Bombenfund in Köln: Blindgänger erfolgreich gesprengt
Köln - In Köln-Braunsfeld ist am Dienstag eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Der Blindgänger konnte am Abend gesprengt werden!
Wie die Stadt Köln am Mittag mitteilte, war die englische Fünf-Zentner-Bombe am Vormittag auf dem Betriebsgelände der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) im Stadtteil Braunsfeld entdeckt worden.
Weil die Bombe einen Langzeitzünder habe, müsse sie kontrolliert gesprengt werden, wie es hieß. "Eine Entschärfung ist nicht möglich", erklärte die Stadt.
Der Gefahrenbereich musste dafür abgesperrt und evakuiert werden. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind vor Ort, wie es hieß.
Der endgültige Evakuierungsbereich wurde vom KBD mit einem Radius von 500 Metern festgelegt.
Laut der Mitteilung sind rund 5300 Personen von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Für sie wird der Flexraum im Rheinenergiestadion zur Verfügung gestellt. Die Stadt Köln empfiehlt zur eigenen Sicherheit eine Maske zu tragen.
Auch der Stadtbahn-Verkehr der KVB war von den Maßnahmen betroffen, darunter die Stadtbahn-Linie 1, 7 und 13. Zudem sei der Betrieb der Bus-Linien 140, 172 und 173 eingeschränkt.
Update, 18.38 Uhr: Blindgänger erfolgreich gesprengt
Wie die Stadt Köln mitteilte, konnte der Blindgänger bereits um 17.55 Uhr durch die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf kontrolliert gesprengt werden.
Anwohner können wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Auch die KVB-Linien 1, 7, 13, 140, 172 und 173 nehmen ihren gewohnten Linienbetrieb wieder auf.
Update, 17.42 Uhr: Zweiter Klingeldurchgang beendet, Detonation soll weithin hörbar sein
Der zweite Klingeldurchgang des Ordnungsdienstes ist beendet. Wenige Krankentransporte müssen noch aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Sobald diese das Evakuierungsgebiet verlassen haben, kann die Freigabe zur Sprengung erfolgen.
Auf dem Betriebshof der KVB ist alles für die Sprengung des Blindgängers vorbereitet. 50 Kubikmeter Sand und fast 50.000 Liter Wasser bedecken die Bombe.
Auch wenn die Bombe mit sehr viel Sand und Wasser bedeckt ist, wird die Detonation weithin hörbar sein, wie die Stadt erklärte.
Update, 16.16 Uhr: Zweiter Klingeldurchgang gestartet, rund 50 Kubikmeter Sand angeliefert
Der erste Klingeldurchgang ist inzwischen beendet worden. Rund 100 Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien im Einsatz, um die rund 5300 Betroffenen aus dem Bereich zu evakuieren.
Damit sichergestellt sei, dass alle ihre Wohnungen, Häuser und Arbeitsstätten verlassen hätten, starte nun ein zweiter Klingeldurchgang, wie die Stadt informierte.
In der Anlaufstelle im Stadion stünden Getränke und Snacks bereit, gegen Abend soll es zudem eine warme Mahlzeit geben. Aktuell hielten sich rund 40 Personen an der Anlaufstelle auf.
Kranke oder gehbehinderte Menschen werden mit Transporten aus dem Evakuierungsbereich gebracht. Rund 40 Krankentransporte sind bisher angemeldet.
Auch auf dem Betriebsgelände der KVB an der Scheidtweiler Straße laufen die Vorbereitungen für die Sprengung der britischen Fünf-Zentner-Bombe auf Hochtouren.
Zum Schutz der Umgebung seien mittlerweile drei Lastwagen mit rund 50 Kubikmeter Sand auf dem Gelände angekommen und würden behutsam über der Bombe abgekippt. Darauf werden noch einmal Bigpacks, gefüllt mit fast 50.000 Litern Wasser, deponiert. Vorab wurde die Bombe vom KBD für die spätere kontrollierte Sprengung vorbereitet.
Der Shuttlebus hält neben den Haltestellen Aachener Straße/Maarweg, Vitalisstraße und Militärringstraße nun auch an den Haltestellen Karnevalsmuseum und Junkersdorf. Von dort gebe es eine Verbindung zu anderen Bussen sowie zur Stadtbahn-Linie 1 in Richtung Weiden.
Update, 14.33 Uhr: Komplette Bombe muss gesprengt werden, umfangreiche Sperrungen
Wie Experten des KBD der Bezirksregierung Düsseldorf inzwischen festgestellt haben, muss nicht nur der Zünder, sondern die gesamte Bombe gesprengt werden.
"Um Schäden abzuwenden, wird die [...] Bombe, die in sechs Meter Tiefe liegt, mit 50 Kubikmeter Sand sowie 48.000 Liter Wasser bedeckt", erklärte ein Sprecher der Stadt Köln. Der Sand müsse aus Erftstadt-Gymnich auf drei Lkw nach Braunsfeld geliefert werden.
Um Platz für Krankentransportwagen zu schaffen, hat die Stadt Köln entschieden, die Stolberger Straße zwischen Eupener Straße und Maarweg für den Verkehr zu sperren.
Auch folgende Straßen sind oder sollen nach und nach gesperrt werden:
- Stolberger Straße zwischen Maarweg und Oskar-Jäger-Straße
- Oskar-Jäger-Straße zwischen Widdersdorfer und Aachener Straße
- Melatengürtel ab Fröbelstraße bis Stadtwaldgürtel (Ecke Clarenbachstraße)
- Aachener Straße (Ecke Maarweg) bis Aachener Straße (Ecke Oskar-Jäger-Straße)
- Scheidtweilerstraße komplett
- Eisenstraße (teilweise)
- Kohlenstraße und Ölstraße komplett
- Teile der Hültzstraße und Fürst-Pückler-Straße
- Würselener Straße komplett
- Sankt-Vither-Straße komplett
- Alsdorfer Straße komplett
- Elisenborner Straße komplett
Autofahrer sollten den Evakuierungsbereich weiträumig umfahren. Wegen Verkehrsbehinderungen wird gebeten, sich im Internet unter www.stadt-koeln.de sowie online bei den Kölner Verkehrs-Betrieben und weiteren betroffenen Verkehrsunternehmen zu informieren.
Update, 13.39 Uhr: Erster Klingelrundgang gestartet
Das Kölner Ordnungsamt hat mit dem ersten Klingeldurchgang begonnen. Demnach müssten alle betroffenen Anwohner und Gewerbetreibende ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen.
Erste Straßensperren wurden eingerichtet. Der Bereich zwischen den Haltestellen Aachener Weiher und Stadion sowie zwischen Haus Vorst und Aachener Weiher wird nicht von den Stadtbahnen angefahren. Auch der Bus der Linie 140 verkehre aktuell nicht mehr in dem betroffenen Gebiet. Dafür werden die Buslinie 136 bis zur Haltestelle Haus Vorst verlängert, wie es hieß.
Für die Menschen, die wegen der Evakuierung ihre Wohnungen verlassen müssen, haben Stadt und KVB einen Shuttle-Verkehr zur Anlaufstelle im Stadion eingerichtet. So pendeln zwei Gelenkbusse zwischen den Haltestellen Aachener Straße/Maarweg über Vitalisstraße und Militärringstraße zum Stadion. Im Bus gilt die Maskenpflicht.
Bisher seien 21 Krankentransporte für Menschen beauftragt worden, die ihre Wohnungen nicht selbstständig verlassen können.
Bei Twitter informierte die Stadt Köln über den Bombenfund
Wann der Blindgänger konkret gesprengt werden kann, stehe derzeit noch nicht fest.
Titelfoto: Stadt Köln