Corona-Impfstoff von Novavax ist da: Jeder zweite Thüringer "geboostert"
Erfurt - Der Impfstoff des US-Herstellers Novavax ist ab sofort für alle Menschen in Thüringen verfügbar.
Es müsse niemand einen Nachweis des Arbeitgebers über eine Beschäftigung in Pflege- oder Gesundheitsberufen mitbringen, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) am Montag zum Novavax-Impfstart mit.
"Grundsätzlich wird niemand abgewiesen", sagte Pandemie-Stabsleiter Jörg Mertz. Landesweit waren ihm zufolge für den Montag 400 Termine mit dem Proteinimpfstoff gebucht.
Ursprünglich sollte das Vakzin im Freistaat vorrangig Menschen verabreicht werden, für die ab dem 15. März die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt. "Es hat sich herausgestellt, dass wir nicht mit Terminen überrannt werden", sagte Mertz.
Daher sei die Entscheidung getroffen worden, keine Abfrage des Arbeitgebers mehr vorzusehen. Künftig werde das Präparat von Novavax an Samstagen gespritzt. Sollte die Nachfrage steigen, seien auch Termine unter der Woche denkbar.
Thüringen hatte in einer ersten Lieferung 36.000 Dosen des Impfstoffes mit dem Namen Nuvaxovid erhalten. 3000 Dosen für 1500 Menschen davon sollten an die Krankenhäuser gehen, die ihr Personal selbst impfen. Bis Ende März sollen 102.000 Dosen in den Freistaat kommen.
Nuvaxovid ist kein mRNA-Impfstoff
Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff, er basiert also auf einer anderen Technologie als die bisher zumeist eingesetzten mRNA-Corona-Präparate von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben.
In Thüringen ist mittlerweile mehr als jeder Zweite "geboostert". Bis Montag erhielten 50,1 Prozent der Menschen im Freistaat eine Corona-Auffrischungsimpfung, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Die Grundimmunisierung haben 69,7 Prozent der Thüringer, eine Erstimpfung 69,7 Prozent. Bei allen drei Werten liegt Thüringen bundesweit in der Schlussgruppe.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa