Coronavirus: Gesundheitsministerium erklärt Schutzmaskentypen

Deutschland/Welt - Seit Wochen ist das Coronavirus in Europa auf dem Vormarsch. Und auch die USA sind mittlerweile stark betroffen.

Pflegekräfte arbeiten unter Hochdruck.
Pflegekräfte arbeiten unter Hochdruck.  © Felix Kästle/dpa

Weltweit gibt es mittlerweile über eine Million Infizierte.

Zwar herrscht in Deutschland noch kein komplettes Ausgangsverbot, doch in den Bundesländern gibt es Beschränkungen.

#Stayhome lautet das Motto. Nur für die wichtigsten Wege soll man vor die Tür, Menschenansammlungen meiden.

Werbung für Impfungen: Krankheitswelle mit neuer Corona-Variante
Coronavirus Werbung für Impfungen: Krankheitswelle mit neuer Corona-Variante

Über 80.000 Infizierte gibt es in Deutschland. Von den Maßnahmen erhofft man sich, dass die Kurve der Neuinfektionen schwacher ansteigt als zuvor.

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Update, 3. April, 18.57 Uhr: Fast 400 neue Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 5455 gestiegen - das sind 396 Fälle mehr im Vergleich zum Vortag. Das teilte das niedersächsische Gesundheitsministerium mit Stand 13.30 Uhr am Freitag mit. 72 Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind demnach gestorben - das entspricht einem Plus von 9 gegenüber Donnerstag. Die Zahl der genesenen Corona-Patienten stieg auf 1213. Das entspricht bereits fast einem Viertel aller Fälle (22,2 Prozent).

Ein Schild mit der Aufschrift "Hände waschen!" als Aufruf der Stadt Laatzen in der Region Hannover hängt an einer Straßenlaterne.
Ein Schild mit der Aufschrift "Hände waschen!" als Aufruf der Stadt Laatzen in der Region Hannover hängt an einer Straßenlaterne.  © dpa/Julian Stratenschulte

Update, 3. April, 18.48 Uhr: In Italien stabilisiert sich die Fallzahl

In Italien stabilisiert sich die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus - die Zahl neuer Todesfälle bleibt unterdessen noch hoch. Die Zahl der Menschen im Land, die sich nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierten, stieg am Freitag im Vergleich zum Vortag um 2,8 Prozent. Das ist in etwa die gleiche Steigerungsrate wie an den Tagen zuvor. 

Die Hoffnung besteht, dass die Kurve demnächst nach wochenlangen Ausgangssperren endlich absinkt. Registriert sind nun insgesamt 119.827 erkannte Infektionen - es wird allerdings mit einer immens hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle gerechnet. 766 Tote mit nachgewiesener Infektion kamen innerhalb eines Tages hinzu, insgesamt sind es nun 14.681, wie der Zivilschutz am Freitag mitteilte.

Experten gehen davon aus, dass Italien das Plateau der Ansteckungswelle erreicht haben könnte. "Auch heute ist der Trend in positiver Richtung geblieben", sagte der Präsident der besonders betroffenen Region Lombardei, Attilio Fontana. "In den kommenden Tagen sollte das Absinken beginnen." Wichtig ist vor allem, dass der Druck auf die dortigen Krankenhäuser abgenommen hat, wie der Gesundheitsbeauftragte der Region, Giulio Gallera, betonte. Politiker und Krisenmanager warnen zugleich seit Tagen, dass die Italiener nun nicht auf ein baldiges Ende der Ausgangssperren hoffen sollten.

Priester Don Angelo Riva hebt seine Hände zur Segnung während er eine Messe in einer leeren Kirche abhält. In Italien gelten auch weiterhin strenge Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitungdes Coronavirus einzudämmen.
Priester Don Angelo Riva hebt seine Hände zur Segnung während er eine Messe in einer leeren Kirche abhält. In Italien gelten auch weiterhin strenge Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitungdes Coronavirus einzudämmen.  © dpa/Antonio Calanni/AP

Update, 3. April, 18.45 Uhr: Leichen liegen einfach auf Ecuadors Straßen

Nach Berichten über Leichen in den Straßen der Wirtschaftsmetropole Guayaquil hat sich die Interamerikanische Menschenrechtskommission (Cidh) besorgt über den Umgang Ecuadors mit der Corona-Pandemie gezeigt. Zuletzt waren Tote in Guayaquil tagelang in Wohnungen liegen geblieben, die Leichenhallen der Krankenhäuser waren überfüllt und selbst auf den Straßen der Hafenstadt wurden Leichen abgelegt. 

Wegen der weitreichenden Ausgangsbeschränkungen in dem südamerikanischen Land kamen die Bestattungsunternehmen mit der Arbeit kaum hinterher. Experten rechnen damit, dass in den kommenden Monaten allein in Guayaquil 2500 bis 3500 Menschen an Covid-19 sterben könnten.

"Mit tiefer Sorge beobachten wir die Schwierigkeiten beim Abtransport und der Beisetzung von Menschen, die während der Covid-19-Pandemie in Guayaquil gestorben sind", teilte die Kommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) am Freitag mit. "Wir möchten die Staaten daran erinnern, dass der Umgang mit sterblichen Überresten etwas mit der Achtung der Menschenwürde zu tun hat."

Nach offiziellen Angaben haben sich in Ecuador bislang 3163 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 120 Patienten starben, bei 78 weiteren Toten besteht zumindest der Verdacht auf eine Infektion. Allerdings wird in Ecuador nur wenig getestet. Zuletzt räumte Präsident Lenín Moreno ein, dass die offiziellen Zahlen deutlich hinter den tatsächlichen Fällen zurückbleiben dürften. 

Verwandte und das Friedhofspersonal warten darauf, die Särge mutmaßlicher Opfer des neuartigen Coronavirus zu beerdigen.
Verwandte und das Friedhofspersonal warten darauf, die Särge mutmaßlicher Opfer des neuartigen Coronavirus zu beerdigen.  © dpa/Andrea Aguilar/AP

Update, 3. April, 18.42 Uhr: Gesundheitsministerium erklärt Schutzmaskentypen

Das Bundesgesundheitsministerium hat auf Twitter am Freitagabend erklärt, welche Schutzmasken wofür dienen und für welche Zielgruppen sie angedacht sind. So sollen beispielsweise Ärzte nur auf die filtrierenden Halbmasken (FFP) und OP-Masken zurückgreifen, während der nichtmedizinische Mund-Nasen-Schutz für die restliche Bevölkerung ausreichend sei.

"Medizinische Masken für medizinisches Personal", steht über der Grafik kurz und prägnant erklärt.

Update, 3. April, 18.30 Uhr: Bereits rund 35.000 US-Soldaten im Coronavirus-Einsatz

In den USA sind inzwischen rund 35.000 Soldaten für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus im Einsatz. Etwa 19.700 Soldaten der Nationalgarde unterstützen örtliche Behörden, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, erklärte das Verteidigungsministerium am Freitag. Weitere 15.000 Soldatinnen und Soldaten der Streitkräfte seien im Auftrag der Katastrophenschutzbehörde Fema damit befasst, Feldlazarette in besonders betroffenen Gebieten zu errichten, hieß es.

Zudem betreibt die US-Marine zwei Lazarettschiffe mit jeweils rund 1000 Besatzungsmitgliedern, die angesichts der Covid-19-Epidemie Krankenhäuser in den Städten New York und Los Angeles entlasten sollen. Innerhalb der US-Streitkräfte gibt es inzwischen knapp 1000 bekannte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2, weitere 500 bei zivilen Angestellten und Familienangehörigen, wie das Ministerium erklärte. 

In den USA gab es bis Freitagmittag (Ortszeit) der Universität Johns Hopkins zufolge rund 250.000 bekannte Infektionen und mehr als 6000 Todesfälle.

Das Lazarettschiff USNS "Comfort" der US-amerikanischen Marine liegt im Hafen von New York City an.
Das Lazarettschiff USNS "Comfort" der US-amerikanischen Marine liegt im Hafen von New York City an.  © dpa/Marcus Santos/ZUMA Wire

Update, 3. April, 18.26 Uhr: Bußgelder in Mecklenburg-Vorpommern jetzt beschlossen

Der Corona-Bußgeldkatalog der Landesregierung sieht Strafen von bis zu 25.000 Euro für Menschen vor, die gegen die Verbote zur Eindämmung des grassierenden Virus verstoßen. Wer zum Beispiel an einer "Ansammlung" teilnimmt - dazu gehören auch Grillpartys mit Freunden - muss beim ersten Mal mit 150 bis 500 Euro Bußgeld rechnen. Im Wiederholungsfall verdoppelt sich das Bußgeld, heißt es in dem Papier, das Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Freitag veröffentlichte.

Nicht abreisende Urlauber müssen dem Katalog zufolge mit 500 Euro Bußgeld rechnen. Wer in der Öffentlichkeit den Mindestabstand von zwei Metern zu Anderen nicht einhält, kann mit 150 Euro bestraft werden. Auf die "Beherbergung von Personen zu touristischen Zwecken" stehen 5000 Euro, zu zahlen vom Hotelier, Ferienhausvermieter oder Campingplatzbetreiber. Auch wer verbotenerweise eine Gaststätte öffnet, muss mit bis zu 5000 Euro Bußgeld rechnen - immer im ersten Fall. Im Wiederholungsfall könne das Bußgeld auf bis zu 25.000 Euro steigen.

Der Bußgeldkatalog orientiert sich an den Regelungen anderer Bundesländer, wie es hieß. "Die meisten Bürgerinnen und Bürger halten sich an die geltenden Regeln, aber leider nicht alle", sagte Innenminister Lorenz Caffier (CDU). "Mit dem Bußgeldkatalog haben wir jetzt festgelegt, wie diese Ordnungswidrigkeiten künftig geahndet werden." 

Für die Ordnungsbehörden und die Polizei sei es nun einfacher, in der Abwägung des Einzelfalls ein angemessenes Bußgeld zu verhängen. 

Der Ostseestrand auf der Insel Rügen bleibt vorerst menschenleer.
Der Ostseestrand auf der Insel Rügen bleibt vorerst menschenleer.  © dpa/Stefan Sauer/dpa-Zentralbild

Update, 3. April, 18.20 Uhr: Mehr als 1300 Corona-Infektionen in Brandenburg

14 Brandenburger sind nach jüngsten Erkenntnissen nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit (Stand: 16 Uhr). Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich laut Ministerium innerhalb von 24 Stunden um 187 Fälle auf insgesamt 1311. 

Update, 3. April, 18.18 Uhr: Präsidentenwahl in Polen nur per Brief?

Polens nationalkonservative Regierungspartei PiS will die für den 10. Mai geplante Präsidentenwahl wegen der Corona-Pandemie ausschließlich als Briefwahl abhalten. Eine entsprechende Änderung eines Gesetzentwurfes, mit dem die Briefwahl zunächst nur als Option eingeführt werden sollte, brachte die PiS-Fraktion nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP am Freitag ins Parlament ein. Zuvor hatte Vize-Regierungschef Jaroslaw Gowin vorgeschlagen, die Wahl um zwei Jahre zu verschieben und die Amtszeit von Präsident Andrzej Duda um diesen Zeitraum zu verlängern.

Seit drei Wochen ist das öffentliche Leben in Polen durch Schutzmaßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus stillgelegt. Die Opposition fordert die Verlegung der Wahl. Bislang sperrt sich die PiS dagegen. Der von ihr gestellte Amtsinhaber Duda führt in allen Umfragen.

Doch offenbar bröckelt die Einheit des Regierungslagers in dieser Frage. "Die Wahl kann am 10. Mai nicht stattfinden. Das ergibt sich klar aus den medizinischen Daten", sagte Vize-Ministerpräsident Gowin am Rande der Parlamentssitzung. Die Coronavirus-Pandemie stelle eine zu große Gefährdung für die Wähler dar. Eine Lösung könne darin bestehen, mit einer Verfassungsänderung Duda eine längere Amtszeit einzuräumen - unter der Voraussetzung, dass dieser in zwei Jahren auf eine erneute Kandidatur verzichte.

Jaroslaw Gowin, polnischer Vize-Ministerpräsident.
Jaroslaw Gowin, polnischer Vize-Ministerpräsident.  © dpa/Radek Pietruszka/PAP

Update, 3. April, 18.11 Uhr: Männer und Frauen dürfen wegen Corona nicht mehr zeitgleich raus

Wegen der Corona-Pandemie dürfen Männer und Frauen in Peru nicht mehr am selben Tag ihre Häuser verlassen. Künftig können sich Männer am Montag, Mittwoch und Freitag draußen bewegen und Frauen am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Sonntags gilt eine generelle Ausgangssperre. Die neue Verordnung zur Vermeidung sozialer Kontakte trat am Freitag in Kraft. Panama hatte zuletzt eine ähnliche Regelung eingeführt.

Peru hat bereits recht strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt, um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu bremsen. So gilt im größten Teil des südamerikanischen Landes eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 18 Uhr und 5 Uhr. Zudem dürfen die Peruaner nur das Haus verlassen, um Lebensmittel oder Medikamente zu kaufen. Bislang haben sich in Peru 1414 Menschen nachweislich mit dem neuen Coronavirus infiziert, 55 Patienten starben.

Soldaten überprüfen während einer Ausgangssperre, die die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verlangsamen soll, die Dokumente eines Mannes.
Soldaten überprüfen während einer Ausgangssperre, die die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verlangsamen soll, die Dokumente eines Mannes.  © dpa/Rodrigo Abd/AP

Update, 3. April, 18.08 Uhr: EU erlaubt zusätzliches Kreditprogramm der Bundesregierung

Die EU-Kommission hat den Weg frei gemacht für ein geplantes zusätzliches Kreditprogramm der Bundesregierung in der Corona-Krise. Die Kommission genehmigte am Freitag Programme, bei denen Mitgliedstaaten beispielsweise zinslose Kredite vergeben oder eine 100-prozentige Risikohaftung übernehmen können. Die Höchstgrenze pro Firma liegt bei 800.000 Euro. Ziel sei es, den dringenden Liquiditätsbedarf kleiner und mittlerer Unternehmen schnell zu decken, teilte die Kommission am Freitag mit.

Die Bundesregierung plant ein zusätzliches Programm vor allem für den Mittelstand. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, geht es um Verbesserungen bei Laufzeiten und Haftungsfreistellung für Kredite. Im Gespräch ist demnach, Kredite für mittelständische Firmen für eine begrenzte Zeit mit einer 100-prozentigen Staatshaftung abzusichern. Der Staat könnte dafür Garantien in einem Gesamtvolumen von bis zu 300 Milliarden Euro übernehmen.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.  © dpa/Virginia Mayo/AP

Update, 3. April, 17.58 Uhr: Sonntagsfahrverbot für Lkw bis Ende Mai aufgehoben

Sachsen hebt das Fahrverbot für Lastwagen an Sonn- und Feiertagen bis Ende Mai auf. In der Corona-Pandemie sei es wichtig, dass der Waren- und Güterverkehr reibungslos funktioniere, erklärte Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) am Freitag. 

Um der Logistikbranche in dieser Krisensituation zu helfen, habe er die Aufhebung des Sonntagsfahrverbots angeordnet. "Mit den international bedeutenden Transitautobahnen A4 nach Polen und A17 nach Prag sichern wir durch die Freigabe an Sonn- und Feiertagen einen zuverlässigen Transport durch Sachsen ab", erklärte Dulig.

Tausende Brummifahrer müssen in einem auf rund 60 Kilometer Länge angewachsenen Stau vor der Grenze zu Polen ausharren. Damit sich so etwas nicht wiederholt, wurde das Sonntagsfahrverbot vorübergehend aufgehoben.
Tausende Brummifahrer müssen in einem auf rund 60 Kilometer Länge angewachsenen Stau vor der Grenze zu Polen ausharren. Damit sich so etwas nicht wiederholt, wurde das Sonntagsfahrverbot vorübergehend aufgehoben.  © dpa/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild

Update, 3. April, 17.55 Uhr: Über 1000 Corona-Fälle in Thüringen

Rund einen Monat nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Thüringen hat die Zahl der Infizierten die 1000er-Marke durchbrochen. Bis Freitagvormittag wurden 1021 Fälle registriert, wie das Gesundheitsministerium in Erfurt mitteilte. 

Mindestens elf Menschen kamen ums Leben, deren Tod mit einer Coronavirus-Infektion in Zusammenhang gebracht wird. Unterdessen wird darum gerungen, weitere Medizintechnik zu beschaffen und nicht nur die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sondern auch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. 

Eine Mitarbeiterin kontrolliert im Lager des Logistikunternehmens Fiege in Thüringen den Bestand an medizinischer Schutzausrüstung.
Eine Mitarbeiterin kontrolliert im Lager des Logistikunternehmens Fiege in Thüringen den Bestand an medizinischer Schutzausrüstung.  © dpa/Martin Schutt/dpa-Zentralbild-Pool

Update, 3. April, 17.51 Uhr: Schon mehr als 100.000 Corona-Patienten in New York

Im US-Bundesstaat New York gibt es inzwischen mehr als 100.000 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Die Zahl der Toten sei innerhalb eines Tages um 562 auf fast 3000 angestiegen, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Freitag vor Journalisten. Der Ostküstenstaat und die gleichnamige Metropole sind derzeit am schlimmsten von der Coronavirus-Epidemie betroffen. Knapp 15.000 Patienten würden wegen der Lungenerkrankung Covid-19 derzeit in Krankenhäusern des Bundesstaats behandelt, knapp 4000 davon auf Intensivstationen, sagte Cuomo.

Der Gouverneur bat erneut um mehr Hilfe aus anderen Landesteilen, die derzeit noch nicht so stark vom Virus Sars-CoV-2 betroffen sind. New York sei derzeit "die Speerspitze" und brauche Hilfe. Sobald sich die Lage beruhige, werde New York anderen stärker betroffenen Landesteilen helfen, versprach Cuomo. Er betonte: "Gegenseitige Hilfe ist die einzige Lösung."

Ein telefonierender Mitarbeiter des Brooklyn Hospital Center gestikuliert während im Hintergrund medizinisches Personal in Schutzkleidung vor einen verhüllten Kühlwagen stehen, der als Leichenhalle eingesetzt werden soll.
Ein telefonierender Mitarbeiter des Brooklyn Hospital Center gestikuliert während im Hintergrund medizinisches Personal in Schutzkleidung vor einen verhüllten Kühlwagen stehen, der als Leichenhalle eingesetzt werden soll.  © dpa/Vanessa Carvalho/ZUMA Wire

Update, 3. April, 17.47 Uhr: Bereits neun Corona-Tote in Potsdamer Klinikum, 83 Mitarbeiter infiziert

Nach einer Häufung von Corona-Fällen im Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum ist in der Nacht zum Freitag erneut ein Patient gestorben. Es handelt sich um einen 76-jährigen Mann, wie das Klinikum am Freitag mitteilte. Es ist der neunte Tote in dem Krankenhaus, der mit dem Virus infiziert war.

Laut Klinikum werden derzeit 79 Covid-19-Patienten in dem Haus versorgt, davon 14 auf der Intensivstation. Derzeit wird das Klinikum nicht vom Rettungsdienst angefahren, ausgenommen sind Geburten sowie lebensbedrohliche Maßnahmen. Andere Notfälle werden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Nachdem es am vergangenen Wochenende zu einer Häufung von Corona-Fällen gekommen war, hatte sich die Klinik entschieden, alle stationären und alle geplanten Patienten sowie alle Mitarbeiter zu testen. 83 der insgesamt über 2000 Mitarbeiter wurden positiv auf das Virus getestet. Noch stehen Tests aus.

Ein Team des Robert Koch-Instituts besuchte am Freitag das Haus in Potsdam, um über das weitere Vorgehen dort zu beraten. Das Klinikum sollte dem Team Prozesse und Verfahren vorstellen, wie mit Covid-19-Patienten umgegangen worden ist, wie man die Trennung von anderen Patienten vorgenommen und die Isolierstation eingerichtet hat. Das Treffen war auch am späten Nachmittag noch nicht beendet.

Das Ernst-von-Bergmann-Klinikum. Das Potsdamer Klinikum hat auf seinem Gelände ein separates und isoliertes Covid-Krankenhaus eingerichtet.
Das Ernst-von-Bergmann-Klinikum. Das Potsdamer Klinikum hat auf seinem Gelände ein separates und isoliertes Covid-Krankenhaus eingerichtet.  © dpa/Christophe Gateau

Update, 3. April, 17.44 Uhr: 190 weitere bestätigte Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz ist am Freitag (Stand: 10 Uhr) auf 3466 gestiegen - das waren 190 mehr Fälle als am Tag zuvor. Damit habe sich die Zahl der festgestellten Infektionen innerhalb der vergangenen neun Tage verdoppelt, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Freitag in Mainz. Davor habe der Zeitraum für eine Verdoppelung noch bei etwa fünf Tagen gelegen.

363 Menschen mit der Lungenkrankheit Covid-19 würden derzeit in Krankenhäusern behandelt, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). Bis Freitag (Stand: 10 Uhr) registrierte das Ministerium den Tod von 30 mit dem Coronavirus infizierten Menschen, das waren drei mehr als am Vortag. Eine 90-jährige Frau war am Vormittag in einem Mainzer Altenheim an den Folgen von Covid-19 gestorben, eine Mitte 70-jährige Frau starb in einem Krankenhaus der Landeshauptstadt. 

Update, 3. April, 17.40 Uhr: Erstmals über 500 Infizierte in Mecklenburg-Vorpommern

Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen ist in Mecklenburg-Vorpommern bis Freitag (Stand 16.30 Uhr) auf 501 gestiegen. Das waren 33 mehr als einen Tag zuvor. Das teilten das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mit. 

Die Zahl der Toten stieg von vier auf fünf. Ein mit Covid-19 infizierter 82-jähriger Mann aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit schweren Vorerkrankungen sei gestorben, hieß es. 

Polizeibeamte kontrollieren vor der Ziegelgrabenbrücke den Fahrzeugverkehr in Richtung der Insel Rügen.
Polizeibeamte kontrollieren vor der Ziegelgrabenbrücke den Fahrzeugverkehr in Richtung der Insel Rügen.  © dpa/Stefan Sauer/dpa-Zentralbild

Update, 3. April, 17.33 Uhr: Verbotslockerungen in Berlin "voraussichtlich im Mai"

Die Berliner müssen sich nach Einschätzung von Innensenator Andreas Geisel (SPD) wegen der Corona-Krise auf veränderte Lebensweisen bis Ende dieses Jahres einstellen. Zwar könnten die aktuellen strengen Verbotsregeln voraussichtlich Ende April oder im Mai etwas gelockert werden. Aber eine Aufhebung aller Einschränkungen und Rückkehr zum alten Leben gehe sicher nicht so schnell, teilte Geisel am Freitag mit. "Wir dürfen aber nicht der Illusion erliegen, dass wir nach der Lockerung beziehungsweise Aufhebung des Lockdowns einfach zu unseren alten Lebensgewohnheiten zurückkehren können. Das Virus ist ja nicht weg."

Ob die Schulen, die meisten Geschäfte, die Restaurants oder auch die Kneipen nach den Osterferien ab dem 20. April wieder geöffnet werden können, sagte Geisel nicht. Wie viel Lockerungen der Verbote es geben werde, könne erst Mitte April seriös beurteilt werden. 

"Im Mai wieder so weiterzumachen wie wir im Februar aufgehört haben, wünschen wir uns zwar alle, erscheint im Augenblick aber nicht realistisch", hieß es. Das sei nicht möglich, bevor es einen Impfstoff gebe oder genug Menschen nach einer Infektion immunisiert sein.

Eine Polizeistreife fährt durch den Treptower Park und fordert die Menschen auf, die Wiese zu verlassen. Aufgrund des Coranavirus ist es verboten, sich länger in Parks und Grünauflagen aufzuhalten, ohne sich zu bewegen.
Eine Polizeistreife fährt durch den Treptower Park und fordert die Menschen auf, die Wiese zu verlassen. Aufgrund des Coranavirus ist es verboten, sich länger in Parks und Grünauflagen aufzuhalten, ohne sich zu bewegen.  © dpa/Paul Zinken

Update, 3. April, 17.30 Uhr: Spahn will Aufbau nationaler Schutzmasken-Produktion unterstützen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will angesichts der Coronavirus-Epidemie eine heimische Produktion von Schutzmasken aufbauen. "Das was geht, kaufen wir von ausländischen Herstellern", sagte er am Freitag bei einem Besuch des zentralen Umschlaglagers für die vom Bund beschaffte Ausrüstung im thüringischen Apfelstädt. Die Entwicklung der vergangenen Wochen zeige aber auch, "dass wir auf Dauer nicht so abhängig sein sollten vom internationalen Markt". Bis Ende dieser Woche wurden inzwischen knapp 37 Millionen Atemschutzmasken über den Bund verteilt. Das sei eine Entlastung, reiche abschließend aber nicht aus, sagte Spahn.

Die Bundesregierung habe ein Angebot an die heimische Wirtschaft gemacht, um sie beim Aufbau einer Maskenproduktion zu unterstützen. Es gehe dabei um eine Sicherheit bei Abnahme und Preis. Derzeit liefen Gespräche mit Firmen aus Maschinenbau und Textilindustrie.

Die Bundesärztekammer verwies auf erhebliche Nachschubprobleme und forderte schnellere Abhilfe. "Überall laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um in wenigen Wochen mit einer deutlich erhöhten Patientenzahl klarzukommen, und in den Ministerien rechnet man für eine ausreichende Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung in Monaten", sagte Vizepräsidentin Heidrun Gitter dem "Deutschen Ärzteblatt". 

In etlichen Praxen fehlten vor allem geeignete Masken. In Kliniken gebe es "abenteuerliche Zustände" mit persönlich zugeteilten Masken, die zwischen den Verwendungen auf ebenso zugeteilten Haken getrocknet werden sollten.

Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, besucht ein Lager des Logistikunternehmens Fiege. Er will sich vor Ort ein Bild von der An- und Auslieferung medizinischer Schutzausrüstung machen.
Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, besucht ein Lager des Logistikunternehmens Fiege. Er will sich vor Ort ein Bild von der An- und Auslieferung medizinischer Schutzausrüstung machen.  © dpa/Martin Schutt/dpa-Zentralbild-Pool

Update, 3. April, 17.25 Uhr: Viele Patienten und Mitarbeiter in Rehaklinik mit Coronavirus infiziert

Am Standort einer Rehaklinik am Bodensee haben sich 21 Patienten und 26 Mitarbeiter des Pflegepersonals mit dem Coronavirus infiziert. Wie der "Südkurier" am Freitag berichtete, ist in der Klinik im Kreis Konstanz vor allem die Neurologische Frührehabilitation betroffen. 

Dort lägen Patienten mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Schlaganfällen, die zur Risikogruppe gehörten. Die betroffenen Patienten seien aber stabil und isoliert. Eine Person, die beatmet werden sollte, habe man an das Klinikum Konstanz überwiesen.

Bei den Mitarbeitern verlaufe die Erkrankung mit Covid-19 bislang symptomfrei, sagte ein Sprecher der Klinik. Nun würden systematisch alle Patienten und Mitarbeiter getestet - in den nächsten drei Wochen seien jeden Tag rund 80 Tests geplant. So hoffe man, den Ausbruch schnell unter Kontrolle zu bekommen.

Update, 3. April, 17.20 Uhr: 34-Jähriger feiert fünf Corona-Partys: verhaftet

Nach wiederholten Corona-Partys ist ein Mann in Oberfranken für zwei Wochen in Gewahrsam genommen worden. Bis zum derzeitigen Ende der Ausgangsbeschränkungen am 19. April müsse der 34-Jährige in einer Justizvollzugsanstalt bleiben, teilte die Polizei am Freitag mit. Dort solle er über sein Verhalten nachdenken. 

Die Polizei war in der vergangenen Woche viermal zur Wohnung des Mannes in Bamberg gerufen worden, weil er Bekannte zum Alkoholtrinken eingeladen hatte. Beim fünften Mal am Donnerstagabend nahmen die Beamten den Mann mit. 

Im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen sind private Treffen derzeit verboten, um die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu minimieren.

Den Polizisten wurde es zu viel: Der 34-Jährige wurde beim fünften Mal verhaftet.
Den Polizisten wurde es zu viel: Der 34-Jährige wurde beim fünften Mal verhaftet.  © dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Gleichzeitig hat Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer die Bürger angesichts des anstehenden guten Wetters eindringlich vor einer Missachtung der Corona-Auflagen gewarnt. "Wenn jemand wiederholt gegen seine Isolationsauflagen verstößt, kann er im Einzelfall im Rahmen des beschleunigten Verfahrens bis zum Verfahren in Haft genommen werden", sagte Meyer in einem Interview der Zeitung Die Welt.

Für alle anderen verwies Meyer auf den nun geltenden Bußgeldkatalog, der Strafen von 150 bis 5000 Euro, im Wiederholungsfall sogar bis zu 25 000 Euro vorsieht. "Wir können zudem Platzverweise und Aufenthaltsverbote aussprechen oder Menschen im Sinne der Gefahrenabwehr sogar in Gewahrsam nehmen", sagte Meyer.

Update, 3. April, 17.15 Uhr: Brasilien noch einen weiteren Monat dicht

Brasilien hält wegen der Coronavirus-Pandemie seine Landgrenzen weiter geschlossen. Die brasilianische Regierung erließ am Donnerstagabend (Ortszeit) einen entsprechenden Erlass. Demnach dürfen Ausländer weitere 30 Tage nicht mehr einreisen. Ausgenommen sind etwa Frachttransporte und humanitäre Aktionen. 

Am 19. März hatte die Regierung die Landgrenzen zu insgesamt acht Nachbarstaaten geschlossen und die Einreise von Ausländern, die nicht ständig in Brasilien leben, auf dem Landweg für 15 Tage verboten. Inzwischen sind alle Grenzen geschlossen.

Ein Freiwilliger trägt eine Kiste mit Seife und Waschmittel, das im Kampf gegen das Coronavirus in der Rocinha-Favela verteilt werden soll.
Ein Freiwilliger trägt eine Kiste mit Seife und Waschmittel, das im Kampf gegen das Coronavirus in der Rocinha-Favela verteilt werden soll.  © dpa/Leo Correa/AP

Update, 3. April, 17.12 Uhr: EU streicht Zoll und Steuern auf medizinische Ausrüstung

Um in der Corona-Krise den Preisdruck auf medizinische Ausrüstung zu mindern, streicht die EU-Kommission bei der Einfuhr aus Nicht-EU-Ländern vorläufig Steuern und Abgaben. "In dieser Notsituation müssen wir sehr pragmatisch handeln", sagte Präsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in einem Video auf Twitter. Die Regel sei zunächst auf vier Monate ausgelegt, könne aber verlängert werden.

In der Krise bräuchten Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern besonders viele Beatmungsgeräte, Masken oder Handschuhe. Dadurch würden diese Produkte teurer. "Deshalb haben wir uns heute entschlossen, für einige Zeit Steuern und Abgaben auszusetzen", sagte die deutsche Politikerin. Dies betreffe die Einfuhr von Medizinprodukten und medizinischem Gerät aus Ländern außerhalb der EU. "Dadurch wird importierte Schutzausrüstung günstiger."

Als Beispiel nannte von der Leyen Gesichtsmasken aus China. Darauf fielen normalerweise Zollgebühren in Höhe von 12 Prozent an, hinzu kämen - in Italien etwa 22 Prozent - Mehrwertsteuern. Somit seien diese Schutzmasken künftig ein Drittel günstiger. 

Schutzbrillen, -anzüge und -masken sollen jetzt günstiger werden.
Schutzbrillen, -anzüge und -masken sollen jetzt günstiger werden.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Update, 3. April, 17.07 Uhr: NRW-Ministerpräsident gegen Mundschutzpflicht

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen lehnt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) eine Mundschutzpflicht ab. "Wer Mundschutz tragen will, kann das tun", sagte er am Freitag in einer Sondersendung der NRW-Lokalradios.

"Die Frage ist nur, ob wir jetzt erneut, per Pflicht, bei 80 Millionen Menschen anordnen, dass man Mundschutz tragen muss und dann noch kontrolliert und Bußgelder ausstellen muss, wenn man den Mundschutz nicht anhat", wandte er ein. "Ich halte das nicht für geboten." Mit dem Mundschutz hatte Laschet auch schon zuvor gefremdelt: Zu Beginn der Woche hatte der Regierungschef für Spott im Internet gesorgt, nachdem er sich in der Uniklinik Aachen mit einem Mundschutz gezeigt hatte, der seine Nase frei ließ.

Auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte sich zuvor in der Staatskanzlei eher verhalten zum Mund-Nasen-Schutz geäußert. Zur Vorschrift habe er das Tragen nicht gemacht, weil die normalen, aus Stoff geschneiderten Teile nicht verhindern könnten, dass Träger sich infizierten - allerdings sei das Gegenüber besser vor Übertragungen geschützt.

Er mache sich natürlich die Richtlinien des Robert Koch-Instituts zu eigen, das den Schutz für eine vernünftige Maßnahme halte, sagte Laumann. "Was soll ich auch sonst machen? Es kann ja nicht jeder seine Privatmeinung als Gesundheitsminister vertreten."

Update, 3. April, 17.02 Uhr: Pariser Polizeichef schockiert mit Äußerung über Corona-Patienten

Der Pariser Polizeipräsident hat mit Äußerungen über Covid-19-Patienten auf der Intensivstation in Frankreich großen Wirbel ausgelöst. "Diejenigen, die heute im Krankenhaus liegen, diejenigen, die auf der Intensivstation liegen, sind inzwischen ... diejenigen, die sich anfangs nicht an die Ausgangsbeschränkungen gehalten haben", sagte er dem Sender BFMTV am Freitag. Nach heftiger Kritik entschuldigte er sich anschließend. "Es ist ein Fehler und ich bereue ihn", sagte Lallement in einem kurzfristig angesetzten Pressestatement.

Es sei nicht seine Absicht gewesen, eine direkte Verbindung zwischen der Missachtung von Gesundheitsanweisungen und der Anwesenheit von Patienten auf der Intensivstation herzustellen, hieß es zuvor in einer Erklärung. "Er wollte die Menschen daran erinnern, dass in diesen Zeiten eine strikte Einhaltung der Ausgangsbeschränkung notwendig ist, um die Gesundheit aller zu schützen." 

Lallement erklärte vor der Presse: "Ich weiß, dass ich viele Menschen verletzt habe, die geliebte Menschen im Krankenhaus auf der Intensivstation haben oder die jemanden verloren haben. Niemand sollte sich schuldig dafür fühlen, eine solche Situation, eine solche Tragödie durchzumachen."

Lallement hatte im vergangenen Jahr im Zuge der Proteste der "Gelbwesten" seinen Vorgänger Michel Delpuech abgelöst. Dieser musste nach Gewalt bei den Protesten seinen Posten räumen. Lallement wurde in der Vergangenheit wiederholt wegen des harten Vorgehens der Polizei bei Demonstrationen kritisiert.

Didier Lallement, Polizeichef von Paris.
Didier Lallement, Polizeichef von Paris.  © dpa/Ludovic Marin/AFP Pool/AP

Update, 3. April, 17 Uhr: Fast 200.000 Deutsche zurück im Land

Die deutsche Regierung sammelt in der Corona-Krise weiter gestrandete Urlauber in aller Welt ein und bringt sie nach Hause. In Neuseeland saßen zuletzt noch die meisten deutschen Reisenden fest. Jetzt konnte dort das zwischenzeitlich gestoppte Rückholprogramm wieder starten. Insgesamt seien bislang 194.000 deutsche Touristen zurückgebracht worden, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas am Freitag nach Beratungen mit seinen 26 EU-Amtskollegen. Nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sitzen insgesamt noch 250.000 EU-Bürger im außereuropäischen Ausland fest. 350.000 seien bereits zurückgeholt worden.

Künftig wollen die EU-Staaten bei der Rückholung von im Ausland gestrandeten Urlaubern enger zusammenarbeiten. Man habe sich darauf verständigt, "dass wir die Daten und die Flüge, die wir buchen, noch enger miteinander abstimmen", sagte Maas. Bürger anderer europäischer Länder sollten so in den Flugzeugen eines anderen Staates mitfliegen. Deutschland habe bei den Rückholaktionen wegen der Corona-Pandemie schon jetzt mehr als 3000 Bürger anderer EU-Staaten mitgenommen.

Da inzwischen die meisten Pauschalreisenden wieder in Deutschland seien, gehe es jetzt um weiter entfernte Länder oder Staaten, bei denen es komplizierter werde, sagte der SPD-Politiker weiter. "Aber es wird auch Fälle geben, wo jemand im kolumbianischen Urwald ist oder auf den Philippinen auf einer Insel sitzt, wo aufgrund der Ausgangssperre keinerlei Fortkommen mehr möglich ist. Um diese Fälle kümmern wir uns auch." Es könne aber nicht garantiert werden, dass jeder Einzelfall gelöst werde.

Passagiere des deutschen Kreuzfahrtschiffes "MS Artania" gehen auf dem Flughafen Perth International von Bussen über das Rollfeld zu einem Flugzeug der Condor Airlines, das sie zurück nach Deutschland gebracht hat.
Passagiere des deutschen Kreuzfahrtschiffes "MS Artania" gehen auf dem Flughafen Perth International von Bussen über das Rollfeld zu einem Flugzeug der Condor Airlines, das sie zurück nach Deutschland gebracht hat.  © dpa/Richard Wainwright/AAP

Update, 3. April, 16.55 Uhr: Island verlängert Corona-Maßnahmen

Die isländische Regierung hat ihr Verbot von öffentlichen Versammlungen mit mehr als 20 Teilnehmern bis zum 4. Mai verlängert. Auch Universitäten und Hochschulen bleiben im Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus bis zu diesem Datum geschlossen, wie Gesundheitsministerin Svandis Svavarsdóttir am Freitag bekanntgab. 

Für die Isländer bedeutet die Verlängerung der Maßnahmen unter anderem, dass sie nicht wie üblich am 1. Mai für bessere Arbeitsverhältnisse demonstrieren können. Schulen für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 16 Jahren sowie Kindergärten bleiben auf der Nordatlantik-Insel weiter geöffnet.

Bislang sind auf Island 1364 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Vier Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind auf der Insel bisher gestorben, darunter ein Tourist aus Australien.

Update, 3. April, 16.50 Uhr: Schleswig-Holstein beschließt Corona-Bußgelder

Bei Verstößen gegen Verbote zur Eindämmung des Coronavirus gilt jetzt auch in Schleswig-Holstein ab sofort ein Bußgeldkatalog. Die Landesregierung beschloss dies am Freitag in Kiel bei einer Video-Kabinettssitzung, wie Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) mittelte. Die Sanktionen sollen dazu beitragen, dass die Schutzmaßnahmen noch besser von den Menschen eingehalten werden und so die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verlangsamt wird.

Auch in Hamburg trat am Freitag ein solcher Bußgeldkatalog in Kraft. Andere Bundesländer hatten schon früher konkrete Sanktionen eingeführt.

Die Opposition begrüßte den Bußgeldkatalog, ebenso die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Es sei richtig, einen Bußgeldkatalog landeseinheitlich festzulegen, sagte SPD-Fraktionschef Ralf Stegner. Das werde nicht bedeuten, dass die Polizei nun martialisch vorgehen werde. Sie mache einen hervorragenden Job. Die allermeisten Menschen hielten sich ohnehin an die Bestimmungen, sagte Stegner.

Der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger betonte: "Polizei und Ordnungsbehörden brauchen eine klare und verstehbare Handlungsleitlinie." Leider funktioniere Überwachung nicht nur durch Überzeugung. "Wir brauchen auch deutliche und abschreckende Sanktionsmöglichkeiten."

Polizisten patrouillieren vor dem Eingang zu einem Supermarkt auf einer Einkaufsstraße in Hamburg.
Polizisten patrouillieren vor dem Eingang zu einem Supermarkt auf einer Einkaufsstraße in Hamburg.  © dpa/Axel Heimken

Update, 3. April, 16.46 Uhr: Mann ruft zum "Corona-Rave" auf, Polizei schickt Rechnung

Der Aufruf eines Mannes in Karlsruhe zu einem "Corona-Rave" wir teuer: Die Polizei kündigte am Freitag an, dem 29-Jährigen die Kosten des Polizeieinsatzes in Rechnung zu stellen. Der Mann hatte in der vergangenen Woche über ein soziales Netzwerk zu dem Treffen auf einem Skaterplatz eingeladen. Rund 20 Personen hätten ihre Teilnahme zugesagt. Die Polizei habe einen Hinweis erhalten, die Skaterbahn mit mehreren Beamten überwacht und die Feier verhindert.

Dem Initiator werden nach der Gebührenverordnung jetzt mehrere Hundert Euro in Rechnung gestellt. "Wir erhoffen uns von dieser Maßnahme auch einen Abschreckungseffekt", teilte Polizeivizepräsident Hans Matheis mit. Er kündigte verstärkte Kontrollen an diesem Wochenende an.

Die Polizei fährt vielerorts Streife.
Die Polizei fährt vielerorts Streife.  © dpa/Andreas Arnold

Update, 3. April, 16.43 Uhr: AfD und FDP halten Beschränkungen an Ostern für übertrieben

Das Verbot von Osterausflügen an die Küste und an die Mecklenburgische Seenplatte stößt auf Kritik. AfD und FDP halten die Beschränkung auf die nähere Umgebung des Wohnorts für überzogen. Der AfD-Landtagsabgeordnete Horst Förster sagte am Freitag: "Mecklenburg-Vorpommern ist nicht Kreuzberg und nicht Bayern, sondern ein dünn besiedeltes Flächenland mit einer weit geringeren Corona-Belastung als dies in anderen Regionen und Ballungsräumen der Fall ist."

Auch der Generalsekretär der FDP in Mecklenburg-Vorpommern, David Wulff, hält das jüngste Verbot für "völlig übertrieben". Es spreche absolut nichts gegen Ausflüge in die Natur, solange die Abstandsregeln eingehalten würden, sagte er. Und: "Wo könnte das Einhalten von Abstandsregeln im Freien leichter fallen als in MV? In keinem anderen Bundesland steht so viel Natur so wenigen Menschen zur Verfügung."

Die am Donnerstag aktualisierte Verordnung der Landesregierung über Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 besagt zu den Osterausflügen: "Für den Zeitraum von Freitag, 10. April 2020, 00:00 Uhr, bis Montag, 13. April 2020, 24:00 Uhr, ist es den Einwohnern Mecklenburg-Vorpommerns untersagt, tagestouristische Ausflüge, etwa auf die Ostseeinseln, an die Ostseeküste und an die Mecklenburgische Seenplatte, zu unternehmen." Gestattet sind demnach aber "Spaziergänge, Sport und Bewegung im Freien, vorrangig im Umfeld des eigenen Wohnbereichs".

Förster kritisierte auch den von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) angekündigten Bußgeldkatalog. Er sieht nach Worten des Ministers zum Beispiel 150 Euro vor, wenn jemand den Mindestabstand von zwei Metern zu einer anderen Person nicht einhält. "Es kann nicht sein, dass der Spaziergänger, der gegen das Abstandsgebot verstößt, härter zur Verantwortung gezogen wird, als der Raser auf der Autobahn, der den Mindestabstand nicht einhält", meint Förster.

Horst Förster (l., AfD) und David Wulff (FDP).
Horst Förster (l., AfD) und David Wulff (FDP).  © Olaf Kosinsky/CC BY-SA 3.0 de, FDP PR

Update, 3. April, 16.29 Uhr: "Umfassende Änderungen" in der Fußball-Bundesliga

Der DFB hat "umfassende Änderungen der Spiel- und Jugendordnung" vorgenommen. Das gab der Deutsche Fußball-Bund in einer Mitteilung bekannt.

Darin wurde erklärt: "Das vom DFB-Vorstand beschlossene Maßnahmenpaket beinhaltet neben einem vorübergehend veränderten Vorgehen bei Insolvenzfällen unter anderem die Möglichkeit, zeitliche Veränderungen für das Ende der Spielzeit 2019/2020 und den Beginn der Saison 2020/2021 vorzunehmen."

Was noch auf die zahlreichen Mannschaften und deren Fans zukommt, lest Ihr >> hier.

Große Änderungen beim DFB-Spielbetrieb.
Große Änderungen beim DFB-Spielbetrieb.  © Arne Dedert/dpa

Update, 3. April, 16.22 Uhr: Corona-Welle in Italien fordert viele tote Ärzte und Schwestern

Im Zuge der Corona-Pandemie sind in Italien bisher etwa 120 mit dem Virus infizierte Ärzte, Schwestern und andere Mitarbeiter im medizinischen Sektor gestorben. Diese Zahl ergibt sich aus Zählungen von Verbänden. Allein der Ärzteverband listete bis Freitag mehr als 70 Namen von verstorbenen Medizinern auf. Mehr als 10.000 Beschäftigte im medizinischen Sektor, etwa in Krankenhäusern, Praxen und Labors, haben sich seit dem Ausbruch im Februar mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Zeitung "La Repubblica" schrieb. Eine Auflistung im Fachorgan "Quotidianosanita" nennt zudem die Zahl von mehr als 20 toten Krankenpflegern und -Pflegerinnen.

Bisher gab es in Italien insgesamt rund 14.000 gemeldete Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Der Zivilschutz hat mehr als 115.000 Corona-Infektionen registriert, wobei die tatsächliche Zahl nach Expertenschätzung womöglich zehnmal so hoch liegen dürfte. 

Für die hohen Ansteckungsraten beim medizinischen Personal werden in Italien mehrere Gründe genannt. Zum einen kamen anfangs viele Menschen ohne Covid-19-Befund in die Behandlung, so dass das Personal nichts vom Ansteckungsrisiko wusste. Später fehlte Schutzausrüstung. Außerdem sind Ärzte und Schwestern besonders im Corona-Brennpunkt in Norditalien oft überarbeitet. 

Ein Mitglied des medizinischen Personals geht auf dem Korridor der Intensivstation des Krankenhauses von Brescia entlang.
Ein Mitglied des medizinischen Personals geht auf dem Korridor der Intensivstation des Krankenhauses von Brescia entlang.  © dpa/Claudio Furlan/LaPresse/AP

Update, 3. April, 16.18 Uhr: Rettungsdienst: "Gesichtsmasken können Risiko bei Corona reduzieren"

Der Rettungsdienst bei der Berufsfeuerwehr Köln hält das Tragen von selbstgenähten Gesichtsmasken in Corona-Zeiten für sinnvoll, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. "Wenn das alle haben würden, würden die Tröpfchen, die zwischen den Menschen hin und her fliegen entschleunigt", sagte Alex Lechleuthner, Abteilungsleiter des Rettungsdienstes am Freitag. 

Generell wirkten Gesichtsmasken risikoreduzierend. "Je größer die Löcher sind, umso mehr Tröpfchen kommen durch", sagte Lechleuthner. Man dürfe sich nur nicht komplett darauf verlassen, das sei dann eine falsche Sicherheit. Man könne das Tragen der Masken mit anderen Maßnahmen kombinieren - vor allem mit dem Abstand halten zu anderen Menschen.

Eine Frau trägt eine selbstgemachte Maske.
Eine Frau trägt eine selbstgemachte Maske.  © dpa/Sven Hoppe

Update, 3. April, 16.06 Uhr: Regierung: "Wegen Corona nicht auf Notruf verzichten!"

Bei einem medizinischen Notfall sollten Betroffene oder ihre Angehörigen die 112 wählen - das gilt auch in Zeiten der Corona-Krise. Darauf weist die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Claudia Schmidtke hin.

Anlass ist, dass die Zahl der Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten in mehreren Krankenhäusern wie der Berliner Charité seit Beginn der Pandemie deutlich gesunken ist. Viele Patienten hätten Angst davor, sich bei einer Behandlung im Krankenhaus mit dem Coronavirus anzustecken. Das sei aber unbegründet, so die Patientenbeauftragte: Die Notfallversorgung in Krankenhäusern sei sichergestellt, bei gleichzeitiger Trennung von Covid-19-Erkrankten und anderen Patienten.

Ein Rettungswagen mit der Aufschrift 112 fährt mit Blaulicht durch die Stadt.
Ein Rettungswagen mit der Aufschrift 112 fährt mit Blaulicht durch die Stadt.  © dpa/Nicolas Armer

Update, 3. April, 15.55 Uhr: USA ziehen Schutzmasken-Lieferung für Deutschland ein

Berlin muss in der Corona-Krise auf eine dringend benötigte Lieferung von 200.000 medizinischen Schutzmasken verzichten. Grund: Die USA haben die Ware in Bangkok konfisziert, wie Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Freitag mitteilte. Die Masken der Klasse FFP-2, die vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützen können, waren nach seinen Angaben für die Berliner Polizei bestimmt. Berlin habe sie bei einem US-Unternehmen bestellt und bezahlt. Nach Recherchen des "Tagesspiegel" wurden sie in China hergestellt, offizielle Angaben dazu lagen nicht vor.

Geisel kritisierte das Vorgehen der USA scharf. "Wir betrachten das als Akt moderner Piraterie", erklärte er. "So geht man mit transatlantischen Partnern nicht um. Auch in globalen Krisenzeiten sollten keine Wildwest-Methoden herrschen." Die Bundesregierung müsse bei den USA auf die Einhaltung internationaler Regeln dringen.

Berlin steht mit dem Maskenverlust nicht allein da. Jüngst hatten etwa französische Politiker den USA vorgeworfen, für Frankreich bestimmte Lieferungen von Schutzmasken in China aufzukaufen. Zudem hat die US-Administration den amerikanischen Mischkonzern 3M per Gesetz verpflichtet, möglichst viele Atemschutzmasken vom Typ N95, wie sie in Krankenhäusern eingesetzt werden, an die USA zu liefern. Der Konzern produziert auch in China.

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Viele Unternehmen und private Personen produzieren fleißig Schutzmasken gegen den Mangel.
Viele Unternehmen und private Personen produzieren fleißig Schutzmasken gegen den Mangel.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 3. April, 15.50 Uhr: IHK warnt: Stoffmasken sind keine Atemschutzmasken

Die Industrie -und Handelskammern (IHK) in Potsdam und Cottbus haben darauf hingewiesen, dass selbstgefertigte Stoffmasken nicht mit Atemschutzmasken gleichzusetzen sind. Der selbstgenähte Mund- und Nasenschutz erfülle nicht die hohen Anforderungen, die an "echte" Schutzmasken gestellt werden, hieß es am Freitag in einer Mitteilung der IHK Potsdam. Die Kammer in Cottbus schloss sich der Erklärung an. Selbstgenähte Masken dürften nicht als "Schutzmasken" beworben werden, dies könne als unzulässige Werbung für ein Medizinprodukt gewertet und somit abgemahnt werden. Darüber hinaus drohten Straf- und Bußgeldverfahren.

Zudem dürfe nach Angaben der IHK nicht der Eindruck erweckt werden, dass die Masken Schutz vor dem Corona-Virus böten, denn auch diese Aussage könne als irreführende Werbung abgemahnt werden. Die Kammern raten deshalb, auf das Wort "Schutz" verzichten.

Weil vielerorts ein Mangel an Schutzmasken besteht, werden Behelfsmasken hergestellt. In Oranienburg etwa nähen nach Angaben der Stadt derzeit zehn Mitarbeiter gemeinsam mit der Caritas Stoffmasken, um insbesondere städtische Allgemeinarztpraxen zu versorgen. Aktuell würden rund 200 Masken pro Tag hergestellt und gegen ein geringes Entgelt weitergeben. 

Zur Herstellung sollten ausschließlich Stoffe aus 100 Prozent Baumwolle verwendet werden, um eine Reinigung mit mindestens 60 Grad zu gewährleisten.

Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt in der Krawattenwerkstatt eine bunte Mund-Nase-Maske aus Stoff. Seit der vergangenen Woche werden verschiedene Modelle von Mund-Nase-Masken aus verschiedenen Stoffen von dem Krawattenhersteller angeboten.
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt in der Krawattenwerkstatt eine bunte Mund-Nase-Maske aus Stoff. Seit der vergangenen Woche werden verschiedene Modelle von Mund-Nase-Masken aus verschiedenen Stoffen von dem Krawattenhersteller angeboten.  © dpa/Carsten Koall

Update, 3. April, 15.47 Uhr: 12,5 Millionen Euro für mehr als 2500 Sportvereine

Mit einer Soforthilfe in Höhe von bis zu 12,5 Millionen Euro als Zuschuss unterstützt die Landesregierung in der Corona-Krise gemeinnützige Sportvereine und -verbände in Schleswig-Holstein. "Unsere Sportvereine mit ihren mehr als 770.000 Mitgliedern sind ein Eckpfeiler unserer Gesellschaft", betonte Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) am Freitag in Kiel. Auch sie kämen durch die Beschränkungen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus in schweres Fahrwasser. "Deshalb ist diese Unterstützung notwendig und selbstverständlich."

Grote verwies auf wegbrechende Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren oder abgesagte Jugendfreizeiten bei fortlaufenden Betriebskosten. Dadurch entstünden finanzielle Engpässe. Die Soforthilfe kann bei Nachweis der aus der Corona-Krise bedingten finanziellen Notlage beim Innenministerium beantragt werden. "Sie muss später nicht zurückgezahlt werden", sagte Grote.

Gemeinnützige Sportvereine im Landessportverband werde ein Zuschuss in Höhe von 15 Euro pro Mitglied als Einmalzahlung gewährt, maximal bis zur Höhe des dargelegten Liquiditätsengpasses. Verbänden werde ein Zuschuss als Einmalzahlung gewährt, dessen Höhe von der Mitgliederzahl abhänge: Sportverbände bis 2000 Mitglieder bekommen bis zu 2500 Euro, dann weiter gestaffelt bis zu Verbänden mit über 75.000 Mitgliedern, die bis zu 25 000 Euro erhalten können.

Sportverbände, die eine überregional bedeutsame Einrichtung/Sportschule betreiben, wird – ebenso wie dem Landessportverband Schleswig-Holstein für das Sport- und Bildungszentrum Malente - einmalig ein Zuschuss in Höhe von jeweils bis zu 150.000 Euro zur Abdeckung von Betriebskostendefiziten für den Zeitraum von drei Monaten gewährt.

Update, 3. April, 15.40 Uhr: Spanien hat die meisten Corona-Fälle in Europa

Seit dem heutigen Freitagmittag gibt es in Spanien mehr Corona-Fälle, als in Italien. Doch auch in Deutschland steig die Anzahl an Infizierten weiter an.

Die aktuelle Übersicht:

Der aktuelle Stand in Deutschland.
Der aktuelle Stand in Deutschland.  © TAG24
Die aktuelle Entwicklung in Deutschland.
Die aktuelle Entwicklung in Deutschland.  © TAG24
Der aktuelle Stand in Europa.
Der aktuelle Stand in Europa.  © TAG24
Ein Feuerwehrmann hält seinen Mundschutz in der Hand, während er vor dem provisorischen Lazarett, das auf dem Messegelände Ifema errichtet wurde, telefoniert.
Ein Feuerwehrmann hält seinen Mundschutz in der Hand, während er vor dem provisorischen Lazarett, das auf dem Messegelände Ifema errichtet wurde, telefoniert.  © dpa/Manu Fernandez/AP

Update, 3. April, 15.30 Uhr: Möglicherweise bald mehr Kurzarbeitergeld

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat in der Coronavirus-Krise eine allgemeine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes ins Spiel gebracht. Derzeit erhalten Beschäftigte in Kurzarbeit 60 Prozent und in Haushalten mit Kindern 67 Prozent des entgangenen Nettoentgelts. Die Arbeitgeber sind ihrerseits in der Krise von der eigentlich fälligen Zahlung der Sozialabgaben befreit. Gewerkschaften hatten mehrfach gefordert, auch den Arbeitnehmern unter die Arme zu greifen - insbesondere denen mit geringem Verdienst und ohne tarifliche Aufstockung der staatlichen Zahlung.

Er werde mit Arbeitgebern und Gewerkschaften darüber reden, "ob wir das Kurzarbeitergeld noch einmal anheben können", sagte Heil der "Rheinischen Post". Es gebe Gespräche dazu, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, bestätigte eine Ministeriumssprecherin am Freitag in Berlin.

Zugleich stellte Heil eine mögliche Verlängerung in Aussicht. Mit den erleichterten Regeln für Kurzarbeit würden Brücken über diese Krise gebaut. "Wenn es nötig ist, bauen wir die auch noch länger."

Das gewerkschaftsnahe Forschungsinstitut IMK etwa hatte sich zuvor für eine Erhöhung von Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld I ausgesprochen, um die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen.

In einigen Branchen und Betrieben gibt es auch tarifvertragliche Regelungen zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes. Bisher bekommen etwa Beschäftigte in der deutschen Glasindustrie, der Systemgastronomie oder bei Volkswagen eine Aufstockung ihres Kurzarbeitergeldes seitens des Arbeitgebers.

Eine Frau füllt ein Antragsformular für Kurzarbeitergeld aus.
Eine Frau füllt ein Antragsformular für Kurzarbeitergeld aus.  © dpa/Jens Büttner/dpa-Zentralbild

Update, 3. April, 15.25 Uhr: Berliner Charité baut für Corona-Infizierte Büros in Krankenzimmer um

Die Charité in Berlin hat wegen der Coronavirus-Pandemie Verwaltungsmitarbeiter ins Homeoffice geschickt und aus Büros Krankenzimmer gemacht. "Dass innerhalb von zwei Wochen praktisch ein Bürogebäude wieder umgenutzt werden kann in einen Klinikbetrieb - und dazu auch die medizinische Ausstattung zur Verfügung steht, das ist glaube ich, ein ermutigendes Signal", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Freitag bei einem Besuch in der Campus-Klinik in Mitte.

Nach und nach entstehen in dem Gebäude 135 Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeiten. Weitere 65 Betten könnten auf dem Gelände des Benjamin-Franklin-Klinikums in Steglitz entstehen, sagte Vorstand Ulrich Frei. Insgesamt versorgt die Charité demnach derzeit 45 Infizierte, die auf der Intensivstation beatmet werden müssen. Knapp 80 der mehr als 430 Intensivbetten seien aktuell frei. Die Zahl der Covid-19-Fälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, steigt momentan jedoch von Tag zu Tag.

Außenansicht der Charité.
Außenansicht der Charité.  © dpa/Paul Zinken

Update, 3. April, 15.15 Uhr: "Lage dramatisch" in Zwönitzer Altenheim

Der Bürgermeister von Zwönitz hat die Situation in dem von zahlreichen Coronavirus-Infektionen betroffenen Pflegeheim als dramatisch bezeichnet. Alle Bewohner des Heimes "Bethlehemstift" gehörten zur Risikogruppe, sagte Wolfgang Triebert (CDU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Heimintern gibt es eine dramatische Lage."

In dem von der Diakonie betriebenen Altenpflegeheim waren am Freitag nach Angaben von Rainer Sonntag, Vorstandsmitglied im Diakonischen Werk Aue/Schwarzenberg, 51 von 78 Bewohnern sowie 33 Mitarbeiter mit dem Virus Sars-CoV-19 infiziert. Am Vortag waren es dem Landratsamt zufolge noch 48 infizierte Bewohner und 29 Mitarbeiter.

Die Lage sei sehr angespannt, sagte Sonntag im MDR-Fernsehen. Wie es zu dem Ausbruch gekommen sei, sei unklar. Nach seinen Angaben sind drei Bewohner in der Atemwegserkrankung Covid-19 gestorben. Das Landratsamt Erzgebirgskreis hatte drei Todesfälle in Zwönitz, davon zwei im Heim, sowie fünf im Landkreis bestätigt.

Das Altenpflegeheim Bethlehemstift.
Das Altenpflegeheim Bethlehemstift.  © dpa/Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild

Update, 3. April, 15.13 Uhr: 121 Deutsche dürfen Sölden nach Quarantäne verlassen

Die deutsche Botschaft in Wien hat 121 Deutschen die Ausreise aus der Quarantäne im österreichischen Wintersportort Sölden ermöglicht. Wie die Botschaft am Freitag mitteilte, wurde die Gruppe nach einem Medizincheck in Privatwagen und in von der Botschaft bereitgestellten Bussen zum Grenzübergang Scharnitz/Mittenwald geleitet. "Nach der unverzüglichen Rückkehr an ihren Heimatort müssen sich die Deutschen bei den zuständigen Gesundheitsämtern melden und in eine 14-tägige Heimquarantäne begeben", teilte die Botschaft mit.

Sölden steht wegen der Coronavirus-Pandemie seit dem 17. März unter Quarantäne. Daher durften die mehr als 100 Deutschen den Ort nicht verlassen. Da die Quarantäne inzwischen bis zum 13. April verlängert wurde, setzte sich die deutsche Botschaft für eine Möglichkeit der vorzeitigen Ausreise ein. Bei den 121 deutschen Staatsbürgern handelte es sich vor allem um ehemalige Beschäftigte der Tourismusbranche. Bereits am Montag waren rund 300 Deutsche aus St. Anton und dem Paznauntal gebracht worden.

Update, 3. April, 15.11 Uhr: Zahnärztlicher Notdienst für Corona-Patienten eingerichtet

In Rheinland-Pfalz ist die zahnärztliche Notfallversorgung für Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind oder unter häuslicher Quarantäne stehen, gesichert. Wie die Kassenzahnärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz am Freitag mitteilte, haben ab sofort 18 Zahnarztpraxen und Zahnkliniken im Bundesland die Notfallbehandlung für diese Patienten übernommen.

Infizierte oder unter Quarantäne gestellten Patienten, die unter starken anhaltenden Zahnschmerzen, Blutungen sowie Schwellungen/ Abszessen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich leiden, sollen sich mit der Telefon-Hotline der Kassenzahnärztlichen Vereinigung in Verbindung setzen, die die Behandlung veranlasse.

Infizierte Patienten, die zumeist unter Quarantäne stehen, werde zudem empfohlen, den Zahnarztbesuch bei der Behörde zu melden, die die Quarantäne angeordnet habe. Das sei in der Regel das Gesundheitsamt.

Ein Zahnarzt behandelt mit Visier, FFP3-Atemschutzmaske und Virenschutzkittel mit seinen Zahnmedizinischen Fachangestellten einen Corona-Patienten in seiner Dresdner (Sachsen) Zahnarztpraxis.
Ein Zahnarzt behandelt mit Visier, FFP3-Atemschutzmaske und Virenschutzkittel mit seinen Zahnmedizinischen Fachangestellten einen Corona-Patienten in seiner Dresdner (Sachsen) Zahnarztpraxis.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Update, 3. April, 15.08 Uhr: Corona-Prämien für Arbeitnehmer bis 1500 Euro steuerfrei

Beschäftigte, die wegen der Corona-Krise eine Prämie von ihrem Arbeitgeber bekommen, müssen darauf keine Steuern zahlen. Das gelte für Sonderzahlungen und Sachleistungen bis zu 1500 Euro, teilte das Finanzministerium am Freitag mit. Voraussetzung ist, dass die Prämien zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember 2020 zusätzlich zum normalen Arbeitslohn ausgezahlt werden. Die Hilfen bleiben auch in der Sozialversicherung steuerfrei.

"Freundliche Worte an der Ladentheke und Beifall für das medizinische Personal sind ein schöner Ausdruck unserer Verbundenheit in dieser schweren Zeit. Aber wir wollen mehr tun, um die Helferinnen und Helfer angemessen zu würdigen", erklärte Finanzminister Olaf Scholz (SPD). "100-prozentigen Einsatz in dieser Zeit wollen wir 100-prozentig belohnen."

Mehrere Arbeitgeber hatten angekündigt, ihren Beschäftigten einen Bonus zu zahlen - darunter die Einzelhändler Aldi, Real, Lidl, Rewe und Penny. Sie wollten dies aus steuerlichen Gründen allerdings in Form von Warengutscheinen oder Gutschriften auf Mitarbeiterkarten tun. 

Update, 3. April, 15.06 Uhr: BVB-Stadion wird zum Corona-Behandlungszentrum

Das größte Fußball-Stadion in Deutschland wird ab Samstag zum Behandlungszentrum gegen das Coronavirus. Die Nordtribüne des Dortmunder Signal-Iduna-Parks wurde nach Angaben von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund vom Verein und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) entsprechend umgebaut. Das Zentrum ist täglich von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. In der Fußball-Bundesliga ruht wegen der Pandemie aktuell der Ball.

"Unser Stadion ist das Aushängeschild der Stadt, für fast jeden in Dortmund und Umgebung ein Fixpunkt und durch seine technischen, infrastrukturellen und räumlichen Bedingungen der ideale Ort, um gerade jetzt Menschen aktiv zu helfen, die potenziell vom Corona-Virus infiziert sind bzw. über entsprechende Beschwerden wie Atemwegserkrankungen und Fieber klagen", erklärten die Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Carsten Cramer in einer Mitteilung: "Es ist unsere Pflicht und unser Wunsch, alles in unserer Macht stehende dafür zu tun, dass diesen Menschen geholfen wird."

Fußballspiele, Deutschlands größtes Weihnachtssingen (im Bild) und nun ein Behandlungszentrum: Das BVB-Stadion kann für allerhand herhalten.
Fußballspiele, Deutschlands größtes Weihnachtssingen (im Bild) und nun ein Behandlungszentrum: Das BVB-Stadion kann für allerhand herhalten.  © dpa/Bernd Thissen

Update, 3. April, 15 Uhr: Auch Zweitwohnungen in Schleswig-Holstein dürfen nicht angefahren werden

Das schleswig-holsteinische Oberverwaltungsgericht hat als zweite Instanz das vom Kreis Nordfriesland verfügte Anreiseverbot zur Nutzung von Zweitwohnungen als rechtmäßig bestätigt. Es sei um zwei Beschwerdeverfahren gegangen, in denen Zweitwohnungsbesitzer anreisen und im Homeoffice arbeiten wollten, teilte das Gericht am Freitag mit. Die Antragsteller waren bereits vor dem Verwaltungsgericht gescheitert.

Schleswig-Holstein hat wegen der Corona-Pandemie ein Einreiseverbot für Touristen und auch Zweitwohnungsbesitzer verfügt, das die Kreise mit Allgemeinverfügungen juristisch umgesetzt haben.

Update, 3. April, 14.57 Uhr: Bußgeldkatalog für Corona-Verstöße jetzt auch in Bremen

Das Bundesland Bremen hat einen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Quarantäne-Ordnung in der Corona-Krise erlassen. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) stellte am Freitag die Liste vor, die Bußgelder von 50 Euro bis zu 5000 Euro vorsieht. "In diesem Bußgeldkatalog sind die Fälle des Alltags geregelt", sagte Mäurer.

So muss eine infizierte Person 400 Euro bezahlen, wenn sie ohne besonderen Grund oder ohne Zustimmung des Gesundheitsamtes die Quarantäne verlässt. Bei Ansammlungen im öffentlichen Raum von mehr als zwei Personen werden für jeden Beteiligten 50 bis 150 Euro fällig. Wer öffentliche oder private Veranstaltungen organisiert, muss zwischen 250 und 2500 Euro bezahlen. Die höchsten Bußgelder werden fällig für unerlaubtes Betreiben von Tagespflege, Schulen oder Kitas.

In Wiederholungsfällen können die Bußgelder bis auf 25.000 Euro steigen. Der Bußgeldkatalog ist Teil einer Rechtsverordnung, in der die Regierung des kleinsten Bundeslandes die bisherigen Verfügungen zusammenfasste. Sie tritt am Samstag in Kraft.

Polizei fährt an einem Wochenmarkt neben dem Bremer Dom vorbei, um das Kontaktverbot zu kontrollieren, das verhängt worden ist um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Polizei fährt an einem Wochenmarkt neben dem Bremer Dom vorbei, um das Kontaktverbot zu kontrollieren, das verhängt worden ist um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.  © dpa/Sina Schuldt

Update, 3. April, 14.50 Uhr: Arbeitslosenquoten in den USA geben nicht korrektes Bild wieder

Die Arbeitslosenquote in den USA ist infolge der Corona-Krise deutlich angestiegen. Sie stieg von 3,5 Prozent im Vormonat auf 4,4 Prozent im März, wie die US-Regierung am Freitag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten sei um 700.000 gesunken. Vor allem im Hotel- und Gastgewerbe machten sich die Auswirkungen der Epidemie demnach bemerkbar, allein dort fielen 460.000 Stellen weg.

Aufgrund einer verzögerten Erhebung der Statistik vermitteln die neuen Daten jedoch ein zu rosiges Bild. Die jüngste Zuspitzung am Arbeitsmarkt ist davon nur begrenzt widergegeben: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind seit Mitte März auf rund 10 Millionen in die Höhe geschnellt. Viele Experten gehen daher davon aus, dass die Arbeitslosenquote derzeit bereits bei etwa 10 Prozent liegen könnte.

Eine Frau lässt sich in einem Jobcenter in New York beraten. (Archivbild)
Eine Frau lässt sich in einem Jobcenter in New York beraten. (Archivbild)  © dpa/EPA/Justin Lane

Update, 3. April, 14.42 Uhr: Russland legt Foto-Datenbank von Corona-Infizierten an

Russland will als Maßnahme zur besseren Überwachung von Corona-Infizierten eine Foto-Datenbank der Patienten anlegen. Sollte ein Test positiv sein, werde direkt danach ein Foto des Infizierten gemacht, sagte der Vorsitzende des Moskauer Stadtparlaments, Alexej Schaposchnikow, am Freitag im Staatssender Perwy Kanal. Die Fotos seien nur für die Behörden zugänglich, die Personalien besonders geschützt. So könnten infizierte Menschen in Quarantäne und Bewohner in Selbstisolation überwacht werden, falls sie sich nicht an die strengen Auflagen halten.

Die Regelung gelte zunächst nur in der Millionenmetropole Moskau und im Umland. Sie könnte aber auch landesweit eingesetzt werden, hieß es. Zur Kontrolle der Ausgangsbeschränkungen nutzen die Behörden bereits Überwachungskameras mit Gesichtserkennungsfunktion. In Moskau leben Schätzungen zufolge mindestens 15 Millionen Menschen, für sie gelten seit Wochenbeginn drastische Ausgangsbeschränkungen.

In Russland steigt die Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus rasant an. Mit Stand Freitag wurden nach offiziellen Angaben landesweit rund 4150 Infizierte registriert, knapp 3000 davon leben in Moskau. 34 Menschen starben demnach an der Lungenkrankheit Covid-19.

Russische Polizeibeamte mit Mundschutz patrouillieren in einer fast leeren Straße.
Russische Polizeibeamte mit Mundschutz patrouillieren in einer fast leeren Straße.  © dpa/Kirill Zykov/Moscow News Agency/AP

Update, 3. April, 14.35 Uhr: 400 Flüchtlinge in Neumünster unter Quarantäne

Nach der fünften bestätigten Infektion mit dem neuartigen Coronavirus steht die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster unter Quarantäne. Wie das Landesamt für Ausländerangelegenheiten am Freitag mitteilte, hatte die
betroffene Frau Kontakte zu anderen Bewohnern. "Da sich die jetzt erkrankte Frau über einen längeren Zeitraum im nicht isolierten Teil der Landesunterkunft aufgehalten hat, sehen wir uns zu dieser Maßnahme gezwungen", erläuterte die Leitende Amtsärztin Alexandra Barth. In der Unterkunft leben derzeit rund 400 Menschen. Sie dürfen nun die Landesunterkunft nicht mehr verlassen und auch das benachbarte Verwaltungsgebäude nicht betreten.

Die infizierte Frau hatte sich in den vergangenen Monaten gemeinnützig in der Landesunterkunft betätigt und dadurch häufig Kontakt zu anderen Bewohnern und zu Mitarbeitern des DRK. Sie kam gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern direkt nach Eingang des Testergebnisses in das Quarantäne-Haus.

Zwei DRK-Mitarbeiter wurden am Freitagmorgen bei Arbeitsantritt noch in ihren Autos getestet und anschließend in häusliche Isolation geschickt. Mitarbeiter des DRK, die Bewohner direkt betreuen, sollen ihre Kontakte nun auf ein Minimum reduzieren. Sie wurden mit Schutzausrüstung ausgestattet und angehalten, Bewohnerhäuser nur noch mit FFP2-Atemschutzmasken zu betreten. Unterdessen bestätigte die Stadt Kiel eine Corona-Infektion in einer Flüchtlingsunterkunft in der Landeshauptstadt. Darüber hatten zunächst die "Kieler Nachrichten" berichtet.

Wohncontainer und ein Zelt stehen auf dem Gelände der Landesunterkunft für Asylsuchende in Neumünster (Schleswig-Holstein). (Archivbild)
Wohncontainer und ein Zelt stehen auf dem Gelände der Landesunterkunft für Asylsuchende in Neumünster (Schleswig-Holstein). (Archivbild)  © dpa/Bodo Marks

Update, 3. April, 14.25 Uhr: Bald noch mehr Grenzkontrollen?

Das Corona-Krisenkabinett will am kommenden Montag über mehr Kontrollen an den Grenzen und eine mögliche Quarantänepflicht für alle ankommenden Flugreisenden beraten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dringt vor allem das Bundesinnenministerium auf bundeseinheitliche Regelungen und hat auch angeboten, die Bundespolizei könnte bei der Umsetzung an den Flughäfen helfen. Über die Tagesordnung der Sitzung hatte zuerst der "Spiegel" berichtet.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) überlegt schon seit einigen Tagen, ob es sinnvoll sein könnte, auch an den restlichen Grenzen Kontrollen einzuführen. Bislang gibt es dazu allerdings noch keinen Konsens in der Bundesregierung. 

Seit Mitte März dürfen Ausländer an den Grenzen zu Österreich, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nur noch einreisen, wenn sie einen Wohnsitz in Deutschland oder einen triftigen Grund haben, etwa Berufspendler. Auch der Warenverkehr soll ungehindert fließen. Das Innenministerium will dem Bericht zufolge nun auch für die Grenzen nach Polen, Tschechien, Belgien und die Niederlande sowie an den Flughäfen die strengen Einreisebedingungen einführen, um "Umgehungstatbestände" zu verhindern, wie es heißt.

Ausländer aus Österreich, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark dürfen schon jetzt nicht mehr ins Land. Polen, Tschechien, die Niederlande lassen Deutsche zudem nicht einreisen. In der kommenden Woche könnte die Grenze zu Belgien ebenfalls schließen.
Ausländer aus Österreich, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark dürfen schon jetzt nicht mehr ins Land. Polen, Tschechien, die Niederlande lassen Deutsche zudem nicht einreisen. In der kommenden Woche könnte die Grenze zu Belgien ebenfalls schließen.  © TAG24

Rückenwind für Seehofer gab es vom innenpolitischen Sprecher der Unionsfraktion, Mathias Middelberg (CDU). "Es ist ein Unding, dass es in der aktuellen Lage immer noch keine bundesweiten Gesundheitschecks an den Flughäfen oder Auflagen für einreisende Passagiere gibt. Angesichts der starken Auslastung der Gesundheitsämter ist eine generelle Quarantänepflicht das richtige Mittel", sagte er der dpa.

Derzeit kommen demnach täglich 20.000 Menschen aus Drittländern nach Deutschland, die nach Ansicht des Innenministeriums das Coronavirus ins Land bringen könnten. Zusätzlich soll es deshalb eine Quarantänepflicht für alle geben, die per Flugzeug nach Deutschland einreisen. Nach Auffassung des Innenministeriums könnte das Bundesgesundheitsministerium die lokal zuständigen Gesundheitsämter auf Basis des vergangene Woche verabschiedeten Infektionsschutzgesetzes verpflichten, nach Ankunft zwei Wochen Quarantäne anzuordnen.

An den Grenzen zu den bislang von Kontrollen betroffenen fünf Ländern seien bislang rund 60 000 Menschen zurückgewiesen worden, die keinen triftigen Grund zur Einreise angeben konnten, berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf das Bundesinnenministerium.

Diese Maßnahmen ergriffen die europäischen Staaten bislang. Bald könnten weitere Kontrollen an der deutschen Grenze folgen.
Diese Maßnahmen ergriffen die europäischen Staaten bislang. Bald könnten weitere Kontrollen an der deutschen Grenze folgen.  © TAG24

Update, 3. April, 14.22 Uhr: Ford baut bis Mai keine Autos in Europa

Die Auto-Produktion von Ford soll bis mindestens zum 4. Mai weiter ausgesetzt bleiben. "Wir hoffen, dass sich die Lage im kommenden Monat wieder verbessern wird", sagte Ford Europa-Chef Stuart laut einer Mitteilung von Freitag. "Unsere Planungen für den Wiederanlauf des Betriebs basieren auch weiterhin darauf, wie sich die Bedingungen entwickeln und welche Vorgaben wir vor Ort von den Regierungsstellen erhalten." 

Mitte März hatte der Autobauer bereits den Stopp der Produktion für die Standorte in Köln und Saarlouis sowie das spanische Valencia und Craiova in Rumänien verkündet. Wenig später folgten auch zwei britische Produktionsstätten. Für den Standort Valencia gilt der Stopp bis mindestens zum 27. April, an den anderen bis zum 4. Mai. Die weitere Planung hinge von der Entwicklung der Covid-19-Pandemie ab, hieß es von Ford.

Ein Ford-Mitarbeiter arbeitet in der Kölner Produktion des Fiestas an einer Karosserie.
Ein Ford-Mitarbeiter arbeitet in der Kölner Produktion des Fiestas an einer Karosserie.  © dpa/Oliver Berg

Update, 3. April, 14.19 Uhr: 45 Corona-Fälle in Hamburger Pflegeheim

In einem Pflegeheim im Hamburger Stadtteil Wellingsbüttel haben sich nach Informationen von NDR 90,3 inzwischen 45 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert: 39 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 6 Pflegekräfte. Damit habe sich die Zahl der Erkrankten innerhalb weniger Tage vervielfacht. Die Einrichtung hatte am Dienstag noch 17 Erkrankte gemeldet. Ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde konnte die Zahlen am Freitag zunächst nicht bestätigen.

Bei den meisten Senioren sollen lediglich leichte Symptome festgestellt worden sein. Insgesamt 17 Bewohner des Pflegeheims wurden negativ getestet. Damit sie sich nicht anstecken können, sollen sie jetzt in mehrere leerstehende Senioren-Wohngemeinschaften verlegt werden. Das bestätigte auch die Gesundheitsbehörde.

Am Dienstag erließ der Hamburger Senat wegen der Corona-Pandemie ein generelles Besuchsverbot in der stationären Altenpflege, das zunächst bis Ende April gelten soll.

Update, 3. April, 14.16 Uhr: "Corona" stellt Produktion vorübergehend ein

Der Hersteller der Biermarke "Corona" in Mexiko darf wie viele andere Unternehmen des Landes vorübergehend nicht weiter produzieren. Die Brauerei Grupo Modelo fahre derzeit ihre Produktion herunter und stelle sie am Sonntag erst mal ganz ein, teilte das Unternehmen am Donnerstag (Ortszeit) mit. Damit folge man den Anweisungen der mexikanischen Regierung, mit denen die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden solle. Der Bierbrauer betonte, er könne seine Produktion wieder hochfahren, sollte die Regierung eine entsprechende Erklärung für Bier zum Dekret nachreichen.

Mexiko hatte am Montag einen Gesundheitsnotstand ausgerufen und angeordnet, dass nicht unbedingt notwendige Aktivitäten - auch im Wirtschaftsbereich - zunächst bis zum 30. April eingestellt werden. Versammlungen von mehr als 50 Menschen sind verboten. Zudem wurden wegen der Pandemie Strände, etwa in Urlaubsorten wie Cancún und Acapulco, am Donnerstag geschlossen.

Verbindliche Ausgangsbeschränkungen gibt es nicht. Flughäfen, Geschäfte und Restaurants bleiben offen. In Mexiko infizierten sich nach aktuellen Daten der Johns-Hopkins-Unversität im US-Bundesstaat Maryland bisher mehr als 1500 Menschen mit dem Coronavirus, 50 starben.

Eine Flasche des mexikanischen Corona-Biers.
Eine Flasche des mexikanischen Corona-Biers.  © dpa/Timo Jaakonaho/Lehtikuva

Update, 3. April, 14.10 Uhr: Notaufnahme ruft Polizei wegen fliehendem Corona-Patient

Ein mutmaßlich mit dem Coronavirus infizierter Patient hat in der Uniklinik Leipzig einen Polizeieinsatz ausgelöst. Die Notaufnahme habe die Beamten am Donnerstag alarmiert, weil der Patient eine Weiterbehandlung ablehnte und das Krankenhaus verlassen wollte, teilte die Polizei am Freitag mit. 

Während die Einsatzkräfte noch die Schutzausrüstung der Klinik anlegten, habe sich ein Arzt des Mannes angenommen. Der Mediziner habe den Patienten schließlich von der Notwendigkeit einer Behandlung überzeugen können, so dass die Polizisten nicht weiter eingreifen mussten.

Update, 3. April, 13.30 Uhr: Deutscher Kreuzfahrt-Passagier stirbt in Australien

Ein deutscher Passagier des im Westen Australiens festsitzenden Kreuzfahrtschiffs "Artania" ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus in einer Klinik der Stadt Perth gestorben.

Dabei handele es sich um einen Mann in den Sechzigern, wie die Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Er gehörte zu den Passagieren, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren. Die Angehörigen seien informiert, hieß es weiter.

Die "Artania", bekannt aus der ARD-Dokuserie "Verrückt nach Meer", liegt seit der vergangenen Woche an der Küste vor der Stadt Fremantle südlich von Perth. Grund ist, dass auf dem Schiff Coronavirus-Fälle aufgetreten waren. Mehr als 840 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden nach Deutschland geflogen, Dutzende kamen in australische Krankenhäuser.

Die nähere Zukunft des Kreuzfahrtschiffs war nach jüngsten Angaben des deutschen Reiseveranstalters Phoenix-Reisen weiter unklar. Es liege noch kein Zeitplan für eine Abreise aus den westaustralischen Gewässern vor. Der Regierungschef des Bundesstaates Westaustralien forderte, dass das Schiff schnellstmöglich zurück nach Deutschland fährt. Man wolle nicht, dass die "Artania" andere Schiffe anziehe, nur weil sie im Hafen von Fremantle habe anlegen dürfen.

In Australien machen Fälle von Kreuzfahrtschiffen mindestens 20 Prozent der bisher bestätigten Coronavirus-Fälle aus - dies sind mehr als 5300.

Die MS Artania im Hafen von Perth.
Die MS Artania im Hafen von Perth.  © Richard Wainwright/AAP/dpa

Update, 3. April, 13 Uhr: Lage im Gast- und Reisegewerbe spitzt sich dramatisch zu

Die Lage im Reise- und Gastgewerbe infolge der Corona-Krise spitzt sich aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags immer weiter zu: Rund 40 Prozent der Betriebe sehen sich akut von Insolvenz bedroht, wie eine DIHK-Umfrage ergab. 

Etwa zwei Drittel der Firmen könnten wegen fehlender Aufträge aktuell Mitarbeiter nicht mehr wie bislang beschäftigen und müssten dementsprechend ihre Beschäftigungspläne nach unten korrigieren.

DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben kommentierte die Umfrage am Freitag mit den Worten: "Die Corona-Pandemie bedroht das Reise- und Gastgewerbe existenziell. Wenn Restaurants schließen, Hotelzimmer storniert oder Reisen ganz abgesagt werden müssen, fällt der Umsatz vieler Unternehmen über Nacht gegen Null, obwohl Mieten und Gehälter weiter bezahlt werden müssen."

Insbesondere Reisebüros und Veranstalter befänden sich aktuell in einer gefährlichen Zwickmühle, weil sie einerseits stornierte Urlaube rückerstatten müssten und gleichzeitig selbst auf vorgeschossenen Kosten sitzen blieben. Wansleben begrüßte Pläne der Bundesregierung zu einer Gutschein-Lösung.

Bei abgesagten Reisen, Kultur- oder Sportveranstaltungen sollen die Verbraucher nach dem Willen der Bundesregierung Gutscheine statt einer sofortigen Rückzahlung bekommen. Das "Corona-Kabinett" stimmte am Donnerstag einer entsprechenden Lösung zu. Bevor sie umgesetzt werden kann, bedarf sie allerdings noch der Zustimmung der EU-Kommission.

Ein Restaurant in der Innenstadt von Kassel macht mit einem Aushang auf die Schließung aufmerksam.
Ein Restaurant in der Innenstadt von Kassel macht mit einem Aushang auf die Schließung aufmerksam.  © Uwe Zucchi/dpa

Update, 3. April, 12.43 Uhr: Am Montag Gespräche über mehr Grenzkontrollen

Das Corona-Krisenkabinett will am Montag über mehr Grenzkontrollen beraten. Nach Informationen des "Spiegel" soll in der Sitzung auch über eine mögliche Quarantänepflicht für alle ankommenden Flugreisenden gesprochen werden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) überlegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schon seit einigen Tagen, ob es sinnvoll sein könnte, auch an den restlichen Grenzen Kontrollen einzuführen. Bislang gibt es dazu allerdings noch keinen Konsens in der Bundesregierung. 

Aktuell gebe es keine Veranlassung, die bestehenden Kontrollen zu ändern, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag in Berlin.

Seit Mitte März darf an den Grenzen zu Österreich, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nur noch einreisen, wer einen triftigen Grund hat, etwa Berufspendler. Auch der Warenverkehr soll ungehindert fließen. 

Bundesinnenminister Horst Seehofer.
Bundesinnenminister Horst Seehofer.  © Wolfgang Kumm/dpa

Update, 3. April, 12.36 Uhr: Caritas warnt vor Corona-Ausbruch in Afrika

Die katholische Hilfsorganisation Caritas International hat vor einer Ausbreitung des Coronavirus in Afrika gewarnt. In den armen Ländern des afrikanischen Kontinents könnte die Covid-19-Krankheit noch verheerendere Folgen haben als etwa in den bisher stark betroffenen westlichen Staaten, sagte Caritas-Generalsekretär Aloysius John am Freitag bei einer Internet-Pressekonferenz. 

Aus Ebola-Ausbrüchen in Afrika habe man gelernt, dass es besonders wichtig sei, die Menschen auch in abgelegenen Regionen über Vorsorgemaßnahmen zu informieren, erläuterte eine Sprecherin.

Seine Organisation sei auch besorgt, dass Flüchtlinge in vielen Regionen der Erde womöglich heftig unter den Virus-Folgen leiden müssten, sagte Aloysius John. Die Caritas rufe deshalb, wie schon der Papst, zu einem weltweiten Waffenstillstand auf. 

Außerdem sollten wegen der Gesundheitskrise Sanktionen gegen Länder wie Syrien, Libanon oder Iran aufgehoben werden, sagte er.

Update, 3. April, 12.22 Uhr: Erneut 900 Corona-Tote in Spanien innerhalb von 24 Stunden

Im stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen
Spanien sind binnen 24 Stunden 932 neue Todesfälle in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion registriert worden. 

Damit stieg die Gesamtzahl der Toten auf 10 935, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Freitag mitteilte. 

Es war der zweite Tag in Folge mit mehr als 900 und bereits der siebte in Serie mit mehr als 800 Toten in Spanien.

Die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen stieg um knapp 7500 auf fast 118 000. Gleichzeitig wurden den amtlichen Angaben zufolge fast 4000 Patienten, die wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 an Covid-19 erkrankt waren, innerhalb eines Tages als geheilt entlassen. 

Von den bisher mehr als 56 000 Infizierten, die in Spanien in Krankenhäusern behandelt werden mussten, sind damit bereits mehr als 30 000 Menschen wieder gesund.

Update, 3. April, 12.10 Uhr: Merkel nach Corona-Quarantäne zurück im Kanzleramt

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag nach zweiwöchiger Corona-Quarantäne ins Kanzleramt zurückgekehrt. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, hat sie ihre Geschäfte wieder persönlich in der Regierungszentrale aufgenommen. 

Alle Infos dazu findet Ihr >>> Hier. 

Angela Merkel ist zurück im Kanzleramt.
Angela Merkel ist zurück im Kanzleramt.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 3. April, 12.05 Uhr: Frankfurt Flughafen saniert in der Krise die Südbahn

Der Frankfurter Flughafen nutzt die Corona-Flaute zu einer grundlegenden Sanierung seiner südlichen Start- und Landebahn. 

Mit Sperrung der Piste ab Montag (6. April) stehen am größten deutschen Flughafen nur noch zwei statt der sonst üblichen vier Bahnen zur Verfügung. Die Nordwest-Landebahn ist in der Krise bereits zum Abstellplatz für Lufthansa-Flugzeuge umfunktioniert worden. Wegen ausbleibender Fluggäste wird zudem ab Dienstag das kleinere der beiden Passagier-Terminals gesperrt.

Die Bauarbeiten an der Südbahn sollen tagsüber in einem Zeitraum von rund drei Wochen stattfinden, wie der Betreiber Fraport am Freitag mitteilte. Die sonst übliche Nachtarbeit bei Asphalt-Sanierungen am Flughafen ist nicht notwendig. 

Insgesamt werden rund 192.000 Quadratmeter saniert, eine Fläche so groß wie 27 Fußballfelder. Klimaschonend soll sich der Einbau neuer LED-Lampen auswirken, die ältere und energetisch ungünstigere Halogen-Leuchten ersetzen.

Luftbild des Frankfurter Flughafens.
Luftbild des Frankfurter Flughafens.  © Uli Deck/dpa

Update, 3. April, 11.40 Uhr: Handeslsverbands-Boss ruft Vermieter zu Mietverzicht bei Läden auf

Der Chef des Handelsverbands Deutschland, Stefan Genth, hat Vermieter in der Corona-Krise zu einem Mietverzicht bei Einzelhändlern aufgefordert. 

"Es kann nicht sein, dass der Einzelhändler allein auf dem Schaden durch die verfügten Geschäftsschließungen sitzen bleibt, während der Vermieter nach der Stundung seine volle Miete erhält", sagte Genth dem Nachrichtenportal t-online.de. 

Die Vermieter müssten auf einen Teil ihrer Miete verzichten, sonst türmten sich "erhebliche Schuldenberge" bei den Händlern auf. "Fair wäre ein Verzicht von 50 Prozent der Miete. Auch das verstehe ich unter Solidarität", sagte Genth.

Vor allem die Unternehmen abseits des Lebensmittelhandels stehen derzeit vor massiven Problemen. Genth forderte eine Exit-Strategie, um die Geschäftsschließungen nach und nach zu lockern. 

"Wir könnten die Läden schrittweise wieder öffnen", sagte er. "Wir könnten Zugangsbeschränkungen einführen, Hygienevorschriften durchsetzen und dafür sorgen, dass das Abstandsgebot weiterhin eingehalten wird."

Update, 3. April, 11.20 Uhr: Maßnahmen in Deutschland zeigen Wirkung, aber nur schrittweise Rücknahme

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie in Deutschland zeigen nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts messbar Wirkung. Ein infizierter Mensch stecke seit einigen Tagen in Deutschland im Durchschnitt nur noch einen weiteren Menschen an, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. Ein Grund zur Entwarnung sei das aber noch nicht.

Zudem glaubt er nicht daran, dass nach dem 20. April alles wieder sofort gelockert und alle Geschäfte, Schulen etc. wieder geöffnet werden, sondern dass es eine schrittweise Lockerung geben könnte. 

Aktuell würden verschiedenste Szenarien erarbeitet. 

Update, 3. April, 11.10 Uhr: Ryanair muss wegen Coronavirus bis Ende Mai am Boden bleiben

Europas größter Billigflieger Ryanair wird von der Corona-Pandemie immer schwerer getroffen. Mindestens im April und Mai dürfte die Flotte der Fluggesellschaft noch weitgehend am Boden bleiben, teilte der Konzern am Freitag in Dublin mit. 

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Ende März) blieben die Iren gerade noch so in der angepeilten Prognosespanne beim Jahresgewinn. Vor Sonderposten dürfte dieser zwischen 0,95 und 1,0 Milliarden Euro liegen und damit am unteren Ende des Ausblicks, hieß es auf Basis vorläufiger Zahlen. Angaben ohne Ausklammerung der Sonderposten lagen noch nicht vor.

Noch abziehen muss Ryanair jedenfalls rund 300 Millionen Euro, die wegen der Flugausfälle als Verlust bei Sicherungsgeschäften für den Kerosinpreis anfallen dürften. Im März brachen die Passagierzahlen gegenüber dem Vorjahresmonat um 48 Prozent auf nur noch 5,7 Millionen Fluggäste ein.

Für das gesamte Jahr ergibt sich damit zwar noch ein Plus von 4 Prozent auf 149 Millionen Passagiere. Das eigentliche Ziel, auf 154 Millionen Gäste zu kommen, verfehlte Ryanair aber wegen der Reisebeschränkungen und des Zusammenbruchs der Nachfrage. Derzeit führt Ryanair weniger als 20 Flüge täglich aus und damit nur rund ein Prozent der sonst üblichen Anzahl.

Eine Prognose für das gerade begonnene Geschäftsjahr hält das Management um Chef Michael O'Leary aktuell für unmöglich. Das Unternehmen habe eine der widerstandsfähigsten Bilanzen in der Branche und verfüge zum Ende des Geschäftsjahres über Barmittel von 3,8 Milliarden Euro. Mit 327 Maschinen seien drei Viertel der eigenen Flugzeugflotte unbelastet und schuldenfrei.

Um die Kasse zu schonen und Kosten zu senken, hat das Management zu harten Maßnahmen gegriffen. Ab sofort würden für April und Mai alle Gehaltszahlungen um die Hälfte gekürzt, auch in der oberen Führungsriege. 

Zusammen mit den Mitarbeitern und Gewerkschaften in allen EU-Ländern bemüht sich das Unternehmen nun nach eigenen Angaben um Lohnersatzregelungen wie Kurzarbeitergeld. Investitionen werden ebenfalls verschoben.

Ryanair greift in der Krise zu drastischen Maßnahmen.
Ryanair greift in der Krise zu drastischen Maßnahmen.  © Andreas Arnold/dpa

Update, 3. April, 10.40 Uhr: Google veröffentlicht anonymisierte Bewegungstrends

Google veröffentlicht in der Coronavirus-Krise eine Auswertung anonymisierter Bewegungsdaten. Das soll den Behörden zusätzliche Anhaltspunkte zum Verständnis der Verhaltenstrends liefern. 

In Deutschland wird auf Bundesland-Ebene gezeigt, wie sich die Zahl der Menschen etwa in Parks und Einkaufsläden sowie auf Bahnhöfen entwickelt hat. Dabei bekommt man nur eine prozentuale Veränderung insgesamt zu sehen, nicht aber die Entwicklung an einzelnen Orten.

Mit der Zeit könnten die Daten auch auf tiefere regionale Ebenen heruntergebrochen werden, erklärte der Internet-Konzern zur Vorstellung des Plans am Freitag. In den USA etwa sind die Trends bereits auf County-Ebene verfügbar.

Die Trends decken einen Zeitraum von mehreren Wochen ab, die jüngsten Daten sind 48 bis 72 Stunden alt. Die Daten sind für 131 Länder verfügbar. In Zukunft könnten mit den Daten möglicherweise auch Annahmen zur weiteren Entwicklung getroffen werden.

Google greift für die Auswertung auf anonymisierte Daten von Nutzern zurück, die ihre Aufenthaltsorte in ihren Google-Profilen aufzeichnen lassen.

Update, 3. April, 10.30 Uhr: Frau von Popsänger Kelly erleidet Zusammenbruch wegen Corona-Sorgen

Popsänger John Kelly (53) hat Einzelheiten zu seinem freiwilligen Ausscheiden aus der RTL-Tanzshow "Let's Dance" verraten: Demnach erlitt seine Frau Maite Itoiz (45) einen Zusammenbruch - und zwar wegen Sorgen angesichts des Corona-Dramas in ihrem Heimatland Spanien. 

"Es braucht seine Zeit, aber ich sehe eine positive Entwicklung. Sie hat seit Tagen keine Panikattacken mehr", sagte der US-amerikanisch-irische Musiker im "Gala"-Interview.

"Als Musikproduzentin und Künstlerin ist sie es gewohnt, unter hohem Druck zu arbeiten. Sie ist durch viele extreme Situationen gegangen, die sie hätten zusammenbrechen lassen können. Sie hatte zwar schon mal Angst, aber die Panikattacken sind neu", so Kelly. Vergangene Woche hieß es lediglich, es gebe einen Krankheitsfall in der Familie.

"Spanien ergriff sehr strenge Maßnahmen gegen das Virus, das ganze Land war seit Tagen eingesperrt", sagte Kelly jetzt. Seine Frau habe sich Sorgen um ihn gemacht, gleichzeitig sei ihr Vater im Krankenhaus gewesen, und sie durfte ihn nicht sehen - so erklärte der Sänger die Situation. In Spanien sind offiziell mehr als 110.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 10.000 starben bereits daran.

John Kelly mit seiner Frau Maite.
John Kelly mit seiner Frau Maite.  © imago images / APress

Update, 3. April, 10.20 Uhr: RKI fordert auf: Taktung und Kapazität bei öffentlichen Verkehrsmitteln und der Bahn wieder erhöhen!

Aufgrund der Coronavirus-Krise und dem Fakt, dass weniger Menschen unterwegs sind, haben viele regionale Verkehrsbetriebe und die Deutsche Bahn ihre Taktung und Kapazität an Waggons heruntergefahren.

Das RKI fordert auf, beides wieder zu erhöhen, damit in den Verkehrsmitteln genug Abstand gehalten werden kann. Sonst sei es nicht möglich, sich ausreichend vor Ansteckung zu schützen. 

Update, 3. April, 10.10 Uhr: RKI mit neuem Update zu Pandemie: Sterberate steigt!

Wie bereits zu Beginn der Woche von Prof. Wieder angekündigt, steigt die Sterberate in Deutschland. Sie liegt aktuell bei 1,2 Prozent. 

Zudem verdeutlichte der Geschäftsführer des Robert Koch Instituts, dass das Tragen von Stoffmasken den Träger NICHT vor Ansteckung schützt. Zuletzt hieß es, das RKI habe seine Meinung dazu geändert. Das ist aber nicht der Fall, weil Wieler die gleichen Ausführungen bereits beim letzten Presse-Briefing getätigt hatte. 

Nämlich, dass man OP-Masken und FFP-Masken, die lediglich dem medizinischen Personal vorbehalten sind, von den Stoffmasken unterscheiden muss. Letztere schützen andere, aber nicht einen selbst. "Wir haben keine Empfehlung zum Maskentragen geändert", betonte Wieler. Dies sei eine Falschmeldung gewesen. 

Er machte klar, dass immer noch Abstand halten (mindestens 1,5 Meter) und eine gute Handhygiene essenziell sind für den Eigenschutz. 

Er forderte kranke Menschen auf, zu Hause zu bleiben. Weil auch diese durch das Tragen der Stoffmasken womöglich andere nicht ausreichend schützen.

Aktuell infizieren sich im Durchschnitt 96 Menschen pro 100.000 Einwohner. Diese Zahl schwankt jedoch regional stark. So liegt sie in Bayern bei 155 Personen pro 100.000 Einwohnern, in Mecklenburg-Vorpommern bei 29 Personen pro 100.000 Einwohnern. 

Es gibt die neue Erkenntnis von den 58.000 Fällen, über die klinische Informationen vorliegen, dass 1250 Patienten von ihnen eine Lungenentzündung entwickelt haben. 

Prof. Dr. Wieler.
Prof. Dr. Wieler.  © Carsten Koall/dpa

Update, 3. April, 9.40 Uhr: Beatmungskapaziäten in Deutschland reichen aus

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht davon aus, dass in Deutschland in der nächsten Zeit jeder schwerkranke Covid-19-Patient versorgt werden kann. 

"Ich bin zuversichtlich, dass wir die nächsten zehn, vierzehn Tage schaffen werden, dass es gelingen wird, jedem Patienten, der einen Beatmungsplatz braucht, einen solchen zu ermöglichen", sagte Verbandspräsident Gerald Gaß am Freitag in der RTL/n-tv-Sendung "Frühstart".

Derzeit würden 2500 Corona-Patienten in deutschen Krankenhäusern beatmet, erklärte Gaß. Man sei darauf eingerichtet, dass in den kommenden Tagen und Wochen noch deutlich mehr Patienten in den Kliniken ankämen. "Wir haben aber auch noch gut 10 000 Beatmungsplätze frei."

Es sei deshalb richtig, dass Deutschland Patienten aus dem zum Teil stark betroffenen europäischen Ausland aufnehme, betonte Gaß: "Wir haben etliche tausend Plätze im Moment frei. Diese jetzt frei zu lassen und gleichzeitig im grenznahen Bereich die überfüllten Krankhäuser in Italien, in Frankreich zu sehen, ist, glaube ich, kaum auszuhalten."

Update, 3. April, 9.20 Uhr: Bekommt die Pflegebranche nach Ostern ein noch größeres Problem?

Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, befürchtet, dass Pflegekräfte aus Osteuropa über Ostern in ihre Heimatländer fahren und anschließend nicht nach Deutschland zurückkehren. 

Für Pfleger aus Polen etwa gelte: "Dass alle die, die einen Arbeitsvertrag in Deutschland haben, natürlich auch zurückkehren können und dass die auch durchgelassen werden", sagte Westerfellhaus am Freitag im Deutschlandfunk. Auch mit Rumänien und Tschechien würden derzeit entsprechende Regelungen ausgehandelt.

Westerfellhaus betonte aber: "Man darf die Rechnung dabei auch nicht ohne die Beteiligten machen." Er spreche von Pflegekräften, "die zwar zurückkommen können, die aber aus Angst zuhause bleiben und sagen: 'Ich bleibe jetzt bei meiner Familie'". Man beobachte die Situation "sehr, sehr, sehr genau" und schaue dann, wie in der häuslichen Pflege Entlastung geschaffen werden könne. Diese Entscheidungen müssten jedoch individuell vor Ort in den Ländern und Kommunen getroffen werden, da die Belastungssituation regional sehr unterschiedlich sei, erklärte Westerfellhaus.

Der Verband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) hatte bereits gewarnt, dass nach Ostern bis zu 200.000 Betreuungskräfte aus Osteuropa fehlen könnten. Nach Angaben von Patientenschützern werden insgesamt 2,6 Millionen ältere Menschen zu Hause versorgt.

Update, 3. April, 9.10 Uhr: Kurzarbeitergeld in Deutschland soll womöglich angehoben werden

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (47, SPD) erwägt in der Coronavirus-Krise eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes. Er werde mit Arbeitgebern und Gewerkschaften darüber reden, "ob wir das Kurzarbeitergeld noch einmal anheben können", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitag) in Düsseldorf. 

Zugleich stellte er eine mögliche Verlängerung in Aussicht: "Ihr habt die erleichterten Regeln für Kurzarbeit, mit denen wir Brücken über diese Krise bauen. Wenn es nötig ist, bauen wir die auch noch länger." Das gewerkschaftsnahe Forschungsinstitut IMK hatte sich bereits am Donnerstag für eine Aufstockung von Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld I ausgesprochen, um die Folgen der Corona-Pandemie einzudämmen.

Beschäftigte in Kurzarbeit erhalten 60 Prozent und in Haushalten mit Kindern 67 Prozent des entgangenen Nettoentgelts. In einigen Branchen und Betrieben gibt es tarifvertragliche Regelungen zur Aufstockung des Kurzarbeitergeldes.

Hubertus Heil (47, SPD).
Hubertus Heil (47, SPD).  © Michael Kappeler/dpa

Update, 3. April, 9 Uhr: Das sind die aktuellen Zahlen der Coronavirus-Pandemie

Hier die aktuellen Zahlen. 

Die Zahlen für Europa, die Welt und die USA.
Die Zahlen für Europa, die Welt und die USA.  © TAG24 Grafik
Eine Statistik über den Anstieg in den einzelnen Ländern.
Eine Statistik über den Anstieg in den einzelnen Ländern.  © TAG24 Grafik

Update, 3. April, 8.50 Uhr: Bundesregierung will schnell Stichproben machen, wenn Antikörpertest vorliegt

Die Bundesregierung will im Kampf gegen das Coronavirus sofort nach Vorliegen eines zuverlässigen Antikörpertests repräsentative Stichproben in der Bevölkerung machen lassen. Das kündigte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "maybrit illner" an. 

Ziel sei ein Überblick, wie groß der Anteil der Menschen in der Bevölkerung ist, die Antikörper gegen das Virus haben. Einen Test auf Antikörper im Blut gebe es schon, er sei "aber noch nicht so genau, wie wir ihn brauchen", sagte Braun.

Der derzeit vorliegende Test könne "den fatalen Fehler machen, dass er einem suggeriert, man sei schon immun und es stimmt am Ende gar nicht". Sobald dies behoben ist, solle "eine große Serie von Menschen, die glauben, sie hätten nie etwas mit Corona zu tun gehabt", freiwillig getestet werden. Dies werde zeigen, wie viele Menschen die Erkrankung "still" durchmachten und wie groß die Infizierten-Dunkelziffer sei.

Update, 3. April, 8.35 Uhr: Starmoderatorin Oprah Winfrey spendet 10 Millionen Dollar an Corona-Hilfe

US-Starmoderatorin Oprah Winfrey (65) hat angekündigt, zehn Millionen US-Dollar (umgerechnet gut neun Millionen Euro) für Corona-Hilfsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. "Ich spende, um Amerikanern während dieser Pandemie in Städten, im ganzen Land und in Gebieten, in denen ich aufgewachsen bin, zu helfen", schrieb sie am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter.

Wenn es eine Krise gebe und die Verletzbarsten der Gesellschaft betroffen seien, dann denke sie an ihre Kindheit. "Ich erinnere mich immer noch daran, als ich mit meiner Mutter in Milwaukee aufgewachsen bin und wir auf soziale Unterstützung angewiesen waren", sagte Winfrey in einem Video, das auf Apple TV veröffentlicht wurde. Manchmal hätten sie Hilfe gebraucht nur zum Überleben.

Die Moderatorin spendet auch eine Million Dollar an "America's Food Fund". Der wurde nach ihren Angaben unter anderem von Schauspieler Leonardo DiCaprio (45) ins Leben gerufen.

Mehr als 236 000 Infektionen waren in den USA laut Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstag nachgewiesen. Das sind die meisten Fälle pro Land weltweit. Fast 6000 Menschen sind dort an den Folgen des Coronavirus gestorben. 

Update, 3. April, 8.18 Uhr: Spahn sieht Hinweise auf wirksame Corona-Medikamente

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hofft, dass zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 bald auch zielgerichtete Medikamente eingesetzt werden können. "Es gibt erste Hinweise, dass bestimmte Medikamente zu helfen scheinen", sagte der CDU-Politiker in "Bild live". 

Dazu sollten Studien "schnellstmöglich möglich" gemacht werden. Allerdings müsse auch aufgepasst werden: Die Patienten müssten geschützt werden, da jedes Medikament auch Nebenwirkungen habe. Es gebe auch in Deutschland bereits eine Reihe von Studien, auch zu dem "alten Malaria-Mittel" Resochin (Wirkstoff Chloroquinphosphat) des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer. Es gebe aber auch weitere Medikamente, die helfen könnten.

Auf jeden Fall werde deutlich früher ein Medikament als ein Impfstoff auf dem Markt sein, sagte Spahn, und ist damit auf einer Linie mit vielen Experten. "Die Impfstoffentwicklung ist noch mal herausfordernder. Das Malaria-Medikament kennen wir seit Jahren und Jahrzehnten. Da kennen wir Wirkungen und Nebenwirkungen", sagte Spahn. 

Diese Wirkungen und Nebenwirkungen müsse man nun neu für den Einsatz zur Behandlung von Coronavirus-Erkrankungen abwägen. "Der Impfstoff ist eher eine Frage von mehreren Monaten als von wenigen Monaten." Er wolle sich aber nicht festlegen, sagte Spahn und fügte hinzu: "Ich wäre der glücklichste Gesundheitsminister der Welt, wenn wir in drei oder sechs Monaten einen Impfstoff hätten. Ich bin aber auch Realist genug und genug von Fachleuten beraten, um zu wissen, es kann auch zwölf Monate dauern." Deshalb dürfe die Politik keine falschen Hoffnungen wecken.

Bayer hatte am Donnerstag mitgeteilt, in Europa Produktionsmöglichkeiten für den Wirkstoff Chloroquin im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 zu schaffen. Das bereits in den 1930ern entwickelte Medikament zur Malariaprophylaxe ist schon seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem Tests an Zellkulturen eine Hemmung der Vermehrung des neuartigen Coronavirus gezeigt hatten.

Gesundheitsminister Jens Spahn.
Gesundheitsminister Jens Spahn.  © Annegret Hilse/Reuters-Pool/dpa

Update, 3. April, 8.01 Uhr: Diese Branchen suchen händeringend nach Mitarbeitern

Geschäfte und Restaurants müssen schließen, Veranstaltern brechen Aufträge weg, Fabriken fehlen Zulieferungen für ihre Produktion. Die Corona-Krise legt viele Bereiche der Wirtschaft lahm. 

Deswegen haben 470.000 Unternehmen in Deutschland inzwischen Kurzarbeit angezeigt. Aber es gibt auch die andere Seite: In den Branchen, in denen weitergearbeitet werden kann und muss, ist dermaßen viel zu tun, dass teils händeringend Leute gesucht werden. 

Nicht nur in Supermärkten und innerhalb der Landwirtschaft werden Leute benötigt.

Mehr Infos >>> hier. 

Update, 3. April, 7.55 Uhr: DHL meldet steigende Paketzahlen

Der Paket-Dienstleister DHL meldet nach einigen Wochen Corona-Krise mittlerweile doch steigende Paketzahlen. Zu Beginn der Einschränkungen hatte sich zunächst kein nennenswerter Effekt bemerkbar gemacht. Man sehe nun "eine täglich steigende Zahl von Sendungen, deren Menge mittlerweile sehr spürbar über der des Vorjahres zu dieser Zeit liegt", sagte ein Post-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. 

Über Ostern werde die Menge voraussichtlich noch weiter steigen.

"Der sehr plötzliche Anstieg auf nunmehr schon Vorweihnachtsniveau pro Tag in unserem Netzwerk zeigt uns, dass gerade auch kleine Händler verstärkt auf DHL setzen, um ihre Waren auch bei Schließung der Ladenlokale an den Konsumenten zu bringen", sagte Post-&-Paket-Vorstand Tobias Meyer. 

Es könne dadurch auch vereinzelt zu Verzögerungen kommen, etwa bei Abholungen. Man sei aber dabei, Kollegen aus derzeit weniger gefragten Bereichen - etwa dem Brief- oder dem Landfrachtgeschäft - vermehrt für die Pakete einzusetzen.

Die DHL freut sich über ein hohes Auftragsvolumen.
Die DHL freut sich über ein hohes Auftragsvolumen.  © 123rf / Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 3. April, 7.39 Uhr: Ferienstart: Osterausflüge sind tabu, auch Tagesausflüge sollen vermieden werden

Zur Eindämmung des Coronavirus sollen die Menschen in Deutschland über die Osterferien auch auf Tagesausflüge zu weiter entfernten touristischen Zielen verzichten. 

Das geht aus dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern hervor, wie ein Regierungssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erläuterte. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten am Mittwoch dazu aufgefordert, auch zu Ostern private Reisen generell zu unterlassen. Dies gelte auch für "überregionale tagestouristische Ausflüge".

Dieser ergänzende Hinweis solle verdeutlichen, auch Ausflüge mit oder zu Bekannten und Verwandten zu vermeiden, die mit einer Rückkehr am selben Tag enden, sagte der Regierungssprecher. 

"Überregional" beziehe sich auf touristische Ziele, die an Feiertagen generell gerne aufgesucht werden, aber durchaus weiter vom jeweiligen Wohnort entfernt liegen. 

Update, 3. April, 7.28 Uhr: Tausende deutsche Stipendiaten und Erasmus-Studenten wieder in Deutschland

Von Tausenden deutschen Stipendiaten im Ausland sind im Zuge der Corona-Krise inzwischen viele nach Deutschland zurückgekehrt. Wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) auf Anfrage mitteilte, wären normalerweise jetzt rund 20 000 Teilnehmer des europäischen Austauschprogramms Erasmus und DAAD-Stipendiaten innerhalb Europas und weltweit unterwegs. "Die Zahl verringert sich täglich", sagte ein DAAD-Sprecher.

Die Rückmeldungen aus dem Ausland seien unterschiedlich: "Erfahrenere und mit dem Gastland vertraute Studierende oder Wissenschaftler, die für längere Aufenthalte gefördert werden, möchten zum Teil im Gastland bleiben." Viele andere, insbesondere Jüngere oder Kurzzeit-Geförderte wie Praktikanten, hätten hingegen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, vorzeitig nach Deutschland zurückzukehren.

Neben Wissenschaftlern und Studenten absolvieren jährlich auch rund 17 000 deutsche Schülerinnen und Schüler einen mindestens dreimonatigen Austausch im Ausland. 

Update, 3. April, 7.14 Uhr: Bundesfamilienministerin Giffey strebt Änderung im Berechnungsmodus beim Elterngeld an

Werdende oder frischgebackene Eltern sollen wegen der Corona-Krise keine Abstriche beim Elterngeld hinnehmen müssen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) strebt dafür eine Änderung im Berechnungsmodus an. Das sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. 

Grundlage für die Höhe des Elterngeldes ist normalerweise das durchschnittliche Nettoeinkommen der letzten zwölf Monate vor der Geburt. Bei Müttern und Vätern, die das Elterngeld jetzt oder demnächst beantragen und wegen der Krise Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, sollen die entsprechenden Monate nicht mit in die Berechnung einfließen, weil das die Elterngeldhöhe negativ beeinflussen würde.

Geplant sind demnach auch Anpassungen beim Elterngeld für Mütter und Väter, die in sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten. Wenn diese wegen der aktuellen Lage ihre Elterngeldmonate nicht nehmen können, sollen sie diese verschieben können. 

Auch die Regeln beim Partnerschaftsbonus - eine zusätzliche Leistung, die Mütter und Väter bekommen, die gleichzeitig Teilzeit arbeiten, um sich die Kindererziehung zu teilen - könnten gelockert werden, wenn Teilzeit momentan so nicht einzuhalten ist.

Bundesfinanzministerin Franziska Giffey.
Bundesfinanzministerin Franziska Giffey.  © Michael Kappeler/dpa

Update, 3. April, 7.04 Uhr: Deutsche Labore arbeiten rund um die Uhr

Während der Corona-Epidemie arbeiten zumindest einige Labore in Deutschland rund um die Uhr, damit so viele Menschen wie möglich auf das Virus getestet werden können. An sieben Tagen der Woche werden 24 Stunden am Tag Proben auf Sars-CoV-2 hin überprüft, wie es etwa aus Laboren in Köln und im sächsischen Plauen heißt.

Nach Angaben der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) werden bundesweit in 97 Laboren die entsprechenden Tests durchgeführt. 

Einer deutschlandweiten Laborabfrage des Robert-Koch-Instituts zufolge testeten Mitte März sogar mehr als 170 Labore in der Bundesrepublik Abstriche auf Sars-CoV-2. Rund 300 000 Corona-Tests werden ALM zufolge in den Laboren wöchentlich durchgeführt. Dem RKI zufolge waren es in der vergangenen Woche rund 350 000 Tests.

Ein Engpass an Arbeitsmaterialien bereitet den Laboren jedoch Schwierigkeiten. "Die Materialbeschaffung ist ein großes Problem", sagte Thomas Postina, Sprecher des Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL). Unter anderem würden die benötigten Chemikalien für die Tests sowie die Entnahmesets langsam knapp. Wegen des Engpasses sei es richtig, die Tests anhand der Kriterien des Robert-Koch-Instituts nach medizinischen Notwendigkeiten zu priorisieren, sagte Postina.

In den Laboren wird derzeit auf Hochtouren gearbeitet.
In den Laboren wird derzeit auf Hochtouren gearbeitet.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB

Update, 3. April, 6.54 Uhr: Özdemir fordert stärkere Corona-Kontrollen an deutschen Flughäfen

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir hat stärkere Gesundheitskontrollen an deutschen Flughäfen in der Corona-Krise gefordert. "Mechanismen, die in anderen Ländern selbstverständlich sind, greifen bei uns nicht", sagte der Vorsitzende des Bundestagsverkehrsausschusses der "Welt" (Freitag). 

"Die Körpertemperatur der Reisenden wird zum Beispiel nicht standardmäßig gemessen. Es ist unklar, ob kritische Fälle in den Flugzeugen getrennt von den anderen Passagieren untergebracht und versorgt werden."

Die Rückholaktion von im Ausland gestrandeten Deutschen begrüßte Özdemir. Die Ansteckungsgefahr dürfe dadurch aber nicht größer werden. Selbstauskünfte von Reisenden wertete er als unzureichend: "Die Menschen wollen in dieser Krisensituation verständlicherweise so schnell wie möglich zurück nach Hause." 

Da verdränge mancher vielleicht seine leichten Krankheitssymptome.

Grünen-Politiker Cem Özdemir.
Grünen-Politiker Cem Özdemir.  © Nicolas Armer/dpa

Update, 3. April, 6.46 Uhr: Zweites Testergebnis von Donald Trump negativ

US-Präsident Donald Trump ist ein zweites Mal negativ auf das Coronavirus getestet worden. Trump sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus, er habe sich einem neuen Schnelltest "vor allem aus Neugier" unterzogen, um zu sehen, wie lange ein Ergebnis dauere. 

Das Resultat habe innerhalb von "14 oder 15 Minuten" vorgelegen. Der Test selbst habe "buchstäblich eine Minute" gedauert und sei deutlich angenehmer als die erste Untersuchung gewesen. Auch das Weiße Haus veröffentlichte das negative Testergebnis.

Bereits Mitte März hatte sich Trump auf das Coronavirus testen lassen, damals unter öffentlichem Druck. Trump war zuvor bei einem Besuch des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in seinem Feriendomizil Mar-a-Lago mit mindestens zwei Personen in Kontakt gewesen, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Der zweite Coronatest von US-Präsident Donald Trump ist negativ ausgefallen.
Der zweite Coronatest von US-Präsident Donald Trump ist negativ ausgefallen.  © Alex Brandon/AP/dpa

Update, 3. April, 6.39 Uhr: Regierung enthebt Kapitän der "USS Theodore Roosevelt"

Infolge eines an die Öffentlichkeit gelangten Beschwerdebriefs hat die US-Regierung den Kapitän eines nuklearbetriebenen Flugzeugträgers seines Amtes enthoben. 

Kapitän Brett Crozier sei offenbar von der Verbreitung des neuartigen Coronavirus auf der "USS Theodore Roosevelt" überfordert gewesen und habe dann mit seinem Brief gegen die normale Befehlskette verstoßen, erklärte der amtierende Marineminister Thomas Modly am Donnerstag vor Journalisten. Unter den mehr als 4000 Besatzungsmitgliedern gibt es bislang mindestens 114 bestätigte Fälle von Sars-CoV-2.

Croziers Brief habe Zweifel an seinem Urteilsvermögen geweckt und Amerikas Feinden Einblick in vertrauliche Informationen zur Kampfbereitschaft des Flugzeugträgers gegeben, sagte er. 

Crozier habe seinen Brief an einen breiten Verteiler mit 20 bis 30 Empfängern gesendet und habe daher mit einer Verletzung der Geheimhaltung rechnen müssen, sagte Modly. 

Crozier hatte in dem am Dienstag bekanntgewordenen Brief eine weitgehende Evakuierung des Schiffs gefordert, um weitere Infektionen zu vermeiden. "Wir befinden uns nicht im Krieg. Keine Marineangehörigen müssen sterben", schrieb Crozier. 

Ohne Evakuierung müsse mit dem Tod von Soldaten gerechnet werden, warnte er.

Update, 3. April, 6.30 Uhr: UEFA rät Verbänden von Abbruch nationaler Ligen ab

Die UEFA hat ihren Mitgliedsverbänden in der Corona-Krise von einem Abbruch der nationalen Fußballligen zum jetzigen Zeitpunkt abgeraten. In einem Brief der Europäischen Fußball-Union, aus dem die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag zitierte, heißt es, man sei "zuversichtlich, dass Fußball in den kommenden Monaten zu den Bedingungen der Behörden wieder starten kann und jede Entscheidung, die inländischen Wettkämpfe aufzugeben, zu diesem Zeitpunkt, verfrüht und nicht gerechtfertigt ist".

Die UEFA arbeitet derzeit daran, mit den europäischen Ligen eine Lösung für das Saisonende zu finden. 

Europa League und Champions League stecken in der K.o.-Phase fest. Möglicherweise sollen die Wettbewerbe im Juli oder August beendet werden.

In Belgien war am Donnerstag die Entscheidung gefallen, die Saison nach 29 der 30 Hauptrunden-Spieltage abzubrechen und auf die Playoffs zu verzichten. Der FC Brügge soll demnach zum Meister proklamiert werden. In der Bundesliga hofft man auf einen Neustart Anfang Mai.

Wann rollt der Ball in der Bundesliga wieder?
Wann rollt der Ball in der Bundesliga wieder?  © Matthias Balk/dpa

Update, 3. April, 6.23 Uhr: Corona-App: Anwaltverein fordert klare Spielregeln

In der Diskussion um eine Handy-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie fordert der Deutsche Anwaltverein (DAV) klare Auflagen für die Verwendung von Nutzerdaten. 

"Der Gesundheitsschutz ist wichtig, allerdings müssen bei solchen Maßnahmen auch die Grundrechte der Betroffenen beachtet werden: Die gewonnenen Informationen dürfen nicht für eine Strafverfolgung genutzt werden, und die Speicherdauer muss begrenzt sein", verlangte der DAV.

Insbesondere IP-Adressen dürften nicht für die Strafverfolgung genutzt werden, sagte Eren Basar, der dem DAV-Ausschuss Gefahrenabwehrrecht angehört, der Deutschen Presse-Agentur. 

Zudem müsse klar geregelt sein, wie lange die Daten im System bleiben. "Es bedarf einer Löschungsregelung inklusive einer maximalen Speicherdauer", sagte er. 

Nach Ablauf der zweiwöchigen Inkubationszeit und einem Sicherheitspuffer sei eine weitere Speicherung nicht nötig. 

Update, 3. April, 6.14 Uhr: Nahverkehr leidet unter massiven Einnahmeverlusten

Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise haben die Fahrgastzahlen im Nahverkehr einbrechen lassen. "Wir haben 80 bis 90 Prozent weniger Fahrgäste", sagte Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff der Deutschen Presse-Agentur. Die Verkehrsunternehmen setzt das zunehmend wirtschaftlich unter Druck. 

Bei den Bartickets wie Einzelfahrscheinen und Monatskarten seien die Verkäufe um 70 bis 90 Prozent eingebrochen. Sie machen sonst etwa die Hälfte aller Ticketeinnahmen aus.

"Für viele Verkehrsunternehmen sind die wirtschaftlichen Folgen durch wegbrechende Fahrgeldeinnahmen schon jetzt verheerend", sagte Wolff. Es müsse dringend geklärt werden, wie der Verlust ausgeglichen werde.

Leere Sitzschalen, derzeit ein gewohntes Bild im Nahverkehr.
Leere Sitzschalen, derzeit ein gewohntes Bild im Nahverkehr.  © Felix Hörhager/dpa

Update, 3. April, 6.02 Uhr: Lehrerverband: "Schulen werden nicht mehr so sein wie vor Corona"

Der deutsche Lehrerverband rechnet angesichts der Corona-Krise mit einer längeren Ausnahmesituation für die Schulen. "Die Schulen werden auf absehbare Zeit nicht mehr so sein wie vor Corona", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). 

"Schulkonzerte, Ausflüge, Klassenfahrten - das alles wird es erstmal nicht mehr geben." Falls die Schulen nach den Osterferien wieder schrittweise geöffnet werden sollten, könnten laut Meidinger zunächst die Abschlussklassen wieder zurückkommen. 

"Dann wäre eine räumliche Entzerrung möglich. Nach und nach könnten dann je nach Entwicklung der Infektionsschutz-Regeln die anderen Klassenstufen wieder dazu kommen."

Wie wird der Unterricht nach der Corona-Pause aussehen?
Wie wird der Unterricht nach der Corona-Pause aussehen?  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 2. April, 22.56 Uhr: Steigende Zahlen in Deutschland und weltweit

Weltweit ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag auf über eine Million angestiegen. Die meisten am COVID-19-Virus Erkrankten gibt es momentan in den USA, gefolgt von Italien, Spanien, Deutschland und China. 

In Deutschland gibt es 84.770 bestätigte Fälle, die meisten davon in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

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Update, 2. April, 22.28 Uhr: Rheinland-Pfalz gut ausgestattet mit Beatmungsgeräten

Das Land Rheinland-Pfalz ist nach Ansicht des Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß in der Corona-Krise gut mit Beatmungsplätzen ausgerüstet. "Wir sind aktuell bei etwa 100 Patientinnen und Patienten mit Covid-19-Erkrankungen, die beatmet werden müssen. Wir haben aber auch noch ungefähr 400 bis 500 freie Beatmungsplätze in den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern", sagte Gaß dem SWR-Fernsehen am Donnerstag. 

Daher gebe es noch Reserven. "Ich schaue da ein Stück weit auch mit Zuversicht auf die nächsten 10, 14 Tage – auch in der Erwartung, dass die Infektionskurve sich weiter abflacht, dass die Kontaktsperre auch hält", sagte Gaß weiter.

Ein Beatmungsgerät der Firma Dräger steht an einem Krankenhausbett.
Ein Beatmungsgerät der Firma Dräger steht an einem Krankenhausbett.  © dpa/Kay Nietfeld

Update, 2. April, 22.07 Uhr: Spahn gegen zu frühe Aufhebung der Corona-Maßnahmen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor einem zu frühen Ausstieg aus den Beschränkungen in der Corona-Krise gewarnt. Zu sehen sei zwar ein Abflachen bei den Steigerungsraten, dies sei aber noch kein abschließender Trend, sagte der CDU-Politiker in einem am Donnerstag veröffentlichen Podcast mit dem Journalisten Gabor Steingart. Dabei könnte es sich auch um statistische Effekte, Meldeeffekte handeln. 

Die stark einschränkenden Maßnahmen wie Schul- oder Geschäftsschließungen lägen noch nicht allzu lange zurück, betonte Spahn. Sie könnten sich teils in den Statistiken noch nicht bemerkbar machen. "Sagen wir die Richtung stimmt, ob sie dauerhaft anhält, das werden wir die nächsten Tage sehen."

Die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, die Ausgehbeschränkungen bis Sonntag nach Ostern zu verlängern.

Spahn begrüßte zugleich die Debatte darüber, ob solch freiheitseinschränkenden Maßnahmen richtig seien. Über Zwang könne dies nicht dauerhaft funktionieren, es bedürfe der Einsicht, der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sowie einer Perspektive, betonte der Minister. "Bei allen Problemen im Alltag, die ich wirklich jeden Tag mitkriege, sind wir auch gut durchgekommen. Stand jetzt. Aber ich kann Ihnen eben nicht sagen, wie es sich weiterentwickelt. Die Dynamik kann ich Ihnen nicht sagen. Und deswegen sage ich ja: Der schwerere Teil kommt wahrscheinlich noch."

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schaut vor der Sitzung des Bundeskabinetts im Bundeskanzleramt in seine Unterlagen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schaut vor der Sitzung des Bundeskabinetts im Bundeskanzleramt in seine Unterlagen.  © dpa/Odd Andersen/AFP/POOL

Bei "Bild Live" äußerte sich Spahn am Abend ähnlich: Er halte es angesichts der Ausbreitung des Virus nicht für angebracht, aktuell darüber zu diskutieren, ob die Einschränkungen nach dem 19. April wieder aufgehoben werden sollten. Es sei nicht richtig, "jetzt schon zu sagen: Es ist dann vorbei".

Immerhin sei als erster Trend erkennbar, dass die relative Steigerung der Neuinfektionen sinke. "Es gelingt mit den Maßnahmen tatsächlich, das Infektionsgeschehen zu reduzieren." Er wisse, dass die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung nur dann hoch bleibe, wenn es eine Perspektive für ein Ausstiegsszenario gebe.

Nur ein Bruchteil des üblichen Verkehrs ist auf dem Leipziger Ring vor dem Neuen Rathaus zu sehen. Bund und Länder verlängerten die bestehenden scharfen Kontaktbeschränkungen und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen bis mindestens zum Ende der Osterferien.
Nur ein Bruchteil des üblichen Verkehrs ist auf dem Leipziger Ring vor dem Neuen Rathaus zu sehen. Bund und Länder verlängerten die bestehenden scharfen Kontaktbeschränkungen und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen bis mindestens zum Ende der Osterferien.  © dpa/Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Update, 2. April, 21.48 Uhr: 63 neue Fälle im sächsischen Zwönitz, nun insgesamt 87

Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Zwönitz (Erzgebirgskreis) ist auf 87 gestiegen. Das waren 63 Fälle mehr als am Vortag, wie das zuständige Landratsamt am Donnerstag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden mitteilte. Seit dem vergangenen Sonntag seien drei Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Ein Großteil der Infektionsfälle stamme aus dem Altenpflegeheim Bethlehmstift, wo das Coronavirus bei bisher 48 Bewohnern und 29 Mitarbeitern nachgewiesen worden sei. Das Pflegeheim hatte demnach weitreichende Tests veranlasst, nachdem es dort zwei Todesfälle und mehrere schwere Krankheitsfälle gegeben hatte.

Das Heim war bereits seit dem 13. März nicht mehr für Besucher zugänglich. Die Bewohner bleiben den Angaben zufolge aber in der Einrichtung und werden dort weiter versorgt. Dabei würden erkrankte und gesunde Bewohner voneinander getrennt.

Das Altenpflegeheim Bethlehemstift in Zwönitz.
Das Altenpflegeheim Bethlehemstift in Zwönitz.  © Harry Haertel

Update, 2. April, 21.40 Uhr: USA rechnen mit noch mehr Arbeitslosen

Das unabhängige Haushaltsamt im US-Kongress (CBO) rechnet wegen der Corona-Krise für das zweite Quartal mit einer Arbeitslosenquote von mehr als zehn Prozent. Die Wirtschaftsleistung werde in den Monaten April bis einschließlich Juni voraussichtlich um mehr als sieben Prozent einbrechen, erklärte der Direktor des Amtes, Phillip Swagel, am Donnerstag. Der Rückgang könnte aber je nach Verlauf der Epidemie auch deutlich stärker ausfallen, warnte er.

Wegen der Zuspitzung der Corona-Krise waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA zuletzt dramatisch angestiegen. Ihre Zahl verdoppelte sich in der Woche bis 28. März von 3,3 Millionen auf nunmehr 6,65 Millionen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Damit gibt es nun einen neuen Rekord. Die Anträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt und deuten nun auf einen dramatischen Wirtschaftseinbruch hin.

Die Arbeitslosenquote im Februar - also noch vor der rasanten Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 in den USA - lag bei niedrigen 3,5 Prozent. Das war der niedrigste Stand seit Jahrzehnten. Die Zahlen für März sollen am morgigen Freitag veröffentlicht werden. Aufgrund einer verzögerten Datenerhebung rechnen Experten jedoch damit, dass die Zahlen noch nicht den jüngsten dramatischen Anstieg abbilden werden.

Polizeibeamte mit Mundschutz patrouillieren an einem neu eröffneten Drive-through des "United Memorial Medical Center", einer Teststation in der sich Bürger kostenlos, meist im Auto sitzend, auf das Coronavirus testen lassen können.
Polizeibeamte mit Mundschutz patrouillieren an einem neu eröffneten Drive-through des "United Memorial Medical Center", einer Teststation in der sich Bürger kostenlos, meist im Auto sitzend, auf das Coronavirus testen lassen können.  © dpa/David J. Phillip/AP

Update, 2. April, 21.35 Uhr: Grand Canyon Nationalpark jetzt auch dicht

Wegen der Coronavirus-Pandemie ist seit Donnerstag auch der Grand Canyon Nationalpark im US-Bundesstaat Arizona geschlossen. Zum Schutz von Besuchern, Mitarbeitern und Anwohnern werde der Naturpark ab sofort bis auf Weiteres dicht bleiben, teilte die Parkverwaltung mit. Mit knapp 6 Millionen Touristen im Jahr gehört der Naturpark mit spektakulären Aussichtspunkten über die tiefe Schlucht und mit Wanderwegen in den Canyon des Colorado River zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in den USA.

Zuvor hatte die Nationalpark-Behörde schon andere Naturparks geschlossen, darunter Yellowstone im US-Staat Wyoming und Joshua Tree sowie den Yosemite-Nationalpark in Kalifornien.

Der Grand Canyon wird jetzt erst mal einige Zeit nicht mehr besucht werden können.
Der Grand Canyon wird jetzt erst mal einige Zeit nicht mehr besucht werden können.  © dpa/Ross D. Franklin/AP

Update, 2. April, 21 Uhr: Eine Million Infizierte weltweit

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus hat die Marke von einer Million weltweit überschritten. Das geht aus aktuellen Zahlen der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität von Donnerstag (Ortszeit) hervor. An der Lungenkrankheit Covid-19, die das vor drei Monaten praktisch noch völlig unbekannte Virus Sars-CoV-2 auslösen kann, starben demnach bislang weltweit mehr als 51.000 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte bei Fallzahlen und Totenzahlen hoch sein, sagen Wissenschaftler. 

Zum einen hängt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen davon ab, wie viele Menschen überhaupt getestet werden. Praktisch kein Land der Welt hat genügend Tests und Laborkapazitäten zur Auswertung. Zudem haben manche Länder spät mit dem Testen angefangen oder setzen bewusst auf eine selektive Teststrategie. Zum anderen dürften viele Menschen mit Vorerkrankungen oder im hohen Alter durch die Virusinfektion gestorben sein, ohne dass Ärzte das zu dem Zeitpunkt erkannt hatten oder prüfen konnten.

Deutschland hat zwar laut den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität nach den USA, Italien, Spanien und China die höchste Zahl nachgewiesener Infektionen. Knapp 84.000 waren es bis Donnerstag. Die Zahl der Todesopfer in Deutschland ist aber gemessen an der Gesamtzahl der nachgewiesen Infektionen oder gemessen an der Bevölkerungszahl mit 1030 ausgesprochen niedrig. Experten führen das auf gute Vorsorge, gute Krankenhauspflege und die Tatsache zurück, dass sich in Deutschland offenbar zunächst eher jüngere Menschen infizierten, bei denen die Krankheit oft milder verläuft.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, äußerte sich alarmiert. "Ich bin zu Beginn des vierten Monats seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie über die rapide Steigerung der Fälle und die globale Ausbreitung der Infektion tief besorgt", sagte er am Mittwochabend. "Die Zahl der Todesfälle hat sich in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt."

So ist der aktuelle Stand in Europa und der Welt.
So ist der aktuelle Stand in Europa und der Welt.  © TAG24

Update, 2. April, 20.55 Uhr: Mexiko macht die Strände dicht

Mexiko schließt wegen der Corona-Pandemie seine Strände. Entsprechende Verordnungen traten ab Donnerstag nach und nach in Orten wie Cancún und Acapulco in Kraft, nachdem sich die Regierungen der Bundesstaaten am Mittwochabend (Ortszeit) Medienberichten zufolge mit dem nationalen Gesundheitsministerium darauf verständigt hatten. Das Ministerium habe auch die Hotels angewiesen, sie müssten schließen, twitterte der Gouverneur von Baja California Sur, Carlos Mendoza.

Mexiko hatte am Montag einen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Nicht unbedingt notwendige Aktivitäten sollen demnach zunächst bis zum 30. April eingestellt werden, Versammlungen von mehr als 50 Menschen sind verboten. Verbindliche Ausgangsbeschränkungen gibt es aber nicht. Flughäfen, Geschäfte und Restaurants bleiben offen. Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador ist dafür kritisiert worden, die Krise nicht ernst genug zu nehmen. Bisher wurden in Mexiko 1378 Infektionen mit dem Coronavirus und 37 Todesfälle bestätigt.

Das Luftbild zeigt einen leeren Strand in Cancun (Mexiko).
Das Luftbild zeigt einen leeren Strand in Cancun (Mexiko).  © dpa/Mauricio Collado/XinHua

Update, 2. April, 20.50 Uhr: Adidas braucht Geld

Der von der Corona-Krise hart getroffene Sportartikelhersteller Adidas benötigt frische Liquidität. Adidas werde Kredite brauchen, aber keine direkte Staatshilfe, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Angaben zur Höhe der Kredite wollte sie nicht machen.

Das Unternehmen hatte bereits vor zwei Tagen mitgeteilt, angesichts der hohen wirtschaftlichen Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Coronavirus "proaktiv einen konservativen Ansatz beim Liquiditätsmanagement zu verfolgen, um die finanzielle Flexibilität des Unternehmens im derzeitigen Umfeld zu erhalten." Adidas stoppte in diesem Zuge auch sein geplantes Programm zum Aktienrückkauf.

Eine Frau läuft vor dem geschlossenen Eingang eines Kaufhauses des Sportartikelherstellers adidas in der Innenstadt von Hamburg entlang.
Eine Frau läuft vor dem geschlossenen Eingang eines Kaufhauses des Sportartikelherstellers adidas in der Innenstadt von Hamburg entlang.  © dpa/Axel Heimken

Update, 2. April, 20.41 Uhr: Militär übernimmt Leitung von Klinik in Rumänien

In Rumänien hat die Armee die Kontrolle über das Kreiskrankenhaus in der von der Coronavirus-Krise besonders betroffenen nordöstlichen Stadt Suceava übernommen. Das ordnete Staatspräsident Klaus Iohannis an, nachdem binnen weniger Tage nacheinander zwei Klinikleiter ihr Amt abgegeben hatten. Vier Militärärzte leiten nun seit Donnerstag das Krankenhaus. 

Update, 2. April, 20.25 Uhr: Mehr als 3200 Fälle in Berlin

In Berlin sind bislang 20 Menschen mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion gestorben. Die Zahl der positiv auf Sars-CoV-2 Getesteten stieg bis Donnerstag (Stand: 16.15 Uhr) um 230 auf insgesamt 3223 Fälle, wie die Gesundheitsverwaltung des Senats mitteilte. Von den 20 Gestorbenen seien 12 Patienten über 80 Jahre alt gewesen, teilte die Verwaltung weiter mit. Fünf weitere Patienten waren demnach über 60, die anderen drei zwischen 40 und 60 Jahre alt.

Im Krankenhaus behandelt wurden laut Statistik am Donnerstag 458 an Covid-19 erkrankte Patienten, etwas weniger als am Vortag (479). Dagegen stieg die Zahl der Patienten auf der Intensivstation um zwölf Fälle auf 116. Am stärksten betroffen war nach wie vor der Bezirk Mitte mit 497 Fällen, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit 407 Infizierten. 1564 Menschen gelten mittlerweile als genesen.

Ein Graffiti mit der Darstellung eines Coronavirus ist an einer Hauswand im Berliner Winsviertel zu sehen.
Ein Graffiti mit der Darstellung eines Coronavirus ist an einer Hauswand im Berliner Winsviertel zu sehen.  © dpa/Jörg Carstensen

Update, 2. April, 20.15 Uhr: Der aktuelle Stand

In Deutschland sind bis Donnerstagnachmittag mehr als 83.800 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das geht aus einer Auswertung von TAG24 hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert dabei von Bundesland zu Bundesland.

Besonders hohe Zahlen haben Bayern mit mehr als 20.400 nachgewiesenen Fällen und mindestens 277 Toten und Nordrhein-Westfalen mit mehr als 18.400 Fällen und mindestens 217 Toten. Bundesweit sind mindestens 1030 mit Sars-CoV-2 Infizierte den Angaben zufolge bislang gestorben. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Die aktuellen Zahlen in Deutschland.
Die aktuellen Zahlen in Deutschland.  © TAG24

In anderen europäischen Ländern steigen die Todeszahlen deutlich schneller: In Spanien starben Behördenangaben vom Donnerstag zufolge 950 Menschen innerhalb von 24 Stunden. Die Gesamtzahl liege nun bei mehr als 10.000 Toten, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Der französische Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon sagte bereits am Mittwochabend, dass in Frankreich insgesamt mehr als 4000 Patienten der Covid-19-Krankheit erlegen seien. Italien hat mehr als 720 Tote innerhalb eines Tages im Zuge der Corona-Pandemie vermeldet und zählt mittlerweile 13.155 Tote (Stand: Mittwochabend).

Die meisten nachgewiesenen Infektions-Fälle überhaupt gibt es in den USA – mehr als 236.300 waren es am Donnerstagabend. Wegen der Zuspitzung der Pandemie stieg in dem Land die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut dramatisch an. Laut den Zahlen des US-Arbeitsministeriums verloren im März landesweit mehr als zehn Millionen Menschen ihre Jobs.

Weltweit haben sich nachweislich mehr als 999.900 Personen infiziert. Experten rechnen allerdings mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

So ist der aktuelle Stand in Europa.
So ist der aktuelle Stand in Europa.  © TAG24

Update, 2. April, 20 Uhr: Bußgelder auch in Berlin beschlossene Sache

Wer in Berlin gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus verstößt, muss nach dem neuen Bußgeldkatalog bis zu 500 Euro zahlen. Das teilte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstagabend nach dem Beschluss im Senat mit. Demnach werden 25 bis 500 Euro Bußgeld fällig, wenn sich Menschen in Gruppen von mehr als zwei Personen zusammenstellen und sich womöglich den Aufforderungen der Polizei widersetzen. "Wer seine Wohnung ohne triftigen Grund verlässt, muss zwischen 10 und 100 Euro an Bußgeld bezahlen", erläuterte Müller.

Laut einer Verordnung zu sogenannten Kontaktsperren, die der Senat nun bis 19. April verlängerte, müssen sich alle Berliner "ständig in ihrer Wohnung oder gewöhnlichen Unterkunft" aufhalten, um Kontakte zu beschränken und so eine Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen.

Es gibt aber etliche Ausnahmen, die Arztbesuche, den Einkauf, das Gassi-Gehen mit dem Hund oder Sport und Spaziergänge an der frischen Luft ermöglichen sollen. Dazu muss aber ein Mindestabstand von 1,5 Metern sichergestellt sein, Ansammlungen von mehr als zwei Personen im Freien sind verboten. Bei Familien darf die Gruppe größer sein.

Vereinzelt spielen Kinder im Görlitzer Park im Stadtteil Kreuzberg. Die zunächst bis 5. April befristeten Ausgangsbeschränkungen in Berlin wegen der Corona-Krise werden verlängert.
Vereinzelt spielen Kinder im Görlitzer Park im Stadtteil Kreuzberg. Die zunächst bis 5. April befristeten Ausgangsbeschränkungen in Berlin wegen der Corona-Krise werden verlängert.  © dpa/Britta Pedersen/dpa-Zentralbild

Update, 2. April, 19.53 Uhr: London will mehr Corona-Test pro Tag schaffen

Die britische Regierung will bis Ende des Monats ihre Kapazitäten für Coronavirus-Tests auf 100.000 am Tag erhöhen. Das sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz in London. Die Zahl beziehe sich auf alle Arten von Tests, so Hancock. Die Ankündigung traf bei Journalisten jedoch auf Skepsis, weil die Bemühungen, mehr Tests durchzuführen, bisher nur schleppend anliefen.

Bislang liegt Großbritannien mit der Zahl der Tests weit hinter anderen Ländern. Bis Donnerstag wurden in dem Land insgesamt rund 163.000 Menschen auf den Erreger getestet. Zum Vergleich: In Deutschland wurden bis vergangene Woche ungefähr 918.000 Tests durchgeführt. Hancock hatte sich selbst mit dem Erreger infiziert und war am Donnerstag erstmals wieder in der Öffentlichkeit nach einer Woche in Selbstisolation.

Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 stieg im Vereinigten Königreich am Donnerstag um 569 auf 2921 an. Knapp 34.000 Menschen waren nachweislich mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings sehr viel höher sein.

Das ExCel Center in London wird zu einem provisorischen Krankenhaus umgebaut.
Das ExCel Center in London wird zu einem provisorischen Krankenhaus umgebaut.  © dpa/Stefan Rousseau/PA POOL/AP

Update, 2. April, 19.50 Uhr: Bereits über 1200 Fälle im Saarland

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus im Saarland ist bis Donnerstag auf 1252 gestiegen. Zum Stand 18 Uhr sind das 179 mehr als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mitteilte. Die Zahl der bestätigten Todesfälle erhöhte sich um einen auf 16.

Insgesamt 120 Menschen seien mittlerweile genesen, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden waren.

Ein Wagen der Polizei fährt am Staden, einem bei Saarbrückern beliebten Grünstreifen am Saarufer, Streife.
Ein Wagen der Polizei fährt am Staden, einem bei Saarbrückern beliebten Grünstreifen am Saarufer, Streife.  © dpa/Oliver Dietze

Update, 2. April, 19.46 Uhr: Fast 16 000 Corona-Infektionen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg haben sich nachweislich weitere 1391 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Damit steige die Zahl der Infizierten im Südwesten auf mindestens 15.971, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Stuttgart mit (Stand: 16 Uhr). 

281 infizierte Menschen seien im Zusammenhang mit Corona bislang gestorben. Ungefähr 880 Menschen sind bislang von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen.

Update, 2. April, 19.43 Uhr: RKI rechnet mit Tausenden infizierten Klinik-Mitarbeitern

2300 medizinische Mitarbeiter in deutschen Krankenhäusern sind laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit dem Coronavirus infiziert. Dies teilte das RKI der "Süddeutschen Zeitung" auf Anfrage mit. Erfasst seien in dieser Zählung nur die Mitarbeiter von Krankenhäusern, nicht die von Arztpraxen, Laboren, Senioren- und Pflegeheimen oder ambulanten Pflegediensten. Deshalb müsse von höheren Zahlen ausgegangen werden. Für eine Bestätigung war das RKI am Donnerstagabend nicht mehr zu erreichen.

In Deutschland sind mit Stand Donnerstagnachmittag mehr als 80.000 mit dem Coronavirus Infizierte registriert worden. Die meisten nachgewiesenen Erkrankungen - absolut und im Verhältnis zur Einwohnerzahl - gibt es in Bayern.

Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), verlässt eine Pressekonferenz.
Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), verlässt eine Pressekonferenz.  © dpa/Carsten Koall

Update, 2. April, 19.40 Uhr: Nato will Corona-Hilfen besser koordinieren

Die Nato will im Kampf gegen das Coronavirus künftig stärker zusammenarbeiten. Das Militärbündnis sei für Krisen geschaffen worden und könne in der aktuellen Corona-Krise helfen, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag nach einer Videokonferenz der Nato-Außenminister.

Die 30 Bündnispartner hätten beschlossen, dass Oberbefehlshaber Tod D. Wolters die militärische Unterstützung in der Corona-Krise fortan koordinieren, ausbauen und beschleunigen soll. Er solle etwa Kapazitäten im Lufttransport ausmachen und sicherstellen, dass medizinische Ausrüstung geliefert werden könne, sagte Stoltenberg. Zudem solle der Amerikaner Hilfsanfragen und -angebote der Nato-Alliierten zuordnen. In Zusammenarbeit mit Eurocontrol solle Wolters schnellere Verfahren für militärische Hilfsflüge einführen. Normalerweise ist der Oberbefehlshaber vor allem für die Planung und Ausführung von Bündniseinsätzen verantwortlich.

Für Mitte April ist zudem ein Sondertreffen der Verteidigungsminister geplant, wie Stoltenberg sagte. Ob es wieder eine Videoschalte sein wird, war zunächst nicht klar. 

Update, 2. April, 19.36 Uhr: Sommersemester nur ein optionales Semester?

Wegen der massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf das Studium soll das Sommersemester 2020 nach dem Willen der Studierendenvertretungen in Mecklenburg-Vorpommern nicht als reguläres, sondern als "optionales" Semester gewertet werden. In einem Offenen Brief an Regierung und Landtag äußern die Studentensprecher der Hochschulen und Universitäten ihre Sorge, dass unter den aktuellen Umständen ein geregelter Studienbetrieb nicht möglich ist.

"Die Qualität von Lehre und eine reguläre Bewältigung der Prüfungen ist in diesen Zeiten der Corona-Krise nicht sichergestellt", heißt es in dem am Donnerstag verbreiteten dreiseitigen Schreiben. Zum einen erhielten die Hochschulen nicht die erforderliche Hilfe, um ein digitales Semester zu ermöglichen. Zum anderen sähen sich viele Studierende mit existenziellen Sorgen konfrontiert, weil Nebenverdienstmöglichkeiten weggefallen und Lernmaterialien wegen geschlossener Hochschulen nicht mehr zugänglich seien.

Nach Auffassung der Studierendenvertretungen darf das Sommersemester nicht auf die Regelstudienzeit und -prüfungszeiten angerechnet werden. Nachteile etwa beim BAföG oder Studienkrediten müssten vermieden werden. Eine Anwesenheitspflicht für Lehrveranstaltungen, ob online oder in regulären Präsenzveranstaltungen dürfe es nicht geben.

Prüfungen könnten zwar absolviert werden, aber eine Verpflichtung, sie in diesem Semester abzulegen, müsse ausgeschlossen sein. Wer sich dazu entschließe, trotz der widrigen Umstände eine Prüfung abzulegen, müsse einen zusätzlichen "Krisen-Freiversuch" erhalten. "Wir sehen das Optionale Semester als zwingend notwendige Reaktion auf die Krise", heißt es in dem Schreiben. Andernfalls werde auch die Chancengleichheit grob verletzt.

Die Sitze im Hörsaal der Universität bleiben vorerst leer.
Die Sitze im Hörsaal der Universität bleiben vorerst leer.  © dpa/Oliver Berg

Update, 2. April, 19.30 Uhr: Polizei musste FC St. Pauli kontrollieren

Die Polizei kontrolliert den FC St. Pauli. Weil dem Fußball-Zweitligisten von der Stadt Hamburg untersagt worden ist, Teamtraining in Kleingruppen von fünf bis sechs Spielern zu absolvieren, patrouillierten laut "Bild"-Zeitung am Donnerstag Streifenwagen an den Trainingsplätzen Kollaustraße und neben dem Millerntor-Stadion.

Der Verein hatte am Montag und Dienstag in der Kleingruppen-Form trainiert. Damit werde nach Ansicht der Hamburger Behörde für Inneres und Sport die Allgemeinverfügung zur Schließung von Sportstätten nicht befolgt. Sie ist Teil der Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Der FC St. Pauli hielt sich am Donnerstag an das Verbot. 

Am Millerntor-Stadion musste die Polizei kontrollieren.
Am Millerntor-Stadion musste die Polizei kontrollieren.  © dpa/Daniel Bockwoldt

Update, 2. April, 19.27 Uhr: Niederlande will keine Oster-Touristen

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat in drei Sprachen an Deutsche und Belgier appelliert, über die Osterfeiertage nicht in sein Land zu reisen. "Kom niet naar Nederland, Bleib zu Hause, restez à la maison!", sagte Rutte am Donnerstag nach einer Krisensitzung des Kabinetts, wie die Zeitung "De Telegraaf" berichtete. Auch die Niederländer rief der Regierungschef angesichts der Corona-Pandemie auf, keine Reisen zu unternehmen.

Rutte setzt dabei auf Freiwilligkeit. Von einem Verbot könne keine Rede sein, sagte er laut der niederländischen Nachrichtenagentur ANP. Grenzkontrollen soll es demnach über Ostern nicht geben. Die beliebten holländischen Feriengebiete an der Küste der Provinz Zeeland sind ohnehin bereits für Touristen tabu. Übernachtungen sind dort verboten, sogar in der eigenen Ferienwohnung. Ferien in anderen Urlaubsregionen sind im Prinzip noch möglich. Jedoch bleiben Museen, Restaurants und Cafés geschlossen.

In den Niederlanden haben sich nach Angaben der amerikanischen Johns Hopkins Universität vom Donnerstag bislang rund 14.800 Menschen mit dem Coronavirus Infiziert, 1339 Menschen starben. 

Ein Container und Absperrgitter blockieren eine Straße am Grenzübergang zwischen dem niederländischen Grazen und dem belgischen Meerle.
Ein Container und Absperrgitter blockieren eine Straße am Grenzübergang zwischen dem niederländischen Grazen und dem belgischen Meerle.  © dpa/"remko De Waal","remko De Waal R/ANP

Update, 2. April, 19.23 Uhr: Weiteres Seniorenheim nach Corona-Aufkommen gesperrt

Seit Mittwoch steht ein Seniorenheim in Hohnstein (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) unter Quarantäne. Zehn der 48 Bewohner seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Landratsamt in Pirna am Donnerstag mit. Drei Betroffene befänden sich in stationärer Behandlung. Zudem seien sechs Mitarbeiter des Seniorenheims positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.

"Das Pflegeheim in Hohnstein stellt momentan die größte neue Herausforderung dar", sagte Landrat Michael Geisler (CDU). Es sei nicht möglich gewesen, innerhalb des Heims einen Quarantänebereich einzurichten. "Sowohl die Logistik, der Personalbedarf als auch beschränkte Ressourcen an Schutzausrüstungen erzwingen die Entscheidung, das gesamte Heim unter Quarantäne zu stellen", erklärte Geisler.

Ein Zutritt zum Seniorenheim sei nur mit Berechtigung möglich. Diese gelte für medizinisches und therapeutisches Personal, Feuerwehr und Rettungsdienste sowie für nahe Angehörige im Rahmen der Sterbebegleitung, hieß es aus dem Landratsamt.

Mitarbeiter des Heims, die als Kontaktpersonen unter Quarantäne stehen, aber negativ auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet wurden, dürfen dem Landratsamt zufolge mit Mundschutz weiterhin in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen arbeiten.

Das ASB-Pflegeheim steht unter Quarantäne.
Das ASB-Pflegeheim steht unter Quarantäne.  © Marko Förster

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) berichtete am Donnerstag beim täglichen Video-Briefing der Regierung von zwei weiteren Pflegeheimen in Sachsen, wo Pfleger positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Dort habe man die Kontakte sowie die Infektionsketten verfolgt und die Pflegeheime nicht komplett schließen müssen. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

"Im Freistaat Sachsen gibt es in mehreren Pflegeeinrichtungen in fast allen Landkreisen und Kreisfreien Städten Einzelfälle, bei denen Bewohner und/oder Pflegepersonal positiv auf Infektion mit dem Coronavirus getestet wurden", teilte das Gesundheitsministerium am Abend mit. Die Bewohner würden innerhalb der Heime isoliert. 

Positiv auf das Coronavirus getestete Pflegerinnen und Pfleger befänden sich in häuslicher Quarantäne. "Die Kontaktketten der Infizierten werden nachverfolgt und die Personen ebenfalls isoliert und getestet."

Update, 2. April, 19.19 Uhr: Schon über 350 Corona-Tote in der Türkei

Die Zahl der Todesopfer durch die Lungenkrankheit Covid-19 in der Türkei ist nach offiziellen Angaben auf 356 gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden seien 79 Patienten gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Donnerstag mit. Zudem hätten sich weitere 2456 Menschen mit dem Coronavirus infiziert - die Zahl der offiziell in der Türkei gemeldeten Fälle steigt damit auf 18.135.

Die meisten Infizierten wurden nach offiziellen Angaben in der Millionenmetropole Istanbul gemeldet. Der Bürgermeister der Stadt, der Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu, hatte am Mittwochabend seine Forderung nach strengeren Ausgangsbeschränkungen für die Stadt wiederholt. Bisher hat die türkische Regierung nur für Menschen ab 65 Jahren sowie chronisch Kranke eine volle Ausgangssperre verhängt.

Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) kritisiert immer wieder, dass zu wenig Schutzausrüstung für das Gesundheitspersonal zur Verfügung stehe. Am Vortag hatte die TTB erklärt, dass der erste Arzt in der Türkei an Covid-19 gestorben sei.

Das "Denkmal der Republik" ist am menschenleeren Taksim-Platz zu sehen. Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet.
Das "Denkmal der Republik" ist am menschenleeren Taksim-Platz zu sehen. Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet.  © dpa/Yasin Akgul/Dpa

Update, 2. April, 19.14 Uhr: Bundeswehr will Desinfektionsmittel selbst herstellen

Wegen der Corona-Pandemie und Engpässen in der Versorgung will die Bundeswehr eigene Desinfektionsmittel herstellen. "Grundsätzlich werden durch die Bundeswehrapotheken keine Desinfektionsmittel hergestellt. Aufgrund der besonderen Situation in der Bekämpfung des Coronavirus werden derzeit Maßnahmen getroffen, diese Herstellungskapazitäten zu ermöglichen", zitiert die "Welt" (Ausgabe des morgigen Freitags) eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums.

Die Großproduktion medizinischer Produkte durch die Streitkräfte war nach einem kritischen Prüfbericht des Bundesrechnungshofes aus dem Jahr 2012 deutlich eingeschränkt und auf den Standort der Bundeswehrkrankenhaus-Apotheke in Ulm konzentriert worden. Die Rechnungsprüfer hatten die Herstellung von pharmazeutischen Produkten durch die Streitkräfte als zu teuer bewertet und den Einkauf auf dem freien Markt empfohlen.

Der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstarzt Ulrich Baumgärtner twitterte als Reaktion auf den Bericht am Donnerstag: "Was schwierig ist, da die Fähigkeit zur Eigenproduktion von Medikamenten und Medizinprodukten, die der Sanitätsdienst früher hatte - jetzt erkennt man, warum! - aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden musste."

Soldaten des Logistigbattaillons 171 beladen ein Fahrzeug mit Kisten, in denen sich verschiedene Schutzmaterialien befinden.
Soldaten des Logistigbattaillons 171 beladen ein Fahrzeug mit Kisten, in denen sich verschiedene Schutzmaterialien befinden.  © dpa/Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild

Update, 2. April, 19.09 Uhr: Polizei musste schon wieder Demonstration in Hamburg auflösen

Die Hamburger Polizei hat erneut eine in Corona-Zeiten verbotene Demonstration für das Bleiberecht von Flüchtlingen aufgelöst. Trotz eines am Donnerstag gerichtlich abgelehnten Eilantrags zum Abhalten einer Versammlung, waren am Abend etwas 30 Teilnehmer auf dem sogenannten Lampedusa-Platz beim Hauptbahnhof zusammengekommen, wie ein Sprecher des Lagezentrums berichtete. Die Ansammlung sei von den Beamten aufgelöst worden, als aus der - auf Abstand untereinander bedachten Gruppe - zehn gemeinsam mit einem Transparent hervortraten. Die Personalien der Demonstranten wurden festgestellt.

Mehr Nachrichten aus Hamburg gibts im Coronavirus-Hamburg-Liveticker.

Teilnehmer halten auf einer Solidaritätsdemonstration Anfang März verschiedene Schilder. (Archivbild)
Teilnehmer halten auf einer Solidaritätsdemonstration Anfang März verschiedene Schilder. (Archivbild)  © dpa/Markus Scholz

Update, 2. April, 18.58 Uhr: Corona-Krise in New York ist Vorgeschmack für USA

Der derzeit besonders heftig getroffene US-Bundesstaat New York liefert nach Einschätzung von Gouverneur Andrew Cuomo einen Vorgeschmack darauf, wie sich die Corona-Krise in den gesamten Vereinigten Staaten abspielen wird. "In mancherlei Hinsicht haben wir hier die erste große Begegnung mit dem Virus", sagte Cuomo am Donnerstag bei seiner täglichen live im Fernsehen und Internet übertragenen Pressekonferenz. "Schaut uns heute an, seht euch morgen."

New York sei mit seinen rund 19 Millionen Einwohnern ein "Mikrokosmos der USA", mit der gleichnamigen Millionenmetropole, aber auch "Landkreisen, wo es mehr Kühe als Menschen gibt". Sich auf dem Land geschützt zu fühlen, sei eine "falsche Sicherheit".

Insgesamt hätten sich bislang mehr als 92.000 Menschen im Bundesstaat mit dem Erreger Covid-19 angesteckt, rund 52.000 davon in der Millionenmetropole New York. 13.000 Patienten liegen im Bundesstaat deswegen im Krankenhaus. 2373 Menschen starben nach einer Infektion, das sind mehr als 300 neue Todesfälle seit Mittwoch.

Modellen zufolge könnte es allein im Bundesstaat New York 16.000 Tote geben, sagte Cuomo. Das Weiße Haus hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass es nach einer Prognose zwischen 100.000 und 240.000 Tote in den USA durch das Coronavirus geben könnte - trotz Maßnahmen zur Eindämmung.

Fast menschenleer ist der Times Square in einer regnerischen Nacht während der Corona-Pandemie.
Fast menschenleer ist der Times Square in einer regnerischen Nacht während der Corona-Pandemie.  © dpa/Dan Herrick/ZUMA Wire

Update, 2. April, 18.46 Uhr: Nur elf neue Infizierte in Bremen

Im Land Bremen wurden am Donnerstag bis 14 Uhr 341 bestätigte Infektionen gezählt, elf mehr als am Mittwoch. Es blieb nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei sechs Toten.

Ein Mann, der aufgrund der Corona-Pandemie eine Mundschutzmaske trägt, fährt auf einem Fahrrad über den leeren Bremer Marktplatz.
Ein Mann, der aufgrund der Corona-Pandemie eine Mundschutzmaske trägt, fährt auf einem Fahrrad über den leeren Bremer Marktplatz.  © dpa/Sina Schuldt

Update, 2. April, 18.45 Uhr: Erstmals über 5000 Kranke in Niedersachsen

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 5059 gestiegen. Das sind 342 Fälle mehr als am Mittwoch, wie der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, am Donnerstag mit Stand 14 Uhr mitteilte. Die Wachstumsrate lag damit bei sieben Prozent. "Es scheint sich also der Rückgang der Infektionsgeschwindigkeit zu bestätigen", sagte Scholz. Insgesamt seien 63 Menschen im Land nach einer Coronavirus-Infektion gestorben (plus 16 im Vergleich zum Vortag). 

Menschen stehen vor einer Bäckerei in Hannover Schlange. Durch Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wird das öffentliche Leben in Niedersachsen massiv beeinträchtigt.
Menschen stehen vor einer Bäckerei in Hannover Schlange. Durch Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wird das öffentliche Leben in Niedersachsen massiv beeinträchtigt.  © dpa/Peter Steffen

Update, 2. April, 18.43 Uhr: Mehr als 1100 Betroffene in Brandenburg

Die Zahl der Menschen, die nach einer Coronavirus-Infektion gestorben sind, ist in Brandenburg auf elf gestiegen. Durch eine Mitteilung der Stadt Potsdam am Donnerstagabend erhöhte sich die zuvor vom Gesundheitsministerium veröffentlichte Angabe von bislang zehn Toten.

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich laut Ministerium innerhalb von 24 Stunden um 86 auf insgesamt 1124 (Stand: 16 Uhr). 91 Menschen werden demnach im Krankenhaus behandelt, davon werden 19 intensivmedizinisch betreut.

Nur wenige Besucher gehen die Treppe zum Schloss Sanssouci nach oben.
Nur wenige Besucher gehen die Treppe zum Schloss Sanssouci nach oben.  © dpa/Soeren Stache/dpa-Zentralbild

Update, 2. April, 18.41 Uhr: Jetzt über 460 Infizierte in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag auf 468 (Stand 16 Uhr) gestiegen. Das waren 23 mehr als am Mittwoch, wie das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Abend mitteilten. 

Damit fiel der Zuwachs erneut geringer aus als an den Vortagen. Am Dienstag hatte er bei 46, am Mittwoch bei 33 neu registrierten Fällen gelegen. Für die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Vorpommern-Greifswald wurden keine neuen Infektionen gemeldet.

Die Zahl der Sterbefälle gab das Landesamt mit vier an, einer mehr als am Mittwoch. 62 an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankte Patienten werden oder wurden in Krankenhäuser behandelt, neun davon auf einer Intensivstation.

Nur wenige Menschen sind am Ostseestrand in Zingst unterwegs.
Nur wenige Menschen sind am Ostseestrand in Zingst unterwegs.  © dpa/Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild

Update, 2. April, 18.38 Uhr: Betrunkener Dieb lügt Polizisten an: "Habe Corona!"

Ein Betrunkener hat in Steinach (Ortenaukreis) zwei Polizisten gegenüber behauptet, mit dem Coronavirus infiziert zu sein. Ein Anruf bei seinem angeblich behandelnden Arzt habe ergeben, dass es sich um eine falsche Auskunft handelte, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. 

Die Beamten seien am Dienstag gerufen worden, weil der 23-Jährige in einem Laden Alkohol geklaut haben soll. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von über zwei Promille. Gegen ihn werde nun wegen Diebstahls und der falschen Auskunft über seinen Gesundheitszustand ermittelt. Letzteres sei ein Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz.

Ein Lautsprecherwagen der Polizei macht Spaziergänger darauf aufmerksam, dass Menschenansammlungen über zwei Personen zur Eindämmung des Risikos einer Infektion mit dem Coronavirus verboten sind.
Ein Lautsprecherwagen der Polizei macht Spaziergänger darauf aufmerksam, dass Menschenansammlungen über zwei Personen zur Eindämmung des Risikos einer Infektion mit dem Coronavirus verboten sind.  © dpa/Frank Rumpenhorst

Update, 2. April, 18.37 Uhr: Frankreich will digitale Passierscheine einführen

In Frankreich steht das Ende der Papierberge an: Weil die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus bisher weitgehend gut befolgt wurden, soll es von Montag an einen digitalen Passierschein geben. Man wolle den Französinnen und Franzosen so ein Stück Flexibilität zurückgeben, sagte Frankreichs Innenminister Christophe Castaner in einem Interview der Zeitung "Le Parisien". "Man wird das Formular vom Smartphone aus bearbeiten können und mithilfe eines QR-Codes der Polizei vorlegen", erklärte Castaner.

Niemand werde in der Lage sein, Benutzerdaten zu sammeln, so der Minister. "Sie müssen angeben, wann Sie das Haus verlassen haben - aber der Zeitpunkt, zu dem Sie das Dokument bearbeitet haben, ist für die Polizei zugänglich." Dadurch solle verhindert werde, dass die Bescheinigung ausschließlich zum Zweck einer Polizeikontrolle ausgefüllt wird.

Derzeit dürfen die Menschen in Frankreich nur mit triftigem Grund vor die Tür - etwa zum Einkaufen. Pro Tag ist eine Stunde Sport oder Spaziergehen erlaubt - allerdings nur in einem Radius von einem Kilometer zur Wohnung. Für jeden Gang vor die Tür muss ein neues Papierformular ausgefüllt werden, auf dem auch die Uhrzeit angegeben werden muss. Die Papierversion soll auch weiterhin gültig sein.

Nach Angaben von Castaner gab es seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen vor gut zwei Wochen rund sechs Millionen Kontrollen und mehr als 380.000 Strafen. Im Großen und Ganzen würden die Regeln gut respektiert, auch wenn in bestimmten Stadtteilen Unterschiede gebe. "Ich weiß, dass es noch schwieriger ist, wenn man mit mehreren Personen auf 50 Quadratmetern (...) lebt, als wenn man das Glück hat, ein Haus mit Garten zu haben."

Eine Ausgangsbescheinigung zum Ausschneiden in einer französischen Tageszeitung.
Eine Ausgangsbescheinigung zum Ausschneiden in einer französischen Tageszeitung.  © dpa/Christian Böhmer

Update, 2. April, 18.30 Uhr: Irans Parlamentspräsident positiv auf Corona getestet

Iran Parlamentspräsident Ali Laridschani ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 62-Jährige befinde sich derzeit in Quarantäne und sei unter medizinischer Aufsicht, wie die Nachrichtenagentur Isna am Donnerstag berichtete. Das Parlament bestätigte dies. 

Laridschani gehört zu den einflussreichsten Politikern der islamischen Republik. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums hat sich die Zahl der Corona-Toten in Iran auf 3160 erhöht, die der Infizierten auf über 50.000. Fast 4000 der Infizierten sollen in einem kritischen Zustand sein.

Ali Laridschani, Parlamentspräsident des Iran. (Archivbild)
Ali Laridschani, Parlamentspräsident des Iran. (Archivbild)  © dpa/Bilal Jawich/XinHua

Update, 2. April, 18.27 Uhr: Erneut mehr als 750 Corona-Tote in Italien

In Italien sind innerhalb eines Tages erneut Hunderte von Corona-Patienten gestorben. Die Zahl der Menschen, die aktuell mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert sind, kletterte am Donnerstag um knapp 2500 Menschen im Vergleich zum Vortag. Doch insgesamt zeigten die Corona-Zahlen, die der Zivilschutz in Rom am Abend vorstellte, weiter eine Stabilisierung des Trends. Demnach sind dort seit Beginn der Coronawelle im Februar 13.915 Menschen im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben, das waren 760 mehr als am Vortag. Insgesamt zählten die Behörden 115.242 Corona-Fälle.

Die Experten hatte zuvor gesagt, dass Italien vermutlich das "Plateau" der Ansteckungswelle erreicht haben dürfte. Wichtig für die überlasteten Krankenhäuser ist auch, dass die Zahl der Intensivpatienten seit Tagen fast stabil ist. Auch aus der besonders hart getroffenen Lombardei meldeten die Behörden in vielen Bereichen stabile Trends. Italien hat die strengen Ausgangbeschränkungen in dieser Woche bis zum Ostermontag verlängert.

Zwei mit Nudeln gefüllte Körbe, die an einem Seil befestig wurden, hängen als Zeichen der Solidarität während der Corona-Pandemie in einer Gasse.
Zwei mit Nudeln gefüllte Körbe, die an einem Seil befestig wurden, hängen als Zeichen der Solidarität während der Corona-Pandemie in einer Gasse.  © dpa/Fabio Sasso/ZUMA Wire

Update, 2. April, 18.24 Uhr: Schleswig-Holstein will für Corona-Hilfe noch mehr Schulden machen

Schleswig-Holsteins Landesregierung hat weitere Hilfsmaßnahmen zur Abfederung von Folgen der Corona-Krise beschlossen. Unterstützt würden damit größere Kleinunternehmen, Pflegekräfte sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Donnerstag nach langen Beratungen der Jamaika-Koalition.

Die vom Landtag gebilligten zusätzlichen Schulden reichten nicht aus, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Die Regierung wolle auf 620 Millionen Euro aufstocken. Dem muss das Parlament noch zustimmen. Die Regierung befürworte auch einen Bonus von 1500 Euro für die Pflegekräfte und wolle dafür 30 bis 40 Millionen Euro bereitstellen. Voraussetzung sei, dass der Bund dies steuerfrei stellt. Zunächst erwarte die Regierung, dass die Pflegekassen den Bonus aufbringen, sagte Heinold. Falls sie das nicht tun, werde das Land dies leisten.

Laut Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) wird jetzt auch ein Landesprogramm mit Zuschüssen für Kleinunternehmen mit 11 bis 50 Mitarbeitern aufgelegt. Hier habe es eine Förderlücke gegeben. Für jeden Betrieb gebe es bis zu 30.000 Euro. Insgesamt seien 150 Millionen Euro vorgesehen. Mit diesem Programm würden dann insgesamt 98 Prozent aller Unternehmen im Land erreicht, sagte Buchholz.

Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP).
Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP).  © dpa/Markus Scholz

Update, 2. April, 18.20 Uhr: Weitere Coronafälle in Wentorfer Altenheim

In einem Altenheim in Wentorf (Kreis Herzogtum Lauenburg) haben sich mindestens 13 Bewohner mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die Tests seien Ende vergangener Woche gemacht worden, teilte die Kreispressestelle am Donnerstag mit. Zwar seien noch nicht alle Testergebnisse bekannt, allerdings seien die ersten dreizehn Tests positiv gewesen. 

Weitere Fälle in der Einrichtung könnten nicht ausgeschlossen werden: "Die Kontakte unter den Bewohnern haben stattgefunden. Es ist davon auszugehen, dass es noch weitere Positivbefunde geben wird", sagte Sprecher Tobias Frohnert der Deutschen Presse-Agentur.

Nachdem eine Bewohnerin am 22. März positiv auf das Coronavirus getestet wurde, verhängte das Gesundheitsamt ein Besuchsverbot für die Einrichtung. Außerdem habe man angeordnet, dass Bewohner isoliert untergebracht werden sollen. Noch ist unklar, wie das Virus in das Seniorenheim geraten konnte.

Rettungssanitäter der Feuerwehr packen vor einem Altenheim, in dem mehrere Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden sind, Arbeitsmittel und Schutzanzüge in einen Plastiksack.
Rettungssanitäter der Feuerwehr packen vor einem Altenheim, in dem mehrere Bewohner positiv auf Covid-19 getestet worden sind, Arbeitsmittel und Schutzanzüge in einen Plastiksack.  © dpa/Axel Heimken

Update, 2. April, 18.17 Uhr: Thüringen streicht Klassenfahrten

Die Kurve steigt weiter: Mit 938 bei der Landesregierung erfassten nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus sind die Fallzahlen in Thüringen weiter gewachsen. 74 Neuinfektionen seien von Mittwoch- auf Donnerstagvormittag erfasst worden, hieß es in der Mitteilung der Staatskanzlei von Donnerstag.

Immerhin: 390 Menschen im Freistaat gelten den Angaben nach als genesen. Aber auch die Zahl der Todesfälle stieg weiter an: Nachdem das Landratsamt Greiz meldete, dass dort am Mittwoch eine 77 Jahre alte Frau an der vom Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben war, waren am Donnerstagabend landesweit mindestens neun Fälle bekannt, bei denen Menschen nach einer Infektion starben.

Der Landkreis Greiz zählt zu den Corona-Brennpunkten in Thüringen - dort allein sind den Angaben von Donnerstagvormittag nach 152 Bewohner nachweislich infiziert. Aber auch Ilm-Kreis steht noch eine komplette 900-Seelen-Gemeinde unter Quarantäne. In Neustadt am Rennsteig seien inzwischen 26 Infektionen nachgewiesen, teilte das Landratsamt mit.

Das Thüringer Bildungsministerium kündigte deshalb am Mittwoch an, dass zumindest einige Einschränkungen auch nach Ostern zu erwarten sind. So wies das Ministerium die staatlichen Schulen an, Klassenfahrten, Wandertage und andere Lernveranstaltungen außerhalb der Schule bis zum Ende des laufenden Schuljahres zu streichen. Kosten für schon geplante Reisen und Ausflüge, die bereits entstanden sind oder sich nicht stornieren lassen, werde das Land erstatten, hieß es.

"Natürlich schmerzt es Schulen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, eine Klassenfahrt, auf die man sich bereits lange gefreut hat, abzusagen. Aber die angespannte Situation im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie lässt uns keine andere Wahl", sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Die Sommerferien beginnen in Thüringen dieses Jahr am 20. Juli.

Update, 2. April, 18.10 Uhr: Spahn für Extra-Geld für Pflegepersonal

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich für Bonuszahlungen für Pflegerinnen und Pfleger wegen der hohen Belastungen in der Corona-Krise ausgesprochen. "Ich würde gerne zusammen mit den Arbeitgebern schauen, wie wir Wege finden, denjenigen, die jetzt Großartiges leisten, jeden Tag, dafür noch mal eine besondere Anerkennung zu geben", sagte er am Donnerstag bei "Bild Live". 

Grundsätzlich müsse es darum gehen, denjenigen, die in dieser Zeit in Kliniken, Praxen und Gesundheitspflege besonders mit anpackten, sagen zu können, das wolle man auch finanziell noch einmal besonders vergüten. "Die Idee finde ich richtig - und darüber möchte ich gerne mit den Arbeitgebern in der Pflege reden", sagte Spahn. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.  © dpa/Annegret Hilse/Reuters-Pool

Update, 2. April, 18.05 Uhr: Putin verlängert arbeitsfreie Zeit in Russland

Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Kampf gegen die Corona-Krise die arbeitsfreie Woche für die Menschen in seinem Land um einen Monat verlängert. Bis 30. April bleibe der Zustand bei voller Lohnfortzahlung erhalten, sagte der Kremlchef am Donnerstag. Bei seiner zweiten Fernsehansprache zur Corona-Pandemie betonte er, dass die Lage im flächenmäßig größten Land der Erde ernst sei. Es sei zwar in den vergangenen Tagen wichtige Zeit gewonnen worden im Kampf gegen das Virus, sagte Putin. Aber: "Die Gefahr bleibt", betonte er.

Ausnahmen im Land mit weniger Sars-CoV-2-Fällen seien mit Genehmigung der Regierung und nach Absprache mit dem Corona-Koordinierungsstab möglich, sagte Putin. Wie streng in den einzelnen Regionen das öffentliche Leben eingeschränkt wird, überließ er den Behörden. Systemerhaltende Bereiche, darunter Lebensmittelläden, medizinische Einrichtungen und Apotheken, würden überall weiter arbeiten.

Die Situation um das Coronavirus hatte sich in den vergangenen Tagen in Russland massiv verschärft. Offiziell hatte Russland am Donnerstag mehr als 3500 Coronavirus-Fälle, die meisten davon in Moskau. 30 Menschen starben bisher an der Lungenkrankheit Covid-19. In Moskau und vielen anderen russischen Regionen gelten scharfe Ausgangsbeschränkungen für Bürger.

Ein Fahrradkurier mit einem Mundschutz und einer Transportbox auf dem Rücken überquert eine fast leere Straße. Seit der Verkündung der Ausgangsbeschränkungen boomt der Online-Einkauf von Lebensmitteln.
Ein Fahrradkurier mit einem Mundschutz und einer Transportbox auf dem Rücken überquert eine fast leere Straße. Seit der Verkündung der Ausgangsbeschränkungen boomt der Online-Einkauf von Lebensmitteln.  © dpa/Pavel Golovkin/AP

Bei Verstößen gegen Vorschriften der Quarantäne und Selbstisolation hat Russland in dieser Woche auch scharfe Strafen eingeführt - von hohen Geldsummen bis hin zu Gefängnis. Die russische Führung hatte zuletzt betont, dass die Rettung von Menschenleben wichtiger sei als die großen wirtschaftlichen Schäden durch die Krise.

Es gibt auch Kritik am Kurs Putins, weil das Land immer wieder Hilfe in andere Staaten wie Italien und die USA schicke, aber in Russland selbst nicht einmal Desinfektionsmittel, Schutzmasken oder -ausrüstungen zu bekommen sind. Verbreitet ist auch die Meinung, dass der Staatsapparat die Bürger in ihren Wohnungen einsperre - aus Angst davor, dass das marode Gesundheitssystem zusammenbrechen könnte.

Der Kreml verteidigte die Hilfe für die USA in Krisenzeiten - und äußerte die Hoffnung, dass Russland auch geholfen werde, wenn sich die Lage verschlimmere.

Update, 2. April, 18 Uhr: Facebook will Video-Konferenzen ermöglichen

Facebook will vom Boom der Videokonferenzen in der Coronavirus-Krise profitieren und bringt seinen Chatdienst Messenger mit einer eigenständigen App auf Windows- und Mac-Computer. Bisher mussten die Nutzer dafür Facebooks Website im Browser verwenden - und schon auf dieser Basis habe sich die Nutzung für Anrufe im vergangenen Monat mehr als verdoppelt, schrieb Messenger-Chef Stan Chudnovsky am Donnerstag. Der Messenger, der bisher vor allem für die Nutzung auf Smartphones gedacht war, hat insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Nutzer.

Zugleich gab es in jüngster Zeit starkes Wachstum bei Konkurrenten. So erreichte der Videokonferenz-Dienst Zoom im März die Marke von 200 Millionen Nutzern an einem Tag. Im Dezember waren es erst zehn Millionen gewesen. Zoom ist eigentlich auf Unternehmen ausgerichtet - doch in der aktuellen Krise sprangen auch viele Schulen, Kirchen und Verbraucher auf die Plattform auf. Zoom musste allerdings auch mehrere Sicherheitslücken stopfen und sich gegen Kritik an seinen Datenschutz-Praktiken verteidigen.

So sehen Video-Konferenzen mit dem Facebook Messenger aus.
So sehen Video-Konferenzen mit dem Facebook Messenger aus.  © Facebook PR

Update, 2. April, 17.58 Uhr: Trainingsvideos für Krebspatienten in Corona-Zeiten

Therapeuten der Uniklinik Köln haben Trainingsvideos für Krebspatienten online gestellt, die jetzt wegen Corona nicht mehr zu ihren Sportstunden gehen können. Die meisten dieser Patienten gehörten aufgrund ihres Alters und ihrer Erkrankung zur Risikogruppe, die im Fall einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 mit einem schweren Verlauf rechnen müssen. Deshalb sei es für sie umso wichtiger, sich jetzt zuhause fit zu halten, sagte der Leiter der AG Onkologische Bewegungsmedizin, Freerk Baumann, nach einer Mitteilung vom Donnerstag.

Zusammen mit der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebsstiftung und dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie sei ein umfangreiches Programm erstellt worden. Die Videos seien speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit einer Krebserkrankung zugeschnitten. Sie zielten darauf ab, Bewegungsmangel zu vermeiden, Stress abzubauen, aber auch die Nebenwirkungen der Krebstherapie zu verringern. Im Laufe der kommenden Wochen sollen voraussichtlich über 50 Videos veröffentlicht werden. 

Update, 2. April, 17.55 Uhr: Große Unternehmen sollen beim Schutzmasken-Kauf helfen

Große deutsche Unternehmen mit Niederlassungen im Ausland sollen der Bundesregierung helfen, weltweit Schutzausrüstung gegen das Coronavirus zu kaufen. Das geht aus einem Protokoll des "Corona-Kabinetts" unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor, über das am Donnerstag der "Business Insider" berichtete. 

Demnach hat das Gesundheitsministerium Rahmenvereinbarungen mit BASF, Fiege, Lufthansa, Otto und Volkswagen geschlossen. Die Unternehmen sollen ihre Erfahrung und Kontakte auf den ausländischen Märkten einbringen, um für den Bund Kauf und Logistik zu organisieren. Koordiniert wird die Arbeit von einem Beschaffungsstab im Gesundheitsministerium.

Die Bundesregierung hatte beschlossen, Schutzausrüstung, aber auch Ausstattung für Intensivstationen in Krankenhäusern ergänzend zentral zu beschaffen. Wegen der international angespannten Lage sei das aber nicht einfach, hieß es. Den Unternehmen scheint die Beschaffung leichter zu fallen: So kündigte Volkswagen an, Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel und Schutzanzüge im Wert von rund 40 Millionen Euro in China kaufen und spenden zu wollen.

Mitarbeiter des Automobilzulieferers Zettl produzieren Mundschutzmasken. Sie werden dringend benötigt.
Mitarbeiter des Automobilzulieferers Zettl produzieren Mundschutzmasken. Sie werden dringend benötigt.  © dpa/Armin Weigel

Update, 2. April, 17.47 Uhr: Fußball-Profis öfter Testen lassen?

Die neugegründete medizinische Taskforce der Deutschen Fußball Liga hat offenbar erste Entscheidungen für den Weg zu einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga getroffen. Profis sollen alle drei Tage auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus getestet werden. Bei einem positiven Befund sollen nicht mehr alle Spieler der Mannschaft in Quarantäne geschickt werden, sondern nur der infizierte.

Mehr zu den neuen Tests lest Ihr >> hier.

Update, 2. April, 17.45 Uhr: Corona-Fall in Flüchtlingsheim von Mettmann

Nach einem bestätigten Corona-Fall in einer Flüchtlingsunterkunft in Mettmann bei Düsseldorf sind die mehr als 80 Bewohner in Quarantäne. "Jeder bleibt in seinem Wohnumfeld", sagte eine Sprecherin der Stadt Mettmann am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. 

Die 14-tägige häusliche Quarantäne ist den Angaben zufolge am Vortag verfügt worden - aufgrund der Gegebenheiten vor Ort mit Gemeinschaftsküchen und Gemeinschaftsbädern. Anfang der nächsten Woche sollten alle Bewohner der Unterkunft zudem getestet werden. Dann solle über weitere Maßnahmen entschieden werden, so die Stadt.

Bei dem Corona-Fall handele es sich um eine erwachsene Person. Der Betroffene sowie drei Kontaktpersonen seien am Mittwoch isoliert worden und befänden sich nicht mehr in dem Gebäude. Weitere Angaben machte die Stadt zunächst nicht. In einer Lagebesprechung würden sich alle beteiligten Stellen am Donnerstag austauschen. "Wir müssen ein paar Regelungen treffen."

Ein Polizeifahrzeug steht vor dem Flüchtlingsheim in Mettmann.
Ein Polizeifahrzeug steht vor dem Flüchtlingsheim in Mettmann.  © dpa/Christoph Petersen

Update, 2. April, 17.40 Uhr: 1,8 Millionen Euro für Corona-Forschung

Berliner Wissenschaftler wollen gemeinsam zum neuen Coronavirus forschen. Das Vorhaben mit dem Titel "Corona Virus Pre Exploration Projekt" werde über ein Jahr mit rund 1,8 Millionen Euro gefördert und lege die Grundlage für eine umfangreiche Forschung, teilten Humboldt-Universität, Freie Universität und Technische Universität sowie die Charité am Donnerstag gemeinsam mit. 

Dabei soll es demnach unter anderem um potenzielle Wirkstoffe gegen das Virus, die Entwicklung von Impfstoffansätzen und mögliche gesundheitsökonomische Folgen gehen. Ziel sei es, nach einem Jahr die Vorarbeiten in einen weiterführenden Verbundantrag einzubringen und die Förderung erfolgreicher Ansätze durch öffentliche und private Mittelgeber umzusetzen, hieß es. 

Update, 2. April, 17.38 Uhr: Keine Mailänder Modeschauen im Juni

Die Mailänder Männermodemesse im Juni wird wegen der Corona-Krise ausfallen. Das kündigte der Bürgermeister der norditalienischen Stadt am Donnerstag an. "Nein, ich denke, ich kann eine Modewoche für Juni ausschließen", sagte Beppe Sala in Rom. "Die Mode-Unternehmen überlegen gerade, was sie im September machen können, aber für Juni erwarte ich nichts."

Die Mode-Präsentation für Männer war vom 20. bis 24. Juni in der Metropole in der Lombardei geplant, in der auch Marken wie Armani und Prada zu Hause sind. Die Region ist der Brennpunkt des Coronavirus-Ausbruchs in Italien und verzeichnet besonders viele Infizierte und Tote. Die nächste große Vorführung für Frauenmode, die Milano Moda Donna, steht im September an. Veranstalter ist die nationale Modekammer.

Models präsentieren Ende Februar bei einer Laufstegshow in Mailand eine Kreation der Herbst/Winter Kollektion 2020/21 des italienischen Modeunternehmens Dolce & Gabbana.
Models präsentieren Ende Februar bei einer Laufstegshow in Mailand eine Kreation der Herbst/Winter Kollektion 2020/21 des italienischen Modeunternehmens Dolce & Gabbana.  © dpa/Antonio Calanni/AP

Update, 2. April, 17.35 Uhr: Polizei will an Ausflugszielen Präsenz zeigen

Frühlingshafte Temperaturen könnten am kommenden Wochenende viele Menschen trotz der Corona-Krise in die Parks und Wandergebiete von Rheinland-Pfalz locken. Wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag in Mainz mitteilte, soll die Polizei dann verstärkt an bekannten Ausflugszielen Präsenz zeigen und auf die Einhaltung der aktuell geltenden Gesundheitsvorschriften achten.

Zwar sei es verständlich, dass die Menschen bei schönem Wetter an die frische Luft gingen, teilte der Minister. "Gleichwohl muss mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, dass die Vorgaben der Corona-Bekämpfungsverordnung einschließlich Mindestabstand eingehalten werden". 

Aus Sicht der Polizei halte sich die große Mehrheit der Bevölkerung an die Anordnungen. Dennoch stellten sich Ordnungsämter und Polizei darauf ein, dass in den kommenden Tagen vermehrt touristische Ausflüge stattfinden könnten. Meteorologen prognostizieren schönes Wetter für das Wochenende. 

Derartige Kontrollen fanden am vergangenen Wochenende bereits in Dresden, beispielsweise am Elbradweg mit Blick auf die historische Altstadt, statt.
Derartige Kontrollen fanden am vergangenen Wochenende bereits in Dresden, beispielsweise am Elbradweg mit Blick auf die historische Altstadt, statt.  © dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild

Update, 2. April, 17.30 Uhr: Post startet Lebensmittel-Lieferungen an Quarantäne-Senioren

In Gangelt hat die Deutsche Post damit begonnen, Senioren mit Lebensmitteln des örtlichen Supermarktes zu beliefern. "Das Interesse ist auf jeden Fall da, unser Angebot wird angenommen", sagte ein Sprecher der Post am Donnerstag. 

Im besonders vom Coronavirus betroffenen Kreis Heinsberg hat die Post ein Pilotprojekt gestartet und Risikogruppen angeboten, einen Bestellzettel auszufüllen und sich ihre Lebensmittel vom Postboten liefern zu lassen. Je nach Interesse zieht die Post in Erwägung, ähnliche Angebote auch auf andere Regionen auszuweiten.

Michael Peltzer (l.), Postzusteller in Gangelt, trägt Lebensmittel in Postboxen zu einer Anwohnerin in Quarantäne.
Michael Peltzer (l.), Postzusteller in Gangelt, trägt Lebensmittel in Postboxen zu einer Anwohnerin in Quarantäne.  © DPA/Jonas Güttler

Update, 2. April, 17.25 Uhr: Frankreich verlängert Grenzkontrollen bis Ende Oktober

Frankreich hat seine lange vor der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen im eigentlich kontrollfreien Schengenraum um ein halbes Jahr verlängert. Darüber habe Paris die EU-Kommission am Donnerstag informiert, teilte ein Sprecher der Brüsseler Behörde mit. Frankreich habe diesen Schritt sowohl mit der öffentlichen Gesundheit als auch mit der öffentlichen Sicherheit begründet. Normalerweise wären die Kontrollen Ende April ausgelaufen, nun gehen sie bis zum 30. Oktober.

Um die Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 zu bremsen, hatten Deutschland und etliche andere europäische Länder in den vergangenen Wochen Grenzkontrollen eingeführt. 

Eigentlich gibt es solche Kontrollen innerhalb des Schengenraums, dem 26 Länder angehören, nicht. Frankreich hatte sie Mitte November 2015 wieder eingeführt - die Maßnahme war ursprünglich wegen der Pariser UN-Klimakonferenz geplant, bekam aber infolge der Pariser Terroranschläge schnell einen neuen Fokus und wurde immer wieder verlängert.

Über diesen Schritt muss die EU-Kommission jeweils informiert werden. Zuletzt hatte Paris die Kontrollen unter anderem mit der andauernden Terror-Bedrohung sowie dem verbotenen Weiterziehen von Asylbewerbern von einem Land ins nächste begründet. 

An der Grenze zu Frankreich soll noch viel länger kontrolliert werden.
An der Grenze zu Frankreich soll noch viel länger kontrolliert werden.  © dpa/Oliver Dietze

Update, 2. April, 17.20 Uhr: Tschechen wollen Kneipen und Bier retten

Tschechien ist bekannt für seine ausgeprägte Bierkultur. Doch nun sind Gaststätten, Kneipen und Trinkstuben zwangsweise geschlossen, um die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Mit einer neuen Kampagne namens "Rette deine Kneipe", die am Donnerstag startete, will der Brauereiverband des Landes das Schlimmste verhindern.

Im Internet können Kunden Gutscheine für ihr Lieblingslokal kaufen, um sie nach der überstandenen Krise einzulösen. Das soll helfen, die Betriebe bis zur Wiedereröffnung finanziell über Wasser zu halten. "Die Kneipe ist Teil unserer tschechischen Kultur und traditionell ein wichtiges Zentrum unseres gesellschaftlichen Lebens", betonte der Verbandsvorsitzende Frantisek Samal.

In Schwierigkeiten sind auch viele Minibrauereien. Für sie ist ein großer Teil des Absatzmarktes weggebrochen. Noch dazu stellen sie oft unpasteurisiertes und ungefiltertes, also naturtrübes Bier her, das nicht lange haltbar ist. Für die Aktion "Rette das Bier" haben sich nun 189 Minibrauereien zusammengetan. Sie suchen mithilfe einer Internetseite Abnehmer in ihrer Nähe.

Scheinbar besonders schützenswert: tschechisches Bier.
Scheinbar besonders schützenswert: tschechisches Bier.  © 123RF/epfop

Update, 2. April, 17.17 Uhr: Thailand kündigt nächtliche Ausgangssperre an

Thailand hat im Kampf gegen das Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre angekündigt. Von Freitag an dürfen Menschen landesweit von 22 bis 4 Uhr nicht auf die Straße, teilte Premierminister Prayut Chan-o-cha am Donnerstag in einer Fernsehansprache mit. Einige Ausnahmen sollen gelten - etwa für medizinisches Personal, den Bankensektor, die Lieferung von Medikamenten oder Treibstoff, den Transport von Patienten, von Menschen, die zu Flughäfen reisen oder anderen, die nachts arbeiten. Ziel der Maßnahme sei es, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Thailand hat bis Donnerstag insgesamt 1875 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. 15 Menschen starben bisher an den Folgen einer Ansteckung, wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilte. 

Ab Freitag steht das thailändische Nachtleben still.
Ab Freitag steht das thailändische Nachtleben still.  © 123RF/jovannig

Update, 2. April, 17.11 Uhr: Selbstständige können Rentenbeiträge aussetzen

Selbstständige, die in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungspflichtig sind und durch die Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, können ihre Beitragszahlung bis zum 31. Oktober 2020 aussetzen. Darauf weist die Deutsche Rentenversicherung Bund hin. Dies gilt auch für Beiträge, die aufgrund einer Stundungsvereinbarung in Raten gezahlt werden.

Betroffene können sich unter Hinweis auf die Corona-Pandemie formlos an ihren Rentenversicherungsträger wenden und eine Aussetzung der Beitragszahlung beantragen. Die Rentenversicherung wird später eine rückwirkende Überprüfung des Versicherungsverhältnisses vornehmen und die Höhe der Beiträge den tatsächlichen Verhältnissen anpassen. Der Zeitpunkt der Überprüfung wird den Betroffenen vorab mitgeteilt.

Update, 2. April, 17.09 Uhr: Bußgeld nun auch in Hamburg festgeschrieben

Der Hamburger Senat hat einen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Auflagen beschlossen. Demzufolge sind bei wiederholten Verstößen Strafen von bis zu 25.000 Euro möglich, wie Innensenator Andy Grote (SPD) am Donnerstag in Hamburg nach einer Sondersitzung des Senats sagte. Die neue Verordnung zur Corona-Pandemie mit den Bußgeldern soll bereits am Freitag in Kraft treten.

Obwohl sich die meisten Hamburger an die geltenden Regeln hielten, gebe es täglich eine etwa dreistellige Zahl an Verstößen, sagte Grote. Es habe sogar neun Ingewahrsamnahmen gegeben, weil Menschen überhaupt nicht einsichtig gewesen seien.

Mit dem Ordnungswidrigkeiten- und Bußgeldkatalog habe die Polizei nun die Möglichkeit, zielgerichteter und passgenauer mit den einzelnen Verstößen umzugehen, sagte Grote. Die Beamten würden allerdings auch weiterhin mit Augenmaß auf Verstöße reagieren.

Grote zufolge sind mit dem neuen Bußgeldkatalog 150 Euro bei Nichteinhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern in der Öffentlichkeit oder beim Betreten von Spielplätzen fällig. Ungenehmigte Ladenöffnungen werden mit 2500 Euro geahndet.

Polizei und Ordnungsamt patrouillieren derzeit häufig gemeinsam.
Polizei und Ordnungsamt patrouillieren derzeit häufig gemeinsam.  © dpa/Ronny Hartmann

Update, 2. April, 17.01 Uhr: Boris Johnson leidet noch immer unter Corona-Infektion

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich noch nicht ganz von seiner Corona-Infektion erholt. Seine siebentägige Selbstisolation, während der er gearbeitet hat, endet am Freitag. Es ist unklar, ob er dann schon wieder offizielle Termine wahrnehmen kann, wie ein Regierungssprecher am Donnerstag berichtete. Johnson leide noch unter milden Symptomen. In Isolation hatte der Premier seine Besprechungen per Telefon und Video geführt.

Bis Mittwochnachmittag sind in Großbritannien mehr als 2900 Menschen an der Covid-19-Lungenkrankheit gestorben. Johnson steht stark in der Kritik, zu spät und mit einem Schlingerkurs auf die Pandemie reagiert zu haben.

Update, 2. April, 16.58 Uhr: Auch Germanwings soll am Boden bleiben

Der Lufthansa-Konzern stellt nach einem heftigen Streit um Kurzarbeitsregeln seinen Tochter-Flugbetrieb "Germanwings" in Frage. Die Gesellschaft aus Köln mit 30 Flugzeugen und rund 1400 Beschäftigten fliegt seit Jahren nicht mehr unter eigenem Namen, sondern ist ausschließlich für die Eurowings unterwegs.

Laut Lufthansa-Konzern ist es bislang nicht gelungen, mit den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo Kurzarbeiterregeln für das fliegende Personal zu treffen. Die von der VC angestrebte Übernahme der Kurzarbeiterregelung für die Lufthansa-Piloten könne bei Germanwings angesichts der kritischen wirtschaftlichen Situation nicht dargestellt werde, teilte das Unternehmen am Donnerstag weiter mit. Die Verhandlungen würden fortgesetzt.

Bei der 2002 gestarteten Germanwings arbeiten noch einige Piloten nach den Regeln des Lufthansa-Konzernvertrages und sind daher vergleichsweise teuer. Vor der Corona-Krise hatte Eurowings das Ziel formuliert, ihre bislang wesentlich auf drei Flugbetriebe verteilte Flotte auf einen zu konzentrieren. Dieses Vorhaben sei wegen der Krise zunächst hintangestellt worden.

Flugzeuge von Lufthansa und Eurowings stehen auf dem Vorfeld des Flughafen in Düsseldorf.
Flugzeuge von Lufthansa und Eurowings stehen auf dem Vorfeld des Flughafen in Düsseldorf.  © dpa/Federico Gambarini

Update, 2. April, 16.53 Uhr: Großmarkt-Halle wird zur Leichenhalle

Eine Lagerhalle des berühmten Großmarkts Rungis am Stadtrand von Paris wird wegen der Corona-Krise zur Leichenhalle umfunktioniert. Die Pariser Polizeipräfektur kündigte am Donnerstag an, dass dort ab Freitag die ersten Särge gelagert werden sollen. Familien könnten ab Montag Zugang erhalten. "Es werden Aufenthaltsräume eingerichtet, in denen sich die Familien um den Sarg ihres geliebten Menschen versammeln können, bevor dieser auf einen Friedhof oder in ein Krematorium kommt", hieß es.

Rungis ist auch bekannt als der "Bauch von Paris" und ein gigantischer Umschlagplatz für Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse, Meeresfrüchte oder Schnittblumen vor den Toren von Paris.

Wo sonst Obst und Gemüse umgeschlagen werden, liegen nun Tote.
Wo sonst Obst und Gemüse umgeschlagen werden, liegen nun Tote.  © dpa/EPA/Etienne Laurent

Update, 2. April, 16.48 Uhr: Polizei warnt vor neuen Corona-Betrugsmaschen

Kriminelle wollen in der Corona-Krise Profit aus der Angst von Senioren schlagen: Nach dem Anruf von Betrügern bei einer Rentnerin in Kamp-Lintfort, die 100 000 Euro unter Vorgabe einer Corona-Infektion ihres Sohnes forderten, hat die Polizei noch einmal vor neuen Formen der Enkeltrick-Masche gewarnt.

"Aktuell nutzt der 'Falsche Enkel' am Telefon die Angst vor dem Corona-Virus aus, um an das Geld älterer Menschen zu kommen", teilte die Kreispolizeibehörde Wesel am Donnerstag aus diesem Anlass mit. Die Kriminellen spielten mit den Ängsten der Menschen. Im konkreten Fall, bei dem die hohe Summe angeblich für die medizinischen Behandlung mit Spezialtabletten nötig sei, habe die 78-Jährige richtig reagiert. Sie beendete das Gespräch und rief die Polizei.

Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte bereits vor Tagen vor neuen Betrugsmaschen in der Corona-Krise gewarnt. So solle man nicht auf Angebote eingehen, falls Corona-Tests ohne Vorankündigung durch die Behörden an der Haustür angeboten werden. Das sei der "Enkeltrick in weißen Kitteln". Eine Ministeriumssprecherin betonte am Donnerstag, die Betrüger wollten Profit aus der Angst von Senioren schlagen.

Die Polizei in Dortmund warnt außerdem vor einer Betrugs-Mail mit einem Spendenaufruf für angebliche Corona-Hilfe. Die E-Mail appelliere mit emotionaler Sprache an Mitgefühl und Verantwortung der Empfänger und rufe am Ende des fehlerfrei formulierten Textes zu einer Spende auf. Es sei jedoch davon auszugehen, dass die Absender ihre Post massenhaft und in betrügerischer Absicht versendeten, so die Polizei. 

Die Polizei ermittelt zu neuen Betrugsmaschen.
Die Polizei ermittelt zu neuen Betrugsmaschen.  © dpa/Bernd Thissen

Auch Cyberkriminelle nutzen derzeit verstärkt die Corona-Krise für Tricks und Angriffe aus. Wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn am Donnerstag mitteilte, gelten diese Angriffe sowohl Unternehmen als auch Bürgern.

So würden Unternehmen und Betriebe per E-Mail durch die Täter aufgefordert, Daten auf gefälschten Webseiten preiszugeben, warnte das BSI. Die Cyberkriminellen gäben sich als vermeintliche Institutionen zur Beantragung von Soforthilfegeldern aus. Die Daten würden anschließend für kriminelle Aktivitäten missbraucht.

Auch das gesteigerte Informationsbedürfnis vieler Bürgerinnen und Bürger werde ausgenutzt. So beobachte das BSI "eine exponentielle Zunahme an Registrierungen von Domainnamen mit Schlagwörtern wie 'corona' oder 'covid'". Neben der Nutzung für legitime Informationsangebote dienten viele dieser Domainnamen kriminellen Machenschaften. Nutzer würden auf solchen Webseiten zum Download und anschließender Installation vermeintlicher Software-Updates aufgefordert. "Tatsächlich werden die Systeme der Nutzer dadurch mit Schadprogrammen infiziert."

Auch würden Spam-Mails mit angeblichem Corona-Bezug im Dateianhang zur Verbreitung von Schadprogrammen versendet. Nach einer erfolgreichen Infektion könnten die Angreifer in das Online-Banking der Nutzer eingreifen oder Zugriff auf Unternehmensnetzwerke erlangen, um sensible Informationen auszuspähen oder Daten zu verschlüsseln und dann die Opfer zu erpressen.

Mit Online-Shops machten sich Betrüger zudem die derzeit erhöhte Nachfrage nach Schutzbekleidung oder Atemmasken zunutze. Diese Waren würden nach Bestellung und Bezahlung nicht geliefert oder seien von schlechter Qualität.

Update, 2. April, 16.44 Uhr: Zahlungsaufschub bei Strom, Gas und Wasser unter Umständen möglich

Wer wegen der Corona-Krise große Einkommensverluste hat, kann die Zahlungen für Strom, Gas und Wasser unter Umständen aufschieben. Verbraucher hätten ein zeitlich befristetes Leistungsverweigerungsrecht bis zum 30. Juni 2020, informierte die Verbraucherzentrale Thüringen am Donnerstag. 

Darauf müssten sie sich berufen und ihrem Versorger begründet darlegen, warum sie in der derzeitigen Situation die Kosten nicht bezahlen könnten. "Sie können aber nicht einfach aufhören, die Strom- oder Gasrechnung zu bezahlen", warnte Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen.

Die Verbraucherzentrale bietet im Internet einen Musterbrief an, mit dem Bürger mit ihrem Anbieter Kontakt aufnehmen können. Wichtig sei, dass es sich nur um einen Aufschub handele, sagte Ballod. Die Pflicht zur Zahlung bestehe weiterhin. Möglich ist der Zahlungsaufschub wegen des Hilfspakets der Bundesregierung. Dieses sieht vor, dass niemand wegen der Corona-Pandemie die Grundversorgung verliert. 

Ein Elektriker arbeitet an einem digitalen Stromzähler.
Ein Elektriker arbeitet an einem digitalen Stromzähler.  © dpa/Markus Scholz

Update, 2. April, 16.38 Uhr: Starker Rückgang im Flugverkehr bereits im Februar

Der weltweite Passagierluftverkehr ist wegen der Corona-Krise bereits im Februar stark zurückgegangen. Die geflogenen Passagierkilometer sanken nach Angaben des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA) im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,1 Prozent. Das sei der schärfste Einbruch seit den Terroranschlägen in New York und Washington 2001 gewesen, teilte die IATA am Donnerstag mit. Passagierkilometer sind eine Größe, bei der Zahl der Passagiere mit den von ihnen zurückgelegten Flugkilometern multipliziert wird.

In der Asien-Pazifik-Region lag das Minus im Vergleichszeitraum sogar bei 41 Prozent, in China allein bei fast 84 Prozent. Seitdem habe sich die Lage noch verschlimmert, aber die Daten für März lagen noch nicht vor.

Ursache seien der Einbruch im Inlandsverkehr in China nach Ausbruch der der Coronavirus-Epidemie, die Reiseabsagen unzähliger Passagiere auf dem Strecken in die Region und der Beginn von Grenzschließungen. Die Maschinen seien zu 75,9 Prozent ausgelastet gewesen, 4,8 Prozentpunkte weniger als im Februar 2019.

"Die Fluggesellschaften sind im Februar mit einem Vorschlaghammer namens Covid-19 getroffen worden", sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac. "Dies ist die dunkelste Stunde der Aviatik." Die IATA repräsentiert 290 Airlines weltweit, die zusammen etwa vier Fünftel der Fluggäste befördern.

Flugzeuge der britischen Fluggesellschaft Easyjet stehen auf dem Flughafen London Southend.
Flugzeuge der britischen Fluggesellschaft Easyjet stehen auf dem Flughafen London Southend.  © dpa/Nick Ansell/PA Wire

Update, 2. April, 16.34 Uhr: Saudi-Arabien verhängt Ausgangssperre

Saudi-Arabien hat wegen des Coronavirus eine Ausgangssperre für die beiden wichtigsten muslimischen Städte Mekka und Medina verhängt. Bis auf Gemüseläden, Apotheken, Tankstellen und Banken sollen alle Geschäfte geschlossen bleiben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag. Die Ausgangssperre gelte bis auf Weiteres. Die Behörden hatten schon vorher den Zutritt zu den Moscheen beschränkt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Saudi-Arabien ist in der arabischen Welt besonders stark von der Corona-Epidemie betroffen. Nach offiziellen Angaben sind 1885 Menschen mit dem Virus infiziert. Vor allem die beiden Städte Mekka und Medina verzeichneten zuletzt ansteigende Fallzahlen. 

Arbeiter in Schutzanzügen sprühen Desinfektionsmittel auf eine Straße als vorbeugende Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus.
Arbeiter in Schutzanzügen sprühen Desinfektionsmittel auf eine Straße als vorbeugende Maßnahme gegen die Verbreitung des Coronavirus.  © dpa/-/Saudi Press Agency

Update, 2. April, 16.30 Uhr: Studenten dürfen bei Eltern bleiben

Studenten mit Erstwohnsitz an ihrem Studienort außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns und Zweitwohnsitz bei den Eltern in MV müssen das Land in der Corona-Krise nicht verlassen. Das hat Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Donnerstag klargestellt. Hintergrund waren Schreiben einiger Kommunen an Menschen mit Zweitwohnsitz, dass sie wegen der vorgeschriebenen Kontaktbeschränkungen nach Hause fahren müssten.

Unter den Angeschriebenen waren auch Studenten, die während der Semesterferien bei ihren Eltern sind und nun verunsichert waren. Sie dürften selbstverständlich bleiben, sagte Caffier. Studenten, die jetzt überlegten, über Ostern etwa von Dresden oder Bonn zu den Eltern nach MV zu fahren, sollten sich das aber lieber nochmal überlegen, "weil sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere in Gefahr bringen", erklärte Caffier.

Update, 2. April, 16.28 Uhr: Erntehelfer dürfen in Deutschland arbeiten

Um drohende Ernteausfälle zu verhindern, sollen in diesem und im kommenden Monat jeweils 40.000 Saisonarbeiter aus Osteuropa nach Deutschland einreisen dürfen. Darauf haben sich Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) am Donnerstag verständigt.

Laut einem Konzeptpapier der beiden Ressorts dürfen die Arbeiter ausschließlich in Gruppen und mit dem Flugzeug einreisen. Vorgesehen ist außerdem eine Gesundheitsprüfung. Liegen Anhaltspunkte auf eine Corona-Infektion vor, soll die Einreise verweigert werden. Die neu eingereisten Helfer müssen demnach in den ersten 14 Tagen nach ihrer Ankunft getrennt von anderen Beschäftigten arbeiten und dürfen den Betrieb nicht verlassen.

Daneben wird angestrebt, für April und Mai jeweils rund 10.000 Menschen aus dem Inland für die Landwirtschaft zu gewinnen - etwa Arbeitslose, Studierende, Asylbewerber oder Kurzarbeiter.

Klöckner sagte, es sei eine pragmatische Lösung gefunden worden, die dem nötigem Infektionsschutz und der Erntesicherung Rechnung trage. Das Robert-Koch-Institut habe für Einsatz und Unterbringung Regeln erarbeitet, die vor Ort kontrolliert werden müssten. Seehofer sagte, es sei wichtig, Voraussetzungen zu schaffen, um auch während der Pandemie Staat und Wirtschaft am Laufen zu halten.

Tore Drapalla, eigentlich Friseur, arbeitet auf einem Feld als Helfer in der Landwirtschaft. Er pflanzt neue Spargelpflanzen. Landwirte machten sich indes Sorgen, dass nicht ausreichend Erntehelfer aus Osteuropa nach Deutschland kommen.
Tore Drapalla, eigentlich Friseur, arbeitet auf einem Feld als Helfer in der Landwirtschaft. Er pflanzt neue Spargelpflanzen. Landwirte machten sich indes Sorgen, dass nicht ausreichend Erntehelfer aus Osteuropa nach Deutschland kommen.  © dpa/Sebastian Gollnow

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Mathias Middelberg (CDU), begrüßte den Kompromiss. "Die strengen Vorgaben zu Hygiene und Unterbringung sorgen für bestmöglichen Infektionsschutz", sagte er. Middelberg, der zunächst für einen Einsatz von Flüchtlingen in der Landwirtschaft geworben hatte, erklärte, eine Einreise einer begrenzten Zahl zusätzlicher Erntehelfer aus Südosteuropa sei unter diesen Umständen vertretbar.

Das Innenministerium hatte, um eine rasche Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verhindern, weitgehende Einreisebeschränkungen für Saisonarbeiter verhängt. Davon waren vor allem Erntehelfer aus Rumänien betroffen.

Update, 2. April, 16.23 Uhr: RKI ändert Einschätzung zu Mundschutz

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat in der Coronakrise seine Einschätzung für das Tragen von Mundschutz geändert. Wenn Menschen - auch ohne Symptome - vorsorglich eine Maske tragen, könnte das das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere mindern, hieß es auf der Internetseite der Bundesbehörde. Wissenschaftlich belegt sei das aber nicht. Zuvor hatte das RKI den Mundschutz nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen empfohlen.

Nicht jeder, der mit Sars-CoV-2 infiziert ist, bemerke das auch, hieß es. Manche Infizierte erkrankten gar nicht, könnten den Erreger aber trotzdem weitergeben. Regeln zum Husten- und Niesen, zur Händehygiene und zum Mindestabstand sollten auch mit Masken weiterhin eingehalten werden. Außerdem gebe es keine hinreichenden Belege dafür, dass ein Mund-Nasen-Schutz oder eine selbstgenähte Maske einen selbst vor einer Ansteckung schützt.

Das RKI bezieht sich in seiner neuen Einschätzung auf sogenannten Mund-Nasen-Schutz und auf Behelfsmasken aus Stoff. Ein Überblick über die verschiedenen Schutzmasken:

Selbstgemachte Mundschutze

Eine Mitarbeiterin vom Münchner Kinderhaus Atemreich trägt einen gespendeten Mundschutz.
Eine Mitarbeiterin vom Münchner Kinderhaus Atemreich trägt einen gespendeten Mundschutz.  © dpa/Sven Hoppe

Im Netz kursieren zahlreiche Schnittmuster und Faltanleitungen für einen selbstgemachten Mundschutz - oder auch Community Mask genannt. Das ist besonders vor dem Hintergrund der Knappheit medizinischer Masken eine kluge Idee, sagte der Virologe Christian Drosten dem NDR. 

Die Schutzeigenschaften hängen aber stark von Material und Nutzung ab. Fest gewebte sind besser geeignet als leicht gewebte Stoffe. Eine wissenschaftlich nachgewiesene Schutzwirkung haben die Masken aber nicht. 

Es wird aber vermutet, dass sie das Risiko einer Ansteckung verringern, weil sie den Tröpfchenauswurf reduzieren und das Bewusstsein für achtsamen Umgang mit sich und anderen unterstützen können. Hygienevorschriften und Abstandsregeln sollten trotzdem eingehalten werden.

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Mund-Nasen-Schutz

Medizinstudentin Marie Noormalal (24) desinfiziert sich die Hände.
Medizinstudentin Marie Noormalal (24) desinfiziert sich die Hände.  © dpa/Frank Molter

Auch diese Masken dienen vor allem dem Schutz von Mitmenschen. In medizinischen Einrichtungen sind sie derzeit häufig knapp. Der sogenannte Mund-Nasen-Schutz fängt ebenfalls Flüssigkeitsspritzer und Tröpfchen in der Ausatemluft der tragenden Person ab. 

So kann das Risiko, eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken, verringert werden. Den Träger können sie auch vor größeren Tröpfchen aus der Umgebung schützen. Einen ausreichenden Schutz vor Viren und Bakterien bieten auch sie nicht, weil die Masken nicht abschließend auf dem Gesicht sitzen. 

So können etwa kleine Tröpfchen in der Luft eingeatmet werden. Auch mit diesen Masken gelten also weiter die Regeln für Händehygiene und Sicherheitsabstand.

FFP-Masken

Eine Atemschutzmaske der Kategorie FFP und Einweghandschuhe.
Eine Atemschutzmaske der Kategorie FFP und Einweghandschuhe.  © dpa/Christian Beutler/KEYSTONE

Die Abkürzung FFP steht für Filtering Face Piece - also etwa filternder Gesichtsschutz. Sie werden in drei Klassen unterschieden: 1, 2 und 3. 

Sie schützen in unterschiedlichen Graden vor festen und flüssigen Partikeln, wobei 3 die höchste Schutzklasse darstellt. Um sich vor Corona-Viren zu schützen, empfehlen Experten Masken der Klasse 2 und 3. Weil der Filter einer FFP-3-Maske sehr dicht ist, fällt das Atmen damit schwer. 

Die Maske kann daher nur für kurze Zeiträume getragen werden. Die medizinischen Masken inklusive der OP-Masken sind derzeit häufig knapp. Viele Experten plädieren darum dafür, diese Schutzmasken primär Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeheimen vorzubehalten.

Update, 2. April, 16.06 Uhr: Bei ausgefallenen Reisen oder Events soll es nur Gutscheine geben

Die Bundesregierung will bei abgesagten Reisen sowie bei Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Sport und Freizeit eine Gutscheinlösung für Kunden - statt einer sofortigen Rückzahlpflicht. Das "Corona"-Kabinett stimmte einer entsprechenden Lösung zu, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Regierungskreisen erfuhr. Die Gutscheine sollen befristet sein bis Ende 2021. Neben Deutschland wollten auf EU-Ebene viele weitere Mitgliedsstaaten eine solche Lösung. Die EU-Kommission muss dem noch zustimmen.

Die deutsche Reise- und Luftverkehrsbranche etwa hatte angesichts der Coronavirus-Krise eine vorübergehende Aussetzung der Erstattung von stornierten Pauschalreisen und Flügen gefordert. Den erheblichen Fixkosten der Unternehmen stünden praktisch keine Einnahmen mehr gegenüber, hieß es in einem Schreiben von Branchenverbänden an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. 

Wegen der Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 seien Tourismus und Luftverkehr fast vollständig zum Erliegen gekommen. Rückzahlungspflichten aus der europäischen Pauschalreiserichtlinie sowie der Fluggastrechte-Verordnung sollten deshalb zeitweise ausgesetzt werden.

Nur, weil die Sitze leer bleiben müssen, soll es nicht gleich das Geld zurück geben.
Nur, weil die Sitze leer bleiben müssen, soll es nicht gleich das Geld zurück geben.  © dpa/Jan Woitas/dpa-Zentralbild

Update, 2. April, 16.02 Uhr: Teurer Spaß: Mann gibt sich in Bus als Corona-Infizierter aus

Weil er sich in einem Göttinger Regionalbus als Coronavirus-Infizierter ausgab und nach Polizisten trat, hat 36-Jähriger nun eine saftige Rechnung und ein Strafverfahren am Hals. Der Mann habe in dem Bus zunächst Fahrgäste belästigt und sich als Covid-19-Erkrankter ausgegeben, berichtete die Polizei Göttingen am Donnerstag. Da er den Bus nicht verlassen wollte, legten die Polizisten Infektionsschutzanzug, Maske und Brille an und führten ihn ab. Dabei trat der Mann mehrmals nach den Beamten und verletzte einen von ihnen leicht. 

Auf der Dienststelle wurde ein Coronavirus-Test durchgeführt, der negativ ausfiel. Den Mann erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte. Außerdem wurden ihm für die Schutzkleidung und die Ingewahrsamnahme 415 Euro in Rechnung gestellt.

Nach Angaben der Polizei war es nicht der erste Fall in Göttingen, bei dem sich Menschen fälschlicherweise als Coronavirus-Infizierte ausgaben. "Es ist alles andere als lustig, sich in der gegenwärtigen Zeit als vermeintlich Infizierter des Corona-Virus auszugeben, nur um andere damit in Angst und Schrecken zu versetzen", sagte Göttingens Polizeipräsident Uwe Lührig. 

"Dieses Fehlverhalten wird von der Polizei auf keinen Fall toleriert und mit aller Vehemenz bekämpft."

Update, 2. April, 16 Uhr: Der aktuelle Stand weltweit

Weltweit gibt es aktuell über 959.000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Davon entfallen knapp 80.500 Fälle auf Deutschland, wo bereits über 21.000 Patienten geheilt wurden. 

Alle aktuellen Zahlen in der Übersicht:

Die aktuellen Zahlen in Deutschland.
Die aktuellen Zahlen in Deutschland.  © TAG24
Die aktuelle Entwicklung in Deutschland.
Die aktuelle Entwicklung in Deutschland.  © TAG24
Die aktuellen Zahlen in Europa.
Die aktuellen Zahlen in Europa.  © TAG24
Die aktuellen Zahlen in der Welt.
Die aktuellen Zahlen in der Welt.  © TAG24

Update, 2. April, 15.53 Uhr: Bußgeldkatalog für Corona-Regelverstöße jetzt auch in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt hat jetzt einen Bußgeldkatalog, um Verstöße gegen die strengen Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu ahnden. Eine entsprechende Liste mit 12 Punkten wurde am Donnerstag von der schwarz-rot-grünen Landesregierung beschlossen, wie Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sagte.

So müssen Sachsen-Anhalter etwa mit 100 Euro Bußgeld rechnen, wenn sie oder ihre Kinder trotz Verbots einen Spielplatz oder öffentliche Sportanlagen betreten. Wer sich mit mehr als der erlaubten einen Person, die nicht mit ihm im Haushalt lebt, im Freien aufhält, muss 250 Euro zahlen, wer aus touristischen Gründen durch's Land reist 400 Euro. Gastronomen und Ladenbesitzern, die die geltenden Abstandsregeln und Hygieneregeln missachten, drohen 1000 Euro Bußgeld.

Dieser Katalog sei nicht erstellt worden, weil sich die Sachsen-Anhalter bisher nicht ausreichend an die Beschränkungen gehalten hätten, betonte Grimm-Benne. Vielmehr gehe es darum, Ordnungsämtern und Polizei einen klaren Handlungsrahmen zu eröffnen.

Update, 2. April, 15.49 Uhr: Exzessive Gewalt von Polizei bei Ausgangssperre-Kontrollen

Brutale Übergriffe von Polizei und Armee bei der Umsetzung der Restriktionen im Kampf gegen das Coronavirus führen in Afrika zunehmend zu Beschwerden von Menschenrechtsorganisationen. "Die Sicherheitskräfte haben exzessive Gewalt angewandt, inklusive Schlägen, Schüssen und willkürlichem Arrest von Menschen überall im Lande", kritisierte am Donnerstag die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch (HRW) in Uganda. Ein Regierungssprecher wies das jedoch von sich und betonte, es handele sich um isolierte Einzelfälle.

Auch in Südafrika mehren sich Berichte über Übergriffe der Sicherheitskräfte. Am Donnerstag kritisierte das dortige Institut für Sicherheitsfragen (ISS) mit Hinweis auf offiziell noch unbestätigte Medienberichte: "Gerade mal fünf Tage nach Verhängung der Ausgangssperre hat die Polizei laut Berichten drei Menschen getötet." Es warnte: "Die Risiken durch fortgesetzte, illegitime Staatsgewalt könnten für Südafrikas Zukunft höher sein als die durch die Pandemie." John Steenhuisen von der Oppositionspartei Democratic Alliance nannte die Übergriffe "inakzeptabel und besorgniserregend".

Kunden stehen unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes vor einem Supermarkt in Alexandra (Südafrika) Schlange.
Kunden stehen unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes vor einem Supermarkt in Alexandra (Südafrika) Schlange.  © dpa/Jerome Delay/AP

Update, 2. April, 15.46 Uhr: Patientenschützer wollen konkrete Maßnahmen für Pflegeeinrichtungen

Nach den jüngsten Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Krise dringen Patientenschützer auf konkrete Maßnahmen für Pflegeeinrichtungen. "Es ist gut, dass die Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder ein klares Bekenntnis zum Schutz der Menschen in der Altenpflege abgegeben hat", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Jetzt komme es darauf an, die Menschen, die dort leben und arbeiten, zu unterstützen. Dazu gehörten etwa vorrangiges Testen, Belieferungen mit Schutzmaterial und pflegerische Hilfe.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch mit Blick auf Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen unterstrichen: "Hier leben Menschen, die besonders anfällig für Infektionen sind, die müssen wir besonders schützen". Alle Länder wollten auch Maßnahmen treffen, die sicherstellen, dass durch neue Personen in Pflegeheimen nicht Infektionsgefahren steigen.

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus forderte ein schnelles und unbürokratisches Maßnahmenpaket für Pflege- und Behinderteneinrichtungen. Dies bedeute eine ausreichende Versorgung mit Schnelltests, Schutzmaterial und fachübergreifende Unterstützung aus dem Gesundheitsbereich. "Nur so kann das Infektionsrisiko für diese hochsensiblen Bereiche eingedämmt werden."

Update, 2. April, 15.45 Uhr: Lufthansa verlängert Schmalspur-Programm

Die Lufthansa hat wegen der Corona-Krise ihren Rumpf-Flugplan um zwei Wochen bis zum 3. Mai verlängert. Alle vorherigen Flüge aus dem regulären Plan wurden bis zu diesem Termin annulliert, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

Der Rumpf-Flugplan stellt pro Woche 18 Interkontinentalflüge von und nach Frankfurt sowie 50 tägliche Verbindungen zwischen deutschen und anderen europäischen Städten sicher. Diese Grundversorgung entspricht rund 5 Prozent der üblichen Verkehrsleistung. Die Lufthansa-Tochter Swiss bietet zudem noch drei Flüge pro Woche zum Flughafen Newark bei New York an.

Dazu kommen noch Charterflüge im Auftrag der Regierungen oder Reiseveranstaltern zur Rückholung von Touristen. Seit dem 13. März habe die Lufthansa-Gruppe mit mehr als 300 Sonderflügen rund 60.000 Urlauber in ihre Heimatländer zurückgeholt. 45 weitere Sonderflüge würden vorbereitet. Auch 56 Fracht-Sonderflüge vor allem für Hilfsgüter wurden bereits geflogen oder sind noch geplant. 

Viele Lufthansa-Maschinen bleiben weiter geparkt.
Viele Lufthansa-Maschinen bleiben weiter geparkt.  © dpa/Uli Deck

Update, 2. April, 15.43 Uhr: Keine Blusen, dafür Kühlschränke: Das wird jetzt Online bestellt

Kühlschrank und Couch statt Blusen und Bademode: Zum Start in das Geschäftsjahr 2020/21 Anfang März hat der Online- und Versandhändler Otto als Folge der Corona-Krise eine deutlich veränderte Nachfrage verzeichnet. Normalerweise stark nachgefragte Waren wie die saisonale Frühjahrs-, Sommer- und Bademode seien seltener bestellt worden und lägen unter Plan, teilte die Otto-Einzelgesellschaft am Donnerstag in Hamburg mit.

Dagegen seien bei Elektronik-Artikeln, Computern, Haushaltsgeräten wie Kühl- und Gefriergeräten, Spielekonsolen, Wohn- und Einrichtungsgegenständen sowie "bequemen Textilien" - Jogginghosen, Sweatshirts und Hoodies - ungewohnte Nachfragespitzen verzeichnet worden. Dieses Kaufverhalten bringe temporär leichte Umsatzzuwächse, berichtete Bereichsvorstand Marc Opelt. Er wollte daraus aber noch keinen anhaltenden Trend ableiten.

Im Vorjahr ist der Umsatz um 9 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gestiegen. Damit setze der Online-Händler die positive Entwicklung im zehnten Jahr in Folge fort, teilte er mit. Otto verzeichnete den Angaben zufolge rund 7,5 Millionen Kunden, ein Zuwachs von 7 Prozent. Über die App auf mobilen Endgeräten kamen 64 Prozent der Erlöse herein, ebenfalls ein Zuwachs von 7 Prozent.

Zum Schutz der Mitarbeiter hat das Unternehmen rund 3000 Beschäftigte ins Homeoffice geschickt. Von dort aus werde auch der Kundenservice großteils abgewickelt, erläuterte Opelt. In den Warenlagern, Retourenbetrieben und in der Lieferung leisteten die Mitarbeiter vor Ort weiterhin "großartige Arbeit". Im Personalbereich seien Neueinstellungen gestoppt worden. Anträge auf Kurzarbeit würden in Abstimmung mit dem Betriebsrat geprüft. 

Die Zentrale des Versandhändlers Otto.
Die Zentrale des Versandhändlers Otto.  © dpa/Markus Scholz

Update, 2. April, 15.40 Uhr: EU-Parlament plant weitere Sondersitzung zu Corona-Maßnahmen

Das Europaparlament hat für Mitte April eine weitere Sondersitzung in Brüssel angesetzt, um die Gesetzgebung über weitere Notmaßnahmen in der Corona-Krise voranzubringen. Dies teilte Parlamentspräsident David Sassoli am Donnerstag nach einer Sitzung mit den Fraktionsvorsitzenden mit. "Unsere Botschaft ist klar: Die Demokratie funktioniert weiter", betonte Sassoli. Als Termin für die Plenartagung nannte er den 16. und 17. April.

Schon vorige Woche hatte das Parlament eine Plenarsitzung in einer Art Notformat abgehalten. Im Plenum in Brüssel waren nur wenige der 705 Abgeordneten, die übrigen Mandatsträger verfolgten die Sitzung online. Abgestimmt wurde per Email.

Update, 2. April, 15.37 Uhr: Hessen hat Corona-Bußgeldkatalog beschlossen

Wer sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie nicht an die strengen Kontaktregeln hält, muss sich ab Freitag hessenweit auf einheitliche Bußgelder einstellen. Je nach Schwere des Verstoßes drohen Zahlungen von 200 Euro bis 5000 Euro, wie Sozialminister Kai Klose (Grüne) und Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilten.

Ein Bußgeld etwa kann fällig werden, wenn jemand gegen die Kontaktregeln in der Öffentlichkeit verstößt, illegal ein Restaurant betreibt oder das Besuchsverbot in Seniorenheimen missachtet. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, dürfen die Menschen nur allein oder zu zweit aus dem Haus gehen. Ausnahmen gibt es für Familien oder häusliche Gemeinschaften.

Leider gebe es immer noch einige Unbelehrbare, die den Ernst der Lage nicht erkennen wollten, erklärten die Minister. "Wer sich weiterhin so unsolidarisch verhält und sich zum Kicken im Park verabredet oder heimlich Corona-Partys feiert, gefährdet das Leben seiner Mitmenschen. Dieses Verhalten können und werden wir nicht akzeptieren." Die Bußgelder fußen auf dem Infektionsschutzgesetz. Besonders schwere Verstöße gegen die Verordnung können sogar als Straftaten zur Anzeige gebracht werden.

Update, 2. April, 15.28 Uhr: Portugal verlängert Ausnahmezustand

Im Kampf gegen die Coronavirus-Krise hat Portugal den Ausnahmezustand um weitere zwei Wochen verlängert. Das Parlament in Lissabon billigte am Donnerstag einen entsprechenden Dekretvorschlag von Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa. Die zweithöchste Notstandsstufe des Landes war am 18. März erstmals in Demokratie-Zeiten ausgerufen worden und soll nun bis zum 17. April gelten.

Die Zahlen der Neuinfektionen und der Todesopfer klettern derweil weiter. Am Donnerstag meldeten die Gesundheitsbehörden in Lissabon knapp 800 Neuinfektionen, womit die Gesamtzahl die Marke von 9000 Fällen durchbrach. Binnen 24 Stunden seien außerdem 22 Menschen gestorben, die mit dem Covid-19-Erreger Sars-CoV-2 infiziert waren, hieß es. Damit lag die Gesamtzahl der Todesopfer am Donnerstag in Portugal bereits bei 209.

Mitarbeiter der Stadt Cascais desinfizieren Straßen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Mitarbeiter der Stadt Cascais desinfizieren Straßen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.  © dpa/Pedro Fiuza/ZUMA Wire

Update, 2. April, 15.25 Uhr: Seniorenheim in Niedersachsen meldet etwa 60 Infektionen

Mehr als die Hälfte der Bewohner und Mitarbeitenden eines Seniorenheims in Wildeshausen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Sprecher des Landkreises Oldenburg, Oliver Galeotti, am Donnerstag sagte, wurde inzwischen bei 35 von rund 50 Bewohnerinnen und Bewohnern das Virus nachgewiesen. Einer davon ist gestorben. Von den rund 45 Mitarbeitern sind 24 infiziert, das Ergebnis von acht Beschäftigten steht noch aus.

Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden die negativ getesteten Bewohner ins Gästehaus des Berufsförderungswerkes Weser-Ems in Ganderkesee gebracht. "Sie sind dort auch in Quarantäne", sagte Galeotti. Die Frauen und Männer seien in Einzelzimmern untergebracht. Um sicher zu sein, dass sie sich tatsächlich nicht mit dem Coronavirus angesteckt haben, sollen sie erneut getestet werden. Insgesamt wurden 15 Menschen nach Ganderkesee verlegt, 14 aus dem Heim und ein Bewohner, der länger im Krankenhaus war. Negativ getestete Pflegekräfte sollen sich um die Menschen kümmern.

"Wir möchten die negativ getesteten Personen weiterhin schützen und deswegen werden sie verlegt", sagte Landrat Carsten Harings (parteilos). "Das ist wirklich nur zu ihrem Wohl, auch wenn sie aktuell aus der gewohnten Umgebung müssen." Ihm zufolge wäre ein Transport der positiv getesteten Bewohner mit unverhältnismäßig viel Aufwand verbunden gewesen.

Update, 2. April, 15.22 Uhr: Über 2000 Lehrer wollen im Gesundheitswesen helfen

Mehr als 2000 Lehrkräfte sind einem Aufruf der rheinland-pfälzischen Landesregierung gefolgt und wollen freiwillig im Gesundheitswesen aushelfen. Die Schulaufsicht ADD hatte vor zwei Wochen in einem Brief die Lehrer im Land gebeten, etwa bei Verwaltungsaufgaben in Gesundheitsämtern, der Betreuung von Telefon-Hotlines oder der Datenerfassung behilflich zu sein. Auch in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit könnten Lehrkräfte tätig werden, erklärte ADD-Sprecherin Miriam Lange am Donnerstag in Trier. Das Gesundheitsministerium koordiniere die Einsätze. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

"Wir haben Lehrkräfte, die aktuell gar nicht unterrichten können, auch nicht digital, etwa Musik, Kunst oder Sport", sagte Lange. Die Freiwilligen sollen sich laut ADD mit ihrer jeweiligen Schulleitung abstimmen und sind dann für die Zeit des Einsatzes von ihren schulischen Verpflichtungen befreit. Die Lehrerinnen und Lehrer würden vorab geschult.

Update, 2. April, 15.18 Uhr: Thyssenkrupp-Vorstand verzichtet auf Geld

Beim Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp verzichtet der Vorstand auf einen Teil seiner Bezüge. Damit wolle man "in dieser Krisensituation auch persönlich ein Zeichen setzen", sagte Personalvorstand Oliver Burkhard am Donnerstag. Das gelte "ganz besonders, wenn wir jetzt Mitarbeitende in Kurzarbeit schicken müssen". 

Konzernchefin Martina Merz und die beiden anderen Vorstandsmitglieder verzichteten für die Monate Mai bis Juli auf zehn Prozent der festen Vergütung, hieß es im Unternehmen. Der Vorstand rief zudem über 1500 Führungskräfte auf, freiwillig einen ähnlichen Gehaltsverzicht zu leisten.

Thyssenkrupp hatte für seinen Stahlbereich Kurzarbeit für mehrere Tausend Beschäftigte angekündigt. Mit der IG Metall hat das Essener Unternehmen vereinbart, das Kurzarbeitergeld auf 80 Prozent aufzustocken. Die Hälfte des eingesparten Geldes bei den Vorstandsbezügen will der Essener Konzern an Einrichtungen und Initiativen in der Region spenden.

Update, 2. April, 15.15 Uhr: Lufthansa-Tochter hebt noch länger nicht ab

Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) hat die Einstellung ihres Flugbetriebs aufgrund der Corona-Krise erneut verlängert. Wie die Fluggesellschaft am Donnerstag mitteilte, sollen bis zum 3. Mai keine AUA-Linienflüge stattfinden. Bisher galt der Flugstopp bis 19. April. Die Airline werde aber weiter Rückholflüge für Österreicher, die im Ausland gestrandet sind, durchführen. In den vergangenen Wochen habe die Fluggesellschaft bereits mehr als 6000 Österreicher nach Hause gebracht. Zudem wurden 180 Tonnen an Schutzkleidung aus China und Malaysia nach Wien geflogen.

"Wann der reguläre Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann, bleibt offen und hängt mehr von den Rahmenbedingungen als von uns selbst ab", sagte der AUA-Vorstand Andreas Otto laut der Mitteilung. "Wir halten uns für einen langsamen Neustart bereit."

Die Lufthansa-Tochter hat alle ihrer rund 7000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

Flugzeuge der Austrian Airlines stehen am Flughafen Wien-Schwechat.
Flugzeuge der Austrian Airlines stehen am Flughafen Wien-Schwechat.  © dpa/AUSTRIAN AIRLINES

Update, 2. April, 15.12 Uhr: Bayern unterstützt Kinobetreiber

Die Kinobetreiber in Bayern sollen vom Freistaat mit mehr als zwei Millionen Euro unterstützt werden. "Corona verändert derzeit alles und trifft auch die Kinos in Bayern mit voller Härte", begründete Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) am Donnerstag in München die Entscheidung. Für Spielstätten mit bis zu sieben Kinosälen soll es Sofortprämien von insgesamt 1,2 Millionen Euro geben. Auch die klassischen Programmprämien etwa für die Filmauswahl oder für besondere Angebote sollen aufgestockt werden. Insgesamt stehen dafür laut Gerlach bis zu 860.000 Euro zur Verfügung.

Daneben gebe es bereits ein Nothilfeprogramm für Unternehmen, das auch für Kinobetreiber gelte, sowie einen bis zu 15 Millionen Euro schweren Notfallfonds für Filmproduktionen und Verleiher. Daran sei Bayern mit bis zu 1,4 Millionen Euro beteiligt. "Mir ist wichtig, dass die Kinobetreiber jetzt schnell und unkompliziert an ihr Geld kommen", sagte Gerlach. Kinobetreiber hatten erst vor kurzem auf ihre Finanznöte hingewiesen, in die sie durch die Schließungen ihrer Häuser wegen der Corona-Pandemie geraten sind.

Leere Kinosäle gibt es derzeit vielerorts. In Bayern unterstützt nun das Land die Betreiber.
Leere Kinosäle gibt es derzeit vielerorts. In Bayern unterstützt nun das Land die Betreiber.  © dpa/Christoph Soeder

Update, 2. April, 15.06 Uhr: Pommes-Markt kommt fast zum Erliegen

Die Corona-Krise mit Schließungen von Restaurants und Gaststätten hat das Geschäft mit Pommes frites weitgehend gestoppt. "Der faktische Wegfall des Außerhaus-Verzehrs bringt den Absatz in ganz Europa praktisch zum Erliegen", heißt es in einer Analyse des Deutschen Bauernverbands von Donnerstag. Einige Verarbeiter hätten die Produktion stillgelegt oder planten dies. Dagegen laufe der Absatz abgepackter Speisekartoffeln über Supermärkte weiter zügig.

Auch bei Milch gebe es im Einzelhandel weiterhin eine starke Nachfrage nach lagerfähigen Produkten wie H-Milch, Sahne, Butter und Schnittkäse. Bei Butter und Käse werde dadurch der Nachfragerückgang bei Großabnehmern teils mehr als kompensiert. 

Pommes liegen in einem Gefäß.
Pommes liegen in einem Gefäß.  © dpa/Julian Stratenschulte

Update, 2. April, 15.03 Uhr: Erste europäische Fußball-Liga bricht Saison ab

Die erste Fußball-Liga in Belgien wird vor dem letzten regulären Spieltag und den Playoffs abgebrochen. Das hat der Verwaltungsrat der Pro League wegen der Coronavirus-Pandemie am Donnerstag in einer Videokonferenz empfohlen, wie die Nachrichtenagentur Belga meldete. 

Wie es mit Ab- und Aufsteigern weitergeht, lest Ihr >> hier.

Update, 2. April, 15 Uhr: Weniger Hamsterkäufe

Der bayerische Einzelhandel beobachtet eine Normalisierung der Einkaufssituation. "An der Hamsterfront kehrt endlich Ruhe ein", sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, am Donnerstag in München. Die Versorgungssituation entspanne sich immer mehr. "Langsam setzt sich die Vernunft durch."

Inzwischen sinke die Chance, bei besonders gesuchten Produkten vor leeren Regalen zu stehen, sagte Ohlmann. Bei den Kunden festige sich die Erkenntnis, dass die Wahrenversorgung gesichert sei, und sie hätten inzwischen Vorräte angelegt. "Alle Hamster haben jetzt genug Toilettenpapier", betonte er.

Nach wie vor sehr viel höher als sonst sei der Bedarf nach Desinfektionsmittel, sagte Ohlmann. Zudem gebe es bei frischem Obst und Gemüse einen Anstieg um etwa 30 bis 40 Prozent, weil die Menschen jetzt mehr zuhause kochten. Auch frische Milchprodukte würden vermehrt nachgefragt.

Die Situation in den Geschäften hat sich Ohlmann zufolge entspannt. Die Einkäufe verteilten sich auf die ganze Woche und die gesamten Öffnungszeiten, weil die Menschen zuhause seien. Dabei werde zwar mehr, dafür aber seltener eingekauft.

Volle Einkaufswägen gibt es nun seltener zu sehen.
Volle Einkaufswägen gibt es nun seltener zu sehen.  © dpa/Claudio Furlan/LaPresse/AP

Update, 2. April, 14.55 Uhr: Stromverbrauch in der Krise geringer

Der Produktionsstillstand in vielen Werken, geschlossene Läden und leere Büros haben den Stromverbrauch in Deutschland spürbar sinken lassen. Während zu Beginn der Coronavirus-Pandemie zunächst nur moderate Rückgänge gemessen wurden, habe der Stromverbrauch in den vergangenen rund zwei Wochen deutlich abgenommen, teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Donnerstag mit.

In der vergangenen Woche sei der Stromverbrauch um 7,4 Prozent niedriger gewesen als in der ersten Märzwoche. Betrachte man die ersten drei Tage der laufenden Woche, betrage der Rückgang sogar 8,7 Prozent. Da viele Menschen im Homeoffice arbeiteten, sei zwar von einem erhöhten Stromverbrauch in privaten Haushalten sowie an Internetknoten und Rechenzentren auszugehen. Durch den weggefallenen Stromverbrauch der Industrie werde dieser Anstieg jedoch überkompensiert.

In anderen europäischen Ländern wirkten sich die Folgen der Corona-Pandemie auf den Stromverbrauch zum Teil deutlich stärker als in Deutschland aus, berichtete der Energieverband weiter. In Italien habe der Verbrauch in den ersten drei Tagen der laufenden Woche 30 Prozent unter dem zu Monatsbeginn gelegen. In Frankreich betrage der Rückgang 20 Prozent, in Spanien 19 Prozent und in den Niederlanden 18 Prozent.

Update, 2. April, 14.53 Uhr: So viele Arbeitslose wie noch nie in den USA

Wegen der Zuspitzung der Corona-Krise in den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut dramatisch angestiegen. Ihre Zahl hat sich in der Woche bis 28. März von 3,3 Millionen auf nunmehr 6,65 Millionen etwa verdoppelt, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. 

Die Zahl der Erstanträge in der Vorwoche war bereits die höchste seit Beginn der Erfassung der Daten gewesen, nun gibt es einen neuen Rekord.

Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. Sie deuten inzwischen auf einen dramatischen Wirtschaftseinbruch infolge der Corona-Krise hin. Bis vor wenigen Wochen hatte die Zahl der Erstanträge noch regelmäßig unter 100.000 pro Woche gelegen.

Die rasante Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 hat das öffentliche Leben in weiten Teilen der USA zum Erliegen gebracht. Etwa zwei Drittel der rund 330 Millionen Amerikaner unterliegen nun von Bundesstaaten verhängten Ausgangsbeschränkungen. Viele Geschäfte sind geschlossen, Restaurants und Hotels bleiben leer, zahllose Reisen wurden abgesagt. Viele Mitarbeiter geschlossener Unternehmen müssen daher Arbeitslosenhilfe beantragen.

Menschen stehen in einer Schlange vor einem Job-Center Arbeitslosenunterstützung zu beantragen.
Menschen stehen in einer Schlange vor einem Job-Center Arbeitslosenunterstützung zu beantragen.  © dpa/John Locher/AP

Update, 2. April, 14.41 Uhr: Corona-Bußgeldkatalog im Nordosten beschlossen

Bei Verstößen gegen die Verbote zur Eindämmung des grassierenden Coronavirus gilt in Mecklenburg-Vorpommern künftig ein Bußgeldkatalog. Die Höhe der Bußgelder reiche bis zu 5000 Euro, sagte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Donnerstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung. Wer den gebotenen Mindestabstand zu anderen Personen nicht einhält, müsse zum Beispiel mit 150 Euro rechnen. Der Bußgeldkatalog ähnele dem, der in anderen norddeutschen Ländern vorgesehen sei.

Bis Mittwochabend hat die Polizei nach Angaben des Innenministeriums 121 Straftaten im Zusammenhang mit Corona-Verboten registriert. Caffier kündigte für die Ostertage verstärkte Kontrollen an, zum Beispiel an den Zufahrten zu den Ostsee-Inseln und zur Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Ausflüge über den näheren Umkreis hinaus sind über Ostern in Mecklenburg-Vorpommern nicht erlaubt.

In Mecklenburg-Vorpommern waren bis Mittwochnachmittag 445 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das waren 33 mehr als am Tag davor. Vier Menschen sind im Nordosten bislang im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Update, 2. April, 14.39 Uhr: Medizinstudenten organisieren sich über Freiwilligenbörse

Über eine neu eingerichtete Freiwilligenbörse können Medizinstudenten in der Corona-Krise überlastete Gesundheitsämter unterstützen. Seit Montag laufen die ersten Vermittlungen, wie ein Sprecher des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des
Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) am Donnerstag sagte. Gemeinsam mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) hat sein Verband die Börse unter dem Namen "Medis4ÖGD" ins Leben gerufen.

Seit Mitte März haben sich laut einer Mitteilung bereits mehr als 2000 Studenten registriert. "Die Resonanz ist enorm." Mehr als 100 Ämter hätten bislang Bedarf an zusätzlichem Personal angemeldet.

Das Projekt wird demnach vom Bundesgesundheitsministerium finanziell unterstützt. Die studentischen Helfer sollen in digitalen Schulungen auf ihren Einsatz vorbereitet werden. In den Ämtern können sie beispielsweise die telefonische Ermittlung von Kontaktpersonen übernehmen.

Medizinstudent Vincent Lubbe (m.) übt die Kommunikation mit Kollegen und Patienten. (Symbolbild)
Medizinstudent Vincent Lubbe (m.) übt die Kommunikation mit Kollegen und Patienten. (Symbolbild)  © dpa/Julian Stratenschulte

Update, 2. April, 14.37 Uhr: Arbeitgeberantrag für Quarantäne-Entschädigung soll einfacher werden

In der Corona-Krise sollen Arbeitgeber den Entschädigungsantrag für Mitarbeiter in Quarantäne künftig nicht mehr mit der Post schicken müssen. Ab Ende April solle ein "nutzerfreundlicher Online-Antrag" möglich sein, erklärte das Bundesinnenministerium am heutigen Donnerstag in Berlin.

Wer zum Beispiel nach der Reise in ein Risikogebiet, nach Kontakt mit einem Erkrankten oder weil er selbst infiziert ist in Quarantäne muss und nicht arbeiten kann, bekommt eine Entschädigung. Diese müssen nach dem Infektionsschutzgesetz die Betriebe für bis zu sechs Wochen vorstrecken. Sie können sich das Geld aber von den Behörden erstatten lassen.

"Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig die Digitalisierung von Verwaltungsleistungen ist", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU). "Wir digitalisieren jetzt mit Hochdruck zunächst die Leistungsanträge, die für die Menschen und die Unternehmen in dieser Krise wichtig und existenzsichernd sind." 

Bis Ende Januar soll es für den Erstattungsantrag laut Innenministerium eine Minimalvariante geben, die in allen Ländern eingesetzt werden kann. Danach wolle man prüfen, welche anderen Verwaltungsleistungen wegen der Corona-Krise besonders nachgefragt werden und noch nicht nutzerfreundlich online angeboten werden.

Wer in einem Krisengebiet war, muss unter Umständen in Quarantäne gehen. Für Arbeitgeber soll die Antragstellung auf eine Entschädigung leichter werden.
Wer in einem Krisengebiet war, muss unter Umständen in Quarantäne gehen. Für Arbeitgeber soll die Antragstellung auf eine Entschädigung leichter werden.  © dpa/-/kyodo

Update, 2. April, 14.24 Uhr: Osterausflüge auf Inseln und in Feriengebiete in Mecklenburg-Vorpommern verboten

Die Landesregierung hat Osterausflüge über die nähere Umgebung hinaus in Mecklenburg-Vorpommern verboten. 

Tagesausflüge insbesondere zu den Inseln Rügen, Usedom und Hiddensee, an die Ostseeküste sowie an die Mecklenburgische Seenplatte müssten von Karfeitag bis Ostermontag unterbleiben, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung.

Das Ostergeschäfte im Tourismus fällt wegen der Corona-Epidemie in diesem Jahr aus.
Das Ostergeschäfte im Tourismus fällt wegen der Corona-Epidemie in diesem Jahr aus.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. April, 13.45 Uhr: Olaf Scholz stellt Konjunkturpaket nach Corona-Krise in Aussicht

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Wirtschaft nach der Corona-Krise mit einem Konjunkturpaket wieder ankurbeln - sieht aber auch die Firmen selbst in der Pflicht. Die Unternehmen, die jetzt vom Staat unterstützt würden, dürften diese Solidarität dann nicht vergessen, mahnte er. 

"Wir wollen sicherstellen, dass - wenn wir die Gesundheitskrise bewältigt haben, wenn wir die Arbeitsplätze, die Unternehmen gesichert haben, wenn es wieder aufwärts geht - das auch unterstützt wird mit konjunkturellen Maßnahmen", sagte der Vizekanzler am Donnerstag in Berlin. 

Ziel müsse eine Politik sein, "in der hohe Investitionen eine Rolle spielen und in der der Sozialstaat ausgebaut und nicht zurückgebaut" werde.

Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen.
Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen.  © Michael Kappeler/dpa

Scholz zog eine positive Zwischenbilanz der Hilfen der Bundesregierung. So seien bei der Förderbank KfW nicht nur zahlreiche Unterstützungsanträge eingegangen, der Großteil sei auch schon bewilligt worden. 

Nach Angaben der KfW gab es bisher 2500 Anträge mit 10,6 Milliarden Euro Gesamtvolumen. 

In den meisten Fällen gehe es um Kredite bis zu drei Millionen Euro, für die vereinfachte Bedingungen gelten. Knapp 2100 Anträge seien schon bewilligt, 750 Millionen Euro zugesagt.

Update, 2. April, 13.41 Uhr: Höheres Kurzarbeitergeld für Beschäftigte in Textilen Diensten

Die Beschäftigten der Textilreiniger-Branche bekommen im Fall von Kurzarbeitergeld einen Zuschlag der Arbeitgeber. Die IG Metall habe mit dem Arbeitgeberverband Intex in der Corona-Krise vereinbart, dass die Unternehmen das Kurzarbeitergeld auf mindestens 80 Prozent des Nettolohns aufstocken, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. 

Beschäftigte in Kurzarbeit erhalten normalerweise 60 Prozent und in Haushalten mit Kindern 67 Prozent des entgangenen Nettoentgelts.

In den tarifgebunden Betrieben der Textilen Dienstleistungen arbeiten bundesweit rund 23 000 Beschäftigte. Sie reinigen unter anderem die Wäsche von Krankenhäusern, Feuerwehren und Rettungsdiensten, der Lebensmittelindustrie und des Einzelhandels.

Update, 2. April, 13.34 Uhr: Portugal verlängert Ausnahmezustand

Im Kampf gegen die Coronavirus-Krise hat Portugal den Ausnahmezustand um weitere zwei Wochen verlängert. Das Parlament in Lissabon billigte am Donnerstag einen entsprechenden Dekretvorschlag von Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa. 

Die zweithöchste Notstandsstufe des Landes war am 18. März erstmals in Demokratie-Zeiten ausgerufen worden und soll nun bis zum 17. April gelten.

Update, 2. April, 13.29 Uhr: Corona schon seit Anfang Februar in Ischgl?

Das Coronavirus hat sich laut einem Experten schon seit Anfang Februar im beliebten und zuletzt in den Fokus geratenen Wintersportort Ischgl ausgebreitet. Franz Allerberger von der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) erklärte am Donnerstag in Wien, dass eine Schweizerin als Patient 0 gelte. 

Sie habe das Virus nach Tirol gebracht und dürfte sich selbst am 5. Februar infiziert haben. Positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurde sie erst viel später. Die Frau war Mitarbeiterin in einem Après-Ski-Lokal in Ischgl. 

Allerberger erwähnte zudem zwei norwegische Erasmus-Studenten, die ebenfalls schon infiziert gewesen seien, als sie zum Skifahren von Bologna nach Ischgl reisten.

Das Land Tirol war zuletzt wegen seines Krisenmanagements heftig kritisiert worden. Dem Land wird vorgeworfen, den Skibetrieb nicht schnell genug beendet zu haben. 

Eine Apres-Ski-Bar im Touristenort Ischgl
Eine Apres-Ski-Bar im Touristenort Ischgl  © Jakob Gruber/APA/dpa

Vor allem die Après-Ski-Partys mit vielen internationalen Gästen gelten inzwischen als Keimzellen und Verteiler des Virus. Ischgl war dabei besonders in den Fokus geraten.

Allerberger erklärte, dass sich derzeit rund 600 Corona-Infektionen in Österreich auf Ischgl und die umliegenden Gemeinden zurückführen ließen. 

Im Ausland könnte diese Zahl laut Allerberger bis zu zwei Mal so groß sein. 

Update, 2. April, 13.19 Uhr: H&M spricht weltweit mit Mitarbeiter über Kurzarbeit

Die schwedische Modekette H&M spricht wegen der anhaltenden Corona-Krise mit ihren Mitarbeitern in mehreren Ländern über mögliche Kurzarbeit. Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus habe eine außergewöhnliche Situation geschaffen, die die H&M-Gruppe zu mehreren schwierigen Beschlüssen zwinge, teilte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur mit. 

H&M prüfe derzeit alle Betriebsbereiche, darunter auch das Personal. "Ein Dialog mit Mitarbeitern über vorübergehend verkürzte Arbeitszeiten, die weltweit Zehntausende Mitarbeiter betreffen, ist in mehreren Märkten aufgenommen worden", erklärte die Sprecherin.

Wegen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 stehen viele Einzelhandelsgeschäfte in verschiedenen Ländern leer oder dürfen gar nicht erst öffnen. 

Wie andere bekannte Handelsunternehmen stoppte H&M in Deutschland wegen der angeordneten Ladenschließungen die Mietzahlungen für ihre Filialen, was in der Bundesrepublik auf teils große Kritik stieß. 

Angesichts der Schließung aller Filialen in Deutschland beantragte H&M zudem Kurzarbeitergeld für fast 20 000 Beschäftigte für den Zeitraum vom März bis Mai.

Update, 2. April, 13.10 Uhr: Boris Johnson bekommt mächtig Kritik für Corona-Management

Der britische Premierminister Boris Johnson gerät wegen Mängeln bei der Bekämpfung des Corona-Ausbruchs zunehmend unter Druck. Kritiker werfen der britischen Regierung unter anderem vor, dass viel zu wenig Corona-Tests vorgenommen werden und nach wie vor Tausende Beatmungsgeräte für die Covid-19-Lungenkranken fehlen.

Klinikärzte haben inzwischen auch Anweisungen erhalten, angesichts der knappen Ressourcen künftig zu entscheiden, bei welchen Patienten sich der Einsatz eines Beatmungsgerätes lohnt - und wer nicht beatmet werden kann. 

Der britische Premier-Minister Boris Johnson.
Der britische Premier-Minister Boris Johnson.  © Julian Simmonds/Pool/AP/dpa

Britische Medien - auch konservative - bemängelten auf ihren Titelseiten am Donnerstag einheitlich Strategie-Mängel der Regierung. Die Zeitung "The Independent" titelte etwa "Fragen, aber keine Antworten", die "Times" schrieb über das "Chaos bei Plänen für Virus-Tests" und die "Daily Mail" von einem "Test-Skandal".

Demnach sind beispielsweise von 550 000 Angestellten des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) gerade einmal 2000 auf den Corona-Erreger getestet worden. 

Die Statistiken zu den Tests seien eine Demütigung für die Regierungsmitglieder, kommentierten Medien. Professor Paul Cosford, emeritierter ärztlicher Direktor für öffentliche Gesundheit (PHE) in England, kritisierte am Donnerstag im Sender BBC: "Jeder, der darin involviert ist, ist frustriert."

Update, 2. April, 12.26 Uhr: Ursula von der Leyen stellt weitere Milliarden gegen Wirtschaftskrise in Aussicht

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat noch einmal milliardenschwere Hilfen gegen die Wirtschaftskrise angekündigt. "In dieser Coronavirus-Krise werden nur die stärksten Antworten ausreichen", erklärte von der Leyen am Donnerstag bei der Vorstellung ihrer Initiativen in Brüssel. "Wir müssen jedes zur Verfügung stehende Mittel nutzen."

So müsse jeder verfügbare Euro im EU-Budget gegen die Krise aktiviert werden. Alle EU-Regeln würden gelockert, damit das Geld schnell und wirksam fließen könne. 

Mit einem neuen "Solidaritäts-Instrument" würden zudem 100 Milliarden Euro für Jobs und Unternehmen aktiviert - gemeint ist das angekündigte Kurzarbeiter-Instrument namens "Sure". 

"Damit bündeln wir die Kräfte mit den Mitgliedsstaaten, um Leben zu retten und Einkommen zu schützen", erklärte von der Leyen.

Update, 2. April, 12.20 Uhr: Spanien mit Rekordzahl an Todesopfern

Spanien hat am Donnerstag einen neue Rekordzahl an Todesopfern durch das Coronavirus verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien 950 Menschen gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Mittag mit. Zuvor hatte das Land fünf Tage hintereinander mehr als 800 Tote zu beklagen, jedoch gab es noch nie mehr als 900 Opfer. 

Damit sind in Spanien insgesamt bereits rund 10 000 Menschen an Covid-19 gestorben. Gleichzeitig kletterte aber auch die Zahl der geheilten Patienten auf eine Höchstmarke: Seit Mittwoch wurden fast 4100 Menschen als gesund entlassen.

Update, 2. April, 12.16 Uhr: Pasta-Nachschub aus Italien, Aldi holt Nudeln via Sonderzüge ins Land

Damit es auch künftig genug Pasta im Regal gibt, holt Aldi zusammen mit DB Schenker die Ware nun per Sonderzug aus Italien nach Deutschland. "Mehrere Sonderzüge haben bereits in einer ersten Lieferung über 60 000 Pakete Fusilli, mehr als 75 000 Pakete Penne und weit über eine Viertelmillion Pakete Spaghetti aus Italien nach Nürnberg gebracht", heißt es in einer Mitteilung des Discounters vom Donnerstag. 

Insgesamt habe die Bahn-Logistiktochter Schenker mehr als 200 Tonnen Pasta in rund 300 Paletten geliefert. Von Nürnberg aus lieferten Lkw die Pakete an Filialen in Süddeutschland aus.

Haltbare Lebensmittel wie Nudeln sind nach Aldi-Angaben in der Coronavirus-Krise stark gefragt. Gleichzeitig sei es schwieriger geworden, die Waren nach Deutschland zu transportieren. "Weil Transporte nach Italien aktuell rückläufig sind, fehlen dort Lkw und Züge für den Weg zurück." 

Ein Güterwaggon mit dem Logo der Deutschen Bahn-Tochter DB Schenker.
Ein Güterwaggon mit dem Logo der Deutschen Bahn-Tochter DB Schenker.  © Bodo Marks/dpa

Eine weitere Lieferung mit mehr als 250 Paletten ist laut Mitteilung bereits auf dem Weg. Momentan liefen Gespräche zwischen Aldi und Schenker, ob es solche Sonderzüge in Zukunft regelmäßig geben werde, sagte ein Sprecher des Logistikunternehmens.

Update, 2. April, 12.08 Uhr: Solidaritätswelle der Bundesligisten ungebrochen, Spieler spenden und helfen im Supermarkt aus

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat während der Corona-Krise gleich mehrere Solidaritätsmaßnahmen verkündet. Die Spieler und die Geschäftsführung der "Wölfe" verzichten auf Teile ihres Gehalts, gab der VfL am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt, ohne weitere Details zu nennen. 

Außerdem wollen insgesamt sechs Wolfsburger Profis an diesem Freitag dabei helfen, in zwei Supermärkten der Region die Regale aufzufüllen. Angesichts der Ausbreitung der Corona-Pandemie will der VfL unter dem Motto "Wir danken den Helden des Alltags" auch in den kommenden Wochen noch mehrere soziale Aktionen dieser Art starten.

Auch der VfB Stuttgart zeigt sich solidarisch. Insgesamt spenden die Profis 100.000 Euro an Bedürftige und Pflegekräfte. Mehr Infos >>> hier.

Auch die Profis von Werder Bremen verzichten auf Teile ihres Gehalts. 

Um die finanziellen Folgen der Coronavirus-Pandemie abzufedern, hat der Fußball-Bundesligist mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zudem Kurzarbeit vereinbart.

Wolfsburg-Kapitän Josuha Guilavogui.
Wolfsburg-Kapitän Josuha Guilavogui.  © Swen Pförtner/dpa

Update, 2. April, 11.55 Uhr: Formel-1-Team schickt Mitarbeiter in Zwangsurlaub, Piloten verzichten auf Geld

Als erstes Formel-1-Team schickt McLaren in der Coronavirus-Krise Mitarbeiter in den Zwangsurlaub. Die beiden Piloten Lando Norris und Carlos Sainz haben sich zudem wie auch das höhere Management des englischen Traditionsrennstalls zu einem freiwilligen Verzicht auf Teile des Gehalts entschieden. 

"Diese Maßnahmen zielen darauf ab, kurzfristig Arbeitsplätze zu sichern, damit unsere Angestellten wieder in Vollzeit zurückkehren, wenn sich die Wirtschaft erholt", bestätigte ein Sprecher aus dem Rennstall des deutschen Teamchefs Andreas Seidl auf Nachfrage.

Von den Maßnahmen sind Berichten zufolge jedoch mehr als 100 Mitarbeiter der McLaren-Gruppe ausgeschlossen, die angesichts der Pandemie an der Herstellung von Beatmungsgeräten beteiligt sind. 

Update, 2. April, 11.51 Uhr: von der Leyen räumt Fehler im Umgang mit Italien ein

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in der Corona-Krise Fehler der Europäischen Union im Umgang mit Italien eingeräumt und Hilfen in Milliardenhöhe für Kurzarbeiter versprochen. 

"Die Union wird bis zu hundert Milliarden Euro zugunsten der am stärksten betroffenen Länder, angefangen mit Italien, bereitstellen, um die Kürzung der Gehälter der Kurzarbeiter auszugleichen", schrieb von der Leyen in einem Beitrag für die Zeitung "La Repubblica" (Donnerstag). 

Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (CDU).
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen (CDU).  © Philipp von Ditfurth/dpa

"Es muss anerkannt werden, dass in den ersten Tagen der Krise angesichts der Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Antwort zu viele nur an die eigenen Probleme dachten", schrieb von der Leyen. 

"Es war ein schädliches Verhalten, das hätte vermieden werden können." 

Inzwischen habe Europa aber das Tempo geändert. "Wir haben alles, was möglich ist, getan, um die europäischen Länder dazu zu bringen, wie ein Team zu handeln und eine koordinierte Antwort auf ein gemeinsames Problem zu gewährleisten", schrieb die deutsche Politikerin.

Ärzte arbeiten auf der Covid-19-Intensivstation in einem italienischen Krankenhaus.
Ärzte arbeiten auf der Covid-19-Intensivstation in einem italienischen Krankenhaus.  © Claudio Furlan/LaPresse/AP/dpa

Update, 2. April, 11.36 Uhr: 15.000 Bundeswehr-Soldaten ab Freitag bereit zur Amtshilfe

Zur Bewältigung der Corona-Krise hält die Bundeswehr von diesem Freitag an 15 000 Soldaten bereit zur Unterstützung von Ländern und Kommunen. Die Männer und Frauen seien dann unterschiedlich schnell - beispielsweise binnen 12 bis 72 Stunden - abmarschbereit, sagte ein Sprecher der Bundeswehr am Donnerstag. 

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte die Bundeswehr auf einen langen Kriseneinsatz eingestellt.

Update, 2. April, 11.31 Uhr: Markus Söder: "brauchen Milliarden Masken"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder prognostiziert im Kampf gegen das Coronavirus in Deutschland auf lange Sicht einen Bedarf von Milliarden Masken. "Wir werden auf Dauer enorm viel Masken brauchen. Ich glaube, dass wir am Ende in Deutschland Milliarden Masken brauchen", sagte der CSU-Chef am Donnerstag im niederbayerischen Weng (Landkreis Landshut).

Zuerst brauche man die Masken für das medizinische Personal und dann prioritär auch für Alten- und Pflegeheime, sagte Söder. Man brauche die Masken dann aber auch "in der breiten Entwicklung auch irgendwann, wenn es um den Arbeitsschutz geht, um das Miteinander".

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, steht in einer Produktionshalle des Automobilzulieferers Zettl.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, steht in einer Produktionshalle des Automobilzulieferers Zettl.  © Armin Weigel/dpa

Update, 2. April, 11.26 Uhr: Journalistin in Serbien wegen kritischem Corona-Bericht festgenommen

Wegen eines kritischen Berichts über den Umgang eines Krankenhauses mit der Corona-Pandemie hat die Polizei in der nordserbischen Stadt Novi Sad eine Journalistin festgenommen. 

Ana Lalic, Mitarbeiterin des Nachrichtenportals "Nova.rs", sei wegen angeblicher Verbreitung von Falschmeldungen und Schürens von Panik für 48 Stunden in Polizeigewahrsam genommen worden, bestätigte ihr Rechtsanwalt am Donnerstag gegenüber "Nova.rs".

Die Festnahme war bereits am Mittwoch erfolgt. Lalic hatte in einem von ihr verfassten Bericht behauptet, dass das medizinische Personal des Klinikzentrums Novi Sad nicht über genügend Schutzausrüstung verfüge. 

Zudem schrieb sie, dass sich mehrere Krankenschwestern möglicherweise mit dem Coronavirus angesteckt hätten.

Ihrer Geschichte gab sie den Titel "Klinikzentrum der Vojvodina vor dem Kollaps". Dabei berief sie sich auf namentlich nicht genannte Ärzte aus dem Klinikum. Novi Sad ist die Hauptstadt der nordserbischen Provinz Vojvodina. Das Klinikum dementierte die Behauptungen des Berichts und erstattete Anzeige bei der Polizei.

Update, 2. April, 11.21 Uhr: Nordhausen mit Mundschutzpflicht nach Ostern

Nach Jena führt nun auch der Landkreis Nordhausen in Thüringen schrittweise eine Mundschutzpflicht in Geschäften, Bussen und Taxis ein. Ab Montag gilt dies zunächst als Empfehlung, nach Ostern wird es laut neuer Allgemeinverfügung zur Pflicht. 

Ziel sei es, andere vor Infektionen zu schützen, betonte Landrat Matthias Jendricke (SPD). Da Mund und Nase auch per Tuch, Schal oder selbstgenähter Maske bedeckt werden könnten, brauche niemand medizinischen Mundschutz zu kaufen. "Wir wissen, dass diese momentan Mangelware sind."

Ladeninhaber und Busfahrer könnten Personen ohne Mund-Nasen-Schutz künftig den Zutritt verweigern. Die Regelung gilt vorerst bis 19. April. 

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Update, 2. April, 11.11 Uhr: "Spring-Break" sorgt für Corona-Ausbruch, 44 Studenten infiziert

Wie die "NewYorkTimes" berichtet, haben sich wohl 44 Studenten der Universität von Texas in Austin mit dem Coronavirus infiziert. 

Demnach sollen in der Summe 70 Studenten mit einem gecharterten Flugzeug aus Austin ins mexikanische Cabo San Lucas geflogen sein um dort bei den alljährlichen - und insbesondere bei Studenten beliebten - Frühjahrs-Partys zu feiern.

Studenten, sogenannte "Spring Breakers", stehen auf einer Terrasse an einem Strand zusammen.
Studenten, sogenannte "Spring Breakers", stehen auf einer Terrasse an einem Strand zusammen.  © Brynn Anderson/AP/dpa

Update, 2. April, 10.55 Uhr: Aktuelle Zahlen und Daten

Grafik.
Grafik.  © TAG24
Grafik.
Grafik.  © TAG24

Update, 2. April, 10.43 Uhr: China meldet weitere 35 Corona-Fälle, Zweifel an offizieller Statistik nehmen allerdings zu

China hat 35 weitere Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Wie die Gesundheitskommission in Peking am Donnerstag mitteilte, wurden sämtliche Erkrankungen erneut bei Menschen nachgewiesen, die nach China eingereist sind. 

Schon seit Wochen gibt es in der Volksrepublik laut Darstellung der Behörden fast ausschließlich nur noch solche "importierte Fälle". Auch wurden weitere sechs Todesfälle gemeldet.

Zusätzlich gab es demnach 55 weitere Fälle von auf das Virus positiv getesteten Menschen, die aber keine Symptome zeigten. 

Anders als viele andere Länder zählt China diese Fälle nicht in der Statistik der Gesamtinfizierten. Derzeit stünden 1075 solcher asymptomatischen Infektionen unter Beobachtung, hieß es.

Weiterhin machten die Behörden keine Angaben dazu, wie viele Menschen täglich getestet werden. Zudem scheint unklar, inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage spiegelt und wie hoch die Dunkelziffer ist.

Update, 2. April, 10.33 Uhr: Niederlande wollen sich nun doch an möglichen Corona-Bonds beteiligen

Die Niederlande wollen einem von ihnen vorgeschlagenen europäischen Corona-Hilfsfonds rund eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen. Das berichtet die Zeitung "Algemeen Dagblad" am Donnerstag unter Berufung auf Finanzminister Wopke Hoekstra. Der Hilfsfonds ist für besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffene Länder wie Italien und Spanien gedacht.

Ministerpräsident Mark Rutte sagte dem Sender NOS, insgesamt könnten wohl zehn bis 20 Milliarden Euro zusammenkommen. Die einzelnen Länder sollten je nach ihren Möglichkeiten Beiträge leisten. Den Vorschlag hatten die Niederlande am Mittwoch unterbreitet. 

Aus dem Hilfsfonds sollen wirtschaftlich schwächere Länder Geld zur Finanzierung ihres Gesundheitswesens erhalten, das sie - anders als etwa bei Kreditaufnahmen beim Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM - nicht zurückzahlen müssten.

Die Niederlande waren in den vergangenen Tagen ebenso wie Deutschland vor allem von Italien wegen ihrer Ablehnung einer gemeinschaftlichen Schuldenaufnahme zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie - sogenannte Corona-Bonds - als unsolidarisch kritisiert worden. 

Rutte erklärte nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP, er wolle darüber so bald wie möglich mit seinen Amtskollegen in Rom und Madrid sprechen.

Mark Rutte, Premierminister der Niederlande.
Mark Rutte, Premierminister der Niederlande.  © -/ANP/dpa

Update, 2. April, 10.25 Uhr: Flieger der Turkish Airlines bleiben bis 1. Mai am Boden

Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines hat ihren weitgehenden Flugstopp wegen der Coronavirus-Krise bis Mai verlängert. Bis auf wenige Inlandsflüge ruhe der Flugverkehr bis 1. Mai, teilte die türkische Fluggesellschaft am Donnerstag mit. 

Die Maßnahme galt zuvor bis 17. April. Den Flugverkehr nach Deutschland hatte die Türkei am 21. März eingestellt.

Update, 2. April, 10.16 Uhr: Tschechien verlängert Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich

Tschechien verlängert die Mitte März wegen der Coronavirus-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich zunächst bis zum 24. April. 

Das hat das Kabinett in Prag beschlossen, wie am Donnerstag bekannt wurde. 

Das Innenministerium erhält für die Grenzsicherung zusätzliche Mittel in Höhe von umgerechnet rund 655 000 Euro. Das weitgehende Einreiseverbot für Ausländer und Ausreiseverbot für tschechische Staatsbürger war bereits zuvor bis Ostersonntag verlängert worden. 

Ausnahmen gelten für Lastwagen-Fahrer und zum Beispiel für Berufspendler, die im Gesundheitswesen arbeiten.

In Tschechien gab es bis Donnerstagmorgen 3604 bestätigte Coronavirus-Infektionen. 40 Menschen sind bisher gestorben.
In Tschechien gab es bis Donnerstagmorgen 3604 bestätigte Coronavirus-Infektionen. 40 Menschen sind bisher gestorben.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. April, 10.05 Uhr: Mann hustet Polizisten an und muss ins Gefängnis

Er hustete absichtlich einen Polizisten an und gab vor, mit dem Coronavirus infiziert zu sein - jetzt muss ein Brite dafür sechs Monate ins Gefängnis. 

Es soll die erste Haftstrafe in Zusammenhang mit der Pandemie und einem Polizisten in London sein.

Mehr Infos >>> hier.

Update, 2. April, 9.46 Uhr: Bayer will möglichen Corona-Wirkstoff in Deutschland produzieren

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer schafft nun auch in Europa Produktionsmöglichkeiten für den Wirkstoff Chloroquin im möglichen Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19. 

Bayer-Chef Werner Baumann kündigte am Donnerstag im Interview mit dem "Handelsblatt" an, dass Produktionsanlagen auch in Europa für die Fertigung des Medikaments Resochin mit dem Wirkstoff Chloroquin angepasst werden sollen. 

Bisher wird das Mittel, das Bayer in der Krise kostenlos an Regierungen spenden will, nur an einem Standort in Pakistan hergestellt.

Das bereits in den 1930ern entwickelte Medikament zur Malariaprophylaxe ist schon seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem Tests an Zellkulturen eine Hemmung der Vermehrung des neuartigen Coronavirus gezeigt hatten, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 

"Es gibt Hinweise darauf, dass Resochin im Labor und in ersten klinischen Untersuchungen die Viruslast senkt", sagte Baumann dem Blatt. Es seien aber weitere klinische Studien notwendig, um das Verhältnis von Nutzen und Risiko zu klären. Diese würden nun unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO gestartet.

Update, 2. April, 9.37 Uhr: Israels Gesundheitsminister Litzman und seine Frau positiv auf Corona getestet

Israels Gesundheitsminister Jakov Litzman und seine Frau sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Donnerstag mit, die beiden würden sich daher in Quarantäne begeben. "Der Minister Litzman und seine Frau fühlen sich gut und werden angemessen behandelt", hieß es in der Mitteilung. 

Der 71-jährige Litzman werde sein Amt weiter aus der Isolation ausfüllen. Regierungschef Benjamin Netanjahu sei informiert.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 mittlerweile bei 6211 Personen in Israel nachgewiesen worden, 289 sind wieder genesen. 30 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Jakov Litzman, Israels Gesundheitsminister.
Jakov Litzman, Israels Gesundheitsminister.  © Ariel Schalit/AP/dpa

Update, 2. April, 9.19 Uhr: Auch auf den Philippinen wird das Tragen von Schutzmasken Pflicht

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat die Regierung der Philippinen das Tragen von Atemschutzmasken in der Öffentlichkeit angeordnet. 

Es seien auch wiederverwertbare oder selbst gemachte Masken, Gesichtsschutzmasken und Taschentücher erlaubt, um die Ansteckungsgefahr zu verringern, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung. 

In dem südostasiatischen Inselstaat haben die Gesundheitsbehörden bislang 2311 bestätigte Fälle von Sars-CoV-2-Infektionen sowie 96 Tote wegen der von dem Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet.

Auf den Philippinen wird das Tragen eines Mundschutzes nun zur Pflicht für die Bürger.
Auf den Philippinen wird das Tragen eines Mundschutzes nun zur Pflicht für die Bürger.  © Aaron Favila/AP/dpa

Update, 2. April, 9.17 Uhr: Flüchtlingslager in Athen 14 Tage in Quarantäne

Der griechische Coronavirus-Krisenstab hat ein Flüchtlingslager im Norden Athens für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Wie der staatliche Rundfunk (ERT) am Donnerstag weiter berichtete, sei die Entscheidung getroffen worden, weil das Virus bei einer Frau nach der Geburt ihres Kindes in einem Krankenhaus in Athen Anfang der Woche festgestellt worden war. 

Anschließend waren 20 weitere Flüchtlinge im Lager von Ritsona positiv auf das Virus getestet worden.

Im Lager von Ritsona - wo nach Schätzungen der Athener Medien rund 3000 Menschen leben - ist die Lage bei weitem nicht so schlimm wie in den Camps auf den Inseln im Osten der Ägäis. In Griechenland sind bislang 51 Menschen an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Update, 2. April, 9.07 Uhr: Jens Spahn gegen zu frühe Aufhebung der Beschränkungsmaßnahmen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor einem zu frühen Ausstieg aus den Beschränkungen in der Corona-Krise gewarnt. Zu sehen sei zwar ein Abflachen bei den Steigerungsraten, dies sei aber noch kein abschließender Trend, sagte der CDU-Politiker in einem am Donnerstag veröffentlichen Podcast mit dem Journalisten Gabor Steingart. 

Dabei könnte es sich auch um statistische Effekte, Meldeeffekte handeln. Die stark einschränkenden Maßnahmen wie Schul- oder Geschäftsschließungen lägen noch nicht allzu lange zurück, betonte Spahn. Sie könnten sich teils in den Statistiken noch nicht bemerkbar machen. 

"Sagen wir die Richtung stimmt, ob sie dauerhaft anhält, das werden wir die nächsten Tage sehen."

Spahn begrüßte zugleich die Debatte darüber, ob solch freiheitseinschränkenden Maßnahmen richtig seien. Über Zwang könne dies nicht dauerhaft funktionieren, es bedürfe der Einsicht, der Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger sowie einer Perspektive, betonte der Minister.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt vor zu frühen Lockerungen der Beschränkungen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt vor zu frühen Lockerungen der Beschränkungen.  © Annegret Hilse/Reuters-Pool/dpa

Update, 2. April, 8.59 Uhr: Wohl knapp 40.000 deutsche Intensivbetten

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) geht davon aus, dass in der Corona-Krise die Zahl der Intensivbetten auf knapp 40 000 angewachsen ist. Von diesen seien etwa 15 000 bis 20 000 frei, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß der "Rheinischen Post" (Donnerstag). 

"Zu Beginn der Pandemie hatten wir etwa 20 000 Betten mit Beatmungsgerät. Inzwischen dürften wir bei etwa 30 000 liegen." Zum Teil seien die Beatmungsgeräte aus anderen Bereichen geholt worden - beispielsweise aus Aufwachräumen, zum Teil sei neu beschafft, zum Teil seien ausgemusterte Geräte reaktiviert worden. 

"Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden zwei Wochen für alle Covid-19-Patienten, die beatmet werden müssen, ein Gerät zur Verfügung haben werden."

Update, 2. April, 8.46 Uhr: Sechs Wochen alter Säugling stirbt infolge einer Corona-Infektion

In den USA ist ein gerade einmal sechs Wochen altes Baby an den Folgen des Coronavirus gestorben. Das teilte Ned Lamont, Gouverneur des US-Bundesstaates Connecticut am Mittwoch mit.

Der Säugling soll bereits vergangene Woche leblos ins Krankenhaus gebracht worden sein. Jeder Versuch es wiederzubeleben schlug fehl.

Der danach angeordnete Corona-Test sei nun positiv ausgefallen, so heißt es.

Es ist wohl bislang das jüngste Corona-Todesopfer. (Symbolbild)
Es ist wohl bislang das jüngste Corona-Todesopfer. (Symbolbild)  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. April, 8.37 Uhr: Russische Flugzeuge mit Hilfsgütern in New York gelandet. Auch Italien bekommt Schutzausrüstung

Russland steht den USA im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie bei: Am Mittwochabend (Ortszeit) landete das größte russische Frachtflugzeug in New York und brachte Schutzmasken und andere medizinische Ausrüstung mit. Das teilte die russische UN-Vertretung in New York mit.

"Russland hilft den USA, die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie zu stoppen und diejenigen zu behandeln, die sich mit der Krankheit angesteckt haben", twitterte die Mission. 

Der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanskii twitterte, die Lieferung sei eine Geste der Solidarität mit den New Yorkern, die derzeit in einer sehr schwierigen Lage seien.

Russland hat bereits Italien mit Schutzausrüstungen, mobilen Versorgungsstationen und Mitteln für Desinfektionen geholfen. "From Russia with Love" stand auf den russischen Flug- und Fahrzeugen. 

Das Hilfsangebot war angesichts der politischen Spannungen zwischen Moskau und dem Westen eine kleine Sensation.

Update, 2. April, 8.20 Uhr: Auch British Open vor dem Aus

Auch die British Open können nach Informationen des Magazins "Golf Digest" wegen der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden und stehen vor der Absage. 

Die 149. Ausgabe des traditionsreichen Turniers hätte am 16. Juli im Royal St. George's Golf Club im Südosten Englands ausgetragen werden sollen. Wie das US-Magazin am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf anonyme Quellen schrieb, könnte die Entscheidung schon im Laufe des Donnerstags offiziell werden. Es wäre die erste Absage seit dem Zweiten Weltkrieg.

Laut Artikel wollten die Verantwortlichen die Entscheidung zum Tennisturnier in Wimbledon abwarten. Der Grand Slam in London war am Mittwoch abgesagt worden. 

Wie Wimbledon sollen auch die British Open für den Fall einer Absage wegen einer Pandemie versichert sein. Große Golfturniere wie das Masters in Augusta und das PGA Championship sind bislang nur verschoben, aber nicht abgesagt.

Update, 2. April, 7.54 Uhr: Mehr als 100 Corona-Patienten aus anderen EU-Ländern in Deutschland

Deutsche Krankenhäuser haben inzwischen 113 mit dem Coronavirus infizierte Patienten aus EU-Partnerländern aufgenommen. 85 davon wurden aus überlasteten französischen Gebieten nach Deutschland gebracht, 26 aus Italien und zwei aus den Niederlanden. 

Für Kranke aus Italien sind noch 81 weitere Betten in neun Bundesländern reserviert, für Frankreich sind es weitere 13 Betten in acht Bundesländern. Das teilte das Auswärtige Amt der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.

Die Patienten aus dem EU-Ausland wurden teils mit der Bundeswehr-Luftwaffe nach Deutschland transportiert. Im italienischen Neapel ist zudem seit Mittwoch ein Team aus Ärzten und Pflegern der Universitätsklinik Jena im Einsatz. 

Nach Angaben des Auswärtigen Amts wurden bereits sieben Tonnen Hilfsgüter - darunter Beatmungsgeräte und Atemmasken - nach Italien geschickt. Weitere Lieferungen seien zugesagt. 

Zum konkreten Bedarf liefen aber noch Gespräche.

Eine Krankenpflegerin arbeitet in in Schutzkleidung in einem Krankenzimmer auf der Intensivstation des Uniklinikums Essen, in dem ein Corona-Patient aus Frankreich behandelt wird.
Eine Krankenpflegerin arbeitet in in Schutzkleidung in einem Krankenzimmer auf der Intensivstation des Uniklinikums Essen, in dem ein Corona-Patient aus Frankreich behandelt wird.  © Marcel Kusch/dpa

Deutschland hat auch Spanien angeboten, Intensivpatienten in deutschen Kliniken aufzunehmen. 

Die spanische Regierung sei auf dieses Angebot aber bisher nicht eingegangen, da der Fokus derzeit noch auf der Umverteilung der Patienten innerhalb Spaniens liege, hieß es aus dem Auswärtigen Amt. 

Es gebe aber eine privatwirtschaftliche Hilfsinitiative der Klinikgruppe Helios, die am Montag ein Team aus fünf Ärzten und einer Pflegekraft sowie Beatmungsgeräte nach Madrid geschickt habe.

Update, 2. April, 7.46 Uhr: US-Musiker stirbt an Folgen des Coronavirus

Der US-Musiker Adam Schlesinger, der auch als Filmkomponist bekannt wurde, ist nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben.

Dies teilte sein Anwalt Josh Grier laut der "New York Times" und dem Magazin "Rolling Stone" am Mittwoch mit. Der Emmy- und Grammy-Preisträger wurde 52 Jahre alt. Er war zuletzt in einem Krankenhaus an ein Beatmungsgerät angeschlossen.

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Adam Schlesinger wurde nur 52 Jahre alt.
Adam Schlesinger wurde nur 52 Jahre alt.  © Richard Shotwell/Invision/AP/dpa

Update, 2. April, 7.35 Uhr: Krise hat für Prostituierte "katastrophale Folgen", viele Frauen kurz vor der Obdachlosigkeit

Die Corona-Krise mit dem derzeitigen Berufsverbot für Prostituierte hat laut dem Berufsverband für die Sexarbeiterinnen "katastrophale Folgen". 

"Die Frauen auf dem Straßenstrich trifft es am allerschlimmsten", sagte Nicole Schulze vom Vorstand des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen der Deutschen Presse-Agentur. 

Sie fielen durch alle Soforthilfen durch, da sie häufig gar nicht registriert seien. Auch Hartz IV könnten viele nicht beantragen, weil sie die Voraussetzungen nicht erfüllten.

Schulze, im Berufsverband für den Straßenstrich zuständig, sagte, sie bekomme jeden Tag zig Anrufe von Frauen, die kein Geld mehr für Lebensmittel hätten. Oft handele es sich um Migrantinnen, die nicht in ihre Heimatländer zurück könnten, weil Grenzen dicht seien. 

Daher hat Schulze einen Spendenaufruf auf der Plattform Leetchi im Internet gestartet. Rund 2000 Euro seien bisher zusammengekommen. Zudem habe sie die Beratungsstelle Ara in Trier (Rheinland-Pfalz) mit ins Boot geholt, an die auch gespendet werden könne. 

Bundesweit sind laut Schulze rund 38 000 Prostituierte angemeldet. Die tatsächliche Zahl liege aber deutlich höher.
Bundesweit sind laut Schulze rund 38 000 Prostituierte angemeldet. Die tatsächliche Zahl liege aber deutlich höher.  © Christian Charisius/dpa

Update, 2. April, 7.19 Uhr: Geschäftspost entfällt, Kuriere und Paketdienste geraten langsam in Not

Weniger Warenlieferungen aus Asien und Amerika und weniger Geschäftspost: Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Kurier- und Paketdienste nach Angaben aus der Branche negativ aus - trotz geschlossener Einzelhandelsgeschäfte.

"Im Durchschnitt fällt deutlich mehr weg als dazu kommt", sagt Andreas Schumann, Vorsitzender des Bundesverbands der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP). Diesem gehören unter anderem Subunternehmen der großen Paketdienste wie DHL und DPD an.

Problematisch sei für viele Dienstleister unter anderem, dass lukrative Fahrten von Unternehmenszentralen zu Filialen ausblieben. Dabei werden normalerweise gleich mehrere Pakete an dieselbe Adresse geliefert. 

Auch die geschlossenen Grenzen haben laut dem BdKEP einen negativen Effekt. "Das Weltpostsystem ist sehr stark heruntergefahren. Sendungen fehlen in den Mengenströmen", sagt Schumann.

Ein Paketzustellerder von Deutsche Post DHL liefert ein Paket aus.
Ein Paketzustellerder von Deutsche Post DHL liefert ein Paket aus.  © picture alliance / dpa

Update, 2. April, 7.10 Uhr: Agrarministerin Klöckner ruft zu freiwilliger Ernte auf

Angesichts fehlender Saisonarbeiter in der Landwirtschaft hat Bundesagrarministerin Julia Klöckner die Bundesbürger zur freiwilligen Teilnahme an der Ernte aufgefordert. 

"Es werden Helfer gebraucht", sagte die CDU-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstag). Sie verwies darauf, dass die Bundesregierung für die Erntehilfe Hinzuverdienstgrenzen erweitert und weitere Erleichterungen im Arbeitsrecht beschlossen habe. 

Auf die Kampagne www.daslandhilft.de, an der sich ihr Ministerium beteiligt, hätten sich bereits knapp 42 000 Menschen gemeldet. Benötigt würden aber 300 000 Helfer. Allerdings hatten Landwirte darauf hingewiesen, dass ungelernte deutsche Freiwillige die Saisonkräfte aus Osteuropa nur schwer gleichwertig ersetzen könnten.

Klöckner betonte auch deshalb erneut die Notwendigkeit ausländischer Saisonkräfte.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner präsentiert ein Plakat mit der Aufschrift "Das Land hlift".
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner präsentiert ein Plakat mit der Aufschrift "Das Land hlift".  © Michael Sohn/POOL AP/dpa

Update, 2. April, 7.02 Uhr: Weitere 2700 Soldaten verlassen "USS Theodore Roosevelt"

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus an Bord des US-Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" verlassen 2700 Besatzungsmitglieder das Schiff. Rund 1000 Soldaten seien bereits von Bord gegangen, in den kommenden Tagen sollen es insgesamt 2700 sein, sagte der amtierende Marineminister Thomas Modly am Mittwoch (Ortszeit) im US-Verteidigungsministerium. 

Es werde weiterhin nach Möglichkeiten gesucht, wo die Soldaten außerhalb des Schiffs untergebracht werden könnten, um sie zu isolieren. Der Flugzeugträger liegt derzeit vor der Pazifikinsel Guam vor Anker.

93 Besatzungsmitglieder seien positiv auf das Virus getestet worden, sagte Modley. 

86 von ihnen zeigten Symptome, müssten aber nicht stationär behandelt werden. Nach und nach soll die gesamte Mannschaft auf das Virus Sars-CoV-2 getestet werden.

Ursprünglich bestand die Besatzung aus rund 5000 Mitgliedern. Modly machte erneut deutlich, dass es nicht möglich sei, das hochgerüstete und nuklearbetriebene Schiff komplett zu evakuieren. 

Der Plan sei stets gewesen, so viele Crewmitglieder wie möglich von Bord gehen zu lassen, wie es die Sicherheit des Schiffs zulasse. 

Das von der US-Marine zur Verfügung gestellte Luftbild, zeigt den Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt (CVN 71) im Arabischen Meer.
Das von der US-Marine zur Verfügung gestellte Luftbild, zeigt den Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt (CVN 71) im Arabischen Meer.  © Mc3 Anthony N. Hilkowski / Hando/US NAVY/dpa

Update, 2. April, 6.55 Uhr: Hoffnung für 12.000 deutsche Touristen in Neuseeland

Tausende wegen der Coronavirus-Krise in Neuseeland festsitzende Ausländer, darunter auch viele Deutsche, werden von Freitag an den Pazifikstaat verlassen können. 

Die Regierung in Wellington, die Rückführungsflüge zunächst gestoppt hatte, kündigte einen entsprechenden Plan an. Dieser werde die "sichere und geordnete Ausreise von Zehntausenden" Gestrandeter ermöglichen, sagte der stellvertretende Premierminister Winston Peters am Donnerstag.

"Es ist klar, dass viele hierher gereiste ausländische Bürger nicht die Ressourcen oder Möglichkeiten haben, sich selbst zu isolieren und deshalb nach Hause zurückkehren wollen", ergänzte er. 

Der Plan erlaube anderen Regierungen, Rückholflüge zu organisieren. Dabei müssten aber die gesundheitlichen Vorgaben Neuseelands eingehalten werden.

In Neuseeland sitzen etwa 12 000 Deutsche fest, so viele wie nirgendwo sonst. 

Dort wurden auch Reisende von den Südseeinseln zusammengezogen, um dann nach Deutschland zurückfliegen zu können. Das Auswärtige Amt hatte die Rückholaktion aus Neuseeland am Samstag mit einem ersten Flug gestartet. 

Alle weiteren geplanten Flüge waren dann aber überraschend gestrichen worden.

Hoffnung für die 12.000 deutschen Trusten in Neuseeland. (Symbolbild).
Hoffnung für die 12.000 deutschen Trusten in Neuseeland. (Symbolbild).  © Frank Rumpenhorst/dpa

Update, 2. April, 6.49 Uhr: Deutsche Firmen nehmen in China langsam wieder Fahrt auf

Nach dem Abflachen der Coronavirus-Epidemie in China sehen deutsche Unternehmen zwar eine Verbesserung ihrer Lage, jedoch werden noch immer große Herausforderungen ausgemacht. 

"Deutsche Unternehmen in China sind technisch in der Lage, fast auf Vorkrisenniveau zu produzieren", sagte Maximilian Butek, Mitglied des Vorstands der Deutschen Handelskammer in der Region, anlässlich der Veröffentlichung der Studie.

Personalquoten, Produktionskapazitäten und die interne Logistik haben sich normalisiert, die eigentliche Geschäftstätigkeit sei aber noch kaum wieder aufgenommen worden, heißt es. 

"Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Unternehmen sind nach wie vor gravierend", teilte die Kammer mit. Mehr als zwei Drittel der befragten Firmen prognostizierten demnach für das erste Halbjahr einen zweistelligen Umsatzrückgang.

Update, 2. April, 6.44 Uhr: Auszahlung der Corona-Soforthilfen läuft langsam an, bereits 1,3 Milliarden Euro geflossen

Nach dem großen Ansturm auf Corona-Soforthilfen für die Wirtschaft kommt die Auszahlung langsam in Gang. Bis Dienstagabend wurden in neun Bundesländern mehr als 370 000 Anträge bewilligt, wie eine Länderumfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. 

Rund 1,3 Milliarden Euro flossen demnach bereits an in Existenznot geratene Unternehmen.

In zwölf Bundesländern summierte sich die Anzahl der bei den zuständigen Landesförderbanken eingegangenen Anträge auf mehr als 921 000. 

Nach ersten Meldungen aus den Ländern zeichnete sich ab, dass besonders Unternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern sowie Solo-Selbstständige und Freiberufler die Hilfen in Anspruch nehmen.

Update, 2. April, 6.36 Uhr: Deutsche Autohersteller in den USA stark angeschlagen, VW setzt US-Produktionen weiter aus

Der deutsche Autobauer Volkswagen verlängert die Produktionspause in seinem US-Werk in Tennessee angesichts der Coronavirus-Krise um eine weitere Woche. 

"Die Gesundheit und Sicherheit unseres Teams bleiben unsere oberste Priorität", teilte Werksleiter Tom du Plessis am Mittwoch (Ortszeit) in Chattanooga mit.

Alle Mitarbeiter würden vorerst weiter voll bezahlt. Nach derzeitigem Planungsstand soll die Produktion am 12. April wieder anlaufen. Die Bänder waren am 21. März angehalten worden.

Insgesamt sind die Autoverkäufe in den USA im ersten Quartal stark gesunken, dabei hat der Stillstand erst begonnen.

VW verkaufte in den vergangenen drei Monaten 75 075 Autos und damit 13 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahr, wie das Unternehmen am US-Sitz in Herndon (Virginia) mitteilte. 

Die deutschen Autobauer haben auch in den USA deutliche Verluste zu verzeichnen.
Die deutschen Autobauer haben auch in den USA deutliche Verluste zu verzeichnen.  © Friso Gentsch/dpa

Auch die VW-Sportwagentochter Porsche bekam die Corona-Krise bereits deutlich zu spüren. Mit 11 994 Autos wurde der Oberklassehersteller 20,2 Prozent weniger Fahrzeuge los als im Vorjahreszeitraum. 

BMW musste ebenfalls einen deutlichen Absatzrückgang verkraften. Besonders deutlich war das Minus bei der Tochter Mini mit 35,1 Prozent. 

Bei US-Marktführer GM hielt sich der Absatzrückgang im ersten Quartal mit minus sieben Prozent noch in Grenzen. Allerdings nahm die Corona-Krise in den USA erst im März richtig Fahrt auf - für diesen Zeitraum weist der Autokonzern keine konkreten Zahlen aus. Fiat Chrysler verkaufte in den vergangenen drei Monaten zehn Prozent weniger Autos auf dem US-Markt. 

Update, 2. April, 6.13 Uhr: 13 EU-Staaten sehen Demokratie bedroht

Deutschland und zwölf weitere EU-Staaten haben Sorge über Corona-Notmaßnahmen geäußert, die gegen Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Grundwerte verstoßen könnten. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die das niederländische Außenministerium am Donnerstagabend im Namen der 13 Länder veröffentlichte.

In Ungarn hatte Ministerpräsident Viktor Orban sich Anfang der Woche wegen der Pandemie weitreichende Befugnisse erteilen lassen, unbefristet per Dekret ohne weitere Mitwirkung des Parlaments zu regieren. 

Die Verbreitung von Falschnachrichten soll streng bestraft werden, so dass Journalisten um kritische Berichterstattung fürchten.

Die Erklärung der 13 Länder nennt Ungarn nicht. Doch heißt es: "Notmaßnahmen sollten auf das Nötigste begrenzt sein, sie sollten verhältnismäßig und befristet sein, regelmäßig überprüft werden und die genannten Grundsätze und internationalen Rechtsverpflichtungen respektieren. Sie sollten nicht die freie Meinungsäußerung oder die Pressefreiheit beschränken."

Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn.
Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn.  © Ludovic Marin/AFP Pool/AP/dpa

Über der Erklärung stehen neben Deutschland und den Niederlanden auch Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Portugal, Spanien und Schweden. 

"Wir müssen diese Krise gemeinsam überwinden und auf diesem Weg gemeinsam unsere europäischen Prinzipien und Werte hochhalten", erklären sie und begrüßen die Ankündigung der EU-Kommission, die Notmaßnahmen in allen Staaten im Auge zu behalten. Der Ministerrat für allgemeine Angelegenheiten solle sich gegebenenfalls damit befassen.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.  © Etienne Ansotte/European Commission/dpa

Update, 1. April, 22.17 Uhr: UN-Klimakonferenz in Glasgow wird wegen Coronavirus verschoben

Die UN-Klimakonferenz wird wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. Das teilte die britische Regierung am Mittwochabend mit. Die Konferenz sollte eigentlich im November im schottischen Glasgow stattfinden.
Greta Thunberg (17) dürfte das Coronavirus spätestens jetzt hassen.
Greta Thunberg (17) dürfte das Coronavirus spätestens jetzt hassen.  © Virginia Mayo/AP/dpa

Update, 1. April, 22.01 Uhr: Zu viele Corona-Infektionen: Münchner Klinik gibt Alltagsbetrieb auf

Wegen einer Vielzahl von Corona-Infektionen unter Patienten und Mitarbeitern gibt eine Münchner Klinik den normalen Krankenhausbetrieb vorübergehend auf. 

"Es geht darum, dass wir keine neuen Patienten aufnehmen, und die Patienten, die entlassen werden könnten, aktuell nicht entlassen", erläuterte der Sprecher des Helios Klinikum München West, Marten Deseyve, am Dienstagabend auf Anfrage. 

"Alle Patienten, die jetzt da sind, bleiben auch weiter da." So sollten Infektionsketten unterbrochen werden. Bislang wurden 14 Patienten und 2 Mitarbeiter positiv getestet, wie Deseyve sagte.

Handschuhe
Handschuhe  © Daniel Karmann/dpa

Update, 1. April, 21.50 Uhr: Aktuelle Zahlen und Daten in sechs neuen Grafiken

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Update, 1. April, 21.16 Uhr: J.K. Rowling präsentiert Webseite gegen Coronavirus-Langeweile

Die britische Schriftstellerin J.K. Rowling (54) hat am Mittwoch eine neue Webseite mit Inhalten aus ihren Geschichten um den Zauberlehrling Harry Potter vorgestellt. Mit der Plattform "Harry Potter at Home" will sie Kindern die Langeweile vertreiben, die wegen der Coronavirus-Pandemie nicht zur Schule gehen können.

Zu finden sind beispielsweise Links zu kostenlosen Versionen des ersten Buchs aus der Potter-Reihe, "Harry Potter und der Stein der Weisen" - als E-Book oder als Hörbuch in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch. Zu finden sind der Ankündigung zufolge auch Puzzles, Ratespiele und Videos mit Anleitungen zum Malen.

"Eltern, Lehrer und Betreuer, die daran arbeiten, Kinder bei Laune zu halten und ihr Interesse zu wecken, während wir im Lockdown sind, könnten möglicherweise ein bisschen Magie gebrauchen", schrieb Rowling auf Twitter.

Update, 1. April, 20.54 Uhr: Boateng kassiert Geldstrafe

Ex-Weltmeister Jérôme Boateng (31) ist vom FC Bayern München mit einer Geldstrafe belegt worden. Der Club bestrafte den Verteidiger, weil er sich trotz der geltenden Corona-Ausgangsbeschränkungen von seinem Wohnort entfernt hatte. Die ganze Geschichte lest Ihr >> hier.

Ex-Weltmeister Jérôme Boateng (31).
Ex-Weltmeister Jérôme Boateng (31).  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. April, 20.50 Uhr: Deutschland deckt sich mit Hilfsmedikamenten für Corona ein

Deutschland deckt sich mit Medikamenten ein, die hilfsweise bei der Lungenkrankheit Covid-19 zum Einsatz kommen könnten. Das Bundesgesundheitsministerium teilte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) mit, die Beschaffung der antiviralen Grippetablette Avigan zum Einsatz bei schwerwiegenden Covid-19-Verläufen werde eingeleitet. 

Das gelte ebenso für die Medikamente Kaletra, Foipan sowie chloroquin- und hydroxychloroquinhaltige Arzneimittel.

"Die beschafften Arzneimittel werden über Apotheken von Universitätskliniken sowie Apotheken der Behandlungszentren für die stationäre Versorgung betroffener Patientinnen und Patienten verteilt", sagte ein Ministeriumssprecher der Zeitung. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU).
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (39, CDU).  © Odd Andersen/AFP/POOL/dpa

In der Verteilung solle mit der Bundeswehr zusammengearbeitet werden. Unter Berufung auf Behördenkreise berichtete die "FAZ" weiter, es gehe um Millionen Packungen.

Allerdings sagte ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn dem Blatt, dass sich aktuell zu keinem der genannten Arzneimittel Aussagen zu dessen Wirksamkeit bei Covid-19 treffen ließen. 

Die Ergebnisse laufender klinischer Prüfungen blieben abzuwarten. Covid-19 wird durch das neue Coronavirus Sars-CoV-2 verursacht.

Update, 1. April, 20.45 Uhr: Krankenhäuser in Paris überlastet - Erstmals über 4000 Tote

Im Ballungsraum Paris spitzt sich die Lage angesichts der Corona-Krise in den Krankenhäusern zu. "Wir hatten eine äußerst schwierige Nacht, da wir tatsächlich am Ende unserer Krankenhauskapazitäten sind", sagte Aurélien Rousseau, Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, am Mittwoch dem Sender Franceinfo. 

"In der Region Paris gibt es 1200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2700 Patienten auf der Intensivstation."

Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon sagte am Abend, dass in Frankreich erstmals mehr als 4000 Patienten der Covid-19-Krankheit erlegen seien. Es starben in Krankenhäusern 4032 Menschen, das waren 509 mehr als am Vortag.

Paris: Polizisten eskortieren zwei Krankenwagen mit Covid-19-Patienten auf dem Weg zum Bahnhof Paris-Austerlitz.
Paris: Polizisten eskortieren zwei Krankenwagen mit Covid-19-Patienten auf dem Weg zum Bahnhof Paris-Austerlitz.  © Thomas Samson/AFP/dpa

Es starteten zwei Sonderzüge mit schwer erkrankten Covid-19-Patientinnen und -Patienten aus der Hauptstadtregion in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne. 

In den speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen wurden 36 Patienten transportiert und in Krankenhäuser in Brest, Rennes und Saint-Brieuc gebracht. Nach den Worten von Salomon gelangten bisher 344 schwer erkrankte Patienten in Regionen, die weniger von der Pandemie betroffen sind.

Update, 1. April, 20.40 Uhr: 63 weitere Tote wegen Corona in der Türkei

In der Türkei sind nach offiziellen Angaben innerhalb von 24 Stunden weitere 63 Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. 

Das teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwochabend mit. Damit stieg die Gesamtzahl der offiziell erfassten Todesopfer durch die vom Virus verursachte Lungenkrankheit Covid-19 auf 277. 

Insgesamt sollen nun 15.679 Menschen infiziert sein - 2148 mehr als noch am Vortag.

Istanbul: Ein medizinischer Mitarbeiter im Schutzanzug misst in einem Bus die Körpertemperatur einer Frau.
Istanbul: Ein medizinischer Mitarbeiter im Schutzanzug misst in einem Bus die Körpertemperatur einer Frau.  © Emrah Gurel/AP/dpa

Update, 1. April, 20.02 Uhr: Aktuelle Zahlen in neuer Grafik

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Grafik  © TAG24

Update, 1. April, 19.58 Uhr: Putin unterzeichnet Gesetze für härtere Gangart

Kremlchef Wladimir Putin (67) hat in der Corona-Krise den Weg freigemacht für massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Russland. 

Der Präsident unterzeichnete am Mittwochabend mehrere Gesetze, darunter auch eine Vollmacht für die Regierung, im ganzen Land den Ausnahmezustand zu verhängen. 

In Kraft traten durch Putins Unterschrift auch die vom Parlament am Vortag beschlossenen Gesetze für schärfere Strafen bei Verstößen gegen die Quarantänevorschriften und wegen der Verbreitung von Falschnachrichten. Möglich sind nun hohe Geld- und Haftstrafen.

Kremlchef Wladimir Putin (67).
Kremlchef Wladimir Putin (67).  © Alexei Druzhinin/Pool Sputnik Kremlin/dpa

In Moskau, der größten Stadt Europas, wird diskutiert, dass Bewohner künftig womöglich nur noch nach Online-Registrierung und mit Sondergenehmigungen der Stadt – in Form von QR-Codes – auf die Straße dürfen. 

Die Stadt teilte mit, dass die Technik dafür einsatzbereit sei. Details der Regelung waren unklar. Regierungskritiker warnen vor einem "digitalen Konzentrationslager" in der Hauptstadt. 

Die Hilfsorganisation "Doktor Lisa" forderte, die 15.000 Obdachlosen der Stadt in den nun leeren Hotels und Hostels unterzubringen.

Update, 1. April, 19.50 Uhr: VW-Verkäufe in USA brechen wegen Corona-Pandemie ein

Der Autobauer Volkswagen hat den Ausbruch des Coronavirus bei den Verkaufzahlen des ersten Quartals auf dem US-Markt deutlich zu spüren bekommen. Die Händler verkauften 75.075 Autos und damit 13 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch in Herndon (Virginia) mitteilte.

Die Entwicklung bis Februar sei herausragend gewesen, sagte Vertriebsmanager Duncan Movassaghi. Der Fokus liege in dieser Krise nun auf größtmöglicher Stabilität für Kunden, Mitarbeiter und Händler.

Von Januar bis Februar stiegen die Verkäufe um 9,4 Prozent, bis sie im März wegen der Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 um 42 Prozent einbrachen. Auch in den USA stehen mittlerweile Autofabriken still, Händler haben geschlossen.

Die USA brauchen derzeit keine Autos (Symbolbild).
Die USA brauchen derzeit keine Autos (Symbolbild).  © Jörg Sarbach/dpa

Update, 1. April, 19.36 Uhr: Corona-Krise lässt US-Autoverkäufe einbrechen

Der US-Automarkt leidet unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die Branchenriesen General Motors (GM) und Fiat Chrysler meldeten am Mittwoch starke Rückgänge bei den Verkaufszahlen für das erste Quartal. 

Bei Herstellern, die monatliche Absatzbilanzen veröffentlichen, wurde der Einbruch aufgrund der Corona-Krise noch deutlicher. Hyundai wurde im März 43 Prozent weniger Neuwagen bei US-Kunden los als im Vorjahreszeitraum. 

Mazda und Mitsubishi erlitten Einbußen um 42 Prozent beziehungsweise um 52 Prozent.

Harte Zeiten für die US-Autobranche (Symbolbild).
Harte Zeiten für die US-Autobranche (Symbolbild).  © Jeff Kowalsky/epa/dpa

Update, 1. April, 19.08 Uhr: Von der Leyen will europäischen Plan für Kurzarbeitergeld vorlegen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61) will am Donnerstag (gegen 12.00 Uhr) ihren Plan zur Unterstützung von Kurzarbeitern in der Europäischen Union vorstellen. 

Die Initiative namens "Sure" soll den von der Corona-Krise besonders betroffenen Staaten wie Italien und Spanien zugute kommen. Geplant ist Unterstützung aus Brüssel, die mit Hilfe von Garantien aus allen Mitgliedstaaten finanziert werden sollen. Wie das Finanzierungsmodell genau aussieht, ist noch nicht bekannt.

Den Plan hatte von der Leyen am Mittwoch in einer Videobotschaft auf Twitter angekündigt, ohne Details zu nennen. Er gehört nach Angaben der EU-Kommission zum Konzept für eine europäische Arbeitslosen-Rückversicherung. 

Von der Leyen sagte, in der Krise bräuchten Unternehmen Unterstützung, die vorübergehend keine Aufträge hätten, aber dennoch ihre Fachkräfte halten wollten. "Dazu passt perfekt das Konzept der Kurzarbeit", sagte von der Leyen. Das sei die Lehre aus der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61).
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61).  © Etienne Ansotte/Europäische Kommission/dpa

Update, 1. April, 18.59 Uhr: Baerbock findet Verlängerung der Kontaktsperre "absolut notwendig"

Die Grünen haben die Verlängerung der Kontaktsperre im Kampf gegen das Coronavirus bis zum 19. April als "absolut notwendig" begrüßt. "Das ist der richtige Weg", sagte Parteichefin Annalena Baerbock am Mittwoch in Berlin. 

Die Phase müsse jetzt aber genutzt werden, um mit Hochdruck für die Beschaffung von Beatmungsgeräten und Schutzkleidung zu sorgen. 

Baerbock forderte die Einsetzung einer "Task Force" (spezielle Arbeitsgruppe), um die Initiativen vieler Unternehmen, die ihre Produktion entsprechend umstellen wollten, zu bündeln. Auf die Verlängerung der Kontaktsperre hatten sich Bund und Länder zuvor in einer Videokonferenz geeinigt.

Annalena Baerbock (39).
Annalena Baerbock (39).  © Felix Kästle/dpa

Update, 1. April, 18.55 Uhr: Paris schlägt EU-Rettungsfonds für Corona-Krise vor

Im europäischen Streit über eine gemeinsame Schuldenaufnahme wegen der Corona-Krise schlägt Frankreich einen neuen EU-Rettungsfonds vor. Diese Einrichtung könnte auf fünf oder zehn Jahre befristet werden und vor allem auf die wirtschaftliche Erholung abzielen. 

Das machte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch in der Onlineausgabe der britischen Tagezeitung "The Financial Times" deutlich. Die Äußerungen Le Maires wurden von seinem Ministerium bestätigt.

Der Streit über sogenannte Corona-Bonds - also gemeinsame europäische Anleihen - entzweit bisher die EU-Staaten. Italien, Spanien, Frankreich und andere fordern sie vehement, Deutschland und andere Länder sind aber dagegen. 

Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Mair (50).
Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Mair (50).  © Alessandro Della Valle/KEYSTONE/dpa

Beim EU-Gipfel gab es in der vergangenen Woche keine Einigung, nun sollen die Euro-Finanzminister an diesem Dienstag (7. April) wieder beraten.

Le Maire sagte dem Blatt, innerhalb des neuen Rettungsfonds sollte es die Möglichkeit gemeinsamer Schulden geben. «Wir sollten nicht von den Worten «Corona-Bonds» oder «Euro-Bonds» besessen sein", sagte der Minister. "Wir sollten von der Notwendigkeit besessen sein, ein starkes Instrument zu haben, um nach der Krise einen wirtschaftlichen Aufschwung zu haben."

Wegen der Corona-Krise wird in vielen Ländern mit einer Rezession gerechnet. Das von der Covid-19-Krise besonders betroffene Italien gehört zu den Staaten, die besonders hoch verschuldet sind.

Update, 1. April, 18.51 Uhr: Niederlande schlagen europäischen Corona-Hilfsfonds vor

Die Niederlande haben die Einrichtung eines Hilfsfonds für EU-Staaten wie Italien und Spanien vorgeschlagen, die besonders schwer unter der Corona-Pandemie leiden. 

"Die Niederlande wollen dafür einen substanziellen Beitrag leisten", sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP im Parlament in Den Haag. 

Einen entsprechenden Vorschlag würden die Niederlande der EU-Kommission und den Mitgliedsstaaten unterbreiten. Wirtschaftlich schwächere Länder sollten demnach zur Finanzierung ihres Gesundheitswesens Geld aus dem Hilfsfonds erhalten, das sie nicht zurückzahlen müssten.

Mark Rutte (53), Premierminister der Niederlande
Mark Rutte (53), Premierminister der Niederlande  © -/ANP/dpa

Rutte verwies darauf, dass einige EU-Staaten vorgeschlagen haben, Mittel aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM zur Verfügung zu stellen. Dabei würde es dann aber um Kredite gehen, die getilgt werden müssten.

Die Niederlande wurden in den vergangenen Tagen ebenso wie Deutschland vor allem von Italien wegen ihrer Ablehnung sogenannter Corona-Bonds als unsolidarisch kritisiert. Auch die Bundesregierung ist gegen eine mit derartigen Anleihen verbundene gemeinschaftliche Schuldenaufnahme der Europäer.

Update, 1. April, 18.19 Uhr: Saarlands Regierungschef: Schutz der Bevölkerung "Gebot der Stunde"

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die Bedeutung eines bundesweit koordinierten Vorgehens betont. 

"Wir sind uns einig, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen notwendig sind und es derzeit keine Debatte über eine verfrühte Lockerung geben darf", sagte Hans am Mittwoch nach einer Telefonkonferenz der Länderregierungschefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (65, CDU). 

"Es ist und bleibt das Gebot der Stunde, die Bevölkerung zu schützen und unseren Krankenhäusern wertvolle Zeit für die Behandlung der Patienten zu verschaffen."

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (42, CDU) (Archivbild).
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (42, CDU) (Archivbild).  © Arne Immanuel Bänsch/dpa

Update, 1. April, 18.12 Uhr: Verschiebung der Tour de France in der Diskussion - Neustart ab Juli?

Bei den Planungen für die Wiederaufnahme der Radsport-Saison im Zuge der Corona-Krise deutet sich eine Verschiebung der Tour de France an. 

Der Weltverband UCI und die Teams sind demnach übereingekommen, dass eine Austragung der Frankreich-Rundfahrt von höchster Wichtigkeit ist. Andernfalls stünden mehrere Mannschaften vor erheblichen finanziellen Problemen.

Laut UCI-Vizepräsident Renato Di Rocco kommen drei mögliche Termine für den Neustart der Saison in Betracht: Der 1. Juli, der 15. Juli oder der 1. August. 

Tour de France 2020? Derzeit ist alles noch offen (Archivbild).
Tour de France 2020? Derzeit ist alles noch offen (Archivbild).  © Yuzuru Sunada/BELGA/dpa

Das ließ Di Rocco gegenüber mehreren italienischen Medien durchblicken. Demnach soll den Fahrern dann eine 30-tägige Vorbereitungszeit mit kleineren Rennen eingeräumt werden. Anschließend könnte die Tour beginnen, also womöglich im August.

Der Start der Frankreich-Rundfahrt ist für den 27. Juni in Nizza angesetzt und wird angesichts der Ausbreitung des Coronavirus immer unwahrscheinlicher. 

Die Tour-Organisatoren wollen laut Di Rocco mit einer Entscheidung bis zum 15. Mai warten. Auch eine Austragung ohne Zuschauer gilt als eine Variante.

Update, 1. April, 17.56 Uhr: EU-Forscher entwickeln Kontrolle für Coronavirus-Tests

Ein Test für den Test: Ob ein Coronavirus-Test bei einem Infizierten auch zuverlässig anschlagen wird, lässt sich mit speziellen, künstlichen Virenteilchen überprüfen. 

Wissenschaftler des Gemeinsamen Forschungszentrums (JRC) der EU-Kommission in Belgien haben nun solche Virenteilchen entwickelt, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte. 3000 Muster könnten nun an Labore in der EU verteilt werden, die die Kontrolle von bis zu 60 Millionen Coronatests ermöglichten.

Beim Verdacht auf das Coronavirus Sars-CoV-2 wird in der Regel eine Probe aus den Atemwegen des Patienten mit einem molekularbiologischen Test auf Viren-Erbgut untersucht. Schlägt der Test an, gilt der Patient als mit Sars-CoV-2 infiziert. 

Mit den Virenteilchen des JRC können Labore nun prüfen, ob ihr Test auch tatsächlich auf das Erbgut von Sars-CoV-2 reagiert. "Falls sie nicht das Kontrollmaterial nachweisen, werden sie auch nicht das echte Virus nachweisen", hieß es in der Mitteilung.

Coronavirus-Tests sind teilweise noch nicht sehr zuverlässig (Symbolbild).
Coronavirus-Tests sind teilweise noch nicht sehr zuverlässig (Symbolbild).  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 1. April, 17.52 Uhr: Millionen Menschen in der arabischen Welt droht Armut

Die UN warnen vor einer starken Zunahme von Armut und Hunger in der arabischen Welt infolge des Coronavirus. Durch die Abschwächung der Wirtschaft könnten mehr als acht Millionen Menschen in die Armut abrutschen, schätzt die UN-Wirtschaftskommission für Westasien (ESCWA) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. 

Die Zahl der Armen stiege dann auf rund 101 Millionen. Fast zwei Millionen Menschen zusätzlich könnten an Unterernährung leiden. Deren Gesamtzahl kletterte dann auf 52 Millionen, heißt es weiter.

Besonders massiv könnten demnach die Folgen für Frauen und junge Erwachsene sein sowie für Menschen, die im informellen Sektor arbeiten und keinen Schutz wie etwa eine Arbeitslosenversicherung haben. 

Da die Region stark von Lebensmittelimporten abhängig sei, könnte sie durch Störungen der weltweiten Versorgungsketten unter Nahrungsmittelknappheit leiden, erklärt die Wirtschaftskommission.

Antonio Guterres (70), Generalsekretär der Vereinten Nationen.
Antonio Guterres (70), Generalsekretär der Vereinten Nationen.  © Cyril Zingaro/KEYSTONE/dpa

Update, 1. April, 17.32 Uhr: Komplette Rasen-Saison und vier deutsche Tennis-Turniere fallen aus

Mit der Absage von Wimbledon fällt auch die komplette Rasensaison und der geplante deutsche Turnier-Sommer aus. Die Tennis-Tour werde aufgrund der Coronavirus-Pandemie bis mindestens 13. Juli unterbrochen, teilten die Spielerorganisationen ATP und WTA am Mittwoch mit. 

Damit finden auch die deutschen Turniere in Stuttgart, Halle (beide Herren) sowie Berlin und Bad Homburg (beide Damen) und weitere internationale Veranstaltungen nicht statt.

Am 8. Juni sollte eigentlich das Turnier mit der deutschen Nummer eins Alexander Zverev in Stuttgart beginnen, eine Woche später die Traditionsveranstaltung im westfälischen Halle mit Topstar Roger Federer. 

Ebenfalls ab dem 15. Juni war in Berlin die Premiere des Rasenturniers der Damen mit der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber (32) angesetzt.

Angelique Kerber (32) muss in diesem Jahr auf viele Turniere verzichten.
Angelique Kerber (32) muss in diesem Jahr auf viele Turniere verzichten.  © Lukas Coch/AAP/dpa

In der Woche vor Wimbledon war die erste Auflage eines Damen-Turniers in Bad Homburg geplant, bei dem Kerber als Turnierbotschafterin fungiert. 

"Natürlich hatten wir uns alle riesig auf die Premiere der Bad Homburg Open in wenigen Monaten im historischen Kurpark gefreut", sagte die ehemalige Weltranglisten-Erste. 

"Aber angesichts der aktuellen Lage rücken sportliche Belange erst einmal komplett in den Hintergrund. Momentan gibt es andere Prioritäten."

Update, 1. April, 17.26 Uhr: Briten sagen mehrere August-Events ab

Das legendäre Festival Fringe in Edinburgh ist erstmals seit über 70 Jahren abgesagt worden. Grund sei die Corona-Pandemie, teilten die Veranstalter am Mittwoch in der schottischen Hauptstadt mit. 

Auch vier weitere im August geplante große Kulturevents wurden gestrichen: das International Festival, das Art Festival, das International Book Festival und The Royal Edinburgh Military Tattoo. Fringe gilt als das größte Kulturfestival der Welt und bietet Theater, Comedy, Tanz und Musicals an.

Alle fünf Festivals zusammen haben im Sommer Tausende Veranstaltungen angeboten mit über 25.000 Autoren, Schauspielern und anderen Künstlern aus 70 Ländern. Die Events ziehen jedes Jahr mehr als vier Millionen Besucher aus aller Welt an.

Als Fringe (deutsch: Rand) wird eine alternative Theaterform bezeichnet. Sie entstand, als am Rande des offiziellen Edinburgh Festivals freie Theatergruppen eigene Auftritte organisierten.

Das Fringe fällt dieses Jahr aus (Archivbild).
Das Fringe fällt dieses Jahr aus (Archivbild).  © Jane Barlow/PA Wire/Dpa

Update, 1. April, 17.13 Uhr: Wimbledon wegen Coronavirus-Krise komplett abgesagt

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg fällt Wimbledon aus. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie werde das vom 29. Juni bis 12. Juli angesetzte Tennis-Turnier nicht ausgetragen, teilten die Organisatoren am Mittwoch mit und kündigten die nächste Auflage für den 28. Juni bis 11. Juli 2021 an.

Update, 1. April, 17.11 Uhr: Corona-Beschränkungen fallen laut MP Söder am 20. April nicht komplett weg

Die Einschränkungen wegen der Corona-Krise werden nach Aussage von CSU-Chef Markus Söder (53) auch im Falle einer Verbesserung nach dem 19. April nicht komplett wegfallen können. 

Es sei nicht zu erwarten, dass ab dem 20. April, einem politisch festgelegten Termin, "alles wird wie vorher", sagte der bayerische Ministerpräsident am Mittwoch nach der Telefonkonferenz von Bund und Ländern. 

In der Konferenz hatten sich die Regierungschefs darauf verständigt, die bestehenden scharfen Beschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Corona-Krise mindestens bis zum Ende der Osterferien zu verlängern. 

Es brauche jetzt keine Verschärfung, aber auch keine Exit-Strategien zu den Ausgangsbeschränkungen in ganz Deutschland.

CSU-Chef Markus Söder (53).
CSU-Chef Markus Söder (53).  © Peter Kneffel/dpa

Update, 1. April, 17 Uhr: Deutschland zählt noch nicht als Risikogebiet

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Update, 1. April, 16.55 Uhr: UEFA verlegt Länderspiele - Champions-League-Sieger erst im August?

Länderspiele verlegt, Europapokal-Partien weiter vertagt - die UEFA macht im Termin-Puzzle zur Rettung der Saison während der Coronavirus-Pandemie den Weg für die nationalen Ligen frei. 

Nach der nächsten kontinentalen Notfall-Sitzung verkündete die Europäische Fußball-Union am Mittwoch, dass die für Juni geplanten Auftritte der Nationalteams "bis auf Weiteres" verschoben werden. 

Neue Termine für die Fortsetzung der Saison in Champions League und Europa League gibt es ebenfalls nicht. Einem Bericht des ZDF zufolge sollen die internationalen Wettbewerbe sogar erst wieder im Juli aufgenommen und im August die Sieger gekürt werden. 

Dies würde die notwendigen Freiräume schaffen, dass auch die Bundesliga womöglich wie erhofft ihre Spielzeit bis zum 30. Juni beenden kann.

Der Champions-League-Pokal steht auf einem Podest vor der Auslosung (Archivbild).
Der Champions-League-Pokal steht auf einem Podest vor der Auslosung (Archivbild).  © Daniel Cole/AP/dpa

Update, 1. April, 16.51 Uhr: Galeria Karstadt Kaufhof beantragt Schutzschirmverfahren

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat angesichts der Umsatzausfälle infolge der Corona-Pandemie beim Amtsgericht Essen ein Schutzschirmverfahren beantragt. Das teilte der Konzern am Mittwoch in Essen mit.

Update, 1. April, 16.44 Uhr: Mehr als 60 Coronafälle: Aufnahmestopp für Klinikum in Potsdam

Das größte Krankenhaus in Potsdam wird wegen einer Häufung von Corona-Infizierten für neue Aufnahmen geschlossen. Das teilte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Mittwoch mit. 

Am Freitag solle das Robert Koch-Institut gemeinsam mit der Stadt die Lage neu bewerten. Wie lange die Maßnahmen im Ernst von Bergmann-Klinikum gelten, war zunächst offen.

Oberbürgermeister Mike Schubert (47, SPD).
Oberbürgermeister Mike Schubert (47, SPD).  © Christophe Gateau/dpa

Nur unabweisbare Notfälle wie etwa akuter Herzinfarkt und Frauen, die ein Kind bekommen, sollen noch in die Klinik dürfen. Die Häufung war am Wochenende aufgetreten. 

Bislang wurde das Virus laut Klinik bei mehr als 60 Patienten nachgewiesen, 11 davon sind auf der Intensivstation. Sieben Infizierte seien bislang gestorben, der Grund der Infektion sei aber unklar.

Update, 1. April, 16.30 Uhr: Aktuelle Zahlen und Daten in neuen Grafiken

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Update, 1. April, 16.28 Uhr: Bund und Länder wollen Kontakt-Beschränkungen über Ostern verlängern!

Bund und Länder wollen die bestehenden scharfen Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise mindestens bis zum Ende der Osterferien verlängern. 

Die Bürger "bleiben angehalten, auch während der Osterfeiertage Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäß den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum zu reduzieren", heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Mittwoch vorliegenden Beschlussvorlage für die Telefonkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer.

Die Bürger werden demnach aufgefordert, "generell auf private Reisen und Besuche auch von Verwandten zu verzichten". Dies gelte auch im Inland und für überregionale tagestouristische Ausflüge, heißt es in dem Papier weiter. 

Kanzlerin Merkel (65, CDU).
Kanzlerin Merkel (65, CDU).  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Die entsprechenden Regelungen sollen nach diesen Informationen zunächst bis zum 19. April gelten. In fast allen Bundesländern enden an diesem Tag die Osterferien der Schüler.

Nach dpa-Informationen mahnten Merkel für die Bundesregierung und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für die Regierungschefs der Länder an, dass es vor Ostern keinerlei Diskussion über Lockerungen der bestehenden Maßnahmen geben solle. 

Am 14. April - dem Dienstag nach Ostern - wolle man erneut über die Lage beraten. Es habe zudem große Einigkeit bestanden, dass es keine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken geben solle. Es sei deutlich gemacht worden, dass man sich an die bestehenden Auflagen halten müsse, selbst wenn man solche Masken trage.

Update, 1. April, 15.16 Uhr: Gewerkschaft warnt: Viele arbeiten in Corona-Krise am Limit

Immer wieder Regale auffüllen und Kassieren - teilweise bis spät in die Nacht: Die Arbeit im Supermarkt ist in der Corona-Krise besonders kräftezehrend. Vor einer Überlastung der Arbeitnehmer warnte am Mittwoch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten Region Hamburg-Elmshorn. 

"Überstunden und Extra-Schichten sind in der Lebensmittelindustrie schon seit Wochen an der Tagesordnung", sagte Geschäftsführerin Silke Kettner. Die 8700 Beschäftigten in der Hamburger Lebensmittelindustrie arbeiteten zurzeit am Limit.

Dresden: Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes eines "Konsum"-Supermarkts trägt Schutzhandschuhe, während er den Griff eines Einkaufswagens eines Kunden vor dem Besuch des Marktes mit einem Desinfektionstuch abwischt.
Dresden: Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes eines "Konsum"-Supermarkts trägt Schutzhandschuhe, während er den Griff eines Einkaufswagens eines Kunden vor dem Besuch des Marktes mit einem Desinfektionstuch abwischt.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Um sich besser zu schützen, rät die Gewerkschaft Arbeitnehmern, Missstände genau zu beobachten und zu melden. Wer unter Überlastung leide, solle sich an die Gewerkschaft oder den Betriebsrat wenden: "Corona darf nicht dafür herhalten, die Höchstgrenzen bei der Arbeitszeit auszuhebeln", sagte Kettner.

Auch die Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus dürften nicht vernachlässigt werden: "Die Firmen müssen dafür sorgen, dass genug Schutzkleidung da ist und die Abstandsregeln – etwa an Produktionsstraßen – eingehalten werden. Der Schutz vor Infektionen hat höchste Priorität", betonte Silke Kettner.

Update, 1. April, 15.08 Uhr: Prinz Charles meldet sich via Instagram-Video

Der britische Thronfolger Prinz Charles (71) hat sich nach seiner überstandenen Covid-19-Erkrankung am Mittwoch erstmals an die Öffentlichkeit gewandt. 

In einer Videobotschaft sprach der Royal seinen Mitbürgern in der Corona-Krise Mut zu. "Niemand von uns kann sagen, wann das endet. Aber es wird zu Ende gehen", sagte Charles. "Bis dahin lasst uns versuchen, hoffnungsvoll zu sein, Vertrauen in uns selbst und andere zu haben und uns auf bessere Zeiten zu freuen."

Update, 1. April, 14.59 Uhr: Arznei-Importeure warnen vor mehr Engpässen bei Medikamenten

Arzneimittelimporteure warnen in der Corona-Krise vor wachsenden Engpässen bei manchen Mitteln. 

"Die Knappheit einzelner Medikamente hat sich durch die teilweise geschlossenen Grenzen innerhalb Europas, durch Hamsterkäufe von Verbrauchern sowie durch zu großzügige Verschreibungen von Ärzten bereits deutlich verschärft", sagte Jörg Geller, Vorstand der Arzneimittel-Importeure Deutschlands, der "Funke Mediengruppe". 

Wegen der hohen Nachfrage würden einzelne Medikamente zu höheren Preisen gehandelt als vor der Krise.

Manche Medikamente sind kaum noch in Deutschland zu bekommen (Symbolbild).
Manche Medikamente sind kaum noch in Deutschland zu bekommen (Symbolbild).  © Lino Mirgeler/dpa

Auch die deutschen Pharmahersteller sind besorgt. "Die Preise von Wirkstoffen und die Logistikkosten sind aufgrund des Ausfalls von Zulieferern und Transportmitteln weltweit deutlich angestiegen", sagte ein Sprecher des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller am Mittwoch. Pharma-Unternehmen hätten ihre Kapazitäten aufgestockt.

Lieferengpässe bei Medikamenten in Deutschland gibt es unabhängig von der Corona-Krise seit Jahren. Sie verdoppelten sich 2019 auf 18 Millionen Packungen nach 9,3 Millionen im Vorjahr, berichtete der Apothekerverband ABDA. Die Corona-Krise verschärft nun die Lage: Verbraucher decken sich mit Erkältungs- und Schmerzmitteln ein.

Update, 1. April, 14.54 Uhr: Merz: Hohe Arbeitslosigkeit wegen Corona-Krise unvermeidbar

Der CDU-Vorsitzendenkandidat Friedrich Merz (64) hat vor schweren wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Krise gewarnt. 

Trotz aller ergriffenen Maßnahmen werde "eine hohe Zahl von Unternehmensinsolvenzen und damit eine hohe Arbeitslosigkeit" unvermeidbar sein, schrieb Merz in einem Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit". 

Wie Kanzlerin Angela Merkel (65, CDU) und die CSU warnte er erneut vor der Einführung sogenannter Eurobonds - also gemeinschaftlichen Anleihen, bei denen dann alle EU-Länder gemeinschaftlich für Zinsen und Rückzahlung haften.

Gehe man von einem Rückgang der volkswirtschaftlichen Leistung in den Tagen und Wochen der Krise auf ein Drittel der üblichen Leistung aus, fehlten pro Tag bereits rund sechs Milliarden Euro, schrieb Merz. 

Friedrich Merz (64, CDU), ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender im Bundestag (Archivbild).
Friedrich Merz (64, CDU), ehemaliger Unions-Fraktionsvorsitzender im Bundestag (Archivbild).  © Kay Nietfeld/dpa

"Da am Tag nach der Krise nicht sofort wieder alles bei den alten Werten vor der Krise liegt, wird es weitere Verluste durch eine Anlaufphase geben, selbst wenn es zu diesem Zeitpunkt – was ebenfalls unwahrscheinlich ist – keine Einschränkungen im öffentlichen Leben mehr geben wird." 

Viele Industrien und Branchen würden die Produktionszahlen von vor der Krise auf Jahre nicht wieder erreichen, warnte Merz. "Die verfügbaren Einkommen werden sich deutlich reduziert haben, und das Konsumverhalten der Bevölkerung wird sich vermutlich neu ausrichten", ergänzte er.

Merz, der Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats ist, forderte, Deutschland müsse "bereit bleiben, den europäischen Nachbarn gemeinsame Hilfen bereitzustellen". Das Prinzip "Handlung und Haftung in einer Hand" dürfe trotzdem nicht aufgegeben werden. "Eurobonds bleiben auch in der Krise der falsche Weg. Es gibt andere Instrumente, besonders betroffenen Ländern zu helfen."

Merz warnte zudem davor, bei den Rettungsmaßnahmen Startups und junge Gründer zugunsten maroder Unternehmen zu vernachlässigen. 

"Es besteht die Gefahr, dass Unternehmen gerettet werden, die ohne die Krise keine Überlebenschance gehabt hätten, und gleichzeitig junge, innovative Unternehmen schließen müssen, weil sie durch das Raster der Rettungsschirme fallen", schrieb der CDU-Politiker.

Merz hat gerade erst eine Covid-19-Infektion überstanden.

Update, 1. April, 14.45 Uhr: Adidas entschuldigt sich und zahlt jetzt doch Miete

Der Sportartikelhersteller Adidas zahlt nach harscher öffentlicher Kritik nun doch seine Mieten und entschuldigt sich für sein Vorpreschen. 

"Die Entscheidung, von Vermieter(innen) unserer Läden die Stundung der Miete für April zu verlangen, wurde von vielen von Ihnen als unsolidarisch empfunden", heißt es in einem offenen Brief, den Adidas am Mittwoch veröffentlichte. "Ihre Meinung ist uns wichtig, und Ihre Meinung ist eindeutig: Sie sind von adidas enttäuscht."

Adidas hatte im Zuge der Corona-Krise angekündigt, die Miete für die geschlossenen Läden in Europa ab April nicht mehr zu bezahlen. Man sei in Gesprächen mit den Vermietern. Daraufhin hatte es zum Teil harsche Kritik aus allen Teilen der Gesellschaft gehagelt. Im Internet gab es Boykott-Aufrufe.

Adidas ist eingeknickt (Symbolbild).
Adidas ist eingeknickt (Symbolbild).  © Daniel Karmann/dpa

"Deshalb möchten wir uns bei Ihnen in aller Form entschuldigen. Wir haben unseren Vermieter(innen) die Miete für April bezahlt. Fairness und Teamgeist sind seit jeher eng mit Adidas verknüpft und sollen es auch bleiben", heißt es in dem Brief weiter.

Das Geschäft von Adidas sei in der Corona-Krise eingebrochen. "Fast auf der gesamten Welt findet kein normales Geschäft mehr statt. Die Läden sind zu. Das hält selbst ein gesundes Unternehmen wie adidas nicht lange aus", heißt es in dem Brief weiter.

Update, 1. April, 14.41 Uhr: Vier weitere Covid-19-Tote in Wolfsburger Pflegeheim - 22 Opfer

Im Wolfsburger Hanns-Lilje-Heim sind mittlerweile 22 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. In den vergangenen 24 Stunden seien vier weitere Opfer dazugekommen, sagte eine Sprecherin der Diakonie Wolfsburg am Mittwoch.

Die Diakonie betreibt das Heim. Gleichzeitig gebe es auch gute Nachrichten: Vier Bewohner seien auf dem Weg der Besserung. "Die scheinen es tatsächlich zu schaffen." 

Wie viele Infizierte insgesamt in dem Heim leben, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen. Am Montag hatte Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Dieter Mohrs (SPD) von insgesamt 79 positiv getesteten Menschen gesprochen.

Update, 1. April, 14.38 Uhr: Infektionsrate laut Forscherbericht in Deutschland vergleichsweise gering

Deutschland hat in der Coronavirus-Pandemie möglicherweise eine deutlich geringere Infektionsrate als andere europäische Länder. Das geht aus Schätzungen des Imperial College in London hervor. 

Die Forscher gehen aufgrund statistischer Berechnungen davon aus, dass in Deutschland am 28. März weniger als ein Prozent der Bevölkerung mit dem neuartigen Erreger infiziert war. 

Von elf untersuchten Ländern ist die Bundesrepublik damit nach Norwegen das bislang am wenigsten stark von dem Ausbruch betroffene Land. Die höchsten Durchseuchungsraten haben demnach Spanien (rund 15 Prozent) und Italien (rund 10 Prozent).

Die Wissenschaftler stützen sich in ihrer Analyse nur auf die Zahl der gemeldeten Todesfälle durch die Lungenkrankheit Covid-19. Die Zahl der bestätigten Infektionen gilt als weniger aussagekräftig, weil es von Land zu Land große Unterschiede in der Zahl und Art der Tests gibt. 

Braunschweig: Die Wissenschaftlerin Katharina Kleilein untersucht an der Sterilbank im Labor des Life-Science-Unternehmens Yumab die optische Dichte einer Bakterienkultur. Das Startup-Unternehmen forscht zur Entwicklung menschlicher Antikörper und versucht so Medikamente gegen Covid-19 zu entwickeln.
Braunschweig: Die Wissenschaftlerin Katharina Kleilein untersucht an der Sterilbank im Labor des Life-Science-Unternehmens Yumab die optische Dichte einer Bakterienkultur. Das Startup-Unternehmen forscht zur Entwicklung menschlicher Antikörper und versucht so Medikamente gegen Covid-19 zu entwickeln.  © Ole Spata/dpa

Deutschland liegt bei den Infektionen international weit vorne, gestorben sind aber in der Bundesrepublik bislang vergleichsweise wenige Menschen. Getestet wird in Deutschland aber weitaus mehr als in vielen anderen europäischen Ländern.

Für den Bericht wurden auch die Auswirkungen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus berechnet. Insgesamt gehen die Forscher davon aus, dass in den elf betrachteten europäischen Ländern bis zum 31. März rund 60.000 Todesfälle verhindert werden konnten. Davon allein 38 000 in Italien.

Update, 1. April, 14.30 Uhr: ADAC-Appell: Fahrten über Ostern nach Möglichkeit unterlassen

Der ADAC hat mit Blick auf den Osterreiseverkehr an Autofahrer appelliert, Fahrten nach Möglichkeiten zu unterlassen und am besten zu Hause zu bleiben. 

ADAC-Präsident August Markl sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch: "In einigen Bundesländern sind Fahrten ohne einen dringenden Anlass untersagt, aber auch in jenen Teilen des Landes, in denen Fahrten theoretisch denkbar sind, möchten wir die Bevölkerung bitten, Fahrten nach Möglichkeit zu unterlassen, die verzichtbar sind. Dazu zählen leider auch Verwandtenbesuche."

Der ADAC will leere Straßen an Ostern (Symbolbild).
Der ADAC will leere Straßen an Ostern (Symbolbild).  © picture alliance / Peter Kneffel/dpa

Update, 1. April, 14.23 Uhr: Studie zeichnet Infektionsverlauf von Corona-Patienten nach

Aus einer Analyse von neun Patienten haben Forscher den Verlauf nach einer Infektion mit dem neuen Coronavirus rekonstruiert. 

Das Team um Christian Drosten (48) von der Berliner Charité und Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing untersuchte die ersten Covid-19-Patienten in Deutschland, die Ende Januar im Landkreis Starnberg bei München bekannt wurden. 

Das Resultat, das sich der Erreger nicht nur in der Lunge, sondern auch im Rachenraum vermehrt, hatten die Autoren damals sofort bekanntgegeben. Nun hat das Team weitere Erkenntnisse im Fachblatt "Nature" veröffentlicht.

"Die bei uns betreuten Patientinnen und Patienten waren jüngeren bis mittleren Alters", wird der Infektiologe Wendtner in einer Charité-Mitteilung zitiert. 

"Sie zeigten insgesamt eher milde Symptome und grippeähnliche Symptome wie Husten und Fieber sowie ein gestörtes Geruchs- und Geschmacksempfinden." Bei den Patienten wurden während der Infektionszeit täglich Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum und Proben des Husten-Auswurfs analysiert. Auch Stuhl, Blut und Urin wurden untersucht.

In der ersten Woche nach Symptombeginn war die sogenannte Virusausscheidung im Rachen der Erkrankten und im Husten-Auswurf sehr hoch. Meist nahm die Viruslast im Rachen im Laufe der ersten Krankheitswoche deutlich ab - im Auswurf der Lunge fiel die Virusausscheidung etwas später ab. 

Virologe Christian Drosten (48) von der Berliner Charité.
Virologe Christian Drosten (48) von der Berliner Charité.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

Ab Tag 8 nach Symptombeginn konnten die Forscher keine infektiösen Viruspartikel mehr isolieren – auch wenn sie noch Virus-Erbgut in Rachen und Lunge fanden.

Dies könne Ärzten in Krankenhäusern bei der Entscheidung helfen, wann man bei knapper Bettenkapazität Patienten in häusliche Quarantäne entlassen könnte. Die Autoren schlagen dies vor, wenn sich nach dem zehnten Tag der Erkrankung weniger als 100.000 Kopien des Viren-Erbguts pro Milliliter Husten-Auswurf nachweisen lassen. 

Enthielten Proben der neun Patienten weniger Kopien, ließen sich keine infektiösen Viren mehr nachweisen. Unabhängig von der Studie vermuten Forscher, dass Menschen möglicherweise auch schon zwei Tage vor Beginn einer Symptomatik ansteckend sein könnten.

Zwar zeigt die Studie, dass sich der Erreger Sars-CoV-2 vermutlich auch im Magen-Darm-Trakt vermehrt. Im Stuhl der neun Patienten, von denen einer Durchfall hatte, fanden die Forscher aber keine infektiösen Viren. Blut und Urin enthielten das Virus nicht. Alle Patienten hatten zwei Wochen nach Beginn einer Symptomatik Antikörper produziert.

Update, 1. April, 13.45 Uhr: Kanzleramt hält Corona-Tracking-App für vielversprechend

Die Bundesregierung setzt große Hoffnungen in eine App zur Nachverfolgung von Corona-Infektionsketten, die aktuell in Berlin getestet wird. Die Regierung suche "mit Hochdruck" gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) nach einer Lösung, die für Deutschland funktionieren könne, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. 

Kanzleramtsminister Helge Braun halte den Ansatz des RKI, das mit dem Fraunhofer-Institut und zahlreichen Wissenschaftlern dazu kooperiert, für "sehr vielversprechend", fügte sie hinzu. Sie betonte, diese App könnte grenzüberschreitend in Europa funktionieren.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, die Nachverfolgung von Kontaktpersonen von Corona-Infizierten sei "digital einfacher als wenn jemand im Gesundheitsamt anfängt zu telefonieren". Außerdem könne ein Infizierter ja nicht wissen, wie jemand zu kontaktieren sei, der neben ihm im Bus gesessen habe, ergänzte Demmer.

Nach Angaben der Bundeswehr beteiligten sich in der Berliner Julius-Leber-Kaserne am Mittwoch etwa 50 Soldaten an der sogenannten Kalibrierung einer Technologie zum Corona-Tracking. Die schnelle Verfügbarkeit einer solchen Technik gilt als eine Möglichkeit, die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, wenn irgendwann die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens gelockert werden.

Die Soldaten tragen Schutzkleidung. Sie müssen sich als Testpersonen an bestimmten Punkten für eine bestimmte Dauer aufhalten oder sich an einen anderen Punkt begeben. Die Testzyklen finden auf dem Kasernengelände in Gebäuden und im Freien statt.

Update, 1. April, 13.40 Uhr: Viele Fußball-Profis müssen sich arbeitslos melden

Die Zahl der Fußballer, die sich aufgrund ihrer am 30. Juni auslaufenden Verträge bei den Arbeitsämtern arbeitssuchend gemeldet haben, ist nach Einschätzung von Frank Rybak aufgrund der anhaltenden Corona-Krise gestiegen. 

"Es sind natürlich mehr Fälle als in den letzten Jahren. Mir ist bekannt, dass die Transferaktivitäten vieler Vereine weitgehend auf Eis liegen", sagte der Schatzmeister und Justiziar der Spielergewerkschaft VDV am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Schätzungen der "Rheinischen Post" (Mittwoch) gibt es in den oberen vier deutschen Ligen derzeit mehr als 1800 Spieler mit auslaufenden Verträgen.

Viele dieser Spieler, vor allem aus den unteren Ligen, haben derzeit einen hohen Beratungsbedarf. Wer seinen Antrag beim Arbeitsamt nicht bis zum 31. März eingereicht hat, muss mit Kürzungen rechnen. "Wir kriegen seit Wochen massenweise Anfragen, vor allem zum Thema Kurzarbeit. Aber auch diese Frage wird angesprochen", sagte Rybak.

Hinweise der VDV auf die Rechtslage habe es aber schon früher gegeben. "Das machen wir, seit es die entsprechende Regelung gibt. Das hat nichts mit der Corona-Krise zu tun. Das hängen wir immer Mitte März in alle Kabinen", kommentierte Rybak.

Wie andere Arbeitnehmer haben auch Fußballer Anspruch auf Zahlungen, weil sie in die Arbeitslosenversicherung einzahlen. Selbst Stars wie Mario Götze (Dortmund) oder Charles Aránguiz (Leverkusen), deren Verträge im Sommer auslaufen, könnten die Hilfe beantragen. Allerdings lag die Bemessungsgrenze in Nordrhein-Westfalen zuletzt bei 6500 Euro monatlich.

Update, 1. April, 13.05 Uhr: DAZN will Zahlungen an Sportverbände stoppen und Kurzarbeitergeld anmelden

Der Streamingdienst DAZN will weltweit die Zahlungen an die Sportverbände stoppen. Das betreffe die fälligen Summen für abgesagte und verschobene Veranstaltungen, berichten die Branchendienste "Sportspromedia" und "Sportbusinessdaily". Auch beim Personal solle gespart werden. Für einen Teil der Mitarbeiter hierzulande wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Kurzarbeit angemeldet.

In einer Stellungnahme vom Mittwoch hieß es: "Aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 auf den Sport prüft DAZN eine Reihe von Maßnahmen, um es dem Unternehmen zu ermöglichen, diese schwierige Zeit zu überstehen und durchstarten zu können, sobald es wieder Live-Sport gibt." Zu Details wollte sich das Unternehmen nicht äußern.

Auf Live-Sport spezialisierten Medienanbieter wie DAZN und Sky leiden besonders unter der Absage von Sportveranstaltungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus. Sie zeigen derzeit vor allem Dokumentationen und Aufzeichnungen früherer Fußballspiele.

DAZN bezeichnet sich selbst als "weltweit führender Sport-Streaming-Dienst" und ist neun Ländern zu empfangen, darunter seit 2016 in Deutschland. Zum Angebot gehören unter anderem Spiele der Fußball-Bundesliga sowie der Champions und Europa League. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Großbritannien hatte noch Anfang März angekündigt, in diesem Jahr in mehr als 200 Länder und Regionen zu expandieren.

DAZN-Kunden mit einem Monats-Abonnement für 11,99 Euro können eine Vier-Monats-Pause einlegen oder sogar sofort kündigen. Zur Zahl der bisher erfolgten Kündigungen machte das Unternehmen keine Angaben. Anders sieht es beim Jahresvertrag für 119,99 Euro aus. "Ein Jahresabo kann nicht pausiert werden", heißt es.

Dann prüft das Stoppen der Zahlungen an Sportverbände.
Dann prüft das Stoppen der Zahlungen an Sportverbände.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild;/dpa

Update, 1. April, 12.20 Uhr: Studie: Deutschland zahlt am wenigsten Kurzarbeitergeld

Bei der Höhe des gesetzlich gezahlten Kurzarbeitergeldes ist Deutschland nach einer aktuellen Studie Schlusslicht unter den europäischen Ländern mit vergleichbaren Regelungen. 

Während in Deutschland die Beschäftigten lediglich 60 oder in Haushalten mit Kindern 67 Prozent des entgangenen Nettoentgelts erhalten, wird nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in vielen anderem europäischen Ländern ein deutlich höheres Kurzarbeitergeld von 80 bis zu 100 Prozent bezahlt. 

Die Forscher des zur gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gehörenden Instituts drängen deshalb auf eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes in Deutschland.

Von den 15 europäischen Ländern, die in der Untersuchung berücksichtigt wurden, zahlen vier Staaten (Irland, Dänemark, die Niederlande und Norwegen) ein Kurzarbeitergeld, das bis zu 100 Prozent des Lohnausfalls kompensiert. 

In Schweden, Österreich, Großbritannien, Italien und der Schweiz liegt das Kurzarbeitergeld bei 80 Prozent oder mehr. In Spanien, Belgien und Frankreich wird der Lohnausfall zu 70 Prozent ausgeglichen. In der Regel gehen großzügigere Leistungen der Studie zufolge allerdings mit einer kürzeren Bezugsdauer einher.

Angesichts dieser Vergleichszahlen drängen die Wirtschaftsforscher auf eine spürbare Anhebung des Kurzarbeitsgeldes auch in Deutschland auf mindestens 80 Prozent - mit einer Aufstockung auf bis zu 90 Prozent für Beschäftigte im Niedriglohnsektor. 

Denn es sei absehbar, dass das Kurzarbeitergeld während der Corona-Krise sehr häufig von Beschäftigten aus dem Dienstleistungssektor mit geringem Einkommen in Anspruch genommen werde. Ohne die vorgeschlagene Aufstockung müssten viele von ihnen voraussichtlich zusätzlich Hartz IV-Leistungen beantragen, warnten die Wissenschaftler.

Ein Antrag auf Kurzarbeitergeld.
Ein Antrag auf Kurzarbeitergeld.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. April, 12 Uhr: 9000 Tote und 100.000 Infizierte in Spanien

Im stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien sind binnen 24 Stunden 864 neue Todesfälle gezählt worden. Dies ist die bisher höchste Zahl, die an einem Tag registriert wurde, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Mittwoch mitteilte. 

Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit mehr als 800 Toten. Die Gesamtzahl der Todesopfer kletterte damit auf 9053.

Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen stieg unterdessen um knapp 8000 auf mehr als 102.000. Gleichzeitig wurden knapp 3500 Patienten, die wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 an Covid-19 erkrankt waren, innerhalb eines Tages als geheilt entlassen. 

Von den bisher mehr als 51.000 Infizierten, die in Spanien in Krankenhäusern behandelt werden mussten, sind damit bereits mehr als 22.000 Menschen wieder gesund.

Update, 1. April, 11.45 Uhr: Silbermond veröffentlicht Lied, Erlöse kommen den Tafeln zugute

Die aus Bautzen stammende Band Silbermond hat ein "Corona-Lied" veröffentlicht. Es heißt "Machen wir das beste draus". 

"Machen wir das Beste draus…, weil es bezaubernd ist, eine Weltpremiere war und dazu noch eine wundervolle Version von Machen wir das Beste draus aus Mark´s @markforsterofficial neuer Sendung „Live aus der Forsterstraße“, ( rein schauen lohnt sich!!! ) ist hier für Euch der ganze Clip. Die Erlöse des Originals gehen an die @tafeldeutschland. Mit einem hochachtungsvollen Knicks verabschieden wir Euch in den Abend. Bleibt gesund #wirsehenunsallewieder", schrieb die Band auf Instagram. 

Update, 1. April, 11.30 Uhr: Kündigungsschutz für Mieter tritt in Kraft

Für Mieter und Verbraucher gelten ab diesem Mittwoch die neuen Regeln zum verbesserten Schutz in der Corona-Krise. "Mit den heute in Kraft getretenen zivilrechtlichen Vorschriften erhalten Mieter, Verbraucher und Kleinstgewerbetreibende eine wichtige Verschnaufpause, die sie benötigen, um staatliche Hilfen und Unterstützungsleistungen in Anspruch nehmen zu können", erklärte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD). 

"Die Regelungen stellen sicher, dass Mieter und Gewerbetreibende in dieser schwierigen Zeit nicht ihr Zuhause oder ihr Betriebs- oder Ladenlokal verlieren."

Die Regelungen gelten vorerst bis Ende Juni. So kann Mietern und Pächtern in diesem Zeitraum nicht gekündigt werden, falls sie ihre Miete wegen der Covid-19-Pandemie nicht zahlen können. Sie müssen dies allerdings zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

Für existenzsichernde Verträge der Grundsicherung, die vor dem 8. März 2020 geschlossen wurden, gilt bis Ende Juni de facto ein Zahlungsaufschub. Dabei geht es zum Beispiel um Telefon, Strom oder Gas. 

Zudem werden Verbrauchern für Darlehen, die sie vor dem 15. März 2020 aufgenommen haben, die Rückzahlungen, Zins- und Tilgungsleistungen gestundet - falls die Betroffenen durch die Pandemie Einnahmeausfälle haben, die so groß sind, dass eine Begleichung ihren angemessenen Lebensunterhalt gefährden würde.

Update, 1. April, 11.20 Uhr: Junge (13) stirbt an Coronavirus

Ein 13 Jahre alter Junge ist in London an der Lungenerkrankung Covid-19 gestorben. Er soll das bisher jüngste Opfer der Pandemie ohne bekannte Vorerkrankungen in Großbritannien sein. Die Familie des Jungen namens Ismail warte noch auf das Obduktionsergebnis, berichtete am Mittwoch die Nachrichtenagentur PA.

Der 13-Jährige war am vergangenen Donnerstag mit Atemwegsproblemen in das King's College Hospital im Süden der Hauptstadt gebracht worden und am Montag gestorben. Die Klinik bestätigte, dass sich der Junge mit dem Coronavirus angesteckt hatte, nannte aber keine Details.

Für die Beerdigungskosten und zur Unterstützung der Familie wurde eine Spendenaktion initiiert: Ismails Vater war an Krebs gestorben, die Mutter hat noch sechs weitere Kinder. Mehr Infos zu dem traurigen Fall erfahrt Ihr >>> HIER. 

Ältere Menschen sind generell wesentlich stärker durch das Coronavirus gefährdet als jüngere. Ganz vereinzelt sterben aber auch Jugendliche und Kinder. Mehrere Länder haben solche Fälle in den vergangenen Tagen gemeldet.

Ein Sanitäter im Schutzanzug steht vor einem Rettungswagen, der einen Patienten in das St Thomas Krankenhaus bringt.
Ein Sanitäter im Schutzanzug steht vor einem Rettungswagen, der einen Patienten in das St Thomas Krankenhaus bringt.  © Victoria Jones/PA Wire/dpa

Update, 1. April, 11.15 Uhr: Krankenhäuser im Großraum Paris überlastet

Im Ballungsraum Paris spitzt sich die Lage angesichts der Corona-Krise in den Krankenhäusern zu. "Wir hatten eine äußerst schwierige Nacht, da wir tatsächlich am Ende unserer Krankenhauskapazitäten sind", sagte Aurélien Rousseau, Direktorin der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, am Mittwochmorgen dem Sender Franceinfo. 

"In der Region Paris gibt es 1200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2700 Patienten auf der Intensivstation", so Rousseau weiter. Man habe die Kapazitäten in den letzten Wochen zwar mehr als verdoppelt, doch man stoße nun an die Grenzen der Möglichkeiten. "Jeder gibt wirklich alles, ein Intensivbett nach dem anderen wird aufgetrieben."

Am Mittwoch sollten zwei Sonderzüge schwer erkrankte Covid-19-Patientinnen und -Patienten aus dem Ballungsraum Île-de-France und der Hauptstadt Paris in Krankenhäuser in die westfranzösische Region Bretagne bringen. In den speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen sollten 36 Patienten transportiert und in Krankenhäuser in Brest, Rennes und Saint-Brieuc gebracht werden.

Update, 1. April, 11.10 Uhr: Darum erschwert die Corona-Krise die Wettervorhersagen

Weil der Flugverkehr wegen der Corona-Krise weitgehend eingestellt ist, werden Wettervorhersagen und Klimabeobachtungen schwieriger. Für die Wettermodelle fehlen Daten, die normalerweise von Sensoren an Flugzeugen stammen. 

"Wenn noch weniger Wetterdaten von Flugzeugen geliefert werden und dies über einen längeren Zeitraum, dürfte die Zuverlässigkeit von Wettervorhersagen abnehmen", sagte Lars Peter Riishojgaard, Fachgruppenleiter bei der Weltwetterorganisation (WMO), am Mittwoch in Genf. Auch Unwetter sind nach WMO-Angaben schwerer vorherzusagen - ein Risiko für Länder, die Vorlauf brauchen, um sich auf Wetterkatastrophen vorzubereiten.

Die Wettermodelle brauchen möglichst viele Messdaten über den Ist-Zustand, um Vorhersagen zu machen. Sensoren an Flugzeugen liefern etwa Temperaturen sowie Windgeschwindigkeiten und -richtungen, sowie Angaben über Luftfeuchtigkeit und Turbulenzen. Weil der Flugverkehr zur Eindämmung der Corona-Pandemie fast zum Erliegen gekommen ist, fehlen die Daten. Die WMO zeigt für Europa im März einen dramatischen Einbruch, von mehr als 700.000 auf wenige Tausend Wetterdaten pro Tag.

Das Schweizer Bundesamt für Meteorologie lässt deshalb am Standort Payerne zum Beispiel nun täglich vier statt wie üblich zwei Wetterballons aufsteigen. Allerdings mache das fehlende Daten, die sonst bei Atlantiküberflügen gesammelt werden, nicht wett, hieß es.

In den Industrieländern lieferten Wettersatelliten und Bodenstationen ihre Daten weitgehend automatisiert, so die WMO. Wenn die Krise aber andauere und das Personal nicht wie gewohnt arbeiten könne, bestehe die Gefahr, dass die Anlagen mangels Wartung und Reparatur ausfallen könnten. 

In Entwicklungsländern würden viele Messdaten bis heute noch von Hand vorgenommen und in Modelle gespeist, die globale Wetter- und Klimavorhersagen machten. Diese manuell aufgenommenen Beobachtungen seien in den vergangenen Wochen bereits deutlich zurückgegangen.

Modelle für Wetter- und Klimaprognosen werden nach Angaben der WMO normalerweise mit Daten aus fast 70 Satelliten sowie mehr als 10.000 Wetterstationen am Boden gefüttert. Hinzu kämen 1000 Stationen, die Luftdaten messen, Daten von 7000 Schiffe sowie mehr als 1000 Bojen, Hunderten Wetterradaranlagen und rund 3000 besonders ausgestatteten kommerziellen Flugzeugen.

Die fehlenden Daten von Flugzeug-Sensoren könnten bald die Wettervorhersage erschweren.
Die fehlenden Daten von Flugzeug-Sensoren könnten bald die Wettervorhersage erschweren.  © Screenshot/WetterOnline

Update, 1. April, 11 Uhr: Rekordarbeitslosenzahlen in Österreich wegen Coronavirus

In Österreich waren seit 1946 noch nie so viele Menschen arbeitslos wie aktuell. Wie der Arbeitsmarktservice (AMS) am Mittwoch in Wien mitteilte, sind in der Alpenrepublik derzeit etwas mehr als 504.000 Menschen ohne Job - ein Anstieg um 52,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 

Hinzu kommen etwas mehr als 58.000 Menschen, die beim AMS derzeit eine Schulung machen. Allein zwischen dem 15. und dem 31. März stieg die Zahl der Arbeitslosen um fast 200.000.

Besonders drastisch waren die Anstiege in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie sowie am Bau - also in Branchen, die durch die Einschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffen werden. 

Auch im Bereich Verkehr und Lagerwesen schnellten die Arbeitslosenzahlen in Österreich nach oben.

Update, 1. April, 10.45 Uhr: Nach H&M, Adidas und Deichmann stoppt auch Galeria Karstadt Kaufhof die Mietzahlungen

Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat die Mietzahlungen für alle Warenhäuser, Sporthäuser, Reisebüros und Logistikimmobilien gestoppt. 

In einem Brief an die Vermieter schrieb das Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie staatlich angeordnete Schließung der Geschäfte lasse dem Unternehmen "keine andere Wahl". Zuvor hatte der "Spiegel" über den Mietstopp berichtet. Ein Unternehmenssprecher wollte sich am Mittwoch nicht dazu äußern.

Vor dem Hintergrund der Pandemie, habe die Geschäftsführung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH entschieden, "die Miete ab dem 1.4.2020 nicht zu zahlen", heißt es in dem Brief. Dies gelte zunächst für den Zeitraum bis Juni 2020. Wie es danach weiter gehe, werde Galeria Karstadt Kaufhof zu gegebener Zeit entscheiden. Das Unternehmen werde alles daransetzen, "eine neue wirtschaftliche Basis zum nachhaltigen Betrieb unserer Warenhäuser" zu finden.

Die wegen der Corona-Krise angeordneten Ladenschließungen stellen zurzeit viele deutsche Handelsketten vor große Probleme, weil plötzlich der Umsatz fehlt, die Kosten aber weiterlaufen. Auch andere Einzelhändler und Hersteller wie Adidas, Deichmann und H&M haben in den vergangenen Tagen bereits die Aussetzung der Mietzahlungen angekündigt. 

Für Galeria Karstadt Kaufhof ist die Situation allerdings doppelt schwierig. Denn die Krise trifft das angeschlagene Unternehmen mitten in einem Restrukturierungsprozess.

Durch die Schließung seiner Warenhäuser verliert das Unternehmen aktuell jede Woche mehr als 80 Millionen Euro Umsatz, wie in Unternehmenskreisen zu erfahren ist. Bereits vor Wochen hatte der Konzern deshalb für weite Teile der Belegschaft Kurzarbeit beantragt. 

Am Mittwoch sei dies nun auch für die 1300 Mitarbeiter der Zentrale geschehen, hieß es. Gleichzeitig bemüht sich der Konzern um staatliche Hilfsgelder. Doch erwies sich eine Einigung mit den Banken bislang als schwieriger als erhofft. In Unternehmenskreisen wurde zuletzt geklagt, der Prozess sei bürokratisch und aufwendig. Es koste wertvolle Zeit.

Die Türen zu einer Karstadt-Filiale sind mit einem Rollgitter verschlossen.
Die Türen zu einer Karstadt-Filiale sind mit einem Rollgitter verschlossen.  © Bernd Thissen/dpa

Update, 1. April, 10.40 Uhr: Mann klaut Desinfektionsmittel und Ausrüstung aus Rettungswagen in Iserlohn

Während eines Einsatzes hat ein junger Mann aus einem Rettungswagen im Sauerland nicht nur Einweghandschuhe und Desinfektionsmittel gestohlen, sondern auch gleich noch Teile der Ausrüstung. 

Der Dieb rüttelte am Dienstagabend in Iserlohn zunächst vergeblich an der Hintertür des Einsatzwagens der Feuerwehr, wie die Polizei am Mittwoch anhand einer Zeugenaussage berichtete. 

Über die Fahrertür gelangte er schließlich ins Wageninnere und griff dann gleich mehrfach zu: Der Dieb holte zwei Flaschen Desinfektionsmittel, zwei Packungen Einweghandschuhe, einen Einsatzhelm, eine Warnweste, ein Brecheisen und einen Seitenschneider aus dem Einsatzwagen. 

Der etwa 20 bis 30 Jahre alte Mann, der vermutlich angetrunken war, verlor auf der Flucht dann die Warnweste.

Update, 1. April, 10.30 Uhr: Polizei in Andorra performt "Baby Shark" auf der Straße

In Andorra hat die Polizei mitten auf der Straße die Lautsprecher aufgedreht und einen Tanz zum Lied "Baby Shark" aufgeführt. Die Szenen wurden natürlich auf Twitter festgehalten. 

Update, 1. April, 10.10 Uhr: Italien verlängert Ausgangsverbote

Italiens Regierung verlängert die strengen Ausgangsbeschränkungen für die 60 Millionen Bürger wegen der Corona-Krise bis zum 13. April. 

Das kündigte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza am Mittwoch in Rom im Senat an. Diese Verlängerung hatte die Regierung bereits Anfang der Woche in Aussicht gestellt. Seit 10. März dürfen sich die Menschen im Land nicht mehr frei bewegen. Schulen sind zu, viele Fabriken ebenfalls. Die Beschränkungen galten bisher bis 3. April.

Italien ist das am schwersten in Europa von der Covid-19-Krankheit betroffene Land. Die Zahl der Menschen, die positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden, liegt über 105.000, mehr als 12.000 Menschen sind gestorben.

Titelfoto: Felix Kästle/dpa

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