Cannabis-Legalisierung: In dieser Sache ist NRW schon jetzt Spitzenreiter

Düsseldorf - Seit dem 1. April ist Cannabis offiziell teil-legalisiert. Seit 1. Juli dürfen auch sogenannte Cannabis-Clubs gegründet werden, die die Droge an registrierte Mitglieder weitergeben. Doch das Interesse, diese Clubs zu bilden, ist bundesweit bislang eher gering – mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen.

Auch wenn Cannabis in Deutschland teillegalisiert ist: Zahlreiche Regeln sollen Konsumenten und Mitmenschen vor gesundheitlichen Risiken schützen (Symbolbild).
Auch wenn Cannabis in Deutschland teillegalisiert ist: Zahlreiche Regeln sollen Konsumenten und Mitmenschen vor gesundheitlichen Risiken schützen (Symbolbild).  © ksubu/123rf

Einer Umfrage des evangelischen Pressedienstes (epd) unter allen Bundesländern zufolge, sind bei der zuständigen Behörde in NRW bislang 37 Anträge für einen Cannabis-Club eingegangen.

Zum Vergleich: Auf Rang zwei im Ländervergleich liegt Bayern mit 14 Anträgen deutlich dahinter. In den restlichen Bundesländern liegt die Zahl der Anträge gar nur im einstelligen Bereich.

Gründe für das niedrige Interesse wurden nicht genannt. Allerdings sind die Regeln für die Clubs eng gefasst: Die Vereine dürfen höchstens 500 Mitglieder haben und maximal 25 Gramm Cannabis pro Tag und 50 Gramm pro Monat an diese abgeben.

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Mitglieder der Clubs können auch nur Erwachsene werden. Sind sie unter 21 Jahre alt, bekommen sie höchstens 30 Gramm pro Monat. Viele Regeln, die für die Kommunen in der Praxis nur schwer zu kontrollieren sein dürften.

Das sieht auch der Städte und Gemeindebund in NRW so. "Das Land hat die Kontrollen nun klar den Gemeinden zugewiesen. Damit dürfte auf die Ordnungsbehörden mehr Aufwand zukommen, den das Land gegenfinanzieren muss. Das fängt an bei der Feingrammwaage und reicht bis zum Personal", meint deren Vorsitzender Cristof Sommer (59) gegenüber der deutschen Presse-Agentur.

Kontrollen der Clubs sollen stichprobenartig erfolgen

Rechnet damit, dass sich mit der Zeit mehrere hundert Cannabis-Clubs in Deutschland gründen werden: der Drogenbeauftragte des Bundes Burkhard Blienert (58, SPD).
Rechnet damit, dass sich mit der Zeit mehrere hundert Cannabis-Clubs in Deutschland gründen werden: der Drogenbeauftragte des Bundes Burkhard Blienert (58, SPD).  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Und das brauche Zeit. Völlige Kontrolle über das, was in den einzelnen Clubs geschieht, wird es aber so oder so wohl nicht geben, denn: Es soll bei Stichproben bleiben.

Und auch wenn das Interesse an den Cannabis-Clubs bislang eher schleppend anläuft: Laut des Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert (58, SPD) könnte sich in den nächsten Monaten bundesweit eine hohe dreistellige Zahl der Cannabis-Vereinigungen gründen.

Titelfoto: ksubu/123rf

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