Nebenwirkungen! Corona-Impfstoffe können Krankheiten auslösen

Ratgeber - Eine neue weltweite Studie, die am vergangenen Freitag in der internationalen Fachzeitschrift Vaccine veröffentlicht und mithilfe von mehr als 99 Millionen Menschen durchgeführt wurde, bestätigt seltene Nebenwirkungen von Corona-Impfstoffen.

Bis zum 28. Februar 2023 wurden laut Bloomberg weltweit mehr als 13 Milliarden Impfstoffdosen gegen das Coronavirus verabreicht. (Archivbild)
Bis zum 28. Februar 2023 wurden laut Bloomberg weltweit mehr als 13 Milliarden Impfstoffdosen gegen das Coronavirus verabreicht. (Archivbild)  © Marijan Murat/dpa

Bei der bislang größten Studie zur Impfstoff-Sicherheit wurden zwei neue, aber äußerst selten auftretende Nebenwirkungen des Covid-19-Impfstoffs entdeckt. Dabei handelt es sich um eine neurologische Störung sowie um eine Entzündung des Rückenmarks, berichtet The Guardian.

Die Studie mit Testpersonen aus Australien, Argentinien, Kanada, Dänemark, Finnland, Frankreich, Neuseeland und Schottland bestätigte auch, dass bislang bekannte Impfkomplikationen nur selten auftreten.

Die Forscher betonten, dass die Vorteile einer Corona-Impfung deshalb die Risiken "bei Weitem überwiegen".

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Für die neu gewonnenen Erkenntnisse werteten die Wissenschaftler anonymisierte elektronische Gesundheitsdaten aus, um die Häufigkeit von 13 verschiedenen Gehirn-, Blut- und Herzerkrankungen nach Erhalt des Impfstoffs von Pfizer, Moderna oder AstraZeneca mit der Häufigkeit zu vergleichen, mit der diese Erkrankungen in der Bevölkerung vor der Pandemie zu erwarten gewesen wären.

Die Studie bestätigte mit hoher Genauigkeit Zusammenhänge zwischen mRNA-Impfstoffen (Pfizer und Moderna) und den seltenen Nebenwirkungen Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) und Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels).

Außerdem wurden das Guillain-Barré-Syndrom, bei dem es zur Muskelschwäche kommt, und die zerebrale Sinusvenenthrombose - eine Art Blutgerinnsel im Gehirn - als seltene Nebenwirkungen im Zusammenhang mit dem Impfstoff von AstraZeneca bestätigt.

Vorteile der Impfstoffe überwiegen die Risiken

Bestätigen die Ergebnisse der zwei neuen Studien Verschwörungstheorien zur Corona-Krise? Nein, wenn es nach den Forschern geht. Sie bestätigten, dass die Vorteile von Impfstoffen die Risiken bei Weitem überwiegen. (Archivbild)
Bestätigen die Ergebnisse der zwei neuen Studien Verschwörungstheorien zur Corona-Krise? Nein, wenn es nach den Forschern geht. Sie bestätigten, dass die Vorteile von Impfstoffen die Risiken bei Weitem überwiegen. (Archivbild)  © Sebastian Kahnert/dpa

Aber auch eine neue und ebenfalls seltene Nebenwirkung - die postinfektiöse Enzephalomyelitis, eine Erkrankung des Zentralnervensystems, bei der es zur Entzündung und Schwellung im Gehirn und Rückenmark kommt - wurde in der Datenanalyse ebenfalls im Zusammenhang mit dem Impfstoff von AstraZeneca nachgewiesen.

Die Entdeckung veranlasste die an der Studie beteiligten Forscher dazu, die Nebenwirkung unabhängig zu bestätigen, indem sie eine zweite Untersuchung durchführten. Dazu werteten sie einen separaten Datensatz von 6,8 Millionen Australiern aus, die den AstraZeneca-Impfstoff erhalten hatten.

Damit bestätigten sie nicht nur die postinfektiöse Enzephalomyelitis als seltene Nebenwirkung, sondern entdeckten als weitere seltene Nebenwirkung die Transverse Myelitis, die als Rückenmarksentzündung bekannt ist. Allerdings sei das Risiko, nach Gabe einer Corona-Impfung daran zu erkranken, in beiden Fällen äußerst gering.

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Prof. Jim Buttery, der an der Studie beteiligt war, sagte: "Über seltene Nebenwirkungen erfahren wir erst, wenn der Impfstoff bei Millionen von Menschen angewendet wurde."

Gleichzeitig sprach er sich für das Impfen aus, denn das Risiko etwa einer Myokarditis sei bei einer Corona-Infektion noch höher als nach einer Impfung.

Beide Erkrankungen seien ernst, aber die Patienten erholten sich in der Regel davon, sagte er.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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