Sächsische Kinderärztin ist Impf-Kritikerin: "Widerlich, dass man sein Amt dafür missbraucht!"
Dresden - Regelmäßig gehen deutschlandweit Menschen auf die Straße, die den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und Covid-Impfungen kritisch gegenüberstehen. Zu ihnen gehört auch Kinderärztin Dr. Ingrid Heimke (40).
Mitarbeiter im Gesundheitswesen, so auch die 40-jährige Dresdnerin, könnten ihren Job verlieren, sollten sie sich gegen den Piks entscheiden.
Ein Unding für Heimke. Getestet sei gleichzusetzen mit geimpft oder genesen, sagt sie in der MDR-Sendung "Exakt - Die Story: Protest statt Impfungen". Es gibt zwar auch anderslautende Studien, die Medizinerin sagt aber: "Geimpfte könnten das Virus in erheblichem Ausmaß übertragen."
Die derzeit zur Impfung freigegebenen Stoffe würden "keine sterile Immunität" erzeugen. "Damit ist es medizinisch nicht nachvollziehbar, wieso ich einen gesunden Menschen, der sich vorher getestet hat, von irgendetwas ausgrenzen sollte."
Dass die Sächsische Impfkommission (SIKO) die in Deutschland verabreichten Impfstoffe praktisch für alle Menschen ab fünf Jahren freigegeben hat, geht der 40-Jährigen ebenso gegen den Strich.
"Es ist widerlich und es regt mich tierisch auf, dass man sein Amt dafür missbraucht und sagt, es ist sicher", sagt die Mutter zweier Kinder mit Tränen in den Augen: "Das kann niemand sagen, das ist gelogen."
Es könnte die falsche Entscheidung sein, Kinder mit einem Stoff zu impfen, der nur eine bedingte Zulassung hat.
Kinderärztin nimmt an Demos teil: "Ich dachte, Nazi ist was Schlimmeres, aber dann bin ich eben ein Nazi"
In Dresden ist Dr. Ingrid Heimke regelmäßig anzutreffen, wenn wie zuletzt Mitarbeiter der Gesundheitsbranche gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf die Straße gehen, die zum 16. März in Kraft treten wird.
Dass Teilnehmer von Demos gegen Corona-Maßnahmen plakativ als Impfgegner betitelt würden, findet sie "billig". Sie fordert, dass man anfangen solle, "dem Anderen inhaltlich zuzuhören".
Am Rande der Aufzüge, das ist auch im MDR-Beitrag zu sehen, stehen vereinzelt Personen, die mit Plakaten wie "Fascho-Mitläuferin, wer mit Faschos mitläuft", darauf aufmerksam machen, dass sich in die Demos auch Rechtsradikale und Reichsbürger mischen bzw. für ihre Zwecke missbrauchen.
"Ich dachte, Nazi ist was Schlimmeres, aber dann bin eben ein Nazi wahrscheinlich", so Heimke. "Wenn ich finde, hier läuft was schief, mach ich den Mund auf." Sie verbinde "nichts" mit den Denkweisen eines Nazis, betont sie.
Dennoch halte es sie nicht davon ab, zu dem zu stehen, was ihr wichtig ist. "Ich kann nicht bei jedem Teilnehmer prüfen, was er denkt. Ich hab mich aber nicht mit Nazis verabredet, sondern mit anderen Leuten aus dem Gesundheitswesen, die sehen, was hier läuft."
Titelfoto: Bildmontage: Bernd Weißbrod/dpa, Daniel Förster