Coronavirus: Verhindert Deutschland die Pandemie in letzter Sekunde?

Update, 31. März, 22.33 Uhr: Schafft Deutschland die Wende? Berlins Zahlen machen Hoffnung!

In Berlin sind zwei weitere Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Damit stieg die Zahl der Toten bis Dienstagnachmittag auf 15, wie die Senatsgesundheitsverwaltung mitteilte. 

In der Hauptstadt gibt es bisher insgesamt 2777 bestätigte Fälle von Infektionen mit Sars-CoV-2 (Stand 16.30 Uhr). Damit seien innerhalb von 24 Stunden 196 neue Fälle (+ 8 Prozent) hinzugekommen. 380 Patienten werden demnach im Krankenhaus isoliert und behandelt, davon erhalten 92 intensivmedizinische Betreuung (+ 10 Prozent).

Aber: Die Zahlen zeigen weiterhin den Trend zu einer langsamer werdenden Verbreitungsgeschwindigkeit. Die Zeit, in der sich die Zahl der registrierten Infizierten verdoppelte, lag zuletzt bei sieben Tagen. Das ist der höchste und damit beste Wert seit der Registrierung der ersten Infektionen Anfang März.

Auch die Anzahl der Menschen auf den Intensivstationen verdoppelte sich etwas langsamer. Der Wert lag jetzt bei fünf Tagen.

Berlin hat Grund zur Hoffnung. 
Berlin hat Grund zur Hoffnung.   © Fabian Sommer/dpa

Update, 31. März, 21.33 Uhr: Barack Obama schaltet sich in die Krise ein

Ex-US-Präsident Barack Obama (58) greift die Trump-Regierung via Twitter scharf an und schreibt: "Wir haben die allzu schrecklichen Folgen derer gesehen, die Warnungen vor einer Pandemie bestritten haben. Wir können uns keine weiteren Folgen der Leugnung des Klimawandels leisten. Wir alle, insbesondere junge Menschen, müssen auf allen Ebenen bessere Forderungen an unsere Regierung stellen und diesen Herbst abstimmen."

Update, 31. März, 21.22 Uhr: Trump nimmt Hilfe von Putin an!

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie in den USA bereitet Russland einen Hilfsflug vor. Die Maschine mit medizinischer Ausrüstung und Schutzkleidung solle voraussichtlich noch am Dienstag starten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. 

Tagsüber seien sämtliche Vorbereitungen getroffen worden. Angesichts der "schrecklichen epidemiologischen Situation" habe Russland diese Hilfe angeboten. Kremlchef Wladimir Putin (67) und sein US-Kollege Donald Trump (74) hatten am Montag miteinander telefoniert.

Das Angebot kommt überraschend, weil die Beziehungen zwischen Moskau und Washington seit Jahren angespannt sind. Die USA werfen Russland unter anderem eine Einmischung in US-Wahlen vor. Peskow sagte: "Jetzt, da ausnahmslos alle von der Situation betroffen sind, gibt es keine Alternative zu einem partnerschaftlichen Handeln."

Der Beginn einer Freundschaft? Putin hilft Trump und der dankt herzlich!
Der Beginn einer Freundschaft? Putin hilft Trump und der dankt herzlich!  © Patrick Semansky/AP/dpa/Maxim Shemetov/Pool reuters/AP/dpa

Russland hatte bereits medizinische und personelle Hilfe in das besonders von der Pandemie betroffene Nato-Land Italien geschickt. Auch da hatte Russland ein politisches Zeichen gesetzt. 

Die Beziehungen zum Westen sind so gespannt wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. Trump hatte am Montagabend (Ortszeit) von einer "sehr großen Flugzeugladung" mit medizinischer Ausrüstung aus Russland gesprochen und sich positiv über die Geste geäußert.

Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt. So hatte etwa die Zahl der bekannten Infektionen erst am vergangenen Freitag die Marke von 100.000 überschritten. 

Bis zu dem Zeitpunkt waren rund 1500 Tote gemeldet gewesen. Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) lag die Zahl bestätigter Infektionen bei rund 175.000, die Zahl der Toten bei mehr als 3400.

Update, 31. März, 21.14 Uhr: Premier Johnson unter Druck - großer Mangel an Schutzausrüstungen

Der britische Premierminister Boris Johnson gerät wegen erheblicher Mängel bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie immer stärker unter Druck. 

Nach Angaben der Ärztegewerkschaft British Medical Association fehlt es in Kliniken und bei Hausärzten an Ausrüstungen wie Masken und Einmal-Handschuhen. Krankenschwestern hatten berichtet, dass sie ohne Schutz Patienten versorgen mussten.

Wie die Ärzteorganisation Royal College of Physicians mitteilte, ist jeder vierte Mediziner des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS (National Health Service) inzwischen "krank oder in Isolation". Besonders schlimm sollen die Zustände in London und Birmingham sein.

In Großbritannien sind bis Montagabend etwa 1800 Menschen an den Folgen der Covid-19-Lungenkrankheit gestorben, darunter auch mehrere Ärzte. Von über 143.000 Getesteten erwiesen sich 25.150 als positiv.

Nachdem Boris Johnson (55) positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ist er in Hausquarantäne. 
Nachdem Boris Johnson (55) positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ist er in Hausquarantäne.   © Andrew Parsons/10 Downing Street/dpa

Die Regierung steht auch unter starkem Druck, weil sie nach Ansicht vieler Kritiker zu spät und zu lasch auf den Ausbruch reagiert habe. Ein großes Problem in Großbritannien ist zudem, dass viel zu wenig Beatmungsgeräte bereitstehen. Der NHS ist chronisch unterfinanziert.

Auch Johnson und weitere Berater und Politiker aus seinem Umfeld haben sich mit dem Corona-Virus angesteckt. Der Regierungschef soll nur milde Symptome haben und arbeitet weiter in Isolation.

Update, 31. März, 20.53 Uhr: SPD-Chefin fordert neues Gesundheitssystem nach Corona-Krise

SPD-Chefin Saskia Esken (58) hat sich für eine radikale Umkehr im Gesundheitssystem nach der Corona-Krise ausgesprochen.

"Spätestens mit dieser Pandemie muss nun jedem klar sein, wie abwegig es ist, unser Gesundheitssystem vorrangig auf Effizienz und Rentabilität zu trimmen", sagte sie der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwoch). 

Zum Beispiel stellte sie die derzeitige Kostenkalkulation der Krankenhäuser in Frage: "Auch die Fallpauschalen, die alle Patienten über einen Kamm scheren, waren ein Irrweg, den wir nach der Coronakrise gründlich überdenken müssen."

SPD-Chefin Saskia Esken (58). 
SPD-Chefin Saskia Esken (58).   © Wolfgang Kumm/dpa

Update, 31. März, 20.14 Uhr: Auch Frauen-Bundesliga pausiert bis zum 30. April

Auch in der Fußball-Bundesliga der Frauen wird die Saison wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 30. April ausgesetzt. 

"Unser Ziel ist es, den Spielbetrieb der Frauen-Bundesliga bis zum 30. Juni durchzuführen und abzuschließen", erklärte Heike Ullrich,die Direktorin Verbände, Vereine und Ligen im Deutschen Fußball-Bund (DFB). 

Selbstverständlich seien alle Faktoren und gesundheitliche Aspekte berücksichtigt worden, sagte die DFB-Funktionärin.

Heike Ullrich,die Direktorin Verbände, Vereine und Ligen im Deutschen Fußball-Bund (DFB).
Heike Ullrich,die Direktorin Verbände, Vereine und Ligen im Deutschen Fußball-Bund (DFB).  © Silas Stein/dpa

Update, 31. März, 20.09 Uhr: Auch Sommerfestspiele Erl wegen Coronavirus abgesagt

Die Tiroler Sommerfestspiele Erl sind aufgrund der Coronavirus-Pandemie für dieses Jahr abgesagt worden. "Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Ansammlung von Menschen in größerer Zahl mindestens bis zum Herbst des Jahres nicht gestattet werden wird", teilten die Festspiele am Dienstagabend mit. 

"Wir werden bis dahin keine Proben, geschweige denn Aufführungen, vor Publikum abhalten können. Daher mussten wir uns dazu entscheiden, alle Konzerte der Tiroler Festspiele Erl sowie die Sommerfestspiele 2020 abzusagen." Die Winter-Festspiele sollen aber wie geplant vom 26. Dezember 2020 bis 6. Januar 2021 stattfinden.

In der Zwischenzeit werde die Kostümmanufaktur Schutzmasken produzieren. Zudem soll die Künstlerherberge dem Land Tirol als Lazarett zur Verfügung gestellt werden. "Auf diese Weise versuchen wir wenigstens einen winzigen Beitrag zur Krisenbewältigung beizutragen", hieß es in der Mitteilung.

Schutzmasken statt der Tiroler Sommerfestspiele Erl - bitter (Symbolbild). 
Schutzmasken statt der Tiroler Sommerfestspiele Erl - bitter (Symbolbild).   © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 31. März, 19.57 Uhr: Neue Daten und Zahlen

Die Corona-Pandemie breitet sich rasend schnell aus. Die USA, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland melden tausende neue Infektionen und dutzende Tote. In Deutschland kamen allein am Dienstag bisher 97 neue Todesfälle hinzu. 

Hier eine Übersicht in unseren neuen Grafiken: 

 
   © TAG24
   
     © TAG24

Update, 31. März, 19.33 Uhr: Niederlande verlängern Corona-Maßnahmen bis zum 28. April

Die Niederlande haben die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie bis zum 28. April verlängert. "Wir wissen, dass das viel verlangt ist, aber es ist echt nötig", sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag in einer Live-Pressekonferenz im Fernsehen. 

Ursprünglich sollten die vor etwa zwei Wochen verhängten Maßnahmen bis zum 6. April gelten. Erste Ergebnisse im Kampf gegen die Pandemie seien zu sehen. "Aber wir haben es noch nicht geschafft", warnte Rutte.

Mark Rutte (53), Ministerpräsident de Niederlande. 
Mark Rutte (53), Ministerpräsident de Niederlande.   © bart Maat/ANP/dpa

Schulen, Restaurants, Cafés, Museen und Friseure bleiben geschlossen, öffentliche Veranstaltungen verboten. Bürger dürfen sich höchstens mit drei Menschen zugleich in der Öffentlichkeit aufhalten. Sie sollen möglichst zu Hause bleiben.

In den Niederlanden sind 1039 Menschen an dem Coronavirus gestorben, 12.595 Fälle wurden registriert. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die Zahlen deutlich höher sind. Denn nur schwer Erkrankte werden

Update, 31. März, 19.06 Uhr: Menschen in Österreich sollen ab Mittwoch mit Mundschutz einkaufen

In zahlreichen Geschäften in Österreich sollen die Menschen ab Mittwoch aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen Mundschutz tragen. 

Die Supermärkte und Discounter werden daher nach eigenen Angaben in möglichst vielen Filialen einen Mund-Nasen-Schutz verteilen. 

Selbstgenähte Masken oder ein Schutz aus einem Schal oder einem Tuch wird ebenfalls akzeptiert. Da die Handelsketten noch auf Lieferungen warten, können die Masken voraussichtlich noch nicht in jeder Filiale angeboten werden.

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie müssen die Menschen in Österreich künftig eine Schutzmaske beim Einkaufen tragen.
Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie müssen die Menschen in Österreich künftig eine Schutzmaske beim Einkaufen tragen.  © Helmut Fohringer/APA/dpa

Update, 31. März, 19.02 Uhr: Bayreuther Festspiele für 2020 abgesagt

Die Bayreuther Festspiele werden in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht stattfinden. Die nachfolgenden Festspieljahrgänge müssten dadurch umdisponiert werden, teilten die Festspiele am Dienstagabend mit. Zuerst hatte BR-Klassik darüber berichtet.

Das Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth.
Das Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 31. März, 18.30 Uhr: Ministerpräsident Weil besucht Corona-Drive-In

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (61, SPD) besuchte am Dienstag das neu eingerichtete Corona-Drive-In-Testzentrum auf dem Messegelände in Hannover. Dort werden Menschen nach Veranlassung durch den Hausarzt oder einen Bereitschaftsarzt getestet. Sie können auf dem Gelände mit ihrem Wagen vorfahren und durch ihr geöffnetes Auto-Fenster einen Abstrich machen lassen. Später werden sie telefonisch über das Ergebnis unterrichtet. 

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (61, SPD) vor Ort. 
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (61, SPD) vor Ort.   © Peter Steffen/Pool/dpa

Update, 31. März, 18.09 Uhr: Wieder drei Corona-Tote in Würzburger Seniorenheim

Erneut sind in einem Würzburger Seniorenheim drei mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Es handele sich um zwei 87 und 91 Jahre alte Frauen sowie um einen 84-jährigen Mann, teilte der Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Dienstag mit. Alle drei Bewohner des Hans-Sponsel-Hauses hätten unter schweren Vorerkrankungen gelitten.

Insgesamt sind damit im Raum Würzburg 20 Menschen nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben, davon 16 im Altenpflegeheim St. Nikolaus und vier in der Einrichtung der AWO.

Titelfoto: Laurent Gillieron/KEYSTONE/dpa/ Peter Steffen/dpa

Mehr zum Thema Coronavirus: