Bundesregierung will sich nicht direkt gegen Corona impfen lassen
Berlin - Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hat die Entscheidung der Bundesregierung verteidigt, sich zu Anfang der Corona-Impfkampagne nicht gleich selbst gegen das Virus impfen zu lassen.
"Wir haben bewusst gesagt, wir beginnen zuerst mit einem Impfangebot an die besonders Verwundbaren, die besonders Verletzlichen", sagte der CDU-Politiker am Samstag in Berlin.
Er fügte aber hinzu: "Sollte es zu einem gegebenen Zeitpunkt auch Sinn machen, um Vertrauen zu stärken, ist jeder von uns als erstes bereit, sich auch impfen zu lassen."
Am Sonntag beginnen die Corona-Impfungen in Deutschland. Zuerst sollen die Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.
Nach den Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts ist "Personal in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierungen" erst in der fünften von sechs Stufen an der Reihe - zusammen mit den Menschen zwischen 60 und 64.
In den USA haben sich bereits der 61-jährige Vizepräsident Mike Pence und der zum Präsidenten gewählte Joe Biden mit seinen 78 Jahren impfen lassen.
Spahn sagte, in Deutschland würde es so oder so Diskussionen geben: "Wenn sich die Politik zuerst impfen lässt, werden einige sagen: 'typisch, die wieder zuerst, und wann sind wir dran?'"
Andererseits würden jetzt schon einige sagen: "Warum lassen die sich eigentlich nicht impfen, ist etwas nicht ok?"
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