Coronavirus im Norden: Hamburg plant Lockerungen, Tschentscher warnt vor vollen Innenstädten

Hamburg/Kiel/Schwerin - Das Coronavirus hält auch die Menschen in Norddeutschland seit Wochen in Atem. Die Zahl der Infizierten steigt weiter, gleichzeitig melden die Länder aber auch immer mehr Menschen, die als geheilt gelten. 

Ein Mann gibt einen Coronavirus-Test aus dem Auto heraus ab.
Ein Mann gibt einen Coronavirus-Test aus dem Auto heraus ab.  © Ulrich Perrey/dpa

Seit dem 23. März gilt ein erweitertes Kontaktverbot in Deutschland, das nun bis mindestens zum 3. Mai verlängert wurde.

Zudem haben sich die Regierungschefs der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf verständigt, dass kleine Geschäfte ab der kommenden Woche wieder öffnen können, wenn sie über ein Hygienekonzept verfügen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Außerdem soll ab dem 4. Mai der Unterricht für einzelne Jahrgänge an den Schulen wieder losgehen. Großveranstaltungen sollen bis zum 31. August untersagt bleiben.

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Die bisherigen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 im Norden gibt es >> hier!

Update, 16. April, 12.58 Uhr: 39 Corona-Erkrankte in Hamburger Flüchtlingsunterkünften

Hamburg – In den Hamburger Flüchtlingsunterkünften sind zurzeit 39 Menschen an dem neuartigen Corona-Virus erkrankt. 

In Absprache mit den Gesundheitsämtern seien die Betroffenen isoliert worden, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Donnerstag. Es gebe auch eine spezielle Isoliereinrichtung. In den öffentlich-rechtlichen Unterkünften lebten mehr als 30.000 Menschen, hinzu kämen die Erstaufnahmen für Asylbewerber.

In den fünf Obdachlosenunterkünften der Stadt seien nur drei Menschen an dem Virus erkrankt. Auch diese Menschen seien isoliert worden. In den städtischen Unterkünften lebten derzeit mehr als 600 Menschen. Weitere 100 Obdachlose wohnten in den Winternotunterkünften, die Kirchengemeinden weiter offen hielten.

Die fünf Hamburger Frauenhäuser verzeichnen eine hohe Belegung. Das Niveau entspreche aber dem vor der Corona-Krise. "Wir haben keine akuten gestiegenen Neuzugänge", sagte die Senatorin. Es sei eine weitere Immobilie angemietet worden, um infizierte Frauen isolieren zu können. 

Auch bei der Kinder- und Jugendhilfe gebe es keine signifikante Steigerung der Krisenfälle.

Update, 16. April, 12.55 Uhr: Bereits 320 Millionen Euro an Soforthilfen ausgezahlt

Hamburg – In der Hansestadt sind in der Corona-Krise bereits 320 Millionen Euro an Soforthilfen für Selbstständige und Kleinunternehmer ausgezahlt worden. 

Diese Zahl nannte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Donnerstag im "Hamburger Abendblatt". Davon seien mehr als 130 Millionen Euro oder rund 40 Prozent aus Landesmitteln gekommen. "Ich hatte damit gerechnet, dass unser Anteil eher bei 25 Prozent liegen würde. Das zeigt, dass auch unsere Landeshilfen wirklich helfen", sagte Dressel. Die Förderkredite im Bereich Kultur und Sport seien dagegen gerade erst angelaufen, da gebe es noch keine Zahlen.

Zudem habe die Stadt deutliche Steuernachlässe gewährt. "Nach zwei Wochen hatten wir schon mehr als 600 Millionen Euro gestundet oder Vorauszahlungen angepasst. Inzwischen sind wir da sicher bei mehr als einer Milliarde Euro." Insgesamt nutze die Steuerverwaltung im Sinne der Unternehmen alle Möglichkeiten der Unterstützung. 

Abgesehen von Hilfen für das Arbeiten im Homeoffice geht es dabei auch um den Bund-Länder-Erlass für einen steuerfreien Bonus an Mitarbeiter. "Ich wünsche mir, dass viele Hamburger Arbeitgeber, die derzeit gut verdienen wie etwa im Lebensmitteleinzelhandel, davon Gebrauch machen und die hohe Einsatzbereitschaft ihrer Mitarbeiter würdigen."

Update, 16. April, 12.53 Uhr: Stegner mahnt bei Jamaika Einheitlichkeit an

Kiel – SPD-Landtagsfraktionschef Ralf Stegner hat die Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein aufgefordert, in der Corona-Krise möglichst einheitlich aufzutreten. 

Es verunsichere, wenn FDP, Grüne und CDU in unterschiedliche Richtungen ziehen, sagte der Oppositionsführer am Donnerstag in einem Video-Pressegespräch. Stabilität und Sicherheit seien wichtig, um die Krise zu meistern.

In den letzten Wochen sei nicht alles gut gelaufen. Als Beispiele nannte Stegner den "suboptimalen Vorstoß" von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) zu einem Verzicht auf Abi-Prüfungen, "Chaos um die Zweitwohnungen», «faktische Grenzkontrollen" an der Hamburger Stadtgrenze und die Kommunikation zur Festlegung auf Familientreffen mit bis zu zehn Angehörigen. Hier sei eine faktische Verschärfung durch die Kommunikation als Lockerung wahrgenommen worden.

Insgesamt aber bescheinigte Stegner der Regierung mit Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) einen ordentlichen Job. Deshalb bleibe es beim Verzicht auf kleinkarierte parteipolitische Profilierung. "Die Menschen erwarten, dass wir gemeinsam handeln", sagte Stegner. "In Deutschland machen wir das ganz ordentlich, parteiübergreifend, - und das ist hier auch so."

Die nächste Bund/Länder-Runde am 30. April müsse vorsichtige Öffnungen in der Gastronomie mit sich bringen, Abstandsregelungen inbegriffen, sagte Stegner. "Da muss es eine baldige Perspektive geben." Beim allgemeinen Tourismus habe er Zweifel, dass es bis zur Sommerpause "übertrieben viele Erleichterungen geben wird".

Am Hamburger Rand scheine ihm am allerwichtigsten zu sein, das tägliche Leben mit Arbeit, Freizeit, Sport und Verwandtenbesuchen uneingeschränkt zu ermöglichen, sagte Stegner. Im Übrigen dürfe es in einigen Bereichen nicht bei Verordnungen bleiben. "Es wird auch kreativer Hinweise bedürfen, wie das ausgefüllt werden soll."

Update, 16. April, 12.51 Uhr: Linke fordert mehr Schutz in Heimen und Kliniken

Hamburg – Angesichts der Häufung von Covid-19-Fällen in einem Harburger Altenheim und auf der Krebsstation des UKE fordert die Linksfraktion Konsequenzen. 

"Diese geballten Ansteckungs- und Todesfälle sind alarmierend" und zeigten, dass die Schutzmaßnahmen im Gesundheitswesen nach wie vor nicht ausreichen, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Deniz Celik. "Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen (...) dürfen nicht zu gefährlichen Orten werden, an denen das Risiko besonders hoch ist, sich mit Covid-19 zu infizieren."

In einem Antrag für die Bürgerschaftssitzung in der kommenden Woche fordert die Linksfraktion unter anderem ausreichende Schutzausrüstung. "Wir brauchen eine Maskenpflicht für alle, die in solchen Einrichtungen arbeiten. Corona-Tests müssen häufiger durchgeführt und entsprechend die hauseigenen Labor-Kapazitäten zügig ausgebaut werden, um eine Infektion möglichst früh zu entdecken", sagte Celik. Außerdem müsse das Reinigungspersonal in den Einrichtungen erheblich aufgestockt werden.

Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass in einem Harburger Seniorenheim seit Anfang April sieben Bewohner an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind. 38 Bewohner und 15 Pflegekräfte sind infiziert. Auch im Krebszentrum des UKE hatten sich rund 40 Patienten und Mitarbeiter mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.

Update, 16. April, 12.49 Uhr: Hamburg Commercial Bank ohne größere Corona-Belastungen

Hamburg – Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) sieht sich derzeit keinen größeren Belastungen durch die Corona-Krise ausgesetzt. 

"Wir beobachten die Lage mit großer Konzentration und Geduld", sagte Vorstandschef Stefan Ermisch am Donnerstag in Hamburg. Weil es wegen der nahezu stillstehenden Wirtschaft weniger Neugeschäft gebe, seien rund 50 Mitarbeiter dafür abgestellt worden, für und mit Geschäftskunden die Bund-Länder-Programme umzusetzen. Derzeit gebe es aber nur vereinzelte Fälle für KfW-Kredite, zudem sei es dabei nur um kleinere Beträge gegangen, sagte Ermisch. "Wir haben keine Brandmeldungen."

Im zweiten Geschäftsjahr des Übergangs der früheren Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein (HSH Nordbank) zu einer Spezialbank für Immobilien-, Projekt- und Schiffsfinanzierungen sowie für Unternehmen will der Vorstand nach eigenen Angaben ohnehin "behutsam beim Neugeschäft" sein und sich auf eine starke Kapitalausstattung konzentrieren. Das Ergebnis nach Steuern lag 2019 bei 12 Millionen Euro nach 77 Millionen Euro im Vorjahr.

Die ehemalige, einst nur mit Milliardenhilfen gerettete Landesbank war 2018 privatisiert worden und gehört nun US-Investmentfonds.

Update, 16. April, 12.48 Uhr: Sozialsenatorin fordert Öffnung von Spielplätzen und Vorschulen

Hamburg – Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) dringt auf eine baldige Öffnung der wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Spielplätze. 

"Wir wissen alle, Kinder brauchen andere Kinder für ein gesundes Aufwachsen. Sie brauchen sehr viel Bewegung, sie brauchen diese auch im Freien", sagte Leonhard am Donnerstag. Doch das sei im Moment vor allem in Ballungsgebieten nur in sehr engen Grenzen möglich. 

Darum wäre es ihr Wunsch, dass die Ministerpräsidenten auf einer ihrer nächsten Konferenzen über das Thema Spielplatzbetretungsverbot beraten. Sie fügte hinzu: "Ich kann Ihnen sagen, dass das Thema ist, zu dem wir mit Abstand die meisten Bürgerbriefe und Mails bekommen."

Leonhard sprach sich auch dafür aus, dass vier- bis sechsjährige Kinder möglichst schnell wieder den Vorschulunterricht besuchen können. Gerade in Großstädten wie Hamburg bräuchten viele Vorschulkinder die Sprachförderung. 

Sonst hätten sie schlechtere Startbedingungen in der Schule. Sehr schwierig sei auch die Lage der Familien mit Kindern, die Behinderungen oder einen speziellen Förderbedarf hätten.

Update, 16. April, 12.46 Uhr: Immer mehr Menschen auf Sozialleistungen angewiesen

Hamburg – Infolge der Corona-Krise sind immer mehr Menschen in Hamburg auf Sozialleistungen angewiesen. Die Zahl der Anträge sogenannter Bedarfsgemeinschaften steige um etwa 1000 pro Woche, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Donnerstag. 

In der vergangenen Woche seien sogar 1900 zusätzliche Anträge gestellt worden. Im März bezogen 93 000 Haushalte in Hamburg Hartz-IV-Leistungen. Neben Kurzarbeitern, die mit ihrem Geld nicht auskommen, seien auch viele Selbstständige betroffen, sagte Leonhard.

Wie viele Menschen im Moment in Hamburg von Hartz IV leben, konnte die Senatorin nicht sagen, weil viele Anträge noch nicht bearbeitet seien. Der Bund rechnet mit einer Zunahme von 40 Prozent deutschlandweit. «Diese Situation ist analog in Hamburg», sagte Leonhard.

Update, 16. April, 12.45 Uhr: Bislang keine weiteren Corona-Infektionen in Lübecker Pflegeheimen

Lübeck – In den Pflegeeinrichtungen in der Hansestadt Lübeck sind bis Donnerstag vormittag keine weiteren Corona-Fälle gemeldet worden. 

Auch über neue Verdachtsfälle sei nichts bekannt, sagte eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag. Am Montag hatte die Stadt mitgeteilt, dass bei einer Bewohnerin einer Pflegeeinrichtung eine Covid-19-Infektion bestätigt worden war. Die Patientin zeige nach wie vor nur milde Symptome und müsse nicht im Krankenhaus behandelt werden, sagte die Sprecherin am Donnerstag.

Die Frau wurde nach Angaben der Stadt auf Anordnung des Gesundheitsamtes in ihrem Wohnbereich des Heims isoliert. Auch die übrigen 20 in diesem Bereich lebenden Bewohner wurden unter Quarantäne gestellt.

In Lübeck gibt es rund 40 Pflegeeinrichtungen unterschiedlicher Träger. In welcher Einrichtung der Corona-Fall aufgetreten ist, teilte die Hansestadt Lübeck zum Schutz der Bewohner und der Pflegenden nicht mit.

Update, 16. April, 11.25 Uhr: Ferienbranche will Lockerungen in gut kontrollierbaren Bereichen

Jever – Die Tourismusbranche in Niedersachsen fordert einen Neustart für Bereiche, in denen sich die Zahl der Besucher auch unter Corona-Regeln leicht lenken lässt. 

Dies könnte mit Angeboten im ländlichen Raum beginnen, sagte Sonja Janßen, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Niedersachsen, am Donnerstag in Jever. Auch die Nutzung von Zweitwohnungen oder Wohnmobilstellplätzen könnte wieder erlaubt werden, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Ähnliche Vorschläge habe auch der Deutsche Tourismusverband gemacht.

Es sei bedauerlich, dass in dem am Mittwoch von Bund und Ländern vereinbarten Lockerungen eine Perspektive für den Tourismus fehle. "Der Schutz der Bevölkerung geht vor", betonte Janßen. 

Auch müsse man den Effekt der Maßnahmen bis Anfang Mai abwarten. "Daran müssen wir uns alle halten." Aber danach müsse es auch für die Ferienbranche Klarheit geben. Wirtschaftlich hätten die Tourismusanbieter in Niedersachsen "das erste Halbjahr mehr oder weniger abgeschrieben".

Update, 16. April, 11.23 Uhr: FDP und Grüne im Landtag fordern Sondersitzung zur Corona-Epidemie

Hannover – Angesichts vieler drängender Entscheidungen zur Corona-Epidemie in Niedersachsen haben die Oppositionsfraktionen von FDP und Grünen eine Sondersitzung des Landtags beantragt. 

Die Herausforderungen für das Gesundheitssystem, die Beschränkungen der Freiheit und die Auswirkungen auf alle Bereiche des Lebens machten eine parlamentarische Befassung mit den Entwicklungen notwendig, begründeten die Fraktionen am Donnerstag ihren Antrag an die Landtagspräsidentin. Turnusgemäß war erst Mitte Mai wieder eine Landtagssitzung vorgesehen.

Beide Fraktionen fordern binnen zwei Wochen eine Sondersitzung zur Bewältigung der Epidemie und Sicherstellung der Parlamentsarbeit. Nach der Landesverfassung ist der Landtag unverzüglich einzuberufen, wenn ein Viertel seiner Mitglieder oder die Landesregierung es unter Angabe des Beratungsgegenstandes verlangt. 

Auf diesen Anteil kommen FDP und Grüne mit gemeinsam 23 der 137 Abgeordnetensitze nicht. Für ihren Ruf nach einer Sondersitzung hätten sie die Unterstützung einer Regierungspartei nötig, denn auch mit den neun Sitzen der AfD käme die Opposition nicht auf ein Viertel der Abgeordneten.

"Jetzt stehen Maßnahmen zur schrittweisen Rückkehr in den Alltag an, aber ebenso auch Hilfen für die vielen Leidtragenden", sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Julia Willie Hamburg. "Darüber ist dringend eine öffentliche Debatte notwendig. Diese muss jetzt beginnen – und zwar im Parlament." 

Die FDP-Fraktion erwarte in der Landtagssitzung eine Regierungserklärung des Ministerpräsidenten zur aktuellen Lage sowie eine ausführliche Aussprache dazu, erklärte Fraktionschef Stefan Birkner. "Die strategischen Überlegungen, wie es jetzt weiter geht, müssen im Parlament debattiert werden", meinte Birkner. "Nur durch eine öffentliche Debatte lassen sich politische Entscheidungen legitimieren."

Update, 16. April, 11.06 Uhr: Erster bestätigter Corona-Fall in Lübecker Pflegeheim

Lübeck – In einem Pflegeheim in der Hansestadt Lübeck gibt es einen ersten Corona-Fall. 

Eine Bewohnerin der Einrichtung sei positiv auf eine Covid-19-Infektion getestet worden, nachdem bei ihr leichte Atemwegssymptome aufgetreten seien, teilte die Hansestadt Lübeck mit. 

Auf Anordnung des Gesundheitsamtes wurden alle Pflegekräfte, die in den vergangenen zwei Wochen Kontakt mit der Erkrankten hatten, unter häusliche Quarantäne gestellt. Die Corona-Tests bei ihnen waren nach Angaben der Hansestadt zunächst negativ. Das gelte auch für die übrigen Heimbewohner, die sich ebenfalls in Quarantäne befänden. Die Pflege und Betreuung der Bewohner sei sichergestellt, erklärte die Stadt.

In welchem Pflegeheim die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus aufgetreten ist, teilte die Stadt nicht mit. Zuvor hatten die "Lübecker Nachrichten" darüber berichtet.

Update, 16. April, 10.44 Uhr: Tschentscher warnt vor vollen Innenstädten

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher warnt vor überfüllten Städten.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher warnt vor überfüllten Städten.  © Ulrich Perrey/dpa

Hamburg – Angesichts der bevorstehenden Lockerungen bei den coronabedingten Ladenschließungen hat Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher vor zu vollen Innenstädten gewarnt. 

Die Maßgabe, dass ab kommenden Montag zunächst nur Läden mit weniger als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche wieder öffnen dürfen sollen, ziele drauf, das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Es geht vor allem darum, dass in den Innenstädten nicht plötzlich - da wo große Einkaufszentren, große Kaufhäuser sind - gar nicht die Läden, sondern allein die Fußgängerzonen wieder so eng werden, dass es zu neuen Infektionsrisiken kommt."

Ob auch größere Läden wieder öffnen dürfen, wenn sie ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter beschränken, sei eine Frage der Umsetzung der am Mittwoch von Bund und Ländern beschlossenen Regelungen. "Das wird jede Stadt, jedes Bundesland prüfen müssen", sagte Tschentscher. "Wir wollen vor allem, dass es nicht zu diesen Infektionsketten wieder neu kommt." Und das bedeute, "dass eben die Innenstadtbereiche nicht wieder zu eng bevölkert werden."

Corona: So ist die "Oktoberfest-Welle" in diesem Jahr ausgefallen
Coronavirus Corona: So ist die "Oktoberfest-Welle" in diesem Jahr ausgefallen

Der rot-grüne Hamburger Senat will am Freitag über die Umsetzung der Lockerungen beschließen.

Update, 16. April, 10.24 Uhr: 2294 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 55 Tote

Kiel – Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 2294 gestiegen. 

Wie die Landesregierung am Donnerstag mitteilte, waren das bis Mittwochabend 50 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 54 auf 55.

Derzeit werden 137 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von 10 zum Vortag. Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1.500 Menschen genesen.

Update, 16. April, 9.30 Uhr: Heavy-Metal-Festival in Wacken fällt aus

Festivalteilnehmer des WOA (Wacken Open Air) feiern vor den Bühnen.
Festivalteilnehmer des WOA (Wacken Open Air) feiern vor den Bühnen.  © Axel Heimken/dpa

Wacken – Das laut Veranstaltern größte Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken wird in diesem Sommer wegen der Corona-Auflagen nicht stattfinden. 

"Wir stehen vor einer Situation, wie wir sie in 30 Jahren noch nicht erlebt haben, denn wir müssen schweren Herzens mitteilen, dass es in diesem Jahr leider kein Wacken Open Air geben wird", sagte Festival-Mitbegründer Holger Hübner am Donnerstag. Grund ist die von Bund und Schleswig-Holstein geplante Absage von Großveranstaltungen bis zum 31. August.

Des Festival sollte ursprünglich vom 30. Juli bis 1. August 2020 stattfinden. "Unser gesamtes Team hat auch in den letzten Monaten intensiv an dem Festival gearbeitet. Desto mehr sind wir alle enttäuscht, dass wir in diesem Jahr kein Wacken Open Air mit unseren Besuchern und den Bands feiern dürfen" sagte Hübner. 

Mitbegründer Thomas Jensen sagte, "diese Nachricht trifft uns tief und muss auch von uns erst einmal verarbeitet werden". Dennoch trügen die Organisatoren "in dieser für die gesamte Welt schwierigen Lage die Entscheidung der Bundesregierung mit".

Zum Umgang mit den bereits verkauften Tickets für das Festival und den Plänen für 2021 wollen sich die Organisatoren "so bald wie möglich äußern, bitten hierfür aber um etwas Geduld", hieß es. In den vergangenen Jahren haben jeweils etwa 75.000 Metalfans die Veranstaltung im Norden besucht.

Update, 16. April, 9.27 Uhr: Nach Sylt gelangen für den Social-Media-Post

Hamburg – Auf Sylt steht das Leben derzeit still - Urlauber dürfen nicht auf die beliebte Nordseeinsel, doch manche versuchen es mit allen Tricks. 

Es gebe einzelne Insulaner, die Gäste mit ihrem privaten Auto auf dem Festland abholten, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, dem "Zeit"-Newsletter Elbvertiefung am Donnerstag. 

Der Großteil komme aber ohne Hilfe nach Sylt. Diese Leute legten bei den Kontrollen beispielsweise Schein-Arbeitsverträge vor oder behaupteten, sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern zu müssen. Viele würden es offenbar sogar als Herausforderung sehen, auf die Insel zu kommen, und stellten sich damit in den sozialen Medien dar.

Häckel betonte die Notwendigkeit der Abschottung. Die ärztliche Versorgung sei auf der Insel sehr begrenzt. "Je mehr Menschen nach Sylt kommen, desto schwieriger ist es, sicherzustellen, dass diejenigen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, auch behandelt werden können. Deswegen werden im Moment keine Besucher zugelassen."

Update, 16. April, 8.56 Uhr: Städtebund fordert weitere Hilfen in der Corona-Krise

Hannover – Für den niedersächsischen Städte- und Gemeindebund sind schrittweise Lockerungen in der Corona-Krise konsequent und richtig. 

"Wir dürfen keinesfalls die ersten Erfolge, die wir bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland erzielt haben, aufs Spiel setzen", sagte der Präsident des Bundes, Marco Trips der Deutschen Presse-Agentur. 

Der Bund und auch die Länder müssten aber den Unternehmen, die noch nicht aufmachen dürfen und deren Beschäftigten weiter helfen, gut durch die Corona-Krise zu kommen, forderte Trips.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten am Mittwoch eine vorsichtige und schrittweise Aufhebung der Beschränkungen in Aussicht gestellt. Dabei soll etwa in Schulen am 27. April der Anfang mit den Abschlussklassen gemacht werden. Bei Hotels, Bars und Gaststätten gibt es aber zunächst keine Lockerungen der bisherigen Einschränkungen. 

Die Kommunen bräuchten in jedem Fall weitere Hilfen, um dort das gesellschaftliche Leben nach und nach in Gang zu bringen und nicht verödete Städte und Gemeinden zu haben, betonte Trips.

Update, 16. April, 8.30 Uhr: Hamburger CSD: Veranstalter prüfen späteren Zeitpunkt

Hamburg – Das Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August wegen der Corona-Krise trifft auch die Parade des Christopher Street Days in Hamburg. 

Die Veranstalter prüfen daher derzeit, ob der CSD zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden kann. Anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums sollte der CSD in diesem Jahr ursprünglich mit einem besonderen Programm stattfinden. 

Alle Veranstaltungen im Rahmen des CSD, auch das Straßenfest, die Pride Week und die für den 1. August geplante Demonstration, sind von den Verboten betroffen und können nicht wie geplant stattfinden.

Update, 16. April, 7.15 Uhr: Deutlich weniger Verlorenes in Fundbüro

Kiel – Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wird im Kieler Fundbüro deutlich weniger Verlorenes abgegeben als sonst üblich. 

"Es kommen schon noch Fundsachen rein, aber eindeutig weniger", sagte Arne Gloy vom Pressereferat der Landeshauptstadt Kiel der Deutschen Presse-Agentur. Während normalerweise etwa 400 bis 500 verlorene Gegenstände im Monat abgegeben werden, waren es im März seinen Angaben zufolge nur rund 150.

Das Kieler Fundbüro ist angesichts der Corona-Krise nicht wie üblich geöffnet, sondern nur telefonisch und per Email erreichbar. Abgegeben und abgeholt werden können Fundsachen jedoch weiterhin. Knapp zehn Prozent der Gegenstände fanden im März den Weg zurück zu ihrem Besitzer, wie Gloy weiter berichtete. Normalerweise würden rund dreißig Prozent der Fundsachen wieder abgeholt werden.

Im Lübecker Fundbüro war hingegen zunächst kein Rückgang der Einlieferungen festzustellen. "Perspektivisch ist aber davon auszugehen, dass es weniger wird, da Kaufhäuser und Einzelhandel weniger bis keine Kunden haben und dadurch auch weniger abgeben", teilte Pressesprecherin der Hansestadt Lübeck Nicole Dorel mit. Zum Abholen von Gegenständen sollten Bürger per Email einen Termin mit dem Lübecker Fundbüro vereinbaren.

Die Fundbüros in Flensburg und Neumünster blieben zunächst geschlossen. "Es gibt sonst einfach zu viele Kontakte mit und unter den Bürgern", sagte Christian Reimer, Pressesprecher der Stadt Flensburg. In beiden Städten können Bürger sich aber telefonisch über abgegebene Sachen informieren.

Update, 16. April, 6.40 Uhr: Hamburg bereitet Corona-Lockerungen vor

Hamburg – Nachdem sich Bund und Länder auf erste Lockerungen der Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie verständigt haben, wird in Hamburg an der Umsetzung gearbeitet. 

Zunächst werden am Donnerstag die Behörden prüfen, wie die Beschlüsse in die bestehenden Verordnungen der Stadt eingebracht werden können. Am Freitag will dann der rot-grüne Senat zusammenkommen, um darüber zu entscheiden.

In einer Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich die Regierungschefs der Länder am Mittwoch darauf verständigt, dass kleine Geschäfte schon ab der kommenden Woche wieder öffnen können, wenn sie über ein Hygienekonzept verfügen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. 

Außerdem soll ab dem 4. Mai der Unterricht für einzelne Jahrgänge an den Schulen wieder losgehen: Zunächst mit den vierten Klassen der Grundschulen und den Abschlussklassen der weiterführenden Schulen. Die Kontaktbeschränkungen werden aber bis mindestens zum 3. Mai verlängert. Großveranstaltungen sollen bis zum 31. August untersagt bleiben.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) begrüßte die dosierten Lockerungen und warnte davor, die erzielten Erfolge im Kampf gegen Corona zu verspielen. "Wir haben nicht viel Spielraum. Das Eis ist dünn", sagte er im Anschluss an die Beratungen in Berlin. "Durch die große Disziplin der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ist es gelungen, das Infektionsgeschehen sehr stark zu verlangsamen. Aber wir dürfen diesen Erfolg nicht riskieren."

Die Handelskammer Hamburg begrüßte "das umsichtige Vorgehen von Bund und Ländern", wie Präses Norbert Aust mitteilte. Zugleich müsse es für jene Branchen, deren Auflagen nicht gelockert würden, zeitnah einen Plan mit einer Perspektive geben. Der Industrieverband IVH machte sich für "die baldige, bedachte, schrittweise Rückführung der Einschränkungen" für die Industrie stark. Der industrielle Sektor insgesamt sei vom Gesetzgeber als "systemrelevant" zu behandeln, meinte IVH-Vorstandschef Matthias Boxberger.

Unterdessen wurde am Mittwoch die Hamburger Corona-Hilfe für kleine Unternehmen und Solo-Selbstständige gestoppt, nachdem Betrüger ähnlich wie zuvor schon in Nordrhein-Westfalen versucht hatten, abzukassieren. Wie die Finanzbehörde mitteilte, hatten Kriminelle die Antragsteller auf gefälschte Internetseiten gelockt, um mit deren Daten die staatlichen Hilfen auf andere Konten auszahlen zu lassen.

Ein finanzieller Schaden sei nach ersten Erkenntnissen nicht entstanden, erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). "Die Betrüger haben auf schändliche Weise und im großen Stil versucht, die Not der Menschen auszunutzen." Die Beantragung der Hilfen solle bereits im Laufe des Donnerstags wieder möglich sein. Geplant sei, die Auszahlungen in der kommenden Woche wieder aufzunehmen.

Update, 16. April, 6.30 Uhr: Landesregierung berät "MV-Plan" zur Lockerung der Corona-Verbote

Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, beantwortet bei einer Pressekonferenz Fragen zum Coronavirus.
Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, beantwortet bei einer Pressekonferenz Fragen zum Coronavirus.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern soll das Leben wieder in die Innenstädte zurückkehren und auch die Schulen sollen in Kürze schrittweise wieder öffnen. 

Die Landesregierung in Schwerin will darüber am Donnerstag in einer außerordentlichen Kabinettssitzung beraten. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sagte, sollen die geplanten Lockerungen der bislang stringenten Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in einem "MV-Plan" verankert werden.

Basis sind die am Mittwoch zwischen Bund und Ländern getroffenen Vereinbarungen. Demnach soll an Kontakt- und Versammlungsverbot festgehalten, das Verkaufsverbot aber teilweise aufgehoben werden. 

Nach wochenlanger Schließung dürfen ab 20. April Geschäfte mit bis zu 800 Quadratmeter Verkaufsfläche unter strengen Hygieneauflagen wieder öffnen, Baumärkte im Nordosten schon vom 18. April an. Lebensmittel-Läden und Supermärkte waren von den Schließungen ausgenommen.

Früher als in anderen Ländern soll in Mecklenburg-Vorpommern, beginnend mit den oberen Klassenstufen 10, 11 und 12, schon am 27. April der Unterricht wieder aufgenommen werden. Später sollen auch jüngere Schüler wieder an die Schulen zurückkehren. In der Übergangszeit soll die Notfallbetreuung von Kindern in Kitas und im Grundschulbereich erweitert werden. Auch dazu will das Kabinett laut Schwesig konkrete Regelungen beschließen.

Wichtige Entscheidungen werden auch für kulturelle Großereignisse in Mecklenburg-Vorpommern erwartet. Bund und Länder hatten vereinbart, dass Großveranstaltungen bis Ende August verboten bleiben, eine Obergrenze für Teilnehmer aber nicht festgelegt. Dies steht nun offenbar im Ermessen der Bundesländer.

In Mecklenburg-Vorpommern waren besucherstarke Veranstaltungen wie die Hanse Sail in Rostock, die Opernaufführung bei den Schlossfestspielen in Schwerin oder das alternative Fusion-Festival in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) bereits abgesagt worden. Für die Störtebeker-Festspiele in Ralswiek auf Rügen oder das Klassik-Festival Festspiele MV etwa laufen die Vorbereitungen noch.

Update, 16. April, 6.17 Uhr: Landtags-Innenausschuss besucht Asyl-Erstaufnahme

Schwerin – Nach einer Häufung von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in der Asylbewerber-Erstaufnahmeeinrichtung im Schweriner Stadtteil Stern Buchholz besucht der Innenausschuss des Landtags die Unterkunft am Donnerstag (14 Uhr). 

Der Landesflüchtlingsrat und die Initiative Pro Bleiberecht hatten die Zustände dort kritisiert. Es fehle an Möglichkeiten zur sozialen Distanz, hieß es mit Blick auf Gemeinschaftsbäder und Gemeinschaftsverpflegung. Außerdem würden Corona-Hygienestandards nicht eingehalten. Das Innenministerium hatte die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.

Seit Beginn der Pandemie sind in der Einrichtung in Schwerin-Stern Buchholz dem Ministerium zufolge 34 Flüchtlinge positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Davon seien 21 inzwischen wieder genesen, sagte eine Sprecherin. Positiv Getestete würden in eine separate Unterkunft in Parchim gebracht.

Auch fünf Mitarbeiter der Einrichtung, die von den Maltesern betreut wird, sind positiv getestet worden. Vier von ihnen seien bereits wieder genesen, der fünfte habe leichte Symptome, hieß es von der Organisation. In der Erstaufnahme in Stern Buchholz leben laut Innenministerium derzeit rund 550 Flüchtlinge.

Update, 16. April, 6.15 Uhr: E-Scooter-Anbieter dünnen Flotte aus

Hannover/Bremen – Die Anbieter von E-Scootern haben zum Saisonstart in Niedersachsen und Bremen ihre Roller eingesammelt oder ihre Fahrzeugflotten reduziert. 

Gründe dafür sind die Ausbreitung des Coronavirus sowie eine geringe Nachfrage aufgrund der aktuellen Einschränkungen, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht. Üblicherweise konnten Fußgänger die Roller etwa in Hildesheim, Wolfsburg, Hannover sowie in Bremen ausleihen. Bislang gab es dort je nach Standort die Anbieter Lime, Tier, Voi und Bird. 

Derzeit sind nur noch die E-Scooter von Bird und Tier auf den Straßen. Für die Anbieter bleibt das nicht ohne Folgen: Einige meldeten nach eigenen Angaben schon Kurzarbeit an.

Update, 16. April, 6.14 Uhr: Weil sieht Klimaschutzmaßnahmen als Wachstumsmotor nach der Krise

Hannover – Trotz der Belastung der Wirtschaft durch die Coronavirus-Epidemie will Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Klimaschutz zügig voranbringen. 

"Natürlich sind Klimaschutz und Energiewende in den Zeiten der Corona-Krise in den Hintergrund gerückt, aber das wird nicht so bleiben", sagte Weil der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Die Arbeit am Maßnahmenprogramm für Klimaschutz werde fortgesetzt, sie habe weiter hohe Priorität für die Landesregierung. "Gerade nach der Krise wird es wichtig sein, nachhaltiges, qualitatives Wachstum zu erzeugen. Klimaschutzmaßnahmen können eine Chance für Wachstum und Beschäftigung sein."

Die Umsetzung allerdings setze finanzielle Mittel voraus und die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise würden zu spüren sein, sagte Weil. "Darüber, wie viel Geld in welche Klimaschutzmaßnahmen fließen kann, wird die Landesregierung spätestens in der Haushaltsklausur im Juli entscheiden. Direkt anschließend werden die ersten Maßnahmen umgesetzt, dann folgen weitere mittelfristige Maßnahmen."

Klimaschutz sei ohne erneuerbare Energien schlichtweg nicht möglich, betonte Weil. Um einen Aufschwung nach der Krise schnell möglich zu machen, seien weitere staatliche Programme nötig. "Es ist sehr zu empfehlen, dann die richtigen Schwerpunkte bei Zukunftsthemen zu setzen und die Energiewende gehört allemal dazu. Ein Neustart der Energiewende muss Teil eines Neustarts unserer Wirtschaft insgesamt werden."

Update, 15. April, 22.22 Uhr: Günther hält an strengem Corona-Kurs fest

Kiel/Berlin - Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus werden die seit Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen für die Menschen auch in Schleswig-Holstein bis mindestens 3. Mai verlängert. 

Zudem bleibt das nördlichste Bundesland auch weiterhin für Touristen und Zweitwohnungsbesitzer gesperrt. "Wir haben uns zu dem gesamten Bereich Tourismus, Gastronomie und Restaurants und eben auch Reiseverkehr darauf verständigt, dass die bisherigen Regelungen genauso fortbestehen", sagte Günther.

Als Lockerung werden auch in Schleswig-Holstein Einzelhandelsgeschäfte bis 800 Quadratmeter ab 20. April öffnen können. Die Beschränkung der Größe gelte nicht für Buchhandlungen, sagte Günther.

Schulen und Kitas bleiben bis 4. Mai grundsätzlich geschlossen. Wie geplant sollen aber die Abiturprüfungen ab 21. April in Schleswig-Holstein beginnen. In den prüfungsfreien Tagen werde es Unterricht geben für die Abschlussjahrgänge, sagte Günther.

Die Betreuungsangebote für Kinder von Eltern, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, sollen künftig auch für weitere Berufsgruppen gelten. "Wir werden das deutlich ausweiten", kündigte Günther an.

Schleswig-Holstein unterstützt auch die Aufforderung von Bund und Ländern, künftig Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel zu tragen. "Die Empfehlung ist ganz klar: Ja das zu machen!", sagte Günther.

Update, 15. April, 21.43 Uhr: Tschentscher begrüßt "dosierte" Corona-Lockerungen

Hamburg - Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat davor gewarnt, die erzielten Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie zu verspielen. "Wir haben nicht viel Spielraum. Das Eis ist dünn", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch in Berlin. 

"Durch die große Disziplin der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ist es gelungen, das Infektionsgeschehen sehr stark zu verlangsamen. Aber wir dürfen diesen Erfolg nicht riskieren", warnte Tschentscher. 

Daher habe zwischen Bund und Ländern Einigkeit bestanden, die Maßnahmen nur "sehr, sehr dosiert" zu lockern. 

Bund und Länder verständigten sich darauf, dass kleine Geschäfte schon ab der kommenden Woche wieder öffnen können, wenn sie über ein Hygienekonzept verfügen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. 

Außerdem soll ab dem 5. Mai der Unterricht für einzelne Jahrgänge an den Schulen wieder losgehen. Die wegen der Pandemie verhängten Kontaktbeschränkungen werden aber bis mindestens zum 3. Mai verlängert. Großveranstaltungen sollen bis zum 31. August grundsätzlich untersagt bleiben.

Wie die Beschlüsse in die bestehenden Hamburger Verordnungen eingebracht werden können, werden am Donnerstag zunächst die Behörden prüfen. 

Am Freitag will dann der Senat zusammenkommen, um die erforderlichen Beschlüsse zu fassen.

Update, 15. April, 21.27 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern hält an Einreiseverbot fest

Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.
Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern wird an dem Einreiseverbot für Touristen im Zuge der Corona-Pandemie weiterhin festhalten. 

Die bestehende Regelung werde zunächst bis zum 3. Mai verlängert, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Mittwoch in Schwerin nach einem mehrstündigen Spitzengespräch zwischen Bund und Ländern. 

Solange viele Bereiche noch nicht öffnen könnten, könne sich das Bundesland auch keine Urlaubs- und Tagesausflüge leisten.

Seit Mitte März gilt für Touristen aus anderen Bundesländern ein Einreiseverbot nach Mecklenburg-Vorpommern. 

Auf Besuche innerhalb des Bundeslandes, auch von Verwandten, solle weiterhin verzichtet werden, bekräftigte Schwesig.

Update, 15. April, 20.46 Uhr: Hamburger Corona-Hilfe nach Betrugsversuch gestoppt

Hamburg - Nach einem Betrugsversuch ist die Hamburger Corona-Soforthilfe am Mittwoch vorsorglich gestoppt worden. 

Wie die Finanzbehörde am Abend mitteilte, hatten kriminelle Solo-Selbstständige und kleine Unternehmer auf gefälschte Internetseiten gelockt, um mit deren Daten die staatlichen Hilfen auf andere Konten auszahlen zu lassen. 

Nach ersten Hinweisen auf den Betrug habe die Förderbank IFB in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt die Online-Antragstellung und Auszahlung der Hilfen gestoppt. Ein finanzieller Schaden sei nach ersten Erkenntnissen noch nicht entstanden.

"Die Betrüger haben auf schändliche Weise und im großen Stil versucht, die Not der Menschen auszunutzen", erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). 

Die IFB arbeite mit Hochdruck daran, "die rechtmäßigen Antragsteller von möglichen Betrügern zu unterscheiden und so zügig die dringend notwendigen Hilfen wieder zur Auszahlung zu bringen". 

Update, 15. April, 20.02 Uhr: Für Abschlussjahrgänge beginnt Schule in Niedersachsen früher

Hannover - Bei der schrittweisen Öffnung der Schulen soll in Niedersachsen am 27. April der Anfang mit den Abschlussklassen gemacht werden. 

Dies seien die Jahrgänge 13 und 10, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwoch. Details werde Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Donnerstag bekanntgeben. 

Ein Sprecher des Kultusministeriums erläuterte, am 27. April sollten Abiturienten sowie Schüler starten, die in diesem Jahr ihren Haupt- oder Realschulabschluss machen. 

Geplant seien Prüfungsvorbereitungen. Vom 4. Mai an soll dann der Schulbetrieb mit einigen wenigen Klassenstufen beginnen. Regierungschef Weil bat die Schülerinnen und Schüler um Geduld.

Update, 15. April, 19.45 Uhr: Karl-May-Spiele sagen Spielzeit 2020 ab

Bad Segeberg - Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg haben die Spielzeit für den Sommer aufgrund der Corona-Krise abgesagt. 

Das geplante Stück "Der Ölprinz" mit Sascha Hehn in der Titelrolle und Alexander Klaws als Apachenhäuptling Winnetou wird auf das nächste Jahr verschoben, wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten. 

"Uns blutet das Herz, aber in dieser dramatischen Situation hatten wir solch eine Anordnung der Behörden bereits erwartet", äußerte sich Geschäftsführerin Ute Thienel dazu. "Ich finde es sehr schade, dass wir die Menschen gerade jetzt nicht von ihren Sorgen ablenken und in unsere Karl-May-Welt entführen können. 

Aktuell freue ich mich aber schon unfassbar auf das nächste Jahr», sagte Alexander Klaws.

Für "Der Ölprinz" waren zuvor bereits mehr als 70.000 Tickets verkauft worden, wie die Karl-May-Spiele weiter mitteilten. 

Diese könnten nun auf das nächste Jahr umgebucht oder gegen einen Gutschein eingetauscht werden, hieß es. Thienel rechnete für 2020 mit einem Verlust von etwa zweieinhalb Millionen Euro. 

Es gebe allerdings Rücklagen aus den Vorjahren, durch welche das Minus aufgefangen werden könne.

Update, 15. April, 18.47 Uhr: Dehoga-Landeschef Schwarz enttäuscht von neuen Maßgaben

Rostock - Der Gastronomie-Verband Mecklenburg-Vorpommerns hat mit Enttäuschung und Unverständnis auf die Bund-Länder-Absprachen zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise reagiert. 

"Wir waren darauf ausgerichtet, vom 20. April an Restaurants und Gaststätten unter strikten Auflagen wieder schrittweise zu öffnen", sagte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz am Mittwoch. 

Nun gelte das strikte Kontaktverbot einschließlich der Restaurantschließungen weiter bis Anfang Mai und es sei nicht klar, wie es danach weitergehen solle.

"Wir haben keinen Fahrplan und damit auch keine Perspektive für unsere Unternehmen", beklagte Schwarz unter Hinweis auf die bisherigen Einnahmenausfälle und die für viele Betreiber inzwischen prekäre finanzielle Lage. 

Einer Verbandsumfrage zufolge hatten im Nordosten neun von zehn Unternehmen der Hotellerie und Gastronomie staatliche Soforthilfen beantragt.

Update, 15. April, 18.31 Uhr: Schleswig-Holstein bleibt für Touristen gesperrt

Kiel/Berlin - Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus werden die seit Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen für die Menschen auch in Schleswig-Holstein bis mindestens 3. Mai verlängert. 

Zudem bleibe das nördlichste Bundesland auch weiterhin für Touristen gesperrt, teilte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch in Kiel nach einer Schalte mit Kanzlerin Angela Merkel und den Länderchefs mit.

Update, 15. April, 17.19 Uhr: Fast 4000 Covid-19-Kranke in Hamburg - 61 Tote

Hamburg - Die Zahl der an Covid-19 erkrankten Hamburger ist seit Dienstag um 53 auf 3978 gestiegen. 

Die Zahl der Toten habe sich um drei auf 61 erhöht, teilte die Gesundheitsbehörde am Mittwoch unter Verweis auf die Rechtsmedizin mit. Die Rechtsmedizin zählt nur jene Fälle, bei denen Covid-19 tatsächlich Todesursache ist. 

Das Robert Koch-Institut (RKI) wiederum zählt alle Todesfälle, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion stehen und kommt daher für Hamburg auf 65 Tote.

Insgesamt befinden sich nun nach Behördenangaben 267 Covid-19-Kranke in einer Klinik in stationärer Behandlung. Auf einer Intensivstation liegen demnach 84 Corona-Patienten. Am Vortag waren 262 Covid-19-Kranke in einer Klinik, 83 auf einer Intensivstation.

In Anlehnung an die Berechnung des Robert Koch-Instituts schätzt die Gesundheitsbehörde die Zahl derjenigen, die die Lungenerkrankung bereits überstanden haben, auf etwa 2100. "Es ist gut für Hamburg, dass die Zahl der Genesenen kontinuierlich zunimmt und schon seit einiger Zeit die Zahl der aktiv Infizierten übersteigt", erklärte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). 

Aktuell gehe die Behörde von 1900 mit dem Coronavirus infizierten Personen aus.

Update, 15. April, 16.38 Uhr: 8217 Corona-Infizierte in Niedersachsen

Hannover - Die Zahl der Corona-Infizierten in Niedersachsen ist am Mittwoch im Vergleich zum Vortag um 147 auf 8217 gestiegen. 

Die Zahl der Todesfälle ging um 25 hoch auf 248, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. 971 Infizierte befinden sich derzeit im Krankenhaus, 223 davon auf der Intensivstation. 152 von ihnen müssen künstlich beatmet werden. 

4291 Betroffene gelten inzwischen als genesen, das entspricht 52,2 Prozent aller Infektionsfälle. Mit den Zahlen setzt sich der Trend der vergangenen Tage zu einem verlangsamten Anstieg der Infektionszahlen fort. Zwar stieg die Zahl der Krankenhauspatienten weiter. 

Die Zahl der Betroffenen auf der Intensivstation sowie die der Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, ging zurück.

Update, 15. April, 16.38 Uhr: UKE weist Kritik zurück

Hamburg - Nach der Häufung von Covid-19-Fällen im Krebszentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hat die Klinikleitung Kritik an der Informationspolitik zurückgewiesen. 

Die Gesundheitsbehörden seien von Anfang an über jeden Einzelfall informiert worden, sagte der auch für die Onkologie zuständige Klinikdirektor Carsten Brockmeyer am Mittwoch. Das UKE sei sehr professionell mit den Fällen umgegangen und habe die Situation "sehr gut gemanaget".

Wie der Direktor für Patienten- und Pflegemanagement, Joachim Prölß, sagte, waren die ersten sieben Patienten einer onkologischen Station am Abend des 5. April positiv getestet worden, nachdem zuvor bei einem Klinikmitarbeiter eine Infektion festgestellt worden war. 

Im Laufe der vergangenen Woche seien dann weitere Patienten positiv getestet worden, "ungefähr 20 waren es", sagte er. Auch bei rund 20 Klinikmitarbeitern wurde das Virus festgestellt.

Update, 15. April, 16.35 Uhr: Taubenfüttern bleibt in Hamburg verboten

Hamburg - Das Verbot, in Hamburg Tauben zu füttern, bleibt auch in der Corona-Pandemie bestehen. 

Die Verordnung lasse keine Ausnahmen vom Fütterungsverbot auf öffentlichem Grund zu, heißt es in der Antwort auf einen Brief des Hamburger Tierschutzvereins (HTV), die der HTV am Mittwoch veröffentlicht hat. Auf privatem Grund dagegen dürften die Vögel gefüttert werden.

Der Verein wirft dem Senat wegen seiner Ablehnung eine tierfeindliche Politik vor. Er befürchtet, dass die standorttreuen Stadttauben mangels Nahrung vermehrt sterben werden. 

Der HTV hatte angeboten, die Kosten für zusätzliche Fütterungsstellen zu übernehmen. Er will nun weitere rechtliche Schritte prüfen.

Update, 15. April, 15.14 Uhr: 146 Millionen Soforthilfen für Firmen ausgezahlt

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern hat bislang rund 146,8 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen an Selbstständige und Unternehmen ausgezahlt. 

13.930 Anträge seien bis Dienstagabend bewilligt worden, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Schwerin mit. 

Etwa 34.275 Anträge seien bislang beim Landesförderinstitut eingegangen. Das Antragsformular sei rund 173.000 Mal heruntergeladen worden.

"Die Auszahlungen kommen Stück für Stück voran. Viele Anträge kommen aus den Bereichen Dienstleistung, Handel und auch Gastgewerbe", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in einer Mitteilung.

Update, 15. April, 14.27 Uhr: Coronavirus erschwert Arbeiten im Wald

Hannover – Das Coronavirus behindert die Niedersächsischen Waldbesitzer bei ihren Aufräum- und Aufforstungsarbeiten nach den trockenen Rekordsommern. 

Unter anderem würden Pflanzgutbestellungen in Baumschulen wegen der fehlenden Arbeitskräfte zum Teil storniert. Das Schadholz könne nicht aus den Wäldern abgefahren werden, Verarbeitung und Produktion seien deutlich eingeschränkt, teilte das Landvolk am Mittwoch in Hannover mit. 

Das niedrige Preisniveau für Holz falle wegen der fehlenden internationalen Nachfrage noch weiter. Zudem werde der Borkenkäfer wieder aktiv.

Seit Anfang April können Waldbesitzer über die Waldschutzrichtlinie Anträge stellen und über ein Forstförderprogramm Mittel zur Bewältigung der Extremwetterschäden und für einen klimarobusten Waldumbau beantragen. Die kompletten Kosten werden dem Landvolk zufolge damit aber nicht abgedeckt. 

Hoffnungen setzen die Waldbesitzer auf ausgesuchte Windkraftstandorte in den Wäldern als Beitrag zur Energiewende.

Update, 15. April, 14.21 Uhr: 14.25 Uhr: CDU fordert Aufklärung wegen Corona-Fällen in UKE-Krebsstationen

Hamburg – Hamburgs CDU-Fraktion hat wegen der vielen Corona-Fälle auf Krebsstationen des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) rasche Aufklärung gefordert. 

Dieser Vorfall müsse umgehend von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) aufgeklärt werden, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering am Mittwoch. Er wolle wissen, wieso es so lange gedauert habe, bis dieser Fall überhaupt an die Öffentlichkeit gekommen sei. "Wieso ist es möglich, dass der gesundheitliche Zustand des Personals im UKE offenbar nicht ausreichend überprüft wird? Und die wichtigste Frage, welche Maßnahmen werden jetzt ergriffen, um so etwas für die Zukunft zu vermeiden?"

Das UKE wollte am Nachmittag die Öffentlichkeit bei einer Pressekonferenz über den Fall informierten. Bereits am Dienstagabend hatte das Klinikum auf Nachfrage erklärt, dass sich im hochsensiblen Bereich der Krebsstationen mehrere Patienten und Mitarbeiter mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. 

"Im Bereich der Onkologie sind in der vergangenen Woche rund 20 Patientinnen und Patienten sowie rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Berufsgruppen Covid-19-positiv getestet worden", erklärte eine UKE-Sprecherin. Die zuständigen Behörden seien informiert worden.

Update, 15. April, 14.15 Uhr: Anzeigen zur Kurzarbeit in Hamburg nehmen kräftig zu

Hamburg – Die Zahl der Betriebe in Hamburg, die wegen der Corona-Krise möglicherweise Kurzarbeit in Anspruch nehmen wollen, hat weiter deutlich zugelegt. 

Seit dem 5. April mit damals 22.480 Anzeigen bei der Arbeitsagentur habe es einen Zuwachs von 19,7 Prozent auf 26 900 Anzeigen (Stand: 13.4.) gegeben, teilte die Agentur für Arbeit Hamburg am Mittwoch mit. "In welchem Umfang Hamburger Betriebe Kurzarbeit tatsächlich realisieren, wird sich erst später mit Anträgen auf Erstattung herausstellen", teilte Agenturchef Sönke Fock mit.

Damit ein Betrieb Anspruch auf Kurzarbeitergeld hat, muss er in jedem Fall eine Anzeige stellen, wie die Arbeitsagentur mitteilte. Bessert sich die Auftragslage oder werden Beschränkungen aufgehoben, können die Unternehmen möglicherweise wieder normal arbeiten und ihre Arbeitnehmer weiterbeschäftigen, so dass auch auf Kurzarbeitergeld verzichtet werden kann.

Wird es gezahlt, erhalten die Betroffenen 60 (mit Kindern 67) Prozent ihres Nettoeinkommens. Agenturchef Fock empfahl Arbeitgebern, den Online-Dienst der Agentur für die Anmeldungen zu nutzen.

Update, 15. April, 14 Uhr: Drei Tote aus Kieler Heim für Menschen mit Behinderung

Kiel – Drei mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Bewohner der Kieler Marie-Christian-Heime sind gestorben. 

Die beiden Frauen im Alter von 70 und 74 Jahren und ein 77 Jahre alter Mann hatten Vorerkrankungen, wie Friedrich Keller vom Diakonischen Werk am Mittwoch sagte. Sie starben in einem Kieler Krankenhaus. Zuvor hatten Medien berichtet.

Die Bewohner lebten im Kieler Probst-Kraft-Haus, einer betreuten Einrichtung für Menschen mit geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen. Dort sind zahlreiche der bis zu 45 Bewohner mit Covid-19 infiziert. Die Einrichtung steht unter Quarantäne. In den vergangenen Wochen wurde dort bei insgesamt 17 Bewohnern und bei 2 der 28 Mitarbeiter das Virus nachgewiesen. Vier Bewohner werden aktuell im Krankenhaus behandelt.

"Die Nachricht vom Tod der drei Bewohner hat bei den Klientinnen und Klienten sowie den Mitarbeitenden der Marie-Christian-Heime große Betroffenheit und Trauer ausgelöst", sagte Vorstand Burkhard Ziebell. 

Die Betroffenen hätten zum Teil sehr lange in der Einrichtung gelebt. "Wir unternehmen alles, um die Bewohnerinnen und Bewohner des Propst-Kraft-Hauses weiter vollumfänglich versorgen und begleiten zu können." Das gesamte Gelände der Marie-Christian-Heime ist abgeriegelt.

Update, 15. April, 12.15 Uhr: Fegebank: UKE hat bei Covid-Infektionen Meldeketten eingehalten

Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen), Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Hansestadt Hamburg, spricht bei einer Pressekonferenz im UKE.
Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen), Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Hansestadt Hamburg, spricht bei einer Pressekonferenz im UKE.  © Axel Heimken/dpa

Hamburg – Nach den Covid-19-Infektionen mehrerer Krebspatienten und Mitarbeiter am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) hat Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) versichert, dass das Krankenhaus die gesetzlichen Meldeketten durchgängig vollzogen habe. 

Das UKE sei sehr transparent gewesen und habe das für das Klinikum zuständige Gesundheitsamt sowie die für die Patienten zuständigen Ämter an deren Wohnort informiert, sagte Fegebank am Mittwoch im Radiosender NDR 90,3. 

Laut Infektionsschutzgesetz sei die Wissenschaftsbehörde nicht Meldeempfängerin, aber sie stehe im ständigen Kontakt mit dem UKE. Der ärztliche UKE-Direktor habe sie in der Vergangenheit in Kenntnis gesetzt über verschiedene Fälle von Covid-19-positiv Getesteten am Klinikum, ergänzte Fegebank.

Nach Angaben der Wissenschaftssenatorin sind aktuell noch 18 Krebspatienten mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, davon befinden sich drei auf der Intensivstation. Die anderen seien auf einer speziell eingerichteten Covid-19-Station untergebracht worden. "Alle anderen Krebspatienten werden weiter auf den onkologischen Stationen behandelt. Die sind aber Covid-frei." Die Infektionsketten seien derzeit noch nicht nachzuvollziehen, so Fegebank, werden laut UKE aber aufgearbeitet.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 15. April, 12.12 Uhr: Nordkirche sagt geplante Synode wegen Corona-Pandemie ab

Travemünde – Die für den 17. und 18. April in Lübeck-Travemünde geplante Synode der Nordkirche ist wegen der Corona-Krise abgesagt worden. 

Die für die Tagung geplanten Vorlagen würden in folgende Synodentagungen aufgenommen werden, teilte die Nordkirche am Mittwoch mit. Notwendige Eilentscheidungen könnten gemäß der Kirchenverfassung auch von der Kirchenleitung und dem Landeskirchenamt getroffen werden, sagte die Präses der Synode, Ulrike Hillmann. 

Ausschussberatungen könnten auch per Video- oder Telefonkonferenzen stattfinden. Die nächste Tagung der Landessynode ist vom 24. bis 26. September geplant. 

Ob sie wie vorgesehen stattfinden kann, will das Präsidium der Synode rechtzeitig beraten.

Update, 15. April, 12.10 Uhr: Erster bestätigter Corona-Fall in Lübecker Pflegeheim

Lübeck – In einem städtischen Lübecker Pflegeheim gibt es einen ersten Corona-Fall. 

Eine Bewohnerin der Einrichtung sei positiv auf eine Covid-19-Infektion getestet worden, nachdem bei ihr leichte Atemwegssymptome aufgetreten seien, teilte die Hansestadt Lübeck mit. 

Auf Anordnung des Gesundheitsamtes wurden alle Pflegekräfte, die in den vergangenen zwei Wochen Kontakt mit der Erkrankten hatten, unter häusliche Quarantäne gestellt. Die Corona-Tests bei ihnen waren nach Angaben der Hansestadt zunächst negativ. Das gelte auch für die übrigen Heimbewohner, die sich ebenfalls in Quarantäne befänden. Die Pflege und Bertreuung der Bewohner sei sichergestellt, erklärte die Stadt.

In welchem der sieben städtischen Pflegeheime die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus aufgetreten ist, teilte die Stadt nicht mit. Zuvor hatten die "Lübecker Nachrichten" darüber berichtet.

Update, 15. April, 10.58 Uhr: 2244 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 54 Tote

Kiel – Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 2244 gestiegen. 

Wie die Landesregierung am Mittwoch mitteilte, waren das bis Dienstagabend 82 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 49 auf 54.

Derzeit werden 147 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von 4 zum Vortag. 

Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1400 Menschen genesen.

Update, 15. April, 9.37 Uhr: Experte Püschel: Zeit der Virologen ist vorbei

Klaus Püschel untersucht mit seinem Team die Corona-Opfer in Hamburg.
Klaus Püschel untersucht mit seinem Team die Corona-Opfer in Hamburg.  © Christian Charisius/dpa

Hamburg – Er untersucht mit seinem Team in Hamburg die Corona-Opfer: Nun hat der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel an Kanzlerin Angela Merkel appelliert, Deutschland langsam wieder aufzumachen. 

"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt", sagt Püschel dem "Hamburger Abendblatt" (Mittwochsausgabe). Er fügte hinzu: "Die Zeit der Virologen ist vorbei. Wir sollten jetzt andere fragen, was in der Coronakrise das Richtige ist, etwa die Intensivmediziner."

Nach seinen Erkenntnissen ist Covid-19 "eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung". Die Deutschen müssten lernen, damit zu leben, und zwar ohne Quarantäne. Die von ihm untersuchten Todesopfer hätten alle so schwere Vorerkrankungen gehabt, dass sie, "auch wenn das hart klingt, alle im Verlauf dieses Jahres gestorben wären", sagte Püschel.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 15. April, 7 Uhr: Tag der Entscheidung

Peter Tschentscher (SPD) gibt vor der Landespressekonferenz (LPk) im Rathaus über den aktuellen Stand zum Coronavirus Auskunft.
Peter Tschentscher (SPD) gibt vor der Landespressekonferenz (LPk) im Rathaus über den aktuellen Stand zum Coronavirus Auskunft.  © Ulrich Perrey/dpa

Hamburg – Bürgermeister Peter Tschentscher berät am Mittwoch mit seinen Kollegen aus den Ländern und der Bundesregierung über eventuelle Lockerungen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. 

Tschentscher will dabei vorsichtig vorgehen und weiß die Bayern an seiner Seite, während NRW schon am Dienstag verkündete, die Schulen schnell wieder öffnen zu wollen. 

Update, 6.39 Uhr: Bund-Länder-Gespräche zu Lockerungen der Corona-Schutzvorschriften

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erwartet von der für Mittwoch (14 Uhr) geplanten Schaltkonferenz von Bund und Ländern Weichenstellungen für die angestrebte Lockerung der Corona-Schutzvorschriften. 

Doch warnte sie bereits vor dem Gespräch der Regierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor überzogenen Erwartungen. Längst nicht alle der bislang bis zum 19. April geltenden Kontakt- und Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Epidemie könnten sofort gelockert werden. Dies müsse Schritt für Schritt, behutsam und bundesweit möglichst einheitlich erfolgen, mahnte Schwesig.

Zwar seien die Zahlen bei den Neuinfektionen im Nordosten gering und Mecklenburg-Vorpommern sei weiterhin das Land mit der niedrigsten Infektionsrate. Dies bedeute aber nicht, dass man nun einfach so weiter machen könne, wie vorher. Strittig scheint, wie und wann die Schulen wieder ihren Unterrichtsbetrieb aufnehmen sollen.

Update, 15. April, 6.37 Uhr: Althusmann fordert unabhängige Produktion von Schutzmaterial

Hannover – Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann wirbt in der Corona-Krise für eine neue Strategie zum Umgang mit Gesundheitskrisen. 

"Wir brauchen eine nationale und europäische Sicherheitsstrategie mit Blick auf Pandemien", sagte der Wirtschaftsminister des Landes der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. "Die Coronavirus-Krise wird sicher nicht die letzte sein."

Um die Wirtschaft und das öffentliche Leben im Krisenfall besser herunter- und wieder herauffahren zu können, müsse die Bevorratung an Medikamenten, Impfstoffen und Schutzkleidung überdacht werden. "Dazu gehört auch, unabhängiger von den Logistik- und Produktionsketten außerhalb Deutschlands und außerhalb Europas zu sein, gerade bei der Beschaffung von lebensnotwendigen Sicherheits- und Schutzmaterialien. Das ist für mich eine Lehre aus dieser Krise", sagte Althusmann.

Mit Blick auf die Versorgung in der Pflege bezeichnete der CDU-Politiker mögliche Krisenboni für Pflegekräfte als unzureichend. "Den Mangel an Pflegekräften müssen wir in den Griff bekommen", sagte er. 

"Da mögen Prämien zwar ein Anreiz sein, aber ein landesweiter Tarifvertrag und eine bessere Finanzierung gerade der Krankenhäuser in der Fläche ist ebenso wichtig." Vor rund 20 Jahren seien Hilfskrankenhäuser deutschlandweit aufgegeben worden, sodass jetzt neue Behelfskrankenhäuser gebaut werden müssten.

"Sicherheit ist eben mehr als nur Abwesenheit von Krisen oder gar Krieg», sagte Althusmann. «Sicherheit heißt, für Pandemien, Großschadenslagen, Katastrophen ausreichend Versorgungsbetten, medizinisches Personal und Krankenhäuser zu haben."

Update, 15. April, 6.33 Uhr: Corona-Testzentrum Bergedorf zieht zufrieden Zwischenbilanz

Ein Patient wirft im neuen Corona-Testzentrum in Hamburg-Bergedorf sein Teststäbchen in einen Behälter.
Ein Patient wirft im neuen Corona-Testzentrum in Hamburg-Bergedorf sein Teststäbchen in einen Behälter.  © Ulrich Perrey/dpa

Hamburg – Das erste Corona-Testzentrum für Autofahrer wird gut angenommen. In der ersten Woche des Betriebs hätten mehr als 100 Personen die Einrichtung genutzt. 

"Eine genaue Statistik haben wir nicht, aber der Bedarf ist da", sagte der Initiator Gregor Brinckmann auf Nachfrage. Der Allgemeinmediziner testet mit etwa 40 Kollegen aus dem Stadtteil Bergedorf die Patienten unkompliziert auf das neuartige Coronavirus. Laut Brinckmann wäre es auch möglich, die dreifache Menge an Tests zu machen.

Das Zentrum soll weiterhin an den Werktagen von 15 bis 18 Uhr geöffnet sein. Patienten mit einer Überweisung von einem Hausarzt können mit dem Auto vorbeikommen. Beim Durchfahren des Testgeländes können sie dann weitgehend kontaktlos zu den Ärzten und Helfern den Abstrich in Mund und Nase selbst übernehmen. Am Ende des Weges werfen sie ihr Tütchen mit dem Röhrchen in einen Behälter und der Abstrich geht ins Labor.

Ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde betonte, dass in Hamburg 3.200 bis 3.500 Tests pro Tag erfolgen. Die Kapazitäten könnten problemlos um ein Drittel erhöht werden. Dennoch unterstütze die Behörde den Modellversuch in Bergedorf.

Update, 15. April, 6.15 Uhr: Tierpark erarbeitet Pläne für Notschlachtungen

Eisbär Vitus, Deutschland größter Eisbär und Vater vom Berlins Eisbären Knut, schwimmt in seinem Becken.
Eisbär Vitus, Deutschland größter Eisbär und Vater vom Berlins Eisbären Knut, schwimmt in seinem Becken.  © Carsten Rehder/dpa

Neumünster – Der Tierpark Neumünster hat wegen der existenzbedrohenden Corona-Zwangsschließung Notpläne für das Schlachten seiner Tiere erarbeitet. 

Dort stehe auch, wer im Fall des Falles zuletzt auf die Schlachtbank kommt: Der 3,60 Meter große Eisbär "Vitus", sagte Zoodirektorin Verena Caspari. Hintergrund ist, dass der Tierpark zurzeit keine Einnahmen durch Besucher hat und ausschließlich durch Spenden am Leben erhalten wird. 

"Wir sind ein Verein", erklärte Caspari. "Wir bekommen keine städtischen Gelder, und alles, was wir bis dato an Landesgeldern beantragt haben, ist noch nicht eingetroffen."

Update, 14. April, 20.51 Uhr: Zahlreiche Infektionen auf Krebsstationen des UKE

Blick auf den Eingangsbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Blick auf den Eingangsbereich des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).  © Bodo Marks/dpa

Hamburg - Am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) haben sich im hochsensiblen Bereich der Krebsstationen mehrere Patienten und Mitarbeiter mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 

"Im Bereich der Onkologie sind in der vergangenen Woche rund 20 Patientinnen und Patienten sowie rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Berufsgruppen Covid-19-positiv getestet worden", erklärte UKE-Sprecherin Saskia Lemm am Dienstagabend auf Anfrage. 

Die zuständigen Behörden seien informiert worden. "Einige dieser Patienten werden entsprechend noch im UKE betreut, andere sind in die Häuslichkeit entlassen worden."

Nach Bekanntwerden der ersten Infektion seien alle Patienten der onkologischen Stationen auf Covid-19 getestet worden. 

Infizierte seien umgehend auf spezielle Covid-19-Stationen außerhalb des Zentrums für Onkologie verlegt und dort isoliert untergebracht worden. Mitarbeiter der betroffenen Stationen seien einem ausgedehnten Screening unterzogen worden. "Dabei wurden einzelne Mitarbeiter unterschiedlichster Berufsgruppen positiv getestet und befinden sich zurzeit in häuslicher Isolierung", sagte Lemm.

Die genauen Wege der Infektion würden derzeit aufgearbeitet, könnten aber nicht auf eine einzelne Person zurückgeführt werden, betonte Lemm. 

Die Infektionen sollen auf eine infizierte Reinigungskraft zurückgehen, die Anfang vergangener Woche Bediensteten der Klinik wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes aufgefallen sei.

Update, 14. April, 17.27 Uhr: 23 Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock - Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern ist bis Dienstag um sechs Fälle auf 623 gestiegen. 

Die Zahl der Toten liegt weiterhin bei elf, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) und das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilten.

Landesweit müssen oder mussten 91 Menschen in Kliniken behandelt werden, 15 von ihnen liegen auf einer Intensivstation. Bislang seien rund 23 800 Corona-Tests analysiert worden. 

Schätzungen des Robert Koch-Instituts zufolge gelten 375 Menschen als von der Covid-19-Erkrankung genesen.

Update, 14. April, 17.24 Uhr: Polizei löst Feier in Bremen Kneipe auf

Bremen - Die Polizei hat eine Feier von sechs Männern in einem Bremer Lokal aufgelöst und die Kneipengäste wegen Verstoßes der Coronavirus-Maßnahmen angezeigt. 

Der 49-jährige Lokalinhaber gab zunächst an, er habe sich mit einer Person alleine getroffen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. 

Als die Beamten am Montagabend näher nachschauten, trafen sie in den Räumlichkeiten weitere vier Männer an. 

Zwei von ihnen versuchten sich zunächst zu verstecken, allerdings ohne Erfolg. Zeugen hatten die Polizei über die Feier informiert.

Update, 14. April, 16.54 Uhr: Linksfraktion fordert Corona-Krisenstab

Hamburg - Die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert mehr demokratische und gesellschaftliche Mitbestimmung bei der Bewältigung der Corona-Krise. 

"Wir wollen einen Krisenstab beim Bürgermeister, an dem auch die Opposition, verschiedene Wissenschaftsbereiche und zivilgesellschaftliche Kräfte wie zum Beispiel Gewerkschaften und Kammern beteiligt sind", erklärten die Fraktionsvorsitzenden Sabine Boeddinghaus und Cansu Özdemir am Dienstag.

Derzeit stelle der Senat mit Allgemeinverfügungen, Nachtragshaushalt und anderen Maßnahmen viele und entscheidende Weichen für die Zukunft - "und das faktisch ohne Beteiligung des Parlaments oder anderer demokratischer Gremien". Dies sei in den ersten Wochen der Krise noch bedingt akzeptabel gewesen. 

"Für die anstehenden Wochen, Monate und vielleicht Jahre ist es das nicht", sagten die Fraktionsvorsitzenden.

Update, 14. April, 15.11 Uhr: Zahl der Infizierten in Niedersachsen steigt auf 8070

Hannover - Die Zahl der Corona-Infizierten in Niedersachsen ist am Dienstag um 119 auf 8070 gestiegen. Die Zahl der Todesfälle sei auf 223 gestiegen, teilte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, mit. 

945 Infizierte befinden sich derzeit im Krankenhaus, 253 davon auf der Intensivstation. Rund 170 von ihnen müssen künstlich beatmet werden. Knapp 4000 Betroffene gelten inzwischen als genesen. 

"Die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, zeigen eindeutig Wirkung", sagte Schröder. Wichtig sei, sich weiterhin an die Kontaktbeschränkungen zu halten.

Besonders von Infektionen betroffen seien in Niedersachsen Regionen, die an Bundesländer mit einer erhöhten Zahl von Betroffenen grenzen. 

Dies seien der Landkreis Lüneburg mit vielen Pendlern Richtung Hamburg sowie die Kreise Osnabrück und Vechta mit starken Pendlerströmen Richtung Nordrhein-Westfalen.

Update, 14. April, 15.07 Uhr: Sieben Corona-Todesfälle in Harburger Pflegeheim

Hamburg - In einem Harburger Pflegeheim sind seit Anfang April sieben Bewohner an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. 

38 weitere Bewohner der K&S Seniorenresidenz Harburger Sand und 15 Pflegekräfte seien infiziert, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag. In dem Heim leben fast 200 Senioren, einige leiden an Demenz.

Es sei mitunter nicht einfach, diese Menschen auf Sars-CoV-2 zu testen, sagte die Senatorin. "Die Bewohner verstehen das nicht, wehren sich dagegen." Es würden aber keine Zwangsmaßnahmen ergriffen. "Wir behandeln sie so, als seien sie positiv getestet."

Insgesamt gebe es in knapp 20 Prozent der 150 Hamburger Alten- und Pflegeheime Corona-Fälle; 234 Bewohner seien betroffen. "Pflegeheime machen uns durchaus Sorge", sagte Prüfer-Storcks. "Wir tun alles, um hier zu isolieren und die Versorgung sicherzustellen - auch mit Personal, das wir dann von außen zusätzlich heranbringen." 

Auch habe die Ausstattung der Pflegeheime mit Schutzkleidung für sie "absolute Priorität".

Update,14. April, 14.20 Uhr: Linke schlägt Fahrplan für Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen vor

Schwerin – Die Linke hat vorgeschlagen, am 27. April mit der schrittweisen Aufhebung der Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern zu beginnen. 

Die Vorbereitungszeit sei nötig, damit der Neustart geordnet ablaufe, sagte die Vorsitzende der oppositionellen Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg, am Dienstag.

Demnach sollten Restaurants wieder öffnen dürfen, wenn sie den Mindestabstand zwischen den Gästen garantieren können. Friseursalons, Fußpflege oder Kosmetikstudios könnten je nach Größe des Betriebes eine begrenzte Anzahl an Kunden zulassen. "Mund-Nasen-Schutz ist hier unerlässlich", so Oldenburg.

Für die Schulen empfahl die Politikerin, zunächst den Unterricht für die zehnten und zwölften Klassen wieder aufzunehmen. Dort stehen die Abschlussprüfungen an. Um die Abstandsregeln einzuhalten, könnten Klassen und Kurse auf mehrere Räume aufgeteilt werden. 

Vom 4. Mai an könne der Unterricht dann für die Klassen eins, vier, sechs, neun und elf wieder aufgenommen werden, für alle weiteren Klassen Anfang Juni. Denkbar sei ein Schichtbetrieb. Die Sommerferien sollten nach Oldenburgs Meinung auf die letzte Juliwoche, den August und die erste Septemberwoche verschoben werden.

Für den Nahverkehr empfiehlt die Linke, die Taktzeiten zu halbieren und stattdessen mit einer doppelten Anzahl an Bussen und Zügen zu bedienen. "Jede Sitzbank darf lediglich mit einer Person besetzt werden", forderte Oldenburg. Kulturelle Veranstaltungen, wie Konzerte oder Theatervorstellungen, sollten nach ihrer Meinung unter Beachtung der Abstandsregeln wieder stattfinden. Großveranstaltungen hingegen solle es vor Ende Juli nicht geben.

Update, 14. April, 14.19 Uhr: Knapp 10.000 Fahrzeugkontrollen über Ostern in MV

Schwerin – Bei Verkehrskontrollen am Osterwochenende hat die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern etwa jedes zehnte Fahrzeug wegen Verstößen gegen Corona-Reisebeschränkungen zurückgeschickt. 

Wie das Innenministerium am Dienstag in Schwerin mitteilte, wurden zwischen Karfreitag und Ostermontag insgesamt 9960 Fahrzeuge kontrolliert, von denen 1052 abgewiesen worden seien. Zusätzlich zu den schon seit Mitte März laufenden Kontrollen an den Landesgrenzen seien zu Ostern verstärkt auch die Inselzufahrten überwacht worden, um touristische Besuche zu unterbinden. Pro Tag seien insgesamt etwa 500 Beamte an mobilen und stationären Kontrollstellen im Einsatz gewesen, hieß es weiter.

Laut Ministerium stellten die Polizisten 214 Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit der Landesverordnung zur eingeschränkten Reise- und Versammlungstätigkeit fest. In vier Fällen seien Strafanzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz aufgenommen worden, unter anderem weil illegale Besucher einem Platzverweis nicht nachkommen wollten.

159 Mal wurde die Polizei aktiv, weil es Hinweis auf Nichteinhaltung des Kontaktverbots gab, 126 Mal wegen des Verdachts auf illegale Partys oder größere Menschenansammlungen. Mögliche Verstöße gegen das strikte Tourismusverbot gaben Anlass zu 99 Einsätzen. Drei Mal gingen die Beamten Hinweisen nach, dass gegen Verkaufsverbote oder die Schließanordnung für Gaststätten verstoßen worden sein könnte. Eher zufällig ging der Polizei ein mit europäischem Haftbefehl gesuchter mutmaßlicher Dieb ins Netz.

Wie das Innenministerium weiter mitteilte, wurden seit Inkrafttreten der Corona-Beschränkungen Mitte März im Nordosten insgesamt bereits fast 54.000 Fahrzeuge kontrolliert. Knapp 4200 wurden abgewiesen.

Update, 14. April, 14.16 Uhr: Prien für stufenweise Öffnung der Schulen

Kiel – Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat sich im Zuge der Corona-Auflagen für eine schrittweise Öffnung der Schulen ausgesprochen. 

"Wir haben die Krise noch nicht überwunden. Das erfordert ein allmähliches und stufenweises Vorgehen, langsam die Schulen wieder zu öffnen", sagte Prien am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. "Dabei geht es im Moment vor allem darum, die Abschlussprüfungen zu ermöglichen."

Zunächst will Prien die für Mittwoch geplanten Gespräche der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen abwarten. "Dann wird sich die Landesregierung auf Grundlage unserer umfangreichen Vorarbeiten mit der Frage befassen, wie wir das Beschlossene in Schleswig-Holstein umsetzen können", sagte Prien. 

Dabei liege der Fokus auf der Vorbereitung der Schüler für den einfachen und den mittleren Schulabschluss. Die schriftlichen Prüfungen für das Abitur sollen nach aktueller Planung am 21. April beginnen.

Update, 14. April, 14.10 Uhr: 38 neue Corona-Fälle in Hamburg - Zahl steigt langsamer

Die meisten bestätigten Fälle gibt es im Bezirk Wandsbek.
Die meisten bestätigten Fälle gibt es im Bezirk Wandsbek.  © TAG24

Hamburg – In Hamburg sind 38 weitere Fälle von Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. 

Damit liege die Zahl der in der Hansestadt gemeldeten Fälle insgesamt bei 3.925. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Am Vortag hatte sie 70 neue Fälle gemeldet. Damit ist der Trend bei den Neuinfektionen weiterhin rückläufig.

Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Hamburg bislang 59 Menschen nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das Institut für Rechtsmedizin hat bei 58 dieser Menschen die Infektion als Todesursache festgestellt.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 262 Hamburgerinnen und Hamburger wegen Covid-19 in stationärer Behandlung. Davon werden 83 Personen intensivmedizinisch betreut. Damit sei die Situation in den Krankenhäusern seit rund einer Woche stabil.

Über Ostern veröffentlichten die Behörden keine Zahlen der Genesenen. Auch die Angaben zu den Neuinfektionen gelten nur vorläufig, da es bei der Erfassung und Aufbereitung der Daten feiertagsbedingt zu Verzögerungen kommen kann.

Update, 14. April, 13.12 Uhr: Rennverein plant Galopprennen ohne Zuschauer

Hannover – Trotz der Corona-Krise möchte der Hannoversche Rennverein ab dem 1. Mai wieder Galopprennen auf der Neuen Bult austragen - und das ohne Zuschauer. 

"Für eine Rennveranstaltung sind weniger Personen nötig als für ein Bundesliga-Spiel", sagte der HRV-Präsident Gregor Baum dem "Sportbuzzer". Auch für seinen Sport gelte, dass "die Pferde möglichst bald laufen" müssten. "Die Besitzer und Züchter brauchen die Wettkämpfe zur Einstufung in die Zucht".

Konkret möchte Baum die Teilnehmer pro Renntag auf die Jockeys, einen Trainer und einen Pferdeführer pro Quartier, auf Helfer, die Rennleitung, den Tierarzt und einen Hufschmied beschränken. Wetten sollen ausschließlich im Internet abgeschlossen werden können.

Baum stellte aber auch klar, dass diese Pläne wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie erst einmal nur unter Vorbehalt stehen. "Wir sind abhängig von den Entscheidungen der Politiker und Behörden über die Organisation des öffentlichen Lebens nach dem 19. April", sagte er.

Update, 14. April, 12.55 Uhr: Rund 136 Millionen an Corona-Soforthilfen für Firmen ausgezahlt

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern hat bislang rund 136 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen an Selbstständige und Unternehmen ausgezahlt. 

12.778 Anträge seien bis Samstagabend bewilligt worden, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Schwerin mit. Etwa 34.250 Anträge seien bislang beim Landesförderinstitut eingegangen. Das Antragsformular sei rund 172.000 Mal heruntergeladen worden.

"Es werden weniger Anträge eingereicht und immer mehr Anträge bearbeitet. Mehr als ein Drittel der bislang eingereichten Anträge sind ausgezahlt", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in einer Mitteilung.

Die Höhe der Soforthilfen richtet sich jeweils nach der Zahl der Beschäftigten. Solo-Selbstständige und Firmen mit bis zu fünf Beschäftigten können laut Ministerium maximal 9.000 Euro bekommen. Bei Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten gibt es höchstens 15.000 Euro. 

Dabei geht das Land in Vorleistung. Denn für Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern gewährt der Bund die Hilfen. Größere Firmen werden vom Land unterstützt. Für Zuschüsse, Darlehen und Kreditbürgschaften hatte die Landesregierung einen MV-Schutzfonds über 1,1 Milliarden Euro aufgelegt, der zum Großteil über neue Schulden des Landes finanziert wird.

Update, 14. April, 12.51 Uhr: FDP: Land soll wegen Coronavirus geschlossene Betriebe entschädigen

Hannover – Die FDP in Niedersachsen fordert eine staatliche Entschädigung von Handel, Gastronomie, Hotels und anderen Betrieben, die die Behörden im Zuge der Corona-Epidemie geschlossen haben. Einen Gesetzesentwurf dafür legte die Partei am Dienstag vor. 

Nach FDP-Einschätzung soll das jeweilige Bundesland für die Kompensation zuständig sein. Eine Entschädigung für entgangenen Umsatz sei erforderlich, da die Schließungen der Betriebe zum Schutz der Allgemeinheit vor sich selber erfolgt seien und nicht zum Schutz vor Missständen in den Betrieben, sagte der FDP-Abgeordnete Jörg Bode.

Eine Entschädigungspflicht setze das Land zudem unter Druck, die Dauer der Schließungen auf ein nötiges Maß zu begrenzen. Die Zahlungen könnten sich in Niedersachsen auf eine Milliarde Euro summieren, sagte Bode. Die Summe sei ein Beitrag zur Sicherung der Betriebe, die im Anschluss mit ihren Steuerzahlungen die Finanzkraft des Staates stärkten, argumentierte der Abgeordnete.

Nach dem Gesetzentwurf der FDP sollen 75 Prozent des Umsatzes entschädigt werden, nicht allerdings entgangener Gewinn. Dass nicht der volle Umsatz entschädigt wird, wird damit begründet, dass in einer Epidemie dem einzelnen Betrieb auch ein Opfer abverlangt werden kann. 

Von einer Entschädigung abgezogen werden sollen andere staatliche Nothilfen, Erstattungen und Zuschüsse sowie Versicherungsleistungen, die die betroffenen Betriebe ohnehin erhalten.

Update, 14. April, 12.49 Uhr: Bildungsverband: Öffnung der Schulen nur in Etappen möglich

Hannover – Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hält eine Rückkehr zum Schulunterricht in Niedersachsen nur schrittweise für umsetzbar. 

"Das Kultusministerium sollte endlich Farbe bekennen und nicht so tun, als ob ein kompletter Neustart noch eine Option wäre", hieß es in einer Mitteilung der Fachgewerkschaft vom Dienstag. VBE-Landeschef Franz-Josef Meyer sagte, Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) müsse "die Mauer des Schweigens durchbrechen und Klarheit über das weitere Vorgehen schaffen".

Nach bisherigem Stand sollen die Schulen im Land am kommenden Montag wieder öffnen. Eine Entscheidung, wie es in der Corona-Krise mit den Schulen weitergeht, wird allerdings frühestens an diesem Mittwoch erwartet, wenn Bund und Länder über Lockerungen beraten. Die Kultusminister der Länder wollen sich erst danach zusammenschalten.

Der Bildungsverband VBE betonte, bei den Überlegungen müsse der Schutz der Gesundheit Vorrang haben. Die Lockerungen sollten zudem durchzuhalten sein, ein "Stop-and-Go" dürfe es nicht geben.

Update, 14. April, 12.48 Uhr: Günther rechnet mit schrittweiser Lockerung der Corona-Regeln

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), spricht während einer Sitzung des Schleswig-Holsteinischen Landtags.
Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), spricht während einer Sitzung des Schleswig-Holsteinischen Landtags.  © Frank Molter/dpa

Kiel – Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat eine schrittweise Lockerung der Corona-Auflagen in Schleswig-Holstein angekündigt. 

Die Schleswig-Holsteiner müssten sich in der "Phase des Hochfahrens" weiter auf Einschränkungen einstellen, sagte Günther am Dienstag. «Wir werden einen Phasenplan als Landesregierung entwickeln, um eine klare Perspektive zu geben.» Die Menschen müssten abschätzen können, ab wann was wieder möglich sein werde. "Das wird sich aber an klaren Kriterien orientieren."

Beim Wiederhochfahren spiele neben dem Verlauf des Infektionsgeschehens auch die Auslastung der Krankenhäuser eine Rolle. "Immer steht im Mittelpunkt, Menschen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen zu schützen", sagte Günther.

Die Landesregierung werde vor den Gesprächen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch definitiv keine Entscheidungen treffen, sagte Günther. Noch am Mittwoch würden die Gremien im Norden über die Ergebnisse des Gesprächs beraten. 

"Wie es in Schleswig-Holstein ab dem 20 April weitergeht", werde das Kabinett am Donnerstag beschließen und am Freitag entsprechende Regelungen verabschieden. Günther warnte vor zu hohen Erwartungen an erste Lockerungen. Die Erwartungshaltung solle "möglichst gedämpft sein". Die Entscheidungen müssten mit Augenmaß getroffen werden.

Der Regierungschef geht davon aus, dass in einigen Bereichen bundesweit einheitlich vorgegangen wird. Als Beispiel nannte er die Regeln für Kitas und Schulen. Er rechne mit einem Konsens in vielen Bereichen, sagte Günther. Allerdings gebe es unterschiedliche Begebenheiten in den Ländern. 

Als Beispiel nannte er die Inseln. Die Landesregierung werde deshalb Spielräume für Schleswig-Holstein genauso nutzen, wie andere Länder dies auch täten.

Update, 14. April, 11.45 Uhr: Corona trifft Harburger Pflegeheim - Viele Bewohner infiziert

Hamburg – Vom neuartigen Coronavirus ist auch eine Pflegeeinrichtung in Hamburg-Harburg stark betroffen. 

38 Senioren seien in der K&S Seniorenresidenz Harburger Sand an Covid-19 erkrankt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Dies hätten Auswertungen von Tests bis Dienstagvormittag ergeben. Die betroffenen Senioren seien isoliert worden. Einen Bericht des "Hamburger Abendblatts", wonach es mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in der Einrichtung gegeben hat, bestätigte ein Behördensprecher zunächst nicht.

In dem Heim leben fast 200 Senioren, einige leiden an Demenz. Es sei mitunter nicht einfach, diese Menschen auf Sars-CoV-2 zu testen, sagte der Sprecher. Es sei eine Herausforderung, Zwangsmaßnahmen werde es aber nicht geben.

In Hamburg sind mehrere Pflegeeinrichtungen vom Coronavirus betroffen. Im Fokus stand zuletzt das Alsterdomizil in Wellingsbüttel. Nach Angaben der Behörde starben dort drei Bewohner im Zusammenhang mit Corona.

Am Ostermontag hatte der schleswig-holsteinische Kreis Stormarn gemeldet, dass in einer Pflegeeinrichtung in Rümpel 53 der 70 Bewohner positiv auf Covid-19 getestet wurden. Von den 60 Mitarbeitern lagen zunächst 19 positive Testergebnisse vor. Die Einrichtung steht seit Donnerstag unter Quarantäne, als die ersten zwei positiven Tests bekannt wurden. Die Bewohner sind den Angaben zufolge überwiegend dement oder psychisch auffällig. 

Die Behörden gehen davon aus, dass diese Zahlen noch steigen werden.

Update, 14. April, 11.40 Uhr: Hamburger Grüne legen Papier zu Corona-Exit-Strategie vor

Hamburg – Die Hamburger Grünen haben ein Papier mit Vorschlägen für eine schrittweise Aufhebung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus vorgelegt. 

Es solle als Input für die politische Debatte dienen und sei bewusst nicht mit einem Datum versehen, erklärte eine Sprecherin am Dienstag. Damit es weiter eine große Akzeptanz für das Notwendige im Kampf gegen die Pandemie gebe, müsse aber jetzt eine klare Perspektive für die Rückkehr in ein "normales" Leben aufgezeigt werden. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.

Die Planungen für eine stufenweise Aufhebung der öffentlichen Einschränkungen und die Wiederaufnahme des gesellschaftlichen Lebens und der Wirtschaft müssten deutlich vor ihrer Einführung kommuniziert werden, heißt es in dem unter Federführung der Zweiten Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank entstandenen Papier. "Nur so können betroffene Akteure, wie Unternehmen, Bildungseinrichtungen oder soziale Einrichtungen eigene Vorkehrungen für die Öffnung treffen."

Die Grünen fordern unter anderem mehr Tests zum Virusnachweis. So müsse die Zahl der täglichen Tests in Hamburg von derzeit 3500 auf 5000 steigen. "Eine schrittweise Lockerung der Einschränkungen sollte zudem mit einer Empfehlung zum flächendeckenden und fachgerechten Tragen von Mund-Nasen-Schutz einhergehen", schreiben die Grünen weiter. 

Zudem müssten besonders gefährdete Gruppen geschützt werden. "Eine angewiesene und verdachtslose Quarantänisierung von alten Menschen oder Risikogruppen" solle aber nicht erfolgen.

Zunächst könnten Kitas und Schulen sowie kleine Betriebe und der Einzelhandel wieder öffnen. Auch Sport in kleinen Gruppen unter freiem Himmel und unter Wahrung der Abstandsregeln könnte zuerst wieder ermöglicht werden. Clubs und Diskotheken sollten wegen der hohen Ansteckungsgefahr bei Veranstaltungen mit vielen Menschen zunächst aber noch geschlossen bleiben.

Update, 14. April, 11.36 Uhr: Ewald Lienen für Obergrenzen für Fußballer-Gehälter und Ablösen

Hamburg – Ewald Lienen fordert für den Profifußball als Konsequenz aus der gegenwärtigen Corona-Pandemie die Einführung von finanziellen Obergrenzen. 

"Wir müssen über Gehaltsobergrenzen, also einen Salary Cap, ebenso nachdenken wie über eine Begrenzung der Ablösesummen", sagte der Technische Direktor des Hamburger Zweitligisten FC St. Pauli in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" (Dienstag).

Die aktuelle Situation ist für den ehemaligen Bundesliga-Spieler und -Trainer ein Anlass, darüber nachzudenken, wie es mit dem Profifußball weitergehen soll. "Ich plädiere für ein System, in dem durch eine gewisse Nivellierung der Gelder nicht nur alle Profivereine überleben, sondern auch genügend Geld vorhanden ist, um die kleinen Vereine, die eine ungeheuer wertvolle Arbeit leisten, zu unterstützen", sagte der 66-Jährige. 

Es könne nicht sein, dass ein Profi nur zwei Jahre spielen müsse, um danach für sein ganzes Leben ausgesorgt zu haben: "Wenn er deutlich weniger bekommt, hat er immer noch viel, viel mehr als der durchschnittliche Arbeitnehmer."

Lienen hatte sich schon zu seiner Zeit als aktiver Fußballer immer wieder zu politischen Themen geäußert. Erst vor wenigen Tagen hatte er sich für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland eingesetzt.

Update, 14. April, 10.48 Uhr: Hamburgs Justizsenator Steffen sieht keine Gefahr für Demokratie

Till Steffen (Bündnis 90/Die Grünen), Justizsenator Hamburgs, sieht die Demokratie nicht in Gefahr.
Till Steffen (Bündnis 90/Die Grünen), Justizsenator Hamburgs, sieht die Demokratie nicht in Gefahr.  © Markus Scholz/dpa

Hamburg – Hamburgs Justizsenator Till Steffen (Grüne) sieht die Demokratie auch angesichts weitreichender Einschränkungen in der Corona-Krise nicht in Gefahr. 

"In Gefahr ist die Demokratie nicht, aber wir erleben im Moment eine echte Belastung für unseren Rechtsstaat. Wir dürfen uns an die massiven Grundrechtseinschränkungen, die wir im Augenblick erleben und die derzeit notwendig sind, auf keinen Fall gewöhnen", erklärte Steffen in einem Interview des "Hamburger Abendblatts" (Dienstag). 

Neben der Versammlungs-, Berufs- und allgemeinen Handlungsfreiheit seien auch die Religionsfreiheit und die Pressefreiheit stark betroffen. "Wir müssen stets darauf achten, dass die Einschränkungen nicht weiter als unbedingt notwendig gehen und sobald es möglich ist, schnell wieder aufgehoben oder gelockert werden."

Bei Versammlungen seien zu große gesundheitliche Risiken befürchten. "Das Verwaltungsgericht hat am Wochenende ein Demonstrationsverbot, aber auch den Beurteilungsspielraum für die Behörden bestätigt. Wir sind uns im Senat sehr einig: Es muss auch in diesen Zeiten grundsätzlich möglich sein, dass Versammlungen stattfinden." Es dürften dabei nur keine großen Menschenansammlungen entstehen – weder aufseiten der Demonstrierenden noch aufseiten der Zuschauer.

Demonstrationen könnten im kleinen Rahmen stattfinden, es gebe Beispiele aus anderen Bundesländern: "In Münster hat es etwa eine Demonstration gegen einen Atommülltransport gegeben, an der im Ergebnis rund 40 Personen teilgenommen und die Absprachen funktioniert haben."

Sechs Wochen nach der Bürgerschaftswahl ist der Senat nur noch geschäftsführend im Amt, die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen haben noch nicht angefangen. "Die Verfassung gibt uns den Auftrag, auf der Basis des Wahlergebnisses einen neuen Senat zu bilden. Dieser Auftrag gilt. In Hamburg gibt es dafür jedoch keine Frist wie in manchen anderen Ländern. Das heißt aber nicht, dass man sich dafür endlos Zeit lassen sollte", betonte Steffen. Es sei absolut richtig, dass der Senat in dieser Situation entschlossen handelt. "Das gebietet die Sache."

Der Grünen-Politiker hofft darauf, dass sich die Einschränkungen im Sommer auf deutlich weniger Bereiche konzentrieren werden. Dabei gehe es zum Beispiel um die Frage, ob und wie Großveranstaltungen funktionieren. "Wir haben gesehen, dass große Fußballspiele mit Publikum bei der Ausbreitung des Virus eine besonders große Rolle gespielt haben. Die Spiele sind jetzt verboten, aber zurzeit dürfen sich auch befreundete Familien nicht treffen. Das behandeln wir gleich, und anhand der beiden Beispiele wird schon deutlich, dass wir da in Zukunft stärker differenzieren müssen."

Update, 14. April, 10.27 Uhr: Suche nach Rückkehr zum Alltag - Schwesig berät mit Medizinexperten

Schwerin – Nach dem langen Osterwochenende mit vergleichsweise wenigen neuen Corona-Infektionen sucht die Landesregierung in Schwerin nach Wegen, das Alltagsleben wieder normaler zu gestalten. 

Wie ein Sprecher der Staatskanzlei sagte, sind für Dienstag Gespräche mit führenden Medizinern des Landes geplant. Dabei soll die aktuelle epidemiologische Situation im Nordosten erörtert werden. Nach Einschätzung des Rostocker Tropenmediziners Emil Reisinger haben sich die bisher verhängten Kontaktbeschränkungen als wirksam erwiesen.

Mit zuletzt knapp 39 Infizierten pro 100.000 Einwohnern weist der Nordosten bundesweit weiterhin die geringste Infektionsquote auf. Am Mittwoch soll bei einem weiteren Spitzengespräch zwischen Bund und Ländern über eine mögliche Lockerung der Kontaktverbote beraten werden. Daran nimmt auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) teil. 

Sie hatte bereits in der Vorwoche die Abschwächung einzelner Maßnahmen in Aussicht gestellt, daran jedoch Bedingungen geknüpft. Unmittelbar nach dem Gespräch der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll es laut Staatskanzlei eine erste Telefonkonferenz des Kabinetts in Schwerin geben, ehe dann am Donnerstag konkrete Beschlüsse für das Land gefasst werden.

Update, 14. April, 10.25 Uhr: Schülerrat gegen verpflichtende Abschlussprüfungen

Hannover – Niedersachsens Schüler sollen nach Ansicht des Schülerrats wegen der wochenlangen Schulschließungen wählen können, ob sie ihre Abschlussprüfungen ablegen wollen oder nicht. 

"Die gegenwärtige Krise hat die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen in unvergleichbarer Weise behindert", sagte der Vorsitzende des Landesschülerrats, Florian Reetz, am Dienstag. So könnten digitale Lerngruppen analoge nicht ersetzen, und viele Schüler hätten zu Hause keine ruhigen Rückzugsräume zum Lernen. "Ein Festhalten an verpflichtenden Abschlussprüfungen ist nicht länger haltbar."

Stattdessen solle dieses Jahr ein "Durchschnittsabschluss" zum Standard werden. Die Abschlussnote ergebe sich dann aus den Leistungen der letzten Halbjahre. Beim Abitur machen diese Leistungen auch unter normalen Umständen zwei Drittel der Abschlussnoten aus. Wer wolle, solle aber ein Recht auf die Abschlussprüfung haben.

Eine Entscheidung, wie es in der Corona-Krise mit den Schulen weitergeht, wird frühestens am Mittwoch erwartet. Dann berät Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen in der Krise. Die Kultusminister der Länder wollen sich erst danach zu Beratungen zusammenschalten.

Update, 14. April, 10.23 Uhr: 2162 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 49 Tote

Kiel – Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 2162 gestiegen. Wie die Landesregierung am Dienstag mitteilte, waren das bis Montagabend 27 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 45 auf 49.

Noch nicht enthalten ist in den Zahlen der Fall einer Pflegeeinrichtung in Rümpel (Kreis Stormarn). Am Ostermontag hatte der Kreis gemeldet, dass dort 53 der 70 Bewohner positiv auf Covid-19 getestet wurden. Von den 60 Mitarbeitern lagen zunächst 19 positive Testergebnisse vor. Die Einrichtung steht seit Donnerstag unter Quarantäne, als die ersten zwei positiven Tests bekannt wurden.

Die Bewohner sind den Angaben zufolge überwiegend dement oder psychisch auffällig. Die Behörden gehen davon aus, dass diese Zahlen noch steigen werden. Am Nachmittag (14 Uhr) wollte der Kreis auf einer Pressekonferenz in Bad Oldesloe über den Fall informieren.

Derzeit werden 151 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von 6 zum Vortag. Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1400 Menschen genesen.

Update, 14. April, 9.46 Uhr: Noch keine Entscheidung zu Stornokosten für abgesagte Klassenfahrten

Hannover – Wer die Kosten für Klassenfahrten, Schulausflüge und Austauschprogramme übernimmt, die wegen der Corona-Krise abgesagt werden mussten, ist weiter unklar. 

Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" am Dienstag berichtete, hat das Kultusministerium dazu noch keine Entscheidung getroffen. Das Land habe derzeit keinen Überblick darüber, wie viele Fahrten abgesagt werden mussten und um welche Summen es sich handelt, sagte ein Ministeriumssprecher der Zeitung. 

Die Schulen buchten Fahrten eigenverantwortlich. Nach Angaben des Sprechers will das Ministerium die Schulen mit den Stornokosten nicht alleine lassen, einen Beschluss gebe es aber noch nicht. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) angeordnet, alle Klassenfahrten, Austauschprogramme und Schulausflüge bis Schuljahresende abzusagen.

Die Niedersächsische Direktorenvereinigung kritisierte, dass es noch keine Regelung zu den Stornokosten gibt. "Die Schulen werden alleingelassen", sagte der Vorsitzende Wolfgang Schimpf der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Schimpf berichtete, dass er den Minister wegen der Stornokosten in den vergangenen Wochen direkt angeschrieben, aber keine Antwort bekommen habe. 

Ihm zufolge übernehmen die Länder Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Sachsen die Stornokosten für Schulfahrten, die vor Anfang März gebucht worden sind. Er verstehe nicht, warum das nicht auch in Niedersachsen möglich sei.

Update, 14. April, 8.17 Uhr: Weil will Autoindustrie mit Abwrackprämie stärken

Hannover – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fordert in der Corona-Krise eine Abwrackprämie für die Autoindustrie. 

"Vor allem der Umstieg auf umweltfreundliche Antriebe kann damit wesentlich beschleunigt und die Automobilindustrie im Strukturwandel unterstützt werden", sagte Weil der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Dienstag).

Zuvor hatten die Hersteller Volkswagen und BMW staatliche Anreize für Autokäufer vorgeschlagen, um die Corona-Krise zu überwinden. Zudem hatte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder ein Automobil-Programm gefordert. Ablehnung gab es dagegen von den Grünen. Wenn überhaupt, führe eine Abwrackprämie zu einem Strohfeuer, sagte Bundestags-Fraktionsvize Oliver Krischer.

Die Autobranche habe eine Schlüsselstellung, wenn die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht werden soll, sagte Weil der HAZ. Nach der jüngsten Weltfinanzkrise sei die 2009 eingeführte Abwrackprämie ein entscheidendes Instrument für das Comeback der deutschen Industrie gewesen.

Eine Abkehr von den Klimazielen in der Automobilindustrie lehnt Weil dagegen ab. "Umgekehrt darauf zu setzen, die Erreichung von CO2-Zielen zu strecken, dürfte auf der europäischen Ebene kaum durchzusetzen sein und würde hohe Investitionen der Unternehmen in Frage stellen."

Die EU schreibt den Autobauern seit Jahresbeginn einen Höchstwert von 95 Gramm CO2 je Kilometer im Flottendurchschnitt vor. Bis 2030 soll diese Grenze weiter sinken, bei Verstößen drohen Milliardenstrafen. 

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hatte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur um Nachsicht der EU geworben.

Update, 14. April, 6.45 Uhr: Hamburger Verlage fürchten Einbußen bis 80 Prozent

Hamburg – Die Buchläden sind dicht und große Online-Versandhändler bestellen Bücher eher zurückhaltend oder gar nicht mehr - vielen Verlagen im Norden hat die Corona-Krise ihr Frühjahrsprogramm komplett torpediert. 

Der Hamburger Landesverband des Börsenvereins des deutschen Buchhandels geht von 40- bis 80-prozentigen Einbußen aus. "Derzeit werden viele Bestellungen storniert, und es ist noch nicht klar wie viele Buchhandlungen, Zwischenbuchhändler und Versender vorzeitig und aus finanzieller Not remittieren (zurückschicken) müssen", sagte Mitgeschäftsführer Volker Petri der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Um sowohl Verlage als auch örtliche Buchhandlungen in der Krise zu unterstützen, hofft Petri auf Aufträge durch die Stadt. "Hier ist es wichtig, dass die öffentliche Hand in Form von Bibliotheken und Schulen ihre Erwerbungsetats aufstocken und vor allem die lokalen Buchhandlungen mit Aufträgen bedenkt." 

So lasse sich die Struktur im Buchhandel erhalten, ohne dass eine Alimentierung über Soforthilfen nötig wäre. Hamburg gilt als einer der wichtigsten Verlagsstandorte in Deutschland.

Update, 14. April, 6.30 Uhr: Rund 1.000 Verstöße an Ostern in Hamburg

Hamburg – Etwa 1.000 Verstöße gegen das Kontaktverbot hat die Polizei bei bestem Wetter an den Ostertagen registriert, wie das Hamburger Tagesjournal mitteilte. 

Weil die Lage im Bund ähnlich war, gibt es nun Hoffnung, dass die Regeln gegen die Ausbreitung des Virus etwas gelockert werden könnten. Das legt eine Empfehlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften nahe, die von Kanzlerin Angela Merkel im Vorfeld als wichtig eingeschätzt worden war. 

Es läuft wohl erstmal darauf hinaus, dass Schutzmasken im öffentlichen Leben eine große Rolle spielen sollen. Sobald es die Gesichtsverdeckung in ausreichender Zahl gibt, könne man etwa darüber nachdenken, die Schulen für bestimmte Klassenstufen wieder zu öffnen.

Update, 14. April, 6.15 Uhr: Wie geht es in Mecklenburg-Vorpommern weiter?

Ein Aushang mit dem Hinweis "Mundschutzgebot" ist an einem Geschäft in der Innenstadt angebracht.
Ein Aushang mit dem Hinweis "Mundschutzgebot" ist an einem Geschäft in der Innenstadt angebracht.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin – Für Diskussionsstoff sorgte Manuela Schwesig (SPD) über Ostern mit ihrer Forderung nach einer Atemmaskenpflicht für die Bevölkerung.

"Wir werden das öffentliche Leben nur schrittweise hochfahren können. Dazu brauchen wir zusätzliche Maßnahmen wie einen Mundschutz für alle", sagte die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". Im NDR präzisierte sie später nach Kritik der oppositionellen Linken ihren Vorstoß: Solange es in der Corona-Epidemie keinen Impfstoff oder Medikamente gebe, gehe es um das Einhalten bestimmter Regeln. Dazu gehöre für sie auch das Tragen herkömmlicher Alltagsmasken etwa beim Friseur oder im öffentlichen Nahverkehr, sagte sie.

Am Dienstag liegen auch die aktuellen Zahlen zu den nachgewiesenen Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus über die Osterfeiertage vor. Die Daten und mögliche Schlussfolgerungen werden Thema im Kabinett sein, ehe Schwesig dann am Mittwoch an dem Gespräch der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnimmt. 

Einige ihrer Amtskollegen, darunter Malu Dreyer (SPD) aus Rheinland-Pfalz oder Winfried Kretschmann (Grüne) aus Baden-Württemberg, hatten aber bereits vor überzogenen Erwartungen und den Gefahren einer zweiten Infektionswelle gewarnt.

Nach Meinung der AfD im Schweriner Landtag aber sind Lockerungen der Kontaktsperreregelung spätestens ab dem 20. April dringend geboten und notwendig. Insbesondere die Schließung von Läden, Geschäften, Cafés und Restaurants müsse beendet werden, forderte der Abgeordnete Ralph Weber. Zur Wahrung des erforderlichen Mindestabstandes könne die Kundenzahl abhängig von der Ladenfläche begrenzt werden.

Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits Mitte März touristische Reisen ins Land verboten, um die Einschleppung der vor allem für Ältere oft folgenschweren Virus-Erkrankungen zu verhindern und das heimische Gesundheitssystem vor Überlastung zu schützen. Auch die Kontakte im Land wurden unter anderem durch Schul- und Ladenschließungen reduziert. 

Diese Strategie hatte offenbar Erfolg. Bezogen auf die Einwohnerzahl verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern zuletzt mit etwa 39 Infektionen je 100.000 Einwohnern bundesweit die geringste Quote. Bis Ostermontag (16 Uhr) hatten sich im Nordosten 617 Menschen nachweislich mit Covid-19 infiziert. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) starben bisher landesweit elf Patienten mit der Lungenkrankheit.

Update, 13. April, 21.14 Uhr: 200 Einsätze für Polizeipräsidium Rostock

Rostock - Grillen in einer größeren Gruppe oder Streit wegen der Einlass-Regeln in Supermärkten: Die Beamten des Polizeipräsidiums Rostock sind am Osterwochenende zu rund 200 Einsätzen wegen der Corona-Pandemie gerufen worden. 

Insgesamt seien mehr als 70 Ordnungswidrigkeiten sowie Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz aufgenommen worden, teilte die Polizei am Montag mit. 

Es sei dabei meist um Verstöße gegen das Einreise- oder Kontaktverbot gegangen.

Das Polizeipräsidium ist für die Landkreise Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und Rostock sowie für die kreisfreien Städte Rostock und Schwerin zuständig. 

Dort kontrollierten die Beamten die Hauptzufahrtsstraßen nach Mecklenburg-Vorpommern sowie die Bereiche um touristische Attraktionen.

Von Karfreitag bis einschließlich Ostersonntag wurden 8168 Wagen überprüft. 708 Fahrzeuge und 1060 Menschen wurden laut Polizei zurückgewiesen. 

Update, 13. April, 20.57 Uhr: Kabinett in Schwerin berät weiteres Vorgehen

Schwerin - Unmittelbar vor den mit Spannung erwarteten Bund-Länder-Gesprächen zur möglichen Lockerung der Kontaktverbote will die Landesregierung in Schwerin am Dienstag ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Krise beraten. 

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte bereits in der Vorwoche die Abschwächung einzelner Maßnahmen in Aussicht gestellt. Doch machte sie dies ausdrücklich vom weiteren Verlauf der Infektionswelle und den Absprachen unter den Bundesländern abhängig. 

Bezogen auf die Einwohnerzahl verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern zuletzt mit etwa 39 Infektionen je 100.000 Einwohnern bundesweit die geringste Quote. 

Bis Ostermontag hatten sich im Nordosten nachweislich 617 Menschen mit Covid-19 infiziert, elf Patienten starben.

Update, 13. April, 18.31 Uhr: 617 Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern

Rostock - Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern ist bis Montag um einen weiteren Fall auf insgesamt 617 gestiegen.

Die Zahl der Toten liegt weiterhin bei elf, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) und das Gesundheitsministerium am Montag mitteilten. 

Landesweit müssen weiterhin 88 Personen in Kliniken behandelt werden. 15 von ihnen liegen auf einer Intensivstation. Auch diese Zahl ist seit Sonntag unverändert. 

Schätzungen des Robert Koch-Instituts zufolge gelten 335 Menschen als von der Covid-19-Erkrankung genesen.

Update, 13. April, 18.29 Uhr: Krankenpfleger verschweigt Corona-Symptome

Dannenberg - Ein Krankenpfleger im Kreis Lüchow-Dannenberg hat seine Corona-Symptome verschwiegen und zunächst noch einige Tage weitergearbeitet, bis er positiv getestet worden ist.

Bis zu seinem Test habe der 34-Jährige bereits seit bis zu fünf Tagen leichte Symptome gehabt, die er ignorierte und Kollegen und Vorgesetzten verschwieg, wie der Landkreis am Osterwochenende mitteilte.

Am Karfreitag habe der ärztliche Dienst der 100-Betten-Klinik die Symptome des Mannes bemerkt und sofort einen Test angeordnet. Der Pfleger war als Leiharbeitskraft eingesetzt. Über die Gründe, warum er seine Symptome verschwieg oder nicht wahrhaben wollte, wurde zunächst nichts bekannt.

Derzeit geht die Klinik davon aus, dass 13 Krankenhausbeschäftigte Kontakt zu dem Pfleger hatten. Das Gesundheitsamt ordnete für alle Quarantäne an. 

Parallel dazu werden die Patienten ermittelt, die der Mann direkt betreute, dazu liegen aber noch keine genauen Zahlen vor. Gegenüber den Patienten werde grundsätzlich mit Schutzkleidung gearbeitet, betonte der Verwaltungsdirektor der Klinik, Achim Schütz. Das Krankenhaus sei weiter arbeitsfähig.

Der Kreis Lüchow-Dannenberg ist eher dünn besiedelt, außer in Dannenberg sind die nächsten Kliniken in Lüneburg, Uelzen und Salzwedel.

Update, 13. April, 17.02 Uhr: Mehr als 70 Corona-Infizierte in Pflegeheim

Rümpel - In einem Pflegeheim in Rümpel bei Bad Oldesloe sind 53 der 70 Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. 

Von den 60 Mitarbeitern liegen bislang 19 positive Testergebnisse vor, wie der Kreis Stormarn am Montag mitteilte. Mit weiteren positiven Testergebnissen sei sowohl bei den Bewohnern als auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu rechnen. 

Die Einrichtung steht bereits seit Donnerstag unter Quarantäne, als die ersten zwei positiven Tests bekannt wurden. Die Bewohner und Bewohnerinnen seien überwiegend dement oder psychisch auffällig. Bislang weisen sie keine respiratorischen Symptome (etwa Atemnot) auf.

Wegen der räumlichen Situation können die bislang negativ getesteten Bewohner nicht separiert werden, hieß es in der Mitteilung. Um die ungewohnte Situation nicht weiter zu verschärfen, solle das Personal weiterarbeiten, soweit es keine Symptome aufweist. 

Die Bewohner seien schon durch die ausbleibenden Besuche belastet und sollten nicht zusätzlich durch einen Wechsel des vertrauten Personals verunsichert werden. Krisenstab, Gesundheitsamt und Heimaufsicht unterstützten die Einrichtung, um die Arbeitsfähigkeit des Personals zu erhalten. 

Für Dienstag hat die Kreisverwaltung zu einer Pressekonferenz in Bad Oldesloe eingeladen.

Update, 13. April, 15.19 Uhr: 7951 Infektionen mit Coronavirus in Niedersachsen

Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen ist in Niedersachsen am Ostermontag auf 7951 gestiegen. 

Das waren 163 Infektionen mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung in Hannover mitteilte. 10 mit dem Virus Sars-Cov-2 infizierte Patienten starben seit Sonntag, so dass die Gesamtzahl auf 212 Tote stieg. 

3724 Menschen mit einer bestätigten Infektion gelten bereits wieder als genesen.

Die mit Abstand meisten Fälle gibt es nach wie vor in der Region Hannover (1482), gefolgt von Osnabrück - von dort wurden aus dem Kreis und der kreisfreien Stadt zusammen 1131 Fälle gemeldet. Es folgen mit Abstand der Kreis Göttingen (438) und der Kreis Harburg (366).

In Kliniken in Niedersachsen wurden 933 mit dem Virus infizierte Patienten behandelt. 224 Patienten lagen auf Intensivstationen, 163 mussten beatmet werden.

Update, 13. April, 15.02 Uhr: Menschen in Niedersachsen halten sich an Auflagen

Cuxhaven/Hannover - Die Menschen in Niedersachsen haben sich am Osterwochenende weitestgehend an die Auflagen zur Bekämpfung des Coronavirus gehalten. 

Das ergab eine Umfrage in großen Städten sowie an der Küste.

In der Landeshauptstadt Hannover leitete die Polizei von Karfreitag bis Ostersonntag zwar 156 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten ein, etwa weil Ausflügler sich nicht an die Regeln zum Mindestabstand untereinander hielten. Ein Polizeisprecher in Hannover bewertete diese Zahl aber als "eher niedrig". Die große Mehrheit der Bevölkerung habe sich an die Regeln gehalten.

Die Polizei war in der Region Hannover vor allem rund um das Steinhuder Meer und den Maschsee unterwegs, beide Orte gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Dort sei es bei strahlendem Sonnenschein zwar voll gewesen, die meisten Menschen seien aber einsichtig gewesen, wenn die Beamten sie angesprochen und auf Verstöße hingewiesen hätten.

Völlig entspannt war die Lage nach Angaben der Polizei auch in Cuxhaven. "Wir haben keinen Ärger gehabt!, sagte ein örtlicher Beamter. Die Nutzung des kilometerlangen Strandes in Cuxhaven ist für Touristen bis auf weiteres verboten - es seien am Osterwochenende aber auch keine da gewesen. 

"Die Bürger hier im Norden scheinen vernünftig zu sein", sagte der Polizist.

Update, 13. April, 13.20 Uhr: 70 neue Corona-Fälle in Hamburg

Hamburg – In Hamburg sind 70 weitere Fälle von Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Damit liege die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle insgesamt bei 3887. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Montag mit. 

Am Vortag hatte sie 78 neue Fälle gemeldet. Damit ist der Trend bei den Neuinfektionen rückläufig.

Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Hamburg bislang 56 Menschen nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das Institut für Rechtsmedizin hat bei 52 dieser Menschen die Infektion als Todesursache festgestellt, fünf mehr als am Tag zuvor.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 259 Hamburgerinnen und Hamburger wegen Covid-19 in stationärer Behandlung, eine Person weniger als am Vortag. Davon werden 84 Personen intensivmedizinisch betreut, fünf weniger als zuvor.

Über Ostern veröffentlichen die Behörden keine Zahlen der Genesenen. Auch die Angaben zu den Neuinfektionen gelten nur vorläufig, da es bei der Erfassung und Aufbereitung der Daten zu Verzögerungen kommen kann.

Update, 13. April, 11.26 Uhr: Ferienwohnungsbesitzer reisen an Küste - Nachbarn erstatten Anzeige

Sande-Cäciliengroden – Der Eigentümer einer Ferienwohnung in Sande-Cäciliengroden im Landkreis Friesland ist bei seiner Ankunft wieder nach Nordrhein-Westfalen zurückgeschickt worden. 

Nachbarn sahen den 62-jährigen Mann und seine 59-jährige Lebensgefährtin am vergangenen Donnerstag anreisen und erstatteten Anzeige, wie die Polizei am Montag mitteilte. Den Angaben zufolge hatte das Paar geplant, die Osterfeiertage in der Ferienwohnung zu verbringen.

Aufgrund des Aufenthaltsverbots in Zweit- und Ferienwohnungen, das angesichts der Ausbreitung des Coronavirus gilt, seien die beiden aufgefordert worden, die Wohnung bis zum nächsten Tag wieder zu verlassen und sich zum Erstwohnsitz zu begeben. Gegen sie wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.

Dieser Verstoß gegen das Aufenthaltsverbot sei allerdings ein Einzelfall gewesen, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte. Ähnliche Vergehen seien in den letzten Wochen in der Region nicht bekannt.

Update, 13. April, 10.08 Uhr: Streit bei Meyer-Werft um Produktion in Coronazeiten

In der Meyer-Werft wird an einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet.
In der Meyer-Werft wird an einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet.  © Sina Schuldt/dpa

Papenburg – Beim Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft in Papenburg an der Ems streiten Geschäftsführung und Betriebsrat über reduzierte Arbeit als Vorsichtsmaßnahme in der Coronakrise. 

Der Streit werde vor der Einigungsstelle des Arbeitsgerichts ausgetragen, sagte ein Werftsprecher. Zuvor hatten die "Welt" und "Welt am Sonntag" darüber berichtet.

Nach Angaben des Unternehmenssprechers hat die Werft mit ihrer Stammbelegschaft von mehr als 3000 Menschen die Arbeit in den vergangenen Wochen schon stark verändert. Aus Seuchenschutzgründen wurde das Gelände in getrennte Zonen aufgeteilt. Die Schichten wurden auf sechs Stunden ohne Pause verkürzt. Viele Mitarbeiter arbeiten von zuhause. So sei die Zahl der Personen, die gleichzeitig auf der Werft sind, im Vergleich zum Februar auf ein Drittel reduziert worden.

Der Betriebsrat fordert als weitere Sicherheitsmaßnahme, die Belegschaft zu teilen und wochenweise abwechselnd arbeiten zu lassen. Dies lehnt die Geschäftsführung nach Angaben von Personalchefin Anna Blumenberg ab. Die Werft werde dann schneller in Kurzarbeit geraten, sagte sie in einer Videobotschaft. Die Einigungsstelle soll über den Streit zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat Ende der Woche entscheiden.

Die Meyer-Werft will in diesem Jahr noch zwei Schiffe fertigstellen, die "Spirit of Adventure" und die "Odyssey of the Seas". Am ersten fertigen Schiff für 2020, der "Iona", wird derzeit in Bremerhaven letzte Hand angelegt.

Weltweit liegen die meisten Kreuzfahrtschiffe wegen der Pandemie aber still, was auch für die Meyer-Werft als größten deutschen Schiffbauer ungewisse Aussichten bedeutet. "Wir wissen schon heute, dass der Markt erheblich unter der Coronakrise leiden wird", sagte Blumenberg.

Update, 13. April, 10.06 Uhr: 2135 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 45 Tote

Kiel – In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 2135 gestiegen. 

Damit habe sich die Zahl der nachgewiesen Infizierten im Vergleich zum Vortag um 22 erhöht, teilte die Landesregierung am Montagmorgen mit. Am Vortag waren es 44 neu Infizierte gewesen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung am Osersonntag von 41 auf 45. Zwei davon entfallen auf bereits zuvor betroffene Altenpflegeheime im Kreis Pinneberg.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 157 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung, sechs mehr als noch am Vortag. Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein rund 1.300 Menschen genesen. 

Damit wären dann noch ungefähr 800 Personen krank und gemeldet; zusätzlich zu einer unbekannten Dunkelziffer an Infizierten, welche nicht erfasst sind.

Update, 13. April, 9.55 Uhr: Gewerkschaft: Lernvideos ersetzen keinen Schulunterricht

Hannover – Die Bildungsgewerkschaft GEW hat angesichts der Schulschließungen vor einer zu starken Fokussierung auf digitale Lösungen gewarnt. 

"Plötzlich werden Online-Anbieter zum vermeintlichen Retter in der Not. Doch Lernen funktioniert in aller Regel nicht, wenn Kinder und Jugendliche isoliert am Bildschirm sitzen", sagte GEW-Landeschefin Laura Pooth der Deutschen Presse-Agentur. 

Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass mehrere Wochen Unterricht durch Lernvideos vermittelt werden könnten. Viele Schülerinnen und Schüler seien auf den Austausch mit einer Lehrkraft vor Ort sowie den Austausch in der Klasse angewiesen.

Nach Ostern will das Kultusministerium darüber entscheiden, wann und wie es in der Corona-Krise mit dem Unterricht weitergeht. Nach bisherigem Stand sollen die Schulen am 20. April wieder öffnen. Eine endgültige Entscheidung wird allerdings frühestens am Mittwochnachmittag erwartet, wenn Bund und Länder über mögliche Lockerungen beraten.

Denkbar ist auch ein stufenweises Vorgehen, bei dem zunächst die älteren Schüler zurückkehren und dann die jüngeren. Schlimmstenfalls könnten die Schulen jedoch sogar bis zu den Sommerferien geschlossen bleiben. 

Das sei die letzte Variante eines abgestuften Szenarios, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) Ende März.

Update, 13. April, 9.15 Uhr: Reisinger erwartet stabile Zahlen bei Corona-Neuinfektion

Rostock –  Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger rechnet in Mecklenburg-Vorpommern in den nächsten Tagen nicht mit einer drastischen Erhöhung der Zahl der Menschen mit einer Corona-Infektion. 

In den vergangenen Tagen hatte die Zahl der Neu-Infizierten im Nordosten jeweils meist unter 20 gelegen. "Dies zeigt, dass sich die erlassenen Kontaktbeschränkungen als wirksam erweisen", sagte Reisinger der Deutschen Presse-Agentur. In MV waren am Sonntag (16.45 Uhr) insgesamt 604 Infizierte registriert, elf Menschen sind bislang gestorben. 

Mit 37 Infizierten pro 100.000 Einwohnern weist der Nordosten bundesweit weiterhin die geringste Infektionsquote auf. In Bayern oder Baden-Württemberg liegt die Quote deutlich höher.

Update, 13. April, 9.12 Uhr: Theater in Mecklenburg-Vorpommern mit Online-Angeboten in Corona-Zeit

Schwerin – Viele Theater in Mecklenburg-Vorpommern haben auf die Corona-Krise reagiert und ihre Online-Auftritte mit neuen Angeboten bestückt, um Interessierte auch während der Schließungen zu unterhalten. 

So biete das Mecklenburgische Staatstheater unter "#MSTdigital" einen virtuellen Theaterraum, sagte Sprecher Johannes Lewenberg. Das Volkstheater Rostock hat das Projekt "Zuhause mit dem Volkstheater" gestartet. Künstler bieten in Videos kurze Programme aus dem Repertoire des Theaters, wie Sprecherin Ute Fischer-Graf mitteilte.

Die Künstler des Theaters Vorpommern zeigen unter "Theater@Home Jung" Aktionen der Theaterpädagogik. Die Vorpommersche Landesbühne hat laut einer Theatersprecherin den Kurzfilm "Poker for Prisoners" produziert, eine Parodie auf bekannte Schauspieler, die in der Corona-Zeit um Toilettenpapier spielen. 

Die Mitarbeiter der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz senden über Facebook und Instagram täglich Grüße an ihr Publikum.

Update, 13. April, 8.44 Uhr: Erdbeerhof hofft auf eigene Erntehelfer

Erdbeerbauer Enno Glantz steht auf einem seiner Felder.
Erdbeerbauer Enno Glantz steht auf einem seiner Felder.  © Markus Scholz/dpa

Delingsdorf – Der Erdbeerhof Glantz im Kreis Stormarn ist mit Blick auf den Start der Ernte im Mai wegen der Corona-Krise vorsichtig optimistisch. 

"Wir sind alle nervös - und alle sind positiv", sagte Enno Glantz der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Der Erdbeerhof müsse, wie viele Obstbauern, seinen Jahresumsatz in nur zwei, drei Monaten erwirtschaften. "Wenn die drei Monate wegfallen - und das ist unsere Nervosität - ist das sehr, sehr schwierig." 

Die Regierung mache bislang aber einen guten Job. Auch die Hilfsangebote aus der Bevölkerung hätten ihn sehr gefreut. "Ich habe die Hoffnung, dass wir die Ernte bei stark erhöhten Kosten doch einfahren können." Höhere Kosten habe der Hof vor allem, weil der Betrieb umgestellt wurde, um auf die Corona-Hygienevorschriften achten und den Abstand einhalten zu können.

Auf dem Hof arbeiten üblicherweise etwa 700 Erntehelfer aus Polen sowie Studenten aus der Ukraine, die jedes Jahr wiederkommen. Ob sie auch dieses Jahr im Mai da sein können, sei wegen der Corona-Krise aber noch immer unklar. Die Ernte beginnt normalerweise in der ersten Maiwoche bei den Tunnelkulturen und ansonsten rund um den 20. Mai herum.

Glantz ist seit etwa 50 Jahren im Geschäft. Er erntet eigenen Angaben zufolge auf etwa 150 Hektar Erdbeeren. Der Hof gehört damit zu den größten Erdbeer-Anbietern um Hamburg und verkauft auch in Mecklenburg-Vorpommern.

Update, 13. April, 7.30 Uhr: Bundeswehr zu weiteren Hilfen bei Corona-Abwehr in MV bereit

Schwerin – Im Kampf gegen die Corona-Pandemie kann Mecklenburg-Vorpommern nach Einschätzung von Brigadegeneral Markus Kurczyk bei Bedarf auf ein bestens funktionierendes zivil-militärisches Netzwerk zurückgreifen. 

"Wir haben hier im Land im Nachhinein den Vorteil, dass wir in den vergangenen Jahren nicht nur Übungen miteinander durchgeführt haben, sondern auch im scharfen Einsatz standen", sagte Kurczyk, der im März die Führung des Landeskommandos der Bundeswehr im Nordosten übernommen hatte. Das schaffe Vertrauen und festige Abläufe.

Als Beispiele nannte er die Hochwasser-Bekämpfung an der Elbe und die Eindämmung des Waldbrandes im vorigen Sommer bei Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim). 

Anders als bei diesen Ereignissen sei der personelle Einsatz der Bundeswehr in der aktuellen Corona-Krise im Land bislang überschaubar. Doch könne dieser jederzeit rasch aufgestockt werden.

Update, 13. April, 7.30 Uhr: Althusmann: Klimaziele für Autobauer wegen Corona schwer erreichbar

Hannover – Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann wirbt mit Blick auf die Klimaziele für die deutsche Autoindustrie um Nachsicht der Europäischen Union. 

Wegen der Produktionsstopps in der Corona-Krise seien die EU-Vorgaben "voraussichtlich schwerer erreichbar", sagte der CDU-Politiker, der auch im Aufsichtsrat von Volkswagen sitzt, der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. So könne sich bei VW die Markteinführung der Elektroautos verzögern.

"Ich hoffe, dass die Europäische Union das erkennt. Die ohnehin angespannte Lage der gesamten deutschen Automobilindustrie und der gesamten Zulieferer noch weiter zu verschärfen, das wäre ein Brandbeschleuniger für den Industriestandort Deutschland", sagte Althusmann. "Wir brauchen in dieser Frage Augenmaß und Verantwortung, denn da hängen Millionen von Arbeitsplätzen dran."

Die EU schreibt den Autobauern seit Jahresbeginn einen Höchstwert von 95 Gramm CO2 je Kilometer im Flottendurchschnitt vor. Bis 2030 soll diese Grenze weiter sinken, bei Verstößen drohen Milliardenstrafen.

Update, 13. April, 7.27 Uhr: Verbandschef: Ernährungswirtschaft bei Schutzkleidung nicht vergessen

Hannover/Magdeburg – Auch die Ernährungsindustrie ist in der Corona-Krise auf Desinfektionsmittel und Schutzkleidung angewiesen. Nahrungsmittel in Deutschland würden unter höchsten hygienischen Standards produziert, sagte der neue Chef des Verbands der Ernährungswirtschaft Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt (VdEW), Vehid Alemić, der Deutschen Presse-Agentur. 

Die hohe Nachfrage derzeit sorge dafür, dass Artikel, die sonst für einige Cents zu haben seien, inzwischen mehrere Euro kosten, sagte der 40-Jährige.

Alemic betonte die Bedeutung, die seinen Kollegen dieser Tage zukomme. "Die Rolle der Ernährungswirtschaft in der Corona-Krise ist wesentlich", sagte der Jurist. Das Ansehen der Industrie werde dem nicht gerecht. "In den letzten Jahren musste die Branche immer wieder viel Kritik aushalten", sagte Alemic. "Ich würde mir wünschen, dass sich das etwas ändert." 

Immerhin zeige sich gerade jetzt, wie wichtig eine zuverlässige Versorgung mit Nahrungsmitteln ist. Alemic übernimmt den neuen Posten am Montag von Michael Andritzky, der den Verband 35 Jahre geführt hatte.

Update, 13. April, 7.20 Uhr: Kieler Virologe: Ohne Schutzmaßnahmen wären Krankenhäuser voll

Der Virologe Helmut Fickenscher, Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel, steht in einem Labor.
Der Virologe Helmut Fickenscher, Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel, steht in einem Labor.  © Carsten Rehder/dpa

Kiel – Für eine Entwarnung in der Corona-Krise gibt es nach Überzeugung des Kieler Virologen Prof. Helmut Fickenscher bisher gar keinen Grund. 

"Würde man die Schutzmaßnahmen aufheben, hätten wir höchstwahrscheinlich in kurzer Zeit volle Krankenhäuser", sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel der Deutschen Presse-Agentur. 

Dann könnten wegen Überlastung nicht einmal mehr simple Unfälle angemessen behandelt werden. "Die Bremsung muss aufrechterhalten werden", sagte Fickenscher. 

Eine Diskussion über Anpassungen in kleinen Schritten sei jetzt aber wichtig, um die Argumente auszutauschen. Kontraproduktiv wäre aus Fickenschers Sicht eine Schutzmaskenpflicht für alle. 

Solche Masken würden in Kliniken und Pflegeheimen dringend benötigt.

Update, 13. April, 7.18 Uhr: Anfragen nach Hausgeburten nehmen zu

Hamburg – Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wollen mehr Schwangere in Hamburg ihr Kind lieber in einem Geburtshaus oder daheim bekommen als in einem Krankenhaus. 

"Die Anfragen nehmen zu", sagte Andrea Sturm, 1. Vorsitzende des Hebammenverbandes Hamburg, der Deutschen Presse-Agentur. Viele Frauen seien wegen der Corona-Krise verunsichert, weil die Begleitung während der Geburt durch eine Vertrauensperson und in den Kliniken auch das Besuchsrecht im Anschluss eingeschränkt sind. D

ennoch sei es nicht möglich, mehr Hausgeburten als sonst üblich zu übernehmen, "weil wir gar nicht mehr Hausgeburtshebammen haben". In der Hansestadt arbeiten Sturm zufolge etwa 300 Hebammen. Von den jährlich rund 21.000 Geburten in Hamburg sind etwa 210 Hausgeburten.

Grundsätzlich könnten natürlich alle Hebammen auch Kinder entbinden, aber dazu brauche man die entsprechende Ausrüstung, meist auch eine Tandemhebamme und müsse zusätzlich versichert sein. Zudem würden Hebammen bei spontan anberaumten Hausgeburten auf Frauen treffen, die sie nicht gut genug kennen. "Das halte ich auch für fachlich nicht richtig. Hebammen müssen ein umfassendes Bild haben von der Frau, auch um zu sehen, ob sie aus medizinischer Sicht die Voraussetzungen für eine Hausgeburt erfüllt", so Sturm.

Um die Corona-Zeit auch in den Kliniken gut meistern zu können, wünscht sich Sturm, dass in Hamburg ein klinikübergreifender Krisenstab "Geburtshilfe" eingerichtet wird. «So etwas gibt es nicht einmal in den einzelnen Kliniken. Auch dort sind die Krisenstäbe nicht interdisziplinär besetzt.» Das sei aber wichtig, um gemeinsam gut durch die Krise zu kommen. "Wir brauchen das! Wir müssen mit dieser Krise gemeinsam umgehen!"

Update, 13. April, 7.15 Uhr: Polizei zieht Osterbilanz

Hamburg/Kiel – Die Reise- und Kontaktvorschriften zur Eindämmung des Coronavirus sind an den Ostertagen in Hamburg und Schleswig-Holstein weitgehend eingehalten worden. 

Bei durchgehend strahlendem Sonnenschein hielten sich zwar viele Menschen im Freien auf, doch bildeten sich kaum Gruppen - und auch der touristische Reiseverkehr hielt sich insgesamt in Grenzen. Das ergaben die Kontrollen der Polizei. Für den Ostermontag sagen die Meteorologen kühlere Witterung voraus.

Die Polizei war an den Ostertagen mit zusätzlichen Kräften im Einsatz, um den Zugang auf die Nordseeinseln oder nach Fehmarn zu überwachen. Andererseits waren weniger Polizisten zur Verkehrslenkung erforderlich, weil die Oster-Reisewelle ausfiel. Die Straßen waren frei und auch auf den Bahnhöfen waren weniger als halb so viele Reisende unterwegs, wie zu Ostern üblich. Der Flugverkehr für Urlaubsreisende ist ohnehin eingestellt.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<

Update, 12. April, 18 Uhr: Zahl der Todesopfer in Niedersachsen steigt auf mehr als 200

Hannover - Auch in Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen am Ostersonntag gestiegen. Sie liegt nun bei 7788, das waren 118 Infektionen mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung in Hannover mitteilte (Stand 13 Uhr). 

Zwölf mit dem Virus Sars-Cov-2 infizierte Patientinnen und Patienten starben seit Samstag, sodass die Gesamtzahl auf 202 Tote stieg (Stand 10 Uhr). In Kliniken wurden 890 mit dem Virus infizierte Patienten behandelt. 224 Patienten lagen auf Intensivstationen, 162 mussten beatmet werden. 

3579 Menschen mit einer bestätigten Infektion gelten bereits wieder als genesen.

Update, 12. April, 17.51 Uhr: Mehrere Infektionen im Pflegeheim Tutow

Rostock - Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern ist bis Sonntag (16 Uhr) um zwölf auf insgesamt 616 gestiegen. Die Zahl der Toten liegt weiterhin bei elf, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte.

Landesweit müssen weiterhin 88 Personen in Kliniken behandelt werden. 15 von ihnen liegen auf einer Intensivstation. 

Auch diese Zahl ist seit unverändert. Schätzungen des Robert Koch-Instituts zufolge gelten 323 Menschen als von der Covid-19-Erkrankung genesen.

Den größten Zuwachs an Neuinfektionen gab es auf Sonntag im Landkreis Vorpommern-Greifswald. 

Dort wurden im Pflegeheim Tutow sieben Menschen positiv getestet: fünf Bewohner und zwei Beschäftigte. Alle sollen jedoch ohne Symptome sein.

Update, 12. April, 17.06 Uhr: Polizei stoppt illegal Einreisende

Polizisten patrouillieren in Wedel an der Landesgrenze von Hamburg und Schleswig-Holstein.
Polizisten patrouillieren in Wedel an der Landesgrenze von Hamburg und Schleswig-Holstein.  © Axel Heimken/dpa

Hamburg/Kiel - Am sonnigen Ostersonntag waren viele Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein im Freien unterwegs zu einem Spaziergang oder einer kleinen Radtour. 

Weit überwiegend hielten sie sich dabei an das Abstandsgebot und die weiteren Einschränkungen, die durch den Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgeschrieben sind, teilten die Polizeidienststellen in Hamburg und Schleswig-Holstein mit. 

Am Ostermontag soll es deutlich kühler werden und das Wetter sich eintrüben.

Die Polizei war mit zusätzlichen Kräften im Einsatz, um den Zugang auf die Nordseeinseln oder nach Fehmarn zu überwachen. Andererseits waren weniger Polizisten zur Verkehrslenkung erforderlich, weil die übliche Oster-Reisewelle ausfiel. 

Die Straßen waren frei und auch auf den Bahnhöfen waren weniger als halb so viele Reisende unterwegs, wie zu Ostern üblich. Der Flugverkehr für Urlaubsreisende ist ohnehin eingestellt.

In Lübeck und Ostholstein kontrollierte die Polizei am Sonntag 220 Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen und musste davon 30 aus dem Land weisen, weil die Fahrer sich nicht in Schleswig-Holstein aufhalten durften. Die Ausweisung sei von den illegalen Touristen gefasst aufgenommen worden. 

"Die Menschen haben die Regeln verinnerlicht", sagte eine Polizeisprecherin. "Sie akzeptieren das." Auf der Strecke nach Sylt kontrollierte die Polizei die Züge nach unberechtigt Einreisenden und ebenso die Fähren zu den Inseln in Dagebüll.

Die Hamburger Polizei überwachte mit Beamten und auch mit ihren Videokameras die Hotspots für Ausflügler an Alster und Elbe und war mit dem Ergebnis zufrieden. "Noch dreht keiner durch", sagte ein Sprecher. 

Die Menschen seien zu zweit unterwegs und achteten auf den Mindestabstand. Zu nennenswerten Vorkommnissen sei es nicht gekommen.

Update, 12. April, 14.50 Uhr: Schülergruppe kehrt mit Segelschiff nach Deutschland zurück

Cuxhaven - Ein Großsegler mit 27 Schülerinnen und Schülern an Bord ist am Sonntag unter strengen Seuchenschutzmaßnahmen nach Cuxhaven zurückgekehrt. Die Jugendlichen wurden am Kai von ihren Eltern begrüßt, bevor sie die mit den Gesundheitsämtern abgestimmte Heimreise antreten sollten. 

Die Gruppe, organisiert von der Firma Ocean College, hatte ein halbes Jahr auf der "Pelican of London" verbracht und dabei zweimal den Atlantik überquert. Zum Alltag an Bord gehörten normaler Schulunterricht, Exkursionen und das Segeln des Dreimasters.

Die Corona-Pandemie habe schon die letzten Wochen des Törns bestimmt, sagte Johan Kegler, Geschäftsführer von Ocean College. Auf der Rückfahrt durfte das schwimmende Klassenzimmer auf den Azoren nur Vorräte aufnehmen. 

Weil die Häfen in Frankreich geschlossen sind, wurde der Endpunkt der Reise von Bordeaux nach Cuxhaven verlegt.

Update, 12. April, 13.50 Uhr: Rund 400 Teilnehmer beim Hildesheimer "Drive-In-Gottesdienst"

Pfarrer Hans-Günter Sorge leitet den "Drive-in-Gottesdienst", einem Gottesdienst nach dem Prinzip eines Autokinos, auf dem Volksfestplatz.
Pfarrer Hans-Günter Sorge leitet den "Drive-in-Gottesdienst", einem Gottesdienst nach dem Prinzip eines Autokinos, auf dem Volksfestplatz.  © Moritz Frankenberg/dpa

Hildesheim - Etwa 400 Menschen haben am Ostersonntag in Hildesheim an einem "Drive-In-Gottesdienst" teilgenommen. 

Die katholische Messe auf dem Schützenplatz fand laut Veranstalter nach dem Vorbild eines Autokinos statt. 

Die Teilnehmer durften dem Gottesdienst nur im Auto sitzend beiwohnen. Fenster und Türen mussten geschlossen bleiben, die Predigt konnte über das Radio gehört werden. 

"Wir sind sehr dankbar, dass wir auf diese Art und Weise diesen Gottesdienst feiern durften", sagte Mirco Weiß, Sprecher des Diözesanverbandes in Hildesheim.

Sollten die Kirchen für Besucher im Rahmen der Corona-Krise noch länger geschlossen bleiben, könnte es solche "Drive-In-Gottesdienste" häufiger geben. 

"Das ist ein Modell, was wir uns auch für die Zukunft vorstellen können", so Weiß.

Update, 12. April, 13.15 Uhr: Erneut weniger als 100 Neu-Infektionen als in Hamburg

Hamburg - In Hamburg hat die Gesundheitsbehörde weitere 78 Fälle von Covid-19-Erkrankungen bestätigt. Damit stieg die Zahl der gemeldeten Fälle auf insgesamt 3817 an.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 260 Personen aufgrund einer Erkrankung mit Covid-19 in stationärer Behandlung, davon werden 89 Personen intensivmedizinisch betreut.

Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Hamburg 56 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 47 Personen die Infektion als todesursächlich festgestellt werden.

Update, 12. April, 12.09 Uhr: Linke-Fraktion: Mundschutz-Forderung aktuell "unredlich"

Schwerin - Die Linksfraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hält ein Tragegebot für Mundschutz im Kampf gegen die Corona-Pandemie derzeit nicht für durchsetzbar. "Es ist unredlich, Mundschutz für alle zu fordern, wenn Masken und Schutzkleidung für Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger Mangelware sind", sagte Fraktionsvorsitzende Simone Oldenburg am Ostersonntag.

Die Politikerin kritisierte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), die "mögliche Lockerungen der Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus mit einem generellen Tragegebot von Mundschutz-Masken", verknüpft hatte.

"Die Ministerpräsidentin muss zunächst dafür sorgen, dass die Menschen geschützt werden, die sich um Alte und Kranke kümmern", sagte Oldenburg. "Aber diese Mundschutze sind seit Monaten nicht lieferbar, sie fehlen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, der ambulanten Pflege und Altenheimen."

Erst wenn der "unhaltbare Zustand der medizinischen Unterversorgung beseitigt ist und Schutzmasken wieder in Apotheken erhältlich sind, kann Frau Schwesig die Einwohnerinnen und Einwohner verpflichten, Mundschutz zu tragen", betonte Oldenburg.

Update, 12. April, 11.30 Uhr: Verwaltungsgericht Schwerin gestattet Demonstrationen unter Auflagen

Schwerin - Das Verwaltungsgericht Schwerin hat unter Auflagen zwei Demonstrationen gestattet, die der Oberbürgermeister der Stadt zuvor unter Hinweis auf die Corona-Verfügungen untersagt hatte. Den Entscheidungen lag eine Abwägung zwischen dem wesentlichen Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und dem ebenso wichtigen Rechtsgut des Schutzes von Leib und Leben der Bevölkerung zugrunde, teilte das Gericht am Samstag Abend in Schwerin mit. 

Der Richter habe sich nicht davon überzeugen können, dass der Gesundheitsschutz nur über das vollständige Versammlungsverbot gewährleistet werden könne. Die Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig.

Damit hatten zwei Widersprüche gegen versammlungsrechtliche Verbote Erfolg. Zum einen ging es um die für Montag angemeldete Demonstration "71 Jahre Grundgesetz - 60 Jahre Ostermarsch - 2 Monate Corona", die von der Stadt untersagt worden war. Sie darf nun stattfinden, aber nicht als Demonstrationszug, sondern an einem Ort (Az. 15 B 487/20 SN). 

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und der Versammlungsleiter hat Namen und Anschriften der Teilnehmer zu erfassen. Zwischen den Demonstrantinnen und Demonstranten sind zwei Meter Abstand einzuhalten sowie zehn Meter zu Passanten.

Unter ähnlichen Auflagen steht die geplante Übergabe der Petition einer Flüchtlingshilfe an das Landesinnenministerium am Dienstag. (Az. 15 486/20 SN). Maximal 20 Personen dürfen teilnehmen; sie müssen Mund- und Nasenschutz tragen und die Abstände einhalten.

Update, 12. April, 11.05 Uhr: Mehr als 30 Bewohner in Seniorenheim positiv getestet

Hamburg -  In der Seniorenresidenz am Harburger Sand sind in den vergangenen Tagen zwei Bewohner gestorben. Ob diese Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, ist noch unklar. Am Freitag und Samstag wurden die meisten Bewohner jedoch getestet.

Laut dem dortigen Bezirksamt seien "mehrere Bewohner" positiv getestet worden. Es soll sich dabei um mehr als 30 Personen handeln.

Eine Bewohnerin wird in einen Rettungswagen gebracht.
Eine Bewohnerin wird in einen Rettungswagen gebracht.  © André Lenthe Fotografie

Update, 12. April, 10.50 Uhr: 2113 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 41 Tote

Kiel - In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 2113 gestiegen. Damit habe sich die Zahl der nachgewiesen Infizierten im Vergleich zum Vortag um 44 erhöht, teilte die Landesregierung am Sonntag mit. Am Vortag waren es 39 mehr gewesen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung am Karfreitag von 40 auf 41.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 151 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung, acht weniger als noch am Vortag. Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein rund 1200 Menschen genesen. 

Damit wären dann noch ungefähr 900 Personen krank und gemeldet; zusätzlich zu einer unbekannten Dunkelziffer an Infizierten, welche nicht erfasst sind.

Update, 12. April, 10.45 Uhr: Trotz Kontaktverbots Demonstration in Lüchow

Lüchow - Mehr als 50 Personen haben in Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg) trotz des Kontaktverbots im Zuge der Corona-Krise für ein besseres Gesundheitssystem demonstriert. 

Die Initiatoren hätten ursprünglich dazu aufgefordert, dass sich ein bis zwei Personen an verschiedenen Orten in der Innenstadt zum Demonstrieren treffen sollten, wie die Polizei mitteilte. An vielen Orten kamen allerdings mehrere Leute zusammen. Auf dem Marktplatz demonstrierten beispielsweise mehr als 20 Personen. Als die Polizei die Versammlung beenden wollte, zeigten sich viele Demonstranten uneinsichtig. 

Die Beamten lösten die Versammlung auf und stellten am Samstag mehrere Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und Straftaten.

Update, 12. April, 10.28 Uhr: Bischöfe erinnern an lebensbejahende Botschaft von Ostern

Hannover - Angesichts der Corona-Pandemie haben die Bischöfe in Niedersachsen die lebensbejahende Botschaft von Ostern hervorgehoben. "Wann brauchen wir die Gewissheit, dass das Leben einen guten Ausgang nimmt, wenn nicht jetzt, in so ungewissen Zeiten?" Das sagte Landesbischof Ralf Meister von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in einem Internetgottesdienst zum Ostersonntag. "Hier sind wir, Deine Gotteskinder, und feiern das Geschenk unseres Lebens mit Dir."

Weil öffentliche Gottesdienste derzeit nicht stattfinden können, wurden die Worte der Oberhirten im Radio, im Fernsehen oder im Internet übertragen. Dieses "Miteinander auf Abstand" könne ein neues Füreinander sein, sagte der katholische Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode. Die positiven Reaktionen auf die Gottesdienste im Netz seien «Argumente des Lebens», sagte er bei der Osternachtfeier im Dom. "Manchem mögen sie winzig erscheinen, sie sind aber von hoher Bedeutung in diesem ganzen Drama."

Auch der Hildesheimer Oberhirte Heiner Wilmer sagte, nichts sei mehr so, wie es noch vor ein paar Wochen war. "Wir feiern heute Ostern – mitten in einer Passions-, einer Leidenszeit." Zugleich erinnerte Wilmer an die Pflegerinnen und Pfleger, die sich um Kranke kümmern, an Menschen, die anderem beim Überstehen der schweren Zeit helfen. In der Krise wachse die Solidarität, die Gemeinschaft, sagte der Bischof. "Das ist Ostern! Im Tief des Leidens gibt es Auferstehung!"

Der evangelische Bischof Thomas Adomeit in Oldenburg ermutigte die Menschen, den "lebensfrohen Gruß" der Osterbotschaft weiterzutragen. Als Vorbild nannte er Maria Magdalena in der biblischen Geschichte, die den Jüngern die Auferstehung Jesu verkündet habe. "Mailt es den Fröhlichen und den Ängstlichen! Macht es durch praktische Hilfe den Alleingelassenen klar! Tröstet so die Verzagten, erbittet es auch für die Sterbenden: 'Wir haben den Herrn gesehen'", sagte Adomeit.

Der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns betonte die Kraft, die von der Hoffnung ausgehe. Ostern bedeute, dass der Tod nicht das letzte Wort behalte, sondern dass das Leben siege, sagte er.

Update, 12. April, 9.07 Uhr: Ministerpräsidentin Schwesig fordert Maskenpflicht

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (45) stellt schrittweise Lockerungen der Corona-Regeln in Aussicht, allerdings unter Auflagen. So fordert sie in der "Bild am Sonntag" eine generelle Maskenpflicht.

Das öffentliche Leben könne ihrer Ansicht nach wieder hochgefahren werden, wenn zusätzliche Maßnahmen getroffen werden würden, so die SPD-Politikerin.

Update, 12. April, 8.50 Uhr: Schauspielerin Yasmina Filali trauert um ihre Großmutter

Hamburg - Schauspielerin Yasmina Filali (44, "Die Rote Meile") trauert um ihre Großmutter. Wie sie auf Instagram mitteilte, starb sie am Ostersamstag an den Folgen einer Corona-Erkrankung.

"Sie hat länger gelitten als es hätte sein müssen, denn man hat ihr die Hilfe zum weiterleben verwehrt da es keine adäquate Beatmungsmaske in ihrem Altersheim gab, noch hat man ihr die humane und moralische Möglichkeit des sanften Ubertritts gewährt", beklagt die Ehefrau von Fußball-Weltmeister Thomas Helmer.

Dabei erschien Filali, als sie die ersten Bilder aus Italien sah, das Coronavirus noch so weit entfernt. "Nun habe ich nicht nur meine Großmutter verloren, sondern auch meinen Optimismus das alles gut werden wird in dieser Krise", sagte die 44-Jährige.

Update, 12. April, 7.30 Uhr: Weil: Wirtschaft wird mehr in Deutschland produzieren müssen

Hannover - Die Coronakrise führt nach Ansicht von Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil deutlich die Abhängigkeit von weit entfernten Produktionsstätten wie China vor Augen. 

"Wir werden umdenken und sicherstellen müssen, dass wir wichtige Industrieproduktionen zukünftig auch hier bei uns in Deutschland beziehungsweise in Europa vorhalten – dafür bedarf es kluger staatlicher Steuerung", sagte der SPD-Politiker in Hannover.

Weiter lobte Weil den Einsatz von Tausenden einheimischen Helfern bei den Ernten in Niedersachsen. Er sei aber trotzdem froh über die ausländischen Erntehelfer, die in den vergangen Tagen nach Niedersachsen kommen durften.

Update, 12. April, 7.15 Uhr: Polizei zufrieden mit Corona-Verhaltens-Halbzeitbilanz zu Ostern

Hamburg/Kiel - Zur Halbzeit des langen Oster-Wochenendes zeichnet sich ab, dass die Bevölkerung in Schleswig-Holstein und Hamburg die Vorschriften zum Schutz vor dem Coronavirus befolgt. 

Einen sonnigen Karsamstag nutzten viele Menschen im Norden für einen Spaziergang im Freien. Wie bereits am Karfreitag hielten sie sich nach Angaben der Polizei weit überwiegend an das Abstandsgebot und die weiteren Einschränkungen. 

Lediglich im Bereich Wedel an der Elbe musste die Polizei bei Fahrzeugkontrollen rund ein Viertel der Autos wieder zurückschicken, weil sie zu touristischen Zwecken in einem Naherholungsgebiet unterwegs waren.

Die Hamburger Polizei kontrollierte an den Hotspots für Ausflügler an Alster und Elbe und war mit dem Ergebnis zufrieden. "Das läuft alles ganz geschmeidig", sagte ein Sprecher. Die Menschen seien zu zweit unterwegs und achteten auf den Mindestabstand. Zu nennenswerten Vorkommnissen sei es nicht gekommen. 

In Schleswig-Holstein registrierte die Polizei rund 200 Vorfälle, die mit Verstößen gegen die Corona-Vorschriften zu tun hatten. Für das ganze Land gesehen seien diese Zahl jedoch geringfügig.

Update, 12. April, 6 Uhr: Felix Jaehn weiß das Ländliche in Corona-Zeiten mehr zu schätzen

Star-DJ Feloix Jaehn steht in seinem Garten.
Star-DJ Feloix Jaehn steht in seinem Garten.  © Johannes Hohls/---/dpa

Wismar - DJ und Musikproduzent Felix Jaehn (25, "Ain't Nobody") weiß die Schönheit des Ländlichen in Zeiten der Corona-Krise noch mehr zu schätzen. "Die Natur und die Schönheit vom Land an sich sind etwas, was ich jetzt in dieser Zeit noch mehr zu schätzen weiß als sonst eh schon", sagte Jaehn.

Er sei sehr glücklich, ein Dorfkind zu sein in diesen Zeiten, "weil wir gesegnet sind mit der Natur, der Weite, der Ruhe, dem Grün, einfach vor die Tür gehen zu können und die Natur zu hören und in Kontakt zu sein mit der Erde".

Für seine Fans legt er jeden Sonntagabend bei Instagram live aus seinem Haus auf. Aufgeregt sei er dennoch wie vor einem gewöhnlichen Auftritt. "Fünf Minuten vor sechs merke ich schon, wie mein Herzschlag hochgeht, wie ich richtig im Show-Modus bin und einen Adrenalin-Kick bekomme."

Während des etwas anderen Auftritts flache es ein bisschen mehr ab, weil es nicht ganz so viele Kicks gebe. "Wenn ich live spiele, habe ich eine Masse vor mir, die jubelt, schreit, mitsingt und tanzt. Es ist noch mal eine ganz andere Dynamik." Es bringe aber ein Stück weit Normalität in seinen Alltag während der Corona-Krise.

Jaehn macht sich Sorgen um die Existenz vieler Selbstständiger, die in der Kultur am Live-Geschäft verdienen und auf Tagesbasis arbeiten. Für viele sei das die Haupteinnahmequelle.

Jaehn wurde in Hamburg geboren und lebt in Mecklenburg-Vorpommern. Vor einigen Jahren wurde er mit Hits wie "Ain't Nobody" und "Cheerleader" bekannt. Seitdem gehört er zu den angesagtesten Musikproduzenten der Welt.

Update, 11. April, 19.20 Uhr: 7670 Corona-Infektionen in Niedersachsen - 190 Tote

Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist am Samstag auf 7670 gestiegen. Das waren 259 Infektionen mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung in Hannover mitteilte (Stand 13 Uhr). 19 mit dem Coronavirus infizierte Patientinnen und Patienten starben, so dass die Gesamtzahl auf 190 Tote stieg (Stand 10 Uhr). In Kliniken wurden 884 mit dem Virus infizierte Patienten behandelt. 

219 Patienten lagen auf Intensivstationen, 161 mussten beatmet werden. 3273 Menschen mit einer bestätigten Infektion gelten bereits wieder als genesen.

In Bremen stieg die Zahl der Corona-Infizierten seit Donnerstag um 26 - auf 477 und die der Toten von 13 auf 15, wie die Pressestelle des Senats am Samstagabend mitteilte. Auf Intensivstationen im Land Bremen müssten aktuell insgesamt 15 Personen wegen einer Infektion mit Sars-CoV-2 beatmet werden, 13 davon in der Stadtgemeinde Bremen, zwei in Bremerhaven. Unter ihnen seien zwei Patienten aus Frankreich sowie fünf aus dem Umland.

In insgesamt acht Pflegeeinrichtungen in Bremen gibt es bislang 34 positive Corona-Befunde. Neun Bewohner seien bislang gestorben. Drei Bewohner und eine Mitarbeiterin seien inzwischen wieder genesen.

Update, 11. April, 18.05 Uhr: Erster Hamburger Polizist nach Corona-Infektion gestorben

Hamburg - In Hamburg ist erstmals ein Polizist mit einer Corona-Infektion gestorben. Der 57-jährige Beamte habe an einer Vorerkrankung gelitten und sei in der Nacht zu Karsamstag gestorben, bestätigte die Polizeipressestelle auf Nachfrage am Samstag. 

Der Oberkommissar war während der Hamburger Ferien krank aus dem Ski-Urlaub zurückgekehrt und hatte danach seinen Dienst nicht mehr angetreten, sondern sich direkt in Quarantäne begeben. 

Nach Angaben der Hamburger Polizei ist er de erste aktive Hamburger Polizist, der mit einer Corona-Infektion gestorben ist.

Update, 11. April, 17.07 Uhr: 604 Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern - weiterhin elf Tote

Rostock - Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern ist bis Samstag (16 Uhr) um vier auf insgesamt 604 gestiegen. Die Zahl der Toten ist weiterhin nicht angestiegen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Samstag mitteilte. Sie liegt konstant bei elf.

Landesweit müssen 88 Personen in Kliniken behandelt werden. 15 von ihnen liegen auf einer Intensivstation. Auch diese Zahl ist seit dem Vortag unverändert. Schätzungen zufolge gelten 315 Menschen als von der Covid-19-Erkrankung genesen.

Update, 11. April, 16.30 Uhr: Hofladen darf weiter Lebensmittel verkaufen

Lüneburg - Eine Bäuerin im Landkreis Harburg darf unter Beachtung der Abstandsregeln weiter Lebensmittel von einem Verkaufswagen auf ihrem Hof verkaufen. Das hat das Verwaltungsgericht Lüneburg nach Angaben vom Samstag entschieden (Az.: 6 B 41/20). 

Die Frau hatte das Gericht um Klärung gebeten, weil sie befürchtete, ihr werde der Verkauf untersagt. Das Gericht wies den Antrag aus formalen Gründen ab, weil weder der Kreis Harburg noch die Heimatgemeinde ein Verbot erlassen hätten. Die Kammer stellte aber klar, dass ein solcher Verkaufswagen nicht anders zu bewerten sei als ein Stand auf einem Wochenmarkt. 

Der Direktverkauf auf dem Hof sei zulässig, sofern die Kunden den nötigen Abstand voneinander wahrten.

Update, 11. April, 15.29 Uhr: Fegebank und Grüne wollen Studenten kurzfristig helfen

Berlin/Hamburg - Die Hamburger Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) hat gemeinsam mit Kolleginnen aus ihrer Partei vom Bund unbürokratische Hilfe zur Unterstützung von Studentinnen und Studenten in der Corona-Krise verlangt. Corona-bedingte Nachteile müssten vom Bund kurzfristig ausgeglichen werden, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur am Samstag in Berlin vorliegenden Fünf-Punkte-Papier, das Fegebank und die Wissenschaftsministerinnen von Baden-Württemberg und Hessen gemeinsam mit Kai Gehring, dem Hochschulsprecher der Grünen im Bundestag, erarbeitet haben. So solle das Bafög vorübergehend geöffnet oder ein Notfallfonds des Bundes geschaffen werden.

Die von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vorgelegten Maßnahmen kämen vor allem Bafög-Empfängern zugute, indem sie Zuverdienste erleichtern. Dies sei ein erster notwendiger Schritt, schreiben die Ministerinnen sowie Gehring. Er betonte allerdings: "Von der Bundesministerin wünschen wir uns für die pandemiebedingt besonders angespannte finanzielle Lage der Studierenden beherztes Handeln statt Stückwerk oder Kosmetik."

Notwendig sei eine Zusage für Bafög-Bezieher, dass die Leistungen bis Ende des Sommersemesters ohne Beachtung der Föderungsvoraussetzungen gewährt würden, fordern die Grünen-Politiker weiter. 

Neben den Bafög-Regelungen sei beim Anspruch auf Kindergeld und den Altersgrenzen bei der Krankenversicherung eine schnelle und temporäre Anhebung nötig, um zur Entlastung beizutragen.

Update, 11. April, 15.04 Uhr: Kieler Kabinett bewilligt Zusatzmittel für Fraueneinrichtungen

Kiel - Das Kieler Kabinett hat am Samstag eine halbe Million Euro zusätzlich für Fraueneinrichtungen bewilligt. Damit sollen bei Bedarf weitere Schutzplätze geschaffen oder das Angebot von Frauenberatungsstellen verstärkt werden, teilte Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) mit. 

"Wir befürchten, dass es im Zuge der Corona-Krise zu einem Anstieg der häuslichen Gewalt kommen kann, und dann ist mit deutlich erhöhtem Beratungsbedarf und mit einem Mehrbedarf an Schutzplätzen in Frauenhäusern zu rechnen."

Befristet bis zum Ende des Jahres können die Kreise und kreisfreien Städte vorübergehend Mittel für bis zu 16 zusätzliche Schutzplätze für Hochrisikofälle von häuslicher Gewalt beantragen. 

Zudem sei eine Verstärkung des Beratungsangebotes durch die Frauenberatungsstellen von bis zu zehn Stunden pro Woche sowie ein einmaliger Zuschuss von 3000 Euro zur Verbesserung der technischen Ausstattung vorgesehen.

Update, 11. April, 14.15 Uhr: 259 weitere Fälle in Niedersachsen

Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist am Samstag auf 7670 gestiegen. Das waren 259 Infektionen mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung in Hannover mitteilte (Stand 13 Uhr). 

19 mit dem Coronavirus infizierte Patientinnen und Patienten starben, so dass die Gesamtzahl auf 190 Tote stieg (Stand 10Uhr). In Kliniken wurden 884 mit dem Virus infizierte Patienten behandelt. 219 Patienten lagen auf Intensivstationen, 161 mussten beatmet werden. 

3273 Menschen mit einer bestätigten Infektion gelten bereits wieder als genesen.

Update, 11. April, 13.06 Uhr: Ausflügler im Sonnenschein verstoßen gegen Corona-Regeln

Hannover/Bremen - Am sonnigen Karfreitag haben viele Menschen in Niedersachsen und Bremen auf ihren Ausflügen gegen das Kontaktverbot verstoßen. Allein in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim erstattete die Polizei nach Mitteilung vom Samstag 80 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsverbot und die Kontaktbeschränkungen.

Anders als befürchtet habe sich die Autotuner-Szene nicht zu einem "Car-Freitag" blicken lassen, sagte ein Polizeisprecher. Aber auf den Wander- und Radfahrrouten der Ausflugsregion Emsland sei es "supervoll" gewesen. Auch aus dem Kreis Cloppenburg wurden 36 Anzeigen gemeldet.

Die Landesregierung und andere Behörden hatten vor dem langen Osterwochenende dazu aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Am Karsamstag, an dem die Läden offen hatten, blieb die Lage zunächst ruhig, wie Polizeistellen in Hannover und Bremen mitteilten. "Wenn wir etwas sehen, dann schreiten wir ein", sagte eine Polizeisprecherin in Bremen. Es seien aber keine großen Verstöße gegen die Allgemeinverfügungen gemeldet worden.

Update, 11. April, 12.33 Uhr: Bischof: Corona ist keine Strafe, sondern eine Naturkatastrophe

Hannover - Der katholische Bischof von Hildesheim, Heiner Wilmer, wehrt sich gegen fundamentalistische Deutungen der Corona-Pandemie als Gottesstrafe. "Für mich ist dieses Coronavirus keine Strafe Gottes, sondern eine Naturkatastrophe", sagte er in einem Interview der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom Samstag. 

Die Pandemie sei aber ein Anlass nachzudenken. "Unsere Kirchen und unsere Spiritualität stehen auf dem Prüfstand. Die Frage lautet ganz schlicht: Was trägt uns, was gibt uns Hoffnung?"

Ähnlich äußerte sich in dem Doppelinterview Ralf Meister, Bischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. «In dieser besonderen Lage kommen wir ins Nachdenken über unser Leben, auch über unsere Lebensführung», sagte Meister.

Beide Bischöfe beklagten die Schwierigkeit, unter den Bedingungen des Kontaktverbots Seelsorge für Menschen in Not oder vor dem Tod zu leisten. 

"Absolut wünschenswert wäre, wenn wir an der sensibelsten Stelle in dieser Pandemie, nämlich dem Sterbeprozess und dem Tod vieler Menschen, Bedingungen bereithalten können, die würdig und angemessen sind", sagte Landesbischof Meister.

Update, 11. April, 12.30 Uhr: Polizei sieht Situation an niederländischer Grenze entspannt

Lingen - Für die Polizei ist die Situation an der deutsch-niederländischen Grenze zur Osterzeit entspannt. Zwar habe man die Kontrollen in dem Gebiet in den letzten Tagen aufgrund der Corona-Krise intensiviert, besondere Vorkommnisse habe es bisher aber nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Samstag.

Die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland ist weiter offen. "Da in Deutschland sowieso viele Geschäfte geschlossen haben, hat der Verkehr aber merklich abgenommen", so der Sprecher weiter. Wer trotzdem Richtung Deutschland fahre und in eine Kontrolle komme, dem werde nahegelegt, seine Fahrt zu überdenken und umzudrehen. Rechtlich aufhalten kann die Polizei die Fahrten allerdings nicht.

Bis jetzt gab es für die Beamten keine größeren Probleme. Die meisten Autofahrer reagierten sehr verständnisvoll auf die Kontrollen der Polizei. Auf der niederländischen Seite sieht die Situation laut Bundespolizei ganz ähnlich aus. Auch hier seien sehr viel weniger Autos unterwegs als sonst zur Osterzeit.

Update, 11. April, 12.25 Uhr: Spargelernte in Corona-Krise - Albrecht dankt Helfern

Kiel - Schleswig-Holsteins Agrarminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) hofft auf einen positiven Nebeneffekt der Corona-Krise im Umgang mit Lebensmitteln. "Diese Ausnahmesituation, in die uns die Corona-Pandemie gebracht hat, öffnet vielen Verbrauchern die Augen für zentrale Aspekte", sagte Albrecht. 

Derzeit werde deutlich, "wie viel Arbeit hinter Lebensmitteln steckt, wie wertvoll sie sind und von welch enormer Bedeutung es für die Bewältigung von Krisen und Herausforderungen ist, noch enger zusammenzustehen". Wichtig sei, dies nach Corona nicht aus dem Blick zu verlieren.

"Dass in dieser schwierigen Zeit mit der Spargelernte begonnen werden kann, haben wir dem großen Einsatz der Landwirtinnen und Landwirte zu verdanken", sagte Albrecht. Diese hätten in den vergangenen Wochen ihre Ernte neu koordinieren und organisieren müssen. 

"Mein Dank gilt allen, die auf den Feldern, in den Hofläden, an den Verkaufsständen und an den Schreibtischen in Schleswig-Holstein dafür gesorgt haben, dass die Ernte in Schleswig-Holstein anlaufen kann." Er freue sich über die große Hilfsbereitschaft vieler, mit anzupacken.

Am Donnerstag hatte mit Unterstützung von polnischen und auch deutschen Erntehelfern beispielsweise auf dem Hof von Andreas Löding in Buchholz im Kreis Herzogtum Lauenburg die Spargelernte begonnen.

Update, 11. April, 12 Uhr: Weniger als 100 neue Fälle in Hamburg

Hamburg - In der Hansestadt ist die Zahl der mit dem Covid-19-Virus erkrankten Personen um 97 weitere Fälle auf nunmehr 3739 gestiegen. Dies gab die Gesundheitsbehörde am Samstagmittag bekannt.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 257 Personen aufgrund einer Erkrankung in stationärer Behandlung, davon werden 90 Personen intensivmedizinisch betreut.

Nach den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in Hamburg 56 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 42 Personen die Erkrankung als todesursächlich festgestellt werden.

Update, 11. April, 10.57 Uhr: Finanzminister Hilbers: Ausgeben statt sparen ist ungewohnt

Hannover - Für Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers ist es eine Umstellung, statt zu sparen in der Corona-Krise große zusätzliche Hilfsmittel schnell zu verteilen. «Das ist natürlich in der Art ein Gewöhnungsprozess», sagte der CDU-Politiker am Samstag dem Radiosender NDR 1. Doch derzeit komme es auf rasche Hilfen an. Die finanzielle Grundlage dafür sei durch die Haushaltsdisziplin der vergangenen Jahre gelegt worden. Er als Finanzminister trage aber weiter die Verantwortung dafür, dass das Geld effektiv eingesetzt werde, sagte Hilbers.

Vorsichtig äußerte er sich zum Vorschlag von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) für einen weiteren Nachtragshaushalt. "Im Moment haben wir einen Rahmen gesteckt", sagte Hilbers. Er riet dazu, erst die nächste Steuerschätzung im Mai und die nächsten Konjunkturprognosen abzuwarten. Dann werde man sehen, wo man stehe. "Wir fahren da auf Sicht", sagte der Finanzminister.

Ende März hatte der Landtag einstimmig ein erstes 4,4 Milliarden Euro schweres Hilfspaket geschnürt. Mit dem Geld sollen vor allem die Wirtschaft und das Gesundheitswesen unterstützt werden. Althusmann plädierte für einen weiteren Nachtragshaushalt, der die Folgen der Corona-Krise für die Kommunen lindern solle.

Update, 11. April, 10.40 Uhr: 2069 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 40 Tote

Kiel - In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 2069 gestiegen. Damit habe sich die Zahl der Infizierten im Vergleich zum Vortag um 37 erhöht, teilte die Landesregierung am Karsamstag mit. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung am Karfreitag von 39 auf 40.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 159 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung, vier mehr als noch am Vortag. 

Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1200 Menschen genesen.

Update, 11. April, 10.08 Uhr: Osterandacht auf Plattdeutsch im Internet

Bremen - Auch auf Plattdeutsch wird am Ostersonntag eine Andacht im Internet angeboten. Pastor Peter Schuchardt aus Bredstedt in Nordfriesland halte den kurzen Gottesdienst, kündigte das Länderzentrum für Niederdeutsch in Bremen an. "Ik frei mi, dat wi düsse Osterandacht op Platt tosamen fiern köönt", sagte er. Auf Hochdeutsch: Ich freue mich, dass wir diese Osterandacht auf Platt zusammen feiern können.

Der Glaube an die Auferstehung Jesu bringe Licht ins Leben, sagte Schuchardt. "Dit Johr bruukt wi sien Licht mehr as nödig, bi allens, wat de Coronavirus mit sik bringt an Bangnis un Truuer" - dieses Jahr brauchen wir sein Licht noch dringender bei allem, was das Coronavirus an Angst und Trauer mit sich bringt. 

Die Andacht soll ab Sonntagmorgen auf der Website des Länderzentrums abrufbar sein.

Update, 11. April, 8.50 Uhr: Tafel fehlen in Corona-Krise Helfer

Rostock/Schwerin - In Zeiten der Corona-Krise fehlen bei der Rostocker Tafel zahlreiche Helfer. 15 bis 20 Helfer seien derzeit nicht im Einsatz, sagte Christian Berndt von der Rostocker Tafel. 

Das Jobcenter habe die Ein-Euro-Jobber vorübergehend abgezogen. Etwa 20 Helfer seien noch im Einsatz. In der Landeshauptstadt Schwerin sieht die Lage hingegen besser aus. Insgesamt seien rund 60 Helfer im Einsatz, einen Engpass gebe es nicht, sagt Peter Grosch von der Schweriner Tafel. 

Nach Angaben der Tafeln kommen derzeit rund 1000 Bedürftige in der Woche zu den Ausgabestellen der Rostocker Tafel, etwa 4000 sind es im Gebiet der Schweriner Tafel.

Update, 11. April, 8.25 Uhr: Hamburgs Prostituierte wegen Corona-Krise in Not

Hamburg - Die Corona-Krise bringt viele Prostituierte in Hamburg in existenzielle Not. "Ich hätte es niemals erwartet, mit dieser Arbeit jemals arbeitslos zu sein", sagte Josefa Nereus, selbstständige Sexarbeiterin in Hamburg. 

Während Prostituierte, die ein Gewerbe angemeldet haben, auf staatliche Hilfen hoffen, sind viele illegal Anschaffende akut bedroht. Mit einer Allgemeinverfügung sind alle Formen der Prostitution bis Ende April untersagt worden.

"Viele der Prostituierten sind mit der Krise obdachlos geworden", erklärte Anna Waxweiler, Sozialarbeiterin bei einer Fachberatungsstelle für Prostitution in der Hansestadt. "Auch vor der Krise waren viele der Prostituierten wohnungslos, hatten aber ein Obdach in ihren Arbeitsstätten. Durch die Schließung der Prostitutionsstätten haben viele ihre Übernachtungsmöglichkeit verloren." 

Aus der Not heraus würden manche Frauen trotz des Verbotes weiterarbeiten - an verborgenen Orten, mit ihren Stammkunden.

Alle weiteren Infos dazu findet Ihr >>>hier<<<. 

Update, 11. April, 8.20 Uhr: Lob von Schülern, Eltern und Lehrern: "Alle geben ihr Bestes"

Schwerin - Angesichts der gegenwärtigen Corona-Pandemie können sich Schüler, Eltern und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern aufeinander verlassen. Das ist das Ergebnis von Online-Umfragen, die der Landesschülerrat, der Landeselternrat und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft durchgeführt haben. 

"Der gemeinsame Eindruck aus unseren Befragungen ist, dass hier alle ihr Bestes geben", teilten die Verbände am Samstag in einer Pressemitteilung mit. Insgesamt hatten sich 19.000 Schüler, Eltern und Lehrer an den Befragungen beteiligt.

"Diese Pandemie stellt alle an Schule Beteiligten vor ungeahnte Herausforderungen. Keiner von uns, ob Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler oder Verantwortliche in der Politik haben dafür eine Blaupause in der Schublade liegen", sagte Elternvertreter Kay Czerwinski: "Unsere Bildungsministerin Bettina Martin und ihre Team haben für mich einen super Job gemacht. Insbesondere die klaren Vorgaben der Bildungsministerin und deren Einhaltung waren für uns alle sehr wichtig."

Update, 11. April, 8.15 Uhr: Strandkörbe in Corona-Krise nachgefragt

André Möller, Schwiegersohn des Firmeninhabers Trautmann, steht neben einem Lastwagen von "Sylt-Strandkörbe".
André Möller, Schwiegersohn des Firmeninhabers Trautmann, steht neben einem Lastwagen von "Sylt-Strandkörbe".  © Carsten Rehder/dpa

Buxtehude/Sylt - Während der Urlaub an Nord- und Ostsee wegen der Corona-Pandemie ausfällt, steigt bei manchen Herstellern von Strandkörben die Nachfrage. 

"Bei uns ist Land unter, wir werden erschlagen mit Aufträgen", sagte Kay Gosebeck, Gründer der Strandkorbmanufaktur Buxtehude. 

Von jedem zweiten Kunden höre der niedersächsische Unternehmer am Telefon: "Der Urlaub ist abgesagt und stattdessen möchten wir einen Strandkorb im Garten haben oder auf dem Balkon." 

Svenja Möller-Trautmann von der Strandkorbmanufaktur in Rantum auf Sylt sagte: "Es wird online schon ganz gut bestellt." 

Aber die Laufkundschaft fehle. Viele wollten sich ihren Stoff vor Ort aussuchen, anfassen und Probesitzen.

Die Strandkorbmanufaktur Bris in Ahrensbök in Schleswig-Holstein verzeichnet ebenfalls eine gestiegene Nachfrage. "Es ist ein Wahnsinn, die Menschen sitzen zu Hause, können nicht in den Urlaub fahren", sagte Inhaber Angelo Bris. "Sie entschließen sich, einen Strandkorb zu kaufen, um wenigstens ein bisschen die Ost- oder Nordsee bei sich im Garten zu haben." 

Lars Eggers vom gleichnamigen Strandkorbhersteller in Mölln weist darauf hin, dass es auch saisonal bedingt sei, "dass die meisten Leute jetzt einfach an einen Strandkorb denken".

Alle weiteren Infos dazu findet Ihr >>>hier<<<!

Update, 11. April, 8.10 Uhr: Althusmann sieht Bedarf für weiteres Hilfspaket des Landes

Bernd Althusmann (CDU), Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung von Niedersachsen, fordert ein weiteres Hilfspaket.
Bernd Althusmann (CDU), Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung von Niedersachsen, fordert ein weiteres Hilfspaket.  © Christophe Gateau/dpa

Hannover - Das Geld reicht noch nicht: Die Corona-Krise erfordert nach Ansicht von Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann einen weiteres Hilfspaket des Landes. 

"Derzeit gehe ich davon aus, dass wir einen weiteren Nachtragshaushalt werden vorlegen müssen", sagte der CDU-Politiker in Hannover. Die genaue Größenordnung dafür sei noch nicht erkennbar.

"Bei über 160.000 Anträgen zu Soforthilfe- und Kreditprogrammen und rund 51.000 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld sehe ich noch erhebliche finanzielle Bedarfe auf uns zukommen", sagte Althusmann. "Wir haben jetzt schon mehr als 320 Millionen Euro und rund 50.000 Zuschussanträge bewilligt, aber noch Zehntausende Anträge vor uns."

Bereits Ende März hatte der Landtag einstimmig ein 4,4 Milliarden Euro schweres Hilfspaket geschnürt. Mit dem Geld sollten vor allem die Wirtschaft und das Gesundheitswesen unterstützt werden.

Jetzt stellte der Minister auch den Kommunen weitere Hilfe in Aussicht. "Kitas, Bibliotheken, Schwimmbäder, Theater, Verkehrsbetriebe, Bäder, Zoos, Kultureinrichtungen, alle kämpfen mit Einnahmeausfällen. Wir sollten auch den Kommunen unter die Arme greifen", sagte Althusmann und schlug dafür einen "kommunalen Stabilisierungspakt" vor, um die finanziellen Folgen der Krise für Landkreise, Städte und Gemeinden zu erfassen und zu lindern.

Mit Blick auf den Nahverkehr nahm der CDU-Landeschef zudem den Bund in die Pflicht. Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf des ÖPNV und des Schienennahverkehrs seien in der Krise von deutschlandweit rund einer Milliarde auf rund 200 Millionen Euro im Monat eingebrochen. 

"Das gefährdet die Leistungsfähigkeit des Berufs- und Schülerverkehrs", sagte Althusmann. "Zum Ausgleich des auch in Niedersachsen zu erwartenden Defizits setze ich auf den Rettungsschirm des Bundes. Bund und Länder sitzen hier in einem Boot."

Eine Verschiebung der Sommerferien, wie sie der Tourismusverband ins Spiel gebracht hatte, sieht Althusmann allerdings skeptisch. Zwar sei der Tourismus mit mehr als 293.000 Beschäftigten und einer Wertschöpfung von mehr als acht Milliarden Euro im Jahr eine wichtige Branche in Niedersachsen. Die Infektionen mit dem Coronavirus würden vermutlich aber über den Sommer hinaus anhalten. "Wir werden lernen müssen, damit umzugehen. Insofern sehe ich im Moment keine Grundlage, die Ferientermine zu verändern."

Die Kritik der Opposition und der Datenschutzbeauftragten, die Landesregierung gehe mit einigen Verordnungen zum Gesundheitsschutz in der Corona-Krise zu weit, wies der stellvertretende Ministerpräsident zurück. So verteidigte er etwa die Weitergabe von Quarantänedaten an die Polizei. 

"Ich habe Verständnis, dass die Datenschutzbeauftragte anmahnt, dass wir nicht übers Ziel hinausschießen", sagte er. "Mit Blick auf den Infektionsschutz halte ich die bisher getroffenen Maßnahmen aber für absolut richtig."

Bei der zwischenzeitlichen Verwirrung um ein Verbot privater Besuche hätte es dagegen nach Althusmanns Worten einer engeren Abstimmung der Ministerien und der Staatskanzlei bedurft. 

"Man stand unter Zeitdruck und hat dabei einen Fehler gemacht", sagte er. "Aber eines steht ebenso fest: Diese Landesregierung lässt sich nicht auseinander dividieren. Wir werden diese Krise nur gemeinsam meistern."

Update, 10. April, 20.57 Uhr: Ministerpräsidentin Schwesig dankt den Bürgern für die Geduld

Schwerin - Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich bei den Einwohnern von Mecklenburg-Vorpommern für deren Geduld in der Corona-Krise bedankt: "Ostern ohne Familienbesuche, ohne Ausflüge, ohne Cafés und Treffen mit Freunden - das fällt uns allen sehr schwer", sagte die Regierungschefin in ihrer Osteransprache, die auf der Homepage der Landesregierung und auf Facebook veröffentlicht wurde: "Die allermeisten in Mecklenburg-Vorpommern halten sich trotz des schönen Wetters an die Schutzregeln. Danke für ihre Geduld!"

Update, 10. April, 17.45 Uhr: 600 Corona-Fälle in MV - weiterhin elf Tote

Rostock - Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern ist bis Freitag (16 Uhr) um 15 auf 600 gestiegen. Die Zahl der Toten stieg auch diesmal nicht weiter, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Freitag mitteilte. Sie liegt konstant bei elf.

Landesweit mussten oder müssen 87 Personen in Kliniken behandelt werden. 15 davon liegen auf einer Intensivstation - also so viele wie am Vortag. Schätzungen zufolge gelten 297 als von der Covid-19-Erkrankung genesen.

Update, 10. April, 16.55 Uhr: Zahl der Infizierten steigt in Schleswig-Holstein weiter an

Kiel - In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 2032 gestiegen, wie die Landesregierung am Freitag mitteilte. Bis Donnerstagabend waren es 98 mehr als nach der Meldung vom Vortag. 

Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 36 auf 39. Aktuell werden 155 Covid-19-Patienten in Kliniken behandelt, das ist eine Person weniger als am Vortag. 

Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des RKI weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1134 Menschen genesen.

Update, 10. April, 16.50 Uhr: Menschen halten sich trotz gutem Wetter an Regeln

Hamburg - In Hamburg und Schleswig-Holstein wurden bei sonnigem, aber kühlem Wetter am Karfreitag kaum Ausflügler gesehen. Auf den Straßen war es ruhig, lediglich der Weg rund um die Außenalster war etwas lebhafter besucht, teilte die Polizei mit. Zu nennenswerten Verstößen gegen die Corona-Einschränkungen kam es nicht. 

Auch in Schleswig-Holstein lagen der Polizei keine Erkenntnisse über nennenswerte Verstöße gegen die Corona-Regeln vor. Die Autobahnen waren weitgehend leer. Schleswig-Holstein hat die Einreise zu touristischen Zwecken untersagt.

Update, 10. April, 16.06 Uhr: Beatmungsgeräte in Hamburg eingetroffen

Hamburg - Nachdem das Bundesgesundheitsministerium in der vergangenen Woche die Anlieferung von Beatmungsgeräten und Patientenmonitoren angekündigt hatte, sind am Donnerstagabend 74 Beatmungsgeräte in Hamburg eingetroffen, wie die Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte.

Darunter befinden sich auch 16 Geräte für Patienten, die nicht mehr selbständig atmen können und invasiv beatmet werden müssen sowie weitere 58 Beatmungsgeräte, die Patienten bei der Atmung unterstützen können. 

Eine Lieferung von sogenannten „High End Intensiv Beatmungsgeräten“ und Patientenmonitoren ist vom Bund für die kommende Woche angekündigt worden.

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storckserklärte dazu: "Wir haben uns in den vergangenen Tagen sehr darum bemüht, dass die erste Lieferung zeitnah in Hamburg eintrifft und wir sie an die Krankenhäuser geben können, die beatmungspflichtige Corona-Patienten in Hamburg versorgen. Es ist gut, dass wir die Kapazität an intensivmedizinischer Behandlung in Hamburg nun ausbauen können und werden dies fortsetzen, sobald nächste Lieferungen eingehen."

Update, 10. April, 15.45 Uhr: 124 neue Covid-19-Fälle in Hamburg, fünf weitere Todesfälle

Hamburg - In Hamburg ist die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle um 124 auf nun insgesamt 3642 angestiegen, wie die Gesundheitsbehörde am Freitagnachmittag erklärte.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 264 Personen aufgrund einer Erkrankung in stationärer Behandlung, davon werden 87 Personen intensivmedizinisch betreut. 

Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 53 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 38 Personen die Infektion als todesursächlich festgestellt werden.

Update, 10. April, 14.39 Uhr: 7411 Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen

Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist am Karfreitag auf 7411 gestiegen. 

Das sind 307 mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung mitteilte. Geschätzt mehr als 2900 Menschen - fast 40 Prozent - sind demnach inzwischen genesen. 

Allerdings sind auch 171 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, gestorben. 

Die Zahl der Erkrankten, die in einer Klinik behandelt werden, ist auf 913 gestiegen. 230 davon liegen auf der Intensivstation, 162 müssen künstlich beatmet werden.

Update, 10. April, 14.18 Uhr: Ruhiger Beginn am "Car-Freitag"

Hannover - Der von Rasern und Tunern als "Car-Freitag" titulierte Feiertag ist vergleichsweise ruhig angelaufen. 

Im Emsland habe es bis zum Mittag "erheblich weniger" Vorfälle gegeben als in den Vorjahren, sagte ein Sprecher der Polizei Lingen. 

Allerdings gebe es für die aktuelle Situation in der Corona-Krise keine Erfahrungswerte, da die Veranstaltungen früher angemeldet gewesen seien. "Jetzt ist alles anders." Eine Bilanz sollte erst am Samstag gezogen werden.

Ähnlich äußerte sich eine Sprecherin der Polizei Osnabrück. "Bislang gibt es kein Geschehen", sagte sie. Das könne sich am Nachmittag und Abend aber noch ändern. Auch die Polizei Hannover teilte auf Anfrage mit, dass es bis zum frühen Nachmittag "noch gar keine Feststellungen" gegeben habe.

In der Vergangenheit veranstalteten Raser am "Car-Freitag" immer wieder auch illegale Autorennen. 

In diesem Jahr kommen noch die Corona-Kontaktbeschränkungen dazu. Die Polizei hatte angekündigt, entsprechende Verstöße rigoros zu ahnden.

Update, 10. April, 13.23 Uhr: Flüchtlingsinitiative klagt vor Verwaltungsgericht

Schwerin - Die Flüchtlingsinitiative Pro Bleiberecht will in einem Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht in Schwerin durchsetzen, dass eine Petition wie geplant am Dienstag an das Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern übergeben werden kann. 

Wie die Initiative am Freitag mitteilte, sei die Übergabe der Petition "Schutz vor Corona: Recht auf Abstand für Flüchtlinge in M-V" vom Gesundheitsamt und vom Ordnungsamt in Schwerin mit Hinweis auf die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht zugelassen worden.

"In den Aufnahmelagern leben mehrere hundert Menschen auf engstem Raum. Innenministerium und Gesundheitsamt halten das für o.k.", sagte Initiativen-Sprecherin Hanna Berth: "Bei unserer Petitionsübergabe sollen 15 Menschen kommen, die unter freiem Himmel jeweils zwei Meter Abstand voneinander halten und Masken tragen. Das entspricht sogar den Bedingungen, die laut Verordnung derzeit für den öffentlichen Raum gelten, aber bei der Übergabe wäre angeblich das Infektionsrisiko zu groß."

Pro Bleiberecht bemängelt die Situation in den Erstaufnahmestellen des Landes, in denen die Menschen auf zu engem Raum leben würden. Laut Mitteilung habe 1500 Personen die Petition unterschrieben.

Update, 12.21 Uhr: Bremens Ex-Torhüter Reck: "Geisterspiele wären fatal"

Bremen - Für den langjährigen Torhüter Oliver Reck hätten Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga vor allem für seinen Ex-Club Werder Bremen negative Auswirkungen.

"Geisterspiele wären für Werder fatal", sagte Reck dem Onlineportal "butenunbinnen.de" am Freitag). Der 55-Jährige erinnerte daran, dass die Bremer Zuschauer in den vergangenen Jahren auch in schweren Zeiten immer hinter dem Verein standen. "Das Publikum ist für Werder ein großes Faustpfand", betonte Reck.

Die Hanseaten befinden sich als Tabellen-17. tief im Abstiegskampf und haben auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz bereits acht Punkte Rückstand. 

Update, 10. April, 11.57 Uhr: Kultusminister ruft Lehrer zu nachsichtiger Notenvergabe auf

Hannover - Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne hat die Lehrer aufgerufen, bei der vorgezogenen Notenbildung während der Schulschließungen Milde walten zu lassen. 

Durch den Unterrichtsausfall sollten den Schülern keine Nachteile entstehen, appellierte der SPD-Politiker an die Lehrkräfte im Land, wie das Kultusministerium an Karfreitag bestätigte. 

Die Noten sollten die Bedingungen berücksichtigen, von denen die Lernerfolge in diesem Jahr abhingen - vor allem, wenn es um die Versetzung gehe, heißt es in dem Schreiben vom Donnerstag, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. 

Schülern, die sitzenzubleiben drohen, solle zum Beispiel "eine Nachprüfung sowie die Erbringung einer Ersatzleistung" ermöglicht werden.

Das Kultusministerium hatte angeordnet, dass die allgemeinbildenden Schulen vorläufige Zeugnisnoten festlegen sollen, um gewappnet zu sein, falls die Schulen noch länger als bisher geplant geschlossen bleiben müssen. 

Stand jetzt ist geplant, dass der Unterricht am 20. April weitergeht. Eine endgültige Entscheidung, wann und wie die Schulen wieder öffnen, wird aber erst Mitte kommender Woche erwartet.

Update, 10. April, 10.55 Uhr: 2032 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein

Kiel - In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 2032 gestiegen. 

Das teilte die Landesregierung am Freitag mit. Bis Donnerstagabend waren es 98 mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 36 auf 39.

Aktuell werden 155 Covid-19-Patienten in Kliniken behandelt. Das ist eine Person weniger als am Vortag. 

Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein 1134 Menschen genesen.

Update, 10. April, 10.11 Uhr: Hamburger Hafenfähren fahren über Ostern planmäßig

Hamburg - Die Fähren im Hamburger Hafen werden auch über die Ostertage nach den üblichen Sonntags- und Feiertagsplänen verkehren. 

Die Hamburger sollten dennoch auf Rund- und Ausflugsfahrten verzichten, teilte die Reederei HADAG am Freitag mit. Die vorgeschriebenen Mindestabstände seien auch an Bord der Fähren einzuhalten, Kioske, Getränkeautomaten und Toiletten außer Betrieb. 

Die Hafenfähren sind Teil des öffentlichen Nahverkehrs, werden aber speziell an Wochenenden und Feiertagen gern als touristische Angebote genutzt.

Update, 10. April, 9.39 Uhr: Osterausflüge dürfen stattfinden

Schwerin - Osterspaziergänge am Ostseestrand oder ein Tagesausflug an die Mecklenburgische Seenplatte sind nun doch in den kommenden Tagen erlaubt. 

Das Oberverwaltungsgericht in Greifswald kippte am Donnerstag die Reiseverbote der Landesregierung für Einheimische zu den Ostsee-Inseln, an die Küste und die Seenplatte.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) appellierte noch am selben Abend an die Bürger des Landes, in den nächsten Tagen trotzdem keine Ausflüge zu den touristischen Hotspots in MV, wie Rügen oder Usedom, zu unternehmen. Sie hoffe, dass die Menschen an den Feiertagen in ihrem Wohnumfeld bleiben, um die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung des Coronavirus nicht zu gefährden, sagte sie.

Gegen die Reisebeschränkungen für die Bürger des Landes von Karfreitag bis Ostermontag waren beim OVG Klagen eingegangen. Nach einem Hinweis aus Greifswald hatte die Landesregierung am Dienstag die umstrittene Verordnung präzisiert und die Orte und Inseln genau aufgeführt, zu denen keine Tagesausflüge stattfinden dürfen. Dies reichte dem OVG wohl nicht aus. "Wir wissen nicht, woran es gescheitert ist", sagt Schwesig am Donnerstagabend. 

Auch Bootsbesitzer dürfen über Ostern aufs Wasser und Angler ihre Ruten auspacken. Das stellte die Wasserschutzpolizei klar. 

Sportboothäfen, Marinas, Yachtclubs sowie Bootshausanlagen sind zur Bekämpfung des Coronavirus zwar für den Publikumsverkehr geschlossen. Allerdings sei der Zutritt dem Betreiber sowie den Bootseignern mit maximal einer weiteren Person oder den Angehörigen des gemeinsamen Hausstandes gestattet, erklärte die Wasserschutzpolizei in Waldeck bei Rostock.

Mecklenburg-Vorpommern hat bundesweit die niedrigste Infektionsrate mit dem Coronavirus mit 36 nachgewiesenen Fällen je 100.000 Einwohner. 

Update, 10. April, 9.22 Uhr: Kriminalität gesunken

Hannover - Die Kriminalität ist in Niedersachsen in Zeiten des Coronavirus nach Angaben von Innenminister Boris Pistorius (SPD) in fast allen Bereichen stark gesunken. "Ein mit der aktuellen Situation vergleichbares Szenario hat es in der Geschichte Niedersachsens noch nicht im Ansatz gegeben", sagte er. 

Das wirke sich auch auf die Kriminalität und die Arbeit der Polizei aus. "Insgesamt gibt es bisher weniger Kriminalität, aber hier muss man differenzieren", betonte er in Hannover. 

So ist bei Betrugsstraftaten eine Zunahme erkennbar, wie das Landeskriminalamt mitteilte.

Fakeshops im Netz suggerierten, noch einen Vorrat an Atemschutzmasken zu haben, warnte Pistorius. "Wer hier einkauft, ist sein Geld oft ohne Gegenleistung los." Zudem seien Phishingmails im Umlauf, die vermeintlich von der Arbeitsagentur stammen oder finanzielle Soforthilfe anbieten und mit denen Daten abgegriffen werden sollen. 

"Darum ist meine dringende Bitte, gerade bei Geschäften im Internet oder Mails mit Angeboten vorsichtig zu sein und nur dort zu kaufen, wo man sich sicher sein kann, dass das Angebot seriös ist", riet Pistorius. 

Update, 10. April, 8.39 Uhr: Hamburger Fleischer melden mehr Thekenverkauf

Hamburg - Die Corona-Pandemie ist auch für die Hamburger Fleischerbetriebe je nach Ausrichtung sehr unterschiedlich zu spüren. "Verglichen mit der Zeit vor dem Coronavirus hat der Thekenverkauf zugenommen", sagte der Sprecher der Hamburger Fleischerinnung, Michael Durst. 

Die Menschen würden in der Krise noch bewusster auf Qualität und Regionalität achten und deshalb mehr bei den Betrieben des Fleischerhandwerks einkaufen.

Ein weiterer Grund für diese Entwicklung sind seinen Worten zufolge geschlossene Schulen, Kitas, Restaurants und Arbeitnehmer im Home-Office. 

Die meisten Menschen verbringen nun mehr Zeit zu Hause als üblich und haben dadurch einen größeren Lebensmittelverbrauch. Das macht sich auch in der für das Fleischerhandwerk ohnehin arbeitsreichen Osterzeit bemerkbar. Die Kundenbestellungen sind nach Angaben des Innungssprechers größer als in den Jahren zuvor.

Doch was an Thekenverkäufen hinzugekommen sei, würde an andere Stelle wegbrechen, sagte der Innungssprecher. Die Geschäftsfelder Catering und Party-Service seien durch die Corona-Krise vorerst stillgelegt. 

Auch der Imbissverkauf sei zurückgegangen, insbesondere dort, wo mittags sonst viele Berufstätige essen. Das mache vor allem Fleischern zu schaffen, die ihr Geschäft auf diese Bereiche ausgerichtet hätten.

Update, 10. April, 7.19 Uhr: Auswirkungen auf Hamburger Bäcker sehr verschieden


Hamburg - Die Corona-Pandemie trifft die Hamburger Bäckerbetriebe verschieden stark. "Das Bäckereihandwerk in Hamburg ist breitgefächert, weshalb sich das Coronavirus sehr unterschiedlich auf die Betriebe auswirkt", sagte der Sprecher der Hamburger Bäckerinnung, Heinz Hintelmann. 

Bäckereien in der City hätten beispielsweise mit dem Ausbleiben von berufstätigen Kunden zu kämpfen, die nun von zuhause aus arbeiteten. Ähnliche Probleme hätten Läden, die sich an Standorten wie Bahnhöfen, dem Flughafen und Einkaufszentren befänden. Auch Betriebe, die vornehmlich das Gastronomie- und Hotelgewerbe beliefern, hätten in der aktuellen Situation zu kämpfen. 

Die Folgen des Coronavirus treffen die Bäckereien also je nach Geschäftsausrichtung und Standort.

Ende 2019 gab es in Hamburg insgesamt 70 Bäckerbetriebe. Ob es infolge der Corona-Krise zu Schließungen kommen wird, ist noch unklar.

Update, 9. April, 21.36 Uhr: Schwesig appelliert: Nicht an touristische Hotspots reisen

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat nach dem Scheitern des Oster-Reiseverbots vor Gericht an die Bürger des Landes appelliert, in den nächsten Tagen keine Ausflüge zu den touristischen Hotspots in MV zu unternehmen. 

Die Regierung, die Landräte und Bürgermeister respektierten die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Greifswald, sagte Schwesig am Donnerstagabend in Schwerin. Dennoch hoffe sie, dass die Bürger an den Feiertagen möglichst in ihrem Wohnumfeld bleiben, um die bisherigen Erfolge bei der Eindämmung des Coronavirus nicht zu gefährden.

Das OVG hatte die Ausflugsverbote für die Bürger des Landes zu den Ostsee-Inseln, an die Küste und an die Seenplatte in zwei Eilverfahren gekippt. "Wir wissen nicht, woran es gescheitert ist", sagte Schwesig. 

Die Begründung des OVG liege noch nicht vor. Das Oster-Reiseverbot sei vorher mit den Bürgermeistern und Landräten abgesprochen gewesen. Diese hätten befürchtet, dass sich viele Menschen über die Feiertage zu den touristischen Hotspots aufmachen würden.

Update, 9. April, 21.31 Uhr: Privattheatertage finden trotz Corona-Pandemie im Juni statt

Hamburg – Ungeachtet der Corona-Pandemie sollen die bundesweiten Privattheatertage im Juni in Hamburg stattfinden. 

"Noch ist nicht klar, ob wir die neunten Privattheatertage vor Publikum spielen können. Aber wir sind auf alles vorbereitet", erklärte der Initiator des Festivals, Axel Schneider, am Donnerstag. Doch gerade in Zeiten der Komplett-Schließung aller Theater sei es ein wichtiges Lebenszeichen, einige der besten Produktionen dieser Saison noch zeigen zu können. "Wenn nicht live im Saal, dann live bei den Zuschauer*innen zu Hause", betonte Schneider.

Nach Angaben der Veranstalter sollen vom 9. bis 21 Juni in Hamburg zwölf Inszenierungen aus ganz Deutschland gezeigt werden. Insgesamt hätten sich 93 Privattheater beworben. Für die Kategorie "(moderner) Klassiker" sind den Angaben zufolge das Kleine Theater am Südwestkorso Berlin mit "Eine blassblaue Frauenschrift" nach der Erzählung von Franz Werfel, das Societaetstheater Dresden mit "Macbeth", das Theater Lindenhof Melchingen mit "Drum wandle wehrlos fort durchs Leben, und fürchte nichts!" - eine Annäherung an Friedrich Hölderlin - sowie das Zimmertheater Rottweil mit "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing nominiert.

Beim "(zeitgenössischen) Drama" treten an: das Stuttgarter Theater Tri-Bühne mit "Das Fräulein Pollinger" - ein Volksstück mit Musik von Traugott Krischke nach Ödön von Horváth, das Stuttgarter Forum Theater mit "Ein Waldspaziergang" von Lee Blessing, das Offenburger Theater Eurodistrict Baden Alsace mit "Emmas Glück" - ein Theaterstück mit Gesang von Claudia Schreiber sowie das Münchner Zentraltheater mit "Wir kommen" nach dem Roman von Ronja von Rönne.

Die "Komödie" haben sich das Torturmtheater Sommerhausen mit "Alles was Sie wollen" von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière, das Magdeburger Theater an der Angel mit "Jahre später, gleiche Zeit" von Bernard Slade, das Hamburger Ohnsorg Theater mit "Extrawurst" von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob sowie das Junge Theater Göttingen mit "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" nach dem Roman von Joachim Meyerhoff auf die Fahnen geschrieben.

Update, 9. April, 20.15 Uhr: Gericht: Verbot von Gottesdiensten in Kirchen rechtens

Hamburg – Gottesdienste in Kirchen bleiben wegen der Corona-Pandemie vorerst verboten. 

Das Verwaltungsgericht Hamburg lehnte am Donnerstag den Eilantrag mehrerer Mitglieder verschiedener Glaubensgemeinschaften sowie einer Gemeinde ab, das bis zum 30. April befristete Verbot aufzuheben. Die Richter entschieden, dass das Verbot die Glaubensfreiheit der Antragssteller nicht in unzulässiger Weise verletze.

Vielmehr dient das Verbot nach Angaben des Gerichts dazu, die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und Neuinfektionen zu verhindern - und damit dem Schutz von Leben und körperlicher Unversehrtheit sowohl anderer Gottesdienstbesucher als auch der übrigen Bevölkerung. Gegen die Entscheidung können die Antragsteller Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben.

Nach der Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus in Hamburg sind Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften untersagt. Eine Ausnahme von diesem Verbot sieht die Verordnung nicht vor.

Update, 9. April, 20 Uhr: Gericht bestätigt Verbot touristischer Reisen nach MV

Greifswald/Schwerin/Hamburg – Das Verbot touristischer Reisen Auswärtiger nach Mecklenburg-Vorpommern hat Bestand. 

Das Oberverwaltungsgericht in Greifswald wies am Donnerstag zwei Eilanträge gegen die Verordnung des Landes ab. Eine war vom Pächter eines Jagdbezirks im Nordosten eingegangen, der seinen Wohnsitz außerhalb des Landes hat. Auch eine Familie, die in ihre Zweitwohnung nach MV reisen wollte, rief das Gericht an. 

Beide Eilanträge blieben erfolglos. Bereits seit Mitte März sind touristische Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern untersagt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Update, 9. April, 18.35 Uhr: Erste Coronatoten aus Rellinger Altenheimen

Elmshorn – Im Elmshorner Krankenhaus (Kreis Pinneberg) sind seit dem Wochenende drei Bewohner aus einem Rellinger Altenheim im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 

Es seien die ersten derartigen Todesfälle in der Einrichtung, teilte die Kreispressestelle am Donnerstag mit. Insgesamt seien zwei Altenpflegeheime in Rellingen vom neuartigen Virus betroffen. 12 Pflegekräfte und 40 Bewohner seien positiv getestet worden, sagte Sprecher Oliver Carstens. 

Im Norden sind vor allem Pflegeeinrichtungen in den Kreisen Pinneberg und Herzogtum Lauenburg vom neuartigen Coronavirus betroffen. Zurzeit ermitteln die Fachdienste der Kreise, wie das Virus in die Einrichtungen gelangen konnte.

Update, 9. April, 18.09 Uhr: Vermehrte Coronavirus-Infektionen bei Beschäftigten in Bremer Klinik

Bremen – Im Bremer Klinikum Links der Weser sind seit Mitte März 32 Beschäftigte positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. 

Die ersten Infektionen seien in der Woche vom 9. bis 15. März aufgetreten, das Infektionsgeschehen setze sich aber bis in die aktuelle Woche fort, teilten die Bremer Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit.

Betroffen waren verschiedene Klinikstationen, wie Bereiche der Kardiologie, der Geburtshilfe und der Inneren Medizin. Dort sei Personal eingesetzt gewesen, das im Nachhinein positiv getestet worden sei, hieß es. Entlassene Patientinnen und Patienten dieser Stationen müssen eine 14-tägige häusliche Quarantäne einhalten.

Trotz verstärkter Vorsorge und erhöhter Sicherheitsmaßnahmen könne nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass es auch Ansteckungen innerhalb der Klinik gegeben habe. 

Begründete Vermutungen gebe es bei bis zu acht Patientinnen und Patienten sowie auch bei Beschäftigten. Das Gesundheitsamt überprüfe weitere mögliche Infektionsketten.

Update, 9. April, 18 Uhr: Drägerwerk erhält wegen Corona-Krise deutlich mehr Aufträge

Lübeck – Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk hat im ersten Quartal im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie deutlich mehr Aufträge erhalten. So habe sich der Auftragseingang mit knapp 1,4 Milliarden Euro mehr als verdoppelt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Lübeck mit. 

Die Nachfrage in der Medizintechnik sei aktuell besonders hoch. So stieg der Auftragseingang dort von 376 Millionen auf rund 1 Milliarde Euro. In der Sicherheitstechnik lag das Neugeschäft bei rund 349 Millionen nach 271 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Auftragseingang hat sich den Angaben zufolge nur zu einem geringen Umfang bereits in höheren Umsätzen niedergeschlagen. Die Erlöse stiegen von 602 Millionen auf 640 Millionen Euro. Das vorläufige Ergebnis will Drägerwerk vermutlich Ende der kommenden Woche vorlegen. 

Das Unternehmen hatte jüngst von der Bundesregierung einen Großauftrag für Beatmungsgeräte erhalten.

Update, 9. April, 18 Uhr: Gesetz zur Kita-Reform erst ab 2021 in Kraft

Kiel – Das Kitareform-Gesetz soll in Schleswig-Holstein mit fünfmonatiger Verspätung am 1. Januar 2021 in Kraft treten. 

Darauf verständigten sich laut Staatskanzlei am Donnerstag Landesregierung und kommunale Spitzenverbände. Demnach soll aber die Entlastung der Eltern in Form eines Beitragsdeckels schon zum 1. August des laufenden Jahres wirksam werden. Die Beiträge im Norden sind bisher mit die höchsten in Deutschland. Zudem gibt es im Land große regionale Unterschiede.

Haushaltsmittel für Verbesserungen des Fachkraft-Kind-Schlüssels, die Freistellung von Leitungskräften und Öffnungszeiten der Kitas werden ebenfalls noch in diesem Jahr eingesetzt. Zudem wurde vereinbart, dass den Eltern schon zugesagte Plätze in einer auswärtigen Einrichtung auch besetzt werden dürfen.

"Wir erreichen mit dieser Vereinbarung nicht nur, dass die dringende Entlastung von Elternbeiträgen weiterhin planmäßig umgesetzt wird", sagte Familienminister Heiner Garg (FDP). "Wir schaffen auch für die Einrichtungen und die Kommunen Klarheit darüber, was wir als Land im Kita-Bereich trotz der Verschiebung noch in diesem Jahr erreichen wollen."

Die Kommunen verpflichten sich den Angaben zufolge, den Kita-Trägern das in der Corona-Krise durch den Wegfall der Elternbeiträge entstandene Defizit für den Zeitraum von zwei Monaten auszugleichen. Kurzarbeitergeld wird gegengerechnet. Die Kreise und kreisfreien Städte verpflichten sich, die Eltern mit Kindern in Tagespflege von Beiträgen freizustellen. 

Das Land stellt den Kommunen zur Kompensation Mittel von voraussichtlich etwa 50 Millionen Euro bereit.

Update, 9. April, 18 Uhr: 14 Tage häusliche Quarantäne für Ankommende am Hamburger Flughafen

Hamburg – Wer über den Hamburger Flughafen in die Bundesrepublik einreist, muss sich unverzüglich für zwei Wochen in Quarantäne begeben. 

Die Verordnung zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbreitung sei dementsprechend ergänzt worden, teilte der Senat am Donnerstag mit. Damit werde eine zwischen dem Bund und den Bundesländern abgestimmte einheitliche Regelung umgesetzt. Diese betreffe zudem Menschen, die auf dem Land- oder Seeweg aus einem anderen Staat nach Hamburg einreisen.

Um grenzüberschreitende Infektionsketten zu stoppen, hatte das Corona-Krisenkabinett am Montag beschlossen, für alle Einreisenden eine 14-tägige Quarantäne anzuordnen. Da außer Berufspendlern, Lastwagenfahrern und anderen speziell definierten Gruppen ohnehin kaum noch Ausländer einreisen dürfen, betrifft diese Regelung in erster Linie Deutsche und Ausländer, die dauerhaft in Deutschland leben.

Quarantäne-Ausnahmen gelten laut Senat unter anderem für Menschen, die beruflich bedingt grenzüberschreitend Personen, Waren und Güter transportieren. Auch Bau- und Saisonarbeitskräfte, Angehörige von Streitkräften oder Polizeivollzugsbeamte, die aus dem Einsatz im Ausland zurückkehren, sowie Mitarbeiter von Luft-, Schiffs-, Bahn- oder Busverkehrsunternehmen seien nicht betroffen.

Update, 9. April, 17.22 Uhr: Abiturprüfungen nach Kritik entzerrt - Start bereits am 8. Mai

Schwerin – Nach heftiger Kritik von Lehrer- und Schülervertretern sowie von der Opposition hat das Bildungsministerium die Termine für die Abiturprüfungen entzerrt. 

Sie sollen nun am 8. Mai mit dem Fach Deutsch und damit drei Tage früher als zunächst geplant beginnen, wie das Bildungsministerium am Donnerstag mitteilte. Außerdem sei die Prüfung für Biologie von Freitag, den 15. Mai, auf Mittwoch, den 20. Mai, verschoben worden. 

Letzter Prüfungstermin bleibe weiterhin Samstag, der 30. Mai. An den Prüfungen zur Mittleren Reife ändert sich den Angaben zufolge nichts. Sie sollen vom 11. bis 18. Mai stattfinden.

Ministerin Bettina Martin (SPD) erklärte: "Mir ist wichtig, dass wir den Schülerinnen und Schülern nach dem 19. April genügend Zeit geben, damit sie von ihren Lehrerinnen und Lehrern gezielt auf ihre Prüfungen vorbereitet werden können.

"Wichtig sei ihr zudem, dass sich die Prüfungen nicht in die Sommerferien hineinziehen, die am 22. Juni beginnen. "Dabei bleibt es auch." Mit der jetzt vorgenommenen Entzerrung würden die Schüler und Lehrer entlastet.

Die Lehrergewerkschaft GEW und der Landesschülerrat hatten Martins bisherigen Zeitplan als kaum machbar bezeichnet. Auf einzelne Abiturienten wären demnach - je nach Fächerkombination - bis zu vier Prüfungen in einer Woche zugekommen.

Ursprünglich sollten in Mecklenburg-Vorpommern die Abschlussprüfungen Ende März beginnen. Weil der Schulbetrieb infolge der Corona-Krise aber Mitte März eingestellt worden war, verzögerte sich auch der Beginn der Prüfungen.

Update, 9. April, 17.17 Uhr: Zahl der Corona-Fälle steigt um 14 auf 585 in MV

Rostock – Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern ist bis Donnerstag (16 Uhr) um 14 auf nunmehr 585 gestiegen. 

Die Zahl der Toten stieg seit dem Vortag nicht weiter, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Donnerstag mitteilte. Sie liege konstant bei elf.

Landesweit mussten oder müssen 84 Personen in Kliniken behandelt werden, 15 davon auf einer Intensivstation. Schätzungen zufolge gelten 261 als von der Covid-19-Erkrankung genesen. 

In den Laboren seien bislang rund 22.300 Corona-Tests analysiert worden.

Update, 9. April, 17.16 Uhr: Trotz Corona: Vor Ostern viel los auf Hamburger Isemarkt

Hamburg – Kurz vor dem Osterfest hat es auf dem Hamburger Isemarkt am Donnerstag erwartungsgemäß viel Andrang gegeben. 

Bereits in den frühen Morgenstunden bildeten sich Schlangen vor Gemüse-, Fleisch und Blumenständen. Auf dem Boden angebrachte Markierungen wiesen die Marktbesucher auf das in Zeiten der Corona-Krise erforderliche Abstandsgebot hin. 

Die Polizei war vor Ort. Der Markttag war wegen des Karfreitag-Feiertages einen Tag nach vorne verlegt worden.

Update, 9. April, 17.14 Uhr: NDR bringt Corona-Podcast mit Drosten nicht mehr täglich

Hamburg – Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) bietet den erfolgreichen Corona-Podcast mit Wissenschaftler Christian Drosten ab der nächsten Woche nicht mehr wie bislang täglich an. 

Aus Zeitgründen gebe es das Update mit dem Leiter der Virologie an der Berliner Charité künftig nur noch jeden zweiten Tag unter der Woche, teilte der NDR am Donnerstag mit. 

Nach Ostern zunächst Dienstag und Donnerstag und danach stets montags, mittwochs und freitags. Auch auf Bitten von Drosten sei der Rhythmus verlangsamt worden.

Update, 9. April, 17.13 Uhr: Coronakrise in der Pflege: 24 Einrichtungen in Hamburg betroffen

Hamburg – Vom neuartigen Coronavirus sind zurzeit in Hamburg 24 Pflegeeinrichtungen betroffen. 

Dies teilte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit. Am stärksten betroffen ist aktuell das Alsterdomizil in Wellingsbüttel. Nach Angaben der Behörde sind drei Bewohner im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. In dem Altenheim gebe es fast 50 Corona-Fälle. Auch sechs Pflegekräfte seien angesteckt. 

Aus dem privaten Heim wurden negativ getestete Bewohner laut Gesundheitsbehörde in eine andere Pflegeeinrichtung verlegt, um weitere Infektionen zu verhindern.

Update, 9. April, 16.14 Uhr: Zahl der Fälle in Niedersachsen steigt auf 7104

Hannover – Die Zahl der Corona-Infizierten in Niedersachsen ist am Donnerstag auf 7104 gestiegen. 

Das seien 259 mehr als am Tag zuvor, teilte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, in Hannover mit. Knapp 2600 Betroffene sind demnach inzwischen genesen. 

157 Menschen seien an der Krankheit gestorben. Leicht auf 893 gesunken ist die Zahl der Erkrankten, die in einer Klinik behandelt werden. 228 davon liegen auf der Intensivstation. 161 davon müssen künstlich beatmet werden.

Zwar zeigten die getroffenen Maßnahmen in Niedersachsen Wirkung. "Aber es reicht halt einfach noch nicht", betonte Schröder. "Wir sind immer noch auf der Überholspur bei der Ausbreitung der Infektion."

Update, 9. April, 16.07 Uhr: Tschentscher: Schrittweise Lockerung der Vorschriften möglich

Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister in Hamburg.
Peter Tschentscher (SPD), Erster Bürgermeister in Hamburg.  © Christian Charisius/dpa

Hamburg – Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hält eine schrittweise Lockerung der Corona-Vorschriften nach Ostern für durchaus möglich. 

"Meine Position ist, dass wir auf der Grundlage der aktuellen Einschätzung zum Epidemieverlauf prüfen, was man verantwortungsvoll lockern kann", sagte Tschentscher am Donnerstag dem Radiosender NDR 90,3 in Hamburg. Er gehe davon aus, dass Hamburg dann schrittweise aus der Sondersituation wieder aussteigen werde.

Aber: "Wir brauchen die Erkenntnisse aus der Entwicklung der Epidemie, um jetzt keine Fehler zu machen. Und das soll in der Woche nach Ostern zusammengetragen werden und dann wird es auch eine Ansage geben, wie es nach dem 20. April weitergehen wird." Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte Tschentscher: "Es muss eine Exit-Strategie geben, aber nicht jede Phase wird schon ein festes Datum haben können".

Eine Idee könne dabei sein, Kitas und Grundschulen zuerst wieder zu öffnen. Tschentscher zu NDR 90,3: "Sollte sich herausstellen, dass Experten sagen, dass kleine Kinder nicht die Infektionsübertragungen machen, wie man ursprünglich angenommen hat, dann wäre es natürlich schön, dass man mit den Kitas, mit den Grundschulen beginnt." Denkbar sei auch, dass junge gesunde Menschen etwas früher als Ältere in den normalen Alltag einsteigen dürfen, weil sie "sehr unwahrscheinlich schwer erkranken".

Es sei aber gleichzeitig zu früh, dafür Erwartungen zu wecken. "Das wäre natürlich sehr enttäuschend, wenn dann das Ergebnis ist, dass es noch nicht möglich ist."

Tschentscher appellierte zudem erneut an die Bevölkerung, über Ostern auf Familienbesuche zu verzichten. "Es soll nur Kontakte geben, innerhalb der häuslichen Gemeinschaft." An der frischen Luft könne man aber weiterhin mit einer weiteren Person spazieren gehen - nach wie vor mit dem nötigen Sicherheitsabstand. 

Alles, was dagegen einen Charakter von Fest, Zusammenkunft und Kontakt bedeutet, sollte weiter vermieden werden. "Ein Grillfest im Stadtpark - das geht auf gar keinen Fall!"

Update, 9. April, 16 Uhr: Schleswig-Holstein prüft mögliche Betrugsfälle bei Soforthilfen

Kiel – Landesregierung und Investitionsbank prüfen, ob es wie in Nordrhein-Westfalen Betrugsfällen im Zusammenhang mit Soforthilfen für Unternehmen wegen der Corona-Krise gibt. 

"Wir werden alles daran setzen, skrupellose Betrüger, die die Corona-Krise und die Not der Antragsteller auszunutzen versuchen, rasch zu identifizieren und ihnen das Handwerk zu legen", sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag.

Nordrhein-Westfalen hat wegen Betrugsverdachts vorübergehend die Soforthilfe-Auszahlungen für Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise gestoppt. Dort sollen über gefälschte Websites Daten für betrügerische Anträge abgegriffen worden sein.

Die Investitionsbank prüft bereits, ob es ähnliche Fälle im Norden gibt. Dem Landeskriminalamt sind derzeit keine Fälle in Schleswig-Holstein bekannt. Die Ermittler behalten die Entwicklung der Lage nach Angaben einer Sprecherin jedoch im Blick.

"Jeder Euro wird gebraucht, um denen zu helfen, die es wirklich nötig haben, weil sie in eine existenzbedrohende Lage geraten sind", sagte Buchholz. Zu viel gezahlte Soforthilfen müssten unaufgefordert zurückgezahlt werden. Die Landesregierung werde "zumindest stichprobenartige Prüfungen" vornehmen.

Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) appellierte an die Ehrlichkeit der Antragsteller. "Die Fälle in Nordrhein-Westfalen zeigen uns, dass wir auch in diesen schwierigen Zeiten, in denen alles schnell geht, genau hinschauen müssen." 

Nach Angaben der Landesregierung hat es mittlerweile fast 50.000 Sofort-Hilfe-Anträge im nördlichsten Bundesland gegeben.

Update, 9. April, 15.08 Uhr: Freiwillige wollen in Coronakrise helfen

Rostock – Die medizinischen Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern können in der Coronakrise auf freiwilliges Personal zurückgreifen. 

So hat die Unimedizin Rostock Angebote von Freiwilligen aus Gesundheitsberufen und medizinischen Studienrichtungen bekommen, die bei ihr je nach Bereich erfasst und bei Bedarf einbezogen werden. Das teilte eine Sprecherin der Stadt Rostock auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Der Landkreis Rostock hat nach Angaben eines Sprechers bislang neun Freiwillige registriert. Dabei handele es sich um etwa um Medizinstudenten, medizinisch geschultes Personal oder Pfadfinder.

Beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sind einer Sprecherin zufolge etwas mehr als 20 Hilfsangebote von Bürgern und Unternehmen eingegangen. Die Angebote reichten von Hilfen im medizinischen Bereich bis hin zu Transporten und Unterkunftsangeboten. 

In der Landeshauptstadt Schwerin habe sich ein Medizinstudent freiwillig zum Einsatz gemeldet, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit.

Update, 9. April, 15.03 Uhr: Günther ruft zur Einhaltung der Anti-Corona-Regeln auf

Kiel – Ministerpräsident Daniel Günther hat die Schleswig-Holsteiner aufgerufen, auch über Ostern die strengen Verhaltensregeln gegen das neue Coronavirus zu befolgen. 

"Halten Sie die Regelungen, die wir in Schleswig-Holstein beschlossen haben, genauso ein wie an den anderen Wochenenden", sagte der CDU-Politiker in einer Videobotschaft, die am Freitagnachmittag verbreitet werden sollte. Es habe keine Lockerungen gegeben. "Wir wollen, dass Sie Abstand halten", betonte Günther. Er kündigte auch für die Zeit nach dem 20. April klare und verständliche Entscheidungen an.

Absoluten Vorrang habe es, Menschenleben zu retten, sagte Günther. "Wir tun alles als Landesregierung, um Leben zu schützen. Aber wir können nicht verhindern, dass Menschen durch Corona sterben." 

Die Regierung könne aber verhindern, dass Menschen sterben, weil nicht genug getan und nicht genügend Kapazitäten aufgebaut wurden.

Update, 9. April, 14.27 Uhr: 148 neue Coronavirus-Fälle in Hamburg

Hamburg - In der Hansestadt wurden am Donnerstag 148 weitere Fälle von Erkrankungen mit Covid-19 gemeldet. Damit liegt die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle insgesamt bei 3.518. 

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 260 Personen aufgrund einer Erkrankung mit dem Coronavirus in stationärer Behandlung, davon werden weiterhin 79 Personen intensivmedizinisch betreut. 

Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 44 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. 

Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte die Infektion bei 33 Personen als todesursächlich festgestellt werden.

Die Zahl der Corona-Fälle liegt in Hamburg derzeit bei 3.518.
Die Zahl der Corona-Fälle liegt in Hamburg derzeit bei 3.518.  © TAG24

Update, 9. April, 13.56 Uhr: Linke fordert 50.000 Coronavirus-Tests täglich in MV

Der Landtagsabgeordnete Torsten Koplin spricht auf dem Landesparteitag der Partei Die Linke.
Der Landtagsabgeordnete Torsten Koplin spricht auf dem Landesparteitag der Partei Die Linke.  © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin - Für eine stufenweise Rückkehr in den Alltag hält die Linke täglich 50.000 Coronavirus-Tests über vier Wochen allein in Mecklenburg-Vorpommern für nötig. 

"Benötigt werden jetzt repräsentative Massentests, um die Infektionsketten am Beginn zu durchbrechen und den weiteren Pandemieverlauf regional besser abschätzen zu können", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Linken im Landtag, Torsten Koplin, am Donnerstag. 

Systemrelevante Berufsgruppen und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen müssten dabei im Fokus stehen. Bundes- und Landesregierung seien gefordert, die Testmöglichkeiten zu schaffen.

Update, 9. April, 13.47 Uhr: Polizei über Ostern gut aufgestellt

Rostock - Der Rostocker Polizeipräsident Peter Mainka sieht die Einsatzkräfte für die umfangreichen Kontrollen über Ostern wegen der Corona-Maßnahmen gut aufgestellt. 

Er lobte die hohe Bereitschaft seiner Mitarbeiter bei der Umsetzung der aktuellen Aufgaben. Sie hätten aber auch Respekt vor dem Virus und seien entsprechend ausgerüstet, sagte Mainka.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es verschärfte Kontrollen an den Zufahrtsstraßen zu den Inseln sowie zu den touristischen Hochburgen an der Ostseeküste oder der Seenplatte. 

Die Verordnung der Landesregierung schränkt über die Feiertage den touristischen Ausflugsverkehr massiv ein.

Update, 9. April, 13.40 Uhr: Corona-Pandemie hat Fähren im Norden fest im Griff

Hamburg/Helgoland - Die Corona-Pandemie hat die Fähren im Norden fest im Griff. 

Viele Reedereien haben ihre Fahrpläne angepasst, beziehungsweise den Betrieb eingestellt. So ist Helgoland per Schiff nur noch eingeschränkt mit dem Festland verbunden. 

Die Reederei Cassen Eils pendelt nur noch zwei Mal pro Woche zwischen Cuxhaven und Deutschlands einziger Hochseeinsel. Bis voraussichtlich 30. April fahren die Fähren nur noch dienstags und donnerstags, wie das Unternehmen auf seiner Homepage mitteilte. 

Der Katamaran "Halunder Jet" fährt derzeit von Hamburg aus überhaupt nicht. In die Saison hofft die FRS Helgoline am 20. Mai starten zu können.

Update, 9. April, 12.34 Uhr: Verkaufsverbot von Hähnchen vom Grillwagen

Schleswig - Das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht hat das Verbot des Verkaufs zubereiteter Speisen von mobilen Verkaufsständen aus bestätigt. 

Die für das Gesundheitsrecht zuständige 1. Kammer entschied nach einer Mitteilung vom Donnerstag, dass die Antragsteller, die einen Hähnchengrill-Wagen haben, von dem Verbot in der Landesverordnung zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus betroffen sind.

Der Beschluss fiel am Mittwoch in einem einstweiligen Rechtsschutzverfahren. Demnach sind nicht ortsgebundene oder temporäre Angebote für den Außerhausverkauf von "mitnahmefähigen Speisen" ausnahmslos zu schließen. 

Ein Weiterbetrieb sei auch nicht ausnahmsweise zulässig. Die mobilen Verkaufswagen seien weder als Einzelhandelsbetrieb für Lebensmittel zu qualifizieren, noch liege ein nach der Verordnung ausnahmsweise zulässiger Außerhausverkauf vor, erläuterte das Gericht. 

Die mobilen Verkaufsstellen seien geeignet, unerwünschte Ansammlungen von Personen aufgrund von Wartezeiten hervorzurufen.

Update, 9. April, 11.34 Uhr: Soforthilfe-Anträge werden im Nachgang kontrolliert

Hamburg - Über 40.000 Kleinstunternehmer und Selbstständige haben in Hamburg bereits einen Antrag auf Corona-Soforthilfe gestellt. 

Viele davon seien schon bearbeitet und auch angewiesen, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Donnerstag dem Radiosender NDR 90,3. 

"Ob aber wirklich alle bis Karfreitag die Überweisung auf ihrem Konto haben, das kann ich nicht sagen." Gleichzeitig sagte er, dass sich alle Antragsteller darauf einstellen müssen, dass auch später noch alle gemachten Angaben kontrolliert werden. "Wer dort betrügt, muss auch mit Sanktionen rechnen."

Normalerweise müssen beispielsweise auch Originalbelege mit eingereicht werden. "Aber wir müssen jetzt schnell sein. Wir können nicht wie üblicherweise die Antragsbearbeitung machen. Dann würde das alles viel zu lange dauern", sagte Tschentscher weiter. 

Die Angaben würden aber im Nachgang mindestens stichprobenartig kontrolliert werden.

Update, 9. April, 10.58 Uhr: Mehr als zwei Millionen Euro für Hamburger Privattheater

Hamburg - Die Hamburger Privattheater erhalten mehr als zwei Millionen Euro aus dem Corona-Schutzschirm des Senats. 

Mit dem Hilfspaket sollen die Einnahmeverluste der Theater in der Corona-Krise abgefedert werden. Wie die Hamburger Behörde für Kultur und Medien am Donnerstag mitteilte, wurde der Gesamtetat der Behörde zur Unterstützung kultureller Einrichtungen um 25 Millionen Euro erhöht.

"Für die Privattheater sind die Schließungen besonders schmerzhaft, da diese Häuser sehr auf die eigenen Einnahmen angewiesen sind", sagte Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien (SPD).

Die Unterstützung bemisst sich laut Mitteilung individuell an den erwarteten Einnahmeverlusten. berücksichtigt. 

Update, 9. April, 10.18 Uhr: Klinikmitarbeiter fordern mehr Schutz und Prämien

Hannover/Bremen - In einem offenen Brief haben Betriebs– und Personalräte aus mehr als 60 Krankenhäusern in Niedersachsen und Bremen die Situation der Pflege kritisiert. 

"Wir werden auch in den nächsten Monaten das uns Mögliche für die Versorgung der Bevölkerung tun. Dafür benötigen wir jedoch die entsprechende Ausstattung und Unterstützung", heißt es in dem Schreiben an die beiden Regierungschefs und Sozialministerin Carola Reimann sowie Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard. 

Die Länder sollten demnach alles Mögliche tun, um ausreichend Schutzkleidung und Desinfektionsmittel bereitzustellen.

Um die Beschäftigten gesund zu halten, müsse schnell und unbürokratisch mehr Personal eingestellt und finanziert werden. Zudem fordern die Klinikmitarbeiter in der Krise eine monatliche Prämie von 500 Euro für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen und in weiteren versorgungsrelevanten Bereichen. 

Auch die Ärztekammer Niedersachsen hatte zuletzt für die beginnende heiße Phase der Corona-Pandemie gefordert, Ärzte und Pflegepersonal besser mit Schutzmaterial auszurüsten.

Update, 9. April, 9.52 Uhr: 1934 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1934 gestiegen. Wie die Landesregierung am Donnerstag mitteilte, waren das bis Mittwochabend 104 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. 

Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 28 auf 36.

Derzeit werden 156 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Plus von 3 zum Vortag. 

Wie die Landesregierung unter Berufung auf Schätzungen des Robert Koch-Institut (RKI) weiter mitteilte, sind seit Beginn der Epidemie in Schleswig-Holstein 1050 Menschen genesen.

Update, 9. April, 9.08 Uhr: Abstandsregeln wegen Coronavirus noch über Monate nötig?

Kiel - Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher Vogt rechnet nur mit einer schrittweisen Rücknahme der Auflagen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus in der Zeit nach Ostern. 

"Ich gehe davon aus, dass wir noch über Monate einen Sicherheitsabstand zu anderen Menschen beachten müssen und auch das Tragen von Masken eine noch wichtigere Rolle spielen wird", sagte Vogt. In der Krise seien noch sehr viel norddeutsche Gelassenheit und Geduld nötig. "Die schrittweise Öffnung des öffentlichen Lebens wird mit Sicherheit mit gewissen Auflagen verbunden sein."

"Die Akzeptanz der einzelnen Maßnahmen wird nur dann auf hohem Niveau bleiben, wenn die Menschen von der Sinnhaftigkeit überzeugt sind", sagte Vogt. 

Deshalb müsse es nach Ostern darum gehen, "in welcher Reihenfolge man zumindest einige der Maßnahmen schrittweise zurücknehmen kann".

Update, 9. April, 8.37 Uhr: Doch keine freiwilligen Spargel-Helfer benötigt

Demmin/Wöbbelin/Nantrow - Freiwillige Helfer werden auf den Spargelfeldern in Mecklenburg-Vorpommern wohl doch nicht gebraucht. 

Die Anbauer hoffen darauf, dass die Behörden genügend ausländische Erntehelfer einreisen lassen. Die Bäuerin Yvonne von Laer, die in Tieplitz bei Güstrow (Landkreis Rostock) großflächig Spargel anbaut, wartet nach eigenen Angaben auf die Anreise von Saisonarbeitern aus Rumänien, um in den kommenden Wochen die Spargelernte zu starten.

Auf dem Hof Denissen in Wöbbelin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sind vor den Reisebeschränkungen rund 30 Saisonarbeiter aus Rumänien und Polen eingetroffen. 

Weitere Arbeitskräfte wechselten aus anderen Bereichen des Unternehmens auf die Felder gewechselt. So komme der Hof zum Beginn der Spargelernte zurecht, sagte eine Mitarbeiterin.

Madeleine Buchholz vom Spargel- und Kartoffelhof Demmin (Mecklenburgische Seenplatte) rechnet damit, dass die bisherigen Saisonkräfte aus Polen kommen. 

Die Landwirtin Ruth Sandmann-Böckmann in Nantrow bei Wismar (Nordwestmecklenburg) will zwar auf zehn Helfer aus der Bevölkerung zurückgreifen. 

Update, 9. April, 7.58 Uhr: Hochbahn meldet 70 Prozent weniger Fahrgäste

Hamburg - Wie andere Verkehrsbetriebe verzeichnet auch die Hamburger Hochbahn in ihren Bussen und U-Bahnen coronabedingt einen Fahrgastrückgang von rund 70 Prozent. 

Das Unternehmen befördere derzeit nur noch knapp ein Drittel ihrer sonst üblichen Fahrgäste, sagte eine Hochbahn-Sprecherin. Normalerweise fahren täglich mehr als 1,2 Millionen Menschen mit Bus und Bahn. 

Im Jahr sind es gut 214 Millionen Menschen in den Bussen und 251 Millionen Fahrgäste in den U-Bahnen. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt rund 3500 U-Bahn- und Busfahrer.

Der öffentliche Nahverkehr fuhr seit Anordnung der Kontaktsperre in Hamburg nahezu unverändert weiter, um Fahrgästen den Mindestabstand auch in den Fahrzeugen zu ermöglichen. 

Mittlerweile gab es im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sogar Anpassungen. So wurde der Bus-Zubringer zum Airbus-Werk in Zeiten mit hoher Nachfrage mit zusätzlichen Fahrten verstärkt, wie die Hochbahn-Sprecherin bestätigte. 

Update, 9. April, 7.16 Uhr: Paketdienst DHL beschäftigt wie vor Weihnachten

Rostock - Die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen bescheren der Deutschen Post DHL Group einen deutlich spürbaren Umsatzzuwachs. 

"Wir sehen in unserem Paketbereich seit Ende März eine täglich steigende Zahl von Sendungen, deren Menge mittlerweile sehr spürbar über der des Vorjahreszeitraums liegt", sagte Unternehmenssprecher Jens-Uwe Hogardt.

Der sehr plötzliche Anstieg auf nunmehr schon Vorweihnachtsniveau pro Tag zeige, dass gerade kleine Händler verstärkt auf diesen Lieferweg setzen, um ihre Waren auch bei Schließung der Ladenlokale an den Konsumenten zu bringen.

Update, 9. April, 6.20 Uhr: Trainingssteuerung via Chat

Lüneburg - Fußball-Viertligist Lüneburger SK Hansa setzt in der Corona-Krise nicht wie viele andere Clubs auf langfristige Trainingspläne für seine Spieler. "Bei uns gibt es eine WhatsApp-Gruppe, in der die Spieler jeden Tag von unserem Athletiktrainer eine neue Aufgabe kriegen", sagte Teamchef Rainer Zobel. "Das kommt super an."

Der 71 Jahre alte frühere Bayern-München-Spieler und Bundesliga- Trainer arbeitet seit 2017 wieder für den Tabellenelften der Regionalliga Nord. Die finanziellen Verluste durch die Aussetzung des Spielbetriebs treffen auch den LSK. 

"Die fehlenden Einnahmen können wir kompensieren, die große Frage bei fast allen Regionallisten ist aber: Was ist mit den Sponsoren?", sagte Zobel.

"Es kommt für uns darauf an, dass unsere Sponsoren über die Runden kommen, denn in der Regionalliga nehmen wir praktisch keine TV-Gelder ein."

Update, 8. April, 21.38 Uhr: Kieler Regierung präzisiert Corona-Bestimmungen

Kiel – Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat nach Unmut aus Hamburg am vergangenen Wochenende einige Regeln in der Corona-Krise präzisiert. 

Reisen aus touristischem Anlass in das nördlichste Bundesland bleiben untersagt - aber darunter fielen nicht der arbeitsbedingte Reiseverkehr, Einkaufsfahrten in engerem räumlichen Umfeld zur Wohnung und kleinere Ausflüge, wie Spaziergänge und Fahrradfahrten, teilte die Staatskanzlei am Mittwochabend in Kiel mit. Diese seien jedoch untersagt, wenn die Gefahr der Bildung einer Zusammenkunft oder Ansammlung besteht.

"Uns ist es wichtig, durch Klarstellungen und Konkretisierungen so gut und umfassend wie möglich zu informieren. Dabei ist es besonders wichtig, unser aller übergeordnetes Ziel im Auge zu behalten: Kontakte reduzieren. Die Verbreitung des Virus bremsen", wird Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) in der Mitteilung zitiert. Nicht notwendige Reisen sollten unterlassen, Großeltern und andere besonders gefährdete Gruppen möglichst nicht besucht werden.

Aus Hamburg hatte es in den vergangenen Tagen harsche Kritik am Vorgehen der Polizei gegeben. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte eingeräumt, dass in Einzelfällen am Wochenende Fußgänger und Radfahrer aus Hamburg zurückgewiesen wurden, die die Landesgrenze passiert hatten.

Weitere Klarstellungen gibt es zu Familienzusammenkünften. Im privaten Bereich sollen nicht im gleichen Maße Beschränkungen gelten wie im öffentlichen Raum. Die Gesamtpersonenzahl für ein Zusammenkommen im privaten Raum wird auf maximal zehn beschränkt, das gilt aber nicht bei einem Familienhaushalt mit mehr als zehn Personen.

Update, 8. April, 21 Uhr: Erneuter Corona-Fall bei der Feuerwehr

Eine Dekontaminationseinheit reinigte das Feuerwehrgebäude.
Eine Dekontaminationseinheit reinigte das Feuerwehrgebäude.  © Blaulicht-News.de / Sebastian Peters

Hamburg – Erneut gibt es einen Covid-19 Verdachtsfall bei der Feuerwehr in Hamburg.

Dieses Mal in trifft es ein Nebengebäude der Rettungswache in Wandsbek. 

Nach ersten Informationen hat ein Brandreferendar nach einem New-York Urlaub trotz negativem Corona test Fieber bekommen.

Der Feuerwehrmann hatte keinen Kontakt zur Wachabteilung, daher konnte diese zunächst im Dienst bleiben. Der Betroffene begibt sich nun in häusliche Quarantäne in seine Heimatstadt Magdeburg. 

Die Freiwillige Feuerwehr rückte mit einer Dekontaminationseinheit an, um das Feuerwehrgebäude zu reinigen.

Update, 8. April, 20 Uhr: Corona-Reisebeschränkungen - Polizei kontrollierte fast 35.000 Autos

Schwerin – Zur Durchsetzung der coronabedingten Reisebeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern setzt die Landespolizei über Ostern verstärkt auch Angehörige der Bereitschaftspolizei ein. 

Wie das Innenministerium in Schwerin am Mittwoch mitteilte, finden die Fahrzeugkontrollen vor allem entlang der Landesgrenze und an den Inselzufahrten statt. Dafür seien stationäre Kontrollstellen eingerichtet worden. Zudem seien mobile Kontrollteams unterwegs.

Schon seit Mitte März sind auswärtigen Besuchern Urlaubsreisen und Tagesausflüge nach Mecklenburg-Vorpommern untersagt. Für die Osterfeiertage gelten zusätzliche Reisebeschränkungen auch für die heimische Bevölkerung. Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern dürfen von Karfreitag bis Ostermontag keine Tagesausflüge an die Ostseeküste, auf die Ostseeinseln und an die Seenplatte unternehmen.

Laut Innenministerium wurden durch die Landespolizei bislang insgesamt 34.690 Fahrzeuge kontrolliert. Die Insassen von 2.774 Autos hätten sich unberechtigt im Land aufgehalten und seien deshalb zurückgewiesen worden. 

Den Angaben zufolge wurden seit dem 18. März 149 Strafanzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz aufgenommen und 235 Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.

Update, 8. April, 19.54 Uhr: Filmkunstfest mit Online-Angebot

Schwerin – Als Alternative für das ausgefallene 30. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern werden Filme online abrufbar sein. 

Rund 30 Filmprogramme sollen vom 5. bis 10. Mai, dem ursprünglichen Datum des Filmkunstfestes, auf der Internetseite zu finden sein, wie der Veranstalter am Mittwoch in Schwerin mitteilte.

Die Streaming-Gebühr pro Film liegt den Angaben zufolge bei 4,99 Euro. 80 Prozent der Einnahmen sollen demnach an die Leihgeber der Filme gehen, der Rest werde für die technische Umsetzung benötigt.

Im vergangenen Jahr hatte das Filmkunstfest nach Veranstalterangaben mit rund 19.000 Besucher einen Rekord verzeichnet.

Update, 8. April, 19.51 Uhr: Schwesig stellt erste Lockerungen in Aussicht

Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, spricht bei der Landtagssitzung.
Manuela Schwesig (SPD), die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, spricht bei der Landtagssitzung.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat an die Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns und potenzielle Gäste appelliert, die gravierenden Reisebeschränkungen über Ostern einzuhalten und so mit dafür zu sorgen, dass es bald zu ersten Lockerungen kommen kann. 

Die strengen Maßnahmen gerade am Anfang der Pandemie seien richtig und wichtig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Dies sei im Nordosten zwischenzeitlich gelungen.

"Und deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass, wenn wir diese Maßnahmen jetzt auch über Ostern durchhalten und verzichten, umso schneller wieder lieb gewonnene Dinge zurückbekommen", sagte Schwesig am Mittwoch in einem Internetforum der "Schweriner Volkszeitung". Konkrete Angaben etwa zur Öffnung von Läden, Kitas oder Schulen machte sie jedoch nicht.

Am Anfang stringent zu sein, bringe zum Ende hin viel. Das Beispiel Italien, wo das neuartige Coronavirus besonders viele Todesopfer forderte, zeige, welche Folgen eine unkontrollierte Ausbreitung haben könne. "Dann entsteht eine Überlastung des Gesundheitssystems. Und dann hat man am Ende viele Schwerkranke und Tote zu beklagen", warb Schwesig um Verständnis für die bundesweit verhängten Kontaktverbote. 

Das wichtigste sei, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. "Deshalb bitte ich um Vertrauen. Keine dieser Maßnahmen habe ich mir irgendwie leicht gemacht. Im Gegenteil. Vieles widerspricht dem, wofür ich persönlich stehe: Kinder unter Kindern, Reisefreiheit, Gäste zu empfangen, eine gute wirtschaftliche Entwicklung", sagte Schwesig.

Die von ihr geführte Landesregierung hatte frühzeitig schon Mitte März auswärtigen Besuchern Urlaubsreisen und Tagesausflüge nach Mecklenburg-Vorpommern untersagt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und die heimischen Kliniken vor Überlastung zu schützen. 

Für Ostern gelten zusätzliche Reisebeschränkungen auch für die eigene Bevölkerung. Auch Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern dürfen von Karfreitag bis Ostermontag keine Tagesausflüge an die Ostseeküste, auf die Ostseeinseln und an die Seenplatte unternehmen. 

Schwesig warb dafür, Osterspaziergänge auf die Umgebung des jeweiligen Wohnortes zu beschränken. Konkrete Vorgaben für maximale Entfernungen gebe es aber nicht.

Update, 8. April, 19.06 Uhr: Weniger Verkehr durch Corona-Krise in Kiel

Kiel – Der Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat in Kiel zu deutlich weniger Straßenverkehr geführt. 

An einigen der sechs Messstellen an wichtigen Verkehrsachsen sei das Verkehrsaufkommen erheblich zurückgegangen, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Darunter fällt auch der sonst vielbefahrene Theodor-Heuss-Ring. Dort betrage der Rückgang zur ersten Märzwoche 37 Prozent. 

Die Zahl der Fahrzeuge ging von 565.233 auf 355.711 pro Woche zurück. Die Stadtverwaltung geht von einem Rückgang des Verkehrs im gesamten Stadtgebiet um etwa 40 Prozent aus.

Update, 8. April, 17.53 Uhr: Hamburg-Wandsbek ist Corona-Hochburg

Hamburg – In Hamburg gibt es mittlerweile 3.370 bestätigte Corona-Infektionen und 29 Todesfälle (Stand 17.45 Uhr).

Mit 23 % kommen die meisten Fälle aus Wandsbek, dicht gefolgt von Hamburg Nord (20%).

Die wenigsten Fälle gibt es bislang in den Stadtteilen Bergedorf und Harburg.

Die meisten Corona-Fälle gibt es derzeit in Hamburg-Wandsbek.
Die meisten Corona-Fälle gibt es derzeit in Hamburg-Wandsbek.  © TAG24

Update, 8. April, 17.44 Uhr: Auslieferung von Schutzmaterial an 5200 Ärzte und Therapeuten

Hamburg – Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) hat am Mittwoch mit der Auslieferung von Handdesinfektionsmitteln und Schutzmasken an 5.200 Hamburger Vertragsärzte und -psychotherapeuten begonnen. 

Die Konfektionierung der Ware und die Beladung der Lieferwagen wurde in einem Hamburger Logistikzentrum abgewickelt. "Mittlerweile lagern wir hier quasi das neue Gold ein, so möchte ich das mal nennen. Deshalb muss auch der Ort geheim bleiben", sagte Dennis Rose, der zuständige Logistiker, der Deutschen Presse-Agentur.

68.000 Schutzmasken hat die KVH nach eigenen Angaben gekauft. 80.000 Flaschen Desinfektionsmittel spendete das Hamburger Unternehmen Beiersdorf. 

"Diese Lieferung kommt für viele zur rechten Zeit, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es weiterhin an Schutzausrüstung mangelt, besonders an Kitteln. Deshalb können wir uns unseren dringenden Appell an die Politik nur wiederholen. Unterstützt uns in der Beschaffung von Ausrüstung!", sagte Walter Plassmann, Vorstandsvorsitzender der KVH.

Update, 8. April, 17.33 Uhr: HVV fährt weiter nach Plan, Fähre nicht für Ausflüge nutzen

Hamburg – Das Oster-Wochenende lockt zum Auftakt mit sonnigen Aussichten. Daher ist die Versuchung groß, trotz Corona-Pandemie Ausflüge zu unternehmen – doch das verhängte Kontaktverbot gilt auch zu Ostern.

Das Leistungsangebot des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) bleibt weiterhin ohne maßgebliche Einschränkungen bestehen. Über die Ostertage gilt entsprechend der reguläre Feiertags- und Wochenendfahrplan.

Dennoch sind die Fahrgäste dazu angehalten, den Mindestabstand einzuhalten und werden ausdrücklich darauf hingewiesen, die HADAG-Linie 62 (Hafenfähre) nicht für Rundfahrten und Ausflüge zu nutzen. 

Vielmehr soll die Linie 62 denjenigen Fahrgästen vorbehalten sein, die diese Verbindung aus dringenden Gründen benötigen.

Update, 8. April, 17.30 Uhr: Fahrplan für Abschlussprüfungen im Norden steht

Kiel – Die Abiturprüfungen in Schleswig-Holstein sollen wie angekündigt am 21. April starten und die anderen Abschlussprüfungen im Mai folgen. 

Über den Ablauf informierte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch. Zum Schutz gegen das Coronavirus gibt es Handlungsempfehlungen.

Zunächst hatte Prien geplant, wegen der Pandemie auf die Prüfungen zu verzichten. Die Schüler sollten ihre Abschlusszeugnisse auf Basis der bisherigen Noten erhalten. Nach Absprachen in der Kultusministerkonferenz und der Landesregierung schwenkte sie um.

"Wir schaffen mit den nun festgelegten Regeln einen Rahmen, in dem aus heutiger Sicht die Abschlussprüfungen stattfinden können", sagte Prien nach einer Kabinettssitzung. Sicherheit und Gesundheit gingen vor. Prien machte den Schülern Mut: Sie seien gut vorbereitet. "Vertrauen Sie auf Ihr Können!".

Ab 11. Mai sollen Schüler an Gemeinschaftsschulen ihre Prüfungen zum Ersten allgemeinbildenden Schulabschluss und zum Mittleren Abschluss starten. Schüler und Aufsicht sollen bei Betreten der Schule bereitgestelltes Desinfektionsmittel benutzen. In den Prüfungsräumen muss ein Mindestabstand von zwei Metern zwischen allen Schülern und zur Aufsicht gewährleistet sein. Die Prüfungsgruppen müssen dazu entweder auf mehrere Räume aufgeteilt werden oder es müssen größere Räume wie Aula oder Sporthalle genutzt werden.

Die Aufgaben sollen vor Erscheinen der Schüler auf den Plätzen liegen. Räume und Tische werden am Vortag professionell gereinigt. Für Toiletten sollen Laufwege so ausgewiesen werden, dass Begegnungen verhindert werden können. 

Schüler, die zu einer Risikogruppe gehören, sollen dies anmelden. Sie sollen die Schule durch einen Extra-Eingang oder zu einer bestimmten Zeit einzeln betreten und in einem eigenen Raum die Prüfung absolvieren. Schüler mit akuten respiratorischen Symptomen müssen Nachholtermine nutzen.

Update, 8. April, 17.25 Uhr: Ministerin: Pflegeheime möglichst nicht verlassen

Schwerin – Nach Infektionen mit dem Coronavirus in einer weiteren Pflege-Einrichtung in MV hat Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) in den Heimen besondere Schutzmaßnahmen angemahnt. 

Das strikte Besucherverbot sei auch zu Ostern einzuhalten, sagte Drese am Mittwoch in Schwerin. "Ich weiß, dass das für viele Pflegebedürftige und ihre Familien schmerzhaft ist, aber unsere strengen Besuchsregelungen für die stationären Pflegeheime von Anfang an haben sich bewährt."

In den Heimen sollten zudem weniger Gruppenaktivitäten stattfinden, so die Ministerin. Das Verlassen der Einrichtungen sei nur aufgrund "besonderer Umstände" erlaubt. Die Ministerin empfahl allen Beschäftigten das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während der gesamten Arbeitszeit. 

"Alle weiteren Personen sollen den Mund-Nasen-Schutz während der gesamten Kontaktzeit tragen." Das Ministerium fordere weiter beim Bund ein, dass ausreichend Schutzausrüstung geliefert wird. "Wir kaufen aber auch als Landesregierung Schutzausrüstung selbst an, die hoffentlich in der bestellten Größenordnung dann auch geliefert wird", sagte Drese.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass in einer Pflege-Einrichtung in Tutow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) acht Bewohner und zwei Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Eine Person wurde ins Krankenhaus gebracht.

Update, 8. April, 17.23 Uhr: Kreuzfahrtschiffe in Emden unter zweiwöchiger Quarantäne

Emden – Zwei in Emden erwartete Kreuzfahrtschiffe sollen unter 14-tägige Quarantäne gestellt werden. 

Wie ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mitteilte, soll ein Teil der Besatzungsmitglieder der "Amera" und der "Albatros" zwar zeitnah über deutsche Flughäfen ausgeflogen werden. 

An Bord blieben aber jeweils rund 100 Crewmitglieder, die für geplante Arbeiten an den Schiffen bei der Emder Werft und Dock (EWD) gebraucht werden - diese dürfen die Schiffe dann wegen der Corona-Pandemie nicht verlassen. Zuvor hatte die "Emder Zeitung" berichtet.

In der Corona-Zwangspause schickt die Reederei die Schiffe zur Überholung in die Werft. Die beiden Kreuzfahrtschiffe kommen mit 224 und 294 Personen an, es handelt sich nach Angaben der Stadt ausschließlich um Crewmitglieder. 

Der überwiegende Teil stammt laut Sprecher nicht aus Schengen-Staaten und dürfte das Schiff ohnehin nicht verlassen. Die "Amera" wird am Donnerstag, die "Albatros" am Freitag erwartet.

Update, 8. April, 17.21 Uhr: Wertstoffhöfe in Niedersachsen öffnen nach Ostern teilweise wieder

Hannover – Nach den Osterfeiertagen wollen mehrere Wertstoffhöfe in Niedersachsen wieder öffnen. 

Ab dem 15. April würden zehn Annahmestellen in der Region Hannover die Tore für Privathaushalte aufmachen, teilte die Zweckverband Abfallwirtschaft am Mittwoch mit. Zunächst sollen ausschließlich Sperrabfälle und pflanzliche Gartenabfälle angenommen werden. Ähnlich wie bei den Baumärkten werde es auf den Wertstoffhöfen Einlassbeschränkungen und Zugangsregeln geben, kündigte der Zweckverband an.

Auch in Braunschweig sollen ab Mittwoch zwei Wertstoffhöfe wieder für Privatanlieferer öffnen. In Absprache mit der Stadt würden die Corona-Maßnahmen dementsprechend gelockert, teilte die zuständige Firma Alba Braunschweig mit. 

Aufgrund der Zufahrtsbeschränkungen könne es aber zu Wartezeiten kommen. Für gewerbliche Kunden waren die Höfe laut einer Alba-Sprecherin auch zuvor offen.

Update, 8. April, 17.19 Uhr: Wohnmobiltourist vor Gericht erfolglos gegen Verbote über Ostern

Oldenburg – Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat Eilanträge eines Wohnmobiltouristen gegen Parkverbote über Ostern an der niedersächsischen Küste abgelehnt. 

Die Verbote gelten in den Landkreisen Aurich und Wittmund vom 9. bis 14. April für Wohnmobile und Wohnwagen. Der Wunsch des Touristen aus dem benachbarten Landkreis Leer auf freies Reisen und insbesondere Parken seines Wohnmobils sei nicht so schwer zu gewichten wie die Absicht der Landkreise, die Bürger vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus zu schützen und die medizinische Versorgung zu gewährleisten. 

Das teilte ein Gerichtssprecher zu den Beschlüssen vom Mittwoch mit. Dagegen kann Beschwerde beim Niedersächsischen Oberverwaltungsgericht eingelegt werden.

Update, 8. April, 17.15 Uhr: Verlegung der Sommerferien ist denkbares Szenario für Touristiker

Hannover – Wegen möglicher massiver Corona-Beschränkungen bis in den Sommer hinein hält der Tourismusverband Niedersachsen eine Verschiebung der Sommerferien nach hinten für denkbar. 

"Für diese Ausnahmesituation und für den Fall könnte das eine Lösung sein", sagte der Vorsitzende Sven Ambrosy am Mittwoch. "Wenn jetzt auch noch komplett die Sommerferien ausfallen sollten, ist das eine ganz große Katastrophe für Tourismusgebiete wie hier an der Nordsee."

Damit nahm Ambrosy Bezug auf Aussagen von Ärztepräsident Klaus Reinhardt. "Ich glaube nicht, dass die Deutschen in diesem Sommer schon wieder Urlaubsreisen machen können", hatte der Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch) gesagt.

Gleichzeitig wandte sich Ambrosy mit dem einem Sechs-Punkte-Sofortprogramm an das Wirtschaftsministerium in Hannover. "Wir wollen ein Offensivprogramm für Investitionen, weil nach der Corona-Krise der Tourismus teilweise sogar wieder aufgebaut werden, zumindest aber gestärkt werden muss."

Auch für die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes, Carola Schmidt, wäre das Szenario des Ärztepräsidenten eine Katastrophe: "Das ist bisher Gott sei Dank nur eine Einzelaussage und ich möchte mir das nicht vorstellen, was das hier bedeutet. Das würde einen Großteil unserer Betriebe in die Insolvenz bringen." 

Mit Blick etwa nach Österreich habe der Verband aber eher die Hoffnung, dass Lockerungen folgten. "Klar müssen wir uns damit abfinden, dass es bestimmte Beschränkungen geben wird, Hygienevorgaben, Abstandregelungen in Restaurants, Hotels et cetera. Aber da sehe ich nicht das Problem, dass man das umsetzen kann", so Schmidt.

Update, 8. April, 17.14 Uhr: Kreuzfahrtschiffe setzen Passagiere in Bremerhaven ab

Bremerhaven – Bremerhaven dient weiter als Anlaufhafen für Kreuzfahrtschiffe, die ihre Fahrten in der Coronavirus-Pandemie beenden müssen. 

Am Mittwoch machte der Liner "Mein Schiff 4" von Tui Cruises für einen Versorgungsstopp am Containerterminal fest. Auf dem Schiff befand sich nur noch die Crew. Am Kreuzfahrtterminal lag die «Albatros» der Reederei Phoenix Reisen, die ihre 377 Passagiere am Vortag unter strengen Seuchenschutzvorkehrungen abgesetzt hatte.

Das Ausschiffen habe gut geklappt, sagte ein Vertreter der Reederei in Bonn. Die «Albatros» sei in 26 Tagen aus Indonesien zurückgekehrt, habe also eine Art Eigenquarantäne gehabt. "Die Gäste müssen sich eher vor uns an Land schützen", sagte der Phoenix-Sprecher.

Die Hafenbehörden in Bremerhaven haben Auflagen für die Rückkehr der Kreuzfahrtschiffe gemacht. Die Reedereien müssen sicherstellen, dass ihre Passagiere sofort in die Heimatorte weiterreisen. Für jeden Gast muss feststehen, welches Gesundheitsamt für ihn zuständig ist. Am Ostersonntag (12.4.) wird die "Astor" des Veranstalters Transocean in Bremerhaven erwartet. Für deren 370 Passagiere geht wegen des Coronavirus eine Weltumrundung vorzeitig zu Ende.

In der Zwangspause schickt Phoenix drei Schiffe zur Überholung in die Werft. Die "Amera" und die "Albatros" sollen in Emden erneuert werden, die "Amadea" liegt bereits in einer Werft in Bremerhaven. 200 Crew-Mitglieder von den Philippinen seien am Donnerstag mit einem Charterflug in ihre Heimat zurückgeflogen worden, sagte der Sprecher.

Update, 8. April, 17.12 Uhr: Niedersachsen legt Bußgeldkatalog für Corona-Verstöße vor

Hannover – Wie zuvor bereits andere Bundesländer hat nun auch Niedersachsen einen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Beschränkungen vorgelegt. 

Wer sich nicht an den Mindestabstand von 1,5 Metern im Freien hält, soll 150 Euro zahlen. Bei unzulässigen Treffen von mehr als zwei Menschen sind 200 bis 400 Euro pro Person fällig, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Katalog hervorgeht. Restaurantinhaber, die entgegen der Regeln öffnen, müssen 4.000 bis 10.000 Euro zahlen. Wer sich dort zum Essen oder Trinken hinsetzt, riskiert ein Bußgeld von 150 Euro.

Wie der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, sagte, bewegen sich die Bußgelder im Rahmen dessen, was auch andere norddeutsche Bundesländer und Nordrhein-Westfalen für Verstöße vorsehen. Der Bußgeldkatalog solle den Ordnungsbehörden vor Ort als Orientierung beim Festsetzen einer Strafe dienen. 

Scholz betonte, das gravierende Verstöße auch als Straftaten verfolgt werden können. Wer sich etwa nicht an Quarantäne-Auflagen des Gesundheitsamtes halte, begehe eine Straftat, wofür eine Geldstrafe oder auch Haft drohe. Auch wer absichtlich mehrfach gegen die Regeln verstoße, müsse mit einem drastisch erhöhten Bußgeld rechnen, warnte Scholz.

Update, 8. April, 17.09 Uhr: Auch Hamburger Spring- und Dressur-Derby wird verschoben

Hamburg – Das deutsche Spring- und Dressur-Derby in Hamburg wird wegen der Corona-Pandemie ausgerechnet bei seinem Jahrhundert-Jubiläum verschoben. 

Das gaben die Organisatoren des Pferdesport-Klassikers am Mittwoch bekannt. Das Turnier sollte ursprünglich vom 20. bis 24. Mai stattfinden. Ein neuer Termin werde gesucht. Derzeit würden Optionen im Juli oder August geprüft.

Veranstalter Volker Wulff hatte lange mit einer Entscheidung gezögert. "Uns war klar, dass es mit jedem Tag der Kontaktsperre unwahrscheinlicher würde, das Turnier wie geplant stattfinden zu lassen, aber erst jetzt haben wir eine definitive Aussage durch die zuständigen Behörden und somit konnten wir auch erst jetzt eine klare Entscheidung treffen", erklärte er.

Im Rahmen des Turniers auf der Anlage in Hamburg-Klein Flottbek findet auch ein Springen der Millionenserie Global Champions Tour statt. Höhepunkt ist das Spring-Derby mit den legendären Hindernissen wie den Wall oder Pulvermanns Grab.

Derzeit ist der Turniersport aufgrund der Verbreitung des neuartigen Coronavirus zum Erliegen gekommen. Unter anderen waren die deutschen Meisterschaften in Balve und das CHIO in Aachen bereits verschoben worden. 

Das Weltcup-Finale im Springen und der Dressur Mitte April in Las Vegas wurde ganz abgesagt.

Update, 8. April, 17.07 Uhr: Hamburger Halbmarathon jetzt im Oktober

Hamburg – Der für den 20. September geplante Halbmarathon in Hamburg bekommt einen neuen Termin. 

Wie der Veranstalter am Mittwoch mitteilte, soll nun am 18. Oktober gelaufen werden. Wegen der Corona-Pandemie war bereits die 25. Auflage des Hamburg-Marathons vom 19. April auf den 13. September verlegt worden.

"Den 18. Oktober erachten wir als vertretbaren Terminkompromiss, wohlwissend, dass die Konzentration an Veranstaltungen im Herbst sicher noch zunehmen wird. 

In der gesamtgesellschaftlich besonderen Situation gibt es Ideallösungen derzeit allerdings ohnehin nicht", sagte Veranstalter Frank Thaleiser am Mittwoch.

Update, 8. April, 16.50 Uhr: Kinopreis im Norden erstmals online und für alle Bewerber

Kiel – Doppelte Premiere: Schleswig-Holstein hat seinen Kinopreis erstmals online verliehen und damit außerdem alle 29 Bewerber ausgezeichnet. 

"Die Corona-Pandemie hat uns veranlasst, das Drehbuch für den Kinopreis umzuschreiben", sagte Kulturministerin Karin Prien (CDU) am Donnerstag in einer Video-Grußbotschaft. "Wir vergeben in diesem Jahr keine Hauptpreise, und wir haben das Preisgeld verdreifacht." 

So könnten insgesamt 150.000 Euro vergeben werden. Das Geld wird auf alle 29 eingegangenen Bewerbungen verteilt. "Wir folgen damit dem Rat der Jury und würdigen, was sie alle vereint: Kinos sind unverzichtbare Orte der Kultur in diesem Land", sagte Prien.

"Und wir alle wünschen uns, dass sie nach dieser Krise wieder für uns da sind», äußerte Prien im Hinblick auf die Kinos. Das Preisgeld wird in diesem Jahr in drei Kategorien vergeben. 

3 ehrenamtlich arbeitende Kinovereine ohne Haus erhalten je 1.300 Euro, 12 Kinos mit einer Leinwand bekommen je 4.000 Euro und 14 Kinos mit mehr als einer Leinwand je 7.000 Euro. "Das ist ein weiterer Beitrag, um die Kinos durch die Krise zu bringen und ihre Existenz ein Stück weit zu sichern."

Update, 8. April, 16.38 Uhr: Seelsorge-Hotline der Nordkirche auch über Ostern erreichbar

Hamburg/Schwerin – Die Seelsorge-Hotline der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland wird auch an den Oster-Feiertagen erreichbar sein. 

Das teilte die Nordkirche am Mittwoch mit. Unter der kostenlosen Nummer 0800/4540106 sind weiterhin täglich von 14 bis 18 Uhr ausgebildete Seelsorgerinnen und Seelsorger erreichbar.

"Seit dem Start der Hotline vor gut zwei Wochen wenden sich vor allem Menschen an uns, die unter den Folgen der Corona-Pandemie besonders leiden, weil sie mit Unsicherheit und Angst, aber auch mit Trauer umgehen müssen", sagte Kerstin Lammer, Leitende Pastorin des Hauptbereichs Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog der Nordkirche. Hinzu komme, dass Menschen sich einsam oder eingesperrt fühlen, weil Besuche nicht möglich sind. 

Lammer: "Gerade an den Feiertagen wird das für viele vermutlich schwer werden. Für sie sind wir mit unserem seelsorgerlichen Gesprächsangebot da und ganz Ohr am Telefon."

Update, 8. April, 16.30 Uhr: UKE-Mediziner: Keine Antikörper-Tests im Internet kaufen

Hamburg – Antikörper-Tests nach einer Infektion mit dem neuen Coronavirus machen nach Angaben eines UKE-Transfusionsmediziners für den einzelnen Betroffenen keinen Sinn. 

"Für den Einzelnen bergen diese Tests noch keinen wirklichen unmittelbaren Nutzen", sagte der Leiter des Institutes für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), Sven Peine, am Mittwoch in Hamburg. Vielmehr seien die Tests wichtig, um Infektionsketten zu erkennen und "um zu schauen, wo Infektionen entstanden sind - beispielsweise in Altenheimen". Außerdem sollen sie Aufschluss darüber geben, wie stark sich das Virus in Deutschland verbreitet hat. "Niemand muss sich im Internet selbst so einen Test besorgen. Der hilft ihm nicht weiter."

Der Test findet nach Angaben des Mediziners Antikörper, die der Körper als Reaktion auf das Virus gebildet hat. Er könne helfen, Verläufe nachzuvollziehen. Die Antikörper-Bildung beginne fünf Tage bis drei Wochen nach dem Erkrankungsbeginn. Am UKE würden verfügbare Testsysteme auf ihre Qualität validiert. 

Auch bei den Blutspenden werde geschaut, ob sich die Spender vielleicht unbemerkt mit Covid-19 infiziert hatten. Symptomfreie Blutspender, die vier Wochen kein Fieber und zum Zeitpunkt der Spende keine Erkältungszeichen haben, hätten den Erreger nicht im Blut und gäben ihn nicht weiter, sagte Peine.

Wer von einer Corona-Infektion genesen ist, kann sich beim UKE registrieren lassen. "Wir profitieren sehr davon, wenn Genesene in acht oder zwölf Wochen wieder Blut spenden dürfen. Ihr Blutplasma können wir auch als Quelle zur Antikörper-Gewinnung nutzen", ergänzte Peine. 

Einzelfallberichte über Geheilte durch eine Plasma-Gabe klängen spektakulär. "Aber um strukturiert vorzugehen, braucht es Studien."

Update, 8. April, 16.29 Uhr: Ministerium: Anträge auf Kultur-Hilfe sofort möglich

Kiel – Mit der Corona-Krise in Not geratene Kultureinrichtungen und Künstler können in Schleswig-Holstein ab sofort Hilfsgelder beantragen. Darauf machte Ministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch aufmerksam. 

"Es geht jetzt um eine schnelle Hilfe für die Kulturschaffenden in unserem Land", sagte sie. Diese litten infolge der Pandemie unter dramatischen Einnahmeverlusten und seien zum Teil in ihrer Existenz bedroht. Das Land hatte ein Hilfsprogramm mit rund 30 Millionen Euro aufgelegt.

"Jeder Euro, den wir in den nächsten Tagen und Wochen auszahlen, hilft unsere reichhaltige Kultur- und Bildungslandschaft zu bewahren", sagte Prien. Das Unterstützungspaket richtet sich an gemeinnützige juristische Personen aus den Bereichen Kultur, Weiterbildung, Minderheiten und Volksgruppen mit Sitz in Schleswig-Holstein. "Das ist eine ungeheure Kraftanstrengung für das Land, aber für mich ohne Alternative", sagte Prien.

Die Soforthilfe wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss maximal für drei Monate gewährt. Der Hilfsfonds des Landeskulturverbandes für Künstler wurde mit Mitteln aus dem Sofortprogramm des Landes um zwei Millionen Euro aufgestockt. Seit dieser Woche können Einzelpersonen daraus mit 500 Euro unterstützt werden.

Update, 8. April, 16.28 Uhr: UKE empfiehlt Lockerung der Corona-Auflagen noch im April

Hamburg – Der Leiter der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Prof. Stefan Kluge, hat eine Lockerung der Corona-Auflagen noch in diesem Monat empfohlen. 

"Ich denke schon, dass im April definitiv hier eine Lockerung erfolgen muss", sagte er am Mittwoch in Hamburg. Man müsse das sehr dosiert machen, warnte er. Aber "man muss langsam damit anfangen". Kluge sagte: "Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass das nicht monatelang aufrechterhalten werden kann mit der Kontaktsperre."

Die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen sich am Mittwoch nach Ostern in einer Telefonkonferenz über das weitere Vorgehen austauschen. Kluge sagte, jetzt müsse über eine Exit-Strategie nachgedacht werden "und es kann auch sein, dass die regional sehr unterschiedlich aussieht". 

So habe etwa Bayern immer noch die höchste Covid-19-Infektionsquote in Deutschland. In Mecklenburg-Vorpommern dagegen sei sie am niedrigsten - und entsprechend könnte dort auch über einen früheren Schulneustart gesprochen werden.

Update, 8. April, 16.27 Uhr: Künftig fast doppelt so viele Corona-Labortests am UKSH möglich

Kiel – Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat seine Kapazitäten für Corona-Tests auf 1.400 pro Tag nahezu verdoppelt. Möglich ist dies durch den Kauf eines Großgerätes vom Forschungszentrum Borstel. 

"Wir sind dem Land für die vorausschauende Finanzierung des Hightech-Systems dankbar", sagte der UKSH Vorstandsvorsitzende Jens Scholz am Mittwoch.

Wissenschaftsministerin Karin Prien (CDU) sieht das nördlichste Bundesland mit dem Forschungszentrum Borstel, dem auf Lungenerkrankungen spezialisierten Krankenhaus Großhansdorf sowie den Unikliniken Kiel und Lübeck "in der Lungenheilkunde sehr gut aufgestellt".

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag sind im Norden seit Beginn der Corona-Krise vor etwa fünf Wochen rund 46.000 Labortests auf das neuartige Virus vorgenommen worden. 

Derzeit werden demnach im Land täglich etwa 2.300 Labortests auf das Virus Sars-CoV-2 gemacht.

Update, 8. April, 15.20 Uhr: Aida Cruises sagt alle Reisen bis Ende Mai ab

Die beiden Aida-Schiffe "Aidaaura" und "Aidacara" (r) liegen am Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder.
Die beiden Aida-Schiffe "Aidaaura" und "Aidacara" (r) liegen am Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder.  © Christian Charisius/dpa

Rostock – Die Rostocker Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat alle Fahrten auf den 14 Schiffen ihrer Flotte bis Ende Mai abgesagt.

Wegen der geltenden Einreisebestimmungen in den weltweiten Zielgebieten sei mit einer Normalisierung des Reiseverkehrs bis dahin nicht zu rechnen, begründete das Unternehmen am Mittwoch seine Entscheidung.

Um den Gästen ihren Urlaub, der zwischen dem 8. März und dem 31. Mai abgesagt wurde, zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen, werde der bereits gezahlte Reisepreis als Guthaben plus einem zehnprozentigen Bonus zurückgelegt. Dieses Guthaben könne bei Buchungen bis Ende 2021 für alle Aida-Reisen eingesetzt werden. Gästen, die dieses Angebot nicht in Anspruch nehmen möchten, werde auf Wunsch der Reisepreis in Höhe der bereits geleisteten Zahlung erstattet.

Um den Reisebürovertrieb in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, werde Aida einen Liquiditätsvorschuss auszahlen, teilte das Unternehmen weiter mit. Dieser liege bei zehn Prozent des Guthabens und werde dem Vertriebspartner überwiesen, sobald Aida das Reiseguthaben für den gemeinsamen Kunden angelegt hat.

Update, 8. April, 15.18 Uhr: Zahl der Corona-Infizierten in Niedersachsen steigt wieder stärker

Hannover – Die Zahl der Coronavirus-Infizierten in Niedersachsen ist am Mittwoch wieder stärker als an den Vortagen gestiegen. 

Mit 6845 waren es 401 Infektionsfälle mehr als am Tag zuvor, wie der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, in Hannover mitteilte. Das liege daran, dass am Wochenende nicht so viele Tests vorgenommen werden und die Gesundheitsämter bestätigte Fälle erst mit zeitlichem Verzug an das Land übermitteln.

2222 der Betroffenen gelten inzwischen als genesen, 139 Menschen sind in Niedersachsen an der Krankheit gestorben. 904 Infizierte befinden sich Krankenhaus, 223 davon auf der Intensivstation. Von ihnen müssen 161 künstlich beatmet werden.

Update, 8. April, 15.14 Uhr: Betretungsverbot der Inseln nicht immer eingehalten

Westerland/Husum – Um das Betretungsverbot der nordfriesischen Inseln zu umgehen, lassen sich Urlauber und Gastgeber in Ausnahmefällen einiges einfallen. 

So fielen auf Sylt etwa Privatvermieter auf, die Touristen mit ihren privaten Fahrzeugen mit NF-Kennzeichen in Niebüll abholten und auf die Insel brachten, wie der Kreis Nordfriesland nach einer Videokonferenz mit den Verantwortlichen in den Ämtern mitteilte. Auch in Wyk auf Föhr seien vereinzelt Urlauber angetroffen worden, die durch die Kontrollen schlüpfen konnten.

"Manche Sylter haben sogar zum Schein Arbeitsaufträge erstellt, damit Urlauber unter dem Deckmantel beruflicher Tätigkeit auf die Insel kommen können", sagte der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel. Er mahnte: "Sowohl die Polizei als auch unser Ordnungsamt greifen konsequent durch, um unsere Gesundheit und unsere medizinischen Ressourcen zu schützen."

Amtsdirektor Christian Stemmer vom Amt Föhr-Amrum dankte der Polizei und den Mitarbeitern der Ordnungsämter, die wesentlich dazu beitrügen, dass eine Beruhigung vor Ort eintritt. "Auch für das Gerechtigkeitsgefühl der einheimischen Bevölkerung ist es wichtig zu sehen, dass die Regeln überall befolgt und notfalls auch durchgesetzt werden."

Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen freut sich, dass Verstöße gegen die Corona-Schutzmaßnahmen Ausnahmen darstellen und sich die große Mehrheit der Nordfriesen und der Gäste von außerhalb an die Regeln hielten. "Nur so kann die Ausbreitung der Pandemie verlangsamt und nur so können Leben gerettet werden."

Update, 8. April, 15.12 Uhr: 166 Anzeigen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln im Norden

Kiel – Schleswig-Holsteins Polizisten haben in der vergangenen Woche 166 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen im Land bearbeitet. 

Alleine am Wochenende wurden 70 Anzeigen aufgenommen, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur sagte. Zum Vergleich: In der Woche vom 23. bis 29. März hatte es 130 Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz gegeben, davon 41 am Wochenende. Es handelt sich bei den Zahlen um vorläufige Lagedaten aus dem polizeilichen Bearbeitungssystem.

"In aller Regel haben sich viele Menschen auch in der vergangenen Woche einsichtig und kooperativ gezeigt, so dass viele Regelverstöße mit einer direkten Ansprache beendet werden konnten", sagte die Sprecherin. Bei den Anzeigen handelte es sich beispielsweise um Aufenthaltsverstöße oder Ansammlungen von mehreren Personen.

Ende vergangener Woche hatte die Landesregierung mit einem Bußgeldkatalog und weiteren Regelverschärfungen noch einmal nachgelegt. Ziel der Regierung ist es, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus im Norden zu verlangsamen. Beispielsweise kosten Verstöße gegen die Kontaktverbote 150 Euro. 

Noch mindestens bis 19. April gilt zudem ein Einreiseverbot nach Schleswig-Holstein aus touristischem Anlass oder zu Freizeitzwecken.

Update, 8. April, 14.50 Uhr: 96-Chef Kind: Auch Staatshilfe für Bundesliga-Clubs denkbar

Hannover – Mehrheitsgesellschafter Martin Kind von Hannover 96 hält während der Corona-Krise auch staatliche Hilfe für Bundesliga-Clubs für möglich. 

"Um zu überleben, könnten am Ende auch Fußball-Clubs gezwungen sein, Staatshilfe zu beantragen", sagte der Hörgeräte-Unternehmer dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Vorstellbar seien für ihn etwa Staatsbürgschaften für Kredite aus dem Hilfsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Der Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Bundesliga ist wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie vorerst bis zum 30. April unterbrochen. 

Bei Bundesliga-Absteiger Hannover werde der Verlust durch ausbleibende Fernsehgelder, Ticketeinnahmen und Zahlungen von Sponsoren bis zum 30. Juni im schlimmsten Fall rund zehn Millionen Euro betragen, sagte Kind. "Für andere Clubs mit höheren Etats wären die wegbrechenden Erlöse deutlich höher."

Update, 8. April, 14.44 Uhr: Tourismusagentur hofft auf Sommersaison nach Corona-Krise

Kiel – Die Tourismusagentur Schleswig-Holstein hofft trotz Tourismus-Stopps wegen der Corona-Krise auf Sommerurlauber an Nord- und Ostsee in den Sommermonaten. 

"Für den weltweiten Tourismus wird das Sommergeschäft vermutlich schwierig werden, je nachdem welche Einschränkungen und Reisewarnungen einzelne Länder aufgrund der Covid-19-Pandemie noch mittel- bis langfristiger bestehen lassen", sagte Geschäftsführerin Bettina Bunge am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Noch bis mindestens 19. April gilt im Norden ein von der Landesregierung verhängter Tourismus-Stopp.

"Wir in Schleswig-Holstein sind zuversichtlich, noch vom Sommergeschäft 2020 profitieren zu können, da wir ein attraktives Kurzreise- und Nahziel sind, dazu viel Natur und Weite für die Gäste bieten können", sagte Bunge. Das nördlichste Bundesland habe keine großen Metropolen, "sondern im Gegenteil viel Platz für Gäste an den Küsten und im Binnenland, gerade auch abseits der bekannten Hotspots".

Nach Überzeugung von Ärztepräsident Klaus Reinhardt wird der Sommerurlaub dagegen noch mit massiven Einschränkungen verbunden sein. "Ich glaube nicht, dass die Deutschen in diesem Sommer schon wieder Urlaubsreisen machen können", sagte der Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Selbst bei schrittweiser Rückkehr in den Alltag werde die Pandemie das Land noch bis zum Sommer beschäftigen.

Der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern schlug angesichts der massiven Probleme der Reisebranche eine einmalige Verschiebung aller Sommerferientermine auf August und September vor.

Update, 8. April, 14.31 Uhr: Obdachlose sollen in Hamburger Hotels untergebracht werden

Hamburg - Mit Hilfe einer Großspende sollen bis zu 250 Obdachlose aus Hamburg für die kommenden vier Wochen in verschiedenen Hotels in der Hansestadt untergebracht werden.

Um wohnungslosen Hamburgern in Zeiten der Corona-Krise "eine sichere, hygienische und menschenwürdige Einzelunterbringung" zu ermöglichen, stellte das Hamburger Unternehmen Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH 300.000 Euro zur Verfügung. Das teilte Reemtsma und die Diakonie Hamburg am Mittwoch mit.

Organisiert werden Einzelunterbringungen laut Mitteilung des Obdachlosenhilfsprojekts "Hinz&Kunzt" sowie der Alimaus-Tagesstätte für Obdachlose und bedürftige Menschen - in Kooperation mit der Diakonie. Weitere Hilfsorganisationen und Initiativen seien beteiligt. 

Die temporäre Unterbringung umfasse nach Möglichkeit auch eine regelmäßige Essensversorgung, die Bereitstellung von Hygieneartikeln und sauberer Kleidung sowie die Betreuung durch Sozialarbeiter.

"Dank der großen Spende haben wir endlich das Geld, das machen zu können, was wir von der Behörde gefordert haben: Menschen in Einzelzimmern in Hotels unterbringen. Denn die Obdachlosen brauchen dringend eine Unterbringung, bei der sie Abstand halten können", erklärte Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter von "Hinz&Kunzt".

Besonders wichtig seien aber auch alle Hotels, die mitmachen, betonte Dirk Ahrens, Landespastor und Leiter des Diakonischen Werks Hamburg. Die Hilfsbereitschaft aller Beteiligten sei "ein starkes Signal der Ermutigung und Unterstützung auch an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung". Erste Unterkünfte seien bereits bezogen worden.

Update, 8. April, 14.19 Uhr: Warnung vor Verschwörungstheorien

Hannover - Der niedersächsische Verfassungsschutz hat vor Verschwörungstheorien angesichts der Corona-Epidemie gewarnt. 

Verstärkt registriere die Behörde Menschen, die Verschwörungstheorien mit Bezug auf das Coronavirus entwickelten und über das Internet verbreiteten, sagte Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut am Mittwoch in Hannover. 

"Wir sind wachsam, seien Sie es auch. Glauben Sie nicht alles, was im Internet verbreitet wird." Vereinzelt gäbe es Aktionen von Extremisten, um "Handlungsfähigkeit" zu dokumentieren. 

Im Internet initiierten Rechtsextremisten eine Anti-EU-Propaganda. Die Europäische Union werde darin als ein Vehikel zur Ausbeutung des wirtschaftsstarken Deutschlands dargestellt.

Update, 8. April, 14.13 Uhr: Nordkirche bezahlt Musiker nach Konzertausfällen

Schwerin - Für ausgefallene Kirchenkonzerte in der Osterzeit sollen betroffene Künstler im Norden Entschädigungen erhalten, die den Honorarausfall zumindest zur Hälfte abdecken. 

Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Landeskirche würden das Geld zu je einem Drittel aufbringen. Diese Unterstützungsleistung komme dort zum Tragen, wo evangelische Kirchengemeinden nicht schon Ausfallgagen gezahlt haben, heißt es in einer am Mittwoch in Schwerin verbreiteten Mitteilung der Nordkirche.

Erfasst werden sollen Kirchenmusik-Projekte bis zum 1. Mai, die aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen abgesagt werden mussten und für die jeweils mehr als 1000 Euro eingeplant waren.

Update, 8. April, 13.55 Uhr: Corona-Song mit Video von Tocotronic

Hamburg/Berlin - Die Kamera des Videos streift durch leere Städte, eine Gitarre und wehmütige Streicher erklingen, dazu singt Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow: "Hier ist ein Lied, das uns verbindet...". Die renommierte Deutschpop-Band hat am Mittwoch den Song "Hoffnung" herausgebracht - bewusst mitten in der Corona-Krise.

"Eigentlich war er gedacht für das neue Album, das 2021 erscheinen soll", erklärte ein Sprecher der Plattenfirma Universal. "Aber da er leider gerade so gut passt, haben sie sich entschlossen, ihn jetzt schon zu veröffentlichen." 

Tatsächlich thematisiert die melancholische Ballade mit ihrem Schwarzweiß-Video Angst und Verunsicherung, aber eben auch mehr: "In jedem Ton/liegt eine Hoffnung/auf einen neuen/Zusammenhang".

Tocotronic, eine der wichtigsten deutschsprachigen Bands der vergangenen 25 Jahre um Singer-Songwriter von Lowtzow (49), schrieben an ihre Hörer über "Hoffnung": Das Lied solle ihnen in diesen dunklen Tagen - genau das - Hoffnung schenken. 

Die Band erhielt zahlreiche Auszeichnungen und gilt neben Blumfeld und Die Sterne als wichtigster Vertreter der intellektuellen "Hamburger Schule".

Update, 8. April, 13.11 Uhr: 153 neue Fälle in Hamburg

Hamburg - Am Mittwoch wurden in Hamburg 153 weitere Fälle von Erkrankungen mit Covid-19 bestätigt. 

Damit ist die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle auf nunmehr insgesamt 3.370 angestiegen. Die Gesundheitsbehörde schätzt die Zahl der positiv getesteten Personen, die die Erkrankung bereits überstanden haben, auf etwa 1900.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 252 Personen mit Wohnort Hamburg aufgrund der Erkrankung in stationärer Behandlung, davon werden 79 Personen intensivmedizinisch betreut. 

Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bereits bei 29 Personen die Infektion als todesursächlich festgestellt werden.

Update, 8. April, 12.17 Uhr: Coronavirus trifft Brauereien hart

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) zeigt in der Corona-Krise ein Herz für die Brauereien im Land. 

"Die Finanzbehörden haben umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den von der Corona-Krise betroffenen Unternehmen kurzfristig finanzielle Spielräume zu ermöglichen", sagte Meyer am Mittwoch. 

Die zinslose Stundung von Steuerzahlungen sei insbesondere eine Unterstützung für die Brauwirtschaft, die von der Schließung der Bars und Restaurants zur Eindämmung der Corona-Pandemie stark betroffen sei.

"In den vergangenen Jahren zahlten die Brauereien im Land im Schnitt rund 23 Millionen Euro Biersteuer pro Jahr", so Meyer. Die betroffenen Unternehmen hätten nun die Möglichkeit, bei den Hauptzollämtern Stundungsanträge bis zum 31. Dezember 2020 zu stellen.

Update, 8. April, 12.13 Uhr: Günther erwartet nur wenige Lockerungen nach dem 19. April

Kiel - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther rechnet nicht mit weitgehenden Lockerungen der Corona-Regeln nach den Osterferien ab 19. April. 

"Es ist gut möglich, dass es dann erst wenig Erleichterung gibt", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch der "Wirtschaftswoche". Die Ausnahmesituation werde das Leben über geraume Zeit bestimmen. 

"Zurzeit sind eher die Älteren getroffen, deren Gesundheit stark gefährdet ist." Sie blieben noch länger eingeschränkt.

"Die wirtschaftlichen Auswirkungen werden hingegen die junge Generation noch stark beschäftigen", sagte Günther. Die Jüngeren müssten hohe Staatsschulden abbezahlen. 

Deshalb halte er auch nichts von der Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) nach weniger Steuern: "Es ist nicht die Zeit, jetzt über Steuersenkungen zu reden."

Update, 8. April, 11.26 Uhr: Bausparkasse erwartet rückläufiges Immobilien-Angebot

Hamburg/Kiel - Wegen der Corona-Krise könnten in Hamburg und Schleswig-Holstein vorübergehend weniger Wohnungen und Häuser auf den Markt kommen. 

"Welchen Einfluss die Covid-19-Pandemie auf die Entwicklung der Immobilienpreise nehmen wird, ist derzeit schwer vorhersehbar", teilte Jens Grelle, Vorstandsvorsitzender der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg, am Mittwoch mit. Erste Marktanalysen hätten deutliche Angebotsrückgänge von gut 15 bis 25 Prozent auf den Bestandsmärkten im Norden ergeben. 

Solange der Wohnungsmarkt als Folge der Pandemie stagniert, werde sich an den Preisen kaum etwas verändern.

Für die zukünftige Preisentwicklung werden aus Sicht des LBS-Chefs die Dauer der Corona-Krise und die wirtschaftlichen Auswirkungen wichtige Faktoren sein. 

Trotzdem bleibe Hamburg für viele Menschen ein attraktiver Ort zum Arbeiten und Wohnen. 

Update, 8. April, 11.21 Uhr: 1830 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1830 gestiegen. 

Wie die Landesregierung am Mittwoch mitteilte, waren das bis Dienstagabend 95 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 24 auf 28. 

Derzeit werden 153 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Plus von 2 zum Vortag.

Update, 8. April, 9.16 Uhr: Weg für staatlichen Milliardenkredit an Tui frei

Hannover - Der Weg für ein staatliches Hilfspaket an den Tui-Konzern in der Corona-Krise ist frei. 

Mehrere Banken erklärten ihre Zustimmung zu einem vom Bund in Aussicht gestellten Kredit über 1,8 Milliarden Euro, teilte der weltgrößte Reiseanbieter am Mittwochmorgen in Hannover mit. Das Geld kommt von der staatlichen Förderbank KfW - wegen gleichzeitiger Änderungen an einem anderen Darlehensprogramm mussten aber noch weitere Institute ihr Einverständnis geben.

Die Tui AG hatte nach eigenen Angaben bereits eine Zusage der Bundesregierung bekommen. Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es, der erste großvolumige Antrag aus dem entsprechenden KfW-Sonderprogramm sei bewilligt worden. Weil mit den frischen Mitteln eine schon bestehende Kreditlinie für Tui im Wert von 1,75 Milliarden aufgestockt werden soll, waren jedoch Vertragsanpassungen und ergänzende Beratungen mit einem Bankenkonsortium notwendig.

Man wolle nun "weltweite Ausnahmesituation überbrücken", sagte der Tui-Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen. Man bereite sich "jetzt intensiv auf die Zeit nach der Corona-Krise vor". 

Touristikfirmen gehören neben Airlines und dem Gastgewerbe zu den Branchen, die die Viruskrise am härtesten trifft.

Update, 8. April, 7.25 Uhr: Tourismusverband fordert Verlegung der Sommerferien

Rostock - Angesichts der massiven Probleme des Tourismus in Deutschland in der Corona-Krise hat der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern ein einmaliges Verschieben aller Sommerferientermine auf August und September vorgeschlagen. 

Alle weiteren Infos dazu findet Ihr >>>hier<<<. 

Update, 8. April, 6.58 Uhr: Taxi-Branche stattet Fahrzeuge mit Trennwänden aus

Zum Schutz für Taxifahrer und ihre Fahrgäste werden immer mehr Taxis in Hamburg mit Trennwänden zwischen Fahrerbereich und Rückbank ausgestattet.
Zum Schutz für Taxifahrer und ihre Fahrgäste werden immer mehr Taxis in Hamburg mit Trennwänden zwischen Fahrerbereich und Rückbank ausgestattet.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Hamburg - Zum Schutz für Taxifahrer und ihre Fahrgäste werden immer mehr Taxis in Hamburg mit Trennwänden zwischen Fahrerbereich und Rückbank ausgestattet. 

Hansa-Funktaxi habe bereits 100 durchsichtige Trennwände in die Fahrzeuge installieren lassen, sagte ein Sprecher des Branchenprimus. "Und täglich werden es mehr." Der Genossenschaft gehören rund 400 Unternehmer mit knapp 800 Autos und mehr als 1500 Fahrern an. 

Dass die Corona-Krise ihre Spuren in der Branche hinterlässt, zeigt der Rückgang an betriebenen Fahrzeugen. Von rund 3140 Taxis in der Hansestadt ruht dem Vernehmen nach bereits für mehr als ein Drittel (1098) die Betriebserlaubnis. Weil kaum noch Geschäftsleute und Touristen in der Stadt sind und keine Veranstaltungen stattfinden, sind der Branche die Umsätze weggebrochen.

Zum weiteren Schutz im Beförderungsgewerbe seien auch Desinfektionsmittel im großen Stil eingekauft worden, um die Fahrer zu versorgen, sagte der Sprecher von Hansa-Funktaxi. 

Update, 8. April, 6.56 Uhr: Hamburgs Bücherhallen verzeichnen 10.000 "Corona-Kunden"

Hamburg - Nicht immer nur Netflix: Fast 10.000 Menschen haben seit Beginn der Corona-Pandemie das Angebot der Hamburger Bücherhallen genutzt und sich einen kostenfreien Zugang für eBücher und andere digitale Medien geholt. 

"Wir haben schon mit einigem Interesse gerechnet", sagte Kundenservice-Leiterin Kirsten Marschall auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Von dieser Zahl waren wir aber verblüfft."

Seit Mitte März können sich Hamburgerinnen und Hamburger für die Dauer von sechs Wochen einen Zugriff auf die "eBücherhalle" einrichten. Dort erhalten die Nutzer Zugriff auf Bücher, Tageszeitungen, Filme, Musik und vieles mehr. Im Bestand befinden sich insgesamt gut 138.000 elektronische Medien.

Das digitale Angebot wird aber nicht nur von den neuen Kunden gut angenommen. Kirsten Marschall: "Auch viele Stammleser entdecken es jetzt für sich."

Im Jahr 2019 hatten insgesamt 4,7 Millionen Besucher die unterschiedlichen Angebote der Hamburger Bücherhallen genutzt und dabei fast 13,3 Millionen Medien ausgeliehen.

Update, 8. April, 6.51 Uhr: Verbotene Demonstration in Hamburg

Hamburg - Nach einer Demonstration für Geflüchtete sind wegen des Versammlungsverbots im Zuge der Corona-Pandemie in Hamburg 21 Bußgelder verhängt worden. 

Die Höhe der Strafzahlungen liegt bei jeweils 150 Euro, wie ein Sprecher der Polizei am Mittwoch sagte. Der Protest am Dienstag sollte auf die Situation Geflüchteter in den griechischen Lagern aufmerksam machen. 

Nach Polizeiangaben fuhren etwa 150 bis 200 Menschen mit Fahrrädern und Spruchbändern durch den Stadtteil St. Pauli.

Update, 7. April, 20.55 Uhr: Klage gegen Oster-Reisebeschränkungen in MV - Regierung präzisiert

Die Polizei kontrolliert Autofahrer an der Zufahrt auf die Insel Rügen.
Die Polizei kontrolliert Autofahrer an der Zufahrt auf die Insel Rügen.  © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Schwerin - Nach einer Klage gegen die Reisebeschränkungen zu Ostern hat die Landesregierung in Schwerin ihre Vorschriften präzisiert. 

Das Oberverwaltungsgericht Greifswald habe signalisiert, dass es das Verbot von Tagesausflügen der Bürger des Landes an die Ostseeküste und auf die Inseln für zu unbestimmt halte, sagte Staatskanzleichef Heiko Geue am Dienstagabend.

Die präzisierte Regelung listet nun detailliert die Inseln und Orte auf, in die Ortsfremde von Karfreitag bis Ostermontag nicht reisen dürfen. 

Es handelt sich um die Ostseeinseln Usedom, Rügen, Hiddensee, Poel, die Halbinsel Fischland Darß Zingst sowie die Städte und Gemeinden, die an der Ostsee liegen - einschließlich der Sund- und Boddengewässer sowie der Haffe und Wieken. 

Im Binnenland sind Waren an der Müritz sowie die Ämter Malchow, Malchin am Kummerower See, Mecklenburgische Kleinseenplatte, Röbel-Müritz, Seenlandschaft Waren und die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft aufgeführt.

Gestrichen wurde den Angaben zufolge, dass Sport und Spaziergänge vorrangig im Umfeld des eigenen Wohnbereiches möglich sind. "Vorrangig im Umfeld des eigenen Wohnbereichs" sei dem OVG auch zu unbestimmt gewesen, hieß es. Die Verordnung soll am Mittwoch geändert werden. Für den Tag wird auch die Entscheidung des OVG über die Klage zu den Reisebeschränkungen erwartet.

Update, 7. April, 20.17 Uhr: Drei Bewohner aus Wentorfer Altenheim gestorben

Wentorf - Drei Bewohner eines Altenheims in Wentorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) sind in Folge einer Corona-Infektion gestorben. Wie die Kreispressestelle am Dienstag mitteilte, befanden sich die drei seit vergangener Woche im Krankenhaus. In der betroffenen Einrichtung werden Patienten aller Pflegestufen behandelt. Kreissprecher Tobias Frohnert sagte: "Da wir es hier mit einer Hochrisikogruppe zu tun haben, war so etwas zu erwarten – auch wenn wir bis zuletzt etwas anderes gehofft haben."

Das Pflegeheim in Wentorf wird seit Mitte März kommissarisch vom Landkreis geführt, nachdem der Betreiber die Einrichtung aufgeben musste. Zwar seien noch nicht alle Testergebnisse der Bewohner bekannt, allerdings seien die ersten dreizehn Tests positiv gewesen. Weitere Fälle in der Einrichtung könnten nicht ausgeschlossen werden.

In Schleswig-Holstein sind vor allem Pflegeeinrichtungen in den Kreisen Pinneberg und Herzogtum Lauenburg vom neuartigen Coronavirus betroffen. Zurzeit ermitteln die Gesundheitsbehörden, wie das Virus in die Einrichtungen gelangen konnte. 

"Eine mögliche Erklärung wäre, dass beide genannten Kreise an Hamburg grenzen, das aufgrund der Schneeferien viele Reiserückkehrer hatte, die zum Teil auch in den angrenzenden Kreisen wohnen", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Update, 7. April, 20.01 Uhr: Zahl der Infizierten steigt in Bremen auf 422

Bremen - Im Land Bremen gab es am Dienstag 422 bestätigte Fälle und damit 27 mehr als am Vortag. Der Gesundheitssenatorin zufolge stieg die Zahl der Toten von neun auf zehn. Von der Infektion genesen sind demnach 181.

Update, 7. April, 19.33 Uhr: Soforthilfen reichen für Hotels und Gastronomien oft nicht

Rostock - Eine große Mehrheit der Betriebsinhaber von Hotellerien und Gastronomien in Mecklenburg-Vorpommern hält die staatlichen Soforthilfen in der Corona-Krise für zu gering. Für 80 Prozent reichen die Hilfen nicht aus, um ihren Betrieb sicher durch die Krise zu führen, wie der Landesverband des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) am Dienstag mitteilte.

88 Prozent der rund 200 an der Umfrage teilnehmenden Betriebe hätten die Soforthilfen beantragt oder planen dies zu tun. Ein Drittel habe sich über Probleme bei der Beantragung beklagt. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen bemängelte demnach die zu lange Bearbeitungszeit, jeder Dritte empfand die Antragsstellung als zu kompliziert.

"Der durchschnittliche minimale Liquiditätsbedarf liegt deutlich über der Höhe der maximal möglichen Soforthilfe-Zahlungen", sagte Dehoga-Präsident Lars Schwarz in einer Mitteilung. Bei einem Betrieb mit zehn Beschäftigten seien etwa 17.800 Euro an Liquidität im Monat notwendig.

Die Höhe der Soforthilfen richtet sich jeweils nach der Zahl der Beschäftigten. Solo-Selbstständige und Firmen mit bis zu fünf Mitarbeitern können laut Wirtschaftsministerium maximal 9000 Euro bekommen. Bei Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten gibt es höchstens 15.000 Euro. 

Dabei geht das Land in Vorleistung. Denn für Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern gewährt der Bund die Hilfen. Größere Firmen werden vom Land unterstützt.

Update, 7. April, 18.25 Uhr: Zahl der Corona-Fälle steigt auf 555 in MV - drei weitere Todesfälle

Rostock - Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern ist am Dienstag stärker gestiegen als noch am Vortag. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock bekanntgab, waren bis Dienstag (16 Uhr) landesweit 555 Fälle registriert worden. Das seien 24 mehr als noch am Vortag, an dem die Zahl der Fälle nur um drei gestiegen war.

Die Zahl der Sterbefälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus stieg um drei auf elf. Im Landkreis Rostock starb ein 85 Jahre alter Mann, im Landkreis Vorpommern-Rügen ein 77 Jahre alter Mann und in der Hansestadt Rostock eine 85 Jahre alte Frau. Alle hatten den Angaben zufolge schwere Vorerkrankungen.

Laut Lagus mussten bislang 77 der Infizierten im Krankenhaus behandelt werden, 15 davon auf einer Intensivstation. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald sei ein zweites Pflegeheim betroffen. Eine Pflegekraft sei positiv auf das Virus getestet worden. Alle notwendigen Schutzmaßnahmen seien eingeleitet worden. Alle Bewohner und Beschäftigte seien eines Corona-Abstrichs unterzogen worden.

Unter Berufung auf Datenauswertungen des Robert Koch-Instituts schätzt das Landesamt, dass in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen etwa 219 Menschen von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. In den Laboren seien bislang rund 20.700 Corona-Tests analysiert worden.

Update, 7. April, 17.50 Uhr: Lufthansa Technik vereinbart Kurzarbeit für 12.000 Beschäftigte

Hamburg - Die Lufthansa Technik AG hat für rund 12.000 Beschäftigte in Deutschland Kurzarbeit bis Ende August vereinbart. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung sei mit den Gremien der betrieblichen Mitbestimmung abgeschlossen worden, teilte die Lufthansa-Tochter am Dienstag in Hamburg mit. Der Umfang der Kurzarbeit könne je nach Arbeitsausfall bis zu 100 Prozent betragen und werde mit den jeweiligen Mitbestimmungsgremien abgestimmt.

Um die Auswirkungen auf die Mitarbeiter möglichst gering zu halten, werde das Kurzarbeitergeld vom Unternehmen auf 90 Prozent des Nettogehalts aufgestockt, bei leitenden Mitarbeitern auf 80 Prozent. Ähnliche Regelungen würden bei den mehr als 30 internationalen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften angestrebt, soweit sie in den jeweiligen Ländern möglich seien, hieß es in der Mitteilung. 

Die Leistungen der Lufthansa Technik - Reparatur, Wartung und Überholung von zivilen Flugzeugen - sollen den internationalen Kunden auch während der Kurzarbeit zur Verfügung stehen. 

Update, 7. April, 17.16 Uhr: Millionenschwerer Betrug mit Atemmasken aufgeflogen

Traunstein/Hamburg - Ein international angelegter, millionenschwerer Betrug mit nicht existierenden Atemschutzmasken ist von Ermittlern in Traunstein aufgedeckt worden. Geschädigte seien zwei Vertriebsfirmen mit Sitzen in Hamburg und Zürich, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Sie sollten rund zehn Millionen Masken für knapp 15 Millionen Euro an das Land Nordrhein-Westfalen liefern.

Die Firmen hatten laut Mitteilung schon eine Anzahlung von rund 2,4 Millionen Euro an die vermeintlichen Lieferfirmen geleistet. Als die Masken nicht ankamen, habe der deutsche Geschäftsführer der beiden Unternehmen Anzeige erstattet. Rund 2 Millionen des Geldes wurden nach Auskunft der Ermittler bereits im Ausland gesichert.

Auch Nordrhein-Westfalen hatte schon bezahlt - rund 14,7 Millionen Euro an das Schweizer Vertriebsunternehmen. Rund 12,3 Millionen Euro seien inzwischen wieder zurückbezahlt worden. Die Ermittlungen laufen noch. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Betrüger die Identität einer Firma im europäischen Ausland gekapert. 

Einzelheiten wurden unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht genannt.

Update, 7. April, 16.52 Uhr: Hamburg spannt Rettungsschirm für Kulturbetriebe weiter auf

Hamburg - Hamburg baut seinen Rettungsschirm für Kulturbetriebe weiter aus. Ab sofort können Kultureinrichtungen auf der Seite der Investitions- und Förderbank IFB Förderkredite beantragen, mit denen neben Investitionen nun auch betriebliche Einbußen ausgeglichen werden können, teilten Kultur- und Finanzbehörde am Dienstag mit. 

Die Stadt stelle für den Förderkredit die notwendige Sicherheit her. Die Kredite werden nur an Corona-geschädigte Betriebe zu besonders günstigen Konditionen und mit vereinfachtem Zugang vergeben.

Damit stellt die IFB insgesamt Garantien für Kreditmittel von 400 Millionen Euro für Hamburger Unternehmen zur Verfügung: 300 Millionen für alle Branchen, 50 Millionen Euro für die Kultur und 50 Millionen Euro für den Sport. Die Konditionen sollen schnellstmöglich an diejenigen für KfW-Mittel angeglichen werden, die am Montag verändert wurden.

An nicht rückzahlbaren Zuschüssen für Soloselbstständige und Kleinunternehmen mit Liquiditätsproblemen hat die Stadt nunmehr 215,6 Millionen Euro ausgezahlt, teilt die Wirtschaftsbehörde mit. Damit seien gut 21.700 Anträge erledigt. Bis zum Donnerstag, wenn das Osterwochenende beginnt, sollen alle vorliegenden 35 000 Anträge abgearbeitet sein.

Update, 7. April, 16.50 Uhr: Gespräche über mögliche Lockerungen der Maßnahmen nach Ostern

Schwerin - Mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen sollen nach Ostern in der Landesregierung besprochen werden. Am kommenden Dienstag werde die Regierung Gespräche darüber führen, teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin mit. Nach Ostern solle die Lage der Corona-Krise neu bewertet und geschaut werden, in welchen Schritten Lockerungsmaßnahmen eingesetzt werden könnten.

Schwesig appellierte erneut, die geltenden Regelungen über die Osterfeiertage einzuhalten. Nach ihren Angaben ist der Corona-Ansteckungswert in MV deutlich gesunken. Mittlerweile stecke jeder Infizierte nur noch 1,23 weitere Menschen an. "Das zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken. Vor allem das Kontaktverbot wirkt", sagte Schwesig. Mecklenburg-Vorpommern sei weiterhin das Bundesland, was am wenigsten Infizierte pro 100.000 Einwohner habe.

Mit einer Reihe von Maßnahmen versuchen Bund und Land, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen. Dazu gehörten die Schließung von Schulen, Kitas und vielen Geschäften bis zum 19. April. Zudem wurden Kontaktverbote verhängt und der für das Land als Wirtschaftsfaktor enorm wichtige Tourismus vollständig zurückgefahren. 

Damit soll die Einschleppung des Virus verhindert und das Gesundheitssystem im Land vor einer möglichen Überlastung geschützt werden.

Update, 7. April, 16.45 Uhr: Niedersachsen passt vor Osterwochenende Kontaktbeschränkungen an

Hannover - Vor dem Osterwochenende hat Niedersachsen die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Epidemie angepasst. Private Besuche in abgespeckter Form seien über die Feiertage möglich, sagte die stellvertretende Krisenstabsleiterin, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover. Das strikte Verbot von Besuchen von Menschen, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, wurde wie bereits angekündigt aufgehoben. 

Zugleich appellierte Schröder aber, Besuchskontakte wegen des Infektionsrisikos einzuschränken. Eine Begegnung im Freien sei einer Verabredung zu Hause vorzuziehen. Große Familientreffen oder Partys blieben tabu.

Erweitert wird mit der neuen Verordnung die Möglichkeit zur Teilnahme an Hochzeiten und Beerdigungen, die nun von maximal zehn Menschen aus dem Familien- oder engen Freundeskreis besucht werden dürfen. Außerdem wurde die Begleitung Sterbender ermöglicht. Zudem ist künftig das vollautomatische Betreiben von Autowaschanlagen möglich.

Update, 7. April, 16.08 Uhr: Verordnung des Landes zum Einkaufen wirft Fragen auf

Schwerin - Die Vorschriften des Landes zur Eindämmung des Coronavirus sorgen teilweise für Verunsicherung. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sah sich am Dienstag aufgrund vermehrter Anfragen von Bürgern genötigt, die Vorgaben zum Einkaufen näher zu erläutern. So sollen Supermärkte sicherstellen, dass ihre Kunden zwei Meter Abstand zueinander halten und sich pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche nur ein Kunde aufhält. Der Appell an die Bürger lautete, allein und nicht mitsamt Familie einkaufen zu gehen.

Daraufhin seien vermehrt Nachfragen eingegangen, beispielsweise von Eltern, Alleinerziehenden sowie auch behinderten Menschen, die auf Begleitung angewiesen sind, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Glawe betonte: "Es geht auch im Rahmen der Verordnung darum, Dinge mit Augenmaß anzugehen."

Es sei praktisch nicht immer möglich, für die Betreuung eines Kindes zu sorgen, wenn der Einkauf erledigt werden muss. Der Einkauf sei auch mit Kind möglich. Auch im Fall von Sehbehinderten, die beim Einkauf eine Begleitperson benötigen, solle dies ermöglicht werden.

Update, 7. April, 16.04 Uhr: Zahl aktiver Corona-Fälle in Niedersachsen erstmals gesunken

Hannover - Erstmals seit Ausbruch der Epidemie ist die Zahl der aktiv mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Niedersachsen gesunken. Am Dienstag kamen weniger Neuinfektionen hinzu als neue Genesene, wie die stellvertretende Krisenstabsleiterin, Claudia Schröder in Hannover mitteilte. 

So gab es seit Montag 141 neue Infektionen und 221 neue Genesene. Allerdings wollte sie aus den Tageswerten noch keine generelle Trendwende ableiten und mahnte weiterhin zur strikten Einhaltung der Kontaktbeschränkungen. "Wir haben es noch nicht erreicht, dass die Kurve sinkt."

Die Zahl der Infizierten stieg am Dienstag um 141 auf 6359, die der als gesundet eingestuften Menschen auf knapp 2000. Mehr als 900 Betroffene werden im Krankenhaus behandelt, 228 davon auf der Intensivstation. 164 dieser Patienten müssen künstlich beatmet werden. Die Zahl der an der Krankheit gestorbenen Menschen stieg auf 122 nach 108 am Vortag.

Update, 7. April, 15.34 Uhr: Positiver Test und doch kein Covid-19: Entwarnung in Pflegeheim

Schwerin - Das Schweriner Pflegeheim "Wohnpark Zippendorf" hat vier Tage nach einem positiven Covid-19-Test eines Bewohners wieder Entwarnung gegeben. Der 84-Jährige habe sich mit einer älteren und harmlosen Variante des Coronavirus infiziert, das habe ein Folgetest ergeben, teilte die Stadtverwaltung Schwerin am Dienstag mit. 

Der Mann hatte deutliche Krankheitssymptome und war am vergangenen Freitag positiv getestet worden. Nun sei Covid-19 bei dem Folgetest mit Sicherheit ausgeschlossen geworden.

Alle Kontaktpersonen der betroffenen Station des Pflegeheims waren ebenfalls getestet worden. Dabei hatte sich kein Infektionsfall ergeben. Nun könnten die strikten Quarantänemaßnahmen auf der Pflegestation wieder gelockert werden. Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) zeigte sich erleichtert: "Dass das Risiko jetzt ausgeräumt werden konnte, ist für uns, für das Pflegepersonal, die Heimbewohner und die gesamte Wohnanlage eine gute Nachricht", sagte er. 

Damit könne auch der Aufnahme- und Belegungstopp für die Station wieder aufgehoben werden.

Update, 7. April, 15.30 Uhr: Justizministerin betroffen über Zunahme häuslicher Gewalt

Schwerin - Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) hat sich betroffen von Berichten über die Zunahme häuslicher Gewalt infolge der Ausgangsbeschränkungen wegen des neuartigen Coronavirus geäußert. "Gewalt darf nicht hingenommen werden", sagte sie am Dienstag in Schwerin. "Die Täter müssen angezeigt werden." 

Den Opfern sagte sie, in Mecklenburg-Vorpommern gebe es ein breites Netz an Opferschutzstellen. Die Beauftragte der Justiz für die Opferhilfe, Ulrike Kollwitz, nehme sich ihrer Sorgen an und lotse sie an die richtige Stelle der Opferhilfe. Häusliche Gewalt wird Hoffmeister zufolge meistens gegen Frauen und Kinder ausgeübt. Sie richtete ihren Appell auch an Nachbarn und Freunde Betroffener. "Bitte achten Sie aufeinander", sagte die Ministerin.

Kollwitz riet Opfern sowie Zeugen von häuslicher Gewalt, Hilfe zu suchen. Gewalt auch in den eigenen vier Wänden sei eine Straftat, die in keinem Fall erduldet werden müsse.

Update, 7. April, 15.07 Uhr: Seniorenheim in Wildeshausen bleibt trotz Infektionen offen

Wildeshausen - In einem vom Coronavirus betroffenen Seniorenheim in Wildeshausen werden weiterhin 35 nachweislich infizierte Bewohnerinnen und Bewohner versorgt. Deshalb werde das Heim nicht geschlossen, sagte ein Sprecher des Landkreises Oldenburg am Dienstag.

Er machte keine weiteren Angaben zu einer Strafanzeige, die der Kreis gegen die Heimleitung gestellt hatte. Es sei gegen eine eigens erteilte Auflage verstoßen worden, sagte Sprecher Oliver Galeotti. Alles weitere sei Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft.

13 nicht infizierte Heimbewohner waren schon vor Tagen ins Gästehaus des Berufsförderungswerkes Weser-Ems in Ganderkesee ausquartiert worden. Sie seien am Dienstag erneut getestet worden, die Ergebnisse stünden noch aus, sagte Galeotti. Beide Gruppen seien in Quarantäne. Zwei mit dem Virus Sars-Cov-2 infizierte Heimbewohner sind gestorben.

Update, 7. April, 14.53 Uhr: 37.000 Unternehmen und Selbstständige erhalten Soforthilfe

Hannover - Rund 37.000 Unternehmen und Solo-Selbstständige in Niedersachsen haben bereits eine Bewilligung ihres Antrags auf Corona-Soforthilfe erhalten. Die Summe der Zusagen beläuft sich auf mehr als 250 Millionen Euro, wie die Förderbank des Landes, die NBank, am Dienstag in Hannover mitteilte. Zudem habe die NBank bisher 510 Anträge für den Niedersachsen-Liquiditätskredit über insgesamt fast 25 Millionen Euro bewilligt.

Gleichzeitig monierte die Bank, dass rund 40.000 der 145.000 Anträge unvollständig seien. So fehlten zum Beispiel Unterlagen oder es seien andere Antragswege als das angegebene Mail-Postfach genutzt worden. Das verzögere die Bearbeitung.

Das Verfahren zur Antragsstellung war Ende März holprig angelaufen, weil wegen des großen Interesses an den Unterlagen auf der Homepage der NBank zunächst der Server zusammengebrochen war.

Update, 7. April, 14.27 Uhr: Tschentscher: weniger Kontrollen im Nahbereich zur SH-Landesgrenze

Hamburg - Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat angekündigt, dass es keine Kontrollen von Hamburger Fußgängern und Radfahrern im Nahbereich der Landesgrenze nach Schleswig-Holstein mehr geben soll. Er sei sich nach einem Telefonat mit dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU) einig, dass es nicht sinnvoll sei, Menschen, die sich im Nahbereich ihres Wohnortes an der Landesgrenze bewegten, zu überprüfen. 

Ziel bleibe aber weiterhin, touristische Ausflüge vor allem an Nord- und Ostsee zu unterbinden, sagte Tschentscher am Dienstag in der Hansestadt.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) ergänzte, dass sich die überwiegende Mehrheit der Hamburger am vergangenen Wochenende an die Kontaktbeschränkungen hielten. Gleichwohl gebe es mittlerweile täglich 300 bis 500 Ordnungswidrigkeitsverfahren. Dabei handele es sich überwiegend um Verstöße gegen das Abstandsgebot. Angesichts des sonnigen, frühlingshaft warmen Wetters habe sich am Vortag gezeigt, dass sich Menschen uneinsichtiger gegenüber den angeordneten Maßnahmen gezeigt hätten. 

"Das werden wir im Auge behalten", sagte Grote. Er verwies darauf, dass es draußen keine Sitzzeitbeschränkung gebe. Aber der Abstand müsse auf Bänken und auf dem Rasen gewahrt bleiben.

Update, 7. April, 14.25 Uhr: Arko will Süßwaren im Wert von 300 000 Euro verschenken

Wahlstedt - Die Handelskette Arko will Süßigkeiten im Wert von 300.000 Euro verschenken. Diese sollen an 300 Einrichtungen in Deutschland gehen, in denen Menschen aktuell wegen der Corona-Krise isoliert sind, oder die sich tagtäglich für andere einsetzen wie Krankenhäuser, Behinderten-Einrichtungen und Altenheime, wie das Unternehmen mit Sitz in Wahlstedt (Kreis Segeberg) am Dienstag mitteilte. Die Verteilung der Pakete im Wert von 1000 Euro soll am Mittwoch starten.

Zuvor hatten die Filialen des Unternehmens Einrichtung an ihrem Standort vorgeschlagen. Die Unternehmensgruppe, die auf hochwertige Süßwaren und Kaffee spezialisiert ist, betreibt nach eigenen Angaben unter den Marken arko, Hussel und Eilles rund 300 Filialen in Deutschland. Die Gruppe beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter.

Update, 7. April, 14.11 Uhr: Rund 80 Millionen Euro an Soforthilfen für Firmen ausgezahlt

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern hat bislang rund 80 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen an Selbstständige und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ausgezahlt. Etwa 34.000 Anträge seien bislang beim Landesförderinstitut eingegangen, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Schwerin mit. 7381 Anträge seien bis Montagabend bewilligt worden.

"Die Bandbreite der Branchen für die Anträge ist groß. Sie kommen beispielsweise aus dem Einzelhandel, Handwerk oder auch dem Tourismus. Ein Großteil der Antragsteller sind Solo-Selbständige", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) in einer Mitteilung. Das Antragsformular sei bislang 167 ´.000 Mal heruntergeladen worden. Die ausbezahlten Gelder müssen nicht zurückgezahlt werden.

Die Höhe der Soforthilfen richtet sich jeweils nach der Zahl der Beschäftigten. Solo-Selbstständige und Firmen mit bis zu fünf Beschäftigten können laut Ministerium maximal 9000 Euro bekommen. Bei Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten gibt es höchstens 15.000 Euro. Dabei geht das Land in Vorleistung. Denn für Firmen mit bis zu zehn Mitarbeitern gewährt der Bund die Hilfen. 

Größere Firmen werden vom Land unterstützt. Für Zuschüsse, Darlehen und Kreditbürgschaften hatte die Landesregierung einen MV-Schutzfonds über 1,1 Milliarden Euro aufgelegt, der zum Großteil über neue Schulden des Landes finanziert wird.

Update, 7. April, 13.56 Uhr: Weitergabe von Corona-Daten an Polizei "inakzeptabel"

Hannover - Niedersachsens Datenschutzbeauftragte fordert einen sofortigen Stopp der Weitergabe von Corona-Daten an die Polizei. Bei den Adressen von Infizierten und deren Kontaktpersonen, die unter Quarantäne stehen, handele es sich um sensible Gesundheitsdaten, sagte Barbara Thiel am Dienstag. 

Es sei "inakzeptabel und nicht hinnehmbar", dass das Gesundheitsministerium ihrer Aufforderung, den entsprechenden Erlass zurückzunehmen, nicht nachkomme. "Die derzeitige rechtswidrige und bevorratende Datenübermittlung muss umgehend eingestellt werden." Eine Weitergabe an die Polizei sei nach dem Infektionsschutzgesetz nicht vorgesehen.

Thiel warnte zudem, das Vorgehen könne die Bemühungen erschweren, eine freiwillige App zur Ermittlung von Corona-Kontaktpersonen in Deutschland zu etablieren. "Es ist zweifelhaft, ob Bürgerinnen und Bürger freiwillig bereit sind, ihre Standortdaten zu teilen, wenn in Niedersachsen sensible Gesundheitsdaten ohne Rechtsgrundlage an die Polizei übermittelt werden", sagte die Datenschutzbeauftragte.

Das Innenministerium hatte die Datenübermittlung am Montag verteidigt. So würden die Angaben nur zum Schutz der Beamten in Einsatzsituationen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht. Gesundheitsdaten oder ärztliche Befunde würden nicht übermittelt. 

Außerdem überwache die Polizei nicht aktiv, ob Betroffene sich an die Quarantäne halten. Bei Hinweisen auf Verstöße könnten die Ermittler aber überprüfen, wer tatsächlich unter Quarantäne steht.

Update, 7. April, 13.51 Uhr: Hannovers Oberbürgermeister Onay hat Corona-Infektion überstanden

Hannover - Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hat seine Corona-Erkrankung überstanden und darf seine Amtsgeschäfte wieder vom Rathaus aus ausüben. Die Quarantäne für den Grünen-Politiker und die Dezernenten, die mit ihm Kontakt hatten, sei beendet, teilte die Landeshauptstadt am Dienstag mit. Allen gehe es gesundheitlich gut. 

"Wir sind sehr froh, dass die strikten Auflagen der häuslichen Quarantäne aufgehoben werden", sagte Onay. Soweit es geht, arbeiteten die Stadtverantwortlichen weiter von Zuhause aus und schalteten sich zu Videokonferenzen zusammen.

Onay appellierte in diesem Zusammenhang an alle Menschen in Hannover, sich an die Regeln zur Eindämmung der Corona-Epidemie zu halten und so sich und andere zu schützen: "Ich möchte das unterstreichen, indem ich persönlich bis Ostern aus dem Homeoffice arbeiten werde."

Update, 7. April, 13.17 Uhr: Wirtschaft fordert Wiedereröffnung der Baumärkte

Schwerin - Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hat an die Landesregierung appelliert, die Bau- und Gartenmärkte in Mecklenburg-Vorpommern wieder für die Allgemeinheit zu öffnen und so einen "Baumarkttourismus" in angrenzende Bundesländer zu verhindern. 

In Brandenburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein seien die Märkte für alle Endverbraucher offen, während in MV das Einkaufen dort nur eingeschränkt über die Onlineplattformen möglich sei, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach am Dienstag.

Er forderte einheitliche Regelungen über die Bundesländer hinweg. "Die zunehmende Überschreitung der Landesgrenzen trägt sicher nicht dazu bei, die Verbreitung des Virus einzuschränken", betonte Eisenach. 

"Darüber hinaus sehen wir einen weiteren existenzbedrohenden Wettbewerbsnachteil unserer Baumärkte."

Update, 7. April, 13.15 Uhr: 3217 Covid-19-Kranke in Hamburg

Hamburg - Die Zahl der an Covid-19 erkrankten Hamburger ist seit Montag um 129 auf 3217 gestiegen.

Die Zahl der Toten habe sich auf 25 erhöht, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag. Am Vortag hatte die Zahl der Toten in Hamburg nach Zählung der Gesundheitsbehörde bei 18 gelegen.

Insgesamt befinden sich nun nach Angaben der Gesundheitssenatorin 244 Covid-19-Kranke in einem Krankenhaus in stationärer Behandlung. Auf einer Intensivstation liegen demnach 70 Corona-Patienten. Am Vortag waren 220 Covid-19-Kranke in einer Klinik, 65 auf einer Intensivstation.

In Anlehnung an die Berechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) schätzt Prüfer-Storcks die Zahl derjenigen, die die Covid-19-Erkrankung bereits überstanden haben, auf etwa 1790. 

Am Tag zuvor seien es unter den ursprünglich positiv Getesteten etwa 1640 gewesen.

Update, 7. April, 13.10 Uhr: Hamburger Frühlingsbote trotzt Corona

Möwen fliegen über der Alster mit der Fontäne.
Möwen fliegen über der Alster mit der Fontäne.  © Sina Schuldt/dpa

Hamburg - Die Alsterfontäne auf der Binnenalster ist seit Dienstag wieder in Betrieb. Die bis zu 96 Meter hohe Fontäne ist eines der beliebtesten Wahrzeichen der Hamburger Innenstadt. Sie sprudelt zwischen 9 und 24 Uhr. 

Den Betrieb stellt das städtische Unternehmen "Hamburg Wasser" sicher, die Kosten trägt zu großen Teilen der Hamburger Senat. "Wasser gilt kulturübergreifend als Symbol des Lebens und der Lebenskraft. Ich bin deshalb davon überzeugt, dass die Fontäne für uns alle ein wichtiges Zeichen der Zuversicht ist, dass wir die derzeitige Krise gemeinsam bewältigen werden", sagt Nathalie Leroy von "Hamburg Wasser". 

Die Alsterfontäne prägt seit 1987 das Bild der Außenalster. Sie wird traditionell im April in Betrieb genommen und gilt als einer der bekanntesten Hamburger Frühlingsboten.

Update, 7. April, 12.20 Uhr: Hunderte Strafanzeigen nach Corona-Verstößen

Bremen/Hannover - In Bremen sind bereits Hunderte Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen gestellt worden. 

In den ersten zwei Wochen seit Beginn der bundesweiten Beschränkungen fertigte die Polizei im Zwei-Städte-Staat 326 Strafanzeigen, wie eine Sprecherin des Innensenators mitteilte. 

Allein in der vergangenen Woche sind beim Bremer Ordnungsdienst zudem in 33 Fällen Bußgelder in Höhe von 4350 Euro eingegangen. 

Die niedersächsische Polizei hat in den ersten zwei Wochen seit Beginn der bundesweiten Beschränkungen 236 Straftaten gezählt - darunter etwa das Öffnen von Geschäften und Bars oder die Missachtung der vom Gesundheitsamt angeordneten häuslichen Quarantäne. 

Neben den Straftaten zählte die Polizei in den zwei Wochen bis Sonntagabend auch 2230 Ordnungswidrigkeiten. 

Update, 7. April, 11.42 Uhr: TV-Köchin Cornelia Poletto muss Bußgeld zahlen

Die Restaurant-Chefin soll nun knapp 4000 Euro Strafe zahlen.
Die Restaurant-Chefin soll nun knapp 4000 Euro Strafe zahlen.  © Axel Heimken/dpa

Hamburg - Hamburgs Star-Köchin Cornelia Poletto (48) hat mit dem neuen Abholservice in ihrem Eppendorfer Restaurant gegen die geltenden Corona-Regeln verstoßen. 

Wie zuerst die Bild-Zeitung berichtete, muss die Restaurant-Chefin nun eine saftige Geldstrafe von knapp 4000 Euro zahlen.

Der Grund: Rund 20 Kunden sollen es sich mit den abgeholten Speisen auf den Bänken vor ihrem Restaurant dann doch etwas zu gemütlich gemacht hatten.

Die Polizei bestätigte die Ordnungswidrigkeit inzwischen. 

Update, 7. April, 11.03 Uhr: Guido Maria Kretschmer zeigt Masken-Design

Hamburg - Modedesigner Guido Maria Kretschmer (54) hat eine Anleitung zum Nähen von Mund- und Nasenmasken veröffentlicht. 

Schutzmaske dürfe man das ja nicht mehr nennen, sagte er. Aber es sei "eine Maske, die euch helfen wird, diese schwierige Zeit gesünder zu überstehen und auch andere zu schützen", sagte er in einem Video auf Instagram.

Der Wahl-Hamburger gibt darin vor allem praktische Hinweise für die Anfertigung der Masken. Haargummis und alte Kleidungsstücke reichen nach seinen Aussagen. 

Update, 7. April, 10.20 Uhr: 1735 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1735 gestiegen. 

Wie die Landesregierung am Dienstag mitteilte, waren das bis Montagabend 57 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 20 auf 24.

Derzeit werden 151 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von 5 zum Vortag. Insgesamt wurden seit Beginn der Epidemie 251 Personen in Krankenhäusern behandelt oder werden dort aktuell weiter versorgt. 

Das waren 18 mehr als einen Tag zuvor.

Update, 7. April, 9.56 Uhr: In Hamburg niemand ohne Vorerkrankung gestorben

Hamburg - Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel untersucht mit seinem Team die Corona-Opfer in der Hansestadt, und er hält die Angst vor dem Virus für überzogen. 

In Hamburg sei bisher kein einziger nicht vorerkrankter Mensch an dem Virus gestorben, sagt Püschel der Mopo. "Dieses Virus beeinflusst in einer völlig überzogenen Weise unser Leben. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gefahr, die vom Virus ausgeht", sagt der renommierte Rechtsmediziner. "Ich bin überzeugt, dass sich die Corona-Sterblichkeit nicht mal als Peak in der Jahressterblichkeit bemerkbar machen wird." 

Es gebe keinen Grund für Todesangst im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Krankheit in der Region Hamburg.

"Alle, die wir bisher untersucht haben, hatten Krebs, eine chronische Lungenerkrankung, waren starke Raucher oder schwer fettleibig, litten an Diabetes oder hatten eine Herz-Kreislauf-Erkrankung." 

Das Virus sei in diesen Fällen der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Sein Team habe gerade die Leiche der ersten 100-Jährigen untersucht, die mit Covid-19 gestorben sei. Hier sei es der allerletzte Tropfen gewesen.

Die Sorge für die Menschen liege darin begründet, dass das Virus sich sehr schnell ausbreite, weil es noch keinen Immunschutz gebe, sagte der Rechtsmediziner. 

"Aber wir haben in Deutschland keine italienischen Verhältnisse. Wir haben ein gutes Gesundheitssystem, und ich bin überzeugt, dass wir die Pandemie gut beherrschen können."

Update, 7. April, 8.01 Uhr: Grüne fordern Akutplätze bei Gewalt gegen Frauen und Kinder

Hannover - Angesichts des drohenden Anstiegs von häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder wegen der Corona-Ausgangsbeschränkungen fordern die Grünen von der Landesregierung ein Aktionsprogramm. 

"Das Land muss Geld bereitstellen, um Kommunen bei der Anmietung beispielsweise von Ferienwohnungen und Hotelzimmern zu unterstützen", sagte Imke Byl, frauenpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag.

Die Erfahrungen anderer Staaten zeigten bereits, das häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder mit den Ausgangsbeschränkungen deutlich ansteige, sagte Byl. Andere Bundesländer wie Sachsen, Berlin oder Baden-Württemberg planten bereits die Anmietung von Ferienwohnungen, Hotels oder Mutter-Kind-Einrichtungen zur Schaffung von Notfall-Plätzen.

In Niedersachsen seien die Kommunen bisher auf sich allein gestellt. Der Landkreis Osnabrück habe bereits ein weiteres Gebäude für Akutplätze für betroffene Frauen angemietet. 

Da die Kommunen wegen der Corona-Krise unter starkem finanziellen Druck seien, sei nun auch die Landesregierung gefordert.

Update, 7. April, 7.40 Uhr: Volksfestabsagen im Norden bedrohen Existenz der Schausteller

Aufgrund der Coronakrise verpassen die Schausteller im Norden das Frühjahrsgeschäft.
Aufgrund der Coronakrise verpassen die Schausteller im Norden das Frühjahrsgeschäft.  © Sina Schuldt/dpa

Hannover/Bremen - Für die Schausteller im Norden fällt der Saisonauftakt wegen der Corona-Pandemie aus. Die Aussichten für die kommenden Monate sind ungewiss. 

"Für viele Betriebe ist das existenzgefährdend", sagte Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Schaustellerverbands Bremen. Eigentlich hätten Robrahn und seine Kollegen seit vergangenem Wochenende auf der Bremer Osterwiese stehen wollen - doch sie fällt aus.

In Hannover sollte am Karsamstag das Frühlingsfest beginnen, das sonst bis zu 700 000 Menschen anzieht. Es ist ebenfalls abgesagt. "Das ist eine unsichere Zeit", sagte Harald Müller, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft für Volksfeste Hannover. "Jetzt sind wir in Lauerstellung, was mit dem Schützenfest in Hannover wird." Es gilt mit mehr als einer Million Besuchern jährlich als größtes Schützenfest weltweit. 

Nach Angaben einer Stadtsprecherin ist noch nicht entschieden, ob das Fest ab dem 3. Juli stattfinden kann.

Update, 7. April, 6.39 Uhr: Friseure hoffen auf baldige Öffnung ihrer Betriebe

Hannover - Die angeordnete Schließung der Friseurgeschäfte stellt viele Betriebe in Niedersachsen vor große Probleme. "Ich denke, dass etliche Insolvenzen auf uns zu kommen", sagte Manuela Härtelt-Dören vom Landesinnungsverband des niedersächsischen Friseurhandwerks. 

"Ohne die wirtschaftliche Hilfe der Politik würde es bei uns ganz schlecht aussehen", so die Landesinnungsmeisterin. "Bei den kleinen Betrieben gibt es wahrscheinlich die größten Schwierigkeiten." Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, sind seit dem 23. März bundesweit alle Friseurgeschäfte geschlossen.

Der Landesinnungsmeisterin zufolge haben viele Friseurbetriebe Kurzarbeit angemeldet. In diesen Fällen zahlt die Arbeitsagentur Beschäftigten ohne Kinder regulär 60 Prozent des Nettolohns, Beschäftigte mit Kindern erhalten 67 Prozent. 

Die finanziellen Einbußen seien für die Beschäftigten deutlich spürbar, sagte Härtelt-Dören. "Manche Betriebe überlegen, das aufzustocken." Wirtschaftlich sei das aber nicht bei allen Geschäften machbar. Die Möglichkeit, Menschen zuhause die Haare zu schneiden, gebe es derzeit nicht. 

"Das ist mit Strafen belegt, man sollte da tunlichst die Finger von lassen", sagte die Friseurmeisterin. "Die Ordnungsämter und die Polizei sind unterwegs und kontrollieren das. Die Strafen sind hoch."

Update, 7. April, 6.34 Uhr: Hamburger Soforthilfe hat 160 Millionen Euro ausgezahlt

Hamburg - Nach einer Woche sind rund 160 Millionen Euro Soforthilfe an Hamburger Selbstständige und Kleinunternehmer ausgezahlt worden. 

Bislang seien rund 33.300 fertig ausgefüllte Anträge bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank eingegangen, teilte die Wirtschaftsbehörde am Montag mit. Davon seien fast 15.700 bereits bearbeitet und ausgezahlt, was zu Zahlungen von knapp 160 Millionen Euro geführt habe. 

Rein rechnerisch hat damit im Durchschnitt jeder erfolgreiche Antragsteller rund 10.170 Euro erhalten, um laufende Kosten wie Mieten, Versicherungs- und Leasingbeiträge oder Gehälter zu begleichen.

Damit ist für die erste Woche der Ansturm auf die Finanzmittel im erwarteten Rahmen eingetreten. 

Vor dem Beginn der Soforthilfen hatten die Behörden mit rund 100.000 Anträgen und erforderlichen Mitteln von mehr als 300 Millionen Euro gerechnet, wobei es sich mangels Erfahrungen nur um grobe Schätzungen handeln konnte.

Update, 6. April, 22.05 Uhr: Nach Italiens Verzicht französische Covid-19-Patienten nach MV

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern werden nun doch keine schwerkranken Covid-19-Patienten aus Italien behandelt. 

Die italienischen Behörden hätten sich bedankt und mitgeteilt, dass aufgrund stark gesunkener Fallzahlen bei Intensivtherapie-Patienten kein akuter Bedarf mehr an weiteren Transporten von Schwerkranken nach Deutschland bestehe. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montag in Schwerin mit.

Vor zwei Wochen hatten sich die Uni-Kliniken in Rostock und Greifswald sowie die Klinik in Schwerin zur Aufnahmen von zunächst insgesamt sechs Patienten aus Italien bereiterklärt.

Nach dem Verzicht Italiens äußerte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) aber die Bereitschaft, französische Covid-19-Patienten in Mecklenburg-Vorpommern aufzunehmen. Das Ministerium stehe im Austausch mit den französischen Behörden. 

"Es besteht die Möglichkeit sechs Franzosen aufzunehmen. Diese würden wahrscheinlich von französischen Behörden nach Mecklenburg-Vorpommern ausgeflogen werden. Mit einer Entscheidung ist gegebenenfalls in dieser Woche zu rechnen", sagte Glawe.

Update, 6. April, 22 Uhr: MV-Einreiseverbot wird streng überwacht

Rostock/Neubrandenburg – Zu Beginn der Osterferien hat die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern die Fahrzeugkontrollen zur Unterbindung touristischer Reisen massiv ausgedehnt und zahlreiche Autofahrer zur Umkehr veranlasst. 

Wie die Polizeipräsidien in Rostock und Neubrandenburg am Montag mitteilten, wurden am zurückliegenden Wochenende landesweit insgesamt 4347 Fahrzeuge überprüft. Dabei konzentrierten sich die Kontrollen offenbar auf den Landes-Osten sowie die Inselzufahrten. 

Den Angaben zufolge wurden 301 Autos mit zusammen 429 Insassen registriert, die gegen das Einreiseverbot verstoßen hatten und umkehren mussten. Mitte März hatte die Landesregierung touristische Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern untersagt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Rostock wurden den Angaben zufolge 1432 Fahrzeuge kontrolliert. 108 Fahrzeuge und 149 Personen seien abgewiesen worden. Zusätzlich seien sieben Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz aufgenommen worden. 

Laut Polizei nahmen die Anrufe von Hinweisgebern zu, die mögliche Verstöße gegen die Verordnung zur Coronavirus-Bekämpfung meldeten, wie etwa Treffen größerer Personengruppen oder die Vermietung von Ferienunterkünften. Als unbegründet erwies sich der Verdacht einer Disko-Party in Rostock. Die Überprüfung habe ergeben, dass im Club gerade ein Livestream aufgenommen wurde.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg, zuständig unter anderem für die Zufahrten zu den Inseln Rügen und Usedom, wurden 2915 Fahrzeuge kontrolliert. 193 Fahrzeuge und 280 Personen seien aus dem Land verwiesen worden. Von den 1477 Fahrzeugen, die an den Inselzufahrten kontrolliert wurden, hätten lediglich 25 abgewiesen werden müssen. Anzeigen wurden laut Polizei überwiegend wegen des Verstoßes gegen das Kontaktverbot und gegen die Zweitwohnsitzregelung aufgenommen. 

In Bergen auf Rügen etwa hätten 15 Personen mit einem DJ in einer Werkstatt eine Party gefeiert. Die Polizei habe mit Anzeigen und Platzverweisen reagiert, hieß es. In der Mitteilung wurde zudem beklagt, dass Beamte bei Einsatzmaßnahmen angehustet oder angespuckt worden seien.

Update, 6. April, 20.45 Uhr: Airbus unterbricht Produktion in Bremen und Stade

Eine Ampelmännchen steht vor dem Airbus-Gebäude auf rot.
Eine Ampelmännchen steht vor dem Airbus-Gebäude auf rot.  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Bremen – Wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus unterbricht der Flugzeugbauer Airbus seine Produktion in Bremen und Stade. 

"Mit diesen Maßnahmen reagiert das Unternehmen auf verschiedene Umstände, die im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie stehen", teilte das Unternehmen am Montag mit. Auch am US-Standort Mobile (Alabama) wird die Produktion vorübergehend gestoppt.

An den Standorten seien die Lagerbestände hoch. Außerdem verwies der Konzern auf "Empfehlungen der jeweiligen Regierungen sowie Anforderungen, die sich auf verschiedene Phasen des gesamten industriellen Produktionsflusses auswirken".

In Bremen ruhten Produktions- und Montagearbeiten der Zivilflugsparte seit Montag bis zum 27. April, so der Luftfahrt- und Rüstungskonzern weiter. In Stade habe die Pause bereits am Sonntag begonnen und dauere bis zum 11. April. "In den Wochen danach wird in einigen Produktionsabteilungen jeweils tageweise nicht gearbeitet", hieß es. 

"Geschäftskritische Tätigkeiten" liefen aber weiter. In Mobile werde die Produktion der Modelle A220 und A320 von dieser Woche an und bis zum 29. April ausgesetzt. Auch dort werden aber einige Arbeiten weitergeführt - "in Übereinstimmung mit geltenden Hygiene- und Abstandsvorschriften (Social Distancing)", wie Airbus betonte.

Zuvor hatte das Unternehmen bereits vorübergehend die Flugzeugproduktion in Frankreich und Spanien ausgesetzt und deshalb auch die Fertigung neuer Tragflächen in den Flügelwerken in Großbritannien und Deutschland gedrosselt. 

Airbus hatte im Zuge der Coronavirus-Krise seine Prognose für das laufende Jahr gestrichen. Zudem soll die für 2019 geplante Dividende von 1,80 Euro je Aktie nicht gezahlt werden. Mit einer neuen Kreditlinie über 15 Milliarden Euro will sich Airbus weitere Liquidität sichern.

Update, 6. April, 20.35 Uhr: Pflegeheimbewohner in Elmshorner Klinik gestorben

Elmshorn – Es gibt einen weiteren Corona-Toten im Kreis Pinneberg. 

Wie der Landkreis am Montag mitteilte, handelt es sich bei dem Mann, der am Wochenende im Elmshorner Klinikum gestorben ist, um den vierten Covid-19-Toten im Landkreis - allesamt aus Pflegeeinrichtungen. Im Kreis Pinneberg gab es mit Stand Montag insgesamt 344 Infizierte, von denen sich 55 im Krankenhaus befanden.

Als Reaktion auf die Pandemie wurde im Kreis Pinneberg das Elmshorner Krankenhaus zur Corona-Klinik umgebaut. Seit Freitag sind in Schleswig-Holstein strengere Schutzmaßnahmen für Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben. 

Spaziergänge mit Nicht-Bewohnern sind verboten. Neuzugänge müssen zunächst zwei Wochen in Quarantäne verbringen, bevor sie mit anderen Bewohnern in der Einrichtung in Kontakt kommen dürfen.

Update, 6. April, 19.34 Uhr: Drei Corona-Tote und 47 Infizierte in Wellingsbüttler Pflegeheim

Hamburg – In dem stark vom Coronavirus betroffenen Pflegeheim im Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel sind in der vergangenen Woche drei Bewohner im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gestorben.

"Den Zusammenhang können wir bestätigen", sagte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde am Montag. Die Bewohner hätten teils unter erheblichen Vorerkrankungen gelitten.

Nach Angaben der Behörde vom Montag haben sich in der Einrichtung mittlerweile 47 Menschen mit dem Coronavirus infiziert: 38 Bewohner sowie neun Pflegekräfte. Die negativ auf Covid-19 getesteten Bewohner des betroffenen Wohnbereichs, insgesamt 19 Senioren, wurden laut Behörde in eine andere Pflegeeinrichtung verlegt, um weitere Infektionen zu verhindern.

Auch in einem Poppenbüttler Alten- und Pflegeheim haben sich nach Angaben der Einrichtung fünf Bewohner mit dem Virus infiziert. Die beiden betroffenen Wohnbereiche seien sofort isoliert und alle Kontaktpersonen identifiziert worden. 

Um eine Durchmischung zu verhindern, sei ein eigenes Team für die Betreuung der Erkrankten eingesetzt. Dabei gelte eine strikte Schutzkleidungspflicht.

Update, 6. April, 19.20 Uhr: Ironman Hamburg wegen Corona-Pandemie verschoben

Hamburg – Der Ironman in Hamburg wird wegen der Corona-Pandemie verschoben. 

Der Triathlon sollte am 21. Juni starten. Die Ironman Group teilte am Montag mit, dass ein neuer Termin noch nicht feststeht. Der Ironman in Hamburg fand erstmals 2017 statt. Die zweite Triathlon-Großveranstaltung in der Hansestadt ist das Rennen der WM-Serie über die Kurzdistanz und die Mixed-Staffel-WM am 11. und 12. Juli. 

Diese Rennen sind vom Weltverband ITU noch nicht abgesagt oder verschoben worden.

Update, 6. April, 19.17 Uhr: Corona-Infektionskurve flacht ab - 531 Menschen in MV betroffen

Rostock – Die Zahl der Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus scheint in Mecklenburg-Vorpommern deutlich abzuflachen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock bekanntgab, waren bis Montag (18 Uhr) landesweit insgesamt 531 Infektionen registriert worden. 

Das waren drei mehr als am Vortag. Der Zuwachs am Sonntag hatte bei fünf gelegen. Die höchste Zahl an Neuzugängen hatte es im Nordosten am 27. März mit 48 gegeben.

Laut Landesamt mussten bislang 74 der Infizierten im Krankenhaus behandelt werden, 13 davon auf einer Intensivstation. Die Zahl der Sterbefälle erhöhte sich um zwei auf nunmehr acht. Im Landkreis Vorpommern-Rügen und im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte starben zwei 78-jährige Männer, die an schweren Vorerkrankungen gelitten hätten, hieß es.

Unter Berufung auf Datenauswertungen des Robert-Koch-Instituts schätzt das Landesamt, dass in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen etwa 184 Menschen von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind.

Update, 6. April, 19.14 Uhr: Landkreis stellt Strafanzeige gegen Seniorenheim

Wildeshausen – Nach der Infektion zahlreicher Bewohner eines Seniorenheims in Wildeshausen mit dem Corona-Virus wirft der Landkreis Oldenburg der Einrichtung Verstöße gegen Sicherheitsauflagen vor. 

Bereits am Samstag sei eine Strafanzeige gegen die Geschäftsführung bei der Staatsanwaltschaft erfolgt, teilte der Landkreis am Montag mit.

In dem Seniorenheim wurde mehr als die Hälfte der Bewohner und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Wie ein Sprecher des Landkreises sagte, hatte die Behörde daher für die Einrichtung explizite Auflagen verfügt, die aber nicht beachtet worden seien.

Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, waren die negativ getesteten Bewohner am Donnerstag ins Gästehaus des Berufsförderungswerkes Weser-Ems in Ganderkesee gebracht worden. Bei einer Status-Kontrolle am vergangenen Freitag habe es zwei positive Testergebnisse gegeben. Die positiv getesteten Bewohner seien daraufhin in das Seniorenheim zurückverlegt worden. Derzeit sind 13 Bewohner der Einrichtung in Ganderkesee.

In dem Heim war bei 35 von rund 50 Bewohnerinnen und Bewohnern das Virus nachgewiesen worden. Einer davon ist gestorben. Von den rund 45 Mitarbeitern waren in der vergangenen Woche 24 infiziert.

Update, 6. April, 19.11 Uhr: Nach ersten Corona-Fällen: Hannover 96 trainiert wieder

Hannover – Fußball-Zweitligist Hannover 96 ist nach vier Wochen Corona-Zwangspause wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen. "Die Spieler waren froh, nach so langer Zeit wieder einen Ball am Fuß zu haben", sagt Sportchef Gerhard Zuber am Montag nach der ersten Einheit. "Die Jungs sind mit einem Lächeln in die HDI Arena gekommen."

Die Mannschaft und Trainer Kenan Kocak hatten strenge Auflagen zu beachten. So trainierten die Spieler zeitlich versetzt in Zweier- und Vierer-Gruppen. Außerdem waren Abstands- und genaue Hygieneregeln zu beachten. "Mit einem gewöhnlichen Training kann man das natürlich nicht vergleichen", räumte Zuber ein.

Nach vier Wochen seien die Spieler "gesund und in einem körperlich sehr guten Zustand», sagte er weiter. Hannover 96 war Mitte März der erste deutsche Proficlub, der in Timo Hübers und Jannes Horn zwei positiv auf das Coronavirus getestete Spieler vermeldete. Der kompletten Mannschaft wurde daraufhin eine zweiwöchige häusliche Quarantäne verordnet.

Update, 18.37 Uhr: Holstein Kiel darf unter Auflagen wieder auf den Platz

Kiel – Die Mannschaft von Holstein Kiel kann nach zwei Wochen Corona-Quarantäne und anschließender Heimarbeit unter Auflagen den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. Das teilte der Fußball-Zweitligist am Montag mit. Durch eine Verordnung der Landesregierung Schleswig-Holsteins vom 17. März war die Nutzung der Sportanlagen untersagt.

"Letztendlich ist der Lizenzbereich bei Holstein Kiel ein Wirtschaftsunternehmen und die Lizenzspieler wollen und müssen ihrem Beruf nachgehen können", sagte Holstein-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke. "Je früher wir zu einer Art krisenbedingter Normalität zurückkehren können, desto besser."

Für den Start des Trainingsbetriebs ist ein detailliertes individuelles Hygienekonzept erarbeitet worden. Kontakte zu anderen im Verein tätigen Personen sollen weitgehend einschränkt werden. Es soll nur in Kleingruppen bis zu sieben Personen kontaktlos und zeitlich getrennt voneinander trainiert werden. Die unterschiedlichen Gruppen sollen sich weder begegnen, noch die gleichen Orte auf der Anlage nutzen. Die Öffentlichkeit ist beim Training ausgeschlossen.

"Unter dem Gesichtspunkt eines fairen Wettbewerbs begrüße ich diese Entscheidung natürlich", meinte Sportchef Uwe Stöver. Der Spielbetrieb ruht wegen der Pandemie in der 2. Bundesliga ebenso wie in der 1. Liga vorerst bis zum 30. April. Sollten im Mai wieder Spiele stattfinden, "ist die sukzessive Aufnahme des Trainingsbetriebs existenziell", sagte Stöver.

Die Mannschaft und das Trainer-Team hatten sich schon früh in Quarantäne begeben müssen, nachdem Verteidiger Stefan Thesker positiv auf den neuartigen Virus getestet worden war. Der Profi ist mittlerweile genesen.

Update, 6. April, 18.33 Uhr: Land will Reha-Kliniken Pauschale für Vorhalte-Betten zahlen

Kiel –Die Landesregierung will Reha-Einrichtungen finanziell unterstützen, die wegen der Pandemie als sogenannte Entlastungskrankenhäuser bestimmt wurden. 

"Mit der Corona-Krise steht die Gesundheitsversorgung in Schleswig-Holstein vor großen Herausforderungen", sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Montag. Es komme dabei auf eine gute Versorgung der Covid-19-Patienten wie auch auf die Aufrechterhaltung der allgemeinen stationären Versorgung an.

Die Landesregierung hat vorsorglich Teile von 14 Reha-Einrichtungen mit insgesamt 496 Betten zu Entlastungskrankenhäusern bestimmt. In diese Einrichtungen sollen künftig Patienten verlegt werden, die nicht an Covid-19 erkrankt sind. 

Die Landesregierung will den Reha-Klinkiken für leerstehende Betten eine Vorhaltepauschale in Höhe von 50 Euro pro Bett und Tag zahlen, weil die Krankenkassen für diese nur 60 Prozent der durchschnittlichen Vergütung des Vorjahres vorsehen.

Update, 6. April, 18.16 Uhr: Tausende Kinder kommen um gefördertes Mittagessen

Schwerin – Wegen geschlossener Schulen und Kitas kommen derzeit Tausende Kinder aus armen Familien in Deutschland um ihr staatlich gefördertes Mittagessen. 

Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) appellierte deshalb in einem Brief an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), die Vorschriften des Bildungs- und Teilhabepaketes (BuT) zeitlich befristet zu ändern.

Denkbar sei zum Beispiel die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen an die betroffenen Familien oder die Abholung des Essens bei einem Dienstleister, sagte Drese am Montag in Schwerin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das BuT-geförderte Mittagessen müsse laut Vorschrift über die Gemeinschaftsverpflegung in Schule oder Kita erfolgen. 

Diese seien aber geschlossen. Das Land könne die bundesgesetzliche Regelung nicht außer Kraft setzen, so Drese. Eine Antwort auf ihren Brief von vergangener Woche stehe noch aus.

Update, 6. April, 18.14 Uhr: Land und Bund gewähren Rehakliniken Finanzhilfen

Schwerin – Durch die Verlegung von nicht an Covid-19 erkrankten Patienten will Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) die Einnahmeausfälle nicht ausgelasteter Rehakliniken in Mecklenburg-Vorpommern kompensieren helfen und reguläre Krankenhäuser entlasten. 

Aufgrund ihrer krankenhausnahen Strukturen seien zunächst Kliniken in Malchow, Tessin, Bad Sülze, Greifswald und Neubrandenburg dafür vorgesehen. Das Land zahle eine Tagespauschale von 50 Euro je leerstehendem Bett, das für Patienten mit leichten Erkrankungen zur Verfügung stehe. "Darüber hinaus sollen aufgrund der besonderen Belastungen durch das neuartige Coronavirus für die Gesundheitsversorgung Rehakliniken auch Patienten für Kurzzeitpflege aufnehmen können", sagte Glawe weiter.

Die Einbeziehung von Rehakliniken war vereinbart worden, um Krankenhäusern bei einer drastischen Zunahme der Lungenerkrankung die Aufnahme von Covid-19-Patienten zu ermöglichen. Je nach Fortschreiten der Pandemie könnten weitere Rehakliniken im Land einbezogen werden, sagte Glawe. Seine Pläne werde er am Dienstag im Kabinett vorstellen.

Laut Minister unterstützt auch der Bund die Rehakliniken, die wegen der Corona-Epidemie viele Kuren absagen mussten. Die Ausgleichszahlungen sollen aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds erfolgen. 

Die Pauschale betrage 60 Prozent des mit Krankenkassen vereinbarten durchschnittlichen Vergütungssatzes der Einrichtung. "Das ist ein elementarer Beitrag, um die Rehakliniken weiter am Laufen zu halten und auch das Personal vorzuhalten", betonte Glawe.

Update, 6. April, 18.13 Uhr: Agrarministerin teilt Möhrenbrotrezept

Hannover – Mit ihrem persönlichen Lieblingsrezept für Möhrenbrot wendet sich Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) in diesen Tagen an die Bevölkerung. 

Das Feiertagsrezept der Ministerin ist Teil eines auch über die sozialen Medien verbreiteten Appells, angesichts der Corona-Epidemie die Ostereinkäufe frühzeitig zu erledigen und auf Hamsterkäufe zu verzichten. "Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen durch das Coronavirus ist es wichtig, dass wir alle dem Oster-Ansturm auf die Lebensmittelgeschäfte entgegenwirken", meinte Otte-Kinast. 

Der Einkauf solle mit einem Einkaufszettel und nicht mit der ganzen Familie erfolgen, das Feiertagsmenü müsse rechtzeitig geplant werden.

Update, 6. April, 18.12 Uhr: Hamburger Versorger gibt später mehr Wasser ab

Hamburg – Schüler zu Hause und Berufspendler im Homeoffice: Da fließt das Wasser in Hamburg täglich etwas später. 

"Die morgendliche Abgabespitze verschiebt sich um gut zwei Stunden", teilte der Versorger Hamburg Wasser am Montag zu den coronabedingten Auswirkungen auf sein Geschäft mit. Während die größte Wasser-Abnahme im Normalfall unter der Woche morgens zwischen 7.45 Uhr und 8.15 Uhr zu verzeichnen sei, habe sich diese Spitze nun auf den Zeitraum zwischen 9.30 Uhr und 10 Uhr verschoben. 

"Stehen viele Menschen aufgrund der Corona-Krise morgens später auf?": Diese Frage hätten schon die Berliner Wasserbetriebe mit ihren Auswertungen gestützt, berichtete Hamburg Wasser. Untersucht wurden die beiden Wochen nach dem 23. März.

Auch innerhalb Hamburgs verschieben sich nach Angaben des Versorgers die Verbräuche. So ist in der Zone Mitte, die große Teile der Hamburger Innenstadt mit ihren gewerblichen Kunden versorgt, der tägliche Bedarf seit dem 16. März um 4,08 Prozent zurückgegangen. In den Zonen an den Rändern der Stadt ist der Wasserverbrauch hingegen gestiegen. In der Zone West beispielsweise wird durchschnittlich 4,07 Prozent mehr Wasser pro Tag verbraucht als in der Zeit vor dem 16. März, als auch die Schulen noch geöffnet waren.

Trotz der Verschiebungen hat sich der Verbrauch in Hamburg nach Angaben des Versorgers nur leicht erhöht. Der Wasserbedarf habe im Berichtszeitraum mit knapp 338.000 Kubikmetern täglich bislang 1,3 Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre seit 2016 gelegen. Das meiste Wasser fließe mittwochs durch die Rohre. 

Ob der Anstieg an der Corona-Krise - unter anderem mit dem Gebot des vermehrten Händewaschens - liegt, lasse sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Der Versorger verweist darauf, dass auch die Bevölkerung in Hamburg seit 2016 gewachsen ist. Und: Es fehlten zurzeit Verbräuche durch Berufspendler und Touristen.

Update, 6. April, 18.10 Uhr: Polizei kontrolliert in Schleswig-Holstein mit Augenmaß

Kiel – Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat die Corona-Kontrollen der Polizei in Schleswig-Holstein verteidigt. 

"Die touristischen Ströme auch zu unseren Hot Spots in Schleswig-Holstein sind zum Erliegen gekommen", sagte Günther am Montag. Er dankte den Beamten dafür, auch am Wochenende einen "großartigen Job" gemacht zu haben.

Polizisten hatten am Wochenende etliche Fahrzeuge kontrolliert und viele Ausflügler aus Hamburg wieder heimgeschickt. In Schleswig-Holstein gilt wegen der Pandemie ein Einreiseverbot für Touristen. Er stehe deshalb im direkten Austausch mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), sagte Günther. Beide seien sich in dem Ziel einig, touristische Verkehre im Norden weitestgehend runterzufahren.

Natürlich gebe es bei Kontrollen "die eine oder andere Diskussion, ob die Maßnahmen auch in der Form angemessen sind", sagte Günther. "Unsere Polizei macht das mit Augenmaß." 

Die Einschränkungen griffen in Bürgerrechte ein, seien aber wichtig, um die Gesundheit der Menschen zu schützen. Die Einschränkungen seien gut begründet. "Von daher bewegen wir uns da absolut auf dem Boden der Verfassung." Viele Hamburger hätten großes Verständnis für die Regeln. Bei den Kontrollen habe "eine sehr entspannte Stimmung" geherrscht.

Update, 6. April, 16.40 Uhr: Preise gaben im März leicht nach

Schwerin – Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mussten im März etwas weniger Geld für ihren Lebensunterhalt aufbringen als im Februar. 

Die vom Statistischen Landesamt ermittelten Lebenshaltungskosten lagen 0,1 Prozent unter dem Niveau vom Februar und 1,1 Prozent über dem Niveau vom März 2019.

"Wir sehen erste Auswirkungen von Corona", sagte Thomas Hilgemann vom Landesamt am Montag. So war Heizöl im März um sieben Prozent günstiger als im Februar. Als ein Grund gilt die weltweit eingebrochene Nachfrage infolge der Corona-Krise.

Im April dürfte die Erhebung der Verbraucherpreise schwieriger werden, sagte Hilgemann. Die Erheber - meist handele es sich um Rentner - dürften zum Schutz ihrer Gesundheit derzeit nicht in die Läden gehen und die Preise notieren. Die März-Preise seien noch davor erhoben worden.

Außerdem habe ein großer Teil der Geschäfte geschlossen und der Dienstleistungssektor liege brach. "Wir versuchen, die Preise nun über das Internet und über gedruckte Prospekte zu erheben", sagte Hilgemann. 

Die Sammlung der Preise und die möglichst genaue Ermittlung des Preisniveaus seien wichtig, um die Wirklichkeit abbilden zu können.

Update, 6. April, 16.38 Uhr: AfD-Politiker Holm befürwortet "nationales Corona-Immunitätsregister"

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns AfD-Landeschef Leif-Erik Holm plädiert für ein "nationales Corona-Immunitätsregister".

Dort könnten sich nachweislich von einer Corona-Infektion Genesene freiwillig eintragen lassen und so von Ausgangsbeschränkungen befreit werden. "Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen in dieser Krise, dass immer mehr Menschen Covid-19 überstanden und Antikörper entwickelt haben", erklärte Holm in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Die bekannte Zahl der Genesenen liege aktuell bei etwa 30.000.

Gehe man bei der Dunkelziffer vom Faktor 10 aus, seien heute schon 300.000 Menschen in ganz Deutschland immun gegen das Corona-Virus. "Für diese immer größere Gruppe könnten wir jetzt schon mit der Normalisierung beginnen", schrieb Holm. Wer die Krankheit überstanden habe, solle sich wieder frei bewegen, arbeiten und auch Urlaub machen dürfen. 

"Für die Wirtschaft und gerade auch für unsere gebeutelte Touristikbranche wäre das ein Segen", so Holm weiter. Wie das Vorhandensein einer Immunisierung etwa bei Reisenden kontrolliert werden soll, sagte der AfD-Bundestagsabgeordnete nicht.

In Deutschland ist nicht meldepflichtig, wenn ein mit dem neuartigen Coronavirus infizierter Patient genesen ist. Deshalb gibt es dazu keine belastbaren statistischen Daten. Holm forderte daher die Bundesregierung auf, die Testkapazitäten massiv auszubauen, insbesondere für massentaugliche Antikörper-Tests.

Update, 6. April, 16.37 Uhr: Landesregierung hält an Umgang mit Baumärkten fest

Schwerin – Trotz anhaltender Kritik hält die Landesregierung an ihrem Umgang mit der Öffnung von Baumärkten in der Corona-Krise fest. "Den Bürgern in der Frühlingszeit die Möglichkeit zu nehmen, im Baumarkt für ihre Gartenarbeit oder kleinere Hausarbeiten einzukaufen, ist realitätsfremd", sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung.

Gerade in Zeiten der Corona-Krise seien viele Bürger froh über sinnstiftende Beschäftigungen und Ablenkung. "Wie sinnig für den Infektionsschutz ist es, wenn Bürger ins nächste Bundesland fahren, um dort ihre Einkäufe zu erledigen?", kritisierte Kramer. Die AfD-Fraktion fordert eine bundeseinheitliche Regelung der Öffnung von Baumärkten in der Corona-Krise.

Spekulationen über mögliche Entscheidungen würden nicht weiterhelfen, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium mit Blick auf eine Lockerung der Öffnung von Baumärkten. Gewerbliche Kunden werden einem Beschluss der Landesregierung zufolge in Garten- und Baumärkten weiterhin bedient. Für Privatkunden dürfen die Märkte Liefer- und Abholdienste einrichten.

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hatte die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern am Wochenende aufgefordert, nicht in die geöffneten Bau- und Gartenmärkte in Brandenburg, Schleswig-Holstein oder Niedersachsen zu fahren. Die Bürger sollten an ihre Gesundheit und an die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern denken, sagte Glawe dem Sender NDR 1 Radio MV. 

Die Baumärkte im Nordosten seien nicht geschlossen, betonte der Minister. Die Waren könnten bestellt und abgeholt werden.

Update, 6. April, 16.36 Uhr: Corona-Krise bedroht auch Azubis

Schwerin – Die wachsende Zahl von Anträgen auf Kurzarbeit droht nach Angaben der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern auch viele Auszubildende in Bedrängnis zu bringen. 

Zwar hätten Lehrlinge laut Berufsbildungsgesetz für sechs Wochen Anspruch auf Fortzahlung der vollständigen Ausbildungsvergütung. Doch würden bei länger anhaltender Kurzarbeit danach auch nur noch 60, beziehungsweise 67 Prozent davon gezahlt. In einer am Montag verbreiteten Erklärung fordert die Grüne Jugend daher für alle betroffenen Auszubildenden im Land ein Kurzarbeitergeld von 100 Prozent.

«Die sowieso schon niedrige Ausbildungsvergütung nicht vollständig zu ersetzen, würde viele Auszubildende in eine noch schwierigere finanzielle Situation bringen», warnte die Landessprecherin der Grünen-Parteijugend, Katharina Horn. Sollte die Aufstockung nicht vom Bund gewährleistet werden, stehe das Land Mecklenburg-Vorpommern in der Pflicht, für diese Mittel aufzukommen. Zudem gelte es, bei möglichen Insolvenzen die Ausbildungsplätze zu erhalten und die Auszubildenden finanziell zu unterstützen.

Infolge der Corona-Krise war die Zahl der Kurzarbeit-Anmeldungen in Mecklenburg-Vorpommern drastisch gestiegen. Die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit ging Ende März von rund 11 500 Unternehmen aus, die Kurzarbeit anmeldeten. Genaue Zahlen gab es zunächst noch nicht. Stimmt die vorläufige Schätzung, dann wäre etwa jedes sechste Unternehmen im Land von Kurzarbeit betroffen. Die bisherigen Anzeigen stammten vor allem aus dem Gastgewerbe, dem Einzelhandel mit Ausnahme des Lebensmittelhandels, der Baubranche und dem Gesundheitswesen, wie es hieß.

Frank Skowronek von der Arbeitsagentur in Schwerin appellierte an die betroffenen Firmen, Kurzarbeit für Auszubildende nur dann anzuwenden, wenn es keine Alternative gebe. Es gelte zudem, die jungen Leute unbedingt zu halten. Denn das Fachkräfteproblem bleibe unabhängig von der jetzigen Situation bestehen. "Fast alle Wirtschaftsbereiche suchen in jedem Jahr händeringend junge Leute für die vielen freien Ausbildungsplätze. Daran wird auch die aktuelle Pandemie nichts ändern", erklärte Skowronek.

Ähnlich hatte sich zuvor auch schon die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Simone Oldenburg, geäußert und die Regierung zum Handeln aufgefordert. "Die lahmgelegte Wirtschaft muss nach der Krise so schnell wie möglich wieder in Fahrt kommen. Deshalb brauchen Ausbildungsbetriebe umgehend Sicherheit, damit sie in der gegenwärtigen Krise bei existenzieller Not Ausbildungsverträge bei verspätetem Abschluss verlängern und auch weiterhin neue Verträge abschließen", betonte sie. 

Angesichts verschobener Prüfungen und der Zurückhaltung beim Abschluss neuer Ausbildungsverträge sehe sie das Land in der Pflicht, dann Ausbildungsvergütungen vorübergehend zu tragen, wenn dies die Betriebe nicht allein schultern könnten.

Update, 6. April, 16.33 Uhr: Auch Werder darf in Kleingruppen trainieren

Bremen – Auch Werder Bremen darf ab sofort wieder ein Training in Kleingruppen aufnehmen. Das Ordnungsamt der Stadt Bremen erteilte dem Fußball-Bundesligisten am Montag eine entsprechende Genehmigung - allerdings unter strengen Auflagen.

Statt der von Werder beantragten zehn Spieler dürfen jeder Kleingruppe auf dem Trainingsplatz nur maximal vier Profis angehören. Die Trainingseinheiten dürfen ausschließlich unter freiem Himmel stattfinden, die Spieler müssen danach zu Hause duschen und vor allem vor jeder Einheit von den Mannschaftsärzten "einem präventiven Eingangsscreening" unterzogen werden, wie es in einer Mitteilung der Senats-Pressestelle heißt. Diese Genehmigung gilt außerdem nur für das Profiteam und nicht, wie von Werder zunächst beantragt, auch für die U23- und die U19-Mannschaft des Vereins.

"Wir haben uns zuvor bundesweit erkundigt, wie andere Länder beziehungsweise Kommunen mit ähnlich lautenden Anträgen ihrer Profivereine umgehen und was wir zudem für zwingend notwendig erachten, um die Risiken für Spieler und Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten", sagte der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer. 

Eine komplette Untersagung des Trainingsbetriebes hätte für Werder Bremen einen konkreten Wettbewerbsnachteil verursacht, so der SPD-Politiker.

Update, 6. April, 16.28 Uhr: 6218 Corona-Infektionen in Niedersachsen

Hannover – Die Zahl der Corona-Infektionen in Niedersachsen ist am Montag erneut langsamer gestiegen als an den Vortagen. 

Die Zahl der Infizierten stieg vom Vortag um 209 auf 6218, wie der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, mitteilte. 881 Betroffene befinden sich im Krankenhaus, 225 davon auf der Intensivstation. 166 von diesen Patienten müssen künstlich beatmet werden, dies sei ein geringerer Anteil der Klinikpatienten als zuvor.

108 Menschen sind in Niedersachsen inzwischen an der Krankheit gestorben. 1727 Betroffene gelten inzwischen als geheilt. Italien habe unterdessen mitgeteilt, wegen der nicht mehr ganz so angespannten Lage keine Patienten mehr zur Behandlung nach Niedersachsen zu bringen.

Update, 6. April, 16.25 Uhr: Nord-SPD will offene Corona-Ausstiegsdebatte

Kiel – Die SPD in Schleswig-Holstein fordert umgehend eine öffentliche Diskussion über den Ausstieg aus dem Corona-Shutdown. 

Die Menschen führten die Debatte ohnehin schon, sagte die Landesvorsitzende Serpil Midyatli am Montag. "Die Diskussion über das Ende des Ausstiegs muss transparenter werden als die bisherigen politischen Entscheidungsprozesse." Nicht gebraucht würden "scheinbar alternativlose Maßnahmen", sagte Midyatli, die auch SPD-Bundesvize ist. "Ich will, dass wir die verschiedenen Optionen öffentlich mit den Menschen im Land diskutieren."

Im Hinblick auf ein Szenario zum Ausstieg aus den rigorosen Schutzmaßnahmen gegen das neuartige Coronavirus verlangte die SPD-Landeschefin die Einrichtung eines Expertenrats nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens. Beteiligt werden sollten Fachleute aus Medizin, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Philosophie, Soziologie und Sozialarbeit. 

Es gebe viele kleine Stellschrauben, die das Risiko von Infektionen nicht stark erhöhten, aber das Leben deutlich verbessern könnten. "Ich denke zum Beispiel an die Öffnung von Sportplätzen oder Buchhandlungen", erläuterte Midyatli. "Um das zu entscheiden, wünsche ich mir die Einschätzungen eines Expertenrats."

Die SPD-Landesvorsitzende betonte zugleich, ihre Partei begrüße die Einbeziehung in die Entscheidungen des Jamaika-Kabinetts. "Wir stehen in dieser Krise auch weiterhin für eine enge Zusammenarbeit mit der Landesregierung bereit." Dennoch müsse die Diskussion über den Ausstieg aus dem Corona-Shutdown jetzt beginnen. 

Zunächst sind die strengen Schutzmaßnahmen gegen das Virus - von Schul- und Ladenschließungen bis hin zu strikten Kontaktverboten - bis zum 19. April befristet, also bis zum Ende der Osterferien. Damit ist das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt. Über das weitere Vorgehen will der Bund mit den Ländern gleich nach Ostern beraten.

Update, 6. April, 15.24 Uhr: Corona-Testzentrum Bergedorf startet offiziellen Betrieb

Hamburg – In Hamburg hat das erste Corona-Testzentrum für Autofahrer seinen regulären Betrieb aufgenommen. 

Bis auf Weiteres wollen Allgemeinmediziner Gregor Brinckmann und etwa 40 weitere Kollegen aus dem Stadtteil Bergedorf dort ihre Patienten unkompliziert auf das neuartige Coronavirus testen. Patienten mit einer Überweisung von einem der Hausärzte können zunächst werktags, von 15 bis 18 Uhr, mit dem Auto vorbeikommen. 

In dem Testzentrum zum Durchfahren können sie dann weitgehend kontaktlos zu den Ärzten und Helfern den Abstrich in Mund und Nase selbst übernehmen. Am Ende des Weges werfen sie ihr Tütchen mit dem Röhrchen in einen Behälter und der Abstrich geht ins Labor.

"Uns geht es vor allem darum, Strukturen aufzubauen. Es kann sein, dass wir sie bald nicht mehr brauchen. Aber falls nötig, können wir sie schnell hochfahren, damit wir einer Entwicklung nicht hinterherhecheln müssen", sagte Brinckmann der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 6. April, 15.11 Uhr: Kinder dürfen getrennt lebende Eltern besuchen

Hamburg – Kinder von getrennt lebenden Eltern dürfen ihre Väter oder Mütter trotz der Corona-Auflagen jederzeit besuchen. Das gelte umgekehrt auch für die Eltern selbst, teilte die Hamburger Sozialbehörde am Montag mit. 

"Eine Beschränkung des Umgangsrechtes wäre unzulässig. Auch über Bundesländergrenzen hinweg muss deswegen klar sein, dass Einreisebeschränkungen in diesen Fällen nicht greifen", erklärte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). Die geltenden Kontaktbeschränkungen dürften nicht dazu führen, "dass Eltern-Kind-Beziehungen unterbrochen werden - auch wenn es gilt, Abstand zu halten und Kontakte zu reduzieren".

Die Sozialbehörde betonte, insbesondere die Reiseverbote in den Verordnungen der Hamburg umgebenden Bundesländer dürften nicht dazu führen, dass das auf das Grundgesetz zurückgehende Umgangsrecht beschnitten werde. 

Gleichwohl müsse im jeweiligen Einzelfall entschieden werden, ob eine Kontaktaufnahme zwischen den Eltern und ihrem Kind medizinisch problematisch sei: "Wenn Schutz- und Hygienemaßnahmen zu keinem sicheren Schutz des Kindes oder der Eltern führen, sind persönliche Kontakte zu unterlassen."

Update, 6. April, 15.09 Uhr: "Kleiner Grenzverkehr" im Norden muss weiter möglich sein

Kiel – Der SPD-Landtagsabgeordnete Kai Vogel hat Lockerungen der Polizeikontrollen an der Landesgrenze zu Hamburg gefordert. 

"Von Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) sollte eine entsprechende Weisung an die Landespolizei ergehen", sagte Vogel am Montag. An den Landesgrenzen zu Hamburg hatte die Polizei am Wochenende etliche Fahrzeuge kontrolliert und viele Ausflügler wieder heimgeschickt. In Schleswig-Holstein gilt wegen der Corona-Pandemie ein Einreiseverbot für Touristen.

"Der gegenseitige "kleine Grenzverkehr" zwischen den an Hamburg grenzenden Kreisen und der Hansestadt muss aber weiterhin problemlos möglich sein – auch zwischen Niedersachsen und Hamburg klappt das reibungslos", sagte Vogel. 

Autos, Fahrradfahrer und Fußgänger aus Hamburg sollten nur zurückgewiesen werden, wenn Abstandsregeln nicht eingehalten werden und der Gesundheitsschutz gefährdet wird. Spaziergänge, Jogging- oder Fahrradtouren im angrenzenden Bereich der Bundesländer müssten problemlos möglich sein.

"Zudem wäre eine gemeinsame Presseerklärung der Ministerpräsidenten beider Länder ein wichtiges Zeichen des gegenseitigen Miteinanders und könnte vor dem vor uns liegenden Osterwochenende viele unnötige Konflikte vermeiden", sagte Vogel. Schleswig-Holstein und Hamburg arbeiteten traditionell eng zusammen. 

"Daran darf sich auch in schwierigen Zeiten nichts ändern." Touristische Beschränkungen für Tagesausflüge zu den jeweiligen Hotspots seien aber sinnvoll und zum Schutz der Bevölkerung zwingend einzuhalten.

Update, 6. April, 15.08 Uhr: Kaufhaus bietet Einkauf per Videochat

Fehmarn – Das Kaufhaus Stolz auf der Ostseeinsel Fehmarn bietet Kunden in der Corona-Zeit neue Shopping-Möglichkeiten über Videochat an. 

Die Kunden können über Facetime, WhatsApp oder anderen Videochats mit einer Verkäuferin im Geschäft sprechen und ihre Einkaufswünsche äußern. Die Verkäuferinnen gehen mit dem Smartphone durch das Geschäft, zeigen den Kunden das Sortiment und beraten bei der Auswahl. 

Alles kommt in einen echten Warenkorb, bezahlt wird per Paypal oder Vorkasse, verschickt wird die Ware per Post. "Bislang haben wir etwa 50 Kunden pro Tag, die Tendenz ist steigend", sagte Prokurist Uwe Hornung am Montag. 

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 6. April, 14.18 Uhr: Vietnamesische Näherinnen spenden 1200 Masken für Unimedizin Rostock

Rostock - Die Rostocker Universitätsmedizin hat am Montag für ihre Mitarbeiter eine Spende von 1200 Gesichtsmasken erhalten. Angefertigt wurde der Atemschutz aus kochfester Baumwolle von Näherinnen der vietnamesischen Gemeinschaft in Rostock. In Heimarbeit benötigten die Frauen zehn Tagen für die Herstellung der begehrten Artikel.

"Wie sind sehr dankbar für die großzügigen Spende und freuen uns, diese ganz besonderen Masken unseren Mitarbeitern als Ergänzung zum professionellen Schutz zur Verfügung zu stellen", sagte Emil Reisinger, Wissenschaftlicher Vorstand und Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektiologie.

Update, 6. April, 14.17 Uhr: Metro öffnet seine Märkte für alle Verbraucher in MV

Düsseldorf - Die Märkte des Großhandelsunternehmens Metro sind ab sofort für alle Verbraucher Mecklenburg-Vorpommerns geöffnet. Die Regelung gelte bis zum 19. April, teilte Metro am Montag mit. Eine Kundenkarte sei für den Einkauf an den fünf MV-Standorten in Wolgast, Greifswald, Wismar, Neustrelitz und Waren nicht mehr notwendig. 

Mit der Lockerung sollen den Angaben zufolge weitere Einkaufsmöglichkeiten zur Lebensmittelgrundversorgung in Zeiten der Corona-Krise entstehen. Das Infrastrukturministerium habe einer entsprechenden Nutzungsänderung zugestimmt.

Update, 6. April, 13.52 Uhr: HSV-Vorstand Boldt zu Corona-Training: Keine Wettbewerbsverzerrung

Hamburg - Die unterschiedlichen Trainingsbedingungen für die Proficlubs in der Corona-Krise sind nach Ansicht von Sportvorstand Jonas Boldt vom Fußball-Zweitligisten Hamburger SV noch kein Problem. "Momentan sehe ich noch keine entscheidende Wettbewerbsverzerrung", sagte er am Sonntagabend in der NDR-Sendung "Sportclub". 

Im April werde ja definitiv nicht gespielt. "Wir wissen ja nicht, wann überhaupt gespielt wird." Frühestens Ende Mai, meinte Boldt. "Aber das steht heute noch in den Sternen."

Der HSV hat am Montag nach zwei Wochen Heimarbeit für die Spieler, im Volksparkstadion erstmals wieder in Kleingruppen zu trainieren begonnen. Der Club hatte wie Stadt- und Ligarivale FC St. Pauli eine Sondergenehmigung unter strengen Auflagen erhalten.

Der Kiezclub kommt am Dienstag in Kleingruppen zusammen. Schon Anfang der vergangenen Woche hatten die Spieler noch ohne Genehmigung individuell und in Schichten trainiert. Das hatte die Hamburger Behörde für Inneres und Sport allerdings untersagt.

Der dritte Nord-Zweitligist Holstein Kiel darf hingegen noch nicht wieder auf den Platz gehen. Die Spieler müssen weiter zu Hause trainieren. Wegen der Corona-Pandemie pausiert die 2. Bundesliga ebenso wie die 1. Liga vorerst bis zum 30. April.

Update, 6. April, 13.45 Uhr: Bislang rund 19 000 Corona-Tests in Mecklenburg-Vorpommern

Ein Schild mit dem Schriftzug "Corona-Abstrich" steht zum Start vor einer "Drive-In"-Teststation zum Coronavirus.
Ein Schild mit dem Schriftzug "Corona-Abstrich" steht zum Start vor einer "Drive-In"-Teststation zum Coronavirus.  © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Rostock - Seit Beginn der Corona-Krise Anfang März sind nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern rund 19.000 Corona-Tests analysiert worden. Das entspricht knapp 1200 Tests je 100.000 Einwohner. 

Da aber einzelne Personen mehrfach getestet werden, lassen sich daraus keine Rückschlüsse ziehen, wie viele Menschen in Nordosten durch die Tests erfasst wurden.

Bis Sonntagabend (18 Uhr) waren in Mecklenburg-Vorpommern bei insgesamt 528 getesteten Personen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. 

Männer sind im Nordosten der Statistik zufolge häufiger betroffen als Frauen. Mit 33 Infizierten pro 100.000 Einwohner weist der Nordosten bundesweit bislang die geringste Infektionsquote auf. In Bayern, Baden-Württemberg oder Hamburg lag die Quote fünfmal so hoch und höher.

Um Hausärzte zu entlasten und die Ansteckungsgefahr in Krankenhäusern und Praxen zu verringern, waren Mitte März zentrale Anlaufstellen für Abstriche bei Covid-19-Verdachtsfällen eingerichtet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums arbeiten inzwischen landesweit 16 solcher Abstrichzentren, ergänzt durch sechs mobile Einheiten. Die Tests erfordern weiterhin eine Überweisung durch den Hausarzt, der bei Infektionsverdacht telefonisch konsultiert werden soll.

Die Proben werden in sechs Laboren ausgewertet. Die Ergebnisse liegen laut Landesamt für Gesundheit und Soziales im Regelfall nach einem Tag vor. Bei positiven Testergebnissen folgen für die Betroffenen häusliche Quarantäne, Kontaktpersonen werden ermittelt und ebenfalls getestet. Bei schweren Verläufen der Lungenkrankheit Covid-19 erfolgt die Behandlung in Kliniken. Den Behörden zufolge wurden bislang 72 Patienten stationär behandelt, ein Teil davon aber schon wieder nach Hause entlassen. Bei 13 Infizierten war eine intensivmedizinische Betreuung erforderlich.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang sechs Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert. Die Zahl inzwischen genesener Patienten ist den Angaben zufolge nicht meldepflichtig und wird nicht statistisch erfasst.

Update, 6. April, 13.25 Uhr: Rund 1650 Personen nach Corona-Erkrankung wieder gesund

Hamburg - In Hamburg ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen um 69 weitere Fälle auf insgesammt 3088 angestiegen. Das gab die Gesundheitsbehörde bekannt.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 220 Personen aufgrund einer Erkrankung in stationärer Behandlung, davon werden 65 Personen intensivmedizinisch betreut. 

Nach den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in Hamburg 19 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 18 dieser Personen die Covid-19 Infektion als todesursächlich festgestellt werden.

Nach Berechnungen des RKI wird geschätzt, das rund 1640 Personen die Krankheit überstanden haben.

Update, 6. April, 13.07 Uhr: Nothilfefonds für den Hamburger Sport in der Corona-Krise

Hamburg - Der Hamburger Senat bietet dem Sport in der Hansestadt in der Corona-Krise weitere Finanzhilfen an. Unter anderen soll ein zusätzlicher Sport-Nothilfefonds eingerichtet werden. Der Umfang betrage fünf Millionen Euro, könne nach Bedarf aber noch erhöht werden, sagte Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD). Die Gelder sind Zuschüsse, die von Vereinen oder Verbänden nicht zurückgezahlt werden müssen. Die Vergabekriterien sollen noch ausgearbeitet werden.

Seit diesem Montag haben Sporteinrichtungen, -vereine und -verbände die Möglichkeit, über die Investitions- und Förderbank (IFB) neben der bereits vorhandenen Corona-Soforthilfe auch Förderkredite zu beantragen.

Mit dem Kredit können laufende Betriebskosten gedeckt werden. Der Kreditrahmen soll jeweils in der Regel bis zu 150.000 Euro betragen. Sport- und Finanzbehörde hätten sich mit der IFB verständigt, das Gesamtvolumen von 25 auf 50 Millionen Euro zu verdoppeln.

"Wir stellen unsere Corona-Hilfen für den Sport damit auf eine noch breitere Basis. Unser Anspruch muss sein, den Hamburger Sport gut durch die Krise zu bringen", sagte Innen- und Sportsenator Andy Grote.

Update, 6. April, 12.55 Uhr: Hamburg hilft Schülern bei Abivorbereitungen - Tablets zum Ausleihen

Hamburg - Hamburg greift Schülern mit einer Reihe von Maßnahmen in der Corona-Krise unter die Arme. So dürfen ihnen jetzt erstmals schuleigene Computer für den Hausgebrauch zur Verfügung gestellt werden, wie die Behörde am Montag bestätigte. Die Schulen verfügen über 50.000 Computer, darunter mindestens 10.000 Laptops oder Tablets, mit deren Ausleihe schon begonnen worden sei.

Zudem können die Schulleitungen den Abiturienten und Schülern, die sich auf einen anderen Abschluss vorbereiten, im Einzelfall das Lernen in der Schule erlauben. Dies gelte für jene, die zuhause nicht die wohnlichen, sozialen, familiären oder pädagogischen Voraussetzungen hätten. Der Infektionsschutz sei aufgrund des umfangreichen Raumangebots in jedem Fall gewährleistet.

Insgesamt funktioniert das Lernen zu Hause sehr gut, wie es in einem entsprechenden Arbeitspapier heißt. Dennoch sei das Bundesland Hamburg im Vergleich zu allen anderen Bundesländern in einer besonders schwierigen Situation, die jetzt zunehmend die Grenzen des Unterrichts zu Hause aufzeige. Aufgrund der Ferienlage müsse Hamburg anders als alle anderen Bundesländer bis zum 19. April nicht zwei oder drei, sondern insgesamt fünf Wochen Unterricht zu Hause organisieren. Das sei mehr als in jedem anderen Bundesland.

Hamburg habe zudem wie viele Metropolen eine sehr heterogene Schülerschaft. In rund 26 Prozent aller Familien werde kein Deutsch gesprochen. Rund ein Drittel aller Familien beziehe Hilfe zum Lebensunterhalt. Schulleitungen berichteten jetzt häufiger von schwierigen Wohn- und Lebenssituationen, heißt es weiter. Viele Kinder und Jugendliche lebten in sehr kleinen Wohnungen, hätten kein eigenes Kinder- oder Jugendzimmer und verfügten über keinen Schreibtisch zum Lernen.

Die Abitur-Prüfungen finden in Hamburg in diesem Jahr trotz Corona-Krise statt aber fünf Tage später. Die schriftlichen Abiturprüfungen werden in der Zeit vom 21. April bis 6. Mai abgehalten.

Update, 6. April, 12.49 Uhr: Hamburger Kunst- und Kulturfeste "altonale" und "STAMP" abgesagt

Hamburg - Die "altonale" in Hamburg, Norddeutschlands größtes Stadtteil-Kulturfest, und das internationale Festival der Straßenkünste "STAMP" finden nicht wie geplant im Juni statt. Das gab Geschäftsführerin Heike Gronholz am Montag bekannt. 

"Die Auswirkungen der Corona-Krise seien existenziell", sagte Gronholz und betonte, "dringend auf Unterstützung von außen" angewiesen zu sein. Die Organisationsteams beider Festivals prüfen, ob sie die Veranstaltungen "in abgewandelter Form, zu einer anderen Zeit und/oder an anderen Orten stattfinden" lassen können.

Update, 6. April, 12.47 Uhr: Landesregierung will Corona-Hilfen auf eine Milliarde Euro aufstocken

Kiel - Im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise legt Schleswig-Holsteins Landesregierung noch einmal kräftig nach. Sie will dem Landtag nun einen Nachtragshaushalt vorschlagen, der eine Verdopplung der Hilfen auf eine Milliarde Euro vorsieht. Dies kündigte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) am Montag an.

"An vielen Stellen haben wir großen Finanzierungsbedarf", erläuterte Heinold. 650,5 Millionen Euro sind für konkrete Programme vorgesehen - für Wirtschaft, Gesundheitswesen samt Bonus für Pflegekräfte, Kultur, Bildung und Sport. 

Zusätzlich plant Heinold jetzt 349,5 Millionen Euro als globale Mehrausgabe ein. Damit will sie das Land für Notsituationen und Folgekosten aus Bundesgesetzen wappnen.

Update, 6. April, 12.40 Uhr: Landwirte helfen Ärzten mit Schutzanzügen aus

Hannover - Der Landesbauernverband hat Landwirte dazu aufgerufen, wegen der Corona-Epidemie derzeit nicht benötigte Schutzanzüge für Ärzte und Rettungsdienste zur Verfügung zu stellen. Unter anderem sammelten die Landvolk-Kreisverbände im Emsland, Rotenburg-Verden und Cloppenburg die Spenden und reichten sie weiter, teilte der Verband am Montag mit. 

Viele Landwirte brächten ihre überschüssigen Anzüge, Schuhüberzieher sowie Atemschutzmasken und Handschuhe auch direkt zu ihrem Hausarzt. Normalerweise wird das Schutzmaterial vor allem benötigt, wenn Besuchergruppen Stallanlagen besichtigen.

Update, 6. April, 12.12 Uhr: Sänger Geff Harrison gibt Terrassenkonzerte in Hamburg

Musiker Geff Harrison steht auf seinem Balkon in Hamburg-Eimsbüttel und singt für seine Nachbarn.
Musiker Geff Harrison steht auf seinem Balkon in Hamburg-Eimsbüttel und singt für seine Nachbarn.  © Georg Wendt/dpa

Hamburg - In Zeiten der Kontaktbeschränkungen ist Balkon-Musik eine willkommene Abwechslung. Noch dazu, wenn sie von einem Profi kommt: Geff Harrison singt und musiziert täglich um 17.30 Uhr auf der Terrasse seiner Hamburger Wohnung in der Gustav-Falke-Straße. Die Konzerte sprechen sich rum.

"Am Anfang waren zehn bis 15 Leute da. Jetzt sind es 150 bis 200", sagte der 73 Jahre alte Engländer, dessen größte Hits "Death of a Clown" und eine Neuauflage des Barry-McGuire-Songs "Eve of Destruction" waren.

"Natürlich achten alle darauf, dass sie den Mindestabstand zueinander einhalten. Gestern war die Polizei hier gucken und war zufrieden", berichtete Harrison am Montag. Er selbst ist es auch. "Die Leute klatschen mit und tanzen. Das macht Freude."

Harrison, dessen Reibeisenstimme ein unverkennbares Markenzeichen ist und an Rod Stewart erinnert, steht auf seiner Terrasse auf einem Hocker, damit er über die Hecke hinweg gut zu erkennen ist. Seine Ehefrau klatscht im Hintergrund den Rhythmus.

Normalerweise hatte der Sänger, Komponist und Produzent in diesem Jahr 42 Auftritte geplant. Die Corona-Pandemie kam ihm dazwischen. Die Terrassen-Konzerte sieht er als Alternative. "In diesen Corona-Zeiten habe auch ich Angst. Aber das Singen ist wie ein Ventil für mich. Es lenkt ab und gibt mir und anderen Mut."

Update, 6. April, 11.55 Uhr: Betriebsschließungen bedeuten Milliardenverlust im Norden

Kiel - Die in der Corona-Krise von der Regierung in Kiel verfügten Betriebsschließungen im Handel und bei konsumnahen Dienstleistungen kosten die Unternehmen in Schleswig-Holstein monatlich rund 1,25 Milliarden Euro an Umsatz. Dies ergab eine Schätzung des Instituts für Weltwirtschaft vom Montag. Dienstleister im Einzelhandel und Tourismus mit 240.000 Beschäftigten seien besonders betroffen und damit fast jeder fünfte Arbeitsplatz im Land.

Dauern die Tätigkeitsverbote zwei Monate, würden den Unternehmen den Angaben zufolge insgesamt 2,5 Milliarden Euro an Umsätzen verloren gehen. Bei drei Monaten betrüge das Minus 3,7 Milliarden Euro.

Besonders stark leidet der Einzelhandel. Das Tätigkeitsverbot umfasse knapp 80 Prozent seiner Umsätze, gab das IfW an. Dies entspreche pro Monat 880 Millionen Euro. Bei konsumnahen Dienstleistungen samt Hotels und Gaststätten seien es 45 Prozent der Umsätze und damit 350 Millionen Euro im Monat. Auf Industrie und Großhandel bezieht sich der Corona-Erlass nicht. Die vom Tätigkeitsverbot betroffenen Betriebe erwirtschaften 8 Prozent des Gesamtumsatzes im Land.

In diesen Unternehmen arbeiten laut IfW 80 000 Geringverdiener. "Gerade den Geringverdienern droht infolge des Corona-Erlasses der Stellenverlust und damit der Wegfall ihres Einkommens", sagte der Leiter des Bereichs Schwerpunktanalysen am IfW, Klaus Schrader.

Nordfriesland und Ostholstein seien als Tourismuszentren vom Corona-Erlass am stärksten betroffen, hieß es weiter. So könnten in Nordfriesland 16 Prozent der Gesamtumsätze wegfallen, in Ostholstein 18 Prozent. In Hotels und Gaststätten oder bei Friseuren sei nach der Rückkehr zur Normalität nur begrenzt mit Nachholeffekten zu rechnen, äußerte Schrader. 

Im wahrscheinlichen Fall eines stufenweisen Ausstiegs aus dem Stillstand könnten touristische Aktivitäten am Ende der Öffnungskette stehen.

Update, 6. April, 11.46 Uhr: Bis zu 3000 Euro Soforthilfe für Vereine

Güstrow - Vereine und gemeinnützige Einrichtungen, die wegen der Corona-Pandemie in Not geraten sind, können ab sofort eine Finanzhilfe bei der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern beantragen. Aus dem Sozialfonds des Landes stünden 500 000 Euro zur Verfügung, teilte die Stiftung am Montag in Güstrow mit. Die Höhe der Hilfe betrage in der Regel bis zu 1000 Euro, in besonderen Fällen bis zu 3000 Euro.

Viele Vereine könnten den Mitgliedern nicht die gewohnten Angebote unterbreiten, Veranstaltungen müssten abgesagt werden, geplante Einnahmen fielen aus, erklärte die Stiftung. Trotzdem liefen die Kosten weiter. Das könne zu Problemen führen.

"Wir brauchen das Ehrenamt in Mecklenburg-Vorpommern", betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in der Mitteilung der Stiftung. Die Vereinslandschaft dürfe in der Krise keinen strukturellen Schaden erleiden. Deshalb solle Vereinen unbürokratisch geholfen werden. Der Landtag hatte am vergangenen Mittwoch die Einrichtung des Sozialfonds beschlossen. Er ist mit 20 Millionen Euro ausgestattet.

Update, 6. April, 11.40 Uhr: HSV nimmt das Training wieder auf

Hamburg - Der Hamburger SV hat am Montag wieder das Training am Volksparkstadion aufgenommen. Am Freitag hatte dazu die Innenbehörde der Hansestadt eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Die Mannschaft trainiert in mehreren Kleingruppen im Stadion und muss sich an die vorgegebenen Corona-Maßnahmen, wie Mindestabstand, halten.

Zuerst begannen die beiden angeschlagenen Spieler Jeremy Dudziak und Ewerton auf einem der Außenplätze am Volksparkstadion mit leichten Übungen.

Update, 6. April, 11.18 Uhr: Religionsgemeinschaften rufen gemeinsam zum Durchhalten auf

Hamburg - In einer Hoffnungsbotschaft per Video hat der Vorstand des Interreligiösen Forums Hamburg (IFH) alle Bürger zum Zusammenhalt ausgerufen. "Wir stehen zusammen, als Stadtgesellschaft und als Religionsgemeinschaften", sagte die Vorsitzende des Forums, die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs, in der am Montag veröffentlichten Botschaft. In dem Forum sind acht Religionsgemeinschaften zusammengeschlossen.

In der Videobotschaft wenden sich auch Vertreterinnen und Vertreter der Jüdischen Gemeinde, der Islamischen Schura und der Buddhistischen Religionsgemeinschaften Hamburg an die Bewohner Hamburgs. Sie alle rufen zum Zusammenhalt und zum Befolgen der Hygieneregeln auf. "Ich bin sicher: Gemeinsam können wir die Krankheit besiegen", sagte Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von der Jüdischen Gemeinde Hamburg.

In den April fallen in diesem Jahr neben dem christlichen Osterfest auch das jüdische Pessachfest und der islamische Ramadan.

Update, 6. April, 10.49 Uhr: Noch kein Training in Gruppen: Werder fürchtet Wettbewerbsnachteil

Bremen - Werder Bremen darf im Gegensatz zu anderen Clubs der Fußball-Bundesliga an diesem Montag noch nicht wieder mit dem Training in Kleingruppen beginnen und fürchtet deshalb Nachteile gegenüber der Konkurrenz. 

"Wir werden weiterhin die Vorgaben der Behörden in allen Bereichen vollumfänglich umsetzen, befinden uns aber weiterhin in dem Spannungsfeld, dass Mitkonkurrenten an anderen Standorten bereits seit längerem im Gruppentraining arbeiten", sagte Trainer Florian Kohfeldt einer Mitteilung des Vereins. "Wir hoffen hierbei keinen Wettbewerbsnachteil zu erleiden, sondern würden eine bundesweit einheitliche Lösung begrüßen."

Werder hat beim Bremer Senat einen Antrag gestellt, ab diesem Montag wieder in Kleingruppen trainieren zu dürfen. Über diesen Antrag wurde noch nicht entschieden, weil der Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) in dieser Frage auf eine bundesweit einheitliche Regelung setzt. Solange noch keine Ausnahmegenehmigung vorliegt, trainieren die Werder-Profis wie schon in den vergangenen Wochen weiter individuell. 

Allerdings sind bis zum vergangenen Donnerstag alle von ihnen nach Bremen zurückgekehrt. "Die Spieler haben einzelne Trainingstermine, an denen sie mit einem Trainer entweder auf dem Platz oder im Kraftraum individuell arbeiten", erklärte Kohfeldt. "Darüber hinaus haben sie ein individuelles Laufprogramm zu absolvieren."

Update, 6. April, 10.10 Uhr: 1678 Corona-Infektionen und 20 Tote in Schleswig-Holstein

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1678 gestiegen. Wie die Landesregierung am Montag mitteilte, waren das bis Sonntagabend 40 Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung von 17 auf 20. 

Derzeit werden 156 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von 6 zum Vortag.

Update, 6. April, 9.15 Uhr: AfD fordert Verzicht auf Knöllchen für Autofahrer in Corona-Zeiten

Hamburg - Die Hamburger AfD-Fraktion hat in der Corona-Krise ein Verzicht auf Park-Knöllchen für Autofahrer gefordert. Auch in diesen Zeiten müssten immer noch viele Menschen zur Arbeit fahren, erklärte die AfD am Montag. Dies werde allerdings oft durch Parkverbote oder Anwohnerparkzonen erschwert. 

Die AfD-Fraktion beantragt deshalb, dass bestimmte Verkehrsordnungswidrigkeiten für die Dauer der Corona-Krise nicht sanktioniert werden. Dadurch werde die Ordnungsbehörde entlastet, und der Autoverkehr gefördert, der deutlich infektionssicherer als Bus und Bahn sei. 

Der Sprecher der AfD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, Dirk Nockemann, sagte dazu: "Für die Bürger ist es aktuell gesünder, mit dem Auto anstatt mit Bus und Bahn zu fahren." Deshalb müsse der Senat Anreize schaffen, um den Bürgern einen infektionssicheren und unkomplizierten Arbeitsweg zu ermöglichen.

Update, 6. April, 8.34 Uhr: Auch bei Sonnenschein: Niedersachsen hält sich an Kontaktverbot

Hannover - Trotz sonnigem Wetter haben sich die Menschen in Niedersachsen überwiegend an das wegen der Corona-Krise geltende Kontaktverbot gehalten. 

In Hannover, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück sei es am Sonntag größtenteils friedlich geblieben, wie die Polizei auf Anfrage am Montagmorgen mitteilte. Nennenswerte Ausschreitungen im Zuge des Kontaktverbotes habe es nicht gegeben. 

In Bremen hätten sich die Beamten auf das schöne Wetter mit Zusatzkräften vorbereitet - auch hier blieb es größtenteils ruhig.

Update, 6. April, 8.32 Uhr: Ärztekammer fordert besseren Schutz für Mediziner

Hannover - In der beginnenden heißen Phase der Corona-Pandemie müssen Ärzte und Pflegepersonal besser mit Schutzmaterial ausgerüstet werden. Das forderte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker. 

"Ärzte und Pflegekräfte stehen in vorderster Reihe bei der Versorgung infizierter Patienten mit SARS-CoV-2", sagte Wenker. "Hohe Opferzahlen unter ihnen in Italien und zuvor China belegen ein beträchtliches Infektionsrisiko."

Die Anstrengungen zur Beschaffung des notwendigen Medizinmaterials müssten verstärkt werden, sagte sie der Zeitung. Dabei sollten sich Land, Kommunen, die Kassenärztliche Vereinigung, Kliniken und niedergelassene Ärzte besser abstimmen. "Alle bemühen sich um Schutzausrüstung, nur offenbar nicht koordiniert."

Die Kammerpräsidentin wollte sich nicht dazu äußern, wie gut Niedersachsen auf die Corona-Krise vorbereitet gewesen sei. "Im Moment sollten alle ihre ganzen Kräfte zur Lagebewältigung einsetzen und nicht zur Manöverkritik", sagte Wenker. 

Doch für die Zukunft müssten Lehren gezogen werden, "damit eine mögliche zukünftige neue Virusausbreitung wesentlich effizienter beherrscht werden kann". Unter anderem sollten Medikamente und Schutzausrüstung in Deutschland oder wenigstens in der EU produziert werden.

Update, 6. April, 8.27 Uhr: Charity-Livestream Trinkwasser für Uganda finanziert 2000 Wasserfilter

Hamburg - Viele Künstler und Prominente haben das Charity-Livestream-Event von "Viva con Agua" unterstützt, um Menschen in Uganda mit Wasserfiltern zu helfen. Über 51.000 Euro an Spenden kamen dabei zusammen, wie die Veranstalter am Montag mitteilten.

Mit dem Geld sollen nun 2000 Wasserfilter zur Corona-Prävention in Uganda finanziert werden. Damit könnten 20.000 Menschen verschmutztes Wasser zu Trinkwasser aufbereiten und sich damit lange Wege zum Wasserholen sparen und so die Ausbreitung von Covid-19 einschränken.

Der gemeinnützige Verein «Viva con Agua» wurde am Wochenende bei dem Charity-Livestream-Event von einer Vielzahl bekannter Künstler und Prominenter unterstützt, die den Livestream jeweils eine halbe Stunde gestalteten. 

Mit dabei waren Musiker wie Clueso, Bosse, der TV-Koch Nelson Müller, die Sängerin und Moderatorin Fernanda Brandao und der FC St. Pauli. Der Charity-Livestream hatte am Samstagmorgen auf der Streamingplattform "Twitch" begonnen.

Update, 6. April, 8.20 Uhr: Norddeutschen steht weitere Woche mit Auflagen bevor

Ein Polizist winkt Autofahrer zu einer Kontrollstelle in Richtung Nordseeküste.
Ein Polizist winkt Autofahrer zu einer Kontrollstelle in Richtung Nordseeküste.  © Carsten Rehder/dpa

Kiel - Den Menschen in Norddeutschland steht wegen der Corona-Pandemie eine weitere Woche mit Auflagen bevor. Am Wochenende hatten sich die meisten Menschen an die Corona-Auflagen gehalten - es gab aber auch Unvernünftige. 

"Das ist alles überschaubar, die Menschen halten sich an die Regeln", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in Kiel. Lediglich an den Landesgrenzen zu Hamburg kontrollierte die Polizei etliche Fahrzeuge und schickte viele Ausflügler wieder heim. Sie überprüften das Einreiseverbot für Touristen, das das Land Schleswig-Holstein verhängt hat.

Wegen der Pandemie herrscht vorerst bis 19. April ein Einreiseverbot nach Schleswig-Holstein für Touristen, Tagesausflügler und Zweitwohnungsbesitzer. Dies gilt zudem für Einreisen zu Freizeit- oder Fortbildungszwecken oder aufschiebbare Maßnahmen der medizinischen Versorgung, Vorsorge oder Rehabilitation. 

Am Freitag hatte das Landeskabinett in Kiel einen Bußgeldkatalog beschlossen. Einreise-Verstöße kann die Polizei mit 150 bis 500 Euro ahnden.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) äußerte sich kritisch zu den Kontrollen. "Das ist eine eigenständige Dimension, diese Psychologie, dass in der Krise plötzlich Kleinstaaterei beginnt", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Die Bundesländer im Norden würden sehr partnerschaftlich zusammenarbeiten, das müsse so bleiben.

Er habe mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) über die Vorfälle in einigen Landkreisen gesprochen - und man sei sich einig gewesen, dass das nicht sein solle. 

"Aber Psychologie ist komplex und natürlich finden Hamburger es nicht gut, wenn es plötzlich heißt: Ihr überlauft unsere Kurorte, ihr seid ein Problem", sagte er. "Deshalb ist es wichtig, auf den rationalen Grund zu verweisen: Wir müssen unnötige Reisen verhindern, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen."

Update, 6. April, 8.10 Uhr: Buchhändler liefert Literatur per Fahrrad ins Haus

Finn-Ole Belling startet vor seinem Geschäft zu einer Liefertour per Fahrrad.
Finn-Ole Belling startet vor seinem Geschäft zu einer Liefertour per Fahrrad.  © Markus Scholz/dpa

Lübeck - Der Lesestoff in Zeiten der Corona-Krise kommt in Lübeck per Fahrrad. Seit seine kleine Buchhandlung in der Lübecker Altstadt geschlossen bleiben muss, liefert Buchhändler Finn-Uwe Belling die Bücher mit dem Rad aus. 

"Meine Kunden bestellen per Email oder über Facebook ihre Wunschtitel und ich liefere sie ihnen frei Haus", sagte der junge Buchhändler, der sein Geschäft erst vor einem Jahr eröffnet hat.

Auf die Idee sei er gekommen, weil Lübeck eine recht überschaubare Stadt sei und er ohnehin gerne Fahrrad fahre, sagte Belling. 

Jeden Tag sei er mehrere Stunden unterwegs, um Romane, Sach- und Kinderbücher auszuliefern. "Das ist zugleich mein Fitnessprogramm", sagte er mit einem Augenzwinkern.

"Ich bin richtig gerührt, wie gut mein Service angenommen wird", bekannte Belling nach etwas mehr als zwei Wochen. "Mittlerweile habe ich so viele Bestellungen, dass ich gelegentlich für die Auslieferung schon das Auto nehmen muss."

Auch andere Lübecker Buchhandlungen versuchen, mit einem Lieferservice über die Runden zu kommen. "Wir sehen uns aber nicht als Konkurrenten, sondern als Teil des Lübecker Kulturlebens", sagte Belling.

Dank seines "Fahrrad-Lieferservice" hofft er, die erzwungene Schließzeit einigermaßen unbeschadet zu überstehen. "Weil mein Laden nur 25 Quadratmeter groß ist und ich keine Angestellten habe, sind meine Kosten zum Glück überschaubar", sagte er.

Update, 6. April, 6.33 Uhr: Apothekerin: "Wir gehören längst nicht zum alten Eisen"

Hamburg - Mit der Verbreitung des Corona-Virus wächst auch die Unsicherheit in der deutschen Bevölkerung. Auf der Suche nach Antworten zieht es die Menschen verstärkt auch in lokale Apotheken. "Die aktuelle Lage unterstreicht die Wichtigkeit der Präsenzapotheken für die Gesundheitsversorgung" sagt Doris Lüdke, Inhaberin der ältesten Apotheke Hamburgs. 

Auch in der Krise versorgt sie zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen trotz Lieferengpässen und steigenden Sicherheitsauflagen weiterhin ihre Kunden.

Vor nicht allzu langer Zeit hätten die Politiker die Apotheken noch als die "ewig Gestrigen" bezeichnet, weil sie nicht digital genug seien und so kaum mit den boomenden Internet-Pharmazien mithalten könnten. "Man hat völlig ignoriert, dass die Leute nicht nur für Medikamente zu uns kommen, sondern eben auch, weil sie Rat und Verständnis suchen", so Lüdke. 

Das würde man jetzt besonders merken, wo Apotheker mit den Sorgen und Ängsten der Menschen konfrontiert werden. "Wir gehören längst nicht zum alten Eisen. Wir arbeiten im Hier und Jetzt - und nutzen alle Möglichkeiten!", so die 58-Jährige. 

Update, 6. April, 6.20 Uhr: Berater halten sich in Coronakrise etwas zurück: "Weniger Anrufe"

Bremen - Die Berater der Fußball-Profis halten sich wegen der Coronakrise nach Ansicht von Werder Bremens Chefscout Clemens Fritz derzeit etwas zurück. "Auch die Berater wissen um die Situation, dass derzeit keine Planbarkeit da ist. Sie sind etwas zurückhaltender, es gibt weniger Anrufe", sagte Fritz. 

Normalerweise herrscht gerade im Frühjahr sehr große Betriebsamkeit auf dem Transfermarkt, doch im Moment liegt die Spielerbörse weitgehend brach. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt jemand groß Transfers tätigt", sagte Fritz.

Die Bundesliga hat ihren Spielbetrieb aktuell bis Ende April ausgesetzt. Ob und wie es danach weitergeht, ist noch völlig unklar. Sollte die aktuelle Saison verlängert werden, könnte das auch Einfluss auf den Beginn der Spielzeit 2020/21 haben.

Fritz, der seit Ende November des vergangenen Jahres für das Scouting bei Werder Bremen verantwortlich ist, rechnet wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie mit einem komplett veränderten Transfermarkt. Ein Club wie Werder, der nicht über das meiste Geld verfügt, könne davon vielleicht sogar profitieren, sagte der Ex-Profi. "

Für die Zukunft könnte es für einen Verein wie Werder gut sein, wenn etwas Luft aus dem Markt geht", sagte Fritz.

Update, 5. April, 22.05 Uhr: "Kinder weiter im Blick behalten"

Mecklenburg-Vorpommern - In der Corona-Krise hat sich Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig für eine bundesweite Strategie zum Schutz von Kindern vor häuslicher Gewalt ausgesprochen. 

Es sei wichtig, "dass gerade die Kinder weiter im Blick bleiben», sagte die SPD-Politikerin am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin". Vielen Kindern sei "das zweite Zuhause verloren gegangen - die Kita, die Schule, das Nachmittags-Freizeitprogramm". Dort hätten aufmerksame Erzieher auch hingeschaut, wenn was in der Familie nicht gut lief. Deshalb brauche es nun eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern, um Kinder und Frauen in der Corona-Krise besser zu schützen.

Experten sorgen sich in der Corona-Krise zunehmend vor einem Anstieg von häuslicher Gewalt. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sieht diese Gefahr vor allem in den Städten. "Aus den Ländern bekommen wir unterschiedliche Rückmeldungen. Es gibt offensichtlich ein Stadt-Land-Gefälle", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. 

In ländlichen Regionen, wo es mehr Möglichkeiten gebe, raus zu gehen und wo Menschen nicht so sehr auf engem Raum lebten, sei das Konfliktpotenzial nicht so hoch. "Dort hören wir noch nicht von zusätzlichen Fallzahlen", sagte Giffey. Bereits in der vergangenen Woche habe sie aber aus Berlin die Rückmeldung bekommen, dass die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt um zehn Prozent gestiegen seien.

Update, 5. April, 20.45 Uhr: AfD fordert Verzicht auf Knöllchen für Autofahrer

Hamburg – Die AfD-Fraktion beantragt, dass bestimmte Verkehrsordnungswidrigkeiten für die Dauer der Coronakrise nicht sanktioniert werden. Dies gelte nur für Fahrzeuge, die nicht gefährden und nicht behindern. 

Dadurch werde die Ordnungsbehörde entlastet und der Autoverkehr, der deutlich infektionssicherer als Bus und Bahn ist, gefördert, heißt es in einer Mitteilung.

Update, 5. April, 20 Uhr: Tschentscher: Keine falschen Signale senden

Peter Tschentscher (SPD) spricht bei einer Regierungserklärung zum Thema "Herausforderung für Hamburg - Gemeinsam gegen das Coronavirus.
Peter Tschentscher (SPD) spricht bei einer Regierungserklärung zum Thema "Herausforderung für Hamburg - Gemeinsam gegen das Coronavirus.  © Christian Charisius/dpa

Hamburg – Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat vor einer Debatte über eine Exit-Strategie in der Corona-Krise gewarnt. 

"Wir sind als Länder mit der Bundesregierung einig, dass wir die Kontaktbeschränkungen beibehalten müssen und deshalb keine falschen Signale senden dürfen", sagte Tschentscher der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). 

Derzeit sei die Dynamik des Infektionsgeschehens insgesamt noch zu hoch. "Wir müssen erst einmal in eine Lage kommen, in der wir sicher sind, unser Gesundheitssystem nicht mehr zu überlasten." Er fügte an: "Bevor wir das nicht erreicht haben, dürfen wir keine Maßnahmen lockern und auch nicht die Disziplin verlieren."

Es könne derzeit niemand seriös vorhersagen, wie es nach dem 19. April weitergehe. Tschentscher sagte außerdem, dass die Hamburger Krankenhäuser die Zahl der Intensivbetten bislang um 60 erhöhen konnten. "Rund 300 weitere Betten können mit Beatmungsgeräten ausgestattet werden, die uns der Bund liefert", so der Bürgermeister.

Mit Blick auf die Behandlung von Zweitwohnsitzbesitzern in anderen Nordländern und die Kontrollen an den Stadtgrenzen zu Hamburg äußerte er sich kritisch. "Das ist eine eigenständige Dimension, diese Psychologie, dass in der Krise plötzlich Kleinstaaterei beginnt", sagt er. Die Bundesländer im Norden würden sehr partnerschaftlich zusammenarbeiten, das müsse so bleiben.

Er habe mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther über die Vorfälle in einigen Landkreisen gesprochen - und man sei sich einig gewesen, dass das nicht sein solle. "Aber Psychologie ist komplex und natürlich finden Hamburger es nicht gut, wenn es plötzlich heißt: Ihr überlauft unsere Kurorte, ihr seid ein Problem", sagte er. "Deshalb ist es wichtig, auf den rationalen Grund zu verweisen: Wir müssen unnötige Reisen verhindern, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen."

Update, 5. April, 19.15 Uhr: Schwesig fordert nationale Produktion von Masken

Mecklenburg-Vorpommern – Ein Ausstieg aus den strengen Regeln in der Corona-Krise kann nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig nur mit Begleitmaßnahmen erfolgen. 

"Dazu zählen für mich unbedingt die Masken", sagte die SPD-Politikerin am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin". "Wir werden mit mehr Masken arbeiten müssen, auch im alltäglichen Leben. Und deshalb ist meine Forderung, dass wir jetzt wirklich nationale Produktion brauchen." 

Deutschland sei ein starkes Industrieland. "Deshalb muss es möglich sein letztendlich, die Masken auch in Deutschland in großer Zahl zu produzieren, weil wir sie brauchen für mögliche Lockerungsmaßnahmen."

Bei Beatmungsgeräten, Schutzkleidung und Atemschutzmasken drohen im Kampf gegen das Coronavirus Engpässe. Mit der Frage der Beschaffung befasst sich voraussichtlich auch das Krisenkabinett am Montag.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner forderte in der Sendung unter anderem mehr Wertschätzung für Pflegeberufe. Er mahnte für die Beschäftigten der Branche etwa die Bereitstellung von hinreichendem Schutzmaterial und Masken an.

Update, 5. April. 19.05 Uhr: 528 Menschen in Meckpomm betroffen

Rostock – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen leicht gestiegen. 

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock gab am Sonntagabend (18 Uhr) deren Zahl mit 528 an, das waren fünf mehr als am Samstag. 72 von ihnen mussten oder müssen noch in einer Klinik behandelt werden, 13 davon auf einer Intensivstation. Gegebenenfalls könne es am Montag zu Nachmeldungen vom Wochenende kommen, hieß es.

Ein weiterer Mensch ist in Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang mit dem Sars-CoV-2-Virus gestorben. In einem Pflegeheim in Ahlbeck starb ein 92-jähriger Bewohner. "Er hatte schwere Vorerkrankungen", hieß es. 

Inzwischen sind landesweit fünf Wohnanlagen für alte Menschen vom Coronavirus betroffen.

Update, 5. April, 19 Uhr: 393 Corona-Infektionen in Bremen

Bremen – Im Land Bremen gab es am Sonntag (14 Uhr) 393 bestätigte Corona-Infektionen. Den Angaben der Gesundheitsbehörde zufolge stieg die Zahl der Toten von sechs auf acht. 

135 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, sind inzwischen wieder gesund.

Update, 5. April, 18 Uhr: Drei Bewohner in Wellingsbüttler Pflegeheim gestorben

Hamburg – In dem stark vom Coronavirus betroffenen Pflegeheim im Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel sind in der vergangenen Woche drei Bewohner gestorben. 

"Die drei Bewohner litten teils unter erheblichen Vorerkrankungen, welche Rolle die Viruserkrankung bei der Entwicklung ihres Zustandes gespielt hat, ist also nicht konkret zu beurteilen", teilte das Pflegeheim am Sonntag mit. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes könnten keine näheren Angaben gemacht werden.

In enger Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde organisiere das Pflegeteam weiterhin die Pflege der betroffenen Bewohner unter strikten Hygiene- und Quarantänemaßnahmen. Die negativ auf Covid-19 getesteten Bewohner des betroffenen Wohnbereichs wurden unter der Federführung der zuständigen Behörde inzwischen in eine andere Pflegeeinrichtung verlegt, um weitere Infektionen zu verhindern. 

In dem Pflegeheim hatten sich Medien-Berichten zufolge 45 Menschen mit dem Coronavirus infiziert: 39 Bewohner sowie sechs Pflegekräfte.

Update, 5. April, 16.17 Uhr: Viel freiwilliges Engagement in Hamburg

Hamburg – Wie der Senat mitteilte, funktioniert die ehrenamtliche Hilfe der Hamburgerinnen und Hamburger untereinander und kommt da an, wo sie gebraucht wird. 

Immer neue Angebote kommen hinzu. Freiwillige, die während der Pandemie anderen helfen wollen und Menschen, die Hilfe suchen, werden auf einer Plattform der Hamburger Freiwilligen-Agenturen koordiniert.

Unter www.freiwillig.hamburg/corona-hilfe oder telefonisch unter 040 524796890 werden Angebote und Gesuche miteinander vernetzt. Rund 770 Freiwillige haben auf diesem Weg ihre Hilfe angeboten. Die Zahl der Hilfegesuche ist hingegen vergleichsweise bescheiden: nur rund 40 private Hilfesuchende haben noch kein passendes Hilfsangebot.

Neben dem Portal der Freiwilligenagenturen gibt es etliche Organisationen und Verbände, die Hilfen organisieren. Die täglich aktualisierte Liste der Sozialbehörde mit nachbarschaftlichen Hilfsangeboten umfasst bereits über 30 Angebote und wird unter www.hamburg.de/engagement kontinuierlich aktualisiert.

Update, 5. April, 16.14 Uhr: Polizei erhält Daten von Menschen in Corona-Quarantäne

Hannover – Gesundheitsämter in Niedersachsen sollen die Daten von Menschen in Corona-Quarantäne an die Polizei weitergeben - das hat die Datenschützer auf den Plan gerufen. 

Es gehe um Gesundheitsdaten und die Aufhebung der ärztlichen Schweigepflicht, dafür sei eine gesetzliche Grundlage nötig, sagte die Datenschutzbeauftragte des Landes, Barbara Thiel, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Ein Sprecher Thiels erklärte zudem, man sei nur auf Arbeitsebene über "Überlegungen" zu einem solchen Verfahren informiert worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums geben die Behörden dagegen keine Gesundheitsdaten heraus.

Das Gesundheitsministerium hatte nach eigenen Angaben am 31. März einen Erlass an die Gesundheitsämter verschickt, wonach diese die Anschriften der unter häuslicher Quarantäne stehenden Menschen nach einem positiven Test auf das Coronavirus an die Polizei übermitteln sollten. 

Ziel sei einerseits der Schutz der Polizeibeamtinnen und –beamten, die wissen müssten, ob sie es bei einem Einsatz mit Covid-19-Patienten zu tun haben könnten. Andererseits gehe es auch darum, die Einhaltung der Quarantäne zu überwachen. Das sei ohne das Wissen darum, wer eine entsprechende Anordnung erhalten habe, praktisch nicht möglich.

Thiel sagte dem Bericht zufolge, die Maßnahme sei nicht effektiv. Viele Infizierte wüssten nichts von ihrer Erkrankung. Sinnvoller sei es, die Polizei mit Schutzausrüstung zu versorgen. Das Ministerium erklärte, die Kritik der Datenschutzbeauftragten ernst zu nehmen. Die Erlasslage werde noch einmal eingehend geprüft.

Update, 5. April, 16.12 Uhr: "Schwächsten leiden besonders unter der Krise"

Hamburg – Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs hat bei einem Online-Gottesdienst daraufhin gewiesen, dass gerade die Schwächsten der Gesellschaft am meisten unter der Corona-Krise leiden. 

"Der Gottesdienst ermöglicht uns, in einer schweren Zeit auch auf diesem Wege für diese Menschen da zu sein und zugleich Pflegekräften und ärztlichem Personal Dank und Respekt auszusprechen", sagte die Bischöfin am Sonntag beim Gottesdienst aus der St. Anschar-Kirche in Hamburg-Eppendorf, der vom Fernsehsender TIDE übertragen wurde.

Dank der Fernsehübertragung erreichte der Gottesdienst auch die Senioren und Pflegebedürftigen, die durch Kontaktbeschränkungen und Besuchsverbote besonders leiden. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde St. Anschar feierte am Palmsonntag ihren 160. Geburtstag. 

Auch die Gottesdienste zu den Osterfeierlichkeiten im Hamburger Michel werden wegen der Corona-Krise im Fernsehen übertragen. Sie können auf Hamburg 1 verfolgt werden.

Update, 5. April, 14.56 Uhr: 245 neue Infektionen in Niedersachsen

Hannover - In Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen binnen eines Tages um 245 auf 6009 Fälle gestiegen. Zudem sind 3 weitere Menschen an einer solchen Infektion gestorben, wie aus dem im Internet veröffentlichten Lagebericht des Gesundheitsministeriums vom Sonntag (Stand 13.30 Uhr) hervorgeht. Die Zahl der Corona-Toten im Land stieg damit auf 92.

Am Samstag waren landesweit noch 309 neue Infektionen gezählt worden. Nach einer Schätzung des Landesgesundheitsamts sind 1619 Patienten inzwischen genesen - über ein Viertel (26,9 Prozent) der bisher bestätigten Fälle.

Im Land Bremen gab es am Samstag (14 Uhr) 388 bestätigte Corona-Infektionen. Neuere Zahlen lagen zunächst nicht vor. Es blieb den Angaben der Gesundheitsbehörde zufolge bei sechs Toten. 135 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, sind inzwischen wieder gesund.

Update, 5. April, 14.46 Uhr: NBank kommt bei Corona-Unterstützung immer besser in Fahrt

Hannover - Die landeseigene NBank hat in ihren Soforthilfeprogrammen für Unternehmen in der Corona-Krise inzwischen mehr als 100 Millionen Euro bewilligt. Dabei seien Bundes- und Landesmittel eingesetzt worden, teilte die Investitions- und Förderbank am Sonntag mit. Dies bedeute direkte Hilfe, weil die Gelder im Regelfall einen Tag nach der Anweisung auf den Konten der Unternehmer seien. 

Außerdem habe die NBank den niedersächsischen Unternehmen mehr als 16 Millionen Euro über einen Liquiditätskredit zur Verfügung gestellt.

Das Verfahren war verzögert angelaufen, weil wegen des großen Interesses an den Unterlagen auf der Homepage der NBank zunächst die Technik zusammengebrochen war. Die Bank wies darauf hin, dass nur vollständige Antragsunterlagen zügig beantwortet werden könnten.

Update, 5. April, 14.20 Uhr: Trotz Sonnenschein kaum Menschen an Nord- und Ostsee

Kiel/Niendorf - Trotz strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel waren am Sonntag nur wenige Menschen an Nord- und Ostsee unterwegs. "Die Menschen halten sich größtenteils an die Ausgangsbeschränkungen", sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in Kiel. 

Lediglich an den Landesgrenzen zu Hamburg habe die Polizei etliche Fahrzeuge kontrolliert und viele Ausflügler wieder nach Hause geschickt. Die Beamten überprüften das Einreiseverbot für Touristen, das das Land Schleswig-Holstein verhängt hatte.

Am Freitag hatte das Landeskabinett in Kiel einen Bußgeldkatalog beschlossen. Einreise-Verstöße kann die Polizei mit 150 bis 500 Euro ahnden. Wer sich im öffentlichen Raum aufhält - mit mehr als einer nicht im Haushalt lebenden Person - muss zum Beispiel 150 Euro bezahlen.

Update, 5. April, 14.18 Uhr: Kein Besuchsverbot, aber Kontakte auf Minimum beschränken

Hannover - Inmitten der Verwirrung um eine Verordnung zu sozialen Kontakten in der Corona-Krise hat Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann die Regelung präzisiert. Demnach solle der Kreis sich treffender Menschen auch in der eigenen Wohnung und auf dem Grundstück möglichst klein und gleichbleibend sein, sagte die SPD-Politikerin am Sonntag. 

Denkbare Konstellationen seien extrem unterschiedlich: "Manche treffen sich mit ihren bereits ausgezogenen Kindern, andere mit ihren getrennt lebenden Lebensgefährten, wieder andere mit nur einem engen Freund oder einer Freundin. Das alles soll auch zukünftig in Niedersachsen möglich bleiben."

Gleichzeitig bleibe es dabei: "Alle Bürgerinnen und Bürger sind dringend aufgefordert, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren", betonte Reimann.

Zuvor hatte das Ministerium eine Einschränkung privater Besuche zurückgenommen. In der Verordnung heißt es: "Kontakte innerhalb der eigenen Wohnung und auf dem eigenen Grundstück sind auf die Angehörigen des eigenen Hausstandes beschränkt." 

Die Regelung werde so geändert, dass Besuche im engsten Familienkreis und unter Lebenspartnerinnen und Lebenspartnern sowie mit wenigen engen Freunden zulässig seien.

Update, 5. April, 14.15 Uhr: Nach ersten Corona-Fällen: Hannover 96 nimmt Training wieder auf

Hannover - Hannover 96 will am Montag wieder mit dem Training in Kleingruppen beginnen. Das gab der Fußball-Zweitligist am Sonntag bekannt. Die Niedersachsen waren Mitte März der erste deutsche Proficlub, der mit Timo Hübers und Jannes Horn zwei positiv auf das Coronavirus getestete Spieler vermeldete. Der kompletten Mannschaft wurde daraufhin eine zweiwöchige häusliche Quarantäne verordnet.

Am Montag «werden die 96-Profis über den Tag verteilt in mehreren Kleingruppen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten in der HDI Arena trainieren», heißt es in der Mitteilung des Clubs. "Alle notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln werden von Hannover 96 vor, während und nach dem Trainingsbetrieb sichergestellt." 

Der Trainingsbetrieb im Stadion findet deshalb auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Update, 5. April, 14.02 Uhr: Ex-Bundesliga-Trainer Lienen: Bedingungsloses Grundeinkommen kann Bedürfnisse sichern

Hamburg - Ewald Lienen hat für die Zeit nach der gegenwärtigen Corona-Pandemie ein bedingungsloses Grundeinkommen für Deutschland ins Gespräch gebracht. "Alle Menschen könnten ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen", sagte der ehemalige Fußball-Profi und -Trainer, der aktuell als Technischer Direktor beim Zweitligisten FC St. Pauli tätig ist, in einem Sky-Interview. "Ich glaube sogar, dass man damit Geld sparen kann und eine Reihe von positiven Nebeneffekten für Wirtschaft und Gesellschaft erzielt."

Der 66-Jährige, der sich schon als aktiver Spieler immer wieder politisch geäußert hatte, sagte weiter: "Unsere Staaten können durch ein solches Grundeinkommen die lebensnotwendigen Grundbedürfnisse wie Wohnen, Ernährung und gesundheitliche Versorgung bis zu einem bestimmten Grad für alle absichern."

Den Umgang der Fußball-Entscheidungsträger mit der aktuellen Krise sieht Lienen positiv: "Für die Bundesliga und alle, die an ihr beteiligt sind, ist das ein enormer Test, den die allermeisten gerade ohne Nachhilfeunterricht bestehen. Und auch das ist gewiss nicht einfach. Das, was ich sehe, höre und mitbekomme, macht mich allerdings sehr stolz. Es ist bisher vorbildlich im Rahmen der Möglichkeiten."

Update, 5. April, 13.59 Uhr: Polizei schickt Ausflügler zurück nach Hamburg

Hamburg - In Hamburg scheinen sich die meisten Menschen an die seit Freitag geltende Verordnung zu halten. Dies gab die Polizei auf Twitter bekannt. Anders sieht es hingegen im Nachbar-Bundesland Schleswig-Holstein aus.

Dort müssen die Beamten bei Kontrollen immer wieder Ausflügler aus Hamburg zurückschicken. Die Polizei Hamburg erinnert daher noch einmal daran, dass dies verboten sei. "Touristische Ausflüge (dazu zählen auch Spaziergänge, Radtouren, Strandbesuche etc.) nach Schleswig-Holstein sind momentan nicht erlaubt!"

Update, 5. April, 13.19 Uhr: Hamburger genießen die Sonne am Elbstrand

Hamburg - Viele Hamburger genießen am Sonntag das gute Wetter und gehen trotz der Einschränkungen im öffentlichen Leben nach draußen.

Vielerorts, wie am Elbstrand, halten sich die Besucher aber an den vorgegebenen Mindestabstand, der laut Allgemeinverfügung zwischen Personen während der Corona-Krise gehalten muss, ein.

Einige Menschen lagen bei strahlendem Sonnenschein am Elbstrand
Einige Menschen lagen bei strahlendem Sonnenschein am Elbstrand  © René Schröder

Update, 5. April, 13 Uhr: Zahl der Infizierten steigt in Hamburg über 3000

Hamburg - Die Zahl der mit Covid-19-Infektionen erkrankten Menschen ist auf 3019 angestiegen, wie die Gesundheitsbehörde am Sonntag mitteilte. Das sind 137 Fälle mehr als einen Tag zuvor.

Die Gesundheitsbehörde geht davon aus, dass in Anlehnung an die Berechnung des Robert-Koch-Instituts (RKI) mittlerweile rund 1500 Menschen die Covid-19-Erkrankung überstanden haben.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 210 Personen aufgrund einer Erkrankung in stationärer Behandlung, davon werden 54 Personen intensivmedizinisch betreut. Damit bleibt die Lage in Hamburgs Krankenhäusern im Vergleich zu den Vortagen derzeit stabil. 

Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 19 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 15 dieser Personen die Infektion als todesursächlich festgestellt werden. Damit ist  eine weitere Person an den Folgen der Covid-19-Erkrankung gestorben.

Update, 5. April, 12.49 Uhr: Ministerpräsident Daniel Günther will Online-Gottesdienst besuchen

Kiel - Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will an Ostern einen Online-Gottesdienst besuchen. "Ich werde diese Möglichkeiten zu Ostern sicherlich nutzen", sagte Günther auf shz.de. Als bekennender Katholik falle ihm der Verzicht auf den Kirchgang in den vergangenen Wochen wegen der Coronavirus-Schutzmaßnahmen nicht leicht. 

"Das geht mir sicher wie vielen anderen Menschen, denen Kirche Halt gibt", sagte Günther. Deshalb danke er den Kirchen und Glaubensgemeinschaften in Schleswig-Holstein auch ausdrücklich, "dass sie in diesen Tagen aus der Not eine Tugend machen, den Menschen mit Gottesdiensten über soziale Medien Hoffnung geben und so ein wenig kirchliches Leben ermöglichen".

Update, 5. April, 12.33 Uhr: Kontaktbeschränkungen werden eingehalten: Leere Strände

Rostock/Neubrandenburg - Strahlendes Ausflugswetter in Mecklenburg-Vorpommern - aber fast niemand ist an der frischen Luft zu sehen. Die von der Landesregierung beschlossenen Kontaktbeschränkungen werden nach Einschätzung der Polizei auch am Sonntag weitgehend eingehalten. Diesen Eindruck betätigten die im Internet verfügbaren Webcams von den bisherigen Hotspots des Tourismus. 

An allen Stränden sind kaum Fußgänger zu sehen. Bereits am Samstag gab es kaum Hinweise auf Verstöße.

Wie die Polizei weiter berichtete, gibt es immer wieder Hinweise von Bürgern auf größere Ansammlungen von Menschen, die laut Landesregierung nicht mehr genehmigt sind. 

Oft handele sich dabei jedoch um Treffen von Familien, die ausdrücklich erlaubt sind. Hin und wieder müssten Grillpartys aufgelöst oder auch Menschen aus anderen Bundesländern nach Hause geschickt werden.

Update, 5. April, 12.25 Uhr: Landesarmutskonferenz: Kosten für Corona-Krise gerecht verteilen

Hannover - Die Landesarmutskonferenz Niedersachsen will, dass die gesellschaftlichen Kosten zur Bewältigung der Coronakrise gerecht verteilt werden. Dazu forderte sie eine einmalige Vermögensabgabe, die bei einem Nettovermögen von 2,5 Millionen Euro ansetzt. Außerdem sollten Steuerhinterziehung und Geldwäsche wirksam bekämpft und eine Transaktionssteuer nicht nur für Aktien eingeführt werden, sondern auch für Derivate und Anleihen.

Weiter sagte Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze am Sonntag, die Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen habe rapide zugenommen. "Solidarität ist die Voraussetzung für Erhalt und Ausbau von sozialer Gerechtigkeit", betonte er. Die Diskussion über die Kostenverteilung müsse jetzt öffentlich geführt werden - nicht erst am Ende der Krise.

Derzeit besäßen die oberen fünf Prozent der Gesellschaft mit einem Nettovermögen von jeweils über 800.000 Euro ein Vermögen von "unvorstellbaren 5,5 Billionen Euro" - das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands habe im vergangenen Jahr 3,5 Billionen Euro betragen. "Dieser Personenkreis sollte an der Finanzierung der Krise angemessen beteiligt werden", forderte Gleitze.

"Zur Erinnerung: Beim Lastenausgleich zur Bewältigung der Kriegsfolgekosten nach 1945 betrug die Abgabenlast 50 Prozent, getragen von einem gesellschaftlichen Konsens. Die Corona-Krise ist die seitdem größte gesamtwirtschaftliche Herausforderung."

Update, 5. April, 12 Uhr: Charity-Livestream Trinkwasser für Uganda - Spendenziel übertroffen

Hamburg - 25.000 Euro für 1000 Wasserfilter, mit denen Menschen in Uganda ihr Wasser zu Trinkwasser aufbereiten können. Mit diesem Spendenziel hat der gemeinnützige Verein "Viva con Agua" am Wochenende ein Charity-Livestream-Event veranstaltet. 

Unterstützt wurde er dabei von einer Vielzahl bekannter Künstler und Prominenter, die den Livestream jeweils eine halbe Stunde gestalteten. Mit dabei Musiker wie Clueso, der TV-Koch Nelson Müller, die Sängerin und Moderatorin Fernanda Brandao und der FC St. Pauli. Das erklärte Spendenziel wurde dabei deutlich übertroffen. Am Sonntag um 11 Uhr betrug der Spendenstand bereits 33.500 Euro.

Das gesammelte Geld soll einem Hilfsprojekt in Uganda zugute kommen. Viele Menschen in dem afrikanischen Land hätten nach Angaben von "Viva con Agua" in ihren Häusern keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, was angesichts von Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie ein großes Problem darstelle. Mit dem gespendeten Geld sollten ursprünglich 1000 Wasserfilter angeschafft und verteilt werden, damit die Menschen verschmutztes Wasser zu Trinkwasser aufbereiten können. Aufgrund der höheren Spendensumme könnten es letztlich noch mehr Wasserfilter werden.

"Viva con Agua" ist ein gemeinnütziger Verein, der sich weltweit für einen sicheren Zugang zu sauberem Wasser und die sanitäre Grundversorgung einsetzt. Der Charity-Livestream startete am Samstag um 10 Uhr auf der Streamingplattform Twitch und sollte nach insgesamt 38 Stunden Live-Übertragung am Sonntag um 21.30 Uhr enden.

Update, 5. April, 11.57 Uhr: Baumann optimistisch: Werder könnte "Worst-Case-Szenario überstehen"

Bremen - Sport-Geschäftsführer Frank Baumann sieht seinen Club Werder Bremen von den möglichen Insolvenz-Szenarien in der Fußball-Bundesliga nicht betroffen. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir selbst ein Worst-Case-Szenario wie den Abbruch der Saison überstehen würden", sagte der 44-Jährige am Sonntagvormittag in der TV-Sendung "Wontorra - Allein zu Hause" bei Sky Sport.

Die Bremer seien in der Corona-Krise «durch alle Kostenstellen gegangen. Wir haben alle möglichen Einsparungen mitgenommen, die wir vornehmen konnten. Uns hilft natürlich auch, dass die Spieler und die Geschäftsführung auf Teile ihres Gehalts verzichten», sagte Baumann. Darüber hinaus sei der Tabellen-17. mit seinen Banken und Geldgebern im Gespräch, um Liquiditätsengpässe überbrücken zu können.

Der Kicker hatte am Freitagabend berichtet, dass 13 von 36 Vereinen des deutschen Profifußballs spätestens im Juni Insolvenz anmelden müssten, falls der seit Mitte März unterbrochene Spielbetrieb bis dahin nicht wieder aufgenommen werden könnte. Betroffen davon seien vier Clubs aus der Bundesliga und neun aus der 2. Bundesliga.

Update, 5. April, 11.30 Uhr: Kreuzfahrtschiff "MS Almera" legt in Bremerhaven an

Bremerhaven - Die eigentliche Traumreise von rund 1000 Passagieren von Brasilien durch die Karibik nach Monaco endete am Sonntag in Bremerhaven. Dort legte am Morgen das Kreuzfahrtschiff "MS Almera" an.

Gegen 11 Uhr durften die Urlauber das Schiff verlassen und die Heimreise antreten. Dort sollen sie die kommenden 14 Tage in häuslicher Quarantäne verbringen. 

Nach offiziellen Angaben verstarb am Samstagmorgen ein Passagier, der unter schweren Vorerkrankungen litt, an Bord. Ein Test soll überprüfen, ob er an einer Covid-19-Erkrankung litt. Nach Angaben der Reederei gab es auf dem Schiff aber keinerlei Anzeichen. 

Die "MS Almera" legte am Sonntagmorgen in Bremerhaven an.
Die "MS Almera" legte am Sonntagmorgen in Bremerhaven an.  © NonstopNews / Peter Will

Update, 5. April, 11.23 Uhr: Polizei rückt dreimal wegen Corona-Party an

Wilhelmshaven - Gleich dreimal wurde die Polizei in Wilhelmshaven wegen einer privaten Party in einem Mehrfamilienhaus gerufen. Der Wohnungsinhaber sowie die beiden Gäste wurden laut Mitteilung das erste Mal gegen 19.35 Uhr mündlich verwarnt. Die Gäste wurden aus der Wohnung gebeten.

Rund eine Stunde später stellten die Beamten fest, dass sich die Personen erneut getroffen hatten. Wieder wurde die Feier aufgelöst und an die Beteiligten appelliert, dass es nun ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet werden.

Gegen 22 Uhr schließlich folgte der dritte und letzte Einsatz. Die drei Personen hatten sich nun in einer anderen Wohnung des Hauses getroffen und feierten dort weiter. Die Polizei nahm daraufhin zwei der Personen fest und leitete ein weiteres Verfahren ein.

Update, 5. April, 11.14 Uhr: Komiker Otto Waalkes möchte so gerne mal wieder umarmt werden

Hamburg - Komiker Otto Waalkes, 71, vermisst in der Corona-Krise Berührungen am meisten. "Ich würde so gern mal wieder umarmt werden!", sagte Waalkes dem Magazin "Spiegel". 

Um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben, singe er manchmal mit seinem Nachbarn, dem Liedermacher Rolf Zuckowski, ein paar Lieder auf dem Balkon. 

"Dann gehen wir beide raus, jeder auf seinen Balkon, Rolf stimmt "De Hamborger Veermaster" an, wir singen gemeinsam und schauen auf die Elbe. Bis einer kommt – einer, der 'Ruhe' brüll», meinte der Komiker, der im Hamburger Stadtteil Blankenese wohnt.

Update, 5. April, 10.44 Uhr: Besuche nach Geburten wegen Corona nur eingeschränkt möglich

Hannover - Unter besonderen Umständen in anderen Umständen: Auch das Elternwerden verläuft wegen des Coronavirus derzeit anders als gewohnt. In vielen Krankenhäusern gelten für Väter und andere Begleitpersonen strenge Besuchsregeln rund um die Geburt. Bundesweit gab es sogar Krankenhäuser, die es den Partnern zwischenzeitlich ganz untersagt hatten, mit in den Kreißsaal zu kommen. 

In vielen großen niedersächsischen Kliniken ist das noch möglich - nach der Geburt aber gelten oft eingeschränkte Besuchszeiten. So sind Besuche etwa an der Medizinischen Hochschule Hannover und am Klinikum Osnabrück nur für eine Person und nur in der Zeit von 15 bis 18 Uhr möglich.

"Gerade bei einer Geburt möchten und sollten Sie als Schwangere nicht allein sein", betont zwar das Perinatalzentrum Hannover auf seiner Webseite. Eine Vertrauensperson darf daher mit zur Entbindung. Bei einem Kaiserschnitt bekommt die Begleitung aber keinen Zutritt zum OP oder zum Aufwachraum. Voraussetzung ist zudem, dass die Begleitung frei von Symptomen ist, nicht in einem Corona-Risikogebiet war und keinen Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatte.

Ähnliches gilt für Geburten am Klinikum Braunschweig. Dort füllen die diensthabenden Ärzte nach der Geburt zudem einen Sonderbesuchsschein aus, um die Ein-Personen-Regelung für Besuche bei den Wöchnerinnen sicherzustellen. "Bevorzugt sollte die Besuchsperson immer die gleiche Person sein", sagte eine Sprecherin des Klinikums.

Update, 5. April, 10.39 Uhr: Auch bei gutem Wetter an Corona-Beschränkungen denken

Hannover - Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius hat Verständnis für Menschen geäußert, die am Wochenende angesichts all der Corona-Beschränkungen und bei sonnigem Wetter raus wollen. Dennoch müssten gemeinsam und solidarisch Ansteckungen verhindert werden, sagte der SPD-Politiker. 

"Jeder hat Verständnis dafür, dass die Menschen auch mal raus wollen, erst recht bei dem Wetter und in der Woche vor Ostern." Das sei unter Einhaltung der Beschränkungen auch nicht verboten. Aber: "Ich setze darauf, dass wie schon bisher die ganz große Mehrheit verständig und einsichtig ist, und sich an die Regeln hält."

"Wir müssen alles dafür tun, damit unsere Krankenhäuser auch am Höhepunkt der Krise noch alle Infizierten mit schwererem Verlauf aufnehmen können", mahnte Pistorius. "Das ist unsere gemeinsame Verantwortung. Genau darum müssen die Regelungen unbedingt eingehalten werden." 

Wer gegen diese Regeln verstoße, müsse mit Platzverweisen und empfindlichen Bußgeldern rechnen. «Natürlich wird die Polizei an diesem Wochenende mit sehr großem Personaleinsatz in der Öffentlichkeit präsent sein und diese Regelungen sehr konsequent und ohne Spielraum durchsetzen», betonte er.

Ein entsprechender Bußgeldkatalog solle Anfang kommender Woche veröffentlicht werden, sagte Claudia Schröder, Abteilungsleiterin Gesundheit im niedersächsischen Gesundheitsministerium.

Pistorius erklärte, es sei nachvollziehbar, dass viele Menschen ihre Eltern, Kindern oder Großeltern sehen wollten, gerade vor Ostern: "Dennoch mein Appell: Bleiben Sie bitte zuhause, gehen Sie diese Gefahr bitte nicht ein, im Sinne aller Menschen, die Ihnen am Herzen liegen und gerade im Sinne der Älteren und Schwächeren in der Gesellschaft." 

Wer überlege, für einen oder zwei Tage wegzufahren, dem müsse klar sein, dass in Touristenorten an der Küste oder im Harz so gut wie alle Geschäfte und Restaurants geschlossen seien.

Update, 5. April, 9.59 Uhr: Zahl der Infizierten steigt in Schleswig-Holstein weiter an

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1638 gestiegen. Damit wurden bis Samstagabend 70 Fälle mehr erfasst als am Vortag, teilte die Landesregierung am Sonntag mit. Die Zahl der Todesfälle blieb gleich und liegt weiterhin bei 17.

226 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit acht mehr im Vergleich zum Vortag. Aktuell werden 162 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, das sind neun mehr als am Vortag.

Update, 5. April, 9.13 Uhr: Reges Interesse an Plattform für kleinere Unternehmen

Rostock - Eine für kleinere Unternehmen gestartete Plattform in Zeiten der Corona-Krise stößt auf reges Interesse bei Anbietern. Etwa 45 Shops seien rund eineinhalb Wochen nach Start technisch programmiert, teilten die Initiatoren auf Anfrage mit. Diese würden derzeit von den Betreibern mit Artikeln eingerichtet. Mehrere Shops seien bereits online gegangen. Drei Interessierte hätten abgesagt, da ihnen der Aufwand zu groß gewesen sei.

Die Plattform werde nicht nur von klassischen Einzelhändlern genutzt, sondern auch etwa von Sportvereinen, Museen und Physiotherapeuten. Die Plattform solle helfen, während der Corona-Krise die Existenz kleinerer Unternehmen zu sichern, die keinen eigenen Onlineshop hätten. 

Das Angebot sei kostenlos. Die Plattform ist unter mv-handelt.de aufrufbar.

Update, 5. April, 8.40 Uhr: Kommunen warten auf einheitlichen Bußgeldkatalog in Corona-Krise

Hannover - 25.000 Euro fürs gemeinsame Joggen? Um solche Fragen rund um das Corona-Kontaktverbot zu klären, will das Land Niedersachsen zum Wochenstart einen einheitlichen Bußgeldkatalog vorlegen. Eine entsprechende Empfehlung für die Landkreise und kreisfreien Städte wird nach Auskunft des Krisenstabs mit dem Innenministerium erarbeitet.

In schweren Fällen könnte der Rahmen von 25.000 Euro, den das Infektionsschutzgesetz vorsieht, ausgeschöpft werden, sagte der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz. 

Die reellen Strafen dürften aber weitaus niedriger ausfallen: So hat beispielsweise das Land Nordrhein-Westfalen schon vor knapp zwei Wochen einen entsprechenden Katalog erlassen, der 200 Euro Strafe für Ansammlungen von mehr als zwei Personen und 250 Euro fürs Picknicken vorsieht.

In den Kommunen wurden Verstöße bisher hingegen recht uneinheitlich gehandhabt, wie ein Sprecher des Landkreistags sagte. "Die Behörden hatten da bisher einen weiten Ermessensspielraum, wie weit die das auslegen." 

So teilte die Stadt Braunschweig mit, dass die Höhe der Bußgelder bei den bisher rund 40 Verfahren im Zusammenhang mit den Corona-Beschränkungen "grundsätzlich nach den Umständen des Einzelfalls" festgelegt würden. Bußgeldbescheide seien aber noch keine verschickt worden. Auch in Göttingen laufen die Verfahren noch, wie eine Polizeisprecherin sagte. 

Zur Höhe der Strafen konnte sie nichts sagen, man warte auf den landesweiten Beschluss.

Update, 5. April, 7.24 Uhr: Corona-Kontrollen der Polizei im Norden - Hamburger müssen zurück

Kiel/Hamburg - Nach der Einführung von Bußgeldkatalogen für Verstöße gegen Corona-Auflagen in Schleswig-Holstein und Hamburg will die Polizei auch am Sonntag landesweit verstärkt kontrollieren. An den Übergängen zu den Inseln und in Naherholungsgebieten wie der Elbmarsch an den Hamburger Randgebieten oder an den Stränden von Nord- und Ostsee müssten Bürger mit Kontrollen rechnen, kündigte eine Polizeisprecherin an. Es werde mehr Streifen geben.

Bereits am Samstag hatte die Polizei an den Landesgrenzen zu Hamburg etliche Fahrzeuge kontrolliert und viele Ausflügler wieder heimgeschickt. Bei Tangstedt im Norden von Hamburg wurden 150 Fahrzeuge wieder zurückgewiesen, bei Wedel im Westen 78. "Es handelte sich meistens um Hamburger, die aus touristischen Gründen unterwegs waren", sagte die Sprecherin. Die Menschen hätten aber verständnisvoll reagiert und seien wieder umgekehrt.

Wegen der Pandemie herrscht vorerst bis 19. April ein Einreiseverbot nach Schleswig-Holstein für Touristen, Tagesausflügler und Zweitwohnungsbesitzer. Dies gilt zudem für Einreisen zu Freizeit- oder Fortbildungszwecken oder aufschiebbare Maßnahmen der medizinischen Versorgung, Vorsorge oder Rehabilitation.

Am Freitag hatte das Landeskabinett in Kiel den Bußgeldkatalog beschlossen. Einreise-Verstöße kann die Polizei mit 150 bis 500 Euro ahnden. Wer sich im öffentlichen Raum aufhält - mit mehr als einer nicht im Haushalt lebenden Person - muss zum Beispiel 150 Euro bezahlen.

Ähnliche Regelungen gelten in Hamburg. Dort sieht der neue Bußgeldkatalog bei Verstößen Strafen von 150 bis zu 5000 Euro vor. Wiederholungsfälle können sogar mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden. «Wir können zudem Platzverweise und Aufenthaltsverbote aussprechen oder Menschen im Sinne der Gefahrenabwehr sogar in Gewahrsam nehmen», sagte Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer.

Update, 5. April, 7.20 Uhr: Airbus bringt Millionen Schutzmasken aus China - auch für Deutschland

Hamburg - Im Rahmen seiner speziell für die Corona-Krise eingerichteten "Airbus-Luftbrücke" hat der europäische Flugzeugbauer erneut tausende von Schutzmasken aus China nach Europa gebracht. Die am Vortag in Toulouse in Richtung Tianjin zum Testflug gestartete Maschine vom Typ A350-1000 sei am Samstagabend mit rund vier Millionen Gesichtsmasken an Bord in Hamburg gelandet, teilte der Luftfahrtkonzern mit. 

Ein Teil der Masken bleibe in Deutschland, der Rest werde nach Toulouse geflogen zur weiteren Verteilung an Krankenhäuser und andere Einrichtungen im Gesundheitswesen in den Airbus-Heimatländern Spanien, Frankreich und Großbritannien.

In den vergangenen Tagen habe das Unternehmen bereits mehrere Flüge zwischen Europa und China organisiert, um zahlreiche europäische Krankenhäuser mit rund sechs Millionen Masken auszurüsten, hieß es.

Update, 5. April, 7.15 Uhr: Kontaktbeschränkungen: Familien in Bedrängnis - Nothilfen bereit

Rostock - Die wegen der Corona-Pandemie verhängten Kontaktbeschränkungen führen aus Expertensicht fast zwangsläufig zu einem hohen Konfliktpotenzial in Familien. 

Aufgrund der Erfahrungen aus anderen Ländern etwa in Asien oder auch Italien sei auch in Deutschland mit einem Anstieg der Fälle von häuslicher Gewalt zu rechnen, sagte Ulrike Bartel vom Rostocker Verein "Frauen helfen Frauen" mit Blick auf die kommenden Osterfeiertage. In manchen Familien sei Gewalt das Ventil, den Stresspegel abzubauen. 

Es gelte nun, den Betroffenen zu signalisieren, "Ihr seid nicht alleine", sagte Bartel. Sie verwies auf die bundesweiten Hilfenummern von Gewalt gegen Frauen "08000-116110" oder für Kinder "116 111".

Update, 5. April, 7.05 Uhr: Existenzängste auf ostfriesischen Inseln wegen Touristenverbot

Spiekeroog - Angesichts des Touristenverbots auf den ostfriesischen Inseln über Ostern wegen der Corona-Pandemie wird ein hoher wirtschaftlicher Schaden erwartet. Auf Borkum fallen laut dem Geschäftsführer der Nordseeheilbad Borkum, Göran Sell, am verlängerten Osterwochenende knapp 55.000 Übernachtungen weg. Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) sagte: "Es sind mittelbar fast alle auf der Insel betroffen."

Für Wangerooge rechnet Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos) in der gesamten Saison mit Umsatzeinbußen von einer Million Euro bei der Kurverwaltung und mindestens zehn Millionen Euro insgesamt. "Die Saison ist nur begrenzt. Man hat Ostern, Christi-Himmelfahrt, Pfingsten und die Sommerferien." Auch Spiekeroog startet mit den Osterferien eigentlich in die Saison. "Es ist alles leer. Und die Leute bangen natürlich um ihre Existenzen", so Bürgermeister Matthias Piszczan (CDU).

Um die Gesundheitssysteme zu schützen, sind die Inseln bis zunächst 18. April für Touristen und Zweitwohnungsbesitzer gesperrt. Auf Wangerooge und Spiekeroog halten die Bürgermeister eine Verlängerung auch über Pfingsten für möglich.

Update, 4. April, 22.05 Uhr: Hotel Vier Jahreszeiten erstrahlt gegen Corona

Ein Herz erleuchtete am Hotel Vier Jahreszeiten an der Binnenalster.
Ein Herz erleuchtete am Hotel Vier Jahreszeiten an der Binnenalster.  © City News TV

Hamburg – Nach der Elphie und dem Radisson Hotel am Dammtor leuchtet nun auch jeden Abend ein Herz am Vier Jahreszeiten Hotel am Jungfernstieg. 

Jeden Abend geht ein Mitarbeiter des Hotels durch einige Zimmer und schaltet nach einem festen Plan die Lichter ein, sodass ein Herz aufleuchtet, um den Hamburgern Mut in diesen Zeiten zu machen.

Bei wenig Wind und guten Lichtverhältnissen am Abend spiegelt sich das Licht auch auf der Binnenalster.

Update, 4. April, 20.30 Uhr: 388 Infektionen in Bremen

Bremen – Im Land Bremen gab es am Samstag (14 Uhr) 388 bestätigte Infektionen. Es blieb den Angaben der Gesundheitsbehörde zufolge weiter bei sechs Toten. 

136 Menschen, die an dem Virus infiziert waren, sind inzwischen genesen.

Update, 4. April, 19 Uhr: Corona-Zahlen in MV steigen weiter

Rostock – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen weiter gestiegen. 

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock gab am frühen Samstagabend (18.15 Uhr) deren Zahl mit 523 an, das waren 22 mehr als am Freitag. 72 von ihnen mussten oder müssen noch in einer Klinik behandelt werden. 

Insgesamt fünf Menschen starben in Mecklenburg-Vorpommern daran. Sie hatten den Angaben zufolge bereits schwere Vorerkrankungen gehabt. 

Inzwischen sind landesweit auch fünf Wohnanlagen für alte Menschen vom Coronavirus betroffen.

Update, 4. April, 19 Uhr: Kein Baumarkt-Tourismus in Nachbarländer

Schwerin – Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) hat die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern aufgefordert, nicht in die geöffneten Bau- und Gartenmärkte in Brandenburg, Schleswig-Holstein oder Niedersachsen zu fahren. 

Die Bürger sollten an ihre Gesundheit und an die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern denken, sagte Glawe am Samstag dem Sender NDR 1 Radio MV. Die Menschen sollten eher die heimische Wirtschaft stärken. 

Die Baumärkte im Nordosten seien nicht geschlossen, betonte der Minister. Die Waren könnten bestellt und abgeholt

Update, 4. April, 17.27 Uhr: 309 neue Corona-Infektionen in Niedersachsen, 17 weitere Tote

Hannover – In Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen innerhalb eines Tages um 309 Fälle auf 5764 gestiegen. 

Zudem sind 17 weitere Menschen an einer solchen Infektion gestorben, wie das Gesundheitsministerium am Samstag (Stand 13 Uhr) mitteilte. Die Zahl der Corona-Toten im Land stieg damit auf 89.

Am Freitag waren in Niedersachsen noch 396 neue Infektionen gezählt worden. 1443 Corona-Patienten sind unterdessen genesen, also ein Viertel der bisher bestätigten Fälle.

Im Land Bremen gab es am Freitag (14 Uhr) 354 bestätigte Infektionen. Es blieb den Angaben der Gesundheitsbehörde zufolge bis Freitag bei sechs Toten. Am Samstag wurden noch keine neuen Zahlen mitgeteilt.

Update, 4. April, 16.22 Uhr: Gesundheitsministerium nimmt Besuchsverbot zurück

Hannover – Eine gerade erst erlassene Einschränkung privater Besuche in Niedersachsen hat das Gesundheitsministerium wieder zurückgenommen. 

Eine am Freitag veröffentlichte Corona-Verordnung schieße in diesem Punkt über das Ziel hinaus und müsse korrigiert werden, teilte ein Ministeriumssprecher am Samstag mit. "Aus dem Verordnungstext kann man herauslesen, dass in Niedersachsen fortan auch Besuche zwischen engsten Familienangehörigen (Eltern und Kindern) nur in sehr wenigen Konstellation erlaubt seien. 

Das gelte, so der Verordnungstext, ebenso für das gegenseitige Besuchen engster Freunde", hieß es in der Mitteilung. Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet.

Die Regelung werde zeitnah so geändert, dass Besuche im engsten Familienkreis und unter Lebenspartnerinnen und Lebenspartnern sowie mit wenigen engen Freunden oder sehr guten Bekannten zulässig seien, hieß es vom Ministerium. 

Verstöße gegen die zu ändernde Regelung würden bis dahin nicht geahndet. Verboten blieben Feierlichkeiten in der eigenen Wohnung.

Update, 4. April, 15.01 Uhr: Corona-Einreisekontrolle in Nordfriesland

St. Peter-Ording - Zur Überwachung der von Land und Kreis angeordneten Corona-Schutzmaßnahmen sind am Sonnabend in Nordfriesland die Zufahrtsstraßen nach St. Peter-Ording kontrolliert worden. 

Dabei ging es um das Einreiseverbot für Touristen, wie das Amt Eiderstedt mitteilte. Die gezielten Kontrollen an der Bundesstraße 202 und der Landesstraße 33 richteten sich insbesondere gegen Fahrzeuge mit Autokennzeichen von außerhalb Nordfrieslands. 

"Unsere eigenen Feststellungen und die Meldungen aus der Bevölkerung zeigen, dass trotz der momentan geltenden Beschränkungen St. Peter-Ording nach wie vor ein beliebtes Reiseziel für Gäste und Zweitwohnungsbesitzer darstellt", sagte Amtssprecher Sven Jacobsen.

Die Beschränkungen gelten zum Schutz gegen Ansteckung und verbieten Reisen aus touristischem Zweck ebenso wie die Anreise zur Nutzung einer Zweitwohnung ohne Vorliegen eines Ausnahmetatbestandes.

Update, 4. April, 14.13 Uhr: 143 neue Fälle in Hamburg

Hamburg - In Hamburg wurden seit gestern 143 weitere Fälle von Erkrankungen mit Covid-19 bestätigt. Damit ist die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle auf nunmehr insgesamt 2.882 angestiegen, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsamts. 

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 152 Personen mit Wohnort Hamburg in stationärer Behandlung, davon werden 52 Personen intensivmedizinisch betreut. Bislang seien 16 Personen mit an dem Coronavirus gestorben. 

Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 14 dieser Personen die COVID-19 Infektion als todesursächlich festgestellt werden. 

Update, 4. April, 13.54 Uhr: Behelfskrankenhaus auf Messegelände Hannover

Soldaten bringen Krankenhausbetten in die Behelfsklinik auf dem Messegelände, die am selben Tag von Ministerpräsident Weil besucht wurde.
Soldaten bringen Krankenhausbetten in die Behelfsklinik auf dem Messegelände, die am selben Tag von Ministerpräsident Weil besucht wurde.  © Peter Steffen/dpa

Hannover - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat in Hannover das Behelfskrankenhaus für die Corona-Krise auf dem Messegelände besucht. 

Seit einer Woche wird es in Halle 19 und 20 eingerichtet, um dort notfalls Covid-19-Patienten behandeln zu können. 

Das Behelfskrankenhaus ist für Menschen gedacht, die nicht mehr zu Hause betreut werden können, aber auch keine Behandlung auf der Intensivstation benötigen. 

Es solle nur zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Update, 4. April, 12.45 Uhr: Nur wenige Verstöße gegen Auflagen in Hamburg

Hamburg - Nach der Einführung von Bußgeldkatalogen hat die Polizei in Hamburg bisher nur wenige Verstöße gegen die Corona-Auflagen festgestellt. 

"Noch ist es sehr ruhig", sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Auch am Freitagabend habe es nur vereinzelte Verstöße gegeben, weil sich Menschen in kleinen Grüppchen in Grünanlagen aufhielten oder Kinder trotz Verbots auf Spielplätzen spielten. 

"Zum Glück waren das nur einige wenige Vorfälle", sagte der Sprecher. Ob auch Bußgelder verhängt wurden, wollte die Polizei am Samstag noch nicht mitteilen.

Der neue Bußgeldkatalog sieht bei Verstößen Strafen von 150 bis zu 5000 Euro vor. Wiederholungsfälle können sogar mit bis zu 25.000 Euro geahndet werden. 

Update, 4. April, 11.37 Uhr: Abhol-Rutsche für Ramen-Restaurant

Florian Ridder, Inhaber des Ramen-Restaurants, demonstriert die neue "Ramen-Rutsche".
Florian Ridder, Inhaber des Ramen-Restaurants, demonstriert die neue "Ramen-Rutsche".  © Daniel Reinhardt/dpa

Hamburg - In der Corona-Krise müssen gerade Gastronomiebetriebe kreativ werden, um unter Einhaltung der Abstandsregeln zumindest Abhol- und Lieferdienste anbieten zu können. 

Unerwartete Hilfe aus der Nachbarschaft hat dabei ein Ramen-Restaurant, also eines in dem es um japanische Nudeln geht, im Hamburger Karolinenviertel erhalten. Eine Nachbarin hat für das Lokal eine Rutsche gebaut.

"Wir haben nach Beginn der Maßnahmen direkt auf Abhol- und Liefergeschäft umgestellt", sagt Inhaber Florian Ridder. "Doch besonders im Eingangsbereich war es für wartende und neue Kunden schwer, genügend Abstand zu halten." 

Eine befreundete Nachbarin sei dann auf die Idee gekommen eine Ramen-Rutsche zu bauen, die man an der Treppe zur kleinen Terrasse vor dem Restaurant anbringen kann.

"Seit Donnerstag können die Kunden dank der Rutsche nun vor dem Laden auf dem Gehweg warten und bei der Übergabe der fertigen Gerichte fällt direkter Kontakt nun ganz weg", sagt Florian Ridder. 

Für ihn ist die Rutsche vor allem ein Zeichen dafür, dass es mit etwas Kreativität und Einfallsreichtum auch in der aktuellen Situation weitergehen kann. 

Update, 4. April, 9.58 Uhr: 1568 Infektionen in Schleswig-Holstein

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1568 gestiegen. 

Damit wurden bis Freitagabend 120 Fälle mehr erfasst als am Vortag, teilte die Landesregierung am Samstag mit. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich von 15 auf 17.

218 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit 18 mehr im Vergleich zum Vortag. 

Aktuell werden 153 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, das sind acht mehr als am Vortag.

Update, 4. April, 8.40 Uhr: Antisemitismusbeauftragter warnt vor Verschwörungstheorien

Hannover - Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Niedersachsens, Franz Rainer Enste, hat in der Corona-Krise vor antisemitischen Verschwörungstheorien im Internet gewarnt. 

"Es ist erschreckend, aber für mich auch nicht verwunderlich, dass auch jetzt antisemitische Verschwörungstheorien herumgeistern", sagte Enste. 

In Krisenzeiten seien die Menschen immer besonders anfällig für alle Formen von Irrationalität. "Wir müssen sehr genau darauf achten, was verbreitet wird, damit sich der Mechanismus, dass in Krisen die Schuld bestimmten Bevölkerungsgruppen zugewiesen wird, nicht Bahn bricht", sagte Enste.

Seit seinem Amtsantritt im November habe er Dutzende Gespräche auf allen möglichen Ebenen geführt. "Dabei konnte ich einen intensiven Kontakt zu den beiden jüdischen Landesverbänden aufbauen. Auch mit Sicherheitsbehörden und Vertretern der Zivilgesellschaft habe ich mich intensiv ausgetauscht", sagte der ehemalige Regierungssprecher.

Als bedenklich bezeichnete Enste auch die Zunahme der antisemitischen Straftaten im vergangenen Jahr. 

"Eine Entwicklung stimmt mich aber optimistisch: In der Corona-Krise erleben wir große Wellen von gegenseitigem Respekt, Anteilnahme und Achtsamkeit. Ich hoffe, dass davon etwas bleibt."

Update, 4. April, 8.10 Uhr: Tourismus zu Ostern stark von Krise betroffen

Menschenleer ist die Promenade am Bootshafen des Ostseebades Kühlungsborn.
Menschenleer ist die Promenade am Bootshafen des Ostseebades Kühlungsborn.  © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Rostock - Das Verbot von Urlaubsreisen in der Corona-Krise trifft die Tourismuswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern besonders zu Ostern hart. 

"Die Ausgangslage war eigentlich gut. Über die Osterfeiertage wäre mindestens eine Viertelmillion Gäste gekommen", sagte Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes. 

"Insgesamt hätten die Osterferien sicher zwei Millionen Übernachtungen gebracht." Die touristischen Unternehmen seien weiter dabei, einen Überlebensmodus zu finden. Dehoga-Präsident Lars Schwarz kennt eigenen Angaben zufolge kein Unternehmen in der Branche, dass Kurzarbeit für sich ausschließen könne.

Die Landesregierung hatte am Donnerstag die Reisebeschränkungen zu Ostern auch für Einheimische verschärft. Bei Verstößen gegen Reise-, Kontakt- und Öffnungsbeschränkungen drohen Bußgelder bis zu 5000 Euro.

Update, 4. April, 7.09 Uhr: Bestatter hoffen auf ausreichend Schutzkleidung

Hamburg - Hamburger Bestatter fürchten, im Falle einer Verschärfung der Corona-Pandemie nicht ausreichend mit Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln versorgt zu sein. "Wir haben jetzt vermehrt Klagen gehört, dass es zeitlich knapp ist, dass die Bestände immer kleiner werden und es einfach derzeit nicht ausreichend auf dem Markt gibt", sagte Uwe Kaltenbach, Geschäftsführer der Bestatter-Innung Hamburg. 

"Wir wollen jetzt auch keine Panik machen, denn die Bemühungen sind ja da. Aber der Markt ist derzeit eben leer und die Lage verschärft sich allmählich." 

Kaltenbach forderte deshalb, dass die Bestatter - natürlich neben den Kliniken, Praxen und Pflegeeinrichtungen - bevorzugt ausgestattet werden müssten.

Die Bestatter würden zudem derzeit mit den Hamburger Behörden im Gespräch sein, damit ihre Branche als systemrelevant eingestuft wird. 

Das sei wichtig, damit beispielsweise die Kinderbetreuung für Mitarbeiter im Bestattungswesen sichergestellt werden kann. 

Update, 3. April, 21.48 Uhr: Europaweite Studie zur Einstellung der Menschen zu Covid-19 gestartet

Hamburg - Unter der Leitung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg ist eine europaweite Studie zur Einstellung der Europäer zu Covid-19 gestartet. Bei der repräsentativen Untersuchung werden laut einer Mitteilung des HCHE insgesamt 7000 Menschen aus sieben EU-Staaten, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, in drei Zeitintervallen befragt. 

Die Forscher wollen so Erkenntnisse darüber gewinnen, wie die Menschen mit der Bedrohung durch das Virus umgehen und die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit fortschreitender Dauer empfinden. Zudem soll auch die generelle Impfbereitschaft der Teilnehmer abgefragt werden.

Das HCHE kooperiert für die Studie mit Universitäten aus Portugal, Italien und den Niederlanden.

Update, 3. April, 20.56 Uhr: Hamburger Klinik nimmt niederländische Corona-Patientin auf

Hamburg - Die Asklepios Klinik Hamburg-Barmbek hat eine Corona-Patientin aus den Niederlanden aufgenommen. Wie Asklepios am Freitag mitteilte, ist die Patientin schwer erkrankt und muss beatmet werden. Die Versorgung der 60-Jährigen erfolge unter Einhaltung hoher Sicherheits- und Hygienestandards. Eine Gefährdung anderer Patienten sei ausgeschlossen. 

Auch in den Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf (UKE) und Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel und Lübeck werden Patienten aus dem Ausland behandelt.

Update, 3. April, 19.47 Uhr: Bremen stimmt Werder-Antrag auf Training nicht zu

Bremen - Das Bundesland Bremen hat einem Antrag des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen auf einen eingeschränkten Trainingsbetrieb vorerst nicht zugestimmt. 

Der Senat warte auf eine Abstimmung der Länder in dieser Frage, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am Freitag. "Das ist kein Thema, bei dem es einen Flickenteppich geben darf." Andere Erstligisten haben bereits Ausnahmegenehmigungen erhalten.

Werder hatte bei der Stadt Bremen einen Antrag zur Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings ab Montag im Weserstadion, im Stadion Platz 11 sowie auf Trainingsplatz 6 gestellt, der für das Bundesliga-Team sowie für die U23 und U19 gelten sollte. Hintergrund sind die Überlegungen der Deutschen Fußball Liga (DFL), den Spielbetrieb ab Mai fortzusetzen.

Angesichts der Infektionslage könne sich der Senat ein normales Fußballtraining noch nicht vorstellen, sagte Mäurer. Er kritisierte die Planung der DFL. Die Regierung sei sich völlig einig, "dass diese Botschaft der DFL keine gute ist", sagte er. 

Er bezweifele, dass es tatsächlich zu den geplanten Geisterspielen ohne Publikum kommen werde.

Update, 3. April, 19.20 Uhr: Hamburger Proficlubs dürfen wieder trainieren

Hamburg - Wegen der Corona-Krise wurde seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL) eine vorübergehende Aussetzung des Trainingsbetriebs für alle Proficlubs ausgerufen. 

Die Zweitliga-Mannschaft des HSV wird diesen nun aber in Kürze wieder aufnehmen, verkündete der Verein auf seiner Homepage. 

Sie erhielt am Freitag mit Wirkung vom 6. April 2020 eine Ausnahmegenehmigung der Hamburger Behörde für Inneres und Sport. Gleiches gilt für die Mannschaft des FC St. Pauli.

Mit der Genehmigung darf unter Einhaltung aller Verhaltensempfehlungen der Hamburger Gesundheitsbehörde sowie des Robert-Koch-Instituts ein organisiertes Individualtraining in Kleingruppen abgehalten werden, das in jedem Fall aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt werden muss. 

Update, 3. April, 19.12 Uhr: Coronavirus in Schweriner Pflegeheim

Schwerin - Das Coronavirus ist in einem weiteren Pflegeheim aufgetreten: Im "Wohnpark Zippendorf" in Schwerin sei bei einem 84-jährigen Bewohner mit Krankheitssymptomen das Virus nachgewiesen worden, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. 

Die Station mit 37 Bewohnern werde unter Quarantäne gestellt. Alle Pflegebedürftigen und die Mitarbeiter der Station würden auf das Virus getestet. Das Gesundheitsamt versuche, die Infektionskette nachzuvollziehen.

Einschließlich dieser Neuinfektion haben sich jetzt in der Landeshauptstadt insgesamt 75 Personen mit dem Coronavirus infiziert, wie es hieß. 

Davon hätten 30 Personen die Infektion bereits überstanden und gälten als geheilt.

Update, 3. April, 19.03 Uhr: 396 neue Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen und 13 in Bremen

Hannover - Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 5455 gestiegen - das sind 396 Fälle mehr im Vergleich zum Vortag. 

Das teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium am Freitag mit. 72 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind demnach gestorben - plus 9 gegenüber Donnerstag. Die Zahl der genesenen Corona-Patienten stieg auf 1213. Das entspricht 22,2 Prozent.

Im Land Bremen wurden 354 bestätigte Infektionen am Freitag gezählt, 13 Fälle mehr als am Donnerstag. Es blieb den Angaben der Gesundheitsbehörde zufolge bei sechs Toten.

Update, 3. April, 19.01 Uhr: Bauern helfen dem Westküstenpark

St. Peter-Ording - Unter dem Motto "Wir helfen auch in Krisenzeiten" haben am Freitag zahlreiche Bauern dem Westküstenpark in St. Peter-Ording Futter und andere Dinge gespendet. 

Rund 50 Männer, Frauen und Kinder kamen mit einem großen Trecker-Konvoi und brachten Heu, Stroh, Möhren, Weizen, Gerste, und Vogelfutter, aber auch Eimer, Baljen, Besen, und Handschuhe. "Wir haben heute ungefähr 70 Rundballen Heu geliefert", sagten die Organisatoren Sandra und Jörn Henning Dircks aus Norderfriedrichskoog. "Wenn mehr gebraucht wird, liefern wir nach." Parkleiter Peter Marke bedankte sich sichtlich gerührt. "Das wird für viele Wochen reichen", sagte er.

Wegen der Corona-Pandemie darf der Westküstenpark mit seinen 850 Tieren wie auch die anderen Zoos in Schleswig-Holstein seine Tore derzeit nicht für Besucher öffnen. 

Das stellt den Zoo vor Probleme, weil der Betrieb auch ohne Einnahmen weiterlaufen muss. Die Tiere und deren tiermedizinische sowie pflegerische Versorgung dürfen unter der Krise keinesfalls leiden, sagte Marke.

Update, 3. April, 18.41 Uhr: Zahl der Fälle in MV steigt auf 501

Schwerin - Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen ist in Mecklenburg-Vorpommern bis Freitag (Stand 16.30 Uhr) auf 501 gestiegen. 

Das waren 33 mehr als einen Tag zuvor. Das teilten das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mit. 

Die Zahl der Toten stieg von vier auf fünf. Ein mit Covid-19 infizierter 82-jähriger Mann aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit schweren Vorerkrankungen sei gestorben, hieß es.

69 Personen mussten beziehungsweise müssen den Angaben zufolge im Krankenhaus behandelt werden, zwölf davon auf einer Intensivstation.

Update, 3. April, 18.39 Uhr: "Rote Rosen" zeigt in Corona-Pause die allerersten Folgen

Lüneburg - Die ARD-Telenovela "Rote Rosen" hat wie eine Menge anderer TV-Produktionen wegen der Corona-Krise Drehpause und zeigt deswegen ab Ende Mai die allerersten Folgen noch einmal. 

Die abgedrehten Episoden der aktuellen Staffel reichen noch bis zum 20. Mai, wie das Erste am Freitag mitteilte. Im Anschluss springen die Macher von Folge 3130 zurück auf Folge 1.

"Rote Rosen" drückt die Reset-Taste und blickt dreizehneinhalb Jahre zurück, kündigte das Erste an. "Die Zuschauer im Ersten erleben noch einmal, wie alles begann. Eine glückliche Ehe, erwachsene Töchter und ein schönes Haus - Petra Jansen (Angela Roy) hat alles, was man zum Glück braucht."

Seit 2006 widmet sich "Rote Rosen" den Abenteuern von Frauen über 40. Die Telenovela wird in Lüneburg gedreht und läuft montags bis freitags um 14.10 Uhr im Ersten.

Update, 3. April, 18.37 Uhr: Inselkantor kritisiert Lockerung der Beschränkungen

Juist - Eine Lockerung der Zugangsbeschränkungen zu den ostfriesischen Inseln sorgt auf Juist für Kritik. "Als eine schallende Ohrfeige" erscheine die jüngste Verfügung des Landkreises Aurich zur Aufhebung des Reiseverbots für Handwerker jeglichen Gewerbes, schrieb Inselkantor Stephan Reiß am Freitag. 

In den vergangenen zehn Tagen habe sich nichts an der Gefahrensituation, weder im Lande noch auf der Insel geändert. Es sei nicht nachzuvollziehen, "dass unsere Arbeit und unser gesamtes Sozialleben auf einen nie da gewesenen Nullpunkt zurückgefahren ist", aber Handwerker möglicherweise aus Risikogebieten einreisen dürften, so der Kirchenmusiker.

Ab Montag dürfen Mitarbeiter von Firmen, die auf Norderney, Baltrum oder Juist tätig sind, dort wieder hinfahren und arbeiten.

Update, 3. April, 17.57 Uhr: Heimwerker dürfen wieder in Baumärkte

Hannover - Nach knapp zwei Wochen dürfen in Niedersachsen die Baumärkte am Samstag erstmals wieder die Türen für Privatkunden öffnen. 

Wegen des erwarteten hohen Andrangs und des Risikos einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben viele Märkte Regeln aufgestellt. So soll es etwa Einlasskontrollen und Zugangsbeschränkungen geben. 

Im Markt gelten erhöhte Hygienestandards, es gibt Schutzwände und Abstandsmarkierungen. Zudem gilt: Maximal ein Kunde auf durchschnittlich zehn Quadratmetern.

Bislang durften wegen der Corona-Schutzmaßnahmen nur Gewerbetreibende in den Baumärkten einkaufen. Dies wurde nun mit einer am Freitag veröffentlichten Verordnung geändert, die am Samstag in Kraft tritt.

Update, 3. April, 16.29 Uhr: HSV-Trainer Hecking bleibt positiv

Hamburg - Trainer Dieter Hecking vom Fußball-Zweitligisten Hamburger SV kann trotz aller Probleme durch die Corona-Pandemie der gegenwärtigen Ruhephase in der Gellschaft auch Positives abgewinnen. 

"Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass alles mal entschleunigt worden ist", sagte Hecking am Freitag in einem HSV-Podcast. "Vielleicht werden alle jetzt wieder ein bisschen auf den Boden zurückgeholt."

Man solle sich fragen, ob es "vielleicht mal wichtig sei, dass man innehält und einfach mal über sich und das Leben nachdenkt", meinte der 55 Jahre alte Coach und fragte, ob die Forderungen der modernen Gesellschaft nach "noch schneller, immer mehr, immer leistungsorientierter, immer mehr Erfolgsdruck - ob das vielleicht nur der halbe Sinn des Lebens ist".

Hecking, der in Bad Nenndorf bei Hannover wohnt, genieße jetzt "regelmäßige Essenszeiten", sagte er, in denen die Familie gemeinsam am Tisch in Ruhe reden kann. 

Update, 3. April, 15.58 Uhr: Kirche rät weiterhin zum Verzicht aufs Abendmahl

Schwerin/Hamburg - Wegen der andauernden Corona-Pandemie empfiehlt die Nordkirche ihren Gemeinden, weiterhin auf die Feier des Abendmahls zu verzichten. 

Das gelte auch für Karfreitag und Ostern, teilte die Nordkirche am Freitag mit. Als Alternative schlägt die Nordkirche eine geistliche Tischfeier mit anschließender Mahlzeit, eine sogenannte Agapefeier, vor. 

Sie lasse sich gut im eigenen Familienkreis oder auch allein umsetzen, sagte ein Sprecher der Nordkirche. Eine leicht umsetzbare Anleitung für eine solche Feier gibt es auf der Internetseite des Gottesdienstinstituts der Nordkirche. 

Die Möglichkeit einer digitalen Abendmahlsfeier gebe es dagegen in der Nordkirche nicht, sagte der Kirchensprecher.

Update, 3. April, 14.52 Uhr: Auch Bremen erlässt Bußgeldkatalog

Bremen - Das Bundesland Bremen hat einen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Quarantäne-Ordnung in der Corona-Krise erlassen. 

Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) stellte am Freitag die Liste vor, die Bußgelder von 50 Euro bis zu 5000 Euro vorsieht. "In diesem Bußgeldkatalog sind die Fälle des Alltags geregelt", sagte Mäurer.

So muss eine infizierte Person 400 Euro bezahlen, wenn sie ohne besonderen Grund oder ohne Zustimmung des Gesundheitsamtes die Quarantäne verlässt. Bei Ansammlungen im öffentlichen Raum von mehr als zwei Personen werden für jeden Beteiligten 50 bis 150 Euro fällig. Wer öffentliche oder private Veranstaltungen organisiert, muss zwischen 250 und 2500 Euro bezahlen. 

Die höchsten Bußgelder werden fällig für unerlaubtes Betreiben von Tagespflege, Schulen oder Kitas.

In Wiederholungsfällen können die Bußgelder bis auf 25.000 Euro steigen. Der Bußgeldkatalog ist Teil einer Rechtsverordnung, in der die Regierung des kleinsten Bundeslandes die bisherigen Verfügungen zusammenfasste. Sie tritt am Samstag in Kraft.

Update, 3. April, 14.46 Uhr: Zahl der Menschen in Parks sinkt in Berlin stärker als in Hamburg

Google veröffentlichte in der Coronavirus-Krise eine Auswertung anonymisierter Bewegungsdaten.
Google veröffentlichte in der Coronavirus-Krise eine Auswertung anonymisierter Bewegungsdaten.  © Matt Rourke/dpa

Hamburg - Mit den weitreichenden Ausgehbeschränkungen in der Corona-Krise ist die Zahl der Menschen in Hamburger Parks Google-Daten zufolge um 34 Prozent gesunken - und damit viel weniger zurückgegangen als in Berlin (minus 63 Prozent). 

Gut zwei Drittel weniger Hamburger nutzen Bahnen und Busse. In Lebensmittelläden und Apotheken gingen zuletzt rund halb so viele Kunden wie Anfang des Jahres, wie aus einer Auswertung anonymisierter Bewegungsdaten des Internet-Konzerns hervorgeht. Es sind die ersten öffentlichen Zahlen zu Auswirkungen bisheriger Vorkehrungen wie Heimarbeit und Kontaktsperren.

Als Vergleichswert dient der Durchschnitt der ersten fünf Wochen dieses Jahres. In Parks sind deutschlandweit jetzt demnach rund halb so viele Menschen unterwegs wie damals. Allerdings zeigt die am Freitag veröffentlichte Google-Grafik auch einen sprunghaften Anstieg der Parkbesucher-Zahl von 80 Prozent mit dem warmen Wetter Mitte März.

An Arbeitsplätzen in Hamburg hielten sich den Zahlen zufolge zuletzt 42 Prozent weniger Menschen auf. Für die Kategorie der Einkaufszentren, Restaurants, Museen, Kinos und Bibliotheken zeigt Google einen Besucherrückgang von 80 Prozent an - wenig überraschend, da die meisten davon geschlossen sind.

Google greift für die Auswertung auf anonymisierte Daten von Nutzern zurück, die ihre Aufenthaltsorte in ihren Google-Profilen aufzeichnen lassen. Die Daten sind für 131 Länder verfügbar.

Update, 3. April, 14.30 Uhr: Mehr als 2700 Covid-19-Erkrankungen in Hamburg

Hamburg - Die Zahl der in Hamburg gemeldeten Covid-19-Erkrankungen ist um 182 weitere Fälle auf nunmehr 2739 angestiegen. Dies meldete die Gesundheitsbehörde Hamburgs.

Laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wird davon ausgegangen, dass rund 1250 Personen eine Coronavirus-Erkrankung überstanden haben. Daher geht die Gesundheitsbehörde von aktuell rund 1500 erkrankten Personen in Hamburg aus.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 195 Personen aufgrund einer Erkrankung in stationärer Behandlung, davon werden 55 Personen intensivmedizinisch betreut. 

Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 16 Personen mit einer Covid-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei 13 dieser Personen die Covid-19-Infektion als todesursächlich festgestellt werden.

Update, 3. April, 14.24 Uhr: Mehr als 40 Coronafälle in Wellingsbüttler Pflegeheim

Hamburg - In einem Pflegeheim im Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel haben sich nach Informationen von NDR 90,3 inzwischen 45 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert: 39 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 6 Pflegekräfte. Damit habe sich die Zahl der Erkrankten innerhalb weniger Tage vervielfacht. Die Einrichtung hatte am Dienstag noch 17 Erkrankte gemeldet. Ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde konnte die Zahlen am Freitag zunächst nicht bestätigen.

Bei den meisten Senioren sollen lediglich leichte Symptome festgestellt worden sein. Insgesamt 17 Bewohner des Pflegeheims wurden negativ getestet. Damit sie sich nicht anstecken können, sollen sie jetzt in mehrere leerstehende Senioren-Wohngemeinschaften verlegt werden. Das bestätigte auch die Gesundheitsbehörde.

Am Dienstag erließ der Hamburger Senat wegen der Corona-Pandemie ein generelles Besuchsverbot in der stationären Altenpflege, das zunächst bis Ende April gelten soll.

Update, 3. April, 14.23 Uhr: Flüchtlingsunterkunft Neumünster wegen Corona-Fällen unter Quarantäne

Kiel - Nach der fünften bestätigten Infektion mit dem neuartigen Coronavirus steht die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster unter Quarantäne. Wie das Landesamt für Ausländerangelegenheiten am Freitag mitteilte, hatte die
betroffene Frau Kontakte zu anderen Bewohnern. "Da sich die jetzt erkrankte Frau über einen längeren Zeitraum im nicht isolierten Teil der Landesunterkunft aufgehalten hat, sehen wir uns zu dieser Maßnahme gezwungen", erläuterte die Leitende Amtsärztin Alexandra Barth. 

In der Unterkunft leben derzeit rund 400 Menschen. Sie dürfen nun die Landesunterkunft nicht mehr verlassen und auch das benachbarte Verwaltungsgebäude nicht betreten.

Die infizierte Frau hatte sich in den vergangenen Monaten gemeinnützig in der Landesunterkunft betätigt und dadurch häufig Kontakt zu anderen Bewohnern und zu Mitarbeitern des DRK. Sie kam gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern direkt nach Eingang des Testergebnisses in das Quarantäne-Haus.

Zwei DRK-Mitarbeiter wurden am Freitagmorgen bei Arbeitsantritt noch in ihren Autos getestet und anschließend in häusliche Isolation geschickt. Mitarbeiter des DRK, die Bewohner direkt betreuen, sollen ihre Kontakte nun auf ein Minimum reduzieren. Sie wurden mit Schutzausrüstung ausgestattet und angehalten, Bewohnerhäuser nur noch mit FFP2-Atemschutzmasken zu betreten. 

Unterdessen bestätigte die Stadt Kiel eine Corona-Infektion in einer Flüchtlingsunterkunft in der Landeshauptstadt. Darüber hatten zunächst die «Kieler Nachrichten» berichtet.

Update, 3. April, 14.20 Uhr: Haftprüfungstermine via Tablet

Hamburg - Anhörungen und Haftprüfungstermine können wegen der Corona-Pandemie in Hamburgs Justizvollzugsanstalten jetzt per Tablet erledigt werden. "Mit der audiovisuellen Anhörung ermöglichen wir nun, dass zum Beispiel eine Haftprüfung sicher durchgeführt werden kann, auch wenn bei einem Gefangenen eine Corona-Infektion bestätigt wurde oder er als Verdachtsfall gilt", erklärte Justizsenator Till Steffen (Grüne) am Freitag.

Für die audiovisuelle Anhörung stehen in den Gefängnissen nach Behördenangaben acht Tablets bereit. Die Ermittlungsrichter wiederum könnten für diese Videoschalten ihre eigenen Rechner nutzen. Die Software werde von Dataport bereitgestellt, dem IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung.

Die Anhörung über Tablet ist laut Behörde für Gefangene gedacht, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben oder sich als Verdachtsfall in Quarantäne befinden. So könnten die Richter ohne physischen Kontakt zum Gefangenen etwa über eine Untersuchungshaft oder das Aussetzen einer Strafe zur Bewährung entscheiden.

Die Anwälte könnten im Gerichtssaal an der Anhörung teilnehmen. Im Anschluss an die Anhörungen werden die Geräte nach Behördenangaben desinfiziert.

Update, 3. April, 14.17 Uhr: Lübecker Unternehmer erforscht Corona-Impfstoff im Selbstversuch

Lübeck - Der Lübecker Unternehmer und Mediziner Winfried Stöcker erforscht im Selbstversuch einen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Der 73-Jährige injiziert sich nach eigenen Angaben wöchentlich ein spezifisches Antigen, das die Bildung von Antikörpern im Blut bewirken kann. Das bestätigte Stöckers Büro am Freitag.

Ziel des Selbstversuchs ist es nach Stöckers Angaben, möglichst schnell aus bereits bekannten Wirkstoffen einen Impfstoff gegen das SARS-CoV-2-Virus zu entwickeln. Dadurch könnten Risikogruppen besser vor Ansteckung geschützt werden, sagte er.

Stöcker, dem auch der Lübecker Flughafen gehört, ist promovierter Mediziner. Sein 1987 gegründetes Unternehmen Euroimmun hat vor Kurzem zwei Testverfahren zum Nachweis von Corona-Antikörpern entwickelt.

Winfried Stöcker arbeitet an einem Impfstoff gegen das Coronavirus.
Winfried Stöcker arbeitet an einem Impfstoff gegen das Coronavirus.  © Carsten Rehder/dpa

Update, 3. April, 14.11 Uhr: OVG bestätigt Anreiseverbot für Nebenwohnungen in Nordfriesland

Schleswig - Das schleswig-holsteinische Oberverwaltungsgericht hat als zweite Instanz das vom Kreis Nordfriesland verfügte Anreiseverbot zur Nutzung von Zweitwohnungen als rechtmäßig bestätigt. Es sei um zwei Beschwerdeverfahren gegangen, in denen Zweitwohnungsbesitzer anreisen und im Homeoffice arbeiten wollten, teilte das OVG am Freitag mit. Die Antragsteller waren bereits vor dem Verwaltungsgericht gescheitert.

Schleswig-Holstein hat wegen der Corona-Pandemie ein Einreiseverbot für Touristen und auch Zweitwohnungsbesitzer verfügt, das die Kreise mit Allgemeinverfügungen juristisch umgesetzt haben.

Nach dem Infektionsschutzgesetz sei der Kreis gehalten, der Verbreitung des neuartigen Coronavirus entgegenzuwirken und die nötigen Maßnahmen zu treffen, betonte das OVG. Beanstandungsfrei berufe sich der Kreis darauf, dass das Virus vermutlich gerade durch auswärtige Personen verbreitet werde, die erst im Skiurlaub gewesen seien und danach in ihre Ferienwohnung reisten. So kämen Menschen in Kontakt, die sonst keinen Kontakt hätten. Allein in Nordfriesland gebe es mehrere Tausend Ferienwohnungen.

Der 3. Senat des OVG habe deshalb keinen Zweifel, dass die untersagte Anreise ein verhältnismäßiges Mittel darstelle, um die Ausbreitung des neuartigen Virus einzudämmen und die medizinischen Versorgungskapazitäten im Kreisgebiet vor Überlastung zu schützen.

Es dürfe nicht so weit kommen, dass medizinisches Personal darüber entscheiden müsse, welche beatmungspflichtigen Patienten von einer intensivmedizinischen Behandlung ausgeschlossen würden. Das Interesse der Antragsteller an einer uneingeschränkten Nutzung ihrer Nebenwohnung muss laut OVG hinter diesem überragenden öffentlichen Interesse zurückstehen, zumal es sich um eine nur vorübergehende Maßnahme handele und bei schwerwiegenden Gründen Ausnahmen möglich seien. 

Eine Ausnahmemöglichkeit wegen Homeoffice vermochten weder das Verwaltungsgericht noch das OVG dafür anzuerkennen.

Update, 3. April, 14 Uhr: Hamburg darf weiter auf Austragung von Triathlon-Weltcup hoffen

Lausanne - Der Triathlon-Weltverband (ITU) hat die Aussetzung sämtlicher Rennen und Aktivitäten wegen der Coronavirus-Pandemie um zwei Monate verlängert. Bis zum 30. Juni finden keine Wettkämpfe statt, hieß es in einer Mitteilung am Freitag. Betroffen von der Zwangspause ist auch die WM-Serie. 

Das Rennen der World Triathlon Series mit der Staffel-WM am 11./12. Juli in Hamburg steht indes noch im Kalender.

Nach der Verschiebung der Olympischen und der Paralympischen Spiele in Tokio um ein Jahr spricht die ITU derzeit auch mit dem Internationalen Olympischen Komitee und dem Paralympischen Komitee sowie mit Athleten und Trainern über die Qualifikationswege für die Großereignisse im kommenden Jahr.

Update, 3. April, 13.50 Uhr: Weitere Liquiditätshilfen für kleine und mittlere Firmen

Schwerin - Das Land gewährt weitere Hilfen für kleine und mittlere Unternehmen in der Corona-Krise. Neu seien rückzahlbare Überbrückungsfinanzierungen, um Engpässe aufgrund der Pandemie zu vermeiden, teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Freitag mit. 

Berechtigt seien kleinste, kleine und mittlere Unternehmen aus allen Branchen mit weniger als 250 Beschäftigten, einschließlich Freiberufler und Kulturschaffende.

Die rückzahlbare Zuwendung werde eine Laufzeit von maximal 96 Monaten haben. Von den Liquiditätshilfen seien 20.000 Euro zinsfrei, weitere maximal 180 000 seien im ersten Jahr zinsfrei, danach fielen für diesen Teilbetrag Zinsen in Höhe von 3,69 Prozent pro Jahr an. Die Rückzahlung erfolge ab dem zweiten Jahr.

Update, 3. April, 13.47 Uhr: Landesweite Händlerplattform gestartet

Schwerin - Eine landesweite Händlerplattform zur Unterstützung von Unternehmen in der Corona-Krise ist am Freitag gestartet. Die Seite gibt zunächst einen Überblick über die bereits vorhandenen Online-Handelsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern, teilte das Digitalisierungsministerium am Freitag mit. Innerhalb der kommenden zehn Tage sollen Händler dann ihre Produkte direkt vertreiben können über die Plattform, hieß es weiter. 

Die Anmeldung ist unter marktplatz.digitalesmv.de möglich.

Update, 3. April, 13.15 Uhr: So verbringt HSV-Trainer Hecking die fußballfreie Zeit

Hamburg - Während die Spieler des Hamburger SV ihren individuellen Trainingsplänen nachkommen, genießt Trainer Dieter Hecking die Ruhe auf seinem 2,3 Hektar großen Anwesen in Bad Nenndorf.

Wie er im HSV-Podcast "Pur der HSV" erklärte, könne er aufgrund der ländlichen Gegend öfter auch rausgehen. "Meine beiden Hunde haben schon abgenommen, weil sie oft rausmüssen mit mir", scherzte Hecking, der viele lange Spaziergänge unternimmt.

Neben der Arbeit im Home-Office nutzte der HSV-Trainer die Freizeit auch um am Haus zu arbeiten. Hecking habe sich seinem Garten gewidmet, Gerümpel weggeräumt, einen Container kommen lassen oder die Garage ausgeräumt. "Also alles das, was sonst immer so liegen bleibt und wovor man sich immer so drückt. Jetzt kann man sich nicht drücken, weil man immer sehr schnell von seiner Frau drauf aufmerksam gemacht wird", erklärte er.

Klingt so, als hätte der HSV-Trainer trotz fußballfreier Zeit eine Menge Spaß.

Update, 3. April, 13.09 Uhr: Stegner begrüßt Hilfsmaßnahmen der Landesregierung

Kiel - Die jüngsten Beschlüsse der schleswig-holsteinischen Landesregierung in der Corona-Krise stoßen auch in der oppositionellen SPD auf Zuspruch. Fraktionschef Ralf Stegner kündigte am Freitag in einem Video-Pressegespräch an, die von der Jamaika-Koalition geplante Aufstockung der Hilfsmaßnahmen für kleine Betriebe werde an der SPD nicht scheitern. "Das ist eine gute Sache", sagte er.

Die Koalition hatte am Vortag beschlossen die vom Landtag beschlossenen 500 Millionen Euro zusätzliche Schulden für die Bewältigung der Corona-Krise auf 620 Millionen aufzustocken. Dafür ist im Parlament eine Zweidrittel-Mehrheit erforderlich. Aus Stegners Sicht reicht es aus, dies in der Parlamentssitzung Anfang Mai zu beschließen.

Laut Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) wird jetzt auch ein Landesprogramm mit Zuschüssen für Unternehmen mit 11 bis 49 Mitarbeitern aufgelegt. Hier habe es eine Förderlücke gegeben. Für jeden Betrieb gebe es bis zu 30.000 Euro Zuschuss innerhalb von drei Monaten für laufende Kosten. Noch besser wäre es gewesen, Betriebe bis 100 Mitarbeitern zu unterstützen, sagte Stegner. Das hatte die SPD vorgeschlagen. Jetzt sei vor allem eine schnelle und unbürokratische Umsetzung nötig, sagte Stegner.

Er unterstützte auch die Regierungsbeschlüsse zur weitreichenden Einschränkung des öffentlichen Lebens zunächst bis zum 19. April. "Das muss auch so sein", sagte er.

Update, 3. April, 12.55 Uhr: Sommersemester startet am 20. April - allerdings nur digital

Hamburg - Das Sommersemester an Hamburgs Hochschulen beginnt am 20. April - wegen der Corona-Pandemie allerdings nur digital. "Den Vorlesungsbeginn immer wieder zu verschieben, hilft da nicht. Deswegen haben wir festgelegt, dass der Vorlesungsbetrieb am 20. April starten soll", erklärte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Freitag. Ziel sei es, die Lehrangebote zunächst möglichst umfangreich digital anzubieten.

Die Wissenschaftsbehörde wies darauf hin, dass nicht alle Vorlesungen und Seminare stattfinden und somit auch nicht alle Leistungsnachweise erbracht werden können. Die Regelungen etwa zur Regelstudienzeit würden dann entsprechend angepasst. "Grundsätzlich gilt: Studierende, die aufgrund der bewegten Zeiten, die wir alle gerade erleben, nicht alle Leistungen erbringen können, werden dadurch keine Nachteile erleiden", sagte Fegebank.

Nach Angaben der Wissenschaftsbehörde werden zudem die Bewerbungs- und Zulassungsfristen für das Wintersemester angepasst, um den geänderten Abiturprüfungszeiten Rechnung zu tragen. Konkrete Daten würden in den kommenden Wochen abgestimmt.

Mit Blick auf das Zweite Staatsexamen in Medizin sagte Fegebank, dass dieses auf jeden Fall stattfinden werde. "Die Studierenden haben sich hierauf in den letzten Wochen intensiv vorbereitet." Natürlich werde dabei auf die strengen Hygienevorschriften geachtet. "Ein 'Hammerexamen', bei dem beide Prüfungen im nächsten Jahr zusammen absolviert werden, wollen wir in Hamburg nicht."

Update, 3. April, 12.45 Uhr: So sieht der Hamburger Bußgeld-Katalog aus

Hamburg - Die Stadt hat am Freitag den Bußgeld-Katalog für die Verstöße gegen die Corona-Vorschriften veröffentlich. Die Strafen reichen von 150 Euro bis hinzu 25.000 Euro.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<!

Update, 3. April, 12.23 Uhr: Schutzschirm um Lebensunterhalt erweitern

Schwerin - Der Schutzschirm für die Wirtschaft geht Verbänden zufolge an den Bedürfnissen von Solo-Selbstständigen und Kleinunternehmern der Kulturbranche vorbei. "Die aktuelle Verwaltungsrichtlinie der Corona-Soforthilfe sieht ausschließlich die Kompensation von betrieblichen Sach- und Finanzaufwendungen vor", heißt es in einem Schreiben mehrerer Verbände der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU). Die Sachkosten spielten für viele Betroffene nur eine untergeordnete Rolle. Der Brief wurde am Freitag veröffentlicht.

Der Wegfall des Einkommens infolge der Corona-Krise sei gravierender. Die Verbände - darunter der Landesverband Kultur- und Kreativwirtschaft, der Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern und der Landesverband Freier Theater forderten deshalb eine Aufstockung der bislang gewährten Hilfen um monatlich 1180 Euro zur Sicherung des Lebensunterhaltes. 

Die Soforthilfe des Bundes sollte entsprechend mit Landesmitteln erweitert oder beim Bund eine Anerkennung dieser Kosten erwirkt werden. "Andere Bundesländer haben ähnliche Aufstockungen bereits in ihre Soforthilfen implementiert", schreiben die Verbände.

Update, 3. April, 12.20 Uhr: Private Kunden dürfen wieder in Baumärkte

Hannover - Nach knapp zwei Wochen dürfen in Niedersachsen die Baumärkte am Samstag erstmals wieder die Türen für Privatkunden öffnen. An vielen Standorten wird mit einem erhöhten Kundenaufkommen gerechnet. Um das Risiko einer Ansteckung mit Coronaviren zu minimieren, haben die Unternehmen Vorkehrungen in ihren Märkten getroffen. 

Dazu gehören unter anderem Einlasskontrollen, Zugangsbeschränkungen, erhöhte Hygienestandards, Schutzwände und Abstandsmarkierungen.

Bislang durften während der Corona-Maßnahmen nur Gewerbetreibende in den Baumärkten einkaufen. Dies wurde mit einer am Freitag veröffentlichten Verordnung geändert, die am Samstag in Kraft tritt. Ein Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten und die Kontaktbeschränkungen beachtet werden.

Update, 3. April, 12.14 Uhr: Kurzarbeitergeld in Glasindustrie wird aufgestockt

Hannover - Die rund 50 000 Beschäftigten in der deutschen Glasindustrie sollen in der Corona-Krise ein aufgestocktes Kurzarbeitergeld bekommen. Die regulären Sätze von 60 beziehungsweise 67 (mit Kindern) Prozent des Nettolohns würden in der Branche auf 80 Prozent erhöht, teilte die Gewerkschaft IG BCE am Freitag in Hannover mit. Darauf habe man sich mit dem Bundesarbeitgeberverband Glas und Solar verständigt. Ziel sei es, möglichst viele Jobs zu erhalten.

Bisher habe es beim Thema Aufstockung lediglich Einzelregelungen auf regionaler oder auf Firmenebene gegeben. IG-BCE-Vize Ralf Sikorski sagte: "Wir erleben gerade eine der größten Herausforderungen für die Menschen, für die Gesundheitssysteme und für die Wirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Entwicklung der Pandemie zwingt uns, schnell und effektiv zu handeln um die negativen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten." 

Nur wenige Unternehmen seien nicht bereit gewesen, die neue branchenweite Tarifregelung mitzutragen. Wo Betriebe schon andere Aufstockungsregeln hätten, blieben diese in Kraft.

Update, 3. April, 12.05 Uhr: "Spiegel"-Gruppe will wegen Corona zehn Millionen Euro einsparen

Hamburg - Die "Spiegel"-Gruppe ändert wegen der Coronavirus-Krise die eigenen Planungen und will zehn Millionen Euro einsparen. "Wir werden unsere Etatplanung für das Jahr 2020 korrigieren und nehmen uns in einem ersten Schritt vor, 10 Millionen Euro einzusparen", teilte das Hamburger Medienhaus am Freitag mit. "Gleichzeitig werden Erlös-Projekte, die für dieses Jahr geplant waren, priorisiert und vorangetrieben."

Zunächst wolle man sich darauf konzentrieren, dort einzusparen, wo es ohne zusätzliche Kosten schnellen Erfolg bringe. "Wesentliche organisatorische Veränderungen oder betriebsbedingte Kündigungen stehen deshalb kurzfristig nicht auf dem Plan", hieß es weiter. Derzeit werde noch geprüft, ob man auf das Instrument der Kurzarbeit zurückgreift. Der Branchendienst Meedia hatte zuvor über die geplanten Einsparungen berichtet.

In der hiesigen Verlagsbranche gibt es wegen der Coronavirus-Krise derzeit Rückgänge im Anzeigengeschäft. Die Leser-Nachfrage nach Informationen ist zugleich erhöht.

Update, 3. April, 12.02 Uhr: Nord-Wirtschaft fordert einheitliche Hilfen und Einschränkungen

Hamburg - Im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus wünscht sich die norddeutsche Wirtschaft einheitliche Regeln und Hilfsprogramme. So begrüße die Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord zwar das schnelle und aktive Vorgehen in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. 

"Gleichwohl ist es für viele Unternehmen nur schwer nachvollziehbar, dass zwischen den Bundesländern doch deutliche Unterschiede in den Corona-Hilfsprogrammen und verfügten Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens existieren", sagte IHK-Nord-Vorsitzende Janina Marahrens-Hashagen am Freitag laut Mitteilung.

Sie forderte deshalb eine "Harmonisierung der Maßnahmen", um den wirtschaftlichen Herausforderungen der Corona-Krise besser begegnen zu können. Dabei sollten sich die Länder am umfangreichsten Programm und der unbürokratischsten Genehmigungsregelung orientieren.

Für die Zeit nach der Corona-Krise hofft die Nord-Wirtschaft gleichwohl auf ein länderübergreifendes Programm zur Wiederbelebung des wirtschaftlichen Lebens, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Von rund 4500 Unternehmen im Norden gaben zuletzt drei Viertel an, dass sie Umsatzrückgänge von mehr als zehn Prozent für das Geschäftsjahr 2020 erwarten. Umsatzeinbußen von mehr als 50 Prozent erwartete rund ein Viertel der Unternehmen, fast die Hälfte geht von einem teilweisen bis kompletten Stillstand der geschäftlichen Tätigkeit aus. 92 Prozent der befragten Unternehmen in Norddeutschland spüren demnach durch das Coronavirus negative Auswirkungen auf die Geschäfte. 

Die IHK Nord ist ein Zusammenschluss von zwölf norddeutschen Industrie- und Handelskammern.

Update, 3. April, 11.48 Uhr: Mehr Abstand auf Hamburger Wochenmärkten

Ein Schild mit der Aufschrift "Liebe Kunden, bitte haltet beim Einkaufen und beim Gehen Abstand! Für den Erhalt des Wochenmarktes!" hängt an einem Pfeiler auf dem Isemarkt.
Ein Schild mit der Aufschrift "Liebe Kunden, bitte haltet beim Einkaufen und beim Gehen Abstand! Für den Erhalt des Wochenmarktes!" hängt an einem Pfeiler auf dem Isemarkt.  © Daniel Reinhardt/dpa

Hamburg - Mehr Abstand und mehr Hinweisschilder: Auf dem Hamburger Isemarkt sollen die Besucher besser gegen das Coronavirus geschützt werden. 

"Liebe Kunden, bitte haltet beim Einkaufen und Gehen Abstand für den Erhalt dieses Wochenmarktes", hieß es auf einem Schild am Freitag. 

Die Verkaufsstände wurden weitestmöglich zum Straßenrand gestellt, so dass für die Besucher nahezu doppelt so viel Flanierfläche zur Verfügung steht. Durch den temporären Wegfall von Ständen, die keine Lebensmittel verkaufen, entstanden Lücken, die für einen größeren Abstand zwischen den Verkaufsständen sorgten.

Schon in den vergangenen Tagen hatten die Händler Abstandslinien auf den Boden gezeichnet, viele tragen Mundschutz, um ihre Kunden zu schützen. 

Unter der Hochbahnbrücke zwischen den U-Bahn-Haltestellen Hoheluftbrücke und Eppendorfer Baum bietet der Isemarkt dienstags und freitags von 8.30 Uhr bis 14 Uhr durchschnittlich 200 Händlern Platz.

Auch auf den anderen Wochenmärkten der Stadt haben Markthändler bereits Abstandsmarkierungen auf dem Boden vor ihre Ständen geklebt oder gesprüht. Schilder weisen zudem auf den nötigen Abstand hin.

Update, 3. April, 11.36 Uhr: Bis auf Weiteres: Deutscher Amateur-Fußball steht still

Hannover - Der deutsche Amateur-Fußball steht wegen der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit still. Die 21 Landesverbände im Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben sich gemeinsam auf eine Aussetzung des Spiel- und Trainingsbetriebes ab den Regionalligen bis auf Weiteres verständigt. Das teilten die Verbände am Freitag mit. Eine mögliche Fortsetzung werde mit einer Vorlaufzeit von mindestens 14 Tagen angekündigt, um allen Vereinen ausreichend Planungssicherheit zu geben.

Wegen der derzeitigen Entwicklung könnten aber keine verlässlichen Prognosen abgegeben werden, wann und in welcher Form der Spielbetrieb in den verschiedenen Ligen wieder aufgenommen werden kann, hieß es in einer Mitteilung des Norddeutschen Fußball-Verbandes. 

"Oberste Priorität hat weiterhin die Eindämmung der Ausbreitung des
Coronavirus", stellte NFV-Präsident Günter Distelrath klar. "Unser weiteres Vorgehen wird daher auch eng an die jeweiligen staatlichen bzw. behördlichen Vorgaben geknüpft sein."

DFB-Vize-Präsident Rainer Koch stellte aber klar, dass dies nicht gleichbedeutend mit dem Ende der Saison 2019/20 sei. "Wir brauchen kurz-, mittel- und langfristig Klarheit. Die kann uns in dieser Minute niemand verschaffen - kein Arzt, keine Ärztin, kein Virologe, keine Virologin, kein Politiker und keine Politikerin. Wir müssen deshalb mit finalen Entscheidungen noch abwarten." 

Man müsse auch gemeinsam erörtern, "ob wir Amateurfußballer überhaupt ohne Zuschauer spielen wollen und können. Amateurfußball ist in dieser Hinsicht völlig anders als Profifußball zu sehen", sagte Koch.

Update, 3. April, 11.30 Uhr: Kurzarbeit bei Werften German Naval Yards und Nobiskrug

Kiel - Die Werften German Naval Yards (GNY) in Kiel und Nobiskrug in Rendsburg haben zum 1. April Kurzarbeit angemeldet. Grund seien die schwierigen Produktionsbedingungen in der Corona-Krise, sagte ein GNY-Sprecher am Donnerstag. Die beiden Schwesterwerften gehören zur internationalen Schiffbaugruppe Prininvest. Die gesundheitlichen Sicherheitsauflagen einzuhalten, sei auf beengten Schiffen kaum möglich.

Das Ausmaß der Kurzarbeit bei GNY in Kiel und Nobiskrug in Rendsburg lasse sich nicht genau beziffern. Wöchentlich würden die Maßnahmen angepasst. Zunächst würden Überstunden abgebaut und Urlaube genommen. Es könne aber darauf hinauslaufen, dass 30 bis 40 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit kämen. Betroffen seien vor allem die Produktion und die Werkstätten. In den Werften in Kiel und Rendsburg arbeiten dem Sprecher zufolge jeweils rund 500 Mitarbeiter.

Die Werft Thyssenkrupp Marine Systems in Kiel, U-Boot-Schmiede und direkter Nachbar von GNY, kommt bislang ohne Kurzarbeit aus. Dies gelte auch für die anderen TkMS-Standorte Hamburg, Emden und Bremen, sagte ein TkMS-Sprecher am Donnerstag. Die Lieferketten seien intakt. Die Gesundheitsauflagen und Empfehlungen der Bundesregierung würden konsequent eingehalten.

Die Gesundheit der Mitarbeiter habe höchste Priorität. Die Werft in Kiel ist laut TkMS die nächsten Jahre ausgelastet. Von den rund 6000 Beschäftigten bei TkMS sind etwa 2800 in Kiel tätig.

Update, 3. April, 11.24 Uhr: Airbus holt Schutzmasken nach Europa

Hamburg - Wie der Airbus-Konzern mitteilte, ist der erste von insgesamt mehreren Flügen mit Schutzmasken aus Asien in Europa eingetroffen. Wie auf einem Firmen-Video zu sehen ist, wurden mehrere mit Kartons gefüllte Flugzeugcontainer aus einem Beluga-Flugzeug entladen. Der erste Teil ist von Toulouse nach Hamburg geliefert worden.

Die Masken sollen an Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen verteilt werden.

Insgesamt will Airbus mehr als sechs Millionen Schutzmasken aus Asien nach Europa holen.

Update, 3. April, 11.15 Uhr: Ostergottesdienste im Hamburger Michel werden im Fernsehen übertragen

Der Ostergottesdienst im Hamburger Michel findet dieses Jahr nicht gewohnt statt.
Der Ostergottesdienst im Hamburger Michel findet dieses Jahr nicht gewohnt statt.  © Marcus Brandt/dpa

Hamburg - Die Gottesdienste zu den Osterfeierlichkeiten im Hamburger Michel werden wegen der Corona-Krise im Fernsehen übertragen. Die Kooperation mit dem Fernsehsender Hamburg 1 werde bis einschließlich Ostern fortgesetzt, teilte die Pressestelle der Hauptkirche am Freitag in Hamburg mit. 

Im Ostergottesdienst am 12. April um 10 Uhr sind alle zur Aktion "Ein Osterlicht für dich" eingeladen. Im MichelShop (www.michelshop.de) könne online eine Kerze erworben werden, die am Ostermorgen von Bischöfin Kirsten Fehrs und Hauptpastor Alexander Röder an der Osterkerze entzündet wird.

Der Fernsehsender Hamburg 1 hatte bereits am 22. und 29. März die Gottesdienste im Michel übertragen. Damals schauten durchschnittlich etwa 137.000 Zuschauer zu.

 Am Palmsonntag (5. April) wird der Gottesdienst um 10 Uhr von Pastorin Julia Atze und Stefan Holtmann geleitet, die musikalische Leitung haben Kirchenmusiker Manuel Gera und der Bariton Konstantin Heintel. Karfreitag (10. April) wird der Gottesdienst um 10 Uhr von Hauptpastor Alexander Röder geleitet, Manuel Gera und Nicole Dellabona übernehmen die musikalische Leitung.

Um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen, finden derzeit keine Gottesdienste, Konzerte oder andere Veranstaltungen im Hamburger Michel statt. 

Unter dem Motto #verbundenbleiben hatte die Gemeinde neue Angebote und Formate bekannt gegeben, über welche die Gläubigen Zuhause regelmäßig mit Meditationen, Gebeten und Orgelmusik aus dem Michel versorgt werden.

Update, 3. April, 10.20 Uhr: Schlagersänger Freddy Caruso singt in Gärten von Altersheimen

Schlagersänger Freddy Caruso tritt während der Corona-Pandemie kostenlos vor Altenheimen in der Region Hannover auf.
Schlagersänger Freddy Caruso tritt während der Corona-Pandemie kostenlos vor Altenheimen in der Region Hannover auf.  © Julian Stratenschulte/dpa

Barsinghausen - Aufmunterung in der Corona-Krise: Der Hannoveraner Schlagersänger Freddy Caruso alias Fred Meier-Klocker singt derzeit vor Altersheimen. Mit seinem mobilen Verstärker postiert er sich vor den Gebäuden, während die Bewohner auf Balkonen oder im Atrium mit geöffneten Flügeltüren den Liedern lauschen. 

"Bis nach Ostern habe ich alle zwei Tage einen Auftritt", erzählt der 73-Jährige. Beim letzten Mini-Konzert vorm Marienstift in Barsinghausen hörten mehrere Dutzend Bewohner zu, Pflegerinnen forderten zum Tanz auf.

Fred Meier-Klocker ist in seiner Heimatstadt als Schlagersänger kein Unbekannter. Seit drei Jahren hat er eine neue Leidenschaft: Er transportiert als Wattwagenfahrer Touristen zwischen Cuxhaven und der Insel Neuwerk. Dabei singt er auch gemeinsam mit seinen Gästen. 

"Deshalb habe ich mir Anfang des Jahres zu meinem Geburtstag eine kleine portable Anlage schenken lassen", sagt Meier-Klocker. Jeder auf dem Wagen sollte seinen Gesang gut hören können.

Die Wattfahrten sind wegen der Corona-Krise bis auf Weiteres gestrichen. Da er auch manchmal in Seniorenheimen singe, sei ihm die Idee gekommen, mithilfe seiner neuen Anlage vor den Gebäuden für eine halbe Stunde für gute Stimmung zu sorgen. "Das ist mein solidarischer Beitrag zur Krise", sagt er. "Die Bewohner haben gerade keinen Kontakt zu ihren Angehörigen." 

Deshalb biete er gratis die Mini-Konzerte mit Schlagern der 1950er bis 1970er Jahre an. Am Ende singe er "Über sieben Brücken musst du gehen". "Das ist ein hoch emotionales Lied, da verkneift sich der ein oder andere eine Träne", sagt Fred Meier-Klocker. 

Update, 3. April, 9.47 Uhr: Spanische Luftwaffe holt Beatmungsgeräte aus Hamburg ab

Hamburg - Wie der Hamburger Flughafen auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilte, sind am späten Donnerstagabend zwei Maschinen der spanischen Luftwaffe in Hamburg gelandet.

Sie haben eine Hilfslieferung von Beatmungsgeräten für spanische Krankenhäuser abgeholt.

Update, 3. April, 9.15 Uhr: Regierung verbietet auch Würstchenbuden und Eiswagen

In den kommenden Wochen müssen Eiswagen schließen.
In den kommenden Wochen müssen Eiswagen schließen.  © Peter Steffen/dpa

Kiel - Schleswig-Holsteins Landesregierung hat die Schutzmaßnahmen gegen das neuartige Coronavirus in Teilen verschärft. Wie die Staatskanzlei am Freitag mitteile, müssen mobile Verkaufsstände wie Würstchenbuden, Eis- oder Kaffeewagen schließen.

Die Regierung bekräftigte, dass Reisen aus touristischem Anlass in das Gebiet des Landes untersagt sind, stellt aber auch klar: "Dies umfasst keine Tagesreisen innerhalb des Landes und keine Ausflüge von geringem Umfang wie Spaziergänge und -fahrten". Das Land gelte nicht als Risikogebiet.

Ein neuer Runderlass an die Gesundheitsämter regelt nun vor allem Betretungsverbote für Kitas, Schulen, Krankenhäuser und Pflegeheime. Hier werden die verschärften Besuchsverbote der letzten Tage um weitere Regelungen zur Bewohneraufnahme in Pflegeheime ergänzt.

So sollen auch künftig Neuaufnahmen in Pflegeheime möglich sein, aber erst nach einer zweiwöchigen Quarantäne. Hierfür müssen die Einrichtungen Voraussetzungen schaffen oder Ausweicheinrichtungen nutzen. Auch die Bewohner müssen verpflichtet werden, bei Spaziergängen den Kontakt zu Nichtbewohnern zu unterlassen.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dankte den Bürgern, die sich vorbildlich an die Einschränkungen halten, und den Kommunen, die die Maßnahmen umsetzen.

Update, 3. April, 8.45 Uhr: 1448 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 15 Tote

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1448 gestiegen. Damit wurden bis Donnerstagabend 105 Fälle mehr erfasst als am Vortag, teilte die Landesregierung am Freitag mit. Die Zunahme fiel im Vergleich zum Vortag um 14 Fälle höher aus. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich von 12 auf 15.

200 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit 18 mehr als nach der Zählung bis Mittwoch. Aktuell werden 145 Corona-Patienten in Kliniken behandelt.

Update, 3. April, 7.45 Uhr: Tchibo will Mieten kürzen

Hamburg - Das nächste deutsche Großunternehmen will während der Coronakrise seine Mieten kürzen. Laut Bild stehen dabei rund 50 Prozent im Raum. "Wir sprechen mit jedem Vermieter über eventuelle Mietkürzung", erklärte ein Sprecher.

"Dabei betrachten wir jedes Mietverhältnis einzeln, um durch individuelle Lösungen zu verhindern, dass auch für unsere Partner wirtschaftliche Härten entstehen." 

Laut dem Sprecher sei Tchibo an einer einvernehmlichen Lösung mit den Vermietern interessiert. Man wolle eine juristische Auseinandersetzung vermeiden.

Wie der Unternehmenssprecher der Bild erklärte, stoße man auf großes Verständnis. Die Vermieter zeigten sich gesprächsbereit.

Update, 3. April, 7.35 Uhr: Hunderte Hilfsangebote von medizinischem Personal in Hamburg

Hamburg - In Hamburg haben sich bereits mehrere hundert Freiwillige für Gesundheitsberufe bei der Stadt gemeldet, um die Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Behörden in der Corona-Pandemie unterstützen zu können. So haben sich bis Ende März bereits 815 Freiwillige registriert, wie eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde sagte. 

Der Anteil an freiwilligen Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinstudentinnen und -studenten liege bei etwa 75 Prozent. Der der Pflegefachkräfte und Pflegehilfskräfte bei etwa 20 Prozent. "Der Rest kommt aus anderen Gesundheitsberufen."

Berufserfahrung, Alter und möglicher Arbeitsumfang, die ehrenamtliche Bereitschaft und die arbeitsvertraglichen Wünsche seien bei den Freiwilligen sehr unterschiedlich. "Daher ist eine direkte Kontaktaufnahme mit den Freiwilligen und eine genaue Abstimmung mit den Bedarfsträgern im Zuge der Vermittlung unerlässlich und bedarf mehrerer Arbeitsschritte, bis die Vermittlung abgeschlossen ist."

Die Gesundheitsämter der sieben Bezirke werden den Angaben zufolge bereits von 33 Medizinstudierenden unterstützt. Sie identifizieren beispielsweise Kontaktpersonen von Covid-19-Erkrankten, nehmen Kontakt auf und übernehmen Information, Betreuung und medizinische Kontrollen bei häuslicher Isolation. 

Dieses Programm soll weiter ausgebaut werden. Für diesen Bereich gebe es bereits mehr als 150 weitere Bewerbungen.

Update, 3. April, 7.10 Uhr: Trotz Coronavirus vorerst wieder ausreichend Spenderblut in MV

In Mecklenburg-Vorpommern sind noch ausreichend Blutkonserven vorhanden.
In Mecklenburg-Vorpommern sind noch ausreichend Blutkonserven vorhanden.  © Bernd Wüstneck/dpa

Rostock/Greifswald - Trotz der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus spenden viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Blut. "Wegen der großen Solidarität der Leute können wir momentan jeden Tag viele Spender bei uns begrüßen", sagte Silke Hufen vom DRK-Blutspendedienst. 

Vor etwa drei Wochen habe es zwar zunächst einen kleinen Einbruch von rund sieben Prozent weniger Spendern als üblich gegeben, dieser sei mittlerweile aber ausgeglichen worden.

Auch an den Universitäten in Rostock und Greifswald gingen in den vergangenen Wochen ausreichend Spenden von Vollblut ein. «Normalerweise kommen bei uns gegen Mitte und Ende der Semesterferien eher weniger Menschen zur Blutspende. Man kann also sagen, dass momentan sogar mehr los ist als sonst zu diesem Zeitpunkt», sagte der Chef des Instituts für Transfusionsmedizin an der Universitätsmedizin Rostock, Volker Kiefel. 

In den vergangenen Wochen seien etwa anderthalb- bis zweieinhalb Mal so viele Spender wie gewöhnlich gekommen. Diesen Zuwachs führte er vor allem auf die vorangegangenen Aufrufe in den Medien zurück.

"Bei uns ist der Zulauf im Moment so groß wie schon lange nicht mehr", bestätigte auch ein Sprecher der Universitätsmedizin Greifswald. "Natürlich halten wir uns an die Hygienestandards und vermeiden Kontakte, soweit es möglich ist. Deshalb führen wir die Spenden aktuell nur mit Termin durch, damit sich die Menschen nicht im Wartezimmer treffen."

Der Bedarf an Blutkonserven ist laut Hufen vom DRK-Blutspendedienst nicht höher als sonst. Dies sei insbesondere auf die Verschiebung von geplanten Operationen zurückzuführen. "Wichtig ist jetzt, dass wir auch auf lange Sicht genug Blutspenden erhalten, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Es nützt uns nichts, wenn alle Menschen gleichzeitig zum Spenden kommen", sagte sie. 

Laut ihren Angaben sind Blutkonserven höchstens sechs Wochen lang haltbar. Männer dürfen aber erst nach frühestens acht Wochen wieder Blut spenden. Bei Frauen ist der zeitliche Mindestabstand zwischen zwei Blutspenden noch größer.

Update, 3. April, 7.05 Uhr: Alkoholtest: "Hauchen Sie mich mal an!" gilt schon lange nicht mehr

Kiel - Die Ausbreitung des neuen Coronavirus hat an der Praxis von Alkoholkontrollen nach Angaben der Landespolizei in Schleswig-Holstein nichts Wesentliches geändert. "Es entspricht schon lange nicht mehr der gängigen Arbeitsweise der Kolleginnen und Kollegen, sich im Verdachtsfall anhauchen zu lassen", sagte Pressesprecher Uwe Keller.

Vielmehr werde bei Verdacht auf Fahren unter Alkoholeinfluss ein Atemalkoholtest angeboten, erläuterte Keller. Bei Zustimmung folge der Test gleich vor Ort. Sollte sich der Verdacht bestätigen oder der Betroffene sich von vornherein nicht mit einem Atemalkoholtest einverstanden erklären, werde die Entnahme einer Blutprobe veranlasst.

Die Beamten seien bei den Kontrollen selbstverständlich auch auf ihre Eigensicherung bedacht, sagte Keller. Schutzmasken würden allerdings nicht pauschal getragen. Im vergangenen Jahr stellte die Polizei im Land 2624 Alkohol-Delikte im Straßenverkehr fest.

Update, 3. April, 6.40 Uhr: Polizei: Meiste Autofahrer beachten auch auf leeren Straßen Regeln

Hamburg - Die Menschen in Hamburg halten sich nach Angaben der Polizei auch auf leeren Straßen und bei freier Fahrbahn überwiegend an die Verkehrsvorschriften. Illegale Autorennen etwa seien auch in Zeiten der Corona-Krise eher die Ausnahme. "Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im März erwartungsgemäß gesunken - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa ein Viertel", sagte ein Sprecher der Polizei Hamburg. Leere Straßen würden in der Hansestadt grundsätzlich nicht als Freifahrtschein für Regelverstöße verstanden.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hatte Autofahrer dazu aufgerufen, den momentan weniger stark befahrenen Straßenraum nicht auszunutzen, um schneller anzukommen. "Ich warne davor, leere Straßen als Einladung zu verstehen, zu stark Gas zu geben", sagte Walter Eichendorf, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. "Tempolimits, rote Ampeln und Vorfahrtszeichen gelten nach wie vor." Sich solidarisch mit medizinischem Fachpersonal zu zeigen, bedeute auch, Unfälle aktiv zu vermeiden.

Am vergangenen Wochenende hatte die Hamburger Polizei auf der Wilhelmsburger Reichstraße einen Raser mit 215 (statt 80) Kilometer pro Stunde gestoppt. Bei einem mutmaßlichem Straßenrennen in Eppendorf waren am Dienstagnachmittag fünf Personen verletzt worden. 

"Ob die das jetzt wegen der leeren Straßen machen oder ob die das auch sonst machen würden, ist schwer zu sagen», sagte der Polizeisprecher. Ein paar «Idioten, die die Sau rauslassen müssen", gebe es immer.

Update, 3. April, 6.21 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie keine Osterfeuer im Norden

Kiel/Hamburg - Im Norden Deutschlands brennen in diesem Jahr keine Osterfeuer. Die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Verbote und Einschränkungen gelten auch an den Osterfeiertagen. Damit sind in Schleswig-Holstein die großen Osterfeuer auf öffentlichen und privaten Geländen untersagt, wie Holger Bauer vom Landesfeuerwehrverband erklärte.

Nur auf Privatgrundstücken sind kleine Feuer erlaubt. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass nur naturbelassene Hölzer verbrannt und das Kontaktverbot beachtet werde, sagte Hans-Martin Slopianka vom Kreis Nordfriesland. "Gäste einladen ist also verboten."

Eingeschränkt erlaubt bleibt die traditionelle Ostereiersuche im Freien. Zumindest, wenn man sich auf die eigenen Kinder und den eigenen Garten beschränkt. Andere Familien und Kinder dürfen dazu jedoch nicht eingeladen werden. Auch Treffen mit anderen Eltern und Kindern in öffentlichen Parks und Geländen sind verboten.

In Hamburg hat die Gesundheitsbehörde bis Ende April alle öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen untersagt. Das gelte auch für Osterfeuer, hieß es.

Update, 3. April, 6.20 Uhr: Bildungsministerin legt neue Prüfungstermine fest - Start für 11. Mai geplant

Schwerin - Die Abschlussprüfungen an den allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern beginnen wegen der Corona-Krise mit etwa sechswöchiger Verspätung. Dem jetzt von Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) vorgelegten Zeitplan zufolge finden als erstes am 11. Mai die Deutschprüfungen zur Mittleren Reife und am gleichen Tag die Abitur-Prüfungen in Kunst, Pädagogik und Psychologie
statt.

Zum Teil werden Abitur-Prüfungen auch an üblicherweise schulfreien Samstagen abgehalten, unter anderem Klausuren in den Fächern Chemie und Latein. Die regulären Prüfungen sollen bis Samstag, den 30. Mai 2020, beendet sein. Für die Zeit danach sind Nachschreibtermine vorgesehen. Die schriftlichen Prüfungen zur Mittleren Reife nach Klasse 10 finden laut Ministerium vom 11. bis 18. Mai statt.

Ursprünglich sollten in Mecklenburg-Vorpommern die Abschlussprüfungen Ende März beginnen. Weil der Schulbetrieb infolge der Corona-Krise aber Mitte März eingestellt worden war, verzögerte sich auch der Beginn der Prüfungen.

Martin hatte festgelegt, dass im März und im April keine Prüfungen stattfinden. "Die Schulen sind bis einschließlich 19. April geschlossen. Der Maßstab für das weitere Verfahren ist und bleibt der Infektionsschutz", erklärte die Ministerin und machte damit deutlich, dass gegebenenfalls auch die neuen Prüfungstermine hinfällig werden könnten, sollte sich die Epidemie nicht im erhofften Maße eindämmen lassen.

Update, 3. April, 6.10 Uhr: Viele Anrufe bei Corona-Hotline für Landwirte

Schwerin - Bei der von der Landesregierung gestarteten Corona-Hotline für Landwirte klingelt rund 30 Mal am Tag das Telefon. In den ersten Tagen sei das Aufkommen noch höher gewesen, teilte das Landwirtschaftsministerium auf Anfrage mit. 

Die Fragen der Anrufer seien sehr vielfältig. Es gehe etwa um finanzielle Hilfen der Landwirtschaft, die Lage mit Saisonarbeitskräften und die Jagd. Die Landesregierung hatte die Hotline vor knapp zwei Wochen eingerichtet. Dort können Betroffene ihre Fragen zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung, Lebensmittelsicherheit, Forst, Jagd und Fischerei im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus stellen. 

Die Hotline sei von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr unter der Nummer 0385-5886599 erreichbar.

Update, 3. April, 6 Uhr: CDU-Fraktion will Lockerung der Corona-Regeln bei Bestattungen

Hannover - Die CDU-Fraktion in Niedersachsen fordert, die Corona-bedingten Beschränkungen bei Beerdigungen und Trauerfeiern zu lockern. "Was passiert mit uns als Gesellschaft, wenn wir Gartencenter und Baumärkte quasi für systemrelevant halten und sie öffnen, gleichzeitig aber Menschen verweigern, sich von verstorbenen Angehörigen im üblichen würdevollen Rahmen zu verabschieden?", fragte der CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Die bisherigen Regeln müssten überarbeitet werden.

Wegen der Corona-Pandemie können Bestattungen derzeit nur in beschränktem Maße stattfinden. In der Allgemeinverfügung des Landesgesundheitsministeriums heißt es etwa, dass die Begleitung Sterbender und die Teilnahme nur im engsten Familienkreis zulässig ist.

Die Landesregierung hatte am Donnerstag hingegen mitgeteilt, dass die Baumärkte und Gartencenter in Niedersachsen ab Samstag wieder ihre Türen für Privatkunden öffnen dürfen.

Update, 2. April, 22 Uhr: "Lichter der Hoffnung" leuchten am Lübecker Holstentor

Bilder rund um das Thema Coronavirus werden auf das Holstentor projiziert.
Bilder rund um das Thema Coronavirus werden auf das Holstentor projiziert.  © Carsten Rehder/dpa

Lübeck – Abstand halten - diese leuchtende Botschaft geht noch bis zum Wochenende vom Lübecker Holstentor aus. 

Jeden Abend projizieren die Initiatoren der Aktion "7 Lights of Hope" ein anderes Motiv auf das Wahrzeichen der Stadt. Das Besondere daran: Am Tor selbst sind die Motive jeweils nur für kurze Zeit zu sehen. 

"Sie werden fotografiert und über unsere sozialen Medien im Internet verbreitet", sagte Projektleiter Mikel Wardenga am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "So wollen wir Menschenansammlungen vor dem Holstentor vermeiden."

Die Idee von "7 Lights Of Hope" sei aus der aktuellen Corona-Krise entstanden, sagte Wardenga, Geschäftsführer einer Eventagentur in Stockelsdorf bei Lübeck. "Wir wollen in diesen Krisenzeiten Mut machen und Zeichen der Hoffnung setzen." 

Zuvor hatten die "Lübecker Nachrichten" in ihrer Online-Ausgabe darüber berichtet.

Update, 2. April, 20.42 Uhr: Kurzarbeitergeld im Kfz-Handwerk wird aufgestockt

Hannover – Für etwa 50.000 Beschäftigte im niedersächsischen Kfz-Handwerk sollen die finanziellen Einbußen bei Kurzarbeit minimiert werden. 

Nach einer neuen Tarifvereinbarung gleiche der Arbeitgeber mit einem Zuschuss zum Kurzarbeitergeld den Nettogehaltsrückgang zu mindestens 90 Prozent aus, teilte die IG Metall am Donnerstag in Hannover mit. Von dieser Regelung könne lediglich aufgrund einer Betriebsvereinbarung abgewichen werden.

In vielen Kfz-Betrieben in Niedersachsen ist in den vergangenen Tagen nach Angaben der Gewerkschaft Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie eingeführt worden, oder sei zeitnah geplant. Nach der gesetzlichen Regelung über Kurzarbeit fallen Beschäftigte bis auf 60 Prozent ihres Gehalts zurück, bei mindestens einem Kind sind es 67 Prozent.

Das sei vergangene Woche mit der Innung des Kraftfahrzeughandwerkes Mitte und Osnabrück sowie mit dem Unternehmensverband des Kraftfahrzeuggewerbes in Niedersachsen-Bremen vereinbart worden, hieß es. In Firmen mit Kurzarbeit wegen der Corona-Pandemie seien betriebsbedingte Kündigungen bis Jahresende ausgeschlossen.

"Wichtigste Ziele waren für uns: finanzielle Einbußen zu minimieren, Beschäftigung zu sichern und Entlassungen zu vermeiden", sagte der Tarifsekretär der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Markus Wente. Ähnliche Regelungen gibt es den Angaben nach auch für Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg.

Update, 2. April, 20.23 Uhr: Studierendenvertretungen wegen Corona-Krise für "optionales" Semester

Rostock – Wegen der massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf das Studium soll das Sommersemester 2020 nach dem Willen der Studierendenvertretungen in Mecklenburg-Vorpommern nicht als reguläres, sondern als "optionales" Semester gewertet werden. 

In einem Offenen Brief an Regierung und Landtag äußern die Studentensprecher der Hochschulen und Universitäten ihre Sorge, dass unter den aktuellen Umständen ein geregelter Studienbetrieb nicht möglich ist.

"Die Qualität von Lehre und eine reguläre Bewältigung der Prüfungen ist in diesen Zeiten der Corona-Krise nicht sichergestellt", heißt es in dem am Donnerstag verbreiteten dreiseitigen Schreiben. Zum einen erhielten die Hochschulen nicht die erforderliche Hilfe, um ein digitales Semester zu ermöglichen. 

Zum anderen sähen sich viele Studierende mit existenziellen Sorgen konfrontiert, weil Nebenverdienstmöglichkeiten weggefallen und Lernmaterialien wegen geschlossener Hochschulen nicht mehr zugänglich seien.

Nach Auffassung der Studierendenvertretungen darf das Sommersemester nicht auf die Regelstudienzeit und -prüfungszeiten angerechnet werden. Nachteile etwa beim BAföG oder Studienkrediten müssten vermieden werden. Eine Anwesenheitspflicht für Lehrveranstaltungen, ob online oder in regulären Präsenzveranstaltungen dürfe es nicht geben.

Prüfungen könnten zwar absolviert werden, aber eine Verpflichtung, sie in diesem Semester abzulegen, müsse ausgeschlossen sein. Wer sich dazu entschließe, trotz der widrigen Umstände eine Prüfung abzulegen, müsse einen zusätzlichen "Krisen-Freiversuch" erhalten.

"Wir sehen das Optionale Semester als zwingend notwendige Reaktion auf die Krise", heißt es in dem Schreiben. Andernfalls werde auch die Chancengleichheit grob verletzt.

Update, 2. April, 20.20 Uhr: Zahl der Corona-Fälle in MV nimmt um 23 auf 468 zu

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag auf 468 (Stand 16 Uhr) gestiegen. 

Das waren 23 mehr als am Mittwoch, wie das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Abend mitteilten. Damit fiel der Zuwachs erneut geringer aus als an den Vortagen. Am Dienstag hatte er bei 46, am Mittwoch bei 33 neu registrierten Fällen gelegen. Für die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Vorpommern-Greifswald wurden keine neuen Infektionen gemeldet.

Die Zahl der Sterbefälle gab das Landesamt mit vier an, einer mehr als am Mittwoch. 62 an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankte Patienten werden oder wurden in Krankenhäuser behandelt, neun davon auf einer Intensivstation. 

In landesweit sechs Laboren wurden den Angaben zufolge bislang rund 17 400 Corona-Tests analysiert. Da die Anzahl inzwischen genesener Patienten nicht meldepflichtig sei, werde dies auch nicht statistisch erfasst, hieß es.

Update, 2. April, 20.16 Uhr: 342 neue Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen - 11 mehr in Bremen

Hannover – Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 5059 gestiegen. 

Das sind 342 Fälle mehr als am Mittwoch, wie der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, am Donnerstag mit Stand 14 Uhr mitteilte. Die Wachstumsrate lag damit bei sieben Prozent. "Es scheint sich also der Rückgang der Infektionsgeschwindigkeit zu bestätigen", sagte Scholz.

Insgesamt seien 63 Menschen im Land nach einer Coronavirus-Infektion gestorben (plus 16 im Vergleich zum Vortag). Die Zahl der genesenen Corona-Patienten in Niedersachsen stieg von 732 auf 977. 

Im Land Bremen wurden am Donnerstag bis 14 Uhr 341 bestätigte Infektionen gezählt, elf mehr als am Mittwoch. Es blieb nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei sechs Toten.

Update, 2. April, 20.15 Uhr: Polizei löst Demo auf

Zahlreiche Menschen demonstrieren am Hauptbahnhof.
Zahlreiche Menschen demonstrieren am Hauptbahnhof.  © André Lenthe

Hamburg – Die Hamburger Polizei hat erneut eine in Corona-Zeiten verbotene Demonstration für das Bleiberecht von Flüchtlingen aufgelöst.

Trotz eines am Donnerstag gerichtlich abgelehnten Eilantrags zum Abhalten einer Versammlung, waren am Abend etwa 30 Teilnehmer auf dem sogenannten Lampedusa-Platz beim Hauptbahnhof zusammengekommen, wie ein Sprecher des Lagezentrums berichtete.

Die Ansammlung sei von den Beamten aufgelöst worden, als aus der - auf Abstand untereinander bedachten Gruppe - zehn gemeinsam mit einem Transparent hervortraten. Die Personalien der Demonstranten wurden festgestellt.

Die Lampedusa-Gruppe und Menschen in ihrem Umfeld protestieren dagegen, dass ihren Mitgliedern eine Aufenthaltserlaubnis verweigert wird.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 2. April, 18.24 Uhr: Kieler Regierung beschließt weitere Hilfsmaßnahmen in Coronakrise

Kiel – Schleswig-Holsteins Landesregierung hat weitere Hilfsmaßnahmen zur Abfederung von Folgen der Corona-Krise beschlossen. 

Unterstützt würden damit größere Kleinunternehmen, Pflegekräfte sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag nach langen Beratungen der Jamaika-Koalition.

Die vom Landtag gebilligten zusätzlichen Schulden reichten nicht aus, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Die Regierung wolle auf 620 Millionen Euro aufstocken. Dem muss das Parlament noch zustimmen. 

Die Regierung befürworte auch einen Bonus von 1500 Euro für die Pflegekräfte und wolle dafür 30 bis 40 Millionen Euro bereitstellen. Voraussetzung sei, dass der Bund dies steuerfrei stellt. Zunächst erwarte die Regierung, dass die Pflegekassen den Bonus aufbringen, sagte Heinold. Falls sie das nicht tun, werde das Land dies leisten.

Laut Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) wird jetzt auch ein Landesprogramm mit Zuschüssen für Kleinunternehmen mit 11 bis 50 Mitarbeitern aufgelegt. Hier habe es eine Förderlücke gegeben. 

Für jeden Betrieb gebe es bis zu 30.000 Euro. Insgesamt seien 150 Millionen Euro vorgesehen. Mit diesem Programm würden dann insgesamt 98 Prozent aller Unternehmen im Land erreicht, sagte Buchholz.

Update, 2. April, 18.24 Uhr: Weitere Coronafälle in Wentorfer Altenheim

Wentorf – In einem Altenheim in Wentorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) haben sich mindestens 13 Bewohner mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 

Die Tests seien Ende vergangener Woche gemacht worden, teilte die Kreispressestelle am Donnerstag mit. Zwar seien noch nicht alle Testergebnisse bekannt, allerdings seien die ersten dreizehn Tests positiv gewesen. 

Weitere Fälle in der Einrichtung könnten nicht ausgeschlossen werden: "Die Kontakte unter den Bewohnern haben stattgefunden. Es ist davon auszugehen, dass es noch weitere Positivbefunde geben wird", sagte Sprecher Tobias Frohnert der Deutschen Presse-Agentur.

Nachdem eine Bewohnerin am 22. März positiv auf das Coronavirus getestet wurde, verhängte das Gesundheitsamt ein Besuchsverbot für die Einrichtung. 

Außerdem habe man angeordnet, dass Bewohner isoliert untergebracht werden sollen. Noch ist unklar, wie das Virus in das Seniorenheim geraten konnte.

Update, 2. April, 18.04 Uhr: Mehr als eine Million Euro an Corona-Soforthilfen ausgezahlt

Hamburg – Drei Tage nach Beginn der Soforthilfen für Selbstständige und kleine Unternehmen hat Hamburg bereits eine Million Euro ausgezahlt. 

Bis zum Donnerstag hatten sich im Portal rund 47.200 Antragsteller für das Verfahren registriert, teilte die Wirtschaftsbehörde mit. 32.400 Anträge seien im System, wovon 15.300 fertig übermittelt worden seien. 

Bundes- und Landeshilfen werden in einem gemeinsamen Antrag gebündelt und mit einem Klick des Sachbearbeiters sowohl genehmigt als auch ausgezahlt. Das Portal verzeichnete zu Beginn in der Spitze rund 200.000 Aufrufe pro Stunde. 

Das unterstreiche das hohe Interesse und den Bedarf an dem Hamburger Corona-Schutzschirm. Die Behörden rechnen insgesamt mit 100.000 Anträgen.

Update, 2. April, 17.53 Uhr: Kita-Träger ordnen wohl weiter Zwangsurlaub an

Schwerin – Einige Kita-Träger ordnen einer Umfrage der Gewerkschaft GEW zufolge wegen der Corona-Krise noch immer Zwangsurlaub an und stellen Erzieher mit eigenen Kindern nicht ins Homeoffice ab. 

Auch würden Erzieherinnen in Kitas eingesetzt, obwohl sie für die Notbetreuung nicht benötigt würden, teilte die GEW am Donnerstag mit. Dies seien Verstöße gegen die Allgemeinverfügung der Landesregierung, erklärte die Landesvorsitzende Annett Lindner.

Seit Mitte März sind Kitas, Horte und Schulen geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die GEW hat Beschäftigte im Bildungsbereich des Landes nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen gebeten, zu einem Stimmungsbild über ihre Situation beizutragen. Rund 1700 Fragebögen seien bislang eingegangen.

Aus ihnen gehe auch hervor, dass es weiterhin eine große Unklarheit über die weitere Finanzierung der Arbeit von Integrationshelfern gebe. Dies stelle die Betroffenen vor große Probleme, erklärte Lindner.

Im Schulbereich gibt es der GEW zufolge hingegen nur vereinzelt Verstöße gegen die Allgemeinverfügung. Dort gebe es viele Fragen zur Digitalisierung.

Update, 2. April, 17.52 Uhr: Finanzminister fordert 100-Prozent-Kreditabsicherung

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) hat eine staatliche 100-Prozent-Absicherung für Kredite von Klein- und Mittelständlern gefordert. 

Das Land bürge bereits für bis zu 90 Prozent, bei den restlichen 10 Prozent sei der Bund gefordert, teilte Meyer am Donnerstag in Schwerin mit. Dies sei im Interesse einer schnellstmöglichen Kreditprüfung nötig.

"Es geht uns um Kredite für kleine und mittlere Unternehmen", betonte Meyer. "Sie sind vom Shutdown ganz besonders betroffen, da sie nur selten Rücklagen bilden konnten." Ihnen müsse jetzt schnell geholfen werden.

Um die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, regte Meyer zudem an, die Risikoprüfung der KfW zu überarbeiten und auf einen Betrag deutlich oberhalb von drei Millionen Euro festzulegen.

"So würde bei den meisten Kreditanträgen die Prüfung der Hausbanken ausreichen und die benötigten Finanzmittel schnellstmöglich den Unternehmen bereitgestellt werden können."

Update, 2. April, 17.51 Uhr: HSV-Handballer beantragen Kurzarbeitergeld

Hamburg – Auch Handball-Zweitligist HSV Hamburg hat Kurzarbeitergeld für Spieler, Trainer und Mitarbeiter beantragt. 

Das sei rückwirkend zum 13. März passiert, teilte der Verein am Donnerstag mit. "Das ist ein wichtiges Signal und notwendig, um diese schwierige Zeit möglichst unbeschadet zu überstehen", sagte Geschäftsführer Sebastian Frecke. Bei der Beantragung der staatlichen Unterstützung wurden "persönliche Umstände der Spieler" berücksichtigt und "individuelle Lösungen" gefunden, heißt es.

Wegen der Saisonunterbrechung durch die Corona-Pandemie und der fehlenden Einnahmen sind auch schon Ligarivale VfL Lübeck-Schwartau sowie die Erstligisten THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt in Kurzarbeit gegangen. 

"All das, was wir uns hier in den letzten Jahren aufgebaut haben, liegt uns sehr am Herzen, so dass es für uns selbstverständlich war, so unseren Teil zur Bewältigung dieser Krise beizutragen", sagte HSV-Kapitän Lukas Ossenkopp.

Update, 2. April, 17.31 Uhr: ZDF-Traumschiff kehrt nach Bremerhaven zurück

Besucher beobachten wie das Kreuzfahrtschiff "Amadea" am Columbus-Kai festmacht.
Besucher beobachten wie das Kreuzfahrtschiff "Amadea" am Columbus-Kai festmacht.  © Carmen Jaspersen/dpa

Bremerhaven – Unter strengen Anti-Corona-Vorkehrungen ist das Kreuzfahrtschiff "Amadea", bekannt aus der ZDF-Serie "Traumschiff", am Donnerstag nach Bremerhaven zurückgekehrt. 

An den etwa 500 Passagieren und Besatzungsmitglieder wurde erstmals ein neues Rückführkonzept erprobt. Das teilte die Bremer Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) mit.

Noch vor dem Einlaufen mussten vom Schiff Passagierlisten an die örtlichen Behörden übermittelt werden. Personen, die nicht sofort von Bremerhaven weiterreisen konnten, mussten zunächst an Bord bleiben. 

Außerdem wurde für jeden, der die "Amadea" verließ, das zuständige Gesundheitsamt ermittelt. Passkontrolle und Gepäckabfertigung wurden so eingerichtet, dass die Mindestabstände eingehalten wurden.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 2. April, 17.13 Uhr: Hamburg beschließt Bußgeldkatalog für Corona-Verstöße

Hamburg – Der Hamburger Senat hat einen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Auflagen beschlossen. 

Das sagten Bürgermeister Peter Tschentscher und Innensenator Andy Grote (beide SPD) am Donnerstag in Hamburg nach einer Sondersitzung des Senats.

Update, 2. April, 16.48 Uhr: Kurzarbeit bei Werften German Naval Yards und Nobiskrug

Kiel – Die Werften German Naval Yards (GNY) in Kiel und Nobiskrug in Rendsburg haben zum 1. April Kurzarbeit angemeldet. 

Grund seien die schwierigen Produktionsbedingungen in der Corona-Krise, sagte ein GNY-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Beide Werften gehören zur German Naval Yards Holding GmbH. Die gesundheitlichen Sicherheitsauflagen einzuhalten, sei auf beengten Schiffen kaum möglich. Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" berichtet.

Das Ausmaß der Kurzarbeit bei GNY in Kiel und Nobiskrug in Rendsburg lasse sich nicht genau beziffern. Wöchentlich würden die Maßnahmen angepasst. Zunächst würden Überstunden abgebaut und Urlaube genommen. Es könne aber darauf hinauslaufen, dass 30 bis 40 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit kämen. Betroffen seien vor allem die Produktion und die Werkstätten. In den Werften in Kiel und Rendsburg arbeiten dem Sprecher zufolge jeweils rund 500 Mitarbeiter.

Die Werft Thyssenkrupp Marine Systems in Kiel, U-Boot-Schmiede und direkter Nachbar von GNY, kommt bislang ohne Kurzarbeit aus. Dies gelte auch für die anderen TkMS-Standorte Hamburg, Emden und Bremen, sagte ein TkMS-Sprecher am Donnerstag. Die Lieferketten seien intakt. Die Gesundheitsauflagen und Empfehlungen der Bundesregierung würden konsequent eingehalten.

Die Gesundheit der Mitarbeiter habe höchste Priorität. Man werde die Entscheidungen der Bundesregierung am 20. April zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise abwarten, um dann die Lage neu zu bewerten. Die Werft in Kiel ist laut TkMS die nächsten Jahre ausgelastet. Von den rund 6000 Beschäftigten bei TkMS sind etwa 2800 in Kiel tätig.

Update, 2. April, 16.39 Uhr: Studenten dürfen bei Eltern bleiben

Schwerin – Studenten mit Erstwohnsitz an ihrem Studienort außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns und Zweitwohnsitz bei den Eltern in MV müssen das Land in der Corona-Krise nicht verlassen. 

Das hat Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Donnerstag klargestellt. Hintergrund waren Schreiben einiger Kommunen an Menschen mit Zweitwohnsitz, dass sie wegen der vorgeschriebenen Kontaktbeschränkungen nach Hause fahren müssten.

Unter den Angeschriebenen waren auch Studenten, die während der Semesterferien bei ihren Eltern sind und nun verunsichert waren. Sie dürften selbstverständlich bleiben, sagte Caffier. 

Studenten, die jetzt überlegten, über Ostern etwa von Dresden oder Bonn zu den Eltern nach MV zu fahren, sollten sich das aber lieber nochmal überlegen, "weil sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr bringen", erklärte Caffier.

Update, 2. April, 15.59 Uhr: Oberbürgermeister mahnt: Corona-Auflagen einhalten

Rostock – Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen hat die Bewohner der Stadt aufgerufen, sich an Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu halten. 

In einem am Donnerstag auf Youtube veröffentlichten Videoclip sagte Madsen: "Alle von uns kennen einen chronisch kranken Menschen oder einen älteren Bürger oder eine Bürgerin, auf die wollen wir gemeinsam aufpassen." Abstand halten, Hände waschen und Menschenmengen meiden seien jetzt wichtig.

Der Oberbürgermeister bedankte sich bei allen, die sich an die derzeit geltenden Regeln halten: "Es ist schön zu sehen, wie Nachbarhilfe aufkommt und wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Berufsgruppen gerade Rostock in Gang halten, und das bei größtem Einsatz."

Es komme auch eine Zeit nach der Krise, sagte Madsen: "Eine Zeit, wo die Sonne wieder auf Rostock scheint. Auf die wir uns alle freuen." Zum Abschluss des Videos rief Madsen die Bewohner der Stadt auf: "Haltet durch!"

Update, 2. April, 15.57 Uhr: Schleswig-Holstein plant in Corona-Krise Bußgeldkatalog

Kiel – Schleswig-Holsteins Landesregierung bereitet einen landeseinheitlichen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen Schutzmaßnahmen in der Corona-Krise vor. 

Dies sagte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es, diesen Katalog den Behörden zeitnah zur Verfügung zu stellen.

Die Polizei und auch die Ordnungskräfte hätten in den vergangenen Tagen vor allem auf den Dialog und die Ansprache gesetzt, weil die Bevölkerung sich an die zur Eindämmung des Virus aufgestellten Regeln zunächst habe gewöhnen müssen, erläuterte der Sprecher.

Bisher habe sich die große Mehrheit der Bevölkerung sehr verantwortungsbewusst gezeigt. Die Phase der Eingewöhnung laufe nun aber langsam aus. 

Wer die Regeln immer noch nicht verinnerlicht habe, bei dem werde die Ansprache allein auch in den kommenden Wochen keine Wirkung mehr zeigen. Deshalb werde der Bußgeldkatalog vorbereitet.

Update, 2. April, 15.56 Uhr: Mehr Abstand auf Hamburgs Wochenmärkten

Hamburg – Auf Hamburgs Wochenmärkten werden die Abstände zwischen den Verkaufsständen wegen der Corona-Pandemie vergrößert.

Durch einen temporären Wegfall von Ständen, die keine Lebensmittel verkaufen, könnten die entstandenen Lücken auf den Märkten für mehr Abstand genutzt werden, teilte der für die Bezirke zuständige Senator Andreas Dressel (SPD) nach einer Videokonferenz mit den Bezirksamtsleitungen am Donnerstag mit.

Auf dem Isemarkt wurden die Stände Behördenangaben zufolge bereits weitestmöglich zum Straßenrand gestellt, so dass für die Besucher nahezu doppelt so viel Flanierfläche zur Verfügung steht. Der Markt erstreckt sich je Reihe über rund 600 Meter Länge. 

Unter dem Hochbahnviadukt zwischen den U-Bahn-Haltestellen Hoheluftbrücke und Eppendorfer Baum bietet er dienstags und freitags von 8.30 Uhr bis 14 Uhr durchschnittlich 200 Händlern Platz. 

Doch nicht nur auf dem Isemarkt haben Markthändler bereits Abstandsmarkierungen auf dem Boden vor ihre Ständen geklebt oder gesprüht. Schilder weisen zudem auf den nötigen Abstand hin.

Update, 2. April, 15.37 Uhr: Niedersachsen bereitet Bußgeldkatalog für Corona-Verstöße vor

Hannover – Die niedersächsische Landesregierung bereitet einen landesweiten Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Kontaktverbote in der Corona-Krise vor. 

Eine entsprechende Empfehlung für die Landkreise und kreisfreien Städte werde derzeit mit dem Innenministerium erarbeitet und könnte von Anfang kommender Woche an greifen, sagte der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, am Donnerstag in Hannover. 

Nach dem Infektionsschutzgesetz seien bei Verstößen Bußgelder bis zu 25.000 Euro möglich - in schweren Fällen müsse dieser Rahmen auch ausgeschöpft werden, sagte Scholz. Ziel sei zudem, bundesweit möglichst einheitlich vorzugehen.

Ein Verbot von Osterausflügen, wie Mecklenburg-Vorpommern es für seine Feriengebiete verhängt hat, ist in Niedersachsen nicht flächendeckend geplant. Die örtlichen Behörden könnten aber im Einzelfall zum Beispiel Strände und andere Ausflugsorte sperren.

Update, 2. April, 15.35 Uhr: Verwaltungsgericht lehnt Eilantrag gegen Mindestabstand ab

Hamburg/Schleswig – Das Verwaltungsgericht Hamburg hat einen Eilantrag gegen das Mindestabstandsgebot von 1,50 Metern abgelehnt. 

Der Antragsteller, eine Privatperson, habe die Einschränkungen bis zum Ende der Allgemeinverfügung am 5. April hinzunehmen, teilte das Gericht am Donnerstag mit (AZ: 21 E 1509/20). Es handelte sich um die dritte Entscheidung der Hamburger Verwaltungsjustiz zu den Hamburger Senatsverfügungen. Eine vierte Entscheidung zum Versammlungsverbot steht noch aus.

Das schleswig-holsteinische Verwaltungsgericht ist dagegen deutlich stärker belastet. Die für das Gesundheitsrecht zuständige 1. Kammer arbeite seit bald zwei Wochen nahezu rund um die Uhr, um in Eilverfahren zeitnahe Entscheidungen zu gewährleisten, sagte ein Sprecher. Bis zum Vortag seien dort 27 Eilanträge eingegangen. Über 17 dieser Anträge wurde bisher entschieden. Sie blieben durchgehend ohne Erfolg, ebenso wie die Hamburger Eilanträge.

Ihm sei keine Entscheidung der Verwaltungsjustiz in Deutschland bekannt, die anders ausgefallen wäre, sagte ein Hamburger Justizsprecher. Die Gerichte bewerten die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit für eine begrenzte Zeit als höherwertig als die Interessen und Rechte der Antragsteller.

Update, 2. April, 15.32 Uhr: Kühlschrank statt Klamotten: Veränderte Nachfrage bei Otto-Konzern

Hamburg – Kühlschrank und Couch statt Blusen und Bademode: Zum Start in das Geschäftsjahr 2020/21 Anfang März hat der Online- und Versandhändler Otto als Folge der Corona-Krise eine deutlich veränderte Nachfrage verzeichnet. 

Normalerweise stark nachgefragte Waren wie die saisonale Frühjahrs-, Sommer- und Bademode seien seltener bestellt worden und lägen unter Plan, teilte die Otto-Einzelgesellschaft am Donnerstag in Hamburg mit.

Dagegen seien bei Elektronik-Artikeln, Computern, Haushaltsgeräten wie Kühl- und Gefriergeräten, Spielekonsolen, Wohn- und Einrichtungsgegenständen sowie "bequemen Textilien" - Jogginghosen, Sweatshirts und Hoodies - ungewohnte Nachfragespitzen verzeichnet worden. Dieses Kaufverhalten bringe temporär leichte Umsatzzuwächse, berichtete Bereichsvorstand Marc Opelt. Er wollte daraus aber noch keinen anhaltenden Trend ableiten.

Im Vorjahr ist der Umsatz um 9 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gestiegen. Damit setze der Online-Händler die positive Entwicklung im zehnten Jahr in Folge fort, teilte er mit. Otto verzeichnete den Angaben zufolge rund 7,5 Millionen Kunden, ein Zuwachs von 7 Prozent. Über die App auf mobilen Endgeräten kamen 64 Prozent der Erlöse herein, ebenfalls ein Zuwachs von 7 Prozent.

Zum Schutz der Mitarbeiter hat das Unternehmen rund 3000 Beschäftigte ins Homeoffice geschickt. Von dort aus werde auch der Kundenservice großteils abgewickelt, erläuterte Opelt. In den Warenlagern, Retourenbetrieben und in der Lieferung leisteten die Mitarbeiter vor Ort weiterhin "großartige Arbeit". 

Im Personalbereich seien Neueinstellungen gestoppt worden. Anträge auf Kurzarbeit würden in Abstimmung mit dem Betriebsrat geprüft.

Update, 2. April, 14.50 Uhr: Bußgeldkatalog für Corona-Verstöße in MV erlassen

Schwerin – Bei Verstößen gegen die Verbote zur Eindämmung des grassierenden Coronavirus gilt in Mecklenburg-Vorpommern künftig ein Bußgeldkatalog. 

Die Höhe der Bußgelder reiche bis zu 5000 Euro, sagte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Donnerstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung. Wer den gebotenen Mindestabstand zu anderen Personen nicht einhält, müsse zum Beispiel mit 150 Euro rechnen. Der Bußgeldkatalog ähnele dem, der in anderen norddeutschen Ländern vorgesehen sei.

Bis Mittwochabend hat die Polizei nach Angaben des Innenministeriums 121 Straftaten im Zusammenhang mit Corona-Verboten registriert. Caffier kündigte für die Ostertage verstärkte Kontrollen an, zum Beispiel an den Zufahrten zu den Ostsee-Inseln und zur Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Ausflüge über den näheren Umkreis hinaus sind über Ostern in Mecklenburg-Vorpommern nicht erlaubt.

In Mecklenburg-Vorpommern waren bis Mittwochnachmittag 445 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das waren 33 mehr als am Tag davor. Vier Menschen sind im Nordosten bislang im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Update, 2. April, 14.48 Uhr: 342 neue Infektionen in Niedersachsen

Hannover – Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 5059 gestiegen. 

Das sind 342 Fälle mehr als am Mittwoch, wie der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, am Donnerstag mit Stand 14 Uhr mitteilte. Die Wachstumsrate lag damit bei sieben Prozent. "Es scheint sich also der Rückgang der Infektionsgeschwindigkeit zu bestätigen", sagte Scholz.

Insgesamt seien 63 Menschen im Land nach einer Coronavirus-Infektion gestorben (plus 16 im Vergleich zum Vortag). Die Zahl der genesenen Corona-Patienten in Niedersachsen stieg von 732 auf 977.

Update, 2. April, 14.30 Uhr: Rund 29 Millionen Euro an Soforthilfe ausbezahlt

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern hat bislang rund 29 Millionen Euro an Corona-Soforthilfen an Selbstständige und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ausgezahlt. 2765 Anträgen seien mit Stand Mittwochabend bewilligt worden, teilte das Wirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Dies seien rund 950 mehr als noch am Tag zuvor. 

Bei den Zahlungen der Soforthilfe handele es sich um nicht-rückzahlbare Zuschüsse. Das Antragsaufkommen sei weiter enorm. Bislang seien 27.000 Anträge beim Landesförderinstitut eingegangen. Das Antragsformular sei bislang 153.000 Mal heruntergeladen worden.

Das Land hatte am Dienstag weitere Hilfen beschlossen. Jetzt können auch Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern Zuschüsse beantragen. Zuvor war dies nur für Firmen mit maximal 50 Beschäftigten möglich. Außerdem können nun auch gemeinnützige Unternehmen Hilfsgelder in Anspruch nehmen. 

Unternehmen mit mindestens einem Beschäftigten, die im Nebenerwerb betrieben werden und dauerhaft am Markt tätig sind, können ebenfalls die Hilfe erhalten, hieß es.

Update, 2. April, 14.22 Uhr: Osterausflüge auf Inseln und in Feriengebiete in MV verboten

Schwerin - Die Landesregierung hat Osterausflüge über die nähere Umgebung hinaus in Mecklenburg-Vorpommern verboten. 

Tagesausflüge insbesondere zu den Inseln Rügen, Usedom und Hiddensee, an die Ostseeküste sowie an die Mecklenburgische Seenplatte müssten von Karfeitag bis Ostermontag unterbleiben, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung.

Alle Informationen dazu findet Ihr >>>hier<<<.

Update, 2. April, 14.16 Uhr: Linke: Auch von Covid-19 genesene Personen melden

Schwerin - Nach Auffassung der Linken sollte neben der Zahl der mit dem Coronavirus infizierten und gestorbenen Menschen auch jene der Genesenen von den Behörden gemeldet werden. 

Der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag, Torsten Koplin, forderte am Donnerstag eine Meldepflicht - "auch um Hoffnung und Mut in der Bevölkerung zu machen", wie er sagte. 

Bisher bekannt werdende Zahlen beruhten lediglich auf freiwilligen Angaben der Krankenhäuser.

Update, 2. April, 14.14 Uhr: 62 Klinikmitarbeiter in Brunsbüttel vorsorglich unter Quarantäne

Brunsbüttel - 62 Mitarbeiter am Westküstenklinikum Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen sind vorsorglich unter Quarantäne gestellt worden. Sie hatten Kontakt zu einer Patientin, bei der am Mittwoch eine COVID-19-Erkrankung festgestellt wurde, wie Klinik-Sprecher Sebastian Kimstädt am Donnerstag mitteilte. 

In Absprache mit dem Gesundheitsamt dürfen die Mitarbeiter unter Auflagen weiterarbeiten. Einen Aufnahmestopp gibt es in Brunsbüttel nicht.

Update, 2. April, 13.50 Uhr: Niedersächsischer Fußballverband will Vereinen in Corona-Krise helfen

Hannover - Der Niedersächsische Fußballverband stellt den Amateurvereinen im Land Liquiditätshilfen zur Abfederung der Corona-Krise in Aussicht. Mögliche Maßnahmen könnten etwa Stundungen von Verbandsabgaben sein, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des NFV. Die Hilfe solle "nicht mit der Gießkanne passieren, sondern da ansetzen, wo Hilfe tatsächlich dringend erforderlich ist", sagte der Verbandspräsident Günter Distelrath.

Vereine können sich deshalb bis zum 6. April "mit einer kurzen Begründung und unter Angabe des Volumens" beim NFV melden. Voraussetzung dafür ist nach Auskunft des Verbandes, dass ein Verein "in einen existenzbedrohenden Liquiditätsengpass gerät, der auch nicht durch die Soforthilfen von Bund und Ländern zu beheben ist".

Während der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie sind auch Amateurclubs in wirtschaftlicher Hinsicht teilweise massiv geschädigt, weil ihnen durch die Aussetzung des Spielbetriebs Sponsorengelder und Spieltagseinnahmen wegbrechen.

Update, 2. April, 13.42 Uhr: Corona-Todesfall im Kreis Dithmarschen

Heide - Im Kreis Dithmarschen hat es einen Todesfall im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie gegeben. Ein Patient des Westküstenklinikums starb am Mittwoch, wie Kreissprecher Björn Jörgensen am Donnerstag mitteilte. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters und einer schweren Vorerkrankung habe die verstorbene Person zu der Hochrisikogruppe gezählt. Sie wurde am Dienstag im Krankenhaus aufgenommen und vorsorglich von Anfang an isoliert und unter Beachtung aller erforderlichen Schutzvorkehrungen betreut. 

Einen Tag später starb sie wenige Stunde nachdem der positive Befund für eine COVID-19-Infektion vorlag. Angaben zu Alter, Geschlecht, und Wohnort wurden nicht gemacht, um die Persönlichkeitsrechte zu wahren.

Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus betrug am Donnerstag nach Angaben der Landesregierung 1343. Die Zahl der Todesfälle betrug 12. 

Update, 2. April, 13.38 Uhr: Erster Toter im Zusammenhang mit Corona-Epidemie im Landkreis Rostock

Schwerin - Ein 86-jähriger Mann aus dem Landkreis Rostock ist im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Wie das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales am Donnerstag mitteilten, litt der Mann unter verschiedenen schwersten Vorerkrankungen. Es sei der erste Corona-Todesfall im Landkreis Rostock. 

Die Zahl der Sterbefälle in Mecklenburg-Vorpommern erhöht sich damit auf vier.

Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen im Land wurde am Mittwochnachmittag mit 445 angegeben.

Update, 2. April, 13.30 Uhr: Gesundheitssenatorin sieht bei Schutzkleidung "Licht am Horizont"

Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, hat Hoffnung.
Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, hat Hoffnung.  © Christian Charisius/dpa

Hamburg - Obwohl der Bedarf an Schutzkleidung in Hamburg längst noch gedeckt ist, ist Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) guter Hoffnung. 

"Es ist ein bisschen Licht am Horizont", sagte sie am Donnerstag. So seien für die kommende Woche wieder Lieferungen der Bundesregierung angekündigt, "die wir natürlich dann auch sofort weitergeben an Krankenhäuser und an Pflegeeinrichtungen»"

Hamburg bekomme zwar Tag für Tag entsprechende Lieferungen. Doch das sei "wirklich immer nur ein Bruchteil dessen, was wir eigentlich bestellt haben". 

Sie habe aber nun die Hoffnung, dass sich die Situation nun langsam entspanne. Hintergrund sei, dass "in China, wo viel Schutzmaterialien herkommen, auch wieder produziert wird". Zudem habe die Bundesrepublik eine "Luftbrücke" geschaffen, damit diese Materialien direkt nach Deutschland kommen.

Sie gehe nicht davon aus, dass Menschen im medizinischen Bereich wegen eines Mangels an Schutzkleidung gezwungen werden, dennoch zu arbeiten. "Das wollen wir hier auf jeden Fall vermeiden!"

Privatpersonen müssen in Hamburg beim Einkaufen oder ähnlichen Situationen keinen Mundschutz tragen. "Das planen wir nicht. Im Moment brauchen wir wirklich alles, was an professionellem Schutzmaterial da ist, für die Profis", so Prüfer-Storcks dazu. Man dürfe auch nicht die Illusion haben, dass ein solcher Mund-Nasen-Schutz vor Ansteckung schütze. Vielmehr verhindere er, dass man damit selbst andere nicht anhustet oder -niest und so durch Tröpfcheninfektion Erkrankungen weiterverbreitet.

Es spreche dennoch nichts dagegen, sich selbst einen Mund-Nasen- Schutz aus Baumwolle zu nähen. "Aber ganz wichtig ist und eigentlich noch wichtiger ist, Abstand halten und immer wieder die Hände waschen und nicht den Profis das wegkaufen, was sie dringend brauchen."

Update, 2. April, 13.20 Uhr: "Traumschiff" legt in Bremerhaven an

Bremerhaven - Das Kreuzfahrtschiff "Amadea" -besser bekannt als das ZDF-Traumschiff - hat am Donnerstag nach abgebrochener Reise in Bremerhaven festgemacht. Die rund 600 Passagiere an Bord, darunter auch Schauspielerin Barbara Wussow,  wurden nach ihrer Ankunft unverzüglich nach Hause geschickt. 

In den kommenden Tagen werden weitere Kreuzfahrtschiffe in Bremerhaven erwartet. Besonders brisant dürfte die Rückkehr der "Artania" sein. Sie befindet sich derzeit noch vor der australischen Küste mit 36 bestätigten Corona-Fällen an Bord. Diese werden in Krankenhäusern vor Ort behandelt. Die meisten Passagiere sind bereits per Flugzeug nach Deutschland zurückgekehrt.

Laut der Bremer Gesundheitsbehörde herrschten am Terminal keinerlei besonderen Sicherheitsvorkehrungen.

Die MS Amadea hat in Bremerhaven angelegt.
Die MS Amadea hat in Bremerhaven angelegt.  © Dietmar Hasenpusch/dpa

Update, 2. April, 13.06 Uhr: Fielmann produziert jetzt auch Schutzbrillen für Ärzte

Hamburg - Die Optik-Kette Fielmann hat wegen der Corona-Krise die Entwicklung und Produktion von Schutzbrillen für Ärzte und medizinisches Fachpersonal aufgenommen. "Wir rechnen binnen zwei Wochen mit der Zertifizierung und können dann qualitativ hochwertige Schutzbrillen in unterschiedlichen Ausführungen zur Verfügung stellen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Marc Fielmann am Donnerstag in Hamburg.

Die Fertigung sei bereits in der vergangenen Woche im brandenburgischen Rathenow aufgenommen worden. Parallel werde Fielmann seine Produktionskapazitäten ausweiten und ab Mitte April große Kontingente Schutzbrillen im Versand anbieten. Ab Ende April werde Fielmann in der Lage sein, Schutzbrillen auch in individueller Sehstärke zu fertigen. Die ersten 20.000 Brillen spendet Fielmann an Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen

Schutzbrillen sind - neben Atemschutzmasken - zentraler Bestandteil der Schutzausrüstung für Ärzte und medizinisches Fachpersonal. Sie beugen vor allem der Tröpfcheninfektion vor, die als ein wesentlicher Übertragungsweg des Coronavirus gilt.

Update, 2. April, 12.57 Uhr: 120 neue Fälle in Hamburg

Hamburg - Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Hamburg um 120 weitere Fälle auf nunmehr insgesamt 2557 angestiegen. Dies gab der Senat in einer Pressemitteilung bekannt.

Die Zahl der Personen, die das Virus bereits überstanden haben, schätzt die Gesundheitsbehörde nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts auf rund 1000 Menschen.

Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 183 Personen aufgrund einer Erkrankung mit COVID-19 in stationärer Behandlung, davon werden 44 Personen intensivmedizinisch betreut.

Nach den Angaben des RKI sind in Hamburg 14 Personen mit einer COVID-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte bei elf dieser Personen die COVID-19 Infektion als todesursächlich festgestellt werden. Damit sind seit der gestrigen Meldung drei weitere Personen an den Folgen der COVID-19-Erkrankung gestorben.

Update, 2. April, 12.53 Uhr: Kurzarbeit beim THW Kiel: Spieler solidarisch

Kiel - Handball-Rekordmeister THW Kiel beantragt Kurzarbeitergeld für seine Spieler, Trainer und Mitarbeiter. Das teilte der Bundesliga-Tabellenführer am Donnerstag mit. "Sie haben geschlossen in die Kurzarbeit eingewilligt und darüber hinaus zum Teil erheblichen Gehaltsverzichten zugestimmt", sagten die Geschäftsführer Sabine Holdorf-Schust und Viktor Szilagyi. Wegen der Corona-Krise hat auch die Handball-Bundesliga den Spielbetrieb ausgesetzt und muss auf Einnahmen verzichten.

Der THW stellt in Aussicht, seinen Angestellten einen Teil des Verzichts zurückzuzahlen, "wenn das Ergebnis des Geschäftsjahres 2019/2020 besser ausfällt als jetzt unterstellt". Die Profis erklärten sich solidarisch mit dem Verein. 

"Als Familie steht man in guten und in schlechten Zeiten zusammen", sagte THW-Kapitän Domagoj Duvnjak.

Update, 2. April, 12.33 Uhr: Umfrage zeigt: Tourismusverbände stark von Coronakrise betroffen

Rostock - Touristische Organisationen und Verbände in Mecklenburg-Vorpommern sind einer Umfrage zufolge stark von der Coronakrise betroffen. Wie der Landestourismusverband am Donnerstag mitteilte, hatten 42 Prozent der Befragten Umsatzeinbrüche zwischen 75 und 100 Prozent gemeldet. Etwa die Hälfte hätte angegeben, auf staatliche Hilfen angewiesen zu sein. Durch den aktuellen Stillstand im Tourismus seien diesen Unternehmen Einnahmen weggebrochen, die nicht kompensiert werden können. Das betreffe insbesondere Marketingaktivitäten, Veranstaltungsorganisation und Vertriebsgeschäft.

Einige der Befragten würden nun auf Alternativen setzen und hätten beispielsweise Online-Shops für Souvenirs eingerichtet. Dagegen gab die große Mehrheit von 92 Prozent an, dass sie keine alternativen Geschäftsfelder erschließen können. Die von der Krise betroffenen Tourismusorganisationen und -verbände würden sich mit unterschiedlichen Maßnahmen an die aktuelle Lage anpassen: Etwas mehr als die Hälfte plane Kurzarbeit ein, bei den regionalen Organisationen seien dies sogar zwei Drittel.

An der Umfrage haben den Angaben zufolge mehr als 80 Regional- und Fachverbände, Kurverwaltungen, Stadtmarketing-Gesellschaften, Tourist-Informationsstellen und Tourismusvereine teilgenommen. Eine größere Umfrage zur Coronakrise unter allen Tourismusbetrieben im Land soll noch im Laufe des Monats erfolgen.

Update, 2. April, 12.03 Uhr: Werder-Profis verzichten auf Gehalt - Kurzarbeit für Mitarbeiter

Bremen - Auch die Profis von Werder Bremen verzichten in der Corona-Krise auf Teile ihres Gehalts. Nach Angaben des Clubs vom Donnerstag beteiligen sich zudem der Trainerstab um Chefcoach Florian Kohfeldt und die Geschäftsführung an der Aktion. 

"Wir sind froh, dass es bei Werder diese Solidarität und dieses Miteinander gibt", sagte Geschäftsführer Klaus Filbry. 

Um die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern, hat der Fußball-Bundesligist mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zudem Kurzarbeit vereinbart.

Update, 2. April, 11.30 Uhr: Wandsbek Corona-Hochburg in Hamburg

Hamburg - In Hamburg sind rund 2500 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bei einer genauen Betrachtung wird deutlich, dass es ein deutliches Gefälle zwischen den Bezirken nörd- und südlich der Elbe gibt.

So sind in Harburg und Bergedorf nur vier Prozent der Bewohner infiziert, in Hamburg-Mitte, der Verbindung zwischen den Bezirken sind es immerhin schon zwölf Prozent.

Nördlich der Elbe verteilt sich die Corona-Fälle von West nach Ost. Von Altona (18%), über Eimsbüttel (19%) und Hamburg-Nord (20%) geht es zur Hochburg Wandsbek. Hier leben 23 Prozent der Corona-Infizierten Hamburgs.

So verteilen sich die Corona-Fälle auf Hamburg.
So verteilen sich die Corona-Fälle auf Hamburg.  © TAG24

Update, 2. April, 11.27 Uhr: Linke: Anträge auf Corona-Hilfen müssen verständlich sein

Hamburg - Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft fordert für die Beantragung wirtschaftlicher Hilfen in der Corona-Krise verständliche Unterlagen für Menschen mit Migrationshintergrund. Viele Kleinunternehmer oder Selbstständige mit Migrationshintergrund stünden hilflos vor den komplizierten Formularen, sagte Metin Kaya, Fachsprecher für Integration und Antidiskriminierung bei den Hamburger Linken.

Sämtliche Formulare sind lediglich in deutscher Sprache online verfügbar. Hier müsse auch der Senat sehr schnell Abhilfe schaffen: Entweder müssen alle Online-Formulare in verschiedenen Sprachen angeboten oder aber Menschen eingestellt werden, die den Antragstellern in anderen Sprachen telefonische Unterstützung geben könnten, sagte Kaya.

Update, 2. April, 11.15 Uhr: Lübeck prüft Zugangskontrollen für Wochenmärkte

Lübeck - Die Hansestadt Lübeck prüft die Möglichkeit, wegen der Corona-Krise Zugangskontrollen für Wochenmärkte einzurichten. Es gebe Überlegungen, jeweils einen Ein- und einen Ausgang zur Marktfläche zu schaffen, um die Gesamtzahl der Besucher zu reglementieren, sagte eine Stadtsprecherin am Donnerstag. Auch Kontrollen zur Überprüfung der Abstandsregelungen vor den Verkaufsflächen seien denkbar. 

Über eine Umsetzung werde in Kürze entschieden, sagte sie. Anlass für die Überlegungen sind nach Angaben der Stadtsprecherin Beschwerden von Marktbesuchern, dass die geforderten Abstandsregeln nicht in jedem Fall eingehalten würden.

Ähnliche Überlegungen habe es auch in einigen anderen Kommunen Schleswig-Holsteins gegeben, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Marktbeschicker in Schleswig-Holstein, Stefan Wegener. Die seien aber schnell wieder verworfen worden. 

Viele Marktbeschicker haben inzwischen Schutzscheiben und Abstandsbarrieren installiert, um sich und die Kunden zu schützen.

Update, 2. April, 11.06 Uhr: FC St. Pauli stellt Antrag auf Kurzarbeit

Hamburg - Nach dem Hamburger SV hat auch der FC St. Pauli einen Antrag auf Kurzarbeit gestellt. Dies gab der Verein am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt.

Laut Mitteilung befand und befindet sich die Geschäftsleitung des FC St. Pauli in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat sowie dem Präsidium und Aufsichtsrat, um alle notwendigen Maßnahmen zu erörtern. 

Bei allem Handeln geht es dem FC St. Pauli zu vordererst darum, seiner sozialen Verantwortung gerecht zu werden und entsprechend zu agieren. Denn die oberste Priorität ist es, neben den Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheit, die Beschäftigten in unserem Verein zu halten. Neben der Beantragung der Kurzarbeit kamen bereits positive Signale aus dem Lizenzbereich und von leitenden Angestellten, dass man sich an einem solidarischen Gesamtpaket beteiligen möchte.

Präsident Oke Göttlich erklärte dazu: "Die Bereitschaft – egal ob vom Management, von Spielern, Mitarbeiter*innen aber auch von Sponsoren – uns unter die Arme zu greifen, ist wirklich phänomenal, dafür möchte ich mich auch an dieser Stelle herzlich bedanken. Grundsätzlich streben wir eine umfassende und für den hauptamtlichen Betrieb komplette Vereinbarung für den Verein an. Das dauert vielleicht einige Tage länger, aber dafür werden wir am Ende eine Einigung erzielen, die der sozialen Verantwortung unseren Mitarbeiter*innen gegenüber gerecht wird."

Update, 2. April, 10.55 Uhr: Zehnmal mehr Kurzarbeiteranmeldungen als zur Finanzkrise

Hannover - Die Zahl der Unternehmen, die wegen der Corona- Pandemie in Niedersachsen Kurzarbeit angemeldet haben, ist laut Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU), zehn Mal höher als während der Finanzkrise 2008/2009. 

"Das ist ein deutlicher Hinweis auf eine Insolvenzwelle, die auf uns zurollt. Diese Betriebe werden wir so schnell nicht wieder aufbauen können", sagte er. 

Bei der Agentur für Arbeit gebe es bereits 42 000 Anfragen auf Kurzarbeit. Die Behörde habe ihr Personal bei der Antragsbearbeitung von 100 auf jetzt 800 Mitarbeiter deutlich aufgestockt.

Update, 2. April, 10.30 Uhr: 1343 Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein - 12 Tote

Kiel - Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1343 gestiegen. Wie die Landesregierung am Donnerstag mitteilte, wurden damit bis Mittwochabend 91 Fälle mehr erfasst als bis zum Vortag. Damit fiel die Zunahme um 26 Fälle geringer aus. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf 12. Am Mittwochabend waren es nach einem nachgemeldeten Fall aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde noch 11 gewesen.

182 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit 18 mehr als nach der Zählung bis Dienstag. Derzeit werden 131 Corona-Patienten in Kliniken behandelt.

Update, 2. April, 9.55 Uhr: Senat lässt Alten Elbtunnel sperren

Hamburg - Anscheinend sind sich viele Menschen der Lage immer noch nicht bewusst. Daher hat der Hamburger Senat die nächste Konsequenz beschlossen und den Alten Elbtunnel gesperrt.

Am vergangenen Wochenende sei es dort zu einer hohen touristischen Nutzung und einer größeren Besucheransammlung gekommen, hieß es in einer Mitteilung.

Daher werde der Alte Elbtunnel aus Sicherheitsgründen an den Wochenenden, beginnend ab dem 4. April, geschlossen. Wochentags steht er Berufspendler allerdings weiterhin zur Verfügung. 

Über die Osterfeiertage ist der Tunnel zusätzlich von Donnerstag, 09. April, 24 Uhr, bis Dienstag, 14. April, 01 Uhr, vollständig gesperrt.

Der Alte Elbtunnel bleibt an den Wochenende menschenleer. Der Senat beschloss eine Sperrung.
Der Alte Elbtunnel bleibt an den Wochenende menschenleer. Der Senat beschloss eine Sperrung.  © Christian Charisius/dpa

Update, 2. April, 9.05 Uhr: Hamburg plant Bußgelder bis zu 25 000 Euro bei Corona-Verstößen

Hamburg - In der Corona-Krise will Hamburg mit Bußgeldern schnell und spürbar Verstöße gegen die Auflagen bestrafen. Das sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Donnerstag im Sender NDR 90,3. Die meisten Hamburger hielten sich sehr gut an die geltenden Regeln, aber es gebe täglich eine etwa dreistellige Zahl an Verstößen.

"Hier wollen wir einfach mit Bußgeldern jetzt dagegen noch etwas besser vorgehen können, weil das ist dann eine sehr schnelle spürbare Folge von Verstößen und damit versprechen wir uns dann noch bessere Durchsetzbarkeit", sagte Grote. Der Hamburger Senat will laut NDR die neue Verordnung zur Corona-Pandemie mit den Bußgeldern noch am Donnerstag beschließen, sie könnte dann am Freitag in Kraft treten.

Laut Bild werden 150 Euro fällig bei Nichteinhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern in der Öffentlichkeit oder beim Betreten von Spielplätzen. Wer sogenannte Corona-Partys abhalte, muss laut Bild dann 1000 Euro zahlen. Ungenehmigte Ladenöffnungen würden demnach mit 2500 Euro und die Öffnung von Speiselokalen mit 4000 geahndet. Wer mehrfach erwischt werde, dem drohten Strafen von bis zu 25.000 Euro.

Update, 2. April 8.55 Uhr: Weil gegen innerdeutsche Grenzkontrollen in Corona-Krise

Hannover - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hält im Kampf gegen die Corona-Pandemie wenig von innerdeutschen Grenzkontrollen an der Bundeslandgrenze. "Wir wären sehr dankbar, wenn der Bremer in Bremen bliebe, aber wir machen in Niedersachsen keine Grenzkontrollen", sagte er am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Maischberger Die Woche". 

Es werde über Ostern "unter Umständen Sperren von Stränden oder Deichen geben", aber der Mensch "brauche auch ein Ventil", deshalb sei er gegen eine generelle Ausgangssperre oder Grenzschließungen.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) betonte in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag), dass es noch keinen Anlass gebe, die Vorschriften zu lockern: "Wir haben den Zenit der Ausbreitung der Virusinfektionen noch nicht erreicht. Wir haben die Schulen vor gerade etwas mehr als zwei Wochen geschlossen. Seit anderthalb Wochen gibt es die Kontaktbeschränkungen." 

Im Augenblick sei jeglicher Gedanke über eine Exit-Strategie, also über eine Lockerung oder ein Ende der Ausnahmeregeln, jedenfalls pure Spekulation. "Jetzt kommt es ausschließlich darauf an, dass die Menschen die geltenden Regeln einhalten."

Update, 2. April, 8.30 Uhr: Schüler mit weiterer Petition gegen Abitur-Pläne

Hamburg - Schulsenator Ties Rabe (SPD) hatte die Abitur-Prüfungen vor wenigen Tagen um fünf Tage auf den 21. April verschoben. Für gute Laune sorgte dies aber unter den Schülern nicht.

Zum Teil sollen sie nun an drei aufeinanderfolgenden Tagen Prüfungen schreiben, beklagt die Schülerkammer. Daher wurde eine neue Online-Petition gestartet. Darin heißt es, die "Zeitabstände zwischen den Prüfungen menschlich bleiben".

Besonders betroffen sind von den neuen Plänen Schüler mit dem Prüfungsfach Sport. Eine praktische Prüfung scheint nahezu ausgeschlossen, stattdessen sollen eine zusätzliche Prüfung im Fach "Biologie" ablegen.

Für die Schülerkammer sei dies aber nicht leistbar. Mittlerweile haben selbst Eltern der Schulbehörde rechtliche Schritte angedroht.

Update, 2. April, 8.04 Uhr: Im Norden keine Weisung für Corona-Meldungen an die Polizei

Kiel - In Schleswig-Holstein gibt es anders als im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern keine Forderung des Landes an die Kommunen, Covid-19-Infizierte der Polizei zu melden. Das gab das Gesundheitsministerium an. Das Ressort verwies auf die Zuständigkeit der Gesundheitsämter der Kreise und kreisfreien Städte. Diese hielten zu Menschen in häuslicher Quarantäne täglich Kontakt, um den Gesundheitszustand zu beobachten und rasch zu handeln, falls Krankheitszeichen auftreten sollten. 

Gleichzeitig würden die Kontakte der Betroffenen auf ein Minimum reduziert, damit das Virus im Zweifelsfall nicht weiterverbreitet werden kann.

Aus Sicht der Landespolizei wäre es einer Sprecherin zufolge durchaus sinnvoll, entsprechende Informationen der Gesundheitsämter zu erhalten, "da sie für bestimmte Einsatzlagen der Polizei sowie zum Eigenschutz der eingesetzten Polizeibeamten von Relevanz sein können". Derzeit würden von den betroffenen Ministerien datenschutzrechtliche Fragen in diesem Zusammenhang geprüft.

In Mecklenburg-Vorpommern waren die Gesundheitsämter in Rostock und im Landkreis Vorpommern-Rügen der Forderung von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) nicht nachgekommen, täglich eine aktualisierte Liste von Infizierten an die Polizeipräsidien zu übermitteln. Auch dort ging es in erster Linie um den Datenschutz.

Update, 2. April, 7.10 Uhr: CDU eröffnet Debatte um Schutzschirm für Kommunen

Schwerin - In der Schweriner SPD/CDU-Koalition herrschen unterschiedliche Auffassungen zur Notwendigkeit eines Corona-Schutzschirms auch für Kommunen. Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) wies einen entsprechenden Vorstoß von Regierungspartner CDU zurück. Mit dem gerade beschlossenen neuen Finanzausgleich erhielten die Kommunen mehrere hundert Millionen Euro zusätzlich pro Jahr. 

Zudem unterstütze das Land in der aktuellen Krise Wirtschaft und Gesellschaft mit insgesamt 1,1 Milliarden Euro. "Jetzt schon den nächsten Schutzschirm zu fordern, ist daher völlig verfrüht. Zumal allein das Land in diesem Jahr voraussichtlich eine Milliarde Euro weniger Steuern einnehmen wird", argumentierte Meyer.

Der CDU-Politiker Marc Reinhardt hatte in einer Mitteilung zum neuen Finanzausgleichsgesetz selbst darauf verwiesen, dass Dörfer, Städte und Kreise von 2020 an jährlich 350 Millionen Euro mehr bekommen. "Wir haben beim kommunalen Finanzausgleich geklotzt und nicht gekleckert", betonte er. Doch sei für ihn schon jetzt klar, dass bei den Kommunen demnächst noch einmal nachgelegt werden müsse, wenn auch ihnen die Einnahmen wegbrechen. 

"Nach der Pandemie werden wir aus gutem Grund einen Schutzschirm für die Kommunen brauchen: Die Kommunen stemmen einen Großteil der öffentlichen Investitionen in Mecklenburg-Vorpommern, zugleich sind sie essenziell für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in unserem Land", heißt es in der Mitteilung.

Update, 2. April, 6.41 Uhr: Hamburger Hauptbahnhof mit deutlich weniger Fahrgästen

Hamburg - Den Hamburger Hauptbahnhof passieren seit den coronabedingt bundesweit erlassenen Kontaktbeschränkungen erheblich weniger Fahrgäste. "Deutlich, deutlich weniger Menschen. Es ist für mich ein sehr ungewohntes Bild, wenn ich hier tagsüber durch den Bahnhof gehe", sagte der Leiter des Bahnhofsmangement Hamburg der Deutschen Bahn (DB), Michael Dominidiato. 

Schätzungen oder genaue Zahlen gebe es dazu aber noch nicht. Die Hamburger Station war vor Ausbruch des Coronavirus nach Bahn-Angaben der meistfrequentierte Bahnhof Deutschlands mit täglich rund 550.000 Fahrgästen.

Außerdem verkehrten hier mehr als 800 Fern- und Nahverkehrszüge sowie 1200 S-Bahnen. 75 Prozent all dieser Züge führen derzeit, "wir haben ein stabiles Grundangebot", sagte Dominidiato. 

Auch Ingo Neumann, Leiter des DB-Verkaufsgebiets Hamburg und zuständig für das DB-Reisezentrum im Hauptbahnhof, spricht von "deutlich weniger Kunden". Auch er kann genaue Zahlen hierzu noch nicht nennen. Die meisten Kunden wollten Fahrkarten zurückgeben, Beratung zur Reiseplanung gebe es dieser Tage allerdings weniger.

Update, 2. April, 6.17 Uhr: Diakonie: 100 Euro Corona-Zuschlag für Hartz-IV-Bezieher

Kiel - Die Diakonie Schleswig-Holstein spricht sich für einen befristeten Corona-Zuschlag für Hartz-IV-Empfänger aus und unterstützt eine entsprechende Petition von kirchlichen und gewerkschaftlichen Gruppen. In der Petition wird ein Zuschlag von 100 Euro für Erwachsene und 80 Euro je Kind gefordert. 

"Die Politik muss jetzt schnell handeln, damit existenzbedrohende Armut in Deutschland nicht durch die Corona-Krise wieder zum Normalfall wird", sagte Diakonie-Vorstand und Landespastor Heiko Naß. Nicht nur Unternehmen, Selbstständige und Mieter treffe die Pandemie. "Die Corona-Krise reißt auch tiefe Löcher in die Geldbeutel von Hartz-IV-Empfängern. Sie müssen deshalb zusätzlich unterstützt werden."

Für Empfänger von Grundsicherung sei die Pandemie mit zusätzlichen Kosten verbunden. Sie entstünden, weil die Kinder wegen der Schließung von Kindergärten und Schulen kein kostenloses Mittagessen mehr bekämen, Sonderangebote oftmals wegen Hamsterkäufen nicht mehr zur Verfügung stünden und Tafeln vielerorts ihr Angebot eingeschränkt hätten. 

Zudem müsse der Online-Unterricht der Kinder möglich gemacht werden. "Vor diesem Hintergrund ist ein Zuschlag von 100 Euro für Erwachsene und 80 Euro für Kinder mehr als angemessen", sagte Naß.

Was bisher geschah, findest Du >>> hier

Titelfoto: Ulrich Perrey/dpa

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