Berater: Corona-Krise ändert Zahlverhalten, Bargeld verliert

Frankfurt/Main - Die Corona-Krise könnte Kartenzahlungen im Handel zulasten von Bargeld kräftig vorantreiben.

In der Coronakrise geht Bargeld immer seltener über die Ladentheke.
In der Coronakrise geht Bargeld immer seltener über die Ladentheke.  © Benjamin Nolte/dpa-tmn

Mit der Pandemie dürfte sich die Nutzung von kontaktlosen Bezahlverfahren, Giro- und Kreditkarten sowie mobilem Zahlen per Smartphone beschleunigen, glauben Zahlungsexperten der Beratungsfirma Oliver Wyman. 

Der Anteil von Barzahlungen nach Umsatz könnte bis 2025 auf 32 Prozent sinken, schreiben sie in einer neuen Studie. Zum Vergleich: Für vergangenes Jahr schätzen sie den Bargeld-Anteil auf 47 Prozent.

"Eine Entwicklung, die mehrere Jahre dauern sollte, wird durch die Corona-Pandemie nun auf wenige Monate kondensiert", sagte Gökhan Öztürk, Partner bei Oliver Wyman. 

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Wegen der Corona-Pandemie bieten Handelsketten, Restaurants und Geschäfte verstärkt Kartenzahlungen anstelle von Bargeld an, um Kontakt mit Beschäftigten an den Kassen und potenzielle Übertragungen zu vermeiden. 

Steigende Akzeptanz digitaler Verfahren bei Händlern und Kunden

Das führe zu einer Entwöhnung von Barzahlungen, meinen die Berater. Auch vor der Coronakrise hatten sie schon einen Rückgang von Barzahlungen vorhergesagt - aber nur auf einen Anteil von 37 Prozent nach Umsatz.

Für eine schnellere Ausbreitung von Kartenzahlungen sehen die Berater mehrere Gründe: Eine steigende Akzeptanz digitaler Verfahren bei Händlern und Kunden sowie die Einführung von Apple Pay hierzulande.

Die meisten Verbraucher zahlen seit Beginn der Coronakrise ihren Einkauf indes noch wie gewohnt, wie jüngst Umfragen der Bundesbank zeigten. Erst 25 Prozent von rund 1000 Befragten hatten zuletzt ihr Zahlverhalten geändert. 

Fast alle, die ihr Zahlungsverhalten geändert haben, begleichen aber Einkäufe laut der Umfrage seltener bar.

Titelfoto: Benjamin Nolte/dpa-tmn

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