Corona-Zahlen steigen - Gesundheitsminister rät zur Maske und Vorsicht

Hannover - Angesichts steigender Corona-Zahlen rät Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (59) zur Vorsicht. "Es ist nicht wieder da, es war nie wirklich weg", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (59, SPD) empfiehlt ein paar Masken zu Hause in der Schublade zu haben.
Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (59, SPD) empfiehlt ein paar Masken zu Hause in der Schublade zu haben.  © Julian Stratenschulte/dpa

Das Virus habe sich in seiner Art und Weise aber stark verändert. Wer heute krank werde, der habe eine laufende Nase, ein bisschen Husten und zwei Tage Kopfschmerzen. "Manche gehen dann trotzdem arbeiten, was ich allerdings überhaupt nicht befürworte", sagte Philippi.

Das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) verzeichnet derzeit zunehmende Meldezahlen von Corona-Infektionen.

Den Angaben zufolge lag die 7-Tage-Meldeinzidenz in der vergangenen Woche bei 8,3 – der Wert ist etwas höher als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres (7,8). Die Zahl deute auf ein verbreitetes Infektionsgeschehen im gesamten Land hin, hieß es: "Die wirkliche Inzidenz wird höher liegen, da nur noch im Einzelfall getestet und gemeldet wird."

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Auch bei den Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aufgrund von Corona-Erkrankungen zeige sich ein Anstieg. In jeder zehnten Probe eines Patienten mit einer Atemwegserkrankung werde Corona nachgewiesen. "Dieser Wert ist in den letzten Wochen kontinuierlich angestiegen", hieß es weiter.

"Die Leute nehmen das Virus nicht mehr ernst, was auch ein Stück weit normal ist", sagte Philippi. Es werde daher auch nicht mehr viel getestet. Aber Corona sei da. Es gebe eine neuere Variante, die hochansteckend, im Endeffekt aber recht ungefährlich sei. Doch bald, so der Minister, kämen die ersten Erkältungs- und Grippewellen. Deshalb sei es klug, ein paar Masken zu Hause in der Schublade zu haben.

NLGA-Präsident: Großteil der Bevölkerung geschützt

Fabian Feil, Präsident Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA) warnt davor, dass eine Infektion bei Menschen mit Vorerkrankungen und älteren Menschen im Einzelfall auch schwer verlaufen könne.
Fabian Feil, Präsident Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA) warnt davor, dass eine Infektion bei Menschen mit Vorerkrankungen und älteren Menschen im Einzelfall auch schwer verlaufen könne.  © Julian Stratenschulte/dpa

Das NLGA geht davon aus, dass es im Herbst und Winter, wie schon im vergangenen Jahr, wieder zu einem saisonalen Anstieg von Corona-Infektionen kommen wird.

Inzwischen sei der Großteil der Bevölkerung aber durch Impfungen und durchgemachte Infektionen vor schweren Erkrankungsverläufen geschützt, erklärte NLGA-Präsident Fabian Feil. Somit bestehe keine Gefahr einer Überlastung des Gesundheitswesens mehr.

Dennoch könne eine Corona-Infektion insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen und älteren Menschen im Einzelfall auch schwer verlaufen.

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"Daher sollten die empfohlenen Auffrischungsimpfungen für ältere Menschen, Personen mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Erkrankung und medizinisches und pflegendes Personal unbedingt wahrgenommen werden", sagte Feil.

Minister empfiehlt Maskentragen

Eine Pflicht eine Maske zu tragen brauche es nicht. In bestimmten Situationen mache es aber Sinn.
Eine Pflicht eine Maske zu tragen brauche es nicht. In bestimmten Situationen mache es aber Sinn.  © Tobias Hase/dpa

Jeder Einzelne könne dabei helfen, Ansteckungen zu vermeiden. "Eine Erkältungskrankheit sollte zu Hause auskuriert und Kontakte zu anderen Menschen vermieden werden", teilte das NLGA mit. Wenn sich der Kontakt mit anderen Menschen nicht vermeiden ließe, helfe das Tragen einer Maske dabei, seine Mitmenschen zu schützen. Grundsätzlich solle auf eine gute Händehygiene, also regelmäßiges Händewaschen, geachtet werden.

"Wir brauchen zum Glück keine Pflicht, aber Maske tragen macht in bestimmten Situationen Sinn, um sich vor Viren zu schützen", betonte Minister Philippi. Er empfehle das Tragen einer Maske besonders in der Erkältungssaison an Orten wie der Bahn oder dem Supermarkt.

"Und vor allem, wenn man mit alten Menschen oder gesundheitlich angeschlagenen Personen in Kontakt kommt."

Titelfoto: Tobias Hase/dpa

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