Teilweise heftig! So teuer wird Kiffen in NRW an den falschen Orten
Düsseldorf - Seit dem 1. April ist das Konsumieren von Cannabis in Deutschland offiziell erlaubt. Aber: Es gibt zahlreiche Einschränkungen, darunter gewisse Orte, an denen nicht gekifft werden darf. Jetzt hat das Land Nordrhein-Westfalen präzisiert, was Verstöße kosten werden. Und die Strafen sind teilweise heftig!
Im neuen Bußgeldkatalog zum Thema Cannabis, den das Land NRW am Freitag veröffentlicht hat, liegt der Schwerpunkt auf dem Gesundheitsschutz von Kindern.
Besonders in der Nähe von Minderjährigen greift das Land NRW also künftig hart durch. Wer beim Kiffen in Anwesenheit eines Kindes erwischt wird, muss mindestens 300 Euro, im schlimmsten Fall aber sogar bis zu 1000 Euro zahlen!
Etwas weniger kostet es, wenn man "nur" in den sogenannten Verbotszonen Cannabis konsumiert, ohne direkt jemanden zu gefährden – also in der Nähe von Kindergarten, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder auf einem Kirmesgelände. In diesen Fällen werden Bußgelder von 50 bis 500 Euro fällig. Je nach Schwere des Verstoßes.
Außerdem ist jetzt auch klar geregelt, wie Kirmes-Veranstalter sich beim Thema Cannabis zu verhalten haben: Jeder Veranstalter muss ab sofort sicherstellen, dass die Regeln zum Cannabisgesetz eingehalten werden, sonst drohen auch hier Bußgelder.
Hohe Bußgelder, aber auch engmaschige Kontrollen?
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) stellte bei der Veröffentlichung des Bußgeldkatalogs auch gleich nochmal klar, was er von der Cannabis-Legalisierung hält: "Es ist ein handwerklich schlecht gemachtes Gesetz, dessen Ziel ich nicht teile. Nichtsdestotrotz werden wir es in Nordrhein-Westfalen konsequent, aber ohne Schaum vor dem Mund umsetzen."
Wie konsequent die Kontrollen dann in der Praxis sein werden, wird sich zeigen. In Bayern beispielsweise hatte es laut Informationen der Deutschen Presseagentur seit der Legalisierung im Schnitt nur etwa drei geahndete Verstöße pro Tag gegeben.
Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa