Neuer Impfstoff ist da: Für Ärzte wird's komplizierter, Sachsen bleiben Impfmuffel!
Dresden - Impfmüdes Sachsen: Seit Wochenbeginn gibt es einen angepassten Corona-Impfstoff. Die Auffrischimpfung wird etwa Älteren ab 60 Jahren empfohlen. Ein bundesweiter Vergleich zeigt jetzt jedoch, dass die Sachsen bei Corona auch weiter wie gewohnt Impfmuffel sind.
"Der Impfstoff steht in ausreichenden Mengen zur Verfügung", sagt Klaus Heckemann (66), Chef der Kassenärztlichen Vereinigung.
Doch bislang verzeichnen Sachsens Kassenärzte nur wenige Anfragen.
Weil keine Einzeldosen bestellt werden können, haben die Praxen erheblichen Mehraufwand bei der Koordination der Termine. Denn alle Dosen müssten am selben Tag verimpft werden, um nicht zu verfallen, so Heckemann, der in Dresden praktiziert.
Für die Corona-Impfung ist ein weiterentwickeltes Präparat von BioNTech/Pfizer verfügbar. Der Impfstoff wurde abgestimmt auf die Omikron-Sublinie XBB.1.5.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf weiterhin Auffrischungsimpfungen im Abstand von zwölf Monaten zur letzten Impfung oder Infektion.
Laut Robert Koch-Institut hat Sachsen die niedrigsten Auffrischungsquoten der Republik. Eine erste Auffrischimpfung hat etwa die Hälfte der Bevölkerung, die zweiten Auffrischung nur 9 Prozent.
In der Hochphase der Pandemie hatte Sachsen mit Abstand die höchste Übersterblichkeitsrate.
Titelfoto: dpa/Christophe Gateau