Coronavirus in Baden-Württemberg: FDP-Mann Rülke gegen bundesweite Verschärfungen
Stuttgart - Die Situation rund um das Coronavirus in Baden-Württemberg ist wieder etwas angespannter. Die Infektionszahlen steigen.
Mittlerweile gibt es 42.918 bestätigte Infektionen in Baden-Württemberg. Etwa 37.494 davon sind schätzungsweise bereits genesen. 1864 Menschen sind im Südwesten bislang an den Folgen des Coronavirus gestorben. (Stand 3. September)
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Update, 27. August, 15.01 Uhr: Rolls-Royce Power Systems spürt Zurückhaltung der Kunden
Angesichts eines Nachfrageeinbruchs hat der Antriebssysteme- und Großmotorenhersteller Rolls-Royce Power Systems im ersten Halbjahr deutlich schlechtere Geschäfte gemacht. Das Tochterunternehmen des britischen Triebwerksbauers Rolls-Royce verbuchte nur noch einen um Währungsdifferenzen und Sondereffekte bereinigten Vorsteuergewinn von 22 Millionen Pfund (rund 25 Millionen Euro).
Das waren 79 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die in Friedrichshafen ansässige Firma am Donnerstag weiter mitteilte. Zum Nettogewinn machte das Unternehmen keine Angaben.
Auch der bereinigte Umsatz zwischen Januar und Juni sackte ab - um 11 Prozent auf 1,25 Milliarden Pfund (rund 1,4 Milliarden Euro). Finanzchefin Louise Öfverström begründete den Einbruch mit einer "spürbaren Zurückhaltung" der Kunden bei Neuinvestitionen infolge der Corona-Pandemie. Deutlich schlechter gelaufen seien beispielsweise die Geschäfte im Bereich von Personenschiffen und Yachten. Auch hätten sich Anlagen für die Öl- und Gasindustrie und Industrieantriebe schlechter verkauft.
Unter der Marke MTU vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge und zur Energieerzeugung. Das Unternehmen trägt etwa ein Fünftel zu den Umsätzen des britischen Rolls-Royce-Konzerns bei.
Angesichts der Corona-Krise hatte das Unternehmen unter anderem die meisten Dienstreisen eingestellt, laufende Projekte auf den Prüfstand gestellt und einen Einstellungsstopp verhängt. Gehaltserhöhungen wurden für das laufende Geschäftsjahr ausgesetzt, für die US-Werke wurde eine dreiwöchige unbezahlte Produktionspause angeordnet.
Rolls-Royce Power Systems beschäftigt inzwischen weltweit rund 10.000 Mitarbeiter, gut 1000 weniger als im Vorjahr.
Update, 27. August, 13.15 Uhr: FDP-Mann Rülke gegen bundesweite Verschärfungen
Trotz wieder steigender Corona-Infektionszahlen hält Baden-Württembergs FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke wenig von bundesweit schärferen Auflagen für Feiern oder Veranstaltungen, wie sie die Bundesregierung in Betracht zieht. "Eine Pandemie muss man regional und lokal bekämpfen", sagte Rülke am Donnerstag in Stuttgart.
Es sei nicht sinnvoll, Einschränkungen in Konstanz durchzusetzen, wenn die Zahlen am anderen Ende der Republik in Flensburg eine kritische Marke überschritten. "Man sollte die Reaktion auf ein Infektionsgeschehen abhängig machen vom Infektionsgeschehen vor Ort", betonte Rülke.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) möchte unter anderem durchsetzen, dass bei Verstößen gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von mindestens 50 Euro erhoben wird. Großveranstaltungen wie Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals oder Dorf-Schützenfeste sollen nach Vorstellungen der Regierungschefin bis mindestens 31. Dezember 2020 verboten bleiben.
Das geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten an diesem Donnerstag hervor. Vorgeschlagen wird zudem, Feiern im Privatbereich auf 25 Teilnehmer zu beschränken.
Erstmals seit Juni beraten am Donnerstag die Ministerpräsidenten der Länder wieder mit der Kanzlerin über eine Neuausrichtung der Corona-Strategie. Grundsätzlich stand vorab die Frage im Raum, ob man wieder zu einheitlichen Regeln gelangen kann, nachdem die Länder in den vergangenen Wochen jeweils eigene Maßnahmen ergriffen hatten.
Update, 27. August, 6.10 Uhr: Strobl will einheitliches Bußgeld
In der Corona-Pandemie sollten sich die Bundesländer und die Bundesregierung nach Ansicht von Innenminister Thomas Strobl (CDU) auf eine bundesweit einheitliche Regelung für Bußgelder und andere wichtige Auflagen einigen.
Detailfragen sollten dagegen vor Ort und abhängig vom Infektionsaufkommen entschieden werden. "Da hat sich der Föderalismus bewährt", sagte Strobl der dpa. "Da muss nicht überall alles gleich gemacht werden." Da die Infektionszahlen unterschiedlich ausfielen, brauche man auch unterschiedliche Regeln.
Bund und Länder müssten allerdings auch bald ein Regelwerk erstellen, das über eine längere Zeit aufrechterhalten werden könne und nicht fortwährend geändert werden müsse. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass uns die Pandemie eine längere Zeit begleiten wird. So, wie die Lage ist, dürfen wir uns noch nicht auf ein Leben ohne Corona einstellen, sondern müssen unser Leben mit Corona organisieren", sagte Strobl.
Bei einer Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder soll am Donnerstag unter anderem über die künftige Corona-Strategie beraten werden. Vorab gab es bereits Forderungen nach bundeseinheitlichen Regelungen, etwa zur zulässigen Personenzahl bei privaten Feiern.
Diskutieren wollen Merkel und die Länderchefs auch über das Vorgehen bei Corona-Tests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte am Mittwoch seinen Vorschlag, für Rückkehrer nach der Sommerreisesaison keine kostenlosen Tests mehr anzubieten, die Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abzuschaffen und stattdessen stärker auf die Quarantäneregel zu setzen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dagegen erneuerte am Mittwoch seine Kritik an den Plänen.
Innenminister Strobl zeigte Verständnis für Spahns Vorschlag: "Den Fokus von den Rückkehrern wieder wegzuschieben und beispielsweise mehr in Altenheime zu gehen, das kann ich schon nachvollziehen", sagte er der dpa. Es sei wichtig, so viel zu testen wie möglich. "Aber wir müssen uns auch immer fragen, wo es sinnvoll ist."
Die Gespräche Merkels mit den Länderchefs sind die ersten Beratungen in dieser Runde seit Juni. Bei der letzten Konferenz zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise vor dem Sommer war angesichts sinkender Ansteckungszahlen noch über Lockerungen geredet worden. Jetzt wird wegen steigender Zahlen darüber diskutiert, ob die Corona-Maßnahmen streng genug sind.
Update, 26. August, 19.20 Uhr: 277 neue Infektionen in Baden-Württemberg
Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden 277 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit sind seit Pandemie-Beginn insgesamt 40.964 Menschen an Covid-19 erkrankt, davon sind inzwischen 36.240 genesen. Ein weiterer Mensch starb in Folge des Virus, sodass die Anzahl der Verstorbenen auf 1863 anstieg.
Update, 26. August, 14.15 Uhr: SAP-Mitarbeiter sollen Dienstautos länger fahren
Europas größter Softwarehersteller SAP appelliert angesichts der Corona-Pandemie an seine Mitarbeiter in Deutschland, die eigenen Dienstautos länger als gewöhnlich zu fahren. Das sagte ein Sprecher am Mittwoch in Walldorf. Zunächst hatte die "Rhein-Neckar-Zeitung" darüber berichtet.
Der Sprecher begründete den internen Vorstoß mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die SAP-Geschäfte. Wenn zumindest einige Beschäftigte ihre Dienstfahrzeuge nun länger als angepeilt nutzten, könne der Konzern den Kauf neuer Autos aufschieben. Das spare kurzfristig Geld und helfe, die gesteckten Finanzziele zu erreichen.
In Deutschland genießt ein Großteil der 21.000 SAP-Mitarbeiter das Privileg, einen Dienstwagen gestellt zu bekommen. Den Anspruch darauf erwirken die meisten spätestens mit dem dritten Dienstjahr, wie der Sprecher sagte. Die Beschäftigten nutzten die Fahrzeuge in der Regel vier Jahre, danach hätten sie Anspruch auf ein neues Auto.
Der jetzige Appell richte sich konkret an Mitarbeiter, die ihr Auto jetzt schon vier Jahre oder länger fahren. Diese müssten der Bitte der Firma, die Bestellung eines neuen Fahrzeugs aufzuschieben, aber nicht nachkommen. Es handle sich um keine Vorschrift. Zu Rückmeldungen eigener Mitarbeiter sagte der Sprecher nichts.
SAP least seine Dienstautos den Angaben zufolge nicht, sondern kauft sie an. Die spendable Dienstwagen-Regelung gilt vor allem als Entgegenkommen an die Mitarbeiter am Hauptstandort Walldorf, der abgelegen von größeren Metropolen liegt.
Viele Mitarbeiter wohnen nicht in der unmittelbaren Umgebung und haben daher oft eine längere Strecke zu ihrem Arbeitsplatz zurückzulegen.
Update, 26. August, 12.39 Uhr: 23,7 Millionen Masken für Lehrer
Baden-Württemberg stattet seine Lehrer in der Corona-Krise mit 23,7 Millionen Masken aus.
Ab Ende August werden die Mund-Nasen-Bedeckungen an 2800 weiterführende Einrichtungen wie Gesamtschulen, Berufsschulen und Gymnasien geliefert. Auch Hausmeister und Sekretariatsmitarbeiter sollen versorgt werden.
Die Anzahl der Masken orientiert sich am Personal der Schule, wie eine Sprecherin des Kultusministeriums am Mittwoch mitteilte. Grundschulen werden nicht ausgestattet, dort gilt allerdings auch keine Maskenpflicht. Zuerst hatte die "Heilbronner Stimme" darüber berichtet.
In einem Schreiben des Ministeriums an die Schulen wird darüber informiert, dass einem Lehrer maximal drei Masken pro Tag zustehen. Bis zum Ende des Jahres soll der Bestand nach Einschätzung des Ministeriums reichen. Die Schülerschaft wird nicht mit Masken vom Land unterstützt, denn jeder habe aufgrund der geltenden Corona-Regeln im Nahverkehr und im Handel schon einen Schutz für Mund und Nase.
Derzeit sind noch Sommerferien in Baden-Württemberg. Ab dem Schulbeginn am 14. September sollen die Schülerinnen und Schüler regulär unterrichtet werden.
An weiterführenden Schulen soll nach den Ferien zwar eine Maskenpflicht gelten - aber nicht im Unterricht, sondern auf Fluren, Pausenhöfen sowie in Treppenhäusern und Toiletten.
Update, 26. August, 10.25 Uhr: Wirtschaftsministerin begrüßt Verlängerung des Kurzarbeitergeldes
Dass sich die Bundesregierung dazu entschlossen hat, das Kurzarbeitergeld bis Ende 2021 zu verlängern, begrüß Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).
"Die Entscheidung, sowohl die Bezugsdauer für Kurzarbeitergeld als auch die Überbrückungshilfe zu verlängern, ist absolut richtig", wird die CDU-Politikerin in einer Mitteilung am Mittwoch zitiert. "Für beide Maßnahmen hatte ich mich auf Bundesebene stark gemacht, denn sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigungssicherung und unterstützen Unternehmen in ihrem Weg aus der Krise."
Die Verlängerung der Bezugsdauer für Kurzarbeitergeld auf 24 Monate gebe Unternehmen mehr Zeit zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. "So bekommen die Unternehmen Planungssicherheit, und genau darauf kommt es jetzt an. Zudem haben Unternehmen damit mehr Luft, sich hinsichtlich der strukturellen Herausforderungen neu zu orientieren und betriebsinterne Anpassungen vorzunehmen."
Update, 25. August, 18.32 Uhr: Corona-Lage in Heilbronn weiter angespannt
Die Lage in Heilbronn bleibt angesichts einiger Corona-Neuinfektionen angespannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt lag am Dienstag (Stand: 16 Uhr) nach Angaben des baden-württembergischen Landesgesundheitsamtes bei knapp 40,4 Fällen auf 100.000 Einwohner. Tags zuvor hatte der Wert, der die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100 000 Einwohner angibt, sogar bei 41,2 gelegen.
Heilbronn hatte als erste baden-württembergische Kommune seit Monaten zuletzt wieder die Marke von 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner überschritten; ab diesem Wert gilt eine Vorwarnstufe bei den Corona-Neuinfektionen. Drastischere Schritte, die bis hin zur weiten Einschränkung des öffentlichen Lebens reichen können, werden aber erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 ergriffen.
Update, 25. August, 17.48 Uhr: 327 neue Infektionen
Die Zahl der bestätigten Fälle steigt auf 40.687. Das sind 327 neue Infektionen in BadenWürttemberg. Davon sind 111 weitere Genesene dem Landesgesundheitsamt gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der Genesenen auf 36.135 Menschen. Die Zahl der Verstorbenen wird auf 1862 Menschen und damit minus ein Fall korrigiert. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde - wie am Vortag - mit 1,21 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.
Der Anstieg der Fallzahlen sei nach wie vor größtenteils auf Reiserückkehrer zurückzuführen, hieß es.
Update, 25. August, 16.41 Uhr: CDU-Fraktionschef Reinhart ist gegen Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart hält schärfere Maskenregeln am Arbeitsplatz nicht für notwendig. "Das kann ich mir nicht vorstellen und lehne eine solche Pflicht ab", sagte Reinhart der Heilbronner Stimme und dem Mannheimer Morgen (Mittwoch). "Für so eine pauschale Regelung sind die Arbeitsplätze zu unterschiedlich. Hier muss man im Einzelfall entscheiden." CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte eine allgemeine Maskenpflicht am Arbeitsplatz ins Spiel gebracht, allerdings hatte sich bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dagegen in Stellung gebracht.
Reinhart forderte vor der Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag zudem ein einheitlicheres Vorgehen in der Corona-Politik. "Ich habe den Eindruck, dass es bei der Koordinierung der Corona-Politik der Bundesländer noch erheblich Luft nach oben gibt", sagte er. Vom Treffen Merkels mit den Länderchefs werden weitreichende Entscheidungen erwartet.
Update, 25. August, 16.28 Uhr: Fördergeld für Laptops fast komplett ausgezahlt - aber Lieferprobleme
300.000 Laptops und Tablets sollen für Schüler in Baden-Württemberg angeschafft werden - und knapp drei Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres in Baden-Württemberg sind fast alle Fördermittel für diese Digitalausstattung der Schulen ausgezahlt worden. Es seien bislang 95 Prozent der Mittel an die Landkreise und Schulträger überwiesen worden, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums am Dienstag. Zuvor hatte der SWR berichtet.
Insgesamt stehen für den Kauf der Geräte, Zubehör und Lehrerfortbildung 130 Millionen Euro zur Verfügung. Bund und Land teilen sich die Kosten zu gleichen Teilen. Das Sonderausstattungsprogramm des Bundes für Laptops hat ein Volumen von einer halben Milliarde Euro. Die Geräte sollen nach früheren Angaben des Kultusministeriums ausgeliehen werden können, damit kein Kind benachteiligt wird, weil es zu Hause keinen Computer zur Verfügung hat.
Nach einer Umfrage der Stuttgarter Zeitung kaufen Kommunen zwar in großem Stil Laptops und Tablets für die Schüler. Von den sechs größten Städten im Südwesten werde am ersten Schultag allerdings nur eine Kommune ihre Geräte schon verteilen können, berichtet die Zeitung. So heißt es zum Beispiel in Stuttgart: "Eine Inbetriebnahme und Nutzung direkt zum Schulbeginn ist unwahrscheinlich." Rund 10.000 Tablets habe die Stadt bislang bestellt, 13.000 sollen es insgesamt werden. Mit einer Lieferung werde Mitte September gerechnet. "Allerdings müssen die Geräte dann noch konfiguriert werden", teilte die Stadtverwaltung mit.
In Ulm hieß es, zum Schulstart werde "nur ein kleiner Teil der notwendigen mobilen Endgeräte zur Verfügung stehen". Nur Heidelberg geht davon aus, dass die Schulen zum Schulbeginn alle Geräte einsetzen können, sollten diese rechtzeitig geliefert werden.
Update, 24. August, 17.23 Uhr: 184 neue Infektionen in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg haben sich weitere 184 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, teilt das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Montag mit. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen auf 40.360. Die Zahl der Genesenen wird auf 36.024 beziffert, wobei 84 weitere Menschen genesen sind. Weitere Todesfälle sind nicht bekannt.
Update, 24. August, 11.16 Uhr: Bald wieder flächendeckend Corona-Testzentren im Land
Schrittweise sollen wieder alle Landkreise im Südwesten über eine Anlaufstelle für Corona-Tests verfügen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) am Montag in Stuttgart mitgeteilt. Neben diesen sogenannten Corona-Abstrichstellen der KVBW gibt es zudem mehr als 700 Corona-Schwerpunktpraxen für Patienten mit Corona-Symptomen. Hinzu kommen die Teststationen an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen, die sich in erster Linie an Reiserückkehrer richten.
KVWB-Chef Norbert Metke richtet trotz der großflächigen Versorgung einen Appell an die Menschen im Land. Die niedergelassenen Ärzte engagierten sich enorm, aber: "Bitte tragen Sie insbesondere selbst mit Ihrem verantwortungsbewussten Verhalten dazu bei, dass die Infektionszahlen nicht weiter ansteigen." Der wichtigste Baustein in der Pandemie-Bekämpfung sei die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln und hier insbesondere das Tragen von Masken.
Wer symptomfrei ist, kann sich in bestimmten Fällen trotzdem kostenfrei testen lassen. Das gilt etwa für Reiserückkehrer und Lehrkräfte oder auch dann, wenn man über die Corona-Warn-App eine Meldung erhält, dass ein "erhöhtes Risiko" bestehe. Wer sich aber aus anderen Gründen ohne Symptome testen lassen will, zum Beispiel vor einer Reise oder Familienfeier oder auch einfach zur Absicherung, der muss die Kosten selber tragen.
Bei Symptomen wie Fieber, Husten oder Geruchs- und Geschmacksverlust muss der Betreffende telefonisch einen Termin bei einem Hausarzt vereinbaren und wird dann gegebenenfalls an eine Corona-Schwerpunktpraxis verwiesen, heißt es bei der KVBW.
Update, 23. August, 17 Uhr: 142 Neu-Infektionen
Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte, wurden 142 Neu-Infektionen mit dem Coronavirus (Covid-19) gemeldet, sodass die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 40.176 anstieg. Davon sind 35.965 Menschen wieder genesen. Es gab keine weiteren Todesfälle.
Update, 23. August, 15.28 Uhr: Studie: Corona verändert die Mobilität im Land
Die Menschen in Baden-Württemberg sind in den vergangenen Monaten wegen der Corona-Pandemie wesentlich weniger unterwegs gewesen als üblich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag von Bund und Land, die das Mobilitätsverhalten angesichts von Schulschließungen, Kurzarbeit, Homeoffice und anderen Folgen der Krise untersucht.
Vor allem Bus und Bahn wurden demnach deutlich weniger genutzt, dafür setzten sich die Menschen häufiger aufs Fahrrad oder gingen zu Fuß - und das vor allem in ihrer Freizeit. Das Auto wurde hingegen nur geringfügig weniger genutzt. Allerdings sank die Zahl derer, die bei anderen im Auto mitfahren, etwa in Fahrgemeinschaften zur Arbeit, auch recht deutlich.
Die Studie, die am Sonntag vom Verkehrsministerium veröffentlicht wurde, vergleicht die Ergebnisse einer Erhebung im Mai und Juni dieses Jahres mit den Werten einer Mobilitätsstudie aus dem Jahr 2017. Zuvor hatte am Samstag bereits die "Südwest Presse" berichtet.
Den Angaben zufolge legten die Baden-Württemberger ab 16 Jahren im untersuchten Zeitraum insgesamt jeden Tag knapp 17 Prozent weniger Strecke zurück als üblicherweise. Im öffentlichen Verkehr waren es fast 42 Prozent weniger, beim Fahrrad dagegen war es ein Drittel mehr. Die Zahl der zu Fuß zurückgelegten Kilometer stieg sogar um fast drei Viertel.
Die Ergebnisse basieren auf einer ersten Erhebungswelle, zwei weitere sind noch geplant. Parallel zu der bundesweiten Untersuchung gibt es in Baden-Württemberg eine regionale Vertiefung.
Update, 23. August, 7.17 Uhr: 202 neue Infektionen, insgesamt mehr als 40.000
Die Zahl der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Baden-Württemberg hat die Marke von 40.000 überschritten.
202 neue bestätigte Fälle erhöhten die Gesamtzahl auf 40.034, wie aus Zahlen des Landesgesundheitsamtes von Samstag hervorgeht. Etwa 35.896 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um einen Fall auf 1863.
Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert wurde mit 1,44 angegeben. Er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.
Update, 22. August, 11.56 Uhr: Land fördert Forschung zum digitalen Unterricht
Digitaler Unterricht ist spätestens seit den coronabedingten Schulschließungen überall ein Thema - und künftig soll er an den Pädagogischen Hochschulen im Land auch intensiv erforscht werden.
Das Land hat dafür ein weiteres "Forschungs- und Nachwuchskolleg" ins Leben gerufen und stellt für Projekte zum Thema "Didaktik des digitalen Unterrichts" bis zu 3,3 Millionen Euro zur Verfügung. Bis Mitte September können sich die Pädagogischen Hochschulen - auch gemeinsam mit Universitäten - mit ihren Konzepten bewerben, wie das Wissenschaftsministerium am Samstag mitteilte.
"Die Schulen und Lehrkräfte sind aufgrund der Corona-Pandemie mit einer abrupten Umstellung auf den digitalen Unterricht konfrontiert worden", sagte Ministerin Theresia Bauer (55, Grüne). "Die Ausnahmesituation bietet aber auch eine große Chance, die Erkenntnisse und Möglichkeiten der digitalen Didaktik weiter zu erforschen und weiterzuentwickeln."
Update, 22. August, 8.50 Uhr: Corona-Krise kostet Tourismus im Südwesten Milliarden
Die Einbußen durch die Corona-Krise in der Tourismusbranche im Südwesten gehen einer Studie zufolge schon jetzt in die Milliarden - und die Erholung wird selbst im besten Fall noch lange dauern. Für die Monate März bis Mai, in denen es die bisher schärfsten Beschränkungen gab, summiere sich der Umsatzverlust für die Branche in Baden-Württemberg auf etwa 5,5 Milliarden Euro, haben Experten des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) im Auftrag des Justiz- und Tourismusministeriums berechnet.
"Das ist ein enormer Schaden, mit dem leider zu rechnen war, der sich nun aber erstmals konkret beziffern lässt", sagte Minister Guido Wolf (58, CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Eine erste Bilanz hatte kürzlich ergeben, dass im ersten Halbjahr 2020 nicht einmal halb so viele Gäste wie sonst in diesem Zeitraum in den Südwesten gekommen sind.
Und das hat der Studie zufolge herbe finanzielle Folgen: Selbst im besten Fall, das hieße bei einer raschen weiteren Normalisierung der Lage, könnte die Branche im gesamten Jahr 2020 nur mit einem Umsatz von etwa 13,4 Milliarden Euro rechnen. Im Jahr 2019 hatten Touristen mehr als 25 Milliarden Euro in Baden-Württemberg ausgegeben.
Das Szenario setzt voraus, dass es außer den üblichen saisonalen Schwankungen keine weiteren Einbrüche mehr gibt. Dann, so die Annahme, könnte das Normalniveau im letzten Quartal 2021 zumindest annähernd wieder erreicht werden. Und dann stünde für 2021 immerhin wieder ein Umsatz von rund 23 Milliarden Euro in Aussicht. "Das setzt natürlich unbedingt voraus, dass wir jetzt ein Wiedererstarken des Virus abwenden", sagte Minister Wolf.
Klappt das nämlich nicht, dauert die Erholung also deutlich länger und gibt es womöglich eine zweite große Corona-Welle, dann dürfte das Normalmaß erst im Laufe des Jahres 2022 wieder erreicht werden, heißt es in den Ergebnissen der Studie. Für 2020 könnte die Branche dann lediglich mit einem Umsatz von etwa 8,4 Milliarden und für 2021 mit etwa 14,4 Milliarden Euro rechnen.
Gute Chancen auf eine rasche Erholung räumen die Experten vor allem Campingplätzen, Reisemobilanbietern und den Vermietern von Ferienhäusern und -wohnungen ein. Auch Teilen der Hotellerie gelinge es, vom Trend zum Inlandstourismus und Naherholung zu profitieren. Wer mit seinem Betrieb stark auf Geschäftsreisende, Tagungen und Messen oder - wie Jugendherbergen - auf Gruppenreisen angewiesen sei, habe es deutlich schwerer.
"Der Tourismus in Baden-Württemberg muss möglichst schnell wieder auf sein Vor-Krisen-Niveau kommen", sagte Wolf. Die Branche sei ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und ein Jobmotor vor allem auch im ländlichen Raum. Neben Gastgewerbe, Einzelhandel und Dienstleistern profitierten davon auch die Kommunen durch Steuern und Abgaben, heißt es auch in der Studie.
Update, 21. August, 17.33 Uhr: Über 330 neue Corona-Fälle
Am Freitag hat das Landesgesundheitsamt 336 neue, bestätigte Corona-Fälle gemeldet. Damit beträgt die Zahl der Infizierten nun 39.832. Davon sind 35.821 Menschen wieder genesen.
Die Zahl der Toten wurde um eins korrigiert, beträgt somit insgesamt 1862.
Update, 21. August, 17.10 Uhr: Wirtschaftsministerin will Hilfe für Kleidungs- und Schuhgeschäfte
Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert angesichts der Corona-Pandemie Sonderhilfen des Landes explizit für stationäre Kleidungs- und Schuhgeschäfte.
Sie wolle sich in der grün-schwarzen Landesregierung dafür einsetzen, diese Branche zusätzlich mit insgesamt 40 Millionen Euro zu unterstützen, sagte Hoffmeister-Kraut den Zeitungen Heilbronner Stimme und Mannheimer Morgen (Samstag).
Sie begründete den Vorstoß damit, dass vor allem Kleidungs- und Schuhläden vom Corona-Lockdown und den Folgen stark betroffen gewesen seien, da sich das Kaufverhalten vieler Menschen in den vergangenen Monaten in den Onlinehandel verlagert habe. "Das Geld soll dem Handel gezielt für Marketingmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, damit die stationären Geschäfte erhalten bleiben. Wenn wir attraktive Innenstädte wollen, müssen wir den Einzelhandel jetzt gezielt unterstützen, sonst droht ein Ladensterben."
Hoffmeister-Kraut warnte trotz steigender Corona-Infektionen vor neuerlichen Schließungen von Geschäften, wie es im Frühjahr angeordnet worden war. "Ein zweiter Lockdown hätte in besonderer Weise für Baden-Württemberg mit seiner Wirtschaftsstruktur dramatische Auswirkungen. Es droht eine massive Insolvenzwelle ganz besonders in den Branchen, die bereits vom ersten Lockdown stark betroffen waren."
Die Südwest-Wirtschaftsministerin dringt beim Bund auch auf eine Ausweitung der sogenannten Corona-Überbrückungshilfe für Unternehmen, damit vor allem die schwer von der Krise getroffene Messe- und Veranstaltungswirtschaft stärker profitieren könne.
Update, 21. August, 14.40 Uhr: Rund 270 Hinweise auf Missbrauch des Kurzarbeitergelds
Die Behörden im Südwesten gehen zurzeit rund 270 Hinweisen auf mögliche Missbrauchsfälle im Zusammenhang mit der Zahlung von Kurzarbeitergeld nach.
Das sagte eine Sprecherin der baden-württembergischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Stuttgart auf Anfrage. Inzwischen sei man auf einzelne "sehr konkrete" mutmaßliche Betrugsfälle gestoßen, zu denen man aber aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Angaben machen könne.
Die Sprecherin betonte, bei den bisher bekannten möglichen Missbrauchsfällen sei kein Schwerpunkt auf bestimmte Branchen erkennbar. Die Hinweise seien meist anonym abgegeben worden.
Die Zeitungen Mannheimer Morgen und Heilbronner Stimme (Freitag) hatten zunächst über das Thema berichtet.
Angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatten viele Betriebe Kurzarbeit eingeführt. Nach aktuellen Zahlen der Arbeitsagentur haben seit März rund 125.000 Unternehmen im Südwesten zumindest zeitweise Kurzarbeit mehr als zwei Millionen Beschäftigte angemeldet.
Update, 21. August, 9.39 Uhr: Zahl der Verkehrstoten in Corona-Monaten deutlich gesunken
In den Monaten der Corona-Pandemie sind in Baden-Württemberg deutlich weniger Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.
Auf den Straßen im Südwesten starben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr insgesamt 149 Menschen, das sind 65 weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Getötet und verletzt wurden 18.293 Menschen, das entspricht einem Rückgang um fast ein Fünftel (minus 19 Prozent), wie das Amt am Freitag weiter mitteilte.
Insgesamt starben zwischen Januar und Ende Juni 1281 Menschen bei Unfällen in Deutschland, das sind 195 weniger als im ersten Halbjahr 2019. "Noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990 wurden von Januar bis Juni weniger Menschen bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt", teilte das Bundesamt mit.
Update, 20. August, 18.15 Uhr: Drei weitere Todesfälle
In Baden-Württemberg gibt es am Donnerstag 266 weitere Corona-Fälle. Insgesamt nun 39.496. Außerdem gibt es drei weitere Patienten die an oder mit Corona verstorben sind (insgesamt 1863).
Genesen sind mittlerweile rund 35.734 Erkrankte.
Update, 20. August, 12.45 Uhr: Mobile Teststation für alle Vollzugsbedienstete
Das Gefängnispersonal im ganzen Land kann sich von nun an dank einer mobilen Corona-Teststation freiwillig testen lassen. Eine fast zweimonatige Testphase mündet damit in den Regelbetrieb.
"Das mobile Labor hat seinen ersten Praxistest erfolgreich bestanden", sagte Justizminister Guido Wolf (CDU) am Donnerstag in Stuttgart. Alle 242 auf freiwilliger Basis getesteten Mitarbeiter der Pilot-Justizvollzugsanstalten in Mannheim und Bruchsal seien nicht infiziert gewesen.
Die Teststation auf einem 40-Tonnen-Sattelschlepper ist von der Baden-Württemberg Stiftung gemeinsam mit den medizinisch-diagnostischen Instituten an der Universitätsmedizin Mannheim entwickelt worden. Das Fahrzeug geht beginnend mit der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim zu allen 17 Anstalten im Land auf Tour.
Die freiwilligen Abstriche sollen laut Ministerium verhindern, dass Bedienstete das Virus in die Anstalten hineintragen. Die Ergebnisse werden noch am Tag der Abnahme übermittelt. Pro Tag sind mehrere Hundert Tests möglich.
Für Häftlinge ist das Angebot nicht gedacht. Neue Gefangene werden nach weiteren Ministeriumsangaben zunächst isoliert untergebracht. Gefängnisse gehören zu den Einrichtungen, die durch einen Infektionsausbruch besonders empfindlich getroffen werden könnten. Auf engem Raum sind die Abstandsregeln schwer einzuhalten.
Seit März ist laut dem Justizministerium bei einer mittleren zweistelligen Zahl von Mitarbeitern das Virus nachgewiesen worden. Bislang erhielten sieben Häftlinge einen positiven Befund, sechs davon kamen aus dem Mannheimer Gefängnis.
Update, 20. August, 8 Uhr: Auch im neuen Schuljahr keine Präsenzpflicht für Schüler
Schüler, die in Baden-Württemberg wegen der Corona-Epidemie nicht in die Schule gehen wollen, dürfen auch im neuen Schuljahr ausschließlich zu Hause lernen.
"Wir hatten zuletzt keine Präsenzpflicht für die Schülerinnen und Schüler. Stand heute haben wir das auch nicht für das kommende Schuljahr vorgesehen", sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) der Rhein-Neckar-Zeitung (Donnerstag)."Die Schulpflicht gilt aber!"
Wer nicht am Präsenzunterricht teilnehmen könne, der müsse zuhause den Unterrichtsstoff lernen und Aufgaben erledigen.
Laut Kultusministerium lag vor den Sommerferien der Anteil der Schüler, die dem Unterricht fernblieben, weil sie selbst ein erhöhtes Risiko für einen besonders schlimmen oder tödlichen Verlauf einer Corona-Infektion haben oder in einem Haushalt mit einer gefährdeten Person leben, unter einem Prozent.
Bei Lehrerinnen und Lehrern, die sich vom Präsenzunterricht befreien lassen wollen, gilt nach wie vor eine Attestpflicht.
Update, 19. August, 18.14 Uhr: Mehr als 200 neue Infektionen
In Baden-Württemberg wurden am Mittwoch 259 neue Fälle gemeldet. Insgesamt sind es nun 39.230. Die Zahl der Genesenen erhöhte sich auf geschätzt 67 (insgesamt rund 35.633).
Die Zahl der Toten mit und an Covid-19 starben, blieb bei 1860.
Update, 19. August, 14.30 Uhr: Hilfe für Veranstaltungsbranche
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) will im September mit Vertretern der Veranstaltungsbranche über Auswege aus der Corona-Krise beraten.
"Wir müssen gemeinsam Wege finden, wie Sie trotz Kontaktbeschränkungen Einnahmen und Umsätze erzielen können", sagte sie am Mittwoch laut Ministerium in einer an die Teilnehmer einer Demonstration in Stuttgart gerichteten Videobotschaft. Es gehe darum, über mögliche Kooperationen und neue Geschäftsmodelle, aber auch über die Möglichkeit weiterer Hilfsprogramme zu sprechen, sagte Hoffmeister-Kraut.
Die Branche macht derzeit wöchentlich bundesweit mit Kundgebungen auf ihre Situation aufmerksam. Vielen Eventmanagern, Agenturen, Messebauern, Caterern und anderen ist in den vergangenen Monaten ein großer Teil, wenn nicht das komplette Geschäft weggebrochen.
Wie Hoffmeister-Kraut verwies auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in einer Video-Grußbotschaft auf schon existierende Hilfen. "Dennoch: Alle Hilfsmaßnahmen konnten nicht verhindern, dass Sie nun mit dem Rücken zur Wand stehen", sagte Kretschmann laut Staatsministerium.
Es gehe um die Existenz von Arbeitsplätzen, Unternehmen und Familien. "Ich kann Ihnen versichern: Ihr Hilferuf ist angekommen", betonte er.
Update, 19. August, 10.25 Uhr: Lucha kann sich keine Straßenfastnacht während Corona vorstellen
Eine Straßenfastnacht in Baden-Württemberg kann sich Gesundheitsminister Manne Lucha angesichts von Corona nicht vorstellen.
"Die Fasnet, die wir alle kennen, mit rumjucken, anbusserln, Glühwein trinken – die seh‘ ich aktuell nicht", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Das funktioniert während einer globalen Pandemie und in Zeiten steigender Infektionszahlen leider nicht."
Viele Treffen seien bereits abgesagt worden, obwohl niemand vorhersehen könne, wie sich die Lage weiter entwickle. "Das ist vernünftig, weil solche Zusammenkünfte nicht steuerbar sind", sagte Lucha. In einem vertretbaren Rahmen seien höchsten Sitzungen denkbar.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuvor wegen der Corona-Pandemie skeptisch dazu geäußert, ob im kommenden Winter Karneval oder Fastnacht stattfinden könne. Unter anderem hat die Große Karnevalsgesellschaft Rastatt bereits beschlossen, 2021 keine Kampagne anzubieten.
Update, 19. August, 9 Uhr: Corona-Regeln in der Gastronomie werden von Gästen akzeptiert
Die allermeisten Gastro-Gäste akzeptieren Corona-Maßnahmen wie den Mindestabstand und die Erfassung der Kontaktdaten.
Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Baden-Württemberg hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach gaben 90,5 Prozent der Befragten an, dass die Gäste großes oder überwiegendes Verständnis für die Maßnahmen hätten. An der Umfrage hatten sich im Südwesten fast 2400 Betriebe beteiligt.
In fast jedem vierten Betrieb (23,5 Prozent) hatten zum Zeitpunkt der Umfrage Anfang August schon Kontrollen stattgefunden. Die Branche nehme den Infektionsschutz sehr ernst, nicht zuletzt, um einer zweiten Welle im Herbst oder Winter vorzubeugen, sagte Dehoga-Sprecher Daniel Ohl.
Der einzige Punkt, den die Gastronomen kritisch sehen, ist die Maskenpflicht für Servicekräfte in der Außengastronomie. "Hier leiden die Mitarbeiter wirklich - es ist heiß und sie können nicht gut atmen."
Ob diese schwere Beeinträchtigung im Außenbereich notwendig sei, werde von Verbandsmitgliedern immer wieder hinterfragt. "Wir plädieren dafür, wenigstens zu prüfen, ob diese Maßnahme wirklich notwendig ist", hieß es beim Dehoga.
Update, 18. August, 17.27 Uhr: 239 Neu-Infektionen, ein Todesfall
Die Zahl der Corona-Infektionen ist weiter gestiegen, wie das Landesgesundheitsamt am Dienstag mitteilt.
Demnach wurden erneut weitere 239 Fälle gemeldet, die Gesamtzahl steigt damit auf 38.971. Davon seien 35.566 Menschen wieder von ihrer Covid-Infektion genesen.
Die Zahl der Toten stieg um einen auf 1860.
Update, 17. August, 17.21 Uhr: 221 neue Corona-Infektionen, kein Todesfall
Die Zahl der Corona-Infektionen ist weiter gestiegen, wie das Landesgesundheitsamt am Montag mitteilt.
Demnach wurden erneut weitere 228 Fälle gemeldet, die Gesamtzahl steigt damit auf 38.732. Davon seien 35.491 Menschen wieder von ihrer Covid-Infektion genesen.
Die Zahl der Toten bleibt unverändert bei 1859.
Update, 17. August, 17.11 Uhr: Personal an Kitas und Schulen kann sich auf Coronavirus testen lassen
Wie das baden-württembergische Sozialministerium mitteilte, können sich Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Personal der Kindertagespflege sowie das nicht-pädagogische Personal an Schulen und Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg seit heute auf das Coronavirus testen lassen.
Dies gehe auf einen Beschluss der Landesregierung zurück, wonach die genannten Personengruppen zwischen dem 17. August und 30. September die Möglichkeit haben sollen, sich zweimal auf das Virus testen zu lassen, um vor allem nach den Sommerferien Ausbrüche in den Kindertageseinrichtungen und Schulen zu verhindern.
"Ich freue mich sehr, dass unser Partner, die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg angekündigt hat, neben den mittlerweile über 600 gelisteten Coronaschwerpunktpraxen auch die Fieberambulanzen schrittweise wiederzueröffnen. Dadurch gibt es für symptomatische Patienten und auch für die Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erziehern weitere fixe Anlaufpunkte, um einen Abstricht machen zu lassen. Das entlastet die Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte", sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne) am in Stuttgart.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) gab an: "Dass wir freiwillige Tests für das Personal an Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie für die Kindertagespflege anbieten, ist mir sehr wichtig. Wir können damit nicht nur eventuelle Ausbrüche verhindern, sondern den Beschäftigten auch eine gewisse Sicherheit geben. Zwar bietet ein Test nur eine Momentaufnahme, aber so können unsere pädagogischen Fachkräfte und zum Beispiel Hausmeister oder Schulsozialarbeiter mit einem besseren Gefühl in die Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflege oder Schule gehen und sich dort um die Kinder kümmern."
Update, 17. August, 6.30 Uhr: Corona-Krise schweißt Grün-Schwarz zusammen
Die Bewältigung der Corona-Krise hat die grün-schwarze Koalition aus Sicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ein Stück weit geeint. "Man ist beansprucht von der Krise und weiß: Jetzt muss man liefern und kann keine Faxen machen. Das würden die Menschen einem zu recht übel nehmen", sagte Kretschmann der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. In Krisen erwarteten die Leute keine Parteipolitik, sondern dass man Probleme löst. Alle stünden unter Stress. "Jeder Fehler, den man macht, hat schwerwiegende Folgen. Dazu kommen die Gerichte, die Sachverhalte öfter anders bewerten als die Politik. Das schweißt auch irgendwie zusammen - obwohl es nach außen gar nicht so erscheint."
Zum Jahresende hatte Kretschmann kritisiert, CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann befinde sich bereits im Wahlkampfmodus. Derzeit spüre man zwar den Vorwahlkampf, sagte Kretschmann nun mit Blick auf die Stimmung und Häkeleien zwischen Grünen und CDU. "Aber paradoxerweise wird umso produktiver in der Sache gearbeitet."
Als enorme Herausforderung nach der parlamentarischen Sommerpause bezeichnete er für die Koalition die Aufstellung des Nachtragshaushalts. "Es ist schon ein mulmiges Gefühl, wenn man denkt, die 45 Milliarden Schulden, die wir bereits haben, sind in Jahrzehnten aufgelaufen." Jetzt folge mit den neuen Schulden ein Riesenbruch. Aber Kretschmann sagte: "Man kann nicht gegen eine Krise ansparen, das zieht die Wirtschaft immer weiter runter." Zuvor hatte er angekündigt, dass das Land wegen der Corona-Krise Schulden in einer Größenordnung von mehr als zehn Milliarden Euro machen müsse.
Kretschmann, der seit 2011 Ministerpräsident ist, tritt bei der Landtagswahl im März 2021 für eine dritte Amtszeit an. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will ihn aus dem Amt jagen. Seit dem Antritt von Grün-Schwarz 2016 hatte die Koalition mehrere Krisen erlebt.
Update, 16. August, 17.17 Uhr: 32 Neu-Infektionen, kein Todesfall
Die Zahl der Corona-Infektionen ist weiter gestiegen, wie das Landesgesundheitsamt am Sonntag mitteilt.
Demnach wurden erneut weitere 32 Fälle gemeldet, die Gesamtzahl steigt damit auf 38.515. Davon seien 35.445 Menschen wieder von ihrer Covid-Infektion genesen.
Die Zahl der Toten bleibt unverändert bei 1859.
Update, 16. August, 12 Uhr: Europa-Park öffnet bis November
Der Europa-Park im badischen Rust will in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie seine Saison bis November verlängern.
Aufgrund der beschränkten Besucherzahl erwartet das Freizeit-Unternehmen 2020 allerdings rote Zahlen. "Geld können wir unter diesen Umständen allerdings nicht verdienen. 2020 werden wir einen Bilanzverlust schreiben", sagte der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter von Deutschlands größtem Freizeitpark, Roland Mack, der Welt am Sonntag.
Das sei verkraftbar, weil das Unternehmen gut gewirtschaftet und einen geringen Schuldenstand habe. "Langfristig können wir mit den aktuellen Gegebenheiten aber nicht überleben."
Die Zahl der Besucher sei aufgrund von Hygieneregeln auf 15.000 pro Tag beschränkt. Üblich seien an Sommertagen zwischen 30.000 und 40.000 Gäste.
Update, 15. August, 18.16 Uhr: Weitere Corona-Infektionen in Baden-Württemberg
Die Zahl der Corona-Infektionen ist weiter gestiegen, wie das Landesgesundheitsamt am Samstag mitteilt.
Demnach wurden erneut weitere 58 Fälle gemeldet, die Gesamtzahl steigt damit auf 38.483. Davon seien 35.396 Menschen wieder von ihrer Covid-Infektion genesen.
Die Zahl der Toten bleibt unverändert bei 1859.
Update, 14. August, 18.15 Uhr: 152 weitere Infektionen!
Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 152 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 38.425 an", so das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 35.322 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 1244 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle insgesamt weiterhin 1859.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,18 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 14. August, 13.22 Uhr: Fast 1000 Verstöße gegen Maskenpflicht in Bussen und Bahnen
Bei Kontrollen in Bussen und Bahnen haben Polizisten des Polizeipräsidiums Aalen am Donnerstag fast 1000 Verstöße gegen die Maskenpflicht registriert. In fast allen Fällen hätten die Verweigerer einer vorgeschriebenen Mund-Nase-Bedeckung einsichtig reagiert und die Masken ordentlich angezogen, teilte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Freitag in Stuttgart mit.
In sieben Fällen jedoch seien Fahrgäste wegen Ordnungswidrigkeiten angezeigt worden, in einem weiteren Fall wurde ein Busfahrer beleidigt und daraufhin eine Strafanzeige aufgegeben, wie es hieß. Insgesamt seien rund 1000 Polizistinnen und Polizeibeamte im Ostalbkreis, im Rems-Murr-Kreis und im Landkreis Schwäbisch Hall eingesetzt worden. Ohne Maske wird seit dem 1. Juli ein Bußgeld von bis zu 250 Euro fällig.
Update, 14. August, 13.13 Uhr: Auch Heilbronn verbietet die Sexarbeit komplett
Nach Städten wie Karlsruhe und Stuttgart hat nun auch Heilbronn nachgezogen und die Prostitution in aller Form verboten - für die Anbieterinnen ebenso wie für die Freier. Rechtlich sei dies durch das Infektionsschutzgesetz abgesichert, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitag. Werde das Verbot missachtet, könne das Prostituierte wie Kundschaft teuer zu stehen kommen.
Mit der Bekanntmachung schließt Heilbronn eine Lücke in der Corona-Verordnung des Landes. Nach dieser ist der Betrieb von Prostitutionsstätten, Bordellen und ähnlichen Einrichtungen sowie jede sonstige Ausübung des Prostitutionsgewerbes zwar verboten. Kommunen hatten das aber als Komplettverbot ausgelegt – und saßen damit einem Missverständnis auf. Denn das Verbot in der Verordnung gilt nicht für selbstständig und allein tätige Prostituierte. Grund für den jüngsten Schritt der Stadt Heilbronn sei die steigende Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus, sagte die Stadtsprecherin.
Nach Karlsruhe als Vorreiterin hatte die Stadt Stuttgart die Sexarbeit wegen Corona bereits vor einigen Wochen in einer Allgemeinverfügung in jeder Form untersagt und gleichzeitig auch den sogenannten Sexkauf verboten. Die Branche hatte das zuletzt stark kritisiert. Es gebe keine wirksamen Hilfen für die Betroffenen, die vornehmlich selbstständig seien und kaum finanzielle Rücklagen hätten. Dabei seien Sexarbeiter Experten in Sachen Gesundheitsschutz, heißt es auch beim Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen.
Update, 14. August, 7.42 Uhr: Neue Teststation auf Autobahn-Parkplatz hat Betrieb aufgenommen
Corona-Tests am Straßenrand: Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen hat nach Teststationen an Flughäfen und Bahnhöfen nun auch eine Station an der Autobahn im Schwarzwald ihren Betrieb aufgenommen. "Die ersten Autofahrer sind durch, die Tests wurden genommen", sagte Karin Bundschuh, Sprecherin des Badischen Roten Kreuzes, das das Testcenter auf dem Parkplatz Neuenburg-Ost (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) an der Autobahn A5 führt.
Nach DRK-Angaben von Freitag stehen drei Container auf dem Parkplatz, in denen Testmaterialien gelagert werden und Daten weiterverarbeitet werden. Die Abstriche werden direkt an den Autofenstern der Reiserückkehrer genommen. Vorerst soll die Station bis zum Ende der Sommerferien betrieben werden. Der Test ist gratis, die Kosten trägt das Land.
Seit Donnerstagmorgen können sich Reisende bereits am Stuttgarter Hauptbahnhof auf das Coronavirus testen lassen. Teststationen an den drei Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und am Airport Karlsruhe/Baden-Baden sind bereits seit einigen Tagen geöffnet. Abhängig von zur Verfügung stehenden Ärzten sind weitere Stationen an einzelnen Autobahnparkplätzen und Bahnhöfen vorgesehen.
Die Einrichtung der neuen Teststationen im Land ist nötig, weil Urlauber aus Corona-Risikogebieten - zur Zeit etwa Serbien, Luxemburg oder die USA - sich seit Samstag bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen müssen. Reisende, die nicht aus einem Risikogebiet zurückkehren, können sich ebenfalls kostenlos testen lassen.
Update, 13. August, 18.24 Uhr: 108 weitere Corona-Infektionen
Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 108 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 38.273 an", so das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 35.221 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 1193 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach liegt die Zahl der Todesfälle weiterhin bei 1859.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,97 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 13. August, 10.10 Uhr: Tourismus in Baden-Württemberg bricht in Corona-Krise heftig ein
Die Coronavirus-Pandemie mit Lockdowns und Reisebeschränkungen in der ganzen Welt hat dem Tourismus im Südwesten drastische Einbußen beschert. Bis Ende Juni kamen nur rund 4,9 Millionen Gäste in Baden-Württemberg an und damit nicht einmal halb so viele wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Das geht aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. Die Zahl der Übernachtungen ging um knapp die Hälfte auf rund 13,3 Millionen zurück. Nach dem absoluten Tiefpunkt im April lässt die Statistik inzwischen aber auch einen ersten, wenngleich nur leichten Erholungseffekt erkennen - vor allem mit einheimischen Urlaubsgästen als treibender Kraft.
Update, 13. August, 7.52 Uhr: Bilfinger mit deutlichem Verlust
Die Corona-Pandemie und der Ölpreisverfall haben den Industriedienstleister Bilfinger im zweiten Quartal tiefer in die roten Zahlen rutschen lassen.
Der Verlust betrug von April bis Juni 60 Millionen Euro, wie der SDax-Konzern am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte hier ein Minus von sechs Millionen gestanden. Der Umsatz brach im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 793 Millionen Euro ein.
Auch operativ lief es für die Mannheimer deutlich schlechter. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebita) wies Bilfinger ein Minus von 35 Millionen Euro aus, nach einem operativen Gewinn von 17 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen.
Update, 12. August, 17.33 Uhr: 187 weitere Infektionsfälle gemeldet
Am Mittwoch wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 187 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 38.165 an", schreibt das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 35.152 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 1154 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde am Mittwoch kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle weiterhin 1859.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,99 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 12. August, 15.05 Uhr: Polizei kontrolliert Maskenpflicht im ÖPNV
Um die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen durchzusetzen und Verweigerer zu bestrafen, werden von Donnerstag an auch Polizisten eingesetzt.
Die Beamten sollten zunächst vor allem im Ostalbkreis, im Rems-Murr-Kreis und im Kreis Schwäbisch Hall kontrollieren, ob die Masken wie vorgeschrieben getragen werden, teilten das Innenministerium und das Polizeipräsidium Aalen am Mittwoch mit.
"Wer den Infektionsschutz missachtet, handelt unverantwortlich und gefährdet sich und andere", warnte Innenminister Thomas Strobl (CDU). Die Akzeptanz der Maskenpflicht nehme derzeit ab, die Zahl der Corona-Neuinfektionen seit Wochen dagegen zu.
Ohne Maske wird seit dem 1. Juli ein Bußgeld von bis zu 250 Euro fällig. Die Polizeibeamten sollen die Summe aber nicht gleich kassieren, sondern die Verweigerer nur anzeigen. Das Geld müsse dann ähnlich wie beim Schwarzfahren später gezahlt werden. Das Polizeipräsidium gab allerdings nicht an, wie viele Beamten eingesetzt werden sollen.
"Mit Augenmaß wird die Polizei dafür sorgen, dass die Regeln der Corona-Verordnung eingehalten werden", sagte Strobl. Wer allerdings unverbesserlich die Regelungen missachte, müsse mit Folgen rechnen.
Update, 12. August, 8.47 Uhr: Bechtle verdient überraschend viel - Prognosen stehen
Der IT-Dienstleister Bechtle hat im zweiten Quartal trotz der Corona-Krise überraschend viel Gewinn gemacht. Vor Steuern kletterte das Ergebnis im Jahresvergleich um 4,2 Prozent auf 58,1 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Mittwoch in Neckarsulm mitteilte. Das war mehr, als Analysten dem Konzern zuvor zugetraut hatten.
Der Umsatz stieg dank des Wachstums bei den Geschäften rund ums Management von IT-Systemen insgesamt um 3,9 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro und fiel damit wie erwartet aus. Unter dem Strich lag der Nettogewinn mit 40,8 Millionen Euro 4,1 Prozent über dem Vorjahreswert.
Die Prognosen bestätigte das Management. Es geht weiter von einer Normalisierung im weiteren Jahresverlauf aus.
Update, 11. August, 17.57 Uhr: 79 neue Corona-Infektionen im Südwesten
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.978 gestiegen. Das sind 79 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Dienstag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 35.070 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1049 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde mit 1859 an - das war einer mehr als am Montag. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg weiterhin mit 0,9 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 11. August, 11.44 Uhr: Curevac plant Tests von Corona-Impfstoff in Brasilien
Auch das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac hat vor, in Brasilien einen Corona-Impfstoff zu testen, an dem es forscht. Wie die Infektiologin Sue Ann Clemens, Mitglied des Komitees von Curevac, der Deutschen Presse-Agentur sagte, plant das Unternehmen mit Sitz in Tübingen, im September oder Oktober mit der Studie in dem südamerikanischen Land zu beginnen.
Bisher laufe es bei der ersten, kleineren Testreihe in Deutschland sehr gut, hatte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag gesagt. Derzeit gebe es etwa 180 Probanden.
Brasilien ist zum Testlabor der Welt geworden. Auch Testreihen der Unternehmen AstraZeneca, Sinovac und Biontech/Pfizer laufen dort bereits. Neben den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie.
Mehr als drei Millionen Menschen haben sich nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus infiziert, die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil in dem Land sehr wenig getestet wird.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik. Er bezeichnete die Lungenkrankheit Covid-19 als "leichte Grippe" und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen.
Aber Brasilien verfügt auch über hervorragende Forschungsinstitutionen und war bei Gesundheitskrisen etwa durch HIV oder Zika ein Vorreiter unter den Schwellenländern.
Update, 11. August, 6.59 Uhr: Labore im Land haben noch viel Luft für Corona-Tests
Die Labore im Südwesten sind zu Beginn der Reisezeit nur zur Hälfte mit Corona-Tests ausgelastet. Zurzeit würden rund 78.000 Corona-Tests pro Woche durchgeführt, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums. Bei voller Auslastung könnten sie etwa 150.000 Tests pro Woche vornehmen.
Es sei aber gut, dass so viele freie Kapazitäten zur Verfügung stünden. "Wir rechnen nicht damit, dass das so bleibt", sagte die Sprecherin mit Blick auf Zehntausende Reiserückkehrer in den kommenden Wochen und auf die Lehrer im Land, die sich zum Ende der Ferien testen lassen können.
Urlauber aus Corona-Risikogebieten - zurzeit etwa Serbien, Luxemburg oder die USA - müssen sich seit Samstag bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Dafür gibt es zum Beispiel Teststationen an den Flughäfen in Stuttgart, Friedrichshafen und am Airport Karlsruhe/Baden-Baden.
Rückkehrer können den Test aber auch binnen 72 Stunden nach der Ankunft bei einem niedergelassenen Arzt oder einer Corona-Ambulanz nachholen. Tun sie dies nicht, droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 25.000 Euro.
Für die Tests an den Flughäfen im Land ist die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg zuständig. Am Stuttgarter Flughafen wurden demnach allein Samstag 1100 Tests durchgeführt, am Sonntag waren es 1400.
Update, 10. August, 18 Uhr: Elfter Corona-Befund nach Abi-Party-Urlaub in Kroatien
Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind inzwischen elf Corona-Infektionen bei einer Gruppe aus dem Raum Donzdorf (Kreis Göppingen) bestätigt. Das teilte das Landratsamt am Montag mit. Bei den erkrankten Abiturienten waren bereits während der Heimreise vom Urlaub erste Symptome aufgetreten. Alle 18 Teilnehmer und 50 Kontaktpersonen wurden daraufhin für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt. Die Reise auf die kroatische Insel Pag war bundesweit von einem in Hamburg ansässigen Party-Reiseveranstalter organisiert worden. Auch in anderen Landkreisen und Bundesländern soll es infizierte Teilnehmer geben.
Update, 10. August, 17.27 Uhr: 147 neue Corona-Infektionen im Südwesten
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.899 gestiegen. Das sind 147 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Montag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 34.987 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1054 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde weiterhin mit 1858 an.
Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,9 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 10. August, 14.05 Uhr: Ballett und Musik in Baden-Baden zunächst vor kleinem Publikum
Das Festspielhaus Baden-Baden startet am 8. Oktober mit dem Hamburg Ballett John Neumeier und deutlich verminderter Platzzahl in die Spielzeit 2020/2021.
Wegen der Corona-Pandemie können maximal 500 Zuschauer pro Vorstellung das Stück "Ghost Light" ansehen, teilte Intendant Benedikt Stampa am Montag mit. "Die Kunst ist es, mit Maß und Mitte zu einem neuen Miteinander zu finden."
Das Festspielhaus gibt sein Programm in mehreren Stufen bekannt - zunächst bis zum 1. November. Mitte September möchte Stampa weitere Programme des Herbstes 2020 bekannt geben.
Update, 10. August, 9.23 Uhr: Bertrandt wagt wegen Corona weiter keine Prognose
Beim Entwicklungsdienstleister für die Auto- und die Luftfahrtbranche Bertrandt belastet die Corona-Krise wie erwartet Umsatz und Gewinn. Der Erlös sank in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres, das immer am 30. September endet, um neun Prozent auf 714 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in Ehningen mitteilte.
Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug der Rückgang 58 Prozent auf 19,4 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern sank um knapp 70 Prozent auf rund 9,1 Millionen Euro.
Viele Industrien und Unternehmen seien gezwungen gewesen, die wirtschaftliche Aktivität spürbar zu reduzieren oder einzustellen, hieß es. Temporäre Projektverzögerungen und -unterbrechungen sowie vereinzelte Projektabbrüche hätten das Dienstleistungsgeschäft belastet.
Eine Prognose für das Gesamtjahr traut sich Bertrandt weiterhin nicht zu. "Eine hinreichende Bewertung der konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich", heißt es im Bericht zum dritten Quartal. "Unter den gegenwärtig dynamischen Umständen sieht der Vorstand davon ab, eine neue Prognose für das Geschäftsjahr 2019/2020 abzugeben."
Update, 9. August, 11 Uhr: Thomas Berthold tritt bei "Querdenken 711"-Demo auf
Fußballweltmeister Thomas Berthold ist am Samstag bei einer Demonstration von Gegnern der Corona-Schutzmaßnahmen in Stuttgart als Redner aufgetreten.
Der "Bild am Sonntag" sagte der frühere Nationalspieler: "Ich mache mich weder mit Verschwörungstheoretikern noch mit Rechtspopulisten gemein, habe nur meine Meinung über die Maßnahmen der Regierung gesagt."
Der 55 Jahre alte Berthold spielte in seiner aktiven Karriere unter anderem für Eintracht Frankfurt, den FC Bayern München und den VfB Stuttgart. Als Verteidiger absolvierte er 62 Länderspiele, 1990 wurde er mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister in Italien.
Auf Twitter sorgte sein Auftritt für jede Menge Wirbel.
Die ganze Geschichte könnt Ihr HIER nachlesen.
Update, 9. August, 7.15 Uhr: Behörden appellieren an Touristen, Corona-Regeln zu beachten
Die Nachfrage nach Urlaub in den beliebten Ferienregionen im Südwesten ist groß - entsprechend wächst bei den Behörden die Sorge vor einem weiteren Anstieg der Corona-Infektionen.
"Neben den Einreisenden aus dem Ausland dürfen natürlich auch durch inländischen Tourismus keine Infektionsherde entstehen", sagte ein Sprecher des Sozialministeriums.
Ein allzu leichtsinniger Umgang mit dem Virus im Sommer werde sich durch steigende Fallzahlen und eine mögliche zweite Welle sonst bitter rächen. "Umso mehr appellieren wir an die Menschen, sich an die Corona-Regeln zu halten", sagte der Sprecher.
Auch im Bodenseekreis beobachtet man die Tourismus-Entwicklung aufmerksam, wie ein Sprecher des Landratsamtes sagt. "Wenn viele Menschen zusammenkommen, ist auch die Möglichkeit, dass sich das Virus schnell verbreiten kann, theoretisch groß."
Das hänge natürlich stark davon ab, wie gut die Menschen die Hygieneregeln befolgten. "Wir raten also nicht per se davon ab, Urlaub zu machen, sondern appellieren daran, die Regeln zu befolgen."
Update, 8. August, 12.25 Uhr: Polizei löst Corona-Party mit 200 Jugendlichen auf
Rund 200 Jugendliche haben in der Nacht auf Samstag in Ulm eine Corona-Party gefeiert, dann rückten die Ordnungshüter an.
Eine Polizeistreife entdeckte gegen 23.30 Uhr in der Friedrichsau eine feiernde Gruppe, so die Polizei. Dort hatten sich etwa 200 Jugendliche versammelt. Einige davon verließen bereits beim Erblicken des Streifenwagens den Ort.
"Andere blieben sitzen und zeigten sich unkooperativ, provokant und respektlos gegenüber den Beamten", heißt es in einer Pressenotiz weiter. Daraufhin wurden starke Polizeikräfte, darunter auch Hundeführer, zusammengezogen. Die Party wurde beendet und aufgelöst.
Update, 8. August, 8.45 Uhr: Meersburg markiert Liegewiese in Corona-Zeiten
Damit in Corona-Zeiten auch beim Baden und Sonnen die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können, hat sich die Stadt Meersburg etwas Ungewöhnliches einfallen lassen: Mit weißer Kalk-Farbe hat die Kommune eine öffentliche Liegewiese am Bodenseeufer in vier mal vier Meter große Quadrate eingeteilt.
Die Idee sei entstanden, um eine Sperrung der Badefläche zu verhindern, sagte der Meersburger Bürgermeister Robert Scherer.
Bis zur Umsetzung habe es dann nur anderthalb Tage gedauert. Mithilfe eines Streuwagens vom Fußballverein wurden die Liege-Quadrate sowie schmale Wege dazwischen mit Kalk-Farbe aufgetragen. Bislang müssten die Linien noch alle paar Tage nachgezogen werden, sagte Scherer. Künftig solle aber eine länger haltende, umweltfreundliche Farbe verwendet werden.
Aber halten sich die Menschen an die vorgegebenen Wege und Quadrate? "Ja, es hilft wirklich", sagte Scherer. "Selbst bei leerer Liegewiese laufen die Leute an den Linien entlang." Er habe viele positive Rückmeldungen bekommen. "Die Menschen finden es gut."
Geplant sei, die Markierungen im Sommer weiterzuführen und eventuell sogar im nächsten Jahr noch zu nutzen. "Solange es aus unserer Sicht hilfreich ist, werden wir es anwenden."
Auch andere Gemeinden beschäftigt der große Andrang am Bodenseeufer zu Corona-Zeiten. So hatte Sipplingen seine Uferanlagen teilweise geschlossen, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Das Landratsamt Bodenseekreis hielt die Maßnahme allerdings für nicht verhältnismäßig und drängte die Gemeinde, sie zurückzunehmen.
Sipplingen kündigte daraufhin an, einen Teil der Parkplätze am Wochenende zu sperren, um den Andrang zu verringern.
Update, 7. August, 22.15 Uhr: Große Mehrheit besorgt über Umgang mit Corona
Eine große Mehrheit der Menschen über 18 Jahren in Baden-Württemberg macht sich nach einer Umfrage Sorgen um einen zu leichtfertigen Umgang mit der Corona-Pandemie.
85,6 Prozent der Befragten im Südwesten gaben an, besorgt zu sein, dass einige Menschen durch Missachtung der Corona-Regeln die Gesundheit der Allgemeinheit gefährden. Das Ergebnis der Umfrage von "Schwäbischer Zeitung" und dem Online-Meinungsforschungsinstitut Civey für Bayern fällt mit 83,2 Prozent etwas geringer aus. Bundesweit äußerten sich 84,1 Prozent besorgt.
Gefragt wurde: "Sind Sie aktuell besorgt, dass einige Menschen durch die Missachtung der Corona-Maßnahmen die Gesundheit der Allgemeinheit gefährden?"
Bei den Befragten über 65 Jahren liegt der Anteil derer, die angesichts des Verhaltens der Corona-Verweigerer besorgt sind, bei knapp 92 Prozent - so hoch wie in keiner anderen Altersgruppe.
Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.
Update, 7. August, 17.16 Uhr: Sechs weitere Tote und 105 Infektionen
Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 105 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 37.752 an", so das Ministerium am Freitagabend. "Davon sind ungefähr 34.844 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 1050 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute sechs weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus aus dem Ostalbkreis (fünf Fälle) und von der Stadt Stuttgart (ein Fall) gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle insgesamt 1858.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,89 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 7. August, 17 Uhr: In Ausnahmefällen dürfen Ermittler Kontaktdaten nutzen
Die Polizei in Baden-Württemberg darf keine Corona-Kontaktdaten von Restaurantbesuchern zur Strafverfolgung verwenden, aber die Staatsanwaltschaft kann dies im Ausnahmefall anordnen.
"Ob die Voraussetzungen der Strafprozessordnung ausnahmsweise vorliegen, muss jeweils im Einzelfall geprüft werden", erklärte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag in Stuttgart. Eine Beschlagnahme und Auswertung wäre aber nicht bei jedem Anfangsverdacht erlaubt.
Die Polizisten fungierten dabei als Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft, deren Anordnung sie Folge zu leisten hätten. Zunächst hatte die "Rhein-Neckar-Zeitung" darüber berichtet.
Innenminister Thomas Strobl (CDU) hatte zuletzt Ende Juli den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt: "Eine Verwendung etwa von der Polizei, um Straftaten zu verfolgen, ist unzulässig." Eine entsprechende Praxis in mehreren Bundesländern hatte für Kritik gesorgt.
Die Gaststätten sind verpflichtet, persönliche Daten ihrer Gäste zu sammeln, damit die Gesundheitsämter mit deren Hilfe im Fall einer Covid-19-Erkrankung weitere potenziell infizierte Personen finden können.
Strobls Sprecher sagte, daraus ergebe sich in Baden-Württemberg eine strenge Zweckbindung der Daten. Auch in der Begründung zu dem einschlägigen Paragrafen in der Verordnung heiße es, dass weder der zur Erhebung der Daten Verpflichtete noch die Gesundheitsbehörden die Daten zu anderen Zwecken verwenden dürfen.
"Eine Verarbeitung oder Übermittlung der Daten von Gaststättenbesuchern zu anderen Zwecken als der Nachverfolgung von möglichen Infektionswegen durch die Gaststättenbetreiber oder die Gesundheitsbehörden würde folglich gegen die Regelungen der Corona-Verordnung verstoßen." Auch eine Verwendung etwa von der Polizei sei unzulässig.
Update, 7. August, 14.20 Uhr: Zehnter Corona-Befund nach Abi-Party-Urlaub in Kroatien
Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind inzwischen zehn Corona-Infektionen bei einer Gruppe aus dem Raum Donzdorf (Kreis Göppingen) bestätigt. Nach Angaben einer Sprecherin des Göppinger Landratsamtes vom Freitag kam nach zunächst neun Fällen nun ein weiterer Befund dazu. Die meisten hätten grippeähnliche Symptome, respiratorische Symptome wie Atemnot und Geschmacksstörungen. "Alle befinden sich aktuell in häuslicher Isolation", teilte die Behördensprecherin mit.
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Update, 7. August, 13.23 Uhr: Corona-Krise bringt ZF Verluste: Hoffnung auf zweites Halbjahr
Die Auswirkungen der Corona-Krise haben für deutliche Verluste beim Autozulieferer ZF gesorgt. Das bereinigte operative Minus (Ebit) belief sich auf 177 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Friedrichshafen am Bodensee mitteilte. Im Vorjahreszeitraum lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern noch bei rund 650 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Verlust von 911 Millionen Euro. Auch beim Umsatz musste der Konzern Einbußen hinnehmen: Im ersten Halbjahr lagen die Erlöse bei 13,5 Milliarden Euro - rund 27 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019.
Beim Ausblick bleibt der Autozulieferer verhalten. Die Lage der Weltwirtschaft bleibe angespannt, sagte Vorstandschef Wolf-Henning Scheider. "Wir erwarten keine Erholung des Marktes auf das Niveau von 2019 in den nächsten drei Jahren." Für das zweite Halbjahr gebe es zwar Erholungstendenzen. Sehr unsicher sei aufgrund der momentan sehr hohen Covid-19-Infektionszahlen aber die weitere Entwicklung auf dem amerikanischen Kontinent. "China und Asien entwickeln sich aktuell am vielversprechendsten."
Trotz des negativen Ergebnisses in den ersten sechs Monaten hofft ZF im Gesamtjahr auf ein Plus vor Steuern und Zinsen. Allerdings sei dieses Ziel sehr ambitioniert und mit erheblichen Risiken behaftet, sagte Finanzvorstand Konstantin Sauer. Der erwartete Jahresüberschuss von ZF werde jedoch negativ sein.
Um Kosten zu senken, hatte ZF vor einigen Wochen angekündigt, in den nächsten Jahren bis zu 15.000 Stellen weltweit streichen zu wollen. Die rund 50.000 Tarifbeschäftigten seien bis Ende 2022 jedoch vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Zudem treibt das Unternehmen die Transformation hin zur E-Mobilität voran. Erst kürzlich gab ZF bekannt, künftig keine Antriebskomponenten mehr zu entwickeln, die nur für Fahrzeuge mit reinen Verbrennungsmotoren geeignet sind.
Aus den bisherigen zwei Divisionen Pkw-Antriebstechnik und E-Mobility soll ein einziger Bereich werden, in dem für die Elektrifizierung von Auto-Antrieben alle Kompetenzen gebündelt werden. Man wolle mit dieser Änderung der Konzernstruktur den Wandel hin zum Plug-in-Hybrid und zu elektrischen Antrieben vorantreiben.
Update, 7. August, 8 Uhr: Stuttgart rechnet wegen Corona mit mehr Briefwählern bei OB-Wahl
Die Stadt Stuttgart rechnet wegen der Corona-Pandemie mit deutlich mehr Briefwählern bei der Oberbürgermeister-Wahl im November. Sie ändert deshalb nach Angaben der «Stuttgarter Zeitung» ihre Wahlbezirke und reduziert die Zahl der Wahllokale. Das aufwendige Verfahren gelte als Pilotprojekt für die Landtags- und Bundestagswahlen im kommenden Jahr, berichtet die Zeitung am Freitag und zitiert Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU) sowie den Leiter des Statistischen Amts, Thomas Schwarz. Beide gingen davon aus, dass sich bei der OB-Abstimmung die Zahl der Briefwähler im Vergleich zur letzten Kommunalwahl von einem Drittel auf 50 Prozent erhöhen könnte.
Dann allerdings würden viele der bislang etablierten Säle für die Auszählung zu klein sein, weil die Corona-Verordnung Abstandsregeln vorgibt. Deshalb werde dezentralisiert und komprimiert, berichtet die Zeitung. Jedem Wahllokal werde ein Briefwahlbezirk zugeordnet, in den bei der Wahl am 8. November die vorsortierten Briefwahlunterlagen gebracht und separat ausgezählt würden. Die Zahl der Wahllokale werde von 350 auf 261 verringert.
Bislang treten zwölf Kandidaten an, um die Nachfolge von OB Fritz Kuhn (Grüne) zu übernehmen. Das amtierende Stadtoberhaupt hatte im Januar überraschend erklärt, nicht für eine zweite Amtszeit antreten zu wollen.
Update, 7. August, 7.53 Uhr: Daimlers Mercedes-Absatz auch im Juli noch knapp im Minus
Der Autobauer Daimler ist im Juli knapp an einem Pkw-Absatzplus bei der Stammmarke Mercedes-Benz vorbeigeschrammt. Die Stuttgarter verkauften 185.836 Autos an Händler und direkt an Endkunden, das waren noch 2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie am Freitag einer Webseite des Dax-Konzerns zu entnehmen war. Daimler hat dennoch in jedem Jahresmonat weniger Mercedes-Benz Pkw abgesetzt, in den ersten sieben Monaten beläuft sich der Rückgang nun auf 16,2 Prozent. Den Tiefpunkt hatte Mercedes-Benz in der Corona-Krise im April mit einem Absatzminus von fast der Hälfte Prozent markiert, danach besserte sich der Trend kontinuierlich.
Bei der Kleinwagenserie Smart stehen schon das ganze Jahr hohe prozentual zweistellige Rückgänge zu Buche, im Juli waren es minus 61 Prozent auf 3539 Stück. Die Marke wird komplett auf Elektroantriebe umgestellt, künftig wird mit Großaktionär Geely in China produziert, die alten Modelle laufen aus. Bei den Vans konnte sich Daimler im Juli deutlicher ins Plus vorkämpfen als im Vormonat, hier wurde das Unternehmen mit 38.970 Transportern 8,5 Prozent mehr los.
Update, 7. August, 6.18 Uhr: Antiquariatsmessen in Stuttgart und Ludwigsburg fallen aus
Die Corona-Krise zwingt auch die Veranstalter der für Januar geplanten Antiquariatsmessen in Stuttgart und Ludwigburg zur Absage. Während die Ausstellung in Ludwigsburg komplett ausfällt, soll es in Stuttgart zumindest ein virtuelles Ersatzangebot geben, teilten die Veranstalter gemeinsam mit.
Die Messe zu antiquarischen Büchern und Graphiken in der Landeshauptstadt, die vom 29. bis 31. Januar im Württembergischen Kunstverein am Schloßplatz stattfinden sollte, sei mit den derzeitigen Abstands- und Hygieneanforderungen des Staates nicht umsetzbar, sagte Sibylle Wieduwilt, Vorstandsvorsitzende des Verbands Deutscher Antiquare (VDA), in einer Mitteilung. Der VDA ist Veranstalter der Antiquariatsmesse, die im vergangenen Jahr bei etwa 75 Ausstellern gut 2500 Besucher hatte.
Petra Bewer, Organisatorin der Antiquaria in der Musikhalle Ludwigsburg (28. bis 30. Januar), sieht "keine für uns realistisch umsetzbaren Möglichkeiten einer Durchführung", die annähernd den Vorstellungen für die Messe entspräche. Denn die sehe neben dem Verkauf auch Kommunikation und Austausch vor. Die Antiquaria hatte zuletzt etwa 60 Aussteller und 2000 Besucher angezogen. Wie in Stuttgart soll es in Ludwigsburg zumindest einen gedruckten Katalog geben.
Update, 6. August, 18.15 Uhr: 68 weitere Infektionsfälle gemeldet
Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 68 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 37.647 an", so das Ministerium. "Davon sind ungefähr 34.767 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 1028 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute aus dem Landkreisen Biberach ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 1852.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,89 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 6. August, 14.09 Uhr: Gewerkschaft warnt vor nachlassender Masken-Disziplin auf dem Bau
Zu wenig Händewaschen, keine Masken, kein Abstand: Nach Beobachtung der IG Bauen-Agrar-Umwelt sinkt die "Corona-Disziplin" auf dem Bau. "Viele Baufirmen nehmen die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus auf die leichte Schulter. Das ist fatal", kritisierte der Vorsitzende der IG Bau Nordbaden, Wolfgang Kreis, am Donnerstag in einer Mitteilung. Bei ihren Baustellen-Visiten stößt die Gewerkschaft demnach auf grobe Corona-Fehltritte: "Oft ist nicht einmal das Händewaschen möglich. Ein Waschbecken mit Seife und fließendem Wasser - Fehlanzeige. Von Desinfektionsmittel-Spendern ganz zu schweigen."
Sammeltransporte seien längst wieder an der Tagesordnung, genauso wie Frühstücks- und Mittagspausen "dicht an dicht im Bauwagen".
Update, 6. August, 14.02 Uhr: Wegen Corona ist die Zahl der Verkehrsunfälle auf Rekordtief
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg ist wegen der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 auf einen historischen Tiefstand gesunken. "So niedrige Zahlen hatten wir seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953 nicht", wurde Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag in einer Mitteilung zitiert. Vor allem während der Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie war auf den Straßen zwischen Main und Bodensee deutlich weniger los.
Die Zahl der Unfälle, die zwischen Januar und Juli passierten, sank im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf rund 126.200. Die Zahl der Unfalltoten ging um 31,8 Prozent auf 146 Menschen zurück. Einzig die Zahl der Fahrradunfälle stieg der Statistik zufolge um 7,4 Prozent auf rund 5400 Fälle.
Update, 6. August, 13.48 Uhr: Wegen Corona ist die Zahl der Verkehrsunfälle auf Rekordtief
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg ist wegen der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 auf einen historischen Tiefstand gesunken.
"So niedrige Zahlen hatten wir seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953 nicht", wurde Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag in einer Mitteilung zitiert. Vor allem während der Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie war auf den Straßen zwischen Main und Bodensee deutlich weniger los.
Die Zahl der Unfälle, die zwischen Januar und Juli passierten, sank im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf rund 126.200.
Die Zahl der Unfalltoten ging um 31,8 Prozent auf 146 Menschen zurück. Einzig die Zahl der Fahrradunfälle stieg der Statistik zufolge um 7,4 Prozent auf rund 5400 Fälle.
Update, 6. August, 12.37 Uhr: Keine Corona-Gnade beim Finanzamt
Die Finanzämter im Südwesten werden wohl auch in Zeiten der Corona-Pandemie keine Nachsicht bei der Prüfung der Steuererklärungen walten lassen. "Augen zudrücken ist nicht unsere Art», sagte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart bei der Vorstellung der Leistungsbilanz der Oberfinanzdirektion für 2019. Steuergerechtigkeit sei weiterhin das wichtigste Ziel, an dem man sich orientiere. "Die Hoffnung, dass alles durchgewunken wird, ist fehl am Platze", sagte auch Oberfinanzpräsident Hans-Joachim Stephan.
Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, hatte Mitte Juli gesagt, dass er es für möglich hält, dass die Finanzämter nach dem Sommer bei der Bearbeitung der Steuererklärungen ein Auge zudrücken werden - auch weil viele Finanzbeamten im Homeoffice gearbeitet hätten und mit Steuer-Stundungen und anderen Corona-Regelungen beschäftigt seien.
Update, 6. August, 8.13 Uhr: Hoffmeister-Kraut will Ausbildungsprämie auch für größere Firmen
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) will auch größeren Firmen, die mit der Corona-Krise zu kämpfen haben, eine sogenannte Ausbildungsprämie zahlen. Sie werde sich in der Koalition dafür einsetzen, dass das vom Bund aufgelegte Programm mit einem eigenen Landesprogramm erweitert wird, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die Prämien bekommen bisher Firmen mit bis zu 249 Mitarbeitern, die wegen der Pandemie große Umsatzeinbrüche verbucht haben oder ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten, aber trotzdem die Zahl ihrer Ausbildungsplätze nicht reduzieren. Hoffmeister-Kraut will die Obergrenze auf 500 Mitarbeiter erhöhen.
"Unser Ziel muss es sein, die Ausbildungslandschaft in Baden-Württemberg auch über die Corona-Krise hinweg zu sichern", sagte sie. Man dürfe nicht riskieren, dass Ausbildungsplätze verloren gingen, junge Menschen um ihre berufliche Zukunft bangen müssten und damit mittelfristig der Fachkräftemangel noch weiter verschärft werde. In Baden-Württemberg gebe es derzeit rund 1200 ausbildende Betriebe mit 250 bis 499 Beschäftigten, die in den vergangenen Ausbildungsjahren zusammen jeweils rund 9000 Neuverträge abgeschlossen hätten.
Der Bund zahlt pro erhaltenem Ausbildungsplatz einmalig 2000 Euro. Firmen, die die Zahl ihrer Plätze sogar aufstocken, bekommen 3000 Euro für jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz. Außerdem gibt es eine Prämie von 3000 Euro für Unternehmen, die Azubis von pandemiebedingt insolventen Betrieben übernehmen. Hoffmeister-Kraut schweben für das Landesprogramm ähnliche Summen vor. Details müssten aber noch geklärt werden, hieß es. Das Ganze werde voraussichtlich einen mittleren einstelligen Millionenbetrag kosten. Für die Übernahme von Azubis aus insolventen Unternehmen und bei Kurzarbeit gibt es bereits Landesförderprogramme mit der Obergrenze von 500 Beschäftigten.
Update, 5. August, 22.15 Uhr: Abiturienten bringen Corona mit
Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind mehrere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Bereits neun Reisende aus dem Raum Donzdorf im Kreis Göppingen (Baden-Württemberg) hätten sich infiziert, teilte das Göppinger Landratsamt am Mittwochabend mit. Weitere Testergebnisse stünden noch aus.
Die Reise sei bundesweit organisiert worden von einem in Hamburg ansässigen Party-Reiseveranstalter. Nach bisherigem Kenntnisstand gebe es auch in anderen Landkreisen und Bundesländern infizierte Teilnehmer.
Bei den erkrankten Abiturienten aus dem Kreis Göppingen seien bereits während der Heimreise erste Symptome aufgetreten. Alle 18 Teilnehmer aus dem Kreis Göppingen und 50 Kontaktpersonen stehen nun für zwei Wochen unter Quarantäne.
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Update, 5. August, 17.40 Uhr: Vier weitere Todesfälle
Am Mittwoch wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 57 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 37.579 an", schreibt das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 34.700 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 1028 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute vier weitere Todesfälle aus den Landkreisen Esslingen, Konstanz und Reutlingen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle insgesamt 1851.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,89 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 5. August, 17.09 Uhr: Corona-Krise beschert Nahverkehr große Verluste
Der Nahverkehr in Stuttgart und seiner Region hat im Zuge der Corona-Krise enorme Einnahmeverluste hinnehmen müssen.
Wie der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) am Mittwoch in der Landeshauptstadt mitteilte, nahm der VVS bei den Tickets in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 202 Millionen Euro ein und damit etwa 56 Millionen Euro weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das sei ein Minus von rund 22 Prozent.
"Dass es finanziell nicht noch schlechter aussieht, haben wir unseren vielen treuen Stammkunden zu verdanken, die bislang ihre Abos nicht gekündigt haben", sagte VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. Das Minus im Berufsverkehr habe bei nur 12,3 Prozent gelegen. Zudem hätten sich die Ausgleichszahlungen der öffentlichen Hand nach der Tarifreform im vergangenen Jahr positiv ausgewirkt.
Mit geschätzten rund 128 Millionen Fahrten in Bussen und Bahnen gab es im ersten Halbjahr einen Rückgang von etwa 65 Millionen und damit knapp 34 Prozent. Im April seien während des Lockdowns sogar bis zu 80 Prozent der Fahrgäste weggeblieben, hieß es weiter.
Um seine Stammkunden weiter zu binden, beschloss der VVS ein "Aktionspaket". So gelten alle Abonnements und Jahrestickets des VVS seit dem 30. Juli und bis 13. September in allen Bussen und Bahnen des Nahverkehrs in ganz Baden-Württemberg.
Zudem gibt es rückwirkend für Mai und Juni Vergünstigungen beim Schüler-Abo ("Scool-Abo").
Update, 5. August, 14.35 Uhr: Corona-Verordnung verlängert
In Baden-Württemberg gilt künftig die Maskenpflicht auch auf Wochen- und Jahrmärkten, sofern diese in geschlossenen Räumen stattfinden.
Die grün-schwarze Landesregierung informierte am Mittwoch über eine entsprechende Veränderung der Corona-Verordnung. Zudem ist nun die Maskenpflicht an weiterführenden Schulen nach den Sommerferien in der Verordnung festgehalten. Die soll aber nicht im Unterricht gelten, sondern vor allem auf den Fluren, Pausenhöfen sowie in Treppenhäusern und Toiletten.
Bei Besuchen in Restaurants, im Schwimmbad oder in Hotels müssen künftig keine E-Mail-Adressen mehr in den Kontaktlisten hinterlassen werden, weil die Datenverarbeitung häufig nicht den Anforderungen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung genüge.
Die Geltungsdauer der Corona-Verordnung wurde bis zum 30. September verlängert. Die meisten Regelungen wären sonst zum 31. August außer Kraft getreten. Die neue Verordnung soll am Donnerstag (6. August) in Kraft treten.
Update, 5. August, 13.02 Uhr: Besucheransturm in Corona-Zeit im Nationalpark Schwarzwald
Wilder See statt Comer See: Während der Corona-Pandemie erlebt der Nationalpark Schwarzwald einen Besucheransturm. Im ersten Halbjahr seien rund 100.000 Gäste mehr gekommen als in den ersten sechs Monaten 2019, teilte das Umweltministerium am Mittwoch mit. Das sei ein Plus von fast 50 Prozent.
"Diese für alle herausfordernde Zeit hat auch die Sinne für die Schönheiten der Natur geschärft", kommentierte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) den Gästezuwachs. Für Kerstin Ensinger, die in der Nationalparkverwaltung für Tourismus und Erholung zuständig ist, hat die besondere Situation der Corona-Monate deutlich gemacht, wie wichtig die Natur als Erholungsort und Gesundheitsquelle für die Menschen sei.
Untersteller mahnte, nicht zu vergessen, dass Menschen auch eine Belastung für die Natur sein können. Sie hinterließen immer und in den allermeisten Fällen ohne böse Absicht naturfremde Spuren. So müsse das Rangerteam häufig wilde Camper ermahnen und größere Gesellschaften auflösen.
Der Umweltminister kündigte an, das neue Besucherzentrum des Nationalparks am Ruhestein solle Mitte Oktober übergeben werden. Die Nutzung werde wegen der Corona-Einschränkungen aber langsam beginnen. In einer Testphase würden einzelne Schulklassen und Kindergartengruppen sowie Fachleute aus dem Naturschutz und andere Gruppen eingeladen.
Für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll das Gebäude vom 1. März 2021 an, zunächst mit einer Begrenzung auf 400 Besucher täglich. Nach der aktuellen Planung ist der uneingeschränkte Betrieb ab Juni 2021 vorgesehen.
Update, 5. August, 11.22 Uhr: Corona-Krise kostet Maschinenbauer reichlich Aufträge
Die Corona-Krise hat die Maschinenbauer im Südwesten im ersten Halbjahr spürbar Aufträge gekostet. Ende Juni lag das Niveau der Auftragseingänge um 16 Prozent unter dem des Vorjahres, wie der Branchenverband VDMA am Mittwoch mitteilte. Dabei fiel das zweite Quartal deutlich schlechter aus als das erste, zum Ende hin allerdings schon wieder mit einer besseren Tendenz. Unterschiede gab es auch zwischen In- und Auslandsgeschäft: Aus dem Ausland brachen je nach Zeitraum teils deutlich mehr Aufträge weg als aus dem Inland.
Schaut man allein auf den Juni, gingen aus dem Inland sogar mehr Aufträge ein als im Vorjahr. Der VDMA führt das allerdings auf einen extrem schwachen Juni 2019 zurück. "Die Nachfrage bleibt das Sorgenkind der Unternehmen, die Impulse aus den in- und ausländischen Märkten schmerzlich vermissen", sagte der Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg, Dietrich Birk.
Update, 5. August, 6.11 Uhr: "Die Fallers" drehen mit Hygiene- und Abstandsregeln
Die wöchentliche Fernsehserie "Die Fallers" wird wegen des Coronavirus mit Abstands- und Hygieneregeln produziert. An den Drehorten gelte Mindestabstand und Maskenpflicht, teilte der Südwestrundfunk (SWR) am Rande von Dreharbeiten in Furtwangen im Schwarzwald mit. Auch die Schauspieler müssten Masken tragen. Abnehmen dürften sie diese nur, wenn Szenen aufgenommen werden. Geprobt werde generell mit Maske. Die Serie, die das Leben einer Schwarzwälder Bauernfamilie in heutiger Zeit erzählt, läuft sonntags um 19.15 Uhr im SWR Fernsehen. Hauptsendegebiete des SWR Fernsehens sind Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland.
"Die Fallers" sind nach Angaben des Senders eine der ersten Serien in Deutschland, die wieder produzieren. Wegen der Corona-Krise waren Dreharbeiten für Fernsehserien und Filme Mitte März gestoppt worden. Produziert werden kann seit Ende Juni wieder mit verschärften Hygiene- und Sicherheitsregeln. Gedreht wird an einem Bauernhof bei Furtwangen, an anderen Originalschauplätzen im Schwarzwald sowie in Fernsehstudios des SWR in Baden-Baden.
Im September wird die Serie 26 Jahre alt. Seit die «Lindenstraße» eingestellt ist, ist "Die Fallers" laut dem Sender die älteste noch laufende wöchentliche Serie im deutschen Fernsehen. Pro Folge schalten den Angaben zufolge mehr als eine Million Zuschauer ein.
Update, 4. August, 18.42 Uhr: 59 neue Infektionen
Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden weitere 59 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Damit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 37.522. Ungefährt 34.654 Menschen sind wieder genesen. Zirka 1021 Menschen sind aktuell mit Covid-19 noch infiziert. Es gab keine neuen Todesfälle. Insgesamt starben bereits 1847 Menschen in Baden-Württemberg infolge des Virus. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,68 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 4. August, 6.09 Uhr: 146 neue Corona-Infektionen
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 37.463 gestiegen. Das waren 146 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium in Stuttgart am Montag mitteilte (Stand: 16 Uhr). Etwa 34 586 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 1030 Menschen im Land infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gab die Behörde weiter mit 1847 an.
Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,89 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 3. August, 14.42 Uhr: Corona-Testzentrum am Stuttgarter Flughafen nimmt Betrieb auf
Ab sofort können sich Einreisende in Baden-Württemberg innerhalb von 72 Stunden nach ihrer Ankunft in Deutschland auf das Corona-Virus testen lassen - auch dann, wenn sie keine Krankheitsanzeichen haben. Am Stuttgarter Flughafen hat am Montag das Corona-Testzentrum seinen Dienst aufgenommen, wie der Airport mitteilte. Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) stellt dafür die Fläche und organisatorische Unterstützung bereit; die medizinischen Aufgaben werden vom Airport Medical Center gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) übernommen.
Die KVBW werde für das ärztliche Personal und die Ausstattung mit dem notwendigen Material für die Proben sorgen. Über das Ergebnis des jeweiligen Tests werden die Passagiere über eine App informiert. Bis dahin müssen sie sich je nach Anreiseland in Quarantäne begeben. Positiv getestete Personen sollen außerdem direkt vom Gesundheitsamt informiert werden.
Update, 3. August, 14.13 Uhr: Berg an Sperrmüll wächst in der Corona-Krise
Durch die Corona-Krise ist der Berg an Sperrmüll in Baden-Württemberg nach Ansicht von Umweltminister Franz Untersteller spürbar größer geworden. "Die Menschen waren häufiger zu Hause. Diese Zeit haben viele genutzt, um ihren Keller mal ordentlich auszuräumen", sagte der Grünen-Politiker am Montag in Stuttgart. Er rechne mit zehn bis 15 Prozent mehr Sperrmüll in den ersten sechs Monaten des Jahres. Allerdings werde sich dieser Trend nicht fortsetzen oder der Müllberg insgesamt deutlich wachsen. "Die Restaurants und Geschäfte hatten geschlossen, die Industrie ist heruntergefahren worden. Das wird die Zahlen ausgleichen", sagte Untersteller bei der Vorlage der Abfallbilanz 2019.
Sorgen macht dem Minister vor allem der Umgang der Baden-Württemberger und auch ihrer Stadt- und Kreispolitiker mit der Biotonne. Im vergangenen Jahr wurde diese in 37 der 44 Stadt- und Landkreise angeboten. Das angestrebte Ziel von 60 Kilogramm Biomüll pro Kopf werde im laufenden Jahr nicht erreicht, im vergangenen Jahr lag der Wert bei 51 Kilo. "Noch immer wird zu viel über die Restmülltonne entsorgt", sagte Untersteller.
Update, 2. August, 7.19 Uhr: Covid-19 schließt eine Körperspende aus
Wer an einer Coronavirus-Infektion stirbt, kann seinen Leichnam nicht mehr als Körperspender zur Verfügung stellen. Bei meldepflichtigen Infektionskrankheiten lehnt das Institut für Klinische Anatomie der Universität Tübingen Körperspenden ab, teilte Direktor Bernhard Hirt mit. Auch bei extremer Dickleibigkeit oder einer Tumorerkrankung mit vielen Metastasen kommt eine Spende nicht infrage.
4000 Menschen sind derzeit an der Tübinger Anatomie als Körperspender eingetragen. Das bedeutet, sie stellen ihren Körper nach ihrem Tod der Ausbildung von Medizinstudenten und Chirurgen zur Verfügung. Laut Hirt werden rund 80 Leichname pro Jahr für die sogenannten Präparationskurse benötigt.
In den Kursen nehmen Medizinstudenten eine Zergliederung des Körpers vor - bis sie jedes Organ, jeden Muskel und jede Arterie einmal in den Händen gehalten haben. Ziel ist laut Hirt, realitätsnahe Bedingungen wie in einer Operation zu schaffen. Körperspenden sind an vielen Universitäten mit Medizinischer Fakultät möglich - in Baden-Württemberg auch in Freiburg und Ulm. Die Universität Heidelberg schließt nach eigenen Angaben wohl erst wieder ab 2021 neue Körpervermächtnisse ab.
Update, 1. August, 17.56 Uhr: Lucha: Demo gegen Corona-Auflagen ist "zynisch und verantwortungslos"
Der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha ist mit den demonstrierenden Gegnern staatlicher Corona-Auflagen in Berlin am Samstag hart ins Gericht gegangen. "Ich halte das in der derzeitigen Phase für zynisch und verantwortungslos", sagte der Grünen-Politiker der dpa. Das Demonstrationsrecht sei ein hohes Gut unserer Verfassung. "Aber es ist schon schwer vermittelbar, dass wir Badeseen sperren und den Menschen hohe Auflagen in ihrem Alltag zumuten, während Tausende von Menschen ohne Abstand gegen Regeln demonstrieren, die sie und uns alle vor einer zweiten Infektionswelle schützen sollen."
In Berlin hatten am Samstag nach Polizeiangaben etwa 20.000 Menschen auf der Straße des 17. Juni nahe des Brandenburger Tores trotz steigender Infektionszahlen gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Sie forderten ein Ende aller Auflagen. Nach Polizeiangaben und laut Beobachtern wurden dabei die Hygienevorgaben wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz nicht eingehalten.
Zu den Demonstranten gehörten auch Anhänger der Initiative "Querdenken 711", die in Stuttgart bereits wiederholt demonstriert hatte. Michael Ballweg, Gründer der Stuttgarter Initiative, sagte zum Auftakt der später abgebrochenen Kundgebung in Berlin unter dem Jubel der Teilnehmer in der Hauptstadt: "Das Freiheitsvirus hat Berlin erreicht."
Unverständnis für die Demo gab es von politischer Seite. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken schrieb auf Twitter: "Tausende #Covidioten feiern sich in #Berlin als "die zweite Welle", ohne Abstand, ohne Maske. Sie gefährden damit nicht nur unsere Gesundheit, sie gefährden unsere Erfolge gegen die Pandemie und für die Belebung von Wirtschaft, Bildung und Gesellschaft. Unverantwortlich!" Brandenburgs CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann schrieb auf Twitter: "Wieder 1000 Neuinfektionen/Tag und in Berlin wird gegen Coronaauflagen demonstriert? Diesen gefährlichen Blödsinn können wir uns nicht mehr leisten."
Update, 1. August, 8.03 Uhr: Sechs Prozent der Lehrer zählen sich zur Risikogruppe
Rund sechs Prozent der Lehrer bleiben angesichts der Coronakrise mit einem Attest dem Klassenzimmer fern. Das ergab eine Umfrage des Kultusministeriums im Juli unter öffentlichen Schulen im Land, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr.
Diese Lehrer zählen sich zum Beispiel wegen Vorerkrankungen zur Corona-Risikogruppe. Weniger als ein Prozent der Schüler seien auf Wunsch der Eltern zudem in den Wochen vor den Sommerferien nicht in die Schule gekommen. Beide Werte seien erfreulich gering, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Fast alle der knapp 4000 öffentlichen Schulen hätten an der Umfrage teilgenommen.
Eisenmann hatte vor drei Wochen gesagt, dass seit Einführung der Attestpflicht Ende Juni wieder mehr Lehrer am Präsenzunterricht teilnähmen. Vorher hätten sich 20 Prozent zur Risikogruppe gezählt und waren der Schule ferngeblieben.
Sie haben allerdings nicht frei, sondern müssen im Fernunterricht lehren. Eltern, die nicht wollen, dass ihr Kind am Präsenzunterricht teilnimmt, können dies der Schule formlos melden. Dann müssen die Kinder aus der Ferne mitlernen. Eine Attestpflicht für Schüler besteht nicht.
Update, 1. August, 7.10 Uhr: Mikromotoren helfen im Kampf gegen Corona
Seit Beginn der Corona-Pandemie läuft die Arbeit beim Familienunternehmen Faulhaber auf Hochtouren. Die Kleinstmotoren und -antriebe aus Schönaich in der Nähe von Stuttgart kommen unter anderem bei Beatmungsmaschinen, in Atemmasken, in Labors und beim Fiebermessen zum Einsatz.
Faulhaber hat dafür Wochenendschichten gefahren und außerdem 60 neue Mitarbeiter eingestellt, heißt es bei dem Unternehmen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Dafür gelangten Dankesschreiben aus der ganzen Welt nach Schönaich.
"Im ersten Halbjahr 2020 haben wir 16 Prozent Umsatzplus verzeichnet, der Auftragseingang stieg um 29 Prozent", sagen die Unternehmenschefs Gert Frech-Walter und Thomas Bertolini. Der weltweite Umsatzanteil mit neuen Kunden sei dabei während Corona um 22 Prozent gestiegen.
Faulhaber profitiere jedoch nicht nur: So sei beispielsweise das Geschäft mit der Luft- und Raumfahrtindustrie komplett eingebrochen. Selbst die geschlossenen Tattoo-Studios schmerzen - in den Tätowiermaschinen werden die hochpräzisen Antriebe ebenfalls verbaut.
Doch Tätowiermaschinen sind im Moment auch nicht das Wichtigste. Die Mitarbeiter waren und sind vor allem hoch motiviert, die Sonderschichten gegen Corona zu fahren, sagt Frech-Walter. Trotz großer Nachfrage wolle man aber nicht über jedes Stöckchen springen. "Alle wollten plötzlich Corona-Testgeräte bauen, aber das geht nicht holterdipolter", sagt Thomas Bertolini.
Man müsse gemeinsam mit den Kunden herausarbeiten, was erfolgversprechend sei. "Kostengünstige Motoren gibt es auch aus Asien. Das allein hilft aber nicht - wir geben bei der Gesamtkonstruktion Input, damit die Lösungen perfekt, zuverlässig und in Summe auch günstiger funktionieren."
Dabei kommt Faulhaber die Expertise im Bereich Medizin zugute. Vor 70 Jahren entwickelte das Unternehmen zunächst den ersten automatischen Filmtransport für Kameras. Herausforderung: Dass ein möglichst kleiner Antrieb das Bild nicht verwackeln möge.
Später kamen Antriebe für die Medizin hinzu, etwa für gezieltes Röntgen mit mehreren Bleiplatten. Heute werden mit den winzigen Motoren sogar Röntgenkapseln angetrieben, die der Patient schluckt. "Wir haben eine ganze Reihe sehr innovativer, manchmal auch exotischer Anwendungen", sagt dazu Gert Frech-Walter.
Wie es angesichts Corona weitergeht? "Wir hoffen natürlich nicht auf eine zweite Pandemie. Aber weltweit ist der Präventionsbedarf sehr hoch, gerade in Asien und gerade im Bereich Lungenkrankheiten", sagt Frech-Walter. Der Bedarf sei riesig und noch längst nicht gedeckt.
Umsatz- und Ergebniszahlen nennt das Familienunternehmen traditionell nicht; mit rund 1900 Mitarbeitern weltweit, davon 600 am Standort Schönaich, gehört Faulhaber jedoch zu den größeren schwäbischen Mittelständlern. Und weltweit zu den sogenannten "Hidden Champions", wie nur auf wiederholte Nachfrage bescheiden eingestanden wird.
Update, 31. Juli, 18.15 Uhr: 84 weitere Infektionen gemeldet
Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 84 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 37.317 an", schreibt das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 34.448 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 1022 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle insgesamt 1847.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,04 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 31. Juli, 17.25 Uhr: Kinder mit Rotznase dürfen in Kita und Schule
Kinder mit laufender Nase sollen auch in Zeiten der Corona-Pandemie aus Sicht von Experten weiter in die Kita oder zur Schule gehen dürfen.
"Schnupfen ohne weitere Krankheitszeichen ist, genauso wie leichter oder gelegentlicher Husten beziehungsweise Halskratzen, kein Ausschlussgrund", heißt es in einer Empfehlung des Landesgesundheitsamts, die das Gesundheitsministerium am Freitag veröffentlichte.
Zu Hause bleiben müssen hingegen Kinder bei Fieber ab 38 Grad, trockenem Husten oder einer Störung des Geschmacks- oder Geruchssinns. Erst nach einem ganzen Tag ohne solche akuten Symptome darf das Kind zurück in Kita und Schule.
Wird ein Kind positiv auf das Coronavirus getestet, darf es erst nach 48 symptomfreien Stunden zurückkehren - aber frühestens 10 Tage nach Beginn der Symptome. Gesunde Geschwister dürfen weiter in die Kita oder die Schule gehen, solange keine Quarantäne verordnet wurde.
Wie auch schon vor der Corona-Pandemie gilt, dass Kinder, die eindeutig krank sind, nicht in die Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle oder Schule gebracht werden.
"Ohne panisch zu sein, müssen wir trotz dem alle ganz genau hinschauen, wenn bei Kindern und Jugendlichen im Herbst Erkältungssymptome auftreten", betonte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Update, 31. Juli, 13.15 Uhr: Stuttgarter Landgericht erwartet Berg an Corona-Klagen
Das Landgericht Stuttgart stellt sich auf einen Berg zusätzlicher Corona-Klagen ein - viele davon auf weitgehend unbekanntem Terrain. Erste Verfahren, die sich um sogenannte Betriebsunterbrechungsversicherungen drehten, gebe es schon, sagte Gerichtspräsident Andreas Singer am Freitag. Darin klagen vor allem Gastronomen und Hoteliers, die vorübergehend schließen mussten, gegen ihre Versicherungen, die ihnen die Einbußen nicht ersetzen wollen.
"Dies dürfte erst der Anfang einer Klagewelle sein", sagte Singer. Die Fälle seien komplex, und Entscheidungen höherer Instanzen, an denen man sich orientieren könne, gebe es nicht. "Das sind auch für unsere spezialisierten Versicherungskammern ganz neuartige rechtliche Fragestellungen", sagte Singer.
Auch eine erste Amtshaftungsklage gegen das Land sei schon anhängig. Die Betreiberin eines Yoga-Studios verlangt eine Entschädigung, weil sie wegen der Corona-Verordnung ihren Betrieb hatte schließen müssen. Hinzu kämen Zivilklagen wegen Zahlungsschwierigkeiten, Stornierungen und Insolvenzen sowie voraussichtlich auch Strafverfahren wegen unrechtmäßig beantragter Soforthilfen.
Update, 30. Juli, 20.05 Uhr: Zwei weitere Menschen sterben am Coronavirus
Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden weitere 109 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Gesamtanzahl der seit Pandemie Infizierten im Land auf 37.233 an. Davon sind zirka 34.401 Menschen genesen. Zwei weitere Menschen starben an den Folgen des Virus, sodass die Zahl der Todesfälle auf 1847 anstieg. Die Reproduktionszahl in Baden-Württemberg beträgt aktuell 1,04. Sie stellt dar, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 30. Juli, 17 Uhr: 84 Corona-Infizierte nach Trauerfeier im Ostalbkreis
Nach einer Trauerfeier in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) ist die Zahl der Corona-Infizierten erneut gestiegen. Mittlerweile wurden 84 Menschen positiv auf das Virus getestet, wie das Landratsamt am Donnerstag mitteilte. 24 Erkrankte seien inzwischen wieder gesund, es gebe noch 69 aktive Fälle.
Zur Ermittlungen der Erkrankten nach der Trauerfeier habe es bislang rund 500 Tests gegeben. Einige Besucher der Feier stammten auch aus den Nachbarlandkreisen Rems-Murr-Kreis, Göppingen und Reutlingen.
Um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden, sollen künftig Verstöße gegen die häusliche Quarantäne mit "deutlichen Bußgeldern" geahndet werden, wie Landrat Klaus Pavel (CDU) sagte. Zudem sollen bei Trauerfeiern künftig in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl Maßnahmen wie eine Maskenpflicht oder Teilnehmerlisten verbindlich festlegt werden. Die Stadt Schwäbisch Gmünd werde dazu eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen.
Update, 30. Juli, 15.42 Uhr: Weltcup-Reitturnier in Stuttgart wegen Corona abgesagt
Das Weltcup-Reitturnier in Stuttgart fällt wegen der Folgen der Corona-Pandemie aus. Das gaben die Veranstalter am Donnerstag bekannt. Erstmals nach 35 Jahren gibt es damit kein internationales Turnier in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Stuttgart war für Spring- und Dressurreiter als Weltcup-Etappe eingeplant.
Das Turnier hätte vom 11. bis 15. November stattfinden sollen. Es ist nach Oslo, Helsinki und Madrid das vierte Springreit-Turnier des Weltcups in der Saison 2020/2021, das abgesagt wurde. Ob die Serie stattfindet, ist derzeit offen.
"Das Hallen-Reitturnier kann unter den aktuellen Corona-Bedingungen so nicht durchgeführt werden", sagte der Geschäftsführer der Veranstaltungsgesellschaft, Andreas Knoll, in einer Mitteilung. "Wir haben lange darauf gehofft, dass sich die Entwicklung der Corona-Pandemie abschwächt und wir mit Lockerungen bei den Besucherzahlen rechnen dürfen, doch davon sind wir, nach den neuesten Meldungen, weit entfernt."
Update, 30. Juli, 13.49 Uhr: Umweltschützer werben in Corona-Krise für vegetarische Ernährung
Die Corona-Pandemie könnte nach Ansicht von Umweltschützern im Südwesten zu einem Umdenken beim Fleischkonsum führen. Die Krise habe ein Schlaglicht auf die Probleme in der Fleischindustrie geworfen, sagte Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Donnerstag: "Immer mehr Menschen kommt ins Bewusstsein, wie Tiere gehalten und unter welchen (...) Bedingungen Fleisch und Wurst erzeugt werden."
Die Naturschützer fordern die Stärkung dezentraler Schlachtbetriebe im Südwesten. Sie werben für einen häufigeren Fleischverzicht der Verbraucher aus Tier- und Klimaschutzgründen. Eine Rückkehr zum nur wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Sonntagsbraten sei angebracht, sagte Gottfried May-Stürmer vom BUND.
Update, 30. Juli, 11.58 Uhr: Umfrage ergibt: Menschen bewegen sich in Corona-Zeiten mehr
Mehr Sport dank Corona: Jeder Fünfte im Südwesten bewegt sich seit Beginn der Pandemie mehr als zuvor. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse. Besonders das Spazierengehen ist demnach beliebt, wie eine Sprecherin der Kasse am Donnerstag mitteilte. 52 Prozent der Befragten im Land gaben an, nun häufiger eine Runde zu Fuß zu gehen.
Etwa jeder Dritte bewegt sich beim Laufen oder Radfahren an der frischen Luft. Genauso viele tun dies zu Hause, etwa mit Gymnastik oder Krafttraining.
Update, 30. Juli, 11.53 Uhr: Auch VW-Dachgesellschaft Porsche SE kürzt die Dividende
Nach dem VW-Konzern will auch die Dachgesellschaft Porsche SE ihren Aktionären die Dividende kürzen. Je Vorzugsaktie sollen nun nur noch 2,21 Euro ausgeschüttet werden, für jede Stammaktie soll es rund 2,20 Euro geben, wie die Stuttgarter Holding am Donnerstag mitteilte. Das wären jeweils 90 Cent weniger als ursprünglich geplant. Die endgültige Entscheidung darüber trifft die Hauptversammlung, die nun am 2. Oktober online stattfinden soll. VW hatte zuvor schon angekündigt, die Dividende für das vergangene Jahr wegen der Corona-Krise spürbar zu kürzen, um die Kasse zu schonen.
Die Porsche SE ist die Haupteigentümerin von Volkswagen, ihr Geschäft hängt im Wesentlichen von der Entwicklung des Wolfsburger Konzerns ab. Sie wird von den Familien Porsche und Piëch kontrolliert, die sämtliche Stammaktien halten. Alle übrigen Aktionäre haben mit ihren Vorzugsaktien kein Stimmrecht, bekommen dafür im Gegenzug aber eine geringfügig höhere Dividende.
Update, 30. Juli, 9.35 Uhr: Kretschmann rät vom Auslands-Urlaub ab
Landesvater Winfried Kretschmann (72, Grüne) rät in Zeiten von Corona vom Urlaub im Ausland ab.
"Ich mache es einfach nicht, weil es zu kompliziert und auch nicht angemessen ist", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
Die ganze Story findet Ihr HIER.
Update, 30. Juli, 7.44 Uhr: HeidelbergCement-Chef wagt weiterhin keine Prognose für 2020
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement gibt wegen der Coronavirus-Pandemie weiterhin keine Ziele für das laufende Jahr aus. "Wir sind solide in das dritte Quartal gestartet", sagte Unternehmenschef Dominik von Achten bei Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal am Donnerstag in Heidelberg.
In den meisten Ländern hätten sich die Bauaktivitäten im Laufe des zweiten Quartals zwar sukzessive wieder erholt. Dennoch blieben die Geschäftsaussichten für das zweite Halbjahr 2020 weiter unsicher. Es könne jederzeit wieder zu einer weiteren Infektionswelle mit Auswirkungen auf bereits begonnene oder angekündigte Bauprojekte in den einzelnen Ländern kommen. Vor diesem Hintergrund könnten die vollen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Unternehmensergebnisse 2020 weiterhin nicht abgeschätzt werden.
Alles dazu findet Ihr HIER.
Update, 30. Juli, 06.30 Uhr: Experten: Arbeitslosenzahl wohl auf Niveau des Vormonats
Die Corona-Krise schlägt auch auf den Arbeitsmarkt im Südwesten durch. Seit Monaten steigt die Zahl der Menschen ohne Job. Experten sehen nun aber zumindest vorerst ein Ende erreicht.
Nach dem zeitweise recht deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten dürfte sich die Lage im Südwesten allmählich beruhigt haben. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Menschen ohne Job im Juli in etwa auf dem Niveau des Vormonats geblieben ist. Im Juni waren fast 276 500 Menschen arbeitslos gemeldet, die Quote lag bei 4,4 Prozent. Vor allem im April und Mai hatten die Zahlen wegen der Corona-Pandemie stark zugelegt. Auch im Juni war die Arbeitslosigkeit nochmals gestiegen, wenn auch schon nicht mehr so stark wie in den Monaten zuvor.
Von den Werten des Vorjahres bleibt Baden-Württemberg natürlich weit entfernt. Im Juli 2019 hatte es im Südwesten knapp 194.000 Arbeitslose gegeben. Die Quote lag damals bei 3,1 Prozent. Ihre aktuellen Zahlen gibt die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag (10 Uhr) bekannt.
Update, 29. Juli, 17.30 Uhr: Jetzt 1845 Tote und 37.124 Infektionen
Am Mittwoch wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 77 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 37.124 an", schreibt das Ministerium am Mittwochabend. "Davon sind ungefähr 34.340 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 939 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute insgesamt zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus aus dem Landkreis Konstanz und dem Rems-Murr-Kreis gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle insgesamt 1845.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,89 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 29. Juli, 15.50 Uhr: Großes Narrentreffen abgesagt
Wegen der Corona-Pandemie findet das im kommenden Jahr in Aulendorf (Kreis Ravensburg) geplante Große Narrentreffen nicht statt.
Das sagte Rolf Reitzel, der Zunftmeister der für die Organisation der Veranstaltung zuständigen Narrenzunft Aulendorf, am Mittwoch. "Es liegt ausschließlich an Corona", sagte er. Die Unsicherheit mit Blick auf die nächsten Monate sei einfach zu groß gewesen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Erwartet wurden an beiden Tagen jeweils rund 10.000 Zuschauer, am Umzug sollten etwa 6000 Menschen teilnehmen. Das Treffen findet alle neun Jahre in Aulendorf statt.
Update, 29. Juli, 14.40 Uhr: Millionen-Rettungsschirm für Reisebus-Unternehmen
Das Landeskabinett hat die Konditionen des Hilfsprogramms für die Reisebusunternehmen in Baden-Württemberg in Höhe von insgesamt rund 40 Millionen Euro beschlossen.
Das teilte das Verkehrsministerium an Mittwoch mit. "Damit helfen wir zielgerichtet und unkompliziert den vielen Busunternehmen im Bereich Bustouristik im Land, die unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in besonderem Maße leiden", so Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).
Um Insolvenzen zu vermeiden, sei es erforderlich, zusätzlich zu den bereits bestehenden Bundes- und Landeshilfen eine einmalige Zuwendung nach dem Auslaufen der bestehenden Unterstützungsangebote zu gewähren. Das Angebot gelte ab September.
Betroffene Unternehmen könnten für einen Förderzeitraum ab frühestens September einen einmaligen Zuschuss - zweckgebunden pro Reisebus - in Höhe von bis zu 18.750 Euro aus Landesmitteln beantragen. Zusätzlich könne ein Öko-Bonus in Abhängigkeit der jeweiligen Schadstoffklasse des beantragten Busses gewährt werden.
Es sei vorgesehen, die erforderlichen Antragsvordrucke im Laufe des August zu veröffentlichen. Förderanträge könnten dann bis zum 31. Oktober 2020 für einen Förderzeitraum von September 2020 bis einschließlich Dezember 2020 bei der L-Bank eingereicht werden.
Update, 29. Juli, 13.57 Uhr: Industrie und Handel: Das Land muss jetzt nach vorne schauen
Den Standort pflegen, die Infrastruktur ausbauen und sich um Digitalisierung kümmern - das fordern die Industrie- und Handelskammern des Landes, damit die Wirtschaft auch nach Corona fit bleibt. Der Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) hat dazu am Mittwoch eine Empfehlung mit dem Titel "Starke Wirtschaft - starkes Land" vorgelegt. Sie richtet sich an die Zeit nach Corona, an die nächste Legislaturperiode des Landtags. Die Wahlen sind im März des kommenden Jahres.
"Gerade die Corona-Pandemie hat nochmals gezeigt, wie wichtig Digitalisierung und die Transformation von Prozessen und Geschäftsmodellen für die Südwestwirtschaft sind", sagte dazu BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke. Hierfür benötige man kluge politische Weichenstellungen und ein klares Bekenntnis zum Ausbau der notwendigen Infrastruktur. Projekte gebe es in vielen Bereichen, von A wie Ausbildung bis Z wie zentrale, bürokratiearme Angebote einer digitalen Verwaltung. Gelingen könne das, wenn die Politik technologieoffen, chancenergreifend und ohne Scheuklappen anpacke.
Unter attraktiver Standortpolitik versteht der BWIHK "zukunftsfähige" Gewerbeflächen. Eine weitere der vier Säulen des Papiers ist die Innovationspolitik - auch in der öffentlichen Verwaltung. Innovation müsse klug gefördert und Lücken in der Förderung des Bundes geschlossen werden.
Bei der Infrastruktur geht es dem Verband um die Informations- und Telekommunikationstechnik als entscheidenden Zukunftstreiber. "Viele Unternehmen sehen in unseren Umfragen Baden-Württemberg bei solchen Technologien im Rückstand - seien es Breitband, 5G-Mobilfunk oder generell digitale Infrastruktur", sagte Grenke. Zudem müsse die künftige Landesregierung lebenslanges Lernen fördern und sich um Fachkräfte kümmern.
Update, 29. Juli, 13.04 Uhr: Gemeinden mit Badeseen schauen wachsam aufs heiße Wochenende
Vor dem Wochenende mit hochsommerlichen Temperaturen herrscht wegen der Corona-Bestimmungen an einigen großen Seen im Land erhöhte Wachsamkeit. Um die Hygiene- und Abstandsregeln einhalten zu können, wird die Gemeinde Sipplingen am Bodensee von diesem Freitag an "vereinzelte Bereiche der Uferanlagen sowie des Westhafens sperren". Diese Sperrungen gelten bis zum 15. September von Freitag bis Sonntag von jeweils 11 bis 17 Uhr.
Zudem behält sich Bürgermeister Oliver Gortat vor, die Stellen auch von Montag bis Donnerstag zu diesen Zeiten dicht zu machen, falls die Mindestabstände auch dann nicht mehr eingehalten werden könnten. Von ähnlichen Diskussionen habe er auch in anderen See-Gemeinden gehört, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg. Wegen der längeren Uferlinie am Bodensee sei die "Gesamtthematik aber nicht so dramatisch wie am Breitenauer See". Dieser See bei Obersulm (Kreis Heilbronn) ist seit vergangenem Freitag gesperrt.
Noch nicht ganz so weit gehen bislang die Verantwortlichen im Schwarzwald. Allerdings behalten sie die Entwicklung am Titisee, Schluchsee und dem Windgfällweiher genau im Blick. Die Polizei werde am Wochenende zusätzliche Streifen an den Seen einsetzen, um auch die Einhaltung der Hygienebestimmungen zu kontrollieren, sagte ein Sprecher des Polizeireviers Titisee-Neustadt.
Auch am beliebten Baggersee in Kirchentellinsfurt bei Tübingen herrscht Wachsamkeit. "Wir müssen dieses Wochenende abwarten. Wenn wir dann erkennen, es geht nicht mehr, kann es sein, dass wir den See sperren", sagte der Bürgermeister Bernd Haug. Er hoffe jedoch sehr, dies vermeiden zu können.
Update, 28. Juli, 20.15 Uhr: Weitere Corona-Infektionen nach Trauerfeier
Nach der Trauerfeier in einer Moschee in Schwäbisch Gmünd vor zwei Wochen steigt die Zahl der Corona-Infektionen immer weiter. Inzwischen sind 58 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, darunter Kinder.
Alles dazu könnt Ihr HIER nachlesen.
Update, 28. Juli, 18.23 Uhr: Zahl der Infizierten steigt auf über 37.000 an
Am Dienstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 121 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 37.047 an", schreibt das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 34.291 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 913 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute zudem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus aus dem Kreis Esslingen und der Stadt Freiburg im Breisgau gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle insgesamt 1843.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,79 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 28. Juli, 12.59 Uhr: Kretschmann droht mit härteren Sanktionen für Corona-Verstöße
Angesichts erneut steigender Infektionszahlen hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den Bürgern mit schärferen Strafen für Regelverstöße gedroht. Wenn die Infektionszahlen weiter anstiegen, müsse die Regierung mit den Sanktionen härter werden, sagte er am Dienstag in Stuttgart.
"Das Virus versteht keinen Spaß." Kretschmann appellierte an die Bevölkerung, sich an die Regeln zu halten. Man müsse damit rechnen, dass es wieder mehr Infektionsketten geben und das Virus auch von Reiserückkehrern stärker importiert werde. Entscheidend sei allerdings, ob es zu einer exponentiellen Kurve der Infektionen komme.
Update, 28. Juli, 10.36 Uhr: OB Kuhn appelliert an Reisende
Die Sommerferien beginnen und das Urlaubsfeeling macht sich auch in Stuttgart breit. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt appelliert nun an Reisende ausreichend Vorsicht walten zu lassen.
OB Kuhn sagt in einer Videobotschaft: "Natürlich freue ich mich wie Sie auf die Ferienzeit und auf den Sommer, und ich weiß, dass viele wegfahren wollen. Aber das Virus ist nach wie vor da. Deswegen müssen wir sehr vorsichtig sein." Es drohe eine Ausweitung der Infektionszahlen und damit ein zweiter Lockdown, so der Oberbürgermeister. "Die größte Sorge ist, dass es zu einer zweiten Welle kommt.“ Dann müssten wieder umfassende Maßnahmen ergriffen werden, um die Infektionslage zu beherrschen. Kuhn: „Deswegen gilt, seien Sie, wenn Sie reisen, überall vorsichtig, auch wenn Sie in Länder reisen, die keine ausgewiesenen Risikogebiete sind." Es liege an jedem Einzelnen, eine zweite Welle zu vermeiden. "Leichtsinn ist der größte Feind eines vernünftigen Umgangs mit diesem Virus", so der Oberbürgermeister.
Kuhn empfiehlt: "Fahren Sie, wenn es irgendwie geht, nicht in Risikoländer. Wenn Sie dort hinfahren, müssen Sie bei der Rückkehr 14 Tage in Quarantäne. So ist die Verordnungslage. Sie müssen wissen, dass Sie aus bestimmten Ländern sehr, sehr leicht die Infektion in unser Stuttgart tragen können." Er als Oberbürgermeister könne jetzt nur sagen: "Um die zweite Welle in unserer Stadt zu verhindern, müssen wir alle wieder vorsichtiger werden. Dies gilt bei Partys, dies gilt beim Einkaufen, am Arbeitsplatz." Wo auch immer sollten Abstände eingehalten, Hände regelmäßig gewaschen und Masken getragen werden – "zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer Menschen."
Update, 27. Juli, 18.56 Uhr: 98 neue Corona-Infektionen im Südwesten
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten ist seit Beginn der Pandemie in Baden-Württemberg auf mindestens 36.926 gestiegen. Das waren 98 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16 Uhr).
Etwa 34.231 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 854 Menschen im Land mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde weiterhin mit 1841 an.
Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,79 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 27. Juli, 18.43 Uhr: Fuchs Petrolub rechnet mit deutlichem Ergebnisrückgang
Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub rechnet nach einem schwachen ersten Halbjahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang im Gesamtjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde im laufenden Jahr um rund 25 Prozent unter dem Vorjahreswert von 321 Millionen Euro liegen, wie das im MDax notierte Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Im April hatte Fuchs Petrolub wegen der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie seine Jahresziele ausgesetzt.
Die Auswirkungen der Krise auf die Lieferketten, Produktion und Kundennachfrage seien weiterhin nicht verlässlich einschätzbar, warnten die Mannheimer. Eine zweite Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer rezessionsbedingter Nachfragerückgang könne sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens auswirken. In der aktuellen Jahresprognose sei dies nicht berücksichtigt.
In den ersten sechs Monaten habe der Umsatz wie erwartet um 14 Prozent und das Ebit um 29 Prozent unter dem Vorjahr gelegen, teilte Fuchs Petrolub weiter mit. Im Vorjahr hatte Fuchs Petrolub einen Umsatz in Höhe von 1,3 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 157 Millionen Euro ausgewiesen.
Update, 27. Juli, 17.17 Uhr: Fast 50 Corona-Neuinfektionen nach Trauerfeier
Nach einer Trauerfeier sind im Großraum Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) 47 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Montag sagte, könnten noch mehr Menschen infiziert sein. Eine Teilnehmerliste zu der Trauerfeier vor rund zwei Wochen gebe es nicht, man gehe aber von mehr als hundert Gästen aus. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Unter den Infizierten sind nach Angaben der Sprecherin auch Kinder. Eine Kita in Schwäbisch Gmünd sei vorübergehend geschlossen worden, eine Grundschulklasse sei getestet worden - offenbar habe sich jedoch kein Mitschüler des infizierten Kindes angesteckt. Bis Mittwoch seien weitere Tests in mehreren Klassen an verschiedenen Schulen geplant. Darüber hinaus wird laut der Sprecherin weiter nach den Teilnehmern der Feier gesucht.
Update, 27. Juli, 16.33 Uhr: ADAC erwartet Reisewelle zum Ferienbeginn - aber weniger Staus
Mit Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg dürfte es am Wochenende voll auf den Straßen im Land werden. Aber wegen der Corona-Pandemie rechnet der Automobilclub ADAC mit weniger Verkehr als sonst auf den Autobahnen.
Weil derzeit weniger Menschen ins Ausland reisen, gab es an den vergangenen Wochenenden bereits deutlich weniger Staus als im Vorjahr. Die Straßen zu Erholungsgebieten im Südwesten werden dagegen voller als sonst. Betroffen seien vor allem Bundes- und Landstraßen etwa zum Bodensee oder in den Schwarzwald, teilte der ADAC am Montag mit.
Er erwartet eine Reisewelle von Freitagnachmittag an. Vor allem am Sonntag könnte es auf allen Straßen voll werden. "Zeitlich flexible Urlauber sollten am Montag oder Dienstag in der ersten Ferienwoche starten", rät der Autoclub. Zu Beginn nächster Woche sei mit einer Besserung zu rechnen; schon am Mittwoch beginne jedoch die zweite Reisewelle.
Update, 27. Juli, 10.06 Uhr: Weitere Jugendherbergen öffnen
Pünktlich zum Beginn der Sommerferien öffnen elf weitere Jugendherbergen im Südwesten ihre Pforten. Nach den Schließungen wegen der Corona-Pandemie sind dann wieder 30 Jugendherbergen geöffnet, wie der Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) am Montag mitteilte.
Am 30. Juli nehmen etwa die Einrichtungen in Kehl, Baden-Baden, Karlsruhe, Biberach und auf Schloss Ortenberg in der Ortenau wieder den Betrieb auf.
In der Herberge auf Burg Wildenstein im Donautal können Reisende bereits seit Montag wieder ein Zimmer buchen. Die Öffnung der Unterkünfte in Mannheim und Ludwigsburg ist für den 3. September geplant.
Im Land gibt es insgesamt 47 Jugendherbergen. Um den Gästen mehr Planungssicherheit zu geben, können Familien und Einzelreisende den Angaben zufolge bis 24 Stunden vor Anreise stornieren. Für Gruppen gelte eine reduzierte Stornofrist von 14 Tagen vor Anreise.
Update, 27. Juli, 7.25 Uhr: SAP verdient trotz Corona mehr Geld
Europas größter Softwarehersteller SAP hat unter anderem dank des überraschend guten Laufs im zweiten Quartal unter dem Strich deutlich mehr Gewinn gemacht. Der Nettogewinn kletterte im Vorjahresvergleich um 52 Prozent auf 885 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Montag in Walldorf mitteilte.
Das lag auch daran, dass ein Stellenabbauprogramm vor einem Jahr knapp 200 Millionen Euro gekostet hatte. Zahlen zu Umsatz und operativem Ergebnis hatte SAP bereits vor zweieinhalb Wochen vorgelegt und in der Corona-Krise überraschend stark abgeschnitten. Die im April gesenkten Jahresprognosen bestätigte das Unternehmen.
"Mehr als je zuvor ist durch die Pandemie deutlich geworden, dass Digitalisierung keine Option mehr, sondern zwingend notwendig ist, um schwierige Zeiten zu meistern und die gewünschten Geschäftsergebnisse zu erzielen", kommentierte Vorstandschef Christian Klein die Ergebnisse.
Am Vorabend hatte SAP überraschend angekündigt, die Anfang vergangenes Jahr für acht Milliarden US-Dollar übernommene US-Cloudfirma Qualtrics in New York an die Börse bringen zu wollen. Die auf Marktforschungsdaten zum Kundenverhalten spezialisierte Tochter wächst weiter schnell und steigerte ihren Umsatz im zweiten Quartal um 34 Prozent auf 168 Millionen Euro.
SAP will Mehrheitsaktionär an dem Geschäft bleiben und es mit mehr Kapital ausstatten, wie Finanzchef Luka Mucic in einer Telefonkonferenz sagte. Vorstandschef Klein sagte, SAP wolle das Angebot aus eigener Kraft ausbauen, aber auch Chancen für kleinere Zukäufe wahrnehmen. Details zum geplanten Börsengang stehen noch nicht fest.
Update, 24. Juli, 22.20 Uhr: Curevac will an die Börse
Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac forscht an einem Corona-Impfstoff. Nun will es an die US-Börse. Alles dazu findet Ihr HIER.
Update, 24. Juli, 18.25 Uhr: Jetzt 1841 Todesfälle
Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 87 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.828 an", schreibt das Ministerium am Freitagabend. "Davon sind ungefähr 34.106 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 881 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute zudem zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus aus dem Rems-Murr-Kreis gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle insgesamt 1841.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,94 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden", heißt es weiter.
Update, 24. Juli, 16.38 Uhr: Mehr Corona-Tests für Reiserückkehrer
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen mehr Corona-Tests für Reiserückkehrer. Das betrifft Reisende etwa aus den europäischen Urlaubszielen, aber auch aus sogenannten Risikogebieten, wie Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Freitag in Stuttgart nach einer Schaltkonferenz mitteilte
Für Menschen, die per Flugzeug einreisen, sollen demnach an den Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Eine gesetzliche Verpflichtung für einen Test werde geprüft. Für alle Reiserückkehrer seien die Tests kostenlos.
Lucha sagte: 2Es wäre verheerend, wenn durch die anstehende Reisezeit eine zweite Corona-Welle bei uns im Land losgetreten würde. Deshalb sollten sich alle Rückkehrer aus Risikogebieten unbedingt testen lassen."
Auch für Menschen, die mit dem Bus oder dem Auto nach Deutschland kommen oder per Zug, sollen im grenznahen Bereich verstärkt Informationen über mögliche Quarantäneverpflichtungen und Testmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Update, 24. Juli, 15.27 Uhr: Land fördert Corona-Forschung mit Millionen
In Baden-Württemberg wird eine "Sonderförderlinie Covid-19-Forschung" aufgelegt. Mit rund acht Millionen Euro will das Wissenschaftsministerium 51 Projekte an den Standorten Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Tübingen und Ulm fördern.
"Mit unserer Sonderförderung ermöglichen wir die rasche Umsetzung von vielversprechenden Forschungsideen und unterstützen aktuell dringende Forschungsvorhaben zur Diagnostik, Therapie und Prävention von Covid-19", begründete Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) die Maßnahme am Freitag in Stuttgart.
Die Forschungseinrichtungen im Land seien schon jetzt sehr aktiv in der Erforschung des Virus und seiner Auswirkungen auf Gesundheit und Gesellschaft, sagte Bauer. Medizinische Fakultäten werden ebenfalls aus dem insgesamt 15 Millionen Euro schweren Corona-Forschungsbudget unterstützt.
Zu den bisherigen Ergebnissen dieser Förderung gehört unter anderem die international stark beachtete Kinderstudie von Mitte Juni, bei der vier Universitätskliniken im Südwesten insgesamt rund 5000 Studienteilnehmer untersuchten.
Auch unabhängig von Corona zahlten sich solche Aktivitäten aus, weil Standorte vernetzt und die speziellen Stärken einer jeden medizinischen Fakultät weiter ausgebaut würden, heißt es dazu beim Wissenschaftsministerium.
Update, 24. Juli, 12.08 Uhr: Wegen Corona weniger Verkehrsunfälle
Auf den Straßen im Südwesten hat es im Mai vor allem wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger Verkehrsunfälle gegeben als im Vorjahresmonat. Die Zahl ging nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um knapp 7900 auf 20.822 zurück. Es starben vier Menschen weniger als im Mai 2019 (insgesamt 23); die Zahl der Verletzten sank von rund 4100 auf rund 3250. Wegen Homeoffice und Fernunterricht seien weniger Menschen auf den Straßen, erklärten die Statistiker am Freitag.
Auch bundesweit ist der Trend erkennbar: Im Vorjahresvergleich kam es wegen des geringen Verkehrsaufkommens zu 23 Prozent weniger Unfällen. 237 Menschen starben dabei. Damit wurde laut den Statistikern der geringste Mai-Stand seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 erreicht. Gleiches gelte für die Zahl der Verletzten, die um 16 Prozent auf rund 27 600 zurückging.
Update, 24. Juli, 11.59 Uhr: 35.000 Mitarbeiter bei Bosch verringern Arbeitszeit und verdienen weniger
Für 35.000 Mitarbeiter des Technologiekonzerns Bosch in den Bereichen Entwicklung, Forschung, Vertrieb und Verwaltung im Großraum Stuttgart endet nächste Woche die Kurzarbeit. Ab Anfang August verringert sich dann die wöchentliche Arbeitszeit, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte.
Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter einigten sich auf eine entsprechende Regelung, um die Kosten weiterhin senken zu können. Zunächst hatten "Wirtschaftswoche" und "Stuttgarter Zeitung" darüber berichtet.
Die Corona-Pandemie und ihre Folgen stellen Bosch wie andere Unternehmen weiterhin vor große Herausforderungen. "Auch wenn sich die Nachfrage inzwischen langsam erholt, ist die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens nach wie vor stark belastet", teilte eine Sprecherin mit.
Für Tarifbeschäftigte mit einer Arbeitszeit von mehr als 35 Stunden verringert sich die Wochenarbeitszeit infolge der neuen Regelung um zehn Prozent. Bei Arbeitsverträgen mit 35 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit und darunter sinkt die Arbeitszeit um 8,57 Prozent. Es kommt zu entsprechenden Gehaltskürzungen.
Update, 23. Juli, 19.50 Uhr: Zahl der Toten steigt
Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 94 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.741 an", schreibt das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 34.063 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 839 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute aus dem Landkreis Ostalbkreis ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 1839.
Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,98 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
Update, 23. Juli, 14.25 Uhr: Millionen-Hilfe für Taxifahrer und Schausteller
Den finanziell schwer angeschlagenen Schaustellern und Taxifahrern sowie der Eventbranche will das Wirtschaftsministerium mit mehr als 92 Millionen Euro Landeshilfen unterstützen.
Das geht aus einer Kabinettsvorlage hervor, die nach dem Willen von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am kommenden Dienstag beschlossen werden soll. Die Mittel könnten über die vom Land bereits beschlossene Überbrückungshilfe angeboten werden. Geplant ist laut Kabinettsvorlage unter anderem, Unternehmen mit einem direkten Zuschuss zu den Tilgungsraten für Kredite zu unterstützen.
Nach den Berechnungen des Ministeriums benötigen die Schausteller und Marktkaufleute rund 47,2 Millionen Euro, für die Eventbranche mit ihren Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstaltern sollen 36,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Taxiunternehmen müssen wegen der Corona-Pandemie laut Ministerium und nach Schätzungen der Branche einen Umsatzeinbruch zwischen 60 und 70 Prozent im Jahresvergleich verkraften - für sie sollen 7,5 Millionen Euro bereitgestellt werden. Mit dem Geld sollten die monatlichen Tilgungsraten zwischen 400 und 800 Euro je Fahrzeug bezahlt werden.
Die Hilfe würde einigen Forderungen von Schaustellern entgegenkommen, die am Donnerstag in Stuttgart lautstark Lockerungen für ihre Branche verlangten. Erwartet wurden rund 1000 Teilnehmer und 600 Fahrzeuge. Zur Kundgebung hatte sich auch Hoffmeister-Kraut angekündigt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat nach Schätzungen des Schaustellerverbandes im Südwesten etwa jeder fünfte Unternehmer in der Branche aufgegeben. Anfang Juli hatten bereits rund 1600 Schausteller in Berlin für Erleichterungen bei den Corona-Einschränkungen demonstriert.
Update, 23. Juli, 12.55 Uhr: Schüler bekommen Zeugnis im Zug
Wie das baden-württembergische Verkehrsministerium mitteilte, hat sich die Realschule Stühlingen etwas ganz besonderes zur Zeugnisvergabe ausgedacht. Weil coronabedingt keine normale Abschlussfeier stattfinden kann, bekommen einige Schüler das Zeugnis auf der Zugfahrt von Eggingen nach Stühlingen überreicht. Verkehrsminister Winfried Herrmann wird den Schülerinnen und Schülern per Durchsage dann gratulieren.
Update, 23. Juli, 12.33 Uhr: Sozialgerichte rechnen mit Zunahme der Klagen wegen Corona
Zunehmende Kurzarbeit, mehr Arbeitslose und Hartz-IV-Bezieher - das Landessozialgericht erwartet im Zuge der Corona-Pandemie steigende Fallzahlen. Präsident Bernd Mutschler sagte am Donnerstag in Stuttgart: "Die Krise in der Wirtschaft wird auch mit zeitlicher Verzögerung in der Sozialgerichtsbarkeit ankommen."
Als Beispiele nannte er juristische Streitigkeiten über die Höhe von Arbeitslosen- oder Insolvenzgeld und die Wiederaufnahme der vorübergehend ausgesetzten Vermögensprüfung bei neuen Hartz-IV-Empfängern.
Das Landessozialgericht musste im vergangenen Jahr weniger Fälle bearbeiten als im Jahr davor. 3124 Berufungen (Vorjahr: 3280) und 451 (Vorjahr: 498) Eilverfahren gingen ein. Hintergrund sei die stabile wirtschaftliche Lage gewesen. Die durchschnittliche Verfahrensdauer habe bei 11,6 (2018: 11,4) Monaten gelegen.
Das Gericht ist für das gesamte Sozialrecht zuständig und Berufungsgericht für Urteile der acht Sozialgerichte im Land.
Update, 23. Juli, 12.21 Uhr: Grüne und CDU wollen mehr Zeit beim Abstottern von Corona-Schulden
Grüne und CDU im Landtag wollen die Schulden der Corona-Pandemie langsamer tilgen als bisher geplant. Statt einer Rückzahlung binnen zehn Jahren sind nun bis zu 25 Jahre im Gespräch, wie die "Südwest Presse" berichtet.
Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern, hat das Land bislang einen Kredit über fünf Milliarden Euro aufgenommen. Ab 2024 sollen diese Schulden eigentlich über zehn Jahre abgezahlt werden - 500 Millionen pro Jahr.
Finanzexperten rechnen aber mit einer Verdopplung der Kreditsumme im Jahr 2020. Damit wäre eine Milliarde pro Jahr fällig. "Eine Tilgung binnen zehn Jahren ist bei einer solchen Größenordnung nicht mehr zu stemmen", sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz (40) der "Südwest Presse". Schwarz weiter: "Dann müssten wir an die Substanz des Landes gehen. Ich plädiere daher für eine Tilgung binnen 20 bis 25 Jahren."
Auch CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart (64) sagte: "Die zehn Jahre können wir nicht mehr halten. Ich halte eine Tilgung binnen maximal 25 Jahren für sinnvoll."
Update, 22. Juli, 18.12 Uhr: 81 Neu-Infektionen, kein Todesfall
Am Mittwoch wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 81 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.647 an", heißt es am Dienstagabend in einer Mitteilung des Ministeriums. "Davon sind ungefähr 34.019 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 790 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde darüber hinaus heute kein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus übermittelt. Demnach liegt die Zahl der Todesfälle weiterhin bei 1838. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,13 angegeben."
Update, 22. Juli, 16.54 Uhr: Wirtschaftsministerium: Finanzielle Hilfen für Schausteller möglich
Einen Tag vor einem größeren Protest der schwer angeschlagenen Schausteller hat das Wirtschaftsministerium finanzielle Hilfen für die Branche in Aussicht gestellt.
Außerdem werde intensiv daran gearbeitet, Möglichkeiten für eine Öffnung von Veranstaltungen wie Floh- und Krämermärkten zu schaffen, versicherte die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) am Mittwoch im Landtag. "Alle Entscheidungen bleiben aber stark daran ausgerichtet, dass wir das Infektionsgeschehen unter Kontrolle halten", sagte sie.
Bei der Überbrückungshilfe des Bundes für die Schausteller gebe es eine Förderlücke ausgerechnet dort, wo die finanziellen Belastungen für die meisten Unternehmen dieser Branche am größten seien. Deshalb solle es bei den Tilgungsraten für Kredite einen "ergänzenden Förderansatz zur Überbrückungshilfe" geben, sagte die Ministerin, ohne Details oder Fristen zu nennen. In der kommenden Woche werde das Kabinett eine entsprechende Vorlage erhalten.
Bei dem Protest gegen die strengen Corona-Auflagen erwarten die Schausteller am Donnerstagmittag rund 1000 Teilnehmer und 600 Fahrzeuge. Zur Kundgebung hat sich auch Hoffmeister-Kraut angekündigt.
Der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert (48) warf ihr vor, keine wirklichen Ideen zu haben, wie Märkte und Feste von Schaustellern und Markkaufleuten durchgeführt werden könnten. Die Kommunen als Genehmigungsbehörden und die Schausteller und Marktkaufleute als Durchführer der Feste bräuchten Planungssicherheit. "Da können wir nicht warten bis Oktober, da müsen wir jetzt handeln."
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat nach Schätzungen des Schaustellerverbandes im Südwesten etwa jeder fünfte Unternehmer in der Branche aufgegeben. Anfang Juli hatten bereits rund 1600 Schausteller in Berlin für Erleichterungen bei den Corona-Einschränkungen demonstriert.
Update, 22. Juli, 14.55 Uhr: Corona-Tests von Hochhaus-Bewohnern durchweg negativ
Die Stadt Stuttgart teilt mit, dass die Ergebnisse des umfangreichen Corona-Tests vom vergangenen Samstag in einem Hochhaus in Stuttgart-Freiberg vorliegen. 230 Abstriche wurden gemacht und brachten durch die Bank die Auswertung "negativ".
Der Leiter des Gesundheitsamtes, Stefan Ehehalt, erklärte: "Wir sind erleichtert. Es war wichtig, ein Bild des Infektionsgeschehens zu gewinnen. Mehr als die Hälfte der Bewohner hat das Angebot angenommen. Eine Ausbreitung kann nur eingedämmt werden, wenn wir sie frühzeitig erkennen."
Grund für den Test war, dass im Wohnumfeld bei sechs Personen die Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) festgestellt worden war. Das städtische Gesundheitsamt führt in solchen Fällen regelmäßig vorbeugende Testungen durch.
Update, 22. Juli, 13.50 Uhr: Eisenmann: Wollen Singen und Blasmusik an Schulen ermöglichen
Entgegen ursprünglicher Planungen könnten Singen und Blasmusik in geschlossenen Räumen an Schulen unter gewissen Bedingungen nach den Sommerferien nun doch erlaubt werden. "Keiner will, dass Blasmusik oder Singen in unseren Schulen keinen Platz kriegt", erklärte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Mittwoch im Landtag. "Wir prüfen das sehr engmaschig."
Man setze drauf, dass man in den nächsten Tagen Untersuchungen bestätigen könne, «dass man sagen kann: Mit zwei Metern Abstand, begrenzt auf eine bestimmte Gruppe, mit Durchlüftung, mit anderen Vorgaben kann man Singen und Blasmusik in den Schulen ermöglichen.» Trotzdem müsse man den Gesundheitsschutz weiterhin im Blick haben. "Wir entscheiden analog zum Infektionsgeschehen und gehen Schritt für Schritt voran." Ziel müsse sein, eine zweite Infektionswelle zu verhindern. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, sagte eine Sprecherin des Kultusministeriums.
Kirchliche und weltliche Chorverbände im ganzen Land, aber auch die Opposition hatten gegen das geplanten Gesangsverbot an Schulen protestiert. Beim Singen können Wissenschaftlern zufolge sogenannte Aerosole, also Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen, bis zu eineinhalb Meter nach vorne ausgestoßen werden. Das kann eine Infektion mit dem Coronavirus begünstigen.
Update, 22. Juli, 13.02 Uhr: Corona-Krise verschärft Konjunktur-Flaute bei Maschinenbauer Trumpf
Auch beim Maschinenbauer Trumpf verschärft die Corona-Krise die ohnehin von einer schwächelnden Konjunktur geprägte Lage. Im Geschäftsjahr 2019/20, das im Juni endete, ging der Umsatz um acht Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro zurück, wie der Laser-Spezialist am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Der Auftragseingang fiel mit 3,3 Milliarden Euro sogar um elf Prozent niedriger aus als im Vorjahr.
"Wir spüren bereits seit Herbst 2018 eine Abschwächung der Konjunktur und die Zurückhaltung vieler Kunden bei Investitionen gerade in Deutschland", sagte Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller. Verantwortlich sei aus ihrer Sicht unter anderem die Ungewissheit im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in der Autoindustrie. "Corona hat diese Tendenz nach unserer Beobachtung zusätzlich verstärkt und wie ein Katalysator gewirkt, gewissermaßen als 'Krise in der Krise'", sagte sie.
Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 14.300 Mitarbeiter, gut die Hälfte davon in Deutschland. Die vollständige Bilanz legt Trumpf im Oktober vor.
Update, 22. Juli, 06.32 Uhr: Viele Ausflügler und teils vermehrte Rettungseinsätze im Südwesten
Ihre freie Zeit verbringen viele Menschen gerne draußen - und in Corona-Zeiten besonders in der heimischen Natur. Das beschert den Bergrettern reichlich Arbeit.Während der Corona-Pandemie lockt der Sommer dieses Jahr besonders viele Menschen in Baden-Württemberg in die heimische Natur - entsprechend beschäftigt sind in Teilen des Landes die Bergretter, die Ausflügler und Freizeitsportler aus Notlagen befreien müssen. Rettungskräfte der Bergwacht Württemberg mit Sitz in Stuttgart mussten im Juni in 45 Fällen ausrücken, wie Sprecher Raimund Wimmer sagte. 2019 habe es im selben Monat 31 Einsätze gegeben. Es sei auffällig, wie viele Menschen in den vergangenen Monaten trotz coronabedingter Ausgangsbeschränkungen hätten gerettet werden müssen.
Die Bergwacht Schwarzwald in Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat noch keine abschließenden Zahlen für den Juni. Zwar sei anzunehmen, dass die Zahl der Rettungseinsätze auch im Schwarzwald gestiegen sei, teilte ihr Geschäftsführer Lutz Scherer mit. Der Trend der vergangenen 15 Jahre, dass mehr Menschen Ausflüge im Freien unternähmen, sei durch Corona verstärkt worden. Allerdings fielen derzeit wegen abgesagter Veranstaltungen wie Mountainbike-Rennen viele Einsätze weg.
Update, 21. Juli, 17.58 Uhr: Keine weiteren Corona-Toten
Am Dienstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 64 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.566 an", heißt es am Dienstagabend in einer Mitteilung des Ministeriums. "Davon sind ungefähr 33.983 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 745 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute demnach kein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus übermittelt. Demnach liegt die Zahl der Todesfälle weiterhin bei 1838. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,94 angegeben."
Update, 21. Juli, 15.33 Uhr: Kretschmann: An- und Abfahrt von Fans bei Länderspielen schwierig
Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat mit gemischten Gefühlen auf die DFB-Pläne reagiert, mithilfe von massenhaften Präventivtests beim Fußball-Länderspiel gegen Spanien Anfang September wieder Zuschauer in Stuttgart zuzulassen. Ihm liege noch kein Konzept vor, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart.
Große Stadien an sich seien erstmal nicht das Problem. Es gebe ja auch Regelungen etwa für Messen. Da wäre mit einer begrenzten Anzahl von Besuchern sicher was möglich, sagte er. "Das Problem liegt wohl vielmehr bei den geballten Zu- und Abgängen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, das wird extrem schwierig zu regeln sein."
Zuvor hatte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Fritz Keller, eine Zulassung von Fans bei der Partie gegen Spanien in Aussicht gestellt. "Es muss einen Weg geben, über Tests wieder eine gewisse Normalität zu erlangen», sagte Keller der «Badischen Zeitung".
Update, 21. Juli, 12.50 Uhr: Lucha bremst bei Weihnachtsmärkten und mahnt zur Vorsicht
Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hat wegen der Corona-Pandemie Hoffnungen auf eine Weihnachtsmarkt-Saison gedämpft und Vorsicht bei Großveranstaltungen angemahnt. "Wir können derzeit nichts tun, was wir nachher nicht nachvollziehen können", sagte Lucha am Dienstag in Stuttgart.
Die Frage nach den Weihnachtsmärkten müsse zwar entschieden werden, weil auch die Beschicker Planungssicherheit bräuchten. Es sei aber dringend notwendig, stets die Wege der Besucher und deren Kontakte nachvollziehen zu können. "Märkte zum Beispiel in der Stuttgarter Innenstadt werden wir in dieser Form nicht durchführen können", sagte Lucha.
Zuvor hatte das Wirtschaftsministerium erklärt, trotz der geltenden strengen Auflagen und erster Absagen in mehreren Kommunen müssten die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr noch nicht vollkommen abgeschrieben werden. Gemeinsam mit Luchas Sozialministerium erarbeite ihr Haus derzeit Regelungen für die Öffnung von Märkten und mobilen Freizeitparks, hatte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut der dpa in Stuttgart erzählt. "In diesem Rahmen kann grundsätzlich auch die Durchführung von Weihnachtsmärkten denkbar sein", sagte die CDU-Politikerin weiter. Details zu den Auflagen nannte sie nicht.
Zuvor hatte unter anderem Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) seinen Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Regeln abgesagt.
Update, 21. Juli, 11.32 Uhr: Land macht Hoffnung: Weihnachtsmärkte unter Umständen möglich
Trotz der geltenden strengen Auflagen und erster Absagen in mehreren Kommunen hat das Land die Weihnachtsmärkte in diesem Jahr noch nicht vollkommen abgeschrieben. Gemeinsam mit dem Sozialministerium erarbeite ihr Haus derzeit Regelungen für die Öffnung von Märkten und mobilen Freizeitparks, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am Dienstag der dpa in Stuttgart. «In diesem Rahmen kann grundsätzlich auch die Durchführung von Weihnachtsmärkten denkbar sein», sagte die CDU-Politikerin weiter. Details zu den Auflagen nannte sie nicht.
Zuvor hatte unter anderem Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) seinen Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Regeln abgesagt. Es werde ein Konzept für 24 Aktionen an 24 Orten in der Stadt erarbeitet, teilte Oberbürgermeister René Pöltl mit.
Vor allem Schausteller sorgen sich um die bislang noch ausbleibende Perspektive für die Herbstfeste und Weihnachtsmärkte. Zu den meisten Veranstaltungen lägen Hygienekonzepte vor, aber die Landesregierung komme der Branche nicht entgegen. "Wenn wir die Aussicht auf die Märkte hätten und zudem die Zusage für die 20 Herbstfeste in Baden-Württemberg, dann wäre das schon mal ein Anfang", sagte der Vorsitzende des baden-württembergischen Schaustellerverbandes, Mark Roschmann.
Bislang gilt ein Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober. Am Donnerstag (13 Uhr) werden rund 1000 Schausteller bei einer Kundgebung in Stuttgart erwartet.
Update, 20. Juli, 22.05 Uhr: Land hilft Kommunen mit Milliarden-Paket
Das Land greift den Kommunen angesichts der Corona-Krise mit mehreren Milliarden Euro unter die Arme. Landkreise, Städte und Gemeinden bekommen vom Land insgesamt knapp drei Milliarden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montagabend nach einer Sitzung der Haushaltskommission von Teilnehmern erfuhr. Mit mehr als einer Milliarde Euro würden die ausgefallenen Gewerbesteuer-Einnahmen 2020 ersetzt. Mehr als eine Milliarde gibt es zudem, um die Verluste im kommunalen Finanzausgleich zu kompensieren. Die Kommunen erhielten weitere 50 Millionen Euro - zu den bisher ausbezahlten 200 Millionen Euro - zur Erstattung der Kita-Beiträge. 125 Millionen Euro gibt es für kommunale Krankenhäuser.
"Die verlässliche Partnerschaft zwischen dem Land und den Kommunen zeigt sich gerade in dieser Krise", kommentierte CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart die Einigung. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte: "Unsere Kommunen müssen gut durch die Krise kommen. Sie nehmen einen großen Teil der Investitionen vor, sie brauchen Planungs- und Investitionssicherheit."
Update, 20. Juli, 19.13 Uhr: 150 neue Infektionen
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36.502 gestiegen. Das waren 150 mehr als am vergangenen Freitag, wie das Sozialministerium am Montag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16 Uhr).
Etwa 33 942 Menschen gelten als genesen. Derzeit seien geschätzt 722 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde weiterhin mit 1838 an.
Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,94 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 20. Juli, 19.05 Uhr: Topturnier der Handballfrauen in Ludwigsburg abgesagt
Das deutsche Topturnier der Handballfrauen am 22./23. August in Ludwigsburg ist wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Wie der Ausrichter SV Ludwigsburg-Oßweil am Montag mitteilte, hatten für den Lotto-Cup 16 Teams zugesagt.
Darunter waren mehrere deutsche Bundesligisten sowie Spitzenmannschaften aus sechs Nachbarländern. Im kommenden Jahr soll der das Turnier am 21./22. August stattfinden.
Update, 20. Juli, 16.35 Uhr: Sportministerin Eisenmann: Länderspiel mit Fans im September zu früh
Baden-Württembergs Sportministerin Susanne Eisenmann sieht den Plan des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), mithilfe von massenhaften Präventivtests schon beim Länderspiel gegen Spanien Anfang September wieder Zuschauer in Stuttgart zuzulassen, skeptisch.
"Bei aller Liebe zum Fußball: Während einer Pandemie gibt es wesentlich Wichtigeres als ein volles Stadion", sagte Eisenmann (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Montag. "In Baden-Württemberg haben wir Veranstaltungen, bei denen größere Menschenmassen zu erwarten sind, bis Ende Oktober bewusst untersagt. Natürlich beobachten wir die Entwicklung des Infektionsgeschehens weiterhin genau und überprüfen unsere Entscheidungen kontinuierlich. Weitere Lockerungen für Stadionbesuche mit möglichst vielen Zuschauern kommen für mich Anfang September allerdings eindeutig zu früh", erklärte sie.
DFB-Präsident Fritz Keller hatte der "Badischen Zeitung" zuvor gesagt, dass der Verband mit Experten und Wissenschaftlern aus vielen Bereichen an einem System arbeite, das Stadionbesuche wieder ermöglichen soll. Mit der Infrastruktur seiner 25 000 Vereine könne der DFB der Gesellschaft helfen. "Die Präventivtests kommen nicht dem Fußball zugute, sondern allen", so der 63-Jährige.
Sportministerin Eisenmann ist "der Meinung, dass wir die vorhandenen Testkapazitäten dazu nutzen sollten, um in Corona-Verdachtsfällen schnelle Ergebnisse zu erhalten und dem Personal aus medizinischen Berufen, Lehrkräften sowie Erzieherinnen und Erzieher - die ohne Abstand arbeiten müssen - freiwillige Testmöglichkeiten anzubieten."
Update, 20. Juli, 12.53 Uhr: Lucha appelliert an Besucher von Badeseen: Abstandsregeln einhalten
Nach dem Ansturm Tausender Menschen auf die Badeseen am Wochenende appelliert Sozialminister Manne Lucha (59, Grüne) an die Vernunft der Besucher.
"Manche scheinen zu vergessen, dass wir uns noch mitten in der Pandemie befinden", sagte der Grünen-Politiker am Montag auf Anfrage. "Wir sehen diese Entwicklung mit Sorge." Wer sich mit Hunderten von Menschen auf engem Raum tummele und die Abstandsregeln ignoriere, handele fahrlässig.
Etliche Badeseen waren vor allem am Sonntag völlig überfüllt. Allein am Breitenauer See bei Obersulm (Kreis Heilbronn) sollen sich nach Schätzungen der Polizei rund 10.000 Besucher aufgehalten haben. "Die Zustände waren bedenklich", sagte ein Sprecher. Zeitweise sei die Zufahrt gesperrt worden.
Im Vorfeld hatten der Naherholungszweckverband Breitenauer See und die Gemeinde Obersulm von einem Besuch des Sees abgeraten. "Bleiben Sie an Schönwetterwochenenden wie dem kommenden dem Breitenauer See fern", hieß es zuvor in einem Appell.
Update, 20. Juli, 10.54 Uhr: Rechnungsprüfer fordern Sparsamkeit
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und neuer Schulden hat der baden-württembergische Rechnungshof eine strikte Ausgabendisziplin in der Haushaltspolitik angemahnt. "Haushaltspolitik wird mehr Konsolidierung brauchen", betonte Rechnungshofpräsident Günther Benz am Montag anlässlich der Vorstellung der "Denkschrift 2020" des Rechnungshofs. "Mit dem üblichen Repertoire pauschaler Einsparvorgaben wird diese Herausforderung nicht zu bewältigen sein."
Vor der Aufnahme neuer Kredite sollten Einsparungen und Umschichtungsmöglichkeiten im Haushalt geprüft werden, so die Forderung der Rechnungsprüfer. Man müsse unter anderem die extrem stark gestiegenen sogenannten Ausgabereste in den Blick nehmen.
Das sind die Gelder, die der Landtag zwar bewilligt hat, die aber noch nicht ausgegeben worden sind. Nicht abgeflossene Mittel, die auf eine durchaus großzügige Etatisierung zurückgehen, könnten für zur Bekämpfung der Pandemiefolgen genutzt werden, teilten die Rechnungsprüfer mit. Die Ausgabereste 2018 betrugen demnach 5,6 Milliarden Euro.
Update, 20. Juli, 10.32 Uhr: Corona-Massentest in Stuttgart soll mit Priorität ausgewertet werden
Die etwa 400 auf das Coronavirus getesteten Menschen aus einem Stuttgarter Hochhauskomplex sollen nach Angaben eines Stadtsprechers mit Priorität in den Laboren behandelt werden. Einen konkreten Zeitpunkt für die Bekanntgabe der Ergebnisse gebe es noch nicht. Das Resultat werde bei der Stadt bis Mitte der Woche erwartet.
"Es geht darum, sich ein Bild des Infektionsgeschehens in dem Haus zu machen. Wichtig war, dass wir einen großen Test anbieten", teilte der Sprecher am Montag mit. Viele Bürger waren am Wochenende im Stadtteil Freiberg schriftlich aufgerufen worden, sich freiwillig und kostenlos testen zu lassen. Ausgelöst worden war die vorsorgliche Aktion der Stadt durch sechs Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten.
"Die Bewohner haben das Angebot ganz überwiegend gut angenommen, viele haben sich bedankt", sagte Stefan Ehehalt, der Leiter des Gesundheitsamtes. Nur ganz wenige hätten den Test abgelehnt. Mediziner waren am Samstag begleitet von Personal des Deutschen Roten Kreuzes von Wohnung zu Wohnung gegangen und hatten den Abstrich angeboten.
Update, 20. Juli, 7.47 Uhr: Abgespeckter Schwörmontag in Ulm wegen Corona-Krise
Kleine Feier statt Riesenparty: Der Schwörmontag in Ulm fällt wegen der Corona-Krise in diesem Jahr deutlich kleiner aus als sonst. Das Fest werde auf seine wesentlichen Elemente reduziert, hieß es im Vorfeld bei der Stadt. Darunter sei beispielsweise die Schwörfeier (11 Uhr), die auf 250 geladene Gäste begrenzt ist.
Normalerweise versammeln sich nach Angaben der Kommune Tausende Bürger auf dem Weinhof und in den umliegenden Gassen, um die Schwörrede des Oberbürgermeisters Gunter Czisch (57, CDU) zu hören. Um dennoch möglichst viele Menschen teilhaben zu lassen, wird die Feier auch im Internet live übertragen.
Um große Menschenansammlungen und Partys zu vermeiden, werden an diesem Tag per Allgemeinverfügung zudem die Zugänge zu Donau und Iller gesperrt. Das beliebte "Nabada", bei dem normalerweise zig Motto-Boote, Flöße und Schlauchboote auf der Donau schwimmen, fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. "Wir müssen jetzt streng sein, Spaß macht uns das keinen", sagte Czisch kürzlich bei der Vorstellung des Konzepts.
Seit mehr als sechs Jahrhunderten leisten Stadtoberhäupter am Schwörmontag den Eid auf die Ulmer Verfassung. Danach wird in normalen Zeiten auf verschiedenen Partys kräftig gefeiert - auch an und auf der Donau. Um Alleingänge zu verhindern, will die Stadt diese Mal mit Bußgeldern reagieren, wenn Menschen sich trotz Verbots auf oder an dem Fluss aufhalten. Die Gastronomie ist von den Einschränkungen nicht betroffen.
Update, 18. Juli, 17.39 Uhr: Stuttgart testet 400 Bewohner eines Gebäudekomplexes
Wie die Stadt Stuttgart mitteilte, wurden am Samstag 400 Bewohnerinnen und Bewohner eines Gebäudekomplexes im Stadtteil Freiberg auf das Coronavirus getestet. Anlass war, dass im Wohnumfeld sechs Personen an Covid-19 erkrankt waren. Die Ergebnisse der Tests werden bis Mitte nächster Woche erwartet.
Update, 18. Juli, 11.16 Uhr: Theurer kritisiert Bundesregierung wegen Umgang mit Corona-Pandemie
Der baden-württembergische FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer hat die Bundesregierung wegen des Umgangs mit der Corona-Pandemie kritisiert. "Wir waren auf diese Pandemie nicht richtig vorbereitet", sagte er bei einem außerordentlichen Parteitag am Samstag in der Messe Karlsruhe.
Er forderte angesichts der Wirtschaftskrise und steigender Arbeitslosigkeit auf neue bürokratische Hemmnisse für die Wirtschaft zu verzichten und nannte das geplante Lieferkettengesetz als Beispiel. Theurer sagte, es müsse möglich sein unter Beachtung von Hygiene- und Abstandsregeln zu einer neuen Normalität zurückzukehren.
Die Südwest-FDP will bei ihrem Parteitag den Chef der Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Rülke, zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 14. März 2021 wählen.
Update, 18. Juli, 07.16 Uhr: Musicals in Stuttgart - Vorerst keine Shows mit Aladdin und Co.
Die Corona-Auflagen des Landes treffen die Stuttgarter Musicals hart. Die Verantwortlichen arbeiten schon an Hygienekonzepten - aber auf der Bühne ist das schwer.
Neben den Theatern und Opern des Landes bleiben auch die Stuttgarter Musicals von den strengen Corona-Auflagen stark getroffen. Vorstellungen von "Aladdin" und "Ghost" sind seit dem 13. März bis auf weiteres eingestellt, wie ein Sprecher des Veranstalters "Stage Entertainment" mitteilte. Bei einem Wiederbeginn werde "Aladdin" fortgesetzt, der "Tanz der Vampire" ersetze dann «Ghost». Alle Mitarbeiter von "Stage Entertainment" seien in Kurzarbeit, sagte Sprecher Stephan Jaekel. Mit dem Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt arbeite das Unternehmen derzeit Hygienekonzepte für die Shows aus.
Ab dem 1. August dürfen in Baden-Württemberg bis zu 500 Menschen an Veranstaltungen teilnehmen, sofern sie fest zugeteilte Sitzplätze haben. Bislang mussten Tagungen oder Messen mit bis zu 100 oder bis zu 250 Menschen bei fest zugewiesenen Sitzplätzen auskommen. Aber selbst 500 Besucher decken nach Einschätzung des Stage-Sprechers nicht den Aufwand eines Musicals. Aufführungen hätten in normalen Zeiten eine Auslastung von 1850 Besuchern. Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen sind laut Coronaverordnung des Landes jedoch bis zum 31. Oktober untersagt.
Hygienekonzepte mit 1,5 Meter Abstand wie in anderen Bereichen seien auf der Bühne nicht möglich. "Bei Gesang können die Tröpfchen noch viel weiter durch die Gegend wirbeln", sagte der Sprecher. Wenn es grünes Licht gibt, möchten die Veranstalter schnell wieder loslegen. Aber auch im Falle eines zugesagten Starttermins bräuchten Darsteller und Mitarbeiter der Musicals mindestens eine Vorlaufzeit von vier Wochen, um wieder aufzutreten.
Update, 17. Juli, 18.33 Uhr: Zahl der Toten wird korrigiert
Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 78 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.352 an", so das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 33.865 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 649 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute aus dem Landkreis Ludwigsburg die Korrektur eines Todesfalls im Zusammenhang mit dem Coronavirus übermittelt. Demnach sinkt die Zahl der Todesfälle auf 1838.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,21 angegeben", heißt es weiter.
Update, 17. Juli, 9.37 Uhr: Krise drückt Verkaufszahlen bei Porsche
Der wochenlange Stillstand in den Autohäusern wirkt sich auch bei Porsche spürbar auf die Verkaufszahlen aus. Knapp 117.000 Fahrzeuge lieferte der Sportwagenbauer im ersten Halbjahr 2020 weltweit an Kunden aus. Das waren zwölf Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres, wie Porsche am Freitag mitteilte. Verglichen mit anderen Herstellern ist der Rückgang damit allerdings noch recht moderat.
Vor allem auf dem heimischen Markt büßte Porsche kräftig ein. In Deutschland gingen die Auslieferungen um 25 Prozent zurück. In Europa insgesamt lag das Minus bei 18 Prozent. In den USA, dem zweitgrößten Einzelmarkt, waren es 20 Prozent. "Ausschlaggebend war der Monat April, in dem nahezu alle Porsche-Zentren in diesen Märkten noch geschlossen hatten", sagte Vertriebsvorstand Detlev von Platen. "Hinzu kam ein sehr starkes zweites Quartal in 2019 als Vergleichszeitraum."
Vor allem in Asien sieht von Platen schon wieder eine positive Tendenz. In China, wo Porsche weltweit die meisten seiner Autos verkauft, zog der Markt bereits wieder so an, dass für das Halbjahr lediglich ein Minus von sieben Prozent bei den Auslieferungen unter dem Strich steht. Auch in Europa entspanne sich die Lage seit Mai. Normalität bestehe aber noch nicht wieder.
Update, 17. Juli, 6.57 Uhr: Daimler muss Milliardenverlust verkraften
Der Autobauer Daimler hat im zweiten Quartal in der Corona-Krise trotz eines operativen Milliardenverlusts nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Der Verlust vor Zinsen und Steuern lag bei 1,68 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstagabend nach Börsenschluss auf Basis vorläufiger Zahlen in Stuttgart mitteilte. Das war auch nur etwas mehr als im Vorjahreszeitraum mit 1,56 Milliarden Euro Minus - damals hatte der Konzern aber milliardenschwer die Rückstellungen für Dieselaltlasten und Takata-Airbags erhöhen müssen. Mehr dazu lest Ihr hier.
Update, 16. Juli, 18.57 Uhr: Jetzt 1839 Corona-Tote
Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium weitere 37 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
"Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.274 an", schreibt das Ministerium am Abend. "Davon sind ungefähr 33.824 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 611 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute aus dem Enzkreis ein Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 1839. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,15 angegeben."
Update, 16. Juli, 16.55 Uhr: Chorverbände protestieren gegen Gesangsverbot
Kirchliche und weltliche Chorverbände im ganzen Land protestieren gegen die geplanten Corona-Regeln für Schulen nach den Sommerferien.
Das Gesangsverbot in geschlossenen Räumen gefährde die "jahrzehntelang aufgebaute und erfolgreiche chorische Arbeit in den Schulen in Baden-Württemberg existenziell", teilten die Verbände am Donnerstag mit. In einem Schreiben fordern sie Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) auf, das Konzept zu überarbeiten. Das gemeinsame Singen in Schulen stelle eine existenzielle Grundlage für die Chorarbeit in Kirchen und Vereinen dar.
Zugleich sei es als positiver emotionaler und sozialer Effekt auf Kinder und Jugendliche aus dem Schulalltag nicht wegzudenken. Das pauschale Verbot des Kultusministeriums sei "ebenso erschreckend wie unverständlich".
Die Verbände haben nach eigenen Angaben bereits erfolgreiche Hygienekonzepte entwickelt, um Chorproben wieder stattfinden lassen zu können und bieten dem Kultusministerium ihre Unterstützung an.
Zum ersten Mal überhaupt würden alle Chorverbände an einem Strang ziehen, sagte Marcel Dreiling, Musikdirektor des Schwäbischen Chorverbands. Der Schwäbische Chorverband ist nach eigenen Angaben Dachverband für rund 65.000 Sänger in 2600 Chören.
Das Kultusministerium weist die Kritik zurück. "Singen ohne Abstand geht nicht, da laut einschlägiger Experteneinschätzung beim Singen ein erhöhtes Infektionsrisiko durch die vermehrte Bildung von Aerosolen besteht", teilte eine Sprecherin mit. "Dieses Thema sollte den Chorverbänden eigentlich bekannt sein."
Das Ministerium werde aber auch über mögliche Lösungen für das Singen mit mehr Abstandsmöglichkeiten nachdenken, "etwa was die Nutzung von größeren Räumlichkeiten, also abseits der Klassenräume, betrifft".
Update, 16. Juli, 12.14 Uhr: Deutlich geringere Spargelernte
Die Spargelbauer im Südwesten haben in diesem Jahr ein Viertel weniger Spargel geerntet als vergangenes Jahr. Den meisten Spargel- und auch Erdbeerbetrieben hätten wegen der Corona-Beschränkungen die Erntehelfer gefehlt, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Deshalb seien einzelne Flächen zum Teil gar nicht oder nur unvollständig abgeerntet worden. Laut den Statistikern wurden rund 8200 Tonnen Spargel gestochen - die Erntemenge lag damit um 26 Prozent niedriger als 2019.
Bei den Erdbeerbauern seien die Einbußen hingegen weniger schlimm gewesen, obwohl es in manchen Regionen Blütenfrost gegeben hatte. Nach vorläufigen Zahlen soll der Ertrag von Freilanderbeeren mit rund 10 Tonnen pro Hektar nur rund 3 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr. Zusätzlich zu den Freilanderdbeeren stammten inzwischen große Mengen an heimischen Erdbeeren aus dem Folientunnel oder Gewächshäusern, hieß es beim Statistischen Landesamt. Da die Produktion weniger unter der Witterung leide, sei mit 15 Tonnen Ertrag pro Hektar zu rechnen.
Update, 16. Juli, 11.30 Uhr: LBS-Südwest verzeichnet starken Rückgang des Neugeschäfts
Die Corona-Pandemie hat der Bausparkasse LBS Südwest ihr Neugeschäft verhagelt. Im ersten Halbjahr wurden 77.424 Verträge mit einem Brutto-Volumen von 4,79 Milliarden Euro abgeschlossen - ein Minus von 15,1 Prozent, wie Vorstandschef Stefan Siebert am Donnerstag in Stuttgart mitteilte.
Selbstverständlich habe die Pandemie im Frühjahr zu einer Delle geführt. Dennoch würden Bausparen und Finanzierungen auf hohem Niveau weiter nachgefragt.
Über 90 Prozent der Verträge seien sogenannte Finanzierertarife gewesen, die ganz konkret auf den Erwerb von Wohneigentum abzielten. Für das laufende Jahr erwartet das Institut, das in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aktiv ist, weiterhin ein Brutto-Neugeschäft von rund zehn Milliarden Euro, bekräftigte der Vorstandschef.
Bei der Bausparkasse waren Ende Juni 760 Mitarbeiter tätig. Bis Ende 2022 sollen es früheren Angaben zufolge nur noch 675 Personen sein.
Update, 15. Juli, 18.46 Uhr: Keine weiteren Todesfälle
Am Mittwoch wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 65 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.237 an, wie es aus dem Ministerium am Mittwochabend heißt. "Davon sind ungefähr 33.791 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 608 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach bleibt die Zahl der Todesfälle bei 1838. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,97 angegeben."
Update, 15. Juli, 15.55 Uhr: Skepsis bei Ausreiseverboten aus Corona-Regionen
Während der Bund auf lokale Ausreiseverbote in Regionen mit vielen Corona-Fällen setzt, reagieren mehrere Länder skeptisch. Auch in Baden-Württemberg bezweifeln SPD und die Landkreise, ob solche strengen Auflagen angesichts bestehender Regelungen eigentlich nötig sind.
Der Landkreistag wirbt für eine flexible Strategie, die den örtlichen Verhältnissen angemessen sein müsse. Die oppositionelle SPD ist überzeugt, Ausreiseverbote ließen sich mit den bestehenden Mitteln umsetzen.
Über die vom Bund geplanten lokalen Ausreiseverbote für Regionen mit großen Corona-Ausbrüchen soll voraussichtlich an diesem Donnerstag entschieden werden. Das Staatsministerium in Stuttgart verwies auf die Beratung von Bund und Ländern. Es liege noch keine schriftliche Beschlussvorlage vor, sagte eine Sprecherin.
"Für mich geht es bei den 'Ausreiseverboten' nicht um eine neue Regelung, sondern um eine in allen Bundesländern gleiche und verlässliche Anwendung von Regeln, die das Infektionsschutzgesetz vorsieht", sagte Rainer Hinderer, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, am Mittwoch in Stuttgart. Das Gesetz lasse es seit jeher zu, Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken. Dies habe Anfang Mai das Vorgehen im Fall des Fleischverarbeiters Tönnies in Nordrhein-Westfalen gezeigt.
Es sei ratsam, die Ausreise einzuschränken, wenn es in einem konkret abgrenzbaren kleinen Gebiet wie einem Ort, einem Wohngebiet oder auch nur einem Straßenzug außergewöhnlich viele Infektionen mit dem Coronavirus gebe, sagte Hinderer. Möglich könnten Ausnahmen zum Beispiel sein, wenn Betroffene aus der Region negativ auf das Virus getestet worden seien.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben sich hinter den Vorschlag gestellt. Ziel des Bundes ist es, bei regionalen Corona-Ausbrüchen wie im Kreis Gütersloh in NRW zielgenauer reagieren zu können.
Notwendig sind solche zusätzlichen Verbote nach Einschätzung des baden-württembergischen Landkreistages allerdings nicht: "Wir sind in Baden-Württemberg mit dem vorhandenen Regelwerk gut aufgestellt", sagte Hauptgeschäftsführer Alexis von Komorowski. "Den Behörden vor Ort steht ein breiter Instrumentenkasten zur Verfügung - von der Maskenpflicht im öffentlichen Raum bis hin zu Ausgangsbeschränkungen."
Update, 15. Juli, 15.32 Uhr: Fünf Kinder im Kreis Göppingen positiv auf Corona getestet
Nach der Corona-Infektion einer Mutter ist bei fünf Kindern im Kreis Göppingen das neuartige Coronvirus nachgewiesen worden. Wie das Landratsamt am Mittwoch mitteilte, haben sich die drei eigenen Kinder der positiv getesteten Frau angesteckt. Betroffen sind auch zwei ihrer Kontaktpersonen an der Wilhelm-Busch-Schule in Göppingen. Dabei handelt es sich um einen Mitschüler sowie ein Kind, das sich vermutlich auf einer Fahrt im Schulbus infizierte. Am Donnerstag sollen sämtliche Lehrer und Schüler der Wilhelm-Busch-Schule getestet werden.
Die beiden anderen Kinder der betroffenen Frau besuchen die Grundschule in Holzheim und den Kindergarten Pfiffikus in Holzheim. Die Abstriche der betroffenen Grundschulklassen und Kindergartengruppe waren negativ. Für Lehrer und Kinder wurde eine 14-tägige Quarantäne angeordnet.
Update, 15. Juli, 13.06 Uhr: Porsche-Chef: 15 Prozent Rendite in diesem Jahr nicht möglich
Der Sportwagenbauer Porsche hält seine selbst gesteckten Ziele für die Rendite in diesem Jahr für nicht erreichbar. "In diesem Jahr sind die 15 Prozent durch die Corona-Effekte nicht möglich, das ist heute schon klar", sagte Vorstandschef Oliver Blume dem "Handelsblatt". Man habe aber den Anspruch, das Niveau in der Folge schnell wieder zu erreichen, betonte er. Porsche setze dabei auch auf die elektrifizierten Modelle, allen voran den rein elektrisch angetriebenen Taycan. "Ich gehe davon aus, dass das Leben nach der Krise bewusster wird und es einen deutlichen Schub für die E-Mobilität geben wird", sagte Blume.
Die Rendite gibt an, wie viel vom Umsatz am Ende noch als Gewinn aus dem operativen Geschäft übrig bleibt und ist somit der Maßstab dafür, wie profitabel ein Unternehmen arbeitet. Porsche will damit langfristig jedes Jahr oberhalb der 15-Prozent-Marke liegen. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Autobauer allerdings nur bei 9,5 Prozent. Bis Ende Mai hat Porsche 15 Prozent weniger Autos an seine Kunden ausgeliefert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Update, 15. Juli, 13.03 Uhr: Schlachtbetriebe müssen ihre Mitarbeiter täglich auf mögliche Symptome untersuchen
Ab sofort müssen baden-württembergische Schlachtbetriebe ihre Mitarbeiter täglich auf mögliche Corona-Symptome hin überprüfen. Haben sie mehr als 100 Beschäftigte, muss die Belegschaft zwei Mal wöchentlich einen Test auf das Coronavirus machen. Das sieht die entsprechende Verordnung des Wirtschafts- und des Sozialministeriums vor. Die Regeln traten am Mittwoch in Kraft. Von den wöchentlichen Tests sind allerdings nicht viele Betriebe betroffen. Zwar gebe es im Land rund 900 Schlachtstätten, etwa auch Dorfmetzger mit eigener Schlachterei, aber nur drei große Schlachthöfe mit überregionalem Vertrieb, hieß es beim Wirtschaftsministerium.
Im Landkreis Schwäbisch Hall, der über seine Grenzen hinaus unter anderem für das schwäbisch-hällische Landschwein bekannt ist, hätten zwei Betriebe mehr als 100 Mitarbeiter, hieß es beim dortigen Landratsamt. Die Tests hätten bereits begonnen. Mit der Verordnung soll verhindert werden, dass sich weitere Schlachthöfe zu Corona-Hotspots entwickeln, wie es in letzter Zeit im In- und Ausland immer wieder vorgekommen war.
Mit regelmäßigen Tests in den größeren Betrieben habe man die Grundlage dafür geschaffen, frühzeitig Infektionsgeschehen zu entdecken, Infektionsketten zu unterbrechen und somit Beschäftigte und dadurch auch die Bevölkerung zu schützen, hatten das Wirtschafts- und das Sozialministerium mitgeteilt. Die Betriebe müssen unter anderem ein Hygienekonzept erstellen und beim Gesundheitsamt vorlegen. Außerdem gibt es Vorgaben zur regelmäßigen Reinigung und Wartung von Klima- und Lüftungsanlagen, zu Schutzmasken und Abstandsregeln.
Update, 15. Juli, 12.52 Uhr: Lucha lehnt Corona-Entschädigung für Gewerbetreibende ab
Gewerbetreibende haben aus Sicht von Sozialminister Manne Lucha (Grüne) keinen Anspruch auf staatliche Entschädigung wegen des Corona-Lockdowns. Die Maßnahmen gegen Corona seien zwingend erforderlich gewesen, um die Pandemie einzudämmen und Todesopfer zu verhindern, sagte Lucha am Mittwoch im Landtag.
Die AfD-Landtagsfraktion fordert Entschädigungen für Ladeninhaber, Gastronomen, Kinobesitzer und Künstler. Sie beruft sich dabei auf ein Gutachten, das sie bei einem Juristen in Auftrag gegeben hat. Der entgangene Gewinn müsse den Unternehmern demnach ersetzt werden. Zahlungspflichtig sei das Land Baden-Württemberg als Rechtsträger der Landesregierung, die die Corona-Verordnungen verantworte. Alle anderen Fraktionen lehnten das am Mittwoch im Plenum ab.
Das Gutachten über vermeintliche Entschädigungsansprüche sei rechtlich in großen Teilen nicht haltbar, sagte Sozialminister Lucha. Die Betriebsschließungen seien zwingend erforderlich gewesen, um die Bevölkerung zu schützen. Den wirtschaftlichen Auswirkungen sei man mit finanziellen Soforthilfen und Hilfsprogrammen in Milliardenhöhe begegnet. Das Land habe bislang schon 2,3 Milliarden Euro ausgezahlt. "Das Land lässt seine Menschen und seine Betriebe nicht im Stich", sagte Lucha.
Update, 15. Juli, 9.28 Uhr: Weitere Erleichterungen für Messen
Wie das baden-württembergische Wirtschaftsministerium mitteilt, hat er sich nach intensiven Gesprächen zusammen mit dem Sozialministerium und mit Vertretern baden-württembergischer Messegesellschaften auf weitere Erleichterungen für Messen, Ausstellungen und Kongresse verständigt.
Ab dem 1. August dürfen bereits wieder kleinere Messen, Ausstellungen und Kongresse mit bis zu 500 Teilnehmenden stattfinden. Vom 1. September 2020 an dürfen Messen, Ausstellungen und Kongresse mit mehr als 500 Personen durchgeführt werden. Zudem wurden die Regelungen zur Mindestquadratmeterzahl pro Person und zur Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Vergleich zur bisher vorgesehenen Regelung geändert.
"Es ist wichtig und richtig, dass wir die Rahmenbedingungen für die Messebranche verbessern und ich bin erleichtert, dass das Infektionsgeschehen dies zulässt. Bei aller notwendigen Vorsicht müssen wir dafür Sorge tragen, dass der Messestandort Baden-Württemberg attraktiv bleibt und im Wettbewerb mit anderen Bundesländern und den Nachbarländern nicht das Nachsehen hat. Ohne die weiteren Lockerungen droht nicht nur ein irreparabler Schaden für die Messebranche in Baden-Württemberg, sondern auch ein erschwerter Wiederanlauf der Wirtschaft des Landes insgesamt. Denn unsere Wirtschaft ist auf die Messen als Schaufenster für ihre Produkte angewiesen", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) heute in Stuttgart.
"Beim Zusammentreffen vieler Menschen in geschlossenen Räumen ist weiterhin die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln oberstes Gebot. Verschiedene Ausbrüche in unterschiedlichen Settings zeigen, dass das Coronavirus jede Chance zur Weiterverbreitung ausnutzt. Es liegt in der Verantwortung der Aussteller und Besucher, dass Messen nicht zum Treiber des Infektionsgeschehens werden. Die Notwendigkeit, weitreichende Beschränkungsmaßnahmen wieder einführen zu müssen, müssen wir nach Möglichkeit vermeiden", betonte Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne).
Update, 14. Juli, 18.14 Uhr: 36.172 Infizierte, ein weiterer Todesfall
Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden am Dienstag insgesamt weitere 51 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten auf mindestens 36.172, davon sind inzwischen 33.755 Personen bereits wieder genesen. Derzeit sind etwa 579 Menschen noch infiziert.
Die Zahl der Todesfälle steigt auf 1838.
Update, 14. Juli, 15.56 Uhr: Land bietet Kommunen milliardenschweres Hilfspaket an
Das Land will den Kommunen wegen der Coronakrise mit mehreren Milliarden Euro unter die Arme greifen. Die Koalition habe sich auf ein Hilfspaket in einer Höhe zwischen zwei und drei Milliarden Euro allein für dieses Jahr verständigt, berichtete CDU-Fraktionsschef Wolfgang Reinhart nach einer Sitzung der Haushaltsstrukturkommission des Landes mit den kommunalen Landesverbänden der Deutschen Presse-Agentur. "Wir wollen, dass die Kommunen weiter investieren können", sagte er.
Das Land wolle die Kommunen im laufenden Jahr weiterhin auf Vor-Corona-Niveau unterstützen. Zudem wolle man die ausgefallenen Gewerbesteuereinnahmen von 2020 ersetzen. Die erlassenen Beiträge für die Kinderbetreuung sollen kompensiert, die Volkshochschulen und Krankenhäuser im Land gestärkt werden. Eine Einigung gibt es demnach noch nicht. Nächste Woche stehen weitere Gespräche an.
Die Kommunen fordern bereits seit längerem deutliche finanzielle Hilfen des Landes in der Coronakrise. Gudrun Heute-Bluhm vom Städtetag nannte das Angebot am Dienstag erfreulich und ein "wichtiges Zeichen". Die Summe könne einen großen Teil der insgesamt 4,6 Milliarden Euro ausmachen, die den finanziell unter Druck geratenen kommunalen Haushalten alleine in diesem Jahr fehlten, sagte die Geschäftsführerin.
Update, 14. Juli, 13.15 Uhr: Eisenmann zur Einigung über die Teststrategie an Schulen und Kitas
Die baden-württembergische Landesregierung hat sich über die Teststrategie an Schulen und Kitas geeinigt. In einer Mitteilung des Kultusministeriums sagte Ministerin Susanne Eisenmann (55, CDU):
"Wir haben uns auf eine Teststrategie geeinigt, die dem wichtigen Anliegen des Gesundheits- und Infektionsschutzes an Schulen und Kindertageseinrichtungen Rechnung trägt. Erstens ermöglichen wir, dass sich das Personal an Schulen und Kitas im Zeitraum von Mitte August bis Ende September zweimal freiwillig testen lassen kann. Dies gilt also nicht nur für die Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrkräfte, sondern auch für den Hausmeister, die Schulsekretärin sowie alle weiteren Beschäftigten.
Dieser Einstieg in freiwillige Testmöglichkeiten für die Beschäftigten in Kitas und Schulen ist mir im Zuge der Öffnung der Schulen und Kitas ein sehr wichtiges Anliegen gewesen. Wir sind zufrieden, dass wir das Sozialministerium hiervon überzeugen konnten. Zweitens bieten wir im Fall einer Corona-Infektion in einer Einrichtung an, dass sich alle dort anwesenden Personen freiwillig testen lassen können, unabhängig davon, ob sie zuvor unmittelbar in Kontakt mit der infizierten Person standen oder nicht.
Und drittens gilt nach den Sommerferien an den weiterführenden Schulen ab Klasse fünf die Pflicht, außerhalb des Unterrichts eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen - auf dem Schulgelände und im Schulgebäude, etwa auf den Fluren, auf dem Schulhof und auf Toiletten. Damit kommen wir einer berechtigten Forderung der Lehrerverbände nach.
Für mich sind dies drei wichtige Bausteine, um den Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen gerade auch an den weiterführenden Schulen möglichst sorgenfrei wiederaufnehmen zu können. Klar ist aber: Solange es kein Impfstoff gibt, bleibt leider ein Restrisiko, sich anzustecken - in Schulen wie in anderen Lebensbereichen auch. Wir werden das Infektionsgeschehen weiter ganz genau beobachten und über das Vorgehen zum Schutz des Personals an Schulen und Kindertageseinrichtungen im Herbst erneut entscheiden."
Update, 14. Juli, 12.24 Uhr: Maskenpflicht an weiterführenden Schulen kommt
Nach den Sommerferien gilt an allen weiterführenden Schulen im Land eine Maskenpflicht zur Eindämmung des Coronavirus. Das bestätigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) am Dienstag.
Jeder, der dann auf dem Schulgelände und in den Gebäuden unterwegs ist, muss demnach eine Alltagsmaske tragen. Während des Unterrichts soll die Maskenpflicht nicht gelten. Die "Schwäbische Zeitung" hatte zuvor darüber berichtet.
Die Landesregierung einigte sich nach langen Diskussionen auch auf eine Teststrategie für das Personal an Schulen und Kitas. Alle Mitarbeiter an Kitas und Schulen sollen sich von Mitte August bis Ende September zwei Mal kostenfrei und freiwillig auf das Coronavirus testen lassen können.
In dem Zeitraum könnten sich Reise-Rückkehrer testen lassen, bevor sie wieder ihre Arbeit aufnehmen.
Update, 14. Juli, 12.19 Uhr: Neuzulassungen von Wohnmobilen legen stark zu
Corona hat positive Auswirkungen auf die Wohn- und Reisemobilbranche - laut Kraftfahrt-Bundesamt haben die Neuzulassungen bei Wohnmobilen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 65 Prozent zugelegt.
Beim Hersteller Hymer aus Bad Waldsee in Oberschwaben erwartet man, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie den Markt weiter antreiben. "Die gegenwärtige Krise wird den Trend zum Slow Travel, dem bewussten und entschleunigten Reisen, weiter verstärken", sagte Vorstandschef Martin Brandt am Dienstag.
Weil die Urlauber im Wohnmobil mit Toilette, Dusche und Frischwasser autark seien, müssten sie nicht so viele Corona-Einschränkungen hinnehmen, hieß es bei Hymer. Auch sei es einfacher, Distanz zu Dritten zu halten; zudem seien die Menschen flexibler bei der Wahl der Urlaubsdestination. Viele interessierten sich auf Grund der Reisebeschränkungen durch Corona erstmals überhaupt für Camping - auch Mietmobile würden deshalb stark nachgefragt.
Laut Brandt sind die Zulassungszahlen im Juni nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern stark gestiegen. Nach Zahlen des Verbands der Caravaning-Industrie (CIVD) legte Frankreich im Vergleich zum Vorjahresmonat bei Reisemobilen um 58 Prozent zu, die Zulassungen in Italien stiegen um 50 Prozent, in Belgien und den Niederlanden haben sie sich mit 84 Prozent sogar fast verdoppelt.
Update, 13. Juli, 20 Uhr: Corona-Tests an Stuttgarter Schulen
In der Landeshauptstadt Stuttgart haben nach Corona-Verdacht Tests von Lehrern und Schülern an fünf Schulen begonnen.
Pädagogen und Schüler einzelner Klassen seien betroffen, weil einzelne Kinder Kontakt zu einem infizierten Menschen hatten, teilte die Stadt mit. Die Tests am Stuttgarter Klinikum sollten bis Dienstag andauern. Das Gesundheitsamt hatte 140 Abstriche empfohlen, 98 waren am Montag genommen worden. Die Ergebnisse werden für Mittwochabend erwartet. Die Konsequenzen für den Schulbetrieb macht das Gesundheitsamt davon abhängig, wie die Test-Ergebnisse ausfallen, aber auch davon, ob die Kinder Symptome gezeigt haben.
Nach der Erkrankung zweier Kitakinder werden auch bei Personal und Kindern in zwei Stuttgarter Einrichtungen Abstriche genommen, wie die Stadt weiter mitteilte.
In Göppingen wird in zwei Schulen und einem Kindergarten getestet. Dort hatte eine Ende der Woche als infiziert diagnostizierte Mutter zuvor Krankheitssymptome an ihren drei Kindern festgestellt. Zunächst hatten sie sie zu Hause gelassen und nach Besserung ihres Zustands am Dienstag und Mittwoch wieder in Schule und Kindergarten geschickt. Wie der Landkreis Göppingen mitteilte, ist nicht auszuschließen, dass die Kinder ansteckend sind.
In Stuttgart sollen die betroffenen Klassen und Gruppen nach den Worten von Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, vorsorglich zu Hause bleiben. Dieses Vorgehen trage wesentlich dazu bei, Infektionsketten zu durchbrechen und das Coronavirus einzudämmen.
In Göppingen gingen am Montag die Klassen- und Spielkameraden der drei möglicherweise mit dem Virus infizierten Kinder nicht in die Schule und den Kindergarten. Für sie ist erst nach einem Abstrich mit einem negativen Ergebnis der Schul- und Kindergartenbesuch wieder möglich. Gleiches gilt für die betroffenen Lehrer und Erzieherinnen.
Jüngst waren an fünf Schulen im Landkreis Göppingen Schüler und Lehrer getestet worden, nachdem bei fünf Schülern das Virus festgestellt worden war. Anfang Juli waren alle betroffenen Schulen wieder virusfrei.
Update, 13. Juli, 18.45 Uhr: 70 weitere Infektionen
Am Montag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 70 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.121 an, heißt es am Montagabend aus dem Ministerium. "Davon sind ungefähr 33.732 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 552 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle weiterhin insgesamt 1837.
Update, 13. Juli, 15.40 Uhr: Handwerk kritisiert Corona-Modus der Behörden
Der Sachbearbeiter vom Amt sitzt wegen der Corona-Pandemie im Homeoffice, hat von dort aus aber keinen Zugriff auf die Bauunterlagen - das erleben Handwerker im Südwesten nach Angaben des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) immer wieder.
Die Folge: Bauabnahmen und Ausschreibungen kommen nicht voran. "Kommunale Behörden müssen wieder auf Normalbetrieb hochfahren", fordert deshalb BWHT-Präsident Rainer Reichhold. Es sei nicht akzeptabel, dass manche Baubehörde wochenlang abtauche - schließlich setze das Handwerk nicht nur auf private, sondern auch auf öffentliche Aufträge.
Das Handwerk habe gearbeitet, Geschäfte seien wieder offen - das müsse auch für Ämter gelten, forderte Reichhold. Er und der Geschäftsführer des Handwerkstags, Oskar Vogel, sagten, dass der Grund für die Problematik unter anderem massive Defizite bei der Digitalisierung seien.
Oft könnten Behördenmitarbeiter gerade einmal E-Mails senden und empfangen, hätten aber keinen Zugriff auf die Akten. Für das Handwerk sei dieser Zustand besorgniserregend. Wenn es keine Baugenehmigungen gebe, gebe es auch weniger Aufträge, und es sei damit für das Handwerk im Land umso schwerer, die Corona-Krise zu überstehen, sagte Vogel.
Insgesamt hat sich die Stimmung im Handwerk laut Umfrage des BWHT wegen Corona verschlechtert. "Nur noch 43 Prozent der Betriebe beurteilen die Lage als gut, jeder dritte empfindet sie als schlecht2, sagte Reichhold zur Situation im zweiten Quartal 2020. Im Vorjahr hatten demnach noch drei von vier Betrieben die Lage als gut bewertet.
Auch die Zahlen passten zum trüben Stimmungsbild, so Reichhold: "Die Auftragseingänge und Umsätze sind bei rund jedem zweiten Betrieb gesunken, und jeder vierte Betrieb ist nur maximal zur Hälfte ausgelastet."
Allerdings gebe es große Unterschiede zwischen den Handwerksgruppen: "Im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe bewertet eine überwiegende Mehrheit ihre Lage noch als gut." Im Kfz-Gewerbe und im Nahrungsmittelhandwerk sehe es schon deutlich schlechter aus - hier beklagten drei von fünf Betrieben gesunkene Umsätze."
Mit Blick auf das laufende dritte Quartal kehre jedoch etwas Zuversicht zurück. Hier erwarte ein Drittel der Betriebe eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage sowie Steigerungen bei Aufträgen und Umsätzen.
Update, 13. Juli, 13.46 Uhr: Corona-Tests an fünf Stuttgarter Schulen und in Göppingen
In der Landeshauptstadt Stuttgart werden nach Corona-Verdacht Schüler und Lehrer an fünf Schulen auf das Coronavirus getestet. Pädagogen und Schüler einzelner Klassen seien betroffen, weil einzelne Kinder Kontakt zu einem infizierten Menschen hatten. Nach der Erkrankung zweier Kitakinder werden auch bei Personal und Kindern in zwei Stuttgarter Einrichtungen Abstriche genommen, wie die Stadt mitteilte.
In Göppingen wird in zwei Schulen und einem Kindergarten getestet. Dort hatte eine Ende der Woche als infiziert diagnostizierte Mutter zuvor Krankheitssymptome an ihren drei Kindern festgestellt. Zunächst hatten sie sie zu Hause gelassen und nach Besserung ihres Zustands am Dienstag und Mittwoch wieder in Schule und Kindergarten geschickt. Wie der Landkreis Göppingen mitteilte, ist nicht auszuschließen, dass die Kinder ansteckend sind.
In Stuttgart sollen die betroffenen Klassen und Gruppen nach den Worten von Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, vorsorglich zu Hause bleiben. Dieses Vorgehen trage wesentlich dazu bei, Infektionsketten zu durchbrechen und das Coronavirus einzudämmen.
In Göppingen gingen am Montag die Klassen- und Spielkameraden der drei möglicherweise mit dem Virus infizierten Kinder nicht in die Schule und den Kindergarten. Für sie ist erst nach einem Abstrich mit einem negativen Ergebnis der Schul- und Kindergartenbesuch wieder möglich. Gleiches gilt für die betroffenen Lehrer und Erzieherinnen.
Jüngst waren an fünf Schulen im Landkreis Göppingen Schüler und Lehrer getestet worden, nachdem bei fünf Schülern das Virus festgestellt worden war. Anfang Juli waren alle betroffenen Schulen wieder virusfrei.
Update, 13. Juli, 6.18 Uhr: Handwerk in Baden-Württemberg zieht Corona-Zwischenbilanz
Das Südwest-Handwerk ist von der Corona-Krise unterschiedlich stark betroffen - manche arbeiten womöglich sogar besser als zuvor, andere mussten wegen der strengen Corona-Maßnahmen wochenlange Schließungen hinnehmen. Gleichzeitig gebe es mit zunehmenden Lockerungen auch etwas Entspannung, heißt es beim Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT).
Um 10 Uhr informiert die Organisation über die aktuellen Zahlen zur konjunkturellen Entwicklung im Südwesthandwerk und nimmt eine erste Bewertung des Konjunkturpakets des Bundes vor.
Insbesondere die Mehrwertsteuersenkung werde zwar begrüßt, stelle manche Betriebe aber auch vor Herausforderungen, hieß es beim BWHT im Vorfeld. Dazu will der Verband Ergebnisse einer Mitgliederbefragung vorlegen. Ein weiteres Thema dürfte die Ausbildung sein - hier wird seit Corona befürchtet, dass viele Betriebe Stellen einsparen könnten und in der Folge Fachleute fehlen.
Der Bund will dem mit einer Ausbildungsprämie entgegensteuern, auch das Land beschäftigt sich mit dem Thema. Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold hatte dazu mehrfach einen zusätzlich Bonus als Entlastung und Anreiz für jene Betriebe gefordert, die trotz Corona weiter oder sogar verstärkt ausbilden wollen.
Update, 12. Juli, 17.56 Uhr: Gesundheitsamt testet fünf Stuttgarter Schulen
Kinder und das pädagogische Personal mehrerer Stuttgarter Bildungseinrichtungen lässt das Gesundheitsamt auf das Coronavirus testen.
Es gehe um einzelne Klassen folgender Schulen:
- Bismarckschule
- Helene-Fernau-Horn-Schule
- Robert-Mayer-Schule
- Marienschule
- Lehenschule
- Gustav-Werner-Kindergarten
- Tageseinrichtung für Kinder Kafkaweg / Adalbert-Stifter-Straße
Einzelne Schüler aus zwei Flüchtlingsunterkünften hatten Kontakt zu zwei Kindern, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Daher erfolgen die Tests vorsorglich.
Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer, erklärt: "Wir informieren derzeit die Leitungen der Schulen und Kitas, um welche Klassen beziehungsweise um welche Gruppen es sich handelt. Die Jugendlichen und Kinder sollen vorsorglich zu Hause bleiben, bis das Gesundheitsamt sich meldet, um das weitere Vorgehen festzulegen. Dieses Vorgehen trägt wesentlich dazu bei, Infektionsketten zu durchbrechen und das Coronavirus nach Möglichkeit einzudämmen." Der Betrieb an den Einrichtungen sei bewusst stark reguliert, um die Kontakte möglichst minimal zu halten. Fezer weiter: "Wir leben in einer Pandemie. Gleichzeitig wollen wir Kinder das Lernen und Spielen ermöglichen. Deswegen gibt es strenge Vorschriften: Klassen und Gruppen sind getrennt, Hygieneregeln werden besprochen und auf deren Einhaltung geachtet. So können wir es bei Auftreten von Erkrankungen bei punktuellen Eingriffen belassen."
Die Tests sollen bereits Anfang der Woche durchgeführt werden.
Update, 12. Juli, 7.10 Uhr: Fluss-Kreuzfahrtschiffe fahren wieder
Während Ozean-Kreuzfahrtschiffe coronabedingt weltweit noch in Häfen feststecken, wagen ihre kleineren Geschwister auf Deutschlands Flüssen einen Neustart.
Seit Juni seien sie mit weniger Gästen, Mindestabständen und Maskenpflicht in bestimmten Schiffsbereichen etwa wieder auf Rhein, Main, Mosel und Donau unterwegs, teilten die Anbieter Phoenix Reisen in Bonn und Nicko Cruises in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur mit.
Manche der überwiegend älteren Stammgäste hätten allerdings zu viel Angst davor. Dafür kämen neue Gästegruppen an Bord - womöglich teils aus Furcht vor Flügen in andere Länder oder mangels Ozean-Kreuzfahrt-Angeboten. Der Trend geht im Corona-Jahr 2020 zum Deutschland-Urlaub.
"Die Mehrzahl der Gäste freut sich, dass wir überlegt haben, wie sie hier zu einer sicheren Reise kommen", sagte Nicko-Cruises-Sprecherin Sandra Huck. An Bord gebe es ein ausgeklügeltes Hygienekonzept. Dazu gehöre auch tägliches Fiebermessen mit einem kontaktlosen Gerät.
Phoenix-Reisen-Chef Benjamin Krumpen erklärte angesichts der um rund 30 Prozent gesenkten Auslastung der Schiffe seines Unternehmens: "Wir wollen unbedingt vermeiden, dass die Gäste wegen der Mindestabstände in zwei Schichten essen müssen. Sie haben jetzt alle feste Sitzplätze im Restaurant an Bord und können dahin kommen, wann sie wollen."
Update, 11. Juli, 07.17 Uhr: Ansturm von Freiwilligen bei Corona-Impfstudie
Auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus warten viele sehnlich - und viele Menschen wollen bei der Suche danach helfen. Die Tübinger Uniklinik erlebt einen Ansturm von Freiwilligen wie noch nie.
Etwa 4000 Freiwillige haben sich in der Tübinger Universitätsklinik als Probanden für die Studie zum Corona-Impfstoff der Firma Curevac gemeldet. "Wir sind in einer Luxuslage wie noch bei keiner klinischen Studie. Sonst müssen wir um Probanden ringen", sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur.
An der Uniklinik hatte Mitte Juni eine klinische Studie begonnen, um den Impfstoff des Tübinger Biopharma-Unternehmens Curevac auf seine Verträglichkeit zu testen. Seitdem haben rund 50 Menschen das Mittel erhalten. Zuletzt impfte Kremsner täglich zwischen sechs und zehn Probanden. Laut dem Mediziner sind noch keine überraschenden Nebenwirkungen aufgetreten. "Bisher ist alles im grünen Bereich", sagte er. Es gebe weder sensationelle noch erschreckende Befunde.
Die zahlreichen Freiwilligen können aber nicht alle zum Zug kommen. In der ersten Phase sollen 168 Probanden geimpft werden - außer in Tübingen auch in Testzentren im belgischen Gent, in Hannover und München. Jeweils einen Monat nach der ersten Impfung bekommen die Probanden die Ausgangsdosis erneut verabreicht.
Curevac hatte im Kampf gegen das Virus nach der Mainzer Firma Biontech als zweites deutsches Unternehmen die Genehmigung für eine klinische Studie erhalten.
Update, 10. Juli, 18.25 Uhr: 51 Neu-Infektionen, kein weiterer Todesfall
Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium weitere 51 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 36.051 an.
"Davon sind ungefähr 33.643 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 571 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert", heißt es in der Mitteilung vom Freitagabend.
Zudem wurde kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle nach wie vor 1837. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,02 angegeben."
Update, 10. Juli, 15.39 Uhr: Stadt Stuttgart appelliert an Clubbetreiber, Corona-Verordnung einzuhalten
Die Landeshauptstadt Stuttgart appelliert an Club- und Diskothekenbetreiber, die Beschränkungen der Corona-Verordnung weiterhin zu beachten und kündigte für die kommenden Wochenenden punktuelle Kontrollen an.
"Die Corona-Verordnung schreibt vor, dass Clubs und Discotheken den Betrieb auf eine reine Schank- und Speisewirtschaft beschränken und auf den sonst üblichen Tanzbetrieb verzichten müssen. Viele Betreiber halten sich vorbildlich an die Vorgaben, obwohl sie dadurch finanzielle Einbußen haben", sagte der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Martin Schairer (67).
Leider habe man bei einer Kontrolle am vergangenen Wochenende feststellen müssen, dass es auch unter den Club- und Discothekenbetreibern schwarze Schafe gebe. Schairer: "Ich habe Verständnis für die angespannte wirtschaftliche Situation der Betreiber. Aber wir befinden uns noch mitten in der Pandemie. Deshalb müssen die gesetzlichen Vorgaben weiter eingehalten werden. Bei Verstößen gegen die Corona- Verordnung droht den Betreibern ein Bußgeld, bei Wiederholungstätern auch der Verlust der Konzession."
Update, 10. Juli, 13.11 Uhr: Weinköniginnen dürfen länger im Amt bleiben
Corona hat den Weinköniginnen in Baden und Württemberg eine ereignisarme und langweilige Amtszeit beschert. Deshalb haben die Weinbauverbände in beiden Landesteilen beschlossen, dass sich deren Amtszeit um jeweils ein Jahr verlängert. Nach einer entsprechenden Entscheidung der Badener Anfang Mai haben jetzt auch die Württemberger die reguläre Wahl Anfang Dezember 2020 abgesagt. «Wir geben den Hoheiten durch die Verlängerung der Amtszeit die Möglichkeit, im kommenden Jahr das Weinbaugebiet Württemberg in gewohnter Weise zu repräsentieren», betonte der Geschäftsführer des Verbandes, Hermann Morast, am Freitag in Weinsberg (Kreis Heilbronn). Weinkönigin in Württemberg ist derzeit Tamara Elbl; die Prinzessinnen Henrike Heinicke und Franziska Pfizenmeyer unterstützen sie.
In Baden sieht man das ähnlich. «Für die Hoheiten wäre das ein verlorenes Jahr gewesen», erläutert Vizegeschäftsführer Holger Klein vom Verband in Freiburg. Termine und sonst im Frühjahr anlaufende Weinfeste habe die amtierende Weinkönigin Sina Erdrich wegen der Pandemie gar nicht wahrnehmen und genießen können.
Update, 10. Juli, 10.49 Uhr: FDP-Fraktionschef Rülke: Lockerungen der Corona-Auflagen zu spät
Der baden-württembergische FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke wirft der Landesregierung vor, die Auflagen während der Corona-Krise zu spät gelockert zu haben. Die Parteien seien sich zunächst einig gewesen über die Beschränkungen, sagte Rülke im SWR-Sommerinterview am Donnerstagabend. Es habe sich aber bereits im April abgezeichnet, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werde und die Zahl der Infektionen zurückging. "Da kann man schon darüber nachdenken, ob Maßnahmen, die ökonomische Kosten haben, [...] noch angemessen sind", sagte Rülke. Die Schulen seien zu spät geöffnet worden, die Wirtschaft hätte früher unterstützt werden müssen, sagte der FDP-Fraktionschef.
Rülke äußerte erneut Zweifel an der bundesweiten Maskenpflicht: "Es ist umstritten, ob Masken wirklich helfen», sagte er. Der Mund-Nasen-Schutz habe zwar seine Funktion, "aber man kann den Menschen schon zutrauen, verstanden zu haben, dass Abstand halten Sinn macht". Zuvor hatte Baden-Württembergs Einzelhandel bereits ein freiwilliges Tragen ins Spiel gebracht.
Update, 10. Juli, 06.39 Uhr: Schwartz über Job-Suche in Corona-Zeit
Der frühere KSC-Trainer Alois Schwartz spürt bei der Suche nach einem neuen Club die Auswirkungen der Corona-Krise. "Es wäre schön, diesen Sommer wieder einen Job anzutreten. Zum Beispiel bei einem Zweit- oder ambitionierten Drittligisten. Oder auch im deutschsprachigen Ausland", sagte der 53-Jährige der Deutschen Presse-Agentur: "Es gab hier und da mal lose Gespräche, aber nichts wirklich Konkretes. Man merkt schon, dass die Vereine aufgrund der finanziellen Folgen der Corona-Krise vorsichtiger sind."
Schwartz trainierte zuletzt den Karlsruher SC. Nach dem Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga fiel er in dieser Saison mit dem Club Anfang Februar auf Platz 17 zurück und wurde nach insgesamt zweieinhalb Jahren entlassen. Den Klassenerhalt der Badener am letzten Spieltag erlebte Schwartz auf dem Sofa. "Ich habe vor dem Fernseher mitgefiebert. Ich freue mich wirklich sehr, dass der KSC drin geblieben ist. Dort, wo er hingehört. Und, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte", sagte der gebürtige Nürtinger.
Seit seinem Aus in Karlsruhe werkelte Schwartz viel am Haus und im Garten in Mannheim, ließ sich zudem im Mai an der Hüfte operieren. "Jetzt wird's Zeit, wieder raus auf den Platz zu gehen."
Update, 10. Juli, 06.15 Uhr: Stuttgarter Flughafen zieht erste Corona-Bilanz
Die Zahlen der Fluggäste und Flieger am Stuttgarter Flughafen dürften für die ersten sechs Monate dieses Jahres so trist aussehen wie noch nie zuvor. Die Corona-Pandemie hat die Flieger geradezu zu Boden gezwungen, die Flughafen Stuttgart GmbH musste für viele Mitarbeiter Kurzarbeit anmelden. Nun geht der Betrieb langsam wieder los - mit attraktiven Ferienzielen wie Mallorca, aber auch mit zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen. Die Details zum ersten Halbjahr und einen Ausblick auf den Rest des Jahres wird der Stuttgarter Flughafen am Freitag (10 Uhr) vorstellen.
Erst seit Aufhebung der Reisewarnungen für viele europäische Länder operiert der Flughafen wieder in Richtung Normalbetrieb. Wegen der höheren Nachfrage Anfang Juli wurde deshalb nach Terminal 3 nun auch Terminal 1 für den Check-in und die Passagierkontrollen in Betrieb genommen. Allerdings nicht wegen des riesigen Passagieraufkommens, sondern weil so die Corona-Abstandsregeln besser eingehalten werden können.
Trotzdem sieht sich der Airport gewappnet, denn mit 12,7 Millionen Passagieren wurde im vergangenen Jahr ein Rekord aufgestellt. Finanziell lief es entsprechend so gut wie noch nie, so dass man nun für die Corona-Krise gerüstet sei, heißt es beim Flughafen. Außerdem konnte die Start- und Landebahn wie geplant erneuert werden - dank Corona ohne Unannehmlichkeiten für die Fluggäste, die wegen Corona ohnehin nicht reisen konnten.
Update, 10. Juli, 06.11 Uhr: 48 neue Corona-Infektionen
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 36 000 gestiegen. Das waren 48 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33 624 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der Corona-Toten gab die Behörde mit 1837 an. Derzeit seien geschätzt noch 539 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, hieß es.
Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,88 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 9. Juli, 12.31 Uhr: Corona-Bürgschaften für kleine Südwestunternehmen kommen
Vom kommenden Mittwoch an können Firmen mit bis zu zehn Beschäftigten sowie Soloselbstständige Sofortbürgschaften des Landes beantragen, um die Corona-Krise zu bewältigen. Das hat der Wirtschaftsausschuss im Landtag beschlossen, wie das Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. "Die Corona-Krise hat teilweise verheerende Folgen für die Unternehmen im Land. Insbesondere die kleinen Betriebe sind sehr stark beeinträchtigt und durch fehlende Liquidität in ihrer Existenz bedroht", begründete Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) die Maßnahme.
Das Land ergänzt mit den Sofortbürgschaften die Bundeshilfen, die nur für Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten in Frage kommen. Betroffene Unternehmen können die Sofortbürgschaft laut Wirtschaftsministerium auf zwei Wegen beantragen. Der erste Weg richtet sich an Unternehmen und Selbstständige, die bisher keine Hausbank haben. Über das Portal www.ermoeglicher.de können sie bei positiver Prüfung ihres Antrags eine elektronische Vorabzusage für eine Sofortbürgschaft in Höhe von 90 Prozent für einen Kredit bis zu 250.000 Euro der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg erhalten; dieser wird dann an ein Kreditinstitut nach Wahl weitergeleitet.
"Damit haben Unternehmen, die noch nicht über eine eigene Hausbank verfügen, die Möglichkeit, ihre Anfrage online und bankenunabhängig zu stellen", sagte Ministerin Hoffmeister-Kraut. Zudem bestehe die Option, die Bürgschaft auf 100 Prozent zu erhöhen. Darüber hinaus ist auch der Antrag über das klassische Hausbankverfahren möglich: Hier beantragt die Hausbank der Firma eine Bürgschaft in Höhe von 90 Prozent für ein Darlehen bis zu 125.000 Euro.
Hintergrund der Maßnahme ist, dass Kleinstunternehmen und Soloselbstständige oft keine regulären Kredite aufnehmen können, weil der Bank die Sicherheiten fehlen. Bürgt das Land, steht es also mit im Risiko, dann kommen auch für sie Kredite in Frage.
Update, 9. Juli, 10.15 Uhr: Land gibt Atemschutzmasken an Kliniken und Altenheime ab
Die baden-württembergische Landesregierung hat im Zuge der Corona-Pandemie einen Vorrat von Atemschutzmasken für mindestens zwei Monate angelegt, um drohenden Engpässen vorzubeugen. Nun will das Land Masken im Wert von zehn Millionen Euro an Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste kostenlos abgeben, wie das Staatsministerium in Stuttgart mitteilte.
Der Mund-Nasen-Schutz war in der ersten Phase der Pandemie nicht immer ausreichend vorhanden - daraufhin hatte sich auch das Land in die Beschaffung eingeschaltet.
Nach einem weiteren Beschluss der Corona-Lenkungsgruppe kann Besuchern die Übernachtung im Südwesten verboten werden, wenn sie aus einem Gebiet in Deutschland mit erhöhtem Infektionsrisiko kommen. Eine Ausnahme von diesem Beherbergungsverbot sei möglich, wenn der Gast nachweisen oder glaubhaft machen könne, dass er sich in den sieben Tage vor der Anreise nicht in einem solchen Gebiet aufgehalten habe oder nachweislich keine Anzeichen einer Corona-Infektion aufweise.
Update, 8. Juli, 18.10 Uhr: Wieder stirbt ein Mensch an Covid-19
Am Mittwoch wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium weitere 52 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.952 an.
"Davon sind ungefähr 33.575 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 539 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert", heißt es in der Mitteilung vom Mittwochabend.
Zudem wurde aus dem Landkreis Lörrach ein Todesfall im Zusammenhang mit demErreger gemeldet. Demnach beträgt die Zahl der Todesfälle jetzt insgesamt 1838. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,76 angegeben."
Update, 8. Juli, 16.30 Uhr: Millionen-Rettungsschirm für Carsharing
Die Carsharing-Anbieter in Baden-Württemberg sind von den Auswirkungen der Corona-Krise schwer getroffen worden, weshalb das Verkehrsministerium nun einen Rettungsschirm aufspannt.
"Die erlittenen Verluste lassen sich nicht mehr aufholen. Wir wollen mit der finanziellen Hilfe des Landes dazu beitragen, dass die Anbieter die Carsharing-Standorte in kleineren Städten und Gemeinden nicht schließen", zitiert eine Mitteilung seines Hauses Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne)am Mittwoch.
Deshalb habe der Ministerrat auf Initiative des Verkehrsministeriums einer Stabilisierungshilfe zugestimmt.
Mit dieser Unterstützung soll eine Reduzierung des Carsharing-Angebots vermieden werden: "Ein umwelt- und klimafreundliches Verkehrssystem benötigt auch ein flächendeckendes Carsharing-Angebot im ganzen Land, da in jedem fünften Haushalt in Baden-Württemberg kein eigenes Auto vorhanden ist."
Daher wolle das Verkehrsministerium auch langfristig dafür sorgen, dass im Jahr 2030 mindestens 50.000 Carsharing-Fahrzeuge auf den Straßen in Baden-Württemberg unterwegs sind.
Aus all diesen Gründen habe sich Hermann in der Landesregierung für einen vier Millionen Euro schweren Rettungsschirm für das Carsharing eingesetzt. Das Kabinett habe am Dienstag grünes Licht für die finanziellen Mittel zum Erhalt des Carsharing-Angebots gegeben.
Die Carsharing-Unternehmen in Baden-Württemberg würden sich laut Ministerium ohne finanzielle Unterstützung gezwungen sehen, die Fahrzeugflotte stark zu reduzieren und dabei die weniger lukrativen Standorte im Land aufzugeben.
Dies würde die Mehrzahl der Standorte außerhalb der sechs Kernstädte (Tübingen, Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg und Freiburg) des Carsharings treffen. In den 303 weiteren Städten und Gemeinden mit Carsharing-Angebot in Baden-Württemberg könnten die meisten Standorte entfallen.
Der Rettungsschirm gewähre Carsharing-Unternehmen temporäre Erhaltungsprämien für Standorte, die aufgrund von Umsatzverlusten ansonsten aufgegeben werden müssten. Im Gegenzug verpflichten sie sich dazu, mindestens 50 Prozent der Fahrzeuge pro Standort zu erhalten.
Update, 8. Juli, 14.47 Uhr: Mehrheit der Corona-Tests in Kindergarten negativ
Nach den Fiebererkrankungen zahlreicher Kinder in einem Kindergarten in Friedrichshafen am Bodensee sind die meisten Tests auf eine Corona-Erkrankung negativ ausgefallen. Bei einem Kind steht das Ergebnis noch aus, wie der Träger der Einrichtung am Mittwoch mitteilte. Am Donnerstag soll der Kindergarten wieder für die beschwerdefreien Kinder geöffnet werden.
Die Corona-Tests wurden nicht vom Gesundheitsamt durchgeführt, sondern die Eltern mussten selbst entscheiden, ob sie ihr Kind beim Hausarzt testen lassen wollten. Sieben Kindern wurden daraufhin getestet. Mehr als 40 Kinder waren am Montag von ihren Eltern wegen Fiebers krankgemeldet worden. Der Träger der Einrichtung hatte den Kindergarten daraufhin für zwei Tage geschlossen.
Update, 8. Juli, 14 Uhr: Stadt Stuttgart mahnt zur Vorsicht bei Reisen
Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Stuttgart weist auf die neuen Vorgaben zum Infektionsschutz für Reisende hin. Der Amtsleiter, Professor Stefan Ehehalt, sagte am Mittwoch: "Die Menschen sind wieder mehr unterwegs. Viele machen dienstliche und private Reisen. Dennoch befinden wir uns nach wie vor inmitten der Corona-Pandemie. Das Virus ist nicht weg – schon gar nicht im Urlaub, wo Menschen aus unterschiedlichen Regionen aufeinandertreffen."
Ehehalt verweist in diesem Zusammenhang auf die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts sowie auf nationale Reisebeschränkungen, die Reisende vor Antritt kennen sollten. So hat das Auswärtige Amt für zahlreiche Länder eine Reisewarnung bis 31. August ausgesprochen.
Ehehalt weiter: "Auf der Homepage des Robert-Koch-Instituts kann man erfahren, welche Teile der Welt derzeit als so genannte Risikogebiete eingestuft werden. Demzufolge besteht in zwei Drittel aller Länder ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus. Wer aus diesen Ländern nach Baden-Württemberg zurückkehrt, muss sich beim Ordnungsamt des Aufenthaltsorts melden und sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Diese Quarantäne lässt sich nur vermeiden, wenn die Reisenden dem Ordnungsamt einen Test vorlegen können, der ein negatives Ergebnis auf Sars-CoV-2 bescheinigt."
Ehehalt unterstrich: "Allerdings ist ein negatives Testergebnis eine Momentaufnahme. Aufgrund der bis zu zweiwöchigen Inkubationszeit ist es trotzdem möglich, später noch zu erkranken oder zu einem asymptomatischen Überträger zu werden." Er rate auch diesen Reisenden dringend, die zweiwöchige Kontaktreduktion und häusliche Isolation freiwillig fortzuführen.
Update, 8. Juli, 13.51 Uhr: Land stockt Überbrückungshilfe des Bundes auf
Unternehmen und Soloselbständige können die Überbrückungshilfe Corona des Bundes in den nächsten Tagen beantragen. Bereits ab heute können sich Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder vereidigte Buchprüfer, die für die Unternehmen die Anträge einreichen müssen, auf der Antragsplattform registrieren. Das hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier heute in Berlin angekündigt. Die Abwicklung und Auszahlung der Hilfen übernehmen die Bundesländer.
Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) betonte: "Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen viele Unternehmen weiterhin hart, gerade in Branchen in denen aus Infektionsschutzgründen der Geschäftsbetrieb immer noch erheblich eingeschränkt ist oder sogar noch komplett still steht. Mit der Überbrückungshilfe des Bundes können wir nun die finanzielle Not dieser Unternehmen lindern, Insolvenzen vermeiden und so die Struktur des Wirtschaftsstandortes Baden-Württemberg sichern."
Außerdem hat das Land beschlossen, die Überbrückungshilfen des Bundes aufzustocken. "Wir ergänzen die Überbrückungshilfe in Baden-Württemberg mit dem fiktiven Unternehmerlohn und schließen damit eine wichtige Förderlücke mit Blick auf Soloselbständige und kleine Unternehmen, die besonders mit der Krise zu kämpfen haben", so Hoffmeister-Kraut.
Der Bund schließt einen Unternehmerlohn bei den förderfähigen Kosten explizit aus. Wie schon bei der Soforthilfe Corona wird das Land auf Antrag einen fiktiven Unternehmerlohn in Höhe von bis zu 1180 Euro pro Monat berücksichtigen und auszahlen. "Damit unterstützen wir vor allem die große Zahl der Soloselbständigen, die nur geringe Fixkosten haben und sichern deren Existenz", so die Ministerin.
Update, 8. Juli, 12.59 Uhr: Land stellt 15 Millionen für Vereine zur Verfügung
Das Land Baden-Württemberg stellt 15 Millionen Euro für gemeinnützige Vereine und
zivilgesellschaftliche Organisationen in Not bereit, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind.
Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: "Wir spannen
einen Schutzschirm auf, um möglichst keinen gemeinnützigen Verein und keine gemeinnützige zivilgesellschaftliche Organisation im Regen stehen zu lassen".
"Kein gemeinnütziger Verein und keine gemeinnützige zivilgesellschaftliche Organisation soll durch das Raster fallen", betonte der Minister.
Update, 8. Juli, 12.55 Uhr: Messe Friedrichshafen rechnet mit Millionen-Schaden wegen Corona
26 Veranstaltungen musste die Messe Friedrichshafen wegen der Corona-Krise in den vergangenen Monaten absagen - das Unternehmen rechnet daher für 2020 mit einem Millionenschaden. Genau beziffern könne man die Einbußen derzeit noch nicht, sagte Geschäftsführer Klaus Wellmann am Mittwoch. Der maximale Schaden für den Fall, dass in diesem Jahr gar keine Schauen mehr stattfinden könnten, liege bei 15 Millionen Euro. Derzeit sei man allerdings optimistisch, dass es ab Herbst wieder weitergehe.
Laut Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg sind ab September wieder Messen möglich - allerdings unter Auflagen. Die nächste große Schau am Bodensee - und nach Messe-Angaben auch eine der ersten im Land - ist Mitte September die Interboot, zu der im vergangenen Jahr mehr als 80 000 Besucher kamen. Die Messe werde mit einer veränderten Planung und einem Schutz- und Hygienekonzept organisiert, sagte Wellmann. Auch auf die Fahrradmesse Eurobike setzt das Unternehmen seine Hoffnung. Die Schau, die 2019 rund 60 000 Gäste an den Bodensee lockte, soll dieses Jahr im November stattfinden.
Die Situation in der deutschen Messebranche ist allerdings trotz Lockerungen in vielen Bereichen weiterhin sehr angespannt. "Wir gehen leider davon aus, dass das noch eine Weile so anhalten wird", sagte der Geschäftsführer des Fachverbands Messe- und Ausstellungsbau (Famab), Jan Kalbfleisch. Es gebe etliche Unternehmen, die ihren Mitarbeitern das Reisen nach wie vor untersagten. Zudem seien die Corona-Schutzverordnungen in den Ländern sehr unterschiedlich. Für den Herbst rechnet der Verband mit einer großen Insolvenzwelle unter Messebaubetrieben: Etwa 30 Prozent der Unternehmen seien gefährdet.
Update, 8. Juli, 12.51 Uhr: Kommunen fordern Szenarien für mögliche Corona-Entscheidungen
Nach den ersten Monaten der Corona-Krise und Erfolgen im Kampf gegen die Pandemie fordern die Städte eine Art Bedienungsanleitung für weitere mögliche Herausforderungen durch die Auflagen. "Es darf nicht mehr bei jedem Schulträger und in jedem Gesundheitsamt ein anderer Maßstab gelten", sagte Gudrun Heute-Bluhm, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags, am Mittwoch in Stuttgart. Kommunen müssten wissen, welche Szenarien es gebe, wenn sich zum Beispiel ein einzelner Lehrer oder Schüler infiziert. Auch private Veranstaltungen seien für die kommunalen Behörden "ein Buch mit sieben Siegeln, ein Corona-Loch", sagte Heute-Bluhm. Dabei seien gerade diese Feiern mögliche Hotspots für die Verbreitung des Virus.
Es sei nachvollziehbar, dass in der ersten Phase der Krise schnell und ohne zusätzliche Anhörungen entschieden werden musste, sagte Städtetagspräsident Peter Kurz (SPD). Die Zusammenarbeit mit dem Land habe auch weitgehend funktioniert. "In der Öffnungsphase hätten wir allerdings erwartet, wieder mehr einbezogen zu werden und mögliche Öffnungsszenarien frühzeitig miteinander zu diskutieren", kritisierte der Mannheimer Oberbürgermeister. Dadurch seien bei jedem einzelnen Schritt unnötige Hektik und fehlende Akzeptanz entstanden.
Update, 8. Juli, 11.17 Uhr: Bäder rechnen mit erheblichem Defizit
Die kommunalen Badbetreiber im Südwesten rechnen wegen der Corona-Pandemie mit Verlusten zwischen 100.000 und 150.000 Euro pro Bad.
Dafür verantwortlich seien erheblich mehr Personal und Aufwand bei gleichbleibenden Betriebskosten und weniger Besuchern in dieser Saison, wie die Landesgruppe Baden-Württemberg des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) am Mittwoch mitteilte. Seit rund einem Monat dürfen Freibäder im Südwesten unter Auflagen wieder öffnen. Manche Freibäder haben wegen der Auflagen erst gar nicht aufgemacht.
Abstands- und Hygieneregeln sorgen dafür, dass nur eine bestimmte Zahl von Gästen in die Bäder darf - und nach Schätzungen der Betreiber ist nur ein Drittel der jeweils erlaubten Kapazität ausgelastet. Die VKU-Landesgruppe appellierte an die Landesregierung, die Badbetreiber finanziell zu unterstützen.
In Baden-Württemberg sind 199 kommunale Unternehmen im VKU organisiert.
Update, 8. Juli, 10.39 Uhr: Marbacher Hengstparaden fallen wegen Corona aus
Die Marbacher Hengstparaden fallen in diesem Jahr wie erwartet wegen der strengen Corona-Auflagen aus. Im kommenden Jahr sollen sie am 26. September sowie am 2. und 3. Oktober stattfinden, wie das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart am Mittwoch mitteilte. In Baden-Württemberg bleiben Großveranstaltungen wie Volksfeste, auf denen kaum Hygienemaßnahmen durchsetzbar sind, bis mindestens Ende Oktober verboten.
Das Haupt- und Landgestüt Marbach in Gomadingen (Kreis Reutlingen) ist nach eigenen Angaben das älteste und größte staatliche Gestüt Deutschlands. Neben der Pferdezucht widmen sich die knapp 130 Mitarbeiter der Reit- und Fahrausbildung. Zahlreiche Veranstaltungen ziehen normalerweise geschätzt 350.000 Besucher jährlich an. Zu den Klassikern gehören neben den Hengstparaden die Marbach Classics sowie die Gestütsauktion.
Update, 8. Juli, 6.23 Uhr: Kommunen fehlen 4,6 Milliarden Euro
Den baden-württembergischen Kommunen fehlen in diesem Jahr wegen der Coronakrise nach Angaben des Städtetags rund 4,6 Milliarden Euro. Das wichtigste für die Kommunen sei nun die Stabilisierung der Haushalte, warnte der Städtetag Baden-Württemberg am Mittwoch in Stuttgart. Allerdings hätten bislang erst wenige eine Haushaltssperre verhängt.
Trotz des finanziellen Kraftakts des Landes während der Pandemie bräuchten Städte und Gemeinden die Schlüsselzuweisungen des Finanzausgleichs des Landes in der Höhe wie vor der Corona-Pandemie, forderte der Städtetag. Zusagen müssten die Kommunen noch vor der Sommerpause erhalten, um wirtschaften zu können.
Im Laufe des Mittwochs will Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (57, SPD) als Präsident des Städtetags weitere Zahlen veröffentlichen. Die Kommunen fordern bereits seit längerem deutliche finanzielle Hilfen des Landes in der Coronakrise. Erste Gespräche wurden dazu bereits geführt.
Update, 7. Juli, 18.08 Uhr: Zahl der Infizierten steigt auf 35.900
Dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium wurden am Dienstag insgesamt 28 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.900 an, davon sind geschätzt 33.542 wieder genesen. Aktuell sind geschätzt noch 521 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert.
Es wurde kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die Zahl der Todesfälle beträgt insgesamt 1837.
Update, 7. Juli, 17.37 Uhr: Corona-Fälle in Allgäuer Ferienpark - Gastronomie betroffen
Bei den drei Corona-Infizierten in einer Allgäuer Ferienanlage handelt es sich um Mitarbeiter aus dem Gastronomie-Bereich. Das teilte eine Sprecherin der Center-Parcs-Anlage in Leutkirch am Dienstag mit. Bereits in der vergangenen Woche hatten die drei positiven Befunde vorgelegen. Nach Angaben des Landratsamts Ravensburg wurden 120 Kontaktpersonen ermittelt, vorsorglich in Quarantäne geschickt und getestet. Ob es sich bei ihnen ebenfalls um Mitarbeiter oder auch um Gäste handelt, war nicht bekannt.
Die bisher ausgewerteten Ergebnisse fielen negativ aus. Vorzeitige Abreisen von Gästen aus der Anlage hat es wegen der Corona-Fälle den Betreibern zufolge nicht gegeben.
Update, 7. Juli, 16.13 Uhr: AfD: Land muss Gewerbetreibende für Corona-Lockdown entschädigen
Ladeninhaber, Gastronomen, Kinobesitzer und Künstler ringen wegen des Lockdowns teils um ihre Existenz - und müssen deshalb aus Sicht der AfD vom Land Schadenersatz erhalten. Die baden-württembergische Landtagsfraktion beruft sich dabei auf ein Gutachten, das sie beim Juristen Ulrich Vosgerau in Auftrag gegeben hat und am Dienstag in Stuttgart vorstellte. Der Anspruch umfasse auch den entgangenen Gewinn der Gewerbetreibenden, sagte Vosgerau. Zahlungspflichtig sei das Land Baden-Württemberg als Rechtsträger der Landesregierung, die die Corona-Verordnungen verantworte.
"Gewerbetreibenden steht ein Entschädigungsanspruch zu wegen des viel zu harten Lockdowns" sagte die Landesvorsitzende Alice Weidel, die auch Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion ist. Nicht nur der Landes-, auch der Bundeshaushalt werde durch die Entschädigungen massiv unter Druck geraten. Bundes- und Landesregierung hätten das Corona-Problem zunächst völlig unterschätzt, dann die Maßnahmen dagegen völlig überrissen.
Update, 7. Juli, 16.10 Uhr: Acht Arbeiter positiv auf Coronavirus getestet
Acht Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet und deren enge Kontaktpersonen wurden vom Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart unter Quarantäne gestellt. Die Männer sind auf einer Baustelle in der Nähe von Stuttgart tätig und leben in einem Arbeiterwohnheim.
Florian Hölzl, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamts, erklärte: "Die aktiven Erkrankungsfälle und enge Kontaktpersonen innerhalb des Bautrupps wurden in eine Schutzunterkunft gebracht, die wir für solche Fälle bereithalten. Eine Kontaktperson befindet sich in häuslicher Isolation. Es handelt sich um eine geschlossene Gruppe von Menschen, die kaum Sozialkontakte nach außen hatten. Wir konnten die Infektionsketten gut nachvollziehen. Wir gehen davon aus, dass wir durch unser Eingreifen die weitere Verbreitung bei diesem Ausbruch eindämmen konnten."
In Stuttgart sind aktuell 1.562 Infektionen mit dem Coronavirus bekannt, davon gelten 1.467 Personen als genesen.
Update, 7. Juli, 15.26 Uhr: Land prüft Maskenpflicht für ältere Schüler
Die grün-schwarze Landesregierung erwägt eine Maskenpflicht für ältere Schüler, um mögliche Corona-Ansteckungen in Schulen zu verhindern. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte am Dienstag in Stuttgart, man diskutiere, ob so eine Pflicht sinnvoll sei und wie sie umgesetzt werden könnte. Die Wissenschaft rate dazu, dass die Schüler in ihren Gruppen zusammenblieben. "Das ist aber bei unserem Kurssystem der Oberstufe nicht möglich. Also wird man da, denke ich, dann doch über die Maske reden müssen."
Ein Sprecher von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) bestätigte, es werde innerhalb der Landesregierung über die Nutzung von Masken an weiterführenden Schulen diskutiert. "Gerade wenn die Infektionszahlen steigen, könnte dies eine Handlungsoption sein." Der Vorsitzende des Landesschülerbeirats, David Jung, plädierte dafür, vor allem die Abstandsregeln in den Klassenräumen einzuhalten. Sollte dies nicht möglich sein, solle man Masken in Erwägung ziehen.
Nach den Sommerferien, die Ende Juli beginnen und Mitte September enden, sollen in Baden-Württemberg möglichst alle Schüler wieder regulär in den Schulen unterrichtet werden - soweit dies in Corona-Zeiten möglich ist. Bislang gibt es nur in den Grundschulen einen Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen. Die ansonsten noch geltenden Abstandsgebote sind dort gefallen. Die Landesregierung stützt sich dabei auf eine Studie mit Kindern bis zu zehn Jahren, die ergeben hat, dass Kinder keine Treiber der Infektionen sind.
Nach Angaben von Verbänden und Gewerkschaften haben Lehrer aber große Sorge, dass sie sich in der Schule mit dem Coronavirus anstecken könnten. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) fordert regelmäßige Testangebote für alle pädagogischen und nicht-pädagogischen Beschäftigten in Schulen und Kitas. Kretschmann und Sozialminister Manne Lucha (beide Grüne) halten diese aber für zu teuer und angesichts der derzeit niedrigen Infektionszahlen im Südwesten auch für nicht angebracht. Der Konflikt soll nach Kretschmanns Angaben bis zur parlamentarischen Sommerpause gelöst werden.
"Wir werden uns auf irgendetwas einigen, das hoffentlich auch der Lehrerschaft in diesen Ängsten, deren Rationalität ich nicht so richtig verstehe, entgegenkommt", sagte Kretschmann. Die Frage sei, was man tun könne, um das Sicherheitsgefühl der Lehrer zu verbessern. "Maskentragen ist das große Stichwort dabei und andere Maßnahmen mehr." Klar sei aber auch, dass Lehrer und Schüler "richtig durchgetestet" würden, wenn in einer Schule eine Corona-Infektion auftrete. "Auch das Versprechen gilt, dass wir das anlassbezogen immer dann in der Breite machen werden."
Die Bildungsgewerkschaft GEW erklärte, eine Maskenpflicht für ältere Schüler könne nur eine Maßnahme von vielen sein. GEW-Landeschefin Doro Moritz erwartete noch weitere Schritte: "In zehn Wochen beginnt das neue Schuljahr. Bis dahin müssen an allen 4500 Schulen mehr Reinigungskräfte eingestellt werden und ausreichend FFP2-Masken für alle Lehrkräfte, die diese brauchen, gekauft werden." FFP2-Masken sind Masken mit einem größeren Schutz als selbstgenähte Stoffmasken. Zudem würden weitere pädagogische Profis in den Klassenzimmern benötigt, damit der Unterricht ab Mitte September gelingen könne.
Update, 7. Juli, 14.29 Uhr: Regelmäßige Corona-Tests in großen Schlachtbetrieben
Mitarbeiter von größeren Schlachtbetrieben im ganzen Land sollen regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden. Das kündigte Agrarminister Peter Hauk (CDU) am Dienstag in Stuttgart an. Nach einer neuen Verordnung der Landesregierung werde es Reihentestungen geben in allen Betrieben mit über 100 Beschäftigten im Schlacht- und Zerlegebereich.
Man wolle dabei die gesamte Belegschaft in größeren Betrieben zweimal die Woche testen lassen. Das werde wohl fünf bis sechs Großbetriebe betreffen. Die Reihentests gelten nicht für die kleinen Metzger und die kleinen Schlachthöfe, sagte Hauk.
Update, 7. Juli, 14.24 Uhr: Autozulieferer ElringKlinger stimmt Aktionäre auf Einbußen ein
Der Autozulieferer ElringKlinger stellt sich angesichts der Corona-Krise auf ein mageres Jahr 2020 mit deutlichen Einbußen ein. Zwar gehe man davon aus, noch besser abzuschneiden als der Markt insgesamt. Zugleich werde man neben großen Umsatzeinbußen aber auch «deutliche Ergebniseffekte» sehen, sagte Vorstandschef Stefan Wolf am Dienstag laut Redetext bei der Hauptversammlung des Unternehmens. «Vieles hängt von der erhofften Erholung im zweiten Halbjahr ab. Dann wird sich zeigen, ob die massiven Auswirkungen des zweiten Quartals kompensiert werden können», betonte Wolf.
Eine verlässliche Prognose sei nach wie vor schwer möglich. Es sei aber klar, dass das Niveau des Ergebnisses erkennbar unter dem des Vorjahres liegen werde, hieß es. Die Pandemie sei eine nie dagewesene Herausforderung. ElringKlinger sei aber sowohl finanziell als auch strategisch richtig aufgestellt, um sie zu meistern, betonte Wolf.
ElringKlinger ist vor allem mit Komponenten für den klassischen Verbrennungsmotor groß geworden, inzwischen aber auch stark in der Entwicklung von Elektroantrieben und Brennstoffzellen engagiert. Trotz eines deutlichen Umsatzrückgangs hatte das Unternehmen aus Dettingen/Erms beim Gewinn im ersten Quartal noch besser ausgesehen als im Vorjahr. Der Trend werde aber im zweiten Quartal nicht zu halten sein, sagte Wolf. Die Zahlen dafür legt das Unternehmen im August vor.
Update, 7. Juli, 12 Uhr: 40 Kindergarten-Kinder mit Fieber - Keine Hinweise auf Corona
Bei den 40 an Fieber erkrankten Kindern in einem Kindergarten am Bodensee sieht das Gesundheitsamt keine Hinweise auf eine Corona-Infektion. Das teilte Amtssprecher Robert Schwarz am Dienstag in Friedrichshafen mit.
Die Kinder waren am Montag von ihren Eltern krankgemeldet worden. Der Träger der Einrichtung hatte den Kindergarten daraufhin für zwei Tage geschlossen. Am Donnerstag sollen beschwerdefreie Kinder demnach wieder kommen dürfen.
Corona-Tests bei den Kindern sind laut Gesundheitsamt derzeit nicht geplant. Sie stellten einen erheblichen Eingriff für die Kinder dar. Eltern müssten selbst entscheiden, ob sie ihr Kind beim Hausarzt testen lassen wollen. Die häufigsten gemeldeten Symptome einer Erkrankung sind Husten (49 Prozent), Fieber (41 Prozent) und Schnupfen (21 Prozent).
Bereits in der Vorwoche habe es vereinzelte Fieber-Erkrankungen unter den insgesamt 67 Kindern des Kindergartens gegeben.
Update, 7. Juli, 6.30 Uhr: Ferienanlage äußert sich zu den drei Corona-Fällen im Allgäu
Nach Angaben einer Sprecherin der Center-Parcs-Ferienanlage war das Unternehmen am 1. Juli vom Gesundheitsamt der Stadt Leutkirch über einen positiven Befund auf Covid-19 informiert worden.
Daraufhin seien alle Personen, die möglicherweise im direkten Kontakt mit dem Infizierten standen, getestet und vorsorglich in Quarantäne geschickt worden. Bei diesen Tests sei bei zwei weiteren Menschen das Virus nachgewiesen worden. Die beiden wiesen den schriftlichen Angaben zufolge aber keine Symptome auf. Sie befinden sich in häuslicher Quarantäne, ebenso wie die anderen Kontaktpersonen, deren Tests negativ waren.
Weitere Details zu den Infektionsfällen gab es zunächst nicht. Die Ferienanlage umfasst etwa 1000 Ferienwohnungen, dazu unter anderem einen Wellness- und einen Badebereich.
Die Sprecherin verwies auf einen Maßnahmenkatalog, was bei grippeähnlichen Symptomen eines Mitarbeiters oder Gasts zu tun sei. So seien Meldeketten verfolgt sowie Mitarbeiter- und Gästelisten für den betroffenen Zeitraum dem Gesundheitsamt übermittelt worden.
Update, 6. Juli, 20.30 Uhr: Drei Corona-Fälle in Allgäuer Ferienanlage
In einer Allgäuer Ferienanlage ist bei drei Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden. Etwa 120 Kontaktpersonen seien bislang getestet worden, teilte das Landratsamt Ravensburg am Montagabend mit.
Die bisher ausgewerteten Ergebnisse seien negativ ausgefallen. Daher sei nicht mit einem weiteren Corona-Ausbruch zu rechnen. Ob es sich bei den Betroffenen um Gäste oder Mitarbeiter der Anlage mit Ferienwohnungen in Leutkirch handelt, war zunächst nicht bekannt. Da werde nicht unterschieden, sagte eine Sprecherin. Die drei Personen seien Ende vergangener Woche positiv getestet worden.
Der Ferienpark Allgäu selbst war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Weitere Details zu den Infektionsfällen nannte das Landratsamt zunächst nicht.
Update, 6. Juli, 20.27 Uhr: Heidelberg Cement muss Milliarden abschreiben
Das Bauunternehmen Heidelberg Cement setzt im Zuge der Corona-Pandemie den Wert ihrer Besitztümer um 3,4 Milliarden Euro herab. Das betreffe überwiegend Vermögenswerte in Westeuropa, teilte das Dax-Unternehmen am Montag nach Börsenschluss mit. Die Aktie fiel auf Tradegate zunächst um rund einen Prozent.
Update, 6. Juli, 18.30 Uhr: 40 Kinder mit Fieber - Kindergarten bleibt zwei Tage geschlossen
40 Kinder aus einem Kindergarten in Friedrichshafen sind von ihren Eltern an nur einem Tag wegen Fiebers krankgemeldet worden. Die Einrichtung wurde nach den Meldungen vom Montag zunächst für die zwei folgenden Tage geschlossen, wie Ulrike Weiß vom katholischen Träger des Kindergartens mitteilte. Bereits in den vergangenen Tagen habe es vereinzelte Fieber-Erkrankungen unter den insgesamt 67 Kindern in dem Kindergarten gegeben. Zuvor hatte die "Schwäbische Zeitung" berichtet.
Bislang gibt es nach Angaben von Weiß keine Hinweise auf Corona-Infektionen. Fieber ist ein häufiges Symptom der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Am Donnerstag soll die Einrichtung wieder für diejenigen öffnen, die symptomfrei sind. Auch die Mitarbeiter sollen zunächst zu Hause bleiben, der Kindergarten soll in der Zwischenzeit gereinigt werden.
"Das sind sehr ungewöhnliche Zahlen. Das habe ich in 20 Jahren noch nie zuvor erlebt", sagte Weiß. Das Landratsamt im Bodenseekreis prüft die Erkrankungen, nannte aber keine Details.
Update, 6. Juli, 17.51 Uhr: 55 weitere Infektionen im Land
Das Gesundheitsministerium teilt mit, dass es zwischen Samstag und Montag weitere 55 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus in Baden-Württemberg gibt. Damit steigt die Zahl auf 35.872 an. Davon sind 33.514 Menschen wieder genesen. In Baden-Württemberg sind geschätzt noch 521 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Die Zahl der Todesfälle beträgt 1837.
Update, 6. Juli, 11 Uhr: Maskenpflicht bleibt in Baden-Württemberg
Die baden-württembergische Landesregierung lehnt ein Ende der Maskenpflicht oder Lockerungen der Vorgabe strikt ab. "Die Maskenpflicht bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Strategie", sagte eine Sprecherin des Staatsministeriums am Montag in Stuttgart der dpa.
Gemeinsam mit dem Abstandsgebot sei die Pflicht zur Mund-Nase-Bedeckung ein wirksames Mittel im Kampf gegen das Coronavirus und weitere Infektionen. Es gebe keinen Anlass zur Entwarnung, zumal die Ansteckungszahlen weltweit gesehen immer weiter anstiegen.
Über eine Maskenpflicht in Baden-Württemberg entscheidet nach Angaben des Staatsministeriums die grün-schwarze Landesregierung. Die Debatte über ein baldiges Ende der coronabedingten Maskenpflicht zumindest im Handel war am Wochenende ins Rollen geraten, nachdem sich Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in der "Welt am Sonntag" für einen solchen Schritt in seinem Land ausgesprochen hatte.
Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte eine Lockerung favorisiert, seine Forderung am Montag aber relativiert.
Gegen ein zeitnahes Ende der Pflicht für den Mund-Nasen-Schutz in Geschäften haben sich inzwischen neben Baden-Württemberg unter anderem auch Bayern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Hamburg ausgesprochen.
Update, 5. Juli, 15.15 Uhr: Derzeit tragen viele Menschen ein "Snutdauk"
"Mundschutz" auf Platt heißt "Snutdauk". Dieses Wort ist als "Schönste Neuschöpfung" im Plattdeutsch-Wettbewerb 2020 gekürt worden.
Ein Baden-Württemberger hat den Begriff eingereicht. "Snutdauk" (etwa: "Schnutentuch") stammt aus der Wortfamilie des "Snutenpulli" und bedeutet "Mundschutz oder Mund-Nasen-Bedeckung", wie das Fritz-Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) am Sonntag mitteilte.
In dem Wettbewerb gibt es drei Kategorien. Zum "Plattdeutschen Wort des Jahres 2020" wurde "Ballerdutje" als Bezeichnung für einen "schmatzenden Kuss" gewählt. Dies hatte ein Plattdeutschfreund aus Niedersachsen vorgeschlagen.
Bei der "Schönsten Redewendung" entschied sich die Jury für "Ut ein' Schwientroch ward kein Violin" (Aus einem Schweinetrog wird doch keine Geige), den zwei Frauen aus Stralsund eingereicht hatten. Mit insgesamt 200 Vorschlägen aus zwölf Bundesländern sei die Resonanz so hoch wie lange nicht gewesen, sagte Museumschef Marco Zabel.
Die Corona-Ereignisse hätten die Einreichungen so dominiert wie vorher kaum ein anderes Ereignis. So zeige sich auch lebendige Sprache.
Update, 5. Juli, 9 Uhr: Hochzeitsabsagen häufen sich
Wegen coronabedingter Absagen von Trauungen befürchtet die Hochzeitsbranche Engpässe in der kommenden Saison.
"Die Termine bei vielen Standesämtern, Locations und Dienstleistern werden knapp", hieß es vom Bund deutscher Hochzeitsplaner. Flexibilität sei bei der Planung gefragt. Auch der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Baden-Württemberg befürchtet Staus. Sicher voraussagen könne das derzeit aber niemand, sagte Sprecher Daniel Ohl.
Bei den Standesämtern im Südwesten häufen sich die coronabedingten Hochzeitsabsagen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Staus bei den Terminanfragen für 2021 gebe es aber noch nicht. Das liegt auch daran, dass bei vielen eine Anmeldung erst im September möglich ist.
Die Hoffnung in der Branche ist, dass viele Veranstaltungen, die jetzt wegen der Corona-Einschränkungen nicht stattfinden konnten, noch in diesem Jahr nachgeholt werden können.
Update, 4. Juli, 14 Uhr: Schausteller verkaufen Crepes
Für die stark von der Corona-Krise gebeutelten Schausteller schafft die Stadt Heidelberg neue Verdienstchancen. Ein knappes Dutzend Buden-Besitzer verkauft seit Freitag in der Innenstadt Süßigkeiten, Crepes oder herzhafte Leckereien wie Prager Schinken.
Die Schausteller kommen aus Heidelberg oder sind der Stadt durch den Weihnachtsmarkt oder das bereits abgesagte Volksfest Heidelberger Herbst verbunden.
Das Angebot soll so lange bestehen bleiben, wie die Corona-Einschränkungen gelten. Großveranstaltungen, bei denen Schausteller ihre Stände aufbauen, sind mindestens bis Ende Oktober untersagt. Mathias Schiemer, Geschäftsführer von Heidelberg Marketing, betont: "Die Absage von Großveranstaltungen macht es den Unternehmern, die eigentlich dafür sorgen, anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, unheimlich schwer."
Nach Angaben des Deutschen Schaustellerbunds zählt die Branche bundesweit rund 5300 Unternehmen mit 31 800 Beschäftigten. Die Schausteller beschicken etwa 9750 deutsche Volksfeste und rund 3000 Weihnachtsmärkte.
Update, 3. Juli, 17.51 Uhr: 25 Neu-Infektionen, kein Todesfall
Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 25 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr).
Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.817 an, so das Ministerium am Abend: "Davon sind ungefähr 33.454 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 526 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Da aber zwei Meldungen aus den Kreisen Emmendingen und Konstanz korrigiert wurden, beträgt die Zahl der Todesfälle jetzt insgesamt 1837.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,97 angegeben", heißt es weiter.
Update, 3. Juli, 17.04 Uhr: Alle fünf Schulen im Kreis Göppingen frei von Coronavirus
Alle fünf vom Coronavirus betroffenen Schulen im Kreis Göppingen sind nach Testung wieder virusfrei. Nach 500 Abstrichen bei Schülern und Lehrern, die mit den angesteckten Schülern Kontakt hatten, sei keine weitere Infektion festgestellt worden, teilte der Landkreis mit.
In den fünf Schulen hatte sich jeweils ein Schüler oder eine Schülerin infiziert. Für Mitschüler und Lehrer wurde Quarantäne angeordnet. Insgesamt waren Freitagmorgen 124 Menschen zwangsweise zu Hause. Das Weiterverbreiten des Virus zu verhindern, sei besonders wichtig, da in einigen Klassen die Abschlussprüfungen anstehen, so die Behörde.
Die Infektionen waren auf ein privates Grillfest zurückzuführen.
Update, 3. Juli, 15.08 Uhr: ratiopharm Ulm muss wegen Corona Verträge mit Jerrett und Willis auflösen
Basketball-Bundesligist ratiopharm Ulm reagiert mit der Trennung von zwei Spielern auf die finanziellen Einschnitte durch die Corona-Krise. Wie der Playoff-Halbfinalist am Freitag mitteilte, seien die Verträge mit Center Grant Jerrett und Forward Derek Willis vorzeitig aufgelöst worden.
"Das ist kein leichter Schritt, der uns insbesondere nach den großartigen Tagen in München sehr schwerfällt", sagte Geschäftsführer Thomas Stoll am Freitag mit Blick auf das Turnier in Bayern, bei dem Ulm erst im Halbfinale gegen die MHP Riesen Ludwigsburg ausgeschieden war. "Aber wir haben keine Wahl. Der Spielermarkt wird sich in diesem Sommer radikal ändern und ohne die für unseren Etat elementaren Zuschauereinnahmen können wir die laufenden Verträge nicht erfüllen."
Bereits Ende März hatten die Schwaben mit einem Gehaltsverzicht und Kurzarbeit auf die Aussetzung des Spielbetriebs und die ausbleibenden Einnahmen reagiert. Geschäftsführer Andreas Oettel erklärte nun, der Verein werde "alles daransetzen, den Etat so schnell wie möglich wieder auf ein Niveau wie vor der Corona-Krise zu bringen. Die jetzt getroffenen Entscheidungen sind hart, aber nur so können wir sicherstellen, dass ratiopharm ulm auch in seiner 20. Saison wettbewerbsfähig bleibt."
Update, 3. Juli, 11.12 Uhr: Maschinenbauer weiter im Corona-Tief
Die baden-württembergischen Maschinenbauer spüren weiter die Folgen der Corona-Krise. Der kräftige Rückgang der Auftragseingänge setzte sich im Mai fort, wie der Branchenverband VDMA am Freitag in Stuttgart mitteilte. Der Auftragseingang ging um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Im Inland betrug das Minus 41 Prozent und im Ausland 31 Prozent.
Der Geschäftsführer des VDMA im Südwesten, Dietrich Birk, sagte: "Die Situation bleibt erst einmal sehr angespannt." Die Unternehmen kämpften zurzeit mit erheblichen Störungen auf der Nachfrageseite. Die Erwartungen in Bezug auf die Auftragslage in den nächsten drei Monaten seien bei vielen Betrieben eher pessimistisch. Über den Zeitraum Januar bis Mai 2020 lagen die Bestellungen 17 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Maschinenbau ist eine der baden-württembergischen Schlüsselbranchen.
Update, 3. Juli, 11.07 Uhr: Umfrage: Corona sorgt für miese Stimmung in Industrie und Handel
Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen und alle Hilfeversprechen der Politik können die Alarmstimmung in der Südwest-Wirtschaft nicht bessern. In nahezu allen Branchen seien rückläufige Auftragseingänge und massive Umsatzeinbrüche zu verzeichnen, meldete der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) am Freitag. In einer aktuellen Konjunkturumfrage bezeichneten mittlerweile 41 Prozent der Betriebe ihre Lage als schlecht, zwei Drittel beklagten gesunkene Umsätze. Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet.
"Man spürt die große Verunsicherung unserer Unternehmen", sagte die Präsidentin der IHK Region Stuttgart, Marjoke Breuning. "Sie sehen mit großer Sorge, dass ihre Geschäfte nicht schnell wieder in Gang kommen, obwohl der Shutdown in Deutschland und anderen Partnerländern gelockert worden ist."
Update, 3. Juli, 09.23 Uhr: "Lernbrücken" in den Sommerferien
Die Schulschließungen durch Cornona haben bei leistungsschwachen Schülern zu Lücken geführt. Daher hat sich das Kultusministerium dazu entschlossen, in den letzten beiden Sommerferienwochen Lern- und Förderkurse für Schüler anzubieten.
Kultusministerin Susanne Eisenmann: "Durch intensive Nachhilfe in den Sommerferien geben wir Schülerinnen und Schülern die Chance, coronabedingte Lernlücken zu schließen, um gut vorbereitet in das neue Schuljahr starten zu können."
"Die Eltern haben gemeinsam mit den Lehrkräften große Anstrengungen unternommen, um das Fernlernen für ihre Kinder so gut wie möglich zu gestalten und zu unterstützen. Dennoch war das heimische Lernen für manche Schülerinnen und Schüler mit großen Schwierigkeiten verbunden; sie konnten in dieser Phase nicht die Lernfortschritte erzielen, die sie im regulären Unterricht erreicht hätten. Hier brauchen wir zusätzliche Förderangebote und Lernzeiten, um ihnen gezielt die Chance zu geben, ihre Lernlücken zu schließen", sagt Eisenmann.
Update, 3. Juli, 06.10 Uhr: Freilichtspiele des Theaters Konstanz mit Corona-Schutzkonzept
Das Theater Konstanz musste wegen der Corona-Krise eine Zwangspause einlegen. Im Schauspielhaus selbst gibt es noch immer keine Vorführungen. Dafür geht es im Freien weiter.
Mit maximal 250 Zuschauern pro Vorstellung und einem Corona-Infektionsschutz-Konzept startet das Theater Konstanz am Samstag in die diesjährigen Freilichtspiele auf dem Münsterplatz. Gezeigt werde die Uraufführung des Stückes "Hermann der Krumme oder die Erde ist rund" von Intendant Christoph Nix, hieß es im Vorfeld bei dem Schauspielhaus. Die Nachfrage nach den Karten sei sehr groß. "Lange vor Kassenöffnung bildeten sich die ersten Menschenschlangen vor dem Stadttheater. Der Hunger auf Theater scheint enorm zu sein." Bis Anfang August sind rund 25 Vorstellungen geplant.
Für das Theater sind es die ersten Auftritte seit der coronabedingten Pause. Im Schauspielhaus selbst gibt es derzeit keine Vorführungen, nachdem der Konstanzer Gemeinderat einen Beschluss gefasst hatte, der die Spielzeit für beendet erklärt hatte. Die Pläne für die Freilichtinszenierung auf dem Münsterplatz wurden dagegen genehmigt. Das Schutzkonzept beinhaltet unter anderem verschiedene Eingänge, zudem wurde bei der Bestuhlung auf genügend Abstand geachtet.
Update, 2. Juli, 20 Uhr: 25 Neu-Infektionen, ein Todesfall
Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 25 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr).
Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.780 an, so das Ministerium am Abend: "Davon sind ungefähr 33.412 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 529 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurde heute ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 1839.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,96 angegeben", heißt es weiter.
Update, 2. Juli, 19.41 Uhr: Bund stützt Freiburger Barockorchester in Corona-Krise
Das Freiburger Barockorchester kann als eines von 27 freien Orchestern und Ensembles in der Corona-Krise auf Unterstützung aus dem Bundeshaushalt zählen. Die Mittel aus dem Programm "Orchester vor neuen Herausforderungen" umfassen jeweils bis zu 200.000 Euro. Ziel ist es, freien Ensembles und Orchestern "so schnell wie möglich den Wiederbeginn ihrer künstlerischen Arbeit zu ermöglichen", wie es am Donnerstag in Berlin hieß.
Gefördert werden etwa auch die Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen oder das Elbipolis Barockorchester Hamburg.
"Die Corona-Krise hat die freien Ensembles und Orchester hart getroffen", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (58, CDU). Die freien Klangkörper seien ein wichtiger Kreativitätsfaktor der Musikkultur. "Mit künstlerischen Innovationen setzen sie Impulse, die oft von anderen Festivals, Theatern und Orchestern aufgegriffen werden."
Update, 2. Juli, 16.14 Uhr: Baurechtsamt Stuttgart öffnet wieder für Besucher
Wie die Stadt Stuttgart mitteilte, öffnet das Baurechtsamt ab Juli wieder für Besucher. Dabei komme es zu Änderungen des Beratungsangebots, persönliche Termine seien nach vorheriger Vereinbarung möglich. Besucherinnen und Besucher müssen bestimmte Hygienevorgaben beachten.
Update, 2. Juli, 12.52 Uhr: Landesbischof July warnt vor Corona-Begriff der "Systemrelevanz"
Dem Begriff der "Systemrelevanz" kann der evangelische Landesbischof Frank Otfried July nichts abgewinnen - im Gegenteil, er hält ihn nach seinen bisherigen Erfahrungen in der Corina-Krise sogar für riskant. "Wer diesen Begriff verwendet, der begreift eine Gemeinschaft gewissermaßen als eine Maschine, für deren Funktionieren es bestimmte Teile braucht. Nur diese werden dann als "systemrelevant" beschrieben2", sagte der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg zum Auftakt der Landessynode am Donnerstag in Stuttgart.
Er begreife die Gesellschaft als ein organisches Ganzes, sagte July. Sie sei auf Beiträge aller ihrer Kräfte angewiesen, um lebendig zu bleiben. «Und eben auch auf solche, die allzu schnell aus dem Blick geraten», sagte der Bischof. Als Beispiele nannte er die Bereiche Bildung, Musik und Sport, aber auch Orte, an denen Menschen miteinander beteten.
"Hier mache ich mir große Sorgen, das all das, was als "nicht systemrelevant" zur Seite geschoben wurde, eines Tages vielleicht fehlen wird", sagte July und warnte: "Dieses Fehlen würde Langzeitschäden im gesellschaftlichen Umgang hinterlassen." Für das Leben sei eben auch das wesentlich und «existenzrelevant», was nicht gewogen, gezählt und in Tabellen abgebildet werden könne.
Als systemrelevant werden Berufe wie Ärzte oder auch Unternehmen wie Supermärkte, Banken, die Verwaltung und die Müllabfuhr eingeordnet. Voraussetzung ist, dass für die Daseinsvorsorge oder zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wichtig sind. Das spielt eine Rolle unter anderem bei möglichen Ausnahmeregelungen und weil Eltern nur dann Notbetreuung für ihre Kinder beantragen können, wenn sie in solchen Berufen arbeiten. Die Kirche in Baden-Württemberg hatte nach knapp acht Wochen Zwangspause wegen des Coronavirus Mitte Mai erstmals wieder öffentliche Sonntagsgottesdienste gefeiert.
Update, 2. Juli, 12.41 Uhr: Brettener Gymnasium wieder geöffnet
Das wegen Corona-Infektionen seit Montag geschlossene Edith-Stein-Gymnasium in Bretten (Kreis Karlsruhe) ist seit diesem Donnerstag wieder geöffnet. Das bestätigte die Stadt Bretten. Bei vier Schülern und einer Lehrerin war das Virus nachgewiesen worden. Weitere Fälle gab es nicht. Die Schule hatte während der Schließzeit digitalen Fernlern-Unterricht angeboten.
Update, 2. Juli, 06.11 Uhr: Baden-Württemberg spielt mehr Lotto
Die Corona-Krise hält die Baden-Württemberger nicht davon ab, ihr Glück im Lottospiel zu suchen - im Gegenteil. In den ersten sechs Monaten des Jahres sind die Einsätze trotz Pandemie und geschlossener Annahmestellen deutlich gestiegen, wie die Staatliche Toto-Lotto-Gesellschaft mitteilte. Bis Ende Juni setzten die Menschen im Südwesten rund 507 Millionen Euro ein, das sind 5,7 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres.
Grund ist neben der Hoffnung auf Jackpots von bis zu 90 Millionen Euro auch der deutliche Trend, den Tippschein online abzugeben. Über Internet und App setzten Lottospieler in diesem Jahr bereits rund 62,4 Millionen Euro ein - ein Rekord und eine Steigerung um mehr als 40 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2019.
Auch die meisten Glückspilze stammen erneut aus Baden-Württemberg, wie die Lotto-Gesellschaft errechnet hat. "2020 fiel für die Tipper in Baden-Württemberg bislang sehr positiv aus", sagte Geschäftsführer Georg Wacker. Insgesamt gab es 72 Gewinne von 100 000 Euro oder mehr, 20 Lotto-Sechser und 13 neue Millionäre - so viele wie in keinem anderen Bundesland. Den mit 12,35 Millionen Euro bislang größten Einzelgewinn des Jahres zwischen Kurpfalz und Bodensee erzielte im Mai ein Eurojackpot-Spieler aus dem Kreis Calw.
Update, 1. Juli, 17.46 Uhr: 50 weitere Infektionen, keine weiteren Toten
Am Mittwoch wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 50 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16 Uhr).
Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.755 an, so das Ministerium am Abend: "Davon sind ungefähr 33.375 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 542 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Dem Landesgesundheitsamt wurden heute demnach keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach bleibt die Zahl der Todesfälle bei insgesamt 1838.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,95 angegeben", heißt es weiter.
Update, 1. Juli, 12.29 Uhr: Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen steigen wieder
Die Aufhebung der Reisewarnungen für viele europäische Länder lässt die Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen steigen. Wegen der höheren Nachfrage wurde nach Terminal 3 nun auch Terminal 1 für den Check-in und Passagierkontrollen in Betrieb genommen, wie der Flughafen am Mittwoch mitteilte. So könnten auch die Corona-Abstandsregeln besser eingehalten werden, hieß es.
Im Vorfeld der Sommerferien im Südwesten nehmen die Fluggesellschaften neben wichtigen Städteverbindungen außerdem wieder verstärkt touristische Ziele ins Programm. Gefragtestes Warmwasserziel sei Palma de Mallorca mit bis zu 72 wöchentlichen Verbindungen, hieß es beim Flughafen.
Wegen der Hygienebedingungen für Gäste und Personal hat der Flughafen verschiedene Vorkehrungen getroffen. So erinnern Bodenmarkierungen und Hinweisschilder überall an die empfohlenen Abstandsregeln. An vielen Stellen schützen Plexiglasscheiben Kunden und Mitarbeiter vor zu engem Kontakt, zudem wurden die Reinigungsintervalle erhöht. Es gilt überall Maskenpflicht für Reisende, für Kinder jedoch erst ab sechs Jahren. Wer seine Mund-Nase-Bedeckung vergessen hat, kann sich aus Automaten direkt an den Eingängen versorgen.
Update, 1. Juli, 6.29 Uhr: Experten gehen von weiter wachsender Arbeitslosigkeit aus
Die Corona-Krise hat den Arbeitsmarkt im Südwesten fest im Griff, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Experten zufolge geht die Zahl der Arbeitslosen immer weiter nach oben.
Die Corona-Krise dürfte die Zahl der Arbeitslosen im Südwesten noch weiter nach oben getrieben haben. Experten gehen davon aus, dass im Juni noch einmal mehr Menschen ohne Job waren als im Mai. Damals waren in Baden-Württemberg mehr als 270.000 Arbeitslose registriert, die Quote lag bei 4,3 Prozent. Deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen die Zahlen derzeit ohnehin. Vor einem Jahr waren hierzulande gut 190.000 Menschen ohne Job.
Die Arbeitsagentur gibt die Zahlen am Mittwoch (10 Uhr) in Stuttgart bekannt. Ihr Chef Christian Rauch hatte schon bei der Vorlage der Mai-Bilanz angekündigt, dass die Zahlen noch weiter steigen und wohl schon bald die 300.000er-Marke überschreiten werden.
Update, 30. Juni, 19.40 Uhr: Infektionszahlen steigen besonders in und um Karlsruhe
Am Dienstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium weitere 75 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.705 an, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagabend. "Davon sind ungefähr 33.353 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 514 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Zudem wurden acht weitere Todesfälle gemeldet, die Zahl der Corona-Opfer steigt somit auf 1838.
Auffällig ist laut Ministerium ein Anstieg der Infektionszahlen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe: "Diese stehen zum einen im Zusammenhang mit einem Treffen einer Glaubensgemeinschaft. Zum anderen sind vier Schulen im Rahmen einer Häufung betroffen."
Bei zehn der 30 neuen Fälle handele es sich um länger zurück liegende Infektionen aus dem Kreis Karlsruhe, die technisch bedingt erst jetzt übermittelt werden konnten.
Update, 30. Juni, 15.15 Uhr: Keine weiteren Fälle in Schulen im Kreis Göppingen
Von fünf Schulen mit Coronafällen im Kreis Göppingen sind nach Testung zwei virusfrei. Das Ergebnis für die weiteren Schulen stehe noch aus, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Dienstag.
An den fünf Schulen hatten sich jeweils ein Schüler oder eine Schülerin angesteckt. Für Mitschüler und Lehrer wurde Quarantäne angeordnet. Seit Freitag werden überdies von 500 Schülern und Lehrern Abstriche genommen, bei denen ein Kontakt zu den Infizierten möglich gewesen sein könnte. So sollen weitere Infizierte entdeckt und in Quarantäne geschickt werden können. Das Weiterverbreiten des Virus zu verhindern, sei besonders wichtig, da in einigen Klassen die Abschlussprüfungen anstehen.
Eine coronabedingt geschlossene Grundschule in Göppingen konnte am Dienstag einen Tag früher als geplant wiedereröffnet werden.
Im einem Brettener Gymnasium wird auf Grundlage von Testresultaten entschieden, ob der zunächst bis Mittwoch verhängte Stopp für Präsenzunterricht verlängert wird. Dort war das Virus bei drei Schülern einer elften Klasse und einer Lehrerin, die dort unterrichtet hatte, nachgewiesen worden.
Es gibt noch weitere Fälle im Land: Das Evangelische Seminar in Maulbronn ist bis zum 10. Juli wegen je einer Covid-19-Infektion im Umfeld sowie unter der Schülerschaft geschlossen.
Im bayerischen Landkreis Neu-Ulm sind in drei Grundschulklassen und einer Kindergartengruppe Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Deswegen seien nun 98 Kinder und Erwachsene in Quarantäne geschickt worden, berichtete eine Sprecherin des Landratsamtes am Montag.
Update, 30. Juni, 14.30 Uhr: Nur anlassbezogene Corona-Tests
Anders als Bayern bietet Baden-Württemberg keine flächendeckenden, kostenlosen Corona-Tests für die Bürger an. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manne Lucha (beide Grüne) begründeten dies am Dienstag mit den Kosten und auch damit, dass Tests für jedermann bei der derzeitigen Infektionslage nicht angebracht seien.
Lucha erklärte, Baden-Württemberg halte am Grundprinzip der Anlassbezogenheit bei den Tests fest. "Alles andere ist Fischen im Trüben mit einer Halbwertszeit von zwei Tagen. Dann ist die Aussage (eines Tests) schon wieder nichts wert."
Nach der am Dienstag vom grün-schwarzen Kabinett beschlossenen neuen Strategie sind Tests unter anderem vorgesehen, wenn jemand Symptome einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus zeigt. Zudem werden nach bestätigten Infektionen Kontaktpersonen getestet - auch solche, die über die Corona Warn-App identifiziert worden seien.
Tests sind auch bei der Aufnahme in stationären Pflegeeinrichtungen vorgesehen, bei Krankenhauseinweisungen und bei Patienten während eines Krankenhausaufenthalts. Medizinisches und pflegerisches Personal soll nach einem bestimmten System stichprobenhaft getestet werden.
Über das Vorgehen bei der Testung von Erziehern und Lehrern konnte sich die grün-schwarze Landesregierung bislang nicht einigen. Hier soll es an diesem Donnerstag weitere Gespräche geben. Minister Lucha sah auch für diese Gruppen eine Testung nach einem Stichproben-System vor.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) fordert allerdings regelmäßige Testangebote für alle pädagogischen und nicht-pädagogischen Beschäftigten in Schulen und Kindertagesstätten.
Update, 30. Juni, 11.43 Uhr: Schulen in freier Trägerschaft erhalten Ausgleichszahlungen
Wie das baden-württembergische Kultusministerium mitteilte, werden Schulen in freier Trägerschaft einen Ausgleich für entgangene Betreuungsgebühren erhalten. Dafür seien insgesamt 11,8 Millionen Euro vorgesehen.
Zur Milderung der während der Schulschließungen entstandenen Liquiditätsengpässe werden zudem die monatlichen Abschlagszahlungen über einen Zeitraum von drei Monaten um jeweils drei Millionen Euro erhöht. Somit werden die freien Schulen unter dem Strich mit insgesamt knapp 21 Millionen Euro kurzfristig finanziell unterstützt.
"Die Schulen in freier Trägerschaft mussten in der Zeit der Schul- und Kitaschließung auf erhebliche Einnahmen aus Betreuungsverträgen verzichten. Diese Einnahmenverluste stellen aktuell das größte finanzielle Problem für diese Schulen dar. Die Schulen in freier Trägerschaft sind unverzichtbar für unser Bildungswesen, deshalb ist es für mich selbstverständlich, dass wir sie in der Krise schnell und unbürokratisch unterstützen", wird Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) in der Mitteilung zitiert.
Update, 30. Juni, 11.10 Uhr: Grün-schwarze Koalition einigt sich auf konkrete Corona-Soforthilfen
Die Landesregierung hat sich auf konkrete Corona-Soforthilfen im Volumen von rund 200 Millionen Euro geeinigt. Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz bestätigte am Dienstag in Stuttgart, dass die grün-schwarze Haushaltskommission entsprechende Beschlüsse gefasst hat.
Sie sehen unter anderem vor, dass die Digitalisierung der Hochschulen mit 40 Millionen Euro vorangebracht werden soll. Dabei geht es laut Schwarz darum, den Lehrbetrieb auf digitale Formen umzugestalten, Software-Lizenzen anzuschaffen und das Personal fit für digitale Anwendungen zu machen.
Mit 50 Millionen Euro sollen kleine und mittelgroße Unternehmen über ein spezielles Beteiligungsprogramm unterstützt werden. Jugendherbergen, Schullandheime und Privatschulen bekommen 33 Millionen Euro. Für die Digitalisierung im Mittelstand stehen 50 Millionen Euro bereit. Car-Sharing-Organisationen sollen 4 Millionen Euro bekommen.
Die Beschlüsse müssen noch durchs grün-schwarze Kabinett, was als Formsache gilt. Laut Schwarz sind die rund 200 Millionen Euro noch freie Gelder aus dem 1,5 Milliarden Euro schweren Hilfspaket für die Wirtschaft, auf das sich die Regierung im Mai geeinigt hatte.
Update, 30. Juni, 06.13 Uhr: Regierung gegen flächendeckende Corona-Tests - neue Strategie
Baden-Württemberg will Corona-Tests für jedermann wie in Bayern weiterhin weder anbieten noch finanzieren. "Die überwältigende Mehrheit aller namhaften Epidemiologen und Gesundheitsexperten hält nichts von einer flächendeckenden Testung ins Blaue hinein", sagte eine Sprecherin von Sozialminister Manne Lucha (Grüne). Sie plädierten vielmehr für eine gezielte und kluge Testung bestimmter Personengruppen und im Umfeld von lokalen oder regionalen Ausbrüchen. Dennoch will Baden-Württemberg zumindest eine erweiterte Teststrategie für Baden-Württemberg einführen. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) will seine Pläne am Dienstag (12.00 Uhr) im Kabinett vorstellen.
Bayerns Strategie in der Corona-Krise mit Tests für jedermann ist derzeit ein Streitfall. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kritisiert Massentests ohne systematisches Vorgehen als nicht zielführend und unnötige Belastung. Luchas Sprecherin bezeichnete eine flächendeckende Testung als mögliche Mogelpackung. Diese sei immer nur eine winzige Momentaufnahme und habe deshalb keinen nachhaltigen Nutzen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder weist die Kritik zurück. "Das ist die einzige ernsthafte Option, es wird sonst zu wenig getestet", entgegnete der CSU-Chef in München.
Update, 29. Juni, 18.35 Uhr: 1830 Tote und 35.630 Infektionen
Am Montag sind dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium weitere 89 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. "Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.630 an", heißt es am Abend seitens des Ministeriums.
Davon sind ungefähr 33.335 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 465 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert.
Auch ist ein weiterer Todesfall bekannt geworden. Damit sind nun 1830 Menschen dem Erreger zum Opfer gefallen. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,81 angegeben."
Update, 29. Juni, 17.35 Uhr: Corona in der Schule - Quarantäne für fast 100 Menschen
In drei Grundschulklassen und einer Kindergartengruppe im Landkreis Neu-Ulm sind Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Deswegen seien nun 98 Kinder und Erwachsene in Quarantäne geschickt worden, berichtete eine Sprecherin des Landratsamtes am Montag.
Neben den Schülern müssen vorläufig auch die Eltern und Lehrer zu Hause bleiben. Erstmals seitdem die Schulen wieder geöffnet wurden, wird in dem schwäbischen Landkreis nun zu dieser Maßnahme gegriffen - vor dem landesweiten Lockdown gab es solche Fälle häufiger.
In der vergangenen Woche war die Zahl der Covid-19-Erkrankungen im Kreis Neu-Ulm leicht gestiegen.
Update, 29. Juni, 15.45 Uhr: Corona-Hilfen für Hotels und Gaststätten
Hotels und Gastbetriebe im Südwesten erhalten gezielte Unterstützung vom Land - zusätzlich zum ersten Corona-Hilfspaket.
Ab Mittwoch können die Anträge dafür auf der Website des Wirtschaftsministeriums heruntergeladen werden. Wenn Betriebe durch eine Bescheinigung des Steuerberaters belegen können, dass sie wegen der Corona-Krise in einen Liquiditätsengpass geraten sind, erhalten sie eine einmalige Hilfe in Höhe von bis zu 3000 Euro zuzüglich maximal 2000 Euro für jeden Beschäftigten.
Das Programm sei auf den Zeitraum September bis November angelegt, sagten Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Tourismusminister Guido Wolf (beide CDU) am Montag in Stuttgart. Die Abwicklung wird wie beim ersten Corona-Hilfspaket von den Industrie- und Handelskammern übernommen, die die Anträge vorab prüfen. Anschließend werden sie bei der landeseigenen L-Bank bewilligt und an Berechtigte ausgezahlt.
Nicht nur die Schließungen hätten den Betrieben schwer zu schaffen gemacht, sagte Hoffmeister-Kraut. Sie dürften nun zwar öffnen, litten aber unter den jetzt geltenden Infektionsschutzmaßnahmen und könnten verlorene Umsätze nicht mehr wettmachen.
Laut Tourismusminister Wolf sind allein die Übernachtungen im April um 94,8 Prozent eingebrochen.
Update, 29. Juni, 13.36 Uhr: "Die Fallers" beginnen nach Corona-Pause wieder mit Dreharbeiten
Die wöchentliche Fernsehserie "Die Fallers" beginnt nach dreieinhalb Monaten Corona-Zwangspause mit Dreharbeiten. Von Dienstag an stehen die Schauspieler wieder vor der Kamera, teilte der Südwestrundfunk (SWR) am Montag in Baden-Baden mit. Möglich mache dies ein strenges Hygiene- und Sicherheitskonzept. Seit Mitte März waren die Dreharbeiten wegen des Coronavirus unterbrochen. Die Serie, die das Leben einer Schwarzwälder Bauernfamilie in heutiger Zeit erzählt, läuft sonntags um 19.15 Uhr im SWR Fernsehen. Es gibt sie seit bald 26 Jahren. Gedreht wird die Serie in Fernsehstudios des SWR in Baden-Baden sowie an Originalschauplätzen im Schwarzwald.
Dem Mitte März verhängten Produktionsstopp seien acht Folgen zum Opfer gefallen, teilte der Sender mit. Diese würden bis Ende des Jahres, gemeinsam mit weiteren Episoden, nachgeholt. Die Drehbücher wurden wegen des Coronavirus umgeschrieben: Massen- und Kussszenen wurden gestrichen. Bei den Dreharbeiten gebe es neue Regeln: Alle müssten eine Maske tragen, für Schauspieler gelte dies jedoch nur in den Pausen. Ständig vor Ort sei nun ein Hygieneberater, die Zahl der Mitarbeiter wurde reduziert. Zudem gelte ein Mindestabstand.
"Die Fallers" laufen seit September 1994. Pro Folge schalten den Angaben zufolge mehr als eine Million Zuschauer ein. Im Fernsehen gezeigt wurden bislang 1065 Folgen. Hauptsendegebiete des SWR Fernsehens sind Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland.
Update, 29. Juni, 13.34 Uhr: Polizei erwischt rund 80 Menschen beim Feiern
Die Polizei hat in einer Disco in Breisach (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) rund 80 junge Menschen bei einer mutmaßlich illegalen Party erwischt. Die Beamten hatten in der Nacht zum Samstag die Einrichtung nach einer Beschwerde wegen Ruhestörung aufgesucht.
Wie ein Polizeisprecher am Montag erklärte, behaupteten die Feiernden zunächst, Gäste einer privaten Geburtstagsveranstaltung zu sein, was nach den aktuellen Corona-Vorschriften auch erlaubt sei. Im Zuge der Befragungen stellte sich jedoch heraus, dass die Partygäste Eintritt gezahlt hatten und die Disco daher mutmaßlich illegalerweise geöffnet worden war. Die Beamten beendeten die Party. Der 42 Jahre alte Betreiber wurde angezeigt.
Update, 29. Juni, 12.27 Uhr: Präsenzunterricht an Brettener Gymnasium wegen Corona unterbrochen
Wegen mehrerer Infektionen mit dem Coronavirus an einem Gymnasium in Bretten (Kreis Karlsruhe) fällt dort bis mindestens Mittwoch der Präsenzunterricht aus. Bei drei Schülern und einer Lehrerin wurde das Virus nachgewiesen.
Weitere Untersuchungsergebnisse werden am Dienstag erwartet, wie eine Sprecherin der Stadt am Montag erklärte. Nach Angaben der Schule wird der digitale Fernlern-Unterricht wieder aufgenommen, teilte der Schulleiter mit. Das Gesundheitsamt der Stadt wird nach Angaben von Oberbürgermeister Martin Wolff (parteilos) jetzt den Ursprungsherd der Infektionen ermitteln.
Update, 29. Juni, 06.15 Uhr: Büroartikel-Firma Leitz plädiert für mehr Flexibilität bei Homeoffice
Bürobedarfs- und Büromöbelhersteller freuen sich über den Trend zum Homeoffice, den die Corona-Krise ausgelöst hat. Es müsse jedoch auch ein Umdenken in den Köpfen der Führungskräfte stattfinden, sagte Ard-Jen Spijkervet, Chef des Bürobedarfsspezialisten Leitz, der Deutschen Presse-Agentur. "Wir arbeiten immer noch als Wurmfortsatz der Industrialisierung - dieses hierarchische Modell ist das Problem."
Die klassische Denke, dass man immer vor Ort sein müsse, sei tief verwurzelt. "Das ist schade, denn ich glaube, die Menschen arbeiten effektiver zu Hause." Allerdings sei Homeoffice nicht für jeden gut, weshalb den Beschäftigten beide Möglichkeiten vorgehalten werden sollten. "Es gibt Leute, die sind digital, die haben erstmal kein Problem. Und es gibt solche, die ticken analog oder brauchen mehr persönlichen Kontakt."
Den Trend zum Homeoffice und die dazugehörigen Herausforderungen legte jüngst auch eine Umfrage der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK) offen. Zwei von drei Angestellten arbeiteten zwischendurch lieber zu Hause, ergab die Befragung von mehr als 1500 Personen. Allerdings werde diese berufliche Freiheit auch teuer erkauft: 41 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass sich ein regelmäßiges Homeoffice nachteilig auf die Karriere auswirken könne.
Update, 29. Juni, 06.11 Uhr: Meiste Kurzarbeit in Metall- und Elektro-Industrie sowie Tourismus
Kurzarbeit durch die Corona-Krise hat vor allem Regionen mit einem hohen Anteil von Unternehmen aus der Metall- und Elektroindustrie sowie Urlaubsgebiete in Deutschland getroffen. Das hat eine Analyse für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung ergeben. Betroffen ist daher auch und gerade der Südwesten: Während die Quote angezeigter Kurzarbeit beispielsweise in der Universitätsstadt Freiburg bei unter 25 Prozent liegt, beträgt sie im Kreis Böblingen (mit dem Daimler-Standort Sindelfingen) fast 46 Prozent.
Der bundesweite Durchschnitt angezeigter Kurzarbeit dagegen habe im April gut 31 Prozent betragen. Vor allem Standorte mit starker Automobilwirtschaft wiesen hohe Quoten bei der angezeigten Kurzarbeit auf, heißt es in der Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Böckler-Stiftung. In Regionen hingegen, in denen die pharmazeutische und chemische Industrie eine große Rolle spielt, liegen die Quoten viel niedriger - beispielsweise in Ludwigshafen mit nicht einmal zwölf Prozent.
Betroffen sind darüber hinaus die Fremdenverkehrsregionen - etwa Landkreise wie Breisgau-Hochschwarzwald mit über 41 Prozent angezeigter Kurzarbeit oder auch das Oberallgäu mit über 40 Prozent.
Update, 28. Juni, 15.30 Uhr: 1500 Anträge auf Corona-Entschädigung eingegangen
Bei den Regierungspräsidien im Südwesten sind nach Angaben der "Stuttgarter Nachrichten" (Montag) bislang rund 1500 Anträge auf Entschädigung bei Verdienstausfällen in der Corona-Krise eingegangen.
"Die erwartete Antragswelle zu Beginn blieb bislang aus", sagte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart der Zeitung. In der Landeshauptstadt seien bisher 700 Anträge eingegangen, in Tübingen 200, in Karlsruhe 300 und in Freiburg 270.
Die Regierungspräsidien hatten mit insgesamt rund 200.000 Anträgen gerechnet. Sie betonen nach Angaben der Zeitung aber, dass noch weitere Anträge folgen können, die Frist betrage zwölf Monate.
Anspruch auf eine Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz haben beispielsweise Arbeitnehmer, Selbstständige und Freiberufler, die behördlich angeordnet in Quarantäne müssen oder ein Tätigkeitsverbot erhalten.
Zudem sind berufstätige Eltern antragsberechtigt, die bei einer Schließung von Kindertagesstätte, -garten oder Schule ihre Kinder betreuen müssen und dadurch einen Verdienstausfall haben.
Update, 28. Juni, 7.30 Uhr: So sehr trifft Corona den ganzen Körper
Untersuchungen der Universitätsklinik Tübingen zufolge könnte eine Überreaktion des Immunsystems für besonders schwere Covid-19-Verläufe verantwortlich sein. "Das Coronavirus setzt eine Kaskade von abnormen Immunreaktionen in Gang", sagte der Pathologe Hans Bösmüller der Deutschen Presse-Agentur. Er sprach von einer "Entgleisung des Immunsystems", die das Virus auslöst.
Seinen Angaben nach können dabei Gefäßschäden, Thrombosen und Gerinnungsstörungen entstehen und schubweise verschiedene Organe betreffen. Bösmüller hat seit Ausbruch des Coronavirus die Leichen von elf Menschen obduziert, die an einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind. Zuvor hatte der SWR berichtet.
Gerinnsel aus verfestigtem Blut fand er zum großen Teil in den Lungen der Verstorbenen, aber auch im Darm. Bei einer Genesung können Bösmüller zufolge auch Beeinträchtigungen überall am Körper zurückbleiben - neben Atemproblemen etwa Defekte bei der Wundheilung oder in den Arterien von Hand und Fingern.
Update, 27. Juni, 21.22 Uhr: In fünf Göppinger Schulen wurden Kinder positiv getestet
Am Samstagabend teilte der Landkreis Göppingen mit, dass insgesamt an fünf Schulen je ein Schüler positiv aus Sars-CoV-2 getestet worden sei. "Das Gesundheitsamt hat mit den jeweiligen Schulen Kontakt aufgenommen und die Mitschülerinnen und Mitschüler und Lehrkräfte der betroffenen Klassen in Quarantäne versetzt", hieß es in der Mitteilung. Auch weitere Kontaktpersonen sollten getestet werden.
Update, 27. Juni, 10.20 Uhr: Grundschule in Göppingen geschlossen
Eine Grundschule in Göppingen ist wegen des Coronavirus geschlossen worden.
Bei einem Kind, das die Schule besuche, sei eine Infektion mit dem Virus festgestellt worden, teilte ein Sprecher der Stadt Göppingen am Freitagabend mit. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt bleibe die Grundschule daher bis einschließlich Mittwoch geschlossen.
An diesem Samstag sollten Schüler und Lehrer auf das Coronavirus getestet werden. An der Uhland-Grundschule werden rund 250 Schüler in zwölf Klassen unterrichtet, wie auf der Internetseite der Stadt zu lesen ist.
Seit Mitte Juni gibt es an allen Schulen im Südwesten einen Unterricht im Schichtbetrieb im Wechsel mit dem Fernunterricht und mit einem abgespeckten Stundenplan. An diesem Montag sollen Kitas und Grundschulen in eine Art Regelbetrieb starten. Das Abstandsgebot in den Einrichtungen wird dann fallen.
Die grün-schwarze Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stützt sich dabei auf eine Studie mit Kindern bis zu zehn Jahren. Sie hat ergeben, dass Kinder keine Treiber der Corona-Infektionen sind.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte nicht ausgeschlossen, dass Kitas und Grundschulen wieder geschlossen werden müssen, falls es Corona-Infektionsherde gibt. Ob es sich bei der Uhland-Schule um die erste Schule in Baden-Württemberg handelt, die wegen des Virus wieder schließen musste, war zunächst unklar.
Update, 26. Juni, 19.05 Uhr: Jetzt 35.541 Infektionen
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.541 gestiegen. Das waren 55 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16 Uhr).
Etwa 33.252 Menschen sind wieder genesen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1829. Derzeit seien geschätzt noch 460 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.
Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,19 angegeben. Sie besagt, wieviele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.
Update, 26. Juni, 16.07 Uhr: Lucha für Corona-Tests bei Schlachthof-Mitarbeitern vor der Arbeit
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischhersteller Tönnies will das baden-württembergische Sozialministerium Leiharbeiter vor der erstmaligen Arbeitsaufnahme auf das Virus untersuchen lassen. Das sieht ein Entwurf eines Eckpunktepapiers vor, der aktuell mit dem Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium abgestimmt wird, wie eine Sprecherin von Sozialminister Manne Lucha (Grüne) am Freitag in Stuttgart mitteilte.
Vor dem Hintergrund der teilweise hohen Fluktuation der Schlachtbetriebs-Leiharbeiter stelle die erstmalige Arbeitsaufnahme ein besonderes Risiko für den Eintrag des Corona-Erregers in die Betriebe dar. "Ebenfalls in dem Konzeptentwurf vorgesehen ist eine einmalige flächendeckende Testung in großen Schlachtbetrieben, die Leiharbeiter beschäftigen."
Agrarminister Peter Hauk (CDU) sprach sich dafür aus, in Reihenuntersuchungen von Schlachthofmitarbeitern einzusteigen. "Die Gesundheit und Sicherheit der in diesen Betrieben beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht stets im Vordergrund."
Neben Müller Fleisch in Birkenfeld bei Pforzheim gibt es im Südwesten zwei weitere Großschlachthöfe in Ulm und Crailsheim. Müller Fleisch hatte vor Wochen mit einem Virusausbruch zu kämpfen. In der Fleischfabrik hatte es etwa 400 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Viele Mitarbeiter mussten in häusliche Quarantäne. In Ulm wurde ein Fall bekannt. Dieser habe in Zusammenhang mit einem familiären Infektionsgeschehen gestanden, teilte die Sprecherin von Lucha mit.
Neben Müller Fleisch beschäftigt dem Ministerium zufolge auch der Schlachtbetrieb in Crailsheim in größerem Umfang Leiharbeiter. Sie kommen überwiegend aus Osteuropa. Dort und in einem weiteren größeren Schlachtbetrieb im Kreis Schwäbisch Hall habe das Gesundheitsamt gemeinsame Begehungen mit den Arbeitsschutzbehörden durchgeführt. Dabei wurden keine Auffälligkeiten beobachtet, berichtete die Sprecherin weiter.
Update, 26. Juni, 15.33 Uhr: Ferienprogramme für Kinder sind unter Auflagen möglich
Freizeitprogramme für Kinder und Jugendliche sind in den Sommerferien im Südwesten unter Auflagen möglich. Das Sozialministerium in Stuttgart veröffentlichte am Freitag die Regeln, die in Corona-Zeiten gelten. Demnach sind Ferienprogramme und Zeltlager ab dem 1. Juli mit bis zu 100 Teilnehmern erlaubt. Ab dem 1. August können daran bis zu 500 Menschen teilnehmen. Bei Angeboten mit mehr als 100 Menschen müssen aber feste Gruppen mit bis zu 30 Personen gebildet werden. Innerhalb dieser Gruppen muss der Abstand von 1,5 Metern dann nicht mehr eingehalten werden.
"Bei Übernachtungen in Zelten kann für die Schlafenszeit von der Abstandsempfehlung abgewichen werden", teilte das Ministerium weiter mit. Eine massenhafte Belegung von Zelten sei aber möglichst zu vermeiden. Bei der gemeinsamen An- und Abreise und bei Ausflügen müssten Alltagsmasken getragen werden.
Update, 26. Juni, 13.26 Uhr: Lockerungen für Besuche von Pflegeheimen
Die Landesregierung hat weitere Lockerungen für Bewohner und Besucher stationärer Pflegeeinrichtungen beschlossen. Die Besuchszeiten sollen ab 1. Juli nicht mehr begrenzt werden, teilte das Sozialministerium am Freitag mit. Die Lenkungsgruppe der Landesregierung habe diese Woche einen entsprechenden Beschluss gefasst.
Die Zahl der Besucher bleibt allerdings beschränkt: Bewohner können weiterhin pro Tag nur zwei Besucher empfangen. Ausnahmen können aus besonderen Anlässen wie Sterbebegleitung oder Geburtstage erteilt werden. Mindestabstand und Maskenpflicht gelten weiterhin. Besuche von Personen, die Kontakt zu einem Infizierten hatten oder Corona-Symptome aufweisen, sind weiterhin nicht möglich.
"Es muss in dieser Phase der Corona-Pandemie jetzt darum gehen, eine vernünftige Balance zu finden zwischen dem lnfektionsschutz auf der einen und der Ermöglichung von sozialer Teilhabe auf der anderen Seite", betonte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Update, 26. Juni, 11.30 Uhr: Kitas und Grundschulen öffnen vollständig - Einschränkungen bleiben
Von diesem Montag an sollen Grundschulen und Kitas im Südwesten zum Regelbetrieb zurückkehren, soweit dieser in Corona-Zeiten möglich ist. Die Gewerkschaft GEW rechnet aber weiter mit Einschränkungen. Einige Kitas hätten zum Beispiel ihre Öffnungszeiten reduziert, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Matthias Schneider am Freitag in Stuttgart. In den Grundschulen gebe es einen veränderten Stundenplan. Grund dafür sei der Mangel an Personal und geeigneten Räumen. Der Fachkräftemangel - auch in den Kitas - habe sich in Corona-Zeiten noch verschärft, meinte Schneider.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte von einer Rückkehr zu einem Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gesprochen. Das Abstandsgebot wird in Kitas und Grundschulen fallen. Kinder aus einer Gruppe sollen sich aber in den Kitas und auch in den Grundschulen nicht mit Kindern aus anderen Gruppen durchmischen.
In Grundschulen soll der tägliche Unterricht zeitlich versetzt für die verschiedenen Klassen beginnen. Schwerpunkte des Unterrichts sollen Mathe, Deutsch und Sachkunde sein. Es gilt aber weiterhin keine Schulpflicht: Kinder, die etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Schule kommen möchten, sollen weiter zu Hause unterrichtet werden.
Mitte März hatten die Schulen in Baden-Württemberg wegen des Corona-Virus komplett geschlossen. Die Abschlussklassen sind bereits seit dem 4. Mai zurück in die Schulen gekehrt, die Viertklässler seit Mitte Mai. Seit Mitte Juni gibt es an allen Schulen in Baden-Württemberg einen Unterricht im Schichtbetrieb im Wechsel mit dem Fernunterricht und mit einem abgespeckten Stundenplan.
Update, 26. Juni, 11.19 Uhr: Regelstudienzeit wird um ein Semester verlängert wegen Corona
Wegen der Corona-Pandemie wird die Regelstudienzeit für Studenten in Baden-Württemberg um ein Semester verlängert. Dies gelte für alle Studenten, die im Sommersemester 2020 eingeschrieben seien, teilte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) am Freitag in Stuttgart mit.
Wichtig sei das vor allem für Bafög-Empfänger, weil diese wegen möglicher Verzögerungen im Studium ansonsten ihren Anspruch auf die staatliche Unterstützung verlieren könnten. "Niemand soll sich wegen der Corona-Pandemie um seine Bafög-Förderung Sorgen machen müssen", sagte Bauer.
Viele Studienangebote sind wegen des Coronavirus auf digitale Formate umgestellt worden. Zudem sei häufig das Angebot der Bibliotheken eingeschränkt - ebenso wie die Möglichkeit, Labore zu nutzen und an Exkursionen und Praxiseinheiten teilzunehmen, hieß es.
Update, 26. Juni, 08.15 Uhr: Offene Grenzen locken Schweizer wieder zum Einkaufen in den Südwesten
Erleichterung für den Einzelhandel in der deutsch-schweizerischen Grenzregion: Nach der Grenzöffnung sind viele Eidgenossen auf deutscher Seite wieder in Shoppinglaune. Die Nachfrage habe sich aber erst einmal auf die Dinge des täglichen Bedarfes konzentriert, sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, Claudius Marx. "Schuhe, Textil, Luxusgegenstände und größere Anschaffungen konnten offenbar noch etwas warten."
Der große Ansturm sei bislang noch ausgeblieben, sagte Marx weiter. «Wir haben ihn aber auch nicht erwartet. Vielmehr sind wir davon ausgegangen, dass die Rückkehr der Kunden aus der Schweiz ein schrittweiser Prozess sein würde.» Der Einkaufstourismus sei bereits vor Corona-Zeiten rückläufig gewesen: 2016 seien im Bereich der Hauptzollämter Singen und Lörrach noch 17,6 Millionen Ausfuhrbescheinigungen abgestempelt worden, 2019 nur noch 15,59 Millionen. Mit den Formularen können sich Einkaufstouristen aus Nicht-EU-Ländern die Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen. "Hinzu kommt, dass der Lockdown das Einkaufs- und Freizeitverhalten verändert hat", sagte Marx. "Der Onlinehandel gehört zu den Gewinnern der Krise."
Die Händler bemühen sich, mit unterschiedlichen Strategien die heimische und Schweizer Kundschaft zurückzugewinnen. «Dazu zählen auch Preissenkungen, wo etwa lagernde Ware dringend verkauft werden muss, wie zum Beispiel in Bekleidungsgeschäften, die wegen des Lockdowns noch auf der Frühjahrskollektion sitzen», sagte Marx.
Der Handelsverband Südbaden hofft zudem darauf, dass bald auch in Baden-Württemberg die Maskenpflicht nicht mehr nötig ist. "In Österreich ist sie bereits weggefallen und die Infektionszahlen rund um den See sind in einem Bereich, in dem man sicher auch ohne die Maskenpflicht auskommen könnte", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Utz Geiselhart. Das wäre auch für die Mitarbeiter im Einzelhandel eine große Erleichterung: "Denn je wärmer es wird, umso belastender ist das Arbeiten mit der Maske über den ganzen Tag."
Update, 25. Juni, 19.21 Uhr: 30 Neu-Infektionen, vier Todesfälle
Am Mittwoch wurden dem Gesundheitsministerium bis 16 Uhr 30 weitere Corona-Fälle gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl der Infektionen auf mindestens 35.486.
"Davon sind ungefähr 33.223 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen", heißt es in einer Mitteilung vom Mittwochabend. "Derzeit sind geschätzt noch 433 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Darüber hinaus wurden heute insgesamt vier weitere Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Opfer steigt somit auf 1830.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,38 angegeben", so das Ministerium.
Update, 25. Juni, 19.13 Uhr: Streit um Corona-Auflagen für Messen
Messeveranstalter kritisieren Medienberichten zufolge die Corona-Bestimmungen als ungerecht und fühlen sich benachteiligt im Vergleich zum Einzelhandel. Sie beschweren sich darüber, dass sie bei Ausstellungen mit mehr als 500 Personen ab der geplanten Öffnung am 1. September pro Besucher zehn Quadratmeter Mindestfläche garantieren müssen, während für den Einzelhandel ab dem 1. Juli keine Mindestfläche mehr vorgesehen ist, wie "Mannheimer Morgen" und "Heilbronner Stimme" berichten.
"Diese Regelungen sind in meinen Augen so nicht konsistent und würden zu einer Ungleichbehandlung der heimischen Messewirtschaft führen", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) den Blättern. Für Messen müssten die gleichen Vorgaben gelten wie zum Beispiel für den Handel. Sie kündigte daraufhin Gespräche mit Sozialminister Manne Lucha (59, Grüne) an.
Im Sozialministerium zeigte man sich überrascht angesichts der Äußerungen von Hoffmeister-Kraut. Die entsprechende Messe-Verordnung sei am Dienstag einvernehmlich vom Kabinett beschlossen worden, auch mit Zustimmung der Wirtschaftsministerin, teilte ein Sprecher mit. "Deswegen sind wir doch sehr verwundert, dass jetzt offenbar nachträglich Kritik an dem gemeinsam Beschlossenen laut wird."
Insbesondere für Großveranstaltungen wie Messen bestehe aus infektiologischer Sicht allgemein ein höheres Risiko, so dass eine Beschränkung der Teilnehmerzahl durch die Zehn-Quadratmeter-Grenze für erforderlich erachtet wurde, heißt es aus dem Sozialministerium. Demgegenüber werde "die Festschreibung einer verbindlichen Obergrenze für den Einzelhandel für nicht praktikabel erachtet". Über die Abstandsregel werde dort indirekt weiterhin eine Mindestfläche vorgegeben.
Update, 25. Juni, 15.03 Uhr: Fußball und Co. ab 1. Juli im Land wieder ohne Abstandsregeln möglich
Ab 1. Juli darf in Baden-Württemberg Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball wieder ohne die bisherigen Abstandsregeln gespielt werden. Dann ist grundsätzlich der Trainings- und Wettkampfbetrieb in Mannschafts- und Kontaktsportarten wie Ringen oder Judo wieder möglich, wie das Kultus- und Sportministerium mitteilte.
"Dies ist ein weitreichender Schritt, der gerade unseren Mannschafts- und Kampfsportarten in Baden-Württemberg eine tolle Perspektive bietet", sagte Sportministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) der Deutschen Presse-Agentur.
Der Corona-Verordnung Sport zufolge, die mit dem neuen Monat in Kraft tritt, "darf von der Abstandsregel abgewichen werden, sofern das die für die Sportart üblichen Sport-, Spiel- und Übungssituationen erfordern". Die Trainingsgruppen sollen möglichst nicht durchgemischt werden und maximal 20 Personen umfassen.
Neben Hygiene- und Dokumentationspflichten gelten weiterhin auch die Zutritts- und Teilnahmeverbote aus der generellen Corona-Verordnung. Außerhalb des Spielbetriebs gelten die Abstandsgebote. Körperkontakt, insbesondere Umarmungen und Händeschütteln, sollen vermieden werden.
Auch Wettkämpfe dürfen in Sportarten mit Körperkontakt wieder ausgetragen werden - mit maximal 100 Sportlerinnen und Sportlern pro Wettbewerb. Ab dem 1. August (und bis einschließlich 31. Oktober) werden dann insgesamt maximal 500 Sportlerinnen und Sportler sowie Zuschauerinnen und Zuschauer zu einem Wettbewerb zugelassen.
"Sport und Bewegung sind essenziell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Ich bin deshalb gerade auch für die vielen Breitensportlerinnen und -sportler froh, dass wir diesen Schritt ermöglichen und sie ihr Hobby wieder ausüben können", sagte Eisenmann.
Update, 25. Juni, 11.48 Uhr: Opposition kritisiert Verzögerung bei Corona-Hilfen
Die Oppositionsparteien SPD und FDP haben der Landesregierung zögerliches Handeln bei den weiteren Corona-Hilfszahlungen für die Wirtschaft vorgeworfen. "Es ist beschämend, wie lange die grün-schwarze Landesregierung gebraucht hat, um endlich eine nennenswerte und zielgenaue Unterstützung für Tourismus und Gastronomie auf den Weg zu bringen", sagte der SPD-Abgeordnete Boris Weirauch am Donnerstag in Stuttgarter Landtag.
Noch könne kein Gastronom einen entsprechenden Antrag stellen, kritisierte der FDP-Abgeordnete Erik Schweickert. Die Umsetzung der weiteren Programme dauere viel zu lange. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) verteidigte das Vorgehen: "Wir handeln schnell und zuverlässig." Ziel sei es, dass die Landeshilfen nicht auf die Bundeshilfen angerechnet werden, so dass die Unternehmen im Land weiterhin die bestmögliche Unterstützung erhielten. Die Abstimmungen liefen noch.
Am Dienstag hatte das Kabinett von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) grünes Licht gegeben für die Hilfen an das Gastgewerbe, die Busunternehmen sowie Kunst und Kultur - in Summe rund 420 Millionen Euro.
Die Grünen-Abgeordnete Andrea Lindlohr erinnerte daran, dass Kneipen, Restaurants und Lokale wochenlang schließen mussten: "Diese Branchen sind von der Corona-Krise besonders stark getroffen." Die AfD kritisierte, dass die Landesregierung im Zuge der Corona-Beschränkungen die wirtschaftlichen Folgen außer Acht gelassen habe.
Update, 24. Juni, 17.15 Uhr: Weiterer Mensch stirbt
Am Mittwoch ist dem dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium ein weiterer Corona-Todesfall gemeldet worden, damit sind dem Erreger nunmehr 1827 Menschen zum Opfer gefallen.
Wie das Ministerium am Abend mitteilt, wurden zudem bis 16 Uhr 37 weitere Infektionen gemeldet, somit sind mindestens 35.456 mit dem Erreger infiziert worden. "Davon sind ungefähr 33.191 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 438 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert", heißt es weiter.
Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 1,38 angegeben.
Update, 24. Juni, 15.57 Uhr: Landtagsabgeordnete verzichten auf Diäten-Zuwachs
Die Landtagsabgeordneten verzichten in diesem Jahr auf die Erhöhung ihrer Bezüge.
Das Parlament beschloss am Mittwoch in Stuttgart einstimmig ein Gesetz, mit dem die jährliche Anpassung einmalig ausgesetzt wird. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) sagte: "Viele Bürgerinnen und Bürger müssen erhebliche finanzielle Einschränkungen in der Corona-Krise hinnehmen. Wir Abgeordnete setzen mit unserem Verzicht ein positives Zeichen."
Nach einem im Jahr 2005 eingeführten Mechanismus würden sich die Diäten zum 1. Juli 2020 analog zur allgemeinen Einkommensentwicklung des Vorjahres erhöhen. Die ganze Geschichte lest Ihr HIER.
Update, 24. Juni, 14.23 Uhr: Wirtschaftsministerium unterstützt Corona-Prämie für Ausbildung
Die geplante staatlich Prämie für Unternehmen, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Corona-Zeiten ihre Ausbildungsplätze erhalten oder ausbauen, stößt auf Unterstützung von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Dies sei ein richtiger Schritt, um dem drohenden Rückgang an Ausbildungsverträgen im Herbst entgegenzuwirken, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Stuttgart.
Es müsse verhindert werden, dass neue Ausbildungsverträge in den Betrieben zurückgestellt würden. "Die Investition in Auszubildende ist auch in dieser schwierigen Situation wichtig und wird sich vor allem im nächsten Aufschwung auszahlen, wenn Fachkräfte wieder dringend benötigt werden."
Das Bundeskabinett beschloss in Berlin die Zuschüsse. Vorgesehen sind außerdem Zahlungen für Unternehmen, die Azubis von anderen Firmen übernehmen, wenn diese pandemiebedingt Insolvenz anmelden müssen. Die Prämie soll helfen, Ausbildungsplätze in der Krise zu erhalten. Die Kosten werden auf 500 Millionen Euro geschätzt. Mit dem Programm sollen konkret Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern angesprochen werden, so stand es in einem Mitte des Monats bekanntgewordenen Eckpunktepapier.
Wer wegen der Pandemie große Umsatzeinbrüche hat oder seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken musste, aber weiterhin in einem Umfang ausbildet wie in den vergangenen drei Jahren, soll für jeden für das Ausbildungsjahr 2020 abgeschlossenen Ausbildungsvertrag einmalig 2000 Euro bekommen. Für Firmen, die in dieser Lage ihre Plätze sogar aufstocken, ist eine Prämie von 3000 Euro für jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz geplant. Ebenso viel Geld sollen Unternehmen für jeden Azubi bekommen, den sie von einem pandemiebedingt insolventen Betrieb übernehmen.
Update, 24. Juni, 14.15 Uhr: Geschäfte der ZG Raiffeisen von Corona-Pandemie wenig betroffen
Das Karlsruher Handels- und Dienstleistungsunternehmen ZG Raiffeisen ist in seinen Geschäften von der Corona-Pandemie bislang nur wenig betroffen. Allerdings sei nicht abzusehen, wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln werden, teilte der Vorstandsvorsitzende Ewald Glaser zur Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch in Rastatt mit. Das Unternehmen rechne wegen relativer Trockenheit auch in diesem Jahr mit einer unterdurchschnittlichen Ernte.
ZG Raiffeisen erzielte 2019 mit 1,1 Millionen Euro ein deutlich geringeres Ergebnis (EBT) als im Vorjahr mit 6,6 Millionen Euro. Der Umsatz legte dagegen um rund vier Prozent auf mehr als 1,15 Milliarden Euro zu. Für den Ergebnisrückgang ist wesentlich eine Zahlung von 4,9 Millionen Euro im Kartellverfahren wegen unerlaubter Preisabsprachen bei Pflanzenschutzmitteln verantwortlich.
In den ersten fünf Monaten 2020 sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach Glasers Angaben um 3,3 Prozent auf 466,2 Millionen Euro. Der Überschuss stieg in den ersten fünf Monaten deutlich auf 6,6 Millionen Euro.
Update, 24. Juni, 12.35 Uhr: Eisenmann kündigt freiwilliges Nachhilfeprogramm für Schüler an
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat ein kostenloses Nachhilfeprogramm für Schüler in den Sommerferien angekündigt. So könne Unterrichtsstoff nachgeholt werden, der im Fernunterricht wegen des Coronavirus auf der Strecke geblieben sei, sagte Eisenmann am Mittwoch in Stuttgart. Schüler könnten das Angebot über zwei Wochen freiwillig wahrnehmen.
"Wir sind zuversichtlich, dass viele daran Interesse haben." Referendare könnten, wenn sie wollten, daran mitarbeiten. Sie bekämen dafür dann einen Arbeitsvertrag.
Das Konzept für die "Lernbrücken" mit einem Volumen von 13 Millionen Euro sei noch in Abstimmung und werde in den nächsten Tagen vorgestellt.
Update, 24. Juni, 11.54 Uhr: Corona verschafft ebm-papst Nachfrageschub im Bereich Medizintechnik
Der Ventilatorenspezialist ebm-papst verzeichnet wegen der Corona-Krise eine enorm hohe Nachfrage in der Medizintechnik. Insbesondere bei Komponenten für Beatmungsgeräte sei die Nachfrage um das 15-fache auf 1,5 Millionen Einheiten im Jahr gestiegen, sagte Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung, am Mittwoch in Mulfingen. "Es kamen Anfragen aus der ganzen Welt - und auch bei der Luft- und Klimatechnik ging es teilweise ab."
Dennoch werde die Konjunktur- und Corona-Krise ebm-papst mittelfristig stark belasten und dem Unternehmen viel abverlangen, prognostizierte Brandl. Er lobte die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung, die Wirtschaftsimpulse vor allem auch in den Zukunftsgebieten Digitalisierung und Klimatechnologie auslösten.
Das Geschäftsjahr 2019/20, das bei ebm-papst am 31. März 2020 endete, habe beim Umsatz mit gut 2,2 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau gelegen. "Hinter uns liegt ein in den ersten drei Quartalen ordentliches Wachstumsjahr, das am Ende durch weitreichende Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter, Störungen in den Lieferketten und rückläufige Auftragseingänge den Vorjahresumsatz nur knapp übertraf." Zu den Ergebniszahlen macht das Familienunternehmen traditionell keine Angaben; es sei stabil geblieben, sagte Brandl lediglich.
Im aktuellen, von Unsicherheiten geprägten Geschäftsjahr wolle man auf Sicht steuern, hieß es weiter - es werde mit unterschiedlichen Konjunktur-Szenarien geplant. Davon hingen auch die Investitionen ab. Rund 110 Millionen Euro will ebm-Papst in jedem Fall in Forschung und Entwicklung stecken. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 14.600 Menschen, davon 45 Prozent in Deutschland.
Update, 24. Juni, 11.50 Uhr: Fieber-Ambulanz schließt
Die Fieber-Ambulanz im Neckarpark schließt zum 30. Juni 2020, wegen sinkender Fallzahlen. Menschen, die einen Corona-Test durchführen wollen, werden künftig von den Corona- Schwerpunktpraxen in Stuttgart betreut.
Update, 23. Juni, 17.24 Uhr: Keine weiteren Todesfälle
Am Dienstag wurden dem Gesundheitsministerium bis 16 Uhr 44 weitere Corona-Fälle gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl der Infektionen auf mindestens 35.419.
"Davon sind ungefähr 33.147 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstagabend. "Derzeit sind geschätzt noch 446 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Weitere Todesfälle wurden heute nicht gemeldet. Die Zahl der Opfer bleibt somit bei 1826.
"Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,87 angegeben", so das Ministerium.
Update, 23. Juni, 16.59 Uhr: Bald können sich 20 Personen treffen
Der Ministerrat hat am heutigen Dienstag eine neue Corona-Verordnung beschlossen.
Wie es am späten Nachmittag aus dem Justizministerium heißt, habe diese nun eine deutlich übersichtlichere und schlankere Struktur.
Wichtig: Die Regelungen für Ansammlungen und Veranstaltungen seien deutlich vereinfacht worden. "Es gibt fortan keine Unterscheidung mehr zwischen Veranstaltungen im öffentlichen und nicht-öffentlichen Raum. Stattdessen sind Zusammenkünfte künftig bis zu 20 Personen stets erlaubt", ist zu lesen. Die Verordnung tritt am 1. Juli in Kraft.
"Die bisherige Corona-Verordnung hat ihren Zweck zwar weitgehend erfüllt, sie war aufgrund ihrer dynamischen Entstehungsgeschichte aber unübersichtlich und in mancher Hinsicht nur schwer handhabbar", wird Justizminister Guido Wolf zitiert. "Ziel der Neufassung ist vor allem eine klare und schlanke Verordnungsstruktur. Durch Vereinfachung schaffen wir Rechtssicherheit. Außerdem kommt die Corona-Verordnung künftig mit weniger Verboten aus und legt nur noch in begrenztem Umfang klar strukturierte Pflichten fest."
Auch im Bereich der Veranstaltungen werde es weitere Lockerungen geben: "Ab August sind Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen wieder erlaubt. Als Übergangsregelung lässt die Verordnung für Veranstaltungen im Juli eine maximale Personenzahl von bis zu 250 Personen zu, wenn die Veranstaltung einem festen Programm folgend den Teilnehmern Sitzplätze zuweist."
Update, 13. Juni, 14.14 Uhr: Kabinett beschließt 40-Millionen-Euro-Rettungsschirm für Reisebusunternehmen
Das Landeskabinett hat einen Rettungsschirm für die Reisebusunternehmen in Baden-Württemberg in Höhe von 40 Millionen Euro beschlossen. Verkehrsminister Winfried Hermann (67, Grüne) sagte: "Damit helfen wird den zahlreichen kleinen und mittleren Busunternehmen der Reisebusbranche im Land, deren Einnahmen durch die Corona-Krise vollständig weggebrochen sind."
Um flächendeckende Insolvenzen zu vermeiden sei es erforderlich, den wirtschaftlich besonders betroffenen Unternehmen im Bereich der Bustouristik, zusätzlich zu den bereits bestehenden Bundes- und Landeshilfen, eine einmalige Zuwendung zur Überbrückung eines weiterhin bestehenden Liquiditätsengpasses zu gewähren. Hierbei soll den Unternehmen zur Überbrückung eines bestehenden Liquiditätsengpassens ein einmaliger Zuschuss, zweckgebunden pro Reisebus in Höhe von bis zu 18.750 Euro aus Landesmitteln gewährt werden.
Grundvoraussetzung für diese zusätzliche Landesförderung sei ein weiterhin bestehendes Liquiditätsproblem der jeweiligen Unternehmen, das durch Testat von Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer zu bestätigen sei. Darüber hinaus müsse die Kumulation mit bereits gewährter Bundes- und Landesförderung beihilfekonform sein.
Um eine möglichst kurzfristige Umsetzung und Auszahlung der Zuschüsse zu ermöglichen, soll die Abwicklung (Antragsprüfung, Bewilligung und Auszahlung) der Stabilisierungshilfe Corona für Unternehmen im Bereich der Bustouristik durch die L-Bank realisiert werden. Derzeit sind in Baden-Württemberg rund 2.100 Reisebusse zugelassen. Es wird von bis zu 400 Antragstellern ausgegangen.
Update, 13. Juni, 13.48 Uhr: Kabinett bereitet Öffnung größerer Messen ab 1. September vor
Die baden-württembergische Landesregierung hat heute ihre Absicht bekräftigt, dass ab dem 1. September 2020 auch Messen mit mehr als 500 Personen wieder stattfinden dürfen - unter der Prämisse, dass sich die Infektionslage weiter entspannt und unter Einhaltung entsprechender Hygienevorgaben.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) hatte sich intensiv dafür eingesetzt und zeigte sich sichtlich erfreut. "Die Messebranche leidet massiv unter den Corona-bedingten Einschränkungen. Mit Blick auf den Rückgang der Infektionszahlen ist es dringend geboten, der Messebranche eine klare Öffnungsperspektive für das wichtige Herbstgeschäft zu geben", so die Ministerin zur heutigen Entscheidung in Stuttgart.
Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne) ergänzte: "Die aktuell niedrigen Infektionszahlen ermöglichen uns, weitere Lockerungen in Aussicht zu stellen. Klar ist jedoch: Abstands- und Hygieneregeln müssen konsequent eingehalten werden, damit Messen und große Versammlungen nicht zum Infektions-Treiber, sondern zum wirtschaftlichen Erfolg werden. Immer dort, wo viele Menschen zusammenkommen, ist höchste Vorsicht geboten. Nur so wird aus den derzeit niedrigen Infektionszahlen auch bei weiteren Lockerungen ein dauerhafter Trend."
Update, 13. Juni, 12.41 Uhr: Metall- und Elektroindustrie: Talsohle in der Corona-Krise erreicht
In der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie gibt es erste Anzeichen, dass die Talsohle des Corona-Abschwungs erreicht sein könnte. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Arbeitgeberverbands Südwestmetall (SWM).
"Wir sehen aber umso mehr die Herausforderung, vermehrten Personalabbau und Insolvenzen durch Liquiditätsengpässe zu vermeiden", kommentierte SWM-Chef Stefan Wolf die Umfrageergebnisse am Dienstag in Stuttgart.
Bei mehreren Indikatoren habe sich in der Umfrage eine Bodenbildung abgezeichnet, hieß es bei SWM. So sei etwa der Anteil jener Unternehmen, deren Produktion von der Krise "stark" oder "sehr stark" betroffenen ist, nicht weiter gewachsen, der Anteil der "sehr stark" betroffenen sogar zurückgegangen. Die Kapazitätsauslastung hingegen sei wieder leicht gestiegen, die Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr seien weniger negativ.
Laut Südwestmetall hat der Anteil jener Unternehmen, die in Kurzarbeit sind, zwar mit mehr als 70 Prozent einen neuen Höhepunkt erreicht. Allerdings ist laut Umfrage im Gegenzug die Zahl der Firmen, die Kurzarbeit erst noch planen, deutlich zurückgegangen. Kurzarbeit absehbar zu reduzieren oder sogar zu beenden, plane zudem bereits knapp ein Fünftel der Unternehmen.
Angesichts der Umfragewerte könne man noch keine Entwarnung geben, sagte Wolf, aber man könne die drängendsten Probleme angehen, etwa Insolvenzen und Kündigungen zu vermeiden. So schließe laut Umfrage mehr als die Hälfte der Unternehmen Kündigungen nicht mehr aus.
"Unsere Unternehmer handeln verantwortungsvoll. Für sie ist Stellenabbau immer das letzte Mittel - auch, weil sie wissen, wie schwer man Fachkräfte in besseren Zeiten findet", sagte Wolf. "Die Zahlen zeigen daher den Ernst der Lage, auf den auch die Politik angemessen reagieren muss."
Update, 23. Juni, 6.23 Uhr: Landeshilfe für Hotels und Gaststätten soll endlich kommen
Die grün-schwarze Koalition hat sich auf die 330 Millionen Euro schwere "Stabilisierungshilfe" für die Gastronomie und die Hotellerie in der Corona-Krise geeinigt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen; eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums bestätigte, dass das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung der Kabinettssitzung am Dienstag (9.15 Uhr) gekommen sei.
Es ist bereits das dritte Mal, dass dieses spezielle Hilfspaket vom Kabinett besprochen wird, nachdem der Südwestgastronomie bereits vor knapp einem Monat 330 Millionen Euro "Stabilisierungshilfe" für die Corona-Krise versprochen worden waren. Knackpunkt war offenbar die Befürchtung der Grünen, durch die Landeshilfe könnten Bundesmittel verloren gehen, die Berlin für die Gastronomie eingeplant hat.
Update, 22. Juni, 18.54 Uhr: In Baden-Württemberg noch rund 435 Menschen infiziert
Die Zahl der Infizierten im Land steigt seit Freitag auf 35.375, davon sind laut Gesundheitsministerium 33.114 Personen wieder genesen. 1.826 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden gemeldet.
Die beiden neuen Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus wurden dem Landesgesundheitsamt aus den Landkreisen Esslingen und Rhein-Neckar-Kreis gemeldet. Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,06 angegeben. Das bedeutet im Mittel, dass ein mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierter etwas mehr als eine weitere Person ansteckt.
Update, 22. Juni, 9.30 Uhr: OnUpdate, 22. Juni, 9.30 Uhr:
Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium veranstaltet heute eine Onlinekonferenz zum Thema "Zukunftsfähige, resiliente Unternehmenskultur 4.0". Die Corona-Krise und ihre Bewältigung habe gezeigt, dass Wirtschaft und Gesellschaft vor große Herausforderungen gestellt werden und Unternehmen sowie Beschäftigte innerhalb von kürzester Zeit auf grundlegende Veränderungen reagieren und einen neuen Arbeitsmodus finden mussten, heißt es in einer Mitteilung.
"Mit einer chancengleichen und resilienten Unternehmenskultur können die besten Ideen genutzt und Wachstumspotenziale geschaffen werden. Der Digitalisierungsschub und eine aktiv gestaltete Unternehmenskultur tragen dazu bei, Krisen leichter zu bewältigen und Unternehmen zukunftsorientiert aufzustellen", sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) heute in Stuttgart.
Wie lange Covid-19 das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben noch einschränken wird, ist noch nicht absehbar. Bund und Land versuchen, dies durch Hilfsprogramme und Konjunkturmaßnahmen bestmöglich abzufedern.
Update, 22. Juni, 7.41 Uhr: Kretschmann: Rückkehr zum Regelbetrieb an Schulen unrealistisch
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) hält eine Rückkehr zum Regelbetrieb an den Schulen in Baden-Württemberg nach den Sommerferien für unrealistisch.
"Unser Kernproblem ist die hohe Zahl der Lehrkräfte und Erzieher, die sich zu den vulnerablen Gruppen zählen. In den Schulen sollen das bis zu 20 Prozent sein", sagte Kretschmann in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten". "So kann man keinen Regelbetrieb wie vor der Corona-Pandemie machen."
In der vergangenen Woche hatten die Kultusminister der Länder beschlossen, dass die Schulen nach den Sommerferien wieder vollständig öffnen und in den Regelbetrieb zurückkehren sollen. Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) hatte angekündigt, dass sie bis Anfang Juli erklären werde, wie es mit dem Unterricht im Südwesten im neuen Schuljahr weitergehen werde. Grundsätzlich solle es so viel Präsenzunterricht wie möglich geben.
Eisenmann ist auch Spitzenkandidatin der CDU bei der Landtagswahl im kommenden März. Der aufziehende Wahlkampf wirkt sich nach Angaben Kretschmanns schon jetzt erheblich auf die Regierungsarbeit aus. "Zwar nicht auf die Ergebnisse, die erzielen wir auf allen Gebieten. Aber der Aufwand wird immer größer", sagte der Regierungschef den Zeitungen. "Jede interne Forderung wird sofort an die Öffentlichkeit gespielt. Das nimmt dramatisch zu und macht das Regierungsgeschäft schwerer."
Update, 21. Juni, 10.12 Uhr: Amateurfußball beendet Saison
Der Spielbetrieb im Amateurfußball in Baden-Württemberg wird aufgrund der Coronavirus-Krise vorzeitig abgebrochen. Auf Außerordentlichen Verbandstagen wurde beschlossen, die Spielzeiten nicht über das reguläre Saisonende am 30. Juni zu verlängern. Das teilten der Württembergische Fußballverband, der Südbadische Fußballverband und der Badische Fußballverband am Samstag mit. Mitte Mai hatten die Verbandsgremien bereits eine Empfehlung dazu ausgesprochen, am Wochenende wurde darüber abgestimmt.
"Dass es keine Lösung gibt, die alle Beteiligten zufrieden stellen kann, war uns klar. Ich vertraue aber nun darauf, dass sich auch diejenigen mit der Entscheidung arrangieren können, die sich einen anderen Ausgang erhofft hatten", sagte der Präsident des Württembergischen Fußballverbandes, Matthias Schöck. "Ab sofort richten wir aber den Blick nach vorne und wollen alles dafür tun, so bald wie möglich zur fußballerischen Normalität zurückzukehren."
Absteiger wird es den Beschlüssen zufolge in dieser Saison nicht geben. Direkte Aufsteiger werden aus einem Quotienten aus den bislang erzielten Punkten und den Spielen vor der Saisonunterbrechung ermittelt. Der VfB Stuttgart II steigt dadurch in die Regionalliga auf. Weitere Aufsteiger neben den Meistern und Relegationsrunden werde es nicht geben, teilte der wfv mit. Die Stuttgarter Kickers müssen sich demnach als Tabellendritter mit einer weiteren Oberliga-Saison begnügen.
Update, 21. Juni, 07.12 Uhr: Wegfall des Religionsunterricht sorgt für Unmut
An vielen Schulen in Baden-Württemberg fällt derzeit der Religionsunterricht aus - das sorgt zunehmend für Unmut. "Ich habe große Sorgen um unser Fach", sagt die evangelische Schuldekanin Amrei Steinfort aus Balingen. Derzeit hänge es sehr vom jeweiligen Schulleiter ab, ob das Fach als wichtig angesehen werde. Das Kultusministerium müsse zum nächsten Schuljahr verbindlich dafür sorgen, dass Religion wie alle kleinen Fächer wieder in den Präsenzunterricht komme.
"Im aktuellen Schulbetrieb, der aufgrund der Corona-Pandemie leider eingeschränkt ist, müssen wir uns auf die Kernfächer konzentrieren", erklärte eine Ministeriumssprecherin in Stuttgart. "Das sind in den Grundschulen Deutsch, Mathematik sowie Sachkunde; in den weiterführenden Schulen sind dies Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen sowie weitere Fächer, je nach dem, wie viele Kapazitäten vor Ort zur Verfügung stehen. Wir haben den Schulen hier bewusst Spielräume gelassen, dies entspricht auch dem Wunsch der Schulleitungen."
Die beiden Fachverbände evangelischer Religionslehrer in Baden und Württemberg forderten Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in einem Brief dazu auf, dass das Fach im kommenden Schuljahr in allen Stundentafeln berücksichtigt werde: Für den Religionsunterricht dürften keine anderen Regeln gelten als für andere Fächer, "zumal er nach Artikel 18 unserer Landesverfassung eigens hervorgehoben wird". Gerade in Corona-Zeiten sei das Fach wichtig. Es biete Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich "über die besonderen Erfahrungen dieser Krisenzeit auszutauschen, ihre Sorgen zu thematisieren und Orientierung zu bieten".
Der katholische Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sieht das ähnlich: "Der spezifische Beitrag, den der Religionsunterricht zur Bewältigung der Corona-Krise und zur Thematisierung existenzieller Fragen leisten kann, ist nicht hoch genug zu bewerten." Religionslehrer seien immer auch unterstützend und seelsorgerlich an den Schulen präsent. "Deshalb setzte ich mich dafür ein, dass der Religionsunterricht so schnell wie möglich wieder in vollem Umfang erteilt werden kann."
Update, 20. Juni, 14.08 Uhr: Landesschülerbeirat fordert wegen Corona Abi-Noten "mit Augenmaß"
Nach den Abiturprüfungen in Baden-Württemberg hat der Landesschülerbeirat Lehrer dazu aufgerufen, die Arbeiten mit Augenmaß zu benoten. Es werde zwar kein genereller "Corona-Bonus" erwartet, teilte die Schülervertretung am Samstag in Stuttgart mit. Lehrer müssten aber bei der Korrektur der Prüfungsarbeiten die durch die Corona-Krise entstanden Schwierigkeiten berücksichtigen. Für Schüler sei es wegen der Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen schwer gewesen, sich richtig vorzubereiten.
Die Abiturprüfungen im Land hatten vor rund einem Monat begonnen. Nach Angaben von Schülern waren sie in diesem Jahr besonders schwer. Zudem seien Themen abgefragt worden, die im Unterricht zuvor nicht bearbeitet worden seien. Der Schülerbeirat habe nach den Prüfungen landesweit entsprechende Rückmeldungen erhalten. Er setze nun auf die Aussage von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), wonach kein Schüler durch die Corona-Krise einen Nachteil haben dürfe.
Update, 20. Juni, 11.25 Uhr: Zahl der Behandlungen in Krankenhäusern wegen Corona gesunken
In den Krankenhäusern in Baden-Württemberg ist die Zahl der medizinischen Behandlungen in den vergangenen drei Monaten wegen der Corona-Pandemie deutlich gesunken. "Auf der Basis der Rückmeldungen der Krankenhäuser haben wir hochgerechnet, dass coronabedingt im Zeitraum von Mitte März bis Mitte Juni im Land rund 170 000 Krankenhausbehandlungen weniger als zu erwarten durchgeführt wurden", sagte der Geschäftsführer der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft, Matthias Einwag, den Zeitungen "Heilbronner Stimme" und "Mannheimer Morgen" (Samstag). Planbare Eingriffe wurden abgesagt oder verschoben, um für Corona-Patienten gerüstet zu sein.
Laut einer Sprecherin der Gesellschaft habe es in Krankenhäusern im Südwesten zuletzt monatlich im Schnitt rund 200.000 Behandlungen gegeben. In den drei Corona-Monaten habe die Zahl demnach um mehr als 28 Prozent abgenommen.
Update, 20. Juni, 7.45 Uhr: Narren geben Fastnacht 2021 noch nicht auf
Macht die Corona-Pandemie auch der Fastnacht 2021 einen Strich durch die Rechnung? Aus Sicht der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) ist es für Absagen noch zu früh. "Wir sind der Auffassung, dass zum derzeitigen Zeitpunkt kein Grund besteht, die Fastnacht abzusagen", sagte VSAN-Präsident Roland Wehrle. Sollte sich die Coronakrise aber durch eine zweite Welle wieder verschärfen, müsse man erneut abwägen. "Natürlich haben wir ein Recht auf unsere Fastnacht, gerade als Kulturerbe. Aber genauso hoch wiegt die Verantwortung für die Allgemeinheit."
Der VSAN wolle bis nach Sommerferien warten und die Lage anschließend bewerten. "Aber für mich ist der Maßstab: Wenn die Bundesliga wieder mit normalem Publikum spielt, können wir auch unsere Fastnacht in irgendeiner Form durchführen", sagte Wehrle. Bislang seien bei den Mitgliedszünften noch keine Veranstaltungen abgesagt worden. "Wir müssen ja irgendwann auch wieder zur Normalität zurück, nicht nur aus gesundheitlicher und gesellschaftspolitischer Sicht, sondern auch wirtschaftlich." Wenn große Feste ausfielen, betreffe das auch Brauereien, Bäckereien und den Getränkehandel.
Im Karneval dagegen gibt es bereits die ersten Absagen für die Saison 2021. So wird es beispielsweise bei der Karneval-Kommission in Mannheim im kommenden Jahr kein Prinzenpaar geben. "Da müssten wir jetzt schon in die Planung, das könnte keiner verantworten", sagte Präsident Thomas Dörner. Momentaner Stand sei es, auch auf die Saalfastnacht zu verzichten. "Aber das gilt unter den derzeitigen Voraussetzungen. Sollte sich die Lage ändern, werden wir die Maßnahme auch korrigieren." Zuvor hatte der SWR berichtet. Grund für den Verzicht seien unter anderem Auflagen wie die Abstandsregeln, sagte Dörner. Ein nur halb gefüllter Saal lohne sich schon finanziell nicht. "Außerdem möchten wir unser Publikum nicht unnötig gefährden."
Update, 20. Juni, 7.10 Uhr: Urlaub auf dem Bauernhof stößt wegen Corona auf steigende Nachfrage
Die Anbieter von Ferien auf dem Bauernhof verzeichnen nach der Lockerung der Corona-Regeln eine steigende Nachfrage. Die Zahl der Anfragen von Urlaubern habe sich mehr als verfünffacht, teilte die Landesarbeitsgemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof in Baden-Württemberg mit Sitz in Freiburg mit. Der Bedarf, vor allem mit Blick auf die bevorstehenden Sommerferien, sei höher als das Angebot. Vermieter könnten Ferienwohnungen und Ferienhäuser derzeit im Durchschnitt zwölffach belegen, Tendenz steigend.
"Wir erreichen Menschen, die sich sonst nicht für Urlaub auf dem Bauernhof interessieren", sagte die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft, Constanze Bröhmer. Als einen Grund nannte sie die Corona-Krise. Ferien abseits touristischer Zentren und nicht in großen Hotels rückten wegen des Coronavirus verstärkt ins Interesse. Ferienwohnungen und -häuser vor allem in ländlichen Gebieten seien, auch als Alternative zum Sommerurlaub im Ausland, besonders gefragt. Neben der klassischen Zielgruppe, den Familien mit kleinen Kindern, interessierten sich zunehmend auch junge Paare und Senioren dafür.
"Urlauber bevorzugen wegen der geringeren Infektionsgefahr und der Möglichkeit, Abstand zu halten, eigene Unterkünfte und versuchen, Menschenmassen zu meiden", sagte Bröhmer. Davon profitierten Urlaubsangebote landwirtschaftlicher Betriebe. Zudem gebe es nach Wochen und Monaten der Krise eine verstärkte Sehnsucht nach Natur und vergleichsweise heiler Welt. Der Urlaub mit Familienanschluss und Tieren, wie er auf Bauernhöfen geboten werde, rücke so in den Fokus.
Nach den Lockerung der Corona-Vorschriften dürfen Bauernhöfe im Südwesten, nach acht Wochen Zwangspause, seit dem 18. Mai wieder für Feriengäste öffnen. Für die Landwirte sei das auch in schwierigen Zeiten eine wichtige Einnahmequelle, sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) in Stuttgart. Im Südwesten gibt es nach Angaben seines Ministeriums mehr als 1500 Bauernhöfe mit Ferienangeboten. 550 von ihnen sind in der Landesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, die meisten davon befinden sich im Schwarzwald und am Bodensee.
Update, 19. Juni, 17.29 Uhr: Jetzt 1824 Tote und 35.282 Infektionen
In Baden-Württemberg sind erneut drei Menschen dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Die Zahl der Toten erhöht sich damit laut Angaben des Gesundheitsministeriums auf insgesamt 1824.
Zudem wurden dem Ministerium bis 16 Uhr 39 weitere Infektionen mit dem Erreger gemeldet. "Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.282 an. Davon sind ungefähr 33.017 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen", heißt es weiter.
Derzeit sind demnach geschätzt noch 441 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert. "Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,97 angegeben."
Update, 19. Juni, 17.05 Uhr: "Querdenken"-Initiator Ballweg will OB von Stuttgart werden
Mit seinen Demonstrationen gegen die Coronavirus-Beschränkungen hat er im Land für Aufsehen gesorgt - nun will der Gründer der Stuttgarter Initiative "Querdenken 711" in der Kommunalpolitik aktiv werden.
Der 46-jährige Unternehmer Michael Ballweg will sich nach eigenen Angaben vom Freitag für die Stuttgarter Oberbürgermeister-Wahl im November als parteiloser Kandidat zur Wahl stellen. Er wolle sich als Oberbürgermeister unter anderem für die Grundrechte einsetzen und dafür, dass kommunale Infrastruktur wie Wasserversorgung, aber auch Kindergärten und Schulen, nicht privatisiert werden, teilte er mit.
Ballwegs Initiative hatte in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Mehrfach waren mehrere tausend Menschen in Stuttgart gegen Beschränkungen in der Corona-Krise auf die Straße gegangen. Bundesweit gab es ähnliche Demonstrationen.
An diesem Samstag will die Initiative "Querdenken" im Unteren Schlossgarten in Stuttgart demonstrieren. Ballweg hat 5000 Teilnehmer bei der Stadt angemeldet.
Update, 19. Juni, 12.10 Uhr: Dramatischer Umsatzeinbruch im Modehandel im April
Die Umsätze von Bekleidungs- und Schuhgeschäften sind im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast 70 Prozent eingebrochen. Insgesamt sanken die Umsätze des Einzelhandels um 7 Prozent; die Umsätze bei Lebensmitteln hingegen legten um 4,5 Prozent zu. Das teilte das Statistische Landesamt mit.
Laut baden-württembergischem Handelsverband haben manche Lebensmittelgeschäfte in der Corona-Krise sogar Umsatzzuwächse von bis zu 40 Prozent erzielt. Geschäfte, die keine Lebensmittel verkaufen, hätten hingegen bis zu 80 Prozent Minus verzeichnet.
Laut Statistik betrug das Minus im Bereich Bücher, Schreibwaren und Bürobedarf rund 20 Prozent. Möbel und Informationstechnologie gingen um mehr als 22 Prozent zurück. Beim Handel mit Haushaltsgeräten und Baubedarf lag das Minus bei 24 Prozent. Im Unterschied zum Bekleidungsbereich profitierten dort aber Geschäfte wie beispielsweise Baumärkte, die geöffnet bleiben durften.
Update, 19. Juni, 11.14 Uhr: Eisenmann rechnet mit 1,2 Millionen Laptops für bedürftige Schüler
Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) rechnet damit, dass die Bundesländer in den nächsten Monaten bis zu 1,2 Millionen Laptops für bedürftige Schüler anschaffen werden. Allein in Baden-Württemberg sei der Kauf von rund 300.000 Laptops geplant, sagte Eisenmann dem "Handelsblatt".
Das von Bund und Ländern ausgegebene Ziel, dass die Laptops schon nach den Sommerferien bereitstehen sollen, sei aber "ambitioniert". Dennoch seien Bund und Länder in der Pflicht. "Die soziale Herkunft hat bislang einen viel zu großen Einfluss auf den Bildungserfolg. Da kann es nicht sein, dass digitale Teilhabe vom Geldbeutel des Elternhauses abhängt."
Vor dem Hintergrund des Heimunterrichts wegen der Corona-Pandemie hat der Bund zugesagt, 500 Millionen Euro für die Anschaffung von digitalen Endgeräten für Schüler zur Verfügung zu stellen. "Davon bekommt Baden-Württemberg 65 Millionen Euro, die wir als Landesregierung verdoppeln", sagte Eisenmann.
Eisenmann, die im März 2021 als Spitzenkandidatin der CDU bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg ins Rennen geht, räumte Defizite bei der Digitalisierung des Bildungswesens ein. Sowohl bei der technischen Ausstattung als auch bei der Entwicklung digitaler Lernkonzepte müsse Deutschland besser werden.
"Wir brauchen die richtige Mischung aus analog und digital", sagte sie. "Ich bin aber überzeugt, dass Schüler auch in 20 Jahren noch Goethes Faust in der Reclam-Ausgabe lesen werden - und auch sollten. Das kann Inhalte viel näher bringen als jede noch so gut gemachte Software."
Update, 19. Juni, 6.22 Uhr: Gefangene dürfen bald wieder besucht werden
Nach wochenlanger Zwangspause wegen des Coronavirus dürfen Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen bald wieder besucht werden. Vom 29. Juni an sind Besuche von jeweils einer Person für Gefangene wieder möglich, teilte in Stuttgart das Justizministerium mit.
Dabei soll eine Trennvorrichtung zwischen Besuchern und Gefangenen das Infektionsrisiko mindern. Zudem gilt in den Besuchsräumen ein Mindestabstand von zwei Metern zu sämtlichen Personen. Körperliche Kontakte sowie die Übergabe von Nahrungs- und Genussmitteln seien verboten, heißt es aus dem Ministerium.
Mitte März sind Gefangenenbesuche wegen der Corona-Pandemie vollständig ausgesetzt worden - abgesehenen von Gesprächen mit Verteidigern sowie dringenden Ausnahmefällen. Als Ausgleich für die entfallenen Besuchszeiten wurden die Telefonzeiten in den Gefängnissen ausgedehnt. Zudem hat das Ministerium Videotelefonie über Skype zugelassen und den Anstalten Tablets zur Verfügung gestellt. Diese Möglichkeit soll zunächst aufrechterhalten werden.
"Uns ist bewusst, dass die Einschränkungen der Besuche für Gefangene eine Belastung waren und sind", sagte Justizminister Guido Wolf (58, CDU). Aber das Besuchsverbot sei zum Schutz vor dem Coronavirus unumgänglich gewesen: "Solange es keinen Impfstoff gibt, werden wir wachsam bleiben und in den Justizvollzugsanstalten mit spürbaren Einschränkungen leben müssen."
Insgesamt haben sich nach Angaben des Ministeriums bislang sechs Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen mit dem Coronavirus infiziert, sie sitzen alle in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim ein und sind wieder genesen.
Update, 18. Juni, 22.20 Uhr: TSG Hoffenheim wirbt für Corona-App
Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim macht in der Partie gegen den 1. FC Union Berlin am Samstag Trikotwerbung für die Corona-Warn-App.
Trikotsponsor der Kraichgauer ist normalerweise der Walldorfer Softwarekonzern SAP, der zusammen mit der Telekom die App entwickelt hat. Die Bundesregierung startete die Anwendung für Smartphones am Dienstag zum freiwilligen Herunterladen für alle Bürger.
Sie baut auf eine breite Nutzung, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Die Hoffenheimer werden nach einer Clubmitteilung vom Donnerstag mit dem Logo der Warn-App mit dem Hashtag "#IchAppMit" auflaufen.
Update, 18. Juni, 19.12 Uhr: Jetzt 1821 Tote und 35.243 Infektionen
In Baden-Württemberg ist die Zahl der Corona-Toten am Donnerstag um fünf auf insgesamt 1821 gestiegen.
Wie das Gesundheitsministerium am Abend mitteilt, wurden bis 16 Uhr zudem 20 weitere Corona-Infektionen gemeldet. Die Zahl der Infizierten beträgt nun mindestens 35.243. "Davon sind ungefähr 32.986 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 436 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert."
Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,97 angegeben.
Update, 18. Juni, 17.55 Uhr: Corona-Tests bei Müller Fleisch negativ
Neue Corona-Tests bei 530 Mitarbeitern von Müller Fleisch in Birkenfeld bei Pforzheim haben keinen Nachweis des Virus mehr erbracht.
Für 40 Beschäftigte stehe ein Ergebnis noch aus, teilte das Landratsamt des Enzkreises am Donnerstag mit. In einer vorangegangenen Testrunde waren noch 16 Beschäftigte positiv getestet worden.
In der Fleischfabrik hatte es etwa 400 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Viele Mitarbeiter mussten in häusliche Quarantäne. In Schlachthöfen gibt es immer wieder hohe Zahlen von Corona-Infektionen, aktuell beim Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen.
Update, 18. Juni, 13.43 Uhr: Exporte gingen im April über ein Drittel zurück
Die Corona-Krise hat die baden-württembergischen Exporte im April stark einbrechen lassen. Die Ausfuhren gingen um 34,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Stuttgart mitteilte.
Das Minus war noch etwas stärker als bundesweit. Dort betrug der Rückgang 31,1 Prozent. Unter den wichtigsten Ausfuhrgütern waren Autos und entsprechende Teile am stärksten betroffen. Der Autoexport ging im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 80 Prozent zurück. Die Maschinenexporte sanken um 32 Prozent.
Unter den wichtigsten Ländern fielen die Exporte Baden-Württembergs in die Vereinigten Staaten, Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich im April nahezu auf die Hälfte ihrer jeweiligen Vorjahresniveaus.
Update, 18. Juni, 13.17 Uhr: Wohlfahrtsverbände mahnen Situation von Flüchtlingen während Corona an
Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände in Baden-Württemberg haben auf das Schicksal von Flüchtlingen während der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Kritisiert wird unter anderem die Unterbringung in Großunterkünften. Es sei "fahrlässig, Menschen weiter über Monate in Massenunterkünfte zu zwingen", erklärte das Diakonische Werk Baden anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni. Der Vorstandsvorsitzende Urs Keller mahnte, die Unterbringung von mehreren Hundert Menschen auf engstem Raum könne die Ausbreitung des Virus befördern.
Die Landesverbände von Diakonie und Caritas fordern unter anderem ein Landesaufnahmeprogramm für besonders Schutzbedürftige, wie etwa traumatisierte, alte, kranke und minderjährige Flüchtlinge. Sie weisen auf Kommunen in Baden-Württemberg hin, die bereit wären, über das reguläre Kontingent hinaus Flüchtlinge aufzunehmen und fordern die Politik auf, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen.
Auf Bundesebene haben Caritas International und Diakonie Katastrophenhilfe in der gemeinsame Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen" davor gewarnt, das Völkerrecht und die Menschenrechte unter dem Vorwand der Pandemie zu beschränken.
Update, 18. Juni, 12.30 Uhr: Weniger Aufträge in der Bauwirtschaft
Die Corona-Krise hat spürbare Auswirkungen auf die baden-württembergische Baubranche. Die Auftragseingänge brachen im April auf 870 Millionen Euro ein nach 1,18 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie der Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Thomas Möller, in Stuttgart mitteilte. Der Rückgang habe somit 26,5 Prozent betragen.
Den größten Rückgang gab es mit 44,3 Prozent im Wirtschaftsbau, also bei Bauten für die private Wirtschaft. Aber auch der öffentliche Bau habe mit einem Minus von 15,5 Prozent kräftig Federn gelassen.
Möller sagte, offenbar stellten die Unternehmen im Land, allen voran die Automobilbranche, angesichts der aktuellen Krise ihre Investitionen in neue Fabrikhallen und Bürogebäude derzeit zurück. "Umso wichtiger ist es, die Maßnahmen von Bund und Land zur Belebung der Wirtschaft schnell auf den Weg zu bringen, damit die Nachfrage rasch wieder anziehen kann."
Die Umsatz- und Beschäftigtenzahl auf dem Bau ist hingegen seit Jahresbeginn stabil geblieben. So wurde von Januar bis April bei den Erlösen ein Zuwachs von 5,9 Prozent auf insgesamt 3,91 Milliarden Euro verzeichnet. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Schnitt um 4,2 Prozent an.
Update, 18. Juni, 12.10 Uhr: Kretschmann kündigt mehr Personal für Gesundheitsämter an
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat eine personelle Stärkung der Gesundheitsämter angekündigt. Das Coronavirus habe gezeigt, wie wichtig es sei, mit solchen Krisen umzugehen, sagte Kretschmann am Donnerstag bei einem Besuch im Landesgesundheitsamt (LGA) in Stuttgart. Das Sozialministerium bereite ein Kabinettsvorlage zur personellen Stärkung des LGA und der Gesundheitsämter vor. "Die Frage ist nur, wie hoch und wie viel? Das muss man genau prüfen. Aber das wir das verbessern müssen, ist keine Frage." Es werde aber schwierig werden, neues Personal zu finden. Die Besoldungsstrukturen des öffentlichen Dienstes seien oft nicht attraktiv genug. "Das stellt uns schon vor einige Herausforderungen."
Die Leiterin des Landesgesundheitsamts, Karlin Stark, begrüßte die Ankündigung. In den vergangenen Jahren sei der öffentliche Gesundheitsdienst vernachlässigt worden. Es sei eine Stärkung beim Personal und auch bei den Sachmitteln nötig. Der Präsident des Regierungspräsidiums Stuttgart, Wolfgang Reimer (Grüne), sagte, die Corona-Krise habe Mängel und Probleme offengelegt. So sei es kein Geheimnis, dass das LGA stark unterbesetzt sei. Dies mache sich in der Krise besonders bemerkbar. Das LGA hat mehr als 160 Mitarbeiter.
Das LGA ist fachliche Leitstelle für den öffentlichen Gesundheitsdienst in Baden-Württemberg. In der Corona-Krise laufen dort die Fäden zusammen. So melden zum Beispiel die Gesundheitsämter, die in ganz Baden-Württemberg verteilt sind, die neusten Zahlen zu den bestätigten Infektionsfällen regelmäßig an das LGA. "Wir werten die aus und leiten sie weiter an das Robert Koch-Institut", sagte Stark. Zudem hat das LGA Labore, in denen auf das Coronavirus und auf viele andere Krankheitserreger getestet werden kann.
Update, 18. Juni, 12.01 Uhr: Wirtschaftsministerium macht Druck beim Thema Messen-Entscheidung
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (47, CDU) macht weiter Druck für eine rasche Wiederaufnahme des Messebetriebs mit größeren Veranstaltungen. "Wir sind der Auffassung, dass nichts mehr gegen eine Öffnung größerer Messen spricht, sollte das Infektionsgeschehen im Herbst dies zulassen. Für die Messen zählt jeder Tag", sagte eine Sprecherin der CDU-Politikerin am Donnerstag in Stuttgart.
Eine ursprünglich geplante Kabinettsvorlage samt eines Vorschlags für ein Hygienekonzept zur Öffnung größerer Messen ab 1. September sei aber auf Drängen des Sozialministeriums von der Tagesordnung der Kabinettssitzung vom Dienstag genommen worden, kritisierte sie.
Zuvor hatten die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet. Das Wirtschaftsministerium mahnte mehr Tempo beim Sozialministerium bei dem Thema an. Es erwarte, dass sich das Haus von Sozialminister Manne Lucha (59, Grüne) zügig mit den Hygienevorschriften befasse und dann in der nächsten Kabinettssitzung ein entsprechender Beschluss gefasst werden könnte.
"Die Messen im Land brauchen dringend ein Signal und schnellstmöglich Planungssicherheit für das wichtige Herbstgeschäft", sagte die Sprecherin von Hoffmeister-Kraut.
Update, 18. Juni, 06.48 Uhr: Basilika Birnau entwickelt pandemiegerechten Weihwasserspender
Die Corona-Pandemie hat die Verantwortlichen der Basilika Birnau am Bodensee auf eine ungewöhnliche Idee gebracht: Die barocke Wallfahrtskirche in Uhldingen-Mühlhofen bietet ihren Besuchern einen fast kontaktlosen Weihwasserspender. "Eine Gottesdienstbesucherin kam beim Blick auf den Desinfektionsspender auf die Idee und wir setzten diese um", sagte eine Sprecherin der Basilika am Mittwoch. "Not macht erfinderisch."
Der Apparat funktioniere genau wie der ursprüngliche Desinfektionsspender: Das Weihwasser komme heraus, wenn man mit dem Ellbogen auf den Bogen drücke. Die Weihwasserbecken waren wegen der Ansteckungsgefahr in der Corona-Krise nicht benutzbar.
Inzwischen gebe es solche Weihwasserspender aber auch zu kaufen, sagte die Sprecherin weiter. So stellt beispielsweise die Firma Foottec in der bayerischen Oberpfalz Spender her. Sie rüstete dafür eines ihrer Produkte um: kontaktlose Senf- und Ketchup-Spender für Imbissbuden. Nach Angaben einer Firmensprecherin haben mittlerweile rund 25 Kirchen deutschlandweit einen Weihwasserspender. Ein Exemplar sei auch nach Schweden geliefert worden.
Der Spender soll demnächst auch der Deutschen Bischofskonferenz vorgestellt werden. Foottec-Gründer Tobias Sturm ist sich sicher, dass der berührungslose Spender Zukunft hat, auch nach Corona. "Das wird bleiben. Gerade zur Weihnachtszeit sind alle verschnupft und langen dann in das Weihwasserbecken rein", sagte er.
Update, 18. Juni, 06.15 Uhr: Weniger Häftlinge in Baden-Württembergs Gefängnissen
Die Corona-Krise wirkt sich auch stark auf die Lage hinter Gittern aus: Wegen der strengen Auflagen sitzen deutlich weniger Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen ein als üblich. Von den insgesamt 7471 verfügbaren Plätzen im offenen und geschlossenen Vollzug im Südwesten sind derzeit lediglich 6243 belegt, teilte das Justizministerium am Donnerstag in Stuttgart auf Anfrage mit. Unter anderem sei die Auslastung im geschlossenen Männervollzug, der Anfang März noch zu über 100 Prozent belegt war, auf rund 88 Prozent zurückgefahren worden. Der Grund: die Gefängnisse müssen in Zeiten der Pandemie entlastet werden, um Ansteckungsgefahren zu vermindern, wie ein Ministeriumssprecher sagte.
Nach seinen Angaben sind unter anderem Abteilungen für Quarantäne-Fälle eingerichtet worden. Die Zahl der Gefangenen wurde vor allem dadurch reduziert, dass bestimmte Häftlinge zunächst nicht zum Haftantritt geladen wurden - beispielsweise solche mit sogenannten Ersatzfreiheitsstrafen, die eine Geldstrafe nicht bezahlen wollten oder konnten und stattdessen ins Gefängnis müssen.
Insgesamt haben sich nach den Angaben des Ministeriums bislang sechs Häftlinge in baden-württembergischen Gefängnissen mit dem Coronavirus infiziert, sie sitzen alle in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Mannheim ein und seien wieder genesen. Unter den Bediensteten lag die Zahl der Infektionsfälle landesweit "im mittleren zweistelligen Bereich", wie es weiter hieß. "Auch die Bediensteten sind bis auf aktuell einen alle wieder genesen", sagte der Sprecher.
Update, 18. Juni, 06.10 Uhr: Bis 20 Personen - CDU will Corona-Beschränkungen weiter lockern
Die CDU fordert angesichts sinkender Infektionszahlen deutliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Land. Demnach sollen bald Ansammlungen von bis zu 20 statt bis zu zehn Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit erlaubt sein. So steht es in einem vorläufigen Entwurf der Corona-Verordnung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zudem möchte die CDU ab Anfang Juli Veranstaltungen mit bis zu 250 Leuten freigeben. Noch größere Veranstaltungen sollen bis mindestens Ende August untersagt bleiben. Betriebsverbote gäbe es dann nur noch explizit für Diskotheken, Clubs und für Bordelle.
Die neue Verordnung soll nach CDU-Vorstellung nächsten Dienstag durchs Kabinett gehen und am 1. Juli in Kraft treten. Die CDU-Vorschläge befinden sich aber noch in Ressortabstimmung. "Angesichts der weiterhin sehr positiven Entwicklung bei den Infektionszahlen glauben wir, dass man diese Lockerungen verantworten kann", sagte CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart.
In der Öffentlichkeit dürfen sich im Südwesten derzeit Gruppen mit Angehörigen von bis zu zwei Haushalten oder von bis zu zehn Personen aus mehreren Haushalten treffen. Bei privaten Veranstaltungen dürfen sich bis zu 20 Menschen aus mehreren Haushalten treffen - wenn alle Personen miteinander verwandt sind, gibt es keine zahlenmäßige Beschränkung.
Mit der neuen Verordnung sollen auch Regeln entschlackt und vereinfacht werden. «Derzeit ist alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist. Künftig soll gelten: Alles ist erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist», sagte Reinhart. Die Ministerien müssten ihre Unterverordnungen in den nächsten Wochen daraufhin überprüfen, ob die Regeln im Detail wirklich noch alle nötig sind.
"Wir sprechen noch über Details", sagte Justizminister Guido Wolf (CDU). "Ich bin aber zuversichtlich, dass wir am Dienstag im Kabinett eine Regelung beschließen können, die einfacher und verständlicher ist als die bisherige Verordnung."
Update, 17. Juni, 18.40 Uhr: 42 neue Corona-Infektionen, fünf Todesfälle
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.223 gestiegen. Allerdings sind von diesen etwa 32.948 wieder genesen. Geschätzt seien noch 459 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, teilte das Sozialministerium am Mittwoch mit (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg in Baden-Württemberg um 5 auf 1816.
Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,78 angegeben. Die Zahl gibt die Anzahl der Personen an, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
Update, 17. Juni, 17.58 Uhr: Südzucker verdient während Corona-Krise mehr und bestätigt Prognose
Der Zuckerproduzent Südzucker hat im ersten Quartal auch dank der Corona-Krise operativ mehr verdient. Das Ergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr von 47 auf 61 Millionen Euro, wie der Konzern am Mittwoch in Mannheim mitteilte. Dabei lief es vor allem in den Sparten Zucker und Spezialitäten gut, zu letzterer gehört auch das Geschäft mit Tiefkühlpizza, deren Nachfrage mit der Corona-Krise laut dem Konzern stark gestiegen war. Der Konzernumsatz stagnierte im ersten Quartal nahezu bei rund 1,67 Milliarden Euro.
Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Das Management erwartet für das Geschäftsjahr einen Umsatz von 6,9 bis 7,2 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis soll zwischen 300 bis 400 Millionen Euro liegen. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie verweist der Konzern aber auch auf die damit verbundene hohe Volatilität in allen Segmenten.
Update, 17. Juni, 11.52 Uhr: CureVac beginnt mit Impfstoff-Tests
Das Tübinger Unternehmen CureVac darf mit der klinischen Prüfung seines Impfstoffkandidaten gegen Corona beginnen.
Das zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen erteilte dem Unternehmen die Zulassung, den Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen, wie das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel am Mittwoch mitteilte. Ende April hatte bereits das Mainzer Unternehmen Biontech die Genehmigung erhalten, seinen Wirkstoff an gesunden Freiwilligen zu testen.
CureVac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die CureVac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen.
Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen. Die vor einer klinischen Studie nötigen Voruntersuchungen seien erfolgreich verlaufen, teilte das Unternehmen auf seiner Webseite mit.
Am Montag hatte das Wirtschaftsministerium bekanntgegeben, sich mit 300 Millionen Euro an dem Unternehmen zu beteiligen und rund 23 Prozent der Anteile zu übernehmen. Man wolle es so auch gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland absichern. Auf Geschäftsentscheidungen wolle der Staat keinen Einfluss nehmen.
Update, 17. Juni, 11.35 Uhr: Opposition kritisiert Zeitpunkt des Konjunkturprogramms
Die Opposition im Landtag hat kritisiert, dass die grün-schwarze Koalition erst im Herbst ein eigenes Landeskonjunkturprogramm auflegen will.
Maßnahmen seien jetzt von Bedeutung, die Wirtschaft müsse jetzt weiter unterstützt werden, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch bei der Landtagsdebatte am Mittwoch, die sich zunächst um das Corona-Konjunkturpaket des Bundes drehte. Zuvor hatte CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart das rund 130 Milliarden Euro schwere Bundespaket gelobt: "Wir werden dafür sorgen, dass der 'Wumms' auch in Baden-Württemberg voll wirkt", sagte er.
Vergangene Woche hatten Vertreter der grün-schwarzen Koalition erklärt, erst nach der Sommerpause über einen Nachtragsetat und weitere Konjunkturhilfen für das Land beraten zu wollen. Zunächst solle die nächste Steuerschätzung im September abgewartet werden, hieß es.
FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte, die Liberalen hätten die Corona-Hilfen des Landes mitgetragen und würde sich freuen, wenn es weiterginge. "330 Millionen Euro für Tourismus, Hotel- und Gaststättengewerbe waren angekündigt, 3000 Euro pro Betrieb und 2000 Euro pro Arbeitsplatz. Die Betriebe haben sich gefreut, sie warten darauf", kritisierte Rülke die Verzögerung.
Update, 17. Juni, 10.10 Uhr: Boris Palmer häte sich stärkere Corona-App gewünscht
Nachdem die Corona-Warn-App seit Dienstag erhältlich ist, hat sie sich auch Tübingens OB Boris Palmer (48, Grüne) heruntergeladen - und sich auf Facebook dazu geäußert.
Er machte danach klar, dass ihm die App in ihrer bisherigen Form nicht genug sei: "Ich hätte mir eine viel stärkere App gewünscht." Heißt konkret: "Eine, die auch GPS einsetzt, verpflichtend ist und per Gesetz direkte Quarantäne anordnet, deren Aufhebung dann manuell überprüft wird, falls es ein Fehlalarm war."
Die ganze Geschichte könnt Ihr HIER nachlesen.
Update, 17. Juni, 6.15 Uhr: Etliche Südwest-Firmen trotzen der Krise
Die landeseigene Förderbank L-Bank sieht die baden-württembergische Wirtschaft wegen Corona noch längst nicht völlig am Boden: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat das Institut Förderkredite in Höhe von 1,4 Milliarden Euro bewilligt.
Das entspricht knapp 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Es handelt sich dabei um die ganz normalen Förderangebote der L-Bank, die nichts mit den Corona-Hilfen zu tun haben, die das Institut ebenfalls bearbeitet und überweist. "Auch in der Coronakrise schauen Baden-Württembergs Unternehmen nach vorne", heißt es bei der L-Bank zu den Zahlen.
Rund 3600 Unternehmen haben demnach dieses Jahr bis Ende Mai Förderkredite in Anspruch genommen. Vor allem die rege Nachfrage nach der Innovationsfinanzierung zeige, dass sich die Unternehmen von Corona nicht unterkriegen ließen, gleichgültig, ob sie wirtschaftlich davon betroffen seien oder nicht: Beim L-Bank-Programm "Innovationsfinanzierung 4.0" wurden mit 220 Millionen Euro mehr als dreimal so viel Fördergelder angefragt wie im Vorjahreszeitraum.
Bei den Fördergeldern zur Corona-Pandemie ist die L-Bank derweil mit dem ersten Förderpaket der Landesregierung fast durch. Das Institut verzeichnet Stand dieser Woche 282 000 eingegangene Anträge, von denen knapp 243.000 bewilligt und rund 32.000 abgelehnt wurden.
"Die Arbeit an den Corona-Hilfsprogrammen war und ist ein enormer Kraftakt für die L-Bank", sagt L-Bank-Chefin Edith Weymayr. Als nächstes werden womöglich die Hilfen des Bundes über die Tische der L-Bank-Mitarbeiter laufen.
Die bisherige Soforthilfe richtete sich nach der Zahl der Beschäftigten eines Unternehmens und betrug für drei Monate insgesamt bis zu 9000 Euro für Solo-Selbstständige sowie Unternehmen mit bis zu fünf Beschäftigten.
Darüber hinaus gab es Hilfen von bis zu 15.000 Euro für Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten und bis zu 30.000 Euro für Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten. Am 20. Mai machte die Landesregierung zudem den Weg frei für weitere Soforthilfen - das zweite Corona-Hilfspaket des Landes ist 1,5 Milliarden Euro schwer.
Update, 16. Juni, 18.44 Uhr: 35.181 Infizierte, 1811 Tote
Wie das baden-württembergische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden am Dienstag weitere 27 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Somit stieg die Anzahl der seit Pandemie-Beginn Infizierten auf 35.181, wovon zirka 32.907 Menschen genesen sind. Aktuell sind geschätzte 463 Menschen infiziert, hieß es weiter in der Mitteilung. Außerdem starben drei weitere Menschen an den Folgen von Covid-19, sodass die Anzahl der Todesfälle auf 1811 stieg.
Update, 16. Juni, 17.26 Uhr: Land Baden-Württemberg hilft Sportvereinen in Existenznot
Sportvereine und Verbände in Baden-Württemberg können bei finanzieller Not in der Coronavirus-Krise mit finanzieller Hilfe vom Land rechnen. Ein Soforthilfeprogramm über 11,635 Millionen Euro sei am Dienstag bewilligt worden, teilte das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport mit. Die Gelder sollen "die Folgen der Corona-Pandemie abmildern", sagte Sportministerin Susanne Eisenmann (CDU). Der Landessportverband begrüßte die Maßnahme. "Es war das versprochene Signal unserer Landesregierung, den Sport und das Ehrenamt nicht im Stich zu lassen", sagte Präsidentin Elvira Menzer-Haasis.
Update, 16. Juni, 15.49 Uhr: Eisenmann legt Konzepte für Öffnung von Kitas und Grundschulen vor
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hat Konzepte für die geplante Öffnung von Kitas und Grundschulen ab dem 29. Juni vorgelegt. Wegen des Coronavirus gelten weiter besondere Bedingungen, wie Eisenmann am Dienstag in Stuttgart erklärte. Lehrer und Erzieher sollen regelmäßig auf das Virus getestet werden. Das Abstandsgebot wird dann fallen. Kinder aus einer Gruppe sollen sich aber in Kitas und auch in den Schulen nicht mit Kindern aus anderen Gruppen durchmischen. In Kitas können befristet Kräfte eingesetzt werden, die eigentlich nicht die nötige Ausbildung haben.
In Grundschulen soll der tägliche Unterricht zeitlich versetzt für die verschiedenen Klassen beginnen. Schwerpunkte des Unterrichts sollen Mathe, Deutsch und Sachkunde sein. Es gilt aber keine Schulpflicht: Kinder, die etwa aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Schule kommen möchten, sollen weiter zu Hause unterrichtet werden. Dafür eingesetzt werden sollen Lehrer, die zu Risikogruppen gehören und nicht in die Schulen können. Lehrer müssen ab dem 29. Juni ein ärztliches Attest vorlegen, um sich wegen Vorerkrankungen vom Präsenzunterricht an den Schulen befreien zu lassen.
Die Bildungsgewerkschaft GEW dämpfte Erwartungen an den Unterricht in den Grundschulen und die Betreuung in den Kitas. GEW-Chefin Doro Moritz sagte: "Vor allem in Kitas und Grundschulen waren schon vor Corona viele Stellen nicht besetzt." Jetzt fehle noch mehr Personal, und gleichzeitig müssten die Corona-Vorgaben eingehalten werden.
Bei der angestrebten Öffnung von Grundschulen und Kitas stützt sich die grün-schwarze Landesregierung auf Ergebnisse einer Studie von Uni-Kliniken. Demnach spielen Kinder bis zu zehn Jahren als Überträger des Virus nur eine untergeordnete Rolle. Wie es indes nach den Sommerferien mit dem Unterricht weitergeht, ist noch offen. Grundsätzlich solle es so viel Präsenzunterricht wie möglich geben, sagte Eisenmann. Das hänge aber von der weiteren Entwicklung des Coronavirus und der Frage ab, ob man die Abstandsregeln für ältere Schüler aufheben könne. Sie bat um Verständnis dafür, dass die Regierung sich erst Ende Juni/Anfang Juli konkreter äußern werde. Die Sommerferien enden in Baden-Württemberg Mitte September.
Zugleich wies Eisenmann den Vorwurf von Elternvertretern und Verbänden zurück, sie und ihr Ministerium sprächen in der Corona-Krise zu wenig mit Lehrern, Schulen und Eltern. Den Vorwurf weise sie "mit aller Deutlichkeit" zurück - er sei falsch. Auf manche Fragen gebe es zwar heute keine Antworten. Der Grund dafür liege aber nicht darin, dass das Ministerium nicht kommunizieren wolle, sondern darin, dass man bestimmte Dinge heute noch nicht sagen könne.
Mitte März hatten die Schulen in Baden-Württemberg wegen des Corona-Virus komplett geschlossen. Die Abschlussklassen sind bereits ab dem 4. Mai zurück in die Schulen gekehrt, die Viertklässler seit Mitte Mai. Seit Montag gibt es an allen Schulen in Baden-Württemberg einen Unterricht im Schichtbetrieb im Wechsel mit dem Fernunterricht und mit abgespecktem Stundenplan.
Update, 16. Juni, 15.31 Uhr: Bei Einreise ins Land gibt es keine grundsätzliche Quarantäne mehr
Wer aus einem anderen Land nach Baden-Württemberg einreist, muss nun nicht mehr automatisch zwei Wochen in Quarantäne. Darauf verwies das Gesundheitsamt am Dienstag. Die Verordnung gilt aber weiterhin, sollte es sich auf Basis des Robert-Koch-Instituts (RKI) um ein Risikogebiet handeln. Eine Liste der aktuell betroffenen Länder finden sie hier. Darauf sind derzeit unter anderem noch Schweden und Weißrussland zu finden.
In der Pressemitteilung wird Gesundheitsminister Manne Lucha folgendermaßen zitiert: "Durch eine Zunahme des Reiseverkehrs steigt automatisch das Infektionsrisiko. Denn das Virus lässt sich nicht durch Ländergrenzen aufhalten. Deshalb sind wir alle gefordert, auch weiterhin Abstands- und Hygieneregeln konsequent einzuhalten. Nur so können wir die Infektionszahlen niedrig halten. Vor Antritt einer Reise sollte man sich darüber hinaus unbedingt über die Situation vor Ort informieren."
Update, 16. Juni, 14.41 Uhr: Studie zu Coronavirus: Kinder sind nicht Treiber der Infektion
Kinder sind einer Studie aus Baden-Württemberg zufolge nicht so häufig mit dem Coronavirus infiziert wie ihre Eltern. Das ist das Ergebnis einer großen Untersuchung von Unikliniken im Land, die am Dienstag in Stuttgart vorgestellt wurde. Kinder hätten sich demnach seltener angesteckt als ihre Eltern und seien auch nicht als Treiber dieser Infektion anzusehen, sagte Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Ulm.
Die vier Universitätskliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm stehen hinter der Untersuchung. Für die Studie wurden 5000 Menschen, die keine Symptome hatten, auf das Virus und auf Antikörper getestet, darunter 2500 Kinder unter zehn Jahren und je ein Elternteil. Mit Blick auf die Fallzahlen sprach Debatin von einer der größten Studien weltweit.
Im Untersuchungszeitraum von 22. April bis 15. Mai war aktuell nur ein Elternteil-Kind-Paar infiziert. 64 Getestete hatten Antikörper gebildet und weitgehend unbemerkt eine Corona-Infektion durchlaufen, was einer Häufigkeit von 1,3 Prozent entspricht. Darunter befanden sich 45 Erwachsene und 19 Kinder. Man sei demnach weit von einer Herdenimmunität entfernt, sagte Debatin. Kinder in Notbetreuung waren den Ergebnissen zufolge auch nicht häufiger infiziert als andere.
Man habe mit der Studie aber nicht untersucht, ob Kinder besonders infektiös sind, sagte Hans-Georg Kräusslich, Sprecher des Zentrums für Infektiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Man könne bei den positiv getesteten Eltern-Kind-Paaren keine grundsätzliche Aussage darüber treffen, wer wen angesteckt hat.
Die Rolle von Kindern bei der Verbreitung des Virus spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiedereröffnung von Kitas und Grundschulen im Land. Man stütze mit der Studie politische Entscheidungen auf die aktuellste wissenschaftliche Expertise, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Dank der schnellen Bereitstellung der Ergebnisse könnten die Kindertagesstätten und Grundschulen schon bald eine neue Phase starten. Die baden-württembergischen Unikliniken hätten einen wertvollen Baustein für die weltweite Forschung und den weiteren Erkenntnisgewinn geliefert, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne).
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) stellte am Dienstag Konzepte für die geplante Öffnung von Kitas und Grundschulen ab dem 29. Juni vor. Das Abstandsgebot wird dann fallen. Kinder aus einer Gruppe sollen sich aber in Kitas und auch in den Schulen nicht mit Kindern aus anderen Gruppen durchmischen.
Update, 16. Juni, 12.55 Uhr: Stadt Stuttgart empfiehlt Corona-App
Die Landeshauptstadt Stuttgart empfiehlt die Nutzung der Corona-Warn-App, die von der Bundesregierung am heutigen Dienstag vorgestellt und zum Download bereitgestellt wurde.
"Die Corona-Warn-App ist ein zusätzliches hilfreiches Instrument im Kampf gegen das Virus", zitiert das Rathaus OB Fritz Kuhn (Grüne). "Sie hilft dabei, Infektionsketten schneller zu erkennen und wirkungsvoll zu unterbrechen. Damit wird das Ansteckungsrisiko weiter reduziert – vor allem jetzt, wo die Menschen wieder mehr unterwegs sind."
Die Warn-App sei aber für Kuhn kein Ersatz für die Einhaltung der Verhaltensregeln: "Es bleibt dabei: Halten Sie Abstand und richten Sie sich nach der Maskenpflicht."
Das Stuttgarter Gesundheitsamt sieht laut Mitteilung die wesentlichen Vorteile der App darin, dass sie rasche Informationen und Handlungsempfehlungen liefere, sobald Kontakt mit einem bestätigten Fall bestand.
Zudem könnten mit der App auch nicht bekannte Kontaktpersonen ermittelt werden, die unter anderen Umständen nicht oder nur schwer ermittelbar wären, weil sich die Beteiligten nicht kennen - etwa im öffentlichen Nahverkehr oder beim Einkaufen.
Update, 16. Juni, 8 Uhr: Corona-Grenzzaun kommt ins Haus der Geschichte
Der provisorische Grenzzaun zwischen dem deutschen Konstanz und dem schweizerischen Kreuzlingen wird zum historischen Ausstellungsstück.
Am Dienstag (14 Uhr) übergibt der Konstanzer Landrat Zeno Danner (parteilos) in der Straßenmeisterei Radolfzell Teile davon an Paula Lutum-Lenger, die Direktorin des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg. Dort soll der Zaun voraussichtlich im kommenden Jahr die Corona-Krise im Südwesten dokumentieren.
Anwohner der beiden Nachbarstädte haben mit Absperrband das Kunstwort "Kreuztanz", eine Neuschöpfung aus "Kreuzlingen" und "Konstanz", sowie ein Herz in die Zaunstreben eingeflochten.
Der provisorische Bauzaun war im März zunächst von deutscher Seite aufgebaut worden, um das Coronavirus einzudämmen. Die Absperrung hatte Schlagzeilen gemacht, weil viele Anwohner aus den Nachbarstädten plötzlich getrennt waren.
Update, 15. Juni, 19.18 Uhr: Noch 468 Infizierte in Baden-Württemberg
Die Zahl der Infizierten in Baden-Württemberg steigt auf 35.154. Davon sind 32.878 wieder genesen und 1808 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Über das Wochenende wurden dem Gesundheitsministerium weitere 60 Infektionen gemeldet. Derzeit sind 468 Menschen noch infiziert.
Die Reproduktionszahl beträgt 0,98. Die Zahl beschreibt die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
Update, 15. Juni, 16.45 Uhr: Schulstart nach Corona ist Neuland für alle
Seit Montag sind die Schulen in Baden-Württemberg für alle Schüler wieder geöffnet - allerdings nur im Schichtbetrieb und nicht bei vollem Stundenplan. Wegen des Coronavirus gehen die Schüler lediglich zeitweise in die Schulen. Den Rest der Zeit wird weiterhin per Fernunterricht gepaukt. Bei diesem «rollierenden System» sind also nicht alle Schüler gleichzeitig da, sondern die Jahrgangsstufen wechseln sich ab, um Abstandsgebote einhalten und das Infektionsrisiko senken zu können.
Weil es nicht genügend große Räume gibt, mussten manche Klassen für den Unterricht in Gruppen aufgeteilt werden. Das fällt manchen Schulen leichter, manchen schwerer: "Die Situation ist sehr inhomogen", sagte am Montag der Landeselternbeiratsvorsitzende Carsten Rees. "Wir haben Schulen aus der Gründerzeit mit riesigen Klassenzimmern und hohen Decken und wir haben Schulen aus den 70ern, die wie Pappschachteln aussehen."
Für die Schulleitungen sei die Organisation dieses Wiedereinstiegs in den Schulbetrieb schon im Vorfeld "Stress pur" gewesen - unter anderem auch wegen verspäteter oder unzureichender Informationen seitens des Kultusministeriums. "Erst im laufenden Betrieb werden wir dann sehen, mit welchen Problemen die Schulen zu kämpfen haben", sagte Rees. Für eine abschließende Beurteilung sei es noch zu früh. Im SWR hatte auch der Bundeselternbeirat das Kultusministerium in Stuttgart kritisiert. Man habe immer das Gefühl, dass die Schreiben aus dem Ministerium sehr kurzfristig kämen, sagte der Bundesvorsitzende Stephan Wassmuth.
Das Kultusministerium betonte dagegen, die Schulen seien "bereits sehr frühzeitig über den heutigen Start der Ausbaustufe nach den Pfingstferien informiert" worden. Die bisherigen Rückmeldungen zeigten, "dass die Schulleiterinnen und Schulleiter gemeinsam mit den Lehrkräften und den Schulträgern diese Zeit genutzt haben und in den zurückliegenden Wochen viel geleistet haben, um eine reibungslosen Wiederaufnahme des Unterrichts zu ermöglichen", sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU).
Neben der Teilung der Klassen sollen die Schulen möglichst sicherstellen, dass sich die Schüler in den Pausen nicht durchmischen und die Hygienevorschriften einhalten. Die Fahrpläne der Schulbusse wurden angepasst. Zudem können manche Lehrer nicht im Klassenraum unterrichten, weil sie sich zur Risikogruppe zählen.
Update, 15. Juni, 13.32 Uhr: Gaststätte in Bad Cannstatt muss wegen Verstoß gegen Corona-Regeln schließen
In Stuttgart Bad Cannstatt wurde am Sonntag eine Gaststätte an der Brunnenstraße aufgrund zahlreicher Verstöße geschlossen. Wie die Polizei berichtete, hielten sich dort zunächst 150 Personen auf, die sich teilweise dicht gedrängt in und vor der Gaststätte aufhielten. Mit der Zeit wuchs die Personengruppe auf 300 Menschen an, sodass die Gäste Gehweg und Straße blockierten. Sie hielten auch nach Aufforderung die coronabedingten Abstands-und Hygieneregeln nicht ein, sodass die Polizei den Betrieb untersagte.
Mehr Infos dazu hier.
Update, 15. Juni, 9.42 Uhr: Coronabedingte Grenzkontrollen zu Frankreich beendet
Die Bundespolizei hat die coronabedingten Grenzkontrollen zwischen Baden-Württemberg und Frankreich beendet. Seit Montag 0 Uhr könnten Franzosen und Deutsche die Grenze wieder passieren, ohne bei einer Kontrolle Dokumente für den Reisegrund vorlegen zu müssen, bestätigte die Bundespolizei in Offenburg. Temporäre Kontrollen wie vor Beginn der Coronavirus-Pandemie gebe es jedoch weiterhin. Auch müsse beim Überqueren der Grenze weiterhin ein Ausweis mitgeführt werden, betonte die Bundespolizei.
Wegen der Coronavirus-Pandemie waren Mitte März an den Grenzübergängen zwischen Baden-Württemberg und Frankreich wieder Kontrollen eingeführt worden. Die Einreise in das jeweils andere Land war nur aus einem triftigen Grund möglich.
Seit dem 16. Mai wurde nur noch stichprobenartig kontrolliert. Aus touristischen Interessen, etwa zum Einkaufen oder Tanken, durfte die Grenze aber nicht überquert werden. Das ist jetzt wieder erlaubt. Deutsche müssen bei der Einreise nach Frankreich auch keinen französischen Passierschein mehr mit sich führen.
Update, 14. Juni, 19.44 Uhr: Nahverkehr-Angebot wieder bei nahezu 100 Prozent
Mit zusätzlichen Angeboten und neuen Inbetriebnahmen auf einzelnen Strecken ist in Baden-Württemberg der Fahrplanwechsel im regionalen Schienenverkehr am Sonntag nach den Worten von Verkehrsminister Winfried Hermann (67, Grüne) erfolgreich verlaufen.
"Die Betreiberunternehmen haben sich auf den Fahrplanwechsel, der zugleich das Ende des Corona-Fahrplans bedeutet, gut vorbereitet. Von heute an fahren – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - wieder alle Züge, die das Land bestellt hat", wird Hermann in einer Mitteilung des Verkehrsministeriums zitiert.
Während der Lockdown-Phase war ein auf 50 Prozent und nach Ostern auf 70 Prozent reduziertes Angebot gefahren worden. Dieses Angebot wurde trotz schwieriger Umstände stabil und zuverlässig gefahren. "Das ist eine großartige Leistung der Bahnunternehmen sowie ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür danke ich im Namen aller Fahrgäste ganz herzlich", sagte Minister Hermann anlässlich einer Testfahrt am Sonntag mit einem Abellio Zug auf der Strecke zwischen Stuttgart und Tübingen.
Abellio hatte dieses Netz im Wettbewerb gewonnen und von der DB Regio übernommen. Der Verkehrsminister äußerte die Erwartung, dass der neue Betreiber zuverlässig fährt und durch Pünktlichkeit auch neue Fahrgäste gewinnt. Zuvor hatte es viel Kritik aufgrund von Zugausfällen und zahlreichen Verspätungen in diesem Netz gegeben.
Seit dem sogenannten kleinen Fahrplanwechsel am 14. Juni 2020 fährt der Nahverkehr auf der Schiene in Baden-Württemberg wieder auf nahezu hundert Prozent. Damit steht pünktlich nach den Pfingstferien wieder die volle Kapazität an Zügen zur Verfügung. Auf der Rheintalstrecke, auf der Münstertalbahn und im Stuttgarter Netz in Richtung Tübingen gibt es nun neue Angebote in einem dichteren Takt sowie in einem Wechsel zwischen schnellen Zügen mit wenigen Halten und langsameren Zügen mit häufigen Halten.
Update, 14. Juni, 7.52 Uhr: Video-Reisezentren der Bahn werden in der Corona-Krise beliebter
Die Corona-Krise hat auch den kontaktlosen Fahrkarten-Kauf per Video bei der Bahn beliebter gemacht. Die Videoreisezentren seien in den vergangenen Wochen deutlich stärker genutzt worden, teilte die Bahn mit. In Baden-Württemberg gibt es bereits mehr als zwei Dutzend dieser Einrichtungen, bundesweit sind es 100. In der Region Stuttgart werden derzeit sechs davon als Pilotprojekte in Böblingen, Ludwigsburg, Marbach und Korntal, Leonberg und Waiblingen getestet. Dort habe sich die Nachfrage in den vergangenen Wochen verdoppelt. Die Ergebnisse würden nun ausgewertet, sagte eine Sprecherin der Bahn. Weitere Details zu Nutzern und Zeiträumen nannte sie aber nicht.
Möglich sei auch, dass die Zahl der Videoterminals erweitert werde, hieß es. "Wir stellen uns – gerade in diesen Zeiten - darauf ein, die Videoreisezentren weiter auszubauen." So könne die Bahn den geänderten Bedürfnissen der Kunden in Sachen digitale Kommunikation gerecht werden.
Ausgerüstet ist ein Videoterminal mit Bildschirm, Mikrofon und Lautsprecher sowie mit einem angepassten Fahrkartenautomaten. Der Kunde wird per Knopfdruck mit einem Berater verbunden, der sich danach direkt mit ihm per Videokonferenz und Sprachverbindung verständigt.
"Der Kunde erhält im Video-Reisezentrum den gleichen Service, den er aus dem Reisezentrum gewohnt ist", sagte die Bahnsprecherin. Fahrkarten und Reservierungen würden direkt in der Kabine erstellt und könnten dort auch gleich bezahlt werden. "Die Oberflächen in den Kabinen werden regelmäßig gereinigt", versicherte die Bahn.
Update, 14. Juni, 7.21 Uhr: Behörden rechnen mit rund 200.000 Anträgen für Corona-Entschädigungen
Die Regierungspräsidien im Südwesten rechnen mit etwa 200.000 Anträgen auf Entschädigung bei Verdienstausfällen in der Coronakrise. Rund die Hälfte der Anträge könnte dabei im Regierungsbezirk Stuttgart eingehen, wie eine Sprecherin der Behörde sagte. Das liege zum einen daran, dass es dort mehr Einwohner gebe als in den anderen Bezirken. Zudem seien dort auch viele große Unternehmen angesiedelt.
Bislang waren die Gesundheitsämter der Stadt- und Landkreise für die Anträge zuständig. Das hat sich inzwischen geändert: Rückwirkend zum 1. Februar haben die Regierungspräsidien in Stuttgart, Tübingen, Freiburg und Karlsruhe diese Aufgabe übernommen. Dadurch sollen die Städte und Kreise entlastet werden, die aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin außerordentlich stark gefordert sind.
Anspruch auf eine Entschädigung haben nach dem Infektionsschutzgesetz beispielsweise Arbeitnehmer, Selbständige und Freiberufler, die behördlich angeordnet in Quarantäne müssen oder ein Tätigkeitsverbot erhalten. Zudem sind berufstätige Eltern antragsberechtigt, die bei einer Schließung von Kindertagesstätte, -garten oder Schule ihre Kinder betreuen müssen und dadurch einen Verdienstausfall haben.
Update, 14. Juni, 7.05 Uhr: Land will deutlich mehr Corona-Tests
Testen, testen, testen: Um Corona-Infektionen einzudämmen und schneller zur Normalität zurückkehren zu können, soll es deutlich mehr Corona-Tests geben. "Wir arbeiten an einem Test-Konzept, das voraussichtlich am 23. Juni im Kabinett vorgestellt werden soll", sagte ein Sprecher des baden-württembergischen Sozialministeriums. Das Land sei froh, dass es nun auch ein Signal vom Bund gebe, sagte er in Hinblick auf eine neue Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die eine Reihe zusätzlicher Testmöglichkeiten auf Kassenkosten festlegt.
Das Land hat schon zuvor Altenheime flächendeckend durchtesten lassen - auch ohne, dass Symptome vorlagen. Inwiefern es nun mehr Möglichkeiten für kostenlose Tests in Baden-Württemberg gibt, ist unklar. Noch sind keine Einzelheiten des Landeskonzepts bekannt. Doch die Richtung ist klar: Tests ausweiten und Kapazitäten hochfahren. "Solange es kein Impfmittel gibt, müssen wir testen."
Welche Test-Arten gibt es?
Die gängigen Arten sind der PCR-Test und der Antikörper-Test. Der PCR-Test (er steht für Polymerase-Kettenreaktion zum Nachweis des Virus-Erbguts) weist per Rachen- oder Nasenabstrich eine akute Corona-Infektion nach. Mit dem Antikörper-Test der Methode ELISA kann hingegen festgestellt werden, ob jemand infiziert war. Dabei wird Blut auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 untersucht. Beide Test-Arten werden von Haus- und Fachärzten oder Fieberambulanzen vorgenommen.
Was ist mit Tests aus dem Internet?
Der PCR-Test wird auch als Schnelltest angeboten. Weil man aber üblicherweise alleine nicht weit genug mit dem Teststäbchen in den Rachen kommt und das Ergebnis so unzuverlässig ist, rät die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) Patienten ab, das auf eigene Faust zu tun. Auch weisen Labormediziner auf eine "fragliche" Qualität bei Antikörper-Schnelltests aus dem Internet hin. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt zudem vor gefälschten Tests.
Wie sicher sind Ergebnisse von Antikörper-Tests?
Da Antikörper-Tests auch auf andere Coronaviren reagieren, bringt nur ein sogenannter Neutralisationstest Sicherheit: Dabei wird geprüft, ob Antikörper des Patienten das Virus neutralisieren können. Diese Untersuchung ist nach Angaben des Landesgesundheitsamtes aber sehr aufwendig und nicht für Massentests geeignet. Der Antikörper-Nachweis durch Schnelltests sei in der Regel nicht spezifisch genug.
Wer übernimmt die Kosten der Tests?
Die Kosten für einen PCR-Test werden bislang von der Krankenkasse übernommen, wenn ein Infektionsverdacht besteht - also bei Symptomen wie Fieber, Husten, Halsschmerzen oder bei Geruchs- und Geschmacksstörungen - oder wenn der Patient in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einer an Covid erkrankten Person hatte und selbst Symptome aufweist. Ein Antikörper-Test wird nach Angaben der KVBW dagegen nur in Ausnahmefällen von den Kassen bezahlt: etwa, wenn ein Patient Symptome trotz negativem PCR-Test hat und von einer Corona-Infektion ausgegangen wird.
Was tut sich im Land?
Baden-Württemberg hat Ende April die Möglichkeit von Tests für Menschen auch ohne Symptome erweitert, etwa in medizinischen Einrichtungen, Alten- und Pflegeheimen sowie Gemeinschaftsunterkünften. Einige Gesundheitsämter etwa in den Landkreisen Tübingen, Reutlingen und Böblingen ließen laut Sozialministerium schon früher in Heimen flächendeckend testen. Die neue Verordnung der Bundesregierung weitet den Rahmen für Tests ohne Symptome nun deutlich aus. Damit sollen vor allem mehr Tests in Pflegeheimen, Kliniken, Schulen und Kitas ermöglicht werden.
Wie sieht es mit den Test-Kapazitäten aus?
Zurzeit gibt es laut Ministerium in Baden-Württemberg bei niedergelassenen und staatlichen Laboren, Universitäten und Kliniken Kapazitäten für etwa 120.000 Tests auf SARS-CoV-2 pro Woche. "Die aktuell in Baden-Württemberg zur Verfügung stehende Menge an Tests auf das neuartige Coronavirus wird in hohem Maße ausgenutzt", hieß es. Aus Sicht mancher Ärzte aber noch zu wenig. So wäre in Alten- und Pflegeheimen nach Meinung der Tübinger Notärztin Lisa Federle längst eine zweite Testrunde fällig gewesen. In einem Interview mit dem "Schwäbischen Tagblatt" forderte sie auch stichprobenartige Tests in Kindergärten und Schulen.
Was ist, wenn man sich privat vorsorglich testen lassen möchte?
Solche Tests müssen in der Regel bislang aus eigener Tasche bezahlt werden. Ein PCR-Test kann zwischen 150 und 200 Euro kosten, ein Antikörper-Test - je nach Anbieter - zwischen 25 und 60 Euro.
Was taugen Immunitätsnachweise?
Nicht viel. Generell gehen Experten zwar derzeit davon aus, dass genesene Patienten nur ein geringes Risiko haben, ein zweites Mal an COVID-19 zu erkranken.
"Unklar ist jedoch noch, wie robust und dauerhaft dieser Immunstatus aufgebaut wird und ob es möglicherweise von Mensch zu Mensch Unterschiede gibt", so das Robert Koch-Institut. Zugleich ist ein negativer PCR-Test kein Freifahrtsschein - und erst recht kein Anlass, auf Sicherheitsabstand und Maske zu verzichten: "Ein Test ist immer nur eine Momentaufnahme", betont KVBW-Sprecher Kai Sonntag. Der Betroffene kann vielleicht momentan aufatmen - und sich doch gleich nach dem Test irgendwo anstecken.
Update, 13. Juni, 17.47 Uhr: Innenminister Strobl begrüßt nahendes Ende der Grenzkontrollen
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (60, CDU) hat den bevorstehenden Wegfall der Kontrollen an den Grenzen Baden-Württembergs zu Frankreich und der Schweiz begrüßt.
"Ab Montag sind die Grenzen wieder offen und Familien, Partner, Freunde und Nachbarn können sich nun wieder sehen – ohne regelmäßige Kontrollen, ohne Quarantäne-Vorschriften, ohne triftigen oder sonstigen Einreisegrund, wann immer, wo auch immer und so oft sie wollen", teilte Strobl am Samstag mit. "Nun kommt wieder zusammen, was zusammengehört!"
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums hatte zuvor angekündigt, dass die coronabedingten Kontrollen der deutschen Grenzen um Mitternacht in der Nacht auf Montag enden sollen.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) habe ihm versichert, dass seitens der Bundespolizei "synchron" mit Frankreich und der Schweiz vorgegangen werde, hieß es von Strobl weiter. Das bedeute, dass die Kontrollen gleichzeitig wegfallen, sowohl auf deutscher als auch auf französischer und schweizerischer Seite.
Das Thema Grenzöffnungen hatte im Südwesten und in den Grenzregionen zu den Nachbarländern zuletzt für Irritationen gesorgt. Während Frankreich und die Schweiz angekündigt hatten, ihre Kontrollen am Sonntag um Mitternacht einstellen zu wollen, gab es von deutscher Seite unterschiedliche Informationen zum Beginn der Grenzöffnung.
Update, 13. Juni, 7.37 Uhr: Stuttgarter Flughafen wartet im Corona-Modus auf mehr Gäste
Monatelang herrschte in der Abflughalle des Stuttgarter Flughafens gähnende Leere - nun geht es ab nächster Woche wieder los. "Die Aufhebung der Reisewarnung zeigt bereits erste positive Effekte", sagte ein Flughafen-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Im Laufe des Monats starteten wieder vermehrt Airlines und nähmen zunehmend internationale Ziele ins Programm. Aber: "Das Wiederanlaufen des Luftverkehrs wird sich nach unserer Einschätzung über den gesamten Sommer ziehen." Es könne sogar Jahre dauern, bis das Niveau von 2019 wieder annähernd erreicht sei.
Von nächster Woche an fällt für viele europäische Länder die Reisewarnung der Bundesregierung weg und Grenzen werden geöffnet - entsprechend starten wieder mehr Flieger. Vorbereitet ist man, versichert ein Flughafensprecher - nur wie hoch die Zahl der Gäste und letztlich auch der Flieger sein wird, könne man beim besten Willen nicht vorhersagen. Die Entwicklung hänge stark von der Verkehrsentwicklung ab, die wiederum maßgeblich von den geltenden Reisebestimmungen beeinflusst werde.
Die Gäste erwartet in jedem Fall ein anderes Flughafenerlebnis als bisher. Unter anderem soll nach Angaben des Airports nur jeder zweite Check-in-Schalter besetzt sein, um die Corona-Abstandsregelungen einzuhalten. Auch Plexiglasscheiben wurden aus Sicherheitsgründen angebracht und Spender mit Desinfektionsmittel aufgestellt. Zudem gilt am Flughafen überall Maskenpflicht.
Änderungen gibt es auch beim Boarding - das hauptsächlich über Fluggastbrücken stattfinden soll. Werden Busse eingesetzt, sollen wenn nötig mehrere Fahrzeuge fahren, damit die Menschen nicht dicht auf dicht stehen.
Die Bundespolizei, die für die Sicherheitskontrolle zuständig ist, bittet Fluggäste, in jedem Fall etwas mehr Zeit mitzubringen - denn auch bei der Security muss Abstand gewahrt werden. "Es wäre sinnvoll, sich bei der jeweiligen Airline zu erkundigen, wann der Check-in-Schalter öffnet, und dann so früh wie möglich da zu sein", sagte eine Sprecherin. Außerdem sei es sinnvoll, sich über die jeweiligen Corona-Regeln in den Zielländern zu informieren.
Insgesamt operiert der Flughafen weiterhin auf Sicht. Viele der rund 2200 Mitarbeiter des Airports sind in Kurzarbeit, betroffen sind vor allem jene, die im Gepäcktransport und bei der Abfertigung der Passagiere arbeiten. Auch viele Geschäfte sind geschlossen; eine Grundversorgung etwa von Apotheke, Supermarkt und Bäcker sei jedoch gegeben, die anderen Shops würden nach und nach hinzukommen. Wann die bei vielen Gästen beliebte Besucherterrasse geöffnet werden kann, soll nächste Woche entschieden werden.
Update, 12. Juni, 20.11 Uhr: 35 Neu-Infektionen und drei Todesfälle
Das baden-württembergische Gesundheitsministerium teilte mit, dass 35 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen registriert wurden (Stand: 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.094 an. Davon sind ungefähr 32.762 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 527 Menschen im Land mit SARS-CoV-2 infiziert.
Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages-R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,95 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
Darüber hinaus wurden drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Anzahl der Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1805. Unter den Verstorbenen waren 1021 Männer und 784 Frauen. Das Alter lag zwischen 18 und 106 Jahren. 65 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.
Update, 12. Juni, 17.19 Uhr: Regionaler Bahnverkehr nahezu wieder auf hundert Prozent
Mit dem sogenannten kleinen Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag wird der regionale Bahnverkehr in Baden-Württemberg wieder auf nahezu hundert Prozent hochgefahren. Das teilte das Verkehrsministerium mit. Somit stehe Pendlerinnen und Pendlern sowie Schülern nach den Pfingstferien die volle Kapazität zur Verfügung.
"Dank der engagierten Arbeit tausender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ÖPNV im Land sind Busse und Bahnen auch während des Lockdowns zuverlässig gefahren. Nach der sehr restriktiven Corona-Zeit haben wir jetzt die Weichen in Richtung einer neuen Normalität neu gestellt. Für eine Verkehrswende hin zu Klimaschutz und mehr Lebensqualität in den Städten leisten Busse und Bahnen einen nicht zu überschätzenden Beitrag", wird Verkehrsminister Winfried Hermann (67, Grüne) in der Mitteilung zitiert.
Update, 12. Juni, 11.55 Uhr: Gibt's ab September wieder größere Messen?
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut setzt sich für eine rasche Wiederaufnahme des Messebetriebs mit größeren Veranstaltungen ein.
Dass kleinere Messen mit weniger als 500 Teilnehmern ab dem 1. August wieder stattfinden könnten, sei bereits ein erster wichtiger Schritt, sagte die CDU-Politikerin am Freitag in Stuttgart. "Ich bin zuversichtlich, dass der Weg einer schrittweisen Öffnung von Veranstaltungen nun kontinuierlich fortgesetzt werden kann und dass wir auch eine klare Perspektive für die Wiederaufnahme von größeren Messen und Veranstaltungen ab September 2020 festlegen können."
Zuvor hatten die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten darüber berichtet. Am Dienstag solle das Thema in der Kabinettssitzung besprochen werden, teilte das Wirtschaftsministerium mit.
Ein Sprecher des für den Infektionsschutz zuständigen Sozialministeriums erklärte den Zeitungen, angesichts der dynamischen Lage einer globalen Pandemie könne noch nicht sicher abgeschätzt werden, wie sich das Infektionsgeschehen Anfang September darstelle.
Update, 12. Juni, 9.30 Uhr: Gaststättenverband befürchtet Hochzeitstourismus
Angesichts unterschiedlicher Corona-Regeln fürchtet der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband einen Hochzeitstourismus in Grenzregionen Bayerns. Ein Abwandern der Gäste drohe vor allem nach Baden-Württemberg, aber auch nach Österreich, sagte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert. "Die Menschen werden jetzt Hochzeiten planen, wo es wieder möglich ist."
Während in Baden-Württemberg seit Dienstag wieder Feiern mit bis zu 99 Gästen erlaubt sind, gebe es im Freistaat dafür noch keine Perspektive. "Das ist wirklich ein Nachteil", sagte Geppert.
Grundsätzlich sei das vorsichtige Vorgehen der bayerischen Staatsregierung zwar "durchaus richtig", so der Landesgeschäftsführer. "Wir benötigen aber dringend mehr Planbarkeit." Lieber solle die Politik Entscheidungen mit mehr Vorlauf treffen - und sie notfalls bei höheren Infektionszahlen wieder zurücknehmen.
Einen Hochzeitstourismus aus Bayern könne man aktuell nicht feststellen, "auch wenn es Einzelfälle dieser Art geben mag", sagte ein Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Baden-Württemberg. Grundsätzlich habe Geppert aber recht: "Gleiche Wettbewerbsbedingungen für Betriebe in benachbarten Bundesländern sind anzustreben."
Auch der Bund deutscher Hochzeitsplaner teilte mit, man könne bisher keinen Hochzeitstourismus beobachten. Doch auch dort bereiten die unterschiedlichen Vorgaben Schwierigkeiten.
"Wir verfolgen jede Pressekonferenz, suchen mehrmals täglich nach aktuellen Informationen auf den Seiten der Bundesländer und Städte", sagte eine Sprecherin. "Was hier verboten ist, ist dort erlaubt. Keine einfache Aufgabe, dies unseren Brautpaaren plausibel zu vermitteln."
Viele Paare seien daher nach wie vor sehr verunsichert - und hätten deshalb geplante Feiern bereits in den Herbst und Winter oder gleich auf den nächsten Sommer verschoben.
Update, 12. Juni, 6.15 Uhr: Weniger Verstöße gegen Corona-Regeln
Baden-Württemberg verzeichnet immer weniger Verstöße gegen die Corona-Verordnung, obwohl weiterhin viel kontrolliert wird.
So wurden am 31. März 438 Ordnungswidrigkeiten und 24 Straftaten registriert. Am 30. April waren es 310 Ordnungswidrigkeiten und 26 Straftaten, am 29. Mai nur noch 89 Ordnungswidrigkeiten. Dabei lag die Zahl der Personenkontrollen mit 3567 Ende Mai nach Angaben des Innenministeriums sogar leicht über der vom Ende März. Die Kontrollen betreffen derzeit vor allem den Mindestabstand von 1,5 Meter, zum Beispiel auf Spielplätzen.
Zum Beispiel in Heidelberg entfiel der überwiegende Teil der Anzeigen von Polizei und Vertretern von Gesundheits- und Ordnungsämtern auf den Monat April. Seit Mitte Mai gehen dort deutlich weniger Anzeigen ein - derzeit noch zwei bis vier pro Tag. Auch in Karlsruhe gab es eine Spitze zu Beginn. Mittlerweile seien die Anzeigen infolge Lockerungen zurückgegangen, teilte die Stadt mit.
Die sinkenden Zahlen ließen sich aber nicht nur mit dem Zuwachs an Freiheiten erklären, sagt der Sprecher des Innenministeriums, Renato Gigliotti. Er meinte: "Die Menschen haben die Regelungen mehr und mehr verinnerlicht - sie gehören mittlerweile zum Alltag."
Die weiterhin zahlreichen Kontrollen hätten nicht das Ziel, möglichst viel zu ahnden, sondern mit den Bürgern in Dialog zu treten.
Update, 11. Juni, 18.12 Uhr: 55 weitere Infektionen, ein Todesfall
Das baden-württembergische Gesundheitsministerium teilte mit, dass 55 weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen registriert wurden (Stand: 16 Uhr). Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.059 an. Davon sind ungefähr 32.717 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 540 Menschen im Land mit SARS-CoV-2 infiziert.
Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages-R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,81 angegeben. Sie ist die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.
Darüber hinaus wurden ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Anzahl der Todesfälle in Baden-Württemberg auf insgesamt 1.802. Unter den Verstorbenen waren 1018 Männer und 784 Frauen. Das Alter lag zwischen 18 und 106 Jahren. 65 Prozent der Todesfälle waren 80 Jahre oder älter.
Update, 11. Juni, 14.35 Uhr: Wettkämpfe im Breiten- und Leistungssport ohne Zuschauer wieder möglich
Das Kultusministerium hat gestern zusammen mit dem Gesundheitsministerium eine geänderte Fassung der gemeinsamen Corona-Verordnung für Sportwettkämpfe notverkündet. Demnach dürfen ab heute in Baden-Württemberg wieder Wettbewerbe und Wettkämpfe im Breiten- und Leistungssport ohne Zuschauerinnen und Zuschauer ausgetragen werden.
Die neue Regelung gilt für alle kontaktlosen Sportarten, bei denen ein Abstand von eineinhalb Metern eingehalten werden kann - wie zum Beispiel Tennis, Golf, Reiten, Turnen, Schwimmen, viele Leichtathletikdisziplinen und Sportschießen. Teilnehmen dürfen bis zu 99 Sportler. Bisher hatte die Corona-Verordnung Sportwettkämpfe unter strengen Auflagen nur Ausnahmen für Profi- und Spitzensport zugelassen.
"Mit diesem Schritt bieten wir allen kontaktlosen Sportarten eine neue Perspektive. Besonders freut es mich für die vielen Breitensportlerinnen und Breitensportler, die sich in den vergangenen Wochen so diszipliniert verhalten haben und die nun wieder den Spiel- und Wettkampfbetrieb aufnehmen können", wird Sportministerin Susanne Eisenmann (55, CDU) in einer Mitteilung zitiert.
Gesundheitsminister Manne Lucha (59, Grüne) sagte: "Die Infektionslage im Land ermöglicht auch im Breiten- und Leistungssport weitere Lockerungen. Jetzt kommt es auf uns alle an, in der kommenden Zeit wachsam zu sein und die Hygieneregeln auch bei Sportwettkämpfen konsequent einzuhalten. Nur so kann es uns gelingen, die Neuinfektionen weiterhin niedrig zu halten."
Update, 11. Juni, 12 Uhr: Corona-Krise lässt Autobauer abstürzen
Die Auswirkungen der Corona-Krise dürften die Bilanzen der weltgrößten Autokonzerne im zweiten Quartal noch weitaus schlimmer abstürzen lassen als bisher.
Die Branchenexperten des Beratungsunternehmens EY gehen in einer aktuellen Analyse davon aus, dass die Mehrzahl der großen Hersteller im Juli rote Zahlen präsentieren muss. "Gerade Unternehmen, die vor allem auf dem europäischen Markt engagiert sind, wird es im zweiten Quartal hart treffen, denn hier war der Absturz besonders massiv", sagte der Leiter des Bereichs Automotive & Transportation bei EY, Constantin M. Gall, am Donnerstag.
Schon in den ersten drei Monaten des Jahres hat die Krise riesige Löcher in die Kassen gerissen. Zusammengenommen verbuchten die größten Hersteller im operativen Geschäft nur noch rund 7,5 Milliarden Euro Gewinn, wie EY in seiner regelmäßigen Branchenanalyse berechnet hat. Das ist ein Einbruch um mehr als die Hälfte im Vergleich zum ersten Quartal 2019 und der niedrigste Stand seit 2009. Die Verkaufszahlen gingen um 21 Prozent zurück, der Umsatz immerhin nur um 9 Prozent.
"Im ersten Quartal haben wir nur die anfänglichen Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie gesehen. Das zweite Quartal wird noch sehr viel schlechter ausfallen", warnte Gall. Vier Konzerne aus den Reihen der 17 größten Autokonzerne der Welt hatten der Auflistung zufolge schon im ersten Quartal einen Verlust im operativen Geschäft vermeldet.
Peugeot und Renault fehlen in der Aufstellung - sie hatten keine entsprechenden Zahlen vorgelegt. Einige Konzerne haben für das zweite Quartal schon Verluste in Aussicht gestellt.
Die Krise verstärke nun einen Abwärtstrend, der sich schon länger abgezeichnet habe, hieß es weiter. Hohe Investitionen in Elektrifizierung und Digitalisierung, Handelsstreitigkeiten und eine schwache Konjunkturentwicklung hätten die Margen unter Druck gebracht.
Nun stehe eine lange Durststrecke bevor, Investitionen müssten auf den Prüfstand, Überkapazitäten abgebaut werden.
"Und die Konsolidierung beschleunigt sich – diese Krise werden nicht alle Autohersteller überleben", sagte Gall. Hoffnung mache immerhin die schnelle Erholung in China, von der vor allem die deutschen Autobauer profitieren dürften.
Update, 11. Juni, 10.10 Uhr: Krise trifft besonders die Friseure
Die Corona-Krise hat erste Spuren im Handwerk hinterlassen. Zwar stiegen die Erlöse von Januar bis März im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,1 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.
Doch die Entwicklung in den einzelnen Bereichen, für die ein Meistertitel notwendig ist, war im ersten Quartal recht unterschiedlich. Während der Umsatz im Bauhauptgewerbe und Ausbaugewerbe noch deutlich mit 10,2 und 6,1 Prozent zulegte, verzeichneten andere Berufsgruppen teils massive Rückgänge. Im Kraftfahrzeuggewerbe etwa betrug das Minus 2,3 Prozent.
Den größten Umsatzeinbruch im Vergleich zum Vorjahresquartal gab es mit einem Rückgang von 5,7 Prozent in der Gewerbegruppe Handwerke für den privaten Bedarf. Da stellen die Friseure die Mehrheit.
Sie mussten wegen der Pandemie ab dem 22. März ihre Geschäfte schließen. Der Zahl der Beschäftigten in allen Gewerben sei insgesamt um 0,3 Prozent zurückgegangen, hieß es vom Statistikamt.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa