"Bombastisch" ist anders: Köln ist der Kampfmittel-Krösus im Westen

Von Frank Christiansen

Düsseldorf – Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Zahl der entschärften Bomben-Blindgänger deutlich gestiegen.

2024 wurden in NRW insgesamt satte 40 Prozent mehr Blindgänger entschärft als noch im Jahr zuvor.
2024 wurden in NRW insgesamt satte 40 Prozent mehr Blindgänger entschärft als noch im Jahr zuvor.  © Bernd Thissen/dpa

Nach Angaben des NRW-Innenministeriums haben die Kampfmittelräumer im vergangenen Jahr 1606 Blindgänger unschädlich gemacht – über 40 Prozent mehr als im Vorjahr (1133).

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg sei die zunehmende Bautätigkeit. Insgesamt wurden die Experten 35.567 Mal bei Bauprojekten eingebunden – von der Luftbildauswertung bis zur Räumung vor Ort.

"Auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg lagern große Gefahren in unseren Böden. Deshalb ist jede Bombe, die wir finden und neutralisieren, ein Dienst an unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (72, CDU).

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In 182 Fällen, also durchschnittlich jeden zweiten Tag, wurde eine Bombe mit 50 Kilogramm Gewicht oder mehr entschärft. Zwölf Bomben wurden direkt vor Ort gesprengt.

Besonders häufig im Einsatz seien die Kräfte im Regierungsbezirk Köln gewesen: Dort bearbeiteten sie über 11.000 Anträge, rückten mehr als 2400 Mal aus und fanden 729 Kampfmittel.

Die 92 Kampfmittelräumer sind bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf angesiedelt. Rund 20 Millionen Euro stellte NRW 2024 für die Kampfmittelbeseitigung bereit – etwa 1,9 Millionen Euro davon erstattete der Bund.

Titelfoto: Bernd Thissen/dpa

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