Erneute Bombenentschärfungen in Göttingen am Samstag!
Göttingen - Wegen Bombenentschärfungen müssen am Wochenende in Göttingen (Niedersachsen) abermals Tausende Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Am Samstag sollen auf dem Schützenplatz in der Nähe des Göttinger Hauptbahnhofes zwei Blindgänger unschädlich gemacht werden, wie die Stadt mitteilte. Das habe auch Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr.
Von sechs Uhr am Samstagmorgen an wird ein Bereich mit einem Radius von einem Kilometer um die Verdachtspunkte gesperrt. Anwohner, Arbeiter, Autofahrer oder Hotelgäste müssen den Bereich bis dahin verlassen haben, sonst drohen Bußgelder bis zu 5000 Euro.
Geplant sei es, die Entschärfungen bis zum Samstagabend zu erledigen. Für den Fall, dass die Bomben gesprengt werden müssen, seien sie mit Containern abgeschirmt. Über die Aufhebung der Sperrzone werde unter anderem durch Warn-Apps informiert.
Der Schützenplatz selbst sowie die angrenzende S-Arena - Heimspielstätte des Basketballbundesligisten BG Göttingen - sind bereits seit einigen Wochen gesperrt.
Sperrungen können zu Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr führen
Betroffen von der Sperrung sind den Angaben nach auch der Bus- und Bahnverkehr. Der Göttinger Hauptbahnhof werde komplett gesperrt. Züge fahren den Bahnhof am Samstag den Angaben nach noch bis 5.59 Uhr an. Danach würden sie erst nach der Entwarnung wieder in Göttingen stoppen.
Einige Fernverkehrszüge werden nach Angaben der Deutschen Bahn zwischen Hannover und Kassel umgeleitet. Die Fahrtzeit verlängere sich um etwa zwei Stunden. Andere ICE-Verbindungen fallen aus, fahren nur Teile ihrer eigentlichen Route oder werden durch Busse ersetzt.
Auch für Regionalzüge wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Busse halten im östlichen Teil von Göttingen am Albaniplatz. Regional- und Stadtbuslinien werden umgeleitet. Auch der Fluss Leine ist im Bereich der Evakuierungszone gesperrt.
Für Betroffene der Evakuierung hat die Stadt Göttingen eine Hotline unter der Rufnummer +49 551 400-5050 sowie die Mailadresse bombenverdacht@goettingen.de eingerichtet. Als Evakuierungszentrum dient erneut das Felix-Klein-Gymnasium. Zwei Shuttlebus-Linien bringen die Menschen dort ab 5 Uhr im Zehn-Minuten-Takt hin.
In der Göttinger Weststadt haben sich durch Informationen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen seit 2020 insgesamt mehr als 80 Verdachtspunkte zu Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg ergeben. Sie werden nach und nach untersucht. Deshalb gab es bereits häufiger Entschärfungen und Evakuierungen.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa