Schlechte Nachricht für Menschen, die mit AstraZeneca geimpft wurden: Das kommt jetzt auf Millionen zu

London (England) - Die Vorbehalte gegen den Impfstoff von AstraZeneca wuchsen seit dessen Start, Ende vergangenen Jahres, von Woche zu Woche an - vor allen Dingen in Deutschland.

Jetzt ist auch den Briten ihr Impfstoff von AstraZeneca nicht mehr gut genug - zumindest für eine Booster-Impfung.
Jetzt ist auch den Briten ihr Impfstoff von AstraZeneca nicht mehr gut genug - zumindest für eine Booster-Impfung.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Mittlerweile ist der Stoff zum Ladenhüter geworden, muss hierzulande teilweise zurückgegeben werden. Nun lassen Pläne aus Großbritannien aufhorchen: Alle über 50-Jährigen, die zweimal mit Vaxzevria - wie das Vakzin heißt - geimpft wurden, sollen im Herbst eine dritte Dosis bekommen!

Offenbar glaubt die Regierung nicht mehr, dass der Impfstoff noch genug Wirkung gegen Delta erzielt. Daher soll es keine dritte AstraZeneca-Impfung geben. Stattdessen sollen für den sogenannten Booster die mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna eingesetzt werden, berichtet aktuell die Sun.

Der Grund: Eine Studie zur Auffrischimpfung in Großbritannien hat gezeigt, dass Menschen, die bereits zwei Dosen des AstraZeneca-Vakzins erhalten haben, eine stärkere Immunantwort haben könnten, wenn sie eine andere Sorte Impfstoff als Auffrischung bekommen.

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Karina Butler, die Vorsitzende des Nationalen Impfberatungsausschusses, sagte in dieser Woche gegenüber RTE Radio 1: "Die Abteilung prüft derzeit unsere Ratschläge, die ihnen vorgelegt wurden."

Britische Regierung plant dritte Impfung schon seit März

Nadhim Zahawi (54), Impf-Staatssekretär von Großbritannien.
Nadhim Zahawi (54), Impf-Staatssekretär von Großbritannien.  © Tom Nicholson/PA Wire/dpa

An anderer Stelle schränkte sie ein: "Um fair zu sein: Die Daten, die sehr früh über das Mischen herauskamen, waren ermutigend, aber es gab nur sehr wenige Daten darüber. Man muss abwarten und sehen."

Neu ist der Vorschlag einer weiteren Booster-Impfung nicht. Bereits seit diesem März plant die Britische Regierung die dritte Dosis für über 70-Jährige ab September 2021 ein. Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi (54) sagte seinerzeit, dass einige Menschen innerhalb der ersten zehn Monate drei Impfdosen erhalten würden.

Jetzt ist allerdings neu, dass die Briten nicht mehr auf ihr eigenes Vakzin setzen. Die mRNA-Impfstoffe sollen nach Möglichkeit zusammen mit der Grippe-Impfung verabreicht werden. Es könnten entweder die alten Versionen oder neu angepasste Vakzine zum Einsatz kommen.

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Menschen, die mit mRNA-Vakzinen geimpft wurden, soll allerdings auch teilweise eine dritte Impfung angeboten werden. Sie können beim gewohnten Vakzin bleiben. Für Vaxzevria dürfte damit vermutlich das Ende besiegelt sein.

Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

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