Gehirnblutung bei Paul Zipser: Vermutungen über Zusammenhang mit Corona-Impfung im Netz

München - Medizinische Notfälle bei Profisportlern sorgen für Diskussionen in den sozialen Netzwerken. Nach dem Zusammenbruch des dänischen Fußball-Nationalspielers Christian Eriksen (29) wird auch eine Notoperation bei Basketballspieler Paul Zipser (27) in einen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung gerückt.

Der deutsche Basketball-Profi Paul Zipser (27) vom FC Bayern München musste in der vergangenen Woche notoperiert werden.
Der deutsche Basketball-Profi Paul Zipser (27) vom FC Bayern München musste in der vergangenen Woche notoperiert werden.  © Tobias Hase/dpa

In einem Blogeintrag und von einigen Nutzerinnen und Nutzern auf Facebook. Aber gibt es einen solchen Zusammenhang überhaupt?

Der deutsche Basketball-Profi Paul Zipser vom FC Bayern München musste in der vergangenen Woche notoperiert werden, nachdem bei ihm eine Gehirnblutung festgestellt worden war. Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, hat Zipser bereits eine Corona-Impfung erhalten.

Diese beiden Informationen wurden daraufhin auf Blogs und in Facebook-Beiträgen vermengt - so dass der Eindruck entsteht, Zipsers medizinischer Notfall sei eine Impfnebenwirkung gewesen.

Schäden durch Corona-Impfung? Bislang vier anerkannte Fälle in Sachsen-Anhalt
Corona Impfstoff Schäden durch Corona-Impfung? Bislang vier anerkannte Fälle in Sachsen-Anhalt

Allerdings gibt schon der Artikel der "Frankfurter Rundschau" diesen Zusammenhang nicht her. Die Zeitung schreibt lediglich, dass bei Zipser Untersuchungen eingeleitet wurden, nachdem dieser über Schwindel-Symptome geklagt hatte.

Solche Symptome bei Geimpften können auf seltene Hirnthrombosen hindeuten.

Verein schließt Zusammenhang aus

Gute Nachrichten aus dem Krankenhaus: Zipser soll die Operation nach dpa-Informationen gut überstanden haben.
Gute Nachrichten aus dem Krankenhaus: Zipser soll die Operation nach dpa-Informationen gut überstanden haben.  © Tobias Hase/dpa

Über eine daraufhin bei Zipser durchgeführte Computertomographie-Untersuchung schreibt die "FR" jedoch: "Der Verdacht bestätigte sich nicht, es war noch schlimmer: Es zeigte sich auf den Bildern eine gefährliche Blutung."

Festgestellt wurde also nicht die anfangs vermutete Thrombose, sondern ein sogenanntes Kavernom, eine Gehirnblutung. Der Verdacht auf eine Impfnebenwirkung war demnach lediglich der Anlass der Untersuchung, der Befund jedoch ein anderer.

Zipsers Verein Bayern München bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass die Blutung und die Operation definitiv nicht mit der Impfung zusammenhängen.

Mann lässt sich 217 Mal gegen Corona impfen: Untersuchung ergibt Erstaunliches
Corona Impfstoff Mann lässt sich 217 Mal gegen Corona impfen: Untersuchung ergibt Erstaunliches

Die Spekulationen sind demnach falsch. Wichtiger ist: Zipser soll die Operation nach dpa-Informationen gut überstanden haben.

Zuletzt war auch der medizinische Notfall des dänischen Fußball-Nationalspielers Christian Eriksen im Netz auf missbräuchliche Weise in einen angeblichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung gerückt worden.

Eriksen war beim Spiel der Europameisterschaft gegen Finnland zusammengebrochen und musste reanimiert werden. Nach Angaben seines Vereins ist der Spieler aber bislang noch gar nicht gegen das Coronavirus geimpft worden.

Titelfoto: Tobias Hase/dpa

Mehr zum Thema Corona Impfstoff: