Fazit aus dem Inferno: Sachsens Bergretter werden jetzt "feuerfest"
Pirna - Sachsens ehrenamtlichen DRK-Bergretter haben in dieser Saison neue Höhen genommen. Sie retteten in der Sächsischen Schweiz nicht nur Verunglückte, sondern unterstützten die Kameraden im Kampf gegen die Flammen beim Großbrand durch ihr Know-how. Die Herausforderungen des Sommers werden nun einiges bei den Bergrettern verändern.
Abgestürzte Kletterer, verunglückte Wanderer oder Hunde in Not - die Bergwacht rettete 2022 bislang fast so viele Menschen wie 2021. Bis Anfang August gab es bereits 70 Einsätze, insgesamt 130.
Doch: "2022 war ein außergewöhnliches Jahr", sagt DRK-Sprecher Kai Kranich (40). Rund 100 Bergretter agierten während des Großbrandes hinter den Kulissen.
Sie sicherten löschende Kameraden am Seil ab, löschten selbst an unwegsamen Stellen, brachten Feuerwehrleute per Quad zu den Einsatzorten und übernahmen die Versorgung der Kameraden. "Niemand kennt das Gebiet so gut wie die Bergretter", so Kranich.
Der Brandeinsatz zeigte aber auch Nachbesserungsbedarf bei der Bergwacht in Sachsen (insgesamt rund 400 Bergretter) auf. Festgestellt wurde beispielsweise, dass sie bislang nicht über brandfeste Seile verfügt.
Und auch an der Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer soll sich in Zukunft etwas ändern: "Wir diskutieren darüber, die Vegetationsbrandbekämpfung mit in die Ausbildung aufzunehmen", so der DRK-Sprecher.
Titelfoto: Kai Kranich / DRK Sachsen