Wieder Bombenfund am Tesla-Werk: Protestcamp muss geräumt werden
Grünheide - Von der geplanten Sprengung einer Weltkriegsbombe am Tesla-Werk sind sowohl die Fabrik als auch das von Tesla-Gegnern errichtete Waldcamp betroffen.
Der Sperrkreis mit einem Radius von einem Kilometer umfasse das Waldcamp und Teile des Werksgeländes, sagte der Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Grünheide, Nico Bauermeister, der Deutschen Presse-Agentur.
Bereits seit dem Morgen waren die Waldbesetzer aufgefordert, ihr Camp zu verlassen. Die Sprengung soll am Mittwoch stattfinden.
"Nach aktuellem Stand gehen wir nicht davon aus, dass die Produktion beeinträchtigt sein wird", sagte eine Sprecherin von Tesla. Lediglich ein kleiner Teil des Werksgeländes sei von dem Sperrkreis betroffen.
Dabei handele es sich vor allem um eine Logistikfläche und eine Abfallbehandlungsanlage, sagte die Sprecherin. "Produktionsgebäude sind von dem Sperrkreis nicht betroffen."
Bombe kann nicht transportiert werden und muss vor Ort gesprengt werden
Die vergangene Sprengung vor einigen Wochen hatte an einem Wochenende stattgefunden, an dem ohnehin die Produktion stillstand.
Betroffen von dem Sperrkreis sind beim aktuellen Fall auch die Landesstraßen 23 und 38, die ab Mittwochmorgen gesperrt werden sollen, so Bauermeister.
Der Bahnhof Fangschleuse ist ebenso ab 7 Uhr gesperrt. Auch Busse fahren nicht über den Bahnhof.
Die 250 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe war bereits vor etwa einer Woche auf dem geplanten Erweiterungsgebiet gefunden worden.
Polizei droht Tesla-Gegnern mit Räumung von Protestcamp
Die Bombe kann nach Angaben der Gemeinde in Brandenburg nicht transportiert und muss an Ort und Stelle gesprengt werden.
Derweil drängt die Polizei die Anti-Tesla-Aktivisten ihr Waldcamp in der Nähe der Gigafactory zu verlassen.
Sie droht mit einer Räumung. "Wir werden aber - und das kann ich ihnen an der Stelle versichern - gegen 12 Uhr, gegen 12.15 Uhr, damit beginnen, das Camp notfalls zu beräumen", hieß es in einer Durchsage an die Aktivisten.
Aufgrund der Gefahrensituation sei die Versammlung vorübergehend zu unterbrechen.
Es bestehe bis zur vollzogenen Sprengung ein Aufenthaltsverbot innerhalb eines Bereiches, der das Waldcamp einschließe.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Lutz Deckwerth/dpa (Bildmontage)