Coronavirus: Europa meldet mehr als fünf Millionen bestätigte Corona-Fälle
Deutschland - Das Coronavirus sorgt weltweit für Ausnahmezustände. TAG24 berichtet über alle neuen Entwicklungen rund um Covid-19.
Maskenpflicht, Abstandsgebote und Hygieneregeln sind wichtiger denn je. Dabei macht das gefährliche Virus vor so gut wie keinem Land weltweit Halt.
In Deutschland sind bereits mehr als 385.000 Menschen an Covid-19 erkrankt, weltweit sind sogar mehr als 40 Millionen Fälle bekannt. Bis Mitte Oktober 2020 sind zudem bereits mehr als 1,1 Millionen Menschen durch das Virus ums Leben gekommen.
TAG24 berichtet für Euch über sämtliche Entwicklungen rund um Covid-19, in diesem Artikel findet ihr sämtliche News vom 18. bis zum 20 Oktober.
Alle neueren Informationen findet Ihr im aktuellen TAG24-Corona-Ticker.
Update, 20. Oktober, 22.56 Uhr: Maskenpflicht in Bulgarien auch im Freien
In Bulgarien ist angesichts stark steigender Corona-Zahlen das Tragen von Schutzmasken auch im Freien ab Donnerstag wieder Pflicht. Ziel sei es, die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren und das Klinikpersonal zu entlasten, erläuterte Gesundheitsminister Kostadin Angelow am Dienstag. Die bei Kritikern heftig umstrittene Maßnahme soll vorerst bis Ende November gelten. Lokale und Fitnesscenter bleiben geöffnet, sollen aber auf die Einhaltung der Corona-Auflagen kontrolliert werden, sagte der Minister.
Auch in Bulgarien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt massiv gestiegen. In dem südosteuropäischen Land mit 6,9 Millionen Einwohnern wurde am Dienstag mit 1024 neuen Corona-Fällen ein neuer Höchststand verzeichnet. Derzeit sind insgesamt 12 366 Menschen infiziert. Vor einer Woche waren es noch 8099.
Die angekündigte Maskenpflicht im Freien wurde am Dienstagabend von Protestlern kritisiert, die seit gut drei Monaten den Rücktritt der bulgarischen Regierung fordern. Auf einer Demonstration im Zentrum der Hauptstadt Sofia wurden Schutzmasken demonstrativ verbrannt.
Update, 20. Oktober, 22.00 Uhr: Fast 7000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen 6868 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Der Wert liegt damit deutlich über den 4122 gemeldeten Fällen vom Dienstag vergangener Woche. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.
"Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten", schreibt das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstag. "Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert." Dazu zählt das RKI unter anderem Abstands- und Hygieneregeln auch im Freien, Lüften von Innenräumen und, wo geboten, eine Mund-Nasen-Bedeckung. Die Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - sei im Bundesschnitt auf 48,6 gestiegen.
Update, 20. Oktober, 21.46 Uhr: Italiens Schwimmteam nach weiteren Coronafällen in Quarantäne
Im Schwimmteam der italienischen Nationalmannschaft haben sich zehn weitere Athleten während eines Trainingslagers in den italienischen Alpen mit dem Coronavirus infiziert. Das Trainingslager soll nach Angaben des italienischen Schwimmverbandes abgebrochen und das Team unter Quarantäne gestellt worden sein, wie die Nachrichtenagentur AP am Dienstagabend berichtete. Unter den Infizierten sollen auch die beiden Weltmeisterinnen Simona Quadarella und Gabriele Detti sein. Olympiasiegerin Federica Pellegrini befindet sich den Angaben zufolge bereits in häuslicher Isolation, nachdem sie in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Update, 20. Oktober, 20.40 Uhr: Polizei löst Corona-Demonstration in Köln auf
Die Polizei hat auf dem Kölner Neumarkt eine Demonstration zum Thema Corona mit mehreren Hundert Menschen aufgelöst. Die Stadt Köln habe die Beamten am Dienstag um Amtshilfe gebeten, weil sich ein Großteil der Teilnehmer nicht an die Coronaschutzverordnung gehalten habe, teilte die Kölner Polizei am Abend mit. "Weder trugen sie Mund-Nasen-Bedeckungen noch hielten sie Mindestabstände ein."
Mehrmalige Aufforderungen des Versammlungsleiters und der Polizei, sich an die Schutzbestimmungen zu halten, seien ignoriert worden. Die Menschen hätten "provokativ eng zusammenstanden", erklärte Einsatzleiter Michael Tiemann.
Nach Auflösung der Demo hätten sich mehrere Spontanversammlungen kleinerer Gruppen auf dem Neumarkt gebildet. Die Polizei habe auch diese aufgelöst. Insgesamt seien vier Anzeigen gestellt worden - jeweils eine Anzeige wegen Widerstands und Landfriedensbruchs sowie zwei Anzeigen wegen Beleidigung.
Update, 20. Oktober, 20.10 Uhr: Bayerns Nationalspieler Gnabry positiv auf Corona getestet
Der deutsche Fußball-Nationalspieler Serge Gnabry vom FC Bayern ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Rekordmeister am Dienstagabend bekannt. Dem 25-Jährigen "geht es gut", hieß es in einer knappen Mitteilung der Münchner.
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Update, 20. Oktober, 19.48 Uhr: Verschärfte Corona-Schutzvorkehrungen in Mecklenburg-Vorpommern bei vielen Neuinfektionen
Mit Kontaktbeschränkungen und Restriktionen für das Gastgewerbe soll die Ausbreitung des Coronavirus in Mecklenburg-Vorpommern eingedämmt werden. Dazu beschloss die Landesregierung am Dienstag in Schwerin unter anderem verringerte Teilnehmerzahlen bei Familienfeiern und öffentlichen Veranstaltungen, eine Sperrstunde für Gaststätten und eine erweiterte Maskenpflicht.
Die Maßnahmen sollen regional greifen, sobald in einem Landkreis oder in einer der beiden kreisfreien Städte Rostock und Schwerin mehr als 50 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen registriert werden. Das ist bislang nicht der Fall.
Demnach dürfen bei Überschreiten der 50er-Marke nur noch maximal zehn Personen aus höchstens zwei Hausständen an Familienfeiern teilnehmen. Die Teilnehmerzahl an öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wird auf maximal 100, im Freien auf 300 reduziert. Das gilt ebenso für Sportveranstaltungen, für die in Risikogebieten zunächst auch ein Zuschauerverbot im Gespräch war. Ausnahmen von der Begrenzung sind auch weiterhin mit einem vom zuständigen Gesundheitsamt bestätigten Hygienekonzept möglich. Gaststätten in Risikogebieten müssen um 23.00 Uhr schließen. Außerdem fallen in Regionen, in denen die Corona-Ampel auf Rot steht, Herbst- und Weihnachtsmärkte aus.
Die bislang im Nahverkehr, im Handel, auf Schulhöfen und in medizinischen Einrichtungen geltende Maskenpflicht wird in Risikogebieten auf Märkte, belebte Plätze und Einkaufszentren ausgedehnt. Für weiterführende Schulen soll in den betroffenen Regionen jeweils geprüft werden, ob auch im Unterricht ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss.
Update, 20. Oktober, 19.40 Uhr: Berliner Hochschulen setzen wieder auf digitale Lehre
Als Folge des Anstiegs der Corona-Infektionen müssen Studierende an Berliner Hochschulen jetzt wieder auf digitale Lehrangebote setzen. Im Wintersemester soll ein Studium vor Ort mit sogenannten Präsenzveranstaltungen die Ausnahme sein. Die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Hochschulen und die Senatskanzlei - Wissenschaft und Forschung - teilten am Dienstag mit, der Anteil digitaler Lehre werde im Wintersemester wieder erhöht, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten.
Noch im September war es der Plan, dass Studentinnen und Studenten trotz der Corona-Pandemie möglichst viel vor Ort an den Hochschulen sein können. Der Senat beschloss am Dienstag verschärfte Auflagen wegen der gestiegenen Infektionszahlen.
Update, 20. Oktober, 18.50 Uhr: Maskenpflicht in Bulgarien auch im Freien
In Bulgarien ist angesichts stark steigender Corona-Zahlen das Tragen von Schutzmasken auch im Freien ab Donnerstag wieder Pflicht. Ziel sei es, die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren und das Klinikpersonal zu entlasten, erläuterte Gesundheitsminister Kostadin Angelow am Dienstag. Die bei Kritikern heftig umstrittene Maßnahme soll vorerst bis Ende November gelten. Lokale und Fitnesscenter bleiben geöffnet, sollen aber auf die Einhaltung der Corona-Auflagen kontrolliert werden, sagte der Minister.
Seit dem 22. Juni gilt in dem EU-Land Maskenpflicht nur in geschlossenen, gemeinschaftlich genutzten Räumen wie etwa Läden, Banken, Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Update, 20. Oktober, 18.20 Uhr: Höchster Tageswert bei Corona-Neuinfektionen in Berlin
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages hat in Berlin einen neuen Höchstwert erreicht. Am Dienstag meldete die Berliner Gesundheitsverwaltung laut aktuellem Lagebericht, es seien 822 neue Fälle registriert worden. Das ist der höchste registrierte Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie. Zuletzt galt ein Plus von 706 Fällen am 13. Oktober als bislang höchster Tageswert bei den Neuinfektionen.
Die Corona-Zahlen zogen damit deutlich an: Am Montag waren in Berlin 476 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Inzwischen wird zwar mehr getestet, Experten weisen allerdings darauf hin, dass auch der Anteil der positiv Getesteten gestiegen sei. Für das Land Berlin werden diese Zahlen im täglichen Lagebericht aber nicht veröffentlicht.
Update, 20. Oktober, 18.10 Uhr: Mehr als fünf Millionen bestätigte Corona-Fälle in Europa
In der EU und ihren wichtigsten europäischen Partnerstaaten haben sich mittlerweile mehr als fünf Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Bis Dienstag wurden dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) insgesamt 5.039.783 Fälle aus dem Europäischen Wirtschaftsraum zuzüglich Großbritannien gemeldet. Das sind rund 130.000 mehr als am Vortag.
Die mit Abstand meisten Corona-Fälle haben demnach Spanien (974.449), Frankreich (910.277) und Großbritannien (741.212) verzeichnet.In der gesamten Region hat es bislang rund 202.000 Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung gegeben. Zum EWR zählen neben den 27 EU-Staaten auch Norwegen, Island, Liechtenstein und das frühere EU-Mitglied Großbritannien.
Update, 20. Oktober, 17.32 Uhr: Neue Thüringer Corona-Verordnung ändert Regelung für Privatfeiern
Thüringen verschärft angesichts kontinuierlich steigender Corona-Neuinfektionen die Infektionsschutzregelungen für Familienfeiern. Ab November sind bei privaten Feiern in geschlossenen Räumen nur noch 30 Menschen ohne Anmeldung bei den lokalen Gesundheitsämtern zugelassen, wie die von Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag unterzeichnete aktualisierte Corona-Verordnung des Landes vorsieht. Bisher waren es 50. Bei Feiern unter freiem Himmel liegt diese Obergrenze bei 75 Gästen (bisher 100). Bei darüber hinaus gehenden Gästezahlen müssen die Feiern zwei Tage vorher bei den zuständigen Behörden angemeldet werden.
Die aktualisierte Verordnung soll Ende Oktober im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes erscheinen, am 1. November in Kraft treten und bis 30. November gelten. Eine Sperrstundenregelung ist in der Verordnung nicht vorgesehen. Sie soll laut Ministerium aber in das Konzept für Kommunen zur Eindämmung regionaler Corona-Ausbrüche aufgenommen werden. Thüringen hatte am Dienstag die Marke von 5000 Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie überschritten.
Update, 20. Oktober, 17.20 Uhr: Stuttgarter Reisemesse CMT abgesagt
Die für Ende Januar 2021 geplante Stuttgarter Reisemesse CMT (Caravaning, Motor, Touristik) fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Das bestätigte eine Messe-Sprecherin am Dienstag auf Anfrage. Wann die Veranstaltung nachgeholt werden soll, stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. "Es gibt Überlegungen, aber noch kein konkretes Datum", sagte die Sprecherin dazu. Die CMT bezeichnet sich als weltweit größte Publikumsmesse für Tourismus. Im Januar dieses Jahres kamen nach Veranstalterangaben rund 300.000 Besucher zur CMT.
Update, 20. Oktober, 17.12 Uhr: Erneut großer Corona-Ausbruch bei niederländischem Fußball-Club AZ Alkmaar
Nur zwei Tage vor dem Spiel gegen den SSC Neapel in der Europa League ist beim niederländischen Fußball-Club AZ Alkmaar erneut ein größerer Corona-Ausbruch festgestellt worden. Acht Spieler seien infiziert worden, teilte der Verein am Dienstag in Alkmaar mit. "Insgesamt sind jetzt 13 Spieler mit dem Virus infiziert." Das für Donnerstagabend in Neapel angesetzte Spiel soll aber vorerst wie geplant stattfinden.
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Update, 20. Oktober, 17.06 Uhr: Fast 4000 Corona-Fälle in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der im Labor bestätigten Coronavirus-Infektionen auf 3390 gestiegen. Das waren 53 mehr als am Montag, wie das Sozialministerium am Dienstag in Magdeburg mitteilte. Im Jerichower Land sind in den vergangenen sieben Tagen 37,89 Menschen je 100.000 Einwohnern positiv auf das Virus getestet worden. Damit wurde der kritische Wert von 35 der sogenannten 7-Tage-Inzidenz in dem Landkreis überschritten. Landesweit liege die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner bei 17,88.
Update, 20. Oktober, 16.59 Uhr: Berliner Senat will umstrittene Sperrstunde gerichtsfest machen
Nach einer ersten juristischen Niederlage will der Berliner Senat die zur Eindämmung der Corona-Pandemie verhängte Sperrstunde gerichtsfest machen. Das kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung an. Geplant seien eine Verordnung und eine Gesetzesänderung, um bei der nächtlichen Sperrstunde nebst Ausschankverbot für Alkohol sowohl für die Gastronomie als auch für Spätverkaufsstellen "nachzuschärfen".
Die Sperrstunde für Gastronomie und Handel gilt seit 10. Oktober in der Zeit von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Alle Gastronomiebetriebe sowie fast alle Geschäfte müssen dann schließen.
Die Sperrstunde könnte allerdings noch juristisch gekippt werden. Denn das Verwaltungsgericht Berlin hatte am vergangenen Freitag entschieden, dass sie einer rechtlichen Überprüfung nicht standhalte. Zumindest die elf Wirte, die das Gericht angerufen hatten, müssen sie nun nicht mehr einhalten. Der Senat legte Beschwerde ein. Wann das Oberverwaltungsgericht darüber entscheidet, ist noch offen.
Müller sagte mit Blick auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes, darüber könne man sich nicht freuen. "Es ist kein Erfolg, sich ein oder zwei Stunden mehr Freiheit zu erstreiten, wohl wissend, was das nach sich zieht." Denn das verleite erneut, sich trotz Corona-Gefahr zu treffen, zu feiern und damit die Gesundheit anderer Menschen zu gefährden. "Meine Sorge ist, dass sich manche noch das letzte Stück Egoismus einklagen werden und bis zum äußersten ignorant auf die Situation reagieren", sagte Müller. Die Folgen habe die Allgemeinheit zu tragen.
Update, 20. Oktober, 16.43 Uhr: Slowakische Regierung will fast das ganze Volk auf Corona testen
Wer sich nicht auf Corona testen lässt, muss in Quarantäne: Die slowakische Regierung hat am Dienstag ein drastisches Vorgehen bei ihren geplanten Corona-Massentests angekündigt. Der Regierungsplan sieht vor, dass an den kommenden drei Wochenenden jeweils von Freitag bis Sonntag alle über zehn Jahre alten Bewohner des Landes einem Antigen-Schnelltest unterzogen werden sollen. Das Vorgehen sorgte für Irritation und Rätselraten in den Medien. Der populistisch-konservative Regierungschef Igor Matovic hatte das Vorhaben am Wochenende überraschend angekündigt, ohne vorher seine Koalitionspartner zu informieren.
Obwohl bereits am kommenden Freitag die erste Phase der Massentests beginnen soll, beantwortete Matovic erst am Dienstag die Frage, ob die Tests freiwillig oder verpflichtend sein sollten: "Die Tests werden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit freiwillig sein - aber mit der Einschränkung, dass jeder, der keinen negativen Test vorweisen kann, für die nächsten zehn Tage in Quarantäne gehen muss", so Matovic.
Update, 20. Oktober, 16.29 Uhr: Rheinland-Pfalz gibt sechs Millionen Euro für Lüftungsgeräte in Schulen
Angesichts steigender Corona-Neuinfektionen will die rheinland-pfälzische Landesregierung Lüftungsgeräte für Schulen mit bis zu sechs Millionen Euro fördern. Darauf hat sich das Kabinett am Dienstag in Mainz verständigt, wie das Bildungsministerium mitteilte. "Das Lüften der Klassenräume bleibt – neben der Einhaltung der AHA-Regeln – das A und O", sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). "Auf frische Luft in den Klassenzimmern kann auch in der kälteren Jahreszeit nicht verzichtet werden."
Für wichtige, aber nicht zu lüftende Unterrichtsräume könnten mobile Lüftungsgeräte eine Lösung sein, sagte Hubig. Das hatte das Umweltbundesamt Ende vergangener Woche empfohlen. Schulträger können jetzt mobile Luftreinigungsgeräte anschaffen. "Voraussetzung dafür ist, dass die Fenster nicht zu ertüchtigen sind und die jeweiligen Räume für den Unterricht gebraucht werden", betonte Hubig.
Update, 20. Oktober, 15.59 Uhr: Kanzleramtschef Braun nennt Verstöße gegen Corona-Regeln gesellschaftsschädigend
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen Bürger scharf kritisiert, die Partys feiern und gegen staatliche Regeln verstoßen. "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern gesellschaftsschädigendes Verhalten. Es ist ein schwerer Verstoß gegen den Gemeinsinn in unserem Land", sagte er dem Magazin Stern. Deutschland sei bisher vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. "Das Einzige, womit wir unseren Erfolg zunichte machen können, ist unser Freizeitdrang."
Es gehe nun darum, über den Winter zu kommen. "Da ist eine gesellschaftliche Rücksichtnahme der Jüngeren gegenüber den Älteren etwas, was man erwarten darf", forderte Braun. Zugleich ließ er erkennen, dass er weitere Verschärfungen der Corona-Regeln für nötig hält. Die Beschlüsse der Ministerpräsidenten vom vergangenen Mittwoch würden "den enormen Anstieg nicht komplett abbremsen".
Update, 20. Oktober, 15.39 Uhr: Zweite Corona-Welle: Lombardei und Kampanien planen Ausgangsverbote
Die italienischen Provinzen Lombardei und Kampanien planen wegen drastisch steigender Corona-Zahlen nächtliche Ausgangsverbote. In der Lombardei im Norden Italiens sollen sie am Donnerstag beginnen. Nach Medienberichten dürfen die Bürger dann zwischen 23 Uhr und 5 Uhr ihr Haus nur noch aus wichtigem Grund wie Arbeit oder Krankheit verlassen. Der Regionalpräsident von Kampanien, Vincenzo De Luca, kündigte am Dienstag ähnliche Maßnahmen an. Sie sollten in der Region im Süden, zu der Neapel gehört, am Freitagabend starten.
Den Berichten zufolge soll in der ökonomisch starken Lombardei mit rund zehn Millionen Einwohnern auch ein Teil des Einzelhandels, der keine Lebensmittel verkauft, an Wochenenden geschlossen werden. Der für Gesundheit zuständige Regionalkommissar Giulio Gallera warnte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag im Radio vor einer erneuten Überlastung der Krankenhäuser. Wenn der Trend nicht gestoppt werde, könnten Ende Oktober rund 4000 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern der Region liegen. Derzeit sind es rund 1100 Menschen.
Update, 20. Oktober, 15.35 Uhr: Clubs und Discos in Sachsen-Anhalt bleiben zu
Anders als geplant dürfen in Sachsen-Anhalt Diskotheken und Clubs nicht zum 1. November öffnen. Zudem wird auch die Höchstteilnehmerzahl für Veranstaltungen in Räumen zu diesem Datum nicht von 500 auf 1000 erhöht. Darauf hat sich das Kabinett am Dienstag in Magdeburg geeinigt, wie die Staatskanzlei mitteilte. Eine entsprechende Änderung der aktuellen achten Corona-Eindämmungsverordnung soll in der kommenden Woche formell beschlossen werden. Hintergrund sind stetig zunehmende Fallzahlen bei den Corona-Infektionen.
Update, 20. Oktober, 15.32 Uhr: Pankower Bezirksbürgermeister fordert begrenzten Corona-Lockdown
Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Pankow, Sören Benn, fordert zur Eindämmung der Corona-Pandemie einen zeitlich begrenzten bundesweiten Lockdown. Nirgends in Deutschland sei derzeit zu beobachten, dass die getroffenen Maßnahmen das Infektionsgeschehen ausbremsen, begründete der Linke-Politiker seinen Vorstoß am Dienstag. Von einem "prophylaktischen, gezielten, zeitlich klar begrenzten Lockdown" verspreche er sich hier mehr Erfolge.
"Wir haben im Augenblick keinen Anlass zu hoffen, dass die vielen kleinen Maßnahmen helfen", heißt es in einer schriftlichen Erklärung Benns. "Darum sollten wir das jetzt vorbereiten. Abblasen kann man es immer noch. Für viele Menschen wäre es die finale Katastrophe des Jahres 2020, wenn wir Weihnachten in einem Notlockdown festhängen", so Benn weiter.
Update, 20. Oktober, 15.27 Uhr: Bundeswehr weitet Corona-Einsatz im Südwesten aus
Die Bundeswehr hilft in immer mehr Regionen in Baden-Württemberg im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Bundeswehr habe bereits 14 Anträge auf Amtshilfe von Stadt- und Landkreisen aus dem Südwesten bewilligt, teilte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag mit. Aktuell seien 101 Kräfte in sieben Gesundheitsämtern vor Ort im Einsatz. In weiteren sieben Kreisen laufe die Planung für den Einsatz von 66 Kräften. Sieben weitere Anträge auf Amtshilfe für weitere 59 Kräfte seien noch nicht bewilligt. Die Soldaten und Reservisten unterstützen die Ämter vor allem bei der telefonischen Kontaktnachverfolgung.
Update, 20. Oktober, 15.24 Uhr: Berliner Senat weitet Maskenpflicht aus
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird die Maskenpflicht in Berlin ausgeweitet. Sie soll künftig auch für Wochenmärkte, bestimmte Einkaufsstraßen und Warteschlangen gelten, in denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist. Das beschloss der Senat am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Koalitionskreisen.
Update, 20. Oktober, 15.14 Uhr: Negativer Corona-Test bei Hessens Ministern Al-Wazir und Klose
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Sozialminister Kai Klose (beide Grüne) sind negativ auf das Coronavirus getestet worden. Beide hätten sich aber nach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts in häusliche Quarantäne begeben, teilte Regierungssprecher Michael Bußer am Dienstag in Wiesbaden mit. Diese dauere noch bis zum kommenden Montag. In der Zwischenzeit würden sie aus dem Homeoffice weiterarbeiten. Alle öffentlichen Termine der beiden Minister seien in dieser Woche abgesagt worden.
Nach der Corona-Infektion von Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) hatten sich auch ihre Kabinettskollegen testen lassen. Al-Wazir und Klose galten wegen einer gemeinsamen längeren Besprechung mit Dorn vor wenigen Tagen als Kontaktpersonen ersten Grades. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte am Vortag darüber berichtet, dass sich Dorn infiziert habe. Die Ministerin weist nach Angaben eines Sprechers einen milden Verlauf der Erkrankung auf mit Symptomen, die denen einer Erkältung gleichen.
Update, 20. Oktober, 15.05 Uhr: Brandenburg beschließt Alkoholverbot und Begrenzung von Feiern
In Brandenburg gelten in Regionen mit hohen Infektionszahlen künftig schärfere Begrenzungen für private Feiern und ein nächtliches Ausschankverbot für Alkohol von 23 bis 6 Uhr. Dies kündigte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Potsdam an.
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Update, 20. Oktober, 14.59 Uhr: Bayern nun insgesamt über der kritischen 50er-Marke
Bayern liegt mittlerweile über dem bundesweit vereinbarten Corona-Warnwert von 50. Genau 51,72 Infizierte je 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen meldete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Dienstag in Erlangen.
In allen Regierungsbezirken steigen die Zahlen. Oberbayern liegt mit dem sogenannten Inzidenz-Wert von 64 vorne, gefolgt von Schwaben (59,81) und Niederbayern (56,02). Unter der wichtigen 50er-Warnstufe liegen Unterfranken (45,01), die Oberpfalz (38,04), Mittelfranken (37,57) und Oberfranken (24,12). Spitzenreiter ist weiter der Landkreis Berchtesgadener Land mit 236,01 registrierten Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100.000 Einwohner.
Update, 20. Oktober, 14.55 Uhr: Berliner Clubverband hält Maskenpflicht für eine denkbare Zwischenlösung
Der Dachverband der Berliner Clubs hält die derzeit diskutierte Maskenpflicht beim Tanzen für eine Zwischenlösung, sofern der Raum ausreichend belüftet wird. "Da aber Abstandsregeln schwer einzuhalten sind, erhoffen wir uns einen zusätzlichen Schutz durch Schnelltests", erklärte der Sprecher der Clubcommission, Lutz Leichsenring, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. "Wir arbeiten aktuell daran, Testbereiche in Nachtleben-Hotspots einzurichten." Die Berliner Clubs sind seit Monaten in der Corona-Zwangspause und kämpfen ums Überleben, sie sehen sich zu Unrecht in der Rolle des Sündenbocks in der Pandemie. Manche haben ihre Außenflächen geöffnet.
Zuvor hatte der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe eine klare Öffnungsperspektive für Clubs in der Corona-Krise gefordert. Er kann sich dafür auch eine Maskenpflicht vorstellen. Auch Wegekonzept, Lüftung, gegebenenfalls bezahlbare Schnelltests - darüber wolle man mit der Politik diskutieren. "Eine Maskenpflicht auf der Tanzfläche ist zwar nicht ideal, aber wir sollten es auch nicht ausschließen", sagte BDT-Geschäftsführer Stephan Büttner im Vorfeld des Branchentreffens Club Convention der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Update, 20. Oktober, 14.48 Uhr: Mainz 05 kann Mitgliederversammlung nicht im Stadion abhalten
Wegen der hohen Corona-Inzidenzen darf der FSV Mainz 05 seine Mitgliederversammlung am kommenden Dienstag nicht wie geplant als Präsenzveranstaltung in der Opel Arena veranstalten. Dies hat die Stadt entschieden, teilte der Fußball-Bundesligist am Dienstag mit. Wenn möglich, soll für die Versammlung mit Präsenz von Mitgliedern und Clubführung ein neuer Termin gefunden, sobald es die Pandemielage wieder zulasse. Die Mitglieder des Aufsichtsrates bleiben bis zur Neuwahl im Amt. Die ursprünglich von der Wahlkommission zur Wahl des Aufsichtsrates zugelassenen Bewerber seien bereits informiert worden.
Update, 20. Oktober, 14.44 Uhr: Bayerischer Staatskanzleichef: Kein Automatismus für regionale "Lockdowns"
In Bayern soll es keinen Automatismus geben, bei welchen Corona-Zahlen regionale "Lockdowns" wie nun im Kreis Berchtesgadener Land angeordnet werden müssen. Es handle sich um eine fachkundige, sachkundige inhaltliche Abwägung, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Es gebe für solche Entscheidungen "keinen Automatismus, keine Marke".
Verschiedene Faktoren müssten dabei abgewogen werden, erklärte Herrmann. Etwa die schiere Zahl der Neuinfektionen und die Frage, ob es sich um ein begrenztes oder diffuses Ausbruchsgeschehen handle. "Wenn das kreuz und quer durch den Landkreis sich zieht, dann besteht die Gefahr des Kontrollverlustes relativ bald", warnte er.
Grundsätzlich müsse man das Instrument eines regionalen "Lockdowns" dort anwenden, "wo der Eindruck entsteht, es läuft aus dem Ruder", sagte Herrmann und betonte: "Immer mit dem Ziel, derartige flächendeckende Maßnahmen zu vermeiden und zu verhindern."
Update, 20. Oktober, 14.41 Uhr: Hunderte Touristen müssen Berchtesgadener Land verlassen
Die strikten Ausgangsbeschränkungen im Landkreis Berchtesgadener Land haben am Dienstag auch Hunderte Feriengäste zur Abreise gezwungen. Die Berchtesgadener Land Tourismus schätzte die Zahl der Gäste, die in der Bergidylle rund um Watzmann und Königssee teils die Herbstferien verbringen wollten, auf knapp 2500. Der Sommer sei zwar für manche Beherbergungsbetriebe sogar besser gelaufen als das Vorjahr, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Aber: "Teilweise sind noch nicht mal die Schäden aus dem Frühjahr kompensiert." Der Lockdown hatte damals Hoteliers und Gastgebern schwere Einbußen gebracht.
Update, 20. Oktober, 14.38 Uhr: Corona-Gipfel wegen positiven Befunds in Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern unterbrochen
Wegen eines positiven Corona-Befunds bei einem Mitarbeiter der Staatskanzlei hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag den Corona-Gipfel ihres Kabinetts mit Vertretern von Kommunen und Verbänden abgebrochen. Die Beratungen sollen als Telefonkonferenz fortgesetzt werden, teilte die Staatskanzlei mit.
Update, 20. Oktober, 14.30 Uhr: Kanzleramtschef Braun ruft zur Nutzung der Corona-Warn-App auf
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat angesichts drohender Überlastung von Gesundheitsämtern wegen der hohen Zahlen von Corona-Infektionen zur Nutzung der Corona-Warn-App des Bundes aufgerufen.
"Da, wo die Gesundheitsämter in den Hotspots mit der Kontaktnachverfolgung nicht mehr hinterherkommen, ist die Corona-Warn-App das einzige Instrument, was einen noch auf Corona-Kontakte hinweist", sagte Braun am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Er ergänzte: "Daher ist jetzt für alle, die sie noch nicht nutzen, ein guter Zeitpunkt, die App zu laden und im Hintergrund laufen zu lassen."
Update, 20. Oktober, 14.25 Uhr: Zweiter Corona-Test von finnischer Regierungschefin ebenfalls negativ
Auch der zweite Corona-Test der finnischen Regierungschefin Sanna Marin nach ihrer frühzeitigen Abreise vom EU-Gipfel in Brüssel ist negativ ausgefallen. Die Ministerpräsidentin beendet damit ihre freiwillige Quarantäne, wie die finnische Regierung am Dienstag mitteilte.
Marin war am Freitag direkt nach ihrer Rückkehr aus Brüssel auf das Coronavirus getestet worden. Die 34 Jahre alte Finnin hatte den EU-Gipfel zuvor sicherheitshalber vorzeitig verlassen, nachdem ein Corona-Fall in ihrem Umfeld bekanntgeworden war.
Sie hatte am Mittwoch dieselbe Veranstaltung wie der Abgeordnete Tom Packalén besucht. Der 51-Jährige teilte am Freitag mit, dass er positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden sei.
Update, 20. Oktober, 14.20 Uhr: Staatskanzleichef legt Berchtesgaden-Urlaubern Corona-Tests nahe
Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) hat abreisenden Urlaubern aus dem Corona-Hotspot Berchtesgadener Land im Zweifel Corona-Tests nahegelegt. Es sei die Verantwortung jedes einzelnen, sich zu überlegen, wo er einer möglichen Ansteckungsgefahr ausgesetzt war, und sich sicherheitshalber testen zu lassen, sagte Herrmann am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Für Urlauber aus anderen Landesteilen Bayerns beispielsweise sei dies in den kommunalen Testzentren möglich, betonte der CSU-Politiker.
Im Landkreis Berchtesgadener Land gilt wegen extrem gestiegener Corona-Zahlen nun für zwei Wochen ein weitreichender "Lockdown", unter anderem mit Ausgangsbeschränkungen, der Schließung von Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen und dem Verbot von Versammlungen. In Hotels dürfen jetzt nur noch Geschäftsreisende übernachten.
Update, 20. Oktober, 14.15 Uhr: KMK-Präsidentin bekräftigt Position gegen Schulschließungen
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hat vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Entwicklung bekräftigt, dass Schulen und Kitas möglichst offen bleiben sollen. Man habe das Recht auf Bildung und den Gesundheitsschutz der gesamten Schulfamilie eng im Blick, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
"Angesichts der sehr heterogenen Situation in Deutschland kann aber niemand ernsthaft wollen, dass alle Schulen und Kitas wieder komplett schließen müssen." Es gelte, vor Ort die Lage sehr genau zu analysieren und passende Maßnahmen anzuordnen, so wie es auch das Robert Koch-Institut empfehle.
Hubig sagte, es mache einen Unterschied, ob ein Infektionsgeschehen eng eingrenzbar oder in der Gesellschaft breit gestreut sei. "Dann treten Maßnahmen in Kraft wie eine Maskenpflicht im Unterricht, der Wechsel von Fern- und Präsenzunterricht oder aber auch die temporäre Umstellung auf Fernunterricht - so wie das aktuell in den Ländern geschieht." Anders als im März und April wisse man, dass Schulen und Kitas nicht der Treiber der Pandemie seien, sagte die SPD-Politikerin.
Update, 20. Oktober, 14 Uhr: Ministerium arbeitet an Konzept für Gesundheitsämter-Personalreserve
Die Landesregierung will weitere Landesbehörden zur Unterstützung der in der Corona-Pandemie stark beanspruchten kommunalen Gesundheitsämter heranziehen. Das Gesundheitsministerium arbeite derzeit an einem entsprechenden Vorschlag für die Kabinettssitzung in der kommenden Woche, sagte ein Ministeriumssprecher am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Bisher habe vor allem das Landesverwaltungsamt Unterstützungsteams in regionale Pandemie-Schwerpunkte geschickt, wenn deren eigenes Personal aus anderen Ämtern nicht ausgereicht habe. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte in der vergangenen Woche den Aufbau einer solchen Personalreserve für die Gesundheitsämter angekündigt.
Laut Gesundheitsministerium gibt es eine solche Reserve innerhalb der kommunalen Verwaltungen bereits. Diese setzten Personal aus anderen Verwaltungsbereichen etwa bei der Ermittlung von Kontaktpersonen Infizierter ein. Reiche das nicht mehr aus, schicke das Landesverwaltungsamt Helfer. In bisherigen regionalen Pandemie-Schwerpunkten halfen außerdem Bundeswehr, Robert Koch-Institut Berlin und Medizinstudenten bei Corona-Tests und der Suche nach Kontaktpersonen.
Unterdessen hat Thüringen die Marke von 5000 mit dem Sars-CoV2-Virus Infizierten seit Pandemiebeginn erreicht. Das geht aus der täglichen Übersicht des Berliner Robert Koch-Instituts hervor. Am Dienstag waren dort 87 neue Fälle gemeldet worden.
Update, 20. Oktober, 13.55 Uhr: Ischgl will eines der sichersten Ziele im Alpenraum sein
Der österreichische Wintersportort Ischgl, im März Hotspot bei der Verbreitung der Corona-Pandemie, will in der bevorstehenden Saison eines der sichersten Ziele im Alpenraum sein. "Die Erfahrungen des vergangenen Winters bestimmen unser Handeln für die Zukunft", betonten die Tourismus- und Seilbahn-Verantwortlichen am Dienstag.
So habe die Silvrettaseilbahn AG zuletzt rund 700.000 Euro in Gesundheits- und Sicherheitsstandards investiert. Was die Region plant, erfahrt Ihr >>> hier.
Update, 20. Oktober, 13.50 Uhr: 420.000 Euro Ausgleich wegen Corona für Pfarreien
Die 37 Pfarreien im bis nach Sachsen-Anhalt reichenden Bistum Dresden-Meißen bekommen finanzielle Unterstützung wegen der Corona-Pandemie. Das Bischöfliche Ordinariat gewährt ihnen nach Angaben vom Dienstag einen einmaligen Sonderzuschuss von insgesamt 420.000 Euro, um besondere Belastungen auszugleichen. Damit sollen das Gemeindeleben stabilisiert und Spielräume eröffnet werden.
Die katholischen Dekanate hatten um Hilfe gebeten, weil ihre Haushalte auch durch wegfallende Kollekteneinnahmen unter besonderem Druck stünden. In den nächsten Wochen erhalten die Pfarreien, die zwischen 516 und 8950 Mitglieder haben, pauschal je drei Euro pro Gläubigem.
Im Zuge des Corona-Shutdowns haben sie laut Ordinariat seit Mitte März weniger Gottesdienstbesucher und spürbare Einnahmeausfälle wegen Klingelbeutel-Verzichts. Sie investierten in Alternativen wie Livestreams, telefonische Seelsorge oder auch Einkaufsdienste für Risikogruppen sowie Infektionsschutz.
Update, 20. Oktober, 13.47 Uhr: Italienische Regierung bittet Influencer-Paar um Hilfe
Italiens Regierung hat sich an das bekannteste Influencer-Paar des Landes gewandt, um die Corona-Ansteckungen unter jungen Leuten in den Griff zu bekommen. Der Rapper Fedez (31) erzählt dazu in einem am Montag veröffentlichten Video auf Instagram, Regierungschef Giuseppe Conte habe ihn und seine Frau Chiara Ferragni (33) um Hilfe gebeten.
Es sei ein "sehr unerwarteter" Anruf gewesen. Im selben Film startet Fedez einen Aufruf, sich an die nationale Maskenpflicht zu halten. Andere Politiker lobten das Paar am Dienstag.
Was genau er machen sollte, lest Ihr >>> hier.
Update, 20. Oktober, 13.45 Uhr: Forderungen nach mehr parlamentarischer Mitsprache in Corona-Krise
Wie im Bund fordern auch in Mecklenburg-Vorpommern Parteien mehr parlamentarische Mitsprache bei Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. "Meine Fraktion fordert seit längerem, dass die Corona-Maßnahmen der Landesregierung durch das Parlament legitimiert werden müssen", sagte Linksfraktionschefin Simone Oldenburg am Dienstag in Schwerin. "War es in den ersten Wochen der Corona-Pandemie noch zu tolerieren, dass die Regierung Entscheidungen trifft, so ist es jetzt an der Zeit, weitere Maßnahmen, insbesondere die Corona-Ampel, öffentlich zu debattieren und den Landtag darüber beschließen zu lassen."
Der Landesvorsitzende der nicht im Landtag vertretenen FDP, René Domke, äußerte sich ähnlich: "Auch in Krisenzeiten dürfen die Parlamente nicht über Monate hinweg übergangen und Grundrechte dauerhaft per Verordnung eingeschränkt werden", mahnte er.
Am Morgen war das Kabinett von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Schwerin erneut mit Vertretern von Kommunen und Verbänden zu einem Corona-Gipfel zusammengekommen, um angesichts steigender Infektionszahlen über regionale Verschärfungen der Schutzvorkehrungen zu beraten. Bei Überschreiten der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt sollen dort den Plänen zufolge unter anderem eine erweiterte Maskenpflicht sowie Beschränkungen für Gastronomie und Veranstaltungen gelten.
Nach den Worten Oldenburgs sind viele Anti-Corona-Maßnahmen mit gravierenden Eingriffen in Grundrechte wie Berufsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Freizügigkeit verbunden. "Darüber sollte nicht länger allein die Exekutive entscheiden", sagte sie. FDP-Chef Domke forderte neben der parlamentarischen Legitimierung eine zeitliche Beschränkung der Schutzmaßnahmen, um damit auch Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen. "Was die Menschen brauchen ist Planungssicherheit und durchdachte Maßnahmen", so Domke.
Update, 20. Oktober, 13.40 Uhr: Deutsches Rotes Kreuz hilft bei Corona-Kontaktnachverfolgung
Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) will rund 600 Helferinnen und Helfer für die Corona-Kontaktnachverfolgung zur Verfügung stellen. Dabei handele es sich um hauptamtliche und ehrenamtliche Kräfte, teilte das DRK am Dienstag in Hannover mit. Bisher hätten bereits 17 niedersächsische DRK-Kreisverbände mit ihren Landkreisen Verträge für eine dauerhafte Unterstützung geschlossen oder vereinbart, eine Reserve für ein Mobiles Kontaktnachverfolgungs-Team (MKT) auf Abruf vorzuhalten.
Die Teams der lokalen Gesundheitsämter sehen laut DRK eine Besetzung mit neun Personen vor und dies jeweils für drei Schichten, sieben Tage die Woche rund um die Uhr. "Wir rechnen damit, dass in nächster Zeit mindestens 600 DRK-Kräfte für die MKTs in den Einsatz gehen", sagte Ralf Selbach, Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Niedersachsen.
Die Kontaktnachverfolgung ist ein zentraler Baustein, um Infektionsketten zu unterbrechen und so das Risiko einer unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus zu minimieren, wie Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann der dpa sagte. Die Gesundheitsämter werden dabei auch von Bundeswehrsoldaten unterstützt.
Update, 20. Oktober, 13.35 Uhr: Streeck ruft zur Teilnahme an seiner neuen Studie auf
Der Bonner Virologe Hendrik Streeck (43) hat die Bevölkerung in der kleinen Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg zur Teilnahme an seiner neuen Studie aufgerufen. Man wolle zum Beispiel verstehen, ob man sich nach einer Infektion wieder infizieren könne, erklärte der Forscher in einer am Dienstag vom Kreis verbreiteten Video-Botschaft auf Facebook.
"Das sind extrem wichtige Fragen. Weil es für uns auch Fragen beantwortet, wie wir im nächsten Jahr zum Beispiel mit Sars-CoV-2 umgehen würden, wenn es keinen Impfstoff gibt", sagte er. Bei dem Untersuchungstermin am Mittwoch werde man Blut abnehmen, einen Rachenabstrich machen und Fragen stellen.
Der Appell richtete sich an Menschen, die Streeck und sein Team bereits für eine Vorgängerstudie - die sogenannte Heinsberg-Studie - untersucht hatten. Die Wissenschaftler hatten dabei die Ausbreitung des Coronavirus in Gangelt unter die Lupe genommen, das nach einer Karnevalssitzung im Frühjahr zu einem der ersten deutschen Corona-Hotspots geworden war. Die Studie sorgte für Aufsehen, es gab aber auch Kritik an der Methodik und der Begleitung durch eine PR-Agentur.
Mit der Folge-Untersuchung will Streeck zum Beispiel herausfinden, ob einmal infizierte Menschen gegen erneute Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 immun sind.
Update, 20. Oktober, 13.30 Uhr: Erneuter Corona-Ausbruch bei niederländischem Club AZ Alkmaar
Nur zwei Tage vor dem Spiel gegen den SSC Neapel in der Europa League ist beim niederländischen Fußball-Club AZ Alkmaar erneut ein größerer Corona-Ausbruch festgestellt worden. Es sei noch unklar, wie viele Spieler davon betroffen seien, teilte der Verein am Dienstag mit. "Zur Zeit läuft eine Untersuchung über den Umfang der Infektionen."
Ob das für Donnerstagabend in Neapel angesetzte Spiel stattfinden kann, ist unklar. AZ Alkmaar steht nach eigenen Angaben in engem Kontakt mit der UEFA, den Gesundheitsbehörden und dem niederländischen Fußballverband KNVB.
Nach Berichten des niederländischen TV-Senders NOS soll bei mindestens acht Spielern das Coronavirus festgestellt worden sein. Am Freitag waren bereits neun Infektionen bei dem Verein gemeldet worden, bei sechs Spielern und bei drei anderen Mitarbeitern.
In der süditalienischen Stadt Neapel forderte der für Sport zuständige Kommissar Ciro Borriello bereits ein "verantwortungsvolles Verhalten". "AZ sollte unter Quarantäne gestellt und das Spiel verschoben werden", wurde er von lokalen Medien zitiert. Er bezweifelte allerdings, dass die Stadt selbst eingreifen könne. Neapel und die umliegende Region Kampanien gehören zu den Gebieten in Italien, in denen die Neuansteckungen besonders rasant ansteigen.
Nach den Corona-Regeln der UEFA findet ein Spiel statt, wenn einem Club mindestens 13 Spieler gesund zur Verfügung stehen.
Update, 20. Oktober, 13.20 Uhr: Berliner Senat verständigt sich auf Masken-Empfehlung
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollen die Menschen in Berlin auch im öffentlichen Raum verstärkt eine Maske tragen. Der Senat verständigte sich am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf eine entsprechende dringende Empfehlung.
Jede Person sei "angehalten", dort Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wo ein Mindestabstand von 1,5 Meter nicht einzuhalten sei, hieß es. Das betreffe etwa Märkte, Einkaufsstraßen oder Warteschlangen. In überdachten Shoppingmalls soll die Maskenpflicht, die schon länger für Geschäfte gilt, auf die Gänge ausgeweitet werden.
Update, 20. Oktober, 13.05 Uhr: Altmaier: Stadtzentren mit Kultur und Gastronomie beleben
Um Innenstädte vor dem Veröden zu bewahren, sollten aus Sicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier neue "Erlebnisräume" mit Kultur und Gastronomie geschaffen werden. Das sei neben der Digitalisierung etwa auch kleinerer Geschäfte ein entscheidender Faktor, teilte der CDU-Politiker am Dienstag anlässlich eines Gesprächs mit Vertretern von Unternehmen, Kommunen und Verbänden mit. Dabei sollten "kreative Lösungen" entwickelt werden, um das Ladensterben in Stadtzentren zu verhindern.
"Unsere Innenstädte sind ein wichtiger Teil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens und unseres Wirtschaftsstandortes", sagte Altmaier. "Sie sollen wieder Lieblingsplätze für die Menschen werden." Dem Wirtschaftsministerium geht es dabei nicht nur um finanzielle Hilfen für den stationären Einzelhandel, der schon lange unter der starken Online-Konkurrenz leidet, sondern auch um konzeptionelle Unterstützung.
"Die Corona-Krise wirkt auf die Probleme der Innenstädte wie ein Brandbeschleuniger", sagte Altmaier, aber leere Ladenlokale oder verödete Zentren seien nicht neu. In den kommenden Monaten sollen in Workshops Ideen zu den Themen "Innenstädte und Digitalisierung des Handels", "kreative Neu-Nutzung leerstehender Ladengeschäfte" und "Entwicklung von Stadteilkonzepten" entwickelt werden.
Update, 20. Oktober, 13 Uhr: Opposition fordert Beteiligung des Landtags bei Corona-Beschränkungen
Die Oppositionsfraktionen Linke und Freie Wähler fordern eine Beteiligung des Brandenburger Landtags bei künftigen Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. "Jede Änderung der Corona-Regeln ist bislang ohne parlamentarische Beteiligung vollzogen worden - das ist verfassungsrechtlich bedenklich", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Thomas Domres, am Dienstag.
Seine Fraktion habe bereits ein entsprechendes Beteiligungsgesetz zum Infektionsschutz im Hauptausschuss eingebracht. "In der Anhörung hielten alle Experten reine Kabinettsbeschlüsse für bedenklich", sagte Domres. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wollte am Nachmittag angesichts steigender Infektionszahlen schärfere Corona-Regeln bekanntgeben. Dazu soll eine Beschränkung der Gästezahl bei privaten Feiern in Regionen mit hohen Infektionszahlen zählen.
Auch die Freien Wähler fordern die Beteiligung des Parlaments. Fraktionschef Péter Vida verwies auf das Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten im Inland, das vergangenen Freitag vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg gekippt wurde. "Wenn bei so schwerwiegenden Grundrechtseingriffen Fehler gemacht werden, muss man Instrumente schaffen, um diesen vorzubeugen", betonte er. Dafür sei eine notwendige Zustimmung des Gesundheitsausschusses im Landtag geeignet, um Entscheidungen auf eine breitere Grundlage zu stellen.
Update, 20. Oktober, 12.55 Uhr: Hochschulen sehen sich für Wintersemester gut gerüstet
Die Thüringer Hochschulen sehen sich für das Wintersemester 2020/2021 gut gerüstet und sind optimistisch, den Vorlesungsbetrieb in einer Mischung aus Präsenz- und digitalen Lehrformaten ohne größere Probleme gestalten zu können. Das ist das Ergebnis einer Telefonkonferenz zwischen Wissenschaftsministerium, den Leitungen der Thüringer Hochschulen, der Studierendenvertretung sowie dem Studierendenwerk vom Dienstag, wie das Ministerium mitteilte. Trotz steigender Infektionszahlen seien die Hochschulen diesmal besser vorbereitet als im Sommersemester, als sie binnen kürzester Frist auf die Corona-Pandemie reagieren mussten.
Der Anteil der Präsenzlehre werde teilweise bis zu 60 Prozent des gesamten Studienangebots erreichen, hieß es. Die Angebote richten sich dabei vorzugsweise an Studienanfänger und Studierende kurz vor dem Abschluss, die zu 90 Prozent Präsenzveranstaltungen wie Übungen und Praktika angeboten bekämen.
Vorlesungen würden dagegen vorwiegend digital, Seminare auch als "Hybridveranstaltung" mit zeitweiser Präsenz und geteilten Gruppen stattfinden. Damit die geltenden Infektionsschutzbestimmungen eingehalten werden können, würden teilweise zusätzliche Räume angemietet und Lehrveranstaltungen auch an Samstagen angeboten.
Vorsichtig optimistisch habe sich die Landespräsidentenkonferenz, der Zusammenschluss der staatlichen Thüringer Hochschulen, zu den aktuellen Bewerberzahlen gezeigt. Entgegen der Befürchtungen habe es zunächst keinen massiven Einbruch gegeben. Für die insgesamt 31 zulassungsbeschränkten Studiengänge mit gut 2250 Studienplätzen seien 12.766 Bewerbungen und damit 1150 mehr eingegangen als im Vorjahr. Allerdings könne von der Zahl der Bewerbungen nicht auf die tatsächlichen Immatrikulationen geschlossen werden.
Update, 20. Oktober, 12.50 Uhr: Region Hannover führt Maskenpflicht in Unternehmen ein
Wegen der steigenden Corona-Zahlen führt die Region Hannover eine Maskenpflicht in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen ein. Sie soll ab Donnerstag (22. Oktober) gelten, wie die Behörde mitteilte. Der Inzidenzwert der Region lag am Dienstag bei 36,1 Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Die Mund-Nasen-Bedeckung müsse nicht am eigenen Schreibtisch, aber auf den Fluren und Treffpunkten wie in der Küche getragen werden, erläuterte eine Sprecherin. Ausgenommen sind Schulen und Kitas, in denen weiterhin die bestehenden Hygienekonzepte gelten.
Die Region Hannover besteht aus 21 Gemeinden und hat 1,18 Millionen Einwohner. Die größte Gemeinde ist die Landeshauptstadt Hannover mit 543.000 Einwohnern. In Berlin gibt es bereits eine Maskenpflicht in Unternehmen, in Bremen bisher nur in öffentlichen Gebäuden und Gerichten. In Niedersachsen entscheiden darüber laut Gesundheitsministerium in Hannover bislang die kommunalen Gesundheitsämter.
Die Unternehmerverbände Niedersachsen begrüßten die Entscheidung der Region Hannover. "Deutschland und Niedersachsen können weder für die Gesellschaft noch für die Wirtschaft einen neuen Lockdown gebrauchen", sagte Hauptgeschäftsführer Volker Müller der Deutschen Presse-Agentur. Die Unternehmen investierten viel Zeit und Geld in Hygienekonzepte und Gesundheitsschutz. "Ohne Impfstoff sind wir auf Abstand, Handhygiene und Mundnasenschutz angewiesen, um Schließungen zu verhindern. Daher halten wir Masketragen in Unternehmen für sinnvoll. Das handhaben übrigens schon sehr viele Unternehmen genauso."
Update, 20. Oktober, 12.40 Uhr: Verband sieht mögliche Maskenpflicht auf der Tanzfläche skeptisch
Das Kulturwerk Mecklenburg-Vorpommern sieht eine mögliche Maskenpflicht auf der Tanzfläche für Clubs und Diskotheken skeptisch. "Ich schätze das als schwierig ein, wie das umgesetzt werden könnte", sagte der Verbandsvorsitzende Rainer Lemmer der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT im Branchenverband Dehoga) hatte bundesweit eine Öffnungsperspektive für Clubs in der Corona-Krise gefordert - und kann sich dafür auch eine Maskenpflicht vorstellen. "Eine Maskenpflicht auf der Tanzfläche ist zwar nicht ideal, aber wir sollten es auch nicht ausschließen", sagte BDT-Geschäftsführer Stephan Büttner der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ/Dienstag).
In Mecklenburg-Vorpommern dürfen Clubs und Diskotheken nach monatelangen Schließungen wegen der Corona-Pandemie seit Anfang September zwar bereits wieder öffnen. Jedoch darf dort nicht getanzt werden. Inhaber dürfen als Gaststätte öffnen und ebenfalls Veranstaltungen durchführen
Gerade wenn Alkohol getrunken werde, sei es als Clubbesitzer schwierig zu gewährleisten, dass eine mögliche Maskenpflicht eingehalten werde, erläuterte Lemmer vom Kulturwerk. Wenn sich Gäste nicht daran hielten, drohten für die Betreiber hohe Strafen. Bezahlbare Schnelltests könnten ein Lösungsansatz sein. Das hatte bereits der Bundesverband ins Spiel gebracht.
Lemmer sprach sich eher für Konzerte im Sitzen aus, wo die Hygienekonzepte einfacher umzusetzen seien. Nach seinen Worten haben Clubs im Bundesland weiterhin nicht geöffnet. Nach eigenen Angaben hat der Verband rund 30 Mitglieder. Nicht alle Clubs sind in dem Verband organisiert.
Update, 12. Oktober, 12.38 Uhr: Corona-Krise in Belgien: Fast 8500 neue Infektionen pro Tag
Die Corona-Infektionszahlen in Belgien schnellen weiter in die Höhe und erreichen nun fast 8500 neue Fälle pro Tag - also deutlich mehr als im viel größeren Deutschland. In der Woche bis zum 16. Oktober registrierte das staatliche Gesundheitsinstitut Sciensano im Durchschnitt täglich 8422 neue Ansteckungen. Das bedeutet ein Plus von 69 Prozent im Vergleich zur Woche davor.
Am Dienstag lagen 2774 Patienten mit Covid-19 in den belgischen Kliniken, davon 446 auf Intensivstationen, wie die Nachrichtenagentur Belga meldete. Täglich kommen im Schnitt knapp 267 Patienten neu in die Klinik, 95 Prozent mehr als in den sieben Tagen vorher. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion steigt ebenfalls, wenn auch nicht so stark: Täglich sterben rechnerisch 32 Menschen in Belgien an oder mit dem Virus, 15 Prozent mehr im Vergleich zur Vorwoche.
Belgien hat nur rund 11,5 Millionen Einwohner, im Vergleich zu 83 Millionen in Deutschland. In der Bundesrepublik meldete das Robert Koch-Institut am Dienstagmorgen 6868 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden. Deutschland verzeichnete 9836 Todesfälle seit Anfang der Pandemie - in Belgien sind es bereits 10.443.
Update, 20. Oktober, 12.35 Uhr: SPD: Schulministerin muss sofort neues Corona-Schutzkonzept vorlegen
Die SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen fordert unverzüglich Antworten von der Landesregierung, welche Corona-Schutzmaßnahmen nach den Herbstferien an den Schulen greifen sollen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) habe schon zu viel Zeit verstreichen lassen, statt die Herbstferien für eine klare Kommunikation zu nutzen, kritisierte SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty.
"Die Zeit drängt", sagte der Oppositionsführer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. "Es kann jedenfalls nicht sein, dass sie damit wieder erst kurz vor Ende der Ferien um die Ecke kommt und alle Beteiligten im Hauruck-Verfahren reagieren müssen." Die Herbstferien enden in NRW an diesem Wochenende.
Angesichts steigender Infektionszahlen müsse die Schulministerin jetzt umgehend ihre Maßnahmen vorstellen und klare, verlässliche Angaben machen, wie der Gesundheitsschutz an den Schulen gewährleistet werden solle. Dazu gehörten kleinere Lerngruppen, mehr digitaler Unterricht in der Sekundarstufe II und der Einbau von effektiven Raumluftfilteranlagen.
"Wärmflaschen und dicke Jacken im Unterricht bei offenen Fenstern können jedenfalls wohl kaum die Lösung sein", unterstrich Kutschaty. Ähnlich hatten sich zuvor auch mehrere Lehrerverbände geäußert. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Lehrerverband fordern eine landesweite Rückkehr zur Maskenpflicht im Unterricht; auch für den Philologenverband ist das "kein Tabu". Einzelne Schulen hatten die Maskenpflicht aufgrund hoher Infektionswerte bereits wieder eingeführt, an anderen wird auf freiwilliger Basis noch eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen.
Kutschaty beklagte ein Handlungsdefizit der Landesregierung: "Draußen stürmt der Corona-Herbstwind, aber im Schulministerium gilt offenbar 'Still ruht der See'." Auch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lasse zu dem Thema nichts von sich hören.
Update, 20. Oktober, 12.32 Uhr: Pharmaausrüster Sartorius wird noch etwas optimistischer
Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius profitiert in der Corona-Pandemie weiter von guten Geschäften vor allem mit der Biopharmaindustrie. Nach starkem Wachstum in den ersten neun Monaten werden die Niedersachsen nun auch noch etwas optimistischer für das Gesamtjahr. So dürfte der Umsatz am oberen Ende oder sogar leicht über der zuletzt anvisierten Spanne von 22 bis 26 Prozent Wachstum liegen, teilte der Konzern am Dienstag in Göttingen mit.
Die im MDax notierte Sartorius-Vorzugsaktie setzte ihren guten Lauf fort. Seit Monaten reiht das Papier Rekordhoch an Rekordhoch, weil die Geschäfte mit der Pharmabranche florieren. Allein in diesem Jahr hat sich der Kurs fast verdoppelt, die Aktie gehört zu den Gewinnern der Corona-Krise am deutschen Aktienmarkt. Sollte die Deutsche Börse den Leitindex Dax zum kommenden März um 10 auf 40 Mitglieder aufstocken, gilt Sartorius als ein heißer Kandidat für den Aufstieg.
Im dritten Quartal zog der Erlös um 35,1 Prozent auf 623,2 Millionen Euro an. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) wuchs gar um 58,1 Prozent auf 195,1 Millionen Euro. Mit beiden Werten schlug das Unternehmen auch die höchsten Schätzungen von Analysten. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre der Sartorius AG ein Gewinn von 68 Millionen Euro - das war ein Plus von rund 75 Prozent.
Auch bei der Auftragslage kann der Konzern weiter große Sprünge machen. Zwischen Juli und Ende September wuchsen die Bestellungen um über die Hälfte auf knapp 712 Millionen Euro. Hier war wiederum vor allem die Biopharmasparte für den Großteil des Anstiegs verantwortlich, doch auch in der Laborsparte betrug das Auftragswachstum ein Drittel. Erstmals beschäftigte der Konzern per Ende September auch mehr als 10.000 Mitarbeiter. Ende des vergangenen Jahres waren es noch knapp 1000 Beschäftigte weniger.
Update, 20. Oktober, 12.30 Uhr: Kliniken schränken wegen steigender Corona-Zahlen Besuche ein
Wegen der steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen schränken erste Kliniken wieder Besuche ein. Damit solle verhindert werden, dass sich das Coronavirus weiter verbreite, teilten die SRH-Kliniken Sigmaringen mit. Zugleich solle das Risiko einer Ansteckung für Patienten und Mitarbeiter minimiert werden. Ausgenommen seien beispielsweise Angehörige, die einen im Sterben liegenden Patienten besuchen wollten. Auch dürfe eine Person eine Schwangere bei der Geburt begleiten.
Der Besucherstopp gilt an allen drei Standorten in Sigmaringen, Pfullendorf und Bad Saulgau. Einen Riegel für Besucher schieben auch die Kreiskliniken Reutlingen an den Standorten Reutlingen, Münsingen und Bad Urach vor.
Eine landesweite Vorgabe dazu gibt es laut Sozialministerium noch nicht. Trotz steigender Infektionszahlen seien derzeit keine weitergehenden landesweiten Kontaktbeschränkungen über die bereits bestehenden hinaus für die Pflegeeinrichtungen angedacht, sagte ein Ministeriumssprecher am Dienstag. Momentan seien grundsätzlich zwei Besucher pro Tag pro Pflegebedürftigen erlaubt.
Update, 20. Oktober, 12.25 Uhr: Ausgangsbeschränkung im Berchtesgadener Land - Menschen gelassen
Kurz vor den strikten Ausgangsbeschränkungen im Landkreis Berchtesgadener Land blieben am Dienstag die Menschen weitgehend gelassen. Viele gingen noch einmal zum Einkaufen. Apotheken berichteten, Kunden hätten Masken und Desinfektion gekauft, jedoch in moderatem Umfang. Feriengäste packten ihre Koffer. Sie mussten den Ort verlassen - an einem goldenen Oktobertag mit Föhn und bei strahlendem Herbstwetter. "Dass wir Gäste wegschicken müssen, da blutet das Herz", sagte in Berchtesgadener Gastgeber. "Es ist echt bitter." Aber auch: "Es ist konsequent."
Das Verlassen der eigenen Wohnung ist von Dienstag 14 Uhr an nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt. Es sind bayernweit die ersten Ausgangsbeschränkungen seit Monaten, sie gelten vorerst für 14 Tage. Am Montag lag im Landkreis die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 272,8. Alleine seit gestern habe es 57 Neuinfektionen gegeben. Das Robert Koch-Institut hatte am Montag (Stand: 0 Uhr) für den Landkreis noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 gemeldet - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.
Am Nachmittag wollte sich Landrat Bernhard Kern zur Lage und zu den aktuellen Zahlen äußern. Ein wichtiges Thema der Pressekonferenz wird auch die Situation der Schüler und Kita-Kinder sein. Auch die Notbetreuung soll thematisiert werden. Denn ab 14 Uhr müssen auch Schulen und Kindertagesstätten schließen.
Update, 20. Oktober, 12.20 Uhr: Negativer Corona-Test bei Hessens Ministern Al-Wazir und Klose
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Sozialminister Kai Klose (beide Grüne) sind negativ auf das Coronavirus getestet worden. Beide hätten sich aber nach den Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in häusliche Quarantäne begeben, teilte Regierungssprecher Michael Bußer am Dienstag in Wiesbaden mit. Diese dauere noch bis zum kommenden Montag.
In der Zwischenzeit würden sie aus dem Homeoffice weiterarbeiten. Alle öffentlichen Termine der beiden Minister seien in dieser Woche abgesagt worden.
Nach der Corona-Infektion von Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) hatten sich auch ihre Kabinettskollegen testen lassen. Al-Wazir und Klose galten wegen einer gemeinsamen längeren Besprechung mit Dorn vor wenigen Tagen als Kontaktpersonen ersten Grades. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hatte am Vortag darüber berichtet, dass sich Dorn infiziert habe.
Update, 20. Oktober, 12.15 Uhr: Mehrere Eilanträge gegen Sperrstunde - Sammelklage von Wirten
Gegen die NRW-weite Sperrstunde für Restaurants und Kneipen in Risikogebieten lagen am Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster am Dienstag bereits zwei Eilanträge vor: Sowohl ein Wirt aus Bochum will die Sperrstunde kippen als auch 19 Gastronomen aus Bonn, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis, die laut Gericht gesammelt einen Eilantrag eingereicht haben. Die angekündigte Klage eines Bar-Betreibers aus Düsseldorf war am Dienstag laut OVG noch nicht eingegangen. Wann über die Eilanträge entschieden wird, steht laut einem Sprecher noch nicht fest.
Seit Samstag gilt in Nordrhein-Westfalen in allen Kommunen mit hohen Corona-Neuinfektionszahlen eine verpflichtende Sperrstunde für die Gastronomie. Alle Kneipen und andere gastronomische Betriebe müssen ihre Türen zwischen 23 und 6 Uhr morgens für Gäste geschlossen halten. Laut der aktualisierten Coronaschutz-Verordnung gilt die Sperrstunde in Kommunen, die innerhalb von sieben Tagen 50 oder mehr Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner aufweisen. Davon sind bereits Millionen Menschen betroffen.
Update, 20. Oktober, 12.10 Uhr: Papierhersteller Fripa sieht keinen Grund für Hamsterkäufe
Für Hamsterkäufe von Klopapier und Co gibt es aus Sicht des Hygienepapierherstellers Fripa aus dem unterfränkischen Miltenberg keinen Grund. "Deutschland ist mit Hygienepapier sehr gut versorgt, die Lieferketten funktionieren", sagte Verkaufsleiter Jürgen Fischar am Dienstag. Die Verbraucher müssten sich keine Sorgen machen, Produzenten wie Fripa, Essity und Sofidel arbeiteten auch in der Pandemie. "Es wird keine Unterversorgung geben, solange sich der Verbraucher normal verhält." Fripa fahre derzeit mit seinen etwa 450 Mitarbeitern teils Sonderschichten, um den Bedarf zu decken.
Er sehe aber bereits hier und da, dass in den Märkten Hygieneartikel verstärkt gekauft würden, sagte der Verkaufsleiter. "Wir haben eine ähnliche Situation wie im März." Zu Beginn der Corona-Krise waren die Umsätze mit Toilettenpapier in Drogerien und größeren Supermärkten rasant in die Höhe geschnellt. Auch bei Fripa sei die Nachfrage gestiegen, um wie viel, wollte Fischar nicht sagen.
Der Einzelhandel gibt erst einmal Entwarnung, auch wenn etwa in Drogerien wieder Schilder hängen, dass pro Haushalt nur noch zwei Packungen Toilettenpapier gekauft werden dürfen. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge will sich rund jeder zehnte Verbraucher in Deutschland in den kommenden Wochen verstärkt mit Toilettenpapier, Nudeln und anderen Waren des täglichen Gebrauchs eindecken. Fast zwei Drittel (64 Prozent) schlossen derartige Hamsterkäufe dagegen ausdrücklich aus.
Update, 20. Oktober, 12.05 Uhr: Mitarbeiter von Karstadt Kaufhof für Corona-Nachverfolgung eingesetzt
Mitarbeiter der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sollen in Düsseldorf befristet im Kampf gegen das Coronavirus eingesetzt werden. Die Stadt will das Gesundheitsamt angesichts der steigenden Infektionszahlen noch in dieser Woche um 20 zusätzliche Stellen stärken und in den kommenden Wochen weiter ausbauen, wie ein Sprecher mitteilte.
Am Wochenende hatten Hunderte Mitarbeiter der Warenhauskette in Nordrhein-Westfalen gegen die Schließung ihrer Filialen protestiert. Bis zum Ende des Monats sollen bundesweit rund 35 Galeria-Kaufhof- und Karstadt-Filialen schließen. Die meisten Filialen schlossen bereits am Samstag.
Im Dienst der Stadt sollen die Mitarbeiter künftig die Kontaktpersonen von Corona-Infizierten ausfindig machen, warnen und sie auffordern, sich in Quarantäne zu begeben. Damit sollen die Infektionsketten eingedämmt und möglichst durchbrochen werden.
Wie viele Karstadt-Kaufhof-Mitarbeiter auf diese Weise weiter beschäftigt werden können, wurde nicht mitgeteilt. Das Land NRW hatte in der vergangenen Woche finanzielle Mittel für auf sechs Monate befristete Einstellungen für die Kontaktpersonennachverfolgung zugesagt. Darüber hinaus können zusätzliche Kräfte bei der Bundeswehr angefordert werden.
Update, 20. Oktober, 12 Uhr: Zweite Corona-Welle in Italien: Lombardei plant Ausgangsverbote
Die norditalienische Lombardei plant wegen drastisch steigender Corona-Zahlen nächtliche Ausgangsverbote, die am Donnerstag beginnen sollen. Nach Medienberichten sollten die Bürger dort zwischen 23 und 5 Uhr ihr Haus nur noch aus wichtigem Grund - wie Arbeit oder Krankheit - verlassen dürfen. Die Lombardei, die auch bei der ersten Corona-Welle im Frühjahr stark betroffen war, habe eine solche Verschärfung der Maßnahmen bei der Regierung in Rom beantragt, schrieb die Zeitung "Corriere della Sera".
Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza teilte am Montagabend mit, er sei grundsätzlich einverstanden mit "restriktiveren Maßnahmen" in der Region. Er habe mit dem Regionalpräsidenten Attilio Fontana und dem Bürgermeister der Metropole Mailand, Giuseppe Sala, darüber gesprochen. Der Minister nannte keine konkreten Punkte. "Wir werden in den nächsten Stunden gemeinsam daran arbeiten", schrieb er.
Rom hatte am Wochenende einige Anti-Corona-Maßnahmen verschärft. Regierungschef Giuseppe Conte betonte jedoch, ein nationaler Lockdown wie im Frühjahr solle vermieden werden. Einige Regionalpolitiker kritisierten das Vorgehen Roms als zu zögerlich.
Den Berichten zufolge soll in der ökonomisch starken Lombardei mit rund zehn Millionen Einwohnern auch ein Teil des Einzelhandels, der keine Lebensmittel verkauft, an Wochenenden geschlossen werden. Der für Gesundheit zuständige Regionalkommissar Giulio Gallera warnte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag im Radio vor einer erneuten Überlastung der Krankenhäuser. Wenn der Trend nicht gestoppt werde, könnten Ende Oktober rund 4000 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern der Region liegen. Derzeit sind es rund 1100 Menschen.
Insgesamt registrierte das 60-Millionen-Einwohner-Land am Montag etwas unter 10.000 Neuansteckungen. Die höchsten Werte hatten die Lombardei und Kampanien im Süden des Landes.
Update, 20. Oktober, 11.55 Uhr: GEW: Zurück zur Maskenpflicht im Unterricht nach den Herbstferien
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will, dass die Maskenpflicht im Unterricht an allen Schulen in Nordrhein-Westfalen nach den Herbstferien wiedereingeführt wird. Darüber hinaus forderte GEW-Landeschefin Maike Finnern am Dienstag eine Verkleinerung der Lerngruppen beziehungsweise Halbierung der Unterrichtsklassen. Die Herbstferien enden in NRW an diesem Wochenende.
"Das Letzte, was passieren darf, ist dass die Schulen wieder geschlossen werden", mahnte Finnern. Immerhin gehe aus einer Ende September vom Schulministerium veröffentlichten Umfrage hervor, dass jede vierte Schule in NRW sich nicht in der Lage sehe, die Infektionsschutzstandards einzuhalten. "Hier ist dringend Abhilfe erforderlich."
Dazu brauche das Land nun ein Stufenkonzept mit klaren Handlungsempfehlungen, wie es etwa für den bayerischen Unterrichtsbetrieb in Pandemiezeiten gelte. "Je nach Infektionsgeschehen gibt es dort abgestufte Maßnahmen vom Regelbetrieb unter Hygieneauflagen über die Maskenpflicht bis zu einem Wechselmodell aus Präsenz- und Distanzlernen", erklärte Finnern.
Derzeit halte sich die Landesregierung in NRW nicht an Empfehlungen, die das Robert Koch-Institut, gestaffelt nach Corona-Warnstufen, für Schulen veröffentlicht habe, kritisierte Finnern. Auch der Philologenverband hatte zuvor bereits gefordert, die Rückkehr zur Maskenpflicht im Unterricht zu prüfen und ein Stufenkonzept mit einheitlichen Handlungsanweisungen vorzulegen.
Die Landesregierung hat für Lehrer und Schüler bislang keine neuen Vorgaben zum Umgang mit der Pandemie nach den Herbstferien gemacht. Aus dem Schulministerium hieß es auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf lediglich: "Die Landesregierung beobachtet das Infektionsgeschehen in Nordrhein-Westfalen bis zum Ende der Herbstferien sehr genau. Weitere Maßnahmen werden kontinuierlich auf Wirksamkeit und Notwendigkeit geprüft."
Update, 20. Oktober, 11.50 Uhr: Moderna: US-Notfallzulassung für Corona-Impfstoff im Dezember denkbar
Der Arzneimittelhersteller Moderna erwartet mit etwas Glück eine US-Notfallzulassung für den eigenen Corona-Impfstoff im Dezember. Die Voraussetzung dafür sei, dass Moderna im November in einer Studie positive Zwischenergebnisse erziele, führte der Vorstandsvorsitzende Stephane Bancel auf einer Veranstaltung des "Wall Street Journal" aus.
Mit einer Notfallzulassung der amerikanischen Behörde für Nahrungs- und Arzneimittel (FDA) könnten Teile der US-Bevölkerung - zum Beispiel medizinisches Personal oder ältere Menschen - auch vor der offiziellen Zulassung geimpft werden.
Am Freitag hatte bereits der US-Pharmakonzern Pfizer, der mit der deutschen Firma Biontech kooperiert, angekündigt, möglicherweise im November eine Notfallzulassung in den USA für seinen Impfstoff zu beantragen. Die Voraussetzung sei, dass die Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit bei der laufenden Erprobung positiv seien
Moderna und Pfizer/Biontech gehören zu den Firmen mit besonders aussichtsreichen Impfstoff-Kandidaten. Sie erforschen bereits in der entscheidenden Phase mit Tausenden Probanden, ob ihre Mittel tatsächlich vor einer Corona-Infektion schützen.
Update, 20. Oktober, 11.45 Uhr: Ministerium: Besuchsverbote für Heime unbedingt vermeiden
Trotz steigender Infektionszahlen auch in Senioren- und Pflegeheimen in NRW will das Gesundheitsministerium die Besuchsregeln nicht verschärfen. "Im Gegenteil: Ziel ist es, Besuchsverbote unbedingt zu vermeiden", teilte das Ministerium auf Anfrage in Düsseldorf mit. Zugleich gehe es um den bestmöglichen Schutz von Bewohnern, Patienten und Beschäftigten. Dabei spielten Schnelltests eine wesentliche Rolle. "Es ist beabsichtigt, Schnelltests insbesondere in Pflegeheimen und Krankenhäusern einzusetzen", sagte eine Sprecherin.
Die Landesregierung hatte kürzlich für Kommunen ab einem Wert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche vorgegeben, dass dort in allen Altenheimen Bewohner und Personal getestet werden sollen. Das dürfte in der Praxis eine enorme Zahl von Einrichtungen betreffen. Denn inzwischen sind Städte oder Kreise mit einem Wert unter 35 in NRW deutlich in der Unterzahl. Sehr viele haben laut Robert Koch-Institut schon die nächste Schwelle von 50 klar übersprungen, einige die 100er-Marke.
Aus dem Ministerium hieß es, man habe "keine Anhaltspunkte dafür, dass die angeordneten Vorkehrungen zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeeinrichtungen nicht umgesetzt werden". Auch in den Heimen sei es seit etwa Mitte September zu einem Anstieg gekommen, der aber nicht so stark ausgefallen sei wie die allgemeine Entwicklung. Beim Auftreten einer Infektion dürften Besuche nur in abgetrennten Bereichen der Einrichtung stattfinden.
Update, 20. Oktober, 11.40 Uhr: Waldhof Mannheim gibt Stadion-Catering an Bedürftige aus
Weil er kurzfristig auf Zuschauer verzichten muss, gibt der SV Waldhof Mannheim sein bereits vorbereitetes Stadion-Catering an Bedürftige aus. Anstatt im Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock am Dienstag seine Business-Gäste zu bewirten, lädt der Fußball-Drittligist alle Bedürftigen für diesen Mittwoch (12 bis 15.30 Uhr) hinter die Haupttribüne des Carl-Benz-Stadions ein.
Dort können sie sich das Essen abholen. Auf der Speisekarte stehen Rost- und Kammbraten mit Butterspätzle, Salzkartoffeln und Wurzelgemüse sowie Champignon- und Zwiebelbratensoße. Außerdem gibt es ein Salatbuffet und zum Nachtisch Obstsalat und Schokocreme.
Update, 20. Oktober, 10.55 Uhr: Iran: Corona-Totenzahlen mehr als doppelt so hoch wie angegeben
Die Zahl der Corona-Toten im Iran ist nach Angaben aus dem Krisenstab des Landes mehr als doppelt so hoch wie vom Gesundheitsministerium angegeben. "Die amtliche Statistik müsse mit 2,5 multipliziert werden, um an die realen Zahlen zu kommen", sagte Massud Mardani, Mitglied des iranischen Corona-Krisenstabs, der Nachrichtenagentur Isna am Dienstag. Nach dieser Berechnung läge die Zahl der Corona-Todesfälle bei mehr als 840 pro Tag - und nicht wie vom Gesundheitsministerium angegeben bei 337.
Auch andere Gesundheitsexperten im Iran teilen die Einschätzung Mardanis. Sie gehen davon aus, dass die offiziell angegebene Totenzahl deswegen noch relativ niedrig ist, weil es zu wenige Testmöglichkeiten gebe. Fachleute fordern daher eine umgehende Ausgangssperre in Großstädten, besonders in der Hauptstadt Teheran mit ihren 13 Millionen Einwohnern. Sonst könnte es zu kritischen Engpässen bei der medizinischen Versorgung und zu einem Mangel an Krankenhausbetten kommen. Präsident Hassan Ruhani aber ist aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen weiterhin dagegen.
Am Montag meldete das iranische Gesundheitsministerium mit 337 gestorbenen Covid-19-Patienten binnen 24 Stunden so viele Corona-Tote wie noch nie zuvor. Die Gesamtzahl der Corona-Toten liege damit seit dem Ausbruch der Pandemie im Iran Ende Februar bei 30.712, die der Infizierten bei 534.631. Der Iran hat etwa so viele Einwohner wie Deutschland.
Update, 20. Oktober, 10.50 Uhr: Corona-Gipfel in Schwerin berät über neue Corona-Landesverordnung
In Mecklenburg-Vorpommern sollen bei regional mehr als 50 Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen verschärfte Schutzvorkehrungen gelten. Die rechtlichen Grundlagen dafür sollen auf dem Corona-Gipfel gelegt werden, der am Dienstagmorgen unter Leitung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Schwerin zusammengetreten ist.
Der NDR berichtet unter Berufung auf den Entwurf der neuen Corona-Landesverordnung, dass künftig bei Überschreiten der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt dort die Maskenpflicht auch im öffentlichen Raum und an weiterführenden Schulen auch im Unterricht gelten soll.
Gaststätten dürfen dem Bericht zufolge keinen Alkohol ausschenken und müssen um 23 Uhr schließen. Die zulässige Teilnehmerzahl an Veranstaltungen werde reduziert, Sportwettkämpfe fänden wieder ohne Zuschauer statt. Außerdem fallen in Regionen, in denen die Corona-Ampel auf Rot steht, Herbst- und Weihnachtsmärkte aus, hieß es.
Bund und Länder hatten sich auf einheitliche Regeln verständigt, um den starken Anstieg der Corona-Infektionen zu dämpfen. Dazu gehören im Bedarfsfall eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern und eine Sperrstunde für die Gastronomie. Dies soll nun in der Landes-Corona-Verordnung verankert werden.
Update, 20. Oktober, 10.40 Uhr: Gewerkschaft der Polizei: Corona-Kontrollen stoßen auf Aggressionen
Die Durchsetzung der Corona-Regeln bereitet der Hamburger Polizei nach Gewerkschaftsangaben große Mühe. Nach den Erfahrungen des vergangenen Wochenendes sieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine schwieriger werdende Lage. "Anordnungen der Polizei zur Durchsetzung von Corona-Regeln werden mit hohem Aggressionspotenzial beantwortet", erklärte der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP, Lars Osburg, am Dienstag. Er beklagte ein bundesweites Regelchaos.
Die Hamburger Polizei hatte am vergangenen Wochenende die Einhaltung der neu eingeführten Sperrstunde ab 23 Uhr kontrolliert und nach eigenen Angaben fast 150 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Über 300 Örtlichkeiten wurden überprüft, vier Betriebe mussten geschlossen werden.
Den größten Verstoß stellten Beamte an der Reeperbahn fest, wo eine Party mit rund 90 Menschen im Kellerbereich eines Clubs gefeiert wurde. "Die Akzeptanz der Sperrstunde war im Großen und Ganzen aber sehr hoch", hatte ein Polizeisprecherin am Sonntag gesagt.
Update, 20. Oktober, 10.30 Uhr: Finnair streicht im Zuge von Corona-Krise 700 Stellen
Die finnische Fluggesellschaft Finnair streicht bis März rund 700 Stellen. Wegen der von der Corona-Pandemie verursachten dramatischen Lage der Flugbranche fallen allein schätzungsweise 600 Arbeitsplätze in der finnischen Heimat weg, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Darüber hinaus werden die meisten Mitarbeiter langfristig von vorübergehenden Freistellungen betroffen sein, weil davon ausgegangen wird, dass die Branche Jahre für die Erholung von der Krise benötigen wird. Die Airline hat derzeit rund 6500 Angestellte, der Großteil davon arbeitet in Finnland.
Er sei dankbar, dass gemeinsam mit den Angestellten eine Lösung zur Rettung von etwa 150 Jobs im Konzern gefunden worden sei, sagte Finnair-Chef Topi Manner. "Trotzdem ist dies ein sehr trauriger Tag bei Finnair." Die Veränderungen seien notwendig und unvermeidbar.
Update, 20. Oktober, 10 Uhr: Sagrotan-Hersteller Reckitt Benckiser wächst in Corona-Pandemie
Der Sagrotan-Hersteller Reckitt Benckiser profitiert in der Corona-Pandemie weiter von einem starken Absatz seiner Hygieneprodukte und Desinfektionsmittel. Die Briten erhöhten daher ihre Umsatzprognose für das laufende Jahr. Die gute Entwicklung im ersten Halbjahr habe sich im dritten Quartal fortgesetzt, erläuterte Vorstandschef Laxman Narasimhan am Dienstag. Das Unternehmen strebe daher nun für 2020 ein vergleichbares Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich an. Zuvor war Reckitt Benckiser von einem hohen einstelligen Plus ausgegangen.
Im dritten Quartal stiegen die Erlöse um knapp 7 Prozent auf 3,5 Milliarden britische Pfund (rund 3,9 Milliarden Euro). Auf vergleichbarer Basis erzielte der Konzern ein Wachstum von 13,3 Prozent, was deutlich über den Markterwartungen lag. Wachstumstreiber war die Hygiene-Sparte mit einem vergleichbaren Wachstum von 19,5 Prozent, gefolgt vom Gesundheitsgeschäft, welches auf ein Plus von 12,6 Prozent kam.
Reckitt Benckiser ist neben dem Desinfektionsmittel Sagrotan für seine antiseptischen Seifen und Desinfektionsmittel der Marke Dettol bekannt. Weitere bekannte Marken sind Calgon, Clearasil, Vanish oder Durex.
Update, 20. Oktober, 9.55 Uhr: Kritik an Landesregierung wegen Beherbergungsverbot
Die Wirtschaft im Osten Mecklenburg-Vorpommerns hat das Vorgehen der Schweriner Landesregierung beim Beherbergungsverbot scharf kritisiert. "Das war nichts weiter, als das Vergraulen der potenziellen Urlauber aus Berlin", sagte IHK-Vizepräsident Frank Benischke am Montag in Neubrandenburg.
Das Hin und Her um Verordnungen Anfang Oktober habe die Hoteliers zwischen Usedom und der Mecklenburgischer Seenplatte etwa 20 bis 25 Prozent ihrer Buchungen gekostet. "Da ist richtig Geld verbrannt worden", erklärte Benischke. Berlin sei traditionell ein Hauptmarkt für die Touristiker in Mecklenburg-Vorpommern.
Mit dem Ansteigen der Corona-Infektionen in Berlin und anderen Hotspots in Deutschland hatte die Schweriner Landesregierung eines der strengsten Regelwerke eingeführt. So sollten Gäste erst einen negativen Test vorlegen, dann fünf Tage in Quarantäne und den zweiten negativen Test vorlegen. Das führte zu massiven Absagen, da dies auch mit dem Ferienbeginn in Berlin zusammenfiel.
Am Sonntag hatte die Landesregierung unter Führung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die Quarantäne und den zweiten Test - nach massiven Protesten - wieder gestrichen. "Dazu kamen weitere handwerkliche Fehler", kritisierte Benischke. So hätten Arbeiter aus MV nur 48 Stunden in Berlin bleiben dürfen, wenn diese Verordnung nicht mehrfach nochmals überarbeitet worden wäre.
Update, 20. Oktober, 9.50 Uhr: Seit Monaten erstmals wieder Fans in griechischen Stadien erlaubt
In einem Pilotversuch wird griechischen Fußballfans diese Woche erstmals seit rund sieben Monaten erlaubt, trotz Corona zwei Spiele im Stadion zu verfolgen. Seit Dienstag könnten Anhänger von Olympiakos Piräus für das Champions-League-Match gegen Olympique Marseille am Mittwoch (21 Uhr) im Internet Tickets erwerben, berichtete das griechische Portal Sport24.
Einige Fans von Paok Saloniki dürfen beim Europa-League-Spiel gegen Omonia Nikosia am Donnerstag (18.55 Uhr) dabei sein. Die Aussicht auf Erfolg ist allerdings begrenzt, denn es dürfen jeweils nur 10 Prozent der Plätze belegt werden und maximal 3500 Zuschauer im Stadion live dabei sein.
Zuvor hatte die griechische Regierung unter strengen Auflagen grünes Licht für die Öffnung der Stadien gegeben und sprach von einem Pilotprojekt. Weitere Spiele mit Fans sollen aber folgen. Voraussetzungen sind unter anderem, dass die Tickets online verkauft werden, die Menschen auf den ihnen zugeteilten Sitzplätzen bleiben und Essen und Trinken per Selbstbedienung verkauft wird.
In Griechenland steigt derzeit die Zahl der Corona-Fälle wie in vielen anderen europäischen Ländern an - allerdings von einem vergleichsweise niedrigen Niveau aus. Insgesamt haben sich in dem Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern bisher knapp 26.000 Menschen infiziert, die Behörden zählen 520 Corona-Tote. Zum Vergleich: Im einwohnermäßig ähnlich großen Bundesland Baden-Württemberg sind es insgesamt mehr als 60.000 Fälle, davon knapp 2000 Todesfälle.
Update, 20. Oktober, 12.50 Uhr: Doch keine Fans in den Stadien erlaubt
Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat wegen der steigenden Corona-Zahlen im Land und in Europa die Entscheidung aufgehoben, diese Woche zwei internationale Fußballspiele vor einigen Fans im Stadion stattfinden zu lassen.
Update, 20. Oktober, 9.10 Uhr: Städte hoffen auf Hilfe der Bundeswehr gegen Corona
Die niedersächsischen Städte hoffen auf Hilfe der Bundeswehr in großem Stil zur Unterstützung der Gesundheitsämter in der Corona-Pandemie. Derzeit prüfe das Land den Bedarf, sagte Thorsten Bullerdiek, Sprecher des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, am Dienstag in Hannover. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtete, es gehe um 500 bis 600 Soldatinnen und Soldaten.
"Bei der Kontaktnachverfolgung macht es Sinn, Soldaten einzusetzen", sagte Bullerdiek der Deutschen Presse-Agentur. Auch Bundeswehrärzte würden gebraucht. Unter anderem hat Delmenhorst um Hilfe der Bundeswehr gebeten. Die Stadt bei Bremen ist derzeit im Land am heftigsten von Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 betroffen.
Update, 20. Oktober, 9.05 Uhr: Landrat im Berchtesgadener Land: Zahlen im Krankenhaus steigen
Die Zahl der Covid-19-Erkrankten im Krankenhaus nimmt im Corona-Hotspot Berchtesgadener Land nach Angaben von Landrat Bernhard Kern zu. "Die Covid-Patienten werden mehr. Und das Krankenhaus in Bad Reichenhall ist natürlich gefordert", sagte der CSU-Politiker dem Bayerischen Rundfunk am Dienstag. Das sei auch der Grund für die Ausgangsbeschränkungen, die ab 14 Uhr in dem Landkreis gelten. An den Kapazitätsgrenzen sei das Krankenhaus aber nicht.
Kern hofft durch die Maßnahmen auf mehr Normalität nach den Herbstferien. "Die Herbstferien werden nicht so sein, wie wir uns das eigentlich wünschen", sagte er. Für Tourismus und Wirtschaft stellten die Maßnahmen natürlich extreme Einschnitte dar. "Mir ist das Wichtigste, dass wir die Gesundheit in den Vordergrund stellen, daher auch die Beschränkungen."
Der Landkreis lag bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - am Montagabend bei 272,8. Das ist bundesweiter Spitzenwert.
Die Menschen dürfen im Landkreis ab Dienstagnachmittag die eigene Wohnung nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen und Restaurants müssen schließen, Veranstaltungen werden untersagt. Die Beschränkungen gelten vorerst für 14 Tage.
Update, 20. Oktober, 9 Uhr: Spahn: Sonderrechte sind "nicht irgendwie Willkür"
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die von ihm gewünschte Verlängerung von Sonderrechten verteidigt. "Das ist ja nicht irgendwie Willkür oder Zufall, dass es entsprechende Möglichkeiten für den Bund, für den Bundesminister gibt oder für die Länder, sondern das sind gesetzliche Grundlagen, vom Bundestag beschlossene Grundlagen", sagte Spahn am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin".
Zurzeit gibt es Kritik am geringen Einfluss der Parlamente auf die Entscheidungen über Corona-Maßnahmen. Diese Kritik entzündet sich unter anderem daran, dass sich Spahn Sonderrechte verlängern lassen möchte, die ihm der Bundestag im März eingeräumt hatte. Sie sind bislang bis März 2021 begrenzt. In einem Gesetzentwurf heißt es nun, die bisherigen Regelungen sollten - "unter der Voraussetzung, dass dies zum Schutz der Bevölkerung vor einer Gefährdung durch schwerwiegende übertragbare Krankheiten erforderlich ist" - "verstetigt" werden.
Auf die Frage, warum die Rahmenbedingungen nach der akuten Übergangssituation nicht wieder vom Bundestag festgelegt werden sollten, sagte Spahn: "Das werden sie ja auch weiterhin, wie es ja auch in unserem vorgeschlagenen Infektionsschutzgesetz so wäre, dass der Bundestag die Regeln festsetzt. Was wir vereinheitlichen wollen und übrigens auf eine bessere rechtliche Grundlage, auf eine eindeutigere rechtliche Grundlage stellen wollen - das ist ja auch das, was Abgeordnete zurecht fordern - sind die Regelungen rund um die Einreise."
Das Thema Einreise könne nur der Bund regeln und solle nicht von 16 Bundesländern unterschiedlich gehandhabt werden. "Das sieht eben der Gesetzentwurf vor", sagte Spahn.
Update, 20. Oktober, 8.55 Uhr: Corona-Maßnahmen: Roth fordert stärkere Beteiligung des Bundestags
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth will eine stärkere Beteiligung des Bundestags bei Entscheidungen zu Corona-Eindämmungsmaßnahmen. In einer Zeit, in der zwischen dem Schutz von Gesundheit und dem Schutz von Freiheit und Bürgerrechten abgewogen werden muss, müsse es ein Ringen um Lösungen geben, forderte die Grünen-Politikerin am Dienstag im Deutschlandfunk. "Das ist Aufgabe des Parlaments, wir können das tun, wir sollten das wieder zurückholen."
Roth sieht das Prinzip der Gewaltenteilung - also die Aufteilung der staatlichen Gewalt in legislative (gesetzgebende), exekutive (vollziehende) und judikative (Recht sprechende) Gewalt - in einer Schieflage. "Das ist 'ne wirklich gefährlich falsche Entwicklung, dass es weggeht von der Legislative hin zu klandestinen Exekutivveranstaltungen, dann auch noch mit wahlkämpfenden Ministerpräsidenten und unersättlichen Ministern", sagte Roth.
"Die Koalitionsfraktionen haben viel zu lange sozusagen delegiert an die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und das rächt sich." Durch das Ringen im Bundestag um die richtigen Antworten auf die schwierigen Fragen entstehe erst eine Akzeptanz in der Bevölkerung für Grundrechtseingriffe.
Seit Tagen war aus dem Bundestag immer mehr Kritik laut geworden, dass die Regierungen von Bund und Ländern die Entscheidungen an den Parlamenten vorbei träfen. Die Kritik am geringen Einfluss der Parlamente auf die Entscheidungen über Corona-Maßnahmen entzündet sich unter anderem daran, dass sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Sonderrechte verlängern lassen möchte, die ihm der Bundestag im März eingeräumt hatte. Sie sind bislang bis März 2021 begrenzt.
Im Gesetzentwurf heißt es nun, die bisherigen Regelungen sollten - "unter der Voraussetzung, dass dies zum Schutz der Bevölkerung vor einer Gefährdung durch schwerwiegende übertragbare Krankheiten erforderlich ist" - "verstetigt" werden. Zur Frage, was das konkret heißt, wollte sich eine Ministeriumssprecherin am Montag in der Bundespressekonferenz nicht äußern.
Update, 20. Oktober, 8.45 Uhr: Oberhausen über Corona-Kennzahl - gesamtes Ruhrgebiet Risikogebiet
Die Stadt Oberhausen ist mit 52,7 am Dienstag laut Robert Koch-Institut (RKI) über die wichtige Corona-Kennzahl von 50 gekommen, womit nun das gesamte Ruhrgebiet als Risikogebiet gilt. Auf einer Karte des RKI zieht sich ein durchgehender roter Streifen von Aachen bis Bielefeld.
Die Städteregion Aachen, Solingen, Gelsenkirchen und Herne sind sogar dunkelrot markiert - sie liegen über dem Wert von 100 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die Stadt Köln liegt mit dem Wert 97,8 noch knapp unter der 100. Allerdings nahm die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in der Domstadt von Montag auf Dienstag um 22,4 Punkte stark zu.
Update, 20. Oktober, 8.35 Uhr: Huml begrüßt Ausgangsbeschränkungen im Berchtesgadener Land
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hat die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Berchtesgadener Land als richtigen Weg bezeichnet. "Schnell steigende Corona-Zahlen ohne offensichtliche klare Infektionsherde erfordern ein schnelles Durchgreifen", teilte die Ministerin am Dienstag in München mit.
Ab 14 Uhr gelten in der Region an der Grenze zu Österreich die ersten Ausgangsbeschränkungen seit den Kontaktsperren im Frühjahr. Die Menschen dürfen die eigene Wohnung nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Schulen, Kitas, Freizeiteinrichtungen und Restaurants müssen schließen, Veranstaltungen werden untersagt. Die Beschränkungen gelten vorerst für 14 Tage.
"Die Maßnahmen sind zwar ohne Frage einschneidend", sagte Huml. Aber angesichts der hohen Infektionszahlen müsse die Notbremse gezogen werden. Der Landkreis lag bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - am Montagabend bei 272,8. Das ist bundesweiter Spitzenwert.
Update, 20. Oktober, 8.30 Uhr: Mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus in Hessen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat acht neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Hessen registriert. Damit steigt die Zahl der gestorbenen Menschen auf insgesamt 584, wie das RKI am Dienstag mitteilte.
Binnen eines Tages infizierten sich demnach 782 Menschen mit dem Virus. Seit Beginn der Pandemie wurden nach Angaben des Instituts 26.558 Corona-Fälle in Hessen bestätigt.
Von Kommunen selbst gemeldete Zahlen können von den Zahlen des Berliner Robert Koch-Instituts abweichen, da sie die Daten mit Zeitverzögerung weitergeben. Zahlen, die die Kommunen selbst nennen, sind in der Regel aktueller als die des RKI oder des hessischen Sozialministeriums.
Update, 20. Oktober, 7.35 Uhr: Band "Die Ärzte": Wollen nicht in einer Welt ohne Kultur leben
Die Berliner Punkband die Ärzte sorgt sich um die Zukunft der Kulturszene in der Corona-Krise. Veränderungen seien schwer abzusehen und eine Frage der Zeit. "Wenn das noch zwei Jahre geht, wird es keine Clubs mehr geben", sagte Gitarrist Farin Urlaub (56) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor Veröffentlichung des neuen Albums "Hell" (erscheint Freitag). "Dann wüsste ich nicht, wo der Nachwuchs herkommen soll. Auf welcher Bühne soll der dann groß werden?"
Die Ärzte hatten bereits mit einer Spendenaktion um Unterstützung für Berliner Clubs geworben. "Eine Welt ohne Kultur, in der möchte ich nicht leben müssen", sagte Farin nun.
Bassist Rodrigo Gonzalez (52) kann sich eine Veränderung der Musikszene vorstellen. "Vielleicht wird es wieder so wie früher in den 80ern. Da hat man viel in der Provinz gespielt, so kleinere Dinge wie Freies Haus der Jugend, Jugendzentrum", erinnerte sich Gonzalez. "Vielleicht geht es wieder dahin, weg von den Club in den Großstädten, in den Zentren, wo internationale Bands spielen." Das könnte aus Sicht des Musikers vielleicht sogar ganz interessant werden. "Dann kann man da irgendwie anfangen, aber das ist auch das einzig Positive, was ich sehe."
Update, 20. Oktober, 6.55 Uhr: Sachsen-Anhalt stockt Schutzartikel-Lager für neue Corona-Welle auf
Sachsen-Anhalt sieht sich mit Schutzartikeln gut für steigende Corona-Infektionszahlen ausgestattet. Das Land habe etwa zehn Millionen Mundschutzmasken auf Lager, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums dem Mitteldeutschen Rundfunk (Dienstag).
Darüber hinaus gebe es dreieinhalb Millionen FFP-2-Masken mit Filter und spezielle Schutzanzüge. In den vergangenen Monaten habe man zudem große Bestände an Visieren und Desinfektionsmittel zugelegt.
Update, 20. Oktober, 6.52 Uhr: Dehoga hofft auf Einsehen bei Heizpilzen - Gastronomie leidet
Der Hotel- und Gaststättenverband Niedersachsen (Dehoga) hofft auf ein Einsehen der Politik bei den umstrittenen Heizpilzen. "Es ist ein sehr sensibles Thema, überall versucht man Emissionen herunterzufahren", sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Rainer Balke der Deutschen Presse-Agentur. Es solle kein Dauerzustand sein, sondern zunächst für Herbst und Winter gelten. "Es ist in der Diskussion und wir hoffen, dass man über seinen politischen Schatten springt und uns unterstützt." Gasbetriebene Heizpilze und elektrische Heizstrahler verbrauchen zusätzliche Energie.
Gastronomen müssten ihren Teil beitragen und die Hygienemaßnahmen nicht zu lax handhaben. "Da sind wir auf einem guten Weg", betonte Balke. Die Gefahr eines zweiten Lockdowns gehe angesichts steigender Infektionszahlen in der Pandemie trotzdem um. "Zweidrittel des Gastgewerbes halten sich für existenzbedroht, ein Lockdown könnte zur Schließung führen. Das wollen wir vermeiden."
Einen genauen Überblick über die Regelungen mit Gas-Heizpilzen und Elektro-Wärmestrahlern hat der Dehoga nicht - zu regional seien die Regelungen auf öffentlichem Grund. In vielen Gemeinden sei man für Kompromisse bereit, das sei Ausdruck des Verständnisses, dass es dem Gastgewerbe schlecht gehe.
Update, 20. Oktober, 6.50 Uhr: Lehrerverband pocht auf Betrieb mit halben Klassen in Hotspots
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat Ländern und Kommunen einen widersprüchlichen Umgang mit den Corona-Regeln für Schulen vorgeworfen. Der Regelbetrieb laufe vielerorts weiter, obwohl in Städten und Regionen immer häufiger der kritische Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche überschritten werde, sagte Meidinger der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Heidelberg). "Bei diesem Wert müsste es eigentlich eine Rückkehr zum Wechselbetrieb mit halbierten Klassen geben." Er kenne aber kaum eine Kommune, die entsprechend handele.
"Es sorgt uns, dass diese Richtwerte für verschärfte Hygieneschutzmaßnahmen an Schulen komplett ignoriert werden, um Schulen auf Teufel komm raus offen zu halten."
Ende vergangener Woche hatte die Kultusministerkonferenz trotz deutlich steigender Corona-Infektionszahlen nochmal bekräftigt, dass Schulen und Kitas möglichst lange offen bleiben sollen. Bei höheren Infektionszahlen könne es sinnvoll sein, die Maskenpflicht auch im Unterricht anzuordnen, hieß es.
Update, 20. Oktober, 6.45 Uhr: Stephan Weil gegen Sperren für Corona-Hotspots: "Sind nicht in China"
Nach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat auch Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil trotz steigender Corona-Zahlen eine Abriegelung von Risikogebieten abgelehnt. "Davon halte ich nichts", sagte der SPD-Politiker der "Bild"-Zeitung (Dienstag-Ausgabe). "Wir sind nicht in China und haben es auch bis jetzt im Rahmen unseres offenen Systems geschafft, die Pandemie in Grenzen zu halten."
Zuvor hatte der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, eine Sperre für Risikogebiete ins Spiel gebracht. Söder hatte dazu gesagt: "Das halte ich für überzogen und nicht für angemessen."
Update, 20. Oktober, 6.40 Uhr: Mehr als 150 Soldaten in NRW-Städten im Corona-Einsatz
In zwölf Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen helfen inzwischen mehr als 150 Bundeswehrsoldaten bei der Bewältigung der Corona-Krise - Tendenz steigend. Sie unterstützen fast ausnahmslos die Gesundheitsbehörden bei der Kontaktnachverfolgung von Neuinfizierten, wie ein Sprecher des Landeskommandos der Bundeswehr sagte.
Es würden angesichts der steigenden Infektionszahlen ständig weitere Hilfsgesuche aus Kommunen und Kreisen bearbeitet und erwartet, hieß es weiter. Allein 40 Soldaten sind in Dortmund im Telefoneinsatz, um alle Personen zu kontaktieren, die mit einem Corona-Infizierten zu tun hatten.
Weitere laufende Einsätze dieser Art gibt es in Köln, im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis, in Bielefeld, Gelsenkirchen, Duisburg, Hagen, Remscheid und Wuppertal. Neu hinzugekommen sind Einsätze in Unna und Herne. Darüber hinaus unterstütze die Bundeswehr in weiteren Städten mit Lagerkapazitäten.
Deutschlandweit hält die Bundeswehr den Angaben zufolge 15.000 Soldaten als "helfende Hände" für den Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus bereit. Wenn Kommunen bestimmte Aufgaben in der Pandemie nicht mehr mit eigenem Personal stemmen können, haben sie die Möglichkeit, die Unterstützung der Bundeswehr zu beantragen. In NRW ist die Bundeswehr seit Beginn der Corona-Krise rund 120 solcher Amtshilfegesuche nachgekommen.
Update, 20. Oktober, 6.35 Uhr: Studie: Offene Kommunen-Daten können in Pandemie helfen
Gerade in Krisenzeiten messen ihnen viele große Bedeutung zu: Offene, frei zugängige Daten von Verwaltungen, die einer Studie zufolge inzwischen von einer zunehmenden Zahl von Kommunen im Netz bereitgestellt wird. Gut die Hälfte der befragten 212 Kommunen deutschlandweit sehe darin auch aktuell Vorteile bei der Bekämpfung der Pandemie, berichteten die Bertelsmann Stiftung und das Institut für Urbanistik am Dienstag nach einer Befragung von 212 Kommunen. Zu offenen Daten rund um Corona gehörten Ansteckungszahlen, Angaben zur Auslastung von Kliniken oder auch etwa zur Koordination von Hilfsmaßnahmen unter Kommunen.
Es seien für die Umfrage Antworten aus allen Bundesländern eingegangen, hauptsächlich aber aus Nordrhein-Westfalen, sagte ein Sprecher. "Viele Kommunen, die bereits offene Daten bereitstellen, sind in NRW zu finden." Als Vorreiter gelten demnach etwa Köln, Düsseldorf, Bonn, aber auch Moers am Niederrhein sowie Berlin, Hamburg oder Freiburg. Gut zwei Drittel - 68 Prozent - der bundesweit befragten Datenexperten in den Kommunen stammen aus Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Die Ergebnisse seien anonymisiert worden, um die Experten in ihren Äußerungen nicht einzuschränken.
Profitieren von offenen Daten könnten demnach Bildungseinrichtungen, Wissenschaftler, Bürger und Organisationen oder auch Unternehmen. In der Befragung seien auch Befürchtungen und Hürden zutage getreten. Mehr als 90 Prozent der kommunalen Daten-Experten sehen als große Hemmnisse mangelnde personelle Ressourcen. Zudem bemängeln viele, dass ein gesetzlicher Auftrag fehle. Das seien die Hauptgründe dafür, dass in zahlreichen Kommunen noch keine offenen Daten bereitgestellt würden. Angst vor Datenmissbrauch und Datenschutz-Bedenken bremsten zusätzlich.
Rund ein Drittel der befragten Kommunen stellen bereits offene Daten bereit. Unter denen, die das noch nicht tun, haben aber ein Viertel Maßnahmen dafür ergriffen und stehen in den Startlöchern. Kleinere Kommunen liegen tendenziell zurück. Offene Verwaltungsdaten können kommunale Statistiken, Umweltdaten oder auch Infos rund um den öffentlichen Personennahverkehr sein. Sie sind laut Stiftung wichtiger Baustein für eine digitalisierte öffentliche Verwaltung und für mehr Transparenz.
Update, 20. Oktober, 6.30 Uhr: Streit um Corona-Regeln: Weiter viel Arbeit für Verwaltungsrichter
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beschäftigen weiterhin Hessens Verwaltungsgerichte. Insgesamt 16 Verfahren sind allein vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Kassel anhängig, die mit der Pandemie und den daraus resultierenden Beschränkungen zusammenhängen. "Die Eilanträge richten sich im Wesentlichen gegen die sogenannte Maskenpflicht und die Schließung der Bordelle", sagte ein VHG-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Die meisten Fälle bearbeite der für das Infektionsschutzrecht zuständige Senat. Dort seien zwölf Eilverfahren anhängig, die meisten mit Bezug zur Maskenpflicht und Bordellen. Der für das Gaststättenrecht zuständige Senat bearbeite drei Beschwerdeverfahren aus Frankfurt und Gießen, in denen es um coronabedingte Sperrzeitverlängerungen gehen. Beim Versammlungsrecht gab es zu Beginn der Pandemie einige Eilverfahren. Aktuell wird hier weniger gestritten: Es sei ein Verfahren anhängig, bei dem Corona-Auflagen zudem nur eine Nebenrolle spielten.
Der Verwaltungsgerichtshof hatte in den vergangenen Tagen bereits in mehreren Corona-Verfahren entschieden. Unter anderem bestätigte er das Verbot einer Waffenbörse in Kassel, wies eine Beschwerde gegen die Sperrstunde in Frankfurt ab und entschied, dass das Land Hessen die Tragen von Masken im Unterricht empfehlen darf.
Update, 20. Oktober, 6.25 Uhr: Ruf nach Vorzugsbehandlung für Pflegebedürftige bei Corona-Tests
Patientenschützer raten wegen der Pandemie-Lage zu einer bevorzugten Behandlung von Pflegebedürftigen und Altenpflegern bei Corona-Tests. "Viel testen hilft nur dann, wenn das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden vorliegt", sagte der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der "Rheinischen Post" (Dienstag-Ausgabe). Bei den Pflegebedürftigen und Altenpflegekräften werde diese Zeitspanne immer seltener eingehalten. "Deshalb braucht es für diese Gruppen eine Priorisierung bei der Auswertung", forderte Brysch.
Angesichts eines absehbaren Engpasses bei den Laborkapazitäten für Corona-Tests bestehe Handlungsbedarf, die Situation verschärfe sich zusehends. Infektionsherde müssten möglichst rasch erkannt werden, mahnte Brysch. "Sonst erfolgen unnötige und für alle leidvolle, lange Quarantänemaßnahmen." Corona-Schnelltests seien sicherlich hilfreich, "ersetzen bei einem positiven Ergebnis jedoch nicht die Standardtests".
Update, 20. Oktober, 6.20 Uhr: Mehr als eine Million Corona-Fälle in Argentinien
Die Zahl der Corona-Fälle in Argentinien ist auf über eine Million gestiegen. Nach sieben Monaten relativ strikter Ausgangsbeschränkungen wurden in dem südamerikanischen Land 1.002.662 Infektionen mit dem Virus registriert, wie das Gesundheitsministerium in Buenos Aires am Montag mitteilte. Weltweit liegt Argentinien damit nach den wesentlich bevölkerungsreicheren Ländern USA, Indien, Brasilien und Russland an fünfter Stelle.
Bislang sind in Argentinien 26.716 Patienten im Zusammenhang mit der vom Coronavirus verursachten Krankheit Covid-19 gestorben. Seit rund einem Monat ist es das Land mit der höchsten Zahl an Todesopfern je eine Million Einwohner. Lateinamerika ist derzeit einer der Brennpunkte der weltweiten Corona-Pandemie. Neben Argentinien sind dort Brasilien, Mexiko und Peru besonders stark betroffen.
Argentinien hatte bereits Mitte März recht harte Ausgangssperren verhängt. Dadurch war es gelungen, die Ausbreitung des Coronavirus zunächst zu bremsen. Nach monatelangen Einschränkungen ließ die Disziplin der Bevölkerung allerdings deutlich nach und die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg zuletzt auf rund 14.000.
Update, 20. Oktober, 6.15 Uhr: Coronavirus: Japanischer Trinkbrauch bereitet Sorgen
Ein Trinkbrauch im südjapanischen Urlaubsparadies Okinawa bereitet den örtlichen Behörden im Kampf gegen das Coronavirus Sorgen. Bei dem Ritual auf der zur Präfektur Okinawa gehörenden Insel Miyako sitzen die Teilnehmer im Kreis. Eine Person hält eine Ansprache zu gegebenem Anlass, füllt dabei ein Glas mit Alkohol - gewöhnlich einheimischer Awamori-Schnaps - und trinkt es aus. Dann geht diese Person herum und schenkt jedem ein, bevor jemand anderes aus der Gruppe in gleicher Weise die nächste Runde abhält.
Unglücklicherweise soll dieser Trink-Brauch jüngst zur Ausbreitung des Coronavirus beigetragen haben, weswegen die Behörden zunächst für Miyako und nun für die ganze Präfektur eine Warnung ausgegeben haben, wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Dienstag meldete.
Dabei hatte sich die Corona-Lage auf Okinawa zwischenzeitlich entspannt. Inzwischen nähert sich ganz Japan der Marke von 10.000 offiziell gemeldeten Infektionsfällen und zählt 1690 Tote, womit das Inselreich im Vergleich zu anderen Ländern aber noch gut dasteht.
Update, 20. Oktober, 6.10 Uhr: Wahlkämpfer Trump verspricht Anhängern: Pandemie ist "bald vorbei"
US-Präsident Donald Trump hat seinen Anhängern ein baldiges Ende der Coronavirus-Pandemie in Aussicht gestellt. "Die Pandemie ist bald vorbei", sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im südwestlichen Bundesstaat Arizona. Die Menschen hätten es satt, dass Medien wie der liberale Sender CNN nur noch über die Pandemie sprächen, sagte Trump unter dem Jubel seiner konservativen Anhänger. "Die Leute haben die Pandemie satt. Wissen Sie das? Sie haben die Pandemie satt", sagte er am Montag (Ortszeit).
Trumps Prognose eines baldigen Endes der Corona-Pandemie steht jedoch im Widerspruch zur Entwicklung im Land. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt wieder auf rund 50.000 pro Tag, Tendenz steigend. In den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern, gibt es Daten der Universität Johns Hopkins zufolge bereits 8,2 Millionen bestätigte Corona-Infektionen. Gut 220.000 Menschen starben nach einer Infektion - so viele wie in keinem anderen Land der Welt.
Der Republikaner Trump bewirbt sich am 3. November um eine zweite Amtszeit. Er absolvierte am Montag zwei Auftritte im umkämpften Bundesstaat Arizona auf Flughäfen in den Städten Prescott und Tucson. Trump hatte den Bundesstaat 2016 gewonnen. Jüngste Umfragen sehen dort aber seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden in Führung.
Update, 20. Oktober, 6.05 Uhr: Söder: Corona-Warn-App "bisher ein zahnloser Tiger"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hält die Corona-Warn-App bislang für praktisch wirkungslos. "Die App ist leider bisher ein zahnloser Tiger. Sie hat kaum eine warnende Wirkung", sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag-Ausgaben). "Daher braucht es ein digitales Update, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit die Corona-App wirksam wird." Wie genau dieses Update aussehen soll, ließ Söder offen.
Die deutsche App wurde mittlerweile rund 19,8 Millionen Mal heruntergeladen. Experten gehen davon aus, dass die Anwendung von mehr als 16 Millionen Menschen in Deutschland aktiv genutzt wird.
Nach einem Bericht des Nachrichtenportals "ThePioneer" informieren inzwischen fast 500 Corona-Infizierte pro Tag mit Hilfe der Warn-App andere Menschen über den eigenen Positiv-Befund. Dies entspricht 13 bis 14 Prozent der Gesamtzahl der Neu-Infizierten. "Die App wird gut angenommen. Jede Infektionskette, die hierdurch zusätzlich unterbrochen wird, ist wichtig", sagte Gottfried Ludewig, Leiter der Digital-Abteilung im Bundesgesundheitsministerium.
Update, 20. Oktober, 6 Uhr: Bayerns Innenminister: Debatte um Grenzschließung könnte wiederkommen
Angesichts der zugespitzten Corona-Lage in Europa hält es Bayerns Innenminister Joachim Herrmann für möglich, dass man wieder über Grenzkontrollen sprechen muss. "Die Diskussion um verstärkte Grenzkontrollen könnte wieder aufflammen, falls das Infektionsgeschehen in den Nachbarländern außer Kontrolle gerät", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag-Ausgaben). "Gleichzeitig haben wir die engen wirtschaftlichen Beziehungen mit intensivem Pendelverkehr von Arbeitnehmern, etwa mit Tschechien und Österreich, im Blick."
In Tschechien war die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt sprunghaft gestiegen. Auch in Österreich steigt die Zahl der Neuinfektionen wie praktisch überall in Europa.
Zuletzt hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) vor erneuten Grenzschließungen im Zuge der Corona-Pandemie gewarnt. Man habe im Frühjahr dieses Jahres "schlechte Erfahrungen gemacht mit der zu schnellen Schließung von Grenzen". Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte Deutschland Grenzkontrollen wiedereingeführt - an vielen Grenzen zu den Nachbarländern kam es zu Chaos. Erst Mitte Juni wurden die Regeln für eine Einreise wieder gelockert.
Update, 20. Oktober, 5.55 Uhr: Diskotheken-Betreiber offen für Maskenpflicht auf Tanzflächen
Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT im Branchenverband Dehoga) fordert eine klare Öffnungsperspektive für Clubs in der Corona-Krise - und kann sich dafür auch eine Maskenpflicht vorstellen. Auch Wegekonzept, Lüftung, gegebenenfalls bezahlbare Schnelltests - darüber wolle man mit der Politik diskutieren. "Eine Maskenpflicht auf der Tanzfläche ist zwar nicht ideal, aber wir sollten es auch nicht ausschließen", sagte BDT-Geschäftsführer Stephan Büttner im Vorfeld des Branchentreffens Club Convention der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ/Dienstag-Ausgabe).
Die Jugend werde sich über die Wintermonate nicht einsperren lassen, meinte Büttner. "Dann verlagern sich die Feiern in private Räumlichkeiten. Für das Infektionsgeschehen ist das gefährlicher als die Feier im Club. Wir wollen einen Dialog, um auszuloten, unter welchen Bedingungen eine Wiedereröffnung möglich wäre."
Zudem seien weitere Hilfen für die Branche notwendig. Dass Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) angekündigt hat, die Überbrückungshilfen für die Veranstaltungsbranche verlängern zu wollen, sieht Büttner positiv. Die Fixkosten müssten aber zu 100 Prozent übernommen werden. Auch sei ein Unternehmerlohn für Clubbetreiber notwendig. Selbst wenn Betriebe wieder öffnen dürften, sieht der BDT die Gefahr von Insolvenzen nicht gebannt: "Es braucht ein Konjunkturprogramm, um der Branche einen Anschub zu geben."
Update, 20. Oktober, 5.50 Uhr: Irland führt deutlich härtere Corona-Maßnahmen ein
Irland verschärft drastisch seine Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Am kommenden Mittwoch tritt die höchste von fünf Stufen in Kraft, wie die irische Regierung am Montag mitteilte. Besucher fremder Haushalte sind dann in Innenräumen nicht mehr gestattet, Pubs und Restaurants dürfen Essen nur als Lieferservice anbieten, die Schulen sollen aber geöffnet bleiben. Die Maßnahmen sollen bis zum 1. Dezember gelten.
Nach Angaben des irischen Gesundheitsministeriums hatten sich zuletzt 1031 Personen innerhalb von 24 Stunden mit dem Corona-Virus infiziert. Insgesamt sind bislang knapp 51.000 Ansteckungen in Irland registriert worden. Das Land hat nur knapp fünf Millionen Einwohner.
Update, 20. Oktober, 5.45 Uhr: 6868 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Dienstagmorgen 6868 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Der Wert liegt damit deutlich über den 4122 gemeldeten Fällen vom Dienstag vergangener Woche.
Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 373.167 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 20.10., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9836. Das waren 47 mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 298.300 Genesene.
Update, 19. Oktober, 21.20 Uhr: Drosten und Kollegen warnen vor Herdenimmunität
Der Berliner Virologe Christian Drosten und andere Kollegen stellen sich entschieden gegen Forderungen, Corona-Beschränkungen aufzuheben und gleichzeitig den Schutz besonders gefährdeter Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.
"Mit Sorge nehmen wir zur Kenntnis, dass erneut die Stimmen erstarken, die als Strategie der Pandemiebekämpfung auf die natürliche Durchseuchung großer Bevölkerungsteile mit dem Ziel der Herdenimmunität setzen", heißt es in einer Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie (GfV) mit Sitz in Heidelberg, an der auch Drosten beteiligt war. Herdenimmunität bedeutet, dass ein großer Teil der Bevölkerung nach einer Infektion oder Impfung immun geworden ist, und sich das Virus dadurch nicht mehr so gut ausbreiten kann. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 21.02 Uhr: Acht neue positive Corona-Tests in Premier League
Die jüngsten Corona-Tests in der englischen Premier League unter Fußballprofis und den Betreuerstäben haben acht positive Ergebnisse erbracht.
Nach Angaben der Liga vom Montag wurden in der vergangenen Woche 1575 Tests vorgenommen. Namen der positiv Getesteten, die sich nun für zehn Tage in Quarantäne begeben müssen, oder der betroffenen Clubs veröffentlichte die Liga nicht.
Update, 19. Oktober, 20.47 Uhr: Portugal überschreitet Marke von 100.000 Corona-Infektionen
Portugal hat die Marke von 100.000 bestätigten Corona-Infektionen überschritten. Binnen 24 Stunden seien 1949 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert worden, teilte die Gesundheitsbehörde DGS am Montag in Lissabon mit. Das sind 966 Fälle mehr als am Vortag.
Erst am Freitag war mit 2608 neuen Fällen die bisher höchste Tageszahl gemeldet worden. Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen Infektionen in dem 10,3-Millionen-Einwohner-Land belief sich am Montag den amtlichen Angaben zufolge auf 101.860. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 stieg um 17 auf 2198.
Portugal war lange Zeit relativ gut durch die Corona-Krise gekommen, doch das Virus macht dem beliebten Urlaubsland seit einigen Wochen immer mehr zu schaffen. Die Bundesregierung in Berlin warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in die Region Lissabon und auch in die Region Norte mit der Regionalhauptstadt Porto im Norden des Landes.
Update, 19. Oktober, 20.41 Uhr: Frankreichs "Première Dame" Brigitte Macron in Corona-Quarantäne
Frankreichs Präsidentengattin Brigitte Macron hatte Kontakt mit einem Corona-Infizierten und wird deshalb nicht an der nationalen Gedenkfeier für den ermordeten Lehrer Samuel Paty an diesem Mittwoch teilnehmen. Das bestätigten Kreise des Amts von Staatschef Emmanuel Macron am Montag.
Laut ergänzenden Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP begibt sich die Frau des Staatspräsidenten für sieben Tage in Isolation. Die "Première Dame" hat demnach keine Symptome. Die frühere Lehrerin sei am vergangenen Donnerstag mit einem Menschen zusammengekommen, der am Montag positiv getestet wurde und Symptome der Covid-19-Krankheit zeige.
Paty war am Freitag in einem Pariser Vorort von einem Terrorverdächtigen getötet und enthauptet worden. Am Mittwoch ist eine nationale Gedenkfeier mit Emmanuel Macron in der Sorbonne-Universität geplant.
Update, 19. Oktober, 20.22 Uhr: Trump bezeichnet Fauci als "Katastrophe"
US-Präsident Donald Trump hat den führenden US-Gesundheitsexperten Anthony Fauci Medienberichten zufolge als "Katastrophe" bezeichnet und ihm Fehler in der Pandemie vorgeworfen. Das sagte Trump nach Berichten des Senders CNN und der "New York Times" in einer Telefonschalte mit seinem Wahlkampfteam am Montag.
"Jedes Mal, wenn er im Fernsehen auftritt, gibt es immer eine Bombe, aber es gibt eine größere Bombe, wenn man ihn feuert. Der Typ ist eine Katastrophe", sagte Trump nach Angaben der "New York Times". "Die Leute haben es satt, Fauci und diese Idioten zu hören, all diese Idioten, die Fehler gemacht haben." Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 20.14 Uhr: Tschechien führt Maskenpflicht im Freien wieder ein
Im Kampf gegen massiv steigende Corona-Zahlen führt Tschechien wieder eine Maskenpflicht im Freien ein. Sie gelte von Mittwoch an innerhalb des bebauten Gebiets von Städten und Gemeinden, gab Gesundheitsminister Roman Prymula nach einer Kabinettssitzung am Montag bekannt.
Ausnahmen gelten unter anderem, wenn ein Abstand von mehr als zwei Metern eingehalten werden kann, sowie beim Sport. In Innenräumen ist die Mund-Nasen-Bedeckung ohnehin Pflicht - neuerdings auch im Auto, wenn familienfremde Personen mitfahren.
Update, 19. Oktober, 18.52 Uhr: Grenze zwischen Kanada und USA bleibt in Corona-Krise weitgehend zu
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus bleibt die Grenze zwischen den USA und Kanada für mindestens einen weiteren Monat weitgehend geschlossen. Vorerst bis zum 21. November blieben nicht unbedingt notwendige Grenzüberquerungen untersagt, teilte Kanadas Premierminister Justin Trudeau am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Trudeau hatte zuvor bereits angedeutet, dass er angesichts steigender Coronavirus-Infektionszahlen in den USA keine Möglichkeit für eine baldige Öffnung der Grenze sehe. "Die USA sind nicht in einer Situation, in der wir mit einem guten Gefühl die Grenzen öffnen könnten", hatte der Premierminister in der kanadischen Radioshow "Smart Start" gesagt.
Die zeitweise Schließung der Landgrenze zwischen den USA und Kanada aufgrund der Coronavirus-Pandemie war im März in Kraft getreten und immer wieder verlängert worden, zuletzt offiziell bis zum 21. Oktober.
Update, 19. Oktober, 18.44 Uhr: WHO: Impfstart wohl Mitte 2021 - "We Are Family"-Kampagne
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet mit einem Start der Impfungen gegen das Coronavirus zur Jahresmitte 2021. Anfang nächsten Jahres sollten die Daten aus den abschließenden Phase-3-Studien vorliegen, sagte eine WHO-Expertin am Montag in Genf. Danach könnten die Entscheidungen zum Impfstart fallen.
Die beteiligten Firmen produzierten vorsorglich bereits Millionen von Dosen. Risikogruppen könnten als erste mit einer Impfung rechnen. Die bisherigen Studienergebnisse seien durchaus ermutigend, was ihre Wirksamkeit speziell bei älteren Menschen angehe, hieß es weiter.
Die WHO startet nach Angaben von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus eine neue, diesmal durchaus fröhlich-musikalische Kampagne gegen die Pandemie. Dabei werde der Ohrwurm "We Are Family" der US-Gesangsgruppe Sister Sledge im Mittelpunkt stehen. Sie sei darüber sehr bewegt, sagte Kim Sledge. Der Song solle die Menschen in aller Welt zur Solidarität ermuntern.
Update, 19. Oktober, 18.38 Uhr: 4325 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen 4325 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Der Wert ist vergleichsweise niedrig, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln.
Gemessen an den 2467 gemeldeten Infektionen vom Montag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 366.299 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 19.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9789. Das waren zwölf mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 294.800 Genesene.
Update, 19. Oktober, 18.34 Uhr: Ausgangsbeschränkung im Berchtesgadener Land ab Dienstagmittag
Erstmals seit dem Lockdown im Frühjahr gelten wegen extrem gestiegener Corona-Zahlen im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land wieder strikte Ausgangsbeschränkungen. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist ab diesem Dienstag von 14 Uhr an nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt, wie Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) am Montagabend nach einer Krisensitzung mit Landratsamt und Regierung von Oberbayern in Bad Reichenhall mitteilte.
Diese bayernweit ersten Ausgangsbeschränkungen seit Monaten gelten vorerst für 14 Tage.
Zudem müssen Schulen und Kitas schließen. Es soll lediglich eine Notbetreuung geben, wie Landrat Bernhard Kern sagte. Auch Freizeiteinrichtungen aller Art sowie Restaurants dürfen nicht mehr öffnen. Ausnahmen gibt es nach Angaben von Landrat Kern unter anderem für Mitnahme-Angebote in der Gastronomie. Veranstaltungen werden untersagt, mit Ausnahme von Gottesdiensten. Hotels müssen ebenfalls schließen, außer für Übernachtungen für Geschäftsreisende.
Zu triftigen Gründen für das Verlassen der Wohnung zählen beispielsweise die Ausübung beruflicher Tätigkeiten, nötige Einkäufe, aber auch Sport und Bewegung an der frischen Luft - dies aber nur alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands.
Update, 19. Oktober, 17.41 Uhr: Polen richtet Corona-Krankenhaus im Nationalstadion ein
Polen will im Warschauer Nationalstadion ein provisorisches Krankenhaus für Corona-Patienten einrichten. Das teilte ein Regierungsbeamter am Montag mit. "Wir wollen, dass die ersten 500 Betten bereits vor Ende der Woche für Patienten verfügbar sind", sagte der Kanzleichef des Premierministers, Michal Dworczyk, dem Sender Radio Zet.
Das Krankenhaus, das im Konferenzraum des Stadions entstehen soll, werde auch über rund 50 Intensivpflegebetten verfügen, erklärte der Regierungsbeamte. Das Stadion war für die Fußball-Europameisterschaft 2012 gebaut worden.
Das Personal für die provisorische Klinik will die Regierung sowohl aus Warschau als auch von außerhalb rekrutieren. Außerdem soll es durch medizinische Kräfte aus Armee und Feuerwehr ergänzt werden.
Vorbereitungen für die Einrichtung von temporären Covid-19-Krankenhäusern laufen auch in anderen Regionen Polens. Mehrere Krankenhäuser klagten bereits über Personalmangel.
Update, 19. Oktober, 17.23 Uhr: Slowenien verhängt nächtliche Ausgangssperre
Wegen der rasch steigenden Anzahl von Infektionen mit dem Corona-Virus führt Slowenien ab diesem Dienstag eine nächtliche Ausgangssperre von 21 bis 6 Uhr früh ein. Dies gab Innenminister Ales Hojs am Montag in Ljubljana bekannt. Hojs begründete die Maßnahme damit, dass Untersuchungen zufolge der Großteil der Corona-Übertragungen bei privaten Zusammenkünften in den Abend- und Nachtstunden erfolge.
Bereits am Montag hatte das EU-Land einen 30-tägigen Pandemie-Notstand ausgerufen. Dieser hatte zunächst keine unmittelbaren Konsequenzen, bildete aber die Grundlage für die nun von der Regierung verhängte nächtliche Ausgangssperre. Auch lokale Behörden können nun eigene Einschränkungen anordnen, um die Ausbreitung der Pandemie zu bremsen. Außerdem sind nunmehr Fahrten zwischen den zwölf Regionen des Landes nicht mehr erlaubt, außer es liegen triftige Gründe wie der Weg zur Arbeit vor.
Update, 19. Oktober, 17.10 Uhr: Corona bremst Integration
Die Corona-Pandemie bremst nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), auch einige Integrationsmaßnahmen aus.
Man habe etwa bei den Integrationskursen, die das "Herzstück der Integrationsmaßnahmen" seien, zu Beginn der Pandemie "nahezu komplett die Kurse herunterfahren müssen", sagte Widmann-Mauz am Montag nach dem 12. Integrationsgipfel. Die Kurse seien dann langsam wieder angefahren worden. "Wir bewegen uns da nach wie vor nicht in dem Bereich, wo wir sagen können, wir erreichen alle". Merkel sprach davon, dass auch die Integrationsarbeit im Sport momentan leide.
Update, 19. Oktober, 17.01 Uhr: Droht "zweite Welle" von Hamsterkäufen?
Der Einzelhandel gibt erst einmal Entwarnung: Auch wenn die Corona-Zahlen derzeit bundesweit kräftig steigen, gibt es bislang noch keine "zweite Welle" von Hamsterkäufen.
Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den großen Handelsketten. Knapp jeder zehnte Verbraucher will sich laut einer repräsentativen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov in den kommende Wochen trotzdem verstärkt mit Toilettenpapier, Nudeln und anderen Waren des täglichen Gebrauchs eindecken. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 16.58 Uhr: Corona-Ausgangssperre: Tunesier müssen nachts wieder zu Hause bleiben
Zur Eindämmung des Coronavirus in Tunesien hat die Regierung eine nächtliche landesweite Ausgangssperre verhängt. Sie soll nach Anordnung von Regierungschef Hichem Mechichi ab Dienstag gelten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tap berichtete.
Bisher hatten nur Bewohner größerer Städte mit besonders vielen nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen von 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens zu Hause bleiben müssen. Jetzt soll die bislang nur regional geltende Einschränkung auf das gesamte Land ausgeweitet werden.
Das kleine nordafrikanische Land war Anfang des Jahres im internationalen Vergleich glimpflich durch die erste Corona-Welle gekommen. Die Regierung hatte Mitte März nach vergleichsweise wenigen Fällen eine landesweite Ausgangssperre verhängt und die Grenzen geschlossen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Mit Lockerung der Maßnahmen stiegen die Corona-Zahlen jedoch stetig.
Update, 19. Oktober, 16.54 Uhr: Großstädte nehmen Hilfe an: Soldaten unterstützen Gesundheitsämter
Zehn Tage nach dem Krisentreffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Bürgermeistern der elf größten Städte haben mehrere Großstädte Hilfe der Bundeswehr in Anspruch genommen. Die Soldaten helfen unter anderem in Gesundheitsämtern dabei, die Infektionsketten nachzuvollziehen. Fast jede der Großstädte hat den kritischen Wert von 50 bei der Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile überschritten.
Merkel hatte am 9. Oktober den Bürgermeistern der elf größten Städte Hilfe bei steigenden Corona-Zahlen zugesichert: Wenn den Gesundheitsämtern droht, überfordert zu werden, sollen sie von Bund und Land unterstützt werden. Seitdem ist die Zahl der Neuinfektionen in die Höhe geschossen. Die Bundeswehr unterstützt die Städte unter anderem bei der Nachverfolgung von Kontakten von Infizierten.
Update, 19. Oktober, 16.52 Uhr: Rumänien: Schutzmaßnahmen in Corona-Hotspot Bukarest verschärft
Wegen stark gestiegener Infektionszahlen mit dem Virus Sars-CoV-2 sind in Rumäniens Hauptstadt Bukarest die Schutzvorkehrungen verstärkt worden. Ab Dienstag dürfen nur noch kleine Kinder ohne Maske die Wohnung verlassen. Den Mund-Nasen-Schutz müssen allen Menschen tragen, die älter sind als 5 Jahre - auch unter freiem Himmel.
Schulen, Kindergärten, Universitäten sowie Theater und Kinos werden geschlossen. Innen-Gastronomie soll es nur noch für Hotelgäste geben. Die Maßnahmen verfügte die Präfektur der Hauptstadt, nachdem hier die Infektionsdichte erstmals die kritische Marke von 3 pro 1000 Einwohnern überschritten hatte. Sie lag am Montag bei 3,19. Landesweit lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100. Einwohner in den vergangenen 14 Tagen bei 238,6.
Update, 19. Oktober, 16.34 Uhr: Corona-Krise beschert Kfz-Versicherern Ausnahmegewinn
Der Rückgang der Verkehrsunfälle in der Corona-Krise wird den Kfz-Versicherern in Deutschland nach Berechnungen der Hannover Rück 2020 einen Ausnahmegewinn bescheren.
Schon im kommenden Jahr dürften der Straßenverkehr und die Schadenfälle wieder auf ein Normalmaß zurückkehren, sagte Andreas Kelb, der Leiter des deutschen Kfz-Geschäfts der Hannover Rück. Zwar dürften viele Menschen wegen der Pandemie wohl auch noch 2021 verstärkt im Home Office arbeiten und dadurch weniger Auto fahren.
Allerdings geht Kelb davon aus, dass andere das Auto um so öfter nutzen, um der Ansteckungsgefahr in Bussen und Bahnen zu entgehen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 16.26 Uhr: Corona-Warn-App startet länderübergreifende Risiko-Ermittlung
Die Corona-Warn-App des Bundes kann nun auch länderübergreifend über eine möglicherweise gefährliche Begegnung mit Corona-Infizierten warnen. Am Montagmittag erschien wie angekündigt das Update auf die Version 1.5 in den App-Stores von Google und Apple. Damit können bei der Risiko-Ermittlung jetzt auch Kontakte mit Nutzern der offiziellen Corona-Apps anderer Länder ermittelt werden.
Die EU-Kommission erklärte, damit sollen Bürger auf Reisen in Europa eine einzige App nutzen und weiterhin von der Kontaktnachverfolgung profitieren und eine Warnmeldung erhalten können. Die jeweiligen Coronavirus-Warn-Apps verbinden sich dabei weiterhin ausschließlich mit dem eigenen nationalen Backend-Server.
Im ersten Schritt tauschen die Apps aus Deutschland, Irland, und Italien über das Euro-Gateway die Warnungen aus. Weitere Staaten, darunter Dänemark, Lettland und Spanien, sollen bald folgen, Länder wie Niederlande, Österreich, Polen und Tschechien voraussichtlich im November. Zum Jahresende könnten bis zu 16 nationale Apps miteinander gekoppelt sein. Auch ein Datenaustausch mit der Schweiz ist im Gespräch.
Aus technischen Gründen wird die offizielle Corona-Warn-App Frankreichs vorerst nicht an dem europäischen Datenaustausch teilnehmen können. Die Franzosen haben sich für ein zentrales Speicherkonzept entschieden, das mit dem Verfahren in den anderen EU-Staaten nicht kompatibel ist. Auch Ungarn hat sich für ein zentrales Konzept entschieden und kann derzeit nicht in das EU-Gateway eingebunden werden.
Update, 19. Oktober, 15.56 Uhr: Tschechien im Corona-Krisenmodus: "Zahlen sind katastrophal"
Tschechien ist im Corona-Krisenmodus. "Der Kampf gegen die Pandemie ist jetzt nicht nur für die Armee die Aufgabe Nummer eins", sagt Verteidigungsminister Lubomir Metnar.
Die Sorge wächst, dass die Krankenhäuser bald mit Covid-19-Patienten überlastet sind. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass Rekordzahlen vermeldet werden müssen. Erst am Freitag wurde mit 11.105 Fällen erstmals die Schwelle von 10.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden überschritten. Auf die Bevölkerung umgerechnet nimmt Tschechien längst EU-weit einen traurigen Spitzenplatz bei der Infektionsrate ein.
Nach den jüngsten Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich in Tschechien binnen 14 Tagen 858,6 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus an – der höchste Wert in der EU. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 15.53 Uhr: DTM-Finale auf dem Hockenheimring ohne Zuschauer
Das Saisonfinale im Deutschen Tourenwagen-Masters findet vom 6. bis 8. November auf dem Hockenheimring ohne Zuschauer statt.
Die DTM-Dachorganisation ITR und die Hockenheim-Ring GmbH entschieden sich aufgrund der Entwicklung der Covid-19-Pandemie zu diesem Schritt, hieß es am Montag in einer Mitteilung. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 15.48 Uhr: Chinas Wirtschaft springt weiter an - Europa kämpft gegen Corona
Europa kämpft gegen sprunghaft steigende Corona-Neuinfektionen - die Wirtschaft des wichtigen Handelspartners China dagegen lässt die Krise zunehmend hinter sich.
Als erste große Volkswirtschaft der Welt hat China den Virus-bedingten Wachstumseinbruch wieder ausgebügelt. Im dritten Quartal wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent, wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte. Die Führung sieht die Pandemie seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle.
Einerseits kommt der Aufschwung in China nun auch deutschen Firmen und damit hierzulande Hunderttausenden Beschäftigten zugute. Schätzungsweise 90 Prozent der deutschen Unternehmen produzieren nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags in China für den chinesischen Markt. Aktuell seien gut 800.000 Arbeitsplätze in Deutschland von der Nachfrage chinesischer Kunden abhängig.
Doch andererseits droht Deutschland aufgrund der Konjunkturschwäche in Europa und den USA noch abhängiger zu werden von der chinesischen Konjunktur. Auch könnten chinesische Konzerne immer mächtiger werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat wiederholt vor einem "Ausverkauf" deutscher Wirtschaftsinteressen gewarnt.
Update, 19. Oktober, 15.27 Uhr: Mann (71) sorgt mit Pfefferspray für Corona-Abstand
Mit Pfefferspray soll ein 71-Jähriger in Aachen versucht haben, andere Menschen auf Abstand zu halten.
Nach Polizeiangaben vom Montag hatte der Mann am Wochenende zuerst eine Gruppe von Joggern und anschließend zwei Radfahrer "völlig unvermittelt mit Pfefferspray eingenebelt". Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 15.20 Uhr: Wegen Corona-Krise: Neuansetzungen in Basketball-Euroleague möglich
Um mehr Flexibilität für Spielansetzungen während der Coronavirus-Pandemie zu schaffen, hat die Basketball-Euroleague ihre Regularien geändert. Demnach können künftig die Begegnungen im wichtigsten europäischen Wettbewerb sowie dem Eurocup bis zu dreimal verschoben werden, wenn die Corona-Krise damit in direktem Zusammenhang steht.
Laut einer Mitteilung vom Montag ist dies möglich, wenn einer Mannschaft durch Corona keine acht Spieler mehr zur Verfügung stehen oder ein Team in Quarantäne muss. Sollten keine Ausweichtermine zur Verfügung stehen oder mehr als drei weitere Ansetzungen nötig sein, wird der Verursacher zum Verlierer erklärt.
In der Euroleague waren zuletzt mehrere Partien automatisch gegen ein Team gewertet worden, das wegen der Coronavirus-Pandemie zu wenig Spieler zur Verfügung hatte. Demnach werden in der Königsklasse nun insgesamt vier Partien neu angesetzt.
Update, 19. Oktober, 15.14 Uhr: Blablabus stellt Fernbus-Angebot in Deutschland bis zum Frühjahr ein
Das Fernbus-Unternehmen Blablabus stellt seine Fahrten in Deutschland voraussichtlich bis zum Frühjahr ein. Ab dem 26. Oktober sollen hierzulande keine Busse mehr unter der Marke unterwegs sein, teilte Geschäftsführer Christian Rahn Montag mit.
Alle Fahrgäste, die bereits Fahrten ab dem 26. Oktober gebucht haben, bekämen eine automatische Stornierung und den Buchungspreis zurückerstattet. "Die globale Pandemie hat unsere Blablabus-Expansionspläne vorerst um ein paar Monate verschoben." Langfristig sei es aber weiterhin Ziel, auch das Fernbus-Angebot in Deutschland auszubauen. Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 14.57 Uhr: Wolfgang Kubicki warnt vor möglichen negativen Folgen für die Demokratie
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat neue Vorwürfe zurückgewiesen, das Mitspracherecht der Parlamente in der Anti-Corona-Politik von Bund und Ländern sei zu gering. "Das Parlament ist ständig dabei. Das Parlament wird bei allen Gesetzen eingebunden", sagte der CSU-Chef am Montag nach einer Videoschalte des CSU-Vorstands in Nürnberg.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hatte zuvor vor möglichen negativen Folgen für die Demokratie gewarnt, sollten wesentliche Entscheidungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nicht vom Bundestag, sondern weiter von Regierungen in Bund und Ländern getroffen werden. Doch auch aus der Union hatte es Kritik gegeben: Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) hatte von einer "beunruhigenden Entwicklung" gesprochen.
Söder erklärte, dass die Exekutive Verordnungen auch ohne Befragung des Parlaments erlassen könne, um das schnelle Handeln in der Pandemie zu ermöglichen. Dies entspreche der verfassungsmäßigen Ordnung.
Update, 19. Oktober, 14.53 Uhr: Bartsch: "Söder treibt jeden Tag neue Sau durchs Dorf"
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder für dessen Kurs in der Corona-Politik scharf kritisiert. "Markus Söder treibt jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf", sagte Bartsch am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Er warf dem CSU-Chef vor, Corona als Bühne zu missbrauchen und Angst zu verbreiten. "Seine Politik hat immer die Kanzlerkandidatur im Blick, was in dieser Situation unverantwortlich ist."
Söder hatte zuvor mit Blick auf die steigende Zahl täglich festgestellter Corona-Infektionen eine bundesweit einheitliche Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen, in Schulen und Horten gefordert und sich für mehr Rechte des Bundes beim Infektionsschutz ausgesprochen. "Entweder schaffen wir es, in den nächsten vier Wochen wieder die Zahlen unter Kontrolle zu bekommen - oder es wird sehr schwierig", sagte der Ministerpräsident nach Teilnehmerangaben in einer Schaltkonferenz des CSU-Vorstands. "Dann wird es ein einsames Weihnachten."
Bartsch warf Söder "eine miese Corona-Bilanz" in seinem Bundesland vor. Das sei Aufgabe genug für ihn. Der Bundestag müsse in der nächsten Sitzungswoche über die Corona-Politik diskutieren und über die Grundrichtung entscheiden.
Update, 19. Oktober, 14.50 Uhr: Auch letzte Corona-Tests nach Sylter Party negativ
Nach einer Party in einem Sylter Bistro mit mindestens einem infizierten Gast sind auch die letzten vier ausstehenden Corona-Tests von Teilnehmern negativ ausgefallen. Dies teilte am Montag der Kreis Nordfriesland mit.
Demnach gab es nur bei einem von 108 Tests ein positives Ergebnis. Nach Angaben des Gesundheitsamtes in Husum hatte der Infizierte ein Bistro in Westerland besucht, bevor erste Symptome auftraten und er getestet wurde. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen.
Update, 19. Oktober, 14.44 Uhr: Söder: Praktisch "Lockdown" für Kreis Berchtesgaden
Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen im oberbayerischen Landkreis Berchtesgaden will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) praktisch einen "Lockdown" verhängen. Es werde ein Maßnahmenpaket geben, "das einem Lockdown entspricht", sagte Söder. Das Robert Koch-Institut meldete am Montag für den Landkreis Berchtesgaden eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) solle gemeinsam mit dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern die Details ausarbeiten. Das öffentliche Leben müsse im Kreis Berchtesgaden heruntergefahren werden. "Anders geht es nicht", sagte Söder. Die Kontakte der Infizierten könnten dort nicht mehr verfolgt werden. "Also müssen Kontakte fundamental beschränkt werden", sagte er. Es werde sehr konsequent und sehr deutlich reagiert werden. "Es wird das härteste Protokoll sein, das wir jetzt an der Stelle haben werden." Mehr dazu lest Ihr >>> hier.
Update, 19. Oktober, 14.42 Uhr: Corona: Südafrika setzt Deutschland auf Liste der Hochrisikoländer
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat Südafrika am Montag auch die Bundesrepublik auf die Liste seiner Hochrisikoländer gesetzt. In einer Erklärung teilte die Regierung in Pretoria mit, für Geschäftsreisende, Investoren oder Experten seien auf Antrag aber ebenso Ausnahmen für eine Einreise möglich wie für Deutsche mit Immobilien im Lande.
Südafrika hatte den regulären internationalen Flugverkehr erst Anfang des Monats nach rund sechsmonatiger Sperre wieder für den Reiseverkehr aus dem Ausland geöffnet. Ausgeschlossen sind allerdings weiter Touristen aus Ländern, die als Hochrisikogebiete gelten.
Auf der am Montag von der Regierung bekanntgegebenen Liste stehen unter anderen Frankreich, Chile, die Niederlande, Spanien, die USA oder Großbritannien. Die Einreise aus anderen Ländern ist aber weiter an bestimmte Auflagen gebunden.
Update, 19. Oktober, 14.38 Uhr: Zweiwöchiger Lockdown im britischen Landesteil Wales
Der britische Landesteil Wales führt wegen der Corona-Pandemie einen zweiwöchigen Lockdown ein. Dies sei notwendig, um die Ausbreitung des Erregers etwas zu bremsen und das Gesundheitswesen vor dem Kollaps zu bewahren, teilte der Regierungschef von Wales, Mark Drakeford, am Montag in Cardiff mit.
Die strengen Kontaktbeschränkungen sollen vom 23. Oktober bis zum 9. November gelten. Wer könne, müsse in dieser Zeit seiner Arbeit zu Hause nachgehen. Freizeitaktivitäten und Tourismus seien dann untersagt. Nur Geschäfte mit lebensnotwendigen Waren dürfen den Angaben zufolge öffnen, Pubs und Restaurants bleiben geschlossen. Auch Treffen verschiedener Haushalte - ob drinnen oder draußen - seien verboten.
Update, 19. Oktober, 14.17 Uhr: Kliniken in Teilen Englands erreichen Kapazitätsgrenze
Im britischen Großraum Manchester können einem Medienbericht zufolge die ersten Kliniken keine Covid-19-Patienten mehr aufnehmen. Zwölf Krankenhäuser seien bereits voll, zitierte der "Guardian" aus einem internen Dokument des staatlichen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS).
Bürgermeister Andy Burnham forderte am Montag erneut von Premier Boris Johnson mehr finanzielle Unterstützung für die Menschen und Firmen in der Region.
Der Nordwesten Englands gehört zu den besonders stark von der Corona-Krise betroffenen Regionen im Vereinigten Königreich. Auch in Liverpool stießen einige Kliniken bereits an ihre Kapazitätsgrenzen: Dort ist dem "Guardian" zufolge viel Klinikpersonal erkrankt und in Isolation. Britische Kliniken gelten als chronisch unterfinanziert. Schon bei größeren Grippewellen stehen sie oft vor dem Kollaps.
In Großbritannien haben sich nach Angaben vom Sonntag binnen 24 Stunden mehr als 16.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Bislang sind den Statistiken zufolge mehr als 43.000 Menschen gestorben. Doch wird in dem Land mit seinen knapp 67 Millionen Einwohnern mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet; es mangelt an Tests.
Update, 19. Oktober, 14.14 Uhr: Hannover Rück: Corona kostet Versicherer in Deutschland Milliarden
Die Corona-Pandemie hat nach Schätzung des Rückversicherers Hannover Rück in Deutschland versicherte Schäden von 1,25 bis 1,75 Milliarden Euro angerichtet.
In der Summe seien praktisch alle Versicherungsbereiche außer der Lebens- und Krankenversicherung enthalten, sagte der Zentralbereichsleiter der Deutschlandsparte E+S Rück, Jonas Krotzek, am Montag in einer Videokonferenz in Hannover.
Der Großteil der Schäden dürfte auf die Betriebsschließungsversicherung entfallen. Krotzek schätzt, dass Erst- und Rückversicherer allein in diesem Bereich Schäden zwischen 750 Millionen und 1,25 Milliarden Euro schultern müssen.
Die Größe der Spannen liegt auch daran, dass bei vielen Verträgen zwischen Erstversicherern und ihren Kunden noch unklar ist, ob sie eine pandemiebedingte Betriebsschließung überhaupt abdecken. In den ersten Monaten der Pandemie hatten vor allem Restaurants und Hotels aufgrund behördlicher Anweisungen schließen müssen.
Auch in anderen Versicherungsbereichen rechnet die Hannover Rück mit hohen Belastungen infolge der Corona-Krise. Dazu zählten Schadensfälle in der Haftpflichtversicherung von Krankenhäusern - etwa wenn sich Menschen in einer Klinik mit dem Virus infiziert haben. Außerdem könnte zum Beispiel infolge von Unternehmenspleiten die Managerhaftpflichtversicherung zur Kasse gebeten werden.
Update, 19. Oktober, 14 Uhr: Linke fordert mehr Parlamentsbeteiligung bei Corona
Auch die Linke fordert eine stärkere Beteiligung von Bundestag und Landtagen bei der Entscheidung über Corona-Schutzmaßnahmen.
"Eine epidemiologische Not darf nicht zu einem Notstand der Demokratie werden", sagte Parteichefin Katja Kipping am Montag in Berlin nach Beratungen der Parteispitze. Für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung müssten die Parlamente bei den Entscheidungen zur Bekämpfung der Pandemie stärker einbezogen werden.
Kipping sagte, wenn es im Bundeskanzleramt "entsprechende Runden" gebe, müsse es davor und auch danach Beratungen im Parlament geben. Forderungen nach einer stärkeren Einbindung der Parlamente hatten zuvor auch schon Bundestagspolitiker aus den Reihen von FDP, SPD und Union erhoben.
Update, 19. Oktober, 13.57 Uhr: Fast 170.000 Todesfälle mehr während erster Corona-Welle
Während der ersten Corona-Welle sind in der Europäischen Union von März bis Juni 168.000 Todesfälle mehr als üblich verzeichnet worden, allein rund 10.000 davon in Deutschland. Diese Zahlen legte die EU-Statistikbehörde Eurostat am Montag in Luxemburg vor. Der Höchstwert wurde in der 14. Kalenderwoche vom 30. März bis 5. April registriert: 36.000 zusätzliche Todesfälle.
Erfasst wurden alle Sterbefälle aus 26 EU-Staaten, also nicht nur Menschen, die an oder mit dem Coronavirus gestorben sind. Eurostat vergleicht die Daten der Kalenderwochen 10 bis 26 mit den Durchschnittswerten der jeweils selben Zeit 2016 bis 2019. Eine Statistik der Todesursachen werde es erst in etwa zwei Jahren geben, sagte eine Eurostat-Sprecherin.
Erst dann dürfte auch klar sein, warum in Deutschland bereits von März bis Juni 10.000 zusätzliche Sterbefälle erfasst sind, die offizielle Zahl aller Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion aber bis jetzt erst mit 9789 angegeben wird.
Die höchsten zusätzlichen Sterbezahlen von März bis Juni verzeichnet Eurostat für Spanien, nämlich 48.000. Dahinter folgen Italien mit 46 000 und Frankreich mit 30.000. Das norditalienische Bergamo, das extrem hohe Corona-Infektionszahlen hatte, verzeichnete allein in der zwölften Kalenderwoche vom 16. bis 23. März 895 Prozent mehr Todesfälle als im Durchschnitt der vorangegangenen Jahre.
Update, 19. Oktober, 13.56 Uhr: Hessen schafft Beherbergungsverbot ab
Hessen schafft das Beherbergungsverbot ab. Das teilte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Montag in Wiesbaden mit. In Hessen gab es seit Juli ein Beherbergungsverbot. Mehrere Länder hatten die Regel zuletzt gekippt.
Update, 19. Oktober, 13.47 Uhr: Seibert verteidigt Corona-Appell der Kanzlerin im Podcast
Regierungssprecher Steffen Seibert hat den jüngsten eindringlichen Appell von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrem wöchentlichen Podcast zur Eindämmung der Corona-Pandemie verteidigt.
Es sei für die Kanzlerin eine zusätzliche Möglichkeit gewesen, ihre Gedanken zu dem, was in dieser konkreten Phase der Pandemie notwendig sei, darzulegen, sagte Seibert am Montag in Berlin.
"Wenn Deutschland durch die ersten Monate der Pandemie vergleichsweise gut durchgekommen ist, dann hatte das zwei Gründe: Politisches Handeln von Bund, Ländern und Kommunen ist der eine, und die Leistung der Bürger ist der andere Grund." Die Tatsache, dass eine übergroße Mehrheit Regeln befolge, Einschränkungen auf sich nehme, Zurückhaltung bei Kontakten auferlege, "das hat uns vor vielem bewahrt".
In einem demokratischen Land trügen die Bürger Verantwortung. Ihre Einsicht und Vernunft entscheide mit darüber, wie das Land die Pandemie in den Griff bekomme. In einer Demokratie sei es normal und richtig, dass sich die Bundeskanzlerin auch mal in dieser Form direkt an die Bürger wende. Das ersetze nicht politisches Handeln. Das finde statt - die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder hätten dies bei ihrer Konferenz Mitte vergangener Woche bewiesen.
Update, 19. Oktober, 13.44 Uhr: Corona-Warn-App startet länderübergreifende Risiko-Ermittlung
Die Corona-Warn-App des Bundes kann nun auch länderübergreifend über eine möglicherweise gefährliche Begegnung mit Corona-Infizierten warnen. Am Montagmittag erschien wie angekündigt das Update auf die Version 1.5 in den App-Stores von Google und Apple. Damit können bei der Risiko-Ermittlung jetzt auch Kontakte mit Nutzern der offiziellen Corona-Apps anderer Länder ermittelt werden.
Mit dem Update tauschen im ersten Schritt die Apps aus Deutschland, Irland, und Italien Warnungen aus. Weitere Staaten, darunter Dänemark, Lettland und Spanien, sollen kurze Zeit später folgen, Länder wie Niederlande, Österreich, Polen und Tschechien voraussichtlich im November. Zum Jahresende könnten bis zu 16 nationale Apps miteinander gekoppelt sein.
Auch ein Datenaustausch mit der Schweiz ist im Gespräch. Aus technischen Gründen wird die offizielle Corona-Warn-App Frankreichs nicht an dem europäischen Datenaustausch teilnehmen können. Die Franzosen haben sich für ein zentrales Speicherkonzept entschieden, das mit dem Verfahren in den anderen EU-Staaten nicht kompatibel ist.
Update, 19. Oktober, 13.36 Uhr: Neuer Höchststand bei Corona-Toten im Iran
Der Iran hat am Montag so viele Corona-Tote gemeldet wie noch nie zuvor. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben binnen 24 Stunden 337 Covid-19-Patienten.
Der letzte Höchststand war in dem Land am 14. Oktober mit 279 Corona-Toten an einem Tag erreicht worden. Inzwischen liegt die Gesamtzahl der Corona-Toten seit dem Ausbruch der Pandemie im Iran Ende Februar bei 30.712, die der Infizierten bei 534.631, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen. Am Montag wurden 4251 Neuinfektionen gemeldet.
Update, 19. Oktober, 13.30 Uhr: Integration: Merkel ruft zu Zusammenhalt in "schwieriger Zeit" auf
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der Corona-Pandemie dazu aufgerufen, die Integration nicht aus dem Blick zu verlieren.
Zu Beginn des 12. Integrationsgipfels sagte Merkel am Montag in Berlin: "So aufmerksam wie wir sein müssen, um Gesundheit und das Leben unserer Mitmenschen zu schützen, so aufmerksam müssen wir eben zugleich sein, dass auch der Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit stark bleibt". Das diene gerade auch denjenigen, die erst seit kurzem in Deutschland lebten. Die Phase unmittelbar nach der Ankunft sei für die Integration von entscheidender Bedeutung.
"Die Pandemie trifft uns alle, aber man muss schon sagen unterschiedlich hart", sagte Merkel. Einwanderern falle es aufgrund der Einschränkungen nicht so leicht, Fuß zu fassen, etwa weil Beratungen und Sprachkurse vorübergehend nicht im Präsenzformat stattfänden. Zudem wirke sich der Wirtschaftseinbruch auf Branchen aus, in denen viele Menschen mit Einwanderungsgeschichte tätig seien, die nun um ihre Arbeitsplätze fürchten müssten.
Update, 19. Oktober, 13.27 Uhr: Tschechische Armee baut Corona-Hilfskrankenhaus auf
Die tschechische Armee hat mit dem Aufbau eines provisorischen Krankenhauses in den Prager Messehallen begonnen. Am Montag traf ein erster Konvoi mit 29 Fahrzeugen und rund 165 Tonnen medizinischen Materials aus dem Sanitätsstützpunkt in Hradec Kralove (Königgrätz) in der Hauptstadt ein.
Die ganze Woche über sollen weitere Transporte folgen, wie das Verteidigungsministerium in Prag mitteilte. Das Hilfskrankenhaus mit einer Kapazität von 500 Betten soll als Reserve dienen, falls das Gesundheitssystem mit Covid-19-Patienten überlastet wird. Das Feldkrankenhaus der tschechische Armee verfügt unter anderem über einen Operationssaal, eine Intensivstation, eine Apotheke, ein Labor und Röntgengeräte.
Tschechien kämpft mit einem starken Anstieg der Corona-Neuinfektionen. Am Sonntag kamen 5059 bestätigte Fälle hinzu - so viele wie noch nie an einem Sonntag. Die Gesamtzahl der jemals Infizierten stieg damit auf knapp 174.000. Seit Beginn der Pandemie starben 1422 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
Unterdessen wurde bekannt, dass Landwirtschaftsminister Miroslav Toman positiv auf das Virus getestet wurde. Außenminister Lubomir Zaoralek, der wie sein 60 Jahre alter Kollege den Sozialdemokraten angehört, begab sich der Agentur CTK zufolge vorsichtshalber in Quarantäne. Toman hatte sich am Mittwoch mit Präsident Milos Zeman getroffen. Dabei seien strenge Hygieneregeln eingehalten worden, betonte ein Sprecher des 76 Jahre alten Staatsoberhaupts.
Update, 19. Oktober, 13.25 Uhr: 71-Jähriger sorgt mit Pfefferspray für Corona-Abstand
Mit Pfefferspray soll ein 71-Jähriger in Aachen versucht haben, andere Menschen auf Abstand zu halten. Nach Polizeiangaben von Montag hatte der Mann am Wochenende zuerst eine Gruppe von Joggern und anschließend zwei Radfahrer "völlig unvermittelt mit Pfefferspray eingenebelt".
Das radelnde Ehepaar (51/49) habe "gerade noch unfallfrei" vom Pedelec steigen und die Polizei rufen können. Die Jogger seien verschwunden. Der Streife sagte der 71-Jährige, er habe die anderen aus seiner Sicht nur so auf gebührendem Corona-Abstand halten können. Er bekam eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Update, 19. Oktober, 12.49 Uhr. Mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag in Belgien
Das von der Corona-Pandemie besonders schwer geplagte Belgien hat an einem einzigen Tag mehr als 12.000 Neuinfektionen verzeichnet. Wie ein Sprecher des Krisenzentrums nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga am Montag in Brüssel mitteilte, wurden für den Dienstag voriger Woche (13. Oktober) 12.051 neue Fälle registriert.
Zum Vergleich: In Deutschland meldeten die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) für diesen Tag 5132 Corona-Neuinfektionen. Deutschland hat mehr als siebenmal so viele Einwohner wie Belgien.
Nach Angaben des Krisenzentrums ergibt sich für den Zeitraum 9. bis 15. Oktober in Belgien eine Zahl von durchschnittlich 7876 Neuinfektionen pro Tag. Die Regierung des Elf-Millionen-Einwohner-Landes verfügte am Freitag, dass alle Restaurants und Gaststätten für vier Wochen schließen müssen. Von Mitternacht bis 05.00 Uhr gilt eine Ausgangssperre. Die Maßnahmen traten am Montag in Kraft.
Insgesamt 10.413 Menschen sind in Belgien der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität zufolge bisher an oder mit Covid-19 gestorben. Das sind mehr als im viel größeren Deutschland (9789 nach RKI-Angaben, Stand Montag) und entspricht mehr als 90 Toten pro 100.000 Einwohner - nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität ist dies einer der höchsten Werte weltweit.
Update, 19. Oktober, 12.41 Uhr: Söder: Praktischer "Lockdown" für Kreis Berchtesgaden
Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen im Landkreis Berchtesgaden will Ministerpräsident Markus Söder(CSU) praktisch einen "Lockdown" verhängen. Es werde ein Maßnahmenpaket geben, "das einem Lockdown entspricht", sagte Söder.
Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) solle gemeinsam mit dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern die Details ausarbeiten.
Im Kreis Berchtesgaden lag die Zahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Montag laut Robert Koch-Institut bei 252. Dies ist einsamer Rekord in Bayern.
Update, 19. Oktober, 12.21 Uhr: Förderprogramm für Belüftungsanlagen in der Corona-Krise startet
Um auch im Winter in öffentlichen Gebäuden und Versammlungsräumen für frische Luft zu sorgen und so die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, startet der Bund ein Förderprogramm.
Von diesem Dienstag an können unter anderem Länder, Kommunen, Hochschulen und öffentliche Unternehmen Fördergeld beim Bund beantragen, wenn sie Klima- und Belüftungsanlagen coronagerecht um- oder aufrüsten. Dafür stehe eine halbe Milliarde Euro bereit, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mit.
Bis zu 40 Prozent der Kosten können demnach übernommen werden. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) betonte: "Neben dem was jeder Einzelne zur Vermeidung von Ansteckungen tun kann, müssen wir auch unsere Gebäude so ausstatten, dass es dort möglichst nicht zu Infektionen kommt." Die Krankheit sei da und werde "die nächsten Monate erst einmal bleiben." Es gehe um den Schutz der Beschäftigten und der Bürgerinnen und Bürger in öffentlichen Gebäuden.
Update, 19. Oktober, 12.17 Uhr: Ärztepräsident: "Man kann Menschen nicht in einer Tour Angst machen"
Nach dem jüngsten Appell von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt davor gewarnt, die Bevölkerung zu verunsichern.
Er wolle keine Entwarnung oder übertriebene Gelassenheit verbreiten. "Aber ich finde, man kann den Menschen nicht in einer Tour Angst machen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer am Montag im Deutschlandfunk. So könne eine Art von Abstumpfung entstehen. Teile der Bevölkerung könnten anfangen, die Warnungen nicht mehr ernst zu nehmen.
Merkel hatte die Bürger in ihrer am Samstag ausgestrahlten, wöchentlichen Videobotschaft eindringlich um Mithilfe bei der Bekämpfung der Pandemie aufgerufen. Sie bat unter anderem, auf Reisen und Feiern zu verzichten, die "nicht wirklich zwingend notwendig" seien. Es zähle jetzt jeder Tag.
"Also ganz so ernst kann ich die Lage aktuell nicht nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin", sagte Reinhardt. "Ich glaube, dass diese Vorstellung, dass man dieses Virus ganz vertreiben kann, eine irrige ist." Man müsse lernen, mit einer Zunahme der Infektionszahlen umzugehen und zu leben.
In Deutschland seien rund 700 Patienten auf der Intensivstation, verfügbar seien aber rund 8800 Intensivbetten. Angesichts dieser Verhältnisse seien Abstand, Hygieneregeln und Vermeidung von zu großen Versammlungen angemessen. Weitere Maßnahmen, mit denen die Bewegungsfreiheit der Menschen weiter eingeschränkt würden, halte er derzeit "definitiv für nicht angebracht", betonte Reinhardt.
Update, 19. Oktober, 12.15 Uhr: Eigentümerversammlung im Freien ist zulässig
Wegen der Corona-Pandemie sind große Versammlungen problematisch - und daher ist es grundsätzlich derzeit zulässig, eine Wohnungseigentümerversammlung im Freien abzuhalten. Das hat das Amtsgericht Berlin-Wedding entschieden (Az.: 9 C 214/20), wie die Zeitschrift "NJW Spezial" (Heft 21, 2020) berichtet.
Einen Verstoß gegen den Grundsatz der Nichtöffentlichkeit konnten die Richter durch das Abhalten der Versammlung auf dem Spielplatz der Gemeinschaftsanlage nicht erkennen.
Update, 19. Oktober, 11.57 Uhr: Hamburg überschreitet Corona-Warnwert - Sieben-Tage-Wert über 50
Hamburg hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten.
Was es nun zu beachten gibt, lest ihr >>>>hier.
Update, 19. Oktober, 11.39 Uhr: US-Vizepräsidentenkandidatin Harris nach Corona-Pause wieder auf Tour
Die demokratische Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt, Kamala Harris, geht nach einer Pause wegen Corona-Fällen in ihrem Umfeld wieder auf Wahlkampftour. Harris wolle am Montag in Orlando und Jacksonville im Bundesstaat Florida Frühwähler mobilisieren, teilte ihre Wahlkampagne mit.
Vor der Präsidentenwahl am 3. November können seit Montag Frühwähler in Florida persönlich ihre Stimme abgeben. Florida gehört zu den besonders umkämpften Swing States, in denen Mehrheiten zwischen Demokraten und Republikanern immer wieder wechseln.
Harris hatte am Donnerstag ihre Wahlkampfreisen ausgesetzt, weil ihre Kommunikationschefin Liz Allen und ein Mitglied einer Flugbesatzung am Mittwoch positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.
Harris musste nach Vorgabe der US-Gesundheitsbehörde CDC nicht in Quarantäne gehen, weil sie binnen zwei Tagen vor den positiven Tests nicht in unmittelbarer Nähe der Infizierten gewesen war.
Update, 19. Oktober, 11.19 Uhr: Polen richtet Corona-Krankenhaus im Nationalstadion ein
Polen will im Warschauer Nationalstadion ein provisorisches Krankenhaus für Corona-Patienten einrichten. Das teilte ein Regierungsbeamter am Montag mit.
"Wir wollen, dass die ersten 500 Betten bereits vor Ende der Woche für Patienten verfügbar sind", sagte der Kanzleichef des Premierministers, Michal Dworczyk, dem Sender Radio Zet. Das Krankenhaus, das im Konferenzraum des Stadions entstehen soll, werde auch über rund 50 Intensivpflegebetten verfügen, erklärte der Regierungsbeamte. Das Stadion war für die Fußball-Europameisterschaft 2012 gebaut worden.
Das Gesundheitspersonal für das provisorische Krankenhaus will die Regierung sowohl aus Warschau als auch von außerhalb rekrutieren. Außerdem soll es durch Gesundheitskräfte aus Armee und Feuerwehr ergänzt werden. Er sei überzeugt, dass es genug Personal geben werde, betonte Dworczyk.
Vorbereitungen für die Einrichtung von temporären Covid-19-Krankenhäusern laufen auch in anderen Regionen Polens. Das Land verzeichnete in den vergangenen Wochen einen starken Anstieg an Corona-Neuinfektionen.
Update, 19. Oktober, 11.08 Uhr: Delmenhorst erlässt Sperrstunde und sagt Veranstaltungen ab
Die Stadt Delmenhorst verschärft angesichts eines großflächigen Corona-Ausbruchs die Schutzmaßnahmen. So werde eine Sperrstunde für die Gastronomie von 23 bis 6 Uhr erlassen, sagte Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) am Montag.
Alle öffentlichen Veranstaltungen und Gottesdienste werden demnach bis auf Weiteres abgesagt. Private Treffen werden auf zehn Personen begrenzt. Außerdem wird die Maskenpflicht in der Stadt ausgeweitet. Schulen und Kitas sollen allerdings nach den Herbstferien wieder öffnen, solange die Hygienekonzepte es zulassen.
Nach Angaben des Landesgesundheitsamts lag der Sieben-Tage-Wert der Stadt am Montag bei 223,1 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Der Leiter des Gesundheitsamts der Stadt sagte, die Zahl der nachgewiesenen Fälle habe sich binnen zehn Tagen mehr als verdoppelt.
Update, 19. Oktober, 11.05 Uhr: Österreich verschärft Anti-Corona-Maßnahmen
Österreich verschärft die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Dazu gehörten Obergrenzen von sechs Personen bei privaten Zusammenkünften in Gebäuden und von zwölf Menschen im Freien, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag in Wien. Betroffen seien davon auch Yoga- und Tanzkurse, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Vereinstreffen.
Außerdem sei künftig bei Kultur- und Sportveranstaltungen wie Bundesliga-Spielen und Opern ständig ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Bei behördlich genehmigten Veranstaltungen betrage das Besucherlimit 1000 in Gebäuden und 1500 im Freien, sagte Kurz.
Der Regierungschef appellierte an die Österreicher, sich an die Maßnahmen, die ab Freitag gelten, zu halten. "Die nächsten Monate, die werden ein rot-weiß-roter Kraftakt werden", sagte Kurz. Es gelte, einen zweiten Lockdown zu verhindern.
Update, 19. Oktober, 11.04 Uhr: Merkel: Rahmenbedingungen im Handel mit Asien verbessern
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht großes Potenzial in den Wirtschaftsbeziehungen mit asiatischen Ländern. Die CDU-Politikerin machte am Montag aber zugleich deutlich, dass die Rahmenbedingungen verbessert werden müssten.
Dabei gehe es etwa um Gleichbehandlung und Transparenz, um Rechtssicherheit und den Schutz des geistigen Eigentums, sagte Merkel in einer kurzen Videobotschaft bei einer Konferenz des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft in Berlin.
Merkel sagte zudem, gerade in der Corona-Pandemie zeige sich, wie wichtig internationale Zusammenarbeit sei und wie vordringlich es sei, sie zu stärken. Die Bundesregierung wisse um die weiter wachsende globale Bedeutung der Märkte in der Asien-Pazifik-Region. Für den deutschen Außenhandel eröffneten sich neue Perspektiven, nicht alleine im Handel mit China.
Update, 19. Oktober, 10.52 Uhr: OECD-Bericht: Pandemie gefährdet Fortschritte in der Migration
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) befürchtet, dass die Corona-Pandemie die Integration von Migranten zurückwirft.
"Die Beschäftigung der Zuwanderer war vor der Krise auf Rekordniveau, auch im Bereich Schule gab es für die Kinder von Migranten erhebliche Fortschritte. Diese Entwicklungen werden durch die Pandemie massiv gefährdet", sagte der OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig am Montag bei der Präsentation einer Migrationsstudie der Organisation.
Die Pandemie bringe alte Missstände wieder auf die Tagesordnung und habe unverhältnismäßig große Auswirkungen auf Migranten, hieß es in einem Begleitbericht. Studien deuteten darauf hin, dass die Diskriminierung in Zeiten eines schwachen Arbeitsmarktes zunehme. Netzwerke - von denen Migranten im Schnitt weniger hätten - würden stattdessen für die Arbeitssuche relevanter.
Auch die seit Jahren schwindende Kluft zwischen dem Bildungsstand der Kinder von Einwanderern und denen der Einheimischen droht nach Angaben des Berichtes wieder aufzureißen. Denn Schulschließungen und Fernunterricht benachteiligten insbesondere jene, bei denen zu Hause häufig nicht die Sprache des Gastlandes gesprochen werde.
Zudem zeige sich, dass Einwanderer in den Mitgliedsstaaten der OECD durchschnittlich einem deutlich höheren Corona-Infektionsrisiko ausgesetzt seien als die einheimische Bevölkerung. Studien in mehreren der OECD-Länder hätten ein mindestens doppelt so hohes Infektionsrisiko festgestellt, hieß es im Migrationsausblick. Zurückzuführen sei das höhere Risiko auf eine erhöhte Betroffenheit von Armut, überfüllten Wohnungen und Arbeitsplätzen, bei denen körperliche Distanz schwierig ist.
Im Internationalen Migrationsausblick untersucht die OECD jährlich Migrationsbewegungen und Migrationspolitik weltweit. In diesem Jahr blickte die Studie auch detailliert auf die Corona-Auswirkungen auf die Wanderungsbewegungen und auf das Leben von Migrantinnen und Migranten.
Update, 19. Oktober, 10.50 Uhr: Söder kündigt für Mittwoch Regierungserklärung zu Corona an
Ministerpräsident Markus Söder will angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen an diesem Mittwoch eine Regierungserklärung im bayerischen Landtag abgeben.
Er wolle sich darin "umfassend mit der Konzeption, der Strategie, aber auch der Frage beschäftigen, wie es weitergeht", sagte der CSU-Chef am Montag vor einer Videoschalte des CSU-Vorstands in Nürnberg. Zudem solle es um weitere Hilfen für von der Corona-Krise betroffene Branchen gehen.
Update, 19. Oktober, 10.48 Uhr: Moskau will bald mit Massenimpfungen gegen Corona beginnen
In der russischen Hauptstadt Moskau sollen in den nächsten Monaten Massenimpfungen gegen das Coronavirus beginnen. Damit werde zwischen Dezember und Januar begonnen, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin am Montag in seinem Blog.
Die ersten größeren Lieferungen des ersten russischen Impfstoffes würden im nächsten Monat eintreffen. "Das wird der endgültige Sieg über die Pandemie sein", meinte Sobjanin. Das russische Vakzin mit dem Namen "Sputnik-V" war schon im August freigegeben worden.
International gab es Kritik daran, weil die Freigabe noch vor dem Abschluss wichtiger Tests erfolgte. Derzeit laufen breit angelegte Phase-III-Studien. Mittlerweile ist ein zweiter in Russland entwickelter Impfstoff freigegeben worden.
Update, 19. Oktober, 10.29 Uhr: Arbeitsminister Heil in Quarantäne
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil arbeitet vorerst aus dem Homeoffice. Wie sein Ministerium am Montag mitteilte, hat die Corona-Warn-App bei dem SPD-Politiker eine Begegnung mit erhöhtem Risiko angezeigt.
"Der Minister hat sich vorsorglich in häusliche Quarantäne begeben", hieß es. Ein erster Corona-Test sei negativ gewesen, ein weiteres Testergebnis stehe noch aus. "Es geht ihm gut und er hat keinerlei Symptome."
Update, 19. Oktober, 10.28 Uhr: Unicef lagert 520 Millionen Spritzen für mögliche Corona-Impfung ein
Unicef will noch in diesem Jahr 520 Millionen Spritzen für eine mögliche Corona-Impfung in Lagern deponieren. "Damit soll sichergestellt werden, dass die notwendigen Spritzen in den Ländern vorhanden sind, bevor die Impfstoffe eintreffen", teilte das UN-Kinderhilfswerk am Montag mit.
Man habe zusammen mit der Impfallianz Gavi und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) begonnen, die Voraussetzungen für eine "schnelle, sichere und wirksame Auslieferung eines möglichen Impfstoffs" zu schaffen.
"Weltweit gegen Covid-19 zu impfen wird eine der größten Anstrengungen in der Menschheitsgeschichte werden", erklärte Unicef-Direktorin Henrietta Fore. Man werde genauso schnell reagieren müssen, wie die Impfstoffe hergestellt würden.
Auch für 2021 gibt es den Angaben zufolge schon Pläne. Unter der Voraussetzung, dass genügend Covid-19-Impfstoff zur Verfügung stehe, plant Unicef dann die Beschaffung von mehr als einer Milliarde Spritzen – zusätzlich zu den 620 Millionen, die das Kinderhilfswerk für Impfprogramme gegen andere Krankheiten wie Masern oder Typhus bereitstellt.
Update, 19. Oktober, 10.07 Uhr: Söder fordert bundesweit Maskenpflicht bei hohen Corona-Zahlen
CSU-Chef Markus Söder fordert eine bundesweite Maskenpflicht für Regionen mit hohen Corona-Zahlen. "Wir brauchen eine allgemeine Maskenpflicht national", sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag vor einer Schalte des CSU-Vorstands in Nürnberg.
Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 19. Oktober, 10.06 Uhr: Wann ist das Gesundheitssystem mit Corona überlastet?
Es gehe darum "unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten", sagte jüngst Bundeskanzlerin Angela Merkel. Doch wann ist dieses System "überlastet"? Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 19. Oktober, 9.56 Uhr: Altmaier: Bei Verstößen gegen Corona-Regeln durchgreifen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Länder zu einem einheitlichen Vorgehen bei Verstößen gegen Corona-Regeln aufgefordert. Dort, wo Regeln missachtet würden, müsse auch "durchgegriffen" werden, sagte Altmaier am Montag bei einer Wirtschaftskonferenz in Berlin. Er würde sich wünschen, dass sich die Länder über die Höhe von Bußgeldern verständigen.
Es sei wichtig, ein "klares Signal" zu setzen, sagte Altmaier. Die übergroße Mehrheit der Menschen nehme die Vorschriften sehr ernst. Aber viele Hotspots gingen auch darauf zurück, dass vorgeschriebene Schutzmaßnahmen nicht respektiert würden.
Altmaier verwies angesichts der steigenden Infektionszahlen auf einen konkreten Vorschlag von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Söder hatte sich für bundesweit schärfere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln stark gemacht. Für Verstöße gegen die Maskenpflicht solle es bundeseinheitliche Bußgelder von 250 Euro geben, wie es in Bayern schon gilt. Ende August hatten sich die meisten Ministerpräsidenten auf ein Bußgeld von mindestens 50 Euro geeinigt.
Update, 19. Oktober, 9.26 Uhr: Umfrage: Jeder Zehnte will sich mit Toilettenpapier eindecken
Einer Umfrage zufolge will sich rund jeder zehnte Verbraucher in Deutschland in den kommenden Wochen verstärkt mit Toilettenpapier, Nudeln und anderen Waren des täglichen Gebrauchs eindecken. Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 19. Oktober, 9.12 Uhr: Corona-Erholung droht sich laut EZB-Präsidentin abzuschwächen
Die konjunkturelle Erholung des Euroraums vom Corona-Einbruch im Frühjahr droht nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an Dynamik zu verlieren.
"Seit der Gegenbewegung, die wir im Sommer erlebt haben, war die Erholung ungleichmäßig, ungewiss und unvollständig und läuft jetzt Gefahr, an Schwung zu verlieren", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde der französischen Tageszeitung "Le Monde". Die EZB veröffentlichte das Interview am Montag auf ihrer Internetseite.
Die EZB werde die Entwicklung den Herbst über beobachten, sagte Lagarde. Die Französin deutete an, dass die Notenbank gegensteuern könne, falls sich die Lage eintrüben sollte. Die geldpolitischen Möglichkeiten seien noch nicht ausgeschöpft. "Wenn mehr getan werden muss, werden wir mehr tun."
Update, 19. Oktober, 9.09 Uhr: Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft für mehr Grenzkontrollen
Der baden-württembergische Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, befürwortet angesichts der Corona-Infektionen in den Nachbarländern stärkere Kontrollen an den Grenzübergängen.
"Wer die Grenzen offenlässt zu Stark-Risikogebieten, da kann nur eines gelten: Stärkere Kontrollen an den Grenzen, Einreisebestimmungen überwachen. Nur so können wir vermeiden, dass wir da mehr ins Land bekommen, als wir möchten", sagte er dem SWR am Montag.
Zudem beklagte er eine zu "lasche Verfahrensweise" in den vergangenen Monaten bei der Kontrolle von Corona-Auflagen. So sei die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr nicht streng genug kontrolliert worden. "Da hat sich etwas eingeschlichen, was jetzt ganz schwierig ist, wieder zurückzuholen", sagte er. Eine deutliche Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Bürgern und Polizei wegen der Corona-Krise sehe er aber nicht.
Update, 19. Oktober, 8.40 Uhr: Gastgewerbe kommt nur langsam aus dem Corona-Tief
Das Gastgewerbe in Deutschland hat sich im August in kleinen Schritten weiter aus dem Corona-Tief gearbeitet. Die preisbereinigten Umsätze (real) lagen 5,5 Prozent über dem Wert vom Juli, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau vom Februar klafft allerdings immer noch eine Lücke von 23,3 Prozent.
Mit den starken Einbrüchen aus der Zeit der strengen coronabedingten Einschränkungen ab Mitte März bis Mitte Mai liegt die Branche in den ersten acht Monaten um 35 Prozent hinter den preisbereinigten Umsätzen des Vorjahreszeitraumes. Besonders hart trifft es Hotels und andere Beherbergungsbetriebe, deren Erlöse real um 41,7 Prozent einbrachen. Gaststätten, Restaurants und andere Verpflegungsdienstleister verzeichneten ein Minus von 31,2 Prozent in den ersten acht Monaten.
Update, 19. Oktober, 8.39 Uhr: Zustand des Corona-kranken PLO-Vertreters Erekat verschlechtert
Der Gesundheitszustand des an Corona erkrankten Generalsekretärs der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Saeb Erekat, hat sich weiter verschlechtert. Der 65-Jährige sei nun in kritischem Zustand, teilte das Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem am Montag mit.
Wegen Atemnot sei der ehemalige Unterhändler bei Friedensgesprächen mit Israel in Vollnarkose versetzt worden und erhalte nun eine künstliche Beatmung. Erekat war am Sonntag in die Universitätsklinik gebracht worden.
Erekats Behandlung sei eine "immense Herausforderung", weil sein Immunsystem nach einer Lungentransplantation vor drei Jahren unterdrückt sei, hieß es weiter. Dazu kämen nun die Corona-Erkrankung sowie eine bakterielle Infektion. Die ranghöchsten Ärzte von Hadassah seien in Kontakt mit anderen Medizinern weltweit, um die Behandlung abzustimmen. Erekats Familie und die Palästinenserbehörden würden regelmäßig über seinen Zustand informiert.
Update, 19. Oktober, 8.15 Uhr: Zverev über ATP Finals: "letzte Ort, wo man corona-anfällig ist"
Der beste deutsche Tennisspieler Alexander Zverev hat einen Start bei den ATP Finals Mitte November in London fest vor. "Ich glaube, das ist der letzte Ort, wo man corona-anfällig ist", sagte der Hamburger nach seinem Turniersieg in Köln.
Die Spieler werden direkt am Stadion wohnen, alles werde abgeriegelt sein, sagte der 23-Jährige, der seine Qualifikation für London sicher hat. Der spanische Weltranglisten-Zweite Rafael Nadal hatte seine Teilnahme nach seinem Triumph bei den French Open zunächst offen gelassen.
Zverev plant vor den ATP Finals, dem Saisonabschluss der besten acht Profis des Jahres, noch die Teilnahme am Masters-Turnier in Paris, das für die erste November-Woche angesetzt ist. Es sei aber "noch nicht sicher, ob das Turnier stattfindet", sagte er.
Update, 19. Oktober, 8.04 Uhr: Slowenien verhängt erneut Corona-Notstand - Starke Anstiege
Wegen der rasch steigenden Anzahl von Infektionen mit dem Corona-Virus hat Slowenien am Montag erneut einen 30-tägigen Pandemie-Notstand ausgerufen. Dies berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA in der Nacht zum Montag.
Unmittelbare Konsequenzen hat dieser Schritt vorerst keine. Er bildet aber die Grundlage dafür, dass die Behörden auch lokal abgestufte neue Maßnahmen und Einschränkungen anordnen können. Ein erster Corona-Notstand war in dem EU-Land vom 12. März bis Ende Mai verhängt worden.
Bereits seit letztem Freitag gilt ein teilweiser Lockdown. In neun von zwölf Regionen dürfen die Bewohner ihre jeweilige Region nicht verlassen. Es gibt allerdings Ausnahmen, wie etwa Fahrten zum Arbeitsplatz. Außerdem trat am Montag ein Plan in Kraft, dass Schüler ab der 6. Schulstufe nur noch im Fernunterricht unterrichtet werden.
In Slowenien wurden am Sonntag 726 und am Vortag 897 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt. Damit hat sich die Zahl der aktiven Fälle in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land binnen einer Woche nahezu verdoppelt. Die Anzahl der Infizierten der letzten 14 Tage pro 100 000 Einwohner wurde am Sonntag mit 317 angegeben.
Update, 19. Oktober, 8.02 Uhr: Philips profitiert von großer Nachfrage nach Beatmungsgeräten
Der Medizintechnikkonzern Philips hat im dritten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Dabei profitierte der Konkurrent von Siemens Healthineers von einer großen Nachfrage nach Monitoring- und Beatmungsgeräten in der Corona-Pandemie.
Der Nettogewinn stieg von 208 Millionen auf 340 Millionen Euro, wie die Niederländer am Montag in Amsterdam mitteilten. Der Umsatz verbesserte sich um sechs Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei zehn Prozent. Die Zahlen fielen dabei besser aus als von Analysten erwartet.
Der Auftragseingang ging vergleichbar jedoch um 18 Prozent zurück. Hier spielte auch die Teilstornierung der USA für neue Beatmungsgeräte eine Rolle. Diese hatte Ende August zu einer Senkung der Prognose des Konzerns für das Gesamtjahr geführt. Die Prognose bestätigte Philips nun.
Zudem legte das Unternehmen neue mittelfristige Wachstumsziele vor. Unter anderem soll der Umsatz vergleichbar im Schnitt um fünf bis sechs Prozent jährlich wachsen. Für dieses Jahr hatte Philips lediglich ein leichtes Umsatzplus in Aussicht gestellt. 2021 soll das Wachstum noch im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen. Auch die Profitabilität soll mittelfristig zulegen.
Update, 19. Oktober, 8.01 Uhr: Lebensmittel-Umsätze in Corona-Krise nicht gestiegen
Der Run auf Supermärkte in der Corona-Krise hat die Umsätze mit Lebensmitteln nach Einschätzung des Herstellerverbands insgesamt nicht erhöht.
"In der Summe haben wir nicht mehr umgesetzt unter Corona, weil wir das, was wir beim Endverbraucher gewonnen haben, in der Gemeinschaftsverpflegung verloren haben", sagte der Präsident des Lebensmittelverbands Deutschland, Philipp Hengstenberg, den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag).
Nicht nur der Einbruch in der Gastronomie habe die erhöhte Nachfrage im Einzelhandel wieder ausgeglichen. Auch seien durch die Virus-Pandemie die Kosten gestiegen: "Alle Betriebe mussten ihre Arbeitsprozesse umstellen, also zusätzliche Hygienemaßnahmen umsetzen, Schichten neu zusammenstellen oder teilweise auf Homeoffice setzen", sagte Hengstenberg. "In der Landwirtschaft hatten wir zwischenzeitlich die Sorge, nicht genügend Erntehelfer mobilisieren zu können."
Ein positiver Effekt der Krise sei gewesen, dass die Mitarbeiter in der Logistik und Produktion sowie in den Supermärkten "in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind und eine besondere Wertschätzung erfahren haben".
Update, 19. Oktober, 7.22 Uhr: Verknüpfung nationaler Corona-Warn-Apps: EU investiert weitere Millionen
Die Europäische Kommission gibt für den Aufbau einer EU-weiten Corona-Warn-Plattform nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" rund 13 Millionen Euro aus dem Notfallfonds ESI frei.
Die Plattform soll ermöglichen, die bisher strikt getrennten nationalen Corona-Warn-Apps grenzüberschreitend zu nutzen. Sieben Millionen Euro fließen demnach bis Anfang 2021 für Entwicklung und Installation an die Konzerne SAP und Deutsche Telekom, weitere rund drei Millionen Euro sind bis Ende 2021 für die Wartung vorgesehen. Zusätzliche drei Millionen Euro liegen im Topf als Entwicklungskostenzuschüsse an EU-Länder bereit, die ihre Apps an die Warnplattform anschließen wollen.
Die Entwicklung der deutschen Corona-Warn-App und der Betrieb der Infrastruktur werden bis Ende 2021 insgesamt rund 68 Millionen Euro kosten. Beim EU-Warn-Gateway ist der Aufwand für die beiden deutschen Konzerne wesentlich geringer. Die EU betreibt den Server selbst und es wird auch kein Call-Center dazu angeboten.
Die Corona-Warn-App des Bundes wird an diesem Montag um zwei Funktionen erweitert. Zum einen können Positiv-Getestete freiwillig in einer Art Tagebuch Krankheitssymptome eintragen, um die Warnung von Kontakten noch präziser umsetzen zu können.
Außerdem wird die App über die Grenzen Deutschlands hinaus in einigen europäischen Ländern funktionieren. Mit dem Update tauschen im ersten Schritt die Apps aus Deutschland, Irland, und Italien Warnungen länderübergreifend die Daten aus. Weitere Staaten, darunter Dänemark, Lettland und Spanien wollen kurz darauf folgen, Länder wie Niederlande, Österreich, Polen und Tschechien voraussichtlich im November.
Zum Jahresende könnten nach dem Bericht der "Wirtschaftswoche" bis zu 16 nationale Apps gekoppelt sein. Die Version 1.5 der deutschen Corona-App vollzieht die europäische Verknüpfung im Hintergrund: Nutzer müssen nichts tun, um den EU-Modus zu aktivieren. Nutzer in anderen Staaten müssen die Funktion teils selbst einschalten.
Update, 19. Oktober, 6.47 Uhr: 4325 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen 4325 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet.
Der Wert ist vergleichsweise niedrig, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln. Gemessen an den 2467 gemeldeten Infektionen vom Montag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht.
Update, 19. Oktober, 6.18 Uhr: Bei Erkältung wieder Krankschreibung per Telefon möglich
Wegen der verschärften Corona-Lage können Patienten mit Erkältungsbeschwerden sich jetzt wieder bundesweit telefonisch eine Krankschreibung besorgen.
Die Sonderregelung trat am Montag in Kraft und gilt vorerst bis zum Jahresende - das hatte der Gemeinsame Bundesausschuss im Gesundheitswesen am Donnerstag beschlossen. Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen müssen somit nicht in eine Praxis gehen, nur weil sie eine Krankschreibung benötigen. Das soll helfen, volle Wartezimmer und Ansteckungsrisiken zu vermeiden.
Die entsprechenden Krankschreibungen gibt es jeweils für sieben Tage. Die Ärzte müssen dazu die Patienten persönlich am Telefon zu ihrem Zustand befragen. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden.
Bundesweit waren telefonische Krankschreibungen bereits in der Anfangsphase der Pandemie möglich. Später war entschieden worden, diese nur noch abhängig vom Infektionsgeschehen auf Antrag regional und zeitlich befristet per Ausnahmeregelung zuzulassen.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte sich zuletzt dafür stark gemacht, die Regelung angesichts steigender Corona-Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder auszudehnen. Das Instrument habe die Praxen bereits im März und April erheblich entlastet.
Update, 19. Oktober, 4.58 Uhr: Historiker sieht Corona als "epochale Zäsur"
Der Historiker Andreas Wirsching sieht in der Coronavirus-Pandemie das Ende einer Epoche aufziehen. "Es spricht vieles dafür, dass das Jahr 2020 als eine epochale Zäsur in die Geschichte eingehen wird", sagte der Direktor des Instituts für Zeitgeschichte der Deutschen Presse-Agentur.
"Zwar wissen wir das jetzt noch nicht so genau, aber einiges ist erkennbar, insbesondere was die Globalisierung betrifft." Wirsching denkt, dass das Zeitalter der Internationalisierung und Globalisierung, das es seit etwa 1970 gebe, starken Veränderungen unterworfen, "wenn nicht beendet", werde.
Update, 19. Oktober, 2.45 Uhr: Trump: Wissenschaftler hätten uns "massive Depression" beschert
US-Präsident Donald Trump hat seinen Widerstand gegen den Rat von Wissenschaftlern in der Corona-Pandemie verteidigt.
"Hätte ich komplett auf die Wissenschaftler gehört, hätten wir jetzt ein Land, das in einer massiven Depression wäre", sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Carson City im US-Bundesstaat Nevada am Sonntag (Ortszeit). "Stattdessen sind wir wie ein Raketenschiff."
Trump machte sich über seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden lustig, weil dieser verspricht, sich im Kampf gegen das Coronavirus am Rat der Wissenschaftler zu orientieren. Wenig später warf Trump Biden vor, einen "unwissenschaftlichen Lockdown" zur Eindämmung des Coronavirus zu verhängen, wenn er gewählt werde.
Update, 19. Oktober, 1.56 Uhr: Pelosi: Zeit für weitere Corona-Hilfen vor der Wahl wird knapp
Im Ringen um ein weiteres Corona-Hilfspaket machen die Demokraten im US-Kongress Druck auf die Regierung von Präsident Donald Trump.
"Es hängt von der Regierung ab", ob es weitere Hilfen bis zur Wahl am 3. November gebe, sagte die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, am Sonntag dem Sender ABC News. Dafür müsse es bis Dienstag eine Einigung geben. Pelosi machte deutlich, dass es weiterhin Differenzen zwischen ihr und Finanzminister Steven Mnuchin gebe.
Regierung und Kongress verhandeln seit Monaten ein weiteres billionenschweres Konjunkturpaket. Die Notenbank Fed hat gewarnt, dass die Erholung der Wirtschaft ins Stocken geraten könnte, falls es keine neue staatliche Geldspritze geben sollte.
Update, 19. Oktober, 1.20 Uhr: Pflegebevollmächtigter warnt vor "Isolation um jeden Preis"
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, warnt mit Blick auf die stark steigenden Corona-Zahlen vor einer "Isolation um jeden Preis" in Pflegeheimen.
"Der Erhalt der Selbstbestimmung ist dringend notwendig. Es darf nicht passieren, dass Menschen entmündigt werden", sagte Westerfellhaus der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag). "Es gab im Frühjahr auch Bewohnerinnen und Bewohner, die gesagt haben, ich will keinen sehen, ich habe Angst. Das gilt es genauso zu respektieren wie den Wunsch derjenigen, die sagen, die Kontakte zu meinen Angehörigen sind mir sehr wichtig."
Eine Garantie, dass Bewohner mit ihrer Familie Weihnachten feiern könnten, könne er nicht geben, "das wäre Kaffeesatz-Leserei". Er unterstütze alles, was dazu beitrage, dass alle mit ihrer Familie Weihnachten feiern könnten, sagte Westerfellhaus. "Und ich glaube, dass wir das mit einem Besuchermanagement auch gewährleisten können. Das heißt natürlich aber auch genau nicht, dass alle am Heiligabend um 17 Uhr kommen können."
Update, 19. Oktober, 0.30 Uhr: 8000 Soldaten sollen in Slowakei bei Corona-Tests helfen
Die Slowakei will für die geplanten Corona-Massentests in der Bevölkerung 8000 Soldaten sowie 50.000 staatliche Angestellte einsetzen.
Das entschied die Regierung in Bratislava am Sonntag. Alle verfügbaren Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute würden für das Projekt herangezogen, sagte Verteidigungsminister Jaroslav Nad laut Nachrichtenagentur TASR nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung.
Ob die Tests freiwillig oder verpflichtend sein würden, war weiter unklar. Das Thema sei heftig diskutiert worden, sagte Ministerpräsident Igor Matovic. Damit die Massentests Erfolg haben könnten, müssten möglichst viele Menschen mitmachen, sagte Matovic weiter. Sonst drohe ein landesweiter Lockdown.
Update, 18. Oktober, 23.30 Uhr: Rom schränkt Restaurants wegen Corona weiter ein: "Kritische Lage"
Italien verschärft zum dritten Mal in weniger als zwei Wochen die Vorschriften zum Coronaschutz für die rund 60 Millionen Bürger.
Wegen steil steigender Ansteckungskurven schränkt die Regierung in Rom die Gastronomie weiter ein. Auch Sporttreiben gilt als risikoreich. Ministerpräsident Giuseppe Conte rief die Italiener zu "maximaler Vorsicht" auf, um sich und ihre Mitmenschen vor einer Ansteckung zu schützen. Er sprach am Sonntagabend im Fernsehen von einer "kritischen Lage".
Nach den neuen Vorschriften dürfen in Lokalen höchstens sechs Menschen am Tisch sitzen, wie Conte sagte. Die Sperrstunde für Restaurants und Bars mit Tischservice bleibe bei Mitternacht. Lokale ohne Sitzplätze müssten jedoch nach 18 Uhr den Service einstellen. Bürgermeister werden ermuntert, beliebte Plätze abends zu schließen, auf denen sich viele Leute treffen. Büros sollen die Arbeit zu Hause forcieren. Das Dekret selbst werde in Kürze präsentiert.
Sportwettbewerbe von Amateuren sollen eingeschränkt werden. Außerdem gab Conte den Sportstudios eine Woche Zeit für schärfere Anti-Corona-Maßnahmen. Ansonsten drohe eine Schließung.
Update, 18. Oktober, 22.50 Uhr: Altmaier rät jungen Menschen zu Flexibilität in Corona-Zeiten
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rät jungen Berufseinsteigern in Corona-Zeiten zu Flexibilität. Der CDU-Politiker sagte am Sonntagabend im ARD-"Bericht aus Berlin": "Wenn es junge Menschen gibt, die zum jetzigen Zeitpunkt ihren Traumberuf nicht ergreifen können, weil diese Branche am Boden liegt, dann sage ich einfach: Dann kann man auch vielleicht einmal schauen, ob es übergangsweise, wo Menschen gesucht werden, Chancen gibt - und dann nach einem Jahr wieder wechseln."
Man lasse diese Leute nicht im Stich, so Altmaier. "Es gibt einen Fachkräftebedarf in Deutschland - auch derzeit. Und deshalb können wir diesen jungen Menschen helfen, einen sinnvollen Beruf zu ergreifen."
Altmaier forderte die Menschen auch auf, in der Krise verantwortlich zu handeln. Den jungen Menschen könne man auch helfen, indem man dazu beitrage, die Infektionsdynamik zu brechen.
Update, 18. Oktober, 22.25 Uhr: Reminder: Telefonische Krankschreibung ab Montag möglich
Zur Erinnerung: Wegen der verschärften Corona-Lage sind von Montag an wieder bundesweit telefonische Krankschreibungen bei Erkältungsbeschwerden möglich.
Die Regelung gilt vorerst bis zum Jahresende - das hatte der Gemeinsame Bundesausschuss im Gesundheitswesen am Donnerstag beschlossen.
Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen müssen somit nicht in eine Praxis gehen, nur um eine Krankschreibung zu bekommen. Stattdessen können Ärzte die Arbeitsunfähigkeit per telefonischer Befragung feststellen. So sollen volle Wartezimmer und Ansteckungsrisiken vermieden werden.
Die entsprechenden Krankschreibungen gibt es jeweils für sieben Tage. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden.
Bundesweit waren telefonische Krankschreibungen bereits in der Anfangsphase der Pandemie möglich. Später war entschieden worden, diese nur noch abhängig vom Infektionsgeschehen auf Antrag regional und zeitlich befristet per Ausnahmeregelung zuzulassen.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hatte sich zuletzt dafür stark gemacht, die Regelung angesichts steigender Corona-Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder auszudehnen. Das Instrument habe die Praxen bereits im März und April erheblich entlastet.
Zudem soll im Laufe des Montags eine neue Version der deutschen Corona-Warn-App verfügbar sein, die das Programm um zwei Funktionen erweitert. Zum einen können Positiv-Getestete künftig freiwillig in einer Art Tagebuch Krankheitssymptome eintragen. Dadurch soll die Risikoberechnung der App verbessert werden.
Diese ermittelt für Kontaktpersonen von Infizierten, wie hoch ihr Ansteckungsrisiko ist. Außerdem wird die App über die Grenzen Deutschlands hinaus in etlichen europäischen Ländern funktionieren.
Die neue Version 1.5 wird am Mittag in den App-Stores von Apple und Google erwartet.
Update, 18. Oktober, 22 Uhr: Integrationsgipfel am Montag wegen Corona als Videokonferenz
Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) berät an diesem Montag mit rund 130 Vertretern aus Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften, Wirtschaft, Politik und Sport über aktuelle Themen und Vorhaben der Integrationspolitik.
Am sogenannten Integrationsgipfel, der inzwischen zum 12. Mal stattfindet, nehmen auch mehrere Bundesminister und Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU) teil.
Bei den Gesprächen geht es diesmal unter anderem um digitale Formate der Sprachförderung und Beratung, die verbesserte Anerkennung von ausländischen Berufs- und Bildungsabschlüssen und die Förderung von frühkindlicher Bildung.
Die Teilnehmer schalten sich wegen Corona per Videokonferenz zusammen. Der erste Integrationsgipfel fand 2006 statt, nachdem es in Deutschland eine Debatte über Gewalt an Schulen gegeben hatte.
Auslöser war damals ein Protestbrief von Lehrern der Rütli-Schule in Berlin-Neukölln.
Update, 18. Oktober, 21.05 Uhr: FDP-Chef Lindner: Corona-Lage "nicht überdramatisieren"
FDP-Chef Christian Lindner (41) hat dazu aufgerufen, angesichts der aktuellen Corona-Situation nicht nur auf Infektionszahlen zu schauen.
"Es wird nur geschaut auf die Zahl der Neuinfektionen", sagte Lindner am Sonntagabend im ARD-Bericht aus Berlin. Es gebe Experten, die auch andere Parameter in Betracht zögen, wie die Situation in den Arztpraxen oder bei der stationären Versorgung im Krankenhaus.
Zudem seien zur Zeit eher jüngere Menschen infiziert. "Es wäre Alarmstufe Rot wenn jetzt Menschen in Alten- und Pflegeheimen zuerst betroffen wären." Das sei aktuell glücklicherweise nicht der Fall.
"Insofern rate ich zur Vorsicht, wir sollten aber auch nicht überdramatisieren. Ich kann nur sagen: Eine Ausgangssperre wäre völlig unverhältnismäßig", sagte Lindner.
Und ergänzte: "Im Übrigen halte ich es auch für unverhältnismäßig, wenn bei einer kleinen privaten Feier von zehn Leuten plötzlich die Polizei klingelt, weil Nachbarn sich plötzlich denunziatorisch betätigen."
Update, 18. Oktober, 18.30 Uhr: In Bayern vielerorts verschärfte Corona-Maßnahmen
Angesichts steigender Infektionszahlen gelten die verschärften Corona-Maßnahmen in Bayern ab diesem Montag bereits für einen Großteil des Freistaats.
Die Corona-Ampel des bayerischen Gesundheitsministeriums zeigte am Sonntag für mehr als die Hälfte aller Landkreise und kreisfreien Städte die gelbe Frühwarnstufe beziehungsweise die rote Warnstufe an.
In Bayern gilt seit Samstag, dass in derart betroffenen Gebieten automatisch verschärfte Sicherheitsmaßnahmen greifen - wie ein ausgeweitetes Gebot für das Tragen von Masken oder Sperrstunden in der Gastronomie.
Diese strikteren Regeln gelten überall dort, wo die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen den Wert 35 beziehungsweise 50 übersteigt. Die Liste der betroffenen Kreise und Städte will das Gesundheitsministerium ab sofort täglich um 15.00 Uhr auf seiner Homepage veröffentlichen - die verschärften Regeln gelten dann jeweils ab dem Tag darauf.
Konkret verzeichneten laut Corona-Ampel am Sonntag 24 Städte und Kreise in Bayern Werte von mehr als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Hinzu kamen 28 weitere, die den Frühwarnwert von mehr als 35 Neuinfektionen überschritten hatten.
Insgesamt gibt es 71 Kreise und 25 kreisfreie Städte in Bayern. Noch am Vortag hatte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 20 Regionen mit einem Wert größer 50 und 22 mit einem Wert größer 35 aufgeführt.
Schon ab einem Neuinfektions-Wert von 35 gilt in Bayern eine verschärfte Maskenpflicht, etwa auf von den Kommunen festzulegenden stark frequentierten öffentlichen Plätzen. Zudem dürfen sich bei Werten über 35 in den Regionen nur noch Bewohner von zwei Hausständen oder maximal 10 Personen treffen.
Bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von mehr als 50 dürfen sich dann nur noch zwei Hausstände oder maximal fünf Personen treffen.
Update, 18. Oktober, 18.15 Uhr: Trotz weiterem negativen Corona-Test bleibt Bundespräsident Steinmeier in Quarantäne
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (64) bleibt in Quarantäne.
Obwohl auch am Sonntag das Ergebnis eines Schnelltests durch einen sogenannten PCR-Test validiert wurde. In diesem Verfahren lag erneut ein negatives Ergebnis vor, wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes mitteilte. PCR-Tests sind genauer als Schnelltests.
Steinmeier bleibe trotzdem in Selbstquarantäne, in den kommenden Tagen soll er erneut getestet werden. Weitere Infos >> HIER.
Update, 18. Oktober, 17.18 Uhr: "Querdenker" demonstrieren in Dortmund - viele ohne Maske
Rund 1100 Menschen haben am Sonntag nach Polizeiangaben in der Dortmunder Innenstadt gegen die Corona-Auflagen demonstriert.
Viele Teilnehmer der Initiative "Querdenken" hätten keinen Mund-Nasen-Schutz getragen oder die Maske abgenommen, berichtete die Polizei. Der Veranstalter habe sich darauf berufen, dass sehr viele durch ärztliches Attest von der Maskenpflicht befreit seien, sagte eine Sprecherin.
Bei Überprüfungen waren am Nachmittag bereits mindestens zwei Fälschungen festgestellt und Strafanzeigen aufgenommen worden.
Mit großem Aufgebot hatte sich die Polizei in Dortmund auf die ursprünglich angemeldeten rund 3000 Protestierenden vorbereitet. Dortmund zählt zu den Städten, die die höchste Corona-Warnschwelle überschritten haben - mit über 50 Neuinfektionen gerechnet auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
Am Sonntag wies das Robert Koch-Institut die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz hier mit 66,5 aus. Das heißt, es gelten verschärfte Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht auch in Fußgängerzonen und auf vollen Plätzen.
Auf den Transparenten der "Querdenker" standen Sprüche wie "Corona Diktatur Union" oder "Grundgesetz leben - gegen die Impf-Mafia".
Auf einer - unterhalb der Nase getragenen - Maske stand: "Maulkorb". Ein einsamer Gegendemonstrant hielt in der Menge sein Schild hoch mit der Aufschrift "Corona tötet. Tragt Masken!" Zu Ausschreitungen kam es nach Angaben der Polizei vom Sonntagnachmittag nicht.
Die Behörden hatten im Vorfeld angekündigt, konsequent gegen gesundheitsgefährdendes Verhalten einzuschreiten. Dazu setzte die Polizei auch eine Drohne ein.
Vorgeschrieben waren eine Aufteilung in Kleingruppen mit maximal fünf Personen, Mindestabstände und Mund-Nasen-Bedeckung.
Update, 18. Oktober, 17.12 Uhr: Basketball-Pokal: Corona-Fall und Favoriten-Siege zum Auftakt
Ein Corona-Fall bei Titelverteidiger Alba Berlin und Favoriten-Siege haben den Auftakt des deutschen Basketball-Pokals bestimmt.
Während das Spiel von Alba gegen Braunschweig kurzfristig verlegt werden musste, gaben sich sie MHP Riesen Ludwigsburg keine Blöße. Der Vize-Meister gewann am Sonntag sein erstes Spiel der Gruppe C in Weißenfels gegen s.Oliver Würzburg 78:67 (41:37) und zog damit mit Brose Bamberg gleich.
In der Gruppe B hat die BG Göttingen nach dem 79:64 (44:31) gegen die Skyliners Frankfurt wie Gastgeber Vechta zwei Punkte auf dem Konto. Am Sonntagabend griff noch Bayern München gegen medi Bayreuth ins Geschehen ein.
Ein Spieler von Alba war am Samstag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Berlin hatte noch am Freitag in der Euroleague bei ZSKA Moskau gewonnen. In der Alba-Gruppe A hatte zuvor Gastgeber Telekom Baskets Bonn mit dem klaren 90:76 gegen Vorjahresfinalist EWE Baskets Oldenburg überrascht.
Ludwigsburg tat sich immens schwer, traf vor allem nur wenige Dreier. Erst im letzten Viertel setzte man sich entscheidend ab. Am Tag zuvor hatte sich Bamberg im Duell der Halbfinalisten der Vorsaison gegen ratiopharm Ulm mit 74:65 durchgesetzt.
Göttingen startete furios und behielt den Rhythmus bei. Am Ende stand ein in der Höhe nicht unbedingt erwartete Sieg gegen Frankfurt. Vechta dominierte die Gießen 46ers erwartungsgemäß und verwaltete den Vorsprung beim 99:85 in der zweiten Hälfte nur noch.
Von Beginn an dominant präsentierte sich in der Gruppe D Gastgeber Syntainics MBC aus Weißenfels. Beim 99:94 gegen die Merlins Crailsheim verbuchte die Gäste nur das Schlussviertel für sich und waren ohne Chance.
Die Spieltage zwei und drei finden am 24. und 25. Oktober statt. Das Final-Turnier, für das sich nur die vier Gruppensieger qualifizieren, soll am 1. und 2. November in München ausgetragen werden.
Update, 18. Oktober, 16.22 Uhr: Parlament in Rom wird zum Corona-Hotspot
Im Abgeordnetenhaus in Rom häufen sich die Corona-Fälle. Nach einer Zählung der Zeitung Il Messaggero wurden bis Samstag 20 Parlamentarier und Parlamentarierinnen der größeren der zwei Kammern in Rom positiv auf das Virus getestet. Hinzu kommen Medienberichten zufolge weitere Personen, die vorsorglich in Quarantäne sind.
Zeitungen schrieben am Sonntag unter Berufung auf Abgeordnete, dass es in der kommenden Woche keine Abstimmungen in der Kammer geben solle. Trotzdem gehe die politische Arbeit mit Debatten und Ausschusstagungen weiter, hieß es am Sonntag.
"Die Demokratie darf in einem so komplizierten Moment nicht ausgesetzt werden", zitierte die Nachrichtenagentur Adnkronos am Sonntag die Politikerin Mariastella Gelmini von der Oppositionspartei Forza Italia.
Italien mit seinen rund 60 Millionen Einwohnern registrierte am Samstag fast 11.000 Neuinfektionen mit Corona innerhalb von 24 Stunden. Die Regierung wollte noch am Sonntagabend weitere Verschärfungen im Kampf gegen die Viruskrankheit verkünden.
Update, 18. Oktober, 15.59 Uhr: Pflegebevollmächtigter warnt vor Folgen von Personalmangel
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, warnt vor den Folgen von Personalmangel in Kliniken.
Es gebe schon lange Untersuchungen, dass die Zahl der zur Verfügung stehenden Fachkräfte "eine direkte Auswirkung hat auf die Komplikationsrate und die Zahl der Todesfälle", sagte Westerfellhaus den Zeitungen der Funke Mediengruppe (online Sonntag/Print Montag).
"Wenn ein Patient beatmet wird und da ist niemand außer der Maschine, können Menschen durch Komplikationen sterben, die nicht sterben müssten." Das Risiko sei um ein Vielfaches höher.
Westerfellhaus forderte zugleich flächendeckende Tarifverträge und höhere Löhne für Pflegekräfte. Er habe es gut gefunden, dass Abgeordnete im Bundestag den Pflegekräften für ihre Arbeit in der Corona-Krise applaudiert hätten.
"Wenn es dabei bleiben würde, wäre das aber fatal." Auch ein Bonus könne nur ein kleines Signal sein.
"Eine erhebliche Verbesserung der tariflichen Vergütung gehört auf jeden Fall dazu." Er könne nur hoffen, dass alle Beteiligten der laufenden Tarifverhandlungen die Zeichen der Zeit erkannt hätten.
Update, 18. Oktober, 15.55 Uhr: Ausschreitungen bei Fan-Protest gegen Corona-Maßnahmen in Prag
Mehr als 2000 Fußball- und Eishockeyfans haben in Prag gegen die Corona-Einschränkungen im Sport protestiert. Dabei sei die maximal erlaubte Teilnehmerzahl bei Demonstrationen von 500 Menschen überschritten worden, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Die Veranstalter beendeten die Versammlung im Stadtzentrum nach rund einer Stunde. Anschließend kam es zu Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Hooligans und den Sicherheitskräften.
Rauchbomben und Feuerwerkskörper wurden gezündet. Bei Personenkontrollen wurden nach Angaben der Polizei unter anderem Schlagstöcke und Schusswaffen sichergestellt. Mehr als ein Dutzend Personen wurden festgenommen.
Derweil rief Ministerpräsident Andrej Babis (66) die Menschen erneut auf, wenn möglich zu Hause zu bleiben.
Die Regierung hatte ab dem 12. Oktober für zunächst zwei Wochen alle Sportveranstaltungen untersagt. Der Fußball-Ligabetrieb wurde daraufhin unterbrochen. Ausnahmen gelten nur für internationale Wettkämpfe.
In Tschechien wurde wegen der Coronavirus-Pandemie der Notstand ausgerufen. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt stark an. Am Samstag kamen 8713 neue Fälle hinzu, wie die Behörden am Sonntag bekanntgaben.
Die Gesamtzahl der jemals Infizierten stieg damit auf knapp 169.000. Mehr als 1350 Menschen starben seit Beginn der Pandemie in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.
Update, 18. Oktober, 15.46 Uhr: NRW bietet Covid-19-Patienten aus den Niederlanden 80 Intensivbetten
In Nordrhein-Westfalen stehen zurzeit 80 Betten in 48 Krankenhäusern zur intensivmedizinischen Versorgung niederländischer Covid-19-Patienten bereit.
Das teilte das Landesgesundheitsministerium am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit.
"Mit Stand heute ist keines davon belegt", hieß es. In den Niederlanden greift das Coronavirus aktuell in Windeseile um sich. Die Lage in den dortigen Krankenhäusern gilt als bedrohlich. Versorgungsengpässe zwangen einige große Städte bereits, ihre Notaufnahmen zeitweilig zu schließen.
Außenminister Heiko Maas (54, SPD) bekräftigte die Bereitschaft Deutschlands, wieder Corona-Patienten aus anderen EU-Staaten aufzunehmen.
"Wenn es bei unseren Nachbarn in der Versorgung von Corona-Patienten Engpässe gibt, bieten wir natürlich schnell Hilfe an, wie unsere Kapazitäten dies erlauben", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag).
"Europäisch können wir das jetzt über das neue Frühwarnsystem viel besser koordinieren als im Frühjahr. Auf diese Solidarität setze ich, wenn es ein schwieriger Herbst wird."
Neben NRW haben sich auch andere Bundesländer zur Aufnahme von Patienten aus EU-Nachbarstaaten bereiterklärt. So hat auch Niedersachsen Bereitschaft bekundet, dem Nachbarland Niederlande zu helfen. Nach Informationen des Auswärtigen Amtes gibt es auch Gespräche zwischen Bayern und Tschechien.
Die EU stellt den Angaben zufolge 220 Millionen Euro für grenzüberschreitende Transporte von Patienten, Ausrüstung und Personal zur Verfügung.
Update, 18. Oktober, 15.42 Uhr: Maskenpflicht und Versammlungen - Schweiz verschärft Corona-Maßnahmen
Zur Eindämmung des Coronavirus hat die Schweiz die Sicherheitsauflagen verschärft. Von Montag an seien Versammlungen mit mehr als 15 Menschen im öffentlichen Raum verboten, teilte die Regierung am Sonntag mit.
Die Schweizer wurden dazu aufgerufen, private Treffen insgesamt einzuschränken. "Die Lage ist ernst", sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (60) bei einer Pressekonferenz angesichts steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen.
Auch die Maskenpflicht wurde verschärft. Sie galt bisher in öffentlichen Verkehrsmitteln und wurde nun auf öffentlich zugängliche Räume wie Geschäfte, Restaurants und Museen ausgeweitet.
Auch an Bahnhöfen, Flughäfen und Haltestellen müssen Schweizer künftig Mund und Nase bedecken. Darüber hinaus legte die Regierung Unternehmen nahe, Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten zu lassen, um soziale Kontakte zu reduzieren.
In der Schweiz und Liechtenstein verzeichneten die Behörden am Freitag 3105 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie gab es bislang mehr als 74.000 bestätigte Infektionen und mehr als 1800 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus.
Das Land hat rund acht Millionen Einwohner. Deutschland hat knapp zehn mal so viele Einwohner wie die Schweiz.
Update, 18. Oktober, 15.11 Uhr: 113 neue Corona-Infektionen in Brandenburg - Cottbus weiter Hotspot
113 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in Brandenburg registriert worden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Am Vortag waren es noch 136 Fälle gewesen und am Freitag 153. Insgesamt wurden seit März in Brandenburg 5629 bestätigte Infektionen gemeldet.
Hotspot bleibt nach wie vor die Stadt Cottbus, die seit Donnerstag als Risikogebiet gilt. Nach Angaben von Stadtsprecher Jan Gloßmann vom Sonntag wurden zehn neue Infektionen gemeldet. Aktuell seien labordiagnostisch bestätigt 129 Menschen infiziert, teilte er mit. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Fälle binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner - liege aktuell bei 92, hieß es.
Nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums liegt die kritische Schwelle bei 50 innerhalb von sieben Tagen. Kritisch sehe es in den Landkreisen Oder-Spree und Spree-Neiße mit 42,5 und 42,2 Fällen aus. Die wenigsten gibt es im Landkreis Uckermark mit 6,7 Betroffenen. Landesweit beträgt der Wert 31.
Aktuell sind in Brandenburg 1178 Menschen infiziert, 102 mehr als am Samstag gemeldet. Die Zahl der im Zusammenhang mit einer Infektion Gestorbenen stieg um einen Fall auf 180. Als genesen gelten 4271 Patienten, 10 mehr als am Samstag gemeldet.
Update, 18. Oktober, 15.02 Uhr: PLO-Vertreter Erekat wegen Corona-Erkrankung in israelischer Klinik
Der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Saeb Erekat, ist an Corona erkrankt. Der Zustand des 65-jährigen ehemaligen Unterhändlers bei Friedensgesprächen mit Israel habe sich verschlechtert, bestätigte die PLO am Sonntag. Er werde daher in ein Tel Aviver Krankenhaus gebracht.
"Nach seiner Infektion mit Covid-19 und angesichts seiner chronischen Atemwegsprobleme erfordert der Zustand von Dr. Erekat nun medizinische Behandlung in einem Krankenhaus", hieß es in der Mitteilung. Im Oktober 2017 hatte er wegen einer Lungenkrankheit in den USA eine Spenderlunge transplantiert bekommen. Damit gehört er zur Corona-Risikogruppe.
Der promovierte Politikwissenschaftler war seit Mitte der 1990er Jahre Chefunterhändler bei den Verhandlungen mit Israel. Seit 2014 liegen diese jedoch brach. Als Konsequenz aus Annexionsplänen Israels im Westjordanland hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Mitte Mai die Aufhebung aller Vereinbarungen mit Israel und den USA erklärt. Israel hat die Pläne allerdings im Gegenzug für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Eis gesetzt, baut aber seine Siedlungen im Westjordanland aus.
Update, 18. Oktober, 14.52 Uhr: Corona-Übernahmeprämie für Azubis soll länger gezahlt werden
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will die Corona-Übernahmeprämien für Auszubildende aus insolventen Betrieben um ein halbes Jahr bis Ende 2021 verlängern. Die Prämie von 3000 Euro für kleine und mittlere Unternehmen soll dafür sorgen, dass mehr Auszubildende aus Unternehmen, die wegen der Corona-Krise zahlungsunfähig werden, ihre Lehre in einem anderen Betrieb fortsetzen können.
Karliczek sagte dem "Handelsblatt" (Montag), da das Insolvenzrecht derzeit wegen der Pandemie teilweise ausgesetzt ist, sei es auch "sinnvoll, diese Ausbildungsprämien bis zum Ende des nächsten Jahres zu verlängern". "Denn erst nach dem Auslaufen der Insolvenzrecht-Sonderregelungen wird sich zeigen, wie viele Auszubildende einen neuen Ausbilder brauchen, um ihre Ausbildung sicher beenden zu können."
Die Übernahmeprämien sind Teil des Bundesprogramms "Ausbildungsplätze sichern". Danach erhalten kleine und mittlere Betriebe in diesem Ausbildungsjahr auch eine Prämie von 2000 Euro pro neuem Lehrling, wenn sie die Zahl ihrer Lehrlinge konstant halten und 3000 Euro, wenn sie sie erhöhen.
Wie viele Unternehmen davon profitieren, ist noch unklar, weil die Prämien erst nach Abschluss der Probezeit ausgezahlt werden. Insgesamt hat der Bund 500 Millionen Euro für das Corona-Ausbildungspaket bereitgestellt. Die Anträge müssen bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt werden.
Update, 18. Oktober, 14.48 Uhr: Kretschmer: Landespolizei hilft bei Kontrolle von Hygieneregeln
Die Einhaltung der Corona-Hygieneregeln soll in Sachsen künftig stärker kontrolliert werden. Die Anzahl der Kontaktpersonen einer infizierten Person müssten sich reduzieren, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. "Deshalb werden die Hygieneregeln stärker kontrolliert, die Länderpolizeien unterstützen die kommunalen Gesundheitsämter dabei", betonte der CDU-Politiker.
Zudem sollen die kommunalen Gesundheitsämter bei der Kontaktermittlung durch zusätzliches Personal der Länder und des Bundes unterstützt werden. "Die Bundeswehr ist ein geschätzter Partner. Um Infektionsketten zu unterbrechen ist diese Arbeit nicht nur unerlässlich, sie ist entscheidend", erläuterte Kretschmer.
Es gebe in der jetzigen Situation mit steigenden Infektionszahlen keinen Grund zu Hysterie, aber durchaus zum Handeln, betonte der Ministerpräsident. "Veranstaltungen sollen weiter möglich sein, die Gastronomie arbeiten, Schulen und Kitas geöffnet sein und die Unternehmen arbeiten." Dafür müsste die Gesellschaft aber das "Wissen um die Übertragungswege des Coronavirus konsequent anwenden."
Update, 18. Oktober, 14.44 Uhr: Region Hannover berät über erweiterte Maskenpflicht
Auch in der Region Hannover hat die Zahl der Corona-Infizierten in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Am Montag will die Region daher mit den Bürgermeistern der Kommunen das weitere Vorgehen beraten.
"Im Fokus hierbei werden sicherlich eine erweiterte Maskenpflicht sowie Verstärkungen der Kontrollen vor Ort stehen", teilte ein Sprecher am Sonntag auf Anfrage mit. Das Landesgesundheitsamt gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche für die Region Hannover am Sonntag mit 38,7 an.
Update, 18. Oktober, 14.42 Uhr: Lambrecht: Corona-Auflagen müssen für Bürger nachvollziehbar sein
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat Augenmaß bei Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gefordert. "Bei allen Maßnahmen müssen wir stets darauf achten, dass sie gut begründet und für die Bürger nachvollziehbar sind", sagte Lambrecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag) mit Blick auf mehrere Gerichtsentscheidungen, die das umstrittene Beherbergungsverbot für Gäste aus Risikogebieten gekippt hatten.
"Nur so können wir die hohe Zustimmung der Bevölkerung erhalten." Lambrecht stellte sich hinter die Forderungen von Bundestagsabgeordneten, das Parlament künftig wieder stärker einzubeziehen. Ein Großteil der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus setzen die Bundesländer auf Basis von Verordnungen durch, die von den jeweiligen Regierungen und nicht vom Parlament beschlossen werden.
"Zu Beginn der Pandemie war es erforderlich, sehr schnell und flexibel zu reagieren. Deshalb war es zu diesem Zeitpunkt in Ordnung, dass befristete Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auf der Grundlage von Verordnungen ergriffen wurden", sagte die Ministerin. "Aber wir müssen jetzt sehr sorgfältig prüfen, für welche Maßnahmen auf längere Sicht das Parlament genauere gesetzliche Vorgaben machen muss."
Update, 18. Oktober, 14.35 Uhr: NRW bietet niederländischen Covid-19-Patienten 80 Intensivbetten
In 48 nordrhein-westfälischen Krankenhäusern stehen derzeit 80 Betten zur intensivmedizinischen Versorgung niederländischer Covid-19-Patienten bereit. Das teilte das NRW-Gesundheitsministerium am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit. "Mit Stand heute ist keines davon belegt." Nach Informationen des Ministeriums habe es aus anderen EU-Ländern bislang noch keine Anfragen gegeben.
In den Niederlanden greift das Coronavirus in Windeseile um sich. Die Lage in den dortigen in Krankenhäusern gilt als bedrohlich. Versorgungsengpässe zwangen einige große Städte bereits, ihre Notaufnahmen zeitweilig zu schließen.
"Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den europäischen Nachbarn Solidarität und Unterstützung seitens der Landesregierung bei der Aufnahme von Covid-Intensiv-Patienten zugesagt", unterstrich eine Sprecherin. Seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr seien durch die Landesregierung bereits rund 50 Covid-19-Patienten aus den Niederlanden vermittelt worden sowie 10 aus Italien und 8 aus Frankreich. Hinzu kämen weitere durch direkte bilaterale Kontakte der Krankenhäuser, die die Landesregierung nicht gesondert erhebe.
Update, 18. Oktober, 14.33Uhr: Etwa 150 Ordnungswidrigkeiten bei erster Sperrstunde in Hamburg
Bei Kontrollen der angeordneten Sperrstunde ab 23.00 Uhr hat die Hamburger Polizei fast 150 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Insgesamt blieb die Nacht jedoch vergleichsweise ruhig, wie eine Polizeisprecherin am Sonntag berichtete.
Den größten Verstoß stellten Beamte im "Club 25" auf der Reeperbahn fest. Hier waren ihnen zunächst gegen 1.20 Uhr etwa 30 Menschen vor dem Eingang aufgefallen. Kurz darauf trafen sie auf eine Party mit rund 90 Menschen im Kellerbereich des Gebäudes, wie die Sprecherin weiter sagte. Die Polizeibeamten stellten aufgrund der Ordnungswidrigkeiten sämtliche Personalien fest und leiteten Verfahren ein. Die Feiernden müssen mit Bußgeldern rechnen.
Über 300 Örtlichkeiten wurden nach Angaben der Polizei in der Nacht zu Sonntag kontrolliert. Vier Betriebe mussten geschlossen werden. Auch eine Feier in einem Kleingartenverein wurde abgebrochen.
"Die Akzeptanz der Sperrstunde war im Großen und Ganzen aber sehr hoch", sagte die Sprecherin weiter. Auf St. Pauli waren ihren Angaben zufolge in der Spitze etwa zehntausend Menschen unterwegs. "Das ist deutlich weniger als sonst an Wochenenden üblich", erklärte sie. Die Sperrstunde war zuvor aufgrund der steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen beschlossen worden.
Update, 18. Oktober, 14.28 Uhr: Laut RKI fast 10.000 Corona-Fälle in Sachsen
In Sachsen gibt es fast 10.000 registrierte Corona-Infektionen. Laut der aktuellen Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) erhöhte sich die Zahl der laborbestätigten Corona-Fälle von Samstag auf Sonntag um 197 auf nun 9935.
Der sogenannte 7-Tage-Inzidenzwert - also die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner - liegt derzeit bei 31,7 für den gesamten Freistaat. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, weil nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.
Das sächsische Gesundheitsministeriums hatte am Freitag von 9595 positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Menschen berichtet. Im derzeit am stärksten betroffenen Erzgebirgskreis, der als Risikogebiet gilt, lag der 7-Tage-Inzidenzwert bei 69,3.
Update, 18. Oktober, 13.59 Uhr: Mehr als 200.000 Corona-Todesfälle im Europäischen Wirtschaftsraum
In der EU und ihren wichtigsten europäischen Partnerstaaten sind mittlerweile mehr als 200.000 Menschen in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Wie am Sonntag aus den täglich aktualisierten Zahlen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hervorging, gab es im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) einschließlich Großbritannien bei nunmehr knapp 4,8 Millionen bestätigten Corona-Infektionen bislang 200.587 gemeldete Todesfälle.
Die meisten der Toten wurden im Vereinigten Königreich (43.579), in Italien (36.474), Spanien (33.775), Frankreich (33.392), Belgien (10.392) und Deutschland (9777) registriert. Unter den 15 Ländern des Raums mit den meisten Gesamtinfektionen hat Deutschland auf die Bevölkerung gemessen in den vergangenen 14 Tagen gemeinsam mit Schweden die mit Abstand niedrigsten Infektionszahlen und Todesraten.
Zum EWR zählen neben den 27 EU-Staaten außerdem Norwegen, Island und Liechtenstein, das ECDC schließt auch das frühere EU-Mitglied Großbritannien mit ein. Nicht eingerechnet in diesen Werten ist somit die Schweiz, die laut dem in Stockholm ansässigen Zentrum bei mehr als 74.000 Infektionen auf 1822 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 kommt.
Update, 18. Oktober, 13.44 Uhr: Weil kündigt härtere Corona-Regeln für Niedersachsen an
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat erneut bekräftigt, dass das Land seine Corona-Regeln weiter verschärfen wird. "Wir werden die Sperrstunde, wie alle anderen Ergebnisse der Berliner Konferenz, in Niedersachsen Punkt für Punkt umsetzen und im Zweifel auch in die nötigen Gerichtsverfahren gehen", sagte der SPD-Politiker im Interview der "Welt" (Montag).
Eine Sperrstunde für die Gastronomie sei ein milderes Mittel als die Schließung von Restaurants und Lokalen. Auch die Teilnehmergrenze für private Feiern werde gesenkt, sagte Weil, ohne konkret zu werden. Insgesamt versuche die Regierung, den Schutz vor Ansteckungen mit möglichst milden Mitteln zu gewährleisten.
"Milde Maßnahmen erzielen aber naturgemäß nur überschaubare Wirkungen. Wenn das allerdings dazu führt, dass diese Maßnahmen wegen genau dieser überschaubaren Wirkung von den Gerichten kassiert werden, dann landen wir ganz automatisch bei härteren Maßnahmen", sagte der Regierungschef. Zuletzt hatten Gerichte in mehreren Bundesländern, auch Niedersachsen, unter anderem das Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots gekippt.
Bereits am Donnerstag hatte Weil gesagt, Problemregionen im Land seien angewiesen worden, schneller zu Beschränkungen zu greifen, wenn sich die Infektionslage verschlechtere. Die aktuelle Corona-Verordnung des Landes gilt allerdings noch bis 15. November.
Update, 18. Oktober, 13.37 Uhr: Fast 250 neue Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz - weitere Hotspots
Weitere 248 Rheinland-Pfälzer haben sich innerhalb eines Tages nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Erreger blieb unverändert bei 263, wie das Gesundheitsministerium in Mainz am Sonntag mitteilte. Seit Beginn der Pandemie seien insgesamt 13 642 Infektionen registriert worden. Als genesen gelten 10.550 Menschen.
Die meisten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (Inzidenz) hatte weiterhin der Landkreis Bitburg-Prüm: Der Wert lag hier bei 119 und war damit im Vergleich zum Vortag etwas gesunken. Im Kreis Birkenfeld stieg die Inzidenz auf 108.
Mehrere Kommunen lagen über dem kritischen Wert von 50 Neuinfektionen. Neu hinzu kamen der Kreis Altenkirchen, wo der Wert deutlich von 45 auf 75 stieg, sowie Zweibrücken. Die Inzidenz in der Stadt lag nun bei 73 nach 32 am Vortag. Weiterhin über der Schwelle rangierten zudem der Kreis Vulkaneifel mit 79 sowie die Landeshauptstadt Mainz mit 67.
Update, 18. Oktober, 13.28 Uhr: Positiver Coronatest: Erstes Pokalspiel von Alba Berlin abgesetzt
Das erste Gruppenspiel im deutschen Basketball-Pokal von Titelverteidiger Alba Berlin ist wegen eines positiven Corona-Tests bei einem Spieler des Hauptstadtclubs abgesetzt worden. Über das weitere Vorgehen für die eigentlich am Sonntag (18.00 Uhr) geplante Partie gegen die Basketball Löwen Braunschweig in Bonn werde zu gegebener Zeit informiert, teilte die Liga weiter mit.
Mit der Entscheidung wolle man der "übergeordneten gesundheitlichen Verantwortung" gerecht werden. Damit wird der nationale Spielbetrieb bereits am zweiten Tag des Pokals von der Coronavirus-Pandemie beeinflusst.
Ein Profi sei am Samstag im Rahmen der regelmäßigen Testungen positiv getestet und isoliert worden, hieß es von der Liga. Eine Entscheidung der zuständigen Gesundheitsbehörde, wie es weitergehe, stehe noch aus. Alba hatte am Freitag noch in der Euroleague bei ZSKA Moskau gespielt und in Russland überraschend mit 93:88 gewonnen.
Update, 18. Oktober, 13.13 Uhr: Kramp-Karrenbauer bekräftigt Corona-Hilfsangebot der Bundeswehr
Angesichts der verschärften Corona-Lage hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer das Hilfsangebot der Bundeswehr etwa für die Gesundheitsämter bekräftigt. "Die Zahl der Amtshilfeanträge an die Bundeswehr nimmt gerade spürbar zu. Wir können helfen", erklärte die CDU-Politikerin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
"So, wie es der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert, sollten jetzt alle Kräfte genutzt werden, um einen Lockdown zu vermeiden. Die Bundeswehr steht bereit, um in dieser kritischen Situation die Kommunen und Länder zu unterstützen!"
Derzeit sind rund 1550 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der Amtshilfe gegen die Corona-Pandemie im Einsatz, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilte. Gut 1100 Bundeswehr-Angehörige unterstützen demnach 98 Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. 290 Soldatinnen und Soldaten sind im Zusammenhang mit Corona-Tests bei Reiserückkehrern im Einsatz. Hinzu kommt etwa Hilfe für regionale Führungsstäbe. Bislang zählte die Bundeswehr rund 1100 Unterstützungsanfragen aus allen Bundesländern sowie verschiedenen Bundesministerien.
Die Bundeswehr hatte im Frühjahr ein Einsatzkontingent für Hilfeleistungen gegen Corona aufgestellt, das über 15.000 Soldaten verfügt. Bis zu 5000 von ihnen können nach Angaben des Sprechers sofort abgerufen werden.
Update, 18. Oktober, 13.05 Uhr: Hohe Strafen für Hochzeit mit 80 Gästen in Italien
Die große Hochzeitsfeier war lange geplant, dann erließ Italiens Regierung eine Corona-Obergrenze von 30 Teilnehmern: Wegen eines Festes mit rund 80 Gästen in der Gemeinde Pontinia südlich von Rom sollen alle Beteiligten hohe Strafgelder zahlen.
Nach Medienberichten vom Wochenende rückte die Polizei vergangene Woche zu der Hochzeitsfeier in einem Restaurant in der Region Latium an. Die Beamten stoppten die Party und verteilten die Geldbußen. Den Berichten nach soll die Strafe 400 Euro pro Person betragen. Wer das Geld innerhalb weniger Tage zahlt, kann den Betrag etwas senken. Die Region sprach von einem "unverantwortlichen" Verhalten.
Seit vergangenen Mittwoch sind Partys in Italien grundsätzlich verboten. Nur Feierlichkeiten wie Hochzeiten dürfen stattfinden - aber mit höchstens 30 Teilnehmern, wie die Regierung in Rom festlegte. Grund sind die stark steigenden Coronazahlen in dem Mittelmeerland mit seinen 60 Millionen Einwohnern.
Update, 18. Oktober, 12.59 Uhr: Polens Ministerpräsident Morawiecki verlässt Corona-Quarantäne
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat seine Corona-Quarantäne beendet. Das teilte der Regierungschef am Sonntag bei Facebook mit. "Mit der Gesundheit ist zum Glück alles in Ordnung", schrieb er. Morawiecki hatte sich am Dienstag in Quarantäne begeben.
Er hatte Kontakt mit einem Covid-19-infizierten Beamten der Spezialeinheit SOP gehabt, die für den Schutz der Regierung zuständig ist. Dem EU-Gipfel in Brüssel blieb der polnische Regierungschef deshalb fern. Ein erster Coronavirus-Test Morawieckis am Dienstag war negativ ausgefallen. Angaben zu weiteren Testergebnissen gab es zunächst nicht.
Update, 18. Oktober, 12.53 Uhr: Landkreis Sömmerda überschreitet kritischen Pandemie-Wert
Als zweite Region Thüringens hat der Landkreis Sömmerda einen besonders kritischen Wert in der Entwicklung der Corona-Pandemie erreicht. Nach Angaben der Website des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 54,7. Bereits ein Schwellenwert von 50 gilt als besonders heikel.
Nach einem Beschluss der Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll es ab der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von 50 zum Beispiel eine Sperrstunde um 23.00 Uhr für die Gastronomie geben. Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hatte in einem am Samstag veröffentlichten Video angekündigt, dass der Freistaat diese Regelung aber noch umsetzen müsse. Allerdings ist die Sperrstunde umstritten: In Berlin war sie am Freitag gerichtlich gekippt worden.
Der Landkreis Sömmerda hatte bereits am Mittwoch seine Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft, nachdem eine Sieben-Tage-Inzidenz von 35 überschritten worden war. Ab 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen müssen in Thüringen weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Neben dem Landkreis Sömmerda hat auch das Eichsfeld den Schwellenwert von 50 passiert. Dort lag die Sieben-Tage-Inzidenz den RKI-Angaben von Sonntag zufolge bei 58.
Update, 18. Oktober, 12.47 Uhr: Agrarministerin Klöckner warnt Verbraucher vorm Hamstern
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) appelliert an die Verbraucher, trotz der steigenden Zahl von Corona-Infektionen keine größeren Mengen einzukaufen als sonst. "Für Hamsterkäufe gibt es keinen Grund", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag).
"Die Lieferketten funktionieren - das gilt nach wie vor." Zu keiner Zeit in der Pandemie sei die Lebensmittelversorgung in Deutschland gefährdet gewesen. "Wer hortet, handelt nicht nur unlogisch, sondern auch unsolidarisch. Und am Ende landet vieles in der Tonne."
Hintergrund ist, dass große Supermarktketten wie Aldi und Edeka über eine steigende Nachfrage nach bestimmten Produkten ähnlich wie im Frühjahr berichten. In sozialen Netzwerken machen zudem Fotos von sich leerenden Regalen mit Toilettenpapier die Runde.
Klöckner fügte hinzu: "Aus dem lockdown-ähnlichen Zustand im Frühjahr liegen uns wichtige Erfahrungswerte vor, damit Wirtschaften in der Pandemie gelingt." Politik und Wirtschaft wüssten nun, wie "Vorsorge und Versorgung verantwortungsvoll organisiert" werden könnten. "Auch die Überzeugung, nicht mehr unabgesprochen Grenzen zu schließen, ist wichtig, damit der europäische Warenaustausch in Pandemiezeiten funktioniert." Sorgen um Engpässe seien unbegründet. "Wenn jeder normal einkauft, steht man auch selbst nicht irgendwann vor leeren Regalen."
Update, 18. Oktober, 12.44 Uhr: Corona-Fall beeinflusst FCN-Vorbereitung nicht: "Im Rhythmus"
Der positive Corona-Test bei Hanno Behrens soll den 1. FC Nürnberg im Auswärtsspiel der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FC St. Pauli nicht negativ beeinflussen. Nach der ersten "Anspannung" habe man wieder das Training aufnehmen können und sei "im Rhythmus", sagte Trainer Robert Klauß am Sonntag. "Deswegen hat es die Vorbereitung auf St. Pauli nicht beeinträchtigt." An diesem Montag (20.30 Uhr/Sky) laufen die Franken in Hamburg auf.
Der ehemalige Kapitän Behrens fehlt dann. Er findet sich nach einem positiven Test in häuslicher Quarantäne. "Ihm geht es gut, er hat keine Symptome", berichtete Klauß. Weitere Profis waren nach Vereinsangaben nicht infiziert. Virgil Misidjan fehlt gegen die Hanseaten ebenfalls, nachdem er sich im Testspiel gegen Regensburg am Sprunggelenk verletzte. Der Niederländer muss länger pausieren.
Zurück im Kader sind die Angreifer Pascal Köpke und Manuel Schäffler. "Sie haben komplett mittrainiert und der Belastung standgehalten. Beide werden im Kader stehen", kündigte Klauß an.
Update, 18. Oktober, 12.33 Uhr: Bremens Bürgermeister fordert Gemeinsinn" im Kampf gegen Corona
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte hat sich besorgt über die Entwicklung der Corona-Zahlen gezeigt. Zur Eindämmung des Virus brauche es klare Regeln und das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen, sagte der SPD-Politiker dem "Weser Report" (Sonntag).
"Jetzt sind wir alle noch mehr als bislang schon gefordert, Gemeinsinn zu zeigen", sagte Bovenschulte. "Da haben wir eine Pflicht gegenüber der Gesellschaft, gegenüber den älteren Menschen, gegenüber denen mit Vorerkrankungen."
Die Stadt Bremen ist mit rund 84 neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche nach Angaben des Robert Koch-Instituts ein Corona-Hotspot. Daher gelten in der Hansestadt verschärfte Regeln zur Kontaktbeschränkung und bei der Maskenpflicht, die am Wochenende bereits auf weitere Gebiete wie die Innenstadt ausgeweitet wurde.
Es könnten auch noch weitere Orte mit Maskenpflicht hinzukommen, sagte Bovenschulte dem "Weser Report". Eine Wiedereröffnung des Freiparks, einer abgespeckten Variante des Volksfests Freimarkt, bezeichnete er als "sehr schwer". Bei einem Corona-Wert von mehr als 50 bleibe der Freipark geschlossen. Eine Entscheidung über den Weihnachtsmarkt solle noch im Oktober fallen.
Update, 18. Oktober, 12.24 Uhr: Mehr als 400 Corona-Neuinfektionen in Hessen
In Hessen haben sich binnen eines Tages weitere 407 Menschen nachgewiesen mit dem Coronavirus angesteckt. Nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen starb ein weiterer Mensch an den Folgen einer Infektion. Die Zahl der Todesfälle lag damit bei insgesamt 573. Seit Beginn der Pandemie wurden 25.440 Corona-Fälle in Hessen registriert.
Die Stadt Offenbach führte weiterhin die Liste der Kommunen mit mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Inzidenz) an: Der Wert lag bei 115,1. In Kassel lag die Inzidenz bei 106,9 und in Frankfurt bei 101,0.
Den kritischen Wert von 50 überschreiten weiter auch der Kreis Groß-Gerau (85,2), der Main-Taunus-Kreis (67,1), der Hochtaunuskreis (65,4), die Stadt Wiesbaden (60,0) sowie der Kreis Bergstraße (57,3). Der Kreis Offenbach lag mit einer Inzidenz von 59,0 ebenfalls über der Schwelle. Einige Kommunen sanken auch wieder unter den kritischen Wert von 50: Dazu zählten laut den RKI-Zahlen Darmstadt (47,5), der Lahn-Dill-Kreis (47,4) und der Kreis Marburg-Biedenkopf (46,9).
Update, 18. Oktober, 12.10 Uhr: Corona-Test bei Innenminister Strobl negativ
Nach dem Kontakt mit einem infizierten Personenschützer ist Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das sagte ein Sprecher am Sonntag.
Strobl bleibe aber vorerst in der Quarantäne. Er sei zu Hause voll arbeitsfähig. Über das weitere Vorgehen, inwieweit weitere Tests und Quarantänemaßnahmen notwendig seien, werde nun mit den Ärzten beraten. Strobl hatte sich in Quarantäne begeben und alle Termine abgesagt, nachdem ein Personenschützer, der mit ihm zusammen im Auto unterwegs war, positiv getestet worden war.
Update, 18. Oktober, 12.02 Uhr: Kritischer 7-Tage-Wert von 50 Neuinfektionen in Hamburg fast erreicht
Hamburg hat den kritischen 7-Tage-Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner fast erreicht. Nach 162 am Sonntag gemeldeten Neuinfektionen stieg der Wert von 44,0 auf 49,8, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Bei 50 Fällen je 100.000 Einwohner und Woche sind weitere Verschärfungen der Corona-Regeln vorgesehen. Am Samstag waren 131 Neuinfektionen gemeldet worden.
Seit Beginn der Pandemie infizierten sich in Hamburg 9908 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2. Rund 7700 gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen, 100 mehr als am Vortag. Bislang starben nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) 241 Menschen an Covid-19. Diese Zahl ist seit dem 2. Oktober unverändert.
Das RKI zählte für Hamburg insgesamt 280 Tote, 2 mehr als am Vortag. In Hamburger Kliniken wurden Stand Freitag 59 Covid-19-Patienten behandelt. Auf Intensivstationen lagen unverändert 17 Menschen.
Update, 18. Oktober, 11.53 Uhr: Maier unterstützt Juso-Forderung nach rekommunalisierten Kliniken
Der SPD-Landesvorsitzende, Innenminister Georg Maier, hat positiv auf die Forderung der Thüringer Jusos nach einer Verstaatlichung von Krankenhäusern reagiert. Er teile die Auffassung, dass der Markt an vielen für die Gesellschaft wichtigen Stellen versagt habe und der Staat stärker regulierend eingreifen müsse, schrieb Maier am Sonntag bei Twitter.
"Aber ich warne davor, Verstaatlichung als Allheilmittel zu preisen. Die Rekommunalisierung der Daseinsvorsorge ist hingegen ein politisches Ziel, das ich unterstütze."
Am Samstag war die Jugendorganisation der SPD zu einer Landeskonferenz in Weimar zusammengekommen. Dort hatte sie unter anderem die Forderung nach der Verstaatlichung der Krankenhäuser einstimmig beschlossen, wie der Thüringer Juso-Vorsitzende Oleg Shevchenko sagte. Auch Maier hielt bei dem Treffen eine Rede.
Vor der Konferenz hatte Shevchenko gesagt: "Wir haben in der Coronakrise noch einmal deutlicher gemerkt, wie wichtig Daseinsfürsorge ist und wie wichtig es ist, dass der Staat reguliert und eben nicht der Markt."
Update, 18. Oktober, 11.42 Uhr: Drei Kommunen schon um das Doppelte über höchster Warnschwelle
In Nordrhein-Westfalen überschreiten immer mehr Kommunen die Corona-Warnschwellen. In drei Kommunen lagen die Infektionsquoten nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag sogar schon um das Doppelte über dem Grenzwert, der die bislang schärfsten Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben vorsieht: Herne (111,2), Solingen (109,9) und Wuppertal (103,1).
Bei 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gilt in NRW seit dem Wochenende eine Sperrstunde in der Gastronomie und ein Alkoholverkaufsverbot bis 6.00 Uhr morgens. Millionen Menschen sind davon schon in zahlreichen Städten und Regionen des Landes betroffen. Auch Düren sprang am Wochenende nach Angaben des Kreises über die 50er-Schwelle (67,6). Gütersloh (49,6) und der Rhein-Erft-Kreis (49,1) standen am Sonntagvormittag kurz davor.
NRW lag am Sonntag laut RKI-Statistik mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 54,7 weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 42,9. Nur Hessen lag unter den großen Flächenländern mit 55,1 noch etwas höher - Bayern (43,8) und Baden-Württemberg (42,7) dagegen im Schnitt. Die Stadtstaaten Berlin (83,8) und Bremen (72,4) liegen weit darüber.
Gegenüber dem Vortag kletterte die Zahl der Neuinfektionen in NRW demnach um 1477. An den Wochenenden sind die amtlich gemeldeten Zahlen auf Grund der Personalkapazitäten in den Laboren und Gesundheitsbehörden meist niedriger. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben in NRW fast 90.000 von bundesweit rund 362.000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 18.10., 0.00 Uhr).
Update, 18. Oktober, 11.35 Uhr: Sloweniens Gesundheitsamt stellt Kontakt-Nachverfolgung ein
Wegen der rasch steigenden Zahl von Infektionen mit dem Corona-Virus hat das slowenische Gesundheitsamt am Samstag die Nachverfolgung der Kontakte von positiv getesteten Menschen eingestellt.
Man sei nicht mehr in der Lage, die große Zahl der Fälle zu bewältigen, hieß es. Positiv Getestete werden aber weiterhin vom Gesundheitsamt über ihre Infektion informiert. Zugleich erhalten sie die Anweisung, in Quarantäne zu gehen und ihre relevanten Kontakte selbstständig zu informieren.
Im EU-Land Slowenien wurden am Sonntag 726 und am Vortag 897 Neuinfektionen mit dem Coronavirus bekannt. Damit hat sich die Zahl der aktiven Fälle in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land binnen einer Woche nahezu verdoppelt. Seit Beginn der Pandemie im März haben sich nach offiziellen Angaben 13.151 Menschen mit dem Virus Sar-CoV-2 angesteckt, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 187 von ihnen starben an den Folgen einer Corona-Erkrankung.
Update, 18. Oktober, 11.32 Uhr: Rom beschließt Milliarden-Pläne für Corona-Notmaßnahmen 2021
Milliardenhilfen für Wirtschaft, Schulen und Arbeitsmarkt: Die Regierung in Rom hat einen Haushaltsentwurf mit neuen Maßnahmen in Höhe von rund 40 Milliarden Euro für Anti-Corona-Maßnahmen und die Stärkung der angeschlagenen Wirtschaft beschlossen. Das Kabinett habe den von Finanzminister Roberto Gualtieri vorgelegten Gesetzentwurf für das Haushaltsjahr 2021 sowie und den Mehrjahresetat bis 2023 genehmigt, teilte die Regierung am Sonntagmorgen mit.
Die Pläne sehen "eine erhebliche Haushaltserweiterung vor", um die Gesundheit der Bürger und Italiens wirtschaftliche Stabilität zu schützen. Eingeplant sind rund vier Milliarden Euro für das Gesundheitssystem, darunter die Verlängerung von Zeitverträgen für 30.000 Ärzte und Krankenschwestern.
Etwa sechs Milliarden Euro sollen in Schulen und Universitäten fließen, vier Milliarden sind für Hilfen in Krisensektoren der Wirtschaft eingeplant. Außerdem will die Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte eine spezielle Arbeitslosenkasse weiter aufstocken. Große Summen sind für Familien, eine Steuerreform und die Unterstützung des armen Südens eingeplant.
Nach früheren Berichten rechnen Fachleute der Regierung damit, dass die Wirtschaft in Italien in diesem Jahr als Folge der Pandemie um 9 Prozent einbrechen dürfte. Zugleich bestehe die Erwartung, dass das Bruttoinlandsprodukt 2021 wieder um sechs Prozent expandiert. Die Ausgaben sollen Berichten zufolge teils über Schulden und teils mit Hilfe der Europäischen Union finanziert werden. Der Entwurf werde in Kürze ins Parlament eingebracht und dann der Europäischen Kommission übermittelt, hieß es.
Update, 18. Oktober, 11.24 Uhr: ADAC sagt Hauptversammlung wegen Corona ab
Der Automobilclub ADAC hat seine für Ende November geplante Hauptversammlung wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Das hat das Präsidium des Verbandes am Freitag entschieden, wie der ADAC am Samstag in München mitteilte.
Die jährlich tagende Hauptversammlung ist das oberste Organ des ADAC. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Coronavirus-Ausbreitung und der damit einhergehenden Verschärfung der Kontakt- und Reisebeschränkungen könne das Treffen bedauerlicherweise nicht stattfinden, sagte ADAC-Präsident August Markl.
Die Abstimmungen zur Feststellung des Jahresabschlusses 2019, zur Entlastung des Präsidiums sowie zum Wirtschaftsplan 2020 würden nun im Umlaufverfahren realisiert.
Update, 18. Oktober, 11.11 Uhr: Erstes Aida-Kreuzfahrtschiff wieder auf Tour - Italien-Rundreise
Die Rostocker Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat nach coronabedingt siebenmonatiger Unterbrechung das Reisegeschäft wieder aufgenommen. Wie Aida-Sprecher Hansjörg Kunze mitteilte, legte die "Aidablu" am späten Samstagabend im italienischen Civitavecchia zu einer siebentägigen Kreuzfahrt entlang der Westküste bis Sizilien und zurück ab. Landgänge seien unter anderem in Neapel, Palermo und Rom geplant.
Aufgrund der Corona-Schutzvorkehrungen sei das Schiff mit 1000 Passagieren und damit weniger als zur Hälfte belegt. Die Reise stehe bis Mitte Dezember noch mehrmals auf dem Programm, die Nachfrage sei groß. Anfang November solle eine Tour mit der "Aidamar" rund um die Kanarischen Inseln starten.
Kunze verwies auf das von der Reederei zusammen mit den Behörden entwickelte Corona-Sicherheitspaket. So sei ein Covid-19-PCR-Test mit negativem Testergebnis, welcher nicht älter als drei Tage sein dürfe, Voraussetzung für den Reiseantritt. Vor dem Einstieg erfolge eine kontaktlose Temperaturmessung. Bei Gästen, die sich vor Reisebeginn in einem Corona-Risikogebiet aufhielten, werde im Hafenterminal ein weiterer Covid-19-Test gemacht. In den Bordrestaurants würden die gleichen Sicherheitsstandards wie an Land gelten. Bei Landgängen blieben die Passagiere zusammen. Wer sich von der Gruppe entferne, dem könne der Zugang zum Schiff verwehrt werden, erklärte Kunze.
Update, 18. Oktober, 11.05 Uhr: Corona-Hotspot Cottbus: Zehn neue Covid-19-Infektionen
Aus dem Brandenburger Corona-Hotspot Cottbus sind am Sonntag zehn neue Covid-19-Infektionen gemeldet worden. Die Zahl der Infektionen sei damit auf 186 gestiegen, teilte die Stadt am Sonntag mit (Stand: 10 Uhr).
Aktuell seien labordiagnostisch bestätigt 129 Menschen infiziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Fälle binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner - liege aktuell bei 92, hieß es. Nach Angaben des Brandenburger Gesundheitsministeriums liegt die kritische Schwelle bei 50 innerhalb von sieben Tagen. Damit gilt Cottbus als Risikogebiet. Als genesen eingestuft sind in Cottbus 55 Menschen.
Update, 18. Oktober, 10.56 Uhr: Verstoß gegen Einhaltung der Sperrstunde - Party auf dem Kiez
Bei einer Kontrolle der angeordneten Sperrstunde ab 23.00 Uhr ist die Hamburger Polizei auf der Reeperbahn auf eine Party mit rund 90 Menschen gestoßen. Der Polizei zufolge waren Beamten in der Nacht zu Sonntag gegen 1.20 Uhr etwa 30 Menschen vor dem "Club 25" aufgefallen. Kurz darauf trafen sie auf die Feiernden im Kellerbereich des Gebäudes.
Warum die vielen Menschen trotz der Sperrstunde so spät in diesem Rahmen feierten, war zunächst unklar. Die Polizeibeamten stellten nach Angaben des Sprechers aufgrund der Ordnungswidrigkeiten sämtliche Personalien fest. Die Feiernden müssen mit Bußgeldern rechnen.
Insgesamt war es nach Angaben von Beobachtern jedoch an vielen beliebten Plätzen der Hamburger Nachtszene ruhig geblieben. Die Sperrstunde war zuvor aufgrund der steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen beschlossen worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz hatte sich in Hamburg nach Angaben der Gesundheitsbehörde vom Samstag von 42,2 auf 44,0 Neuinfektionen erhöht.
Update, 18. Oktober, 10.44 Uhr: Luxushotel in Timmendorfer Strand wegen Corona geschlossen
Wegen dreier Corona-Fälle in der Belegschaft eines Hotels in Timmendorfer Strand hat das Gesundheitsamt des Kreises Ostholstein die Luxusherberge vorerst geschlossen. Alle 101 Mitarbeiter des Grand Hotels Seeschlösschen seien inzwischen auf das Coronavirus getestet worden. Mit Ergebnissen rechne der Fachdienst Gesundheit in dieser Woche, teilte der Kreis mit.
Den rund 200 Gästen des 5-Sterne superior Hotels - sie hatten den Angaben zufolge keinen direkten Kontakt mit den Infizierten - seien freiwillige Tests angeboten worden. Sie durften abreisen, sollen zuhause jedoch auf etwaig auftretende Symptome achten.
Alle Mitarbeiter seien in häuslicher Quarantäne. Für die positiv getesteten Mitarbeiter gelte die Quarantäne auch auf die mit ihnen im Haushalt lebenden Familienangehörigen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Alexandra von Oven-Batsch von der Eigentümerfamilie sprach bei "Bild.de" von einem herben Schlag. Das Hotel an der Ostsee sei gut gebucht gewesen.
Update, 18. Oktober, 10.38 Uhr: Corona-Test von finnischer Regierungschefin Marin fällt negativ aus
Nach ihrem frühzeitigen Verlassen des EU-Gipfels in Brüssel ist Finnlands Ministerpräsidentin Sanna Marin negativ auf das Coronavirus getestet worden.
Ein Ende ihrer freiwilligen Quarantäne bedeutet das jedoch nicht: Erst wenn auch ein weiterer Test am Montag negativ ausfalle, werde sie die Zeit der Selbstisolation beenden, teilte die finnische Regierung am Samstag mit.
Marin war am Freitag direkt nach ihrer Rückkehr aus Brüssel auf das Virus getestet worden. Die 34 Jahre alte Finnin hatte den EU-Gipfel zuvor sicherheitshalber vorzeitig verlassen, nachdem ein Corona-Fall in ihrer Umgebung bekanntgeworden war. Sie hatte am Mittwoch dieselbe Veranstaltung wie der Abgeordnete Tom Packalén besucht, der am Freitag mitgeteilt hatte, dass er positiv auf Corona getestet worden sei.
Update, 18. Oktober, 10.33 Uhr: Weltmeister Wellbrock zur DM-Absage: "Lieber Vorsicht als Nachsicht"
Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock hat Verständnis für die Absage der deutschen Meisterschaften. "Angesichts der aktuellen Unsicherheiten ist mir Vorsicht definitiv lieber als Nachsicht, denn eine Ansteckung könnte mehr kosten als meinen Olympia-Traum", sagte der 23-Jährige nach dem endgültigen Aus der nationalen Titelkämpfe für dieses Jahr.
Die bereits einmal wegen der Coronavirus-Pandemie verlegten Meisterschaften hätten nun vom 29. Oktober bis 1. November in Berlin stattfinden sollen. Wegen der gestiegenen Infektionszahlen wurde der Wettkampf aber endgültig gestrichen.
Wellbrock stimmen die aktuelle Corona-Entwicklung und Infektionen bei Sportlern nachdenklich. "Niemand weiß bislang genau, welchen Einfluss das auf die künftige Leistungsfähigkeit hat. Wenn die Lunge dadurch künftig nur ein Prozent weniger leistet, gefährdet das die Karriere", sagte der gebürtige Bremer, der in Magdeburg trainiert. "Dann erst mal lieber nur Wettkämpfe im kleineren Rahmen an den Bundesstützpunkten."
Wellbrock gilt nach seinen zwei Goldmedaillen bei der WM 2019 in Südkorea als aussichtsreichster deutscher Anwärter auf olympisches Edelmetall im Schwimmen in einem Jahr in Tokio.
Update, 18. Oktober, 10.30 Uhr: Corona-Fälle: Gesundheitsamt verordnet Quarantäne für Altona-Spieler
Der Corona-Fall beim Fußball-Regionalligisten Altona 93 weitet sich aus. Nach der am Freitag erfolgten Absage des Punktspiels gegen den Heider SV wegen zweier positiver Tests im 93-Team hat das Hamburger Gesundheitsamt neben den beiden mit dem Virus infizierten Spielern auch für weitere Kicker häusliche Quarantäne angeordnet, teilte der Club am Samstagabend via Twitter mit.
Um wie viele Spieler es sich dabei handelt und ob dies Auswirkungen auf das für den kommenden Samstag angesetzte Auswärtsspiel der Altonaer bei Weiche Flensburg hat, ist offen. Wann das für den (heutigen) Sonntag vorgesehene Heimspiel gegen den Heider SV nachgeholt werden soll, steht ebenfalls noch nicht fest.
Update, 18. Oktober, 10.18 Uhr: Wirtschaftsminister Altmaier lädt zu "Innenstadt-Gipfel"
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier plant am kommenden Dienstag vor dem Hintergrund der Corona-Krise einen "Innenstadt-Gipfel". Der CDU-Politiker sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Das ist der Auftakt für einen Prozess zur Belebung unserer Innenstädte."
Die Geschäfte in den Innenstädten kämpften schon seit Jahren mit dem wachsenden Online-Handel, durch Corona habe sich das verschärft. "Für mich gehören diese Läden zu unserer gewachsenen Kultur", so Altmaier. Konkret will der Minister dem stationären Einzelhandel helfen, die Vorteile der Digitalisierung für sich selbst zu nutzen. "Wir können die Digitalisierung nicht zurückdrehen. Aber wir können dafür sorgen, dass sie zum Verbündeten des Einzelhändlers wird", sagte Altmaier.
So könnten die Kunden beispielsweise im Onlineshop über den Einzelhändler ihrer Wahl einkaufen und die Bestellung dann im Laden abholen, weil sie tagsüber nicht zu Hause seien und kein Paket in Empfang nehmen könnten. "Wenn dann auch noch die Logistik schneller oder regionaler ist als bei Amazon, wäre das ein zusätzlicher Vorteil."
Update, 18. Oktober, 10.14 Uhr: Corona-Zahlen schießen hoch: Malta verschärft Maskenpflicht
Nach einer langen Phase mit niedrigen Infektionszahlen erlebt Malta eine rasante Ausbreitung des Corona-Virus. Die Regierung in Valletta verschärfte deshalb die Maskenpflicht. Der Mund-Nasen-Schutz ist in dem kleinen EU-Land nun auch im Freien Pflicht. Außerdem gilt für alle Bars ab Montag eine Sperrstunde um 23 Uhr, wie die Regierung in Valletta am Freitag beschloss.
Am Samstag meldeten die Behörden in dem Inselstaat mit rund einer halben Million Einwohnern den Rekordwert von 204 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Am Vortag waren es 122 gewesen. Die Gesamtzahl der Fälle stieg auf knapp 4500. Es gab bisher 45 Covid-19-Tote.
Ärzte und Krankenschwestern warnten nach Angaben der Zeitung "Malta Today" vom Samstag vor einem Zusammenbruch des medizinischen Systems, wenn der Anstieg nicht gebremst werde. Premierminister Robert Abela forderte eine strengere Durchsetzung der Corona-Vorschriften. Bisher waren Schutzmasken in Malta nur in öffentlichen Gebäuden, Läden und Bussen vorgeschrieben gewesen.
Update, 18. Oktober, 9.42 Uhr: Schulsenator schließt Ausweitung der Maskenpflicht nicht aus
Nach der Verschärfung der Maskenpflicht für Berufsschüler und Schüler in den Oberstufen der allgemeinbildenden Schulen schließt die Schulbehörde bei rasant steigenden Corona-Infektionszahlen weitere Einschränkungen nicht aus.
"Sollte sich das Infektionsgeschehen dramatisch verschlimmern, werden wir die Maskenpflicht an Schulen Schritt für Schritt und behutsam ausweiten", sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Voraussetzung sei jedoch, dass die Infektionszahlen massiv über 50 Fälle pro 100.000 Einwohner und Woche steigen.
Bereits am Freitag hatte er erklärt, dass von Montag an mit Ablauf der Herbstferien Berufsschüler und die Schüler an den Oberstufen auch im Unterricht Mund-Nase-Masken tragen müssten. Alle anderen Schüler sind davon bislang befreit. Aber "in den Fluren, Pausen, auf Wegen durch das Schulgelände und in der Kantine sind Masken Pflicht", betonte Rabe.
Update, 18. Oktober, 9.25 Uhr: Bund will Heizpilze in Gastronomie fördern
Die in einigen Städten und Gemeinden verbotenen Heizpilze für die Gastronomie sollen in der Corona-Krise nun sogar vom Bund gefördert werden. "Auch in den Herbst- und Wintermonaten ist eine funktionierende Außengastronomie ein Teil der Lösung", sagte der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), dem "Handelsblatt".
"Deshalb möchten wir Heizpilze nicht nur ermöglichen, sondern in den laufenden Überbrückungshilfen II wird die Anschaffung sogar finanziell unterstützt." Damit solle der "stark gebeutelten" Gastronomie in dieser schweren Zeit geholfen werden.
Die bis zum Jahresende laufenden Überbrückungshilfen für Unternehmen sollen nach den jüngsten Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Aus dem Ministerium hieß es dazu am Samstag, Außengastronomie in den Wintermonaten könne eine Möglichkeit sein, den Betrieb trotz steigender Infektionszahlen aufrechtzuerhalten.
Die Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, ist nach den bisherigen Erfahrungen in Innenräumen deutlich größer als im Freien. Deshalb sitzen viele Gäste lieber draußen unter Heizpilzen als in der Stube. Gasbetriebene Heizpilze und elektrische Heizstrahler verbrauchen jedoch zusätzliche Energie.
Update, 18. Oktober, 9.18 Uhr: Finale der Thüringer Bachwochen wegen Corona-Infektion ausgefallen
Wegen einer Coronavirus-Infektion eines Musikers haben die Thüringer Bachwochen ihr für Sonntag geplantes Abschlusskonzert abgesagt.
Ursprünglich sollten die tschechischen Barockensembles Collegium 1704 und Collegium Vocale 1704 unter anderem Bachs "Magnificat" in der Arnstädter Bachkirche präsentieren, teilte der Veranstalter am Samstag mit. Allerdings sei bei einem Test bei einem Ensemblemitglied das Virus nachgewiesen worden. Die Musiker hatten aber schon mehrere Tage gemeinsam geprobt.
Die Pandemie hatte bereits dazu geführt, dass die Bachwochen insgesamt vom Frühjahr in den Herbst verlegt und das Programm eingedampft wurde. "Wir sind an erster Stelle dankbar dafür, dass alle anderen Konzerte tatsächlich stattfinden konnten", sagte Drescher.
Update, 18. Oktober, 9.13 Uhr: Fachleute erwarten erneut Verschiebung von Trauungen im Südwesten
Wegen der Corona-Pandemie haben etliche Paare ihre Trauungen in Baden-Württemberg verschoben. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Stuttgart wurden in Baden-Württemberg zwischen Januar und August etwa 29.000 Ehen standesamtlich geschlossen. 2019 gaben sich demnach in derselben Zeit 34.000 Menschen das Ja-Wort.
Die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen haben nach Angaben der Statistiker vor allem im April und im Mai zu einem deutlichen Rückgang der Eheschließungen geführt. Die anschließenden Lockerungen hätten dann eine gewisse Normalisierung der Hochzeitszahlen gebracht.
Aufgrund der steigenden Infektionszahlen drohten aber erneut strengere Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. "Es ist deshalb zu erwarten, dass ein Teil der für die kommenden Monate geplanten Hochzeiten auf das nächste Jahr verschoben wird, vor allem dann, wenn diese in einem größeren Rahmen stattfinden sollen", heißt es vom Landesamt. Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen hat Baden-Württemberg am Samstag die höchste Corona-Alarmstufe ausgerufen.
In Mannheim gab es am Wochenende dennoch eine Hochzeitsmesse. Wie Veranstalter Frank Schumacher der Deutschen Presse-Agentur sagte, konnte die bereits genehmigte Messe stattfinden, da ein umfassendes Hygienekonzept vorlag. Mannheim ist Corona-Risikogebiet. Um die Ansteckungsgefahr gering zu halten, warben in Mannheim statt der üblicherweise anwesenden 150 Aussteller nur 100 Geschäftsleute um Kunden. 2019 seien durchschnittlich 4000 Menschen zur Hochzeitsmesse in die Stadt gekommen. Diesmal, sagte Schumann, rechne man für beide Tage mit insgesamt 2500 Besuchern.
Update, 18. Oktober, 8.59 Uhr: 26 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein registriert
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der gemeldeten Corona-Infizierten um weitere 26 Fälle erhöht. Seit Beginn der Pandemie im Norden haben sich damit bislang 5626 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Landesregierung mit Stand Samstagabend mitteilte.
Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts gelten unverändert rund 4800 von ihnen als genesen. Am Freitag waren 90 Neuinfektionen gezählt worden. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, blieb weiter bei 163. In Krankenhäusern werden den Angaben zufolge unverändert 24 Covid-19-Patienten behandelt.
Update, 18. Oktober, 8.43 Uhr: Nach einem Monat Corona-Lockdown: Erste Lockerungen in Israel
Nach einem Monat Corona-Lockdown sind in Israel am Sonntag erste Lockerungen in Kraft getreten. Kindergärten und Vorschulen öffneten zu Beginn der israelischen Arbeitswoche ihre Tore für Hunderttausende Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren. Auch Einrichtungen ohne Publikumsverkehr dürfen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Die Auflage, dass Bürger sich nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause entfernen dürfen, wurde aufgehoben.
Auch Naturparks und Strände können wieder besucht werden. Restaurants dürfen Mahlzeiten zur Abholung verkaufen. Die Klagemauer, die Grabeskirche sowie der Tempelberg in Jerusalem sollen unter Auflagen für Besucher zugänglich sein. Es gelten jedoch weiterhin Versammlungsbeschränkungen.
Nach einem glimpflichen Verlauf zu Beginn der Pandemie waren die Corona-Infektionszahlen in Israel nach ersten Lockerungen im Mai dramatisch angestiegen. Ein seit dem 18. September geltender zweiter landesweiter Lockdown ließ die Zahlen dann wieder deutlich sinken. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen konnte von mehr als 9000 am 30. September auf unter 2000 gedrückt werden.
Am Sonntag verzeichnete das Gesundheitsministerium nur 395 neue Fälle. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich in Israel mit seinen rund neun Millionen Einwohnern nach offiziellen Angaben mindestens 302.832 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. 2190 Menschen starben bisher in Verbindung mit einer Corona-Infektion.
Update, 18. Oktober, 8.02 Uhr: Unterschiedlicher Umgang mit Heizpilzen im Saarland
Saarbrücken bleibt eisern bei der Diskussion um gasbetriebene Heizpilze in der Wintersaison: In der Landeshauptstadt bleiben sie aus Umweltschutzgründen verboten - im Gegensatz zu anderen saarländischen Städten wie Homburg, Neunkirchen und St. Wendel. Um Cafés, Restaurants und Gaststätten in Corona-Zeiten dennoch zu unterstützen, können Gastronomen ab sofort das Aufstellen von Pavillons beantragen.
Diese dürfen dann mit elektrischen Heiz- und Infrarotstrahlern beheizt werden. Darüber hinaus wurde die Erweiterung der Flächen für die Außenbestuhlung bis Ende März 2021 verlängert. Der saarländische Hotel- und Gaststättenverband zeigte sich enttäuscht, dass es bei dem Verbot in der Landeshauptstadt bleibe.
Man freue sich jedoch, so Geschäftsführer Frank C. Hohrath, dass die Stadt die Anregungen für Zelte beziehungsweise Wind- und Wetterschutz aufgenommen habe. "Noch schöner hätten wir es aber gefunden, wenn auch unser Vorschlag berücksichtigt worden wäre, auf Gebühren jetzt und im kommenden Jahr für die sogenannte Sondernutzung zu verzichten, beziehungsweise sie zu erstatten", sagte Hohrath.
Update, 18. Oktober, 7 Uhr: Kollatz glaubt nach Corona-Krise an schnelle Erholung der Konjunktur
Finanzsenator Matthias Kollatz geht davon aus, dass Berlin nach dem dramatischen Einbruch der Konjunktur und damit der Steuereinnahmen in der Corona-Krise vergleichsweise schnell wieder auf einen Wachstumspfad zurückfindet.
"Wir verlieren, soweit wir das jetzt absehen können, in Anführungsstrichen nur zwei Jahre", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben also das Geld, was wir 2020 haben wollten, erst 2022." Auch für die Jahre danach rechne er mit "robustem Wachstum".
"Aber diese Verzögerung um zwei Jahr bleibt dauerhaft", fügte Kollatz hinzu. Darauf müsse sich die Politik im Hinblick auf geplante Ausgaben und Investitionen einstellen. Nach aktuellen Daten beträgt das Minus in der Landeskasse gegenüber dem ursprünglichen Haushalt 2020/2021 rund 4,5 Milliarden Euro. Um die Verluste abzufedern, will Rot-Rot-Grün 6,6 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen.
Update, 18. Oktober, 6.11 Uhr: Weihnachten bringt Paketbranche auf Hochtouren - Extraschub Corona
Der Paketboom geht weiter: Deutschlands Logistiker werden im diesjährigen Weihnachtsgeschäft laut eigenen Prognosen so viele Sendungen zustellen wie nie zuvor. Sowohl Hermes als auch DPD rechnen im Vergleich zum Vorjahr mit einem Mengenwachstum von 20 Prozent, wie die Firmen mitteilten.
Während DPD, Tochter der französischen Post, keine absolute Zahl nannte, sprach Hermes von voraussichtlich 120 Millionen Paketzustellungen im letzten Jahresquartal und damit einem Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Die beiden Firmen sind die ärgsten Wettbewerber des Marktführers Deutsche Post DHL, der seine Einschätzung erst zum Monatsende publizieren will.
Schon seit langem boomt der Paketversand dank erstarkenden Online-Handels. Dieses Jahr wirkt die Corona-Pandemie als zusätzlicher Treiber.
Wie stark dieser ist, verdeutlichen Zahlen von DPD: Die Firma lieferte im Dezember 2019 pro Werktag im Schnitt etwas mehr als zwei Millionen Pakete in Deutschland aus, was damals ein Höchstwert für DPD war. Dieser Wert wurde dieses Jahr durch das coronabedingte Onlineshopping im Mai überboten, als es im Schnitt 2,2 Millionen Pakete waren. Für den kommenden Dezember wiederum geht DPD von 2,5 Millionen Paketen pro Werktag aus.
Update, 18. Oktober, 5.47 Uhr: 5587 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter in Deutschland vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet.
Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert am frühen Sonntagmorgen mit 5587 an. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Im Vergleich zu den 3483 Infektionen am Sonntag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht.
Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht. Das RKI weist in seinem Lagebericht von Samstagabend darauf hin, dass mittlerweile mehr als die Hälfte aller Landkreise eine erhöhte Verbreitung des Coronavirus von mehr als 25 nachgewiesenen Infektionen pro Woche und 100.000 Einwohner haben.
Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 361.974 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 18.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9777. Das waren zehn mehr als am Vortag. Nach Schätzungen des RKI gibt es etwa 291.900 Genesene.
Laut den Statisiken der Johns Hopkins Universität in Baltimore liegen die Zahlen sogar noch etwas höher. Demzufolge gab es hierzulande bereits 364.664 Infektionen und 9785 Todesfälle in Folge einer Covid-19-Erkrankung.
Update, 18. Oktober, 5.19 Uhr: Polizeigewerkschaften: Mehr Einsätze wegen Streit über Corona-Regeln
Die Auseinandersetzungen über geltende Corona-Regeln in Deutschland werden nach Ansicht der Polizeigewerkschaften immer aggressiver geführt.
"Nach wie vor gibt es immer noch eine hohe Akzeptanz für die Corona-Regeln, aber wir spüren auch, dass die Stimmung beginnt, aggressiver zu werden - zum Beispiel wenn wir als Polizei die Maßnahmen durchsetzen wollen", sagte der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, der Deutschen Presse-Agentur.
"Da kommt es dann zu Widerstand. Das fängt an mit Beleidigungen, dann wird gepöbelt, gespuckt, angehustet. Das alles erleben unsere Kolleginnen und Kollegen in dieser Pandemie." Die Einsätze gingen nicht nur von sogenannten Maskenverweigerern aus. Auch Bürger, die geschützt werden wollen, hätten zuletzt ihre Schutzrechte stärker und zum Teil auch aggressiver eingefordert und zum Beispiel Maskenverweigerer auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. "Daher kommt es nun insgesamt mehr zu solchen Einsätzen", sagte Radek - mit Zahlen belegen ließe sich dieser Trend aber nicht.
Auch der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, weist darauf hin, dass es für solche Übergriffe keine Statistiken gebe. "Aber es gibt immer mehr Berichte aus der Belegschaft der Polizei, dass die Akzeptanz der Corona-Regeln insgesamt abgenommen hat und zunehmend offen und aggressiv gegen Einsatzkräfte vorgegangen wird, die die Einhaltung der Vorschriften kontrollieren und durchsetzen sollen."
Update, 18. Oktober, 5.03 Uhr: Kultusminister: Lüften beugt Coronavirus-Infektionen wirksam vor
Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) sieht regelmäßiges Lüften von Klassenräumen in der kalten Jahreszeit als eine sehr wirksame Methode gegen die Verbreitung des Coronavirus. Experten beurteilten es ohnehin eher kritisch, wenn Kinder in stickigen, überhitzten Räumen säßen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mit Blick auf den Schulstart nach den Herbstferien am Montag. Nach Einschätzung von Hygienikern sei Lüften das beste Mittel, um Infektionen vorzubeugen.
Beim empfohlenen Stoßlüften alle 20 Minuten sinke die Raumtemperatur kurzzeitig nur um zwei bis drei Grad ab. Kinder- und Jugendmediziner würden ganz klar sagen, dass dies unbedenklich sei. "Das kann man aushalten - und sobald die Fenster wieder zu sind, steigt die Temperatur auch wieder zügig an", erläuterte Lorz.
Zu der Frage, ob spezielle Lüftungsgeräte für Klassenzimmer eingesetzt werden sollen, gebe es auch in der Wissenschaft noch keine abschließende Meinung. "Die Diskussion ist jetzt seit ungefähr vier bis fünf Wochen im Gange. Seither werden wir mit Angeboten von entsprechenden Firmen überschwemmt", sagte der Minister. Das müsse man sich sehr genau anschauen. "Wir brauchen valide Erkenntnisse, um dann gegebenenfalls sinnvoll investieren zu können."
Erste Studien gäben Hinweise darauf, dass bestimmte Techniken unter bestimmten Umständen hilfreich sein könnten. "Experten sagen aber auch, das kann das Lüften nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen", betonte der Minister. "Im Endeffekt braucht auch nicht jeder Klassenraum ein Lüftungsgerät, sondern primär die Klassenräume, in denen Stoß- und Querlüften nicht gut funktionieren."
Update, 18. Oktober, 4.45 Uhr: Flickenteppich bei Sperrstunden in Niedersachsen
Trotz hoher Infektionszahlen gibt es derzeit nur drei Landkreise in Niedersachsen, die auf eine Sperrstunde setzen. Neben den beiden Kreisen des Oldenburger Münsterlandes, Vechta und Cloppenburg, hat auch die Grafschaft Bentheim diese Maßnahme genutzt, um die Zahlen einzudämmen.
Andere Landkreise und die Stadt Delmenhorst - allesamt Regionen mit Werten von mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen - haben bislang keine solche Maßnahme beschlossen.
Am längsten gibt es die Sperrstunde bereits im Landkreis Cloppenburg, wo sie schon in der vergangenen Woche verfügt wurde. Dort müssen die Gaststätten und Kneipen ab 23.30 Uhr schließen - möglicherweise werde das noch auf 23.00 Uhr verlegt, sagte ein Sprecher. Beim Corona-Gipfel im Berliner Kanzleramt hatten sich die Teilnehmer auf die bundesweite Regel verständigt, in Hotspots ab 23.00 Uhr eine Sperrstunde zu verhängen.
Im Nachbarlandkreis Vechta wurde ab Samstag eine Sperrstunde eingeführt. In der Grafschaft Bentheim gilt die Sperrstunde seit Donnerstag. Kneipen, Restaurants und Cafés müssen von 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr des Folgetags geschlossen sein.
Update, 18. Oktober, 4.32 Uhr: Watzke sieht "populistisches Fußball-Bashing" der Politik
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kritisiert das seiner Ansicht nach "populistische Fußball-Bashing", das zuletzt "teilweise aus der Bundesregierung" gekommen sei. "Ich fand es nicht zielführend", sagte der 61-Jährige am Samstag im ZDF-"Sportstudio" bezogen auf eine vermeintliche Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Wichtigkeit des Fußballs, die er aber nicht mehr konkret in Erinnerung hatte.
Merkel hatte in der Vorwoche angesichts der steigenden Corona-Zahlen und der nötigen Maßnahmen gesagt: "Man kann überlegen, ob man bei Fußballspielen weniger Leute oder gar keine hereinlässt."
Watzke sagte, es gehe "nicht darum, was wichtig ist. Es gibt immer 1000 Sachen, die wichtiger sind als die Fußball-Bundesliga. Aber wir müssen nicht die Frage nach Wichtigkeit stellen, sondern die nach Gefährdungspotenzial." Dieses sehe er "momentan" in der Bundesliga nicht, "weil sich die Leute super diszipliniert verhalten". Wegen der steigenden Corona-Zahlen sind in den meisten Bundesliga-Stadien derzeit nur wenige Hundert Zuschauer erlaubt.
Die Liga arbeite mit einem "weltweit anerkannten Topkonzept" bei der Durchführung des Spielbetriebes, sagte Watzke. Vom Fußball "geht überhaupt keine Gefahr aus", meinte der BVB-Chef, der betonte, dass die Clubs zumindest auf Geisterspiele angewiesen sind. "Wenn wir die auch nicht mehr haben, wird es ganz eng".
Update, 18. Oktober, 4.18 Uhr: Walter-Borjans wirft Union Blockaden in Regierungsarbeit vor
Rund ein Jahr vor der Bundestagswahl hat SPD-Chef Norbert Walter-Borjans beklagt, dass abgesehen von der Politik gegen die Corona-Pandemie in der großen Koalition kaum etwas vorangehe. Im "Spiegel" macht Walter-Borjans dafür die Union verantwortlich: "CDU und CSU stehlen sich zunehmend aus ihrer Verantwortung als Koalitionspartner", sagte er dem Nachrichtenmagazin.
Die Union blockiere bei den Werk- und Zeitverträgen in der Fleischindustrie, dem Lieferkettengesetz und dem Lobbyregister, kritisierte Walter-Borjans. Ebenso behindere Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den Gesetzentwurf für mehr Frauen in Führungspositionen. Auch beim Thema Flüchtlinge komme die Regierung nicht voran. "Wir hatten uns vor Wochen darauf geeinigt, dass als Soforthilfe 1500 Geflüchtete aus Griechenland aufgenommen werden. Aber nichts geschieht. So geht das nicht", monierte der SPD-Chef.
Mit Blick auf die schlechten Umfragewerte für seine Partei betonte Walter-Borjans: "Wir wollen weiter regieren, aber ohne CDU und CSU. Die gehören mal in die Opposition." Die SPD wolle mit Olaf Scholz "den künftigen Kanzler stellen - und unter die Zeit als Juniorpartner der Union einen Schlussstrich ziehen."
Update, 18. Oktober, 4.11 Uhr: Weber und Röttgen für klare Regeln zu Corona-Hilfen der EU
Im Streit um den EU-Haushalt ist EVP-Fraktionschef Manfred Weber zu einer Blockade der geplanten Corona-Hilfen in Höhe von 750 Milliarden Euro bereit, sollte die Auszahlung nicht an einen Rechtsstaats-Mechanismus gekoppelt werden. Hilfsgelder dürften nur an EU-Länder gehen, "in denen der Rechtsstaat funktioniert", sagte Weber der "Augsburger Allgemeinen" (Montag).
Das derzeit zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten und dem Europaparlament verhandelte EU-Finanzpaket soll nach dem Willen der Staats- und Regierungschefs sowohl Gelder für die EU-Haushalte von 2021 bis 2027 in Höhe von 1074 Milliarden Euro wie auch Corona-Hilfen im Umfang von 750 Milliarden Euro umfassen. Uneinigkeit herrscht aber unter anderem über mögliche Vergabebedingungen.
Sowohl Weber als auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen haben sich zudem für klare Verwendungsregeln für die Corona-Hilfen ausgesprochen. "Die Staats- und Regierungschefs dürfen Europa nicht nur zu einem Geldautomaten machen", sagte Weber. "Bei den Beratungen um die europäischen Hilfen wurde überwiegend darauf geachtet, die Gelder schnell bereit zu stellen und nicht, wofür sie verwendet werden", kritisierte der CSU-Politiker. "Wir wollen sicherstellen, dass die Mittel in Zukunftsprojekte wie etwa den Ausbau der Wasserstofftechnologie fließen."
Röttgen sagte indes der "Welt am Sonntag", dass ihn die Entwicklung des Verwendungsmechanismus für die Corona-Hilfen noch nicht vollends überzeuge. "Ich hätte mir gewünscht, dass jeder der Staaten Reformprojekte anmeldet, diese geprüft werden und dann Geld verteilt wird. Also: Das Geld kommt zum Projekt, nicht das Projekt kommt zum Geld. Das ist nicht gut eingeleitet worden", sagte der Vorsitzende es Auswärtigen Ausschusses. Nun müsse alles dafür getan werden, dass mehr Kontrolle stattfinde. "Wenn wir das nicht erreichen, schwindet die Akzeptanz für Europa."
Update, 18. Oktober, 4.04 Uhr: "Weltmeisterschaft" im Weihnachtsbaumwerfen wegen Corona abgesagt
Die Organisatoren der "Weltmeisterschaft" im Weihnachtsbaumwerfen in Rheinland-Pfalz haben den für 10. Januar 2021 geplanten Wettstreit wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
"Es ist eine schwierige und letztlich auch traurige Entscheidung, weil das sogenannte Knutfest bei uns eine lange Tradition hat", sagte Sprecherin Silke Blum vom Veranstalter FC Wacker 1920 Weidenthal. Angesichts der steigenden Zahl von Infizierten sei das Turnier diesmal leider nicht zu verantworten. "Es kommen ja immer viele Menschen zu der überregional beliebten Veranstaltung", sagte Blum.
Bei dem Turnier in Weidenthal messen sich die Kontrahenten in drei Kategorien: Die Teilnehmer müssen eine etwa 1,50 Meter große Fichte wie einen Speer werfen, wie einen Hammer in der Leichtathletik schleudern und über eine Hochsprung-Latte bugsieren. Die Höhe bestimmen sie selbst. Die Werte werden addiert - wer auf den größten Gesamtwert kommt, gewinnt.
Im vergangenen Jahr trug der örtliche Fußballclub den Wettstreit zum 14. Mal aus - angemeldet waren 92 Männer, 40 Frauen und 35 Kinder. Hunderte Zuschauer kommen alljährlich in den Ort mit rund 2000 Einwohnern im Kreis Bad Dürkheim um zu sehen, wie Männer und Frauen trotz Kälte und Feuchtigkeit Fichten über den Sportplatz schleudern.
Update, 18. Oktober, 4 Uhr: Hessens Lehrer und Eltern vor Schulstart nach Herbstferien besorgt
Vertreter von Lehrern und Eltern in Hessen blicken wegen der Corona-Pandemie mit Sorgen auf den Schulstart nach den Herbstferien am Montag (19. Oktober). "Wir sehen das kritisch - vor allem mit Blick auf die kalte Jahreszeit", sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Birgit Koch, der dpa in Wiesbaden.
Problematisch werde das Stoßlüften, das laut Hygieneplan alle 20 Minuten für die Klassenräume vorgeschrieben ist. "Schüler frieren ja eh schon grundsätzlich", sagte Koch. Jedes Öffnen der Fenster werde für Unruhe sorgen. "Wir werden es dennoch machen, aber das ist nicht lustig."
Die Gewerkschaft vermisse nach wie vor griffige Konzepte der Landesregierung im Kampf gegen die Pandemie. Der neu aufgelegte Hygieneplan, der nach den Herbstferien gilt, sei im Vergleich zum vorangegangenen nur minimal verändert worden. Sie plädiere für Präsenzunterricht in kleineren Gruppen, auch um solche Kinder besser fördern zu können, die in der Corona-Krise zu kurz gekommen seien, sagte Koch. "Abstand halten ist ja das Gebot der Stunde." Dafür müssten beispielsweise Klassen geteilt werden - während ein Teil Unterricht habe, sollte der Rest in der Schule betreut werden.
Der Vorsitzende des Elternbundes Hessen, Klaus Wilmes-Groebel, sieht den Schulstart nach eigenen Worten "mit großer Sorge und auch mit Angst". Dabei habe er aber nicht nur die Gesundheit der Kinder im Blick - sondern die möglicherweise drohenden erneuten Schließungen von Schulen und Kitas wegen der Pandemie. "Homeschooling hat in Kombination mit Homeoffice in vielen Familien für große Probleme gesorgt", sagte er.
Update, 18. Oktober, 3.20 Uhr: Trump macht Stimmung gegen Gouverneurin - "Sperrt sie alle ein"
US-Präsident Donald Trump hat bei einem Wahlkampfauftritt im US-Bundesstaat Michigan Stimmung gegen die dortige Gouverneurin Gretchen Whitmer gemacht. "Ihr müsst eure Gouverneurin dazu bringen, euren Staat zu öffnen", rief Trump am Samstag (Ortszeit) seinen Anhängern in Muskegon zu und spielte damit auf Corona-Eindämmungsmaßnahmen an. Daraufhin skandierten seine Anhänger: "Sperrt sie ein!" Trumps sagte: "Sperrt sie alle ein."
Vergangene Woche hatten Ermittlungen der Bundespolizei FBI und des Justizministeriums in Michigan zur Festnahme von mehr als einem Dutzend Verdächtigen geführt, die unter anderem die Entführung von Gouverneurin Whitmer und den Sturm auf das Parlament in Lansing geplant haben sollen. "Ich glaube, sie sagten, sie wurde bedroht", sagte Trump, als die Rufe erneut aufbrandeten. "Und sie hat mir die Schuld gegeben!"
Whitmer hatte Trump vorgeworfen, in der Corona-Pandemie Wut angefacht zu haben. Trump hatte im Frühjahr Proteste gegen Whitmers Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus angeheizt und etwa auf Twitter "Befreit Michigan!" geschrieben. Am Samstag meldete sich Whitmer auf Trumps Äußerungen zu Wort. "Das ist genau die Rhetorik, die das Leben von mir, meiner Familie und anderer Regierungsbeamter in Gefahr gebracht hat. Es muss aufhören", schrieb sie auf Twitter.
Weniger als drei Wochen vor der Wahl hält Trump ungeachtet der anhaltenden Pandemie in besonders umkämpften Bundesstaaten Auftritte ab. Michigan erlebt derzeit einen dramatischen Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen. Am Freitag waren nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mehr als 2000 nachgewiesen - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Update, 18. Oktober, 2.06 Uhr: Lauterbach: Steigen die Zahlen so weiter, kommen lokale Shutdowns
Bei einer weiterhin so schnellen Ausbreitung des Coronavirus rechnet SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach mit lokalen Shutdowns in Deutschland.
"Es ist ganz simpel. Der R-Wert liegt bei etwa 1,3. Wenn wir den nicht runter bekommen, steigen die täglichen Fallzahlen innerhalb kürzester Zeit so stark an, dass die Kliniken und Gesundheitsämter überlaufen werden. Dann kommen lokale Shutdowns", sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag).
Die auch R-Wert genannte Reproduktionszahl gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter ansteckt. Laut Lagebericht des Robert Koch-Instituts von Samstagabend lag der R-Wert bei 1,40.
"Das exponentielle Wachstum hat eine solche Kraft - da würde jedem einleuchten, dass nichts mehr stattfinden kann", so Lauterbach weiter. "Dann würde auch die Wirtschaft einbrechen." Im Kampf gegen das Virus zählt der Politiker auf das Verhalten der Menschen - weniger auf die Eindämmungsmaßnahmen: "Es wird darauf ankommen, wie sich die Bevölkerung verhält. Das ist wichtiger als einzelne Maßnahmen. Viele Auflagen lassen sich ohnehin schwer überprüfen."
Update, 18. Oktober, 1.17 Uhr: New York geht gegen Hochzeit mit mehr als 10.000 Teilnehmern vor
New Yorker Behörden sind gegen eine geplante Hochzeit mit möglicherweise mehr als 10.000 Teilnehmern vorgegangen. "Es war eine große Hochzeit geplant, die die Versammlungsregeln verletzt hätte", sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Samstag.
Einer Mitarbeiterin zufolge habe eine Untersuchung herausgefunden, dass die Feier am Montag im Viertel Williamsburg in Brooklyn stattfinden sollte. Die Veranstaltung sei per Verfügung ausdrücklich untersagt worden. Die städtischen Behörden seien alarmiert, so Cuomo. "Ich bin sicher, die haben Leute, die das beobachten."
Update, 18. Oktober, 0.49 Uhr: Umfrage: Zwei Drittel bezeichnen Corona-Management als eher gut"
Mehr als zwei Drittel der Deutschen sind einer Umfrage zufolge mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung tendenziell zufrieden. 68 Prozent der Befragten beurteilten die Führung in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag von "Bild am Sonntag" als "eher gut". Für 27 Prozent ist sie "eher schlecht". 4 Prozent antworteten mit "weiß nicht".
Die Ausweitung der Maskenpflicht auf alle öffentlichen Orte in Risikogebieten, in denen nicht konsequent Abstand gehalten werden kann, finden 89 Prozent der Befragten richtig, 10 Prozent falsch und 1 Prozent antwortete "weiß nicht". Die in Risikogebieten geltende Beschränkung für private Feiern auf zehn Teilnehmer aus maximal zwei unterschiedlichen Haushalten finden 74 Prozent richtig und 22 Prozent falsch. 4 Prozent antworteten "weiß nicht".
Eine Sperrstunde in der Gastronomie und ein generelles Ausgabeverbot von Alkohol ab 23 Uhr in Risikogebieten befürworten 70 Prozent. 27 Prozent lehnen diese Maßnahmen ab, drei Prozent antworteten mit "weiß nicht".
Update, 18. Oktober, 0.23 Uhr: Mehr als halbe Milliarde Euro Soforthilfen zurückgezahlt
Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmer haben Corona-Soforthilfen in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro an den Staat zurückgezahlt. Das ergab eine Nachfrage der Zeitung "Welt am Sonntag" bei den Bundesländern.
Demnach gaben Soforthilfe-Empfänger bis zum 30. September mehr als 560 Millionen Euro ungerechtfertigt gezahlter Zuschüsse zurück. Auf den ersten drei Plätzen liegen Nordrhein-Westfalen mit 170 Millionen Euro, Berlin mit 143 Millionen Euro und Bayern mit 107 Millionen Euro.
Die Angaben beziehen sich sowohl auf das Soforthilfeprogramm des Bundes als auch auf die entsprechenden Programme der Länder. 13 Bundesländer machten Angaben.
Allein in den Topf des Bundes seien bis Ende September 305 Millionen Euro zurückgeflossen, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Verweis auf Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums. 13,8 Milliarden Euro wurden im Rahmen des Bundesprogramms bislang insgesamt an Antragssteller verteilt. Das Programm ist am 31. Mai ausgelaufen, daher gibt es nur noch geringe Änderungen bei den Antrags- und Bewilligungszahlen.
Update, 18. Oktober, 0.02 Uhr: Fünfstellige Kosten bei Covid-19-Behandlungen mit Beatmung
Wenn Covid-19-Erkrankte im Krankenhaus beatmet werden müssen, fallen einem Medienbericht zufolge nach Krankenkassen-Daten durchschnittliche Kosten von mehreren Zehntausend Euro pro Fall an. Die "Welt am Sonntag" berief sich auf Zahlen der AOK und der Barmer Ersatzkasse zu Krankenhaus-Behandlungen von Covid-19-Fällen - also Erkrankungen infolge einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus.
Eine Auswertung der Daten der AOK-Versicherten ergab demnach, dass eine stationäre Behandlung einer Covid-19 Erkrankung im Schnitt 10.700 Euro kostet. "Unsere Daten zeigen aber auch, dass Covid-19-Erkrankte, die im Krankenhaus beatmet werden müssen, aufgrund der zum Teil schweren Krankheitsverläufe durchschnittlich Fallkosten von 38.500 Euro verursachen", sagte Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands, der Zeitung.
Die Abweichungen könnten im Einzelfall beträchtlich sein. So fallen die zehn Prozent der beatmungspflichtigen Patienten mit den höchsten Kosten dem Bericht zufolge mit über 85.000 Euro zu Buche. Die Barmer Ersatzkasse nannte laut "Welt am Sonntag" für Fälle mit Beatmung Kosten von 31.700 Euro. Für Covid-19-Erkrankte, die im Krankenhaus behandelt werden, aber nicht beatmet werden müssen, betrugen die durchschnittlichen Kosten demnach 6900 Euro.
Bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sind mehr als 26 Millionen Menschen versichert, die Barmer Ersatzkasse hat rund 9 Millionen Versicherte. Offen blieb zunächst, auf wie viele Erkrankungsfälle sich die genannten Durchschnittswerte stützen.
Titelfoto: Jean-Francois Monier/AFP/dpa