Bombenfund im Schanzenviertel: Entschärfung erfolgreich

Hamburg - Ausgerechnet in der Partynacht der Woche gab es einen Bombenalarm! Im Hamburger Schanzenviertel wurde am Samstag ein Blindgänger gefunden und in der Nacht entschärft.

Der Fundort der Fliegerbombe liegt direkt an einer Bahnstrecke.
Der Fundort der Fliegerbombe liegt direkt an einer Bahnstrecke.  © Lenthe-Medien

Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am frühen Abend bei Sondierungsarbeiten auf dem Gelände der Grundschule Sternschanze in der Altonaer Straße entdeckt, teilte die Polizei via X, ehemals Twitter, mit.

Wie die Feuerwehr schrieb, stammte sie aus US-amerikanischer Produktion und wog 500 Pfund (etwa 227 Kilogramm). Der Blindgänger mit Heckaufschlagzünder lag in einem sechs Meter tiefen Schacht an einem Bahndamm.

Teile des Schanzenviertels mussten für die Entschärfung geräumt werden. Im Sperrradius von 300 Metern wurden alle Gebäude evakuiert. Außerdem gab es einen Warnradius von 500 Metern um den Fundort der Bombe.

Fliegerbombe in Kieswerk nahe Magdeburg entdeckt: Entschärfung noch heute!
Bombenfund Fliegerbombe in Kieswerk nahe Magdeburg entdeckt: Entschärfung noch heute!

Dort mussten Fenster und Türen geschlossen bleiben. Wer im Warnradius lebt, sollte dem Gefahrenbereich abgewandte Räume aufsuchen, riet die Feuerwehr. "Nicht im Freien aufhalten!", lautete eine Warnung.

Kampfmittelräumdienst entschärft Bombe in der Sternschanze

Auch die Rote Flora am Schulterblatt musste geräumt werden.
Auch die Rote Flora am Schulterblatt musste geräumt werden.  © Lenthe-Medien/Reimer
Ein Bus brachte Anwohner aus dem Evakuierungsgebiet.
Ein Bus brachte Anwohner aus dem Evakuierungsgebiet.  © Benjamin Haller/dpa
Die Polizei hatte den Bereich um den Fundort des Blindgängers weiträumig abgesperrt.
Die Polizei hatte den Bereich um den Fundort des Blindgängers weiträumig abgesperrt.  © Benjamin Haller/dpa
Den Fachleuten gelang es, die rostige Gefahr im Boden zu entschärfen.
Den Fachleuten gelang es, die rostige Gefahr im Boden zu entschärfen.  © Lenthe-Medien/Reimer

Rund 5000 Anwohner waren von den Evakuierungen betroffen. Im Sperrradius liegen beliebte Kneipen, Bars, Restaurants und die besetzte Rote Flora. Auch ein Seniorenheim grenzt daran und musste geräumt werden.

Das Bezirksamt Altona hatte eine Notunterkunft im Gymnasium Allee (Max-Brauer-Allee 83-85) eingerichtet. Busse fuhren ab Lagerstraße 28 und Altonaer Straße Ecke Schulterblatt. Etwa 220 Personen wurden dort betreut.

Der Beginn der Entschärfung war für 23 Uhr geplant, verzögerte sich aber etwas. Gegen kurz nach 23.30 Uhr meldete die Feuerwehr, dass der Sperrbereich erfolgreich evakuiert wurde. Der Kampfmittelräumdienst begann danach mit der Entschärfung der Bombe.

Bombenfund in Cottbus: Schule muss für Entschärfung evakuiert werden
Bombenfund Bombenfund in Cottbus: Schule muss für Entschärfung evakuiert werden

Kurz nach Mitternacht dann die erlösende Nachricht: "Die Fliegerbombe in der Sternschanze konnte erfolgreich entschärft werden!" Alle Maßnahmen werden nun nach und nach zurückgenommen.

hvv durch Bombenfund eingeschränkt

Die Bombe befindet sich auf dem Gelände der Grundschule Sternschanze in der Altonaer Straße.
Die Bombe befindet sich auf dem Gelände der Grundschule Sternschanze in der Altonaer Straße.  © Lenthe-Medien

Die Polizei bat am Abend alle, die auf dem Weg ins Schanzenviertel waren, umzukehren oder sich gar nicht erst auf den Weg zu machen! An normalen Samstagabenden und -nächten läuft die Gegend um das Schulterblatt bekanntlich vor Partygängern über.

Auch auf den hvv hatte der Bombenfund Auswirkungen. Die Hochbahn hatte seit 20 Uhr den Betrieb auf der Linie U3 zwischen Schlump und St. Pauli unterbrochen. Gegen 21.25 Uhr wurde die Sperrung bis Kellinghusenstraße verlängert. Seit 22.30 Uhr fiel auf der Linie U2 der Halt an der Station Schlump aus. Die S-Bahn Hamburg wurde durch den Citytunnel umgeleitet und hielt nicht am Bahnhof Sternschanze. Nach der Entschärfung lief der Betrieb wieder an.

Bei der Deutschen Bahn gab es ebenfalls Einschränkungen im Regio- und Fernverkehr. Züge wurden umgeleitet oder fielen aus. Der Bahnhof Hamburg-Altona konnte nicht angefahren werden.

Davon waren alle ICE/IC/NJ-Züge zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Altona sowie alle ICE/IC-Züge zwischen Hamburg und Kiel/Flensburg sowie Westerland auf Sylt sind betroffen.

Erstmeldung: 12. Oktober 20.19 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 13. Oktober 0.13 Uhr.

Titelfoto: Lenthe-Medien/Reimer

Mehr zum Thema Bombenfund: