Angriff auf die Polizei: Corona-Kontrolle eskaliert zu Straßenschlacht
Frankfurt am Main - Eine Corona-Kontrolle der Polizei eskalierte am Abend des Karfreitag in Frankfurt-Griesheim zu einer regelrechten Straßenschlacht.
Die Ereignisse nahmen am Freitag gegen 21.15 Uhr ihren Anfang, wie die Polizei in Frankfurt am Samstag mitteilte.
Demnach wollte eine Polizeistreife im Bereich der Ahornstraße in Frankfurt-Griesheim eine Gruppe von Personen kontrollieren, die offensichtlich die Kontaktsperre missachteten, welche aktuell in ganz Deutschland infolge der Coronavirus-Pandemie gilt.
Die Polizisten riefen zunächst Verstärkung hinzu. Nachdem eine zweite Streife eingetroffen war, sollte die Kontrolle beginnen, doch die Gruppe wehrte sich mit Gewalt.
"Als eines der Streifenteams aus ihrem Auto stieg, prallte ein großer Stein gegen eine Seitenscheibe, die dadurch zu Bruch ging", schilderte ein Sprecher den Fortgang der Ereignisse.
Nach diesem ersten Angriff rannten mehrerer Personen weg. Kurz darauf kam es zu einer zweiten Attacke gegen die Polizei.
Attacke auf Polizei wegen Corona-Kontrolle in Frankfurt-Griesheim
Etwa 20 Personen griffen an. "Die Männer waren zum Teil mit Steinen, Dachlatten und Eisenstangen bewaffnet und bewegten sich drohend auf die Beamten zu", berichtete der Polizeisprecher.
Die Polizisten traten daraufhin den Rückzug an. Die Angreifer rannten daraufhin zwischen den Häusern davon.
Da die Täter flohen, nahmen die Polizisten nun doch die Verfolgung auf. Dabei gerieten sie in einen Hinterhalt: Die Beamten wurden mit einer Hantelscheibe (fünf Kilogramm) beworfen. Zum Glück verfehlte das Geschoss sein Ziel.
In der Zwischenzeit waren zahlreiche weitere Polizeikräfte in Frankfurt-Griesheim eingetroffen. Die Fahndung nach den Gewalttätern – bei der auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam – führte schließlich zu einer Wohnung in der Ahornstraße.
Bei der Durchsuchung nahm die Polizei sechs Tatverdächtige im Alter von 23 bis 31 Jahren fest. Umfangreiches Beweismaterial wurde sichergestellt.
"Neben diversen Waffen wie eine PTB-Schusswaffe (Schreckschusswaffe, Anm. d. Red.), Katanas, Nunchakus, Dolche und Schlagringe, nahmen die Beamten auch mehrere Messer, Feuerwerkskörper und Handys mit", sagte der Polizeisprecher.
Gegen die Festgenommenen wurden Verfahren wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, versuchte gefährliche Körperverletzung, besonders schweren Fall des Landfriedensbruchs und gemeinschädlicher Sachbeschädigung eingeleitet.
Titelfoto: Christian Jösch/5vision.media