Corona-Herbst: Sachsen bereitet sich auf das Schlimmste vor
Dresden - Sachsen bereitet sich auf den Corona-Herbst vor. Eine neue Impf-Offensive soll die wichtigste Waffe gegen das Virus sein. Im schlimmsten Fall drohen dennoch neue Einschränkungen.
"Wir gehen davon aus, dass ab Herbst alle eine vierte Impfung brauchen werden", sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (64, SPD) am Dienstag, als sie die Pläne präsentierte.
Außerdem bräuchten die zweifach Geimpften ab Oktober eine dritte Impfung, um als vollständig geimpft zu gelten. "Im Herbst können wir unsere staatlichen Impf-Stellen wieder aufstocken."
Aktuell seien 13 staatliche Stellen in Betrieb, 26 könnten es werden. Die Kommunen sollen 16 Millionen Euro vom Freistaat bekommen für eigene Impf-Angebote.
Für den Herbst hat die Landesregierung drei Szenarien auf dem Tisch.
Drei Szenarien für den Herbst
Das günstigste Szenario geht von einer Omikron-Variante aus, die kaum schwere Verläufe verursacht. Dann sollen sich die Maßnahmen auf empfindliche Einrichtungen wie Krankenhäuser beschränken - ähnlich wie jetzt.
Das zweite Szenario rechnet mit wenig Intensiv-Patienten, aber vielen Personal-Ausfällen. "Dann könnten Masken und Abstand in Innenräumen wieder nötig sein, oder auch eine regionale Kontakt-Reduzierung", sagte Köpping.
Das dritte Szenario rechnet mit einer neuen, gefährlicheren Virus-Variante. Dann wären etwa strengere Kontakt-Beschränkungen denkbar. Schließungen seien nicht geplant. Auch die Schulen sollen offen bleiben.
Allerdings ist noch unklar, welche Maßnahmen die Bundesregierung im Herbst überhaupt ermöglicht. "Unser dringlicher Wunsch ist, dass der Bund zügig die Vorlage erarbeitet", so die Gesundheitsministerin.
Titelfoto: Petra Hornig