Berlusconi kämpft gegen "höllische Krankheit"
Deutschland/Welt - Das Coronavirus hat die Welt weiterhin fest im Griff. In Deutschland und weiteren Ländern steigen die Infektionszahlen wieder. Auch Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi leidet unter Covid-19 und berichtet von seinen Erfahrungen mit der "höllischen Krankheit".
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Update, 9. September, 10.55 Uhr: Corona-infizierter Berlusconi kämpft gegen "höllische Krankheit"
Italiens früherer Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich erstmals nach seiner Infektion mit dem Coronavirus zu Wort gemeldet und Parteikollegen vom Kampf gegen die "höllische Krankheit" berichtet. "Ich gebe alles und hoffe, dass ich bald wieder zurück bin", sagte Berlusconi am Dienstagabend laut Nachrichtenagentur Ansa bei einer Telefonkonferenz mit Mitgliedern seiner Partei Forza Italia. "Ich kämpfe, um dieser höllischen Krankheit zu entkommen."
Der 83-Jährige wird seit vergangenem Freitag wegen seiner Infektion mit dem Coronavirus im Mailänder Krankenhaus San Raffaele behandelt. Seit einigen Tagen ist der Politiker und Unternehmer, der wegen seines Alters und einiger Vorerkrankungen als Risikopatient gilt, auf dem Weg der Besserung. "Ich denke, dass uns jede Stunde, die vergeht, näher ans positive Resultat einer Genesung bringt", sagte Berlusconis Arzt Professor Alberto Zangrillo am Dienstagabend im TV-Sender Rai.
Allerdings sei Covid-19 eine "tückische Krankheit", bei der man nicht vorschnell denken dürfe, man habe sie besiegt, warnte Zangrillo. Bei Berlusconi zeige die Behandlung im Krankenhaus jedoch Erfolge. "Seine Krankheit hat den erhofften Verlauf genommen, er reagiert sehr gut auf die Therapien", sagte der Mediziner.
Update, 9. September, 10.18 Uhr: Fahrrad statt Auto - Gegensätzliche Umsatzentwicklung in Corona-Krise
Die Corona-Krise hat das Geschäft von Auto- und Fahrradhändlern kräftig beeinflusst - mit sehr unterschiedlichen Auswirkungen: Während die Umsätze von Kfz-Handel und Kfz-Werkstätten im ersten Halbjahr 2020 deutlich zurückgingen, ist der Handel mit Fahrrädern, Sport- und Campingartikeln nach Ansicht des Statistischen Bundesamtes "klarer Corona-Gewinner im Bereich Mobilität".
Die Fahrrad-, Sport- und Campingartikelhändler konnten trotz des zeitweiligen Lockdowns in den ersten sechs Monaten dieses Jahres kalender- und saisonbereinigt ein Umsatzplus von 6,8 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019 verbuchen, wie die Wiesbadener Behörde am Mittwoch mitteilte.
Nach der Wiedereröffnung der Läden schossen die Erlöse in der Branche im Mai 2020 zum Vormonat demnach um 56,1 Prozent in die Höhe. Von Mai auf Juni gab es dann zwar einen Rückgang, dennoch lag der Juni 2020 nach Berechnung der Statistiker mit einem Umsatzplus von 29,2 Prozent deutlich über dem Vorjahresmonat.
Dagegen verzeichneten Kfz-Handel und Kfz-Werkstätten im ersten Halbjahr 2020 ein Umsatzminus von 15,8 Prozent zum zweiten Halbjahr 2019. Betroffen war den Angaben zufolge vor allem der Autohandel mit einem Rückgang von rund 18 Prozent. Wegen der Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus durften zeitweise die Verkaufsräume der Autohändler nicht öffnen.
Update, 9. September, 9.27 Uhr: Industriefirmen wollen nach Corona-Krise seltener auf Messen
Fachmessen könnten langfristig zu den Verlierern der Corona-Pandemie gehören. 39 Prozent der deutschen Industriefirmen, die bisher auf Messen ausstellten, gaben bei einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts an, dass sie nach der Krise ihr Engagement verringern wollen.
Eine Ausweitung planen der Umfrage zufolge nur zwei Prozent, 59 Prozent wollen ihr Engagement beibehalten, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Bei größeren Firmen ist der Anteil derer, die ihr Messe-Engagement zurückfahren wollen, sogar noch etwas größer.
Ein Grund für die Umbesinnung könnte sein, dass sich fehlende Messeteilnahmen bei vielen Unternehmen offenbar nicht negativ auswirken. 48 Prozent sagten, dadurch keine wirtschaftlichen Einbußen zu haben. 46 Prozent berichteten von geringen Einbußen, sechs von einem hohen Umfang.
An Bedeutung gewinnen könnten digitale Messeformate. 65 Prozent der Firmen wollen sie in Zukunft stärker nutzen. Auch hier ist der Anteil bei größeren Firmen höher. "Die Messegesellschaften sind schon dabei, digitale Instrumente in die Messen einzubauen oder führen digitale und hybride Veranstaltungen durch", sagte Ifo-Messeexperte Horst Penzkofer.
"Messen bleiben weiter wichtig für die Unternehmen, aber sie werden sich verändern müssen."
Update, 9. September, 8.33 Uhr: Studie - Corona-Krise kostet Autobranche weltweit Milliarden
Die Corona-Krise hat die Autobranche weltweit Milliarden gekostet und tief in die roten Zahlen gedrückt. Einer Analyse des Beratungsunternehmens EY zufolge summierten sich die operativen Verluste der 17 größten Autokonzerne im zweiten Quartal auf fast elf Milliarden Euro - nach knapp 22 Milliarden Euro Gewinn im zweiten Quartal des Vorjahres. Nur sechs Hersteller mussten keine roten Zahlen verbuchen, einzig Tesla schnitt im Zeitraum April bis Juni sogar besser ab als im Vorjahr und sprang laut EY auch gleich an die Spitze der Rangliste der profitabelsten Autokonzerne.
Vor sinkenden Umsätzen konnte sich der Analyse zufolge keiner der Hersteller im zweiten Quartal retten. Zusammen büßten sie fast 177 Milliarden Euro ein, das ist ein Rückgang um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch hier ist die Bandbreite allerdings groß und reicht von 5 Prozent Umsatzminus bei Tesla bis zu minus 57 Prozent bei Mitsubishi. Die drei deutschen Hersteller Volkswagen (-37 Prozent), Daimler (-29) und BMW (-22) lagen im Mittelfeld.
"Einen derartigen Einbruch bei Umsatz, Gewinn und Absatz hat es noch nie gegeben", sagte der Leiter des Bereichs Automotive & Transportation bei EY, Constantin M. Gall, am Mittwoch. "Die Pandemie hat die weltweite Automobilindustrie zeitweise fast zum Stillstand gebracht – mit entsprechend katastrophalen Folgen für die Umsatz- und Gewinnentwicklung."
Was den Absatz angeht, habe sich China im zweiten Quartal als wichtigster Stützpfeiler gerade auch für die deutschen Hersteller erwiesen. "Alle drei deutschen Autokonzerne konnten im zweiten Quartal in China zulegen, während der Absatz in den anderen Regionen massiv einbrach. Der Anteil Chinas am weltweiten Absatz der deutschen Autobauer kletterte dadurch von 33 auf 51 Prozent", sagte Gall.
Zwar werde das dritte Quartal wieder deutlich besser ausfallen als das zweite, eine Rückkehr der Absatzzahlen auf das Vorkrisenniveau erwarten die EY-Experten aber frühestens 2022. An Werksschließungen und Arbeitsplatzverlusten führe kein Weg vorbei - allerdings noch nicht jetzt. "Das große Erwachen wird wohl erst im nächsten Jahr kommen", sagte EY-Autoexperte Peter Fuß. "Dann wird es eine brutale Auslese geben."
Update, 9. September, 8.22 Uhr: Corona-Zahlen in Israel steigen weiter - Neuer Rekordwert
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel steigt immer weiter. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden am Vortag 3496 neue Fälle registriert. Den zweiten Tag in Folge wurde damit der jeweils höchste Ein-Tages-Wert in dem Land seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Am Montag hatte es 3425 neue Fälle gegeben. Allerdings ist auch die Zahl der Corona-Tests deutlich höher als zuvor, am Dienstag waren es 43.199.
Am Dienstagabend teilte das Gesundheitsministerium mit, der Corona-Beauftragte Ronni Gamzu, Gesundheitsminister Juli Edelstein sowie sechs weitere ranghohe Mitarbeiter müssten sich in Corona-Quarantäne begeben. Sie seien mit einem Corona-Kranken in Kontakt gewesen.
Am Dienstagabend waren in 40 besonders betroffenen Ortschaften nächtliche Ausgangssperren in Kraft getreten. Die Menschen dürfen sich dort von 19.00 Uhr bis 5.00 Uhr (Ortszeit) nicht mehr als 500 Meter weit entfernt von ihrem Zuhause aufhalten. Erlaubt sind lediglich der Einkauf von Lebensmitteln und Medikamenten sowie Arztbesuche. Nicht essentieller Handel ist in der Zeit verboten.
Auch die Schulen in den 40 Ortschaften sind geschlossen worden. Betroffen von den hohen Corona-Infektionszahlen sind vor allem arabische und strengreligiöse jüdische Wohnorte. Dort leben oft Familien mit vielen Kindern, die sich häufig auf engem Raum in kleinen Wohnungen aufhalten. Daher ist es in den Gegenden besonders schwer, Abstand zu halten oder sich zu isolieren.
Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.
Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei 138.719 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 1040 Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben. Das Land hat rund neun Millionen Einwohner.
Update, 9. September, 7.04 Uhr: Schwangere mit Corona: Seltener Fieber, aber mehr frühe Geburten
Andere Symptome und ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt: Experten haben mögliche Folgen einer Corona-Infektion bei schwangeren Frauen untersucht. Eine verfrühte Geburt ist demnach bei ihnen wahrscheinlicher, wobei die Rate spontaner Frühgeburten - also bei allein einsetzenden Wehen - kaum höher liegt.
Bei infizierten Schwangeren werde also öfter eine Schwangerschaft eingeleitet und/oder der Säugling per Kaiserschnitt früher geholt, erläutern die Forscher im Fachmagazin "BMJ". Dafür gebe es verschiedene Gründe.
Das sei eine Situation, die nicht nur bei einer Ansteckung mit Sars-CoV-2, sondern auch bei anderen Infektionen auftreten könne, erklärte die Virologin Susanne Modrow, die unter anderem zu Virusinfektionen in Schwangerschaften forscht. "Akute Infektionen haben in der Spätphase der Schwangerschaft häufig das Risiko einer verfrühten Geburt."
Zusammengetragen haben die Forscher um Shakila Thangaratinam vom WHO Collaborating Centre for Global Women’s Health an der University of Birmingham die Ergebnisse von insgesamt 77 Studien. Die Anzahl von Totgeburten oder Todesfällen bei Neugeborenen ist demnach bei infizierten Schwangeren nicht höher.
Update, 9. September, 6.28 Uhr: Umfrage - Berufseinsteiger trotz Corona optimistisch
Auch in der Corona-Krise haben viele Berufsanfänger einer Umfrage zufolge keine Angst vor Arbeitslosigkeit. Demnach fürchten lediglich zehn Prozent, in den nächsten Jahren keinen Job zu finden. Allerdings sind viele offenbar knapp bei Kasse: Nur 16 Prozent sind zufrieden mit ihrer finanziellen Situation. Das hat die repräsentative Befragung von 1043 Berufseinsteigern durch das Meinungsforschungsinstitut Yougov ergeben. Auftraggeber war der Finanzdienstleister Tecis in Hamburg.
Gleichzeitig sagte nur ein gutes Drittel (34 Prozent), dass ihnen ein hohes Gehalt wichtig sei. Größere Bedeutung haben demnach ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit (48 Prozent) sowie nette Kolleginnen und Kollegen (47 Prozent). Als Berufseinsteiger zählen in der Umfrage junge Menschen kurz vor dem Abschluss ihrer Ausbildung oder mit maximal zwei Jahren Berufserfahrung.
Eine Mehrheit sieht die Zukunft in rosigeren Farben als ihre aktuelle Lage. So glauben fast drei Viertel, dass sie in Beruf, Finanzen, Wohnsituation und in Bezug auf Familie und Freunde in fünf Jahren besser dastehen werden. "Junge Menschen bewerten ihre Karrierechancen somit weiterhin positiv – trotz Rezession, Kurzarbeit und unklarer Entwicklungen", sagte Tecis-Vorstand Sönke Mißfeldt. Das Unternehmen gehört zum Versicherungskonzern Swiss Life.
Update, 9. September, 5.31 Uhr: 1176 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1176 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch auf seiner Homepage bekannt. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 253 474 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.
Bis Mittwochmorgen hatten etwa 228.000 Menschen die Infektion überstanden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9338. Das sind neun weitere Todesfälle im Vergleich zum Vortag.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstag bei 1,10 (Vortag: 1,12). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,98 (Vortag: 0,95). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Aus den Daten des RKI-Lageberichts geht hervor, dass sich von den vom 31. August bis 6. September erfassten Infizierten, bei denen eine Angabe zum Infektionsland vorliegt, 32 Prozent wahrscheinlich im Ausland ansteckten. Auf vier Wochen betrachtet wurden Kroatien, der Kosovo, die Türkei, Bosnien und Herzegowina sowie Spanien als wahrscheinliche Infektionsländer am häufigsten genannt.
Update, 9. September, 4 Uhr: Grippe oder Covid-19? Diagnose anfangs laut Virologin Ciesek knifflig
Die üblicherweise zum Winteranfang beginnende Grippesaison und die gleichzeitig andauernde Corona-Pandemie werden die Ärzte nach Ansicht der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek vor besondere Herausforderungen stellen. Es lasse sich anfangs nicht leicht beantworten, ob eine Grippe oder eine Infektion mit der vom Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelösten Krankheit Covid-19 vorliege, sagte Ciesek der Deutschen Presse-Agentur.
"Die Symptomatik kann insbesondere in der Frühphase der Infektion sehr ähnlich sein", erklärte die Professorin für Medizinische Virologie an der Frankfurter Goethe-Universität. "Bei beiden Erkrankungen sind Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen und abdominelle Beschwerden wie Bauchschmerzen und Erbrechen häufige Symptome." Ohne einen Test könnten die Symptome nicht sicher unterschieden werden.
Ob eine Grippe oder Covid-19 für den Einzelnen gefährlicher sei, lasse sich nur sehr schwer sagen. "Die Gefahr, an Covid-19 zu sterben, ist nämlich sehr stark altersabhängig", sagte Ciesek. "Insgesamt kann man festhalten, dass bei älteren Menschen Covid-19 noch viel gefährlicher ist als Influenza." Die Corona-Pandemie müsse ernstgenommen werden und sei nicht mit einer Grippewelle zu vergleichen.
Update, 8. September, 22.15 Uhr: Queen macht ungewöhnlichen Abstecher
Die britische Königin Elizabeth II. (94) schlägt dieses Jahr eine ungewohnte Reiseroute ein. Nachdem sie und ihr Mann Prinz Philip (99) Teile des Sommers in Schottland verbracht haben, kehren sie noch nicht nach London zurück. Sie werden stattdessen ab nächster Woche "Zeit im Privaten" in ihrer Residenz in Sandringham in der ostenglischen Grafschaft Norfolk verbringen, wie der Buckingham-Palast am Dienstag erklärte.
Im Oktober soll es für die Queen nach Schloss Windsor gehen. Dann werde sie damit anfangen, den Buckingham-Palast für ausgewählte royale Termine zu nutzen, hieß es. Ob der hochbetagte Philip von Sandringham nach Windsor mitkommt, war offen. Er hat sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen.
Die beiden waren in der Corona-Pandemie seit Mitte März auf Schloss Windsor nahe London abgeschirmt worden. Das Paar gilt wegen seines hohen Alters als besonders gefährdet durch die Krankheit Covid-19. Erst im Juli hatten sie sich wieder häufiger sehen lassen.
Update, 8. September, 22.05 Uhr: Weil nach "Autogipfel": Akute Herausforderungen bleiben bestehen
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sieht die Ergebnisse des jüngsten "Autogipfels" skeptisch. "Die ganz unmittelbar anstehenden Herausforderungen sind weiter offen", sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend nach Spitzengesprächen zwischen Politik und Branche. Vor allem Zulieferer meldeten anhaltende Absatzeinbrüche infolge der Corona-Krise. "Nach meiner persönlichen Überzeugung sind staatliche Unterstützungsleistungen über kurz oder lang geboten, in welcher Form auch immer sie geleistet werden."
Die Teilnehmer der "Konzertierten Aktion Mobilität" hatten unter anderem vereinbart, bis zu den nächsten Beratungen im November ein Konzept zur Stärkung des Eigenkapitals von Zulieferfirmen zu prüfen. Direkte Zuschüsse etwa für den Kauf auch moderner Verbrennerautos finden sich in dem Ergebnispapier der Runde jedoch nicht.
Nach Ansicht Weils wurden zentrale Punkte besprochen: "Das war ein sicherlich sinnvoller Austausch über viele wichtige Zukunftsthemen. So werden beispielsweise Fragen rund um das autonome Fahren in der Zukunft eine bedeutende Rolle spielen." Die Probleme der Branche seien aber vielerorts akut.
Viele Betriebe müssten "nicht nur die Transformation hin zur Digitalisierung und zur Elektrifizierung bewältigen, sondern auch mit stark zurückgehenden Verkaufszahlen im Automobilbereich kämpfen". Während der kommenden Monate werde sich zeigen, ob der Markt Tritt fasst. "Dann wird zu entscheiden sein, ob auf weitere Impulse für die Nachfrage verzichtet werden kann."
Weil sitzt als Regierungschef und Vertreter des zweitgrößten Aktionärs Niedersachsen im Aufsichtsratspräsidium von Volkswagen. Er hatte im Juni bei den ersten Branchengesprächen nach dem Beginn der Corona-Krise zusammen mit seinen Kollegen Markus Söder (CSU) aus Bayern und Winfried Kretschmann (Grüne) aus Baden-Württemberg auch Kaufzuschüsse für moderne Benziner- und Dieselautos vorgeschlagen. Die Ministerpräsidenten der drei "Autoländer" mit den Hauptsitzen von VW, BMW und Daimler konnten sich damit aber nicht durchsetzen.
Update, 8. September, 19.50 Uhr: Corona-Tests negativ: Torhüter Pavlenka zurück in Werder-Training
Nach seiner vorzeitigen Rückkehr von der tschechischen Nationalmannschaft wird Torhüter Jiri Pavlenka an diesem Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen einsteigen. Wie der Verein am Dienstagabend im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, waren bei dem 28-Jährigen beide Tests auf das Coronavirus negativ.
Pavlenka war vorzeitig von der Nationalmannschaft nach Bremen zurückgekehrt, nachdem Tschechien wegen zwei positiven Corona-Fällen im Funktionsteam den gesamten Kader zwischen den Nations-League-Spielen in der Slowakei (3:1) und gegen Schottland (1:2) ausgetauscht hatte.
Werder Bremens Sportchef Frank Baumann hatte zuletzt die aktuellen Länderspiel-Reisen von Profis während der Corona-Zeit kritisiert. "Die nationalen Ligen sollten immer Vorrang haben - ganz besonders während einer Pandemie. Der Spielbetrieb ist dort einfach deutlich leichter zu bewerkstelligen", sagte der frühere Nationalspieler. "Dass Spieler wegen Anti-Corona-Maßnahmen anschließend in ihren Vereinen fehlen, darf keine Auswirkung von Länderspiel-Abstellungen sein."
Update, 8. September, 19.05 Uhr: Volkshochschulen fordern finanzielle Unterstützung vom Land
Die Volkshochschulen in Nordrhein-Westfalen fordern vom Land eine finanzielle Unterstützung. Ansonsten drohen laut Mitteilung des NRW-Landesverbandes spätestens ab 2021 "einschneidende Kürzungen" bei den 131 Anbietern, heißt es einer Mitteilung am Dienstag.
Die kommunalen Volkshochschulen (VHS) seien von der Corona-Pandemie hart getroffen worden. Der Unterrichtsbetrieb musste in den ersten Monaten der Corona-Krise eingestellt werden, anschließend sei nur ein eingeschränkter Betrieb möglich gewesen. Das habe zu beträchtlichen Einnahmeverlusten geführt.
Dennoch mussten Personal- und die Betriebskosten weiter bedient werden. Zusätzlich mussten die Volkshochschulen Hygieneauflagen erfüllen und mehr Personal für kleinere Lerngruppen stellen. Viele Einrichtungen seien in eine finanzielle Schieflage geraten.
Die Volkshochschulen bieten ihre Kurse für die Bürger an, um ihren Verpflichtungen laut Weiterbildungsgesetz zu erfüllen.
Update, 8. September, 19 Uhr: Jede zehnte NRW-Schule hat Probleme mit Belüftung von Klassenräumen
In Nordrhein-Westfalen hat nach Angaben des Schulministeriums jede zehnte Schule in der Corona-Krise Probleme bei der notwendigen Belüftung der Unterrichtsräume. Pro Schule seien rund zehn Prozent der Räume betroffen, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Dort könnten die Fenster "aufgrund möglicher baulicher Mängel nicht in ausreichendem Maße für eine intensive Belüftung genutzt werden", hieß es.
Das Ergebnis ist Teil einer Abfrage zum Unterrichtsbetrieb, die um Fragen zur Belüftungssituation in den Unterrichtsräumen ergänzt wurde.
Zum Hygienekonzept in den Schulen gehört seit dem Start des neuen Schuljahres mit Präsenzunterricht Mitte August das Lüften der Klassenräume. Träger der Schulen sind in der Regel die Kommunen, die für den Zustand der Schulgebäude verantwortlich sind.
Update, 8. September, 18.50 Uhr: Rheinland-Pfälzische Gesundheitsämter werden personell verstärkt
Im Zuge der von Bund und Ländern beschlossenen besseren Ausrüstung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) werden die Gesundheitsämter in Rheinland-Pfalz personell aufgestockt. Bis Ende 2021 sollen 75 neue Vollzeitstellen geschaffen werden, die vor allem in den 24 Gesundheitsämtern im Land zu Einsatz kommen werden, wie das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium am Dienstag in Mainz mitteilte. Bundesweit sieht der "Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst" bis Ende 2021 mindestens 1500 neue Stellen vor. Bis Ende 2022 sollen 3500 weitere Stellen folgen.
Für die Umsetzung stellt der Bund laut Ministerium insgesamt Finanzmittel in Höhe von vier Milliarden Euro bereit. Die große Bedeutung des ÖGD zeige sich gerade in Krisensituationen wie der aktuellen Corona-Pandemie, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD). "Unser Ziel ist es, den ÖGD nachhaltig zu stärken und so aufzustellen, dass er auch in Zukunft effektiv zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung beitragen kann."
Die bessere Ausrüstung ist eine Folge der anhaltenden Pandemie. Die Gesundheitsämter spielen unter anderem beim Verfolgen von Infektionsketten sowie bei Anordnungen von Tests und Quarantäne eine wesentliche Rolle. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte den "Pakt" vergangenen Samstag vorgestellt.
Update, 8. September, 18.45 Uhr: Konzept für 9000 Zuschauer: 1. FC Köln hofft auf große Kulisse
Der 1. FC Köln hofft zum Bundesliga-Start auf eine Kulisse von mehreren Tausend Zuschauern im eigenen Stadion. "Alle unsere Konzepte wurden bislang als tragfähig eingestuft. Wir würden dennoch vorsichtig beginnen und planen mit einer Auslastung von 20 Prozent, also etwa 9000 Zuschauern für die ersten Heimspiele", sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch). Köln startet am 19. September mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim 1899 in die Bundesliga-Saison.
Bislang sind RB Leipzig mit rund 8500 Zuschauern und Hertha BSC mit etwa 4000 Zuschauern die beiden Clubs, die unter den Corona-Schutzmaßnahmen mit den meisten Fans im Stadion in die neue Saison starten dürfen. In Berlin und Sachsen sei "zurzeit eben etwas mehr möglich. Fußball ohne Zuschauer darf nicht zur Normalität werden", sagte Wehrle. Jeder Schritt in Richtung Zuschauer im Stadion sei ein guter Schritt zurück in eine sich verändernde Normalität.
Update, 8. September, 18.40 Uhr: EU sendet Mini-Mission zur Wahlbeobachtung nach Bolivien
Die Europäische Union schickt wegen der Corona-Pandemie nur eine kleine Gruppe von Beobachtern zu den mehrmals verschobenen Wahlen im politisch polarisierten Bolivien am 18. Oktober. Dies kündigte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in einer Erklärung am Dienstag an.
"Trotz des schwierigen Kontextes (...), der uns dazu veranlasst hat, die Entsendung einiger EU-Wahlbeobachtungsmissionen auszusetzen oder zu annullieren, stehen wir weiterhin an der Seite Boliviens", hieß es darin. Die Mission werde sich aus bis zu sechs Experten zusammensetzen, die den Wahlprozess bis zu dessen Ende umfassend analysieren.
Im Februar hatte die EU auf Einladung Boliviens den Einsatz einer Wahlbeobachter-Mission bei den zu diesem Zeitpunkt noch für den 3. Mai angesetzten Präsidenten- und Parlamentswahlen bekanntgegeben. In diesem Rahmen sollten rund 100 Analysten und Beobachter, davon allein 60 am Wahltag selbst, den Prozess über den Andenstaat verteilt begleiten.
In Bolivien ist eine Übergangsregierung im Amt. Nach der Wahl vom 20. Oktober 2019 war der damalige Präsident Evo Morales auf Druck des Militärs zurückgetreten. Ihm wurde Wahlbetrug vorgeworfen. Der Ex-Staatschef lebt derzeit im Exil in Argentinien, weshalb ihm zuletzt eine Kandidatur für den Senat untersagt wurde.
Update, 8. September, 18.35 Uhr: SPD-Fraktion unterstützt Corona-Bonus für Krankenhaus-Pflegekräfte
Die Brandenburger Landtags-SPD hält den geplanten Corona-Bonus für Krankenschwestern und -Pfleger - nicht nur für Kräfte in Pflegeheimen - für richtig. "Ich hoffe, dass dieser Schritt nicht kleiner ausfällt, als das etwa bei der Prämie für Pflegeheime der Fall ist", sagte SPD-Fraktionschef Erik Stohn am Dienstag in Potsdam.
Seine Fraktion werde sich dafür einsetzen, dass das Land auch diesen Bonus mit je 500 Euro mittrage. "Mit der Solidarität ist es wie mit der Schwangerschaft: Halbschwanger geht nicht." Die Linksfraktion fordert seit längerem, auch Pflegekräfte in Krankenhäusern zu unterstützen.
Wegen besonderer Belastungen in der Corona-Krise sollen nun auch Pflegekräfte in Krankenhäusern einen Bonus von bis zu 1000 Euro bekommen - wie schon Beschäftigte in der Altenpflege. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will dies umsetzen. Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) stellen 100 Millionen Euro bereit, um einmalige Prämien für bis zu 100.000 Klinik-Mitarbeiter zu zahlen. Wer eine einmalige Prämie erhält und in welcher Höhe, sollen die Kliniken in Abstimmung mit den Mitarbeitervertretungen festlegen.
SPD-Fraktionschef Stohn kritisierte aber, dass damit nicht alle 440 000 Pflegekräfte erreicht würden bundesweit. Der SPD-Abgeordnete Björn Lüttmann forderte grundsätzlich, Fachkräfte besser zu bezahlen. "Die Einmalzahlung ist eine Anerkennung, aber kein Ersatz dafür."
Update, 8. September, 18.30 Uhr: Opposition will Corona-Hilfen für Berliner Flughäfen stoppen
Grüne, Linke und FDP im Bundestag wollen Corona-Hilfen des Bundes für die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg vorerst stoppen. In einem gemeinsamen Antrag für den Haushaltsausschuss am Mittwoch fordern sie zunächst eine "detaillierte Übersicht der konkreten und tatsächlich entstandenen Corona-Schäden der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH". Zuerst hatte der rbb über den Antrag berichtet, er liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor.
Bevor nicht klar sei, wie groß die Ausfälle wegen der Corona-Krise seien, dürfe kein neues Steuergeld fließen, sagte der Grünen-Haushälter Sven-Christian Kindler dem Sender.
Anfang September hatte Finanzstaatssekretärin Bettina Hagedorn dem Ausschuss mitgeteilt, dass die Liquidität der Flughafengesellschaft ab Oktober nicht mehr gesichert sei. Das Finanzministerium wolle daher fast 26 Millionen Euro als Zuschuss und ein Darlehen von rund 52 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Weitere Mittel sollten die Länder Berlin und Brandenburg beisteuern.
Update, 8. September, 18.20 Uhr: Hamburger Filmfestival ohne Jurys und Party - dafür mit Streaming
Das Hamburger Filmfestival wird in diesem Jahr coronabedingt auf vieles verzichten und gleichzeitig einen großen Schritt in Richtung Online-Streaming-Angebot gehen. "Verzichtet haben wir in diesem Jahr aufs Feiern, auf Jurys und auf fast alle Preise", sagte Festivalleiter Albert Wiederspiel am Dienstag in Hamburg. Zudem ist das Festival deutlich kompakter als in den Vorjahren.
So werden statt der üblichen rund 150 Werke zwischen dem 24. September und dem 3. Oktober noch 76 Filme aus 49 Produktionsländern gezeigt, darunter 21 Debütfilme und mehr als ein Dutzend Welt- und Europapremieren. Das Filmfest Hamburg ist das erste größere Filmfestival seit Beginn der Corona-Pandemie.
In den Kinos wird das Sitzplatzangebot aufgrund der Pandemie eingeschränkt sein. Für 49 Filme sollen zudem je so viele virtuelle Tickets verkauft werden, bis die Säle rein rechnerisch voll sind. Der Vorverkauf für alle Tickets startet am Donnerstag. Der Etat des Filmfestes liegt bei 1,1 Millionen Euro, davon kommen gut 850.000 Euro von der Stadt Hamburg.
Zu den internationalen und Europa-Premieren gehören neben dem Eröffnungsfilm "Enfant Terrible" von Oskar Roehler auch Moritz Bleibtreus Regiedebüt "Cortex" sowie "Gagarine" von Jérémy Trouilh und Fanny Liatard, "Rascal" von Peter Dourountzis und "Bis wir tot sind oder frei" von Oliver Rihs. Auf dem Filmfest werden zahlreiche bekannte Filmemacher und Schauspieler erwartet.
Update, 8. September, 18.15 Uhr: Europaparlament sagt Sitzung im elsässischen Straßburg ab
Die Sitzungswoche des Europaparlaments im französischen Straßburg ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Die September-Sitzung in der kommenden Woche werde stattdessen in Brüssel stattfinden, teilte Parlamentspräsident David Sassoli nach einem Telefonat mit der Straßburger Bürgermeisterin Jeanne Barseghian am Dienstag mit.
Das Département Bas-Rhin, in dem Straßburg liegt, wird seit dem vergangenen Wochenende von den französischen Behörden wieder als eine Zone eingestuft, in der das Coronavirus aktiv zirkuliert. Auch das habe zu der Entscheidung beigetragen, die Sitzung dort abzusagen, erklärte Sassoli. Die Abgeordneten und Mitarbeiter hätten sich laut dem Parlamentspräsidenten nach ihrer Rückkehr nach Brüssel in Quarantäne begeben müssen.
Die Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament, Iratxe García Pérez, lobte den Schritt. Sassoli habe die richtige Entscheidung getroffen und die öffentliche Gesundheit über alle anderen Überlegungen gestellt, schrieb die Politikerin auf Twitter. "Wir müssen uns gegenseitig schützen und unser Bestes geben", um Corona zu stoppen, so García Pérez.
Der Absage der Sitzungswoche in Frankreich war bereits eine Debatte darüber vorausgegangen, ob die EU-Abgeordneten und ihre Mitarbeiter angesichts der derzeitigen Entwicklungen in der Coronavirus-Pandemie für die Sitzung überhaupt reisen sollten. Die für kommenden Mittwoch geplante Rede von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zur Lage der Union wird damit die erste ihrer Art, die nicht in Straßburg gehalten wird.
Seit März fanden die Sitzungen des EU-Parlaments in einem kleineren Format online und im Plenarsaal in Brüssel statt. Das Europaparlament hat zwei Sitze. Der Sitz in Straßburg ist in den EU-Verträgen festgelegt - und Frankreich pocht darauf, dass wichtige Entscheidungen nur dort fallen. In Brüssel finden normalerweise nur gelegentlich sogenannte zweitägige Mini-Plenen statt.
Update, 8. September, 18.10 Uhr: Kandidaten reisen coronabedingt doch nicht zum Junior-ESC
Bei der Kinderausgabe des Eurovision Song Contest im polnischen Warschau werden wegen der Corona-Pandemie im November keine Kandidaten vor Ort sein. Das teilte der Norddeutsche Rundfunk am Dienstag unter Berufung auf die ausrichtende Europäische Rundfunkunion mit.
Die Show werde zwar live aus Warschau gesendet, die Acts treten demnach aber mit einem vorher aufgezeichneten Auftrittsvideo gegeneinander an. Nur Moderation und Musikeinlagen außerhalb des Wettbewerbs werden vor Ort sein.
Deutschland beteiligt sich erstmals beim Junior Eurovision Song Contest, den es seit 2003 gibt. Für die Bundesrepublik tritt die 13 Jahre alte Susan aus Berlin an. Das Mädchen geht mit der vom 17-jährigen Komponisten Levent Geiger geschriebenen Ballade "Stronger with you" an den Start. Der 18. Junior Eurovision Song Contest soll am 29. November vom polnischen Sender TVP ausgetragen und live ab 17.00 Uhr vom NDR bei KiKA und auf kika.de übertragen werden.
Update, 8. September, 17.50 Uhr: Zahl der mit Corona infizierten Migranten auf Lesbos steigt auf 35
Im überfüllten Flüchtlingslager von Moria auf der Insel Lesbos sind nun 35 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das griechische Migrationsministerium am Dienstag in Athen mit. Vorausgegangen waren 2000 Tests, seit das Virus vergangene Woche bei einem der Lagerbewohner entdeckt worden war. Die Betroffenen seien isoliert worden, nur einer von ihnen zeige Symptome, hieß es. Das gesamte Lager bleibe bis zum 15. September unter Quarantäne.
Ein 40 Jahre alter Mann, dem bereits im Juli Asyl gewährt worden war, soll das Virus eingeschleppt haben. Er sei zwischenzeitlich von Moria nach Athen gereist und habe das Virus mutmaßlich auf seiner Rückreise mitgebracht. In Moria leben derzeit rund 12.600 Flüchtlinge und Migranten bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen.
Mitte August waren bereits auf der benachbarten Insel Chios im Lager von Vial fünf Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Ausbreitung konnte jedoch gestoppt werden, indem die Betroffenen isoliert wurden.
Update, 8. September, 17.45 Uhr: Dreyer: Bei Corona-Infektionen "keine neue Dynamik"
Die Corona-Situation in Rheinland-Pfalz hat sich in den vergangenen Tagen nach Einschätzung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nicht weiter verschärft. Trotz aktuell täglich zweistelliger Infektionszahlen "sehen wir keine neue Dynamik mehr", sagte Dreyer am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Mainz. "Wir haben die Lage gut im Griff", fügte sie hinzu und verwies auf die Lage an Schulen und Kitas.
So seien aktuell von landesweit rund 2600 Kitas lediglich drei wegen Corona geschlossen, von den gut 1600 Schulen sei derzeit keine einzige komplett zu. In 21 Schulen seien einzelne Klassen in Quarantäne geschickt worden.
Dreyer will am Freitagnachmittag mit ihrem Corona-Kabinett die weiteren Schritte beschließen. Zuvor soll es am Vormittag Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden geben. Die zehnte Corona-Bekämpfungsverordnung ist bis zum 15. September verlängert worden und muss daher in den nächsten Tagen abermals verlängert oder neu gefasst werden.
Update, 8. September, 17.20 Uhr: Unternehmen aus Neuss darf Corona-Impfstoff an Menschen testen
Im Kampf gegen das Coronavirus darf der Arzneimittelentwickler Janssen aus Neuss bei Düsseldorf einen möglichen Impfstoff in Deutschland am Menschen testen. Die klinische Prüfung sei genehmigt worden, teilte das Paul-Ehrlich-Institut am Dienstag mit. Bei der Phase-II-Studie solle an einer größeren Zahl von Probanden untersucht werden, ob der Impfstoff wirksam, sicher und verträglich ist.
Bei dem Impfstoffkandidaten von Janssen handele es sich um einen Vektor-Impfstoff, bei dem ein abgeschwächtes Virus genutzt werde, damit der Körper eine Immunantwort auf das Virus Sars-CoV-2 produziere, teilte das Paul-Ehrlich-Institut mit. Weltweit laufen inzwischen Dutzende klinische Studien zu Corona-Impfstoff-Kandidaten.
Update, 8. September, 17.17 Uhr: "Coronavirus-Update" mit neuer Expertin - Hoffnung für den Herbst
Masken, Handhygiene und Hustenetikette könnten in diesem Herbst und Winter neben dem Schutz vor Corona auch dafür sorgen, dass bestimmte andere Infektionskrankheiten zurückgehen. Eine schon ältere Studie aus Hongkong mache ihr da "ein bisschen Hoffnung", sagte die neue Gesprächspartnerin im vielbeachteten NDR-Podcast "Coronavirus-Update", die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek.
Die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt wechselt sich mit dem Berliner Virologen Christian Drosten künftig wochenweise ab. Am Dienstag gab die Frankfurterin ihren Einstand als Interviewpartnerin.
Die Hongkonger Wissenschaftler hatten im Jahr 2003, als Sars - ebenfalls ein Coronavirus - grassierte, die Zahl von Atemwegsinfektionen mit der in den Vorjahren verglichen. Aus Angst, sich anzustecken, hätten in Asien damals die meisten Menschen die sogenannten AHA-Regeln befolgt, sagte Ciesek. Die Frage war: "Was hatte das für einen Einfluss auf andere Viren?"
Verglichen wurden die Daten für vier Erreger, darunter den der Grippe. "Man hat gesehen, dass das Verhalten dazu geführt hat, dass diese Infektionen alle deutlich zurückgingen in den Monaten", sagte Ciesek. Es habe sogar ein Kontrollvirus gegeben: Hepatitis B. Hier gingen die Zahlen nicht zurück - das Virus wird nicht über die Luft, sondern über Sexualkontakte übertragen. "Die Studie gibt mir ein bisschen Hoffnung für den Herbst/Winter", sagte Ciesek. "Ich denke schon, dass man sicherlich durch die AHA-Regeln auch andere Virusinfektionen seltener sehen wird."
Dennoch sei es sehr wichtig, dass sich die Risikogruppen impfen lassen.
Welche Personengruppen geimpft werden sollten, sei abhängig von der Menge der verfügbaren Dosen, sagte Ciesek. Der Vorschlag, auch alle Kinder gegen Grippe zu impfen, sei «sicher eine gute Idee», aber nur, wenn der Impfstoff dafür reicht. "Das ist ganz wichtig, dass man jetzt genaue Kriterien festlegt, damit die Dosen möglichst sinnvoll verteilt werden", mahnte Ciesek an.
Verschiedene Infekte anhand ihrer Symptome zu unterscheiden sei "total schwer", so Ciesek. Klarheit bringe nur eine Laboruntersuchung. Da gebe es im Herbst eine Neuerung: die Multiplex-PCR. "Das heißt, Sie machen einen Abstrich und können dann im Labor verschiedene Erreger auf einmal testen - nicht nacheinander, sondern parallel."
Update, 8. September, 17.15 Uhr: Rosenheim verzeichnet trotz Allgemeinbeschränkung mehr Corona-Fälle
Rund zwei Wochen nach Inkrafttreten zusätzlicher Beschränkungen aufgrund der Corona-Krise hat Rosenheim weiter mit steigenden Fallzahlen zu kämpfen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vom Dienstag liegt die oberbayerische Stadt bei 64,8 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, am Vortag lag der Wert bei etwa 52,1.
Den bundesweit gültigen Grenzwert von 50 bei der sogenannten 7-Tage-Inzidenz hatte Rosenheim bereits im August überschritten und daraufhin Einschränkungen für das öffentliche Leben erlassen. So dürfen sich nur Gruppen mit bis zu fünf statt zehn Personen in der Öffentlichkeit oder in Gaststätten treffen. Zudem sind private Feiern eingeschränkt worden. Doch einen deutlichen Rückgang haben die Beschränkungen bislang nicht gebracht. Stadtsprecher Christian Schwalm begründete dies damit, dass die Neuinfektionen zu 85 Prozent auf Reiserückkehrer zurückzuführen seien.
Spitzenreiter bei den Neuinfektionen im Freistaat bleibt das schwäbische Memmingen, wo es nach den LGL-Zahlen hochrechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tage 70,7 neue Fälle gab (Vortag: 68,4). Die dritte bayerische Stadt über dem 50er-Grenzwert bleibt Landshut mit 53,9 Fällen (Vortag: 55,3).
Update, 8. September, 17.10 Uhr: Gastgewerbe in MV auch im August mit deutlichem Minus
Das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern hat auch den Sommermonat August mit einem deutlichen Minus von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat abgeschlossen. Gründe dafür seien unter anderem die im Rahmen der Corona-Pandemie erlassenen und weiter geltenden Abstandsregelungen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Dehoga-Verbands Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Dettmann, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Ein weiterer Grund für das Minus seien die bis Anfang September geschlossenen Clubs und Diskotheken gewesen. Das Minus im Gastgewerbe habe auch im Juli bei 23 Prozent gelegen, von März bis Ende Juni wurde ein Rückgang von 40 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 verzeichnet.
Dettmann bezeichnete die Lage der Branche als dramatisch. "Knapp die Hälfte der Betriebe sehen sich durch die Corona-Krise in ihrer Existenz gefährdet", sagte er. In einer Verbandsumfrage hätten 55 Prozent angegeben, dass die bisherigen Hilfen nicht ausreichen werden, um den Betrieb gesichert durch die Krise zu bekommen.
Für die Betriebe komme mit Herbst und Winter jetzt die schwierige Zeit, betonte Dettmann. So sei auch noch nicht geklärt, wie zum Jahresende mit den Betriebsweihnachtsfeiern umgegangen werden kann. Auch bundesweit musste das Gastgewerbe im ersten Halbjahr einen Umsatzverlust von nahezu 40 Prozent verzeichnen.
Update, 8. September, 17.05 Uhr: Gastgewerbe in SH mit drastischem Umsatz-Einbruch im August
Seit Beginn der Corona-Krise hat das Gastgewerbe in Schleswig-Holstein drastische Umsatzeinbrüche erlitten. Seit März sei der Umsatz der einzelnen Betriebe im Vorjahresvergleich durchschnittlich um etwa die Hälfte zurückgegangen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Stefan Scholtis, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Noch deutlicher seien die Einbrüche im August ausgefallen. Im Schnitt hätten die Umsätze weniger als ein Drittel (32 Prozent) des Vorjahresmonats betragen.
Wie der Verband auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts am Dienstag in Berlin mitteilte, verbuchte das Gastgewerbe bundesweit zwischen März und Juni dieses Jahres einen Umsatzverlust in Höhe von 17,6 Milliarden Euro. Fast 11 Milliarden Euro davon seien allein auf die Monate April und Mai entfallen.
"Nach zehn Wachstumsjahren verzeichnet die Branche seit Anfang März Umsatzverluste historischen Ausmaßes", sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick. "Unsere Betriebe waren die ersten, die unter den Folgen der Coronavirus-Ausbreitung gelitten haben und werden in all ihren Betriebsformen die letzten sein, die wieder öffnen dürfen."
Laut einer Umfrage des Dehoga von Anfang September unter seinen Mitgliedern sahen nahezu 62 Prozent der befragten Betriebe ihre Existenz durch die Krise gefährdet.
Update, 8. September, 17 Uhr: Positiv getesteter Kellner beschäftigt Frankfurter Gesundheitsamt
Ein Kellner, der trotz eines positiven Corona-Tests arbeiten gegangen ist, beschäftigt derzeit das Frankfurter Gesundheitsamt. Mehr als 400 Kontakte des Mannes müssten nun angerufen werden, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsdezernats am Dienstag. Er müsse mit einer Strafe rechnen, da er gegen die Quarantäneregelung verstoßen habe.
Das Risiko, dass er Gäste der betroffenen Bar angesteckt habe, werde allerdings als gering eingestuft, da sich der Mann an die Abstandsregeln gehalten und eine Mund-Nase-Bedeckung getragen habe. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" online über den Fall berichtet.
Eine Kollegin, die den Kellner ohne eine Maske begrüßt habe, sei positiv getestet worden. Sicherheitshalber gelte nun auch für alle anderen Mitarbeiter der zwei Abende, an denen der Kellner arbeitete, eine Quarantäneregelung - nicht aber für die Gäste.
Diese würden ermahnt, sich mit Kontakten zurückzuhalten und vorsichtig zu sein, sagte die Sprecherin. Die Bar sei gründlich gereinigt worden und inzwischen wieder geöffnet.
Update, 8. September, 16.55 Uhr: Volle Busse im Schülerverkehr in Corona-Pandemie: Land will helfen
Hessens Landesregierung will die Kommunen bei der Beförderung der Schüler in der Corona-Pandemie unterstützen. Die Häuser von Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) und seinem Kultuskollegen Alexander Lorz (CDU) sicherten am Dienstag in Wiesbaden zu, gemeinsam verschiedene Möglichkeiten zu erarbeiten, um die Situation für die Schüler in vollbesetzen Bussen zu verbessern. Dazu gehörten aber nicht nur zusätzliche Busse. Es gehe auch um die Frage, ob die Anfangszeiten des Unterrichts von Schulen, die in räumlicher Nähe zueinander liegen, entzerrt werden können.
Der Landrat des Wetteraukreises, Jan Weckler, hatte sich zuvor in einem Schreiben an den Verkehrsminister gewandt und gebeten, den Einsatz von Reisebussen im Linienverkehr dafür zu prüfen. "In Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist dies schon der Fall", erklärte der CDU-Politiker. "Ich wäre froh, wenn das auch in Hessen, und damit auch im Wetteraukreis möglich wäre."
Als Grund für sein Schreiben an die Landesregierung nannte der Landrat die seit Schuljahresbeginn wieder zum Teil übervollen Busse im Morgenverkehr. Im Wetteraukreis gebe es keinen freigestellten Schülerverkehr. Das bedeutet, dass die Schüler im Linienbetrieb zu den Schulen fahren.
Viele Eltern seien wegen des Gesundheitsschutzes in Sorge. Mit dem Einsatz von Reisebussen würden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die angeschlagene Reisebusbranche könnte entlastet und gleichzeitig zusätzliche Kapazitäten in Corona-Zeiten für die Stoßzeiten geschaffen werden.
Schüler, die mit dem Bus zu Schulen fahren, nutzten für ihren Schulweg zum größten Teil den öffentlichen Nahverkehr, erklärten die Ministerien auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Falls mehr Busse für die Schulwege benötigt werden, sei es daher zuerst Aufgabe der betroffenen Städte und Landkreise als Schulträger sowie der jeweiligen kommunalen Nahverkehrsorganisationen, zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen. Dazu könnten die Städte und Landkreise als Schulträger natürlich kurzfristig zusätzliche Busse für den Schülerverkehr fahren lassen und damit weitere Fahrten anbieten.
Dem Land sei aber bewusst, dass die Verantwortlichen dabei teilweise an ihre Grenzen stießen und durch die Folgen der Corona-Pandemie zusätzlich belastet seien, erklärten die Ministerien. Deswegen werde an verschiedenen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation gearbeitet. Aber auch eine Entzerrung der Schulanfangszeiten müsse vor Ort entschieden werden.
Update, 8. September, 16.50 Uhr: Erste Corona-Fälle unter Flüchtlingen in jordanischem Lager bestätigt
Im zweitgrößten jordanischen Flüchtlingslager Asraq sind die ersten Coronavirus-Fälle bestätigt worden. Die Tests zweier syrischer Flüchtlinge seien positiv gewesen, teilten die Vereinten Nationen (UN) am Dienstag mit. "Dies sind die ersten bestätigten Coronavirus-Fälle innerhalb von Flüchtlingslagern in Jordanien", schrieb das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in Jordanien in einer Erklärung.
Die Testergebnisse seien am Montagabend bestätigt und die beiden Infizierten in eine isolierte Einrichtung verlegt worden. Flüchtlinge, die in direktem Kontakt mit ihnen waren, seien ebenfalls getestet. Sie wurden demnach innerhalb des Lagers isoliert, bis die Ergebnisse vorliegen.
Das Asraq-Flüchtlingslager ist das zweitgrößte Jordaniens. Dort leben fast 37.000 syrische Flüchtlinge, mehr als die Hälfte der Bewohner sind Kinder. Es befindet sich knapp 100 Kilometer östlich der jordanischen Hauptstadt Amman und etwa 90 Kilometer entfernt von der Grenze zu Syrien. Das Königreich beherbergt insgesamt mehr als 1,2 Millionen syrische Flüchtlinge.
Update, 8. September, 16.45 Uhr: Pharma-Unternehmen versprechen bei Corona-Impfung rigoroses Vorgehen
Angesichts der zunehmenden politischen Debatte zur baldigen Verfügbarkeit einer Corona-Impfung haben neun konkurrierende Pharma- und Biotech-Unternehmen versprochen, bei der Entwicklung und Zulassung des Impfstoffs keine Kompromisse einzugehen. Die Zulassung eines Impfstoffs werde erst beantragt, wenn Verträglichkeit und Wirksamkeit mit einer rigorosen klinischen Studie der Phase drei demonstriert worden seien, erklärten die Vorstandsvorsitzenden der neun Unternehmen am Dienstag. Dies gelte sowohl für eine reguläre Zulassung als auch für eine mögliche Notfallgenehmigung, hieß es.
Die Entwickler würden sich weiter an die nötigen hohen wissenschaftlichen und ethischen Standards halten, erklärten sie weiter. Die gemeinsame Mitteilung soll "das öffentliche Vertrauen in den rigorosen wissenschaftlichen und behördlichen Prozess garantieren, über den Covid-19-Impfstoffe geprüft und letztlich zugelassen werden könnten", erklärten die Unternehmenschefs. Die beteiligten Firmen waren AstraZeneca, BioNTech, GlaxoSmithKline, Johnson&Johnson, Merck, Moderna, Novavax, Pfizer und Sanofi.
Vor allem in den USA ist die Zulassung eines Impfstoffs zuletzt immer mehr zu einem Politikum geworden. US-Präsident Donald Trump verspricht fast täglich, dass es bis Jahresende oder möglicherweise schon bis zur Wahl am 3. November einen Impfstoff geben werde. Für den Republikaner Trump, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt und wegen seines Managements der Corona-Pandemie heftig kritisiert wird, wäre die Verfügbarkeit eines Impfstoffs bis dahin ein großer Erfolg. Demokraten und manche Gesundheitsexperten befürchten daher, dass Trump die zuständige Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) für die Erteilung einer Notfallgenehmigung unter Druck setzen könnte.
Falls ein Impfstoff wegen befürchteter politischer Einflussnahme nicht von weiten Teilen der Öffentlichkeit akzeptiert würde, könnte dies die Eindämmung der Pandemie langfristig deutlich erschweren.
Weltweit befinden sich inzwischen mehrere experimentelle Impfstoffe in großen klinischen Studien. In den USA umfassen die Studien der Phase drei in der Regel rund 30.000 Probanden. Dabei soll die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe geprüft werden. Renommierte US-Experten hatten zuletzt erklärt, es könne bis Jahresende klar sein, ob einer der erprobten Impfstoffe hinreichend wirksam sei. Der Immunologe Anthony Fauci etwa, der auch das Weiße Haus berät, rechnet damit, dass es Anfang nächsten Jahres einen Impfstoff geben wird. Dieser könnte eine Notfallgenehmigung der FDA erhalten, zumal eine reguläre Zulassung deutlich langwieriger sein dürfte.
Update, 8. September, 16.40 Uhr: Royale Wachen bei Corona-Party erwischt
Mehrere britische Wachen des königlichen Schlosses Windsor sind bei einer Party erwischt worden, die gegen Corona-Auflagen verstoßen haben soll. "Nachdem mehrere Wachmänner aus Wales Abstandsregeln gebrochen haben, ist eine Ermittlung eingeleitet worden, und der Fall wird intern verfolgt", sagte ein Sprecher der britischen Armee, der die Wachmänner angehören, am Dienstag der dpa.
Mehr als zehn Wachen müssen zur Strafe nun mindestens zwei Wochen in einer internen Einrichtung des Militärs verbringen. Alle gehören dem ersten Bataillon an, das die Queen bei offiziellen Anlässen begleitet.
Berichten des "Daily Mirror" und der "The Sun" zufolge sollen die Wachen in der Nähe von Schloss Windsor am Ufer der Themse bei einem "Mini-Rave" erwischt worden sein, an dem auch andere Menschen teilnahmen und bei dem teilweise Drogen im Spiel waren. Eigentlich sind die Wachen während der Corona-Pandemie zum Schutz der Royals angehalten, strikt in kleinen Gruppen unter sich zu bleiben. Die Queen und ihr Mann Prinz Philip hatten sich zu den Hochzeiten der Pandemie auf Schloss Windsor zurückgezogen.
Update, 8. September, 16.35 Uhr: Schach: WM-Kandidatenturnier wird nach Corona-Pause fortgesetzt
Das im März zur Hälfte unterbrochene Kandidatenturnier der Schach-WM wird am 1. November fortgesetzt. Der Weltschachbund Fide hält vorläufig an Jekaterinburg als Austragungsort fest, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heißt.
Wenn wegen der Corona-Pandemie für mindestens einen der aus China, Frankreich, der Niederlande und den USA anreisenden WM-Kandidaten Reisebeschränkungen nach Russland gelten sollten, ist die georgische Hauptstadt Tiflis als Ersatz vorgesehen.
Vor den ausstehenden sieben Runden, in denen jeder Teilnehmer nochmal auf jeden trifft, führen der Franzose Maxime Vachier-Lagrave und der Russe Jan Nepomnjaschtschi das Feld mit je 4,5 Punkten an. Der Sieger soll 2021 in Dubai in einem WM-Kampf über 14 Partien Titelverteidiger Magnus Carlsen aus Norwegen herausfordern.
Update, 8. September, 16.25 Uhr: Neuankömmling in Landesaufnahmeeinrichtung coronapositiv
Ein neu in der Landesaufnahmeeinrichtung in Magdeburg eingetroffener Geflüchteter ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Der Jugendliche sei am Dienstag gleich mit seiner siebenköpfigen Familie nach Quedlinburg in die Quarantäne-Einrichtung gebracht worden, teilte das Landesverwaltungsamt in Halle mit. 21 Menschen, die sich ebenfalls in dem Aufnahmebereich aufgehalten hätten, seien vorsorglich in Quarantäne versetzt und getestet worden.
Update, 8. September, 16.15 Uhr: Im Corona-Lockdown deutlich weniger Kinderpflege-Krankengeld
Während des Corona-Lockdowns haben deutlich weniger berufstätige Eltern in Schleswig-Holstein Kinderpflege-Krankengeld für die Betreuung ihrer kranken Kinder in Anspruch genommen. Im April und Mai seien die Fälle im Vergleich zu den beiden Monaten in 2019 um fast 80 Prozent von 1815 auf 382 gesunken, teilte die AOK Nordwest am Dienstag in Kiel mit. Die Krankenkasse verwies auf eine eigene Auswertung des ersten Halbjahres. Danach erhielten 5351 Mütter und Väter Kinderpflege-Krankengeld für die Betreuung ihres kranken Kindes. Im Vorjahreszeitraum waren es 7177 Elternteile gewesen.
Mit den einsetzenden Lockerungen und der sukzessiven Rückkehr an den Arbeitsplatz sowie der Öffnung der Schulen und Kindertagesstätten im Juni seien die Fallzahlen vor den Sommerferien jedoch dann wieder deutlich angestiegen, hieß es.
In einigen Fällen sei der gesetzliche Anspruch auf Kinderpflege-Krankengeldtage bereits voll ausgeschöpft. Als Grund nannte die AOK die inzwischen nicht mehr geltende Vorgabe, dass Kinder selbst bei leichtem Schnupfen zuhause bleiben mussten. "Deshalb ist die von der großen Koalition angedachte Ausweitung des Kinderpflege-Krankengeldes ein wichtiges Signal, damit Eltern und Alleinerziehende ohne finanzielle Nachteile ihre kranken Kinder betreuen können", sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen Kinderpflege-Krankengeld, wenn der Arbeitgeber keine Entgeltfortzahlung leistet. Pro Jahr haben gesetzlich Versicherte bisher Anspruch auf zehn freie Arbeitstage je Elternteil, Alleinerziehende bis zu 20 Arbeitstage. Bis Jahresende will die große Koalition die Dauer auf 15 freie Arbeitstage je Elternteil und 30 Arbeitstage für Alleinerziehende erhöhen. Voraussetzung ist, dass es im Haushalt keine andere Person gibt, die das Kind pflegen kann. Außerdem muss der Arzt bescheinigen, dass das Kind betreut werden muss.
Update, 8. September, 16 Uhr: Corona-Hilfen auch für alle 3. Ligen im Profisport
Die Corona-Hilfen für Proficlubs gelten auch für alle Vereine der 3. Ligen der Männer und Frauen außerhalb des Fußballs. "Es gibt nur wenige zuschauerrelevante Clubs, doch die Möglichkeit der Beantragung ist geschaffen", sagte der Bundestagsabgeordnete Frank Steffel (CDU). Bisher war nur die 3. Liga im Fußball berücksichtigt worden.
Nach Angaben von Steffel hätten seit Veröffentlichung der Richtlinien am Dienstag beim Bundesverwaltungsamt rund 20 Vereine und Unternehmen der Profi- und Semiprofiligen Hilfen zur Kompensationen für Einnahmeausfälle beantragt.
Möglich sei es dabei, zunächst einen finanziellen Ausgleich für die Zuschauereinbußen von April bis August in diesem Jahr zu bekommen. Dabei sollten 80 Prozent des entgangenen Geldes aus dem Ticketverkauf im Vergleich mit den Einnahmen im Jahr 2019 erstattet werden. Für die weiteren Zeiträume September/Oktober und November/Dezember müssten neue Anträge gestellt werden, erklärte Steffel. "Das Geld soll relativ schnell ausgeschüttet werden", sagte er. Im Juli hatte der Bundestag eine Corona-Hilfe für den Profisport in Höhe von insgesamt 200 Millionen Euro bewilligt.
Update, 8. September, 15.57 Uhr: ADFC fordert mehr Pop-up-Radwege für Berlin
Der ADFC Berlin hat den Senat aufgefordert, weiter sogenannte Pop-up-Radwege einzurichten. Das sei sinnvoll, um die Sicherheit von Radfahrenden zu erhöhen, teilte der Fahrradclub am Dienstag mit. Solche Radwege, die die Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt und einige Bezirke während der Corona-Pandemie einrichten ließen, sind nach einer Gerichtsentscheidung vom Montag nicht zulässig, weil ihr Bau nicht ausreichend begründet wurde.
In Berlin seien immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs, gleichzeitig fehlten sichere Wege für Radfahrende, argumentierte der ADFC. "Wir fordern den Senat auf, jetzt auf Verkehrswende-Kurs zu bleiben und flächendeckend Pop-Up-Radwege anzuordnen – mit einer Begründung, die die Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrende in den Vordergrund stellt."
In der Corona-Krise seien immer mehr Menschen aufs Fahrrad umgestiegen. "Alleine im Juni verzeichnete Berlin ein Plus an 25 Prozent mehr Radverkehr im Vergleich zum Vorjahr", so der Fahrradclub. Während der Corona-Krise hätten der Senat und manche Bezirke schnell darauf reagiert und rund 20 Kilometer sichere Wege für Radfahrende geschaffen. "Das mutige Vorangehen von Senat und Bezirken muss jetzt mit einer weiteren entsprechenden Anordnung fortlaufen."
Update, 8. September, 15.55 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern verlängert Regelstudienzeit um ein Semester
Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Lehrbetrieb verlängert Mecklenburg-Vorpommern die Regelstudienzeit an seinen Hochschulen und Universitäten. Studenten, denen etwa durch die Schließung der Bibliotheken, fehlende Konsultationen oder veränderte Prüfungsabläufe Probleme entstanden seien, können ihr Studium um ein Semester verlängern. Das teilte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Schwerin mit. Dem Landtag werde dazu eine Änderung im Hochschulgesetz vorgeschlagen.
Somit könnten betroffene Studenten auch ein halbes Jahr lang länger Bafög beziehen. Dafür sei bislang eine umfangreiche Einzelfallprüfung nötig, die aber mit der bevorstehenden Gesetzesänderung entfalle. "Dies ist ein einmaliger Vorgang", sagte Martin und machte damit deutlich, dass sich die Regelung allein auf das Sommersemester 2020 bezieht, das in Folge der Corona-Pandemie mit erheblichen Einschränkungen verbunden gewesen sei. Daraus dürfe den Studenten kein Nachteil entstehen, begründete die Ministerin die Verlängerung der Regelstudienzeit.
Update, 8. September, 15.52 Uhr: Geschäft von Hotels und Gaststätten im Südwesten bricht ein
Das Geschäft des Gastgewerbes in Baden-Württemberg ist zwischen März und August einer Umfrage zufolge um mehr als die Hälfte eingebrochen. Im Schnitt seien die Umsätze von Hotels und Gaststätten im Südwesten in diesem Zeitraum um rund 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, teilte der Branchenverband Dehoga Baden-Württemberg am Dienstag auf Anfrage mit. Rund 55 Prozent der Betriebe sehen demnach ihre Existenz durch die Corona-Krise aktuell gefährdet.
Grundlage für die Berechnung sei eine Umfrage unter den Mitgliedern, hieß es. Rund 1000 der 12.000 Dehoga-Mitglieder im Südwesten hätten sich daran zwischen dem 1. und 6. September beteiligt. Die Hotels und Gaststätten erwarten der Umfrage zufolge für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang von 46 Prozent.
Bundesweit fuhr das Gastgewerbe nach neuen Zahlen des Dehoga-Bundesverbands allein zwischen März und Juni einen Umsatzverlust in Höhe von 17,6 Milliarden Euro ein. Fast 11 Milliarden Euro davon entfielen allein auf die Monate April und Mai. "Nach zehn Wachstumsjahren verzeichnet die Branche seit Anfang März Umsatzverluste historischen Ausmaßes", teilte Dehoga-Präsident Guido Zöllick mit. "Unsere Betriebe waren die ersten, die unter den Folgen der Coronavirus-Ausbreitung gelitten haben und werden in all ihren Betriebsformen die letzten sein, die wieder öffnen dürfen."
Update, 8. September, 15.50 Uhr: Stamp will Kita-Helfer dauerhaft für Einrichtungen gewinnen
Die nordrhein-westfälische Landesregierung will die zur Unterstützung der Kitas in der Corona-Krise eingestellten Helfer dauerhaft für die Kinderbetreuung gewinnen. Das "Kita-Helfer"-Programm werde auch im kommenden Jahr fortgesetzt, sagte Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Dienstag in Düsseldorf. Mit den Trägern der Einrichtungen sollten zudem Konzepte zur Weiterqualifizierung entwickelt werden.
Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte den Kita-Trägern rund 95 Millionen Euro für "Kita-Helfer" zur Verfügung gestellt. Sie sollen das pädagogische Fachpersonal bei alltäglichen Hygienemaßnahmen entlasten - etwa der Reinigung von Spielzeug, regelmäßigem Lüften und Desinfizieren. Das Programm ist laut Stamp auf etwa 10.000 Mitarbeiter angelegt. In NRW gibt es rund 10.500 Kindertageseinrichtungen.
Update, 8. September, 15.45 Uhr: Eurozone: Konjunktur und Beschäftigung brechen ein
In der Eurozone sind die Konjunktur und die Beschäftigung inmitten der Corona-Krise eingebrochen. Der Konjunkturrückgang fällt jedoch etwas schwächer aus als bisher bekannt. Die Wirtschaftsleistung (BIP) sei im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 11,8 Prozent geschrumpft, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995.
In einer vorherigen Schätzung war ein noch etwas stärkerer Einbruch um 12,1 Prozent ermittelt worden. Gegenüber dem Vorjahresquartal sank das BIP um 14,7 Prozent. Bisher war von einem Einbruch um 15,0 Prozent ausgegangen worden.
Alle relevanten Wirtschaftsgrößen brachen von Anfang April bis Ende Juni zweistellig ein: Der Konsum schrumpfte in der Eurozone zum Vorquartal um 12,4 Prozent, die Unternehmensinvestitionen um 17,0 Prozent. Die Ausfuhren sackten um 18,8 Prozent, die Einfuhren um 18,0 Prozent.
Im Ländervergleich mussten die heftigsten Einbrüche die Südländer Spanien, Griechenland, Portugal, Frankreich und Italien hinnehmen. Deutschland liegt im Mittelfeld, während Finnland, Litauen, Estland und Irland die geringsten Einbrüche verbuchten.
Die Beschäftigung brach ebenfalls ein, wie Eurostat bekanntgab. Vom ersten auf das zweite Quartal sank die Zahl der Beschäftigten in der Eurozone um 2,9 Prozent. Auch das ist ein Rekordrückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995.
Update, 8. September, 15.40 Uhr: Mehr Arbeitslose in der Corona-Krise - Werner rechnet mit Erholung
Die Corona-Krise macht sich auf dem Thüringer Arbeitsmarkt bemerkbar. "Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 20 Prozent gestiegen", sagte Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt. Bei den Männern sei der Anstieg deutlich stärker als bei den Frauen. "Es ist nicht mehr so, dass wir unbeschwert auf den Arbeitsmarkt schauen können", sagte Werner.
Während der Corona-Pandemie seien zwischen März und August deutlich weniger Menschen in Jobs vermittelt worden, etliche verloren ihre Arbeit oder konnten Qualifizierungsmaßnahmen nicht antreten. Werner sprach in diesem Zusammenhang von einem Corona-Effekt, betroffen seien etwa 14.000 Menschen in Thüringen.
Auch im Vergleich zum Juli lag die Arbeitslosenzahl im August mit 71.360 Betroffenen um mehr als 1000 höher. Die Arbeitslosenquote lag im August bei 6,4 Prozent - und damit laut Werner deutlich unterhalb des Durchschnitts der ostdeutschen Länder. Die Quote entspreche dem Bundesdurchschnitt.
Für den erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit im August gegenüber dem Juli führte Werner vor allem saisonale Gründe an. Viele Menschen, die eine Ausbildung abgeschlossen haben, hätten es derzeit schwer, den Übergang in den Job zu schaffen. "Wir sehen, dass das Einstellungsverhalten der Unternehmen momentan etwas zurückhaltend ist", sagte Werner. Rechne man die saisonalen Effekte heraus, sehe man bei der Arbeitslosigkeit eine Seitwärtsbewegung.
Update, 8. September, 15.35 Uhr: Arbeitnehmer erwarten weniger Homeoffice-Arbeit nach der Krise
Die Corona-Krise hat das Arbeiten im heimischen Büro zu einem verbreiteten Trend gemacht. Doch die Mehrzahl der Arbeitnehmer erwarten, dass die Unternehmen nach der Pandemie die Möglichkeiten für die Beschäftigung im Homeoffice wieder einschränken. Nach einer Umfrage des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation erwarten dies 55 Prozent der Befragten.
Wie die Bayerische Akademie der Wissenschaften in München, zu der das Institut gehört, am Dienstag berichtete, wünschten sich allerdings 69 Prozent der Befragten nach der Krise mehr Homeoffice als zuvor. Nach der Untersuchung hatten vor der Krise nur 23 Prozent der Befragten mehrmals pro Woche daheim gearbeitet, im Juni war dies bei 32 Prozent der Fall.
Update, 8. September, 15.30 Uhr: Ungarn verhängt Besuchsverbot für Altenheime
Angesichts der stark gestiegenen Zahlen von Infektionen mit dem Coronavirus hat Ungarns Regierung ein Besuchs- und Ausgangsverbot für alle Alten- und Pflegeheime im Land verhängt. Die Maßnahme trat bereits am Montag in Kraft, wie das zuständige Ministerium für Human-Ressourcen am Dienstag auf der Webseite der Regierung mitteilte. Am Montag hatte die Zahl der täglichen Neuansteckungen mit dem Coronavirus mit 567 nachgewiesenen Fällen einen neuen Rekordwert erreicht. Ungarn hat knapp zehn Millionen Einwohner.
Das Infektionsgeschehen hatte sich erst seit den letzten Augusttagen deutlich verstärkt. Den Sommer über war die Ansteckungsrate mit täglichen Zahlen im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich niedrig gewesen. Experten führen den plötzlichen Anstieg auf die damals niedrige Zahl an Tests und das sorglose Verhalten der Bevölkerung in den Sommermonaten zurück.
Die Alten- und Pflegeheime waren während der ersten Phase der Pandemie im Frühjahr besonders schlimm betroffen. Bis zum 27. August waren 142 Bewohner derartiger Heime mit dem Coronavirus gestorben. Insgesamt waren es in Ungarn bis zum selben Tag 614 Menschen gewesen.
Update, 8. September, 15.25 Uhr: Bremer Schuldenuhr zeigt rasanten Zuwachs der Schulden
Die Bremer Schuldenuhr bewegt sich seit Dienstag in großen Schritten vorwärts. Pro Sekunde kommen im kleinsten Bundesland 57,80 Euro an Staatsschulden dazu, wie der Bremer Vorstand des Bundes der Steuerzahler mitteilte. So groß war die Summe pro Sekunde demnach noch nie.
Grund für den schnellen Anstieg ist die Haushaltsplanung, die wegen der Corona-Pandemie für das laufende Jahr eine Neuverschuldung von insgesamt 1,822 Milliarden Euro vorsieht. "Bis zum Jahresende steigen die Schulden der Freien Hansestadt Bremen damit auf insgesamt 22,6 Milliarden Euro", hieß es nach Umstellung der Schuldenuhr im Beisein von Bremens Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne). Die Uhr lief im vergangenen Jahr erstmals seit ihrer Inbetriebnahme im Mai 2006 rückwärts, weil viele Schulden getilgt werden konnten.
Mit der Uhr visualisiert der Bund der Steuerzahler den Schuldenstand Deutschlands und der Bundesländer. Dabei werden die für das Jahr 2020 zu erwartenden Nettoneukredite gemäß den Haushaltsplanungen so zusammengefasst, als würden sie in gleichen Raten aufgenommen.
Auch in Niedersachsen wachsen die Schulden derzeit schnell. Zum Jahresende werde sich der Schuldenberg auf 69,93 Milliarden Euro erhöhen, ein Plus von 8,79 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresbeginn, teilte der Bund der Steuerzahler im August mit. In den vergangenen Jahren war die Uhr in Niedersachsen wegen Schuldenabbaus mehrfach zurückgedreht worden.
Update, 8. September, 15 Uhr: Bruch der Corona-Regeln: England-Stürmer Greenwood entschuldigt sich
Der wegen Bruchs der Corona-Regeln von der englischen Fußball-Nationalmannschaft ausgeschlossene Stürmer Mason Greenwood hat sich für sein Fehlverhalten entschuldigt. "Ich kann mich nur bei allen für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die ich verursacht habe", hieß es in einem Statement von Greenwood auf der Internetseite des Vereins Manchester United. Der 18-Jährige und sein zwei Jahre älterer Mitspieler Phil Foden von Manchester City waren am Montag von Englands Teammanager Gareth Southgate vorzeitig nach Hause geschickt worden, nachdem der Fall bekannt geworden war.
Die beiden Auswahl-Debütanten hatten nach dem Spiel der Engländer in der Nations League in Island die Corona-Regeln verletzt. Sie sollen Berichten englischer Medien zufolge zwei Isländerinnen ins Teamhotel eingeladen haben.
"Es war unverantwortlich von mir, das Covid-19-Protokoll zu brechen, das Spieler, Betreuer und die Öffentlichkeit schützen soll", sagte Greenwood. Er wolle sich insbesondere bei Gareth Southgate entschuldigen, der ihm vertraut und den er im Stich gelassen habe. "Für England zu spielen war einer der Momente, die mich am meisten mit Stolz erfüllt haben, und ich kann nur mir selbst die Schuld für diesen Fehler geben", betonte er.
Foden hatte bereits am Montag via Twitter sein Bedauern geäußert: "Ich habe eine schlechte Entscheidung getroffen und mein Verhalten stimmt nicht mit meinen Ansprüchen überein."
Am Dienstagabend traf England im zweiten Spiel der Gruppe in der Liga in Kopenhagen auf Dänemark. In Island hatten die Engländer zum Auftakt mit 1:0 gewonnen.
Update, 8. September, 14.55 Uhr: Stamp sieht Probleme bei Erlaubnis für Sexarbeit in Corona-Krise
Die NRW-Landesregierung sieht Probleme bei der Umsetzung des Urteils des Oberverwaltungsgerichts (OVG) zur Erlaubnis von Sexdienstleistungen in der Corona-Krise. Man müsse nun sehen, wie der Beschluss umzusetzen sei, sagte der stellvertretende nordrhein-westfälische Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) am Dienstag in Düsseldorf. "Die Kontaktnachverfolgung ist in einem Bereich, wo es ein Stück weit um Diskretion geht, schwierig." Ein "ernsthaftes Problem" sei auch ein zunehmend illegaler Bereich, "wo es um brutalste Ausbeutungsverhältnisse gerade von Frauen geht", sagte Stamp, der auch Familienminister ist.
Das OVG in Münster hatte zuvor das in der Corona-Schutzverordnung des Landes verankerte Verbot von sexuellen Dienstleistungen in und außerhalb von Prostitutionsstätten und Bordellen außer Vollzug gesetzt. Die vollständige Untersagung aller sexuellen Dienstleistungen sei derzeit nicht mehr verhältnismäßig, heißt es in der Begründung. Das Land habe mittlerweile weitgehende Lockerungen in nahezu allen gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen zugelassen.
Stamp sagte, es handele sich um ein "ganz, ganz schwieriges Feld", in dem die Regierung zu einer Abwägung habe kommen müssen. Es wäre in NRW schwer zu vermitteln gewesen, eine Maskenpflicht für Schüler im Unterricht zu verfügen, aber gleichzeitig die Bordelle zu öffnen. Auch bei den laut Verordnung erlaubten Familienfeiern sei der körperliche Kontakt ein anderer als bei sexuellen Dienstleistungen.
Die Regeln zur Erlaubnis von Prostitution in der Corona-Krise etwa in Berlin bezeichnete Stamp als "teilweise bizarr". Man müsse generell aber darüber nachdenken, wie Prostitution insgesamt rechtlich gestaltet werden solle, sagte Stamp. Die derzeitige Gesetzgebnung sei "noch nicht der Weisheit letzter Schluss". Gegen die Verelendung und Ausbeutung von Sexarbeiterinnen müsse perspektivisch vorgegangen werden.
Update, 8. September, 15.52 Uhr: Brandenburger Regierung plant wegen Corona neue Milliarden-Schulden
Die Brandenburger Landesregierung plant angesichts der Corona-Krise im nächsten Jahr rund 1,9 Milliarden Euro neue Schulden.
Erneut solle eine außergewöhnliche Notlage erklärt werden, teilte sie am Dienstag nach der Kabinettssitzung zum Haushalt mit.
Update, 8. September, 14.50 Uhr: Friseurkette Klier soll nach Corona-Einbruch rasch saniert werden
Die in der Corona-Krise stark unter Druck geratene Friseurkette Klier soll so schnell wie möglich aus der Gefahrenzone kommen. Die Chancen seien nach derzeitiger Einschätzung recht gut, hieß es am Dienstag aus der Firmenzentrale in Wolfsburg: "Unser Fokus ist jetzt ganz klar auf eine Sanierung ausgerichtet."
Klier hat ein Schutzschirmverfahren beantragt, nachdem auch Überbrückungshilfen die hohen Umsatzeinbußen vor allem während des Lockdowns im Frühjahr nicht hatten ausgleichen können. Friseurbetriebe hatten damals zeitweise komplett schließen müssen.
Der vorläufige Sachwalter Silvio Höfer wollte sich noch nicht zu den konkreten Aussichten äußern. Nach Angaben von Klier können alle Filialen dank der Hygienemaßnahmen geöffnet bleiben. Gespräche über einen Sanierungsplan sollen in Kürze beginnen. "Alle Geschäftsprozesse und Kostenstrukturen stehen dabei auf dem Prüfstand. Dazu zählt auch das Filialnetz."
Verdi-Vizechefin Christine Behle hatte betont, bei den anstehenden Verhandlungen müssten die Interessen der rund 9200 Mitarbeiter berücksichtigt werden: "Wir hoffen, dass das Unternehmen die Chance nutzt, sich eine sichere Zukunft aufzubauen. Diese kann aber sicher nicht durch den massiven Abbau von Arbeitsplätzen gesichert werden."
Klier ist die nach eigenen Angaben größte deutsche Friseurkette. Neben rund 1400 Niederlassungen im Inland gibt es zahlreiche Filialen in weiteren Ländern Europas. Auch Marken wie Essanelle oder Super Cut gehören zur Gruppe. Das Amtsgericht Wolfsburg hatte am Freitag den Antrag auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens angenommen. Ziel ist dabei, in Zahlungsschwierigkeiten geratene Firmen vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen, ohne dass bereits Insolvenz angemeldet werden muss. Die Geschäftsleitung bleibt im Amt, ihr wird allerdings der Sachwalter zur Seite gestellt.
Update, 8. September, 14.45 Uhr: Krankenkasse: Trotz Corona kein gestiegener Krankenstand
Der Krankenstand in Rheinland-Pfalz ist trotz der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nicht gestiegen. Das hat eine aktuelle Analyse der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergeben. Mit 4,5 Prozent liege der Wert allerdings über dem Bundesdurchschnitt von 4,2 Prozent, teilte die Krankenkasse am Dienstag mit. Laut dem Report waren an jedem Tag des ersten Halbjahres von 1000 Arbeitnehmern 45 krankgeschrieben.
Aufgrund von Atemwegserkrankungen habe es einen Anstieg der Fehltage um elf Prozent auf 148 Tage je 100 Beschäftigte gegeben. Insgesamt liegen die Fehlzeiten durch Erkältungen oder Grippe der Krankenkasse zufolge jedoch immer noch unterhalb der Werte des schweren Grippejahres 2018. Damals waren es 180 Tage je 100 Beschäftigte.
Einen Anstieg um zehn Prozent gab es laut DAK-Report in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Rheinland-Pfalz auch bei psychischen Erkrankungen. Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen als Ursache für Krankmeldungen gingen hingegen um drei Prozent zurück.
Für die Krankenstandsanalyse hat das Berliner IGES Institut die Daten von mehr als 152.000 bei der DAK versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ausgewertet.
Update, 8. September, 14.42 Uhr: Thüringentag um zwei Jahre verschoben
Der Thüringentag in Schmalkalden wird nicht wie ursprünglich geplant im kommenden Jahr stattfinden, sondern erst zwei Jahre später im Jahr 2023. Das gab Regierungssprecher Falk Neubert am Dienstag in Erfurt bekannt.
Schmalkaldens Bürgermeister habe um die Verschiebung gebeten, sagte Neubert. Hintergrund sei die Corona-Pandemie. Es gebe unter anderem Sorgen, dass der Charakter des Volksfestes wegen der Pandemie und der erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen nicht bewahrt werden könne.
Der Thüringentag findet alle zwei Jahre statt. Nächstes Jahr sollte er eigentlich vom 4. bis zum 6. Juni ausgerichtet werden unter dem Motto "Schmalkalden - erfrischend anders". Neubert sagte, man habe sich dazu entschieden, den Thüringentag um zwei Jahr zu verschieben, weil Thüringen im Jahr 2022 bereits die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit ausrichtet.
Update, 8. September, 14.40 Uhr: Corona-Fall bei Würzburger Kickers - Ein Spieler infiziert
Beim Fußball-Zweitligisten Würzburger Kickers ist ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gaben die Unterfranken am Dienstag bekannt und sagten das am Abend geplante Testspiel beim FSV Zwickau aus Sicherheitsgründen ab. Der Profi, der namentlich nicht genannt wurde, sei bereits isoliert worden und zeige keine Symptome. Alle anderen Tests in der Mannschaft und beim Betreuerstab seien negativ ausgefallen, hieß es.
Der Spieler habe nicht zum Kader des Totopokal-Finales am vorigen Samstag gegen 1860 München gehört. Die Kickers sind nach eigenen Angaben im engen Austausch mit den Gesundheitsbehörden und der Deutschen Fußball Liga (DFL). Wie im Hygienekonzept vorgesehen, wird das komplette Team am Mittwoch nochmal getestet. Am kommenden Montag steht das Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen Hannover 96 an.
Update, 8. September, 14.29 Uhr: Boykotts, Streiks und Quarantäne bei Schulrückkehr in Spanien
Die Wiederaufnahme des Unterrichts nach rund sechsmonatiger Pandemie-Pause ist im Corona-Hotspot Spanien von zahlreichen Zwischenfällen überschattet worden. In der wegen der vielen Neuausbrüche abgeriegelten 11.000-Einwohner-Gemeinde Santoña in der Region Kantabrien boykottierte der größte Teil der Eltern den Schulbeginn, wie Medien am Dienstag berichteten.
In der Grundschule "Macias Picavea" etwa seien am Montag nur 21 der 500 eingeschriebenen Kinder erschienen, in "Juan de la Cosa" nur sieben von 350. "Es ist nicht logisch, dass bei uns alles zu ist und die Kinder zur Schule müssen", wurde Gloria Izan, Mitglied des "Juan de la Cosa"-Elternrates von der Zeitung "El País" zitiert.
Zum Boykott riefen auch Elternverbände in vielen anderen Regionen Spaniens auf. In mehreren Städten Andalusiens, wo der Unterrichtsbeginn für kommenden Montag angesetzt ist, wurde dazu aufgerufen, zum Zeichen des Protests gegen die als unsicher angeprangerten Bedingungen die Ranzen an Balkonen und Fenstern zu hängen. Dabei hatte Bildungsministerin Isabel Celaá die Eltern bereits Ende August vor einem Schulboykott aus Angst vor dem Virus gewarnt. "Die Präsenz in den Klassenräumen ist Pflicht", sagte sie.
In Madrid, der von den Neuausbrüchen zuletzt am stärksten betroffenen Region Spaniens, protestieren nicht nur die Eltern, sondern auch die Lehrer. Sie kündigten für den 22. und den 23. eine Arbeitsniederlegung und Kundgebungen an. In der Hauptstadt gab es am Dienstag auch eine erste Hiobsbotschaft. Am angesehenen privaten Lycée Français musste eine Grundschulklasse in Quarantäne gesetzt werden. Ein Schüler sei nach dem Schulbeginn am vorigen Freitag positiv getestet worden, teilten die regionalen Behörden mit.
Die mehr als 410.000 Vor- und Grundschulkinder an den öffentlichen Schulen Madrids kehrten am Dienstag in die Klassenräume zurück. Regionalpräsidentin Isabel Díaz Ayuso versuchte, die Eltern zu beruhigen: "Wir schicken die Kinder doch nicht in Risikogebiete."
In Spanien gilt für Kinder ab sechs Jahren auf dem Schulgelände fast immer und überall Maskenpflicht. Lehrer und Schüler müssen sich zudem täglichen Temperaturmessungen unterziehen.
Seit Ende Juni steigt die Zahl der Neuinfektionen in Spanien wieder nahezu stetig an. Die Zahl der Ansteckungen seit Ausbruch der Pandemie überschritt am Montag die Marke von 500.000. Sie liegt damit höher als in jedem anderen westeuropäischen Land.
Update, 8. September, 14.22 Uhr: Trotz vieler Corona-Fälle: Taj Mahal bald wieder für Besucher offen
Trotz Corona-Rekordzahlen soll Indiens berühmteste Sehenswürdigkeit, der Taj Mahal, bald wieder für Besucher geöffnet werden. Ab der übernächsten Woche sollen Besucher unter Beachtung von Abstandsregeln, mit Masken und desinfizierten Händen das Marmormonument und Unesco-Weltkulturerbe wieder besuchen können, hieß es vom zuständigen regionalen Tourismusbüro. Tickets müssten online erworben werden. Allerdings stellt Indien ausländischen Touristen derzeit keine Visa aus.
In den Taj Mahal dürften zunächst 5000 Touristen pro Tag, früher seien es laut Behördenangaben rund fünf Mal so viele gewesen. Das Monument hatte ein Mughal-Herrscher im 17. Jahrhundert für seine Lieblingsfrau bauen lassen.
Indien hat Brasilien am Montag als Land als Land mit den zweitmeisten bekannten Corona-Infektionen weltweit überholt. Wie offizielle Zahlen zeigten, wurden inzwischen mehr als 4,2 Millionen Fälle registriert. Zuletzt kamen rund 90.000 Fälle pro Tag dazu. Nur in den USA gibt es mit mehr als 6,2 Millionen Fällen insgesamt noch mehr. Trotzdem setzt die Regierung auf die Lockerung von Corona-Maßnahmen. Im Frühling hatte Indien einen strikten Lockdown verordnet. Dadurch brach die Wirtschaftsleistung stark ein, Millionen Menschen verloren ihre Jobs.
Update, 8. September, 14.04 Uhr: Deutlicher Anstieg der Corona-Fälle in Großbritannien
Die Zahl der Corona-Infektionen ist in Großbritannien wieder deutlich angestiegen. In den vergangenen Tagen gab es jeweils fast 3000 bestätigte Neuinfektionen pro Tag, wie aus den offiziellen Zahlen der Regierung von Dienstag hervorgeht. Das ist der höchste Stand seit Ende Mai.
Derzeit stecken sich vor allem junge Menschen mit dem Virus an. Das erklärt auch den bislang niedrigen Anstieg der Todesfälle, da Covid-19 bei Jüngeren oft glimpflicher verläuft. "Töte nicht deine Oma, indem du dir das Coronavirus einfängst und sie ansteckst", warnte Gesundheitsminister Matt Hancock im Sender BBC und appellierte an die Briten, Abstands- und Hygieneregeln weiter einzuhalten und sich nicht in größeren Gruppen zu versammeln.
Experten sehen die Zahlen mit Sorge und warnen vor einer zweiten Welle. "Die Menschen haben sich zu sehr entspannt", sagte der britische Epidemiologe und Gesundheitsberater Jonathan Van-Tam der BBC. Auch ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation WHO sagte dem Sender Sky News, er rechne mit weiteren Spitzen der Fallzahlen in Großbritannien.
Zuletzt hatte die Regierung die steigende Zahl der Infektionen häufig mit der hohen Anzahl an Tests erklärt, die mittlerweile durchgeführt werden. Zuletzt waren es mehr als 175.000 pro Tag. So können mehr Infektionen tatsächlich als solche erkannt werden als noch im Frühjahr. Allerdings gab es zuletzt auch immer wieder Corona-Ausbrüche, etwa bei illegalen Partys, Fußballspielen oder in einer Schule.
Bei den Tests scheint zudem das Limit erreicht zu sein. Die für das Testmanagement zuständige Sarah Jane-Marsh sagte Sky News, die Labore hätten einen "kritischen Punkt" und die Kapazitäten müssten dringend ausgebaut werden.
Auf die vergangenen sieben Tage gerechnet hat die Zahl der Fälle in Großbritannien die kritische Schwelle von 20 Fällen pro 100.000 Einwohner überstiegen. Für Einreisende aus Regionen mit einer höheren Infektionsrat verhängt die britische Regierung eine zweiwöchige Quarantäne. Gesundheitsminister Hancock wollte am Dienstag über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen informieren.
Update, 8. September, 14.01 Uhr: Corona-Zahlen auf Bali seit Öffnung für Lokaltourismus verdoppelt
Auf der beliebten indonesischen Urlaubsinsel Bali hat sich die Zahl bestätigter Corona-Infektionen seit der Öffnung für den einheimischen Tourismus Ende Juli verdoppelt. Allein am Dienstag meldete die Insel mit ihren rund 4,2 Millionen Einwohnern 164 neue Fälle. Damit stieg die Gesamtzahl auf mehr als 6500.
Zum Vergleich: Am 31. Juli, als erstmals seit März wieder Gäste von den anderen Inseln des Archipels einreisen durften, lag die Zahl noch bei 3300. In den vergangenen fünf Wochen ist auch die Zahl der Todesopfer in Verbindung mit Covid-19 von 48 auf 128 gestiegen.
Zuvor war die gerade bei Surfern und Yogis beliebte "Insel der Götter" vergleichsweise glimpflich durch die Krise gekommen. Deshalb hatte die Regionalregierung entschieden, Ende Juli zumindest den lokalen Tourismus wiederzubeleben. Für ausländische Gäste herrscht bis mindestens Anfang 2021 weiter eine Reisesperre.
Ady Wirawan, Epidemiologe an der Udayana-Universität in Bali, führt den Anstieg zumindest teilweise auf die Öffnung für den einheimischen Tourismus zurück. "Es liegt nicht an den Besuchern an sich, aber die Wiedereröffnung hat die Leute veranlasst, unvorsichtiger zu werden", sagte er. Viele Balinesen seien dringend auf die Urlauber angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Derweil ist im besonders schwer von der Pandemie betroffenen Inselstaat Indonesien die Gesamtzahl offiziell erfasster Infektionen auf mehr als 200.000 gestiegen. Die Zahl gemeldeter Todesfälle stieg auf rund 8200.
Update, 8. September, 13.52 Uhr: "Covidioten" - Staatsanwaltschaft will nicht gegen Esken ermitteln
Die Tübinger Staatsanwaltschaft betrachtet die Bezeichnung "Covidioten" von SPD-Parteichefin Saskia Esken nicht als strafbare Beleidigung. Man sehe von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ab, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.
Nach einer Demo gegen Corona-Maßnahmen Anfang August in Berlin hatte Esken die Demoteilnehmer auf Twitter als "Covidioten" bezeichnet. In der Folge gingen Hunderte Strafanzeigen von Demonstrationsteilnehmern bei der Staatsanwaltschaft Tübingen ein, die sich durch die Äußerung beleidigt fühlen.
Aus der Sicht der Staatsanwaltschaft liegt keine strafbare Beleidigung vor. Die Äußerung von Esken stelle eine kritische Reaktion auf das Verhalten der Personen dar, die bei der Veranstaltung bewusst Schutzmaßnahmen zur Verringerung des Infektionsrisikos missachteten, betonte die Behörde. "Es handelt sich um eine politische Äußerung im Rahmen einer Auseinandersetzung in der Sache, die als solche vom Grundrecht der Meinungsfreiheit gedeckt ist."
Update, 8. September, 13.48 Uhr: Hamburger Senatorin: Prostitution im Norden ab 15. September erlaubt
In den Nordländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen ist Prostitution vom 15. September an unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Dies teilte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag mit. Das Vorgehen sei mit den anderen drei Bundesländern abgesprochen, sagte die Hamburger Senatorin.
Update, 8. September, 13.45 Uhr: Künftig 80 Euro Bußgeld für Maskenverweigerer in Hamburg
In Hamburg wird der Verstoß gegen die Maskenpflicht im öffentlichen Bereichen künftig mit 80 Euro Bußgeld geahndet. Die neue Regelung werde bereits am Donnerstag in Kraft treten, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung.
Bislang werden Maskenverweigerer nur vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) mit einer Vertragsstrafe von 40 Euro belegt. Das Bußgeld soll nun in allen öffentlichen Bereichen erhoben werden, also auch im Einzelhandel.
Nach Ende der Sommerferien war die Bereitschaft, dauerhaft eine Mund-Nasen-Bedeckung an Bahnsteigen sowie in Bussen und Bahnen zu tragen, nach HVV-Angaben in der Hansestadt zurückgegangen. Demnach trugen bei Kontrollen in der Spitze bis zu 15 Prozent der Fahrgäste ihre Alltagsmaske nicht oder nicht richtig. Seit Einführung der Vertragsstrafe halten sich laut HVV wieder mehr Menschen an die Tragepflicht.
Die Vertragsstrafe werde weiter beibehalten, sagte Leonhard. Allerdings siehe sie in Zukunft ein 40 Euro Bußgeld nach sich, so dass auch dann insgesamt 80 Euro fällig würden.
Update, 8. September, 13.41 Uhr: Tour-Direktor Prudhomme positiv auf Corona getestet - "Verlasse Tour"
Tour-de-France-Direktor Christian Prudhomme ist positiv auf das Coronavirus getestet und hat das Rennen vorerst verlassen. Das gab die Tour-Organisation am Dienstag bekannt. "Ich werde die Tour für acht Tage verlassen. Ich werde mich wie jeder französische Angestellte in so einem Fall verhalten", sagte Prudhomme der Nachrichtenagentur AFP. Der Tourchef betonte, dass er keinen Kontakt zu den Fahrern gehabt und auch nicht der sogenannten Blase angehört habe. Aufgrund seiner Funktion habe er viele Gäste und Verantwortliche getroffen. Prudhomme wird durch Francois Lemarchand ersetzt.
Zuvor war bekannt geworden, dass es bei den Corona-Tests am ersten Ruhetag keinen Positivfall im Fahrerfeld gegeben habe. Wohl aber seien jeweils ein Mitglied aus dem Betreuerstab der Mannschaften Cofidis, AG2R La Mondiale, Ineos-Grenadiers und Mitchelton-Scott positiv getestet worden. Die Personen verließen das Rennen, weitere Auswirkungen hatte es nicht.
Rund um den ersten Ruhetag wurden 841 Kontrollen auf das Virus durchgeführt. Laut Reglement führen schon zwei Positivfälle in einem Team innerhalb von sieben Tagen zum Ausschluss des ganzen Rennstalls. Zu einem Team gehören dabei nicht nur die acht Fahrer, sondern auch das direkte Umfeld wie Betreuer, Physiotherapeuten oder Sportdirektoren.
Die Teams absolvierten die Rundfahrt bislang in einer sogenannten Blase. Es galten strikte Regeln wie das Tragen von Masken beim Einschreiben, im Bus, im Hotel und bei der Siegerehrung. Dazu wurden die Athleten jeden Tag medizinisch überwacht und auf Symptome untersucht. Nur im Rennen gab es keine Einschränkungen.
Update, 8. September, 13.18 Uhr: Bayern beschließt Maskenpflicht für größere Versammlungen im Freien
Bei größeren Versammlungen unter freiem Himmel gilt in Bayern ab diesem Mittwoch (9. September) regelmäßig eine Maskenpflicht. Die Pflicht greift "jedenfalls ab einer Teilnehmerzahl von 200 Personen" – das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen.
Update, 8. September, 13.17 Uhr: Neue Lockerungen in Bayern
Im Freistaat Bayern gibt es zahlreiche neue Lockerungen. Unter anderem dürfen die Bars und Kneipen wieder öffnen. Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 8. September, 13.16 Uhr: Bayern schließt Corona-Testzentren an Autobahnen und auf Bahnhöfen
Nach dem Ende der Hauptreisezeit im Sommer stellt Bayern die Corona-Teststationen an den Autobahnen in Grenznähe sowie an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg bis zum 30. September ein. Die freiwerdenden Testkapazitäten sollen nach einem Kabinettsbeschluss vom Dienstag stattdessen "bedarfsorientiert" etwa für die Testzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung stehen. Lediglich die Teststationen an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen bleiben.
Update, 8. September, 12.42 Uhr: Südafrikas Wirtschaft bricht im zweiten Quartal um 16 Prozent ein
Südafrikas Wirtschaft ist angesichts der Corona-Pandemie im zweiten Quartal massiv eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im Vergleich zum Vorquartal um mehr als 16 Prozent, wie die Statistikbehörde Stats SA am Dienstag mitteilte. Auf Jahresrate hochgerechnet, ergebe sich damit ein Minus von 51 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2009 während der globalen Finanzkrise habe der Einbruch aufs Jahr hochgerechnet 6,1 Prozent betragen.
Die - nach Nigeria - zweitgrößte Volkswirtschaft Afrikas erlebt zurzeit verheerende Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft, die sich schon vor der Virus-Krise in der Rezession befand. Millionen Menschen kämpfen dort ums Überleben, die Armut ist in wenigen Wochen dramatisch angewachsen. Dem Staat dürften in diesem Jahr 300 Milliarden Rand (15,4 Mrd Euro) an Steuereinkommen fehlen.
Finanzminister Tito Mboweni hatte das Land bereits auf Steuererhöhungen und drastische Ausgabenkürzungen vorbereitet. Er erwartet bis zum Ende des Finanzjahres ein Anwachsen der Schuldenlast auf knapp 82 Prozent des BIP. Südafrika mit seiner hohen Arbeitslosigkeit und enormen sozialen Ungleichheit kämpft seit Jahren mit strukturellen wirtschaftlichen Problemen und einer unzuverlässigen Stromversorgung, die weiter anhält. Problematisch ist auch die starke Fokussierung auf den Rohstoffsektor - gerade bremst die Coronakrise auch die Gold- und Platinproduktion aus.
Update, 8. September, 12.27 Uhr: Zahl der Arbeitsstunden fällt auf historisches Tief
In Deutschland wurden seit der Wiedervereinigung in einem Quartal noch nie so wenige Arbeitsstunden geleistet wie im zweiten Vierteljahr 2020. Das ermittelte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
"Die Arbeitszeit ist vor allem durch Kurzarbeit, Abbau der Zeitguthaben auf den Arbeitszeitkonten, Freistellungen und weniger Überstunden gesunken", sagte der Leiter des Forschungsbereiches Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen beim IAB, Enzo Weber. "Der Rückgang bei der Zahl der Erwerbstätigen blieb in Anbetracht des immensen wirtschaftlichen Schocks dagegen begrenzt", sagte er.
Das Arbeitsvolumen sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um zehn Prozent auf 13,3 Milliarden Stunden gesunken. Gegenüber dem ersten Quartal 2020 bedeute das einen saison- und kalenderbereinigten Rückgang um 8,0 Prozent. Die Arbeitszeit pro Erwerbstätigen habe im zweiten Quartal 297,3 Stunden betragen und damit um 8,8 Prozent unter dem Wert des ersten Quartals gelegen.
Die Zahl der Kurzarbeiter habe im zweiten Quartal nach ersten Hochrechnungen bei rund 5,5 Millionen und damit auf einem historischen Höchststand gelegen. Der Arbeitsausfall pro Kurzarbeiter habe im Schnitt bei 45 Prozent gelegen.
Update, 8. September, 12.24 Uhr: Frankreich prüft Verkürzung der Quarantänezeit nach Corona-Infektion
Frankreich prüft, ob die Quarantänezeit für Corona-Infizierte und deren Kontaktpersonen verkürzt werden kann. Derzeit stehe im Raum, die Quarantäne-Vorgaben von 14 auf sieben Tage zu reduzieren, sagte der französische Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag dem Radiosender France Inter.
Der Wissenschaftsrat, der die französische Regierung berät, habe sich dafür ausgesprochen, erklärte Véran. Eine Entscheidung darüber solle aber erst am Freitag bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates getroffen werden. So bleibe Zeit, noch weitere Meinungen von Experten dazu einzuholen.
Die Gründe für eine Verkürzung der Quarantäne-Zeit seien nicht wirtschaftlich, betonte Véran. "Man ist vor allem in den ersten fünf Tagen ansteckend, nachdem entweder Symptome aufgetreten sind oder nach einem positivem Test", sagte der Minister. Nach einer Woche sei das Ansteckungsrisiko nur noch sehr gering. Mit der Reduzierung soll die Selbstisolation in der Bevölkerung besser akzeptiert werden, erklärte Véran. Die Realität habe gezeigt, dass sich viele Französinnen und Franzosen nicht an die 14-Tage-Quarantäne hielten.
Frankreich ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen worden. Bisher wurden mehr als 30 700 Tote registriert. Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt wieder gestiegen. Der Großraum Île-de-France mit der Hauptstadt Paris und die Region Côte d’Azur gelten als Risikogebiete. Auch in anderen Landesteilen zirkuliert das Virus nach Behördeneinschätzungen aktiv.
Update, 8. September, 12.24 Uhr: Belgische Fußball-Nationalmannschaft wird nach Corona-Fall getestet
Nach einem Corona-Fall in der belgischen Fußball-Nationalmannschaft wird das gesamte Team auf das Virus getestet. Die Tests sollten am Dienstag vorgenommen werden und auch den Mitarbeiterstab umfassen, teilte die Nationalmannschaft mit. Für Dienstagabend (20.45 Uhr) ist in der Nations League ein Spiel zwischen Belgien und Island angesetzt.
Bereits am Sonntag war Verteidiger Brandon Mechele positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Spieler des belgischen Meisters FC Brügge verließen daraufhin das Auswahlteam der "Roten Teufel".
Update, 8. September, 12.20 Uhr: WHO hält Entwicklung bei Corona in Tschechien für "besorgniserregend"
Die jüngste Entwicklung bei den Corona-Infektionen in Tschechien ist nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) "besorgniserregend". Das teilte die WHO-Vertretung in Prag am Dienstag bei Facebook mit. "Es gibt keine Alternative zum Testen, Nachverfolgen und Isolieren, um Covid-19 zu beherrschen - weder hier noch andernorts", betonten die Experten.
Die UN-Gesundheitsorganisation widersprach damit dem tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis. Dieser hatte erklärt, dass möglicherweise nur noch bei ernsten Erkrankungsfällen die Infektionsketten zurückverfolgt werden sollen. Eine Entscheidung darüber könne bereits Ende der Woche fallen.
Die Behörden klagen über mangelndes Personal. Man habe bisher versucht, jeden Kontakt nachzuverfolgen, auch bei symptomlosen Personen, sagte die Leiterin des Prager Gesundheitsamts, Zdenka Jagrova, der Zeitung "Pravo". Die Nachbarstaaten täten dies nicht immer. "Die Daten sind damit nicht vergleichbar, was dem Ruf Tschechiens schadet", meinte die Behördenleiterin.
Tatsächlich hat die Zahl der täglichen Neuinfektionen in dem nur knapp elf Millionen Einwohner zählenden Land in den letzten zwei Wochen neue Rekordwerte erreicht. Am Montag kamen 563 weitere Fälle hinzu, womit die Gesamtzahl der aktiven Infektionen auf 8424 stieg, wie das tschechische Gesundheitsministerium am Dienstag bekanntgab. 214 Patienten waren demnach im Krankenhaus. 437 Menschen starben bisher.
Update, 9. September, 11.51 Uhr: Aufregung bei Alaphilippe-Team: Corona-Nachtest bei Betreuer negativ
Ein verdächtiger Corona-Test hat kurzfristig beim belgischen Radrennstall Deceuninck-Quick Step vor der zehnten Etappe der Tour de France für Aufregung gesorgt. Ein Mitarbeiter des Teams wurde am Dienstagmorgen mit dem Krankenwagen abgeholt. Der Nachtest erwies sich allerdings als negativ. "Wir werden das Rennen ganz normal fortsetzen", teilte die Mannschaft um den französischen Superstar Julian Alaphilippe mit.
Rund um den ersten Ruhetag wurden bei allen 22 Mannschaften insgesamt über 600 Kontrollen auf das Virus durchgeführt. Laut Reglement führen schon zwei Positivfälle in einem Team innerhalb von sieben Tagen zum Ausschluss des ganzen Rennstalls. Zu einem Team gehören dabei nicht nur die acht Fahrer, sondern auch das direkte Umfeld wie Betreuer, Physiotherapeuten oder Sportdirektoren.
Die Teams absolvierten die Rundfahrt bislang in einer sogenannten Blase. Es galten strikte Regeln wie das Tragen von Masken beim Einschreiben, im Bus, im Hotel und bei der Siegerehrung. Dazu wurden die Athleten jeden Tag medizinisch überwacht und auf Symptome untersucht. Nur im Rennen gab es keine Einschränkungen.
Update, 9. September, 11.23 Uhr: Österreich will Ski-Gebiete im Winter offenhalten
Trotz der Corona-Krise will Österreich die Skigebiete im kommenden Winter offenhalten. "Wir müssen in allen Bereichen unseres Lebens versuchen, ein so normales Leben wie möglich zu führen", betonte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag bei einem Besuch in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. "Wintertourismus und Skifahren wird möglich sein."
Mit Blick auf die Skisaison verwies Kurz darauf, dass der Tourismus ein großer Wirtschaftsfaktor in Österreich sei. Es gehe um sehr viele Arbeitsplätze. Ein Konzept werde derzeit ausgearbeitet, sagte Kurz. Details nannte er nicht. Zugleich betonte er, dass es Après-Ski in der gewohnten Form nicht geben werde. Bei Partys im Skiort Ischgl hatten sich viele Touristen gerade auch aus Deutschland mit dem Virus angesteckt.
Update, 9. September, 11.21 Uhr: Gastgewerbe mit Krisen-Umsatzverlust von 17,6 Milliarden Euro
In der Corona-Krise hat das Gastgewerbe zwischen März und Juni dieses Jahres einen Umsatzverlust in Höhe von 17,6 Milliarden Euro eingefahren. Fast 11 Milliarden Euro davon entfielen allein auf die Monate April und Mai, wie der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamts am Dienstag in Berlin mitteilte.
"Nach zehn Wachstumsjahren verzeichnet die Branche seit Anfang März Umsatzverluste historischen Ausmaßes", teilte Dehoga-Präsident Guido Zöllick mit. "Unsere Betriebe waren die ersten, die unter den Folgen der Coronavirus-Ausbreitung gelitten haben und werden in all ihren Betriebsformen die letzten sein, die wieder öffnen dürfen."
Im gesamten ersten Halbjahr gingen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um nahezu 40 Prozent zurück. Laut einer Umfrage, die der Dehoga Anfang September unter seinen Mitgliedern durchführt, sahen nahezu 62 Prozent der befragten Betriebe ihre Existenz durch die Krise gefährdet.
Update, 9. September, 11.18 Uhr: Arbeitgeber sehen in Krise Modernisierungsschub in der Arbeitswelt
Die Arbeitgeber sehen gute Voraussetzungen dafür, dass die deutsche Wirtschaft gestärkt aus der Corona-Krise hervorgeht. So hätten viele Firmen in die Digitalisierung investiert, erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am Dienstag unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage im Auftrag der BDA sowie von Microsoft.
Die Umfrage zeige, dass Unternehmen in der Corona-Pandemie eine hohe organisatorische Anpassungsfähigkeit bewiesen hätten. Zwei Drittel der Befragten sagten demnach, dass sie sich während der Pandemie neue Arbeitsweisen angewöhnt hätten. Die Hälfte habe angegeben, dass ihre Firma insgesamt flexibler geworden sei. Knapp die Hälfte der Beschäftigten gebe an, dass ihr Unternehmen in Software investiert habe.
Die Firmen hätten die "richtigen Weichenstellungen" vorgenommen, erklärte Sabine Bendiek, Vorsitzende der Geschäftsführung bei Microsoft Deutschland: "Ich bin zuversichtlich, dass wir kein Digitalisierungs-Strohfeuer erleben, sondern tatsächlich einen langfristigen Digitalisierungsschub sehen werden."
BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter erklärte anlässlich einer Veranstaltung unter dem Namen "#futurework20" in Berlin: "Wir haben in der Krise einen massiven Modernisierungsschub in der Arbeitswelt erlebt." Investitionen in die Digitalisierung seien Investitionen in die Zukunft. Dies trage entscheidend zur Anpassungsfähigkeit der Unternehmen bei. Flexibilität habe sich für Unternehmen wie Beschäftigte als entscheidender Vorteil erwiesen.
Update, 9. September, 11.12 Uhr: Merkel sichert Gesundheitsämtern erneut Unterstützung zu
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Gesundheitsämtern für ihre zentrale Rolle in der Corona-Krise gedankt und erneut eine bessere Ausstattung zugesichert. Sie hätten "einen ganz wesentlichen Anteil daran, dass wir das Infektionsgeschehen bislang in Deutschland doch weitgehend unter Kontrolle halten konnten", sagte Merkel am Dienstag in einer Videokonferenz mit Vertretern von Ämtern, Kommunen und Ländern. Für die Gesundheitsämter bedeute die Pandemie mit dem Verfolgen von Infektionsketten oder dem Anordnen von Tests und Quarantäne einen "unfassbaren Mehraufwand".
Merkel bekräftigte, dass der Bund nun viel Geld für Verbesserungen in die Hand nehmen wolle. In Regionen mit hohen Infektionszahlen stießen die Ämter mitunter an die Grenze des personell Leistbaren. Auch digitale Kommunikationsmöglichkeiten ließen durchaus noch zu wünschen übrig. "Die Gesundheitsämter wissen selbst am besten, wo geeignete Ansatzpunkte für Veränderungen sind", sagte die Kanzlerin.
Um die bundesweit 375 Ämter zu stärken, will der Bund vier Milliarden Euro bis 2026 bereitstellen. Vorgesehen ist unter anderem, bis Ende 2022 mindestens 5000 unbefristete Vollzeitstellen im Öffentlichen Gesundheitsdienst neu entstehen zu lassen. Geplant ist zudem breit angelegte Unterstützung bei neuen digitalen Lösungen, etwa für Meldewege.
Update, 9. September, 11.08 Uhr: Öffentlich-rechtliche Sender planen mehr Wissenschaftsjournalismus
Inmitten der Corona-Pandemie planen öffentlich-rechtliche Sender im deutschsprachigen Raum mehr Beiträge über Wissenschaft. Die Krise habe deutlich gemacht, dass wissenschaftliche Erkenntnisse konkrete Auswirkungen auf den Alltag haben, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Papier von öffentlich-rechtlichen Sendern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Journalistische Qualität bemesse sich auch an der Frage, "wie wissenschaftliche Erkenntnisse konstruktiv-kritisch überprüft, datenjournalistisch kompetent aufbereitet und ausgewogen eingeordnet werden."
Und weiter: "Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sollten Qualität und Quantität des Wissenschaftsjournalismus ausgebaut und enger mit den tagesaktuellen Informationsangeboten verzahnt werden."
Ziel des "Leipziger Impulses II" ist es, Gemeinwohlorientierung, der sich die öffentlich-rechtlichen Sender verpflichtet fühlen, zeitgemäß umzusetzen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete zuerst über das Papier (Dienstagausgabe). Dieses ist unter anderen von WDR, ZDF, Deutschlandradio sowie ORF in Österreich und SRG in der Schweiz unterschrieben. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat ebenfalls unterzeichnet - die Länderanstalt ist federführend bei der Debatte rund um das Papier.
Bereits im Dezember hatten sich die Sender auf einen ersten Teil des "Leipziger Impulses" bei einer Konferenz in der sächsischen Stadt geeinigt. Ganz generell wollen sie für mehr Glaubwürdigkeit und Vertrauen der Bürger ihre Angebote noch stärker aufs Gemeinwohl ausrichten.
Update, 9. September, 10.09 Uhr: Verfassungsschutz mit Lageanalyse zu großer Corona-Demonstration
Der Berliner Verfassungsschutz hat die Demonstration gegen die Corona-Regeln am 29. August beobachtet und ausgewertet und stellt am Mittwoch dazu eine Analyse vor. Die Regierungsfraktionen SPD, Linke und Grüne setzten das Thema auf die Tagesordnung des Parlamentsausschusses für Verfassungsschutz (10.30 Uhr). Dabei geht es auch um die Frage, ob diese Art von Demonstrationen zuletzt dem Aufschwung und der Vernetzung der rechtsradikalen Szene diente.
Bei der Demonstration, die von der Stuttgarter Initiative Querdenken 711 organisiert wurde, hatten laut Polizei knapp 40.000 Menschen protestiert. Die meisten waren friedlich, allerdings gab es von einer größeren Gruppe sogenannter Reichsbürger Angriffe auf die Polizei mit Stein- und Flaschenwürfen. Abends besetzten einige hundert Menschen nach einer Reichsbürger-Kundgebung für ein paar Minuten die Treppe des Reichstagsgebäudes.
Insgesamt wurden nach dem letzten Stand der Auswertung 59 Polizisten leicht verletzt, die allermeisten davon konnten weiter arbeiten. Die Polizei zeigte etwas mehr als 500 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten an - viele davon wegen Verstößen gegen die Corona-Abstandsregeln und Weigerungen, die aufgelöste Demonstration zu verlassen.
Der Chef des Brandenburger Verfassungsschutzes, Jörg Müller, sprach danach von einer "chaotischen Anti-Corona-Mixtur", bestehend aus bürgerlichen Gegnern der Corona-Maßnahmen, Esoterikern, Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremisten. "Natürlich sind das nicht alles Extremisten", sagte Müller der Zeitung "Die Welt". Die Bewegung ziehe sich durch die gesamte Gesellschaft, "vom Hochschulprofessor über die alleinerziehende Mutter zum Fußballfan". Die Demonstration sei "ein bisschen wie die Love-Parade" dahergekommen.
Update, 9. September, 9.57 Uhr: Grüne verlegen ihren Bundesparteitag ins Internet
Die Grünen halten ihren Bundesparteitag wegen der Corona-Pandemie in diesem Herbst digital ab. "Wir haben intensiv nach Möglichkeiten gesucht, live und in Farbe mit der Partei unser Grundsatzprogramm zu debattieren und zu verabschieden", sagte der Politische Bundesgeschäftsführer Michael Kellner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
"Aber in dieser unübersichtlichen pandemischen Lage sind Großveranstaltungen einem hohen Risiko ausgesetzt." Nun gehe es darum, kreativ zu sein, damit der Parteitag im Internet gelinge. "Not macht erfinderisch", sagte Kellner. "Wir sind sicher, dass es gut und lebendig wird, aber eben anders."
Eigentlich wollten die Grünen von 20. bis 22. November in Karlsruhe tagen, wo die Partei 1980 gegründet worden war. Nun solle der digitale Parteitag aus Karlsruhe übertragen werden, sagte Kellner.
Zum 40. Geburtstag wollen die Grünen ein neues Grundsatzprogramm beschließen. Personalentscheidungen, etwa über einen neuen Bundesvorstand, stehen in diesem Jahr keine mehr an - darum stellen sich wohl auch keine Satzungsfragen, wenn die Delegierten nun nicht persönlich zusammenkommen. Im Mai hatten die Grünen bereits einen kleineren Parteitag mit rund 100 Delegierten digital abgehalten und dabei auch Beschlüsse gefasst.
Kellner schrieb an Parteirat, Landesvorsitzende und -geschäftsführer, man wolle "das Gesundheitsrisiko für alle möglichst niedrig halten und gleichzeitig eine richtig gute Debatte zu unserem Grundsatzprogramm ermöglichen". Im Mai habe man erste Erfahrungen gesammelt, im November solle es "noch besser" werden. "Wir haben als Partei so viel Arbeit in das neue Grundsatzprogramm gesteckt, dass wir dieses gemeinsam beschließen und anschließend feiern wollen", schrieb er. "Gerne hätten wir das mit Euch zusammen in Karlsruhe gemacht, aber unser aller Gesundheit geht vor." Wegen der Pandemie wäre die Veranstaltung ohnehin eine "sterilere" geworden.
Update, 8. September, 9.42 Uhr: Drei Corona-Fälle bei Testreihe vor der Premier-League-Saison
Bei Corona-Test vor der am 12. September beginnenden Saison der englischen Premier League sind in der Woche zwischen dem 31. August und dem 6. September 1605 Fußballer und Clubmitarbeiter auf das Coronavirus getestet worden.
Wie die Liga mitteilte, sind dabei drei Test positiv ausgefallen. Namen wurden nicht genannt. Spieler oder Clubmitarbeiter, die positiv getestet wurden, müssen nun für einen Zeitraum von zehn Tagen in Quarantäne.
Am Montag war bekannt geworden, dass die Fußballprofis Riyad Mahrez und Aymeric Laporte vom Vizemeister Manchester City positiv getestet worden waren. Das hatte der Verein mitgeteilt. Symptome des Coronavirus zeige das Duo nicht.
Update, 8. September, 9.39 Uhr: Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil erwartet von Anti-Corona-Demo keine Probleme
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil erwartet keine Probleme bei den Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen am kommenden Samstag (12.9.) in Hannover. "In einer Demokratie muss es möglich sein, Kritik an der Beschneidung von Freiheitsrechten zu äußern", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Neuen Presse" (Dienstag).
Man dürfe nicht alle Demonstranten über einen Kamm scheren. Aber wie die Erfahrungen mit diesen Demos in Berlin zeige, "gibt es Menschen, die komplett den Bezug zur Realität verloren haben, wenn sie glauben, dass Angela Merkel eine Diktatur errichten will". Mit solchen Thesen könne er sich nicht ernsthaft auseinandersetzen, sagte Weil.
Man werde aufmerksam "beobachten und begleiten", ob sich rechtsextreme Kräfte in diese Kundgebung mischen. "Ich habe das vollste Vertrauen in die niedersächsische Polizei", sagte Weil. "Sie wird im Vorfeld der Veranstaltung die Lage richtig einschätzen und dann auch während der Demonstration richtig agieren."
Update, 8. September, 9.32 Uhr: Stadien in Italien bleiben bis Anfang Oktober geschlossen
Der Saisonstart in der italienischen Serie A Mitte September findet definitiv ohne Zuschauer statt. Die Fußball-Stadien in dem Land, das zu Beginn der Pandemie besonders stark von der Verbreitung des Coronavirus betroffen war, bleiben bis mindestens 7. Oktober für Zuschauer geschlossen.
Das geht aus einem Dekret zur Verlängerung der Corona-Schutzmaßnahmen hervor, das Ministerpräsident Giuseppe Conte am späten Montagabend unterzeichnete. "Ich finde, die Öffnung wäre derzeit absolut unangemessen", hatte Conte bereits am vergangenen Wochenende zu einer möglichen Fan-Rückkehr gesagt.
Die Saison in der Serie A beginnt am 19. September. Die Clubs würden gerne wieder vor Publikum spielen. Gesundheits-Staatssekretärin Sandra Zampa sagte, wenn sich die Infektionszahlen gut entwickelten, könne man möglicherweise ab Mitte Oktober wieder über Zuschauer in den Stadien nachdenken.
"Wenn die Zahlen gut sind, könnten am 17. Oktober beim Derby Inter - Milan Zuschauer dabei sein", sagte die Politikerin dem Sende
Update, 8. September, 9.23 Uhr: Corona-Einschränkungen sorgen für kräftigen Anstieg der Arbeitskosten
Arbeit in Deutschland hat sich im zweiten Quartal aufgrund der Corona-Einschränkungen - statistisch gesehen - deutlich verteuert. Die Kosten je geleisteter Arbeitsstunde stiegen nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - und damit so stark wie noch nie zum Vorjahr seit dem Beginn der Erhebung dieser Daten im Jahr 1996.
Den kräftigen Anstieg erklärten die Wiesbadener Statistiker am Dienstag mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie: Weil Firmen ihren Betrieb herunterfuhren und Arbeitnehmer in Zwangsurlaub schickten oder Eltern wegen geschlossener Kitas und Schulen Kinder zeitweise zu Hause betreuen mussten, ging die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden in den Keller. Das verzerrt in gewisser Weise die Statistik. Dieser Effekt war bereits im ersten Quartal 2020 zu beobachten. Zum Vorquartal erhöhten sich die Arbeitskosten im Zeitraum April bis einschließlich Juni um 1,9 Prozent.
Die Arbeitskosten setzen sich aus Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten zusammen. Die Bruttoverdienste erhöhten sich im zweiten Quartal dieses Jahres zum Vorjahresquartal um 4,9 Prozent, die Lohnnebenkosten stiegen um 5,7 Prozent.
Im Vergleich der Europäischen Union, für den aktuell Daten für das erste Quartal 2020 vorliegen, verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit liegt Europas größte Volkswirtschaft genau im EU-Schnitt. Am stärksten stiegen die Arbeitskosten demnach in Litauen (plus 11,2 Prozent), am geringsten in Luxemburg (plus 0,1 Prozent). In Kroatien gingen die Arbeitskosten sogar um 1,1 Prozent zurück. Der europäische Vergleich erfasst die Industrie und wirtschaftliche Dienstleistungen, nicht jedoch den öffentlichen Dienst und das Gesundheitswesen.
Update, 8. September, 9.06 Uhr: Maschinenbauer rechnen 2020 mit Produktionsrückgang um 17 Prozent
Deutschlands Maschinenbauer schrauben ihre Erwartungen an das laufende Jahr angesichts der Corona-Pandemie deutlich herunter. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet nun mit einem zweistelligen Rückgang der Produktion.
"Auch wenn sich am aktuellen Rand eine leichte Entspannung auf niedrigem Niveau abzeichnet, müssen wir damit rechnen, dass die schwache Nachfrage im zweiten Halbjahr noch spürbar auf die Produktion durchschlagen wird", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers am Dienstag. "Daher gehen wir für das Gesamtjahr 2020 von einem Produktionsrückgang von 17 Prozent aus."
In den ersten sieben Monaten sank der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau dem VDMA zufolge real um 16 Prozent, die Produktion lag real um 14 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.
Mitte März hatte der VDMA seine Produktionsprognose für 2020 bereits einmal deutlich nach unten korrigiert auf minus fünf Prozent. Die exportorientierte Branche wird nicht nur durch die Corona-Krise belastet, sondern auch durch eine zunehmende Abschottung internationaler Handelsmärkte sowie den Umbruch in der Automobilindustrie. Die Auslastung der Unternehmen sackte nach VDMA-Angaben in den vergangenen Monaten auf etwas mehr als 76 Prozent ab - so niedrig wie zuletzt im Jahr 2010.
Eine allmähliche Erholung erwarten die VDMA-Volkswirte im nächsten Jahr - auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht werde. "Wir rechnen für 2021 mit einem Produktionswachstum von zwei Prozent", prognostizierte Wiechers. Voraussetzung für jedes Wachstum sei jedoch, dass die Corona-Pandemie nicht erneut Märkte und Lieferketten lahmlege und wichtige Abnehmerländer des Maschinenbaus sich nicht "in weitere Handelskriege hineinziehen lassen", betonte der Verband.
Update, 8. September, 8.29 Uhr: Exporte ziehen allmählich wieder an
Deutschlands Exporteure arbeiten sich langsam aus dem Corona-Tief. Im Juli wurden 4,7 Prozent mehr Waren ins Ausland verkauft als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Mit einem Ausfuhrwert von 102,3 Milliarden Euro lag dies aber nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde immer noch um 11,0 Prozent unter dem Juli 2019.
Zeitweise Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen der Lieferketten hatten das Geschäft mit "Made in Germany" in den vergangenen Monaten ausgebremst. Die allmähliche Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern kommt den Exporteuren nun zugute. Allerdings liegen die Ausfuhren immer noch um 12,1 Prozent unter dem Niveau von Februar 2020 - dem Monat vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen.
Update, 8. September, 7.35 Uhr: Neuer Rekordwert an Corona-Neuinfektionen in Israel
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, am Vortag seien 3392 neue Fälle registriert worden. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert in dem Land seit Ausbruch der Pandemie. Der bisherige Rekord stammte vom 2. September mit 3173 neuen Corona-Fällen. Mit 463 Fällen ist nun auch die Zahl der Schwerkranken so hoch wie nie zuvor.
Politische Streitigkeiten behindern in Israel den effektiven Kampf gegen das Coronavirus. Statt ursprünglich vorgesehener Lockdowns in 40 Ortschaften mit besonders hohen Infektionszahlen sollen dort von Dienstagabend an lediglich nächtliche Ausgangssperren verhängt werden. Diese sollen von 19.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens (Ortszeit) gelten.
Nach israelischen Medienberichten wurden die Beschränkungen abgeschwächt, nachdem die Bürgermeister vier strengreligiöser Ortschaften dem Regierungschef Benjamin Netanjahu einen wütenden Brief geschickt hatten. Darin drohten sie ihm den Angaben zufolge damit, ihre Unterstützung zu entziehen. Die strengreligiösen Parteien in Israels Parlament gelten als enge Verbündete Netanjahus und sind bei Wahlen oft Zünglein an der Waage.
In vielen der als "rot" eingestuften Orte mit hohen Fallzahlen leben vornehmlich ultraorthodoxe Juden oder arabische Israelis. Es sind oft Familien mit vielen Kindern, die sich häufig auf engem Raum in kleinen Wohnungen aufhalten. Daher ist es in den Gegenden besonders schwer, Abstand zu halten oder sich zu isolieren.
Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.
Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei 135.043 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 1026 Menschen sind nach einer Corona-Infektion gestorben. Das Land hat rund neun Millionen Einwohner.
Update, 8. September, 7 Uhr: Kulturrat: Junge Kreative müssen sich Karriere genau überlegen
Der Deutsche Kulturrat empfiehlt Berufsanfängern, sich eine Karriere in der Kreativbranche genau zu überlegen. "Wer mit Unsicherheit schlecht leben kann, der sollte von einer freiberuflichen Tätigkeit in der Kreativbranche Abstand nehmen.", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, der Deutschen Presse-Agentur.
Die Corona-Krise habe Freiberufler und Solo-Selbständige hart getroffen. Nur wenige seien vor Ausbruch der Pandemie in der Lage gewesen, finanzielle Rücklagen zu bilden. Maßnahmen wie das Kurzarbeitergeld hätten nicht gegriffen. "Viele sind daher auf die Grundsicherung angewiesen", betonte Zimmermann.
Seit Beginn der Corona-Krise konnten Hamburger Künstler bis zu 2500 Euro Soforthilfe beantragen. Später kam die Neustartprämie von 2000 Euro dazu. Trotzdem betonte Kultursenator Carsten Brosda (SPD): "Es wird eine schwierige Zeit sein, weil wir gerade in einer Situation sind, in der wir nicht das normale kulturelle Leben haben."
Brosdas Tipp: Junge Kreative sollten sich ganz genau über Stiftungen und staatliche Hilfsprogramme informieren. Städtische Einrichtungen, wie die Hamburger Kreativgesellschaft, können demnach erste Anlaufstellen sein.
Langfristig gelte es aber auch, mehr solidarische Strukturen für Freiberufler zu schaffen. Der Kultursenator schlägt beispielsweise vor, die Arbeitslosenversicherung so weiterzuentwickeln, "dass ich mich (...) als Selbstständiger versichern kann für die Phasen, in denen ich kein Einkommen habe."
Diesen Vorschlag befürwortet auch Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat. Unmittelbar sei aber keine Lösung zu erwarten: "Das ist keine einfache Aufgabe. Wir sind in Gesprächen hierzu.", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Update, 8. September, 6.57 Uhr: AOK-Verbandschef kritisiert "Überangebot an Kliniken"
Der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, sieht die Erfahrungen in der Corona-Pandemie als Beleg dafür, dass jede vierte Klinik in Deutschland nicht notwendig sei. "Die Pandemie hat gezeigt, dass der Satz aktueller denn je ist", sagte Litsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag) mit Blick auf eine Ende 2018 gegebene Einschätzung. "Wir brauchen mehr Spezialisierung und mehr Zentralisierung." Gerade in Ballungszentren bestehe nach wie vor ein Überangebot an Kliniken.
Bisher seien 70 Prozent der Corona-Patienten in 25 Prozent der Kliniken behandelt worden. "Die Patienten wurden und werden in großen Krankenhäusern versorgt, die Spezialisten haben, die notwendige intensivmedizinische Ausstattung und schlicht genug Platz, um Isolierstationen einzurichten. Damit wären kleine Häuser einfach strukturell überfordert", argumentierte Litsch. "Für Corona-Patienten war diese zentralisierte Krankenhausbehandlung jedenfalls ein Segen."
Es gehe aber auch nicht darum, jedes kleinere Krankenhaus gleich zu schließen. Die Notfall- und Grundversorgung müsse selbstverständlich in der Fläche gewährleistet werden. "Aber nicht alle Kliniken müssen alles anbieten", mahnte der AOK-Bundeschef. Außerdem komme auch eine Umwandlung zum Beispiel in ambulante Gesundheitszentren in Frage. Er sei sicher, dass durch die Pandemie auf allen Ebenen ein Umdenken eingesetzt habe.
Update, 8. September, 6.53 Uhr: 1499 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1499 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mindestens 252.298 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 8.9., 0.00 Uhr). Bis Dienstagmorgen hatten etwa 226 500 Menschen die Infektion überstanden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9329. Seit dem Vortag wurden vier weitere Todesfälle gemeldet. (Anmerkung der Redaktion: TAG24 bezieht sich auf die Angaben der Johns-Hopkins-University).
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Montag bei 1,12 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,95 (Vortag: 0,97). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Die R-Werte lagen seit Mitte Juli 2020 über 1, seit Mitte August um beziehungsweise unter 1. Das bedeutet, dass im Schnitt etwa ein Infizierter das Virus auf einen weiteren Menschen überträgt.
Update, 8. September, 6.48 Uhr: AOK will Preise für Corona-Tests drücken
Der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, will die Kosten für Corona-Tests drücken. Er fordert Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deshalb auf, den Krankenkassen die gesetzliche Möglichkeit für Preisverhandlungen einzuräumen. "Es ist unangemessen, dass wir für jeden Test knapp 40 Euro bezahlen müssen. Die Labore machen damit inzwischen dicke Gewinne", sagte Litsch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).
Laborbetreiber hätten ihm bestätigt, dass sie "mit der Hälfte gut leben könnten", sagte der Verbandschef. "20 Euro wären also durchaus angemessen", betonte er. Derzeit gebe es aber für die Kassen rechtlich keine Möglichkeit, einen niedrigeren Preis durchzusetzen.
"Uns sind hier die Hände gebunden. Ich appelliere an Gesundheitsminister Spahn, den Weg dafür zu ebnen, dass die Kassen mit Laboren die Preise für Corona-Tests selbst verhandeln können", forderte Litsch. "Dann könnten wir für unsere Versicherten und die Arbeitgeber viel Geld sparen. Wir brauchen wieder mehr Markt und weniger Staat."
Update, 8. September, 6.46 Uhr: Steuerschätzer berechnen Auswirkungen der Corona-Pandemie
Wie groß sind die Löcher, die die Corona-Krise in die Staatsfinanzen reißt? Diese Frage wollen in den kommenden Tagen die Steuerschätzer beantworten. Der Arbeitskreis kommt wegen der Pandemie zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Zu diesem Schritt hatte sich die Bundesregierung nach der Mai-Steuerschätzung entschlossen, weil sich die Auswirkungen der Krise auf die Wirtschaft damals nur vage absehen ließen. Die Ergebnisse sollen am Donnerstag vorgestellt werden.
Die Steuerschätzung ist eine wichtige Grundlage für den Bundeshaushalt 2021. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) will seinen Entwurf am 23. September dem Kabinett vorlegen - und benötigt daher aktuelle Schätzungen zu den Steuereinnahmen im kommenden Jahr.
Im ersten Halbjahr 2020 hinterließ die Krise bereits deutliche Spuren: Erstmals seit 2011 wiesen Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen ein Defizit aus. Sie gaben vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnahmen. Grund waren höhere Ausgaben für Soforthilfen bei zugleich gesunkenen Steuereinnahmen.
Nach dem beispiellosen Einbruch im Frühjahr deutet sich an, dass es wirtschaftlich wieder aufwärts geht - die Erholung aber länger dauern könnte als gedacht. Das Wirtschaftsministerium hob seine Konjunkturerwartungen für das aktuelle Jahr in einer Zwischen-Prognose leicht an. Für das kommende Jahr ist Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) inzwischen allerdings pessimistischer als zuvor.
Konkret rechnet die Bundesregierung für 2020 mit einem Minus des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,8 Prozent (statt 6,3 Prozent im Frühjahr). Das wäre immer noch der bisher schwerste Einbruch in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Für 2021 wird nur noch ein Wachstum von 4,4 Prozent erwartet - statt der bisherigen 5,2 Prozent. Altmaier nannte als einen Grund die schwierige Lage der Weltwirtschaft, auch angesichts der hohen Infektionszahlen etwa in den USA.
Vizekanzler Scholz rechnet daher damit, dass auch im kommenden Jahr neue Schulden gemacht werden müssen. Signifikante Kredite sind nur möglich, wenn der Bundestag erneut die Ausnahmeregelung der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse zieht. Möglich ist das in außergewöhnlichen Notsituationen.
Der Deutsche Städtetag bekräftigte zu Beginn der Steuerschätzung seine Forderung nach zusätzlichen Milliardenhilfen von Bund und Ländern. "Die kommunalen Steuereinnahmen werden nicht nur in diesem Jahr, sondern auch 2021 und 2022 viel niedriger ausfallen, als wir vor Corona erwartet haben", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). "Bund und Länder müssen gleich nach der Steuerschätzung konkret benennen, wie sie 2021 und 2022 helfen wollen." Ohne weitere Hilfe müssten die Städte bei vielen Vorhaben "auf die Notbremse treten".
Update, 8. September, 6.40 Uhr: Ärzte für "kluge Konzepte" zur Stärkung der Gesundheitsämter
Die Bundesärztekammer dringt auf konkrete nächste Schritte, um eine Stärkung der Gesundheitsämter voranzubringen. "Wir begrüßen sehr, dass Bund und Länder mit dem Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst ein bisher beispielloses Hilfspaket für mehr Personal und bessere digitale Ausstattung geschnürt haben", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur. "Aber niemand sollte glauben, dass sich die Besetzung von 5000 neuen Stellen einfach beschließen lässt." Für den Ausbau des ärztlichen Personals in den Ämtern brauche es kluge und nachhaltige Konzepte.
Reinhardt warb vor einer Videokonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Lage der Gesundheitsämter für einen eigenständigen Tarifvertrag für Ärzte für den Öffentlichen Gesundheitsdienst. Für eine dauerhaft bessere Personalausstattung sei eine tariflich gesicherte, arztspezifische Vergütung dringend erforderlich. "Nur so können Gesundheitsämter mit anderen medizinischen Einrichtungen um hochmotivierte Ärztinnen und Ärzte konkurrieren." Neben dem personellen Ausbau müsse die digitale Vernetzung absolute Priorität haben. Nötig seien "einheitliche und vor allem schnelle Meldeketten".
Über die zentrale Rolle der Gesundheitsämter in der Corona-Krise will Merkel an diesem Dienstag (10.00) in einer Videokonferenz mit Amtsleitern, Gesundheitsdezernenten der Kommunen, Landräten, Oberbürgermeistern und Vertretern der Länder sprechen. Bund und Länder haben bereits Milliarden-Hilfen für die 375 Ämter zugesagt, die in der Corona-Krise eine wichtige Rolle spielen - beim Verfolgen von Infektionsketten sowie bei Anordnungen von Tests und Quarantäne. Bis Ende 2022 sollen unter anderem mindestens 5000 unbefristete Vollzeitstellen im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) neu geschaffen werden.
Update, 8. September, 6.37 Uhr: Umfrage zeigt: Mehrheit der Deutschen stimmt für lokale Entscheidungen in Corona-Krise
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland ist nach einer aktuellen Umfrage zufrieden damit, dass vor allem auf lokaler Ebene über Schritte zur Eindämmung des Coronavirus entschieden wird. Rund 60 Prozent erklärten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Deutschen Landkreistags, dies habe sich "auf jeden Fall" oder "eher" bewährt.
Die Zustimmung war in den ostdeutschen Bundesländern dabei mit 63,6 Prozent höher als im Westen mit 59,1 Prozent. Rund jeder Fünfte (21,5 Prozent) im Osten und rund jeder Vierte (27,0 Prozent) im Westen stimmte nicht oder eher nicht zu.
Der Präsident des Landkreistags, Reinhard Sager, sieht sich durch die Ergebnisse in der Auffassung bestätigt, dass es "entscheidend auf ein passgenaues, ortsangemessenes Handeln ankommt", wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. Eindämmungsmaßnahmen, Kontaktverfolgung und Tests seien in den Händen von Landkreisen und Gemeinden gut aufgehoben. "Wenn wir im vergangenen halben Jahr eines lernen konnten, dann dies: Die Pandemie kann dezentral gut beherrscht werden." Es seien nur einige wenige bundesweite Leitplanken nötig.
Update, 8. September, 6.32 Uhr: Urlaub: Ergebnisse auf Buchungsportalen sinnvoll umsortieren
Verbraucherschützer empfehlen bei Buchungen auf Hotelportalen im Netz, die Ergebnisse zunächst umzusortieren. Auflistungen nach den günstigsten Preisen oder besten Kundenbewertungen helfen Reisenden, einen Überblick über die oft große Zahl an Ergebnissen zu bekommen.
Filter wie die Entfernung des Hotels zum Bahnhof oder kostenlose Parkplätze können die Suche weiter eingrenzen. Außerdem wichtig: "Wir empfehlen in der Corona-Zeit außerdem unbedingt, eine kostenlose Stornierungsmöglichkeit einzustellen", so die Juristin Sabine Blanke vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ).
Update, 8. September, 6.30 Uhr: Virologin Ciesek will in Corona-Podcast Komplexes einfach erklären
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek will als regelmäßiger Gesprächsgast des preisgekrönten NDR-Podcast "Coronavirus-Update" komplizierte Dinge möglichst einfach erklären. "Ich bin Virologin und erforsche Sars-Cov-2 im Labor, habe aber auch mehrere Jahre in der Inneren Medizin gearbeitet", sagte sie auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Deshalb kenne ich auch die Patientenperspektive gut und habe Erfahrung darin, komplexe Themen einfach zu erklären. Diese beiden Sphären sind in den öffentlichen Debatten oft getrennt."
An diesem Dienstag soll die erste Folge des Podcast mit der Professorin für Medizinische Virologie an der Frankfurter Goethe-Universität veröffentlicht werden. Der Ende Februar erstmals veröffentlichte Podcast "Coronavirus-Update" wurde mit dem Grimme Online Award und dem Preis der Bundespressekonferenz ausgezeichnet.
Ciesek, die im wöchentlichen Wechsel mit dem Berliner Virologen Christian Drosten befragt wird, will in dem Podcast außerdem mehr auf Fragen von Zuhörern eingehen. "Ich halte es ebenfalls für wichtig, auf die vielen Falschmeldungen einzugehen, die im Umlauf sind. Dabei möchte ich verständlich erklären, warum ich zu einer anderen Einschätzung komme", sagte Ciesek.
Update, 8. September, 5 Uhr: Hofreiter vor "Autogipfel": Keine Zuschüsse für alte Technologien
Die Grünen werben vor dem Spitzengespräch von Kanzlerin Angela Merkel mit der Autobranche dafür, Investitionen in Klimaschutz staatlich zu fördern - aber kein Steuergeld in "alte Technologien" zu stecken.
"Investitionen in Klimaschutz und Automatisierung stärken die Wettbewerbsfähigkeit und sichern Arbeitsplätze in den hiesigen Industriestandorten", sagte Bundestags-Fraktionschef Anton Hofreiter der Deutschen Presse-Agentur. "Diese Zukunftsinvestitionen müssen dringend staatlich gefördert werden. Für alte Technologien darf es hingegen keine Kaufprämien oder andere Zuschüsse geben."
Hofreiter forderte, vor allem die Zulieferer in den Blick zu nehmen. "Während die Absatzzahlen bei den Herstellern langsam aber deutlich wieder ansteigen, muss sich unser Augenmerk insbesondere auf die vielen Zulieferer der Branche richten", sagte er. "Es darf in der Corona-Krise nicht zu weiteren Standortverlagerungen ins Ausland kommen."
Daher müsse ein Transformationspfad konkret ausgestaltet werden, der diese Zulieferer beim Wandel unterstütze. "Auf dem Weg hin zu einer sozial-ökologischen Transformation müssen sowohl die Klimaziele erreicht, als auch die Beschäftigten mitgenommen werden."
An diesem Dienstagabend beraten bei einem weiteren "Autogipfel" Kanzlerin Merkel (CDU) und weitere Mitglieder der Bundesregierung mit Managern der für Deutschlands Wirtschaft besonders wichtigen Autobranche, mit Gewerkschaftern und mit den Ministerpräsidenten der "Auto-Länder" Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Die Autobauer sind in der Corona-Krise unter Druck geraten, allerdings geht es auch um strukturelle Probleme.
Update, 8. September, 4 Uhr: Japans Wirtschaft noch stärker eingebrochen als angenommen
Japans Wirtschaft hat im Zuge der Corona-Krise einen noch drastischeren Rekordeinbruch erlitten als bislang erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sank im zweiten Quartal dieses Jahres - auf das Jahr hochgerechnet - um real 28,1 Prozent, wie die Regierung in Tokio am Dienstag auf Basis revidierter Daten bekanntgab.
Zunächst hatten die amtlichen Statistiker einen Rückgang um 27,8 Prozent ermittelt. Japans Wirtschaft war bereits in den beiden Vorquartalen geschrumpft und steckt damit in einer Rezession. Dass der Einbruch diesmal noch viel heftiger ausfallen würde, hatten Ökonomen allgemein erwartet.
Der Rückgang der wirtschaftlichen Leistung im zweiten Quartal ist der stärkste, den das Land seit 1980, dem Beginn der Aufzeichnung vergleichbarer Daten, verzeichnet hat. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal ergab sich ein Minus von 7,9 Prozent statt der zunächst errechneten 7,8 Prozent. Im laufenden Quartal rechnen Ökonomen zwar wieder mit einem Aufschwung, doch trübt die Sorge über eine neue Infektionswelle im Land die Erholungsaussichten. Experten nehmen an, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich Japan vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt.
Update, 8. September, 3.50 Uhr: Titelverteidigerin Barty sagt Teilnahme an French Open ab
Die Tennis-Weltranglistenerste Ashleigh Barty will ihren Titel bei den diesjährigen French Open infolge der globalen Corona-Pandemie nicht verteidigen. Die 24-jährige Australierin führte in einem Instagram-Post am Dienstag vor allem gesundheitliche Risiken für ihren Teilnahmeverzicht an.
Außerdem habe sie sich wegen der Einreisesperre ihres Trainers nicht angemessen auf den den Sandplatz-Klassiker in Paris vorbereiten können, der vom 27. September bis 11. Oktober ausgetragen wird. Ihre Teilnahme an den derzeit laufenden US Open hatte Barty ebenfalls abgesagt.
"Die letztjährigen French Open waren das besonderste Turnier meiner Karriere, daher ist mir diese Entscheidung nicht leichtgefallen", schrieb sie auf Instagram. "Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Familie und meines Teams werden immer meine erste Priorität sein."
Barty hatte 2019 als erste Australierin seit knapp einem halben Jahrhundert den Einzeltitel in der französischen Hauptstadt gewonnen. Wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen wurde Paris kürzlich zum Hochrisikogebiet erklärt.
Update, 8. September, 3 Uhr: Früherer "Temptations"-Sänger Bruce Williamson an Covid-19 gestorben
Er prägte viele Jahre den Sound der US-Band "The Temptations" - nun ist der R'n'B-Sänger Bruce Williamson gestorben. Er erlag mit 49 Jahren in einem Krankenhaus in Las Vegas den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, wie sein Sprecherteam am Montag der US-Zeitschrift "USA Today" mitteilte. Der Sohn des Sängers, Bruce Alan Williamson Jr., drückte am Montag auf Facebook seine Trauer aus. "Wir werden uns wiedersehen", schrieb er in dem Eintrag.
Sie hätten einen ihrer "Brüder" verloren, sagte Otis Williams (78), der die Band "The Temptations" 1961 in Detroit mitgegründet hatte, laut "USA Today".
Der gebürtige Kalifornier Williamson, der seine Karriere als Sänger in einer Kirche startete, war erst 2006 zu der legendären Soul-Band gestoßen. Bis 2015 stand er mit der Gruppe auf der Bühne.
In den 1960er und 1970er Jahren hatten die Temptations und deren Label Motown mit Hits wie "My Girl", "I Can't Get Next to You" und "Papa Was A Rollin' Stone" ihre größten Erfolge. 1989 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Update, 8. September, 1.31 Uhr: Corona-Hilfe: Mehr als 100 Österreicher bekommen Scheck von Trump
Von US-Präsident Donald Trump unterzeichnete Schecks zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind nun bei etlichen Österreichern gelandet. Mehr Informationen dazu >>>>hier.
Update, 7. September, 23.30 Uhr: Wiener Staatsoper eröffnet - Mit "Brava" trotz Corona
Mit viel Applaus und "Brava"-Rufen hat die Wiener Staatsoper am Montagabend vor mehr als 1000 Besuchern ihre Saison eröffnet. Vor allem die litauische Sopranistin Asmik Grigorian löste mit ihrer Darbietung als Giacomo Puccinis "Madama Butterfly" in der ersten Premiere unter dem neuen Opernchef Bogdan Roscic Begeisterungswellen aus - das Publikum applaudierte wohl auch dem Revival des Opernlebens in der österreichischen Hauptstadt selbst nach sechs Monaten Corona-Krise.
Hatte die Staatsoper im Vorfeld noch geraten, mit Blick auf Virusübertragung im Raum auf "Buhs" und "Bravos" zu verzichten, setzte sich das Publikum schon zu Beginn des zweiten Akts darüber hinweg, als Grigorian mit der Arie "Un bel dì vedremo" spontane Entzückung auslöste. Der Schweizer Dirigent Philippe Jordan, der als Musikdirektor seine erste Saison am Haus antritt, wechselte zwischen Pathos und subtilen Momenten, gestützt von den in markanten Farben perfekt durchkomponierten Bildern auf der Bühne.
Inszeniert hatte die Fassung der 2008 verstorbene Hollywood-Regisseur Anthony Minghella ("Der englische Patient", "Der talentierte Mr Ripley") gemeinsam mit seiner Frau Carolyn Choa, die auch an der Staatsoper die Regie übernahm. Staatsopernchef Roscic betonte vor der Premiere, man habe bei der Oper nicht den geringsten Abstrich gemacht - weder inhaltlich noch musikalisch. "Man kann einem Virus, das den Namen eines faden mexikanischen Bieres trägt, nicht die Genugtuung geben, dass man ein Werk Puccinis deswegen verändert", sagte er dem ORF.
Wegen des Mindestabstands blieben viele Sitzplätze leer, voll wirkte das Haus dennoch. Die Staatsoper hatte mit rund 1100 Besuchern am Montagabend gerechnet, normalerweise verfügt das Haus über gut 1700 Sitzplätze und mehr als 550 Stehplätze. Auf den nur mit personalisierten Tickets buchbaren Sitzplätzen durfte die sonst im Haus obligatorische Maske abgenommen werden - was der Großteil des Publikums auch machte.
Roscic plant, das Repertoire des altehrwürdigen Hauses mit international bedeutenden Produktionen zu entstauben. Auch im Zuschauerraum wehte zumindest visuell nun ein anderer Wind: Begrüßt wurden die Operngäste vom neu gestalteten Eisernen Vorhang, den ein kolonialismuskritisches Stillleben der US-Künstlerin Carrie Mae Weems ziert.
Update, 7. September, 22.20 Uhr: Trump warnt Demokraten vor Stimmungsmache gegen Corona-Impfung
US-Präsident Donald Trump hat den Demokraten vorgeworfen, sich aus politischen Gründen gegen eine baldige Corona-Impfung auszusprechen. Die Kandidatin für die Vizepräsidentschaft, Kamala Harris, lege "sorglose Anti-Impf-Rhetorik" an den Tag, kritisierte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz vor dem Weißen Haus.
Die Demokraten wollten eine Impfung wegen der Wahl am 3. November als etwas Negatives darstellen, behauptete er weiter. Ihnen missfalle, dass der Impfstoff in "Rekordzeit" entwickelt werde. Er könne vielleicht sogar noch vor der Wahl verfügbar sein, sagte Trump.
Harris hatte in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender CNN vor einer Einmischung der Regierung bei der Suche nach einem Corona-Impfstoff gewarnt. Unter Trump würden unabhängige wissenschaftliche Experten "mundtot gemacht", sagte die Senatorin.
Trumps Versprechen bezüglich des Impfstoffs könne nicht vertraut werden, weil er sich zwei Monate vor der Wahl verzweifelt nach einem Erfolg sehne, warnte sie. "Ich würde seinen Aussagen nicht vertrauen. Ich würde den Aussagen von Gesundheitsexperten und Wissenschaftlern vertrauen, aber nicht Donald Trump", sagte Harris in dem Gespräch.
Weltweit befinden sich inzwischen mehrere experimentelle Impfstoffe in großen klinischen Studien. Dabei soll die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe geprüft werden. Renommierte US-Experten hatten zuletzt erklärt, es könne bis Jahresende klar sein, ob einer der erprobten Impfstoffe hinreichend wirksam sei. Der Immunologe Anthony Fauci etwa, der auch das Weiße Haus berät, rechnet damit, dass es Anfang nächsten Jahres einen Impfstoff geben wird.
Eine Zulassung eines Impfstoff bis zur Wahl gilt als unmöglich. Die zuständige Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) könnte aber bei hinreichend guten Testergebnissen eine begrenzte Notfallgenehmigung erteilen. Demokraten und manche Gesundheitsexperten befürchten allerdings, dass Trump die Behörde unter Druck setzen könnte, um ihm vor der Wahl eine große Erfolgsmeldung zu ermöglichen.
Update, 7. September, 21.15 Uhr: Auch Frankreichs Nationalspieler Mbappé positiv auf Corona getestet
Frankreichs Fußball-Nationalspieler Kylian Mbappé hat sich nach Angaben des französischen Verbands mit dem Coronavirus infiziert und fehlt der Nationalmannschaft damit im Nations-League-Spiel gegen Kroatien am Dienstag.
Wie zuvor schon bei einigen anderen Profis machte der Verband FFF das Testergebnis am Montagabend öffentlich und nannte auch den Namen des Angreifers von Paris Saint-Germain.
Vor Mbappé waren bereits sechs andere Spieler des französischen Meisters und Champions-League-Finalisten positiv getestet worden. Am Samstag hatte Mbappé beim 1:0-Sieg der Franzosen in Schweden den Siegtreffer erzielt.
Update, 7. September, 20.24 Uhr: Druck Strengreligiöser in Israel: Nächtliche Sperren statt Lockdown
In Israel sind nach massivem Druck ultraorthodoxer Kreise geplante Corona-Beschränkungen in Ortschaften mit hohen Infektionszahlen abgeschwächt worden. Statt eines Lockdowns rund um die Uhr soll in 40 betroffenen Orten von 19 bis 5 Uhr morgens (Ortszeit) eine Ausgangssperre herrschen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu verkündete allerdings am Montagabend eine Verschiebung der Maßnahme um 24 Stunden. Sie soll nun voraussichtlich am Dienstagabend in Kraft treten.
Nach israelischen Medienberichten wurden die Beschränkungen abgeschwächt, nachdem die Bürgermeister vier strengreligiöser Ortschaften Netanjahu einen wütenden Brief geschickt hatten. Darin drohten sie ihm den Angaben zufolge damit, ihre Unterstützung zu entziehen. Die strengreligiösen Parteien in Israels Parlament gelten als enge Verbündete Netanjahus und sind bei Wahlen oft Zünglein an der Waage.
Die Zahl der Corona-Toten in Israel hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag die Marke von 1000 überschritten. Am Montag teilte das Ministerium mit, am Vortag seien 2157 neue Fälle registriert worden. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei 131.641 Menschen in Israel nachgewiesen worden. Das Land hat rund neun Millionen Einwohner.
In vielen der als "rot" eingestuften Orte mit hohen Fallzahlen leben vornehmlich ultraorthodoxe Juden oder arabische Israelis. Es sind oft Familien mit vielen Kindern, die sich häufig auf engem Raum in kleinen Wohnungen aufhalten. Daher ist es in den Gegenden besonders schwer, Abstand zu halten oder sich zu isolieren.
Außerdem hatte Chaim Kanievsky, ein sehr einflussreicher Rabbiner innerhalb der strengreligiösen Gemeinschaft, jüdische Religionsstudenten vergangene Woche dazu aufgerufen, sich nicht auf das Coronavirus testen zu lassen. Als Grund sagte er, eine Corona-Quarantäne gefährde die Bibelstudien. Auch in arabischen Ortschaften gab es viele Verstöße gegen Corona-Regeln, es wurden dort etwa große Hochzeiten abgehalten.
Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.
Update, 7. September, 19.43 Uhr: Europäischer Supercup - Je 3000 Tickets für Bayern und Sevilla
Beim europäischen Supercup zwischen Champions League-Sieger FC Bayern München und dem Europa League-Gewinner FC Sevilla stehen beiden Teams jeweils 3000 Tickets zu.
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Update, 7. September, 19.27 Uhr: Thomas D und die Corona-Pandemie
Lernen zu Hause statt in der Schule - das hat während der Corona-bedingten Schulschließungen auch die Fantastischen Vier ziemlich gestresst. "Wir haben alle Kinder, die zur Schule gehen. Am Homeschooling hatte ich richtig zu knabbern", sagte Bandmitglied Thomas D dem "Münchner Merkur". "Was für ein Wahnsinn, mit den Kindern Hausaufgaben zu machen. Mein Sohn ist zwölf und geht aufs Gymnasium. Wenn der mit Mathe kommt...."
Der Musiker kam auf eine ungewöhnliche Art, sich zu entspannen - er legte sich dem Blatt zufolge einen Bagger zu: "Ich liebe es, Löcher zu graben." Wofür diese gut sein sollen, wisse er aber noch nicht genau.
2021 will die Band, die es seit mehr als 30 Jahren gibt, wieder auf der Bühne stehen. Das werde "ein Jahr, wie wir es noch nie hatten", hofft Thomas D. Die Fantastischen Vier mussten ebenso wie viele andere Musiker ihre Konzerte umplanen.
"Die Leute sind ja hungrig darauf. Man sieht es an den vielen illegalen Partys. Die Isolation macht uns allen zu schaffen - und die Leute werden umso mehr feiern, wenn es wieder möglich ist." Aufgeben werde man nicht. "Solange wir gehen, etwas hören und sprechen können, werden wir Konzerte geben", versprach der 51-Jährige. "Fanta 4 for ever, Baby."
Update, 7. September, 18.29 Uhr: Kindesmissbrauch während Corona-Pandemie seltener gemeldet
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie wurden nach Angaben der internationalen Polizeiorganisation Interpol Fälle des Kindesmissbrauchs weniger häufig gemeldet. Die Mitgliedsstaaten hätten angegeben, dass für Opfer von Missbrauch infolge der Pandemie der Zugang zu medizinischer und anderer Unterstützung sowie zur Meldung von Straftaten schwerer wurde, wie Interpol am Montag berichtete.
Es gebe zudem Bedenken, dass einige Verstöße nach einer erheblichen Verzögerung möglicherweise nie gemeldet würden, so die Organisation.
Unter anderem die Schließung von Schulen und Corona-Kontaktbeschränkungen trugen laut Interpol dazu bei, dass Missbrauchsfälle nur erschwert gemeldet werden könnten.
Die Polizeiorganisation erklärte zudem, dass der Austausch von kinderpornografischem Material in bestimmten Online-Netzwerken zugenommen habe. Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock erklärte, im Internet sei aber nur "die Spitze eines wachsenden Eisbergs" zu sehen. Jedes Foto und Video eines sexuellen Missbrauchs von Kindern sei ein Beweis für ein Verbrechen, so Stock.
"Jedes Mal, wenn ein Bild angesehen wird, werden diese Kinder erneut Opfer und ihr sehr reales Leiden wird noch weiter verlängert." Es müsse sichergestellt werden, dass Polizisten die Unterstützung bekämen, um diese Verbrechen auch transnational aufzuklären, so Stock.
Während der Ausgangsbeschränkungen hätten Täter zudem Zeit gehabt, neue Foren zum Austausch zu erstellen. Auch habe das Live-Streaming des sexuellen Missbrauchs von Kindern gegen Bezahlung in den vergangenen Jahren zugenommen, schrieb Interpol. Es sei wahrscheinlich, dass die Nachfrage aufgrund von Reisebeschränkungen weiter zunehmen werde.
Interpol sitzt im französischen Lyon und ist mit 194 Mitgliedsländern die wichtigste Polizeiorganisation der Welt. Über Interpol tauschen Staaten Informationen zu gesuchten Personen aus und melden Entwicklungen im Bereich der organisierten Kriminalität.
Update, 7. September, 17.35 Uhr: Laschet bei Macron - Corona-Krise ist Chance für Bildung
Berlin und Paris sollten nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) die Corona-Krise auch als Chance sehen. Für Deutschland und Frankreich sei es möglich, "jetzt die gemeinsamen Impulse für eine digitalisierte Bildung zu setzen", erklärte Laschet nach Angaben seiner Staatskanzlei am Montag anlässlich eines Besuchs bei Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron.
Bei dem am Abend im Élyséepalast geplanten Treffen sollte es um einen deutsch-französischen Vorstoß für eine europäische Forschungs- und Bildungsoffensive gehen, wie sie Macron bereits gefordert habe. Laschet ist auch deutsch-französischer Kulturbevollmächtigter.
"Covid-19 beschränkt die Möglichkeiten des zwischenmenschlichen Kontakts. Das stellt besonders Schule, Ausbildung, Studium und Weiterbildung vor große Probleme", erklärte Laschet. Deutschland und Frankreich könnten gemeinsam dazu beitragen, um in diesem Bereich gestärkt aus der Krise hervorzugehen
Laschet habe die Einladung von Macron angenommen - der Besuch an die Seine stehe im Einklang mit der Rechtslage, die Reisen für berufliche Angelegenheiten zulasse. "Nach seiner Rückkehr wird sich der Ministerpräsident einer Testung unterziehen", so die Staatskanzlei.
Wegen der gestiegenen Anzahl der Corona-Neuinfektionen hatte das Auswärtige Amt in Berlin für mehrere französische Gebiete eine Reisewarnung ausgesprochen, darunter auch für die Hauptstadtregion Paris. Frankreich ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen, über 30.700 Menschen starben bisher.
Laschet gilt neben dem CDU-Wirtschaftsexperten Friedrich Merz und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen als aussichtsreicher Kandidat bei der Wahl eines neuen CDU-Vorsitzenden Anfang Dezember - und damit auch als möglicher Unions-Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl im Herbst 2021.
Update, 7. September, 17.04 Uhr: Southgate streicht England-Duo wegen Verstoßes gegen Corona-Regeln
Der englische Fußball-Nationaltrainer Gareth Southgate hat die Profis Mason Greenwood und Phil Foden vor dem Länderspiel in Dänemark nach Hause geschickt. Das Duo habe gegen die Regeln des Coronavirus-Sicherheitsprotokolls verstoßen, erklärte Southgate am Montag.
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Update, 7. September, 16.40 Uhr: Bischöfe beraten über Folgen der Corona-Pandemie und Synodalen Weg
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das kirchliche Leben und der weitere Fortgang des Synodalen Weges stehen im Mittelpunkt der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Außerdem wollen sich die Bischöfe mit den zunehmenden Kirchenaustritten sowie der Instruktion aus dem Vatikan zur Organisation der Gemeinden befassen, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte.
Die traditionelle Herbst-Vollversammlung wird Corona-bedingt in diesem Jahr um einen Tag verkürzt von 22. bis 24. September stattfinden. Um genügend Abstand halten zu können, tagen die Bischöfe in einem Saal im Fuldaer Stadtschloss.
Auch über weitere Konsequenzen aus der sogenannten MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch soll beraten werden. Im Herbst 2018 hatte die katholische Kirche die Studie und damit Zahlen zu sexuellem Missbrauch öffentlich gemacht. Demnach sind bundesweit in den Personalakten von 1946 bis 2014 insgesamt 1670 Kleriker wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt worden. Es gab 3677 Opfer.
Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 69 Mitglieder aus den 27 Bistümern an. Ihr Ziel ist die Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, die Koordinierung der kirchlichen Arbeit, der gemeinsame Erlass von Entscheidungen sowie die Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen.
Die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig einmal jährlich im Frühjahr und im Herbst jeweils für mehrere Tage zusammentritt, ist das oberste Gremium der Deutschen Bischofskonferenz.
Update, 7. September, 16.26 Uhr: Münchner Gericht lehnt Eilantrag gegen Maskenpflicht an Schulen ab
Die Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen in Bayern bleibt bestehen.
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Update, 7. September, 15.42 Uhr: Biontech testet Corona-Impfstoff nun auch in Deutschland
Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer dürfen ihren möglichen Corona-Impfstoff nun auch in Deutschland testen.
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Update, 7. September, 15.37 Uhr: Zehn bestätigte Corona-Fälle im Migrantencamp Moria auf Lesbos
Die Zahl der Menschen, die im überfüllten Migrantenlager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, ist auf zehn gestiegen. Nach einem ersten Fall vergangene Woche seien im Lager bisher 1000 Tests durchgeführt worden, berichtete das Staatsfernsehen (ERT) am Montag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde. Die Ergebnisse weiterer 1000 Tests stünden noch aus, so dass die Zahl der Infizierten sich noch erhöhen könne.
Eingeschleppt haben soll das Virus vergangene Woche ein 40 Jahre alter Mann aus Somalia, dem bereits im Juli Asyl gewährt worden war. Er sei von Lesbos aus nach Athen gereist, habe dort aber keine Arbeit gefunden und sei dann nach Moria zurückgekehrt, teilte das Migrationsministerium mit. Das Lager ist deshalb seit vergangenem Donnerstag für 14 Tage unter Quarantäne gestellt worden. In Moria leben derzeit rund 12.600 Flüchtlinge und Migranten bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen.
Mitte August waren bereits auf der benachbarten Insel Chios im Lager von Vial fünf Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Ausbreitung des Virus konnte jedoch gestoppt werden, indem die Betroffenen isoliert wurden.
Update, 7. September, 15.29 Uhr: Schäuble-Appell an Bundestagsabgeordnete: Corona-Regeln befolgen
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Bundestagsabgeordneten dazu aufgerufen, sich nach der Sommerpause weiter an die Corona-Regeln im Parlament zu halten.
Er empfehle den Parlamentariern "nachdrücklich", weiterhin die vereinbarten Schutzmaßnahmen zu befolgen, zitiert die "Saarbrücker Zeitung" aus einem Schreiben Schäubles an die Mitglieder des Bundestages. Dort beginnt in dieser Woche nach der parlamentarischen Sommerpause wieder die Sitzungszeit.
Abstandsgebot und Hygienemaßnahmen müssten nach wie vor befolgt werden, auch müsse die Anzahl der Abgeordneten im Plenarsaal "auf das erforderliche Maß reduziert bleiben und Begegnungen beim Betreten und Verlassen des Plenarsaals möglichst vermieden werden", heißt es in dem Schreiben. Nicht zuletzt wegen der Vorbildwirkung empfehle er "dringend", in allen Liegenschaften des Bundestages Masken zu tragen.
Update, 7. September, 15.02 Uhr: Dänemark besorgt über Corona-Entwicklung: Verschiebt private Feste
Um die Ausbreitung des Covid-19-Virus zu bremsen, hat die dänische Regierung am Montag in 17 Gemeinden im Großraum Kopenhagen und in Odense die Versammlungsgrenze wieder gesenkt. Statt 100 dürfen ab sofort nur noch 50 Personen an Veranstaltungen teilnehmen.
"In den letzen 24 Stunden wurden 230 neue Fälle von Covid-19 gemeldet", sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke bei einer Pressekonferenz. In 21 Gemeinden sei jetzt die Grenze von 20 Infizierten pro 100.000 Einwohner überschritten. Seit dem Frühjahr sei die Zahl nicht so gestiegen. Besonders besorgniserregend sei die Lage in Kopenhagen und Odense. Die neu Infizierten seien überwiegend junge Leute zwischen 20 und 29 Jahren, fügte Kopenhagens Oberbürgermeister hinzu.
In den betroffenen Gemeinden müssen die Restaurants und Kneipen fortan um Mitternacht schließen. Es wird empfohlen, alle privaten Feste abzusagen. "Ich möchte Sie noch einmal bitten zu prüfen, ob die Party, die Sie nun feiern wollen, verschoben werden kann", sagte Heunicke. Es gebe Beispiele, wo eine Person bei einem privaten Fest viele andere angesteckt habe.
Auch in Norwegen ist die Anzahl der Neuinfizierten in den letzten Tagen durch lokale Ausbrüche sprunghaft gestiegen; sie war am Montag höher als in Schweden.
Nach einem religiösen Fest im Süden Norwegens waren bis Montag 200 Infizierte registriert worden. In den Städten Fredrikstad und Sarpsborg mussten knapp 2500 Menschen in Quarantäne. Einen anderen Ausbruch gab es in Bergen an der Westküste.
Update, 7. September, 14.28 Uhr: Bischöfe beraten über Folgen der Corona-Pandemie und Synodalen Weg
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das kirchliche Leben und der weitere Fortgang des Synodalen Weges stehen im Mittelpunkt der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda. Außerdem wollen sich die Bischöfe mit den zunehmenden Kirchenaustritten sowie der Instruktion aus dem Vatikan zur Organisation der Gemeinden befassen, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte.
Die traditionelle Herbst-Vollversammlung wird coronabedingt in diesem Jahr um einen Tag verkürzt von 22. bis 24. September stattfinden. Um genügend Abstand halten zu können, tagen die Bischöfe in einem Saal im Fuldaer Stadtschloss.
Auch über weitere Konsequenzen aus der sogenannten MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch soll beraten werden. Im Herbst 2018 hatte die katholische Kirche die Studie und damit Zahlen zu sexuellem Missbrauch öffentlich gemacht. Demnach sind bundesweit in den Personalakten von 1946 bis 2014 insgesamt 1670 Kleriker wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt worden. Es gab 3677 Opfer.
Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 69 Mitglieder aus den 27 Bistümern an. Ihr Ziel ist die Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, die Koordinierung der kirchlichen Arbeit, der gemeinsame Erlass von Entscheidungen sowie die Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig einmal jährlich im Frühjahr und im Herbst jeweils für mehrere Tage zusammentritt, ist das oberste Gremium der Deutschen Bischofskonferenz.
Update, 7. September, 14.26 Uhr: Neustart für Handball-Frauen gegen Weltmeister Niederlande
Deutschlands Handball-Frauen treffen zum Neustart nach der Corona-Pause gleich zweimal auf Weltmeister Niederlande. Das Team von Bundestrainer Henk Groener bestreitet am 1. und 3. Oktober in Lingen einen Doppel-Test gegen die Oranje-Auswahl, die Ende 2019 bei der Endrunde in Japan erstmals WM-Gold gewann. Für die DHB-Auswahl sind es in diesem Jahr die ersten Länderspiele.
Beide Partien werden ohne Publikum stattfinden und von Sport1 live im Free-TV übertragen. "Für uns sind diese ersten Länderspiele ein wichtiger Schritt zurück in einen Alltag unter den besonderen Bedingungen der Corona-Pandemie", sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober am Montag.
Bereits am 27. September wird Groener die deutsche Mannschaft zu einem Lehrgang im niedersächsischen Freren zusammenziehen. Saison-Höhepunkt für die DHB-Frauen, die das Ticket für die Olympischen Spiele im Sommer 2021 verpasst hatten, sind die Europameisterschaften vom 3. bis 20. Dezember in Dänemark und Norwegen.
Update, 7. September, 14.10 Uhr: Erneut weniger Insolvenzen - Corona-Nachholeffekt erwartet
Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im August einer IWH-Studie zufolge weiter zurückgegangen. Wie aus dem am Montag veröffentlichten Insolvenztrend des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) hervorgeht, wurden im vorigen Monat bundesweit 697 Unternehmen insolvent gemeldet - das waren 22 Prozent weniger als im Juli und 26 Prozent weniger als im August 2019.
Der Rückgang sei allerdings mit den in der Corona-Krise gelockerten Regeln im Insolvenzrecht zu erklären, mit denen die Bundesregierung eine Pleitewelle in Folge der Corona-Pandemie verhindern wollte. So müssen überschuldete und zahlungsunfähige Unternehmen bis Ende September zunächst keinen Insolvenzantrag stellen.
Die von der Regierung beschlossene teilweise Rückkehr zur Antragspflicht bei zahlungsunfähigen Unternehmen ab Oktober werde "zu einem moderaten Anstieg der Insolvenzantragstellungen führen", prognostizierte IWH-Experte Steffen Müller.
Da dies zunächst allerdings nur für zahlungsunfähige, nicht aber für im Zuge der Corona-Krise überschuldete Unternehmen gilt, sei im Herbst noch nicht mit einer vollständigen Aufholeffekt zu rechnen. Basierend auf den Antragszahlen für August geht Müller davon aus, dass sich die Firmeninsolvenzen in den kommenden Monaten auf niedrigem Niveau stabilisieren.
Update, 7. September, 13.35 Uhr: Basketball: Final Four der Euroleague Ende Mai 2021 in Köln
Das Endturnier der Basketball-Euroleague wird vom 28. bis 30. Mai 2021 in der Kölner Lanxess-Arena ausgetragen. Das teilte die Liga am Montag mit. Ursprünglich sollte das Final Four 2020 im vergangenen Frühjahr in der Domstadt stattfinden, musste wegen der Corona-Pandemie dann aber ausfallen.
Köln ist nach dem zweifachen Gastgeber Berlin (2009, 2016) die zweite deutsche Stadt, die das Finalturnier der besten Basketball-Teams in der Euroleague seit der Jahrtausendwende ausrichtet. Aus deutscher Sicht kämpfen Meister Alba Berlin und Bayern München um das Erreichen der Endrunde. Die Lanxess-Arena hat eine Kapazität von mehr als 18 000 Zuschauern. Dass Köln das Top-Event ausrichten dürfe, sei ein "wichtiges Signal für Köln als Sportstadt", sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Update, 7. September, 13.32 Uhr: Wegen Corona-Sorge: Beach-Duo Borger/Sude sagt für EM in Lettland ab
Das deutsche Beachvolleyball-Duo Karla Borger und Julia Sude hat seine Teilnahme an der Europameisterschaft in Lettland (15. bis 20. September) abgesagt. Grund seien "zu viele Unwägbarkeiten, was die An- und Abreise sowie die Durchführung des Turniers an sich in Zeiten der Corona-Pandemie angeht", heißt es in einer Mitteilung der Nationalspielerinnen vom Montag.
Da die Einreisebestimmungen regelmäßig aktualisiert werden, wäre nicht ausgeschlossen, dass sich die Spielerinnen sowohl nach ihrer Ankunft in Lettland als auch nach ihrer Rückkehr nach Deutschland in 14-tägige Quarantäne begeben müssten. Zugleich kritisierten die nationalen Meisterinnen von 2019 den Deutschen Volleyball-Verband und die internationalen Verbände. Auf ihre Hinweise zu den Unwägbarkeiten habe es keine Antworten gegeben.
"Es gibt auch keine klaren Ansagen, ob Teams disqualifiziert werden, wenn ein positiver Fall auftritt. Was ist, wenn zum Beispiel der Trainer positiv ist?", wird Sude in der Mitteilung zitiert. Zudem gebe es keine klare Aussage, ob bei der EM Punkte für das Olympia-Ranking vergeben werden, betonte das Duo.
Nach ihrer Absage sind noch sieben deutsche Teams für die EM gemeldet. Bei den Männern sind das neben den frisch gekürten Meistern Julius Thole/Clemens Wickler noch die Nationalteams Nils Ehlers /Lars Flüggen sowie Philipp-Arne Bergmann/ Yannick Harms (alle Hamburg). Dazu kommt das Duo Alexander Walkenhorst/ Sven Winter (Düsseldorf). Bei den Frauen vertreten Laura Ludwig/Margareta Kozuch (Hamburg), Sandra Ittlinger/Chantal Laboureur (Berlin/Stuttgart) sowie Victoria Bieneck/Isabel Schneider (Hamburg) den DVV.
Update, 7. September, 13.30 Uhr: Scheuer: Kritik an Bayerns Corona-Strategie ist "typisch deutsch"
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat die bayerische Corona-Teststrategie gegen jegliche Kritik verteidigt. Es sei schon "typisch deutsch", wenn kaum über die zig tausend Tests gesprochen werde, die gut liefen, dafür aber über die "40, 46, 90 Tests, die vielleicht nicht so gut gelaufen sind", sagte er am Montag in seiner Rede auf dem nur im Internet übertragenen politischen Gillamoos im niederbayerischen Abensberg.
Der Corona-Kurs von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sei gut und genau richtig. In Bayern gebe es wegen der Grenzlage eine Sondersituation, zudem habe er letztlich bei allen Themen auch in Berlin Recht bekommen. Im Ausland werde Deutschland für seine Erfolge im Umgang mit der Pandemie beneidet.
In Bayern hatte es in den vergangenen Wochen wiederholt Probleme bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen gegeben.
Update, 7. September, 13.27 Uhr: Senatorin: Vermeiden von Erkrankungen Hauptziel in der Pandemie
Trotz der Leistungsfähigkeit der Berliner Krankenhäuser sieht Berlins Gesundheitssenatorin es als Hauptziel an, Covid-19-Fälle zu vermeiden. Es gelte, jede einzelne Erkrankung - auch bei jungen Menschen - zu vermeiden, sagte die SPD-Politikerin Dilek Kalayci am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses.
Dass man freie Kapazitäten in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen habe, bedeute nicht, dass das Ziel sei, diese voll zu bekommen. Die Krankenhauslandschaft sei allerdings für den möglichen Fall einer zweiten Welle sehr gut aufgestellt.
Auf eine Frage zu Virus-Leugnern sagte die Senatorin, es gebe Menschen, die mit Argumenten nicht zu erreichen seien. Andere wiederum seien verunsichert. Angesichts der weiter relativ geringen Infektionszahlen in Berlin sagte Kalayci, man sei Opfer des eigenen Erfolges: Die Entwicklung der Zahlen begründe sich durch Anstrengungen der Menschen und nicht etwa durch ein vermeintliches Ende der Pandemie, so die Politikerin. In vielen anderen Ländern sei zu sehen, dass es nicht vorbei sei.
Kalayci betonte, jeder trage Verantwortung für andere Menschen, es gehe um die Gesundheit aller. Es gelte, gerade bei jüngeren Menschen dafür zu werben, dass die Krankheit ernst genommen wird.
Update, 7. September, 13.20 Uhr: Corona-Fall: Südbadischer Fußballverband setzt Pokalspiel ab
Das für Mittwoch geplante Achtelfinale des südbadischen Verbandspokals zwischen dem FSV Rot-Weiß Stegen und dem SV Oberachern ist wegen der Corona-Infektion eines Gästespielers abgesetzt worden.
Das teilte der Südbadische Fußballverband (SBFV) am Montag mit. Inwiefern die Infektion andere Spieler des SV Oberachern beeinflusst, werde derzeit noch vom Gesundheitsamt geprüft. Ein neuer Termin für die Partie könne erst festgelegt werden, wenn diese Prüfung abgeschlossen ist.
Update, 7. September, 13.19 Uhr: Patientenschützer: Zu früh für staatliches Gedenken an Corona-Tote
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz sieht die Zeit für ein staatliches Gedenken an die Corona-Toten noch nicht gekommen. "Es ist zu früh, jetzt über eine Gedenkstunde für die Opfer der Corona-Pandemie zu sprechen. Schließlich ist Deutschland noch mitten in der Krise", sagte Vorstand Eugen Brysch am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Erst wenn die Menschen hierzulande durch einen Impfstoff ausreichend geschützt seien, sollte über einen Staatsakt nachgedacht werden. "Dieser sollte aber nicht nur Opfer und Angehörige in den Blick nehmen, sondern auch diejenigen, die Tag für Tag geholfen haben, anderen in der Not beizustehen", sagte Brysch.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte eine offizielle Gedenkstunde für die Corona-Opfer ins Gespräch gebracht. "Der Corona-Tod ist ein einsamer Tod", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). Viele seien in Kliniken und Altenheimen ohne Beistand ihrer Angehörigen gestorben, Hinterbliebene hätten nicht Abschied nehmen können. Wann der richtige Zeitpunkt und ob eine Gedenkstunde der richtige Rahmen sei, wolle er mit den Vertretern der anderen Verfassungsorgane besprechen, sagte Steinmeier.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte solche Überlegungen begrüßt. "Es ist schon auch wichtig, finde ich, zu zeigen, dass wir wahrnehmen, welche Härten, welches Leid es auch eben gegeben hat und zum Teil bis heute noch gibt", sagte er "Bild" (Sonntag).
Update, 7. September, 12.36 Uhr: Polizeieinsatz gegen aggressiven Maskenverweigerer bei Stralsund
Ein notorischer Maskenverweigerer hat auf der Bahnstrecke Stralsund-Sassnitz für Aufsehen und einen Polizeieinsatz gesorgt. Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, wird nun gegen den 38-Jährigen unter anderem wegen Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung ermittelt. Der Mann von der Insel Rügen hatte sich am Samstag aggressiv geweigert, den Mund-Nasen-Schutz aufzusetzen, obwohl ihn ein Zugbegleiter dazu aufgefordert hatte.
Gegen drei Bundespolizisten, die an der Station Rügendamm zustiegen, widersetzte sich der Mann körperlich. Er habe die Beamten beleidigt. Als er aus dem Zug geholt worden war, sei er aus Protest in das Gleisbett gesprungen und habe dieses erst nach mehrfacher Aufforderung verlassen.
Update, 7. September, 12.34 Uhr: Landesärztekammer Thüringen prüft Verfahren gegen Arzt wegen Plakat bei Anti-Corona-Demo
Die Landesärztekammer Thüringen prüft nach dem Zeigen eines umstrittenen Plakats auf einer Berliner Demonstration ein berufsrechtliches Verfahren gegen den Arzt und AfD-Bundestagsabgeordneten Robby Schlund aus Gera. Über die Einleitung eines solchen Verfahrens müsse der Kammervorstand nach Abwägung aller Umstände entscheiden, sagte eine Kammersprecherin am Montag auf Anfrage.
Dazu solle auch der Mediziner selbst angehört werden. Schlund hatte auf der Anti-Corona-Demonstration am 29. August in Berlin ein Transparent getragen, auf dem der Berliner Virologe Christian Drosten in Sträflingskleidung mit der Aufschrift "Schuldig" zu sehen war. Ein Foto, auf dem Schlund mit dem Plakat posiert, war von dessen Fraktionskollegen Karsten Hilse auf Facebook gepostet worden.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hatte das Zeigen derartiger Plakate als unerträgliche Entgleisung bezeichnet und berufsrechtliche Schritte gegen beteiligte Ärzte angekündigt. Zuständig dafür sind die jeweiligen Landesärztekammern. Die ärztliche Berufsordnung verpflichtet Mediziner, sich untereinander kollegial zu verhalten. "Unsachliche Kritik an der Behandlungsweise oder dem beruflichen Wissen einer Ärztin oder eines Arztes sowie herabsetzende Äußerungen sind berufswidrig", heißt es in Paragraf 29 der Thüringer Berufsordnung.
Schlund betreibt eine Privatpraxis in Gera. Er hatte das Plakat mit der Darstellung Drostens gegenüber der dpa als "politische Satire", die vom Grundgesetz gedeckt sei, bezeichnet. Er habe das Plakat nicht selbst erstellt, es in Berlin aber zeitweise gehalten.
Update, 7. September, 12.28 Uhr: Wundernebel gegen Corona? Landgericht verbietet Werbung
Ein Desinfektionsmittel versprühen und schon schwirren so gut wie keine bösen Viren und Bakterien mehr durch den Raum? Nach Ansicht des Landgerichts München I zu schön, um wahr zu sein. Die 4. Kammer für Handelssachen wertete eine entsprechende Werbung als irreführend. Darin hieß es, das Mittel entferne 99,99 Prozent der schädlichen Bakterien und Viren aus der Raumluft und von sämtlichen Oberflächen.
Beim Verbraucher entstehe der Eindruck, die Wirkung sei wissenschaftlich abgesichert, heißt es in dem Urteil vom Montag, das noch nicht rechtskräftig ist. Bei gesundheitsbezogenen Aussagen gebe es aber besonders strenge Anforderungen an die Richtigkeit, die Eindeutigkeit und die Klarheit.
In Zeiten der Corona-Pandemie sei die Frage, ob und wie Corona-Viren aus der Raumluft und von Oberflächen entfernt werden können, eine der brennendsten und für die ganze Welt wichtigsten gesundheitlichen Fragen überhaupt, befand das Gericht. Den Beweis für die wissenschaftliche Absicherung der angepriesenen Wirkung blieb das Unternehmen laut Urteil schuldig. Die vorgelegten Unterlagen hätten dies nicht glaubhaft gemacht.
Auf seiner Internetseite wirbt der Hersteller aus dem Raum München damit, dass auch das Berliner Ensemble eines seiner Produkte auf der Bühne und im Zuschauerraum eingesetzt habe. Die feinen Aerosole desinfizierten zunächst die Raumluft und senkten sich dann auf alle Oberflächen nieder, heißt es dort. Auch der Eingangsbereich und die Toiletten würden so vernebelt und desinfiziert.
Ein Mitbewerber hatte eine einstweilige Verfügung gegen die Firma beantragt, die Desinfektionsmittel herstellt. Diesem Antrag hatte das Gericht stattgegeben und untersagt, das Produkt so zu bewerben.
Update, 7. September, 12.08 Uhr: Man-City-Profis Mahrez und Laporte positiv auf Covid-19 getestet
Die Fußballprofis Riyad Mahrez und Aymeric Laporte vom englischen Vizemeister Manchester City sind positiv auf Covid-19 getestet worden. Das gab Man City am Montag bekannt. Beide Spieler befolgen nach Angaben des Vereins die Coronavirus-Richtlinien der Premier League und der britischen Regierung und befinden sich in Selbstisolation. Symptome des Coronavirus zeige das Duo nicht.
Die neue Saison in der englischen Premier League beginnt am Samstag, 12. September. Weil Manchester City bis zum Viertelfinale am 15. August in der Champions League vertreten war, hat das Team von Trainer Pep Guardiola am ersten Liga-Wochenende noch spielfrei. Ihr erstes Saisonspiel bestreiten die Citizens erst am 21. September bei den Wolverhampton Wanderers.
Update, 7. September, 12.03 Uhr: Beschlagnahmte Atemschutzmasken: Beschwerde gegen Staatsanwaltschaft
Drei Monate nach der Beschlagnahmung einer großen Menge importierter Atemschutzmasken in MV ist die Staatsanwaltschaft Schwerin mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde der betroffenen Firmen konfrontiert. Die Beschwerde sei bei der Generalstaatsanwaltschaft in Rostock eingegangen, bestätigte ein Sprecher am Montag.
Darin werde die Behörde aufgefordert, für das Land das Bestehen von Schadenersatzansprüchen anzuerkennen. Nach einem Bericht der "Schweriner Volkszeitung" (Montag) soll es dabei um 16 Millionen Euro gehen. Der Behördensprecher sagte, die beiden betroffenen Firmen hätten geltend gemacht, die beschlagnahmten Bestände hätten einen Wert von über 16 Millionen Euro. Er stellte klar: "Wir haben keinen Anlass, Schadenersatzansprüche anzuerkennen."
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs und Verstoßes gegen das Medizinproduktegesetz gegen zwei Männer aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim und eine Frau aus dem Raum Dresden. Im Mai wurden Wohnungen der drei sowie ein Hallenkomplex und zwei Firmensitze durchsucht.
Die Verdächtigen sollen Atemschutzmasken aus Vietnam importiert haben, um sie als FFP2-Masken weiterzuverkaufen. Allerdings hätten sie gewusst, dass die Masken weder entsprechend klassifiziert sind noch die erforderlichen Eigenschaften aufweisen, so die Staatsanwaltschaft Schwerin im Mai.
Die betroffenen Firmen waren zuvor vor dem Amts- und dem Landgericht Schwerin mit einer Beschwerde gegen den Durchsuchungsbeschluss gescheitert. Laut "Schweriner Volkszeitung" sehen die betroffenen Firmen in dem Fall einen "rechtsstaatswidrigen Eingriff in den Gewerbebetrieb" und eine Wettbewerbsverzerrung. Den Firmen werde durch die anhaltende Beschlagnahmung der Waren Liquidität entzogen. Nach Worten des Sprechers der Staatsanwaltschaft läuft die Untersuchung der Produkte.
Update, 7. September, 11.15 Uhr: Gesamte Corona-Kommission der slowakischen Regierung in Quarantäne
Die gesamte Corona-Kommission der slowakischen Regierung hat sich in Quarantäne begeben, weil ein Mitglied am Wochenende positiv auf Covid-19 getestet wurde. Sowohl Gesundheitsminister Marek Krajci als auch der staatliche Hygiene-Beauftragte Jan Mikas bestätigten dies in der Nacht zum Montag. Es handle sich um eine Präventivmaßnahme, schrieb Krajci auf Facebook.
Das Gremium habe am vergangenen Donnerstag mehrere Stunden gemeinsam mit dem später positiv getesteten Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums eine Beratung über weitere Maßnahmen abgehalten. Dabei hätten aber alle Anwesenden einen Mund-Nasen-Schutz getragen, betonte der Gesundheitsminister. Alle Mitglieder der Kommission würden sich im Laufe der nächsten Tage einem Corona-Test unterziehen und bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses in Quarantäne bleiben.
Die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei verzeichnete bis Montag nur 4636 bestätigte Corona-Infektionsfälle und 37 coronabedingte Todesopfer. Damit gehört sie zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Ländern Europas. Zuletzt sind die täglichen Neuinfektionen aber deutlich gestiegen.
Update, 7. September, 11.02 Uhr: Erste Corona-Tests bei Bora-hansgrohe negativ - Fahrer am Montag dran
Beim deutschen Radrennstall Bora-hansgrohe haben die ersten Corona-Tests im Betreuerstab rund um den ersten Ruhetag bei der 107. Tour de France allesamt negative Ergebnisse erbracht. Die Proben wurden bereits am Sonntag vorgenommen. Die Tests der Fahrer um Emanuel Buchmann erfolgten am Montag. Mit diesen Ergebnissen wird am Dienstag vor der zehnten Etappe gerechnet.
"Wir hoffen, dass sich niemand auch bei den anderen Teams infiziert hat und die Tour normal weitergeführt werden kann", sagte Sportdirektor Enrico Poitschke am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Ex-Profi ist gespannt, ob die sogenannte Tour-Blase gehalten hat: "Man weiß nicht, was passiert ist. Jeder ist extrem bedacht, sich so gut wie möglich zu schützen. Zu 100 Prozent ist es nicht möglich."
Update, 7. September, 10.45 Uhr: Entscheidung über Hygienekonzept bei French Open rückt näher
Knapp drei Wochen vor dem Beginn der French Open rechnet der Präsident des französischen Tennis-Verbandes mit einer baldigen Entscheidung über das Hygienekonzept. Verbandschef Bernard Giudicelli sagte in einem Interview der Sportzeitung "L'Equipe", die Behörden wollten noch am (heutigen) Montag oder am Dienstag endgültig darüber befinden. Giudicelli geht trotz der Coronavirus-Pandemie fest davon aus, dass anders als bei den derzeit in New York stattfindenden US Open Zuschauer im Stade Roland Garros dabei sein können.
Auf die Frage, ob womöglich mehr als die bei Fußballspielen derzeit erlaubten 5000 Zuschauer auf die Anlage dürften, antwortete Giudicelli: "Wir nehmen für uns in Anspruch, dass wir nicht "eine" Veranstaltung sind, wie in einem Fußballstadion." Der Verbandschef betonte: "Wir sind ein wagemutiges Turnier, und wir wollen das Bild eines Frankreichs zeigen, das fähig zur Anpassung an die Lage ist und nicht im Pessimismus versinkt." Man wolle die Idee vermitteln, dass das Leben weitergehe. "Alle Welt erkennt an: Die Tour de France und die French Open - das ist Frankreich!"
Anders als bei den US Open, wo zum Beispiel der am Sonntag ausgeschlossene Weltranglisten-Erste Novak Djokovic in einem extra angemieteten Haus gewohnt hatte, sollen in Paris alle Profis in Hotels wohnen. Man werde keinen Sonderstatus tolerieren, unterstrich Giudicelli mit Blick auf die sogenannte Hotel-Blase.
Update, 7. September, 10.41 Uhr: Australien hofft auf erste Corona-Impfungen Anfang 2021
Auch Australien hofft auf erste Corona-Impfungen Anfang kommenden Jahres. Das Land habe sich mit zwei Pharmakonzernen auf die Produktion und Bereitstellung zweier potenzieller Kandidaten im Umfang von 1,7 Milliarden australischen Dollar (1,2 Milliarden Euro) geeinigt, hieß es am Montag in einer Mitteilung von Premierminister Scott Morrison. Erste Impfungen in der Bevölkerung könnten womöglich Anfang 2021 durchgeführt werden - falls die Tests auf Sicherheit und Wirksamkeit erfolgreich seien.
Die Vakzine sollen fast ausschließlich in Melbourne produziert werden. "Es gibt keine Garantie dafür, dass sich diese Impfstoffe als erfolgreich erweisen, aber das Abkommen stellt Australien an die Spitze der Warteschlange", so Morrison. Bereits im August hatte der Regierungschef angekündigt, dass die Impfungen für alle Australier kostenlos sein sollen. Morrison setzt sich für eine Corona-Impfpflicht ein.
In Australien wurden bisher rund 26.000 Infektionen bestätigt, mehr als 750 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Victoria mit der Millionenstadt Melbourne. Dort herrscht seit Wochen ein strikter Lockdown, der eigentlich Mitte September enden sollte. Am Wochenende war er um weitere zwei Wochen verlängert worden.
Update, 7. September, 10.10 Uhr: Französischer Staatsrat bestätigt Maskenpflicht in Großstädten
Im Rechtsstreit um eine allgemeine Maskenpflicht hat der französische Staatsrat entsprechende Vorschriften in den Großstädten Lyon und Straßburg weitgehend bestätigt. Die Pariser Institution, die die Regierung bei der Vorbereitung von Gesetzesvorhaben berät und gleichzeitig oberstes Verwaltungsgericht ist, entschied in der Nacht zum Montag in einem Eilverfahren, das die Mitte-Regierung ausgelöst hatte.
Frankreich wurde von der Corona-Pandemie schwer getroffen, es gab bisher über 30.700 Tote in Verbindung mit Covid-19. Zuletzt stieg die Zahl der neuen Fälle wieder stark an. Strenge Ausgangssperren im Frühjahr schränkten das öffentliche und wirtschaftliche Leben massiv ein.
Die Maskenpflicht könne in einer Kommune eingeführt werden, falls es dort mehrere Zonen mit einem deutlichen Ansteckungsrisiko gebe, entschied der Staatsrat. Die Regeln waren in Lyon und Straßburg vor Verwaltungsgerichten angegriffen worden - in beiden Fällen hatten die Richter die örtlichen Präfekten - dies sind die höchsten Vertreter des Zentralstaats in einem Département - angewiesen, die Vorschriften deutlich einzuschränken. Der Staatsrat beauftragte den Präfekten des elsässischen Départements Bas-Rhin nun, die Maskenpflicht auf das Zentrum von weniger stark besiedelten Gemeinden zu beschränken.
In mehreren Großstädten des Landes müssen Menschen unter freiem Himmel eine Maske tragen, auch in Paris. Das an Deutschland grenzende Département Bas-Rhin hatte eine Maskenpflicht in Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern eingeführt. Dazu zählen Straßburg, Hagenau, Bischwiller oder Oberehnheim.
Update, 7. September, 10 Uhr: Indien überholt Brasilien - nun auf Platz zwei der Corona-Statistik
Indien hat Brasilien als Land mit den zweitmeisten bekannten Corona-Infektionen weltweit überholt. In dem südasiatischen Land wurden inzwischen mehr als 4,2 Millionen Fälle registriert, wie offizielle Zahlen am Montag zeigten.
Nur in den USA gibt es nach den erfassten Daten mit mehr als 6,2 Millionen Fällen noch mehr. In Brasilien sind es derzeit 4,1 Millionen registrierte Fälle. Für diese wie auch für andere Länder wird allerdings mit einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle gerechnet, die tatsächliche Rangfolge kann eine andere sein.
In absoluten Zahlen gerechnet steigen die erfassten Neuinfektionen in Indien seit Wochen schneller als in jedem anderen Land der Welt. Zuletzt kamen rund 90.000 Fälle pro Tag dazu. Auch gibt es anders als in den USA oder Brasilien keinen Hinweis auf ein Abflachen der Kurve. Das Virus ist inzwischen auch auf dem Land angekommen, wo die Gesundheitsversorgung besonders schlecht ist.
Im Frühling hatte Indien einen strikten Lockdown verordnet. Dadurch brach die Wirtschaftsleistung stark ein, Millionen Menschen verloren ihre Jobs. Inzwischen setzt das Land darum auf die Lockerung von Corona-Maßnahmen und hofft, der Wirtschaft damit wieder etwas Schwung zu geben. Das Land testet inzwischen auch deutlich mehr, aber pro Kopf ist die Testrate in dem 1,3 Milliarden-Einwohner-Land noch deutlich niedriger als in anderen Ländern.
Das Land verzeichnete bisher die drittmeisten Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind - konkret mehr als 71.000. Auf die Bevölkerung gerechnet sind dies weniger als in anderen Ländern. Die geringe Todesrate könnte an der besonders jungen Bevölkerung Indiens liegen. Viele Experten gehen aber auch davon aus, dass viele Tote nicht in der offiziellen Statistik auftauchen.
Update, 7. September, 9.54 Uhr: Trotz Corona-Auflagen: Putzpersonal an Schulen in Baden-Württemberg kaum aufgestockt
Trotz der deutlich verschärften Hygieneregeln sind an wenigen Schulen die Putzkolonnen aufgestockt worden. Das ist das Ergebnis einer Online-Umfrage der Bildungsgewerkschaft GEW unter Schulleitungen aller Schularten in Baden-Württemberg. Demnach gaben 80 Prozent der Leiter an, dass kein zusätzliches Reinigungspersonal von den Kommunen als Schulträger bereitgestellt worden sei. An knapp 20 Prozent der befragten Schulen gibt es laut Umfrage zusätzliches Personal, um die Hygiene-Auflagen durch die Corona-Verordnungen umzusetzen. In den ersten Septembertagen hatten sich bis zum Donnerstag 224 Schulen an der GEW-Umfrage beteiligt.
"Wir gehen leider davon aus, dass zum Schulstart am 14. September in den 4500 Schulen im Land an vielen Stellen vorgeschriebene Hygienestandards nicht eingehalten werden können", sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz. Sie habe sich zwar schon lange vor den Sommerferien für mehr Reinigungspersonal und verbindliche Absprachen des Kultusministeriums mit den Schulträgern eingesetzt. "Aber Kultusministerin Susanne Eisenmann und die Schulträger haben offensichtlich ihre Hausaufgaben nicht gemacht", kritisierte Moritz.
Nach den Hygienehinweisen des Landes für Schulen müssen unter anderem Handkontaktflächen wie Türklinken und Griffe, Treppengeländer, Lichtschalter, Tische, Kopierer und zum Beispiel Tastaturen besonders gründlich und mindestens täglich gereinigt werden. In allen Toilettenräumen muss es ausreichend Spender für Flüssigseifen und Einmalpapier-Handtücher geben. Diese gilt es für die Schulen regelmäßig aufzufüllen.
Update, 7. September, 9.05 Uhr: Deutsche Industrie erholt sich nur noch leicht von Corona-Einbruch
Die deutsche Industrie hat sich den dritten Monat in Folge von dem Produktionseinbruch in der Corona-Krise erholt. Allerdings fiel der Anstieg im Juli deutlich schwächer aus als erwartet. Im verarbeitenden Gewerbe habe die Fertigung im Monatsvergleich um 1,2 Prozent zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Analysten hatten mit einem stärkeren Zuwachs um 4,5 Prozent gerechnet.
Allerdings war der Anstieg im Juni stärker als bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf 9,3 Prozent nach oben, nachdem zuvor nur ein Anstieg um 8,9 Prozent gemeldet worden war. In den Monaten März und April war die Produktion wegen der Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie deutlich gefallen. Seitdem konnte ein Teil des Einbruchs wettgemacht werden.
Dass die Krise immer noch schwer wiegt, zeigt der Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Gesamtherstellung im Juli um 10,0 Prozent rückläufig. Das Vorkrisenniveau wird immer noch klar unterschritten: Gegenüber Februar, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen, liegt die Gesamtproduktion 10,8 Prozent niedriger.
In der größten Branche des Verarbeitenden Gewerbes, der Automobilindustrie, ist die Produktion im Juli um 6,9 Prozent zum Vormonat gestiegen. Sie liegt aber nach Angaben des Bundesamts noch gut 15 Prozent unter dem Wert vom Februar.
Update, 7. September, 8.52 Uhr: Spahn unterstützt Vorstoß für Gedenken an Corona-Opfer
Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Überlegungen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einer Gedenkstunde für die Opfer der Corona-Pandemie begrüßt. "Es ist schon auch wichtig, finde ich, zu zeigen, dass wir wahrnehmen, welche Härten, welches Leid es auch eben gegeben hat und zum Teil bis heute noch gibt", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im "Bild"-Gesprächsformat "Die richtigen Fragen".
Er könne es grundsätzlich nur richtig finden, "dass wir miteinander als Nation, als Gesellschaft auch einen Weg finden", derer zu gedenken, "für die es hart war im Alltag", und derer, die der Pandemie zum Opfer gefallen sind. Die Frage sei, "in welcher Form und zu welchem Zeitpunkt", so Spahn.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte eine offizielle Gedenkstunde für die Corona-Opfer in Deutschland ins Gespräch gebracht. "Der Corona-Tod ist ein einsamer Tod", sagte Steinmeier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag). Viele Patienten in Krankenhäusern und Altenheimen seien ohne den Beistand ihrer Angehörigen gestorben, die Hinterbliebenen hätten nicht Abschied nehmen können.
"Wir müssen den Menschen in ihrer Trauer helfen - und darüber nachdenken, wie wir unser Mitgefühl ausdrücken können." Wann dafür der richtige Zeitpunkt sei und ob etwa eine Gedenkstunde der richtige Rahmen sei, werde er mit den Vertretern der anderen Verfassungsorgane besprechen.
Update, 7. September, 8.44 Uhr: Strengreligiöse in Israel üben Druck aus: Nächtliche Sperren statt Lockdown
In Israel sind nach massivem Druck ultraorthodoxer Kreise geplante Corona-Beschränkungen in Ortschaften mit hohen Infektionszahlen abgeschwächt worden. Statt eines Lockdowns rund um die Uhr sollte in 40 betroffenen Orten von Montagabend an von 19.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens (Ortszeit) eine Ausgangssperre herrschen. Diese Regelung beschlossen die zuständigen Minister am Sonntagabend.
Nach israelischen Medienberichten wurden die Beschränkungen abgeschwächt, nachdem die Bürgermeister vier strengreligiöser Ortschaften dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu einen wütenden Brief geschickt hatten. Darin drohten sie ihm den Angaben zufolge damit, ihre Unterstützung zu entziehen. Die strengreligiösen Parteien in Israels Parlament gelten als enge Verbündete Netanjahus und sind bei Wahlen oft Zünglein an der Waage.
Die Zahl der Corona-Toten in Israel hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag die Marke von 1000 überschritten. Am Montag teilte das Ministerium mit, am Vortag seien 2157 neue Fälle registriert worden. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie bei 131.641 Menschen in Israel nachgewiesen worden. Das Land hat rund neun Millionen Einwohner.
In vielen der als "rot" eingestuften Orte mit hohen Fallzahlen leben vornehmlich ultraorthodoxe Juden oder arabische Israelis. Es sind oft Familien mit vielen Kindern, die sich häufig auf engem Raum in kleinen Wohnungen aufhalten. Daher ist es in den Gegenden besonders schwer, Abstand zu halten oder sich zu isolieren.
Außerdem hatte Chaim Kanievsky, ein sehr einflussreicher Rabbiner innerhalb der strengreligiösen Gemeinschaft, jüdische Religionsstudenten vergangene Woche dazu aufgerufen, sich nicht auf das Coronavirus testen zu lassen. Als Grund sagte er, eine Corona-Quarantäne gefährde die Bibelstudien. Auch in arabischen Ortschaften gab es viele Verstöße gegen Corona-Regeln, es wurden dort etwa große Hochzeiten abgehalten.
Die Pandemie war in Israel auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe.
Update, 7. September, 7.02 Uhr: Im Corona-Jahr boomt der Kokain-Schmuggel
Der illegale Drogenhandel ist durch die Corona-Krise nach Erkenntnissen von Europol nicht zurückgegangen. Der Schmuggel von Kokain aus Südamerika nach Europa steuere sogar auf "Rekordwerte" zu, sagte Sascha Strupp, strategischer Analyst für Drogenhandel bei Europol in Den Haag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Corona hat gar keinen Einfluss auf den Schmuggel über den Meeresweg gehabt." Der gesamte Drogenmarkt ist nach den Worten des Drogenexperten "ein Wachstumsmarkt."
Das Volumen der eingeschleusten Drogen ist nur schwer zu schätzen. Deutliche Hinweise auf eine Zunahme sehen Ermittler etwa in der Menge der beschlagnahmten Drogen. Im Hafen von Rotterdam wurden im ersten Halbjahr 2020 mehr als 25.000 Kilogramm Kokain sichergestellt, mehr als doppelt so viel wie im selben Zeitraum des Vorjahres. Bereits 2019 hatten die Zollfahnder eine Rekordmenge entdeckt: insgesamt 34.000 Kilogramm Kokain, fast doppelt so viel wie 2018.
In einem Dorf im Nordosten der Niederlande war kürzlich das bisher größte bekannte Kokain-Labor des Landes aufgespürt worden, in dem bis zu 200 Kilogramm täglich verarbeitet werden konnten. Hohe Zuwachsraten bei sichergestellten Drogen-Ladungen werden auch aus dem belgischen Hafen von Antwerpen gemeldet. Über die Niederlande, Belgien und Spanien gelangt nach Angaben von Europol das meiste Kokain aus Südamerika nach Europa.
Kriminelle Banden setzen beim Schmuggel der Drogen nach Erkenntnissen von Europol vorwiegend auf den Seeweg. Dabei werde Kokain meist in Containern zwischen anderen Produkten versteckt - seit Ausbruch der Corona-Krise zunehmend in Schiffsladungen zwischen medizinischer Ausrüstung und Produkten. Der Schmuggel auf dem Luftweg ist den Angaben zufolge durch die Reisebeschränkungen völlig eingebrochen.
Update, 7. September, 6.40: Krankenkasse: Corona ließ Krankenstand nicht auffällig steigen
Die Corona-Pandemie hat die Krankmeldungen nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse im ersten Halbjahr 2020 nicht auffällig steigen lassen. Unter ihren versicherten Arbeitnehmern lag der Krankenstand als Anteil der Fehltage an allen Arbeitstagen bei 4,4 Prozent - nach 4,3 Prozent im Vorjahreszeitraum und 4,5 Prozent im ersten Halbjahr 2018. Die Diagnose Covid-19 spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Im März war sie demnach für 0,3 Prozent des gesamten Krankenstandes verantwortlich, im April stieg der Anteil etwas auf 0,7 Prozent und sank bis Juni wieder auf 0,2 Prozent.
Vorstandschef Jens Baas erläuterte, erfahrungsgemäß meldeten sich zum Sommer weniger Menschen krank. "Hinzu kommt, dass die Abstands- und Hygieneregeln offensichtlich Wirkung zeigen. Sie reduzieren ja nicht nur die Ansteckungsgefahr durch Covid-19, auch andere Erkältungs- und Infektionskrankheiten haben weniger Chancen, sich zu verbreiten." Zudem seien Sportverletzungen und Wegeunfälle zurückgegangen. Zugenommen hätten vor allem psychische Diagnosen, die im ersten Halbjahr 18,7 Prozent des gesamten Krankenstands ausmachten.
Ausgewertet wurden die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen von 5,3 Millionen bei der Kasse versicherten Erwerbstätigen. Diese sind vorgeschrieben, wenn Beschäftigte länger als drei Tage fehlen.
Update, 7. September, 6.36 Uhr: Chinas Exporte legen im August um 9,5 Prozent zu
Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie haben sich Chinas Exporte im August erneut deutlich erholt. Die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft legten im Vorjahresvergleich stärker als erwartet um 9,5 Prozent zu, wie die Pekinger Zollverwaltung am Montag mitteilte. Wie schon im Vormonat fielen die chinesischen Importe allerdings erneut geringer aus. Sie gingen um 2,1 Prozent zurück. Unterm Strich verzeichnete der Außenhandel damit ein Plus um 4,2 Prozent auf einen Wert von rund 412 Milliarden US-Dollar.
Im Dezember waren die ersten Infektionen mit dem Coronavirus in China entdeckt worden. Das bevölkerungsreichste Land dämmte die Pandemie mit strikten Maßnahmen ein. Nach offizieller Darstellung gibt es heute kaum noch neue Infektionen, so dass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeiten wieder normalisieren.
Trotz des spürbaren Aufschwungs in den vergangenen Monaten müssen sich Chinas Exporteure laut Beobachtern weiter auf schwer kalkulierbare Risiken einstellen. Experten nennen die Ungewissheiten durch den Streit zwischen den USA und China im Handel und im Technologiesektor sowie einen möglichen weiteren Rückgang der Weltwirtschaftsleistung.
Update, 7. September, 5.50 Uhr: 814 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 814 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen sind allerdings erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Sonntag bei 1,10 (Vortag: 1,0). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 0,97 (Vortag: 0,97). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.
Die R-Werte lagen seit Mitte Juli 2020 über 1, seit Mitte August um beziehungsweise unter 1. Das bedeutet, dass im Schnitt etwa ein Infizierter das Virus auf einen weiteren Menschen überträgt.
Update, 7. September, 5.30 Uhr: DFB verteidigt sich für Flug von Stuttgart nach Basel
Der DFB hat Kritik an dem kurzen Flug seiner Fußballer von Stuttgart nach Basel zum zweiten Nations-League-Spiel der Nationalmannschaft gegen die Schweiz (1:1) zurückgewiesen. Eine Anreise mit dem Bus sei aus Regenerationsgründen für die Spieler nicht möglich gewesen, da zwei- bis dreistündiges Sitzen ihre Fitness und Gesundheit gefährdet hätten.
Der Zug als Transportmittel sei wegen der Corona-Hygieneregeln nicht infrage gekommen, sagte Pressesprecher Jens Grittner nach der Partie am Sonntagabend gegen die Eidgenossen. Durch das auf der Route nötige Umsteigen hätten die Spieler zu viele Kontakte außerhalb des Mannschaftskreises gehabt.
Der DFB-Tross war am Samstag per Charterflug gereist, statt die rund 260 Kilometer umweltfreundlicher auf Straße oder Schiene zurückzulegen. Dafür gab es in den Sozialen Medien und vom ZDF-Reporter in der Live-Reportage des Schweiz-Spiels Kritik.
Update, 7. September, 5 Uhr: IG Metall fordert Wahlmöglichkeiten und klare Regeln für Homeoffice
Viele Beschäftigte in Deutschland wollen auch nach der Corona-Krise häufig von zuhause arbeiten. In einer Umfrage im Auftrag der IG Metall nannten es 59 Prozent besonders wichtig, selbst darüber entscheiden zu können, wann sie im Homeoffice und wann sie im Büro arbeiten. Ebenso häufig wurden gute digitale Kontaktmöglichkeiten zum Austausch mit Kollegen und Vorgesetzten genannt. Vor allem jüngere Arbeitnehmer wünschten sich zudem klar definierte Zeiten, zu denen sie erreichbar sein müssten.
Grundsätzlich ist der unverhoffte Digitalisierungsschub im Homeoffice bei den Angestellten gut angekommen: Die überwiegende Mehrheit von 78 Prozent würde in Zukunft gerne zumindest zeitweise zuhause arbeiten, 11 Prozent wollen gleich ganz umziehen und nur 9 Prozent lieber wie gehabt die volle Zeit im Büro verbringen.
Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Befragten hatte aber keinen abgetrennten Arbeitsbereich zur Verfügung, sondern hat sich in einem normalen Wohnraum eingerichtet. Auch für die Arbeitsmittel wie Bildschirm oder einen ordentlichen Stuhl musste jeder zweite zumindest teilweise selbst sorgen.
"Wir müssen jetzt raus aus dem heimischen Improvisations-Theater und rein in eine professionelle Arbeitsumgebung", erklärte dazu die Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, im Vorfeld des gewerkschaftlichen IT-Kongresses. Die Beschäftigten bräuchten eine angemessene, ihren individuellen Bedarfen angepasste Ausstattung. Als "Minimal-Ausstattung" verlangten sie externe Maus und Tastatur, einen guten Bildschirm und einen ordentlichen Bürostuhl. "Die Kosten dafür muss der Arbeitgeber tragen. Homeoffice gibt es nicht zum Nulltarif."
Benner kündigte an, dass die IG Metall das Recht auf gute Arbeit im Homeoffice durch Betriebsvereinbarungen absichern werde. Es gebe bereits gute Beispiele.
Update, 7. September, 4,20 Uhr: Deutsche Wirtschaft fordert Kurswechsel bei Reisebeschränkungen
Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben die Bundesregierung zu einem Kurswechsel bei Beschränkungen von Auslandsreisen aufgefordert. Die verlängerten und ausgeweiteten Einschränkungen hätten vielfältige negative wirtschaftliche Auswirkungen, die weit über den Tourismus hinausgingen, heißt es in einem gemeinsamen Papier der Verbände DIHK, BDA, BDI, Dehoga, DRV, HDE und ZDH. Dieses liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Es müsse zu einer "verhältnismäßigen" Strategie kommen.
Der weltweite Handel und Warenaustausch sowie die Investitionstätigkeit werde empfindlich getroffen. So könnten exportorientierte Unternehmen aufgrund vieler Grenzschließungen und Quarantänemaßnahmen oftmals ihre Manager, Techniker, Monteure oder Vertriebsmitarbeiter nicht zu ihren ausländischen Kunden oder Lieferanten entsenden. Außerdem fielen internationale Fachmessen aus. Dadurch fehlten neue Aufträge.
Die Bundesregierung hatte vor kurzem die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union bis zum 14. September verlängert. Am Mittwoch könnte das Kabinett sich damit befassen, wie es danach weitergeht.
In der Erklärung der Verbände heißt es, die Wirtschaft sei sich bewusst, dass Reisebeschränkungen ein Instrument der Politik zur Eindämmung der Pandemie seien. "Reisebeschränkungen bergen jedoch die Gefahr, dass sie wirtschaftliche Aktivitäten wie Handel und Investitionen in große Mitleidenschaft ziehen."
Die Verbände fordern, dass künftig bei der Einordnung von Staaten und der Entscheidung über Reisewarnungen durch das Auswärtige Amt eine wirtschaftliche Folgenabschätzung Bestandteil der Erwägungen ist. Künftig solle das Wirtschaftsministerium bei der Vorbereitung von Reisebeschränkungen durchgängig beteiligt werden. Bei den weltweiten Reisebeschränkungen müssten die sehr unterschiedlichen Situationen in verschiedenen Ländern berücksichtigt werden.
Weiter heißt es, negative Folgen träfen viele Unternehmen in einer wirtschaftlich sehr fragilen Phase. "Im Unterschied zum Beginn der Pandemie sind die Liquiditäts- und Kapitalreserven mittlerweile vielfach aufgezehrt." Viele Unternehmen seien von einer Insolvenz bedroht.
Wichtig sei die Suche nach Lösungen, die Gesundheitsschutz und wirtschaftliche Aktivitäten zugleich förderten. "So setzen viele Unternehmen ihre Hoffnungen auf Schnelltests, die Reisebeschränkungen und Quarantänezeit zumindest reduzieren könnten." Um das Risiko für Urlauber und Geschäftsreisende sowie für die Allgemeinheit zu minimieren, sollten für Reiserückkehrer aus Risikogebieten ausreichend Testkapazitäten zur Verfügung gestellt werden.
Update, 7. September, 1.30 Uhr: Corona und Grippe: Ärztevertreter warnen vor Laborengpässen
Ärztevertreter warnen vor wachsenden Engpässen bei den Laborkapazitäten in Deutschland. Die beginnende Grippesaison werde die Zahl der nötigen Abstriche vervielfältigen, sagte die Vorsitzende des Berufsverbands der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Montag).
Bereits jetzt seien die Laborkapazitäten knapp. Um Grippe- und Corona-Infektionen zu unterscheiden, sei in jedem Verdachtsfall ein Rachenabstrich nötig. "Bei steigenden Infektionszahlen müssen wir im Herbst mit größeren Engpässen und längeren Wartezeiten rechnen."
In der Debatte um eine Verkürzung der Isolations- und Quarantänezeiten forderte Teichert ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern: "Es muss bundesweit einheitliche Regeln für die Dauer einer Isolierung von Corona-Infizierten, Verdachtspersonen und Kontaktpersonen geben."
Vor der Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Leitern von Gesundheitsämtern, Gesundheitsdezernenten, Landräten und Oberbürgermeistern am Dienstag mahnte Teichert kurzfristige Schritte zur Entlastung der Gesundheitsämter an: Der von Bund und Ländern für den öffentlichen Gesundheitsdienst geschlossene Pakt einschließlich der zugesagten 5000 Dauerstellen sei ausdrücklich zu begrüßen. Die Gesundheitsämter brauchten aber dringend auch kurzfristige Hilfe.
"Kaum eine der zugesagten Vollzeitstellen wird unter den aktuellen Bedingungen bereits in diesem Herbst besetzt sein können", so Teichert. Bis alle Lücken geschlossen seien, werde es Jahre dauern. "Sollten die Infektionszahlen im Herbst wieder deutlich steigen, sind erneut Tausende von Freiwilligen nötig, um Infektionsketten nachzuverfolgen und Quarantäne-Maßnahmen zu kontrollieren."
Update, 7. September, 1 Uhr: Auszahlung des Corona-Kinderbonus startet - Linke: Unzureichend
Von diesem Montag an erhalten die Eltern von rund 18 Millionen Kindern in Deutschland 300 Euro extra pro Kind von den Familienkassen. Im September sollen zunächst 200, im Oktober dann noch einmal 100 Euro Corona-Kinderbonus ausgezahlt werden. Das Geld muss nicht beantragt werden, ausgezahlt wird es automatisch. Voraussetzung: Ein Kind muss mindestens einen Monat im Jahr 2020 Kindergeld bezogen haben.
Der Kinderbonus wird aber nicht zusammen mit dem Kindergeld ausgezahlt, sondern als eigene Zahlung. Wann das Geld konkret ausgezahlt wird, hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab. Ist das eine Null, gehört man zu den ersten, der Rest folgt nach und nach. Union und SPD hatten den Kinderbonus im Juni mit ihrem Konjunkturpaket beschlossen. Es ist eines der Mittel, mit denen die Regierung die Folgen der Corona-Krise abmildern will.
Die Linken-Politikerin und Vorsitzende des Familienausschusses im Bundestag, Sabine Zimmermann, kritisierte die Leistung als unzureichend. "Ein einmaliger Kinderbonus von 300 Euro kann die Lasten der Pandemie für Familien nicht annähernd ausgleichen", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Pandemie habe die Lage kinderreicher Familien mit geringem Einkommen gegenüber dem Jahr 2019 nochmals verschärft.
Zimmermann hat Daten des Statistischen Bundesamtes ausgewertet, die der Zeitung vorliegen. Demnach waren 2011 noch 22,4 Prozent aller Familien mit drei oder mehr Kindern armutsgefährdet, 2019 waren es 30,9 Prozent der kinderreichen Familien.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, verteidigte den Kinderbonus hingegen als sinnvoll. "Der Kinderbonus ist eine der klügsten Maßnahmen des Konjunkturprogramms. Er hilft schnell und relativ zielgenau den Familien, die jetzt in der Krise Unterstützung benötigen", sagte Fratzscher der "Rheinischen Post" (Montag). Familien seien durch die Restriktionen der Corona-Krise besonders hart getroffen, und durch die nach wie vor bestehende Ungleichverteilung der Kinderbetreuung hätten vor allem Mütter eine deutliche Mehrbelastung durch die Kita- und Schulschließungen zu tragen gehabt.
Titelfoto: Roberto Monaldo/LaPresse via ZUMA Press/dpa