Cannabis-Legalisierung? Das sagt der Suchtforscher dazu

Chemnitz - "Cannabis legalisieren und kontrolliert verkaufen" - das ist ein kontrovers diskutierter Plan der neuen Ampel-Regierung. Grund genug für die TU Chemnitz, mittels eines Podcasts dieses Thema aufzugreifen und mögliche Probleme sowie Chancen anzusprechen.

Stephan Mühlig (60) geht als Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie den Auswirkungen einer Cannabis-Legalisierung auf den Grund.
Stephan Mühlig (60) geht als Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie den Auswirkungen einer Cannabis-Legalisierung auf den Grund.  © Steffen Füssel

"Für mich gibt es kein klares 'Ja' oder 'Nein' - ich erwarte positive und negative Folgen", erklärte Suchtforscher Stephan Mühlig (60) von der TU Chemnitz.

In der bereits vierten Staffel des "TUCscicast" beschäftigt er sich mit den Risiken der Droge und spricht offene Fragen an, die gesetzlich geregelt werden müssen. "Ob man beispielsweise unter Drogeneinfluss einen Pkw führen darf, ist eine wichtige Frage", so Mühlig.

Ebenfalls sei eine Höchstabgabemenge pro Kunde zu prüfen, um kommerziellen Handel zu unterbinden.

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Mühlig weiter: "Das wäre wahrscheinlich nur mit einem zentralen Register oder einem Maximum je Verkaufsstelle zu lösen."

Aus den Blüten und Blättern der weiblichen Hanfpflanze wird das Marihuana gewonnen.
Aus den Blüten und Blättern der weiblichen Hanfpflanze wird das Marihuana gewonnen.  © Danilo Dittrich

Neben der Chance, durch die Legalisierung eine geringere Kriminalitätsrate zu erreichen, sehe er gleichzeitig aber auch das Risiko, dass Konsumenten auf härtere Drogen umsteigen. "Dies muss man im Nachhinein auswerten."

Titelfoto: Danilo Dittrich, Steffen Füssel

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