runde und kam damit wie Morikawa auf insgesamt 265 Schläge.
Ein 37 Seiten starkes Rückkehr-Konzept regelt den Betrieb auf der lukrativen US-Tour nach der Corona-Pause. Die Spieler und deren Caddies werden mehrfach auf das Coronavirus getestet, die Hygienemaßnahmen sind stark erhöht und Zuschauer dürfen nicht auf den Golfplatz.
Update, 15. Juni, 0.09 Uhr: Reisewarnung für 27 europäische Länder aufgehoben
Nach drei Monaten hat die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung für Touristen teilweise aufgehoben und damit das Startsignal für den Sommerurlaub von der Adria bis zur Algarve gegeben. Seit Montag um Mitternacht warnt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite nicht mehr vor Reisen in 27 europäische Länder. Dazu zählen Haupturlaubsländer der Deutschen wie Italien, Österreich, Griechenland, Frankreich und Kroatien.
Vier Länder der Europäischen Union und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums müssen auf die Aufhebung der am 17. März wegen der Corona-Pandemie verhängten Reisewarnung allerdings noch warten. Darunter ist das beliebteste Ferienziel der Deutschen: Spanien. Dort besteht genauso wie in Finnland und Norwegen noch eine Einreisesperre. Nur für ein EU-Land wird die Reisewarnung wegen einer noch zu großen Zahl von Neuinfektionen aufrecht erhalten: Schweden, wo es deutlich weniger Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie gab als in den anderen EU-Ländern.
Aber auch unter den 27 Ländern, für die die Reisewarnung aufgehoben wurde, gibt es eine Abstufung. Von Reisen nach Großbritannien, Irland und Malta wird auf der Internetseite des Auswärtigen Amts "dringend abgeraten". Der Grund: In diesen drei Ländern ist nach der Einreise noch eine zweiwöchige Quarantäne erforderlich. Für diese Länder gilt also eine Art Reisewarnung zweiter Klasse.
In den anderen 24 Ländern ist ein Urlaub auch nicht ganz ohne Risiken. Darüber informiert das Auswärtige Amt im Internet nun sehr detailliert in sogenannten Reisehinweisen. Darin wird über die Infektionslage, Einreisebestimmungen, mögliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit im Land und Hygieneregeln informiert.
Titelfoto: dpa/Uwe Zucchi