Herzinfarkt nach Corona-Impfung: Mann verklagt Biontech
Magdeburg - Im Sommer 2021 erhielt ein 59-Jähriger aus dem Salzlandkreis seine zweite Corona-Impfung von Biontech. Kurz darauf erlitt er einen Herzinfarkt. Er glaubt: Das war kein Zufall.
Der Sachsen-Anhalter vermutet, der Impfstoff habe seinen Herzinfarkt ausgelöst und klagt deshalb gegen den Hersteller. Das Landgericht Magdeburg hat sich dem Fall am heutigen Montag angenommen, wie MDR berichtet.
Sollte der Herr mit seiner Klage erfolgreich sein, würde das ein Schmerzensgeld in Höhe von 50.000 Euro von Biontech bedeuten. Der Pharmakonzern bestreitet bisher allerdings, dass es sich bei dem Herzinfarkt um einen Impfschaden handelt.
Dies ist nicht der einzige Fall, der bisher zu Gericht getragen wurde: In Sachsen-Anhalt sind Anfang des Jahres rund 200 Anträge auf Anerkennung von Impfschäden eingegangen.
Die Sprecherin des Landesverwaltungsamtes, Denise Vopel, erzählte MDR, dass jedoch nur vier Fälle bisher erfolgreich waren.
Die Schwierigkeit bestehe darin, eindeutig nachzuweisen, dass die Corona-Impfung zum jeweiligen Schaden geführt hat. Mehr als die Hälfte aller 200 Anträge in Sachsen-Anhalt sei abgelehnt worden.
Biontech hat bisher jedes Gerichtsverfahren wegen möglicher Impfschäden gewonnen.
AstraZeneca hat Schuld an Impfschäden bereits zugegeben
Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat Anfang Mai vor Gericht zugegeben, dass sein Corona-Impfstoff eine tödliche Nebenwirkung auf die Blutgerinnung haben kann. Das war Folge einer Sammelklage von Dutzenden Familien im Vereinigten Königreich, deren Angehörige mutmaßliche Impfschäden davongetragen haben.
Auch in Deutschland hat eine Frau aus Oberfranken im April einen Gerichtsprozess gegen den Pharmahersteller gewonnen. Die 33-Jährige erlitt nach ihrer Impfung eine schwere Darmvenenthrombose. Das war einer der ersten Zivilprozesse gegen einen Corona-Impfstoffhersteller in Deutschland.
Vergangene Woche hat AstraZeneca seinen Impfstoff Vaxzevria vom Markt genommen.
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