Auswirkungen auf alle Lebensbereiche: NRW-Regierung zieht Bilanz zur Corona-Pandemie
Von Bettina Grönewald
Düsseldorf - Rund fünf Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie zieht die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen ein gemischtes Fazit: Einschränkende Maßnahmen seien zwar für die gesamte Gesellschaft belastend gewesen, heißt es in ihrer Antwort auf eine große Anfrage der AfD-Landtagsfraktion.
![Während der Corona-Pandemie galten auch in NRW strenge Regeln zur Vermeidung der weiteren Ausbreitung des Virus.](https://media.tag24.de/951x634/8/d/8dn2c3o7k482sz80cjk0og5mzrqjg5vy.jpg)
Unter dem Strich habe eine sorgfältige Abwägung aller tangierten Grundrechte, Interessen und Risiken aber dazu geführt, dass "das Gesundheitssystem in Nordrhein-Westfalen insgesamt für die gesamte Dauer der Pandemie funktionsfähig geblieben ist."
Auf mehr als 180 Seiten beantwortete das Gesundheitsministerium federführend 500 Fragen der AfD zu allen Aspekten der Pandemie.
Corona habe nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit gehabt, "sondern nahezu auf alle Lebensbereiche", beschreibt die Landesregierung das Besondere an der rund drei Jahre währenden Pandemie.
"Dadurch war die Corona-Pandemie geprägt von Zielkonflikten." Was medizinisch notwendig gewesen sei, habe ökonomische Schäden hervorrufen können, die ihrerseits wiederum soziale, psychische, aber auch medizinische Folgen nach sich gezogen hätten.
Vor allem Kinder und Jugendliche trafen Pandemie-Maßnahmen hart
![Egal ob Stadtbahn, Supermarkt oder Schule: Während der Corona-Pandemie galt eine strenge Maskenpflicht.](https://media.tag24.de/951x634/j/g/jgar5vf4l89oafuyy0e4z1xjobhekurw.jpg)
Kinder und Jugendliche hätten besonders unter Isolation zu leiden gehabt: Kitas und Schulen waren immer wieder von Zugangsbeschränkungen oder gar Schließungen betroffen.
Die Landesregierung sei sich bewusst, dass die damals für notwendig erachteten Maßnahmen "zu Belastungen und Einschränkungen geführt haben, die allein aus pädagogischer Sicht nicht wünschenswert waren", räumt sie in dem vom Landtag veröffentlichten Dokument ein.
Gerade zu Beginn der Pandemie habe es aber noch keine verlässlichen Daten zu einem geringeren Gesundheitsrisiko für Kinder und Jugendliche gegeben.
Während der Corona-Jahre seien in NRW steigende Zahlen an ambulanten Behandlungsfällen bei psychischen Auffälligkeiten sowie Depressions- und Angstsymptomen bei Minderjährigen zu verzeichnen gewesen. Auch danach seien die Werte nicht wieder auf das Niveau vor der Pandemie gefallen.
Titelfoto: Bildmontage: Roland Weihrauch/dpa, Daniel Karmann/dpa