Weltkriegsbombe in Chemnitz erfolgreich entschärft

Chemnitz - Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe am Dienstagnachmittag in Chemnitz, wurde am Mittwochvormittag das Gefahrengebiet evakuiert. Gegen 12.30 Uhr konnte dann mit der Entschärfung begonnen. Knapp drei Stunden später dann die Entwarnung: Die Bombe wurde um 15.24 Uhr entschärft und der Sperrkreis wieder freigegeben.

Bei Bauarbeiten wurde eine 250-Kilo-Bombe gefunden.
Bei Bauarbeiten wurde eine 250-Kilo-Bombe gefunden.  © Haertelpress/Harry Härtel

Am Mittwochmorgen mussten rund 3300 Anwohner aus den Stadtteilen Altchemnitz, Erfenschlag, Reichenhain und Harthaus bis spätestens 9 Uhr ihr Zuhause verlassen.

Von den Straßensperrungen im Sperrkreis von 1000 Metern war auch die City-Bahn betroffen.

Insbesondere bei der C11, C13 und C14 kam es zu Einschränkungen.

26. März, 16.19 Uhr: Zünder aus der Ferne entfernt

Zusammen mit seinem fünfköpfigen Team hatte Sprengmeister Daniel Großer-Scholz die Entschärfung gegen 15.30 Uhr gemeistert.

Der Zünder musste dabei jedoch aus der Ferne entfernt werden. Dies gelang mithilfe eines Wasserstrahl-Schneidegeräts.

Die 250-Kilo-Fliegerbombe wurde erfolgreich entschärft.
Die 250-Kilo-Fliegerbombe wurde erfolgreich entschärft.  © Uwe Meinhold

26. März, 16.10 Uhr: City-Bahn fährt wieder

Wie der Verkehrsverbund Mittelsachsen mitteilte, wurden auch die Bahnstrecken wieder freigegeben. Seit 16 Uhr fahren die Linien C11, C13 und C14 wieder regulär nach Fahrplan.

26. März, 15.50 Uhr: Bürgermeister Knut Kunze dankt allen Einsatzkräften

26. März, 15.31 Uhr: Entschärfung beendet

Stadtsprecher Matthias Nowak (56) teilte mit: "Die Bombe wurde 15.24 Uhr entschärft."

Derweil wurde der Sperrkreis, unter anderem auch die Annaberger Straße am ACC, bereits für den Verkehr wieder freigegeben.

Bombenentschärfer Daniel Großer-Scholz mit dem Zünder an der Bombe.
Bombenentschärfer Daniel Großer-Scholz mit dem Zünder an der Bombe.  © Uwe Meinhold

26. März, 14.47 Uhr: Entschärfung dauert weiterhin an

Bereits seit über zwei Stunden läuft die Entschärfung der Weltkriegsbombe. Bislang gab es keine Entwarnung.

Wieso die Arbeiten länger andauern als bei einer solchen Entschärfung sonst üblich, ist bisher nicht bekannt.

Sobald es Neuigkeiten gibt, informieren wir Euch an dieser Stelle.

26. März, 12.45 Uhr: Welche Kosten kommen auf den Grundstückseigentümer zu?

Am Dienstag kursierten auf Facebook Gerüchte, dass der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Bombe gefunden wurde, die Einsatzkosten tragen müsse.

Polizeisprecher Andrzej Rydzik (39) stellt klar: "Dem Eigentümer entstehen keine Kosten. Die Maßnahme fällt unter die öffentliche Gefahrenabwehr und wird von öffentlicher Hand übernommen."

Bereits beim letzten Bombenfund in Erfenschlag im November 2022 wurde eine Bombe auf einem Privatgrundstück entdeckt. Auch damals musste der Eigentümer keine Kosten übernehmen.

26. März, 12.35 Uhr: Alle Bereiche evakuiert

"Alle Bereiche sind evakuiert. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst kann in Kürze mit der Entschärfung der Bombe beginnen", so Polizeisprecher Andrzej Rydzik (39).

Die Entschärfung hat begonnen. Wie lange es dauert, ist aktuell noch nicht bekannt.

26. März, 11.06 Uhr: Anwohner erfahren erst am Morgen von Evakuierung

Das Ehepaar Müller ist über die Kommunikation der Evakuierung erzürnt. Sie haben erst am Mittwochmorgen im Radio gehört, dass sie bis 9 Uhr aus ihrer Wohnung sein müssen.

Sie sind dann mit dem Bus zwei Stationen Richtung Sportforum und dann gelaufen. Das sei für beide sehr anstrengend gewesen.

Karin Neumann (82) wurde von der Feuerwehr aus der Harthauer Straße in die Leichtaletikhalle gebracht.

Seit etwa halb 10 ist sie vor Ort, sieht die Lage aber gelassen und beobachtet die Sportler vor Ort. „Ich sitze gut!“

Siegfried (93) und Rosemarie Müller (83) sind aus der Reichenhainer Straße evakuiert worden.
Siegfried (93) und Rosemarie Müller (83) sind aus der Reichenhainer Straße evakuiert worden.  © Uwe Meinhold
Karin Neumann (82) aus der Harthauer Straße.
Karin Neumann (82) aus der Harthauer Straße.  © Uwe Meinhold

26. März, 11.03 Uhr: Universitätssteil der TU Chemnitz gesperrt

Auch der Universitätssteil der TU Chemnitz an der Erfenschlager Straße ist seit 9 Uhr gesperrt.

"Mitarbeitende und Studierende der TU Chemnitz dürfen ab diesem Zeitpunkt das Universitätsgelände nicht mehr betreten bzw. muss das Gelände bis zu diesem Zeitpunkt verlassen werden. Mitarbeitende dieses Universitätsteils werden gebeten, von der Möglichkeit der mobilen Arbeit Gebrauch zu machen", teilte die Uni auf ihrer Homepage mit.

26. März, 10.52 Uhr: Etwa 30 Personen in der Leichtathletikhalle

In der Leichtathletikhalle im Sportforum sind aktuell etwa 30 Personen untergebracht. Der Sportbetrieb wird parallel fortgesetzt.

Karstens Gastroservice nebenan wurde am Dienstag über die Evakuierung informiert. Speisekarten liegen vor und Tische wurden in die Halle gestellt.

Laut der Feuerwehr vor Ort, wird die Evakuierung bis 12 Uhr andauern. Einsatzende ist voraussichtlich am Nachmittag gegen 14 Uhr.

Feuerwehr Mitarbeiter Dominic (27) und Nele (20) helfen in der Halle.
Feuerwehr Mitarbeiter Dominic (27) und Nele (20) helfen in der Halle.  © Uwe Meinhold

26. März, 10.37 Uhr: Pressesprecher äußert sich zur "mangelnden Kommunikation"

Stadtsprecher Matthias Nowak (56) ist ebenfalls vor Ort am Altchemnitz Center. "Heute sind rund 400 Einsatzkräfte der Polizei sowie 100 Mitarbeitende der Stadtverwaltung im Einsatz", erklärt Nowak.

Im Sperrbereich sind auch zwei Kitas und zwei Tagespflegeeinrichtungen betroffen. Die beiden Kitas bleiben geschlossen. Auch die Gruuna-Schule in der Saydaer Straße hat aufgrund der Entschärfung den Betrieb eingestellt. Die Eltern wurden bereits am Dienstagabend informiert.

Auf Kritik der Anwohner bezüglich mangelnder Kommunikation seitens der Stadt reagierte Nowak: "Wir haben über alle verfügbaren Kanäle wie Radio, Zeitungen und Social Media über die Evakuierungsmaßnahmen informiert.“ Zusätzlich wurde eine Meldung über die NINA-Warn-App veröffentlicht.

Pressesprecher der Stadt Chemnitz, Matthias Nowak (56).
Pressesprecher der Stadt Chemnitz, Matthias Nowak (56).  © Sven Gleisberg

26. März, 10.12 Uhr: Beamte kontrollieren das Gebiet

Seit 10 Uhr kontrollieren Polizeibeamte die Sperrzone. Sie klingeln an Wohnhäusern, ob wirklich alle Anwohner das Gebiet verlassen haben.

Nur noch die Katzen schauen in dem Gebiet nach dem Rechten.

Auch die Katze aus der Nachbarschaft kontrolliert die Lage.
Auch die Katze aus der Nachbarschaft kontrolliert die Lage.  © Uwe Meinhold
Polizei kontrolliert am Pfarrhübel, ob noch Anwohner vor Ort sind.
Polizei kontrolliert am Pfarrhübel, ob noch Anwohner vor Ort sind.  © Uwe Meinhold

26. März, 10.03 Uhr: Straßensperrung auch für Straßenbahn

Mittlerweile ist die Annaberger Straße stadtauswärts gesperrt. Auch für die Straßenbahnen ist kein Durchkommen mehr.

Endhaltestelle auch für die Straßenbahn.
Endhaltestelle auch für die Straßenbahn.  © Sven Gleisberg

26. März, 9.57 Uhr: Feuerwehr Adelsberg bringt Anwohner in die Notunterkunft

Die Feuerwehr Adelsberg steht am Pfarrhübel, um Menschen in die Notunterkunft am Sportforum zu bringen, die selbst kein Auto haben. "Wir haben den Standort hier bekommen und warten wie der Bus auf Fahrgäste", sagt Thomas Georgi (49).

Zusammen mit Jean-Christopher Rieger (19) hat er Anwohnerin Sabine Schüßl (67) in den Bus geholfen. Schüßl erfuhr zufällig über ihren Sohn, dass ihr Wohngebiet evakuiert wird. "Er rief an und fragte, ob ich schon weg bin oder nicht", erzählt sie.

Daraufhin packte sie das Wichtigste in einen Beutel: "Ich hab Handy und Portemonnaie dabei."

Währen TAG24 mit der Feuerwehr redet, rückt die Polizei ins Wohngebiet ein. Zudem fuhr der orange Bus des Kampfmittelberäumungsdientes in Straße Eigenhufe.

Die Freiwillige Feuerwehr Adelsberg evakuiert Anwohnerin: Thomas Georgie 49 l. Jean -Christopher Rieger 19 Sabine Schüßl (67)
Die Freiwillige Feuerwehr Adelsberg evakuiert Anwohnerin: Thomas Georgie 49 l. Jean -Christopher Rieger 19 Sabine Schüßl (67)  © Uwe Meinhold

26. März, 9.35 Uhr: KMBD vor Ort

Der erste Mitarbeiter vom Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) ist vor Ort und verschafft sich einen Überblick.

Der KMBD rückt an.
Der KMBD rückt an.  © Uwe Meinhold

26. März, 9.29 Uhr: Erste Straßensperrungen

Mittlerweile werden bereits die ersten Straßenzufahrten gesperrt.

So können Autofahrer unter anderem nicht mehr von der Olbernhauer Straße in die Annaberger Straße abbiegen.

Straßen am Rand des Evakuierungsgebietes werden gesperrt.
Straßen am Rand des Evakuierungsgebietes werden gesperrt.  © Sven Gleisberg

26. März, 9.26 Uhr: Update von der Stadt

26. März, 9.20 Uhr: Einschränkungen im Nahverkehr bereits ab 9.30 Uhr

Wie der VMS gegenüber TAG24 mitteilte, ist ab 9.30 Uhr im Evakuierungsgebiet an einzelnen Haltestellen nur noch der Zustieg möglich, der Ausstieg sei verboten.

Dies betrifft die C11-Haltestellen Riemenschneiderstraße und Chemnitz-Altchemnitz sowie die C13/C14-Haltestellen Chemnitz Reichenhain, Chemnitz-Erfenschlag und Chemnitz Erfenschlag-Ost.

Die Polizei kontrolliert an den Haltestellen.

Weitere Informationen dazu und zum Busersatzverkehr findet Ihr auf: www.city-bahn.de/stoerungsmeldungen/.

Titelfoto: Uwe Meinhold (2)

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