Bombe bei Bauarbeiten in Chemnitz entdeckt: Evakuierung läuft
Chemnitz - Bei Bauarbeiten auf einem Grundstück in der Straße Eigenhufe in Chemnitz ist am Dienstagnachmittag eine Weltkriegsbombe entdeckt worden. Das betroffene Gebiet soll am Mittwochmorgen evakuiert werden. TAG24 informiert Euch über die aktuelle Lage.

Am Mittwochmorgen scheint das Gebiet rund um die Straße Eigenhufe beinahe wie ausgestorben. Alles ist ruhig.
Bis spätestens 9 Uhr sollen rund 3300 Anwohner aus den Stadtteilen Altchemnitz, Erfenschlag, Reichenhain und Harthaus ihr Zuhause verlassen.
Wer keine private Ausweichmöglichkeit hat, kann sich ab 8 Uhr in der Leichtathletikhalle im Sportforum (Zugang über die Werner-Seelenbinder-Straße) melden.
Auch bei der City-Bahn kommt es zu Einschränkungen. Davon betroffen seien die C11, C13 und C14. In der Zeit der Entschärfung werden die C13 und C14 aus Richtung Aue/Thalheim nur bis zum Bahnhof Einsiedel fahren können. Züge aus Burgstädt/Mittweida fahren nur bis Chemnitz Technopark.
Die Entschärfung beginnt voraussichtlich gegen Mittag und wird zwei Stunden dauern.
26 März, 9.20 Uhr: Einschränkungen im Nahverkehr bereits ab 9.30 Uhr
Wie der VMS gegenüber TAG24 mitteilte, ist ab 9.30 Uhr im Evakuierungsgebiet an einzelnen Haltestellen nur noch der Zustieg möglich, der Ausstieg sei verboten.
Dies betrifft die C11-Haltestellen Riemenschneiderstraße und Chemnitz-Altchemnitz sowie die C13/C14-Haltestellen Chemnitz Reichenhain, Chemnitz-Erfenschlag und Chemnitz Erfenschlag-Ost.
Die Polizei kontrolliert an den Haltestellen.
Weitere Informationen dazu und zum Busersatzverkehr findet Ihr auf: www.city-bahn.de/stoerungsmeldungen/.
26 März, 9.14 Uhr: Anwohner fährt zur Tochter

Werner Büssow (90) fuhr gegen 9 Uhr zu seiner Tochter nach Glauchau: "Wenn es drauf ankommt, sind wir für einander da."
Den Bombenfund hat er zufällig mitbekommen. Er sah am Dienstag die Polizeiautos schräg gegenüber seines Wohnhauses in der Eigenhufe.
"Daraufhin habe ich nachgefragt, was ist und noch einem Nachbarn Bescheid gegeben." Er spaßt: "Zum Glück liegt die Bombe bei mir vorm Haus."
Mit ihm verließen zwei weitere Bewohner die Straße. Einer von ihnen im Trabi. "Hab noch einen anderes Fahrzeug, aber nehme den Trabant, weil ich den reparieren kann", sagt er.
Zudem kritisiert er die Kommunikation der Stadt: "Wann ich wieder nach Hause kann, weiß ich auch noch nicht."
26 März, 8.48 Uhr: Einschränkungen im Nahverkehr
Auf der Anzeigetafel an der Haltestelle Altchemnitz wird bereits darauf hingewiesen, dass es aufgrund der Bombenentschärfung ab 10 Uhr zu Einschränkungen im Nahverkehr kommt.

26 März, 8.33 Uhr: Entschärfung nicht vor dem Mittag

Die Einsatzkräfte der Polizei Chemnitz sammeln sich auf dem Parkplatz des ACC.
"Die Beamten werden ab um neun in die entsprechenden Bereiche ausrücken und bei der Evakuierung der betroffenen Anwohner unterstützen, so Polizeisprecher Andrzej Rydzik (39).
Mit dem Beginn einer Entschärfung sei wohl nicht vor dem Mittag zu rechnen. Es käme darauf an, wie schnell die Evakuierung abgeschlossen ist.

26 März, 8.13 Uhr: Einschränkungen im Tierheimbetrieb
Britische Fliegerbombe gefunden

Gegen 14.30 Uhr stießen Arbeiter in Altchemnitz auf den verdächtigen Fund, als sie mit den ersten Erdarbeiten für ein geplantes Eigenheim begannen.
Daraufhin wurde der Kampfmittelbeseitigungsdienst alarmiert, um den Gegenstand zu begutachten.
Bei der Untersuchung bestätigte sich der Verdacht laut Polizei: Es handelt sich um eine britische Fliegerbombe mit einem Gewicht von 250 Kilogramm.
Wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte, hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst einen Sperrkreis von 1000 Metern um den Fundort eingerichtet.


Rund 3300 Menschen sind betroffen

Rund 3300 Menschen aus den Stadtteilen Altchemnitz, Erfenschlag, Reichenhain und Harthaus sind betroffen und müssen den Sperrbereich am Mittwoch bis spätestens 9 Uhr verlassen.
Der Verwaltungsstab der Stadt ruft alle Anwohner und sonstigen Personen im Sperrkreis auf, rechtzeitig das Gebiet zu verlassen. Auch mehrere Straßen sind betroffen – teils vollständig, teils abschnittsweise.
Eine Liste aller betroffenen Straßen und Hausnummern gibt es unter: www.chemnitz.de/fliegerbombe.
Folgende Straße sind betroffen
- Am Stollen
- Am Zwönitzufer
- Ammernsteig
- An den Eichen
- An der Walzenmühle
- Annaberger Straße
- Eigenhufe
- Einsiedler Straße
- Erfenschlager Straße
- Felsensteig
- Feudelstraße
- Gornauer Straße
- Hans Witten Straße
- Harthauer Straße
- Inselsteig
- Lengefelder Straße
- Lippersdorfer Straße
- Marienberger Straße
- Neunzehnhainer Straße
- Olbernhauer Straße
- Paul-Franke-Straße
- Permoserstraße
- Pfarrhübel
- Pockauer Straße
- Rauensteiner Straße
- Reichenhainer Mühlberg
- Reichenhainer Straße
- Riemenschneiderstraße
- Rietschelstraße
- Saidenbachstraße
- Saydaer Straße
- Schulstraße
- Thalheimer Straße
- Veit-Stoß-Straße
- Zwönitzstraße
Anwohner im Sperrgebiet werden gebeten, sich rechtzeitig selbst um eine Unterkunft außerhalb des Sperrkreises zu kümmern. Wer keine private Ausweichmöglichkeit hat, kann sich ab 8 Uhr in der Leichtathletikhalle im Sportforum (Zugang über die Werner-Seelenbinder-Straße) melden.
Für Pflegebedürftige oder Pflegedienste aus dem betroffenen Bereich, die Unterstützung beim Transport von Patientinnen oder Patienten benötigen, steht das Sozialamt der Stadt Chemnitz ab 8.30 Uhr unter der Telefonnummer 0371 4 88 55 64 zur Verfügung.
Wann die Entschärfung genau beginnt, ist aktuell noch nicht bekannt.
Erstmeldung: 25. März 17.56 Uhr, zuletzt aktualisiert: 26. März, 8.13 Uhr
Titelfoto: Bildmontage: haertelpress/Harry Härtel, Sven Gleisberg